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Nr. 33/11. 10. 2013<br />

<strong>Schaufenster</strong><br />

Sturmfront<br />

Neunziger-Revival:


Cover: Bernd Preiml Fotos: Reuters, Michel Comte/I-Management, beigestellt<br />

Bild<br />

der<br />

Woche<br />

Hund und Herrl.


9<br />

10<br />

8 <strong>Schaufenster</strong><br />

2<br />

1<br />

K u l t<br />

90er-Reminiszenz<br />

8<br />

7<br />

3<br />

4<br />

1. Damenlook von Alexis Reyna, Preis auf<br />

Anfrage, www.alexisreyna.com<br />

2. Lampe aus der „Graphic Lamp Collec-tion“<br />

von Delightfull, 3108 Euro, erhältlich<br />

bei Quas, Gumpendorferstraße 16,<br />

1060 Wien<br />

3. Damenlook von Jean Paul Gaultier, Preis<br />

auf Anfrage,<br />

www.jeanpaulgaultier.com<br />

4. Broschenset von Marni, 164 Euro,<br />

www.marni.com<br />

5. Schnürschuhe von Robert Clergerie, 390<br />

Euro, www.net-a-porter.com<br />

6. Sonnenbrille von Christian Roth aus der<br />

„Silver Lining Vintage x Opening<br />

Ceremony“-Kollektion, ca. 330 Euro,<br />

www.openingceremony.us<br />

7. Herrenlook von Shaun Ramson, Preis<br />

auf Anfrage, www.shaunsamson.co.uk<br />

8. Mascara „Great Lash“ von Maybellin, 8,99<br />

Euro, im Drogeriefachhandel erhältlich<br />

9. Kappe aus Feincord von Dsquard2,<br />

351 Euro, www.dsquared2.com<br />

10. Schlüsselanhänger von Versace, 400<br />

Euro, Trattnerhof 1, 1010 Wien<br />

Neue Adresse<br />

6<br />

★ Etro. Das Interieur des neuen Flagship-Store<br />

zeigt die Liebe zur Kunst und<br />

Kultur, die das italienische Label ausmacht.<br />

So befindet sich im Geschäft,<br />

das Damen- und Herrenmode sowie Accessoires<br />

führt, etwa ein Ölgemälde von<br />

Umberto Brunelleschi aus dem Jahre<br />

1920. Tuchlauben 5, 1010 Wien<br />

5<br />

Redaktion: Christina Lechner , Fotos: Reuters (2), Versace, beigestellt


www.cartier.at<br />

Ballon Bleu de Cartier<br />

Neue 33 mm Kollektion, Automatik


Materialien. Für die Herstellung der<br />

Stofftiere werden Mohair, Alpaca<br />

oder Webplüsch verwendet.<br />

Innenleben. Bei der Verwendung<br />

von Holzwolle als Füllmaterial ist<br />

händisches Stopfen notwendig.<br />

A t e l i e r<br />

Es war nicht etwa ein Teddybär, der am Anfang von Margarete<br />

Steiffs Karriere stand. Es war ein einfaches Schnittmuster in<br />

Elefantenform – 1879 im Journal „Modenwelt“ abgedruckt –, das<br />

zum Grundstein des berühmten Spielzeugunternehmens wurde.<br />

Fünf Nadelkissen nähte Margarete Steiff zunächst nach dem Muster,<br />

doch die starke Nachfrage von Kinderseite löste bald eine Neuorientierung<br />

aus: Das Steiff ’sche Filzkonfektionsgeschäft wurde<br />

10 <strong>Schaufenster</strong><br />

Steiff<br />

Fertigung. Dunkle Knopfaugen vollenden<br />

das Stofftier. Danach folgt der<br />

berühmte Knopf im Ohr.<br />

Aussagekräftig. Charakter und Ausdruck<br />

der Stofftiere können nicht an<br />

Maschinen umgesetzt werden.<br />

zur Manufaktur Steiff. 1902 entwarf Margaretes Neffe Richard dann<br />

