Social Media in Dienstleistungs - Academy Consult München e.v.
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Studentische Unternehmensberatung<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Dienstleistungs</strong>-<br />
unternehmen<br />
Alexander Romanow<br />
Mart<strong>in</strong> Lotz<br />
Johannes Kemmer
Inhalt<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort 3<br />
1. Executive Summary 4<br />
1.1 Bisherige Entwicklung & aktuelle Lage 4<br />
1.2 Unternehmensnutzung vs. 4<br />
private Nutzung<br />
1.3 Struktur und Nutzung von 5<br />
<strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Plattformen<br />
2. Problemstellung & Vorgehen 6<br />
3. <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Nutzung 7<br />
3.1 <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> aus Sicht der Nutzer 7<br />
3.1.1 Nutzererwartungen 7<br />
3.1.2 Aktuelle Umsetzung 8<br />
3.2 Betrachtungsweise aus Sicht 10<br />
verschiedener Unternehmen<br />
3.2.1 Chancen und Risiken 10<br />
3.2.2 Aktuelle Umsetzung und Probleme 12<br />
4. Handlungsempfehlungen 13<br />
5. Ausblick 14<br />
6. Literaturverzeichnis 15<br />
2 <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong> <strong>Dienstleistungs</strong>unternehmen
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Sehr geehrte Leser<strong>in</strong>, sehr geehrter Leser,<br />
auf die Frage nach dem Verständnis von <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong> Unternehmen<br />
aller Branchen und Größen wird meist an erster Stelle der Name “Facebook”<br />
fallen. Nach weiteren Überlegungen mögen auch noch andere<br />
Plattformen wie YouTube, Twitter oder X<strong>in</strong>g genannt werden, doch es<br />
zeigt sich, dass noch viele Unternehmen großes Potential bei der Nutzung<br />
von <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> haben. Die Chancen dieses Bereichs, <strong>in</strong>sbesondere<br />
die Imagepflege bei Kunden und Mitarbeitern oder das Recrut<strong>in</strong>g<br />
neuer Absolventen, s<strong>in</strong>d noch lange nicht erschöpft.<br />
Mittlerweile stellt sich klar heraus, dass Aktivitäten <strong>in</strong> der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
unverzichtbar s<strong>in</strong>d. Zwar mag der monetäre Erfolg e<strong>in</strong>er <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Publicity schwer zu quantifizieren se<strong>in</strong>, doch die Möglichkeiten, das eigene<br />
Unternehmen öffentlich zu positionieren und bekannt zu machen<br />
sowie junge Menschen anzusprechen, haben sich stark <strong>in</strong> den Onl<strong>in</strong>ebereich<br />
verlagert.<br />
Dieses Paper untersucht deshalb die Nutzung von <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong><br />
hauptsächlich dienstleistenden Unternehmen, für die zudem noch die<br />
Problematik e<strong>in</strong>er zu verkaufenden Leistung anstelle e<strong>in</strong>es Konsumprodukts<br />
e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle spielt. Als Autoren möchten wir Ihnen<br />
den aktuellen Stand im <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Bereich mitgeben und Lösungsansätze<br />
präsentieren.<br />
<strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> <strong>München</strong> e.V. zählt zu e<strong>in</strong>er der erfolgreichsten studentischen<br />
Unternehmensberatungen <strong>in</strong> Deutschland und blickt auf<br />
zwölf Jahre Erfahrung mit sehr zufriedenen Kunden zurück. Durch<br />
Projektarbeit <strong>in</strong> Gründungsunternehmen, im Mittelstand sowie <strong>in</strong><br />
Großkonzernen hat sich <strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> als verlässlicher Partner für<br />
Beratungsprojekte e<strong>in</strong>en Namen gemacht. In zahlreichen Markt- und<br />
Technologiestudien stellt <strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> se<strong>in</strong>e Expertise zu wichtigen<br />
Fragestellungen vor, erarbeitet Trends und gibt Prognosen ab.<br />
Das Paper wurde im Auftrag von <strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> <strong>München</strong> e.V. erarbeitet.<br />
Es soll e<strong>in</strong>en Überblick der aktuellen Fragestellungen im Bereich<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> verschaffen und der Wissensweitergabe dienen. Unsere<br />
Expertise kann von Ihrem Unternehmen <strong>in</strong> Beratungsprojekten <strong>in</strong> Anspruch<br />
genommen werden. Weiterh<strong>in</strong> danken wir unserem Kommilitonen<br />
Jonas Sommer für se<strong>in</strong>e unterstützende Mitarbeit an der Studie.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.<br />
Alexander Romanow Mart<strong>in</strong> Lotz Johannes Kemmer<br />
<strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> <strong>München</strong> e.V.<br />
Studentische Unternehmensberatung<br />
Die Autoren<br />
Alexander Romanow<br />
Jahrgang 1990, studiert Masch<strong>in</strong>enbau<br />
& Management<br />
an der Technischen Universität<br />
<strong>München</strong>. Er befasste<br />
sich im Rahmen der Studie<br />
mit den Handlungsempfehlungen<br />
<strong>in</strong> der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
und den Evaluationen der<br />
e<strong>in</strong>zelnen Unternehmen.<br />
Mart<strong>in</strong> Lotz<br />
Jahrgang 1991, studiert Masch<strong>in</strong>enbau<br />
& Management an<br />
der Technischen Universität<br />
<strong>München</strong>. In dieser Studie<br />
be<strong>in</strong>haltete se<strong>in</strong> Aufgabenbereich<br />
vorwiegend die Auswertung<br />
der objektiven Unternehmensanalyse<br />
und der<br />
Befragung der Unternehmen.<br />
