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Die Presse Schaufenster

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Nr. 17/3. 5. 2013<br />

<strong>Schaufenster</strong><br />

Schatzinsel<br />

Vier Juweliere, Schmuck und das Meer<br />

Masse und Elite: Punk in der Mode<br />

Wiederbelebung einer Parfumlegende<br />

Vom Jazz zum Pop: Jamie Cullum<br />

Krokodil und Kookaburra: Australien<br />

ab Seite 46 Kulturprogramm


Cover: Gerhard Merzeder/Weinper Fotos: APA, beigestellt<br />

Grafische Gabrielle.


OMEGA BOUTIQUE • Stock-im-Eisen-Platz 3 • 1010 Wien • +43 1 512 09 60


PRESENTS<br />

STARRING<br />

NICOLE KIDMAN<br />

www.omegawatches.com


Glashütte Original – mehr als 165 Jahre deutsche Uhrmacherkunst.<br />

PanoMaticLunar<br />

Glashütte Original. Stifter des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte.<br />

<strong>Die</strong> PanoMaticLunar. Asymmetrische Harmonie. Eingebettet in ein puristisches Gesamtdesign präsentieren sich die dezen-<br />

tralen Anzeigen auf elegante Art und Weise. Charakteristisch für diesen edlen Zeitmesser ist eine kunstvoll mit Mond und


Sternen dekorierte Scheibe, auf der die Mondphase ablesbar ist. Erfahren Sie mehr unter www.glashuette-original.com.<br />

Wir laden Sie ein, unsere iPhone-Applikation vom App Store herunterzuladen.


2<br />

10<br />

9<br />

8 <strong>Schaufenster</strong><br />

3<br />

8<br />

K u l t<br />

Muttertag<br />

4<br />

1<br />

7<br />

1. Sonnenbrille von Alberta Ferretti, 350<br />

Euro, www.albertaferretti.com<br />

2. Vase „Ghost“ von Feinedinge, ab 75<br />

Euro, www.feinedinge.at<br />

3. Parfum „J‘adore Voile“ von Dior, 50 ml<br />

für 75 Euro, im Fachhandel erhältlich<br />

4. Damenlook von Escada, Preis auf Anfrage,<br />

Graben 26, 1010 Wien<br />

5. Damenlook von Giambattista Valli,<br />

Preis auf Anfrage,<br />

www.giambattistavalli.com<br />

6. Handtasche von Fendi, Preis auf Anfrage,<br />

www.fendi.com<br />

7. Pralinenmischung „Fruchflair“ von Sacher,<br />

15,15 Euro, Philharmonikerstraße 4,<br />

1010 Wien<br />

8. Plateau-Pumps von Charlotte Olympia,<br />

715 Euro, www.net-a-porter.com<br />

9. Kinderlook von Ralph Lauren, Preis auf<br />

Anfrage, www.ralphlauren.com<br />

10. Ring aus der „Collection Princesse<br />

Grace de Monaco“ von Montblanc, 3950<br />

Euro, Graben 17, 1010 Wien<br />

5<br />

Neue Adresse<br />

6<br />

★ Thomas Sabo. Der mit Markenbotschafter<br />

David Garrett eröffnete Store in<br />

der Wiener Innenstadt zeigt sich als erster<br />

überhaupt im neuen Thomas-Sabo-Markendesign.<br />

Das große Sortiment wird in<br />

heller Atmosphäre präsentiert, für das<br />

richtige Flair sorgen Bilder von Wien.<br />

Seilergasse 4, 1010 Wien.<br />

Redaktion: Christina Lechner, Fotos: Beigestellt


idal.cartier.de +49 89 55984-221<br />

True love has a colour and a name


Handarbeit. Jährlich entstehen in<br />

der Manufaktur über 4000<br />

Strandkörbe.<br />

Zeitintensiv. 50 Arbeitsstunden<br />

verschlingt allein das Flechten<br />

von Rattan.<br />

A t e l i e r<br />

Von über 42 Kilometern Sandstrand und etwa 1900 Sonnenstunden<br />

im Jahr ließ sich Carl Martin Hader 1925 dazu inspirieren,<br />

Strandkörbe zu bauen. Mit nachhaltigem Erfolg, denn in der<br />

88-jährigen Geschichte des Unternehmens verließen bisher etwa<br />

250.000 in Handarbeit gefertigte Strandkörbe Deutschlands<br />

älteste noch bestehende Manufaktur. Ansässig im Kaiserbad<br />

Heringsdorf, sorgen Tischler, Polsterer und Korbflechter seit jeher<br />

10 <strong>Schaufenster</strong><br />

Korbwerk Heringsdorf<br />

Robust. <strong>Die</strong> verwendeten Stoffe<br />

sorgen für Widerstandsfähigkeit und<br />

eine lange Lebensdauer.<br />

Erfahrung. Seit 1925 werden die<br />

Strandkörbe im Windkanal auf ihre<br />

Tauglichkeit getestet.<br />

für höchste Qualität und Verarbeitungskunst. Widerstandsfähige<br />

und UV-stabile Stoffe gehören ebenso dazu wie durchgehende<br />

Leisten in der Rahmenkonstruktion und verzinkte Stahlbänder<br />

und Beschläge. <strong>Die</strong> „Heringsdorfer“ Körbe sieht man aber nicht nur<br />

auf den Stränden von Sylt, Rügen, Juist oder Amrum, sondern auch<br />

auf Terrassen und in Gärten. Immerhin werden mittlerweile fast 70<br />

Prozent der Körbe an private Haushalte verkauft. s<br />

Fotos: Beigestellt


MIT HERZ GEMACHT.<br />

VON HAND VEREDELT.<br />

Badezimmer von Laufen sind pure Leidenschaft für Form und Material.<br />

Verbunden mit der Liebe zum Detail entstehen Räume voller Lebensqualität:<br />

LAUFEN Palomba Collection 2012, design by L+R Palomba


12 <strong>Schaufenster</strong><br />

S c h m u c k<br />

Auf Schatzsuche<br />

Am liebsten würden wir jetzt dem nächstbesten Kind sein Sandküberl<br />

fladern, wenn das nicht so gemein wäre, würden barfuß<br />

in diese Seite einsinken und beginnen, die Schätze aufzuklauben.<br />

Dann würden wir den Sand auf dem nunmehr leeren Fundort glätten,<br />

die Stelle mit einem Ästlein kennzeichnen und später wiederkommen.<br />

Denn bestimmt ist da noch etwas, vielleicht ein bisschen<br />

vergraben, was wir nur übersehen haben, vielleicht sogar ein<br />

Schmuckstück von jenem Juweliersquartett, das sich gemäß der Philosophie<br />

von Wien Products höchster Fertigungstechnik rühmt:<br />

Heldwein, Skrein, Schullin und Köchert. (www.wienproducts.at)<br />

Impressum<br />

<strong>Die</strong>ses Schmuck-Special (bis einschließlich Seite 20) im „<strong>Schaufenster</strong>“ vom 3. Mai erscheint mit finanzieller<br />

Unterstützung von Wien Products. Adresse der Redaktion: 1030 Wien, Hainburgerstraße 33, zu finden auch auf:<br />

<strong>Schaufenster</strong>.<strong>Die</strong><strong>Presse</strong>.com<br />

Foto: Gerhard Merzeder


DEDON Kollektionen erhältlich bei:<br />

THE ART OF OUTDOOR LIVING<br />

www.designfunktion.at · T +43 1 533 29 87<br />

Bauernmarkt 12 · 1010 Wien · wien@designfunktion.at<br />

www.dedon.de


STrandleben<br />

Gold, Steine, Perlen und Perlmutt: Dass Schmuck und Meeresjuwelen so gut<br />

zusammenpassen, liegt in der Natur der Dinge.<br />

Produktion: Barbara Zach Fotos: Gerhard Merzeder<br />

A.E.Köchert. <strong>Die</strong>se Seite, v. l. n. r.: Ring in Platin mit einem Fancy-Yellow-Diamanten zu 3,00 ct. und Brillanten zu 0,58 ct. Preis auf Anfrage, Tennisarmband in 18 kt.<br />

Weißgold mit Brillanten zu 0,74 ct. und Saphiren zu 0,98 ct. um 3200 Euro, Tennisarmband in 18 kt. Weißgold mit Brillanten zu 1,46 ct. um 4200 Euro, Tennisarmband<br />

in 18 kt. Weißgold mit Brillanten zu 0,71 ct. und rosa Saphiren zu 1,83 ct. um 3200 Euro, Sissi-Stern in 18 kt. Weißgold mit Brillanten zu 3,10 ct. um 14.800 Euro,<br />

Ring in 18 kt. Weißgold mit einem grünen Turmalin zu 8,62 ct. und Brillanten zu 0,69 ct. um 11.900 Euro, Collier mit Perlen und Saphiren um 2390 Euro, Ohrringe<br />

in 18 kt. Weißgold mit Brillanten zu 1,31 ct. und Tahitiperlen um 6500 Euro. Rechte Seite: Collier aus Apatiten, Amethysten und einem Kunzit um 5900 Euro.<br />

A.E. Köchert, Neuer Markt 15, 1010 Wien, und Alter Markt 15, 5020 Salzburg.<br />

14 <strong>Schaufenster</strong>


<strong>Schaufenster</strong> 15


16 <strong>Schaufenster</strong>


Heldwein. Linke Seite: Armband „Rainbow“ in 18 kt. Weißgold, Gelbgold und Roségold mit diversen Edelsteinen zu insgesamt 284,81 ct. und Brillanten zu 3,07 ct.,<br />

Preis auf Anfrage. <strong>Die</strong>se Seite v. l. n. r.: Armband in 18 kt. Weißgold mit Tahitiperlen zu 483,25 ct. und braunen Diamanten zu 2,41 ct. um 18.500 Euro, Collier in 18 kt.<br />

Weißgold mit bunten Perlen und 315 Diamanten zu 5,82 ct. Preis auf Anfrage, Ohrclips in 10 kt. Weißgold mit Südseeperlen und Diamanten in Navette- und Princessschliff<br />

um 9550 Euro, Ring mit einer Südseeperle zu 40,12 ct. und Brillanten um 11.760 Euro, Ring in 18 kt. Weißgold mit einem blauen Aquamarin Cushion zu<br />

11,59 ct. und Brillanten um 4990 Euro, Ring mit einem rosa Kunzit im Navetteschliff zu 16,01 ct. und Brillanten um 9400 Euro. Heldwein, Graben 13, 1010 Wien.<br />

<strong>Schaufenster</strong> 17


Schullin. <strong>Die</strong>se Seite: Ohrringe in 18 kt. Weißgold mit vier Turmalinscheiben zu ingesamt 58,40 ct. und 80 Diamanten im Brillantschliff zu 0,90 ct., Preis auf Anfrage,<br />

Ring in 18 kt. Weißgold mit einem Paraibaturmalin zu 22,54 ct. und 94 Diamanten im Brillantschliff zu insgesamt 2,41 ct, Preis auf Anfrage. Rechte Seite: Ring in 18<br />

kt. Weißgold mit einem roten Spinel im Tropfenschliff zu 9,65 ct. und 122 Diamanten im Brillantschliff zu insgesamt 2,31 ct., Ohrringe in 18 kt. Weißgold geschwärzt<br />

mit zwei Rubinscheiben zu 25,12 ct. und Diamanten im Brillantschliff zu insgesamt 0,48 ct., beides Preis auf Anfrage. Schullin, Kohlmarkt 7, 1010 Wien.<br />

18 <strong>Schaufenster</strong>


<strong>Schaufenster</strong> 19


20 <strong>Schaufenster</strong>


Produktion & Styling: Barbara Zach/www.barbarazach.com<br />

☆ Foto: Gerhard Merzeder/www.weinper.at ☆ Haar & Makeup:<br />

Birgit Fuchs/www.fuchsbirgit.at ☆ Model: Martina Dimitrova/www.wienermodels.com<br />

Cover: v. l. n. r. Ring in 10 kt. Weißgold mit einem rosa Kunzit<br />

zu 20,58ct. und Brillanten zu 2,82ct. um 8940 Euro von<br />

Heldwein, Ring „SK*Geisha“ mit einem Diamanten im Cushionschliff<br />

um 9250 Euro von Skrein, Ring in 18 kt. Weißgold<br />

mit einem grünen Tsavorit im Tropfenschliff zu 3,99 ct.,einem<br />

rosa Morganit im Triangelschliff zu 4,42 ct., einem ovalen<br />

lila Turmalin zu 6,39 ct., einem braunen Granat zu 6,35<br />

ct., einem blauen Tansanit im Brillantschliff zu 1,65 ct. und<br />

einem rosa Turmalin im Tropfenschliff zu 3,91 ct. um 11.600<br />

Euro von Schullin, Ring in 18 kt Weißgold und Roségold mit<br />

einem Amethyst im Cushionschliff zu 49,78 ct. um 4500<br />

Euro von Heldwein, Ring mit einem Tansanit und Brillanten<br />

von Köchert, Preis auf Anfrage.<br />

Skrein. Linke Seite v. o. n. u.: Ring „SK* Prinzessinnen“ mit einem 1,52 ct. Diamanten um 16.850 Euro, Ring „SK* Lava“ mit einem Türkis und Diamanten um 4490<br />

Euro. <strong>Die</strong>se Seite v. l. n. r.: Goldarmband mit färbigen Diamanten um 38.450 Euro, Ring „SK* Prinzessinnen“ in Platin mit einem 2,05 ct. Diamanten um 23.850 Euro,<br />

Ring „SK* Moon“ mit einem 1,51 ct. Diamanten um 16.990 Euro, Ring „SK* Lava“ mit 0,93 ct. Diamanten um 3890 Euro, Anhänger „SK* Galathea“ mit Diamanten auf<br />

einem Lederband um 3885 Euro, Armreif „SK* Lavaschleifen“ mit einem cognacfärbigen Diamanten um 8750 Euro. Skrein, Spiegelgasse 5, 1010 Wien.<br />

<strong>Schaufenster</strong> 21


Herbert<br />

Schullin<br />

<strong>Die</strong> erste Silberkollektion des<br />

Juweliers am Kohlmarkt passt<br />

perfekt zum kommenden Sommer:<br />

unkompliziert, leicht und<br />

mit kühler Anmutung. Das neu<br />

entwickelte Material Argentium<br />

960 färbt nicht ab.<br />

Aufpassen muss man im Sommer<br />

prinzipiell bei der Ringgröße,<br />

weiß Schullin. <strong>Die</strong><br />

Hände schwellen schließlich<br />

schneller an.<br />

22 <strong>Schaufenster</strong><br />

Der Sonne entgegen<br />

Auch Schmuck kennt Saisonen: Wiener Juweliere über Sommer- und<br />

Winterschmuck, Farbtrends, Korallenschäden und zu enge Ringe.<br />

Text: Anna Burghardt Foto: Christine Pichler<br />

Juweliere in Sommerlaune: Herbert Schullin, Wolfgang und Christoph Köchert, Alexander Skrein, Anton Heldwein (v. l. n. r.).<br />