den „Bären 55 PB“ mit beweglichen Armen und Beinen. Ein amerikanischer<br />

Händler bestellte sofort 3000 Stück und der Teddybär,<br />

benannt nach Präsident Theodore Roosevelt, wurde ab 1906 in den<br />

USA verkauft. Mehr als 130 Jahre nach seiner Gründung bleibt Steiff<br />

Weltmarke, vor allem, weil man auch heute noch auf Handarbeit<br />

setzt – und nicht zuletzt auf den Knopf im Ohr. s<br />

Fotos: Beigestellt


Wien<br />

Graben 22<br />

Tel. 01 532 56 56<br />

Hermes.com<br />

Hermès Winterspiele


Rüsche. Weißes Kleid um 2350 Euro von Dimitri, Strickweste um 269 Euro von Marlene Birger, Jacke um 4100 Euro von Akris. Ohrringe um 245 Euro, Cadenzza<br />

designed by Gian Paulo Maria. Collier über Schulter, 285 Euro, Cadenzza designed by Gaurav Gupta. Der Schmuck auf allen Seiten stammt von Cadenzza.<br />

12 <strong>Schaufenster</strong><br />

Nirvana-<br />

Stimmung<br />

<strong>Die</strong> Neunziger sind zurück: Ein Grunge-Revival bringt eine<br />

Edelversion des typischen Seattle-Schlabberlooks mit sich.<br />

Produktion: Barbara Zach Fotos: Bernd Preiml


Bouclé. Kleid um 2495 Euro und Schuhe um 800 Euro, beides von Alexander McQueen, Strickmantel von Blumarine, Preis auf Anfrage, Socken von Blugirl, Preis<br />

auf Anfrage, Gürtel um 395 Euro von Gucci. Ohrringe „Black Hole Sun“ um 112 Euro entworfen von Iosseliani. Obere Hand: Mittelfingerring „3Skull“ um 210 Euro,<br />

Ringfingerringe „Skull“ um 180 Euro und „Bird Claw“ um 195 Euro, alle entworfen von Bernard Delettrez.<br />

<strong>Schaufenster</strong> 13


Strick. Jacke um 635 Euro von Giorgio Armani, weißer Pullover von Mugler, Preis auf Anfrage, Strickkleid um 964 Euro und Stricktube um 375 Euro, beides von<br />

Jean Paul Gaultier, schwarzes Lederhemd um 650 Euro von <strong>Die</strong>sel Black Gold, Boots um 590 Euro von Blumarine.<br />

14 <strong>Schaufenster</strong>


Spitze. Grünes Oberteil um 2630 Euro und Weste um 2570 Euro, beides von Chanel, Mantel von Jana Wieland, Preis auf Anfrage. Armreif „Duchess“ um 250 Euro<br />

und Ring „Duchess“ um 135 Euro, beides entworfen von Melissa Kandiyoti.<br />

<strong>Schaufenster</strong> 15


Leder. Kleid um 3500 Euro von Gucci, Hose um 650 Euro und Jacke um 1190 Euro, beides von <strong>Die</strong>sel Black Gold, goldene Boots um 800 Euro von Miu Miu. Collier<br />

„Modern Swing“ um 440 Euro, „Black Hole Sun“ verwendet als Armband um 275 Euro, beides entworfen von Iosseliani.<br />

16 <strong>Schaufenster</strong>


Stickerei. Graue Weste um 5200 Euro und Kleid um 5200 Euro, beides von Prada, karierter Schal von Jana Wieland, Preis auf Anfrage, Mütze um 120 Euro von<br />

Blugirl. Kette „Skull“ um 230 Euro entworfen von Janis Savitt.<br />

Cover. Kleid und Mantel von Louis Vuitton, Preis auf Anfrage, Strickgilet in Schwarz/Silber um 529 Euro von MMissoni, Stutzen, Stylists own, Boots um 590 von<br />

Blugirl. Kette „Padlock“ um 595 Euro designed von Mawi London und Ring „Skull“ um 180 Euro, entworfen von Bernard Delletrez für Cadenzza.<br />

