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Egon Schiele, Selbstbildnis mit hochgezogener nackter Schulter

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war. 140 Zum anderen verwies Gurlitt immer wieder darauf, dass seine gesamten<br />

Geschäftsunterlagen während der Bombenangriffe zugrunde gegangen wären. Wie oben<br />

bereits angeführt, fand deshalb auch die Fritz Gurlitt-Biographin Birgit Gropp nur wenige<br />

Originalquellen.<br />

1.) Das Gemälde war laut den Provenienzangaben von Rudolf Leopold und Jane Kallir<br />

erstmals in Linz 1949 zu sehen gewesen. Jedenfalls war es nicht in der 1926 von der<br />

Kunsthandlung Fritz Gurlitt veranstalteten <strong>Schiele</strong>-Retrospektive ausgestellt. Es ist nicht<br />

ganz von der Hand zu weisen, dass das Bild nicht doch im Zuge der Berliner Ausstellung<br />

1926 schon damals erworben wurde, jedoch fehlt durch die Nichtpräsenz in Berlin ein<br />

gewisses Naheverhältnis.<br />

Erst in der <strong>Egon</strong> <strong>Schiele</strong> Ausstellung der „Neuen Galerie der Stadt Linz – Gründer Wolfgang<br />

Gurlitt“ im März 1949 war das Ölgemälde zu sehen. Im Katalog ist es auf Seite 2 abgebildet<br />

und unter Nr. 118 als „<strong>Selbstbildnis</strong>. Bezeichnet <strong>Egon</strong> <strong>Schiele</strong> 1912, Öl auf Holz“ vermerkt.<br />

Im Katalog werden keine Provenienzen der Bilder angegeben. 141<br />

Ebenfalls wurde es im Katalog der „Neuen Galerie der Stadt Linz – Gründer Wolfgang<br />

Gurlitt“, der um 1950 entstanden ist und die Sammlung Gurlitt als Leihgabe der Neuen<br />

Galerie auflistet, unter Kat. Nr. 209 angegeben. 142<br />

Dadurch, dass das <strong>Selbstbildnis</strong> erst 1949 und nicht vor 1938 ausgestellt war, fehlt mangels<br />

vorhandener Provenienzangaben etwa in Katalogen auch die Möglichkeit, Aufschlüsse über<br />

die Eigentümer vor Wolfgang Gurlitt zu erlangen.<br />

2.) Wolfgang Gurlitt sorgte nach dem Tode seines Vaters Fritz Gurlitt für eine<br />

Fotodokumentation der Sammlung, die fast 1500 Kunstwerke umfasste. Die Negative im<br />

Format 18 x 24 cm gingen 1937 ins Bildarchiv der Philipps-Universität Marburg über 143 , wo<br />

sie sich noch heute im „Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv<br />

Foto Marburg“ der Philipps Universität Marburg befinden („Gurlitt-Archiv“). Sie<br />

dokumentieren vor allem Gemälde, die in der Berliner Galerie bis dato (daher bis 1937)<br />

gehandelt worden waren. Schwerpunkt bilden die von Fritz und Wolfgang Gurlitt geschätzten<br />

140<br />

Walter Schuster, Research and documentation of provenance of the „Gurlitt Collection“ of the City of Linz, in:<br />

Spoils of War. Special Edition. International Conference „Database assisted documentation of lost cultural assets.<br />

Requirements, tendencies and forms of co-operation“, Magdeburg, November 28 – 30, 2001, S. 50.<br />

141<br />

Neue Galerie der Stadt Linz - Gründer Wolfgang Gurlitt. <strong>Egon</strong> <strong>Schiele</strong> 11. 5. 1890 – 31. Oktober 1918, Kleine<br />

Bücherei, März 1949, Katalog.<br />

142<br />

Neue Galerie der Stadt Linz – Gründer Wolfgang Gurlitt, Katalog von Werken der Malerei und Zeichenkunst<br />

des XIX. u. XX. Jahrhunderts, Kat. Nr. 209, S. 28.<br />

143<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Gurlitt, abgerufen am 15 Dezember 2011.<br />

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