30.04.2013 Aufrufe

Cholestatische Lebererkrankungen - Dr. Falk Pharma GmbH

Cholestatische Lebererkrankungen - Dr. Falk Pharma GmbH

Cholestatische Lebererkrankungen - Dr. Falk Pharma GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Praxismanual<br />

Ursofalk ®<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Aktualisierte<br />

Auflage 2005


Verfasser<br />

<strong>Dr</strong>.med.Volker Flörkemeier<br />

Facharzt für Innere Medizin<br />

MEDI DIDAC <strong>GmbH</strong> – Institut und Verlag<br />

für Fortbildung im Gesundheitswesen<br />

Friedrich-Wilhelm-Straße 160<br />

56077 Koblenz-Ehrenbreitstein<br />

Geleitwort<br />

Professor <strong>Dr</strong>.med.Gustav Paumgartner<br />

Klinikum Großhadern der LMU München<br />

Marchioninistraße 15<br />

81377 München<br />

Herausgeber<br />

DR. FALK PHARMA <strong>GmbH</strong><br />

Leinenweberstr. 5<br />

Postfach 6529<br />

79041 Freiburg<br />

Germany<br />

Fax: 0761/1514-321<br />

e-mail: zentrale@drfalkpharma.de<br />

© 2005 <strong>Dr</strong>. <strong>Falk</strong> <strong>Pharma</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

7. aktualisierte Auflage 2005


Bedeutung der Gallensäuren<br />

in der Pathogenese und<br />

der Therapie von Leberkrankheiten<br />

Die Therapie mit Ursodeoxycholsäure (UDC) stellt einen der wichtigsten<br />

Fortschritte der modernen Hepatologie dar. Diese hydrophile, nicht-zytotoxische<br />

Gallensäure ist einer der Hauptbestandteile der Bärengalle, die<br />

bereits im alten China für die Behandlung von Magen-, Darm- und Leberkrankheiten<br />

verwendet wurde. In der menschlichen Galle kommt UDC nur<br />

in sehr geringen Konzentrationen vor. Die mengenmäßig vorherrschenden<br />

Gallensäuren der menschlichen Galle sind – gereiht nach ansteigender<br />

Hydrophobizität, Detergenzienwirkung und Zytotoxizität – Cholsäure,<br />

Chenodeoxycholsäure und Deoxycholsäure. Da die im enterohepatischen<br />

Kreislauf zirkulierenden Gallensäuren durch aktive Transportmechanismen<br />

von den Hepatozyten in die Galle sezerniert werden müssen, um ihre<br />

wichtigen Funktionen beim Cholesterintransport in der Galle und bei der<br />

Fettabsorption im Darm zu erfüllen, kommt es bei Störungen der exkretorischen<br />

Leberzellfunktion, insbesondere also bei Cholestase zu einer<br />

Retention von Gallensäuren in den Hepatozyten. Erhöhte Konzentrationen<br />

von Gallensäuren in den Hepatozyten können je nach zytotoxischem<br />

Potenzial der retinierten Gallensäuren zu einer Zellschädigung und zur<br />

Apoptose oder Nekrose führen. Über dabei freigesetzte Zytokine und<br />

Chemokine kann es in der Folge zu Entzündungsreaktionen mit Fibrose<br />

kommen; bei chronischem Verlauf kann sich daraus eine Leberzirrhose<br />

entwickeln.<br />

Ein von der Ätiologie unabhängiger therapeutischer Ansatz bei Cholestase<br />

ist daher die Verminderung der Konzentration hydrophober und daher<br />

potenziell zytotoxischer Gallensäuren in den Hepatozyten und der Schutz<br />

der Zellen des hepatobiliären Systems gegen schädigende Konzentrationen<br />

hydrophober Gallensäuren.<br />

1<br />

Geleitwort


Geleitwort<br />

Die Verabreichung von UDC wird diesen Zielen auf dreierlei Weise<br />

gerecht:<br />

1. Durch Anreicherung von UDC in Serum, Leber und Galle wird die<br />

Gallensäurenzusammensetzung in diesen Kompartimenten hydrophiler<br />

und weniger zytotoxisch.<br />

2. Durch Stimulierung hepatobiliärer Transportprozesse fördert UDC<br />

die Ausscheidung hydrophober Gallensäuren und anderer gallenpflichtiger<br />

Substanzen.<br />

3. Durch Schutz hepatozellulärer Membranen wie z.B. mitochondrialer<br />

Membranen gegenüber den Wirkungen erhöhter Konzentrationen<br />

hydrophober Gallensäuren übt UDC eine antiapoptotische Wirkung aus.<br />

Die Wirksamkeit einer Behandlung mit UDC wurde am eingehendsten<br />

bei der primären biliären Zirrhose (PBC) untersucht, die als Modellkrankheit<br />

einer chronischen cholestatischen Leberkrankheit gelten kann. Hier<br />

konnten durch tägliche Gabe von 13–15 mg UDC pro kg Körpergewicht<br />

das Serumbilirubin, der wichtigste prognostische Parameter bei der PBC,<br />

die alkalische Phosphatase und die Transaminasen gesenkt werden.<br />

In der Leberhistologie wurde die Progression der Erkrankung zur Zirrhose<br />

gebremst. Dementsprechend wurde auch das Auftreten von Komplikationen<br />

der Leberzirrhose wie z.B. Ösophagusvarizen verzögert und das<br />

transplantatfreie Überleben der Patienten verlängert. Für die PBC wurden<br />

diese Wirkungen einer Langzeittherapie mit UDC bei großen Patientenkollektiven<br />

mit langer Beobachtungszeit statistisch gesichert, ähnliche<br />

Effekte dürfen aber auch bei einer Reihe anderer cholestatischer Leberkrankheiten<br />

wie z.B. der primär sklerosierenden Cholangitis (PSC),<br />

gewissen Formen der progressiven familiären intrahepatischen Cholestase,<br />

der Lebererkrankung bei zystischer Fibrose u.a. erwartet werden.<br />

Die wichtige Rolle der Gallensäuren in der Pathogenese und bei der<br />

Therapie von Leberkrankheiten hat die Erforschung der molekularen Biologie<br />

der Gallensäuren stark beflügelt. Zu den faszinierenden Ergebnissen<br />

dieser Forschung gehört, dass Gallensäuren wesentlich spezifischere<br />

Wirkungen besitzen, als dies aufgrund ihrer mehr oder weniger hydro-<br />

2


phoben Wirkungen erklärt werden kann. Ähnlich wie gewisse Hormone<br />

können Gallensäuren spezifisch an Rezeptoren des Zellkerns binden und<br />

dadurch die Transkription und Expression von Proteinen steuern, die<br />

für die Synthese der Gallensäuren in der Leberzelle und für den Gallensäurentransport<br />

im enterohepatischen Kreislauf verantwortlich sind und<br />

auch Einfluss auf den Cholesterinstoffwechsel haben. Abhängig von<br />

ihrer Struktur können bestimmte Gallensäuren wie UDC intrazelluläre<br />

Signaltransduktionswege modulieren. So kann UDC über Ca ++ - und<br />

α-PKC-abhängige Mechanismen die Leberzellsekretion stimulieren,<br />

während andere Gallensäuren durch Angriff an alternativen Signaltransduktionswegen<br />

zur Cholestase führen können. Aufgrund unterschiedlicher<br />

Konjugation können Gallensäuren auch bei ähnlicher Hydrophobizität<br />

unterschiedliche proapoptotische oder antiapoptotische Wirkungen<br />

entfalten. Diese neuen molekularbiologischen Erkenntnisse werden<br />

es ermöglichen, die vielfältigen therapeutischen Wirkungen von UDC<br />

besser zu verstehen.<br />

Professor <strong>Dr</strong>.med.Gustav Paumgartner<br />

3<br />

Geleitwort


34 Jahre<br />

Internationale Gallensäuren-Konferenzen<br />

<strong>Falk</strong> Symposium No 5<br />

5.Oktober 1970<br />

Freiburg/Breisgau<br />

I. Internationale Gallensäuren-Konferenz<br />

XVIII. Internationale Gallensäuren-Konferenz<br />

<strong>Falk</strong> Symposium No 141<br />

18. – 19. Juni 2004<br />

Stockholm (Schweden)<br />

5


Inhalt<br />

Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

8 Ursofalk ® : Von der Pathophysiologie zur Therapie<br />

Ursodeoxycholsäure-Wirkungen<br />

22 Ursofalk ® : Cholerese und Zytoprotektion<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

28 Ursofalk ® : Die vielfältigen Indikationen<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine<br />

64 Ursofalk ® : Am Anfang stand die Steinauflösung<br />

Refluxgastritis<br />

80 Ursofalk ® : Hemmt galliges Erbrechen<br />

Weitere Einsatzgebiete<br />

82 Ursofalk ® :Ein längst nicht ausgeschöpftes Potenzial<br />

Informationen für Arzt und Patient<br />

90 Ursofalk ® : Über den Pflicht-Text hinaus


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Inhalt<br />

8<br />

9 ..................................................................................... Ursus, der Bär<br />

10 ................................................................ Hunderttausende Läppchen<br />

13 .................................................................. Recycling von Gallensalzen<br />

16................................................................ Störungen des Gallenflusses<br />

20.............................. Ursodeoxycholsäure: Die bärenstarke Gallensäure


Ursus, der Bär<br />

Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Unter den modernen und hochwirksamen Medikamenten hat keines eine<br />

so faszinierende Geschichte wie die Ursodeoxycholsäure (UDC). Dabei<br />

ist dieses Arzneimittel nicht primär aus einer chemisch-pharmazeutischen<br />

Entwicklung entstanden. Bei der Ursodeoxycholsäure handelt es sich vielmehr<br />

um eine physiologische Substanz, die in der Galle des Menschen<br />

zu einem Anteil von ca.1% enthalten ist.<br />

Seit 30 Jahren wird die chemische Auflösung von Gallensteinen mit<br />

Gallensäuren praktiziert.<br />

Auch die durch duodenogastraler Reflux bedingte Gastritis und Dyspepsie<br />

werden schon über zwei Jahrzehnte erfolgreich mit Ursodeoxycholsäure<br />

therapiert.<br />

1981 wurde diese Gallensäure erstmalig und mit Erfolg von den Frankfurter<br />

Gastroenterologen um Professor U.Leuschner zur Auflösung von<br />

Gallensteinen bei Patienten mit chronischer Leberentzündung eingesetzt.<br />

Sie entdeckten dabei eher zufällig die günstigen Wirkungen der Ursodeoxycholsäure<br />

bei cholestatischen <strong>Lebererkrankungen</strong> wie z.B. der primär<br />

biliären Zirrhose und der primär sklerosierenden Cholangitis 28 . Und heute<br />

ergeben sich immer neue Anwendungsgebiete für Ursodeoxycholsäure.<br />

Doch das ist das Faszinierende an der Geschichte: Ursodeoxycholsäure<br />

wird in hoher Konzentration in der Galle des Bären gefunden, und bereits<br />

vor 2000 Jahren nutzten chinesische Ärzte getrocknete (gallensalzhaltige)<br />

Bärengalle zur Behandlung von Leber- und Gallenwegserkrankungen!<br />

9<br />

Pathophysiologie<br />

der Leber-<br />

und Gallenwege


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Hunderttausende Läppchen<br />

Die Leber ist die größte exokrine <strong>Dr</strong>üse des Menschen. In dem 1,5 kg<br />

schweren Organ finden sich ca. 100.000 Leberläppchen. Sie haben einen<br />

Durchmesser von 1 bis 2 mm.<br />

Wo mehrere Läppchen zusammenstoßen, liegen die Portalfelder.<br />

In diesen verlaufen je ein Ast der Pfortader, der Leberarterie sowie der<br />

intrahepatischen Gallengänge (Abbildung 1).<br />

Jedes Leberläppchen ist aus radiär angeordneten Zellplatten aufgebaut,<br />

die ein bis zwei Zellen stark sind. Sie sind netzartig verzweigt und unter<br />

einander verbunden. Dazwischen verlaufen die so genannten Sinusoide.<br />

Abbildung 1<br />

Lobulus hepatis: 1) Leberzellplatten, 2) Vena centralis, 3) Periportalfeld<br />

10<br />

2<br />

1<br />

3


Leberzellbalken<br />

Sinusoid<br />

Leberzellbalken<br />

Sinusoid<br />

2<br />

Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Diese werden aus Pfortader- und Leberarterienästen gespeist und führen<br />

das Blut der im Läppchenzentrum liegenden Vena centralis zu.<br />

Die Wand der Sinusoide besteht aus gefensterten Endothelzellen und<br />

den Kupffer’schen Sternzellen. Das sind ortsständige Makrophagen<br />

mit sehr hoher Phagozytosefähigkeit. Sie nehmen Eiweißsubstanzen,<br />

Lipide, Viren, Bakterien und selbst Tumorzellen aus dem Blut der Sinusoide<br />

auf und bauen diese ab. Außerdem haben sie immunologische Funktionen<br />

(Synthese von Immunmodulatoren wie Interleukin-1 und -6 und<br />

TNF-α = Tumor-Nekrose-Faktor).<br />

Durch die Fenster in den Endothelzellen der Sinusoide gelangen Substanzen<br />

aus dem Blut in direkte Verbindung mit der Oberfläche der<br />

Hepatozyten (Abbildung 2).<br />

1<br />

Abbildung 2<br />

Leberzellen mit Sinusoiden: 1) Hepatozyt, 2) Sinusoid, 3) Endothel,<br />

4) Kupffer’sche Sternzelle, 5) Gallenkanälchen<br />

4<br />

3<br />

5<br />

11<br />

Pathophysiologie<br />

der Leber-<br />

und Gallenwege


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Hepatozyten sind sekretorische Epithelzellen, an denen sich drei Plasmamembranzonen<br />

unterscheiden lassen:<br />

• Die sinusoidale Plasmamembran. Ihre zytoplasmatischen Fortsätze<br />

(= Mikrovilli) sind dem Disse-Raum zugewandt.<br />

• Die laterale Plasmamembran. Hier finden sich verschiedene Haft-<br />

und Verbindungskomplexe, welche der Adhäsion und Kommunikation<br />

zwischen zwei Hepatozyten dienen. Zugleich schotten sie die Flüssigkeiten<br />

zwischen Disse-Raum und Gallenkanälchen ab (Abbildung 3).<br />

1. Hepatozyt<br />

mit Nucleus<br />

2. Endothelzelle<br />

des Sinusoids<br />

3. Gallenkanälchen<br />

4. Sinusoidale<br />

Plasmamembran<br />

5. Laterale<br />

Plasmamembran<br />

mit interzellulärem<br />

Haft- und Kommunikationssystem<br />

(tight-junctions,<br />

intermediatejunctions<br />

und<br />

gap-junctions)<br />

12<br />

5<br />

5<br />

Sinusoid<br />

Disse-Raum<br />

Abbildung 3<br />

Schematische Darstellung der Ultrastrukturen, die durch zwei Hepatozyten<br />

gebildet werden<br />

3<br />

2<br />

4<br />

1


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

• Die kanalikuläre Plasmamembran. Auch in diesem Bereich hat der<br />

Hepatozyt Mikrovilli, über welche die Sekretion der Galle in das Lumen<br />

des Gallenkanälchens erfolgt.<br />

Die Hepatozyten bilden also mit ihrer kanalikulären Plasmamembran<br />

die Gallenkanälchen. Die sezernierte Galle fließt zur Läppchenperipherie<br />

in die interlobulären Gallengänge.<br />

Recycling von Gallensalzen<br />

Die Leber erfüllt eine Vielzahl von Stoffwechsel- und Entgiftungsaufgaben.<br />

Sie ist zugleich die größte Anhangsdrüse des Verdauungstraktes.<br />

In 24 Stunden werden etwa 600 bis 800 ml Galle produziert.<br />

Die Gallenflüssigkeit der Gallenblase enthält im wesentlichen folgende<br />

Bestandteile:<br />

• Wasser ≥ 80%<br />

• Gallensalze 12%<br />

• Phospholipide 4%<br />

• Cholesterin 0,7–1,6%<br />

• Plasmaproteine 0,8–1,0%<br />

• Bilirubin 0,1–0,6%<br />

Daneben sind in der Galle auch anorganische Elektrolyte enthalten.<br />

Gallensalze und Lezithin bilden gemeinsam mit Cholesterin wasserlösliche<br />

Molekülaggregate, die Mizellen. Nur so kann das an sich wasserunlösliche<br />

Cholesterin in der Gallenflüssigkeit transportiert werden.<br />

Die Gallenflüssigkeit wird überwiegend von den Leberzellen und zum Teil<br />

vom sekretorischen Epithel der Gallengänge gebildet. Die Ausscheidung<br />

erfolgt über ATP-abhängige Transportsysteme.<br />

13<br />

Pathophysiologie<br />

der Leber-<br />

und Gallenwege


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Eigentlich ist es besser, von Gallensalzen – statt wie üblich – von Gallensäuren<br />

zu sprechen: In der Gallenflüssigkeit sind die Gallensäuren durch<br />

Kationen (Na + , K + ) neutralisiert. Gallensalze wirken choleretisch, das heißt,<br />

sie fördern selbst den Gallenfluss. Daneben gibt es aber auch eine gallensalzunabhängige<br />

Gallebildung.<br />

Gelangt die Gallenflüssigkeit in den Darm, bildet sie Mizellen mit den<br />

schwer wasserlöslichen Lipiden. So wird die Resorption der Fettsäuren<br />

wie auch der fettlöslichen Vitamine (A, D, E und K) ermöglicht. Durch<br />

Gallensalze werden weiterhin Verdauungsenzyme – und zwar die Lipasen<br />

– aktiviert.<br />

Interessant ist nun das Schicksal der Gallensalze nach deren Sekretion.<br />

Der weitaus größte Teil der Gallensalze wird, vorwiegend im terminalen<br />

Ileum, rückresorbiert. Nur etwa 5% bis 10% werden mit den Faeces<br />

ausgeschieden. Dieser Verlust wird in den Hepatozyten durch die Neusynthese<br />

kompensiert.<br />

Bei bestimmten Erkrankungen, z.B. bei Morbus Crohn, ist gerade das<br />

terminale Ileum betroffen oder operativ entfernt. Deshalb können bei<br />

diesen Patienten die Gallensalze nicht oder nicht vollständig wieder zurückgewonnen<br />

werden. Die Folge des Gallensalzverlustes sind Diarrhöen,<br />

Malabsorption und ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen.<br />

15 bis 30g pro Tag sezernierter Gallensalze werden aus dem Pfortaderblut<br />

aktiv in die Leberzellen aufgenommen. Diese Extraktion ist mit einem<br />

First-Pass-Effekt von 80% sehr effektiv.<br />

Dieser Kreislauf der Gallensalze zwischen Darm und Leber wird enterohepatischer<br />

Kreislauf genannt. Dabei zirkuliert der Gallensäurepool des<br />

Organismus von 3g nahrungsabhängig 4 bis 12mal in 24 Stunden.<br />

Bei der Neusynthese von Gallensäuren entstehen aus Cholesterin zunächst<br />

die primären Gallensäuren, Cholsäure und Chenodeoxycholsäure<br />

14


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

(CDC). Diese werden vor der Sekretion in der Leber mit Taurin oder<br />

Glycin konjugiert.<br />

Im Ileum, Coecum und Colon wandeln Mikroorganismen die primären<br />

Gallensäuren nach Dekonjugation teilweise in sekundäre Gallensäuren<br />

um (Deoxycholsäure, Lithocholsäure und 7-Keto-Lithocholsäure). Nach<br />

Wiederaufnahme in die Leber wird letztere zur tertiären Gallensäure<br />

Ursodeoxycholsäure (UDC) epimerisiert (Abbildung 4).<br />

Cholesterin<br />

prim. GS<br />

sek. GS<br />

90%<br />

Rückresorption<br />

Faeces<br />

10 %<br />

UDC<br />

Ileum<br />

Vena<br />

portae<br />

prim. Gallensäuren<br />

ca. 0,5 g/Tag<br />

Gallensalze<br />

prim. GS<br />

sek. GS<br />

Abbildung 4<br />

Enterohepatischer Kreislauf der Gallensäuren (GS)<br />

Taurin<br />

Glycin<br />

Leber<br />

Duodenum<br />

Gallensalze<br />

Darmbakterien<br />

15<br />

Pathophysiologie<br />

-<br />

der Leberund<br />

Gallenwege


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Störungen des Gallenflusses<br />

Konjugierte Gallensäuren werden aus den Hepatozyten in die Gallenkanälchen<br />

sezerniert. Dies geschieht durch ATP-abhängige Transportmechanismen.<br />

Wasser und verschiedene kleinmolekulare Substanzen<br />

folgen aufgrund eines osmotischen Gradienten. Zahlreiche andere Gallenbestandteile<br />

werden ebenfalls aktiv durch energieabhängige Mechanismen<br />

aus der Zelle befördert. Der Gallensekretionsdruck ist dabei zwei- bis<br />

dreimal höher als der Perfusionsdruck in den blutführenden Sinusoiden.<br />

Der Gallenfluss kann durch vielfältige Störungen behindert werden<br />

wie z.B.:<br />

• Störungen der Tranportmechanismen der Leberzelle<br />

• Behinderung des Gallenabflusses<br />

Toxine oder Viren können die Zellmembran des Hepatozyten angreifen.<br />

Bei disponierten Personen vermögen auch körpereigene Stoffe, wie z.B.<br />

die potenziell toxische Chenodeoxycholsäure, die Membran der Leberzelle<br />

empfindlich zu schädigen. Dadurch werden die Eigenschaften der<br />

Carrierproteine verändert. Die Folge ist eine Cholestase.<br />

Wir unterscheiden folgende Formen der Cholestase:<br />

• intrahepatisch /extrahepatisch<br />

• mechanisch/funktionell<br />

• akut/chronisch<br />

16


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Die extrahepatische, mechanische Cholestase wird auch als Verschlussikterus<br />

bezeichnet. Bei dieser Form der Cholestase sind als Ursachen<br />

in erster Linie Gallenwegskonkremente und Tumoren verschiedener<br />

Lokalisation zu nennen. Hinzu kommen Pankreaserkrankungen und<br />

Gallengangsstrikturen.<br />

Auch innerhalb der Leber kann der Gallenfluss mechanisch behindert<br />

werden. Wir sprechen dann von einer intrahepatischen, mechanischen<br />

Cholestase. Hier kommen ebenfalls Konkremente und Tumoren als Ursachen<br />

in Frage. Weiterhin finden wir eine intrahepatische, mechanische<br />

Cholestase bei der Mukoviszidose oder cystischen Fibrose (CF) sowie bei<br />

der primär sklerosierenden Cholangitis (PSC).<br />

Die Ursachen der intrahepatischen, nicht mechanischen Cholestase<br />

sind vielfältig. Die Störung der Gallensekretion kann hepatozellulär lokalisiert<br />

sein. Möglich ist aber auch eine Störung in den Gallenkanälchen,<br />

Ductuli oder in den kleinen Gallengängen der Leber.<br />

Bei der intrahepatischen, nicht mechanischen Cholestase sind die Transportmechanismen<br />

für Gallensäuren und andere Gallenbestandteile geschädigt.<br />

Gallenpflichtige Substanzen können nicht mehr ausgeschieden<br />

werden und stauen in die Zelle und schließlich auch ins Blut zurück.<br />

Am häufigsten sind Schädigungen der Leberzelle durch Alkohol, Hepatitisviren<br />

oder Toxine. Als weitere Ursachen sind die primär biliäre Zirrhose,<br />

sekundäre biliäre Zirrhoseformen, die primär sklerosierende Cholangitis<br />

und die idiopathischen Cholestasen aufgrund familiärer Erkrankungen<br />

zu nennen.<br />

17<br />

Pathophysiologie<br />

der Leber-<br />

und Gallenwege


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Die Abbildung 5 fasst die verschiedenen Ursachen der Cholestase<br />

synoptisch zusammen.<br />

Die Auswirkungen der Cholestase sind vielfältig. An der Leber kann<br />

es zu Entzündungen kommen, die in eine Fibrose/Zirrhose münden. Im<br />

Blut finden wir eine Anhäufung von Gallensalzen und Bilirubin. An der<br />

Haut kommt es zu Ikterus und Pruritus.<br />

Verschiedene ungünstige Auswirkungen finden wir auch im Darm. Der<br />

Mangel an Gallensalzen behindert die Verdauung bzw. die Resorption<br />

18<br />

Ductuli<br />

z.B. primär<br />

biliäre Zirrhose<br />

Sinusoid<br />

!<br />

septale Gallengänge<br />

z.B. primär<br />

sklerosierende Cholangitis<br />

Atresie<br />

Mukoviszidose<br />

PSC<br />

!<br />

!<br />

!<br />

!<br />

hepatozellulär<br />

z.B. Alkohol-Hepatitis<br />

Virus-Hepatitis<br />

Abbildung 5<br />

Mögliche Ursachen intra- und extrahepatischer Cholestase<br />

Konkremente<br />

Tumoren<br />

!<br />

Pankreaserkrankungen


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

von Fettsäuren und an Fette gebundenen Nahrungsbestandteilen. Dazu<br />

zählen die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Es bleibt aber auch die<br />

Aktivierung der Verdauungsenzyme, z.B. der Lipasen, aus.<br />

Die Abbildung 6 fasst die verschiedenen Auswirkungen der Cholestase<br />

zusammen.<br />

Blut<br />

• Gallensäuren<br />

• Bilirubin<br />

Leber<br />

• Ausscheidungsstörung<br />

• Pigmentanhäufung<br />

• Entzündung<br />

• Fibrose / Zirrhose<br />

Abbildung 6<br />

Auswirkungen der Cholestase<br />

CHOLESTASE<br />

Gewebe<br />

• Pruritus<br />

• Ikterus<br />

• Xanthome<br />

Darm<br />

• Maldigestion<br />

• Malabsorption<br />

• Lehmstuhl<br />

19<br />

Pathophysiologie<br />

der Leber-<br />

und Gallenwege


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Ursodeoxycholsäure: Die bärenstarke Gallensäure<br />