Produktion & Styling: Barbara Zach/www.barbarazach.com ☆ Foto: Bernd Preiml ☆ Haar: Alex Moser/www.alexmoser.at ☆ Make-up: Nicole jaritz ☆ Model: Helena/Wienermodels ☆ Make-up: Nicole Jaritz ☆ Set: Empire<br />

of Wolves ☆ Stylingassistenz: Ivana ☆ <strong>Die</strong>se Modestrecke entstand mit Unterstützung von Cadenzza.<br />

Bezugsquellen: Akris, Kohlmarkt 4, 1010 Wien ★ Alexander McQueen, www.alexandermcqueen.com ★ Blugirl, www.blugirl.it ★ Blumarine, www.blumarine.com ★ Cadenzza, Kärntner Straße 53–55, 1010 Wien ★<br />

Chanel, Kohlmarkt 5, 1010 Wien ★ <strong>Die</strong>sel, Kohlmarkt 8–10, 1010 Wien ★ Dimitri, www.bydimitri.com ★ Giorgio Armani, Kohlmarkt 3, 1010 Wien ★ Gucci, Kohlmarkt 5, 1010 Wien ★ Jana Wieland, www.janawieland.at<br />

★ Jean Paul Gaultier, www.jeanpaulgaultier.com ★ Louis Vuitton, Seitzergasse 2–4, 1010 Wien ★ Marlene Birger, www.bymarlenebirger.com ★Mugler, int.mugler.com ★ Prada, Weihburggasse 9, 1010 Wien<br />

18 <strong>Schaufenster</strong>


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Saint Laurent.<br />

<strong>Die</strong> Inspiration<br />

kommt aus kalifornischenVintage-Läden.<br />

Zaungast. Grunge-Ikone Courtney<br />

Love bei der Alexander-Wang-Show.<br />

House of Holland.<br />

Hier ein<br />

Grunge-Remix<br />

des britischen<br />

Labels.<br />

Greta Gerwig.<br />

In „Frances Ha“<br />

ebenfalls im<br />

vom Grunge inspirierten<br />

Look.<br />

Schmuddel-<br />

Luxus<br />

Der Grunge-Look der Neunzigerjahre feiert ein<br />

Comeback und wurde von Modedesignern<br />

ordentlich auf Vordermann gebracht.<br />

20 <strong>Schaufenster</strong><br />

20 <strong>Schaufenster</strong><br />

Text: Elly Kiss<br />

Hedi Slimane.<br />

Der Mastermind<br />

hinter<br />

dem luxuriösen<br />

Grunge-Revival.<br />

Dries van Noten.<br />

Auch der<br />

belgische Designer<br />

zeigte<br />

Kompatibles.<br />

Geniestreich eines Modeschöpfers<br />

oder doch der<br />

Versuch, sich über die<br />

ganze Branche lustig zu<br />

machen? Nach der Präsentation<br />

von Hedi Slimanes<br />

Herbstkollektion für Saint Laurent<br />

waren die Reaktionen gespalten, auf jeden<br />

Fall aber hat der stilprägende Designer mit<br />

seiner Neuinterpretation des Neunzigerjahre­Grunge­Looks<br />

der Modebranche ein<br />

Raunen entlockt. Der No­Statement­Kleidungsstil,<br />

der vor zwanzig Jahren in der<br />

Underground­Szene angesagt war, feiert<br />

nun seinen Einzug in die Welt des luxuriösen<br />

Prêt­à­porter. Darf der Grunge­Stil wieder<br />

Teil einer weltweiten Jugendkultur<br />

werden, oder erfolgte eine nicht mehr<br />

rückgängig zu machende Kontextverschiebung.<br />

Und was macht den Reiz dieser<br />

unprätentiös erscheinenden Stilbewegung<br />

aus?<br />

No-Style der Neunziger.


