Muster Laboklin aktuell
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3. Vergleich von kulturellem und PCR-<br />
Nachweis<br />
Von 167 untersuchten Kotproben auf pathogene<br />
Darmerreger wurden kulturell 15%<br />
(n=25) und mittels PCR 11,4% (n=19) positive<br />
Proben ermittelt. Bei kulturellen Untersuchungen<br />
von Kotproben, die lediglich auf<br />
Salmonellen untersucht wurden, konnte mittels<br />
PCR zusätzlich in zwei Proben (1%) C.<br />
jejuni und in sechs Proben (3,6%) Y. enterocolitica<br />
nachgewiesen werden. Von den Proben,<br />
die auf Salmonellen untersucht wurden<br />
n=137 konnten 16,1% (n=22) mit Hilfe der<br />
Bakteriologie und 12,4% (n=17) mittels PCR<br />
als positiv identifiziert werden (s. Tab.). Die<br />
etwas geringere Sensitivität der PCR-<br />
Methode beruht auf Inhibitoren in der Probe,<br />
wie z.B. Bestandteile von Körperflüssigkeiten,<br />
Lebensmittelbestandteile, bestimmte Enzymgruppen<br />
usw. In Kotproben spielen besonders<br />
DNasen und Proteasen eine große<br />
Rolle. Mit Hilfe von speziellen Aufreinigungsverfahren<br />
und dem Einsatz von Reagenzien<br />
zur Unterdrückung inhibitorischer<br />
Substanzen wurde die PCR-Methode erfolgreich<br />
evaluiert. Dies wird bei der vergleichenden<br />
Analyse von Y. enterocolitica und C.<br />
jejuni deutlich. Bei beiden Erregern zeigte<br />
sich bei beiden Untersuchungsmethoden eine<br />
annähernd gleiche Sensitivität.<br />
4. Diskussion<br />
Der entscheidende Vorteil der etablierten<br />
Multiplex Real-time PCR gegenüber der konventionellen<br />
Bakteriologie liegt in der kürzeren<br />
Untersuchungszeit, besonders im Hinblick<br />
auf die Diagnostik von Y. enterocolitica, die<br />
in der Bakteriologie bis zu 4 Wochen dauern<br />
kann.<br />
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass auch<br />
der Nachweis von vermehrungsunfähigen und<br />
toten Keimen möglich ist. Dies ist wichtig<br />
beim Nachweis von empfindlichen Keimen,<br />
zu denen C. jejuni zählt. Die PCR-Methode<br />
ist besonders zu empfehlen, wenn ein Zoonoseverdacht<br />
besteht oder man eine mögliche<br />
Übertragung vom Tier auf immungeschwächte<br />
Kontaktpersonen schnellstmöglich ausschließen<br />
möchte.<br />
Der bedeutende Pluspunkt der Bakteriologie<br />
liegt darin, dass beim Nachweis von Salmonellen<br />
und Yersinien gleichzeitig ein Antibiogramm<br />
erstellt wird. Desweiteren können die<br />
Salmonellen mittels Serotypisierug genauer<br />
identifiziert werden, ein wichtiger Hinweis<br />
für die Epidemiologie und bei Durchfallerkrankungen<br />
der Patientenbesitzer mit entsprechendem<br />
Zoonoseverdacht. Ein weiterer<br />
Pluspunkt der bakteriologischen Untersuchung<br />
ist, dass auch andere für das Tier pathogene<br />
Subspezies von Campylobacter (z.B.<br />
C. upsaliensis) und Yersinien (z.B. Y. pseudotuberculosis)<br />
identifiziert werden können.<br />
Fazit:<br />
Liegt eine Durchfallerkrankung bei den Patientenbesitzern<br />
vor und besteht der Verdacht<br />
auf eine Infektion über das eigene Haustier<br />
sollte eine möglichst schnelle Diagnostik auf<br />
die häufigsten darmpathogenen Erreger vorgenommen<br />
werden. Hierfür eignet sich die<br />
PCR Methode am besten.<br />
Leidet das Tier an Diarrhoe und zeigt womöglich<br />
auch noch Fieber ist die Bakteriologie<br />
die Methode der Wahl, da hier gleichzeitig<br />
(außer bei Campylobacter) ein Antibiogramm<br />
erstellt wird. So kann je nach Prämisse<br />
die geeignete Untersuchungsmethode ausgewählt<br />
werden.<br />
LABOR FÜR KLINISCHE DIAGNOSTIK GMBH & CO.KG Info 2/2005 Seite 2<br />
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