Aus Cholesterin werden die primären Gallensäuren, Cholsäure und<br />

Chenodeoxycholsäure, gebildet. Mikroorganismen des Darmes wandeln<br />

diese primären Gallensäuren zum Teil in sekundäre um.<br />

Gallensäuren besitzen ein Steroidgerüst. Bei der Chenodeoxycholsäure<br />

trägt dieses eine Carboxygruppe sowie zwei Hydroxylgruppen in<br />

α-Stellung. Aufgrund dieser Struktur hat die Chenodeoxycholsäure wie<br />

die meisten anderen Gallensäuren eine polare (hydrophile) und eine<br />

apolare (lipophile) Seite.<br />

Gallensäuren werden deswegen auch amphiphil genannt. Dieser Tatsache<br />

verdanken sie ihre Fähigkeit, mit Nahrungsfetten Mizellen zu bilden und<br />

sie so wasserlöslich zu machen.<br />

Derselbe Mechanismus bedingt allerdings auch ihre latente Toxizität:<br />

Man vermutet, dass sie sich an Lipide der Zellmembranen anlagern und<br />

diese herauslösen können. Damit verletzen sie die Membranintegrität<br />

und -stabilität (=Detergenzwirkung).<br />

Nach Erreichen der Leber über die Pfortader wird aus der sekundären<br />

Gallensäure, 7-Keto-Lithocholsäure, die tertiäre Gallensäure Ursodeoxycholsäure<br />

(UDC) gebildet.<br />

20


Pathophysiologie der Leber- und Gallenwege<br />

Ursodeoxycholsäure hat die gleiche Summenformel wie Chenodeoxycholsäure.<br />

Sie weist jedoch einen entscheidenden Unterschied in der Strukturformel<br />

auf: Sie trägt die Hydroxylgruppe am C7-Atom nicht in α-, sondern<br />

in β-Position (Abbildung 7). Dies verändert die sterische Anordnung. Das<br />

Molekül wird polarer und besitzt damit eine geringere Fähigkeit, mit Fetten<br />

Mizellen zu bilden.<br />

Ursodeoxycholsäure ist also stärker hydrophil und somit weniger lipophil<br />

im Vergleich zur Chenodeoxycholsäure. Damit ist sie gewissermaßen untoxisch<br />

für Zellen und Organe.<br />

CDC<br />

OH<br />

UDC<br />

OH<br />

OH<br />

OH<br />

7α<br />

7β<br />

COOH<br />

COOH<br />

Abbildung 7<br />

Chenodeoxycholsäure (CDC) und Ursodeoxycholsäure (UDC)<br />

21<br />

Pathophysiologie<br />

der Leber-<br />

und Gallenwege


Ursodeoxycholsäure-Wirkungen<br />

Inhalt<br />

22<br />

23 ................................................. Veränderung des Gallensäuremusters<br />

23 .................................................... Protektive Effekte an der Leberzelle<br />

25 .................................................................... Stimulation der Cholerese<br />

25 ................................................................................ Immunmodulation<br />

25........................................................................ Antifibrotische Wirkung<br />

26 ..................................................................................................... Klinik<br />

27............................................................... Prävention von Gallensteinen<br />

27 ............................ Hemmung der Cholesterinaufnahme aus dem Darm


Veränderung des Gallensäurenmusters<br />

In der Galle des Menschen ist die Ursodeoxycholsäure (UDC) bis zu<br />

einem Anteil von ca.1% enthalten. Während einer Therapie mit<br />

Ursodeoxycholsäure von täglich 10 bis 15mg/kg KG steigt ihr Anteil in<br />

der Galle jedoch auf ca. 40–50% des Gesamtgallensäurengehalts an.<br />

Entsprechend fällt die Fraktion der lipophilen Chenodeoxycholsäure<br />

von über 40% auf ca. 16% ab. Dadurch wird die Qualität, nicht jedoch<br />

die Quantität der Gallenflüssigkeit verändert.<br />

Protektive Effekte an der Leberzelle<br />

Ursodeoxycholsäure-Wirkungen<br />

Bei der Cholestase ist die Sekretion und/oder der Abtransport physiologischer<br />

(aber potenziell toxischer) Gallensäuren gestört. Als Folge der<br />

ansteigenden Konzentration der Gallensäuren kommt es zur Schädigung<br />

der Leberzellen (Hepatozyten) sowie der Zellen der Gallengänge.<br />

Anders als die latent toxische Chenodeoxycholsäure (CDC) kann UDC<br />

als stark polare, hydrophile Gallensäure selbst kaum Mizellen bilden.<br />

Sie hat keine nennenswerte Detergenzwirkung und schützt die phospholipidreiche<br />

Zellmembran vor dem Angriff hydrophober Gallensäuren wie<br />

z.B. der Chenodeoxycholsäure 38 .<br />

Von der zytoprotektiven Wirkung der UDC profitieren in erster Linie die<br />

Hepatozyten und die Gallenwege 13 .<br />

Im Rahmen einer Cholestase ist die Zytolyse von Hepatozyten durch<br />

Apoptose von entscheidender Bedeutung. Darunter verstehen wir den<br />

programmierten Zelltod durch intrazelluläre Selbstzerstörungsmechanismen.<br />

Toxische Substanzen wie z.B. die hydrophobe Gallensäure Chenodeoxycholsäure<br />

können zur Apoptose führen und schwerwiegende Gewebsschädigungen<br />

bis zur Leberzirrhose nach sich ziehen. Diese<br />

Prozesse werden durch UDC gehemmt 89,90 .<br />

23<br />

Ursodeoxycholsäure-<br />

Wirkungen


Ursodeoxycholsäure-Wirkungen<br />

Die Apoptose-induzierende Wirkung toxischer Gallensäuren im Bereich<br />

des Gallenganges oder Lebergewebes ist sowohl in Zellkultur wie auch<br />

im Tierexperiment nachgewiesen worden. Ursodeoxycholsäure vermag<br />

diese Apoptose durch toxische Gallensäuren zu hemmen 11,56,79,89,90 .<br />

Apolare, hydrophobe Gallensäuren können bei Konzentrationserhöhungen<br />

in den Hepatozyten über eine Zunahme der Durchlässigkeit der Mitochondrienmembran<br />

einen programmierten Zelltod induzieren. Die polare und<br />

hydrophile Ursodeoxycholsäure vermag wiederum eine solche erhöhte<br />

Durchlässigkeit zu verhindern. Dies zeigen sowohl Untersuchungen in<br />

vitro als auch in vivo 17,89,90 .<br />

Apoptotische Vorgänge sind tatsächlich für die Pathogenese cholestatischer<br />

<strong>Lebererkrankungen</strong> relevant. So konnte eine erhöhte DNA-Fragmentierung<br />

in den Gallengangsepithelien und Leberzellen von Patienten<br />

mit primär biliärer Zirrhose festgestellt werden. Dieser Parameter konnte<br />

durch Therapie der Patienten mit Ursodeoxycholsäure reduziert werden 51 .<br />

24


Stimulation der Cholerese<br />

Ursodeoxycholsäure stimuliert die biliäre Sekretion endogener Gallensäuren<br />

und anderer organischer Anionen. UDC aktiviert in den Leberzellen<br />

komplexe Signalkaskaden (z.B. MAP-Kinase). Dadurch kann der Einbau<br />

von Membranproteinen ( z.B. Mrp2) in die kanalikuläre Membran der<br />

Leberzelle stimuliert und so die Sekretionskapazität der cholestatischen<br />

Leberzellen erhöht werden 15 . Weiterhin stimuliert UDC den Gallensäureunabhängigen<br />

Gallenfluss.<br />

Immunmodulation<br />

Zusammenhänge zwischen cholestatischen <strong>Lebererkrankungen</strong> und<br />

immunologischen Prozessen sind bereits seit längerer Zeit bekannt. So<br />

dient der Nachweis von antimitochondrialen Antikörpern (AMA) der Diagnose<br />

der primär biliären Zirrhose. Ursodeoxycholsäure verfügt über verschiedene<br />

immunmodulatorische Wirkungen.<br />

• UDC hemmt die HLA-Expression im Gallengangsepithel 43<br />

• UDC normalisiert bei Patienten mit primär biliärer Zirrhose die<br />

natürliche Killeraktivität von Lymphozyten 76<br />

• UDC normalisiert bei PBC-Patienten die Lymphozyten-Funktion 2,53<br />

Antifibrotische Wirkung<br />

Ursodeoxycholsäure-Wirkungen<br />

In frühen Stadien der primär biliären Zirrhose (Stadium I und II) kann<br />

Ursodeoxycholsäure die Entwicklung fibrotischer Prozesse in der Leber<br />

und damit die Ausbildung einer Zirrhose hemmen 25,95 . Diese Befunde<br />

korrespondieren zugleich mit der Beobachtung, dass in Abhängigkeit von<br />

der UDC-Behandlungsdauer das Risiko zur Ösophagusvarizenbildung<br />

signifikant gesenkt werden kann 71 .<br />

25<br />

Ursodeoxycholsäure-<br />

Wirkungen


Ursodeoxycholsäure-Wirkungen<br />

Ursodeoxycholsäure kann die Progredienz der primär biliären Zirrhose<br />

zumindest verlangsamen, wenn nicht sogar verhindern. Diese in Einzelstudien<br />

gemachten Beobachtungen konnten insbesondere durch eine<br />

kombinierte Auswertung und inzwischen auch durch Langzeitstudien<br />

bestätigt werden. Erhielten die Betroffenen im Frühstadium Ursodeoxycholsäure,<br />

dann hatten sie ein deutlich geringeres Risiko einer Progression<br />

als die Placebo-Gruppe 25,33,84,85,99 .<br />

Klinik<br />

Im Kapitel „<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong>“ (S. 28) werden die Indikationen<br />

für die Ursodeoxycholsäure und Therapieergebnisse dargestellt.<br />

Schon an dieser Stelle sei gesagt:<br />

Die biochemische Rückbildung Cholestase-assoziierter Laborparameter<br />

unter UDC ist keineswegs nur ein „kosmetischer“ Effekt.<br />

Parallel zur Besserung der Cholestase-typischen Laborbefunde sind<br />

folgende Wirkungen nachgewiesen:<br />

• Nachlassen subjektiver Beschwerden – insbesondere des Pruritus.<br />

• Rückbildung histologisch dokumentierter Leberparenchymschäden.<br />

• Abbremsen der Progression des histologisch definierten Krankheitsstadiums<br />

in ein nächst höheres und damit fortgeschrittenes Stadium.<br />

• Verbesserung der Lebensqualität und Lebenserwartung.<br />

26


Prävention von Gallensteinen<br />

Die Bildung von Cholesteringallensteinen wird durch mehrere pathogenetische<br />

Faktoren gefördert:<br />

• Gesteigerte Cholesterin-Sekretion in die Gallenflüssigkeit bzw.<br />

Ungleichgewicht zwischen Gallensäuren-, Phospholipid- und<br />

Cholesterin-Sekretion.<br />

• Vermehrte Bildung von Gallenblasenmucin. Dieses Glykoprotein<br />

begünstigt die Cholesterin-Nukleation in der übersättigten Galle.<br />

• Verminderte Gallenblasenkontraktion.<br />

Ursodeoxycholsäure hat zumindest einen positiven Einfluss auf die<br />

beiden erstgenannten Faktoren.<br />

Hemmung der Cholesterinaufnahme aus dem Darm<br />

Im Gegensatz zu Chenodeoxycholsäure, die die endogene Cholesterinproduktion<br />

hemmt, hat UDC darauf keinen Einfluss, hemmt jedoch<br />

die Cholesterin-Sekretion.<br />

Ursodeoxycholsäure ist die einzige Gallensäure, welche die Cholesterinresorption<br />

im Ileum vermindert. Dadurch kann die Cholesterinsättigung<br />

der Galle und damit der lithogene Index (Verhältnis von Cholesterin zu<br />

Gallensäuren und Phospholipiden) auf weniger als 1 gesenkt werden.<br />

Das in den Gallensteinen kristallin gebundene Cholesterin wird dadurch<br />

und darüber hinaus durch die Bildung von Flüssigkristallen der UDC wieder<br />

gelöst.<br />

Wir werden im Kapitel „Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine“<br />

(Seite 64) noch ausführlich auf die Cholesteringallensteine zu sprechen<br />

kommen.<br />

Ursodeoxycholsäure-Wirkungen<br />

27<br />

Ursodeoxycholsäure-<br />

Wirkungen


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Inhalt<br />

28<br />

29..................................................................... Indikationen für Ursofalk ®<br />

29...................................................... <strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

31................................................................. Primär biliäre Zirrhose (PBC)<br />

32 ............................................. Leitsymptome der PBC<br />

33 ................... Diagnose/Differenzialdiagnose der PBC<br />

36....................................................... Therapie der PBC<br />

39 .............................................. Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)<br />

40....................................................... Therapie der PSC<br />

42 .............................. Autoimmunhepatitis (AIH) und Overlap-Syndrome<br />

43 ..................................................... Overlap-Syndrome<br />

46 ........................................................................................ Virushepatitis<br />

(Hepatitis B und Hepatitis C)<br />

49........................................... Nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH)<br />

51.................................................... Therapie der NASH<br />

52 .......................................................................... Alkoholische Hepatitis<br />

54 ............................................................. Schwangerschafts-Cholestase<br />

56....................................................... Arzneimittel-induzierte Cholestase<br />

59 ................................ Hepatobiliäre Komplikationen bei Mukoviszidose<br />

60 ...................... Chronisch cholestatische Erkrankungen im Kindesalter<br />

61 .................... Chronische intrahepatische Cholestase<br />

62................................ Angeborene Gallengangsatresie<br />

63 ............................... <strong>Cholestatische</strong> Lebererkrankung<br />

bei zystischer Fibrose<br />

63 ............. Cholestase bei total-parenteraler Ernährung


Indikationen für Ursofalk ®<br />

Heute kennen wir eine Vielzahl von Erkrankungen, die sich mit Ursofalk ®<br />

erfolgreich behandeln lassen. Dazu gehören:<br />

1. <strong>Lebererkrankungen</strong>, die mit einer Cholestase einhergehen<br />

2. Cholelithiasis/Cholesteringallensteine (Seite 64) sowie<br />

3. Refluxgastritis (Seite 80).<br />

Weitere Einsatzgebiete befinden sich noch in der klinischen Erprobung<br />

(Seite 82).<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Cholestase bedeutet Gallenstauung. Cholestase bezeichnet eine vollständige<br />

oder teilweise Störung des Gallenflusses. Diese Störung kann im<br />

Bereich der Leberzellen, der Gallenkanälchen oder der Gallengänge (innerhalb<br />

und/oder außerhalb) der Leber liegen. Zu den vielfältigen Ursachen<br />

zählen z.B. Infektionen, Entzündungen, Steine, Tumoren, Medikamente,<br />

Missbildungen usw.<br />

Die intrahepatische Cholestase entsteht durch Leberzellschaden verschiedener<br />

Ursachen wie Viren, Endotoxine, Alkohol, autoimmune Erkrankungen<br />

usw.<br />

Transportprozesse und biliäre Sekretion organischer Anionen und anorganischer<br />

Ionen sind gestört. Die Folge ist eine Retention von Gallensäuren,<br />

Bilirubin und anderen gallenpflichtigen Substanzen. Submikroskopisch<br />

lassen sich Veränderungen der Membran sowie der Haft- und<br />

Kommunikationsstellen zwischen den Hepatozyten (speziell der tight<br />

junctions) nachweisen. Durch die Schädigung der Membranen der Leberzellen<br />

sowie der Gallenkanälchen kann es über eine Permeabilitätssteigerung<br />

zu einer Verminderung des osmotischen <strong>Dr</strong>uckgradienten kommen.<br />

29<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Klinische Hauptsymptome der Cholestase sind Ikterus, Pruritus,<br />

dunkler Harn und heller Stuhl.<br />

Als biochemisches Leitsymptom der Cholestase gilt der Anstieg der<br />

Cholestase-anzeigenden Enzyme wie z.B. der alkalischen Phosphatase<br />

sowie der Gamma-Glutamyltranspeptidase (γ-GT).<br />

Folgende Erkrankungen können mit einer mehr oder weniger<br />

stark ausgeprägten Cholestase einhergehen:<br />

• primär biliäre Zirrhose (PBC)<br />

• primär sklerosierende Cholangitis (PSC)<br />

• Autoimmunhepatitis und Overlap-Syndrom<br />

• Virushepatitis<br />

• nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH)<br />

• alkoholische Hepatitis<br />

• Schwangerschafts-Cholestase<br />

• Arzneimittel-induzierte Cholestase<br />

• hepatobiliäre Komplikationen bei Mukoviszidose<br />

• primäre Speicherkrankheiten<br />

z.B. Morbus Wilson, α 1 -Antitrypsin-Mangel u.a.<br />

• Gallengangssteine<br />

30


Primär biliäre Zirrhose (PBC)<br />

Die primär biliäre Zirrhose ist eine nicht eitrige, destruierende Entzündung<br />

vor allem der interlobulären und der septalen Gallengänge. Bei<br />

fortschreitender Krankheit kommt es auch zu einer Entzündung der Periportalfelder.<br />

Im weiteren Verlauf entwickelt sich eine Fibrose und im<br />

Endstadium das Vollbild der Leberzirrhose (Abbildung 8) 66 .<br />

Unbehandelt führt die primär biliäre Zirrhose (PBC) mit ihren Komplikationen<br />

wie Pfortaderhochdruck und Leberzellinsuffizienz schließlich 5 bis<br />

15 Jahre nach Diagnosestellung zum Tod.<br />

Die Ätiologie der primär biliären Zirrhose ist nicht vollständig geklärt. Man<br />

vermutet einen Autoimmunprozess. Diese These wird durch die häufige<br />

Assoziation der PBC mit anderen Autoimmunkrankheiten (z.B. Arthritis<br />

rheumatica) gestützt.<br />

Weiterhin finden sich in über 90% der Fälle antimitochondriale Antikörper<br />

(AMA).<br />

Stadium I Stadium II<br />

Entzündliche<br />

Gallengangsläsion<br />

und Gallengangsproliferation,entzündliche<br />

Infiltrate<br />

im Portalfeld<br />

Zunehmendes<br />

Bindegewebe<br />

Stadium III Stadium IV<br />

Abbildung 8<br />

Histologie der primär biliären Zirrhose (PBC) 66<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Granulom<br />

Periportale<br />

Entzündung<br />

Zirrhose mit<br />

Schwund der<br />

kleinen<br />

Gallengänge<br />

31<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Darüber hinaus treten vermehrt zytotoxische T-Lympozyten auf, die sich<br />

gegen Oberflächenstrukturen von Zellmembranen der Gallengangsepithelien<br />

richten.<br />

Ursächlich werden bakterielle, virale und genetische Faktoren diskutiert.<br />

Schließlich gibt es Hinweise auf die Bedeutung von Umwelteinflüssen.<br />

So ist in Industriegebieten, verglichen mit ländlichen Gegenden, eine<br />

höhere Neuerkrankungsrate festzustellen 48 .<br />

Von der PBC sind überwiegend Frauen betroffen. Altersgruppen zwischen<br />

35 und 60 Jahren sind bevorzugt. Eine familiäre Häufung ist bekannt.<br />

Zurzeit wird die Häufigkeit der PBC auf 5 bis 15 Erkrankte/100.000 Einwohner<br />

geschätzt. Die Anzahl unentdeckter Krankheitsfälle liegt vermutlich<br />

erheblich höher.<br />

Leitsymptome der PBC<br />

Patienten mit PBC leiden häufig an einem quälenden Juckreiz. Dieser<br />

kann dem Auftreten von Ikterus und anderen Symptomen um Monate<br />

bis Jahre vorausgehen. Er kann aber auch bei einigen Patienten gänzlich<br />

fehlen, ebenso wie das Aufreten einer Gelbsucht. Über Müdigkeit und<br />

unspezifische Oberbauchbeschwerden wird ebenso geklagt.<br />

32


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

PBC-Patienten lassen häufig eine Hyperpigmentierung der Haut erkennen.<br />

Diese kann mit Xanthelasmen an den Augenlidern sowie mit Xanthomen<br />

verbunden sein. Die Abbildung 9 fasst die genannten sowie weitere<br />

Symptome der PBC synoptisch zusammen.<br />

Diagnose/Differenzialdiagnose der PBC<br />

Bei der primär biliären Zirrhose sind die üblichen, eine Cholestase anzeigenden<br />

Parameter, v.a. γ-GT und AP, erhöht. Im Spätstadium kommt eine<br />

Hyperbilirubinämie hinzu. Bilirubin-Werte ab 6mg/dl gelten als prognostisch<br />

ungünstig. Bei Verdacht auf PBC sollte die Bestimmung der antimitochondrialen<br />

Antikörper (AMA) durchgeführt werden. Sie sind nahezu<br />

immer bei PBC-Patienten nachweisbar. Als spezifisch für die primär biliäre<br />

Zirrhose gilt vor allem die Subgruppe (AMA M 2), die sich gegen ein Antigen<br />

der inneren Mitochondrienmembran richtet.<br />

assoziierte<br />

Autoimmunerkrankungen<br />

Pruritus<br />

Müdigkeit,<br />

Abgeschlagenheit<br />

Abbildung 9<br />

Leitsymptome der primär biliären Zirrhose<br />

Hepatosplenomegalie<br />

PBC<br />

Lehmstühle<br />

Xanthome/<br />

Xanthelasmen<br />

Ikterus<br />

Hyperpigmentation<br />

33<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Differenzialdiagnostisch weist auch eine Erhöhung der IgM-Fraktion auf<br />

das Vorliegen einer PBC hin. In 80% der Fälle ist ein anomales Lipoprotein<br />

nachweisbar, Lipoprotein X.<br />

Mit Beginn des Ikterus wird regelmäßig eine Hepatomegalie und meist<br />

auch eine Splenomegalie gefunden.<br />

Die Abbildung 10 zeigt in Gegenüberstellung die klinischen und histologischen<br />

Veränderungen in den Stadien I bis IV der primär biliären<br />

Zirrhose 67 .<br />

Abbildung 10<br />

Diagnose der primär biliären Zirrhose (nicht eitrige destruierende Cholangitis)<br />

Anmerkung: AST = GOT, ALT = GPT<br />

34<br />

Histologie<br />

Stadium I<br />

Labor Symptome/Befunde<br />

Entzündung im AP, γ-GT erhöht, Müdigkeit, unspezifische<br />

Portalfeld, Gallen- AST, ALT weniger Oberbauchgangsdestruktion<br />

erhöht, IgM normal beschwerden,<br />

und Gallengangsproliferation<br />

Stadium II<br />

oder erhöht, AMA Pruritus<br />

Entzündung greift AP, γ-GT weiter an- Wie I, Xanthome,<br />

auf das periportale steigend, IgM vermehrt Xanthelasmen<br />

Leberparenchym über,<br />

sonst wie Stadium I<br />

Stadium III<br />

hohe AMA-Titer (nicht häufig)<br />

Zunehmende Binde- Wie Stadium II, Wie Stadium II, evtl.<br />

gewebsvermehrung, evtl. Anstieg von IgG geringer Ikterus,<br />

abnehmende Gallengangsproliferation<br />

und Bilirubin geringe Steatorrhö<br />

Stadium IV<br />

Kompletter zirrhotischer Wie Stadium III, Entwicklung von<br />

Umbau, Rarifizierung weiterer Anstieg des Ösophagusvarizen,<br />

des Gallengangssystems Bilirubins, evtl. der Ödemen, Aszites,<br />

Stuhlfettausscheidung Vollbild einer Leberzirrhose


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Die einzelnen Schritte der Diagnostik der primär biliären Zirrhose sind in<br />