Grunge-Band. Das Zugpferd der Bewegung<br />

ist und war Nirvana.<br />

Karohemden, Arbeitsstiefel und die Vernachlässigung<br />

des Äußeren spiegelten eine<br />

innere Haltung und zeigten Zugehröigkeit<br />

zur Subkultur Grunge. Der kommerzielle<br />

Durchbruch der Grunge-Kultur war auch<br />

gleichzeitig ihr Untergang. Filme wie „Reality<br />

Bites“ inszenierten die Unvereinbarkeit<br />

des Lebensgefühls mit den gesellschaftlichen<br />

Ansprüchen. Der Slacker-Prototyp,<br />

gespielt von Generationsikone Ethan<br />

Hawke, skandiert für seine Freunde Parolen<br />

der Verweigerung, kombiniert mit<br />

einer Art weltanschaulich-philosophischem<br />

Unterbau.<br />

An der Ostküste der USA wurde so eine<br />

ganze Generation geprägt, und der Überlebenskampf<br />

vieler junger Künstler in den<br />

Metropolen trug dieses Bewusstsein weiter.<br />

Insbesonders in Kalifornien ist der<br />

„Nineties No-Style“ nie ganz verschwunden<br />

und sozusagen zum Bestandteil der dortigen<br />

Folklore geworden.<br />

<strong>Die</strong> Autorin und Schauspielerin Greta Gerwig<br />

stellt dieses Lebensgefühl in<br />

ihren Filmen dar und trägt auch<br />

den dazugehörigen Look: mädchenhafte<br />

Kleider, übergroße Pullover<br />

und am liebsten alles, was<br />

etwas verlottert und zerknautscht<br />

aussieht.<br />

Traumpaar Kurt und Courtney.