Johannes Kemmer<br />
Jahrgang 1989, studiert Betriebswirtschaftslehre<br />
im<br />
Bachelorstudiengang an der<br />
LMU <strong>München</strong>. Er befasste<br />
sich im Rahmen der Studie<br />
mit den Grundlagen und den<br />
Anwendungsfeldern der <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> im privaten sowie im<br />
unternehmerischen Bereich.<br />
3
Executive Sum<br />
1. Executive Summary<br />
1.1 Bisherige Entwicklung & aktuelle Lage<br />
Mit den Begriffen <strong>Social</strong> <strong>Media</strong>, Facebook,<br />
Twitter etc. mag manch e<strong>in</strong>er wenig anfangen<br />
können - für immer mehr Menschen aber s<strong>in</strong>d sie<br />
aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken.<br />
Dabei gibt es die sogenannten <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Plattformen<br />
noch gar nicht so lange. Das<br />
Web 2.0 ist e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d des 21. Jahrhunderts. Das<br />
soziale Netzwerk Facebook wurde im Jahr 2004<br />
gestartet, Twitter gibt es seit 2006 und selbst<br />
die Wissensdatenbank Wikipedia, die mittlerweile<br />
sogar vielen Menschen bekannt ist, denen das<br />
Internet eher fremd ist, gibt es erst seit 2001.<br />
Insbesondere soziale Netzwerke wie Facebook,<br />
X<strong>in</strong>g oder L<strong>in</strong>kedIn s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten<br />
Jahren rasant gewachsen und zu e<strong>in</strong>er Kommunikationsplattform<br />
für Millionen von Menschen<br />
geworden. E<strong>in</strong>e entscheidende Rolle bei diesen<br />
Plattformen ist, dass die Grenze zwischen dem<br />
Konsumenten und dem Produzenten von Inhalten<br />
verschwimmt. Jedem steht es offen, zu partizipieren<br />
und eigene Inhalte zu verfassen; man<br />
spricht vom sogenannten nutzergenerierten Inhalt.<br />
Nachdem heutzutage jede vierte Internetm<strong>in</strong>ute<br />
auf e<strong>in</strong>er <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Seite verbracht<br />
wird, verbirgt sich hier auch e<strong>in</strong> enormes Potential<br />
für Unternehmen. Das größte soziale Netzwerk<br />
der Welt, Facebook, das immer mehr die<br />
Stellung e<strong>in</strong>es Monopolisten <strong>in</strong> der privaten Nutzung<br />
e<strong>in</strong>nimmt, verzeichnet alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
bereits 22 Millionen Mitglieder. Das ist jeder<br />
dritte Internetnutzer <strong>in</strong> Deutschland. 96% der<br />
jungen Internetnutzer s<strong>in</strong>d mittlerweile Mitglied<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sozialen Netzwerk.<br />
Aber soziale Netzwerke s<strong>in</strong>d nicht die e<strong>in</strong>zigen<br />
Plattformen im Bereich der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong>.<br />
E<strong>in</strong> weiteres sehr bekanntes Beispiel ist das Internet-Videoportal<br />
YouTube. Gegründet 2005,<br />
gehört es mittlerweile zum Internetgiganten<br />
Google. YouTube erlaubt es dem Benutzer, kos-<br />
tenlos Video-Clips anzusehen und hochzuladen.<br />
Die Website wird bis zu vier Milliarden Mal pro<br />
Tag aufgerufen.<br />
» Aktuell enorme Bedeutung der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
(Facebook, Twitter, XING, Youtube…)<br />
» Mittelfristig weitere Zunahme der<br />
Wichtigkeit aufgrund wachsen-<br />
der Bedeutung des Internets<br />
» Großteil der Bevölkerung auf <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Plattformen<br />
vertreten, aber erst weni-<br />
ge Unternehmen, die das Potential nutzen<br />
1.2 Unternehmensnutzung<br />
vs. private Nutzung<br />
Die private Nutzung und der (potentielle) unternehmerische<br />
E<strong>in</strong>satz der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> weisen<br />
große Unterschiede auf. Der Fokus dieses Papers<br />
liegt auf dem sozialen Netzwerk Facebook und<br />
der Videoplattform YouTube, da diese beiden <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-<br />
Angebote sowohl <strong>in</strong> Deutschland als<br />
auch weltweit die größte Bedeutung haben.<br />
Die private Nutzung besteht vor allem <strong>in</strong> der<br />
Kommunikation <strong>in</strong>nerhalb des eigenen Freundes-<br />
und Bekanntenkreises, dem Teilen von Texten,<br />
Bildern und Videos sowie der persönlichen<br />
Selbstdarstellung beispielsweise anhand e<strong>in</strong>es<br />
eigenen Profils auf Facebook. Auch das Kommentieren<br />
von YouTube-Videos oder das Hochladen<br />
von Filmen auf YouTube gehört <strong>in</strong> den<br />
Bereich der privaten Nutzung. Oft s<strong>in</strong>d sich die<br />
Nutzer nicht bewusst, wie viele Informationen<br />
sie auf <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Seiten über sich und andere<br />
„veröffentlichen“. Zudem lässt sich oft nicht<br />
erahnen, wer und vor allem wie viele Menschen<br />
und Unternehmen die Veröffentlichungen sehen,<br />
bewerten und selbstständig nutzen können.<br />
4 <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong> <strong>Dienstleistungs</strong>unternehmen
mary<br />
Die unternehmerische Nutzung der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
h<strong>in</strong>gegen unterscheidet sich deutlich vom privaten<br />
Gebrauch. Anwendungsfelder für Firmen<br />
f<strong>in</strong>den sich vor allem <strong>in</strong> den Bereichen Market<strong>in</strong>g,<br />
PR und Human Resources. Im sogenannten<br />
<strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>- Market<strong>in</strong>g nutzen Unternehmen<br />
die sozialen Netzwerke für Market<strong>in</strong>gzwecke, um<br />
e<strong>in</strong>e höhere Aufmerksamkeit für ihre Produkte<br />