Abbildung 11 synoptisch zusammengefasst.<br />

Differenzialdiagnostisch muss die PBC gegen die chronische Autoimmunhepatitis<br />

sowie die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) abgegrenzt<br />

werden. Dies gelingt meist aufgrund der typischen Laborkonstellation<br />

dieser Erkrankungen.<br />

ANAMNESE<br />

UND BEFUND<br />

LABOR<br />

IMMUNOSEROLOGIE<br />

WEITERFÜHRENDE<br />

DIAGNOSTIK<br />

• FRAU<br />

• 35–60 Jahre<br />

• evt. Juckreiz<br />

• assoziierte<br />

Autoimmunerkrankung<br />

• AP, γ-GT<br />

• Bilirubin<br />

• AST, ALT<br />

• AMA M 2<br />

• IgM<br />

Abbildung 11<br />

Diagnostik bei der primär biliären Zirrhose<br />

• Sonographie<br />

(zum Ausschluss von<br />

Tumoren / Konkrementen)<br />

• Leberhistologie<br />

PBC PRIMÄR<br />

BILIÄRE PBC<br />

ZIRRHOSE<br />

35<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Therapie der PBC<br />

Die Therapie der primär biliären Zirrhose besteht in der Gabe von UDC 13<br />

sowie in symptomatischen Maßnahmen gegen Pruritus, Osteopenie und<br />

Malabsorption wie fettarmer Diät, Gabe mittelkettiger Triglyceride sowie<br />

Substitution der fettlöslichen Vitamine.<br />

Als ultima ratio gilt die Lebertransplantation, die heute 5-Jahres-Überlebensquoten<br />

von über 75% vorweist.<br />

Ganz entscheidend können Symptomatik sowie Krankheitsverlauf der<br />

primär biliären Zirrhose durch Therapie mit Ursodeoxycholsäure positiv<br />

beeinflusst werden. Die ersten Hinweise gab es bereits 1987 82 .<br />

36<br />

Überlebensrate<br />

1,00<br />

0,95<br />

0,90<br />

0,85<br />

0,80<br />

0,75<br />

0,70<br />

Unbehandelte<br />

Patienten<br />

(Mayo-Modell)<br />

UDC-Therapie<br />

Placebo<br />

p


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Ursodeoxycholsäure gilt heute als das Mittel der Wahl bei der Therapie<br />

der PBC: Die Symptome, Laborwerte sowie die Leberhistologie werden<br />

verbessert. Die Lebenserwartung wird verlängert.<br />

Eine große Zahl kontrollierter Studien belegt die gute bis sehr gute<br />

Wirkung von Ursodeoxycholsäure (UDC) sowohl im Hinblick auf die<br />

klinischen Symptome als auch die laborchemischen Parameter sowie<br />

die histologischen Befunde 33,40,62,71,83,84,85 .<br />

Durch die Ursodeoxycholsäure kann die Progredienz der Erkrankung<br />

verlangsamt werden. Wichtig ist die früh einsetzende und lebenslange<br />

Anwendung. Dadurch kann u.a. der Zeitpunkt der Lebertransplantation<br />

deutlich hinausgeschoben und ebenso die Überlebensrate signifikant<br />

verbessert werden 84,85 .<br />

Bei frühzeitigem Einsatz von Ursodeoxycholsäure wurde sogar eine vollständige<br />

histologische und serologische Remission der PBC im Stadium I<br />

beobachtet 50 .<br />

In folgender Tabelle sind die relevanten Therapieergebnisse mit Ursodeoxycholsäure<br />

zusammengestellt 65 .<br />

Therapieergebnisse mit UDC<br />

• normalisiert die Laborwerte: bei 30%<br />

• bessert die Laborwerte signifikant: bei 60 –70%<br />

• verbessert den Allgemeinzustand: bei 50%<br />

• Rückgang des Pruritus: bei 30%<br />

• beseitigt Pruritus: bei 20%<br />

• verbessert die Leberhistologie<br />

• verhindert Ösophagusvarizen<br />

• verzögert Zeitpunkt der Lebertransplantation<br />

Spricht die Erkrankung auf die Monotherapie mit Ursodeoxycholsäure unzureichend<br />

an, dann kann im nicht-zirrhotischen Stadium der PBC eine<br />

Kombination mit einem Kortikosteroid, z.B. Budesonid (Budenofalk ® 3mg)<br />

und/oder Immunsuppressivum z.B. Azathioprin (Azafalk ® 25mg/50mg)<br />

erwogen werden 65 .<br />

37<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

So führt die Kombination von Ursodeoxycholsäure mit Prednisolon zu<br />

einer Verbesserung der Leberhistologie. Eine vorbestehende Osteoporose<br />

– bei PBC-Patienten keine Seltenheit – kann allerdings verschlechtert<br />

werden 60 .<br />

Neue Studien lassen dagegen die Kombination von Ursodeoxycholsäure<br />

mit dem topisch wirksamen Budesonid im Stadium I und II der PBC<br />

vielversprechend erscheinen. Ursofalk ® mit 3x3mg Budesonid (Budenofalk<br />

® 3mg) verbessert die biochemischen Parameter ebenso wie die<br />

Leberhistologie. Die Osteoporose wird dagegen nicht verschlechtert 61 .<br />

Zur Behandlung der primär biliären Zirrhose wird eine Dosierung der<br />

Ursodeoxycholsäure von 10 bis 15mg/kg KG/Tag empfohlen. Diese<br />

sollte auf drei Einzeldosen verteilt werden. Es gibt Hinweise, dass<br />

höhere Dosierungen wirksamer sind 112 .<br />

Einnahmemodus Ursofalk ® Kapseln<br />

Körpergewicht Tagesdosis morgens mittags abends<br />

34 bis 50 kg 2 Hartkapseln 1 – 1<br />

51 bis 65 kg 3 Hartkapseln 1 1 1<br />

66 bis 85 kg 4 Hartkapseln 1 1 2<br />

86 bis 110 kg 5 Hartkapseln 1 2 2<br />

über 110 kg 6 Hartkapseln 2 2 2<br />

Für Patienten mit einem Gewicht unter 34kg steht die Suspension zur Verfügung.<br />

38<br />

Einnahmemodus Ursofalk ® Suspension<br />

Körpergewicht Tagesdosis morgens mittags abends<br />

Messlöffel* entspr. ml Messlöffel Messlöffel Messlöffel<br />

5 bis 7 kg 1<br />

⁄4 1,25 – – 1<br />

⁄4<br />

8 bis 12 kg 1<br />

⁄2 2,50 – 1<br />

⁄4<br />

1<br />

⁄4<br />

13 bis 18 kg 3<br />

⁄4 3,75 1<br />

⁄4<br />

1<br />

⁄4<br />

1<br />

⁄4<br />

19 bis 25 kg 1 5,00 1<br />

⁄2 – 1<br />

⁄2<br />

26 bis 35 kg 1 1 ⁄2 7,50 1 ⁄2<br />

36 bis 50 kg 2 10,00 1 – 1<br />

51 bis 65 kg 3 15,00 1 1 1<br />

66 bis 85 kg 4 20,00 1 1 2<br />

86 bis 110 kg 5 25,00 1 2 2<br />

über 110 kg 6 30,00 2 2 2<br />

*) 1 Messlöffel (=5ml Suspension) enthält 250mg Ursodeoxycholsäure.<br />

1 ⁄2<br />

1 ⁄2


Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)<br />

Bei der primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) handelt es sich um eine<br />

chronische obliterierende Entzündung der intra- und extrahepatischen<br />

Gallenwege. Wie bei der primär biliären Zirrhose kommt ätiologisch ein<br />

Autoimmunprozess in Betracht.<br />

Während bei der PBC ganz überwiegend Frauen betroffen sind, kommt<br />

die primär sklerosierende Cholangitis bei Männern doppelt so häufig vor<br />

wie bei Frauen. Patienten im mittleren Lebensalter sind davon betroffen.<br />

Die Prävalenz beträgt 1 bis 4 auf 100.000 Einwohner.<br />

Die primär sklerosierende Cholangitis schreitet langsam progredient<br />

fort und mündet in die biliäre Zirrhose ein. Auffallend ist die starke<br />

Assoziation der PSC mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung<br />

(80–90% der Fälle).<br />

In typischer Ausprägung werden bei der primär sklerosierenden Cholangitis<br />

folgende Laborbefunde ermittelt:<br />

• Erhöhung der Cholestase-Enzyme wie γ-GT,<br />

alkalische Phosphatase und LAP (Leuzinaminopeptidase)<br />

• nur geringe Erhöhung der Transaminasen<br />

• Hyperbilirubinämie in fortgeschrittenen Stadien.<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Die wichtigste Methode zur Sicherung der Diagnose der primär sklerosierenden<br />

Cholangitis ist die endoskopisch retrograde Cholangiopankreatographie<br />

(ERCP). Damit werden Stenosen der intra- und/oder extrahepatischen<br />

Gallenwege gefunden.<br />

39<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Therapie der PSC<br />

Zunächst sollte versucht werden, die Cholestase mit Ursodeoxycholsäure<br />

zu verbessern.Die ersten publizierten Erfolge stammen aus dem Jahr1985 28 .<br />

Mittels ERCP können Steine entfernt, Stents eingesetzt und mit Hilfe<br />

von Ballonkathetern Stenosen aufgedehnt werden. Oft bleibt in schweren<br />

Fällen nur die Möglichkeit einer Lebertransplantation.<br />

Die Abbildung 13 zeigt synoptisch die Therapiemöglichkeiten der PSC.<br />

40<br />

Therapiemöglichkeiten bei PSC<br />

medikamentös Ursodeoxycholsäure<br />

endoskopisch<br />

ggf. Antibiotika<br />

Ballondilatation der<br />

großen Gallengänge<br />

(und/oder Einlage von<br />

Stents)<br />

Extraktion von Steinen<br />

(nach Papillotomie)<br />

chirurgisch Lebertransplantation<br />

Abbildung 13<br />

Therapiemöglichkeiten bei PSC


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Die Basistherapie der primär sklerosierenden Cholangitis besteht in<br />

der Gabe von Ursodeoxycholsäure 13,65 . Die wichtigsten Aussagen hierzu<br />

sind tabellarisch zusammengefasst:<br />

Ursodeoxycholsäure (UDC) bei<br />

primär sklerosierender Cholangitis 65<br />

• Dosierung: 15 – 20mg/kg KG täglich<br />

• Einnahme: 3x täglich<br />

• Therapiebeginn: sofort nach Diagnosestellung<br />

• Therapiedauer: lebenslang (oder bis Transplantation)<br />

• Nebenwirkungen: Diarrhö bei 2%<br />

• Gegenmaßnahmen: Dosis reduzieren oder<br />

Therapie kurzfristig unterbrechen<br />

• Keine gleichzeitige Einnahme mit Colestyramin:<br />

Einnahme 3 bis 4 Stunden zeitversetzt zu UDC<br />

Mit Ursodeoxycholsäure können bei der PSC die laborchemischen Befunde,<br />

häufig aber auch die Histologie und die klinischen Symptome bei<br />

zahlreichen Kranken günstig beeinflusst werden 14, 46,100,101,102,103 .<br />

In einer Placebo-kontrollierten Studie konnte nachgewiesen werden, dass<br />

20mg UDC/kg KG/Tag sogar teilweise eine Regression des Erkrankungsstadiums<br />

bewirken konnte 73,74 .<br />

Auch hier gilt: Die Therapie mit Ursodeoxycholsäure soll so früh wie möglich<br />

eingesetzt und dann lebenslang fortgeführt werden.<br />

41<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Autoimmunhepatitis (AIH) und Overlap-Syndrome<br />

Bei der Autoimmunhepatitis handelt es sich um eine Leberentzündung,<br />

die durch eine gegen den eigenen Körper gerichtete Immunreaktion<br />

(Nachweis von Autoantikörpern) ausgelöst und unterhalten wird. Klinisch<br />

und histologisch wird ein Befundmuster erhoben, welches einer chronischen<br />

aktiven Hepatitis ähnelt. Die Virusserologie ist negativ.<br />

Die Autoimmunhepatitis wird je nach Antikörperbefund in drei Subtypen<br />

klassifiziert. Das Kriterium der jeweiligen Gruppe sind die Leitantikörper:<br />

42<br />

ANA (antinukleäre Antikörper). Serologischer Nachweis von antinukleären<br />

Antikörpern (ANA) führt zur Bezeichnung Autoimmunhepatitis<br />

Typ I<br />

LKM (liver-kidney-microsome-Antikörper). Diese Antikörper färben<br />

in der Immunfluoreszenz das Zytoplasma von Leber- und Nierengewebe.<br />

Der serologische Nachweis dieser LKM-Antikörper führt<br />

zur Diagnose Autoimmunhepatitis Typ II<br />

SLA (soluble liver antigen-Antikörper). Der serologische Nachweis<br />

von Autoantikörpern gegen SLA führt zur Diagnose Autoimmunhepatitis<br />

Typ III<br />

Die oft nur schleichend beginnenden und unspezifischen Symptome<br />

(Müdigkeit, abdominelle Missempfindungen, unregelmäßige Regelblutungen<br />

bei der Frau usw.) erschweren die rechtzeitige Diagnose.<br />

Frauen sind viermal häufiger betroffen als Männer.


Bei typischer Ausprägung wird folgendes Befundmuster erhoben:<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

• Labor: leicht bis stark erhöhte Transaminasen,<br />

Hypergammaglobulinämie<br />

• Serologischer Nachweis von ANA, SMA (smooth muscle antibodies),<br />

LKM-Antikörper mit entsprechend hohen Titern<br />

• Seronegativität für Marker der Hepatitis A, B und C sowie anderer<br />

hepatotroper Viren<br />

• Histopathologie: Nachweis einer chronisch aktiven Hepatitis ohne<br />

Gallenwegszerstörung<br />

Overlap-Syndrome<br />

Wie bereits erwähnt, gibt es Überlappungen zwischen Autoimmunhepatitis<br />

und anderen Autoimmunerkrankungen. Diese sind häufiger als<br />

bisher angenommen. In einer Untersuchung bei 130 Patienten mit der<br />

Diagnose primär biliäre Zirrhose konnten immerhin bei 12 Fällen (9,2%)<br />

biochemische, serologische und pathohistologische Kriterien für eine<br />

Autoimmunhepatitis nachgewiesen werden 21 .<br />

43<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Die Abbildung 14 zeigt die Häufigkeit serologischer und morphologischer<br />

Gemeinsamkeiten bei chronischen Leberkrankheiten 68 .<br />

Es ist nicht sicher, ob es sich beim Overlap-Syndrom lediglich um eine<br />

Variante der primär biliären Zirrhose (PBC) oder tatsächlich um ein eigenes<br />

Syndrom handelt. Sicher ist jedoch das Nebeneinander typischer pathohistologischer<br />

Befunde der primär biliären Zirrhose und der Autoimmunhepatitis:<br />

Einen sehr ausführlichen Überblick über Definition, Ätiologie und Pathogenese<br />

sowie Klinik der Overlap-Syndrome finden Sie in einer Monografie<br />

von Leuschner 68 .<br />

Die vorstehenden Ausführungen mögen mehr akademischer Natur sein.<br />

Wichtig sind die daraus resultierenden therapeutischen Konsequenzen.<br />

Bei der Autoimmunhepatitis gilt die Gabe von Immunsuppressiva<br />

(Kortikosteroide als Monotherapie oder in Kombination mit Azathioprin/<br />

Azafalk ® ) als die Therapie der Wahl.<br />

44<br />

• Gallengangsdestruktion, Gallengangsobliteration und<br />

entzündliche Veränderungen in den Portalfeldern als Zeichen<br />

der primär biliären Zirrhose und<br />

• Leberzellnekrosen („Mottenfraßnekrosen“) und entzündliche<br />

Veränderungen im Leberläppchen bei der Autoimmunhepatitis


Bei diagnostisch gesichertem Overlap-Syndrom (Autoimmunhepatitis<br />

+ primär biliäre Zirrhose) sollte die Kortikoid/Azathioprintherapie durch<br />

Ursodeoxycholsäure ergänzt werden.<br />

Hepatische<br />

<strong>Lebererkrankungen</strong><br />

PBC<br />

8%<br />

Chron. AIC<br />

Hep-C 10% 10%<br />

Autoimmun-<br />

Hepatitis<br />

13 % 6 %<br />

Kryptogene chron.<br />

Hepatitis PSC<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Abbildung 14<br />

Häufigkeit serologischer und morphologischer Gemeinsamkeiten<br />

bei chronischen Leberkrankheiten26 ERC – Endoskopisch-retrograde Cholangiographie<br />

PDC – Pyruvat-Dehydrogenasekomplex<br />

HCV – Hepatitis C Virus<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Sprechen Patienten mit PBC auf eine Ursodeoxycholsäure-Monotherapie<br />

nicht ausreichend an, kann es sich um ein bisher nicht diagnostiziertes<br />

Überlappungssyndrom handeln 21 .<br />

8% der Patienten mit AIH<br />

haben Antikörper<br />

gegen E2 des PDC.<br />

10% haben sehr hohe AP,<br />

Antikörper der AIH und<br />

eine normale ERC.<br />

6% der Patienten haben<br />

ERC und Histologie<br />

wie PSC.<br />

13% haben typische<br />

Befunde der AIH, aber<br />

keine Autoantikörper.<br />

10% mit dominierenden<br />

Zeichen der AIH haben<br />

HCV RNA u.a. Befunde<br />

einer chronischen<br />

HCV-Hepatitis<br />

45<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Virushepatitis<br />

(Hepatitis B und Hepatitis C)<br />

Bei den Virushepatitiden handelt es sich ganz allgemein um einen entzündlichen<br />

Prozess der Leber, der durch diffuse oder unregelmäßig verteilte<br />

Leberzellnekrosen charakterisiert ist und durch eine Reihe hepatotroper<br />

Viren (z.B. HAV, HBV, HCV, HDV, HEV, Epstein-Barr-Virus,<br />

Zytomegalie-Virus, Herpes simplex-Virus u.a.m.) hervorgerufen wird.<br />

In den allermeisten Fällen einer Virushepatitis handelt es sich um fünf<br />

verschiedene Viren, die mit den Buchstaben A bis E bezeichnet sind.<br />

Die akuten Hepatitiden A bis E sind außerordentlich variabel hinsichtlich<br />

Krankheitszeichen, laborchemischen Veränderungen, klinischem Verlauf<br />

und Prognose. Im Zusammenhang mit der Ursodeoxycholsäure soll hier<br />

nur auf die Hepatitis B sowie die Hepatitis C eingegangen werden.<br />

Milde Verläufe einer Virushepatitis können klinisch asymptomatisch<br />

und laborchemisch allenfalls mit leichteren Transaminasenerhöhungen<br />

einhergehen. Die Gelbfärbung der Haut und die Braunfärbung des Urins<br />

können bei gleichzeitigem Pruritus auf eine stärkere Ausprägung einer<br />

Cholestase hinweisen. Etwa jeder zweite Patient durchläuft eine solche<br />

ikterische Phase.<br />

Die Hepatitis B (HBV) wird von einem hepatotropen DNA-Virus<br />

(Hepadnavirus) übertragen. 10 bis 15% der Infektionen gehen in<br />

einen chronischen Verlauf über. Bei Infektionen im Neugeborenenalter<br />

ist dieser Prozentsatz ungleich viel höher (90%). Als chronisch wird<br />

eine Hepatitis bezeichnet, wenn sie 6 Monate und länger dauert.<br />

46


Durch histopathologische Verlaufskontrollen ist eine bessere Unterscheidung<br />

in chronisch persistierende und chronisch aggressive Formen<br />

einer Hepatitis möglich. Heute überleben die meisten Patienten mit<br />

chronischer Hepatitis über viele Jahre. Bei einem Großteil der Patienten<br />

ist die weitere Lebenserwartung durch eine übermäßige Vermehrung<br />

fibrösen Gewebes in der Leber bis hin zur Zirrhose limitiert. Zudem besteht<br />

eine enge Beziehung zwischen einer chronischen Hepatitis B oder C<br />

und dem Auftreten eines primären Leberzellkarzinoms.<br />

Die Chronifizierungsrate der Hepatitis C (HCV) ist mit 80% vergleichsweise<br />

hoch. Entsprechend findet man auch einen häufigeren Übergang<br />

in eine Zirrhose.<br />

Die akute Hepatitis B und C werden symptomatisch behandelt. Jedoch<br />

wird heute bei der akuten Hepatitis C wegen der hohen Chronifizierungsrate<br />

bereits häufig eine antivirale Therapie durchgeführt.<br />

Bei chronischen Verlaufsformen der Hepatitis B- und C-Infektion kommt<br />

es durch den Einsatz von Interferon α (IFN) bei einem Teil der Patienten<br />

zu einer Ausheilung. Das Spektrum der therapeutischen Möglichkeiten<br />

ist durch die Zulassung antiviraler Wirkstoffe breiter geworden. Dabei hat<br />

das Lamivudin für die Hepatitis B und Ribavirin für die Hepatitis C besondere<br />

Bedeutung erlangt. Wenn die Interferon-Therapie allein bei der Hepatitis<br />

B nicht greift, kann zusätzlich das Lamivudin eingesetzt werden. Die<br />

Interferon- wie auch die antivirale Therapie sind sehr nebenwirkungsträchtig<br />

und zudem sehr kostspielig.<br />

Bereits 1988 wurde über die Behandlung der akuten Hepatitis B mit<br />

UDC berichtet 45 . In einer Placebo-kontrollierten, doppelblinden Studie<br />

konnte später gezeigt werden, dass Ursodeoxycholsäure die Chronifizierung<br />

der Hepatitis B hemmt 37 .<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

47<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Über ebenfalls gute Ergebnisse bei der Behandlung von Patienten mit<br />

chronisch aktiver Hepatitis und Cholestase wurde in einer doppelblindenplacebokontrollierten<br />

Studie berichtet 3 .<br />

Bei der Hepatitis-C-Infektion wird heute standardmäßig eine Behandlung<br />

mit Interferon (IFN) in Kombination mit Ribavirin durchgeführt. Sie ist aber<br />

nur bei einem Teil der Patienten erfolgreich.<br />

Weitere Untersuchungen konnten einen zusätzlich günstigen Effekt einer<br />

Ursodeoxycholsäuregabe belegen 16,34,86 . Bei den Patienten, die zum Interferon<br />

UDC erhielten und nach Beendigung der Interferon-Therapie die<br />

UDC-Behandlung weiterführten, konnten die Serumleberwerte über<br />

längere Zeit günstiger beeinflusst werden als unter einer Monotherapie<br />

mit Interferon allein. Die positive Wirkung von UDC auf die laborchemischen<br />

Befunde (z.B. Transaminasen) konnte in zahlreichen weiteren<br />

Studien bei chronischer Hepatitis gezeigt werden 3,16 .<br />

48


Nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH)<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Die aufgrund von Anamnese, Laboruntersuchungen und Ultraschall gestellte<br />

Diagnose alkoholische Lebererkrankung ist heute in Praxis und<br />

Klinik Routine. Die Diagnose kann vom Pathologen histologisch bestätigt<br />

werden.<br />

In der Vergangenheit hat es jedoch immer wieder Überraschungen mit<br />

Belastungen für das Arzt-Patienten-Verhältnis gegeben. Das war dann der<br />

Fall, wenn der Pathologe aufgrund der folgenden drei Kriterien einen<br />

alkoholtoxischen Leberparenchymschaden vorliegen zu haben glaubte:<br />

1. Verfettung und Nekrose von Leberzellen<br />

2. entzündliche Zellinfiltrate aus neutrophilen Granulozyten<br />

und mononuklären Zellen sowie<br />

3. eine (wechselnd stark) ausgeprägte Fibrose.<br />

Der histopathologische Befund passte zur alkoholischen Hepatitis – nicht<br />

jedoch die Anamnese, wenn ein fehlender Alkoholkonsum glaubhaft<br />

sicher war.<br />

Aufgrund einer Untersuchung in den USA leiden wahrscheinlich ca.<br />

1,85 Millionen Amerikaner mit Adipositas an einer nicht-alkoholischen<br />

Steatohepatits (NASH) und ca. 250 000 davon weisen voraussichtlich<br />

eine Brückenfibrose bzw. Leberzirrhose auf 20 .<br />

Ätiologisch bedeutsam ist das gemeinsame Vorbestehen von Adipositas<br />

und Typ 2 Diabetes mellitus bis zu 90% der Fälle von NASH. Je<br />

adipöser der Patient ist, umso ausgeprägter ist das Ausmaß der Leberverfettung<br />

und -läsionen. Bei hochgradig übergewichtigen Patienten entwickelt<br />

sich in 20% der Fälle eine nicht-alkoholische Steatohepatitis.<br />

49<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Ähnliche Bedingungen finden wir bei Typ 2 Diabetikern. Ein hoher Prozentsatz<br />

der Patienten mit NASH sind Diabetiker (25 bis 75%). Bei Typ 2<br />

Diabetikern entwickelt sich viermal häufiger als bei Nicht-Diabetikern eine<br />

Leberzirrhose, die sich entsprechend oft als nicht-alkoholische Steatohepatitis<br />

interpretieren lässt.<br />

Patienten mit langdauernder Einnahme von Glukokortikoiden, synthetischen<br />

Östrogenen oder Tamoxifen können auch ohne jeglichen Alkoholkonsum<br />

eine Steatohepatitis entwickeln, wie ehemals hochgradig Adipöse,<br />

bei denen ein jejunoilealer Bypass angelegt wurde.<br />

Auch nach anderen Magen-Darm-chirurgischen Eingriffen, Dünndarmdivertikulose<br />

mit bakterieller Überwucherung und totaler parenteraler<br />

Ernährung kann sich ein Leberschaden mit Steatohepatitis entwickeln 27 .<br />

Möglicherweise kann die Pathogenese der Nicht-alkoholischen Steatohepatitis<br />

durch zwei gleichzeitig vorliegende Defekte erklärt werden 93 .<br />

50<br />

1. Periphere Insulinresistenz.<br />

Diese geht mit vermehrter Lipolyse, dem Transport von freien<br />

Fettsäuren zur Leber und damit vermehrter hepatischer β-Oxidation<br />

von Fettsäuren einher. Dadurch wird oxidativer Stress<br />

erzeugt.<br />

2. Störung innerhalb der Hepatozyten.<br />

Dadurch werden diese gegenüber einer Schädigung durch<br />

oxidativen Stress empfindlicher.