Louis Vuitton. „Time<br />

to say goodbye“,<br />

meinte Marc Jacobs<br />

und zeigte sehr viel<br />

Schwarzes.<br />

herMÈs<br />

dior<br />

valentino<br />

22 <strong>Schaufenster</strong><br />

22 <strong>Schaufenster</strong><br />

saint laurent<br />

Abschied und<br />

Ausdruckstanz<br />

<strong>Die</strong> Pariser Modewoche bescherte neben<br />

Frühlingslooks für 2014 auch Knalleffekte.<br />

Es ist immer dasselbe: Sobald<br />

ein wichtiges Modehaus<br />

eine Designerrochade<br />

bestätigt, äußern sich die<br />

wichtigsten Insider auf<br />

Social-Media-Kanälen<br />

über die „endlich erfolgte“ Bestätigung<br />

eines „seit Monaten“ kursierenden<br />

Gerüchts (auch ein Insiderstatus<br />

will untermauert<br />

werden). So dürfte also halb Paris<br />

schon gewusst haben, was nach<br />

der Louis-Vuitton-Show offiziell<br />

war: Marc Jacobs verlässt<br />

das Luxuslabel nach<br />

einem äußerst erfolgreichen<br />

Jahrzehnt in Amt und Würden,<br />

um den Börsegang seines<br />

eigenen Modelabels vorzubereiten.<br />

Seine letzte Kollektion<br />

war stimmigerweise (nicht<br />

nur Frühlingsgefühle evozierend)<br />

ganz in Schwarz gehalten.<br />

Anderswo, nämlich im Grand Palais,<br />

zelebrierte Karl Lagerfeld seine augenzwinkernde<br />

Variante der immer enger<br />

werdenden Kunst-Mode-Bande: <strong>Die</strong> Chanel-Kollektion<br />

wurde in einer Art „White<br />

Cube“ gezeigt, ausstaffiert mit dekorati-<br />

alexander MCQueen<br />

Text: Daniel Kalt<br />

Rick Owens. Eine<br />

kraftvolle Performanceamerikanischer<br />

Stampftanz-<br />

Truppen.<br />

dries van noten<br />

ver Kunst, die auch auf der Art Basel<br />

ihr Plätzchen hätte finden können,<br />

aber zur Gänze von Lagerfeld ersonnen<br />

worden war. Eigenkunst zeigte<br />

auch Jean-Charles de Castelbajac,<br />

jedoch als Motive auf Kleidungsstücken.<br />

Rick Owens wieder setzte<br />

auf Performance-Kunst und ließ<br />

eine Vielzahl tanzender Powerfrauen<br />

aus den USA einfliegen.<br />

In puncto Trendvorschau für kommenden<br />

Frühling war die Vielzahl<br />

von Ethno-Anleihen auffällig<br />

(Valentino, Miu Miu, subtiler bei<br />

Hermès), oft in Richtung Afrika<br />

schielend (Givenchy, McQueen).<br />

Bei Saint Laurent schaffte Hedi<br />

Slimane den Spagat zwischen<br />

der klassischen Eleganz<br />

des Hauses und seinenRockstar-Allüren,<br />

und bei Dior<br />

konsolidierte Raf<br />

Simons sich als visionärer<br />

Modemacher,<br />

der es Saison um Saison<br />

eher wagt, das<br />

Maison in Richtung seiner<br />

eigenen Ästhetik zu<br />

biegen. s<br />

Jean Paul Gaultier<br />

Chanel. Lagerfelds<br />

Kreationen in Mode<br />

und Kunst – Letztere<br />

waren nicht ganz<br />

ernst gemeint.<br />

GivenChy<br />

J. C. de CastelbaJaC<br />

Miu Miu<br />

Fotos: Beigestellt, APA (7), Reuters (4), Getty (1)


Innovation und kompromisslose Qualität sind die Merkmale von Frédérique Constant. Getrieben von beispielloser Leidenschaft nach Präzision<br />

und handwerklichem Geschick fertigenunsere UhrmacherGenfer Zeitmesser von zeitgenössischem,klassischem Design und außer­<br />

gewöhnlichem Wert.<br />

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Genius im<br />

Goldsakko<br />

Der Entertainer Liberace war der erste große<br />

Showstar des Fernsehzeitalters. Sein bestgehütetes<br />

Geheimnis thematisiert nun ein Kinofilm.<br />

24 <strong>Schaufenster</strong><br />

24 <strong>Schaufenster</strong><br />

Text: Oliver Grimm<br />

Superstar. Liberaces opulenter Look in-<br />

spirierte unter anderem Elvis Presley.<br />

Der Kritiker des „New Yorker“ war<br />

sichtlich ergriffen von dem, was er da<br />

Anfang Juni 1954 auf der Bühne des<br />

mit 15.000 Zuhörern restlos ausverkauften<br />

Madison Square Garden sah:<br />

„Der Auftritt! Liberace! Höchstpersönlich!<br />

Ein Gedicht in weißer Fliege,<br />

weißem Frack, weißen Schuhen und dicker Schminke!<br />

Publikum außer sich. Szenen von Pandämonium.“<br />

Zu diesem Zeitpunkt war der am 16. Mai 1919 als Władzio<br />

Valentino Liberace in einer Kleinstadt im Bundesstaat<br />

Wisconsin geborene Mann am Konzertflügel bereits ein<br />

Superstar. Ab 1952 ging die „Liberace Show“, eigentlich<br />

nur eine Folge von Live-Aufzeichnungen seiner Auftritte<br />

auf wechselnden Bühnen, amerikaweit auf Sendung. <strong>Die</strong><br />

Wirtschaftswunder-Generation war süchtig nach dem<br />

neuen Medium, und Liberace gab ihr, wonach sie sich<br />

sehnte: Glanz, Glimmer, romantische Melodien, bis an<br />

den Rand der Erträglichkeit verkitscht, dazu harmlose<br />

Scherze und joviales Geplauder mit dem Publikum, das<br />

am Ende der Konzerte mit auf die Bühne durfte. 30 Millionen<br />

Amerikaner schalteten regelmäßig ein. Pro<br />

Woche gingen im Durchschnitt 10.000 Fanbriefe ein.<br />

Irrwitzig glamourös.