zu erreichen, neue Kunden zu werben und vor<br />
allem um mit jungen, <strong>in</strong>ternetaff<strong>in</strong>en Zielgruppen,<br />
die sehr konkret angesprochen werden<br />
können, <strong>in</strong> Kontakt zu treten. Die Nutzung im<br />
Bereich der Human Resources bietet die Möglichkeiten<br />
der Rekrutierung neuen Personals. Es<br />
bietet aber auch die Chance, dass Unternehmen<br />
e<strong>in</strong> bestimmtes Image gegenüber ihrer Zielgruppe<br />
durch die <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> aufbauen können. Besonders<br />
bei kle<strong>in</strong>en, aber für junge Talente attraktiven<br />
Unternehmen kann dies sehr hilfreich<br />
se<strong>in</strong>. Zudem können Facebook und YouTube als<br />
zusätzlicher Informations- und Pressekanal e<strong>in</strong>es<br />
Unternehmens genutzt werden.<br />
» Private Nutzung zur Selbstdarstellung<br />
und persönliche Kontaktmöglichkeit<br />
» Unternehmen sehen HR, Market<strong>in</strong>g<br />
und PR als Hauptnutzungszweck<br />
» Firma als Marke präsentieren und die<br />
„junge“ Generation ansprechen<br />
1.3 Struktur und Nutzung von<br />
<strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Plattformen<br />
Die <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Plattformen, die <strong>in</strong> diesem<br />
Paper vorgestellt werden, unterscheiden sich <strong>in</strong><br />
Aufbau und Nutzung. Facebook, das bekannteste<br />
soziale Netzwerk, verfügt mittlerweile über 800<br />
Millionen Mitglieder weltweit. Um Zugriff auf Facebook<br />
zu erhalten, ist e<strong>in</strong>e Registrierung notwendig.<br />
<strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> <strong>München</strong> e.V.<br />
Studentische Unternehmensberatung<br />
Ähnlich funktioniert dies bei Twitter, e<strong>in</strong>er Mikroblogg<strong>in</strong>g-Plattform.<br />
Beim Mikro-Blogg<strong>in</strong>g handelt<br />
es sich um e<strong>in</strong>e Form des Bloggens, bei der<br />
die Nutzer kurze SMS-ähnliche Nachrichten veröffentlichen<br />
können. Bei Facebook hat jeder Nutzer<br />
se<strong>in</strong> eigenes Profil, über das er sogenannte<br />
Status-Meldungen abgeben kann. Er kann mit<br />
anderen Nutzern kommunizieren und Inhalte<br />
teilen. Der Nutzer bleibt bei Facebook nicht anonym<br />
und die meisten Nutzer registrieren sich<br />
mit ihren richtigen Namen. Unternehmen können<br />
ebenfalls ihre eigenen Profile erstellen und<br />
haben dabei deutlich größere Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Seiten können auf vielfache Weise <strong>in</strong>dividualisiert<br />
werden, um das vom Unternehmen<br />
angestrebte Image gegenüber der Zielgruppe zu<br />
transportieren.<br />
Anders als bei Facebook kann der Nutzer<br />
bei YouTube auch ohne Registrierung auf Inhalte<br />
und Videos zugreifen. YouTube ist e<strong>in</strong>e öffentlich<br />
frei nutzbare Videoplattform, auf der jeder Nutzer<br />
auch eigene Videos onl<strong>in</strong>e stellen kann. Aber<br />
auch auf YouTube ist e<strong>in</strong>e persönliche Gestaltung<br />
möglich; man kann dort e<strong>in</strong>en sogenannten<br />
Channel anlegen, der ähnlich wie e<strong>in</strong> Profil<br />
funktioniert. Viele Unternehmen haben e<strong>in</strong>en<br />
solchen Channel und zeigen dort firmeneigene<br />
Videoclips oder beispielsweise auch Werbespots.<br />
» Profile (Facebook) vs. Channels (YouTube)<br />
» Registrierung nicht überall nötig, um Inhalte<br />
abzurufen und zu <strong>in</strong>teragieren<br />
» Starke Individualisierung für Unternehmen<br />
auf <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Plattformen möglich<br />
5
Problemstellung<br />
2. Problemstellung & Vorgehen<br />
Als Zusammenfassung aus dem vorangegangenem<br />
Kapitel lässt sich sagen, dass e<strong>in</strong> erhebliches<br />
Potential im <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Bereich liegt, das<br />
es Unternehmen ermöglicht, sich Kunden und<br />
Interessenten angemessen zu präsentieren. Vor<br />
allem bei <strong>Dienstleistungs</strong>unternehmen aus dem<br />
Bankensektor, bei <strong>Consult</strong><strong>in</strong>gfirmen und Wirtschaftsprüfern<br />
liegt starker Verbesserungsbedarf<br />
im Onl<strong>in</strong>e Bereich vor. Was bisher die größten<br />
H<strong>in</strong>dernisse für die Unternehmen s<strong>in</strong>d, wird<br />
im folgenden Ergebnis e<strong>in</strong>er Befragung von 596<br />
Kommunikationsmanagern und PR-Verantwortlichen<br />
dargestellt.<br />
An diesen Punkten möchte <strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong><br />
als studentische Beratung ansetzen und Ihnen<br />
Unterstützung anbieten. Im Folgenden wird kurz<br />
aufgezeigt, wie wir an das Thema und an vorliegendes<br />
Paper herangegangen s<strong>in</strong>d.<br />
Aufgrund der beschriebenen Problemstellung<br />
erfolgt e<strong>in</strong>e Konzentration auf „klassische“<br />
<strong>Dienstleistungs</strong>unternehmen wie beispielsweise<br />
Banken, Versicherungen, Wirtschaftsprüfer<br />
und Unternehmensberatungen. Diese Unterneh-<br />
zu großer Aufwand<br />
lassen sich nicht kontrollieren<br />
überzeugende Konzepte fehlen<br />
zu schwierig und kompliziert zu<br />
ger<strong>in</strong>ges Interesse der Rezipienten<br />
generiert zu wenig Besucher im Web und<br />
bietet ke<strong>in</strong>en Mehrwert<br />
men erkennen die Notwendigkeit, im <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Bereich<br />
aktiv zu werden, s<strong>in</strong>d sich aber oftmals<br />
noch nicht im Klaren darüber, wie konkrete<br />
Vorteile für das Unternehmen generiert werden<br />