Folgende Kriterien sichern die Diagnose<br />

„Nicht-alkoholische Steatohepatitis“:<br />

• In der Anamnese kein oder kein nennenswerter Alkoholkonsum<br />

• Hepatomegalie<br />

• Moderater Transaminasenanstieg<br />

Dabei liegen die Werte für die ALT höher als die der AST<br />

Das Verhältnis ALT/AST ist kleiner als 2<br />

• Die Werte für die alkalische Phosphatase und γ-GT (Gamma-<br />

Glutamyltransferase) sind nicht oder nicht wesentlich erhöht<br />

• Hyperlipidämie<br />

• Hinweise für Leberverfettung oder zirrhotischen Leberumbau<br />

bei der Sonographie<br />

• Histopathologischer Befund (s.o.).<br />

Therapie der NASH<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Die Assoziation Adipositas bzw. Adipositas per magna/Typ 2 Diabetes<br />

mellitus und das Auftreten einer NASH bereitet häufig Probleme.<br />

Die entsprechenden Patienten werden unter eine moderate Reduktionsdiät<br />

gesetzt (Körpergewichtsreduktion: Kinder/Jugendliche ca. 500 g/<br />

Woche, Erwachsene 1.400 – 1.600 g/Woche) 49a . Nicht übergewichtige<br />

Patienten sprechen gut auf eine niedrig dosierte Therapie mit Ursodeoxycholsäure<br />

an 10a .<br />

Es gibt weitere Hinweise dafür, dass die nicht-alkoholische Steatohepatitis<br />

mit einer Ursodeoxycholsäure-Therapie beeinflusst werden kann. In einer<br />

kürzlich durchgeführten Pilotstudie an 24 Patienten konnte eine einjährige<br />

orale Therapie mit UDC (13 bis 15mg/kg KG/Tag) eine signifikante Senkung<br />

der pathologisch erhöhten Leberwerte herbei führen. Dass es sich<br />

hierbei nicht um eine „Transaminasenkosmetik“ handelte, zeigte die<br />

nachgewiesene Verminderung der Leberverfettung in der Histologie 44,57 .<br />

51<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Alkoholische Hepatitis<br />

Die weltweit am meisten gebrauchte <strong>Dr</strong>oge, Alkohol, ist die häufigste<br />

Ursache chronischer <strong>Lebererkrankungen</strong>. Die obere Menge der für eine<br />

Frau tolerierbaren Alkoholmenge liegt bei etwa 20 g pro Tag, beim Mann<br />

ist sie mit 60g pro Tag deutlich höher.<br />

Chronischer Alkoholgenuss, der diese Menge deutlich überschreitet,<br />

führt in 90% der Fälle zu einer Leberverfettung. Als Komplikationen sind<br />

die Fettleberhepatitis sowie die alkoholische Leberzirrhose gefürchtet.<br />

Die Abbildung 15 zeigt die verschiedenen toxischen und immunologischen<br />

Mechanismen bei der Pathogenese der Alkohol-Hepatitis 106 .<br />

Abbildung 15<br />

Pathogenese der Alkohol-Hepatitis<br />

52<br />

Mitochondrien Mikrotubuli<br />

toxische<br />

Membranschädigung<br />

Alkohol /Azetaldehyd<br />

Retention<br />

von Exportproteinen<br />

Immunologische<br />

Veränderungen<br />

Antigen-<br />

Antikörper-<br />

Reaktion<br />

Alkohol-Hepatitis<br />

Sauerstoffradikale<br />

toxische<br />

Membranschädigung


Histopathologisch werden prall mit Fett gefüllte Hepatozyten mit charakteristischen<br />

Zytoplasma-Einschlüssen (Mallory-Körperchen) gefunden.<br />

Vermutlich handelt es sich hierbei um pathologische Veränderungen durch<br />

oxidativen Stress (Abbildung 16) 106 .<br />

Es gibt keine spezifische Therapie der alkoholischen Hepatitis. Vorrangige<br />

Maßnahme ist die absolute Alkoholkarenz. Außerdem müssen die Ernährungsmängel<br />

gezielt ausgeglichen werden.<br />

Mit Ursodeoxycholsäure können die Laborparameter wie γ-GT, ALT und<br />

Bilirubin sowohl bei alkoholischer Hepatitis als auch bei alkoholischer<br />

Leberzirrhose gebessert werden 80,81 . Möglicherweise werden auch<br />

die hepatotoxischen Wirkungen des Alkohols auf die Hepatozyten vermindert<br />

75 .<br />

Abbildung 16<br />

Histologisches Bild der Alkohol-Hepatitis106 <strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

53<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Von besonderem Interesse sind auch die Effekte der Ursodeoxycholsäure<br />

auf Marker der Fibrose bei alkoholischer Hepatitis. So konnte in einer<br />

Studie mit 50 Patienten der UDC-Effekt auf zwei Fibrosemarker (PIIIP und<br />

Hyaluronsäure) belegt werden 99 . Die Patienten mit einer alkoholischen<br />

Lebererkrankung erhielten über sechs Monate entweder 10 bis 15mg/kg<br />

KG/Tag Ursodeoxycholsäure oder Placebo. Ursodeoxycholsäure beeinflusste<br />

sowohl die Leberenzyme (z.B. γ-GT und ALT) als auch die Serumspiegel<br />

von PIIIP und Hyaluronsäure.<br />

Schwangerschafts-Cholestase<br />

Normalerweise hat die Schwangerschaft keine wesentlichen Auswirkungen<br />

auf die Leberfunktion und den Gallenfluss. So sind das Transaminasenmuster,<br />

das Bilirubin und die Prothrombinzeit unverändert. Die<br />

alkalische Phosphatase kann dagegen durchaus bis zum <strong>Dr</strong>eifachen der<br />

Norm ansteigen. Auch das Fibrinogen und die Gallensäuren können<br />

erhöht gefunden werden.<br />

In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Schwangerschafts-Cholestase<br />

kommen (Inzidenz bei europäischen Frauen bei 0,04 bis 0,06%). Die<br />

Schwangerschafts-Cholestase tritt meist im dritten Trimenon (70%)<br />

und seltener im ersten oder zweiten Trimenon (30%) auf. Nach der Entbindung<br />

bildet sie sich zurück, um im Regelfall bei weiteren Schwangerschaften<br />

erneut aufzutreten. Die Schwangerschafts-Cholestase tritt<br />

familiär gehäuft auf. Bei 50% dieser Frauen kommt es auch nach Einnahme<br />

oraler Kontrazeptiva zu Pruritus und weiteren Cholestasesymptomen.<br />

Ätiologie und Pathogenese der Schwangerschafts-Cholestase sind nicht<br />

völlig klar. Möglicherweise liegt eine genetisch verankerte Störung der<br />

Sexualhormonverstoffwechselung vor.<br />

54


Während die Auswirkungen auf die Schwangere – vom Pruritus abgesehen<br />

– nicht gravierend sind, kommt es andererseits häufig zu einer Störung<br />

der fötalen Entwicklung und damit verbunden zu einer erhöhten<br />

Notwendigkeit für eine Sectio caesarea bereits vor der<br />

38. Schwangerschaftswoche. Bei den Neugeborenen ist die Prognose<br />

durch eine erhöhte Fehlgeburtsrate und eine erhöhte perinatale Mortalität<br />

(10%) eingeschränkt. Die Frühgeburtenrate liegt zwischen 12 und 36%.<br />

Therapieversuche mit Colestyramin hatten nur mäßigen Erfolg auf den<br />

Pruritus. Außerdem wurde der Vitamin K-Mangel verstärkt.<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Von verschiedenen Untersuchern konnte dagegen von einer erfolgreichen<br />

Behandlung der Schwangerschafts-Cholestase mit Ursodeoxycholsäure<br />

berichtet werden. Bereits nach kurzer Zeit kommt es zu einer Minderung<br />

des Pruritus und zu einer Normalisierung bzw. Verbesserung der zuvor<br />

gestörten Leberfunktion (gemessen am Bilirubin und der ALT sowie der<br />

erhöhten Gallensalze im Serum).<br />

Entscheidend ist auch die fehlende Toxizität von UDC für den Fötus bzw.<br />

für das Neugeborene. Zumindest im 2. und 3. Trimenon.<br />

Es traten keine Totgeburten auf und alle Neugeborenen hatten ein dem<br />

Gestationsalter entsprechendes Geburtsgewicht. Dennoch sollte die<br />

Anwendung von Ursodeoxycholsäure zunächst auf das zweite und dritte<br />

Trimenon beschränkt bleiben 4,78 .<br />

55<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Arzneimittel-induzierte Cholestase<br />

Wasserlösliche Arzneimittel gelangen aus dem Dünndarm über die Pfortader<br />

in die Leber. Von dort aus werden sie über die Galle in das Duodenum<br />

oder über die Nieren in die ableitenden Harnwege abgegeben.<br />

Fettlösliche Arzneimittel müssen zunächst in der Leberzelle zu wasserlöslichen<br />

Metaboliten abgebaut werden. Anschließend werden diese über<br />

die Galle oder die Nieren ausgeschieden (Abbildung 17) 106 .<br />

56<br />

Leber<br />

Galle<br />

Pfortader<br />

Blutkreislauf<br />

Duodenum<br />

Dünndarm<br />

Abbildung 17<br />

Arzneimittel: Resorption, Biotransformation, Ausscheidung<br />

Niere<br />

Harnleiter<br />

Wasserlösliche<br />

Substanzen<br />

Fettlösliche<br />

Substanzen


Als zentrales Organ der Biotransformation von Medikamenten spielt die<br />

Leber eine besondere Rolle bei unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen.<br />

Das kommt allein schon durch die hohe Medikamentenkonzentration<br />

im Pfortaderblut zustande.<br />

Man rechnet in der Bundesrepublik mit etwa 500 bis 1000 potenziell<br />

hepatotoxischen Präparaten. Diese können – wenngleich auch selten –<br />

zu verschiedenen Formen medikamentöser Leberschäden führen.<br />

Zu den potenziell hepatotoxischen Substanzen gehören z.B. Analgetika,<br />

Thyreostatika, orale Antidiabetika, Antihypertensiva, Antiarrhythmika, Antimetabolite,<br />

Anästhetika, Immunsuppressiva, Diuretika, Antikonvulsiva,<br />

Psychopharmaka, Tuberkulostatika, Antibiotika und Chemotherapeutika.<br />

15 bis 25% der Fälle von fulminantem Leberversagen gehen wahrscheinlich<br />

zu Lasten solcher hepatotoxischen Nebenwirkungen. Die Letalität bei<br />

schweren akuten Arzneimittel-induzierten Leberschäden ist mit 10 bis<br />

50% sehr hoch.<br />

Das Bild der durch hepatotoxische Arzneimittel hervorgerufenen Leberschäden<br />

kann im Einzelfall jede andere Lebererkrankung imitieren. So<br />

werden unspezifische Veränderungen, Zeichen einer Lebernekrose oder<br />

Leberzirrhose ebenso gefunden wie ein fulminantes Leberversagen<br />

(z.B. durch Paracetamol).<br />

Am häufigsten wird jedoch das klinische und histologische Bild einer<br />

Cholestase oder einer toxischen Hepatitis gefunden.<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

57<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Die Abbildung 18 zeigt synoptisch die Pathogenese der toxischen Hepatitis<br />

und Cholestase durch potenziell lebertoxische Arzneimittel 106 .<br />

Die Erstmaßnahme bei Verdacht auf Arzneimittel-induzierte Cholestase<br />

ist das sofortige Absetzen des in Frage kommenden Medikamentes.<br />

Abgesehen von der Paracetamol-Intoxikation gibt es keine spezifische<br />

Therapie. Bei einer Paracetamol-Intoxikation wird Azetylzystein intravenös<br />

gegeben. Dieses fängt toxische Radikale ab und verhindert somit den<br />

Verbrauch des körpereigenen Antioxidans Glutathion. Darüber hinaus<br />

dient es als Substrat zur Neusynthese von Glutathion. Dieses zum Redox-<br />

System gehörende wichtige Tripeptid hilft bei der Entgiftung der toxischen<br />

Paracetamol-Metaboliten und verhindert somit insbesondere<br />

Membranschädigungen durch Lipidoxidationen.<br />

Abbildung 18<br />

Arzneimittel-Leberschäden: Pathogenese der toxischen Hepatitis und Cholestase106 58<br />

Biochemische Veränderungen<br />

der Leberzelle<br />

Arzneimittel<br />

Toxische Hepatitis<br />

Cholestase<br />

Immunologische Veränderungen<br />

der Leberzelle


Bei als Antigen wirkenden Arzneimitteln oder Arzneimittel-Metaboliten<br />

lohnt der Einsatz von Glukokortikosteroiden. Bei akutem Leberversagen<br />

kann im Einzelfall eine Lebertransplantation lebensrettend sein.<br />

Vermehrt gibt es Hinweise zur positiven Wirkung von Ursodeoxycholsäure<br />

in der Therapie, insbesondere medikamentös-bedingter Cholestasen.<br />

So wird in einer Kasuistik eine schwere Cholestase mit Nierenversagen<br />

durch Anabolika bei einem Bodybuilder beschrieben 39 . Hier besserte die<br />

Gabe von UDC in einer Dosierung von 2x250mg/Tag den klinischen<br />

Zustand des Patienten. Auch die zunächst pathologisch erhöhten Laborwerte<br />

waren rückläufig.<br />

Hepatobiliäre Komplikationen bei Mukoviszidose<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Bei der Mukoviszidose (Synonym: Zystische Fibrose/CF) handelt es sich<br />

um eine autosomal-rezessiv erbliche Stoffwechselstörung. Sie geht mit<br />

einer generalisierten Fehlfunktion exokriner <strong>Dr</strong>üsen einher. Die Erkrankung<br />

zählt zu den häufigsten angeborenen Stoffwechselerkrankungen.<br />

Durch gestörte Produktion und erhöhte Viskosität des Sekrets muköser<br />

<strong>Dr</strong>üsen im Bronchialsystem und Verdauungstrakt kommt es an verschiedenen<br />

Organen zu erheblichen Funktionsstörungen. Im Bereich der Leber<br />

ist neben der Cholestase insbesondere eine Leberzellschädigung gefürchtet,<br />

die letztlich zu einer Leberfibrose und Leberzirrhose führen kann.<br />

Nicht nur nach Manifestation einer Leberbeteiligung sollte bereits bei<br />

kleinen Kindern 94 mit einer hochdosierten Ursodeoxycholsäure-Therapie<br />

(20 bis 40mg/kg KG/Tag) begonnen werden 72 . Durch den Einsatz von<br />

Ursodeoxycholsäure konnten neben einer Verbesserung klinischer und<br />

biochemischer Parameter auch eine Verbesserung der Entzündung sowie<br />

der Leberhistologie nachwiesen werden 24,69 . Entscheidend ist eine frühzeitige<br />

Therapie mit UDC 98 . Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass<br />

UDC einen positiven Effekt auf den Ernährungszustand ausübt 59,88,108 .<br />

59<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Bei der Mukoviszidose ist die Verbesserung des Gallenflusses durch<br />

Ursodeoxycholsäure heute eine ebenso akzeptierte Therapie wie die<br />

Verbesserung der Pankreasfunktion.<br />

Auch der CF-Selbsthilfe Bundesverband e.V. sieht den Einsatz von UDC<br />

bei Leberbeteiligung in CF-Patienten heute als Standard an. Die Dosierungen<br />

liegen allerdings allgemein höher als bei anderen cholestatischen<br />

Erkrankungen. Das gilt auch für Kleinkinder.<br />

Chronisch cholestatische Erkrankungen im Kindesalter<br />

<strong>Cholestatische</strong> Erkrankungen treten oftmals schon bei Neugeborenen auf.<br />

Sie verlaufen im Regelfall chronisch und enden meist innerhalb von Monaten<br />

oder wenigen Jahren im Leberversagen. Sie machen 80% der Indikationen<br />

für eine Lebertransplantation im Kindesalter aus 12 .<br />

Die verschiedenen cholestatischen Erkrankungen im Kindesalter lassen<br />

sich in folgende Gruppen einteilen 6 .<br />

60<br />

A. Chronische intrahepatische Cholestasen<br />

1. Alagille-Syndrom<br />

2. Progressive familiäre intrahepatische Cholestase (PFIC)<br />

Typ I–III<br />

3. Angeborene Störungen der Gallensäuresynthese<br />

B. Angeborene Gallengangsatresie<br />

C. <strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong> bei zystischer Fibrose<br />

D. Cholestase bei total-parenteraler Ernährung


Eine spezifische Therapie für die verschiedenen cholestatischen Erkrankungen<br />

im Kindesalter ist nicht verfügbar. Umso wichtiger ist bei den<br />

meisten dieser Krankheitsbilder die Anwendung von Ursodeoxycholsäure<br />

in ausreichend hoher Dosierung. Wenngleich eine solche Behandlung an<br />

der Ursache nichts ändert, und auch nicht in allen Fällen ein Fortschreiten<br />

der Erkrankung verhindert, so werden doch eine Reihe von schweren<br />

Symptomen (z.B. ein quälender Pruritus) günstig beeinflusst. Dabei ist die<br />

Verträglichkeit der Ursodeoxycholsäure-Therapie selbst in hoher Dosierung<br />

(bis 45mg/kg KG/Tag) und selbst bei Früh- und Neugeborenen und<br />

Kleinkindern bemerkenswert gut.<br />

Chronische intrahepatische Cholestase<br />

Beim Alagille-Syndrom findet man eine Hypoplasie der Gallengänge<br />

bei gleichzeitiger Pulmonalstenose, Gesichtsdysmorphie und weiteren<br />

anlagebedingten Störungen.<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Ursodeoxycholsäure verbessert klinische und biochemische Parameter.<br />

Sowohl der quälende Juckreiz wie auch die Hypercholesterinämie werden<br />

bei den meisten Kindern gemindert. Dabei ist eine frühe Diagnose und<br />

damit ein rechtzeitiger Therapiebeginn wichtig. Außerdem muss die Dosierung<br />

ausreichend hoch (bis zu 45mg/kg KG/Tag – aufgeteilt in mehrere<br />

Gaben) und die Therapie langfristig sein 6 .<br />

Die progressiven familiären intrahepatischen Cholestasen (PFIC)<br />

gehen mit einem fortschreitenden Leberschaden einher. Diese angeborenen<br />

Störungen des biliären Transports von Gallensäuren (Typ I=Byler’sche<br />

Krankheit und Typ II=Byler’sches Syndrom) oder von Phospholipiden<br />

(Typ III) manifestieren sich meist in den ersten sechs Lebensmonaten und<br />

sind durch Gelbsucht, Lebervergrößerung und eine schlechte Prognose<br />

charakterisiert. PFIC Typ I und II sind durch normale γ-GT, PFIC Typ III<br />

durch erhöhte γ-GT gekennzeichnet.<br />

61<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Der Versuch einer Therapie mit Ursodeoxycholsäure kann bei PFIC Typ III<br />

empfohlen werden. In einer Pilotstudie mit 27 Patienten kam es unter<br />

Ursodeoxycholsäure mit einer initialen Dosis von 15mg/kg KG/Tag zu<br />

einem Nachlassen des Juckreizes. Bei den vier therapierefraktären Fällen<br />

konnte durch eine Dosissteigerung ebenfalls ein Therapieerfolg erreicht<br />

werden 7,49 .<br />

Neben der Besserung klinischer Symptome wurde auch eine Verbesserung<br />

der Leberfunktion festgestellt. Signifikant ist der schnelle Abfall<br />

der Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), die ein mitochondriales Enzym<br />

ist und als Parameter von Leberzellnekrosen gilt. Als enzymatischer<br />

Parameter der Cholestase wurde die γ-GT gesenkt. Auch AST und ALT<br />

zeigten eine deutlich abfallende Tendenz 6,49 .<br />

Die sehr seltenen, angeborenen Gallensäure-Synthesestörungen<br />

führen ebenfalls zum Bild einer progressiven familiären intrahepatischen<br />

Cholestase (s.o.). Das Leiden tritt in den ersten sechs Monaten auf und<br />

ist durch Cholestase, Lebervergrößerung, starken Juckreiz, Wachstumsstörung<br />

und Mangel an fettlöslichen Vitaminen gekennzeichnet 8 .<br />

Diese Patienten antworten auf eine Therapie mit Gallensäuren oft mit<br />

einer deutlichen Verbesserung der Cholestasesymptome.<br />

Angeborene Gallengangsatresie<br />

Beim angeborenen Fehlen eines oder mehrerer Gallengänge kommt es<br />

zu einem intrahepatischen Rückstau der Galle. Bei einer vollständigen<br />

Obliteration kann nur die chirurgische Intervention lebensrettend sein.<br />

Ansonsten ist die rechtzeitige und dauerhafte Anwendung von Ursodeoxycholsäure<br />

geeignet, Körpergewicht und Körpergröße bei den meisten<br />

Kindern ansteigen zu lassen. Pruritus sowie Leberschädigung werden<br />

gemindert 8,49 .<br />

62


<strong>Cholestatische</strong> Lebererkrankung bei zystischer Fibrose<br />

Eine der häufigsten angeborenen Stoffwechselerkrankungen ist die zystische<br />

Fibrose (Mukoviszidose). Neben einer gestörten Produktion und<br />

erhöhten Viskosität des Sekretes muköser <strong>Dr</strong>üsen im Bronchialsystem<br />

werden hepatobiliäre Komplikationen beobachtet. Im vorstehenden<br />

Kapitel (Seite 59) war bereits auf die günstige Wirkung der Ursodeoxycholsäure<br />

hingewiesen worden. So lassen sich sowohl die biochemischen<br />

Leberparameter sowie die lebermorphologischen Veränderungen<br />

bessern 24,69 , wenn sofort nach Diagnosestellung mit einer hochdosierten<br />

(20-40mg/kg KG/Tag) UDC-Therapie begonnen wird.<br />

Cholestase bei total-parenteraler Ernährung<br />

<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Ursodeoxycholsäure kann auch von großem Vorteil für Neugeborene<br />

mit extrem niedrigem Geburtsgewicht bzw. für Frühgeburten sein, die nur<br />

parenteral ernährt werden können. Zu den Komplikationen der parenteralen<br />

Ernährung zählt die Cholestase, die durch UDC günstig beeinflusst<br />

werden kann 6 .<br />

63<br />

<strong>Cholestatische</strong><br />

<strong>Lebererkrankungen</strong>


Cholezystolithiasis /Cholesteringallensteine<br />

Inhalt<br />

65 .................................................................................. Vorbemerkungen<br />

64<br />

67 ....................................................................................... Epidemiologie<br />

67........................................... Risikofaktoren für Cholesteringallensteine<br />

68 .............................. Entstehung von cholesterinhaltigen Gallensteinen<br />

69 ................................................................................. Symptomatologie<br />

70............................................................................ Gallensteindiagnostik<br />

72 ............................................ Therapie cholesterinhaltiger Gallensteine<br />

72 ....... Laparoskopische/offene Cholezystektomie<br />

73 ..... Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)<br />

74.....................................................Orale Litholyse<br />

76........................................................................... Gallenblasenschlamm<br />

76 ......................................................................... Gallenstein-Prophylaxe<br />

77.......................................... Prophylaxe der idiopathischen Pankreatitis<br />

78 ........................................ Praktische Hinweise zur Ursofalk ® -Therapie


Vorbemerkungen<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine<br />

Das Gallensteinleiden gehört neben den Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />

dem Diabetes mellitus zu den häufigsten Krankheiten westlicher Industrienationen.<br />

Allein in Deutschland leiden schätzungsweise 12 Millionen<br />

Menschen unter Gallensteinen.<br />

Seit ca. 120 Jahren werden Gallenblasensteine operativ entfernt. In den<br />

letzten zwei Jahrzehnten wird zunehmend die laparoskopische Cholezystektomie<br />

geübt, die heute als Methode der Wahl bei einer Operationsindikation<br />

gilt.<br />

Seit etwa 30 Jahren verfügen wir über Erfahrungen mit der medikamentösen<br />

Auflösung cholesterinhaltiger Gallensteine. Hierfür wurde früher<br />

eine Therapie mit Chenodeoxycholsäure, später in Kombination mit Ursodeoxycholsäure,<br />

angewendet, die heute jedoch durch eine Monotherapie<br />

mit Ursodeoxycholsäure (Ursofalk ® ) ersetzt wurde.<br />

Die seit 1986 eingeführte extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)<br />

zur Zertrümmerung der Gallensteine (in der Regel mit anschließender<br />

medikamentöser Lyse mit UDC) wird heute nur noch in wenigen<br />

Zentren praktiziert.<br />

Für eine chirurgische Therapie des Gallensteinleidens ist die Steinzusammensetzung<br />

ohne Belang. Bei den Gallenblasen-erhaltenden Therapieformen<br />

(orale Lyse mit Ursofalk ® sowie extrakorporale Stoßwellenlithotripsie)<br />

muss vor Beginn der Therapie eine Steintypisierung vorgenommen<br />

werden. Beide Verfahren eignen sich nur zur Behandlung von<br />

Cholesterinsteinen. Diese machen etwa 80 bis 90% aller Gallensteine<br />

aus.<br />

65<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine


Cholezystolithiasis /Cholesteringallensteine<br />

In Abbildung 19 sind die drei typischen menschlichen Gallensteine dargestellt<br />

64 . Der Cholesterinstein hat häufig einen Pigmentkern, ist oftmals<br />

homogen verkalkt oder weist eine Kalkschale auf. Ansonsten besteht er<br />

aus grau-weißen Cholesterinablagerungen. Der reine, nicht verkalkte<br />

Cholesterinstein ist sonographisch, nicht aber in der Röntgenleeraufnahme<br />

darstellbar.<br />

Der schwarze Pigmentstein ist maulbeerartig oder stachelig und schwarz.<br />

Der braune Pigmentstein ist erdig-braun und bröckelig. Beide Steinarten<br />

lassen sich sonographisch wie auch röntgenologisch nachweisen.<br />

66<br />

Typ Zusammensetzung Häufigste Lage Häufigkeit Detektion<br />

Cholesterin- ≥ 50 Gewichts-% Gallenblase 80–90% röntgenstein<br />

Cholesterin aller Steine negativ<br />

Brauner Calcium- Gallengänge Bei 10–20% röntgen-<br />

Pigment- bilirubin nach Eingriffen positiv<br />

stein an den Gallenwegen<br />

Schwarzer Bilirubinpolymere Gallenblase, 10–20%, be- röntgen-<br />

Pigment- Dipyrrole seltener sonders im positiv<br />

stein Mucine Gallengänge höheren<br />

Lebensalter<br />

Abbildung 19<br />

Typen menschlicher Gallensteine


Epidemiologie<br />

In der Bundesrepublik Deutschland sind ca. 10 bis 15% der Menschen<br />

Gallensteinträger. Frauen sind annähernd zweimal häufiger als Männer<br />

betroffen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Häufigkeit des Gallensteinleidens<br />

zu. So kann man beispielsweise bei den 60- bis 70-Jährigen<br />

in 30 bis 40% der Fälle Gallensteine nachweisen 65 .<br />

Risikofaktoren für Cholesteringallensteine<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine<br />