gelacht“, pflegte er besonders feindselig eingestellten<br />

Musikjournalisten brieflich mit auf den Weg zu geben.<br />

Ein bisschen Chopin hier, ein wenig Liszt da, eine Prise<br />

Tschaikowsky, aber nichts allzu Kompliziertes. Sein<br />

Geheimnis? „Ich lasse die ganzen faden Teile weg.“<br />

Dafür legte er umso mehr Wert auf sein Auftreten. Schon<br />

Anfang der 1950er-Jahre tauschte er die bis dahin für<br />

Bühnenmusiker üblichen klassisch-dezenten Anzüge<br />

gegen goldene Sakkos und strassbesetzte Hosen. Als ein<br />

junger Bluessänger aus Memphis namens Elvis Presley<br />

diese Mode einige Jahre später übernahm, war<br />

Liberace längst auf eine irrwitzigere Ebene<br />

des Glamours emporgestiegen. In mehrere<br />

Kilogramm schweren Fuchsmänteln mit<br />

meterlangen Schleppen stieg er aus einem mit<br />

Glitzersteinchen übersäten Rolls-Royce, der<br />

ihn auf die Bühne chauffiert hatte. Denn Rolls,<br />

scherzte er im Plauderton, habe er von seinem<br />

letzten Besuch in London mitgenommen. Dort<br />

hatte er für die Queen gespielt. „Reizende<br />

Dame“, gluckste er. „Und sie wollte ständig<br />

meinen Mantel berühren. Mach nur, Darling,<br />

mach nur, sagte ich.“<br />

Neuzeitlicher Pygmalion.