können. Um e<strong>in</strong>en repräsentativen Vergleich zu<br />
haben, wurden auch Unternehmen der Konsumgüterbranche<br />
untersucht, von denen die meisten<br />
bereits erfolgreiche Werbekampagnen im<br />
Bereich <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> durchgeführt haben.<br />
Die Analyse gliedert sich <strong>in</strong> zwei Teile; im<br />
ersten werden die <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Auftritte der<br />
Unternehmen betrachtet. Anschließend erfolgte<br />
e<strong>in</strong>e direkte Befragung der Verantwortlichen <strong>in</strong><br />
Unternehmen zu ihren <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Auftritten.<br />
» Verbesserungsbedarf bei<br />
<strong>Dienstleistungs</strong>unternehmen<br />
» Objektive Betrachtung der aktuellen Profile<br />
» Befragung verantwortlcher<br />
<strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Manager<br />
Abb. 1: Gründe gegen e<strong>in</strong> <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Engagement, Angaben <strong>in</strong> %, Mehrfachangabe möglich<br />
6 <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong> <strong>Dienstleistungs</strong>unternehmen<br />
15,4<br />
24<br />
38,9<br />
38,9<br />
54,9<br />
51,8<br />
76
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
3. <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Nutzung<br />
In diesem Kapitel werden die aktuelle Nutzung<br />
von <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong> Unternehmen und die<br />
dabei auftretenden Probleme vorgestellt. Anschließend<br />
wird e<strong>in</strong> kurzer Überblick über aktuelle<br />
Herangehensweisen an diese Themenstellungen<br />
gegeben. Diese Informationen stützen<br />
sich auf e<strong>in</strong>e Analyse der vorhanden <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Auftritte<br />
und auf Aussagen verantwortlicher<br />
<strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Manager e<strong>in</strong>zelner Unternehmen.<br />
3.1 <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> aus Sicht der Nutzer<br />
3.1.1 Nutzererwartungen<br />
Informationen<br />
Gew<strong>in</strong>nspiele/Sonderaktionen<br />
Problemfragen<br />
Es gibt viele verschiedene Gründe, warum<br />
Nutzer die Profile von Unternehmen besuchen.<br />
Bei e<strong>in</strong>er Befragung von 583 <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Nutzern<br />
im Alter von 16 bis 60 Jahren ergaben sich<br />
die Ergebnisse aus Abbildung 2.<br />
Der ger<strong>in</strong>gere Anteil der Interaktion (Kritik,<br />
Interessenveröffentlichungen etc.) zeigt, dass<br />
viele Nutzer Hemmungen oder Schutzmechanismen<br />
besitzen, um möglichst wenig von sich im<br />
Web preiszugeben. Für die Unternehmen ist jedoch<br />
gerade dieser Anteil <strong>in</strong>teressant, um selbst<br />
noch e<strong>in</strong>en höheren Mehrwert für sich zu erzielen.<br />
Konstruktives Feedback anzunehmen und<br />
Verbesserungswünsche umzusetzen, stellt e<strong>in</strong>en<br />
<strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> <strong>München</strong> e.V.<br />
Kritik<br />
Interessenveröffentlichung<br />
Attraktive Inhalte zum Teilen<br />
Ideen mitteilen<br />
Abb. 2: Motive der Nutzung, Anteile der Nennung <strong>in</strong> %<br />
27<br />
26<br />
32<br />
31<br />
36<br />
48<br />
Studentische Unternehmensberatung<br />
80<br />
wichtigen Punkt dar. Diese Blockaden müssen<br />
durch e<strong>in</strong>en seriösen und überzeugenden Auftritt<br />
herabgesetzt werden, sodass mehr Ideen,<br />
Wissen, Bedürfnisse und Probleme generiert<br />
und zum Vorteil des Unternehmens preisgegeben<br />
werden. Gründe der Nicht-Nutzung der<br />
Unternehmensangebote auf den <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-<br />
Plattformen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abbildung 3 aufgeführt.<br />
Bei den Punkten lässt sich erkennen, dass<br />
die Nutzer zum e<strong>in</strong>en mehr Aktivitäten und Informationen<br />
von den Unternehmen fordern,<br />
doch zum anderen große Ängste vor dem Missbrauch<br />
ihrer preisgegebenen Informationen haben.<br />
Solche Ängste entstehen häufig im Zuge<br />
von zu offensiven Market<strong>in</strong>gstrategien, wie zum<br />
Beispiel bei unangebrachten „Incentives“ e<strong>in</strong>iger<br />
Unternehmen. Dies schließt vor allem Firmen im<br />
<strong>Dienstleistungs</strong>sektor, wie beispielsweise Banken<br />
und Unternehmensberatungen, sehr stark<br />
mit e<strong>in</strong>. Unter „Incentive“ <strong>in</strong> Bezug auf <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> wird im Allgeme<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> Anreizsystem<br />
materieller oder immaterieller Art verstanden.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel hierfür wäre die Teilnahme an e<strong>in</strong>er<br />
Verlosung mit Gew<strong>in</strong>nmöglichkeit nach e<strong>in</strong>er Aktivität<br />
auf der jeweiligen Seite.<br />
H<strong>in</strong>terlässt e<strong>in</strong> Nutzer Kritik auf e<strong>in</strong>em <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Profil<br />
oder wird gar zensiert und erhält<br />
7
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> N<br />
Ke<strong>in</strong> passendes Angebot<br />
Ausnutzen zu Werbezwecken<br />
Ke<strong>in</strong> persönlicher Mehrwert<br />
Ke<strong>in</strong>e Reaktion<br />
Zensur von Kritik<br />
ke<strong>in</strong> direktes Feedback, so ist die Enttäuschung<br />
groß. Gerade dies s<strong>in</strong>d jedoch Stellen, an denen<br />
die Unternehmen sehr gut und erfolgreich ihre<br />