Die Bildung von cholesterinhaltigen Gallensteinen wird durch verschiedene<br />

Rahmenbedingungen gefördert. So kennen wir heute eine Reihe unbeeinflussbarer<br />

und beeinflussbarer Risikofaktoren, welche die Gallensteinbildung<br />

beschleunigen können 1 :<br />

• weibliches Geschlecht sowie Einnahme von Kontrazeptiva<br />

• Alter<br />

• familiäre Häufung<br />

• Adipositas (Body mass-Index größer als 30kg/m 2 ) bei Frauen,<br />

Bauchfettsucht beim Mann<br />

• kalorien- und cholesterinreiche sowie ballaststoffarme Ernährung<br />

• Hypertriglyzeridämie<br />

• schneller Gewichtsverlust (z.B. durch Fasten)<br />

• Einnahme von bestimmten serumcholesterinsenkenden<br />

<strong>Pharma</strong>ka, wie z.B. Lipidsenker vom Clofibrat-Typ<br />

• Diabetes mellitus<br />

• Hypomotilität der Gallenblase<br />

67<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine


Cholezystolithiasis /Cholesteringallensteine<br />

Entstehung von cholesterinhaltigen Gallensteinen<br />

In den meisten Fällen ist die Pathogenese cholesterinhaltiger Gallensteine<br />

ein multifaktorielles Geschehen. Cholesterinhaltige Gallensteine entwickeln<br />

sich, wenn eine Hypersekretion von Cholesterin in die Galle, eine<br />

schnelle Ausfällung von Cholesterin-Monohydrat-Kristallen und/oder eine<br />

inkomplette Entleerung der Gallenblase zusammentreffen 18 .<br />

Der entscheidende pathogenetische Faktor für die Steinentstehung ist die<br />

Übersättigung der Gallenflüssigkeit mit Cholesterin. Als Co-Faktoren<br />

kommen hinzu:<br />

68<br />

• Erhöhter Anteil von Deoxycholsäure in der Gallenflüssigkeit<br />

• Nukleationsfaktoren (Glykoproteine), wie z.B. Mucine in der<br />

Galle, welche die Bildung von Cholesterinkristallen beschleunigen<br />

• Verminderte Gallenblasenentleerung


Symptomatologie<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine<br />

Bis zu 80% aller Gallenblasensteine bleiben lebenslang asymptomatisch.<br />

Sie werden beobachtet, bedürfen aber keiner speziellen Therapie.<br />

Das Leitsymptom des symptomatischen Gallensteinleidens ist die Gallenkolik,<br />

die wie folgt charakterisiert ist 65 :<br />

• starker Dauerschmerz über 15 Minuten bis zu 5 Stunden<br />

• Schmerz im Epigastrium und/oder rechten Oberbauch<br />

– gelegentlich mit Ausstrahlung in den Rücken<br />

• Auftreten der Schmerzen meist abends oder in der Nacht<br />

• Rezidive in unregelmäßigen Abständen<br />

Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Blässe oder Schwitzen können die Gallenkolik<br />

begleiten. Koliken, die länger als fünf Stunden andauern, können<br />

Komplikationen signalisieren.<br />

69<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine


Cholezystolithiasis /Cholesteringallensteine<br />

Gallensteindiagnostik<br />

Nach der Anamnese und der körperlichen Untersuchung steht heute bei<br />

Verdacht auf ein Gallensteinleiden die Sonographie ganz im Vordergrund.<br />

Eine Steindifferenzierung ist allerdings mit der Sonographie allgemein<br />

nicht möglich. Steinverkalkungen können nur durch Gallenblasenleeraufnahmen<br />

(Zielaufnahmen) festgestellt werden.<br />

Für die Steindifferenzierung ist die orale Cholezystographie am besten<br />

geeignet. Sie erlaubt die Feststellung des bzw. der Steine, deren Größe<br />

und Lage sowie der Durchgängigkeit des Ductus cysticus.<br />

Vor der eigentlichen Cholezystographie wird zunächst eine Gallenblasenleeraufnahme<br />

durchgeführt. Findet sich ein schattengebender (d.h.<br />

kalkhaltiger) Stein, dann kommt eine medikamentöse Auflösung nicht<br />

in Frage.<br />

Nichtverkalkte Cholesterinsteine sind röntgennegativ. Sie eignen sich<br />

zur medikamentösen Auflösung, wenn sie nicht größer als 1 cm sind.<br />

Junge Pigmentsteine können jedoch ebenfalls radiologisch negativ sein.<br />

Im Gegensatz zu Cholesterinsteinen sedimentieren diese aber in der<br />

Gallenblase und sind nicht schwebend.<br />

Alternativ zur oralen Cholezystographie kann eine Funktions-Sonographie<br />

(Sonographie vor und nach einer Reizmahlzeit, Gallenblasenstimulation)<br />

zur Prüfung der Durchgängigkeit des Ductus cysticus und der Gallenblasenentleerung,<br />

kombiniert mit einer Zielaufnahme (zum Ausschluss<br />

von Steinverkalkungen), durchgeführt werden. Asymptomatische Gallensteine<br />

führen im Regelfall zu keiner Veränderung von Laborwerten.<br />

70


Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine<br />

Das Diagramm in Abbildung 20 zeigt den Weg von der Diagnose<br />

zur individuellen Therapie bei Oberbauchbeschwerden mit Verdacht<br />

auf Gallensteine 63 .<br />

Anamnese, klinische und Laboruntersuchungen<br />

Konkremente in der Gallenblase<br />

Röntgenaufnahme<br />

Gallensteine<br />

schattengebend (verkalkt)<br />

Operation<br />

Operation<br />

1) Endoskopische retrograde<br />

Cholangiopankreatographie<br />

2) Nach Röntgen (orale / i.v. Galle) am<br />

stehenden Patienten<br />

3) Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie<br />

Kolikartige Oberbauchbeschwerden mit<br />

der Verdachtsdiagnose: Gallensteine<br />

Sonographie der Gallenblase<br />

Gallensteine nicht<br />

schattengebend<br />

Gallenblase nicht darstellbar<br />

oder<br />

Kriterien für Pigmentsteine 2)<br />

oder<br />

Gallenblase nicht<br />

funktionsfähig<br />

oder<br />

mit Steinen prall gefüllt<br />

Orale Lyse<br />

mit Ursofalk ®<br />

Steine max. 1,0 cm<br />

Keine Konkremente in der Gallenblase<br />

Weitere Diagnostik,<br />

– Gallenwege, z.B. ERCP 1)<br />

– evtl. Ösophagus, Magen, Duodenum<br />

Röntgen: orale Galle mit Prüfung<br />

der Gallenblasenfunktion<br />

Altern.: Funktionsszintigraphie<br />

Nichtschattengebende<br />

Cholesterinsteine<br />

ESWL 3) + Lyse<br />

1 Stein 0,5 – 2 cm<br />

Keine Verkleinerung in 6 Monaten<br />

Operation<br />

Abbildung 20<br />

Ablaufdiagramm zur Diagnose und Therapie von Gallenblasensteinen<br />

71<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine


Cholezystolithiasis /Cholesteringallensteine<br />

Therapie cholesterinhaltiger Gallensteine<br />

Die asymptomatische Cholezystolithiasis ist keine Indikation zur Therapie.<br />

Von dieser Regel gibt es einige Ausnahmen wie z.B.:<br />

72<br />

• Vorliegen einer Porzellangallenblase<br />

• Nachweis von Gallenblasensteinen bei gleichzeitigem Vorliegen<br />

eines schnell wachsenden Gallenblasenpolypen<br />

• Asymptomatischer Gallenblasenstein über 3 cm Durchmesser<br />

In den vorgenannten Fällen ist die Cholezystektomie indiziert.<br />

Für die symptomatische Cholezystolithiasis gibt es folgende<br />

Behandlungsmöglichkeiten:<br />

• Die laparoskopische oder offene Cholezystektomie<br />

• extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)<br />

• orale Litholyse<br />

Laparoskopische /offene Cholezystektomie<br />

Anhaltende Koliken sowie Komplikationen wie Cholezystitis, Gallenblasenempyem<br />

oder sogar Perforation sind klassische Indikationen<br />

für eine operative Intervention.<br />

Seit 1985 existiert neben der offenen die laparaskopische Cholezystektomie.<br />

Die laparoskopische Cholezystektomie stellt heute das<br />

Standardverfahren dar.


Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine<br />

Bei unkomplizierten Solitärsteinen mit einem maximalen Durchmesser<br />

von 2 cm in einer sich gut kontrahierenden Gallenblase kann die extrakorporale<br />

Stoßwellenlithotripsie (ESWL) durchgeführt werden.<br />

Bei der ESWL werden Stoßwellen durch elektrohydraulische Funkenentladung,<br />

piezoelektrisch oder elektromagnetisch erzeugt und auf den<br />

Gallenstein fokussiert. Durch Freisetzung von <strong>Dr</strong>uck- und Zugkräften<br />

wird der Stein zertrümmert (siehe Abbildung 21) 64 .<br />

Nach ESWL in der Gallenblase verbliebene Steintrümmer werden anschließend<br />

durch orale Litholyse mit Ursodeoxycholsäure nachbehandelt.<br />

Je kleiner die Bruchstücke sind, umso besser ist das Therapieergebnis.<br />

Leber<br />

Gallenstein<br />

im Stoßwellenfokus<br />

Wasserkissen<br />

Reflektor<br />

Unterwasserfunkenentladung<br />

Abbildung 21<br />

Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)<br />

Lunge<br />

73<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine


Cholezystolithiasis /Cholesteringallensteine<br />

Orale Litholyse<br />

Für eine orale Litholyse mit Ursodeoxycholsäure (Ursofalk ® ) kommen<br />

Patienten mit röntgennegativen Cholesterinsteinen in einer gut<br />

kontrahierenden Gallenblase in Betracht. Der Steindurchmesser sollte<br />

im Regelfall kleiner als 1,0 cm sein.<br />

Die orale Gabe von Ursodeoxycholsäure führt im optimalen Fall bei maximal<br />

70 bis 80% der Patienten mit gut diagnostizierten kleinen Cholesterin-Gallenblasensteinen<br />

innerhalb von 6 bis 12 Monaten zur Steinfreiheit.<br />

Generell müssen folgende Voraussetzungen für die orale Litholyse beachtet<br />

werden:<br />

• Es müssen „reine“ Cholesteringallensteine vorhanden sein<br />

(d.h. sie dürfen in der Leeraufnahme des Röntgenbildes<br />

keine Schatten bilden).<br />

• Die Steingröße sollte 10 mm nicht überschreiten.<br />

• Die Gallenblase muss voll funktionstüchtig sein.<br />

• Die Gallenblase sollte nur etwa zur Hälfte mit Steinen gefüllt sein.<br />

• Der Ductus cysticus muss durchgängig sein.<br />

Als Ausschlusskriterien gelten häufige Koliken, Komplikationen des Gallensteinleidens,<br />

Porzellangallenblase, Leberzirrhose, Diarrhöen, Ileumresektion<br />

und Schwangerschaft.<br />

Der Erfolg der Therapie hängt von einer guten Patienten-Compliance ab.<br />

Das Medikament muss regelmäßig eingenommen werden. Außerdem<br />

sollte bei Übergewicht eine Gewichtsnormalisierung angestrebt werden.<br />

74


Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine<br />

Nach erfolgreicher Gallensteinauflösung können über einen Zeitraum von<br />

5 Jahren Rezidive auftreten mit einer Rezidivrate von ca. 50%. Rezidive<br />

sind Zeichen einer fortbestehenden Stoffwechselstörung nach Absetzen<br />

der Medikation mit der Folge einer Cholesterin-überladenen Galle.<br />

Bei Vorliegen von Gallengangssteinen stellt die Papillotomie und die<br />

endoskopische Steinextraktion die Therapie der Wahl dar.<br />

Bei Patienten mit wiederholter Rezidivsteinbildung in den Gallengängen<br />

kann Ursodeoxycholsäure auch zur Verhinderung neuer Choledochuskonkremente<br />

eingesetzt werden 105 .<br />

75<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine


Cholezystolithiasis /Cholesteringallensteine<br />

Gallenblasenschlamm<br />

Sonographisch nachweisbarer Gallenblasenschlamm besteht aus Cholesterinkristallen,<br />

Calciumbilirubinat und Mucus. Er kann sich bei Patienten<br />

mit total-parenteraler Ernährung oder während einer Reduktionsdiät bzw.<br />

Fastenperiode in der Gallenblase ansammeln.<br />

Dieser Schlamm („sludge“) wird meist nach einer normalen Mahlzeit<br />

durch die Kontraktionen der Gallenblase ausgeschwemmt. Andererseits<br />

entwickeln sich aus dem Schlamm aber auch Cholesterin-Mikrosteine,<br />

die wiederum zu regelrechten Gallensteinen heranwachsen können.<br />

Ursodeoxycholsäure löst diesen Gallenblasenschlamm zuverlässig auf.<br />

Gallenstein-Prophylaxe<br />

Stark übergewichtige Patienten haben ein hohes Gallenstein-Risiko, wenn<br />

sie nach einer Magen-Bypass-Operation schnell an Gewicht verlieren. In<br />

einer Studie an 233 Operierten entwickelten 32% Gallensteine unter einer<br />

Placebo-Therapie. Dagegen war bei Ursodeoxycholsäure-Behandelten die<br />

Gallensteinbildung ungleich viel geringer: 13%, 2% bzw. 6% unter einer<br />

Gabe von 300mg, 600mg bzw. 1.200mg Ursodeoxycholsäure/Tag 104 .<br />

Ebenso zuverlässig verhinderte die prophylaktische Gabe von Ursodeoxycholsäure<br />

(600mg/Tag) die Bildung von Gallensteinen bei Patienten unter<br />

mehrwöchiger Reduktionsdiät wegen morbider Adipositas 96 .<br />

76


Prophylaxe der idiopathischen Pankreatitis<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine<br />

Die akute Pankreatitis wird in 50% der Fälle durch eine Erkrankung des<br />

Gallengangsystems ausgelöst. Möglicherweise ist die Passage von Gallensteinen<br />

oder auch nur von Cholesterinmikrokristallen für einen Krankheitsschub<br />

verantwortlich. Im letzteren Fall wird das Geschehen wegen<br />

des fehlenden Nachweises von Steinen oft als „idiopathische Pankreatitis“<br />

diagnostiziert.<br />

Jahrelange Ursodeoxycholsäure-Therapie verhinderte bei 75% der Fälle<br />

einer rezidivierenden idiopathischen Pankreatitis das Auftreten neuer<br />

Schübe 107 .<br />

77<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine


Cholezystolithiasis /Cholesteringallensteine<br />

Praktische Hinweise zur Ursofalk ® -Therapie<br />

Die Tabelle auf der folgenden Seite zeigt die Dosierungsempfehlungen<br />

für Ursofalk ® Kapseln und Ursofalk ® Suspension zur Auflösung von<br />

Cholesterin-Gallensteinen in Abhängigkeit vom Körpergewicht.<br />

Die Anwendung von Ursofalk ® zur Gallensteinauflösung kann in einer<br />

einmal täglichen Dosierung, am besten zur Nacht, erfolgen. Allerdings<br />

sollten nicht mehr als 750mg UDC in einer Einzeldosierung eingenommen<br />

werden, da sich die Resorption aus dem Darm durch Eigeninhibition<br />

mit steigender Dosierung vermindert 113 . Die einmal tägliche Gabe hat<br />

im Hinblick auf die Langzeittherapie Vorteile: Erfolgreiche Behandlungsergebnisse<br />

können nur mit einer entsprechend guten Patienten-Compliance<br />

erzielt werden.<br />

78


Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine<br />

Die Anwendung von Ursofalk ® zur Nacht macht darüber hinaus Sinn:<br />

Der Sättigungsgrad der Galle an Cholesterin steigt physiologischerweise<br />

in der Nacht an, was durch UDC verhindert werden kann.<br />

Praktische Hinweise zur Gallensteinauflösung<br />

mit Ursofalk ®<br />

Körper- Dosierung Dosis-Bereich<br />

gewicht (kg) pro Tag mg/Tag (mg/kg KGxTag)<br />

Ursofalk ® Kapseln (à 250 mg Ursodeoxycholsäure)<br />

≤ 60 2 Hartkapseln 500 – 8,3<br />

≤ 80 3 Hartkapseln 750 12,3 – 9,4<br />

≤ 100 4 Hartkapseln 1000 12,3 – 10,0<br />

> 100 5 Hartkapseln 1250 12,4 –<br />

Ursofalk ® Suspension (5ml entspr. 250mg Ursodeoxycholsäure)<br />

5– 7 1 /4 Messlöffel 62,5 15,6 – 8,9<br />

8–12 1 /2 Messlöffel 125 15,6 – 10,4<br />

13 – 18 3 /4 Messlöffel 187,5 14,4 – 10,4<br />

( 1 /4 + 1 /2)<br />

19 – 25 1 Messlöffel 250 13,2 – 10,0<br />

26 – 35 1 1 /2 Messlöffel 375 14,4 – 10,7<br />

36 – 50 2 Messlöffel 500 13,9 – 10,0<br />

51 – 65 2 1 /2 Messlöffel 625 12,5 – 9,6<br />

66 – 80 3 Messlöffel 750 11,3 – 9,4<br />

81 –100 4 Messlöffel 1000 12,3 – 10,0<br />

>100 5 Messlöffel 1250 12,4 –<br />

79<br />

Cholezystolithiasis/Cholesteringallensteine


Refluxgastritis<br />

Inhalt<br />

81....................................................................................... Refluxgastritis<br />

80


Refluxgastritis<br />

Bei den chronischen Gastritiden kennen wir neben der Autoimmungastritis<br />

und der bakteriellen Gastritis die chemisch-toxische Gastritis.<br />

Histologisch wird ein Schleimhautödem bei nur geringer Infiltration<br />

von Lymphozyten oder Plasmazellen gefunden. Die Korpusdrüsen sind<br />

atrophiert. Die Säure- und Pepsinsekretion ist herabgesetzt.<br />

Als Ursache der chemisch-toxischen Gastritis wird u.a. ein verstärkter<br />

duodenogastraler Reflux verantwortlich gemacht. Die Verweildauer von<br />

Galle, Pankreas- und Dünndarmsekret ist verlängert.<br />

Bei der chemisch-toxischen Gastritis liegt eine primäre oder postoperative<br />

Motilitätsstörung im gastroduodenalen Übergang vor. Primäre Motilitätsstörungen<br />

sind z.B. ein mangelhafter Pylorusverschluss oder eine<br />

retrograde Peristaltik. Sekundäre Motilitätsstörungen treten nach Magenoperationen<br />

(Billroth I oder II) aber auch nach Cholezystektomie auf.<br />

Das Refluat kann postprandial oder nachts im Liegen den Ösophagus<br />

erreichen. Entsprechend klagen die Patienten über Refluxbeschwerden<br />

und/oder galliges Erbrechen.<br />

Die Galle sowie das Pankreas- und Dünndarmsekret sind alkalisch.<br />

Zur Behandlung der Gallenrefluxgastritis wird 1 x täglich 1 Hartkapsel<br />

Ursofalk ® (250mg Ursodeoxycholsäure) empfohlen.<br />

Unter einer Behandlung mit Ursodeoxycholsäure reichert sich diese<br />

im Refluat-Magensaft an. Es kommt zu einer Abnahme der Symptome<br />

wie galliges Aufstoßen, Oberbauchschmerzen und galliges Erbrechen.<br />

Frühere Untersuchungen mit einer Dosierung von 300mg Ursodeoxycholsäure/Tag<br />

zeigten eine signifikante Besserung der Symptome bei der<br />

Refluxgastritis. Eine deutlich höhere Erfolgsrate mit Reduktion oder vollständigem<br />

Verschwinden der Symptome innerhalb von zwei Monaten<br />

wurde dagegen mit einer täglichen Verabreichung von 2x250mg Ursodeoxycholsäure<br />

erzielt 111 . Diese überzeugende Wirksamkeit von Ursodeoxycholsäure<br />

kann auf die Veränderung des Gallensäurepools im<br />

Refluat zugunsten der nichttoxischen Ursodeoxycholsäure zurückgeführt<br />

werden.<br />

81<br />

Refluxgastritis<br />

Refluxgastritis


Weitere Einsatzgebiete<br />

Inhalt<br />

83............................ Weitere Einsatzgebiete in der klinischen Erprobung<br />

82<br />

83 ..................................................... Prävention des Kolonkarzinoms<br />

83....................................................................... Lebertransplantation<br />

84........................................... Graft-versus-Host-Krankheit der Leber<br />

85 ........................................................................ Herztransplantation<br />

85................................ Prävention Chemotherapie-bedingter Diarrhö<br />

86 ......................................................... Gallengangs-Stent-Okklusion<br />

86 .................................. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen<br />

87........................................................... Immunmodulation bei AIDS<br />

87 .................................................................... Hypercholesterinämie


Weitere Einsatzgebiete in der klinischen Erprobung<br />

Ursodeoxycholsäure wird seit mehr als 35 Jahren therapeutisch angewendet.<br />

Zunächst wurde es zur Litholyse, dann zur Behandlung sehr<br />

unterschiedlicher cholestatischer <strong>Lebererkrankungen</strong> eingesetzt. Es<br />

scheint, als wäre das Potenzial der Ursodeoxycholsäure noch längst<br />

nicht ausgeschöpft. Jahr für Jahr kommen neue interessante Publikationen<br />

zu „erwünschten Nebenwirkungen“ zutage. In den folgenden<br />

Absätzen wird auf einige neue Aspekte zur Wirkungsweise der Ursodeoxycholsäure<br />

hingewiesen:<br />

Prävention des Kolonkarzinoms<br />

Seit längerem wird diskutiert, inwieweit die sekundären Gallensäuren<br />

Deoxycholsäure und Lithocholsäure an der Entstehung von Kolontumoren<br />

beteiligt sind. Für die Ursodeoxycholsäure gibt es dagegen eine Reihe<br />

von tierexperimentellen Untersuchungen, die auf eine antineoplastische<br />

Wirkung von UDC im Kolon hinweisen 22,31,32 .<br />

Bisher sind zwei Publikationen erschienen, in denen gezeigt werden<br />

konnte, dass UDC zu einer niedrigeren Prävalenz von Kolonneoplasien bei<br />

Patienten mit Colitis ulcerosa und einer primär sklerosierenden<br />

Cholangitis führt 110, 78a .<br />

Bei Patienten, die aufgrund einer PBC mit UDC behandelt wurden,<br />

traten nach Abtragung kolorektaler Adenome signifikant weniger neue<br />

Adenome auf als in einer unbehandelten Kontrollgruppe 95a .<br />

Lebertransplantation<br />

Postoperative Behandlung mit Ursodeoxycholsäure (UDC) steigert den<br />

Gallenfluss nach Lebertransplantation und verändert die Gallenflüssigkeit<br />

qualitativ zugunsten eines höheren Ursodeoxycholsäure-Anteils. Außerdem<br />

wird die ALT als Parameter für eine sich bessernde Leberfunktion<br />

günstig beeinflusst 97 .<br />

Weitere Einsatzgebiete<br />

83<br />

Weitere<br />

Einsatzgebiete


Weitere Einsatzgebiete<br />

Darüber hinaus scheint es sinnvoll zu sein, Ursodeoxycholsäure als adjuvante<br />

Therapie bei einer Immunsuppression mit Cyclosporin nach Lebertransplantation<br />

zu nutzen: In einigen Studien wurde die Patientenzahl mit<br />

wiederholten Abstoßungskrisen ebenso reduziert, wie die Inzidenz bakterieller<br />