Wolfgang &<br />

Christoph Köchert<br />

Korallenschmuck wird zwar im<br />

Sommer aufgrund der Ferienstimmung,<br />

die er zu verbreiten<br />

vermag, gern getragen, und<br />

zwar in allen Farbvarianten –<br />

Weiß, Rosa, Koralle –, er ist<br />

aber gleichzeitig ein wenig heikel,<br />

weiß das Juweliersduo:<br />

Chlorwasser oder Schweiß verträgt<br />

die Koralle nicht gut.<br />

Daher beim Sport oder beim<br />

Schwimmen ablegen!<br />

Alexander<br />

Skrein<br />

„Im Sommer fliegen die Kleider,<br />

alles ist leichter und<br />

freier“, beschreibt Alexander<br />

Skrein Sommerschmuck: lange<br />

Goldketten und spannender<br />

Armschmuck, Ketten mit<br />

Anhängern. Winterschmuck<br />

sei ernster und eleganter. „Im<br />

Herbst werden oft ernstere<br />

Entscheidungen getroffen, die<br />

mit ,ernsten‘ Schmuckgeschenken<br />

einhergehen.“<br />

Anton<br />

Heldwein<br />

Der Juwelier hat die Erfahrung<br />

gemacht, dass im Sommer die<br />

Farben Türkis, Koralle und<br />

Weiß sehr beliebt sind. In diesem<br />

Jahr seien zusätzlich Pink-<br />

und Grüntöne im Trend.<br />

„Aufpassen sollte man beim<br />

Strandurlaub“, sagt Heldwein:<br />

Sand kann wie Schmirgelpapier<br />

wirken, „und Perlen<br />

mögen das Meer nur, solange<br />

sie noch in ihrer Muschel sind“.<br />

Danke, dass wir den Vienna City Beach Club als Location nutzen durften. www.vcbc.at


Schal<br />

S.OLIVER<br />

€ 25,90<br />

Jeans<br />

LUISA CERANO<br />

€ 179,-<br />

Bluse<br />

LUISA CERANO<br />

€ 169,-<br />

Wien 1., Kohlmarkt 7 | Tel. 01/533 60 53<br />

Wien 6., Mariahilfer Straße 105 | Tel. 01/597 22 72<br />

Vösendorf, SCS Top 24 | Tel. 01/699 20 22<br />

Wr. Neustadt, Wiener Straße 13 | Tel. 02622/290 76<br />

Salzburg, Rathausplatz 2 | Tel. 0662/844 566<br />

Graz, Hauptplatz | Tel. 0316/829 167<br />

www.haemmerle-mode.at<br />

Top<br />

REPEAT<br />

€ 139,-<br />

Kleid<br />

MARC CAIN<br />

€ 399,-<br />

Lederjacke<br />

MARC CAIN<br />

€ 849,-<br />

Tasche<br />

HUGO<br />

€ 399,-


Gegensätze<br />

ziehen sich an<br />

Was verbindet Punk, einen Klassiker der<br />

Gegenbewegung, und Luxusmode? <strong>Die</strong>ser Frage geht<br />

nun auch das Met Museum in New York nach.<br />

Text: Karin Cerny<br />

Totgesagte leben bekanntlich<br />

länger. Wer sich selbst<br />

also gar keine Zukunft gibt,<br />

hat allem Anschein nach die<br />

besten Chancen, besonders<br />

lange zu überleben. Zumindest<br />

als Mythos.<br />

Punk etwa, eine Jugendkultur, die Anfang<br />

der 1970er-Jahre in New York und London<br />

aggressiv und völlig illusionslos auf die<br />

Welt blickte und lautstark „No Future!“ in<br />

eben diese hinausposaunt hat, ist mittlerweile<br />

zum Merchandise-Klassiker irregeführter<br />

Gegenkultur geworden. In jedem<br />

Discounter findet man T-Shirts mit den<br />

Sex-Pistols-Covers „God Save the Queen“<br />

oder „Anarchy in the U. K.“. <strong>Die</strong> Rebellion<br />

von Punk ist längst im globalen Kommerzrecycling<br />

angekommen.<br />

24 <strong>Schaufenster</strong>


Löchrig. Sid Vicious von den Sex<br />

Pistols posiert 1977 für die Kamera.<br />

Fotos: Eric Nehr, David Sims, Dennis Morris, courtesy of Metropolitan Museum of Art<br />

Und trotzdem haftet gerade dieser Jugendkultur<br />

wie keiner anderen noch immer<br />

etwas Gefährliches, Nonkonformistisches,<br />

Anarchistisches an. Punk wollte schocken –<br />

und allein diese Energie strahlt noch heute<br />

ein Versprechen aus. <strong>Die</strong> Sicherheitsnadeln<br />

in der Kleidung, die von den Konsum<br />

verweigernden Jugendlichen selbst zerschnittenen<br />

T-Shirts, das Zelebrieren von<br />

Dilettantismus – eigentlich sollte sich Punk<br />

radikal von Kommerz abgrenzen, eine Art<br />

Anti-Establishment verkörpern.<br />

„Punk ist sicher die visuell lauteste aller<br />

Jugendkulturen“, sagt Elke Gaugele, die an<br />

der Wiener Akademie der bildenden<br />

Künste das Studienfach „Moden & Styles“<br />

leitet. „Aber es ist ein Mythos, dass Punk<br />

rein auf der Straße entstanden ist. Das trifft<br />

übrigens auf die meisten Jugendkulturen<br />

zu: Das Authentische und das Kommerzielle<br />

sind schwer zu trennen.“<br />

Punk von der Stange.


»<br />

Konzept des Punk, die selbst zerschnittenen<br />

Shirts, die Dekonstruktion der Kleidung,<br />

hat im Grunde sehr viel mit<br />

Couture-Mode zu tun, die in Handarbeit<br />

hergestellt wird. Beide setzen auf Individualität<br />

und Originalität.“ Auch Elke Gaugele<br />

findet diesen Brückenschlag zur Do-ityourself-Kultur,<br />

die in den letzten Jahren<br />

eine Renaissance erlebt hat, interessant:<br />

„Dadurch wird eine aktuelle<br />

Strömung historisch verankert.“<br />

Öko-Revolution.


Wien: Wellendorff-Boutique, Graben 14, Tel. 01 - 532 12 44; Juwelier Heldwein • Dornbirn:<br />

Juwelier Präg • Linz: Juwelier Hübner • Salzburg: Juwelier Nadler • www.wellendorff.com


Berliner Lüftchen<br />

Vom bemerkenswerten Vorstoß, eine alte Parfummarke zu revitalisieren.


PRÊT-APP-<br />

PORTER.<br />

Das neue It-Piece aus der<br />

<strong>Schaufenster</strong>-Kollektion:<br />

<strong>Die</strong> App für iPhone und iPad.<br />

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Brinkley Tote von Burberry im<br />

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Painting by Jakob Gasteiger


Der britische Singer-Songwriter Jamie Cullum sorgt mit seinem Album „Momentum“ für einen<br />

neuen Sound, was, wie er verrät, auch mit seiner Familiengründung zu tun hat.<br />

30 <strong>Schaufenster</strong><br />

Vom Jazz zum Pop<br />

Interview: Samir H. Köck<br />

Meine<br />

Heirat mit<br />

Sophie Dahl<br />

hat meine<br />

Perspektive<br />

radikal<br />

erweitert.<br />

Fotos: Mary McCartney


Jamie Cullum ist auch schon über dreißig. Das ehemalige<br />

britische Bubenwunder des Jazz, das zehn Millionen<br />

Alben verkauft hat, entwickelt sich rasant weiter. Cullums<br />

neues Album „Momentum“ ist seine bisher poppigste<br />

Liedersammlung. Thematisch geht es um den oft<br />

unmerklichen Wechsel von Adoleszenz zum Erwachsensein.<br />

Seit der Pianist und Sänger mit der 19 Zentimeter<br />

größeren Sophie Dahl, Modell und Autorin, verheiratet ist und<br />

zwei Töchter hat, wähnt er sich erwachsen. Das „<strong>Schaufenster</strong>“ traf<br />

den Sonnyboy im Londoner Metropolis-Studio.<br />

Auf Ihrem neuen Album thematisieren Sie den heiklen Übergang<br />

von der Jugend zum Erwachsensein. Warum dies?<br />

Es war eigentlich keine bewusste Wahl. Als ich die Lieder schrieb,<br />

hatte ich zunächst kein übergeordnetes Thema. Mir fiel bloß im<br />

Nachhinein auf, dass ich diesmal zwei Arten von Liedern geschrieben<br />

habe: jene, in denen ich mich nach der Sorglosigkeit der<br />

Jugendtage sehne, und dann jene, in denen ich ein neues Lebensverständnis<br />

äußere. Es war mir wichtig zu reflektieren, was es<br />

bedeutet, ein Mensch in dieser Gesellschaft zu sein.<br />

Haben Ihre zwei Töchter Sie erwachsen gemacht?<br />

Das würde ich schon so sehen. Meine Heirat mit Sophie und meine<br />

Kinder haben meine Perspektive radikal erweitert. Davor war alles<br />

nur ego, und ich habe mit verschiedenen Identitäten geliebäugelt.<br />

Wenn du Familie hast, musst du zu deinen Wurzeln zurückkehren,<br />

dich auf etwas festlegen. Dann wird es wichtig, dass du Werte hast.<br />

Musikalisch ist „Momentum“ aber ein Aufbruch Richtung Popmusik.<br />

Wie passt das zu dem, was Sie davor gemacht haben?<br />

Schwer zu sagen. Aber der neue Sound ist natürlich ein totaler<br />

Fortschritt. Ich fühle mich als Künstler nun voll entwickelt. Schon<br />

allein deshalb, weil ich gleichzeitig auch ein Jazzalbum aufgenommen<br />

habe, das zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht wird.<br />

Warum bleibt das Aufnehmen von Alben wichtig für einen Künstler<br />

in einer Ära, in der die CD gefährdet zu sein scheint?<br />

Man muss ein Werk vorweisen können. Für mich ist das physikalische<br />

Produkt aber kein Fetisch. Wichtig ist, dass man Entwicklungsschritte<br />

eines Künstlers nachvollziehen kann. Das ist auch<br />

digital möglich. Man macht zwar heute lieber Promotion für Singles,<br />

trotzdem ist es noch immer so, dass, wenn den Fans drei Lieder<br />

gefallen, sie das Album kaufen.<br />

Sie haben mit Dan The Automator und Jim Abbiss zwei Produzenten<br />

gewählt. Warum das?<br />

Eigentlich waren es vier Produzenten. Der Grund dafür ist simpel.<br />

Wir haben einfach so viel experimentiert. Jim Abbiss ist ein herrlicher<br />

Wirrkopf. Er hat so unterschiedliche Kollegen wie Adele und<br />

die Arctic Monkeys produziert, aber auch viel für das Label Mo<br />

Wax gearbeitet. Dans Stärke ist sein Sinn für fette Grooves.<br />

Sie haben für „Momentum“ auch ungewöhnliche Instrumente<br />

eingesetzt, etwa Billig-Keyboards aus Charity-Shops. Wieso?<br />

Ich habe ein Faible für billige Sounds und sammle alte Keyboards<br />

aller Art. Meine musikalischen Ideen setze ich auf allem um, was<br />

gerade herumsteht. Das kann am Konzertflügel genauso passieren<br />

wie am einoktavigen Spielzeug-Keyboard oder auch am iPhone.<br />

Ihr schönes Lied „Sad Sad World“ haben Sie im Zug komponiert?<br />

Ja. Dennoch bin ich ein Befürworter fixer Arbeitszeiten. Dabei<br />

kommt man in einen Rhythmus, der letztlich die Kreativität freisetzt.<br />

Bei „Sad Sad World“ habe ich mich während einer Bahnfahrt<br />

mit einer App namens iMachine herumgespielt. <strong>Die</strong> Leute haben<br />

oft so romantische Ideen vom Künstler, glauben, dass er auf einem<br />

Hügel im Sonnenuntergang auf dem Grand Piano seine Melodien<br />

entwirft. <strong>Die</strong> Wirklichkeit ist viel profaner. In dem Fall hatte ich<br />

kurz vor dem musikalischen Einfall ein fad schmeckendes Sandwich<br />

gegessen, ehe die schöne Melodie aus mir herausploppte.<br />

Ihre Alben zeichnen sich durch einen attraktiven Mix aus wohltuenden<br />

Retrosounds und zeitgenössischem Krawall aus. Haben<br />

Sie eine Formel für die richtige Mischung?<br />

Das Klangbild ergibt sich. <strong>Die</strong> Zeiten, in denen es noch einheitliche<br />

Sounds für eine Dekade gegeben hat, sind lange vorbei. <strong>Die</strong> Gegenwart<br />

ist eine Ära der Freiheit, weil man die Klänge von hundert Jahren<br />

Populärmusik nützen und sie nach Belieben mischen kann.<br />

Klangtraditionen zu brechen ist wichtiger, als ihnen zu folgen.<br />

Gerade im Jazz sehe ich die Notwendigkeit, dass möglichst spontan<br />

aufgenommen werden muss. Mein akustisches Jazzalbum war<br />

heuer im Jänner in fünf Tagen fertig. So muss das gehen. Völlig neu<br />

erfunden habe ich mich übrigens nicht. Auf „Momentum“ ist vieles<br />

zu hören, was Jamie Cullum ausmacht. Mir ist in erster Linie die<br />

Qualität der Lieder wichtig. Ob das dann unter Pop oder Jazz rubriziert<br />

wird, ist mir egal. Als Komponist wäre es ja auch langweilig,<br />

vertrackte Akkordwechsel auszuhecken, wenn man eine klare<br />

emotionale Botschaft vermitteln will s<br />

Tipp<br />

„Momentum“. Das neue Album von Jamie Cullum erscheint am 17. Mai bei Universal.<br />

Am 20. Juli ist er bei der Nova Jazz & Blues Night in Wiesen zu Gast.