Auftritte verbessern können. Als letztes sollen<br />
nun die Erwartungen der Nutzer an e<strong>in</strong>en Auftritt<br />
e<strong>in</strong>es Unternehmens dargestellt werden.<br />
3.1.2 Aktuelle Umsetzung<br />
In diesem Abschnitt wird dargestellt, wie<br />
die aktuellen Profile e<strong>in</strong>iger Unternehmen auf<br />
die Nutzer wirken und welche Probleme dabei<br />
auftreten.<br />
Der wichtigste und zugleich auffälligste<br />
Punkt für e<strong>in</strong>en erfolgreichen Auftritt ist e<strong>in</strong> ge-<br />
pflegtes Profil, denn auch jedem unerfahrenen<br />
Nutzer ist sehr schnell klar, ob es sich bei den<br />
Auftritten um e<strong>in</strong> Profil mit fehlender Strategie<br />
oder um e<strong>in</strong>e gepflegte Kommunikationsplattform<br />
handelt.<br />
Positiv fällt auf, wenn Unternehmen ihre Profile<br />
regelmäßig mit <strong>in</strong>teressanten und exklusiven<br />
Informationen, wie z.B. auch Jobangeboten,<br />
versorgen. Außerdem nutzen sie die Möglichkeit,<br />
Kritik, Me<strong>in</strong>ungen und Feedback der Nutzer e<strong>in</strong>zuholen<br />
und auch für andere Teilnehmer sichtbar<br />
zu machen. E<strong>in</strong>e Zensur der negativen Kommentare<br />
wird von allen Internetnutzern als äußerst<br />
negativ e<strong>in</strong>geschätzt. Im besten Fall kann auf<br />
negative Anmerkungen reagiert werden und die<br />
Abb. 4: Erwartungen der Nutzer an <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Auftritte, Grad der Zustimmung<br />
(0=ke<strong>in</strong>e Zustimmung, 5=vollständig Zustimmung)<br />
8 <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong> <strong>Dienstleistungs</strong>unternehmen<br />
2,86<br />
3,08<br />
4,18<br />
4,41<br />
4,41<br />
0 1 2 3 4 5<br />
Abb. 3: Motive der Nicht-Nutzung, Grad der Zustimmung (0=ke<strong>in</strong>e Zustimmung, 5=vollständige Zustimmung)<br />
Offene Kommunikation<br />
Offenheit für Kritik<br />
Direkte Kontaktaufnahme<br />
Schnelle Reaktion<br />
Aktuelle/exklusive Informationen<br />
Annahme von Ideen<br />
Informationen über Produkte, Angebote,<br />
Sonderaktionen<br />
Attraktive Inhalte zum Weitergeben<br />
2,95<br />
4,2<br />
4,17<br />
4,17<br />
4,12<br />
4,04<br />
4,42<br />
4,31<br />
0 1 2 3 4 5
utzung<br />
Personalisierter<br />
Unternehmenspost<br />
Unstimmigkeiten können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er offen e<strong>in</strong>sehbaren<br />
Unterhaltung zur Zufriedenheit aller geklärt<br />
werden. Doch muss <strong>in</strong> jedem E<strong>in</strong>zelfall e<strong>in</strong>e<br />
der Situation angepasste Entscheidung getroffen<br />
werden.<br />
Als Beispiel e<strong>in</strong>er aktuellen Umsetzung soll<br />
das Facebook-Profil der HypoVere<strong>in</strong>sbank <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Übersicht angeführt werden.<br />
Gut geführte Profile s<strong>in</strong>d der Corporate<br />
Identity angepasst und haben somit e<strong>in</strong>en ho-<br />
Positiv<br />
Gepflegtes Profil<br />
Regelmäßige Updates<br />
Firmeneigene Corporate Identity<br />
Bilder und Videos zeigen<br />
Incentives<br />
Geme<strong>in</strong>sames Bündeln der<br />
Unternehmensseiten<br />
<strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> <strong>München</strong> e.V.<br />
Likes<br />
Abb. 5: Facebookprofil HypoVere<strong>in</strong>sbank<br />
<strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong><br />
Profile<br />
Studentische Unternehmensberatung<br />
hen Wiedererkennungswert. Dies unterstützt<br />
vor allem auch das Vertrauen <strong>in</strong> die Internetpräsenz,<br />
da das Design bekannter Unternehmen<br />
für Qualität spricht. Die Besucher der Seiten<br />
müssen überzeugt und gebunden werden. Hierzu<br />
eignen sich zum e<strong>in</strong>en Medien wie Bilder und<br />
Videos, da diese deutlich mehr Personen ansprechen,<br />
und zum anderen „Gefällt mir“-Buttons<br />
und verschiedene Incentives, mit denen die<br />
Seite weiter publiziert wird und zur Interaktion<br />
anregt. Diese Möglichkeit, die Aktivitäten der<br />
Nutzer für die Publikation zu nutzen, be<strong>in</strong>haltet<br />
Negativ<br />
Neues Facebook<br />
Konzept<br />
„Timel<strong>in</strong>e“<br />
Integrierter L<strong>in</strong>k<br />
zur Recruit<strong>in</strong>g-<br />
Seite<br />
Unprofessionelles Design<br />
Missachten der Nutzerwünsche<br />
Schlechtes Profilmanagement<br />
Zensur der Nutzerkommentare<br />
!<br />
9
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> An<br />
noch e<strong>in</strong> weitaus größeres Potential, das genutzt<br />
werden sollte. Simple Bilder und Buttons gehören<br />
schon zu den Basisanforderungen und besitzen<br />
nur mehr selten Begeisterungsvermögen.<br />
Negative Punkte, die wiederholt auffallen, s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong> unprofessionelles Design, unangebrachter<br />
Sprachgebrauch, Rechtschreibfehler, das Missachten<br />
der Nutzerwünsche und e<strong>in</strong> schlechtes<br />
Profilmanagement. Daraus resultierend ist es<br />
empfehlenswert, die Seiten von Experten erstellen<br />
und pflegen zu lassen.<br />
E<strong>in</strong>ige Unternehmen versuchen auf Recruit<strong>in</strong>gseiten<br />
mit jugendlichem Sprachgebrauch<br />
die Zielgruppen besser zu erreichen. Bei vielen<br />
jungen Nutzern erzielt dies jedoch überwiegend<br />
e<strong>in</strong> negatives Ergebnis, sodass e<strong>in</strong>e seriöse<br />
Ausdrucksform <strong>in</strong> den meisten Fällen zu<br />
empfehlen ist. Ziel der Unternehmen muss es<br />
se<strong>in</strong>, den Wünschen weitgehend nachzukommen<br />