Infektionen. Dies wirkt sich auch in einer kürzeren Krankenhausverweildauer<br />

aus 9,36 .<br />

Dies konnte jedoch nicht in allen Studien bestätigt werden.<br />

Weiterhin scheint UDC wahrscheinlich einem durch Cyclosporin bedingten<br />

verminderten Gallenfluss und die Ausbildung einer möglichen<br />

Cholestase entgegen zu wirken 35 .<br />

In Tierexperimenten an Schweine-Lebern konnte gezeigt werden, dass<br />

UDC darüber hinaus ischämisch-bedingte Reperfusionsschäden der Leber<br />

verhindern kann und auch eine Protektion des Gallengangsepithels bewirkt<br />

41, 42 .<br />

Graft-versus-Host-Krankheit der Leber<br />

Nach allogener Stammzell- oder Knochenmarkstransplantation wird als<br />

schwerwiegende Komplikation die Graft-versus-Host-Krankheit (GvHD)<br />

gefürchtet. Als eines der wichtigsten klinischen Symptome tritt eine<br />

schwere Leberfunktionsstörung mit erhöhten Leberenzym- und Bilirubinwerten<br />

(vergleichbar einer Virushepatitis) auf.<br />

Die GvHD-Prophylaxe und Therapie besteht in einer Gabe von Cyclosporin<br />

A in Kombination mit Methotrexat und/oder Kortikosteroiden.<br />

Als zusätzliches leberspezifisches Medikament wird die nicht-toxische<br />

hydrophile Ursodeoxycholsäure eingesetzt. Innerhalb von 6 bis 12 Wochen<br />

kann durch den choleretischen Effekt und die Verdrängung toxischer<br />

Gallensäuren aus dem Gallensäurepool eine statistisch signifikante Reduktion<br />

der Cholestase sowie der erhöhten Transaminasenwerte erzielt<br />

werden 30 .<br />

84


Tierexperimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass die bei der GvHD<br />

erhöhten Entzündungsmediatoren, wie z.B. TNF-α, durch UDC deutlich<br />

gehemmt bzw. erniedrigt werden 55 .<br />

Herztransplantation<br />

Wegen des in vitro und in vivo nachgewiesenen immunmodulatorischen<br />

Effektes wurde Ursodeoxycholsäure auch in den ersten 6 Monaten nach<br />

einer Herztransplantation eingesetzt. Unter der Therapie mit Ursodeoxycholsäure<br />

fand sich eine signifikante Verminderung akuter Abstoßungsreaktionen<br />

im Vergleich zu einer Placebogruppe 5 .<br />

Zuvor haben tierexperimentelle Untersuchungen bei Ratten gezeigt,<br />

dass UDC die akuten Abstoßungsreaktionen bei Herztransplantationen<br />

unterbinden kann 77 .<br />

Darüber hinaus konnte an Ratten-Herzen gezeigt werden, dass UDC die<br />

durch Reperfusion bedingte ischämische Myokard-Schädigung verhindern<br />

kann 58 .<br />

Prävention Chemotherapie-bedingter Diarrhö<br />

Bei der palliativen Chemotherapie des fortgeschrittenen kolorektalen<br />

Karzinoms wird u.a. Irinotecan eingesetzt. Unter dieser Behandlung können<br />

starke Diarrhöen auftreten. Wurde Irinotecan mit Ursodeoxycholsäure<br />

kombiniert, ließ sich das Ausmaß der Diarrhöen bessern 109 .<br />

Weitere Einsatzgebiete<br />

85<br />

Weitere<br />

Einsatzgebiete


Weitere Einsatzgebiete<br />

Gallengangs-Stent-Okklusion<br />

Bei inoperablen Tumoren des Pankreas oder des Gallengangssystems<br />

hat sich die endoskopische Einlage von Gallengangs-Stents als palliatives<br />

Behandlungsverfahren bewährt. Mit diesem Verfahren kommen überwiegend<br />

Polyäthylen-Stents zur Anwendung. Durch aus dem Darm aszendierende<br />

Bakterien kann ein zum Verschluss des Stents führender Mechanismus<br />

in Gang gesetzt werden.<br />

Bei Untersuchungen zur Prophylaxe des biliären Stentverschlusses durch<br />

Ursodeoxycholsäure und dem Antibiotikum Norfloxacin trat ein Verschluss<br />

sehr viel später auf, als bei nichtbehandelten Patienten 10 . Dies konnte<br />

jedoch in einer anderen Studie nicht bestätigt werden 29 .<br />

Hier bedarf es weiterer Studien mit größeren Patientenkollektiven, um<br />

die Frage der prophylaktischen Wirkung der Ursodeoxycholsäure beim<br />

biliären Stentverschluss endgültig zu klären, wobei möglicherweise auch<br />

die Stent-Typen und deren Durchmesser sowie die unterschiedlichen<br />

Materialien eine entscheidende Rolle spielen.<br />

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen<br />

Im Tiermodell einer TNBS oder Indometacin-induzierten chronisch entzündlichen<br />

Darmerkrankung kommt es unter der Anwendung von Ursodeoxycholsäure<br />

zu einer Entzündungshemmung im Darm. Inwieweit die<br />

Befunde bei der experimentell ausgelösten Colitis auf chronisch entzündliche<br />

Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn übertragbar<br />

sind, bedarf weiterführender Untersuchungen am Menschen 52 .<br />

Die antiinflammatorische Wirkung der UDC beruht einerseits möglicherweise<br />

auf einer Hemmung der Mastzell-Sekretion als auch auf der Hemmung<br />

der bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen involvierten<br />

Entzündungsmediatoren 47,87,92,114 .<br />

86


Immunmodulation bei AIDS<br />

Es gibt Hinweise auf eine günstige Beeinflussung der AIDS-assoziierten<br />

Cholangiopathie durch Ursodeoxycholsäure. So wurde eine subjektive<br />

Besserung der Beschwerden wie auch der Laborparameter beschrieben<br />

19 .<br />

Als Zeichen einer günstigen Immunmodulation bei HIV-infizierten durch<br />

Ursodeoxycholsäure kann der zwei- bis dreifache Anstieg der stark erniedrigten<br />

Lymphozytenzahl bei leichtem Anstieg der CD4-Zellen angesehen<br />

werden 54 .<br />

Hypercholesterinämie<br />

Die Serum-Cholesterin-senkende Wirkung der Ursodeoxycholsäure bei<br />

Patienten mit primär biliärer Zirrhose ist seit längerem bekannt 83 .<br />

Eine leichte, jedoch signifikante Senkung des Gesamt-Serum-Cholesterins<br />

unter der UDC-Therapie konnte auch bei Patienten mit primärer<br />

Hypercholesterinämie beobachtet werden, wenngleich jedoch keine<br />

signifikanten Änderungen der Einzelparameter HDL-, LDL- und VLDL-<br />

Cholesterin gefunden wurden 23 .<br />

Leichte, jedoch nicht signifikante Senkungen des Gesamt-Serum-Cholesterins<br />

sowie des LDL-Cholesterins wurden auch bei hypercholesterinämischen<br />

Patienten unter der UDC-Gallenstein-Therapie beobachtet 91 .<br />

Weitere Einsatzgebiete<br />

87<br />

Weitere<br />

Einsatzgebiete


Ursodeoxycholsäure wird häufig bei Patienten<br />

mit z.T. sehr unterschiedlichen <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

eingesetzt. Während einer solchen<br />

Therapie wird in vielen Fällen eine deutliche<br />

Verbesserung der biochemischen Leberparameter,<br />

der Leberhistologie und natürlich des<br />

subjektiven Wohlbefindens beobachtet. Dies<br />

hat sowohl bei Patienten wie auch beim behandelnden<br />

Arzt Zufriedenheit zur Folge.<br />

Ursodeoxycholsäure führt über zahlreiche<br />

und unterschiedliche Mechanismen zu seinen<br />

positiven Effekten. Aufgrund der äußerst geringen<br />

Nebenwirkungen von Ursodeoxycholsäure<br />

kommt dieser Gallensäure bei Patienten<br />

mit chronischen <strong>Lebererkrankungen</strong> besondere<br />

Bedeutung zu.<br />

89<br />

Schlusswort


Informationen für Arzt und Patient<br />

Inhalt<br />

91 ................................................... Patientenservice/Selbsthilfegruppen<br />

100 ................................................... Literatur für den Arzt und Apotheker<br />

104 ................................................................... Literatur für den Patienten<br />

105........... Basisinformation Ursofalk ® Kapseln und Ursofalk ® Suspension<br />

106.................................. Basisinformation Budenofalk ® 3mg Hartkapseln<br />

107 .......................... Basisinformation Azafalk ® 25mg/50mg Filmtabletten<br />

108............................................................................... Literaturverzeichnis<br />

121 ...................................................................... Weiterführende Literatur<br />

90


Patientenservice<br />

Selbsthilfegruppen<br />

• Deutsche Leberhilfe e.V.<br />

• PBC-Aktiven-Gruppe<br />

• Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V.<br />

• Leber-Liga zur Förderung und Unterstützung chronisch<br />

Lebererkrankter e.V.<br />

• Arbeitskreis PSC der DCCV e.V.<br />

• Verein leberkrankes Kind e.V.<br />

• Verein Cholestase-Erkrankter e.V.<br />

• Morbus Wilson e.V.<br />

• Hämochromatose-Vereinigung Deutschland e.V.<br />

• Bundesverband der Organtransplantierten (BDO) e.V.<br />

• Berliner Leberring e.V.<br />

• Deutsches Hepatitis C Forum e.V.<br />

• Forum Leberdialyse e.V.<br />

Patientenservice<br />

91<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Patientenservice<br />

Deutsche<br />

Leberhilfe<br />

e.V.<br />

Deutsche Leberhilfe e.V.<br />

Über 100 <strong>Lebererkrankungen</strong> verschiedener Ursachen sind bisher bekannt.<br />

Allein in Deutschland leiden rund 3 Millionen Menschen an einer<br />

dieser meist chronischen Krankheiten. In der Öffentlichkeit ist vor allem<br />

die alkoholbedingte Leberzirrhose bekannt.<br />

Diskriminierung, krankheitsbedingte Probleme in der Familie und am<br />

Arbeitsplatz erfahren auch viele Hepatitis-Erkrankte, Patienten mit angeborenen<br />

oder erworbenen Stoffwechselstörungen oder Gallen-Leber-<br />

Erkrankte sowie durch verschiedene Ursachen Lebergeschädigte (toxischer<br />

Leberschaden).<br />

Die Deutsche Leberhilfe e.V. arbeitet eng mit anderen Selbsthilfe-Organisationen,<br />

mit Hepatologen und führenden Therapeuten zusammen und<br />

bietet aktive Unterstützung zum Aufbau regionaler Patienten-Selbsthilfegruppen<br />

an.<br />

Ein umfangreiches Angebot an Patienten-Broschüren liegt vor.<br />

Bitte informieren Sie sich direkt bei der Deutschen Leberhilfe e.V.<br />

Verbandszeitschrift: „Lebenszeichen“<br />

Deutsche Leberhilfe e.V.<br />

Luxemburger Straße 150<br />

50937 Köln<br />

Tel.: 0221/2829980<br />

Fax: 0221/2829981<br />

E-Mail: info@leberhilfe.org<br />

Homepage: www.leberhilfe.org<br />

92


PBC-Aktiven-Gruppe<br />

Initiiert von der Deutschen Leberhilfe e.V. und unterstützt von der <strong>Falk</strong><br />

Foundation e.V. hat sich als erste Patientenorganisation zur primär biliären<br />

Zirrhose die „PBC-Aktiven-Gruppe“ gegründet. Die Patientenorganisation<br />

will für mehr Aufklärung zum Krankheitsbild der PBC und für eine bessere<br />

Information der Betroffenen sorgen, die sich auch untereinander wertvolle<br />

Hilfestellungen leisten können. Geplant ist, einen regelmäßigen Newsletter<br />

für die Mitglieder herauszugeben sowie spezielle Arzt-Patienten-<br />

Seminare zu organisieren. Die Gruppenmitglieder wollen anderen Betroffenen<br />

ferner behilflich sein, durch gezielte Recherchen Spezialisten auf<br />

regionaler Ebene zu ermitteln, damit Erkrankte tatsächlich eine optimale<br />

Diagnostik und Therapie durch versierte Fachärzte erfahren können und<br />

eine flächendeckende Versorgung sichergestellt werden kann.<br />

PBC-Aktiven-Gruppe, Deutsche Leberhilfe e.V.<br />

Luxemburger Str. 150<br />

50937 Köln<br />

Tel.: 0221/2829980<br />

Fax: 0221/2829982<br />

E-Mail: info@leberhilfe.org<br />

Homepage: www.leberhilfe.org<br />

Patientenservice<br />

93<br />

PBC-Aktiven-<br />

Gruppe<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Patientenservice<br />

Selbsthilfe<br />

Lebertransplantierter<br />

Deutschland<br />

e.V.<br />

Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V.<br />

Anlaufstelle für Betroffene<br />

Die Lebertransplantation ist in den letzten Jahren dank intensiver Forschung<br />

und Entwicklung eine immer häufiger eingesetzte Operationsmöglichkeit,<br />

die mit zunehmendem Erfolg bei angeborener, chronischer,<br />

tumorbedingter, viröser oder akuter Lebererkrankung angewendet wird.<br />

Oft kann mit diesem Eingriff das Leben des Patienten gerettet werden.<br />

Vor und nach der Operation tritt für Betroffene und deren Angehörige eine<br />

Vielzahl von Fragen und Problemen auf. Um deren Beantwortung und<br />

Bewältigung kümmert sich die bundesweit vertretene „Selbsthilfegruppe<br />

Lebertransplantierter Deutschland e.V.“ (gegründet 1993) in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Transplantationszentren und mit medizinischen,<br />

sozialen und seelsorgerischen Fachbeiräten. Die Selbsthilfegruppe bietet<br />

Patienten vor und nach der Operation Gespräche an – auch im Krankenhaus.<br />

Kontakte zu Betroffenen mit gleicher Grunderkrankung werden<br />

vermittelt, der Erfahrungsaustausch mit Angehörigen und Betroffenen<br />

in den örtlichen Kontaktgruppen und bei Treffen der Regionalgruppen<br />

gefördert. Der Verein engagiert sich bei der Aufklärung zur Organspende.<br />

Zweimal jährlich erscheint die Zeitschrift „LEBENSLINIEN“.<br />

Ein Informationsdienst mit medizinischen und anderen Patienteninformationen<br />

wird angeboten.<br />

Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V.<br />

Vorsitzende: Jutta Riemer<br />

Karlsbader Ring 28<br />

68782 Brühl<br />

Tel.: 06202/702613<br />

Fax: 06202/702614<br />

E-Mail: info@lebertransplantation.de<br />

Homepage: www.lebertransplantation.de<br />

94


Leber-Liga zur Förderung und Unterstützung<br />

chronisch Lebererkrankter e.V.<br />

Durch die Leber-Liga erfolgt die sachgerechte Beratung und Betreuung<br />

sowie Unterstützung von Personen (Kinder und Erwachsene) mit akuten<br />

oder chronischen Erkrankungen der Leber und eventuell auch der Gallenwege.<br />

Dazu gehören vor allem Patienten,<br />

- die aufgrund schwerer <strong>Lebererkrankungen</strong> zusätzlich an Pfortaderhochdruck<br />

mit Blutung aus Speiseröhrenkrampfadern und/oder Bauchwassersucht<br />

leiden,<br />

- bei denen wegen akutem oder chronischem Leberversagen eine Leberverpflanzung<br />

erwogen wird,<br />

- die von einer primär biliären Leberzirrhose (PBC) betroffen sind,<br />

- die an einer primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) erkrankt sind.<br />

Es können verschiedene Informationsmaterialien angefordert werden.<br />

Leber-Liga zur Förderung und Unterstützung<br />

chronisch Lebererkrankter e.V.<br />

<strong>Dr</strong>. Helmut Blum<br />

Bertha-von-Suttner-Straße 30<br />

40595 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211/706426<br />

Fax: 0211/7005702<br />

Homepage: www.leber-liga.de<br />

Patientenservice<br />

95<br />

Leber-Liga<br />

e.V.<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Patientenservice<br />

Arbeitskreis<br />

PSC der<br />

DCCV e.V.<br />

Verein<br />

leberkrankes<br />

Kind e.V.<br />

Arbeitskreis primär sklerosierende Cholangitis (PSC)<br />

der DCCV e.V./Deutsche Morbus Crohn und<br />

Colitis ulcerosa Vereinigung<br />

Kontakt- und Selbsthilfeangebot für Betroffene. Der Arbeitskreis organisiert<br />

jährlich ein überregionales Bundestreffen sowie verschiedene Arzt-<br />

Patienten-Seminare und Workshops. Außerdem gibt er eine Patientenbroschüre<br />

und einen mehrmals im Jahr erscheinenden PSC-Newsletter<br />

heraus.<br />

AK PSC der DCCV e.V.<br />

Paracelsusstraße 15<br />

51375 Leverkusen<br />

Tel.: 0214/87608-0<br />

Fax: 0214/87608-88<br />

E-Mail: psc@dccv.de<br />

Homepage: www.dccv.de/psc/<br />

Verein leberkrankes Kind e.V.<br />

Der Verein leberkrankes Kind e.V. ist eine Elternorganisation zur<br />

Betreuung und Förderung leberkranker und transplantierter Kinder.<br />

Verein leberkrankes Kind e.V.<br />

Reiner Pilz<br />

Weimarer Str. 3<br />

34379 Calden<br />

Tel.: 05609/8090219<br />

Fax: 05609/804614<br />

E-Mail: pilz-calden@t-online.de<br />

Homepage: www.leberkrankes-kind.de<br />

96


Verein Cholestase-Erkrankter e.V.<br />

Verein Cholestase-Erkrankter e.V.<br />

Elternselbsthilfegruppe für Kinder und Jugendliche<br />

Christine Wilke-Zech (Vorsitzende)<br />

Kirschweg 16<br />

67346 Speyer<br />

Tel.: 06232/61062<br />

E-Mail: chriwize@t-online.de<br />

Homepage: www.cholestase-verein.de<br />

Morbus Wilson e.V.<br />

Der gemeinnützige Verein Morbus Wilson e.V. ist ein Zusammenschluss<br />

Erkrankter, Angehöriger und Wissenschaftler. Beratung und Information<br />

Betroffener, Aufklärung der Öffentlichkeit, Fortbildungsveranstaltungen<br />

sowie Unterstützung der Forschung sind Aufgaben dieser Selbsthilfeorganisation.<br />

Morbus Wilson e.V.<br />

Beate Rasp<br />

Meraner Straße 17<br />

83024 Rosenheim<br />

Tel.: 08031/249230<br />

Fax: 08031/43876<br />

E-Mail: morbus.wilson@t-online.de<br />

Homepage: www.morbus-wilson.de<br />

Patientenservice<br />

97<br />

Verein<br />

Cholestase-<br />

Erkrankter<br />

e.V.<br />

Morbus<br />

Wilson e.V.<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Informationen für Arzt und Patient<br />

Hämochromatose-<br />

Vereinigung<br />

Deutschland<br />

e.V.<br />

BDO e.V.<br />

Hämochromatose-Vereinigung Deutschland e.V.<br />

Die primäre Hämochromatose ist eine autosomal vererbte Erkrankung<br />

des Eisenstoffwechsels und führt über eine vermehrte Eisenresorption<br />

zur Eisenspeicherung und Schädigung von verschiedenen Organen. Die<br />

Bestimmung von Eisen und Ferritin im Serum ergeben die Verdachtsdiagnose,<br />

die durch eine Messung der typischerweise stark erhöhten<br />

Leber-Eisenkonzentration bei einer Leberbiopsie oder einer nichtinvasiven<br />

Methode gesichert werden kann. Unbehandelt führt die Hämochromatose<br />

zu irreversiblen Organschäden.<br />

Ziel der Hämochromatose-Vereinigung Deutschland e.V. ist die Sensibilisierung<br />

der Öffentlichkeit und der Ärzte, der Erfahrungsaustausch untereinander<br />

und die Präventionsarbeit.<br />

Hämochromatose-Vereinigung Deutschland e.V.<br />

Ulitzkastraße 23 · 51064 Köln<br />

Tel.: 0221/814631, 02203/696531<br />

Fax: 0221/884998<br />

E-Mail: info@haemochromatose.org<br />

Homepage: www.haemochromatose.org<br />

Bundesverband der Organtransplantierten (BDO) e.V.<br />

Betreuung und Beratung von Patienten, die auf eine Organtransplantation<br />

warten oder bereits transplantiert sind.<br />

Regelmäßige Information über die „BDO-Blätter“.<br />

BDO e.V.<br />

Paul-Rücker-Str. 22<br />

47059 Duisburg<br />

Tel.: 0203/442010<br />

Fax: 0203/442127<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@bdo-ev.de<br />

Homepage: www.bdo-ev.de<br />

98


Berliner Leberring e.V.<br />

Berliner Leberring e.V.<br />

Charité Campus Benjamin Franklin<br />

Hindenburgdamm 30<br />

(Eingang Klingsorstr. 95a)<br />

Haus III, Raum 119<br />

12203 Berlin E-Mail: kontakt@berliner-leberring.de<br />

Tel./Fax: 030/84452140 Homepage: www.berliner-leberring.de<br />

Deutsches Hepatitis C Forum e.V.<br />

Das Forum gibt u.a. Patiententipps und Therapiehinweise zu Hepatitis C<br />

heraus, berät Betroffene und deren Angehörige.<br />

Deutsches Hepatitis C Forum e.V.<br />

Postfach 1123 · 34312 Espenau<br />

Tel.: 0700/43736786 E-Mail: beratung@hepatitis-c.de<br />

Fax: 0561/3086596 Homepage: www.hepatitis-c.de<br />

Forum Leberdialyse (FLD) e.V.<br />

Informationen für Arzt und Patient<br />

Das Forum informiert Patienten und Angehörige, aber auch Ärzte und Vertreter<br />

von Krankenkassen aktuell über die Leberdialyse. Der Aufgabenbereich<br />

umfasst das persönliche Gespräch, Telefonberatungen, Versand von<br />

Informationsmappen oder auch die Durchführung von Patientenseminaren.<br />

Forum Leberdialyse (FLD) e.V.<br />

Universität Rostock<br />

Klinik für Innere Medizin<br />

Forschungsdialyse - Haus 2<br />

Ernst-Heydemann-Str. 6<br />

18055 Rostock<br />

Tel.: 03 81/494-73 54 E-Mail: fld@forum-leberdialyse.de<br />

Fax: 03 81/494-73 57 Homepage: www.forum-leberdialyse.de<br />

99<br />

Berliner<br />

Leberring<br />

e.V.<br />

Deutsches<br />

Hepatitis C<br />

Forum e.V.<br />

Forum<br />

Leberdialyse<br />

(FLD) e.V<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Literatur für den Arzt und Apotheker<br />

Therapie –<br />

Broschüren<br />

Literatur für den Arzt und Apotheker<br />

Ursofalk ® / Cholofalk ®<br />

Primär biliäre Zirrhose<br />

Dyspeptische Beschwerden<br />

Cholesterin-Gallensteine<br />

(216 Seiten)<br />

Aktualisierte Auflage 2005<br />

Azafalk ® 25mg/50mg<br />

Immunsuppressivum<br />

(144 Seiten)<br />

<strong>Falk</strong>amin ® Pellets<br />

Die hepatische Enzephalopathie als Komplikation<br />

der Leberzirrhose<br />

(48 Seiten)<br />

Zink und Zinkmangel<br />

Substitutionstherapie mit Zinkamin-<strong>Falk</strong> ®<br />

Wirkstoff Zink-Histidin<br />

(24 Seiten)<br />

Overlapsyndrome<br />

Atypische Manifestationen der Autoimmunhepatitis<br />

Autor: U.Leuschner<br />

(50 Seiten)<br />

Aktualisierte Auflage 2005<br />

Nichtalkoholische Fettleberhepatitis<br />

(Nonalcoholic Steatohepatitis – NASH)<br />

Autor: U.Leuschner<br />

(32 Seiten)<br />

Immunsuppressive Therapie mit Azathioprin<br />

bei chronischen <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Autor: U.Leuschner<br />

(50 Seiten)<br />

Aktualisierte Auflage 2005<br />

Diagnostik und Therapie chronischer Leber- und<br />

Gallenwegserkrankungen<br />

Autor: J.Rasenack<br />

(48 Seiten)<br />

100<br />

U1<br />

Az1<br />

F1<br />

Z2<br />

U5<br />

U7<br />

Az4<br />

U6


<strong>Cholestatische</strong> <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Fragen aus der ärztlichen Praxis<br />

Autor: U.Leuschner<br />

(40 Seiten)<br />

Hepatische Enzephalopathie – Fragen aus der Praxis<br />

Autoren: K.Grüngreiff und G.Oehler<br />

(60 Seiten)<br />

Diagnostik- und Therapieleitfaden bei Gallensteinerkrankungen<br />

Autor: U.Leuschner<br />

(20 Seiten)<br />

Patiententagebuch<br />

<strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Ratgeber für Patienten mit<br />

chronischen <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Autoren: K.Grüngreiff und D.Hüppe<br />

(61 Seiten)<br />

Zink und Leber<br />

Autor: K.Grüngreiff<br />

(51 Seiten)<br />

Aktualisierte Auflage 2005<br />

Literatur für den Arzt und Apotheker<br />

U8<br />

F2<br />

U9<br />

U83<br />

Z3<br />

101<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Literatur für den Arzt und Apotheker<br />

Poster<br />

Für Versand und Verpackung der Poster erheben wir eine<br />

Schutzgebühr von € 5,–/Bestellung.<br />

Pathways of Metabolism in Liver<br />

Autoren: A.W.Holldorf, U.Krahl-Mateblowski, M.Mateblowski, S.Wüthrich<br />

Originalgröße: 75 x150cm (9.Auflage 1992)<br />

Nur in englischer Sprache<br />

Schema der Stoffwechselwege der Leber mit chemischen Strukturformeln<br />

der wichtigsten Substanzen. Die einzelnen Stoffwechsel-Domänen sind<br />

verschiedenen Farben zugeordnet.<br />

Metabolic Pathways in the Liver Cell<br />

Neu bearbeitet: W.Reutter und O.Baum<br />

Originalgröße: 75x150cm (6.Auflage1998)<br />

Nur in englischer Sprache<br />

Schema der Stoffwechselwege der Leberzelle bezogen auf ihre Lokalisation<br />

in den verschiedenen subzellären Strukturen.<br />

Bile Acids: Formation and Function<br />

Autoren: A.F.Hofmann und C.D.Schteingart<br />

Originalgröße: 75 x140cm (4.Auflage 1998)<br />

Nur in englischer Sprache<br />

Schema der chemischen und physikochemischen Daten der Biochemie,<br />

des Stoffwechsels und der Funktion der Gallensäuren.<br />

Überlappungs-Syndrome (Overlap-Syndrome)<br />

Chronische biliäre und hepatitische Leberkrankheiten und<br />

ihre Beziehungen zu chronisch entzündlichen Darmkrankheiten<br />

Autor: U.Leuschner<br />

Originalgröße: 90 x127cm<br />

Dieses Poster ist auch kostenlos im DIN-A3-Format erhältlich.<br />

Segmenteinteilung der Leber<br />

Autor: J.-C.Kämmerer<br />

Originalgröße: 60 x 85 cm<br />

102<br />

A1e<br />

A3<br />

A12<br />

A18<br />

A20


Diagnostik der viralen Hepatitis<br />

Autor: J.Rasenack<br />

(32 Seiten)<br />

Sonographie der Leber<br />

Autor: A.Ochs<br />

(127 Seiten)<br />

zzt. in Überarbeitung<br />

Internistische Laparoskopie<br />

Autoren: U.Denzer, A.W.Lohse<br />

(46 Seiten)<br />

Zahlenverbindungstest<br />

Zur Diagnose, Bewertung und Kontrolle einer<br />

latenten hepatischen Enzephalopathie in der Praxis<br />

(Block à 50 Blatt)<br />

Radiologische Gallensteindiagnostik<br />

Autoren: M.Sackmann, A.Stäbler und N.Holzknecht<br />

(36 Seiten)<br />

Sonographische Gallensteindiagnostik<br />

Autoren: M.Sackmann und W.G.Zoller<br />

(39 Seiten)<br />

Literatur-Übersicht<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Falk</strong> <strong>Pharma</strong> <strong>GmbH</strong><br />

