Mieter Report 3-2009 - Landesverband hamburgischer Mieterschutz ...
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Tier des Jahres<br />
Eigentlich ist unser Igel heute<br />
überall zu Hause, obwohl er<br />
ursprünglich zweifellos ein<br />
Waldtier war. Wir können ihn<br />
auf den Feldern und Wiesen<br />
wie in den Gärten und Parkanlagen,<br />
ja mitten in den<br />
Dörfern und Städten treffen,<br />
und er ist überall dasselbe<br />
harmlose Nachttier, das sich uns durch die Vertilgung von Drahtwürmern<br />
und Schnecken, Engerlingen und Käfern recht nützlich<br />
macht, hier und dort wohl auch einmal ein Mäusenest ausbuddelt,<br />
eine Kreuzotter stellt und nebenbei noch Frösche und Kröten,<br />
Blindschleichen und Ringelnattern verzehrt, das Fallobst nicht<br />
verschmäht und sich leider auch für frische Vogeleier und Jungvögel<br />
interessiert.<br />
Igel Erinaceus europaeus (Familie: Igel Erinaceidae, Ordnung: Insektenfresser<br />
Insectivora) Europa, abgesehen vom äußersten<br />
Norden, 20-29 cm, Schwanz 2,5 cm, Körper dick, kurz und gedrungen,<br />
Rüssel spitz und vorn gekerbt, Maul weit gespalten, Ohren<br />
breit, Augen klein und schwarz, sein rauer Pelz ist am Hals und<br />
Bauch lichtrotgelb oder weißgrau, seine sehr spitzen Stacheln<br />
sind am Grunde bräunlich, in der Mitte gelblich, an der Spitze<br />
schwarz oder dunkelbraun.<br />
Rollt sich bei Gefahr blitzschnell zusammen, bildet dann einen eiförmigen<br />
Klumpen, der mit Gewalt kaum aufzubrechen ist, hat<br />
sehr empfindliche Geruchswerkzeuge, spürt mit der triefenden<br />
– Igel –<br />
Tier des Jahres <strong>2009</strong><br />
11<br />
Nase an der Erde, schnauft und schnüffelt dabei hörbar, hasst<br />
Lärm, zeigt sich durchaus nicht tölpisch oder langsam, vermag<br />
vielmehr blitzschnell anzugreifen, sehr zielsicher zuzubeißen,<br />
sammelt seine Erfahrungen, zeigt sich anpassungsfähig.<br />
Er paart sich im Mai/Juni, das Weibchen wirft zwischen Juni-<br />
August nach etwa 4- bis 6-wöchiger Tragzeit 3-7 nackte, blinde,<br />
weiße, knapp 6,5 cm lange Junge, denen die weißen Stacheln noch<br />
tief in der aufgeschwollenen Haut liegen, sie werden ungefähr<br />
6-8 Wochen lang gesäugt, vermögen schon bald selbständig und<br />
schmatzend Nahrung aufzunehmen, folgen der Mutter noch den<br />
ganzen Sommer hindurch. Zum Winterschlaf zieht sich der Igel im<br />
Herbst in eine tiefe, selbstgegrabene oder vorgefundene Höhle<br />
zurück, die er warm mit Stroh, Heu, Laub und Moos polstert,<br />
schläft ohne Nahrung bis zum März.<br />
Quelle:<br />
Pflanzen und Tiere in Deutschland von H. W. Smolik, erschienen<br />
1985 bei Naumann & Göbel, Köln<br />
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:<br />
• Pressetext „Igel gefunden – was tun?“<br />
Die wenigsten Igel brauchen wirklich Hilfe",<br />
aus: animal 3/2007<br />
• Pro Igel e. V. (www.pro-igel.de)<br />
• Tasso e. V. (www.tiernotruf.org)<br />
• Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (www.sdwi.de)