T e c h n o<br />

Bei Sonnenschein ist man wieder mehr unterwegs – und muss seine mobilen Gadgets vor den<br />

Gefahren der bösen Außenwelt schützen: Frühjahrsmode für Handy und Tablet.<br />

Angesagt. Das Hipster-Label<br />

Freitag schützt das iPad<br />

mini mit modisch aufgemöbelten<br />

Lkw-Planen. Das<br />

Innenleben der Hülle<br />

poliert das Gadget automatisch.<br />

Preis: 62 Euro.<br />

Vielseitig.<br />

Ob<br />

iPhone 5 oder<br />

Galaxy S4, Golla hat für<br />

jeden Stern am Smartphone-Himmel<br />

eine Hülle,<br />

wie das Modell Ebba mit<br />

Aussparung fürs Kopfhörerkabel<br />

um 25 Euro.<br />

32 <strong>Schaufenster</strong><br />

Was kann …<br />

Verspielt. Belkin plant Handy-Hüllen<br />

aus original Lego-Bausteinen<br />

– eigene Anbauten<br />

erwünscht. Individualisten<br />

müssen ihren<br />

Spieltrieb aber noch bis<br />

Sommer zügeln.<br />

Ökologisch. Das<br />

Leder des Labels<br />

Deepmello ist mit<br />

Saft aus Rhabarberstangengegerbt.<br />

Das freut Umwelt<br />

und Allergiker. iPad-Hüllen<br />

ab 200 Euro.<br />

. . . die Fabric Skin Tastatur Folio von Logitech


Fotos: Beigestellt<br />

<strong>Die</strong>


• 2 TL Matcha-Pulver<br />

• 15 EL Minzesirup<br />

• 650 g Mascarino<br />

• 130 g Topfen (20 % Fett, streichfähig,<br />

kein Bröseltopfen)<br />

Rezept<br />

Minze-Matcha-<br />

Topping<br />

( für zwölf Portionen)<br />

Matcha-Pulver im Minzesirup auflösen,<br />

Mascarino und Topfen zugeben, nach<br />

Geschmack mit Staubzucker süßen<br />

und händisch in einer Schüssel verrühren.<br />

Noch fünf Sekunden auf höchster<br />

Stufe mit dem Mixer fertigrühren, in<br />

einen Dressiersack mit Tülle füllen, auf<br />

einen Sponge aufdressieren und mit<br />

frischen Minzeblättern verzieren.<br />

<strong>Die</strong>ses Topping passt gut<br />

zu Schokoladeteig.<br />

Süß. „<strong>Schaufenster</strong>“-Fotografin<br />

Teresa Zötl ist gemeinsam<br />

mit<br />

Maurizio Maier für die Bildsprache dieses<br />

Cupcakes-Kochbuchs verantwortlich.<br />

<strong>Die</strong> Rezepte für Sponges (die Teige)<br />

werden getrennt von jenen für die<br />

Toppings angeführt.<br />

Renate Gruber: 130 Gramm Liebe<br />

Christian Brandstätter Verlag, 25 Euro.<br />

34 <strong>Schaufenster</strong><br />

G o u r m e t<br />

Wenn Sie bei der U4-Station<br />

Stadtpark aussteigen, folgen Sie<br />

einfach den Massen. Während der<br />

goldene Johann Strauß das restliche<br />

Jahr von Japanern belagert wird, sind<br />

es während dreier Maitage Essinteressierte,<br />

die den Stadtpark aufsuchen,<br />

um unter diversen Zelten österreichische<br />

Lebensmittel zu verkosten<br />

und mit den Produzenten zu plaudern.<br />

<strong>Die</strong> Liste derer ist lang: 150<br />

Erzeuger aus ganz Österreich zeigen,<br />

woran sie das ganze Jahr arbeiten. Da<br />

kommt Angelika Raidl mit ihren eingemachten<br />

Frucht- und Blütenspezialitäten,<br />

da<br />

Kostnotiz<br />

Satt essen.<br />

Das Genussfestival mit 150<br />

Ausstellern<br />

findet wieder im Wiener<br />

Stadtpark statt.<br />

Fr, 10. Mai, von 12 bis 21 Uhr<br />

Sa, 11. Mai, von 10 bis 21 Uhr<br />

So, 12. Mai, von 10 bis 17 Uhr<br />

kann man Denise Pölzelbauers wunderbares<br />

Weingebäck verkosten oder<br />

die Gelees von Pfändergold. Der<br />

Mohnhof Greßl reist mit Mohnbrand<br />

an, Felix Weinstock bringt Essige,<br />

Robert Paget gereiften Büffelkäse.<br />

Ambroso-Honig mit Verbene oder<br />

Lavendelblüten muss man ebenso<br />

probieren wie den marinierten Knoblauch<br />

von Stephan Grossauer. Manche<br />

haben es weniger weit: Erwin<br />

Gegenbauer hat wie Andreas Gugumuck<br />

mit seinen Wiener Schnecken<br />

oder Roman Thum mit seinem unvergleichlichen<br />

Beinschinken<br />

Heimvorteil.<br />

Wo steht das auf der Karte ?<br />

Q Cranberry-Schnee mit Roten Rüben, Ziegenkäse und Kümmel<br />

Q Stör mit Bagel-Crumble, Schnittlauchsabayon, Pickles und Kaviar<br />

Q Hummer mit Curry-Granola<br />

Marmor und Nickel im Restaurant,<br />

hohe Wände und ein Ausblick aus<br />

Riesenfenstern auf einen berühmten<br />

Park, an dem ein noch berühmteres<br />

Gebäude steht: Das Setting<br />

beeindruckt schon einmal nicht<br />

wenig. Der junge, hochgelobte<br />

Küchenchef lässt die jüdische Tradition<br />

seiner Stadt in die Menüs<br />

einfließen, was nicht nur zum oben<br />

angeführten Bagel-Crumble führt.<br />

Park. elevenmadisonpark.com<br />

Daniel Humm kocht im Eleven Madison<br />

Auflösung:<br />

Redaktion und Text: Anna Burghardt, Fotos: Istock, Teresa Zötl, beigestellt


Redaktion: Anna Burghardt, Fotos: Stanislav Jenis(2), Beigestellt<br />

Das unkomplizierte Mittelmeer in der Nachbarschaft.<br />

Ein Blick auf die knappe Karte des „François<br />

im Vierzehnten“, und schon taucht<br />

im Hirn der Name Ottolenghi auf. Und praktisch,<br />

dass man den Tisch an der Glaswand<br />

zur Küche genommen hat: Da steht es<br />

schon, des Londoner Gemüsekultkochs<br />

jüngstes Werk, das Kochbuch „ Jerusalem“.<br />

Wien ist ja, was die Küche des südlichen<br />

und östlichen Mittelmeerraums betrifft,<br />

noch immer ein wenig unterversorgt (Familie<br />

Molcho hat hoffentlich weggelesen).<br />

François Laliberté, der nach den Pariser<br />

Stationen Arpège und L’Astrance unter<br />

anderem das Küchenkonzept des Yamm!<br />

verantwortet hat, ist in den 14. Wiener<br />

Bezirk gegangen. Und hat dort mit Unterstützung<br />

eines Immobilien-<br />

menschen einen Italiener zu<br />

einem Lokal umgebaut, das<br />

die Gegend nahe der Hütteldorfer<br />

Straße aufwerten und<br />

als niederschwelliges Nachbarschaftslokal<br />

fungieren<br />

soll. Bei der Gestaltung hat man sich nicht<br />

allzu weit aus dem Fenster gelehnt: Industrieparkett,<br />

fast leere Wände, Kunstledersessel.<br />

Zur mediterranen Küchenlinie habe ihn<br />

die ethnische Durchmischung der Anrainer<br />

angeregt. Das kann man glauben oder eher<br />

die Kalkulation der erwähnten Marktnische<br />

<strong>Die</strong> Testerinnen<br />

Anna Burghardt, Petra Percher, Almuth Spiegler<br />

NACHSCHLAG: Wie sich die<br />

niedrigen Preise ausgehen?<br />

„Viel normales Gemüse.“<br />

Und keine ach so schicken<br />

Dogmata. Danke.<br />

Info<br />

wittern. Was die gstandenen Kellnerpersönlichkeiten<br />

ohne großes Trara aus der<br />

durch einen Vorraum samt Holzofen erweiterten<br />

Küche bringen und mit Schmäh garnieren,<br />

ist dergestalt, dass man öfter kommen<br />

möchte: entweder, weil es schon jetzt<br />

sehr gut ist, oder, weil man das Gefühl hat,<br />

dass da hoffentlich bald noch mehr geht.<br />

Vor allem, wenn François (Laliberté will<br />

wohl beim Vornamen genannt werden) den<br />

Holzofen in den Griff bekommen hat. Der<br />

Brotsalat Fattoush kommt mit gerade noch<br />

als dosiert durchgehenden geschmacklichen<br />

Rauchschwaden, dafür aber mit schöner<br />

Gemüse-Knackigkeit und Zitrussäure.<br />

Bei den gegrillten Melanzani mit Limettenjoghurt,<br />

Harissa und Granat-<br />

apfel schiele ich dankbar aufs<br />

Ottolenghi-Kochbuch. <strong>Die</strong><br />

ebenfalls forciert gesäuerten<br />

Sardinen aus einer der vielen<br />

Tajines, die man in der Küche<br />

erblickt, erfrischen ungemein,<br />

die Brioche-Galette mit Beeren ist dafür<br />

sehr kompakt und passt eher in ein Bäckereiketten-Papiersackerl<br />

als in ein Restaurant.<br />

<strong>Die</strong> Preise: niedrig. Zur Weinauswahl<br />

(auch Orange Wines) und -kalkulation: Wie<br />

gut, dass die U-Bahn so nah ist. Für die, die<br />

keine Nachbarn sind. s<br />

★ François im Vierzehnten,


Australien entführt uns in Zeiten, in denen Krokodile und Dinosaurier noch Nachbarn<br />

waren. Und zu Menschen, die bemerkenswert gut drauf sind.<br />

36 <strong>Schaufenster</strong><br />

Traumzeit<br />

Text: Irene Hanappi


Belebt. Der Hafen von Sydney mit der Welterbe-Oper.<br />

<strong>Schaufenster</strong> 37


Paradiesisch. Insel, Leuchtturm und<br />

Tauchbasis am Great Barrier Reef im<br />

Norden von Queensland.<br />

Er heißt Kookaburra, und sein Schrei<br />

klingt wie sein Name, schräg und ein<br />

bisschen verrückt. <strong>Die</strong> ersten Töne leise,<br />

kaum hörbar, dann geht der Ruf in hysterisches<br />

Gelächter über . . . Verhöhnt er<br />

mich, fragt man sich unwillkürlich.<br />

Nein, er verteidigt nur sein Revier.<br />

Neben dem Kookaburra, zu Deutsch „Lachender Hans“,<br />

wirkt das Känguru geradezu blass. Der Vogel hat Persönlichkeit<br />

und hätte einen Platz ganz vorn auf der Liste des<br />

Einzigartigen, Unvergleichbaren, Unverwechselbaren<br />

der Terra Australis verdient. Doch als Wappentier ist er<br />

zu klein und die Konkurrenz der kuscheligen Vierbeiner<br />

zu groß. Allen voran des Koalas, der viele Menschen so<br />

sehr berührt, dass sie die weite Reise allein seinetwegen<br />

in Angriff nehmen. Verglichen mit diesem Darling haben<br />

der Wombat (kleiner Bulldozer mit dem Körper eines<br />

Ferkels und dem Kopf eines Bären), das Possum (Wollknäuel<br />

mit treuem Blick) oder der Platypus (Eier legendes<br />

Säugetier) schlechte Karten.<br />

Im dünn besiedelten Australien, das so groß ist wie die<br />

USA, sind die Tiere überall präsent und machen sich<br />

auch außerhalb der Wildlife Parks bemerkbar. Manche,<br />

wie das Krokodil oder die Meeresschildkröte, führen uns<br />

direkt zurück in Zeiträume, als der Planet Erde samt seinen<br />

Lebewesen gerade erst Gestalt annahm. Sie erschienen<br />

gleichzeitig mit den Dinosauriern auf der Bildfläche<br />

und sind immer noch da – während der Mensch erst vor<br />

38 <strong>Schaufenster</strong><br />

40.000 Jahren hier aufgetaucht ist und die offizielle<br />

Geschichtsschreibung überhaupt erst vor 200 Jahren<br />

mit der Kolonialisierung begann. Zu erleben, wie sich vor<br />

diesem archaisch anmutenden Hintergrund aus spektakulären<br />

Landschaften und skurrilen Tieren eine durch<br />

und durch moderne Gesellschaft etablierte, ist das Spannende<br />

an einer Reise nach Australien.<br />

Expertentum, Effizienz, Ergebnis.