<strong>Falk</strong> Foundation e.V.<br />

(46 Seiten)<br />

Vorankündigung 2005<br />

Internationale <strong>Falk</strong> Symposien, <strong>Falk</strong> Seminare, <strong>Falk</strong> Workshops<br />

und weitere gastroenterologische/hepatologische Kongresse<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

Literatur für den Arzt und Apotheker<br />

U41<br />

U42<br />

U43<br />

F41<br />

Li40<br />

Li41<br />

P3<br />

VA 2005d<br />

103<br />

Diagnostik<br />

Zusätzlicher<br />

Literaturservice<br />

Vorankündigung<br />

<strong>Falk</strong> Symposien,<br />

Seminare,<br />

Workshops,<br />

Kongresse<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Literatur für den Patienten<br />

Broschüren<br />

Literatur für den Patienten<br />

Patiententagebuch<br />

<strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Ratgeber für Patienten mit<br />

chronischen <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Autoren: K.Grüngreiff und D.Hüppe<br />

(61 Seiten)<br />

Gallestau – was tun?<br />

Autor: J.Eisenburg<br />

(51 Seiten)<br />

Medizinisches Stichwortverzeichnis zu <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

Autor: M.Plauth<br />

(90 Seiten)<br />

Aktualisierte Auflage 2005<br />

Primär biliäre Zirrhose (PBC) – Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)<br />

Autor: U.Leuschner<br />

(40 Seiten)<br />

Wegweiser für den Leberkranken mit Richtlinien zur Ernährung<br />

Diätetik bei Leberzirrhose und anderen chronischen Leberkrankheiten<br />

(80 Seiten)<br />

Was Sie über Gallenstein-Behandlung wissen sollten<br />

Autor: M.Sackmann<br />

(32 Seiten)<br />

Zink – Ein lebenswichtiges Spurenelement<br />

(35 Seiten)<br />

Die Broschüren sind kostenlos erhältlich.<br />

104<br />

U83<br />

U80<br />

U81<br />

U82<br />

F80<br />

Li82<br />

Z80


Ursodeoxycholsäure<br />

Basisinformation Ursofalk ® Kapseln und Ursofalk ® Suspension<br />

Primär biliäre Zirrhose und<br />

Cholesterin-Gallensteine<br />

Packungen PZN<br />

Hartkps. à 250mg N2 (50) 2244781<br />

N3 (100) 2244798<br />

(200) 2244806<br />

Suspension N2 (250ml) 0558771<br />

5ml à 250mg N3 (500ml) 0558788<br />

Stand: 4/2004<br />

Ursofalk ® Kapseln, Ursofalk ® Suspension. Wirkstoff: Ursodeoxycholsäure. Zusammensetzung: 1 Hartkapsel bzw.<br />

5 ml Suspension enthalten: Arzneil. wirks. Bestandt.: 250 mg Ursodeoxycholsäure. Sonstige Bestandteile: Hartkapseln:<br />

Magnesiumstearat, Titandioxid (E171), Maisstärke, hochdisp. Siliciumdioxid, Gelatine, Natriumdodecylsulfat,<br />

Wasser. Suspension: Benzoesäure, Wasser, Xylitol, Glycerol, mikrokr. Cellulose-Carmellose-<br />

Natrium, Propylenglycol, Natriumcitrat, Natriumcyclamat, Citronensäure, Natriumchlorid, Zitronenaroma.<br />

Anwendungsgebiete: 1. Symptomatische Behandlung der primär biliären Zirrhose, solange keine dekompensierte<br />

Leberzirrhose vorliegt. 2. Auflösung von Cholesterin-Gallensteinen der Gallenblase. Die Gallensteine dürfen<br />

nicht größer als 15 mm sein, auf dem Röntgenbild keine Schatten geben und die Gallenblase muss trotz<br />

Gallenblasenstein(en) funktionsfähig sein. 3. Gallenrefluxgastritis (nur Ursofalk ® Kapseln). Dosierung: Zu 1. Ca. 10<br />

bis 15 mg/kg Körpergewicht tägl. Zu 2. Ca.10 mg/kg Körpergewicht tägl. vor dem Schlafengehen. Zu 3. 1 Hartkps.<br />

1 x tägl. vor dem Schlafengehen. Gegenanzeigen: Akute Entzündungen der Gallenblase und der Gallenwege;<br />

Verschluss der Gallenwege (Choledochus- oder Zystikusverschluss). Röntgenologisch nicht darstellbare<br />

Gallenblase, kalzifizierte Gallensteine, gestörte Kontraktionsfähigkeit der Gallenblase, häufige Gallenkoliken,<br />

erstes Trimenon der Schwangerschaft, Stillzeit. Nebenwirkungen: Häufig breiförmige Stühle bzw. Durchfall. Sehr<br />

selten: schwere rechtsseitige Oberbauchbeschwerden, Verkalkung von Gallensteinen, Urticaria. Bei Therapie der<br />

primär biliären Zirrhose im fortgeschrittenen Krankheitsstadium sehr selten Dekompensation der Leberzirrhose<br />

(reversibel). Wechselwirkungen: siehe Gebrauchsinformation. Packungsgrößen: 50 Hartkps. (N2); 100 Hartkps.<br />

(N3); 200 Hartkps.; 250 ml Susp. (N2); 500 ml Susp. (N3). Verschreibungspflichtig. Stand: 6/2004<br />

105<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Basisinformation Budenofalk ® 3mg Hartkapseln<br />

Budesonid<br />

Akuter Morbus Crohn<br />

(terminales Ileum/Colon ascendens)<br />

Packungen PZN<br />

Hartkps. à 3mg N1 (20) 8862215<br />

N2 (50) 8862221<br />

N3 (100) 8862238<br />

Wirkstoff: Budesonid. Zusammensetzung: Eine magensaftresistente Hartkapsel Budenofalk ® 3mg (= Hartkapsel<br />

mit magensaftresistenten Pellets) enthält: Arzneil. wirks. Bestandt.: 3 mg Budesonid. Sonstige Bestandteile:<br />

Povidon K25, Lactose-Monohydrat, Saccharose, Talkum, Maisstärke, Poly(ethylacrylat-co-methacrylsäure) (1:1),<br />

Poly(methacrylsäure-co-methylmethacrylat) (1:2), Poly[ethylacrylat-co-methylmethacrylat-co-(2-trimethylammonioethyl)methacrylatchlorid]<br />

(1:2:0,1), Poly[ethylacrylat-co-methylmethacrylat-co-(2-trimethylammonioethyl)methacrylatchlorid]<br />

(1:2:0,2) (= Eudragit L, S, RS und RL), Dibutylphthalat, Titandioxid (E171), Wasser, Gelatine,<br />

Erythrosin (E127), Eisenoxide (E172), Natriumdodecylsulfat. Anwendungsgebiete: Akuter Morbus Crohn leichten<br />

bis mittelschweren Grades mit Beteiligung des Ileums (Krummdarms) und/oder des Colon ascendens (Teil des<br />

Dickdarms). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Budesonid oder einen der sonstigen Bestandteile.<br />

Lokale Infektionen des Darmes (Bakterien, Pilze, Amöben, Viren). Leberzirrhose und Zeichen einer portalen<br />

Hypertension, z.B. im Spätstadium einer primär biliären Zirrhose. Schwere Leberfunktionsstörungen, da es, ähnlich<br />

wie unter der Behandlung mit anderen Glucocorticoiden, zu einer reduzierten Elimination und zu einer<br />

Zunahme der systemischen Bioverfügbarkeit kommt. Die Ansprechbarkeit der Hypothalamus-Hypophysen-<br />

Nebennierenrindenachse kann bei Stress herabgesetzt sein, deshalb bei Operationen oder ähnl. Stresssituationen<br />

gleichzeitig ein systemisch wirksames Glucocorticoid geben. In der Schwangerschaft, bes. in den ersten drei<br />

Monaten, nur nach genauer Risiko-/Nutzenanalyse. Stillzeit. Nicht bei Kindern anwenden. Vorsicht ist geboten bei<br />

folg. Erkrankungen: Tuberkulose, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Osteoporose, peptischem Ulcus (Magenoder<br />

Zwölffingerdarmgeschwür), Glaukom, Katarakt oder bei familiär gehäuft aufgetretenem Diabetes oder<br />

Glaukom. Windpocken und Masern können einen schwereren Verlauf nehmen. Falls sich der Patient angesteckt<br />

hat, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Nebenwirkungen: Sehr selten: Metabolische Störungen:<br />

Beinödeme, Cushing-Syndrom. Zentralnervöse Nebenwirkungen: Pseudotumor cerebri evtl. zusätzlich<br />

Papillenödem bei Jugendlichen. Erkrankungen an Muskeln und Skelett: Diffuse Muskelschmerzen und -schwäche,<br />

Osteoporose. Gelegentlich können Nebenwirkungen auftreten, die typisch sind für systemisch wirksame<br />

Glucocorticoide, wobei die Frequenz niedriger ist (ca. um die Hälfte) als bei der oralen Gabe äquivalenter Dosen<br />

von Prednisolon. Haut und Bindegewebe: Allergisches Exanthem, Striae rubrae, Petechien, Ekchymosen,<br />

Steroidakne, verzögerte Wundheilung, Kontaktdermatitis. Muskel und Skelett: Aseptische Knochennekrosen<br />

(Femur und Humeruskopf). Augen: Glaukom, Katarakt. Zentrales Nervensystem, Psyche: Depressionen,<br />

Gereiztheit, Euphorie. Gastrointestinaltrakt: Magenbeschwerden, Ulcus ventriculi, Pankreatitis. Stoffwechsel:<br />

Cushing-Syndrom: Vollmondgesicht, Stammfettsucht. Verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus,<br />

Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung, Inaktivität bzw. Atrophie der NNR,<br />

Wachstumsverzögerung bei Kindern, Störung der Sexualhormonsekretion (z.B. Amenorrhoe, Hirsutismus,<br />

Impotenz). Kreislauf, Gefäßsystem: Hypertonie, Erhöhung des Thromboserisikos, Vaskulitis (Entzugssyndrom<br />

nach Langzeittherapie). Immunsystem: Behinderung der Immunvorgänge (z.B. Erhöhung des Infektionsrisikos).<br />

Wechselwirkungen: siehe Gebrauchsinformation. Dosierung: Soweit nicht anders verordnet 3 x 1 Hartkps.<br />

tägl. ca. 1 /2 Stunde vor den Mahlzeiten einnehmen. Packungsgrößen: 20 Hartkapseln (N1); 50 Hartkapseln (N2);<br />

100 Hartkapseln (N3). Verschreibungspflichtig. Stand: 11/2003<br />

106<br />

Stand: 4/2004


Azathioprin<br />

Immunsuppressivum<br />

Basisinformation Azafalk ® 25mg/50mg Filmtabletten<br />

Packungen PZN<br />

25 mg Filmtbl. N2 (50) 1337256<br />

N3 (100) 1337262<br />

50 mg Filmtbl. N2 (50) 0564814<br />

N3 (100) 0564837<br />

Stand: 4/2004<br />

Wirkstoff: Azathioprin. Zusammensetzung: Eine Filmtablette Azafalk ® 25mg/50mg enthält: Arzneil. wirks.<br />

Bestandt.: 25 mg/50 mg Azathioprin. Sonstige Bestandteile: Mikrokrist. Cellulose; D-Mannitol; Maisstärke;<br />

Povidon K 25; Croscarmellose-Natrium; Octadecylhydrogenfumarat, Natriumsalz; Hypromellose; Propylenglycol.<br />

Anwendungsgebiete: In Kombination mit anderen Immunsuppressiva zur Vorbeugung der akuten Abstoßungsreaktion<br />

nach allogener Transplantation von Niere, Leber, Herz, Lunge und Pankreas. In immunsuppressiven<br />

Behandlungskonzepten als Zusatz zu immunsuppressiven Substanzen, die den Hauptpfeiler der Behandlung darstellen<br />

(Basisimmunsuppression). Schwere Fälle folgender Erkrankungen bei Patienten, die Kortikosteroide nicht<br />

vertragen oder Steroid-abhängig sind und bei denen trotz hoher Dosen von Kortikosteroiden keine ausreichende<br />

therapeutische Wirkung erzielt werden kann: schwere aktive rheumatoide Arthritis, die mit weniger toxischen<br />

antirheumatischen Basis-Therapeutika (DMARD) nicht kontrolliert werden kann; schwere oder mittelschwere<br />

chron. entz. Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa); systemischer Lupus erythematodes;<br />

Dermatomyositis; chron. aktive Autoimmunhepatitis; Polyarteriitis nodosa; refraktäre autoimmune hämolytische<br />

Anämie, hervorgerufen durch IgG Wärmeautoantikörper; chron. refraktäre idiopathische thrombozytopenische<br />

Purpura. Dosierung: s. Gebrauchsinformation. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gg. Azathioprin, 6-Mercaptopurin<br />

oder einen der sonst. Bestandteile; schwere Infektionen; schwere Störungen der Leber- oder<br />

Knochenmarkfunktion; Pankreatitis; Impfung mit Lebendvakzinen insbes. BCG, Pocken und Gelbfieber; Stillzeit;<br />

Schwangerschaft, es sei denn, der Nutzen überwiegt die Risiken. Nebenwirkungen: Dosisabhängige, im<br />

Allgemeinen reversible Knochenmarkdepression mit Leukopenie, Thrombozytopenie und Anämie. Infektionen.<br />

Tumorerkrankungen: Plattenepithelkarzinom der Haut, Non-Hodgkin-Lymphome, Zervixkarzinom, Kaposi-Sarkom,<br />

Vulvakarzinom, lymphoproliferative Erkrankung, akute myeloische Leukämie und myelodysplastische Syndrome.<br />

Störungen des Blutbildes u. Lymphsystems: Leukopenie, Thrombozytopenie, (aplastische, megaloblastäre)<br />

Anämie, Granulozytopenie, Panzytopenie, Erythrozytenhypoplastie. Überempfindlichkeitsreaktionen: Unwohlsein,<br />

Hypotonie, Schwindel, Leukozytose, Exanthem, starke Übelkeit und Erbrechen, Diarrhö, Fieber, Rigor,<br />

Schüttelfrost, flüchtiger Ausschlag, Myalgie, Arthralgie, Vaskulitis, Nierenfunktionsstörung, Anstieg der<br />

Leberenzyme. Appetitlosigkeit. Pankreatitis. Fettstühle. Interstitielle Pneumonie. Leberfunktionsstörungen:<br />

Cholestase, destruktive Cholangitis, Peliosis hepatis, Disse-Raum-Fibrose, nodulär regenerative Hyperplasie,<br />

Lebertoxizität, Lebervenenverschlusskrankheit. Alopezie. Komplikationen, nur nach Transplantationen: Magen-<br />

Darm-Geschwüre, Darmblutungen, -nekrosen oder -perforation, Kolitis, Divertikulitis. Wechselwirkungen: s.<br />

Gebrauchsinformation. Hinweise: Während der gesamten Therapie: Engmaschige Überwachung; Blutbildkontrollen;<br />

weitere Hinweise s. Gebrauchsinformation. Packungsgrößen: Azafalk ® 25mg: 50 Filmtbl. (N2),<br />

100 Filmtbl. (N3); Azafalk ® 50mg: 50 Filmtbl. (N2), 100 Filmtbl. (N3). Verschreibungspflichtig. Stand: 10/2003<br />

107<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Literaturverzeichnis<br />

1 Acalovschi, M.:<br />

Epidemiology of gallstone disease.<br />

In: Acalovschi, M., Paumgartner, G. (eds.): Hepatobiliary Diseases: Cholestasis<br />

and Gallstones.<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 117-130, 2001<br />

2 Adler, D.et al.:<br />

Untersuchungen der Dipeptidyl-Peptidase IV peripherer Blutlymphozyten bei Patienten<br />

mit primärer biliärer Zirrhose.<br />

Z. Gastroenterol. 31: 135-139, 1993<br />

3 Attili, A.F. et al.:<br />

The effect of ursodeoxycholic acid on serum enzymes and liver histology in patients<br />

with chronic active hepatitis. A 12-month double-blind, placebo-controlled trial.<br />

J. Hepatol. 20: 315-320, 1994<br />

4 Bacq, Y.:<br />

Intrahepatic cholestasis of pregnancy.<br />

Clin. Liver Dis. 3: 1-13, 1999<br />

5 Bährle, S.et al.:<br />

Adjuvant treatment with ursodeoxycholic acid may reduce the incidence of acute<br />

cardiac allograft rejection.<br />

J. Heart Lung Transpl.: 17: 592- 598, 1998<br />

6 Balistreri, W.F.:<br />

Ursodeoxycholic acid in the treatment of paediatric liver disease.<br />

In: Fromm, H., Leuschner, U. (eds.): Bile Acids – Cholestasis – Gallstones.<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 327-342, 1996<br />

7 Balistreri, W.F.:<br />

Bile acid therapy in pediatric hepatobiliary disease: The role of ursodeoxycholic acid.<br />

J. Pediatr. Gastroenterol. Nutr. 24: 573-589, 1997<br />

8 Balistreri, W.F.:<br />

Inborn errors of bile acid biosynthesis and transport. Novel forms of metabolic<br />

liver disease.<br />

Gastroenterol. Clin. North America 28: 145-172, 1999<br />

9 Barnes, D.et al.:<br />

A randomized clinical trial of ursodeoxycholic acid as adjuvant treatment to prevent<br />

liver transplant rejection.<br />

Hepatology 26: 853-857, 1997<br />

108


10 Barrioz, T.et al.:<br />

Randomized trial of prevention of biliary stent occlusion by ursodeoxycholic acid<br />

plus norfloxacin.<br />

Lancet 344: 581-582, 1994<br />

10a Bauditz, J. et al.:<br />

Non-alcohol induced steatohepatitis in non-obese patients: Treatment with<br />

ursodeoxycholic acid (Letter to the editor).<br />

Am. J. Gastroenterol. 99: 959-960, 2004<br />

11 Benz, C.et al.:<br />

Effect of tauroursodeoxycholic acid on bile-acid-induced apoptosis and cytolysis<br />

in rat hepatocytes.<br />

J. Hepatol. 28: 99-106, 1998<br />

12 Bernard, O.:<br />

Cholestatic childhood liver diseases.<br />

Acta Gastroenterol. Belg. 62: 295-299, 1999<br />

13 Beuers, U.et al.:<br />

Therapie der autoimmunen Hepatitis, primär biliären Zirrhose und primär sklerosierenden<br />

Cholangitis.<br />

Konsensus der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten.<br />

Z. Gastroenterol. 35: 1041-1049, 1997<br />

14 Beuers, U. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid in cholestasis: potential mechanisms of action and therapeutic<br />

applications.<br />

Hepatology 28: 1449-1453, 1998<br />

15 Beuers, U.:<br />

Mechanisms of action of ursodeoxycholic acid in cholestasis.<br />

In: Gerbes, A.L., Beuers, U., Jüngst, D., Pape, G.R., Sackmann, M. (eds.):<br />

Hepatology 2000.<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 83-89, 2001<br />

16 Boucher, E. et al.:<br />

Interferon and ursodeoxycholic acid combined therapy in the treatment of chronic<br />

viral C hepatitis: Results from a controlled randomized trial in 80 patients.<br />

Hepatology 21: 322-327, 1995<br />

17 Botla, R. et al.:<br />

Ursodeoxycholate (UDCA) inhibits the mitochondrial membrane permeability transition<br />

induced by glycochenodeoxycholate: A mechanism of UDCA cytoprotection.<br />

J. <strong>Pharma</strong>col. Exp. Ther. 272: 930-938, 1995<br />

Literaturverzeichnis<br />

109<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Literaturverzeichnis<br />

18 Caca, K., Berr, F.:<br />

Pathogenesis of cholesterol gallstones.<br />

In: Acalovschi, M., Paumgartner, G. (eds.):<br />

Hepatobiliary Diseases: Cholestasis and Gallstones.<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 131-136, 2001<br />

19 Castiella, A.et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid in the treatment of AIDS-associated cholangiopathy.<br />

Am. J. Med. 103: 170-171, 1997<br />

20 Charlton, M.R.:<br />

Non-alcoholic steatohepatitis – sometimes more is more.<br />

Congress of Gastroenterology & Hepatology, 283-289, 2001<br />

21 Chazouillères, O.et al.:<br />

Primary biliary cirrhosis – autoimmune hepatitis overlap syndrome:<br />

Clinical features and response to therapy.<br />

Hepatology 28: 296-301, 1998<br />

22 Cheng, Y.et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid increases the activities of alkaline sphingomyelinase<br />

and caspase-3 in the rat colon.<br />

Scand. J. Gastroenterol. 34: 915-920, 1999<br />

23 Cicognani, C.et al.:<br />

Effect of ursodeoxycholic acid administration in patients with primary<br />

hypercholesterolaemia.<br />

Clin. <strong>Dr</strong>ug Invest.18: 263-269, 1999.<br />

24 Colombo, C.et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid for liver disease associated with cystic fibrosis:<br />

A double-blind multicenter trial.<br />

Hepatology 23: 1484-1490, 1996<br />

25 Corpechot, C.et al.:<br />

The effect of ursodeoxycholic acid therapy on liver fibrosis progression<br />

in primary biliary cirrhosis.<br />

Hepatology 32: 1196-1199, 2000<br />

26 Czaja, A.J.:<br />

The variant forms of autoimmune hepatitis.<br />

Ann. Intern. Med. 125: 588-598, 1996<br />

27 Dancygier, H.:<br />

„Alkoholische“ Leberschäden bei Nichtalkoholikern. Die nichtalkoholische<br />

Steatohepatitis.<br />

Dtsch. Med. Wochenschr. 122: 1183-1188, 1997<br />

110


28 David, R. et al.:<br />

Die Wirkung der Ursodeoxycholsäure bei chronischen <strong>Lebererkrankungen</strong>.<br />

Eine Pilotstudie.<br />

Z. Gastroenterol. 23: 420, 1985<br />

29 De Lédinghen, V.et al.:<br />

Prevention of biliary stent occlusion by ursodeoxycholic acid plus norfloxacin.<br />

A multicenter randomized trial.<br />

Dig. Dis. Sci. 45: 145-150, 2000<br />

30 Dietrich, C.F. et al.:<br />

Graft-versus-Host-Krankheit der Leber.<br />

In: Caspary, W. F., Leuschner, U., Zeuzem, S. (Hrsg.):<br />

Therapie von Leber- und Gallekrankheiten,<br />

Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York, 185-188, 2001<br />

31 Duan, R.D.:<br />

Sphingomyelin hydrolysis in the gut and clinical implications in colorectal<br />

tumorigenesis and other gastrointestinal diseases.<br />

Scand. J. Gastroenterol. 33: 673-683, 1998a<br />

32 Duan, R.D.et al.:<br />

Effects of ursodeoxycholate and other bile salts on levels of rat intestinal<br />

alkaline sphingomyelinase. A potential implication in tumorigenesis.<br />

Dig. Dis. Sci. 43: 26-32, 1998b<br />

33 Eisenburg, J.:<br />

Ursodesoxycholsäure-Dauertherapie bei primär biliärer Zirrhose.<br />

DBI Bayr. Internist 20: 167-174, 2000<br />

34 Fabbri, C. et al.:<br />

Efficacy of ursodeoxycholic acid in association with α-interferon for chronic<br />

hepatitis C in α-interferon non-responder patients.<br />

Eur. J. Gastroenterol. Hepatol. 12: 511-515, 2000<br />

35 Friman, S.et al.:<br />

Adjuvant treatment with ursodeoxycholic acid reduces acute rejection after<br />

liver transplantation.<br />

Transpl. Int. 5 (Suppl.1): S187-S189, 1992a<br />

36 Friman, S.et al.:<br />

The bile acid independent flow is reduced in the tansplanted liver.<br />

Transpl. Int. 5 (Suppl.1): S163-S167, 1992b<br />

37 Galsk ´y, J.et al.:<br />

Effect of ursodeoxycholic acid in acute viral hepatitis.<br />

J. Clin. Gastroenterol. 28: 249-253, 1999<br />

Literaturverzeichnis<br />

111<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Literaturverzeichnis<br />

38 Güldütuna, S. et al.:<br />

Molecular aspects of membrane stabilization by ursodeoxycholate.<br />

Gastroenterology 104:1736-1744, 1993<br />

39 Habscheid, W.et al.:<br />

Schwere Cholestase mit Nierenversagen durch Anabolika bei einem Bodybuilder.<br />

Dtsch. Med. Wochenschr. 124: 1029-1032, 1999<br />

40 Heathcote, E.J.et al.:<br />

The Canadian multicenter double-blind randomized controlled trial of ursodeoxycholic<br />

acid in primary biliary cirrhosis.<br />

Hepatology 19: 1149-1156, 1994<br />

41 Hertl, M.et al.:<br />

Hydrophilic bile salts protect bile duct epithelium during cold preservation:<br />

A scanning electron microsopy study.<br />

Liver Transpl. 6: 207-212, 2000<br />

42 Hertl, M.et al.:<br />

Tauroursodeoxycholate ameliorates reperfusion injury after pig liver transplantation.<br />

Transpl.Int.12: 454-462, 1999<br />

43 Hirano, F.et al.:<br />

Effects of ursodeoxycholic acid and chenodeoxycholic acid on major histocompatibility<br />

complex class I gene expression.<br />

J. Gastroenterol. 31: 55-60, 1996<br />

44 Holomán, J.et al.:<br />

Non-alcoholic steatohepatitis: Effect of short-term therapy with ursodeoxycholic acid.<br />