und somit auf Anmerkungen zu reagieren.<br />
Große Probleme treten bei Firmen dadurch auf,<br />
dass zusätzliche, <strong>in</strong>offizielle Profile von Nutzern<br />
absichtlich oder unabsichtlich, zum Beispiel<br />
durch Angabe ihres Arbeitgebers, angelegt<br />
werden (Ernst & Young vs. E&Y oder The Boston<br />
<strong>Consult</strong><strong>in</strong>g Group vs. BCG). Dies führt häufig<br />
dazu, dass mehrere Profile zu e<strong>in</strong>em Unternehmen<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Schreibweisen vorliegen<br />
und somit e<strong>in</strong>ige Interessenten auf falsche Seiten<br />
gelangen. Daher sollten die redundanten<br />
Seiten entfernt werden, womit die Nutzerfreund-<br />
Chancen<br />
Steigerung des Bekanntheitsgrades<br />
Vermarktung von Produkten<br />
Nutzer-generierter Inhalt<br />
Kritik<br />
Virale Verbreitung<br />
Recruit<strong>in</strong>g<br />
<strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong><br />
Präsenz<br />
lichkeit stark gesteigert wird. Des Weiteren unterstützt<br />
dies die Sicherung der Qualität der Informationen<br />
über das Unternehmen im Netz und<br />
somit e<strong>in</strong>e Möglichkeit, Kontrolle über das Image<br />
und das Stand<strong>in</strong>g des Unternehmens im Netz zu<br />
bekommen.<br />
3.2 Betrachtungsweise aus Sicht<br />
verschiedener Unternehmen<br />
3.2.1 Chancen und Risiken<br />
Der E<strong>in</strong>stieg von Unternehmen <strong>in</strong> die <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> br<strong>in</strong>gt viele Chancen und Risiken mit sich,<br />
welche hier kurz aufgezeigt werden.<br />
Auf der Seite der Chancen für Firmen stehen<br />
primär die Steigerung des Bekanntheitsgrades<br />
und die Vermarktung neuer Produkte. Das<br />
Web 2.0 bietet jedoch noch weitere vielfältige<br />
Möglichkeiten.<br />
E<strong>in</strong>er der wichtigsten Punkte ist der nutzergenerierte<br />
Inhalt. Indem die Benutzer <strong>in</strong> den<br />
Netzwerken <strong>in</strong>teragieren und selbst Beiträge<br />
und Kommentare zu gewissen Themen abgeben,<br />
besteht die Möglichkeit, dass neue Blickweisen<br />
und <strong>in</strong>teressante Ansichten für das Unternehmen,<br />
die zuvor noch nicht <strong>in</strong> Betracht gezogen<br />
wurden, geäußert werden. Neben neuen Ideen<br />
ist es den Usern zudem möglich, sowohl positive<br />
als auch negative Kritik zu üben. Dies ist e<strong>in</strong> Um-<br />
Risiken<br />
Hohe Kosten<br />
Hoher Personalaufwand<br />
Datenmissbrauch<br />
Netz vergisst nicht<br />
Shitstorm<br />
10 <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong> <strong>Dienstleistungs</strong>unternehmen
sichten<br />
stand, der für Firmen von höchstem Interesse<br />
ist, denn so bekommen sie die Möglichkeit, e<strong>in</strong><br />
direktes Stimmungsbild vom Endverbraucher zu<br />
erhalten und Handlungsbedarf früh zu erkennen.<br />
Dieser Punkt (siehe auch Kapitel 4) muss jedoch<br />
bewusst auf den Plattformen angestoßen werden<br />
und gewünscht se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Punkt des <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Market<strong>in</strong>gs<br />
ist der Übergang zu viralem Market<strong>in</strong>g.<br />
Dies bedeutet, dass die Inhalte auf den<br />
Profilen so strukturiert und <strong>in</strong>haltlich hochwertig<br />
s<strong>in</strong>d, dass sie die Nutzer animieren, diese weitreichend<br />
zu verbreiten. Als Folge dieser Vorgänge<br />
lässt sich für e<strong>in</strong> Unternehmen e<strong>in</strong> enormer<br />
Mehrwert erzielen, bei dem ab e<strong>in</strong>em gewissen<br />
Punkt ke<strong>in</strong>e weiteren f<strong>in</strong>anziellen und zeitlichen<br />
Belastungen mehr aufkommen. Um diesen Effekt<br />
zu erreichen, muss jedoch das gesamte Unternehmen<br />
h<strong>in</strong>ter den <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Auftritten<br />
stehen und die Inhalte publizieren. Heutzutage<br />
besteht hierbei noch das Problem, dass e<strong>in</strong>ige<br />
Mitarbeiter e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Akzeptanz gegenüber<br />
diesen neuen Medien aufbr<strong>in</strong>gen.<br />
Bei e<strong>in</strong>er Fokussierung auf e<strong>in</strong>e junge Zielgruppe<br />
kann die Rekrutierung über die entsprechenden<br />
Plattformen sehr erfolgreich se<strong>in</strong>, da<br />
häufig auch Personen angesprochen werden, die<br />
durch Beiträge von Bekannten oder durch den<br />
e<strong>in</strong>fachen Zugang auf entsprechende Profile gekommen<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Auf der Gegenseite dazu stehen die Risiken<br />
für Unternehmen bei der Nutzung von <strong>Social</strong> <strong>Media</strong>.<br />
In e<strong>in</strong>igen Fällen schaffen es viele Beiträge<br />
der Firmen nicht, die Nutzer zu überzeugen, diese<br />
Inhalte weiter im Netz zu verbreiten. Doch<br />
ist dies genau das Ziel des Market<strong>in</strong>gs und der<br />
Initiativen auf entsprechenden Plattformen. Dies<br />
hätte zur Folge, dass f<strong>in</strong>anzielle Mittel ohne konkretes<br />
Resultat aufgewendet werden müssten.<br />
<strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> <strong>München</strong> e.V.<br />
13,5%<br />
39,8%<br />
Studentische Unternehmensberatung<br />
46,6%<br />
ja<br />
ne<strong>in</strong>, aber es besteht Interesse<br />
ne<strong>in</strong>, ke<strong>in</strong> Interesse<br />
Abb. 6: Umfrageergebnisse, „F<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Ihrem<br />
Unternehmen <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Monitor<strong>in</strong>g statt?“<br />
