MCB ClubInfo 03-09 - Marketing-Club Braunschweig
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marketing vor ort bei der hochschule für bildende künste<br />
hier werden auch autos<br />
und spielkonsolen entwickelt<br />
170 Mitarbeiter. 50 Professuren. 13,9 Millionen Euro Grundbudget vom Land – und dazu eine Million Euro Drittmittelakquise, überwiegend<br />
durch Industriedesign. Diese Zahlen über die Hochschule für Bildende Künste (HBK) verblüfften viele <strong>Club</strong>-Mitglieder bei unserer<br />
Juni-Veranstaltung. Überraschend war für einige auch, dass <strong>Marketing</strong> einen festen Stellenwert im Leitbild der HBK hat.<br />
Die HBK <strong>Braunschweig</strong> ist die zweitgrößte Kunsthochschule<br />
Deutschland und die einzige in Niedersachsen. Rund 1200 Studierende<br />
in 14 Studiengängen sind derzeit eingeschrieben. Im<br />
Zentrum der Studienangebote steht die Freie Kunst. In 22 künstlerischen<br />
Klassen werden die Studierenden mit einem breiten<br />
Angebot künstlerischer Positionen vertraut gemacht. Neben<br />
den klassischen Gattungen Malerei, Bildhauerei und Druckgrafi<br />
k sind vor allem der künstlerische Film, Performance sowie die<br />
Neuen Medien gut vertreten. Doch das Angebot geht weit darüber<br />
hinaus: „Unsere Besonderheit ist die Nähe von Kunst, Design<br />
und anderen Wissenschaften. Wir wollen künstlerisches, gestalterisches<br />
und wissenschaftliches Arbeiten miteinander verbinden“,<br />
berichtete Ellen Fischer (Wissenschafts- und Qualitätsmanagement).<br />
So sind beispielsweise auch Stadtgestaltung und<br />
Forschung im Bereich Mobilität Bestandteil der Lehre – oder das<br />
Designen von Staubsaugern und Autos und das Entwickeln von<br />
Spielkonsolen.<br />
Personell und räumlich haben wir ausgezeichnete Studienbedingungen.<br />
Ein Selbstläufer ist das Angebot trotzdem nicht:<br />
„Wir sind gut – dieses Gefühl hat lange als Werbung genügt.<br />
Doch das reicht heute im starken Wettbewerb nicht mehr.“<br />
<strong>Marketing</strong> gewinne deshalb an Bedeutung – mit Zielrichtung<br />
Imagewerbung, Studiengangwerbung und Internationalisierung.<br />
Beispielhaft stellte Pressesprecher Jesco Heyl das experimentelle<br />
Bewerbungsverfahren „Frühstart“ vor – eine Reaktion<br />
auf die zurückgehenden Bewerberzahlen für den Studiengang<br />
Freie Kunst. „Normalerweise müssen Interessenten eine Mappe<br />
liefern. Das ist aber eine Hürde. Nun haben wir Schulabgänger<br />
erstmals dazu eingeladen, zwei Tage lang frei mit verschiedenen<br />
Materialien und Medien in unseren Ateliers und Werkstätten<br />
zu arbeiten und dabei mit Lehrenden zu sprechen. Wer<br />
besonders positiv auffi el, hatte die Chance, direkt zur Aufnahmeprüfung<br />
oder zum Studium zugelassen zu werden.“ Mit Plakaten<br />
und Imagebroschüren wurde bundesweit an Schulen geworben.<br />
400 Interessenten kamen! Kurz berichtete Jesco Heyl<br />
auch von den neuen Absolventenstudien, mit denen die HBK einen<br />
Überblick über die aktuelle berufl iche Situation der Ehemaligen<br />
erhalten möchte. Langfristig sollen sie als Instrument in<br />
der Qualitätssicherung eingesetzt werden. Um die Chancen zu<br />
clubinfo <strong>03</strong>.20<strong>09</strong><br />
verbessern, wurden vor kurzem auch Seminare über den Kunstmarkt<br />
in die Freie Kunst mit aufgenommen: Wie organisiert<br />
man Ausstellungen, wie akquiriert man Gelder? „Die Selbstvermarktung<br />
ist wichtiger geworden“, so Ellen Fischer. „Nur fünf<br />
Prozent schaffen es bis an die Spitze.“<br />
Weitere Informationen: www.hbk-bs.de<br />
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