Typisch. Achtung, frei laufende Krokodile!<br />

Yippieh! Australierinnen<br />

beim National Day am 26. Jänner.<br />

„<strong>Die</strong> Korallen ja nicht mit den Flossen berühren! Und<br />

bitte die großen Tiere nicht erschrecken. Sonst lassen sie<br />

sich gleich für Monate nicht mehr blicken . . .“ Oder mit<br />

einem Schnellkurs in Scuba-Diving. Selbst wer noch nie<br />

in seinem Leben eine Sauerstoffflasche umgeschnallt<br />

hat, kann auf der Fahrt von Port Douglas zum Tauchgrund<br />

das Wichtigste erlernen. Oder mit den Mitgliedern<br />

der Crew, die von Tisch zu Tisch gehen, den Ablauf des<br />

Tages genau durchbesprechen.<br />

Und dann geht’s plötzlich los. <strong>Die</strong> schwimmende<br />

Tauchbasis mitten im Ozean ist erreicht, alle 400<br />

Passagiere wollen so schnell wie möglich vom<br />

Schiff auf die Plattform am Wasser überwechseln,<br />

alle wollen gleichzeitig Flossen, Schnorchel<br />

und Taucherbrille ausgehändigt bekommen und<br />

den Lycra-Anzug in Empfang nehmen, der sie vor<br />

der starken Sonnenbestrahlung schützt. Nur ja<br />

keine Minute kostbarer Zeit verlieren und die Chance<br />

verpassen, einen Rochen, einen Hai oder eine Meeresschildkröte<br />

aus unmittelbarer Nähe zu sehen.<br />

Und wirklich, das logistische Kunststück gelingt: <strong>Die</strong><br />

einen schnorcheln unter Aufsicht der mit Feldstechern<br />

über sie wachenden Lifeguards, die anderen gehen mit<br />

einem Meeresbiologen auf Tour, wieder andere sitzen im<br />

Glasbodenboot, das alle 20 Minuten ablegt. Auch beim<br />

Mittagsbüffet kommt niemand zu kurz. Am Ende des<br />

Ausflugs sitzen die durchnässten Gestalten mit Spuren<br />

<strong>Die</strong> meisten,<br />

die hier ihren Job<br />

tun, sind einfach gut<br />

drauf.<br />

Ikonisch. Schläfrige Koalas und, spätestens<br />

seit dem Film „Finding<br />

Nemo“, lässige Meeresschildkröten.<br />

Arrangiert. Traditionelle Aborigines-<br />

Show im Botanischen Garten von<br />

Sydney.<br />

von Sunblocker im Gesicht zufrieden da – manche vor<br />

einem Bier, andere vor einer gut gekühlten Flasche Chardonnay<br />

– und lassen vor ihrem geistigen Auge noch einmal<br />

Revue passieren, was sie gesehen haben – riesige<br />

grüne oder lilafarbene Steinkorallen, manche gut tausend<br />

Jahre alt, Papageienfische, die wirken, als würden<br />

sie durchs Wasser fliegen, Schmetterlingsfische, die<br />

immer mit ihrer Partnerin auftreten, „Sweet Lips“,<br />

bekannt als nächtliche Jäger, und Nemo, den kleinen<br />

Fernsehstar.<br />

Ein perfekter Tag, zu dem sicher auch beigetragen<br />

hat, dass die meisten, die hier ihren Job tun,<br />

einfach gut drauf sind. Der Aussie-Lifestyle, im<br />

Rest der Welt durch die Surfindustrie und ihre<br />

kultigen Modelabels zelebriert, besteht eben<br />

nicht nur aus Coolness. Auch so etwas wie Haltung<br />

gehört dazu. Dass die Bürger mitten im Central<br />

Business District von Sydney diszipliniert<br />

Schlange stehen und ohne zu drängeln den Bus besteigen,<br />

mag noch als selbstverständlich durchgehen,<br />

schließlich wacht die Büste von Queen Victoria in der<br />

George Street über sie. Aber was ist mit dem Angestellten<br />

der Müllabfuhr, der früh am Morgen um sieben die<br />

Gehsteige von den Blättern der Ficusbäume befreit und<br />

der Reisenden anbietet, ihr dabei zu helfen, den Koffer<br />

über die Bordsteinkante zu hieven? Oder dem jungen<br />

Kellner, der gesteht, sich beim Herausgeben des Wechselgeldes<br />

geirrt zu haben, und dem erstaunten Gast 50<br />

<strong>Schaufenster</strong> 39<br />

»


»<br />

1<br />

Cent an den Tisch bringt? Oder der Verkäuferin am Airport,<br />

die der Touristin ein Haarband im Aborigine-Design<br />

verkauft und sich dafür entschuldigt, dass sie die<br />

Symbole darauf nicht zu entschlüsseln weiß. „Ich muss<br />

sie irgendwann einmal lernen“, murmelt sie und holt ein<br />

A4-Blatt mit dem Basisalphabet der Ureinwohner aus<br />

der Lade, reicht es der Europäerin und bietet ihr auch<br />

noch an, es für sie zu fotokopieren.<br />

Sieht man von dem Didgeridoo spielenden Weißhaarigen<br />

in der Nähe der Oper ab, fehlt von der indigenen<br />

Bevölkerung im Stadtbild von Sydney jede Spur. Kaum<br />

betritt man eine Galerie oder ein Museum, ändert sich<br />

das schlagartig. Im Museum of Contemporary Art hängt<br />

ein ganzes Stockwerk voll pointillistischer, auf Baumrinde<br />

gemalter Bilder, und man hört es förmlich schlagen,<br />

das rote Herz Australiens. In Brisbane gab die Stadtverwaltung<br />

bei einer über 80-jährigen<br />

Aborigine-Autodidaktin kürzlich ein hoch dotiertes<br />

Werk in Auftrag, das nun den Obersten Gerichtshof<br />

ziert. Späte Wiedergutmachung? Ja. Und man<br />

denkt unwillkürlich an die Galeristin, die Bruce<br />

Chatwin in seinen „Traumpfaden“ beschreibt. Sie<br />

brachte Leinwand und Farben zu den Ureinwohnern<br />

ins Outback, sammelte für wenige Dollar<br />

ihre Bilder ein und verkaufte sie dann um das<br />

Zwanzigfache weiter.<br />

„Ein senkrechter Strich“, erfahren Besucher des<br />

Mossman Gorge Center nördlich von Cairns, „ist<br />

der Mann, ein nach unten geöffnetes Ei die Frau und ein<br />

dicker schwarzer Punkt inmitten vieler kleiner Punkte<br />

ein Emu, Symbol für die Mutter Erde.“ Das selbst verwaltete<br />

Zentrum am Eingang zum Weltnaturerbe Daintree<br />

Forest vertreibt Aborigine-Kunst zu fairen Preisen. Auch<br />

Dreamtime Legend Walks durch den Regenwald werden<br />

organisiert. Manches, wie die Behausung aus getrockne-<br />

40 <strong>Schaufenster</strong><br />

3<br />

4<br />

Zaman, der<br />

Storyteller, gehört<br />

dem Stamm der<br />

Gugu Jan an.<br />

2<br />

01 Handlich. Passt in jeden Koffer<br />

und gilt nicht als Waffe: Bumerang.<br />

02 Kultig. Akubra, Filzhüte aus gepresstem<br />

Kaninchenhaar, wurden<br />

weltweit erst mit Crocodile Dundee<br />

populär. www.akubra.com.au/<br />

03 Köstlich. The Taste of Australia:<br />

Vegemite – konzentrierter, ziemlich<br />

salziger, aber vitaminreicher Hefeex-<br />

trakt, den sich die Aussies auf Toast<br />

und Crackers schmieren.<br />

www.vegemite.com.au/<br />

04 Wächsern. Balsam für die Lippen<br />

in der Sonne Australiens: Lanolin oder<br />

Wollwachs, ein Sekret aus den Talgdrüsen<br />

von Schafen. www.lanolips.com/<br />

Anreise. Angesichts einer Flugzeit<br />

von 24 Stunden sollte man mit dem<br />

Ticket nicht knausern. Emirates fliegen<br />

mit Zwischenstopp in Dubai täglich<br />

ab Wien nach Brisbane, Melbourne,<br />

Perth und Sydney. Der Vorteil:<br />

Man ist bei der Ankunft ausgeruht<br />

und voll in Form. www.emirates.com/<br />

Reiseplanung: Coco Weltweit Reisen,<br />

www.coco-tours.at<br />

<strong>Die</strong> Autorin wurde von Emirates,<br />

Queensland Tourism und Coco Tours<br />

unterstützt.<br />

ten Blättern, ist konstruiert, anderes wie der Stein, auf<br />

dem die Nüsse geknackt werden, original. Anthropologen<br />

hatten ihn im 18. Jahrhundert ins Museum nach Brisbane<br />

gebracht, von dort kehrte er bei der Gründung des<br />

Zentrums wieder hierher zurück. Über rund ein Dutzend<br />

Pflanzen und ihre Verwendung hat Rodney, der<br />

Tour Guide, Informationen vorbereitet, die er nun an<br />

seine Zuhörer weitergibt. „<strong>Die</strong> hier ist giftig . . . die kann<br />

als Seife verwendet werden . . . die wiederum dient dazu,<br />

die Farbe für die Gesichstbemalungen herzustellen.“ Als<br />

dramaturgischer Höhepunkt tritt Zaman, der Storyteller,<br />

auf. Im Halbdunkel des Blätterdickichts steht er da und<br />

erzählt über den Kampf von Gut und Böse, über die<br />

Regenbogenschlange und die Entstehung der Welt. Er<br />

selbst ist hier in der Gegend aufgewachsen, gehört dem<br />

Stamm der Gugu Jan an und würde – so man sich etwas<br />

Zeit nimmt – noch einiges mehr zu erzählen haben als<br />

alte Mythen. Von Großvater und Großmutter, denen es<br />

verboten war, ihre Sprache zu sprechen, von den<br />

Kindern der „Stolen Generation“ und den dunklen<br />

Seiten der Kolonialisierung. Doch schon<br />

übernimmt Rodney wieder die Führung.<br />

„Unter diesem 400 Jahre alten Baum fanden die<br />

Initiationsriten junger Männer statt“, erzählt er.<br />

„Und hier versammelten sich die Frauen.“ Nichts<br />

will darüber hinwegtäuschen, dass die Tour für<br />

Touristen arrangiert ist, dennoch handelt es sich<br />

nicht um eine Show. Was die Dreamtime Walks<br />

authentisch macht, ist das Engagement der Mitarbeiter.<br />

Sie vermitteln: „Wir sind froh, hier Arbeit zu haben, wir<br />

schätzen euer Interesse an unserer Kultur. Wenn ihr Fragen<br />

habt, beantworten wir sie.“ Doch die meisten der<br />

Wanderer sind nach zweieinhalb Stunden müde und<br />

stürzen sich lieber in ein kühles Bad in der Canyon-Landschaft<br />

der Mossman-Schlucht. s<br />

Fotos: IStock, beigestellt


Erleben Sie das besondere Fluggefühl an Bord<br />

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Peking<br />

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Tokio<br />

Toronto<br />

Hello Tomorrow


Alpe-Adria.


Fotos: Beigestellt<br />

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s e l e k t i o n<br />

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Holland Blumen Mark: Am 12. Mai ist Muttertag.<br />

Holland Blumen Mark denkt an jede Mama.<br />

Besonders gern werden zu diesem Anlass<br />

Hortensien und Rosen – im Topf oder als<br />

Schnittblume – verschenkt. Zusätzlich zu der<br />

großen Auswahl an Blumen und Pflanzen findet<br />

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Herkunft wider. www.leo-hillinger.com<br />

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sind Menschen, für die Handwerk, Material,<br />

Ästhetik und Nutzung von Dauer sind.<br />

Im Bild: modulare Büchervitrine, Modell: Wien,<br />

Entwurf: G. Eissner 1994, Eiche massiv, Laubsperrholz,<br />

facettiertes Glas, Messingknöpfe,<br />

Breite: 60 cm oder 90 cm. www.depot.at<br />

<strong>Schaufenster</strong> 43


Soloprojekte. Der Leiter des Wiener Jüdischen<br />

Chors, Roman Grinberg, inmitten der<br />

Choristen Shirly Meiner Lanczmann, den<br />

Belzer Sisters Dvora Napadensky und Emilia<br />

Blufstein, Joshua Korn und Florian Pollack.<br />

44 <strong>Schaufenster</strong><br />

Geteilte<br />

Vielfalt<br />

Der Wiener Jüdische Chor ist ein schillerndes Sammelbecken für musizierende<br />

Individuen. Nun veranstaltet man das erste Europäische Jüdische Chorfestival.<br />

Text: Magdalena Mayer Foto: Teresa Zötl


Wenn du nicht fleißig übst, wirst du<br />

ein Klezmer“, mahnten Roman<br />

Grinbergs Eltern, Musiklehrerin<br />

und Hochzeitsmusiker, den Sohn in<br />

seiner Kindheit im bessarabischen<br />

Schtetl Belz. Der Sohn nahm sich den<br />

Rat zu Herzen, übte viel, studierte<br />

nach der Emigration über Israel nach Wien am Konservatorium<br />

– und ist dann doch der Klezmer-Musik verfallen.<br />

<strong>Die</strong> jüdische Volksmusik hat längst den Ruf des<br />

Laienhaften im Gegensatz zur Hochkultur verloren und<br />

Grinberg in der Erneuerung der jüdischen Musik seine<br />

Lebensaufgabe gefunden. Das Ziel vor Augen, dieser<br />

Musik in Europa ihren verdienten Platz zu geben, stellt er<br />

mit dem von ihm geleiteten Wiener Jüdischen Chor das<br />

erste europaweite jüdische Chorfestival auf die Beine.<br />

Als Grinberg in den 1970ern nach Wien kam, existierten<br />

hierzulande keine authentischen jüdischen Musikgruppen.<br />

Das versuchte er zu ändern und dabei das jüdische<br />

musikalische Erbe zu bewahren und es mit Einflüssen<br />

aus Jazz oder Klassik sowie mit neuen Texten oder Kompositionen<br />

zu beleben. Der Boom der Klezmer-Musik der<br />

1980er-Jahre, ausgehend von der jüdischen Musikszene<br />

in den USA, die gefolgt vom Gebiet der ehemaligen<br />

Sowjetunion als die aktivste gilt, sorgte für eine<br />

Welle der Neuerschaffung jüdischer Musik und<br />

schwappte auch auf Österreich über. Als der Wiener<br />

Jüdische Chor 1989 von Timothy und Franziska<br />

Smolka gegründet wurde, fing die Szene hierzulande<br />

gerade erst an aufzublühen. Bis heute verbucht<br />

der Chor mit seinen rund 50 Mitgliedern<br />

immer wieder Neuzugänge.<br />

Das Kulturschaffen der hiesigen jüdischen<br />

Gemeinde ist gegenwärtig sehr lebendig. „Es gibt<br />

etwa 300 öffentliche jüdische Veranstaltungen im<br />

Jahr“, verdeutlicht Grinberg die Präsenz in der Wiener<br />

Kulturlandschaft und lässt sich zu einer Metapher<br />

hinreißen: „Als würde ein kleiner Baum auf einem fruchtbaren<br />

Boden viele Äste haben, die viele Früchte tragen.“<br />

Das Interesse für jüdische Musik seitens des Wiener Publikums<br />

ist groß. Jährlich stattfindende Festivals wie das<br />

KlezMore und der Jiddische Kulturherbst sind gut<br />

besucht. Florian Pollack, Obmann des Chores, erklärt<br />

sich diese Lebendigkeit der Szene mit der Rolle Wiens als<br />

Brücke zwischen West und Ost und den unterschiedlichen<br />

Quellen, die in Klezmer einfließen, seien es Gipsymusik,<br />

Jazz, jiddische Gedichte und Theater oder das<br />

Musical: „<strong>Die</strong>se Reihe von unterschiedlichen Einflüssen<br />

macht diese Musik so vielfältig.“<br />

Soloprojekte.