Im schlimmsten Fall f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> sogenannter<br />
„Shitstorm“ statt. Hierbei handelt es sich um<br />
e<strong>in</strong>e Empörungswelle, bei der e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />
Nutzern negative Neuigkeiten über e<strong>in</strong> Unternehmen<br />
veröffentlichen. Doch ist anzumerken,<br />
dass solch e<strong>in</strong> Phänomen ebenfalls bei e<strong>in</strong>em<br />
vollständigen Rückzug aus der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> auftreten<br />
kann.<br />
Um all diese positiven und negativen Aspekte<br />
im Auge zu behalten, muss e<strong>in</strong> sogenanntes<br />
<strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Monitor<strong>in</strong>g betrieben werden.<br />
Hierbei gilt es, alle Aktivitäten <strong>in</strong> allen Portalen<br />
systematisch zu beobachten. Aus diesen Erkenntnissen<br />
kann das Unternehmen frühzeitig<br />
auf drohende Entwicklungen reagieren. Außerdem<br />
wird durch das Monitor<strong>in</strong>g die Möglichkeit<br />
gegeben, den Erfolg der Präsenz <strong>in</strong> der <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> besser e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />
Dies f<strong>in</strong>det jedoch laut Umfrageergebnissen<br />
<strong>in</strong> nicht e<strong>in</strong>mal der Hälfte der Unternehmen statt.<br />
11
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
3.2.2 Aktuelle Umsetzung und Probleme<br />
Um die aktuelle Nutzung der Möglichkeiten<br />
und die auftretenden Probleme zu evaluieren,<br />
wurden Münchner Unternehmen befragt. Die<br />
Vorgehensweisen und Lösungsansätze der Unternehmen<br />
werden hier qualitativ dargestellt.<br />
Das soziale Netzwerk Facebook wird von allen<br />
Firmen am meisten genutzt. Aber auch andere<br />
Plattformen wie L<strong>in</strong>kedIn, Twitter oder X<strong>in</strong>g<br />
s<strong>in</strong>d häufig vertreten. Die von uns befragten<br />
Dienstleister zeigen auf ihren jeweiligen Auftritten<br />
<strong>in</strong> der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> wenig Werbung, sondern<br />
versuchen, seriöse Inhalte zu vermitteln.<br />
Hierbei unterscheiden die meisten Unternehmen<br />
jedoch noch zwischen e<strong>in</strong>em eigenen Unternehmensauftritt,<br />
beispielsweise auf Facebook, und<br />
e<strong>in</strong>er eigenen Karriereseite für Hochschulabsolventen,<br />
Studenten und potentielle zukünftige<br />
Arbeitnehmer. Den Unternehmen geht es auch<br />
darum, Interessenten und <strong>in</strong>sbesondere Hochschulabsolventen<br />
die Werte und das Image des<br />
Unternehmens zu vermitteln. Die <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Plattformen<br />
werden außerdem sehr stark<br />
genutzt, um e<strong>in</strong> Feedback der Nutzer e<strong>in</strong>zuholen.<br />
Die befragten Unternehmen verwenden unterschiedliche<br />
Strategien, um auf die entsprechenden<br />
<strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Auftritte aufmerksam zu<br />
machen. E<strong>in</strong>erseits s<strong>in</strong>d die Auftritte <strong>in</strong> die Signaturen<br />
der Mitarbeiter <strong>in</strong>tegriert, anderseits<br />
wird auf der Homepage des jeweiligen Unternehmens<br />
deutlich darauf h<strong>in</strong>gewiesen. Studenten<br />
weisen die Unternehmen auch bei Hochschulveranstaltungen<br />
auf die <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Auftritte h<strong>in</strong>.<br />
Probleme bei der Umsetzung ergeben sich<br />
<strong>in</strong>sbesondere h<strong>in</strong>sichtlich der rechtlichen Lage,<br />
die im sehr jungen <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Bereich noch<br />
nicht klar def<strong>in</strong>iert ist. Es wird deutlich, dass<br />
Dienstleister nicht sehr stark mit Incentives,<br />
aggressiver Werbung und Gew<strong>in</strong>nspielen locken<br />
können, so wie Konsumgüterhersteller, die das<br />
häufig praktizieren. Dies würde laut Aussage der<br />
Unternehmen sogar negativ wahrgenommen<br />
werden.<br />
Auch h<strong>in</strong>sichtlich des Datenschutzes ergeben<br />
sich Probleme <strong>in</strong> der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong>. Die<br />
sichere Weitergabe vertraulicher Informationen<br />
ist nicht immer gewährleistet. In diesem<br />
Punkt sehen die befragten Unternehmen noch<br />
Verbesserungsbedarf.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass<br />
sich die Unternehmen mit ihren Auftritten <strong>in</strong> der<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> ihrer eigenen Strategie vollständig<br />
bewusst se<strong>in</strong> müssen, um die Benutzer zu überzeugen<br />
und sich sicher im Web 2.0 zu bewegen.<br />
Umfragen zufolge ist dies jedoch nicht der Fall.<br />
40% der Unternehmen <strong>in</strong> Deutschland besitzen<br />
ke<strong>in</strong>e ausgearbeitete Strategie im Umgang mit<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> und betreiben ihre Auftritte nach<br />
dem „Trial & Error“-Pr<strong>in</strong>zip.<br />
An diesem Punkt möchte die studentische<br />
Unternehmensberatung <strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> ansetzen<br />
und Ihnen Unterstützung anbieten.<br />
Aktuelle Problematiken<br />
» Rechtssituation im Web<br />
» Datenschutz<br />
» Alternativen zu Incentives<br />
» Erfolgversprechende Strategien<br />
12 <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong> <strong>Dienstleistungs</strong>unternehmen
Empfehlungen<br />
4. Handlungsempfehlungen<br />
Im folgenden Kapitel werden die ersten Ansatzpunkte zu e<strong>in</strong>em Aufbau und e<strong>in</strong>er weiteren Verbesserung<br />