<strong>Falk</strong>-Symposium No.121,October14–15, 2000 Den Haag (Netherlands)<br />

Poster Abstract No 32<br />

45 Homann, J.et al.:<br />

Therapeutischer Effekt von Ursodeoxycholsäure (UDCA) bei akuten Virushepatitiden?<br />

Z. Gastroenterol. 26: 623, 1988<br />

46 Hoogstraten, H.J.F. van et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid therapy for primary sclerosing cholangitis: Results of a 2-year<br />

randomized controlled trial to evaluate single versus mutiple daily doses.<br />

J. Hepatol. 29: 417-423, 1998<br />

47 Invernizzi, P. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid inhibits induction of the human intestinal epithelial nitric<br />

oxide synthase.<br />

Hepatology 22 (4, Pt.2), 361A, Abstr. 1020, 1995<br />

112


48 Jorge, D., Leuschner, U.:<br />

Primär biliäre Zirrhose. Ätiologie, Diagnostik, Klinik, Therapie, Wirkmechanismen.<br />

<strong>Falk</strong> Foundation e.V., 1994<br />

49 Kardorff, R.et al.:<br />

Langfristige Ursodeoxycholsäurebehandlung cholestatischer <strong>Lebererkrankungen</strong><br />

des Kindesalters – klinische und biochemische Effekte.<br />

Klin. Pädiatr. 208: 118-122, 1996<br />

49a Keller, K.-M.:<br />

Nicht alkoholische Fettleberkrankheit (NAFLK). Steatosis hepatis – NASH.<br />

Monatsschr. Kinderheilkd. 152: 864-869, 2004<br />

50 Klein, C.G.et al.:<br />

Complete histological and serological remission of primary biliary cirrhosis (stage I)<br />

during therapy with ursodeoxycholic acid.<br />

Gastroenterology 116 (4, Part 2) A 16, Abstr. G0066, 1999<br />

51 Koga, H.et al.:<br />

Nuclear DNA fragmentation and expression of Bcl-2 in primary biliary cirrhosis.<br />

Hepatology 25: 1077-1084, 1997<br />

52 Kullmann, F.et al.:<br />

Beneficial effect of ursodeoxycholic acid on mucosal damage in trinitrobenzene<br />

sulphonic acid-induced colitis.<br />

Eur. J. Gastroenterol. Hepatol. 9: 1205-1211, 1997<br />

53 Kürktschiev, D.et al.:<br />

Immunomodulating effect of ursodeoxycholic acid therapy in patients with primary<br />

biliary cirrhosis.<br />

J. Hepatol. 18: 373-377, 1993<br />

54 Kürktschiev, D.et al.:<br />

Successful immunomodulating in AIDS patients with ursodeoxycholic acid –<br />

a pilot study.<br />

Clin. Exp. Immunol. 115: 144-146, 1999<br />

55 Kuroiwa, T.et al.:<br />

Effect of ursodeoxycholic acid on expression of Fas ligand and tumor necrosis<br />

factor-alpha in the liver of mice with acute graft-versus-host disease.<br />

Curr. Ther. Res. 61: 825-836, 2000<br />

56 Kwo, P.Y., Gores, G. J.:<br />

Ursodeoxycholate and its conjugates protect against glycodeoxycholate-induced<br />

apoptosis.<br />

Hepatology 20 (4, Pt.2), 256A, Abstract 640, 1994<br />

Literaturverzeichnis<br />

113<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Literaturverzeichnis<br />

57 Laurin, J.et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid or clofibrate in the treatment of non-alcoholic-induced<br />

steatohepatitis: A pilot-study.<br />

Hepatology 23: 1464-1467, 1996<br />

58 Lee, W.Y.et al.:<br />

Effect of ursodeoxycholic acid on ischemia/reperfusion injury in isolated rat heart.<br />

Arch. Pharm. Res. 22: 479-484, 1999<br />

59 Lepage, G.et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid improves the hepatic metabolism of essential fatty acids and<br />

retinol in children with cystic fibrosis.<br />

J. Pediatr. 130: 52-58, 1997<br />

60 Leuschner, M.et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid and prednisolone versus ursodeoxycholic acid and placebo in<br />

the treatment of early stages of primary biliary cirrhosis.<br />

J. Hepatol. 25: 49-57, 1996<br />

61 Leuschner, M. et al.:<br />

Oral budesonide and ursodeoxycholic acid for treatment of primary biliary cirrhosis:<br />

Results of a prospective double-blind trial.<br />

Gastroenterology 117: 918-925, 1999<br />

62 Leuschner, U.et al.:<br />

Effects of ursodeoxycholic acid after 4 to 12 years of therapy in early and late stages<br />

of primary biliary cirrhosis.<br />

J. Hepatol. 21: 624-633, 1994<br />

63 Leuschner, U.:<br />

Gallensteine und Gallensteinleiden.<br />

In: Leuschner, U., Seifert, E., Winkeltau, G., Schumpelick, V. (Hrsg.):<br />

Gallenwegserkrankungen.<br />

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 71-194, 1995<br />

64 Leuschner, U.:<br />

Diaserie: Klinik und Therapie des Gallensteinleidens.<br />

Herausgeber: <strong>Falk</strong> Foundation e.V., 1996<br />

65 Leuschner, U.:<br />

Praxisratgeber Gallenwegserkrankungen.<br />

UNI-MED Verlag, Bremen 1999<br />

66 Leuschner, U.:<br />

Primär biliäre Leberkrankheiten – PBC und PSC. (Powerpoint-Präsentation)<br />

Herausgeber: <strong>Falk</strong> Foundation e.V., 2004<br />

114


67 Leuschner, U.:<br />

Primär-biliäre Zirrhose, primär-sklerosierende Cholangitis und<br />

„Vanishing-bile-duct“-Syndrom.<br />

In: Caspary, W.F., Leuschner, U.,Zeuzem, S. (Hrsg.): Therapie von Leber- und<br />

Gallekrankheiten.<br />

Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York, 63-78, 2001<br />

68 Leuschner, U.:<br />

Overlapsyndrome. Atypische Manifestationen der Autoimmunhepatitis.<br />

Herausgeber: <strong>Dr</strong>. <strong>Falk</strong> <strong>Pharma</strong> <strong>GmbH</strong>, 2005<br />

69 Lindblad, A. et al.:<br />

A two-year prospective study of the effect of ursodeoxycholic acid on urinary bile acid<br />

excretion and liver morphology in cystic fibrosis-associated liver disease.<br />

Hepatology 27: 166-174, 1998<br />

70 Lindor, K.D.et al.:<br />

Effects of ursodeoxycholic acid on survival in patients with primary biliary cirrhosis.<br />

Gastroenterology 110: 1515-1518, 1996<br />

71 Lindor, K.D. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid delays the onset of esophageal varices in primary biliary<br />

cirrhosis.<br />

Mayo Clin. Proc. 72: 1137-1140, 1997<br />

72 Meeberg, P.C. van de et al.:<br />

Low-dose versus high-dose ursodeoxycholic acid in cystic fibrosis-related cholestatic<br />

liver disease. Results of a randomized study with 1-year follow-up.<br />

Scand. J. Gastroenterol. 32: 369-373, 1997<br />

73 Mitchell, S.et al:<br />

Review article: the management of primary sclerosing cholangitis.<br />

Aliment. <strong>Pharma</strong>col. Ther. 11: 33-43, 1997<br />

74 Mitchell, S.A.et al.:<br />

The management of primary sclerosing cholangitis.<br />

Clin. Liver Dis. 2: 353-372, 1998<br />

75 Neuman, M.G.et al.:<br />

Role of cytokines in ethanol-induced cytotoxicity in vitro in HepG2 cells.<br />

Gastroenterology 115: 157-166, 1998<br />

76 Nishigaki, Y.et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid corrects defective natural killer activity by inhibiting<br />

prostaglandin E 2 production in primary biliary cirrhosis.<br />

Dig. Dis. Sci. 41: 1487-1493, 1996<br />

Literaturverzeichnis<br />

115<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Literaturverzeichnis<br />

77 Olausson, M.et al.:<br />

Adjuvant treatment with ursodeoxycholic acid prevents acute rejection in rats<br />

receiving heart allografts.<br />

Transpl. Int. 5 (Suppl.): S539-S541, 1992<br />

78 Palma, J.et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid in the treatment of cholestasis of pregnancy: A randomized,<br />

double-blind study controlled with placebo.<br />

J. Hepatol. 27: 1022-1028, 1997<br />

78a Pardi, D.S. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid as a chemopreventive agent in patients with ulcerative colitis<br />

and primary sclerosing cholangitis<br />

Gastroenterology 124: 889-893, 2003<br />

79 Patel, T.et al.:<br />

Apoptosis – an alternative mechanism of bile salt hepatotoxicity.<br />

In: Paumgartner, G., Beuers, U. (eds): Bile Acids in Liver Diseases.<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 88-95, 1995<br />

80 Plevris, J.N. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid in the treatment of alcoholic liver disease.<br />

Eur. J. Gastroenterol. Hepatol. 3: 653-656, 1991<br />

81 Plevris, J.N. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid in the treatment of alcoholic liver disease.<br />

In: Northfield, T.C., Ahmed, H.A., Jazrawi, R.P., Zentler-Munro, P.L. (eds.):<br />

Bile Acids in Hepatobiliary Disease.<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 147-152, 2000<br />

82 Poupon, R.:<br />

Is ursodeoxycholic acid an effective treatment for primary biliary cirrhosis?<br />

Lancet: 1: 834-836, 1987<br />

83 Poupon, R.E. et al.:<br />

Ursodiol for long-term treatment of primary biliary cirrhosis.<br />

N. Engl. J. Med. 330: 1342-1347, 1994<br />

84 Poupon, R.E. et al.:<br />

Combined analysis of randomized controlled trials of ursodeoxycholic acid<br />

in primary biliary cirrhosis.<br />

Gastroenterology 113: 884-890, 1997<br />

85 Poupon, R.E.:<br />

Ten-year survival in ursodeoxycholic acid-treated patients with primary biliary cirrhosis.<br />

Hepatology 29: 1668-1671, 1999<br />

116


86 Poupon, R.E. et al.:<br />

Randomized trial of interferon-alpha plus ursodeoxycholic acid versus interferon plus<br />

placebo in patients with chronic hepatitis C resistant to interferon.<br />

Scand. J. Gastroenterol. 35: 642-649, 2000<br />

87 Quist, R.G.et al.:<br />

Activation of mast cells by bile acids.<br />

Gastroenterology 101: 446-456, 1991<br />

88 Reichen, J.et al.:<br />

Effect of long-term ursodeoxycholate on liver function, nutritional state, and serum<br />

bile acid in cystic fibrosis with long-standing cholestasis.<br />

In: Paumgartner, G., Stiehl, A., Gerok, W. (eds.) Bile Acids as Therapeutic Agents<br />

from Basic Science to Clinical Practice.<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 335-343, 1991<br />

89 Rodrígues, C.M.P. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid may inhibit deoxycholic acid-induced apoptosis by modulating<br />

mitochondrial transmembrane potential and reactive oxygen species production.<br />

Mol. Med. 4: 165-178, 1998a<br />

90 Rodrígues, C.M.P. et al.:<br />

A novel role for ursodeoxycholic acid in inhibiting apoptosis by modulating mitochondrial<br />

membrane perturbation.<br />

J. Clin.Invest.101: 2790-2799, 1998b<br />

91 Sackmann, M.et al.:<br />

Simvastatin added to ursodeoxycholic acid does not enhance disappearance of<br />

gallstone fragments after shock wave therapy.<br />

Z. Gastroenterol. 33, 585-589, 1995<br />

92 Saitoh, O.et al.:<br />

Bile acids inhibit tumour necrosis factor α-induced interleukin-8 production in human<br />

colon epithelial cells.<br />

J. Gastroenterol. Hepatol. 13: 1212-1217, 1998<br />

93 Sanyal, A.J. et al.:<br />

The intrahepatic and extrahepatic metabolic abnormalities associated with<br />

non-alcoholic steatohepatitis.<br />

In: Leuschner, U., James, O.F.W., Dancygier, H. (eds.): Steatohepatitis (NASH and ASH).<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 172-181, 2001<br />

94 Scher, H. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid improves cholestasis in infants with cystic fibrosis.<br />

Ann. <strong>Pharma</strong>cother. 31: 1003-1005, 1997<br />

Literaturverzeichnis<br />

117<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Literaturverzeichnis<br />

95 Schuppan, D. et al.:<br />

Antifibrotic effect of ursodeoxycholic acid in PBC stage I and II is suggested by<br />

serum parameters of fibrogenesis and fibrolysis.<br />

Gastroenterology 104: A987, 1993<br />

95a Serfaty, L. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid therapy and the risk of colorectal adenoma in patients with<br />

primary biliary cirrhosis: An observational study.<br />

Hepatology 38: 203-209, 2003<br />

96 Shiffman, M.L. et al.:<br />

Prophylaxis against gallstone formation with ursodeoxycholic acid in patients<br />

participating in a very-low-calorie diet program.<br />

Ann. Intern. Med. 122: 899-905, 1995<br />

97 Söderdahl, G. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid increased bile flow and affects bile composition in the early<br />

postoperative phase following liver transplantation.<br />

Transpl. Int. 11 (Suppl. 1): S231-S238, 1998<br />

98 Spray, C. et al.:<br />

Does ursodeoxycholic acid improve histological changes in liver disease in<br />

cystic fibrosis?<br />

J. Pediatr. Gastroenterol. Nutr. 26: 584, Abstr. 194, 1998<br />

99 Stenner, J.M.C. et al.:<br />

Fibrosis markers and ursodeoxycholic acid.<br />

In: Northfield, T.C., Ahmed, H.A., Jazrawi, R.P., Zentler-Munro, P.L. (eds.):<br />

Bile Acids in Hepatobiliary Disease.<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 153-158, 2000<br />

100 Stiehl, A. et al.:<br />

Effect of ursodeoxycholic acid on liver and bile duct disease in primary sclerosing<br />

cholangitis. A 3-year pilot study with a placebo-controlled study period.<br />

J. Hepatol. 20: 57-64, 1994<br />

101 Stiehl, A. et al.:<br />

Biliary secretion of bile acids and lipids in primary sclerosing cholangitis.<br />

Influence of cholestasis and effect of ursodeoxycholic acid treatment.<br />

J. Hepatol. 23: 283-289, 1995<br />

102 Stiehl, A. et al.:<br />

Efficacy of ursodeoxycholic acid treatment and endoscopic dilatation of major duct<br />

stenoses in primary sclerosing cholangitis. An 8-year prospective study.<br />

J. Hepatol. 26: 560-566, 1997<br />

118


103 Stiehl, A. et al.:<br />

Primary sclerosing cholangitis.<br />

Can. J. Gastroenterol. 14: 311-315, 2000<br />

104 Sugerman, H.J. et al.:<br />

A multicenter, placebo-controlled, randomized, double-blind, prospective trial of<br />

prophylactic ursodiol for the prevention of gallstone formation following gastricbypass-induced<br />

rapid weight loss.<br />

Am. J. Surg. 169: 91-97, 1995<br />

105 Swobodnik, W. et al.:<br />

Rezidivprophylaxe von Choledochuskonkrementen nach endoskopischer Papillotomie<br />

mit Ursodeoxycholsäure.<br />

Z. Gastroenterol. 28: 621-625, 1990<br />

106 Teschke, R.:<br />

Dia-Serie: Toxische <strong>Lebererkrankungen</strong> durch Alkohol, Arzneimittel,<br />

gewerbliche und natürliche Toxine.<br />

Herausgeber: <strong>Falk</strong> Foundation e.V., 1998<br />

107 Testoni, P.A. et al.:<br />

Idiopathic recurrent pancreatitis: Long-term results after ERCP, endoscopic<br />

sphincterotomy, or ursodeoxycholic acid treatment.<br />

Am. J. Gastroenterol. 95: 1702-1707, 2000<br />

108 Thomas, P.S. et al.:<br />

Malabsorption of vitamin E in cystic fibrosis improved after ursodeoxycholic acid.<br />

Lancet 346: 1230-1231, 1995<br />

109 Tsamaloukas, A.:<br />

Ursodeoxycholsäure. Eine mögliche Prävention chemotherapiebedingter Diarrhö.<br />

Oncology 2: 8-9, 1999<br />

110 Tung, B.Y. et al.:<br />

Ursodiol use is associated with lower prevalence of colonic neoplasia in patients with<br />

ulcerative colitis and primary sclerosing cholangitis.<br />

Ann.Intern.Med. 134: 89-95, 2001<br />

111 Ventura, P. et al.:<br />

A double-blind controlled trial of the efficacy and safety of taurohyodeoxycholic<br />

acid in the treatment of dyspeptic disturbances associated with gallstones or other<br />

hepatic disorders.<br />

Clin. <strong>Dr</strong>ug Invest. 11: 77-83, 1996<br />

Literaturverzeichnis<br />

119<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Literaturverzeichnis<br />

112 Verma, A. et al.:<br />

Optimum dose of ursodeoxycholic acid in primary biliary cirrhosis.<br />

Eur. J. Gastroenterol. Hepatol. 11: 1069 -1078, 1999<br />

113 Walker, S. et al.:<br />

Intestinal absorption of ursodeoxycholic acid in patients with extrahepatic<br />

biliary obstruction and bile drainage.<br />

Gastroentrology 102: 810-815, 1992<br />

114 Yamazaki, K. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid inhibits histamine release from rat peritoneal mast cells.<br />

Int. Hepatol. Commun. 4: 207-215, 1995<br />

120


Weiterführende Literatur für den interessierten Leser<br />

Bertolotti, M. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid improves liver tests in chronic hepatitis.<br />

Results of a randomised controlled trial.<br />

Clin. <strong>Dr</strong>ug. Invest. 17: 425-434, 1999<br />

Bouscarel, B. et al.:<br />

Signal transduction and hepatocellular bile acid transport:<br />

Cross talk between bile acids and second messengers.<br />

Gastroenterology 117: 433-452, 1999<br />

Cicognani, C. et al.:<br />

Effect of ursodeoxycholic acid administration in patients with primary hypercholesterolaemia.<br />

Clin. <strong>Dr</strong>ug. Invest. 18: 263-269, 1999<br />

Cooper, A.D.:<br />

Role of the enterohepatic circulation of bile salts in lipoprotein metabolism.<br />

Gastroenterol. Clin. North America 28: 211-229, 1999<br />

Gores, G.J.:<br />

Mechanisms of cell injury and death in cholestasis and hepatoprotection by<br />

ursodeoxycholic acid.<br />

J. Hepatol. 32 (Suppl. 2): 11-13, 2000<br />

Heathcote, E.J.:<br />

Management of primary bilary cirrhosis.<br />

Hepatology 31: 1005-1013, 2000<br />

Hempfling, W. et al.:<br />

Systemic review: Ursodeoxycholic acid – adverse effects and drug interactions.<br />

Aliment. <strong>Pharma</strong>col. Ther. 18: 963-972, 2003<br />

Hofmann, A.F. et al.:<br />

Bile acid metabolism and function in healthy man: possible interactions with the<br />

immune system.<br />

In: Berg, P.A., Leuschner, U.(eds.) Bile Acids and Immunology.<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 31-43, 1996<br />

Weiterführende Literatur<br />

121<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


Weiterführende Literatur<br />

Kullak-Ublick, G.A. et al.:<br />

Enterohepatic bile salt transporters in normal physiology and liver disease.<br />

Gastroenterology 126: 322-342, 2004<br />

Kumar, D., Tandom, R.K.:<br />

Use of ursodeoxycholic acid in liver diseases.<br />

J. Gastroenterol. Hepatol. 16: 3-14, 2001<br />

Lammert, F. et al.:<br />

Intrahepatic cholestasis of pregnancy: molecular pathogenesis, diagnosis and management.<br />

(Review)<br />

J. Hepatol. 33: 1012-1021, 2000<br />

Leuschner, U.:<br />

<strong>Cholestatische</strong> Hepatopathie: Primär biliäre Zirrhose.<br />

Schweiz. Med. Rundschau (Praxis) 89: 1043-1048, 2000<br />

Leuschner, U.:<br />

Fettleber und Fettleberhepatitis. NASH und ASH.<br />

UNI-MED Verlag, Bremen, 2003<br />

Mazzella, G. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid administration in patients with cholestasis of pregnancy:<br />

Effects on primary bile acids in babies and mothers.<br />

Hepatology 33: 504-508, 2001<br />

Mullally, B.A., Hansen, W.F.:<br />

Intrahepatic cholestasis of pregnancy: Review of the literature.<br />

Obstet. Gynecol. Surv. 57: 47-52, 2001<br />

Neuberger, J.:<br />

Immune effects of ursodeoxycholic acid.<br />

In: Berg, P., Lohse, A.W., Tiegs, G., Wendel, A. (eds.) Autoimmune Liver Disease.<br />

Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London, 93-103, 1997<br />

Neubrand, M. et al.:<br />

Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />

zur Behandlung von Gallensteinen. Stand März 2000.<br />

Internist 41: 1426-1437, 2000<br />

O’Brien, S.M. et al.:<br />

Serum bile acids and ursodeoxycholic acid treatment in cystic fibrosis-related liver disease.<br />

Eur. J. Gastroenterol. Hepatol. 8: 477-483, 1996<br />

122


Paumgartner, G., Beuers, U.:<br />

Mechanisms of action and therapeutic efficacy of ursodeoxycholic acid in<br />

cholestatic liver disease.<br />

Clin. Liver Dis. 8: 67-81, 2004<br />

Poupon, R. et al.:<br />

Chronic cholestatic diseases.<br />

J. Hepatol. 32 (Suppl.1): 129-140, 2000<br />

Rodríguez, A.L.:<br />

Tratamiento médico de la colestasis crónica: ácido ursodesoxicólico.<br />

Gastroenterol. Hepatol. 23 (Suppl. 1): 24-38, 2000<br />

Simon, F.R.:<br />

<strong>Dr</strong>ug-induced cholestasis. Pathobiology and clinical features.<br />

Clin. Liver Dis. 2: 483-499, 1998<br />

Spagnuolo, M.I. et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid for treatment of cholestasis in children on long-term total<br />

parenteral nutrition: A pilot study.<br />

Gastroenterology 111: 716-719, 1996<br />

Stefaniwsky, A.B.et al.:<br />

Ursodeoxycholic acid treatment of bile reflux gastritis.<br />

Gastroenterology 89: 1000-1004, 1985<br />

Stiehl, A.et al.:<br />

Mechanism of hepatoprotective action of bile salts in liver disease.<br />

Gastroenterol. Clin. North America 28: 195-209, 1999<br />

Tomida, S.et al.:<br />

Long-term ursodeoxycholic acid therapy is associated with reduced risk of biliary pain and<br />

acute cholecystitis in patients with gallbladder stones: A cohort analysis.<br />

Hepatology 30: 6-13,1999<br />

Trauner, M.et al.:<br />

Neue molekulare Aspekte cholestatischer <strong>Lebererkrankungen</strong>.<br />

Z. Gastroenterol. 37: 639-647, 1999<br />

Weiterführende Literatur<br />

123<br />

Informationen<br />

für Arzt<br />

und Patient


U4 7-4/2005<br />

U4 7-4/2005<br />

Anforderungskarte<br />

Die hier aufgeführten Broschüren können Sie kostenlos anfordern. Benutzen Sie hierfür bitte die<br />

jeweils im Kasten angegebene Kurzbezeichnung (siehe Musterbeispiel).<br />

Hinweis: Bei der Bestellung von Wandschemata fügen Sie bitte für Porto/Verpackung<br />

€ 5,–/Bestellung bei.<br />

Bitte geben Sie umseitig Ihre genaue Anschrift an.<br />

Anforderungskarte<br />

Unterschrift<br />

Musterbeispiel<br />

U 4 1<br />

Bitte senden Sie mir kostenlos folgende Präparatemuster gemäß § 47 AMG von: *<br />

*Genaue Angabe!<br />

Die hier aufgeführten Broschüren können Sie kostenlos anfordern. Benutzen Sie hierfür bitte die<br />

jeweils im Kasten angegebene Kurzbezeichnung (siehe Musterbeispiel).<br />

Hinweis: Bei der Bestellung von Wandschemata fügen Sie bitte für Porto/Verpackung<br />

€ 5,–/Bestellung bei.<br />

Bitte geben Sie umseitig Ihre genaue Anschrift an.<br />

Unterschrift<br />

Musterbeispiel<br />

U 4 1<br />

Bitte senden Sie mir kostenlos folgende Präparatemuster gemäß § 47 AMG von: *<br />

*Genaue Angabe!


Absender:<br />

(Stempel/Unterschrift)<br />

Absender:<br />

(Stempel/Unterschrift)<br />

Antwortkarte<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Falk</strong> <strong>Pharma</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Leinenweberstraße 5<br />

79041 Freiburg<br />

Antwortkarte<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Falk</strong> <strong>Pharma</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Leinenweberstraße 5<br />

79041 Freiburg<br />

Bitte<br />

freimachen<br />

Bitte<br />

freimachen


.<br />

Budenofalk ®<br />

3mg<br />

Salofalk ®<br />

Azafalk ®<br />

Laxofalk ®<br />

Mucofalk ®<br />

Endofalk ®<br />

Ursofalk ®<br />

Cholofalk ®<br />

Lithofalk ®<br />

<strong>Falk</strong>amin ®<br />

25mg/50mg<br />

Zinkamin-<strong>Falk</strong> ®


DR. FALK PHARMA <strong>GmbH</strong><br />

Leinenweberstr. 5<br />

Postfach 6529<br />

79041 Freiburg<br />

Germany<br />

U4 7-4/2005/5.000 Bu

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!