KULTUR<br />

pRogRamm<br />

Vorstellung<br />

aaron Friesz. Der Wiener Koch-Kellner (25) ist schon mehrfach aufgefallen.<br />

Er betreibt einen Club, gestaltet das Musikprogramm im<br />

Café Leopold (MQ). Sein erster Kontakt zur Bühne war das Burg-<br />

Theaterjahr, wo er in Jonas Hassen Khemiris originellem Migrationsstück<br />

„Invasion“ herausstach. Ab 5. Mai ist Friesz wieder im Vestibül<br />

zu sehen: in „Ego Shooter – Michael Kohlhaas“, einer heutigen Version<br />

der Kleist-Novelle, in der ein Mann ohnmächtig gegen ein tückisches<br />

System kämpft. Friesz hat einen Wolfshund, der aber nicht<br />

mitspielt. Den talentierten Burschen sollte man im Auge behalten.<br />

Veranstaltungsinformationen bitte per Post an Magdalena Mayer (Hainburger Straße<br />

33, 1030 Wien) oder per E-Mail an: schaufenster@diepresse.com. Es müssen genaue<br />

Details zur Veranstaltung (Datum, Uhrzeit, Öffnungszeiten, Adresse, Telefonnummer,<br />

Web site) enthalten sein. Einsendeschluss ist 14 Tage vor dem gewünschten Erscheinungstermin.<br />

Unvollständige Einsendungen werden nicht berücksichtigt. Für Angaben<br />

übernehmen wir keine Gewähr. <strong>Die</strong> blau gekennzeichneten Programmhinweise beziehen<br />