der <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Auftritte gegeben. Diese Punkte resultieren aus den Erkenntnissen der<br />
vorher aufgeführten Analysen.<br />
Übersichtlich-<br />
keit und<br />
E<strong>in</strong>deutigkeit<br />
E<strong>in</strong>heitlichkeit<br />
Am Puls der<br />
Zeit bleiben<br />
Die genannten Punkte s<strong>in</strong>d erste Ansätze und sollen Ihnen e<strong>in</strong>en Ausblick auf die Möglichkeiten<br />
zeigen, sich <strong>in</strong> positiver Weise im <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Bereich zu positionieren. Es existieren zahlreiche weitere<br />
Stellhebel, um Ihren Auftritt zu e<strong>in</strong>em der Besten im Netz werden zu lassen.<br />
<strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> <strong>München</strong> e.V.<br />
» Schnell auff<strong>in</strong>dbar und übersichtlich gestaltet<br />
» E<strong>in</strong>fache Suche nach Informationen<br />
» Fokus auf ersten E<strong>in</strong>druck der Seite, da Besuche im Regelfall zeitlich<br />
sehr begrenzt s<strong>in</strong>d<br />
» Klare Zuordnung des Verfassers möglich, Corporate Identity<br />
e<strong>in</strong>beziehen<br />
» Möglichkeiten zur Differenzierung nutzen (Menüs, Reiter etc.)<br />
» Angepasster und dauerhaft e<strong>in</strong>heitlicher Sprachgebrauch<br />
» Oft professionelle Unterstützung bei Erstellung und Pflege der Auftritte<br />
s<strong>in</strong>nvoll<br />
» Angemessene Post-Frequenz<br />
» Anregende Inhalte<br />
» Adäquate Bereitstellung von Zusatz<strong>in</strong>formation<br />
» Anpassung und E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung anderer Web- und<br />
<strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Präsenzen<br />
» Weiterentwicklung<br />
Studentische Unternehmensberatung<br />
13
Ausblick<br />
5. Ausblick<br />
Abschließend stellt sich die Frage, wie die<br />
Zukunft der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> aussehen wird und ob<br />
die Potentiale und Chancen die Risiken und den<br />
Aufwand überwiegen.<br />
Es lässt sich festhalten, dass aufgrund des<br />
Nichtwissens und Nichtwollens vieler Unternehmen<br />
<strong>in</strong> Bezug auf neue Medien der Reifeprozess<br />
noch <strong>in</strong> vollem Gange ist. Oft s<strong>in</strong>d die Firmen<br />
selbst noch auf der Suche nach ihrer Position<br />
und vor allem ihrer Positionierung im Internet.<br />
Welchen Weg e<strong>in</strong> Konzern e<strong>in</strong>schlägt, um sich<br />
<strong>in</strong> der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> zu präsentieren und wie dieser<br />
konkret ausgestaltet wird, ist <strong>in</strong> jedem Fall<br />
unternehmensspezifisch.<br />
Der Trend geht dennoch klar <strong>in</strong> Richtung der<br />
Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Öffnung und Außendarstellung<br />
im Netz. Für die meisten Unternehmen wird<br />
es aber <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie mit e<strong>in</strong>er Positionierung<br />
des Namens und der Firma im Allgeme<strong>in</strong>en beg<strong>in</strong>nen.<br />
Die Effizienz und der monetäre Gegenwert<br />
solcher Engagements im Internet lassen<br />
sich zwar, wie <strong>in</strong> der klassischen Werbebranche<br />
auch, sehr schwer kalkulieren, doch um vor allem<br />
die junge Generation zu erreichen, wird ke<strong>in</strong><br />
Weg am Internet vorbeiführen.<br />
Interaktivität und Begeisterung s<strong>in</strong>d hier<br />
Schlagworte, die <strong>in</strong> der Zukunft noch weiter an<br />
Bedeutung gew<strong>in</strong>nen werden. Beispielhaft lässt<br />
sich anführen, dass e<strong>in</strong> „Like“ selten ohne e<strong>in</strong>e<br />
gewisse Empathie für das Produkt oder die Firma<br />
gesetzt wird. Wenn der Nutzer aber <strong>in</strong> prägnanter<br />
Form mehr über die H<strong>in</strong>tergründe und<br />
den Nutzen der Dienstleistung oder der Arbeit<br />
erfährt und er zudem aufgefordert wird, daran<br />
<strong>in</strong> gewisser Form zu partizipieren, dann wird sich<br />
e<strong>in</strong> Engagement lohnen.<br />
Mittelfristig hält der <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Bereich<br />
noch große Potentiale bereit und fast alle Unternehmer<br />
werden mehr oder m<strong>in</strong>der gezwungen<br />
se<strong>in</strong>, diesen Bereich zu nutzen, um konkurrenzfähig<br />
zu bleiben. Oben angesprochene Risiken<br />
muss jedes Unternehmen für sich abwägen oder<br />
evaluieren lassen. Es kann sicher <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen<br />
auch s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, sich vollständig aus dem <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Bereich<br />
herauszuhalten.<br />
Doch auch kurzfristig lässt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
überschaubaren Aufwand schon e<strong>in</strong> beträchtlicher<br />
Erfolg erzielen. Diese Charakteristik des Internet<br />
bietet für jeden Konzern große Chancen.<br />
Richtig umgesetzt und mit e<strong>in</strong>em gewissen Maß<br />
an Pflege stehen Ihnen viele Türen offen. Hierbei<br />
steht Ihnen <strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> <strong>München</strong> e.V.<br />
gerne beratend zur Seite.<br />
14 <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>in</strong> <strong>Dienstleistungs</strong>unternehmen
Literatur<br />
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<strong>Academy</strong> <strong>Consult</strong> <strong>München</strong> e.V.<br />
15
Studentische Unternehmensberatung<br />
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