sich auf Kooperationspartner der „<strong>Presse</strong>“.<br />

Hinweis: n Kooperationen diepresse.com/derclub<br />

46 <strong>Schaufenster</strong><br />

Freitag<br />

3. 5.•<br />

Kinder<br />

sAkzent


Kindermuseum Schloss<br />

Schönbrunn „Stets zu <strong>Die</strong>nsten“<br />

- Von der Mundwäscherin und<br />

anderen kaiserlichen Berufen,<br />

ab 6 J., 10.30+13.30+15h<br />

Konzerthaus „Zirkusmusical“<br />

Festliches Singen 2013<br />

Großer Saal, 15h<br />

Lilarum Der gestiefelte Kater,<br />

ab 4 J., 14.30+16.30<br />

Marionettentheater<br />

Schönbrunn Aladdin, 16h<br />

<strong>Die</strong> Zauberflöte, 19h<br />

Märchenbühne Apfelbaum<br />

Froschkönig, ab 4 J., 16h<br />

Mumok Workshop:<br />

Drückeberger, 6–12 J., 14h<br />

Ö. Nationalbibliothek Kinderführung.<br />

Löwe, Geier & Feuersee,<br />

6–12 J,. 10.30<br />

Renaissancetheater Der Herr<br />

der Fliegen, ab 13 J., 15+18.30<br />

Staatsoper Kinderoper:<br />

Pollicino, ab 6 J., 11h<br />

Technisches Museum<br />

Familienführung: Achtung<br />

Forscher, 14.15<br />

Theater am Alsergrund Stoffel<br />

und die Nixe, ab 3 J., 15h<br />

Johann Strauß Wohnung II.,<br />

Praterstraße 54; Der Walzerkönig<br />

lässt bitten, ab 6 J., 14h<br />

Bregenz. Landestheater<br />

Theaterjugendclub: Kuschel - Das<br />

Tier, ab 13 J., Kleines Haus, 17h<br />

Graz. Next Liberty Hub:<br />

Animal Lounge, 17h<br />

Linz. Brucknerhaus mini.music<br />

- Im Kinderzimmer. Jahresthema:<br />

Das musikalische Haus, 13+15+17h<br />

Linz. U/Hof <strong>Die</strong> Geschichte vom<br />

Fuchs, der den Verstand verlor,<br />

ab 8 J., 10.30<br />

Klosterneuburg. Essl Museum<br />

Offenes Atelier, 2–5 J., 15h<br />

KirchenmusiK<br />

Peterskirche Biber:<br />

Mysteriensonaten, 18.15<br />

St. Florian. Stiftskirche<br />

Britten: Messe für Knabenchor<br />

und Orgel, 10h<br />

KLassiK<br />

Gesellschaft für Musiktheater<br />

Pierre Doueihi, Klavier (Bach,<br />

Chopin, Mozart), 19h<br />

n Musikverein Tonkünstler-<br />

Orchester Niederösterreich,<br />

Andrés Orozco-Estrada, Dirigent,<br />

Bernarda Fink, Mezzosporan<br />

(Brahms, Mahler), Großer Saal, 19.30<br />

Wiener Mozart Orchester<br />

(Mozart, Strauß), Brahms Saal, 20.15<br />

Jazz, POP, rOcK<br />

Aera Aervo, 20h<br />

Badeschiff The Groovebumps,<br />

The Conseptagns ft. Deliman, 22h<br />

Café Carina Stonespure, 21h<br />

Café Concerto André Passet,<br />

Lennart Ögren, 19.30<br />

Café Leopold The Sweet Life<br />

Society, 23h<br />

Davis Cravern Group, 20.30<br />

Fluc Neud Photo, 22h<br />

Jazzland Bill Ramsey, 21h<br />

Konzertcafé Schmid Hansl<br />

Remasuri, 16h<br />

Kulisse Vienna Big Band<br />

Project, 20h<br />

Local First Aid, 21h<br />

Metropol Zuckerwattecombo,20h<br />

Ost Klub 3. Wiener Integrationswoche:<br />

Ljubinka Jokic Trio, 21h<br />

Porgy & Bess Corbett /Stephens<br />

/ Moholo & Hasler / Courtois /<br />

Sartorius, 20.30<br />

Shelter Terra Toma, 7 Dials<br />

Mystery, Blind Alley Six, Lowlife,<br />

Vandans, 20h<br />

Stadtsaal Annamateur &<br />

Außensaiter, 20h<br />

Theater am Spittelberg Nasrin<br />

Hobbi & Ensemble, 19.30<br />

Zwe s´FUNKtioniert feat.<br />

Aminata & The Astronauts, 20h<br />

Dornbirn. Conrad Sohm<br />

Kool Savas, support: Laas Unltd,<br />

Burito, Next2Blow, 21h<br />

Dornbirn. Spielboden Elliott<br />

Sharp, Melvin Gibbs, Lucas<br />

Niggli, 20.30<br />

Graz. Explosiv 25 Jahre Explosiv:<br />

Attwenger, Viech, 19.30<br />

Graz. Forum Stadtpark<br />

Favela Gold, 22h<br />

Graz. PPC <strong>Die</strong> Vamummtn<br />

& support, 19.30<br />

Innsbruck. p.m.k. Naam,<br />

Crusaders Of Love, 21h<br />

Korneuburg. Gwölb<br />

Grammofox, 20.30<br />

Linz. Musiktheater Jazzlounge<br />

- Umatschaka, BlackBox, 21h<br />

Oslip. Cselley Mühle Meals on<br />

Wheels, Sixpack, Orange Blues<br />

Club u.a., 20h<br />

Linz. Posthof Frittenbude,<br />

support: Rhytm Police, 20h<br />

Purkersdorf. <strong>Die</strong> Bühne<br />

Bluespumpn, 19.30<br />

Salzburg. Jazzit Freaks of<br />

Funk, 20.30<br />

Salzburg. Rockhouse Yawning<br />

Man, Fatso Jetson, Been<br />

Obscene, 20.30<br />

Wels. Alter Schl8hof Skaputnik,<br />

support: Souldja, 20h<br />

tanz<br />

Odeon Serapions Ensemble:<br />

PaRaDiSo, 20h<br />

Palais Kabelwerk Wieser: Grenzgänge<br />

/ Borderlines 2 – Tanz im<br />

intermedialen Raum, 20h<br />

WUK Valerie Oberleitner & Olivier<br />

Tirmarche, Performance: (J-1)<br />

Prototype Wuk, Projektraum, 20h<br />

Bregenz. Festspielhaus São<br />

Paulo Companhia de Dança, 20h<br />

Graz. Oper Toulon/Wellenkamp/<br />

Wilton: Celebrating Sacre, 19.30<br />

Salzburg. ARGEkultur Circle<br />

Industry 2013 – Breakdance<br />

Festival, 18h<br />

St. Pölten. Festspielhaus<br />

Michael Clark: come, been and<br />

gone, 19.30<br />

theater<br />

Bunkerei Augarten<br />

Theater Playground:<br />

Sauschädelfressen, 20h<br />

Burgtheater Feststiege Landtmannseite<br />

Haushofer:<br />

<strong>Die</strong> Wand, 20h<br />

Freie Bühne Wieden Szyszkowitz:<br />

Eva König oder Das Glück<br />

des G.E. Lessing in der Wiedner<br />

Hauptstraße, 19.30<br />

Garage X nach Michel Houellebecq:<br />

Karte und Gebiet, 20h<br />

Gloria Theater Hans Lang: Der<br />

alte Sünder 20h<br />

Hundsturm Muchogusto -<br />

Una Ópera tragi-erótico, 20h<br />

InterkulttheaterSchmetterlinge<br />

im Bauch. Melodien aus Musical,<br />

Oper und Operette von Gershwin,<br />

Porter, Mozart, u.a., 19.30<br />

Kasino Schwarzenbergplatz<br />

Grillparzer: <strong>Die</strong> Ahnfrau, 20h<br />

Komödie am Kai Andrea Eckstein:<br />

There‘s no Business like<br />

Showbusiness, 20.15<br />

Metropol <strong>Die</strong> Zähmung des<br />

Widerspenstigen, 20h<br />

Neue Tribüne Wien Café Landtmann,<br />

0664/2344256<br />

Jean Genet: <strong>Die</strong> Zofen, 20h<br />

Pygmalion Theater Zweig:<br />

<strong>Die</strong> Schachnovelle, 20h<br />

Raimund Theater Elisabeth, 19.30<br />

Ronacher Natürlich<br />

Blond, 15h+19.30<br />

Freitag–Donnerstag<br />

Schauspielhaus Anne<br />

Habermehl: Luft aus Stein, 20h<br />

TAG Pommerening: Letzter<br />

Aufruf Jedermann, 20h<br />

Theater Center Froum Michael<br />

McKeever: Der süßeste Wahnsinn,<br />

Forum I, 19.30 Lautensack: <strong>Die</strong><br />

Pfarrhauskomödie, Forum II, 20h<br />

Theater Drachengasse Corpus<br />

Delicti, 20h<br />

Theater Nestroyhof Gilla Cremer:<br />

<strong>Die</strong> Kommandeuse und<br />

Covergirl, 20h<br />

Theater Spielraum Stefan<br />

Zweig: Angst, 20h<br />

Bregenz. Kosmostheater Anne<br />

Lepper: Seymour, 20h<br />

Bregenz. Landestheater<br />

Frisch: Biografie: Ein Speil,<br />

Großes Haus, 19.30<br />

Graz. Schauspielhaus<br />

Anna Badora: Klytaimnestra,<br />

Hauptbühne, 19,30 Jelinek: FaustIn<br />

and Out Ebene 3, 20.30<br />

Graz. Theater im Keller<br />

Hengstler: Soros, 20h<br />

Innsbruck. Kellertheater<br />

Tris: Traumfrauen, 20h<br />

Innsbruck. Landestheater<br />

Kühr: Stallerhof, Kammerspiele, 19.30<br />

Klagenfurt. Stadttheater<br />

Raimund: Der Alpenkönig und der<br />

Menschfeind, 19.30<br />

Linz. Landestheater Dempsey/<br />

Rowe. <strong>Die</strong> Hexen von Eastwick,<br />

Großer Saal, 19.30 Molière: Der<br />

Geizige, Kammerspiele, 19.30<br />

Linz. Phönix Nach Weingartner:<br />

<strong>Die</strong> fetten Jahre sind vorbei, 19.30<br />

Salzburg. Kleines Theater<br />

Clementi: Zeitlieder, 20h<br />

Salzburg. Landestheater<br />

Händel: Ariodante, 19h<br />

Salzburg. Toihaus Mondnacht.<br />

Das Cellokonzert von Robert<br />

Schumann – akustisch, elektronisch,<br />

literarisch & getanzt, 20.02<br />

Schlosshof Susanne Rossouw:<br />

Prinz Eugen Reloaded - ein medial-barockes<br />

Theater in 3 Akten.<br />

Musikalisch-literarische<br />

Rundreise durch Prinz Eugens<br />

Europa, 19.30<br />

Villach. Neue Bühne Turrini:<br />

Endlich Schluß, 20h<br />

Kabarett<br />

Gasometer <strong>Die</strong>ter Nuhr, 20h<br />

Gruam Zieher & Leeb, 19.30<br />

Kabarett Niedermair<br />

Gerhard Walter, 19h<br />

Kabarett Simpl Niavarani/<br />

Schmidleitner: Revue:<br />

100 Jahre Simpl, 16+20h<br />

Orpheum Monica Weinzettl &<br />

Gerold Rudle, 20h<br />

Stadttheater Walfischgasse<br />

Guido Tartarotti, 20h<br />

Theater am Alsergrund Open<br />

House: Play & Win, 19.30<br />

Braunau. Gugg Heilbutt &<br />

Rosen, 20h<br />

Grafenegg. Auditorium<br />

Lukas Resetarits, 20h<br />

Graz. Hin & Wider<br />

Christof Spörk, 20h<br />

Graz. Orpheum<br />

Science Busters, 20h<br />

St. Pölten. VAZ Zwa Voitrottln<br />

- Johannes Glück und <strong>Die</strong>ter<br />

Hörmann, 20h<br />

PuLt & POdium<br />

Café Korb I., Branstätte 9;<br />

Gregor Oezelt: <strong>Die</strong> Tante Jolesch<br />

oder - Der Untergang des<br />

Abendlandes in Anekdoten von<br />

Friedrich Torberg, 15h<br />

n Bad Aussee. <strong>Die</strong> Wasnerin<br />

Lesung von Eva Rossmann:<br />

Unter Strom, 20.30<br />

events<br />

3. Wiener Integrationswoche<br />

umfangreiches Programm im<br />

Zeichen der Vielfalt, siehe:<br />

www.integrationswoche.at<br />

Palais Kabelwerk Wieviel Lesen<br />

braucht das Schreiben?<br />

Schreibwerkstatt für Erwachsene<br />

mit Heinz D. Heisl, 19h<br />

Vienna Gallery Weekend<br />

viennagalleryweekend.com<br />

Graz. Alte Galerie Schloss<br />

Eggenberg „Lust und Verrat -<br />

Körpermonologe“: Museumsrundgang<br />

mit dem Theater im<br />

Bahnhof, 20h<br />

Linz. Lentos Jubiläumswochenende<br />

10 Jahre Lentos: Tag der<br />

offenen Tür, 14–20h<br />

Sonntag<br />

31. 5. 5.• 3.•<br />

KLassiK<br />

Kinder<br />

Albertina Kinderführung:<br />

Der verschollene Rembrandt,<br />

ab 5 J, 15.30<br />

Dschungel <strong>Die</strong> Martha im Koffer,<br />

ab 4 J., 16h Sturm, ab 2 J., 16.30<br />

Gasometer <strong>Die</strong> Zauberflöte für<br />

Kinder, ab 4 J., 14.30<br />

Haus der Musik<br />

Kinderführung, 10+14h<br />

Hofburg Kinderführung: Auf den<br />

Spuren der Schönen Sissi,<br />

6–11 J., 10.30+14.30<br />

Kindermuseum Schloss<br />

Schönbrunn „Stets zu <strong>Die</strong>nsten“<br />

- Von der Mundwäscherin und<br />

anderen kaiserlichen Berufen,<br />

ab 6 J., 10.30+13.30+15h<br />

Leopold Museum Kinderatelier:<br />

Zum Muttertag: Geschenke des<br />

Himmels, 5–12 J., 14h<br />

Lilarum Der gestiefelte Kater,<br />

ab 4 J., 14.30+16.30<br />

Marionettentheater Schönbrunn<br />

Kinderzauberflöte, 11h<br />

<strong>Die</strong> Zauberflöte, 16h<br />

Märchenbühne Apfelbaum<br />

Froschkönig, ab 4 J., 16h<br />

Mumok Offenes Atelier für die<br />

Kleinsten, 4–6 J., 11h Workshop:<br />

Sonntag - Tontag, 6–12 J., 14h<br />

Pallais Mollard/Globenmuseum<br />

Kinderführung:<br />

Woher kommt die Schokolade,<br />

6–12 J,. 14h<br />

Porgy & Bess Kinder-Musiktheater:<br />

Anna und der Wolf – Abenteuer<br />

im Märchenland, 14h<br />

Technisches Museum<br />

Kinderworkshop:<br />

Robo-Rescue, 4–7 J., 14h<br />

Wien Museum Workshop:<br />

„Kafts an La-ven-dl!“ - Shoppen<br />

und Waren-aufrufen in Alt-Wien,<br />

ab 6 J., 15h<br />

Bregenz. Landestheater<br />

Theaterjugendclub: Kuschel - Das<br />

Tier, ab 13 J., Kleines Haus, 17h<br />

Graz. Theater am Ortweinplatz<br />

Julia ist gerade nicht da,<br />

ab 12 J., 19h<br />

Innsbruck. Landestheater<br />

Teller: Krieg - Stell dir vor er wäre<br />

hier, ab 14 J., K2, 20.30<br />

Linz. Brucknerhaus mini.music<br />

- Im Kinderzimmer. Jahresthema:<br />

Das musikalische Haus, 11+15h<br />

Linz. Lentos Jubiläumswochenende<br />

10 Jahre Lentos: Familientag<br />

mit Spielen, Führungen,<br />

offenem Atelier, u.a., 10–18h<br />

Klosterneuburg. Essl Museum<br />

Offenes Atelier, ab 3 J., 11h<br />

Familienrundgang, 14h<br />

Offenes Atelier, ab 3 J,. 15h<br />

KirchenmusiK<br />

Augustinerkirche Salieri:<br />

Hofkapellmeistermesse, 10.30<br />

Hofburgkapelle Mozart:<br />

Piccolominimesse, 9.15<br />

Jesuitenkirche Mozart:<br />

Missa solemnis in C, KV 317,<br />

„Krönungsmesse“, 10.30<br />

Peterskirche Hochamt, Vokalensemble<br />

Choriambus, 11.15<br />

Pfarre Neuerdberg Mozart:<br />

Credomesse, 9.30<br />

Schubertkirche Gounod, Messe<br />

brève N5. 5 in C-Dur, 10.30<br />

Stephansdom Mozart:<br />

Dominicusmesse, 10.15<br />

St. Florian. Stiftskirche<br />

Kropfreiter: Sonata da chiesa<br />

für Fagott und Orgel, 10h<br />

KLassiK<br />

Geymüllerschlössel 71136-<br />

231 Wolfgang Holzmair, Bariton,<br />

Anton Voigt am Hammerflügel<br />

von Johann Schantz (Liebeslieder<br />

von Haydn, Mozart und<br />

Beethoven), 11.30<br />

Konzerthaus Stefan Mickisch<br />

„Richard Strauss: Salome“, 11h<br />

Neue Burg Matinée: Anthony<br />

Romaniuk, Hammerflügel<br />

(Beethoven, Weber), 11h<br />

n Musikverein Wiener Johann<br />

Strauss Orchester Alfred Eschwé,<br />

Dirigent und Moderator (Johann<br />

und Josef Strauß), Großer Saal, 11h<br />

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich<br />

Andrés Orozco-Estrada,<br />

Dirigent, Bernarda Fink, Mezzosporan<br />

(Brahms, Mahler), Großer<br />

Saal, 16h Frühlingsfestival 2013:<br />

ORF RSO Wien , Alain Altinoglu,<br />

Claude Debussy: Le Martyre de<br />

Saint-Sébastien. Mysterienspiel<br />

für Soli, Chor und Orchester,<br />

Großer Saal, 19.30 Renaud & Gautier<br />

Capuçon Gérard Caussé, Viola,<br />

Nicholas Angelich, Violoncello,<br />

(Brahms, Fauré), Brahms Saal, 19.30<br />

Staatsoper Das Ensemble<br />

stellt sich vor, Margarita<br />

Gritskova, Mezzosopran,<br />

Nikolay Borchev, Bariton,<br />

Kathleen Kelly, Klavier, 11h<br />

Bregenz. Festspielhaus<br />

Symphonieorchester Vorarlberg,<br />

Gérard Korsten, Dirigent, Aaron<br />

Pilsan, Klavier (Strauss,<br />

Mendelssohn, u.a.), 19.30<br />

Innsbruck. Landestheater<br />

Liederabend: Im wunderschönen<br />

Monat Mai (Schumann u.a.),<br />

Großes Haus, 19h<br />

Linz. Brucknerhaus Festival<br />

Sinfonietta Linz: Lui Chan,<br />

Leitung, Arkady Shilkloper,<br />

Alphorn (Bach, Galliano,<br />

Shilkloper, u.a.), 11h<br />

Niederfellabrunn. Schloss<br />

Eggner Trio (Beethoven,<br />

Dvorák), 11h<br />

Jazz, POP, rOcK<br />

B72 Nick Howard, 20h<br />

Fluc Purling Hiss, Snoww<br />

Crystal, 22h<br />

Interkulttheater Ensemble<br />

Alcaucil, 19.30<br />

Porgy & Bess Miguel Zenon /<br />

Laurent Coq: „Rayuela“, 20.30<br />

RadioKulturhaus<br />

Julian Le Play, 18.45<br />

Rhiz Terrorbird, Crystal Soda<br />

Cream, Mattress, 21h<br />

Schauspielhaus Galakonzert:<br />

Wiener Nachtigall, 17h<br />

Stadsaal 5/8erl in Ehr´n, 20h<br />

Viper Room Stomper 98,<br />

Old Firm Casuals, Stigma,<br />

Spidercrew, 20h<br />

Volkstheater. Rote Bar Tango<br />

Argentino especial Crossover<br />

Milonga: Traspiè live, 19.30<br />

Zwe MM Jazzfestival - Auditions<br />

2013, 20h<br />

Graz. Orpheum Uriah Heep, 20h<br />

Innsbruck. Treibhaus TAT - Ton<br />

Art Tirol: 18 Ensembles, 11h<br />

Linz. Stadtwerkstatt Astronautalis<br />

& Band, Zachgeburt, 21.30<br />

tanz<br />

Linz. Landestheater<br />

Österreichische Tanzgala, 19.30<br />

Salzburg. ARGEkultur Circle<br />

Industry 2013 – Breakdance<br />

Festival, 15h<br />

theater<br />

Bunkerei Augarten<br />

Theater Playground:<br />

Sauschädelfressen, 20h<br />

Burgtheater Vestibül nach<br />

Kleist: Junge Burg: Ego Shooter<br />

- Michael Kohlhaas, 19h<br />

Gloria Theater Hans Lang: Der<br />

alte Sünder 16h<br />

Pygmalion Theater Lesetheater:<br />

„Ein Übergang zum Untergang.<br />

Menschliche und andere<br />

Abgründe“, Texte von Karl Kraus,<br />

Jura Soyfer, u.a. 20h<br />

Raimund Theater Elisabeth, 18h<br />

Ronacher Natürlich Blond, 18h<br />

TAG Improvisationstheater:<br />

Sport vor Ort, 19h<br />

Graz. Oper Verdi: Falstaff, 15h<br />

Klagenfurt. Stadttheater<br />

Raimund: Der Alpenkönig und<br />

der Menschfeind, 15h<br />

Klosterneuburg. Schömer-<br />

Haus Musiktheater für zwei<br />

Schauspieler und Klavierduo von<br />

Verena Joos: Also dann - eine<br />

erotische Versuchsanordnung<br />

mit Mozart, 19.30<br />

Linz. Eisenhand Glattauer:<br />

Gut gegen Nordwind, 20h<br />

Linz. Phönix Nach Weingartner:<br />

<strong>Die</strong> fetten Jahre sind vorbei, 19.30<br />

Salzburg. Kleines Theater Karl<br />

Valentin & Liesl Karlstadt: Tränen<br />

lache - Karl Valentin, 19h<br />

Salzburg. Landestheater<br />

Tschechow: <strong>Die</strong> Möwe, 15<br />

Zeh: Der Kaktus, Kammerspiele, 19h<br />

Kabarett<br />

Aera Hut ab–Das Kabarettkollektiv,<br />

20h<br />

Gruam Robert Mohor, 19.30<br />

Kabarett Niedermair<br />

Reinhard Nowak, 19.30<br />

Orpheum Stipsits & Rubey, 20h<br />

Stadttheater Walfischgasse<br />

Gery Seidl, 20h<br />

Salzburg. Landestheater<br />

Alfred Dorfer, 20h<br />

PuLt & POdium<br />

Kosmos Theater Podiumsdiskussion:<br />

Das Frauenbild der<br />

FPÖ. Mit Gabriele Heinisch-<br />

Hosek, Freda Meissner-Blau<br />

und Barbara Klein, 11h<br />

MuTh Künstlergespräch Thomas<br />

Hampson, 11h<br />

Linz. Landestheater Lesezeichen<br />

extra. George Wozasek.<br />

Eine biographische Spurensuche<br />

..., Foyer im Großen Haus, 11h<br />

events<br />

3. Wiener Integrationswoche<br />

umfangreiches Programm im<br />

Zeichen der Vielfalt, siehe:<br />

www.integrationswoche.at<br />

Vienna Gallery Weekend<br />

viennagalleryweekend.com<br />

<strong>Schaufenster</strong> 47


Montag<br />

1. 6. 4.• 5.•<br />

KLassiK<br />

Kinder<br />

Akzent


Theater<br />

von Barbara Petsch<br />

Den Bluntschli in der Schachtel haben im Volkstheater


Schutzhaus Zukunft<br />

Jazzgitti,


Film<br />

von Christoph Huber<br />

„Das Werwolfspiel“.<br />

Austro-Horrorfilm, ab<br />

8. Mai in Wien, Pasching,<br />

St. Pölten.<br />

Ohne Fördergeld hat die Schauspielerin, Drehbuchautorin<br />

und Regisseurin Johanna Rieger ihr Langfilmdebüt „Das<br />

Werwolfspiel“ auf die Leinwand gehievt: „Ich wollte noch vor<br />

der Pension einen Horrorfilm machen“, erklärt sie im <strong>Presse</strong>heft<br />

mit Hinblick auf die langen Wartezeiten bei Förderstellen.<br />

Stattdessen hat sie mit einer kleinen Truppe binnen 15 Tagen<br />

ihre 20.000-Euro-Produktion umgesetzt, die vom beliebten<br />

Kartenspiel „<strong>Die</strong> Werwölfe vom Düsterwald“ inspiriert ist. Rieger<br />

selbst spielt die Ärztin Rosa, die nach Dekaden in das abgelegene<br />

Ferienhaus ihrer Familie im Wald zurückkehrt und mit<br />

einstigen Spielkameraden eine Runde des Gesellschaftsspiels<br />

beginnt: Aber als das erste Opfer nicht bloß in seiner Spielrolle,<br />

sondern überhaupt tot ist, eskalieren die Ereignisse – in nicht<br />

allzu eiligem Tempo. Rieger hat zuvor etwa die W24-Sitcom<br />

„Marie hat voll die Krise“ konzipiert: Ihr Film ist nicht wirklich<br />

ein Schocker, aber immerhin eine sympathische Kuriosität.<br />

Fernsehen mit Kultur<br />

von Isabella Wallnöfer<br />

„Hatufim“. Arte geht<br />

mit der israelischen<br />

Vorlage von „Homeland“<br />

in Serie.<br />

Es war die erfolgreichste israelische Serie aller Zeiten. Und<br />

diese lieferte die Vorlage für die preisgekrönte US-Adaption<br />

„Homeland“: Arte sendet Gideon Raffs „Hatufim“


Museen&<br />

Ausstellungen<br />

wien<br />

Akademie d. Bildenden Künste<br />

I., Schillerplatz 3, 58816-2201<br />

Di–So 10–18h<br />

Laboratorium Austria. Eine<br />

Ausstellung im Rahmen des<br />

Forschungsprojektes<br />

MemScreen. Bis 28.4.<br />

Gemäldegalerie: Pierre Subleyras<br />

bittet ins Atelier. Ein Künstlerleben<br />

im Spätbarock. 18.4. bis 2.6.<br />

Albertina I., Albertinaplatz 1,<br />

534 83-555<br />

Täglich 10–18h, Mi 10– 21h<br />

Max Ernst Retrospektive. Bis 5.5.<br />

Lewis Baltz. Bis 2.6.<br />

Bosch Bruegel Rubens<br />

Rembrandt. Bis 30.6.<br />

Architekturzentrum Wien/AzW<br />

VII., MuseumsQuartier,<br />

5223115 Täglich 10–19h<br />

Das Gold des AzW. <strong>Die</strong><br />

Sammlung. Bis 22.7.<br />

Dauerausstellung: Österr.<br />

Architektur im 20. und 21. Jhdt.<br />

Arnold Schönberg Center<br />

III., Zaunerg. 1-3, 71218 88-31<br />

Mo–Fr 10–17h<br />

Art is: New Art. Reflexionen zu<br />

Schönberg in der Gegenwartskunst.<br />

Bis 30.6.<br />

Bank Austria Kunstforum<br />

I., Freyung 8, 5373326<br />

Tägl. 10–19h, Fr 10– 21h<br />

Meret Oppenheim. Bis 14.7.<br />

TRESOR: Drawing the Line.<br />

Zeichnungen aus der Bank<br />

Austria Kunstsammlung. Bis 12.5.<br />

Bawag Contemporary<br />

I., Franz Josefs Kai 3,<br />

059905919<br />

Täglich 14–20h<br />

Ulrich Seidl: Liebe - Glaube -<br />

Hoffnung. Bis 26.5.<br />

n Belvedere III., Prinz Eugenstr.<br />

27, 79557-134<br />

OBERES BELVEDERE: Tägl. 10–18h<br />

Gerold Tusch: Intervention. Bis<br />

30.6. UNTERES BELVEDERE:<br />

Täglich 10–18h, Mi bis 21h<br />

Barock since 1630. Bis 9.6.<br />

Hundertwasser: Japan und die<br />

Avantgarde. Bis 30.6.<br />

21erHaus III., Arsenalstraße 1,<br />

Schweizergarten, 795 57-700<br />

Mi–So 10–18h<br />

Österreichische Fotografien von<br />

den 1930ern bis heute. Bis 5.5.<br />

Dauerausstellung:<br />

<strong>Die</strong> Sammlung #2<br />

21ER RAUM: Mathias Pöschl.<br />

Bis 12.5.<br />

Fotogalerie IX., Währinger Str.<br />

59, 4085462<br />

Di &Fr 14–19h, Mi&Do 12–19h, Sa 10–14h<br />

Aufstellungen - Portraits<br />

zwischen Realität und Fiktion.<br />

Tommaso Bonaventura, Petra<br />

Buchegger, Viola Fátyol, u.a.<br />

Bis 4.5.<br />

Foto-Raum XVIII., Theresieng.<br />

25, 0676/5175741<br />

Mo, Mi, Fr 10–13h (im August nur<br />

nach Vereinbarung)<br />

Hubert Blanz: Urban Codes.<br />

Bis 31.7.<br />

52 <strong>Schaufenster</strong><br />

MUSEEN & AUSSTELLUNGEN<br />

Heeresgeschichtliches<br />

Museum III., Arsenal,<br />

Obj. 18, 795 61–0<br />

Täglich 9–17h<br />

WoMen At War - k.u.k.<br />

Frauenbilder 1914-1918. Bis 29.9.<br />

Permanent: Dreißigjähriger<br />

Krieg/ <strong>Die</strong> Türkenkriege/ Prinz<br />

Eugen/ Maria Theresia u.a.<br />

Hermesvilla XIII., Lainzer<br />

Tiergarten, 8041324<br />

Di–So & Ftg. 10–18h<br />

Sattlers Kosmorama. Eine<br />

Weltreise von Bild zu Bild. Bis 3.11.<br />

Hofmobiliendepot VII.,<br />

Mariahilfer Str. 88, 5243357<br />

Di–So 10–18h<br />

Maximilian von Mexiko. Der<br />

Traum vom Herrschen. Bis 18.8.<br />

Dauerausstellung: Geschichte<br />

der Wiener Möbelkunst und Innenausstattung.<br />

Jesuitenfoyer I., Bäckerstraße<br />

18, 5125232<br />

Mo & Di 16–19h, So & Ftg 12–13h<br />

Katharina Stiglitz, Gerlinde<br />

Wurth: Strich Punkt. Bis 21.5.<br />

Jüdisches Museum Wien<br />

I., Dorotheergasse 11,<br />

5350431 So–Fr 10–18h<br />

Meeting Jedermann: Rabinovich<br />

revisited. Bis 26.5.<br />

Alle meschugge? Jüdischer Witz<br />

und Humor. Bis 8.9.<br />

Kiesler Stiftung Wien<br />

VI., Mariahilfer Str. 1b, 5130775<br />

Mo–Fr 10–17h, Sa 11–15h<br />

Breton, Duchamp, Kiesler:<br />

Surreal Space 1947. Bis 11.5.<br />

Kunsthalle Exnergasse<br />

IX., Währinger Straße 59,<br />

40121-42<br />

Di–Fr 13–18h,Sa 11–14h<br />

Mutant Attack of the Sequential<br />

Superoganism. Bis 9.6.<br />

Kunst Haus Wien III., Untere<br />

Weißgerberstr. 13, 712 0495<br />

Täglich 10–19h<br />

Saul Leiter. Bis 26.5.<br />

Kunsthistorisches Museum<br />

I., Maria-Theresien-Platz,<br />

52524-0<br />

Di–So 10–18h, Do bis 21h<br />

Im Schatten der Pyramiden. <strong>Die</strong><br />

österreichischen Grabungen in<br />

Giza (1912–1929). Bis 20.5.<br />

Bunte Götter. <strong>Die</strong> Farbigkeit<br />

antiker Skulptur. Bis 15.9.<br />

Das Anlitz des Fremden. <strong>Die</strong><br />

Münzen der Hunnen und Westtürken<br />

in Zentralasien und Indien.<br />

Bis 31.10.Ansichtssache #4:<br />

Außergewöhnliche Einblicke in<br />

die Gemäldegalerie. Bis 19.5.<br />

Künstlerhaus K/Haus<br />

I., Karlsplatz 5, 5879663<br />

Tägl. 10–18h, Do 10–21h<br />

Władysław Pluta: Filmplakate. Bis<br />

7.5. Josef Albers: Interaction of<br />

color. Bis 12.5. make.aZINE. Bis 26.5.<br />

Marek Freudenreich: Filmplakate.<br />

7.5. bis 26.5. in.print.out - Grafik in/<br />

auswendig. Bis 9.6 .<br />

Kunstraum Niederösterreich<br />

I., Herrengasse 13, 9042111<br />

Di-Fr 11–19h, Sa 11–15h<br />

Performance-Reihe und Ausstellung<br />

„Where is my place?“: Was<br />

wird hier eigentlich gespielt?<br />

Kuratorin: Christiane Krejs.<br />

2.5 bis 4.5.<br />

Leopold Museum VII.,<br />

Museumsplatz 1, 52570-0<br />

Tägl. außer Di 10–18, Do– 21h<br />

Wolken - Welt des Flüchtigen.<br />

Bis 1.7. Dauerausstellung:<br />

Egon Schiele /Wien 1900.<br />

MAK - Museum für angewandte<br />

Kunst I., Stubenring 5,<br />

71136-248<br />

Mi–So 10–18, Di bis 22h<br />

GALERIE: Kerstin von Gabain: city<br />

of broken furniture. Bis 26.5.<br />

KUNSTBLÄTTERSAAL:<br />

Loos zeitgenössisch. Bis 23.6.<br />

STUDIENSAMMLUNG METALL:<br />

J E X - Jewelry Exhibition.<br />

Schmuck von Petra Zimmermann.<br />

Bis 23.6.<br />

STUDIENSAMMLUNG MÖBEL:<br />

Marco Dessí: Still Life. Bis 5.5.<br />

STUDIENSAMMLUNG TEXTIL:<br />

Englische Stoffe und Tapeten um<br />

1900. Bis 13.10.<br />

STUDIENSAMMLUNG KERAMIK:<br />

Alt-Wiener Porzellan 1904. Bis<br />

13.10. SCHAUSAMMLUNG:<br />

Wien 1900. Bis 23.6. Asien:<br />

Masterpieces. Bis 13.10. Gegenwartskunst:<br />

Darüber hinaus.<br />

Kuratiert von Pae White. Bis 23.6.<br />

Mozarthaus Vienna<br />

I., Domgasse 5, 5121791<br />

Täglich 10–19h Im Labyrinth der Farben<br />

und Töne. Bis 12.1.2014<br />

MUMOK – Museum moderner<br />

Kunst Stiftung Ludwig Wien<br />

VII., Museumsquartier, 52500<br />

Mo 14–19h, Di–So 10–19h, Do 10–21h<br />

Poesie der Reduktion: Minimal,<br />

Concept, Land Art. Bis 5.5.<br />

Franz West: Wo ist mein Achter?<br />

Bis 26.5. Verena Dengler: Fantastischer<br />

Sozialismus. Bis 23.6. in<br />

progress: Werke aus der mumok<br />

Sammlung. Bis 26.1.2014<br />

Museum Judenplatz<br />

I., Judenplatz 8, 5350431-130<br />

So–Do 10–18h, Fr 10–14h<br />

Heute in Wien 2012. Fotografien<br />

zur jüdischen Gegenwart von<br />

Josef Polleross. Bis 12.5.<br />

MUSA Museum Startgalerie<br />

Artothek I., Felderstr. 6–8,<br />

4000-8400<br />

Di, Mi, Fr 11–18h, Do 11–20h, Sa 11–16h<br />

STARTGALERIE: Johanna Braun:<br />

I´m a necromancer not a belly<br />

dancer. Bis 2.5.<br />

Museum für Völkerkunde<br />

I., Neue Burg, 52524-4025<br />

Täglich außer Di 10–18h<br />

Penacho: Pracht & Passion. Seit<br />

15.11.Urania reist nach Ägypten.<br />

Wiener Volksbildung und der<br />

Orient um 1900. Bis 3.6.<br />

Getanzte Schöpfung: Asien<br />

zwischen den Welten. Bis 30.9.<br />

Museum für Volkskunde<br />

VIII., Gartenpalais Schönborn,<br />

Laudong. 15-19, 406 89 05/15<br />

Di–So 10–17h<br />

Gelehrte Objekte? – Wege zum<br />

Wissen. Bis 27.10.<br />

Museumsquartier /Quartier21<br />

VII., Museumsplatz 1, 523 8 81<br />

DESIGNFORUM: Mo–Fr 10–18h,<br />

Sa&So 11–18h Spurensuche<br />

Košice. 8.5. bis 16.5. SCHAURAUM<br />

ANGEWANDTE: täglich 10–22h<br />

Thomas Feuerstein: Myzel. Bis 12.5.<br />

EIKON SCHAUFENSTER: täglich<br />

10–22h Klaus Pichler. Bis 9.5.<br />

Naturhistorisches Museum<br />

I., Maria Theresien-Platz,<br />

521 77-0<br />

Do–Mo 9–18.30, Mi 9–21h<br />

hallstattfarben. Bis 30.12.2013<br />

Gunther von Hagens’<br />

Körperwelten & Der Zyklus<br />

des Lebens. Bis 11.8.<br />

MenschMikrobe. Das Erbe Robert<br />

Kochs und die moderne Infektionsforschung.<br />

Bis 14.7.<br />

Österr. Nationalbibliothek<br />

I., Josefspl. 1, 53410-464<br />

Di–So 10–18h, Do bis 21h<br />

PRUNKSAAL: Nacht über Österreich.<br />

Der Anschluss 1938 - Flucht<br />

und Vertreibung. Bis 28.4.<br />

Österr. Gesellschafts- und<br />

Wirtschaftsmuseum<br />

V., Vogelsangg. 36, 5452551<br />

Mo–Do 9–18h, Fr 9–14h<br />

Gutes Leben & soziale Gerechtigkeit,<br />

Ilse Arlt (1876 - 1960). Bis 28.6.<br />

Photoinstitut Bonartes<br />

I., Seilerstätte 22, 2360293<br />

Besuch gegen Voranmeldung<br />

Rudolf Koppitz. Bis 7.7.<br />

Porzellanmuseum Augarten<br />

II., Obere Augartenstr. 1,<br />

21124-200 Mo–Sa 10–18h<br />

Neu und Gut. Porzellan-Innovationen<br />

der Biedermeierzeit aus den<br />

kaiserlichen Sammlungen. Bis 14.9.<br />

Dauerausstellung: <strong>Die</strong> Geschichte<br />

der Wiener Porzellanmanufaktur<br />

1718 bis heute.<br />

Schleifmühlgasse 12-14


Fotos: Beigestellt<br />

Schloss Esterhazy<br />

Esterhazypl. 1, 63854-12


maria gugging<br />

Museum Gugging<br />

Am Campus 2, 02243/87087<br />

MUSEUM: Di–So 10–17h<br />

faces from gugging / faces.!<br />

Mathias Braschler - Monika Fischer.<br />

Bis 6.10.<br />

GALERIE: Di–Sa 10–17h, So 10.30–17h<br />

Neue Künstler: Alfred Neumayer<br />

und Lejo. Bis 2.6.<br />

sexi - blatt. 26.4. bis 7.10.<br />

NOVOMATIC SALON:<br />

adria.! sartore. Bis 6.9.<br />

mistelbach<br />

Museumszentrum<br />

Waldstr. 44–46, 02572/20719<br />

Di –So 10–17h<br />

Süße Lust - Geschichte(n) der<br />

Mehlspeise. Bis 3.11.<br />

NITSCH MUSEUM: Hermann<br />

Nitsch - „Sinne und Sein“<br />

Retrospektive. Bis 31.7.<br />

prigglitz<br />

Galerie Gut Gasteil<br />

02662/45633<br />

Sa, So, Ftg. 10–18h<br />

Herwig Zens/ Anna Maria<br />

Brandstätter. Bis 16.6.<br />

pöchlarn<br />

Kokoschka Haus Regensburger<br />

Str.29, 02757/7656<br />

Täglich 10–17h<br />

Kokoschka im Foto. 4.5. bis 27.10.<br />

schallaburg<br />

Renaissanceschloss<br />

02754/6317-0 Mo–Fr 9– 17h, Sa,<br />

So & Ftg. 9 –18h<br />

Das Indien der Maharadschas.<br />

Bis 10.11.<br />

schlosshof


Freitag 3.5.<br />

Samstag 4.5.<br />

Sonntag 5.5.<br />

Montag 6.5.<br />

<strong>Die</strong>nstag 7.5.<br />

Mittwoch 8.5.<br />

Donnerstag 9.5.<br />

Burgtheater<br />

514 44 - 4145<br />

www.burgtheater.at<br />

Mo. 3.6.<br />

Di. 4.6.<br />

Mi. 5.6.<br />

Do. 6.6.<br />

Fr. 7.6.<br />

Sa. 8.6.<br />

So. 9.6.<br />

Mo. 10.6.<br />

19.30–22 Uhr<br />

Raimund:


Abend Nachmittag<br />

Vormittag<br />

samstag<br />

4.5.<br />

06 00 nachrichten<br />

06 05 guten morgen Österreich<br />

06 56 gedanken<br />

07 00 morgenjournal<br />

07 33 guten morgen Österreich<br />

07 55 schon gehört?<br />

08 00 morgenjournal<br />

08 10 Ö1 heute<br />

08 15 Pasticcio<br />

09 05 hörbilder<br />

“Allahu Akhbar in Klagenfurt.“<br />

Imam Amir al-Amin<br />

und sein schwieriger Weg<br />

vom Asylwerber zum österreichischen<br />

Staatsbürger<br />

10 05 Klassiktreffpunkt<br />

Live aus dem RadioCafe.<br />

Gast: Rubén Dubrovsky<br />

11 40 help<br />

12 00 mittagsjournal<br />

13 00 Ö1 bis zwei le week-end<br />

Zeus üben, Lektion 2:<br />

der Verwandlungskünstler<br />

14 00 hörspiel-galerie<br />

„Aus dem Bleistiftgebiet“<br />

von Robert Walser<br />

15 05 apropos musik<br />

Bela Bartok: Divertimento<br />

für Streichorchester; Joseph<br />

Haydn: Streichquartett<br />

d-Moll, Hob. III/22 ; Hans<br />

Rott: Symphonie Nr.1 E-Dur<br />

16 57 Ö1 heute<br />

17 00 nachrichten<br />

17 05 Diagonal<br />

19 00 nachrichten<br />

19 05 Logos Plädoyer für ein<br />

erotisches Christentum -<br />

Oder: Warum der Glaube<br />

Sinnlichkeit braucht<br />

19 30 Francis Poulenc: „Dialogues<br />

des carmelites“


Fotos: Beigestellt<br />

<strong>Die</strong> Einschläge kommen näher. Iggy<br />

Pops Umgebung wird durch Gevatter<br />

Tod ausgedünnt. 2009 starb sein wüster<br />

Gitarrendrescher Ron Asheton an einem<br />

Herzinfarkt. Erfahrener Stoiker, der er ist,<br />

hat Iggy für „Ready To <strong>Die</strong>“ seinen alten<br />

Buddy James Williamson rekrutiert, einen<br />

Mann, der schon auf „Raw Power“ und<br />

„New Values“ die Saiten gezupft hat. 1982<br />

hatte man sich bei den Aufnahmen zu „Soldier“<br />

zerstritten. Darauf legte Williamson<br />

die Gitarre weg und wurde Vizepräsident<br />

von Sony Kalifornien. Nach Ashetons Tod<br />

nahm er das Instrument erstmals nach<br />

27 Jahren wieder in die Hände. Das tat dem<br />

Punkappeal des neuen Iggy-Albums sehr<br />

gut. Erstaunlicherweise hat Williamson,<br />

etwa im brachialen „Gun“, brandneue Killer-Riffs<br />

auf Lager, die wie sein Böllern auf<br />

„Raw Power“ neue Generationen beeinflussen<br />

könnten. So richtig lebendig wird Iggy<br />

Pop, wenn es erotisch wird. In „DDs“ etwa,<br />

wo uns der 66-jährige Urpunk, stilistisch<br />

irgendwo zwischen Philosophiezitat und<br />

Cartoonsprechblase, seine Vorliebe<br />

für Double Ds mitteilt.<br />

Damit sind basketballgroße<br />

Frauenbrüste gemeint. „I’m so<br />

lucky when I look at them, I’m<br />

on my knees for double Ds“,<br />

ächzt er unter Aufbietung des<br />

letzten Testosterons. Was die<br />

Größe anlangt, ist er unerbittlich.<br />

Nur bezüglich der Substanz<br />

ist er großzügig: „It doesn’t<br />

DiscothÈque<br />

Pop Jazz<br />

von Samir H. Köck<br />

Der Punk und der Tod<br />

„Ready To <strong>Die</strong>“: Neues von Iggy Pop und seinen Stooges.<br />

von Samir H. Köck<br />

66 und noch immer<br />

wild nach „Double Ds“:<br />

Iggy Pop.<br />

matter if real or fake, Darwin or Freud,<br />

these are my toys.“ Längst wohlhabender<br />

Elder Statesman des Punk, ist dieser vom<br />

wilden Leben abgewetzte Bub immer noch<br />

ein lohnendes Ziel für Groupies aller Generationen.<br />

Weniger glaubwürdig sind seine<br />

Exkursionen in Nihilismus und Gewalt: Lieder<br />

wie „Burn“ und „Gun“ klingen wie lästig<br />

gewordene Fingerübungen, um sich die<br />

alte Reputation zu bewahren.<br />

Unfreundliche Welt. Heute sind seine<br />

Balladen interessanter, weil vielschichtiger.<br />

Ein Highlight ist „Unfriendly World“, in<br />

dem er mit brummelnder Chansonsprechstimme<br />

über sein nicht immer lustiges<br />

Los als Rockikone reflektiert. „Will I<br />

ever be free?“, fragt er melancholisch und<br />

antwortet selbst: „I can’t get out . . .“ <strong>Die</strong><br />

Nummer „The Departed“, ein großes<br />

Lamento auf die Endlichkeit, ist auch musikalisch<br />

ein Blick zurück: Sie beginnt mit<br />

dem Riff von „I Wanna Be Your Dog“. Allein,<br />

das Klangbild ist anders. Statt rauschender<br />

Verzerrung herrscht eine<br />

mutig wimmernde Slide-<br />

gitarre. In solchen Momenten<br />

der Verletzlichkeit ist die<br />

Musik des heutigen Iggy Pop<br />

am würdigsten. Schade, dass<br />

er nicht mit seinen herrlichen<br />

Chansons nach Wien kommt.<br />

Trotzdem freuen wir uns auf<br />

seine Wiederkehr am<br />

9. August in der Arena.<br />

Norwegische Musiker dürften<br />

immun gegen Amerikanisierung<br />

sein. Auch wenn sich „In The Country“,<br />

dieses gedankenschwere Trio um<br />

den Pianisten Morten Qvenild, für sein<br />

fünftes Album „Sunset Sunrise“ in ein<br />

Studio in Los Angeles verfügt hat, seine<br />

Musik bleibt von europäischem Ernst.<br />

Der 35-jährige Qvenild, der als Tastenmann<br />

auch für Solveig Slettahjell und<br />

Susanna Wallumrod umtriebig ist, entwickelt<br />

dramatische Szenarien, die<br />

trotz mancher klanglicher Aufkräuselung<br />

notorisch mit der Stille flirten.<br />

Feine Schärfe kommt durch dezent<br />

eingesetzte Elektronik ins Spiel. <strong>Die</strong>ses<br />

Album zeigt: Das Talentreservoir Skandinaviens<br />

ist unerschöpflich. (Act)<br />

Klassik<br />

von Wilhelm Sinkovicz<br />

Mögen die Originalklang-Apostel<br />

jahrzehntelang Tempofragen,<br />

Phrasierungsdetails und agogische<br />

Nuancen diskutiert haben – EMI bringt<br />

alte Aufnahmen von Otto Klemperer<br />

auf den Markt, und der Musikfreund<br />

lauscht neugierig. Natürlich passt da<br />

nichts zur neuen musikalischen Korrektheit.<br />

Doch wer sich dem kontrapunktischen<br />

Stimmengeflecht Bachs<br />

oder der Detailverliebtheit der thematischen<br />

Arbeit in Haydn-Symphonien<br />

mit Genuss widmen möchte, wird bestens<br />

bedient. Wo neuzeitliche Richtigund<br />

Wichtigmacher oft ungeniert drüberwischen:<br />

Hier wird jede Regung des<br />

kompositorischen Geflechts belebt.<br />

Richtig? Falsch? Musiziert! (EMI)<br />

<strong>Schaufenster</strong> 57


Randerscheinung<br />

von Florian Asamer<br />

Irgendwie bin ich mir zu wenig apodiktisch.<br />

Heute besonders, aber<br />

überhaupt. Ich war immer schon eher<br />

ein Einerseits-andererseits-Wesen<br />

(nicht so ein verwegener Meinungshaudrauf<br />

), aber bei gewissen Dingen –<br />

vor allem bei Stildebatten, Moral, Fragen<br />

des Lebens an sich und so höchstpersönlichem<br />

Zeug – war ich mir dann<br />

letztlich doch sehr, sehr sicher. Zu<br />

sicher sicherlich, rückblickend<br />

betrachtet. Doch seit Kurzem verliere<br />

ich meinen Biss. Oft ist es mir egal.<br />

Aber wenn ich ehrlich bin, weiß ich es<br />

einfach nicht mehr. Auch nach langem<br />

Nachdenken komme ich bei den verschiedensten<br />

Fragestellungen zu keinem<br />

abschließenden Ergebnis. Eher<br />

im Gegenteil. Wenn ich mich einmal<br />

partout festlegen will, muss ich es<br />

machen wie der in Bezug auf die Destination<br />

Unentschlossene mit Fernschmerzen:<br />

Der wirft den Dartpfeil auf<br />

die Weltkarte. Ob man Schnurrbart<br />

tragen darf oder nicht – nur um irgendein<br />

Beispiel zu nennen –, kann ich<br />

anders nicht mehr mit Sicherheit<br />

beantworten. Nicht einmal für mich.<br />

Das könnte damit zu tun haben, dass<br />

ich glaube, meine Nische gefunden zu<br />

haben. Hat man sich selbst aber erst<br />

einmal als Nischenprodukt akzeptiert<br />

(das ist gar nicht so einfach, weil sich<br />

wohl niemand freiwillig in die Nische<br />

verzieht, wenn er es auch da draußen<br />

schaffen würde), wird es recht gemütlich<br />

und kuschelig. Man richtet es sich<br />

dauerhaft ein, beäugt Neues skeptisch<br />

unter dem Generalverdacht, es sei<br />

Unsinn oder zumindest verzichtbar,<br />

allemal überschätzt. Und verliert so<br />

unmerklich den Anschluss. Wenn man<br />

dann Jahre später einmal versehentlich<br />

aus seiner Nische hinausschaut,<br />

erkennt man die Welt nicht wieder.<br />

Dann wird die eigene Nische zur Welt.<br />

Zwangsläufig. Klingt mir jetzt fast zu<br />

apodiktisch. Ich überlege mir das lieber<br />

noch einmal. s<br />

S c h l u S S<br />

Zwei Dinge wird<br />

ein Mann nie verstehen:<br />

das Geheimnis<br />

der<br />

Schöpfung und<br />

den hut einer<br />

Frau. Sagte nicht Philip Treacy.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Redaktion und Herausgeber:<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Presse</strong>“ Verlags-Gesellschaft m.b.H. & Co KG, 1030 Wien, Hainburger Straße 33.<br />

Tel.: 01/514 14-Serie. E-Mail: schaufenster@diepresse.com vorname.name@diepresse.com<br />

Geschäftsführung: Dr. Michael Tillian (Vorsitz), Mag. Herwig Langanger.<br />

Chefredaktion: Rainer Nowak. Chefredaktion <strong>Schaufenster</strong>: Mag. Petra Percher.<br />

Stellvertretende Chefredaktion: Mag. Daniel Kalt. Chefin vom <strong>Die</strong>nst: Mag. Anna Burghardt.<br />

Mode/Kosmetik: Mag. Petra Percher, Mag. Daniel Kalt. Wohnen/Design: Mag. Norbert Philipp.<br />

Essen/Trinken: Mag. Anna Burghardt. Kultur: Barbara Petsch mit Feuilleton-Redaktion.<br />

Fotoredaktion: Mag. Christine Pichler. Mode/Beauty/Foto: Mag. Barbara Zach. Programm:<br />

Magdalena Mayer. Produktion: „<strong>Die</strong> <strong>Presse</strong>“ Content Engine GmbH. & Co KG. Reise: Michael<br />

Reichel. Produktion und Grafik: M.S.C. Medien Service GmbH. Art Direction: Matthias Eberhart.<br />

Bildbearbeitung, Grafik: Christian Stutzig, Patricia Varga.<br />

Anzeigen: „<strong>Die</strong> <strong>Presse</strong>“ Media GmbH & Co KG. Geschäftsführer: Peter Syrch.<br />

Art Copyright: VBK/Wien. Hersteller: Niederösterreichisches <strong>Presse</strong>haus, Druck- und<br />

Verlagsgesellschaft m.b.H., 3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12.<br />

<strong>Die</strong> Ich-Pleite<br />

von Annemarie<br />

Seit 1995 findet einmal jährlich im<br />

Frühling der Tag des Lärms statt.<br />

Heuer war es der 24. April. Haben Sie<br />

davon gehört? Wahrscheinlich nicht,<br />

weil grad ein Lkw an Ihnen vorbeigedonnert<br />

ist. Oder der Nachbar den<br />

Rasenmäher eingeschalten hat. Oder<br />

das Kid in der Wohnung drüber die<br />

Stereoanlage. Oder der Kollege die<br />

Kaffeemaschine. Aber beim Lärm ist<br />

es ja wie bei den Bedürfnissen. Sie<br />

sind pyramidenförmig. Wenn der<br />

Presslufthammer abgestellt ist, stört<br />

einen der vorbeifahrende Zug. Wenn<br />

der Zug vorbei ist, surrt die Waschmaschine.<br />

Wenn die Waschmaschine<br />

ruhig ist, summt der Laptop. Und<br />

wenn der endlich zugeklappt ist,<br />

schnauft der Bürokollege so laut, dass<br />

sich einem das Trommelfell sträubt!<br />

Der Nachbar ist ja immer lauter als<br />

man selbst. Das ist kein Vorurteil, das<br />

kann man objektiv nachmessen! Im<br />

Gehirn. Nichts stört einen mehr als<br />

fremdes Telefonieren. Das ist moralisch<br />

vielleicht nicht ganz okay, aber<br />

unsere kleinen grauen Zellen sind<br />

nicht auf einseitige Kommunikation<br />

programmiert. Sondern auf dialogische.<br />

Wenn unser Gehirn immer nur<br />

„Wo bist du?“, „Wann kommst du nach<br />

Hause?“, „Was sollen wir heute Abend<br />

essen?“, „Geh ich einkaufen oder du?“,<br />

„Haben wir noch eine Extrawurst im<br />

Kühlschrank?“ hört, gerät es in<br />

Zwangsergänzungsstress. Es denkt<br />

mit und will Antworten geben: „Im<br />

Büro“, „Weiß ich noch nicht!“, „Wie<br />

wär’s mit Wurstnudeln?“, „Du, weil<br />

ich war am Montag“, „Du hast gestern<br />

beim ‚Tatort‘ den Rest zammgfuttert,<br />

Schatzi“. Das ist auch der Grund,<br />

warum einem der Kopf dröhnt, wenn<br />

man beim Familienessen zufällig<br />

neben Großonkel Heinz sitzt. Das<br />

letzte Mal einen Dialog geführt hat<br />

der Onkel, als ihn 1945 jemand gefragt<br />

hat: „Waren Sie Parteimitglied?“ und<br />

er hat gesagt: „Nein!!!“ s<br />

<strong>Schaufenster</strong>.<strong>Die</strong><strong>Presse</strong>.com/Randerscheinung <strong>Schaufenster</strong>.<strong>Die</strong><strong>Presse</strong>.com/<strong>Die</strong>IchPleite<br />

58 <strong>Schaufenster</strong><br />

Illustration: Nina Ober


Foto: Ruth Ehrmann<br />

Servus und liebe Grüße<br />

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