Design-piraten<br />

<strong>Die</strong> 3-D-Drucktechnologie macht Designer<br />

mächtig und machtlos zugleich.<br />

Text: Norbert Philipp<br />

We love the machine, but<br />

we hate the factory“:<br />

Das Vienna Open<br />

Designfestival, das am 17.<br />

Oktober startet, verschreibt<br />

sich diesem<br />

Motto. Designer brauchen die Industrie<br />

nicht unbedingt mehr, um zu produzieren.<br />

Sie selbst sind die Macher, die „Maker“, wie<br />

sie Chris Anderson in seinem Buch über<br />

„die neue industrielle Revolution“<br />

beschreibt. Dazu ermächtigt hat sie eine<br />

Maschine, die schon als zukünftiger Zauberkasten<br />

des Designs gilt: der 3-D-Drucker.<br />

Wahre Wunderdinge traut man ihm<br />

zu. Wundertaten, die sogar die Weltwirtschaft<br />

komplett auf den Kopf stellen.<br />

<strong>Die</strong> 3-D-Drucktechnologie ermächtigt die<br />

Menschen, Dinge zu tun und auf die Welt<br />

zu bringen, für die man früher Forschungsabteilungen<br />

und Produktionshallen anderer<br />

brauchte. Doch nicht nur „Macher“ sind<br />

die Designer. Manchmal sind sie auch<br />

<strong>Die</strong>be. „Der 3-D-Printer kann die nächste<br />

3-D-Kopiermaschine sein“, spekuliert der<br />

26 <strong>Schaufenster</strong><br />

26 <strong>Schaufenster</strong><br />

Design aus dem Drucker. <strong>Die</strong><br />

„Mash Up“-Kollektion verarbeitet<br />

bereits bestehende Entwürfe.<br />

Designer <strong>Die</strong>derik Schneemann. Das Internet<br />

ist ein riesiges Entwurfsarchiv, in dem<br />

sich Designer bedienen können.<br />

Was verschiedene Fragen aufwirft, vor<br />

allem auch zum Thema Copyright, geistiges<br />

Eigentum und Wert von kreativer Leistung.<br />

„Einer der größten Trends in<br />

3-D-Printing ist die Reproduktion anhand<br />

von Datenbanken im Internet“, sagt<br />

Schneemann. Und mit seiner „Mash Up<br />

Collection“ aus Leuchten, Stühlen und<br />

Zuckerdosen setzt er sich damit auseinander,<br />

indem er zusammensetzt: <strong>Die</strong> Entwürfe<br />

komponiert er aus Teilen von<br />

Designikonen der Vergangenheit zu neuen,<br />

Tipp<br />

Vienna Open 2013. Der Pop-up-Store Neubau in<br />

der Westbahnstraße bildet den Mittelpunkt des<br />

Festivals, das vom 17. bis 31. Oktober stattfindet.<br />

Ausstellungen, Workshops und Vorträge internationaler<br />

Gäste bilden das Programm. Das Festivalmotto<br />

lautet in diesem Jahr zur zweiten Auflage:<br />

„We love the machine, but hate the factory“.<br />

Geborgt oder geklaut. <strong>Die</strong>derik<br />

Schneemann verarbeitet ikonische<br />

Formen seiner Vorbilder.<br />

kontroversiellen Stücken. Referenzen auf<br />

verehrte Altmeister sind es. <strong>Die</strong> „Mash Up<br />

Collection“ soll das Augenmerk auf ein<br />

Thema richten, das wohl die Kehrseite der<br />

3-D-Print-Euphorie bedeutet.<br />

„Ich bin überzeugt, dass der 3-D-Druck-<br />

Trend nicht zu stoppen ist. Mehr und mehr<br />

Designs werden im Internet auftauchen. So<br />

wird es unmöglich, die Copyrights zu kontrollieren“,<br />

erklärt Schneemann. Noch<br />

Designer oder schon <strong>Die</strong>b? „Bewegen wir<br />

uns in Richtung Napster des Designs?“,<br />

fragt sich der Niederländer.<br />

<strong>Die</strong> neue Offenheit. Design öffnet sich: <strong>Die</strong><br />

Designer bleiben längst nicht mehr in ihren<br />

Rollen, in denen sie sich selbst und andere<br />

sie viele Jahre sahen: Sie treiben ihre Ideen<br />

lieber voran und setzen sie um. Werkzeuge<br />

und Technologien haben sich derart<br />

gewandelt, dass der Gestalter selbst den<br />

gesamten Produktionsprozess steuern<br />

kann. Beim Vienna Open 2013 steht hingegen<br />

weniger das Stehlen als das Teilen im<br />

Vordergrund. Den aktuellen Diskurs zu<br />

„Shared Economies“ und „Produktionsmitteln<br />

der 3. industriellen Revolution“ will<br />

das Festival in seinem Programm abbilden.<br />

Der Design-Pop-up-Store Neubau in der<br />

Wiener Westbahnstraße wird zur Festivalzentrale.<br />

<strong>Die</strong> Veranstalter haben sich zum<br />

Ziel gesetzt, lokale und internationale Initiativen<br />

zu präsentieren, die sich mit der<br />

gemeinschaftlichen Nutzung von Maschinen<br />

und dem Teilen von Produktionsmitteln<br />

auseinandersetzen. s<br />

Fotos: Norbert Philipp (2)


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28 <strong>Schaufenster</strong><br />

M o t o r<br />

Aus unserer Reihe „Berühmte Vorbesitzer“: der Facel Vega, eine Perle französischer<br />

Automobilbaukunst. Schnell, der von Ringo Starr wartet in London auf Ihr Gebot!<br />

Text: Timo Völker<br />

Der Schriftsteller Albert Camus, Literatur-Popstar seiner Tage,<br />

wäre demnächst (genau: am 7. November) 100 Jahre alt geworden.<br />

Tatsächlich hauchte er sein Leben am 4. Jänner 1960 auf dem<br />

Beifahrersitz eines Facel Vega aus. Ein Reifen war geplatzt, das<br />

Auto ins Schlingern geraten, ein Baum im Weg. Zu der Autofahrt<br />

nach Paris hat sich Camus vom Neffen seines Verlegers überreden<br />

lassen, dabei hatte er schon die Bahnfahrkarte in der Tasche<br />

gehabt. Der Tod, das wissen wir aus Camus’ Werken, ist eben<br />

unausweichlich, und er ist nicht gerecht.<br />

Dem französischen Hersteller Facel war selbst nur ein kurzes<br />

Leben beschieden. Zunächst sah es noch so aus, als wäre eine neue,<br />

große Luxusmarke geboren. Der Vega traf den Geschmack des Jetsets<br />

der späten 1950er und 1960er: Das viersitzige Coupé war eine<br />

glamouröse Erscheinung, der ein mächtiger Chrysler-V8 unter der<br />

langen Motorhaube Beine machte. Vergleiche mit Rolls-Royce<br />

lagen auf der Hand – schicker war aber der Facel Vega, der zu seiner<br />

Zeit auch schneller als Ferraris und Aston Martins war. Beim<br />

Versuch, ein günstigeres Modell zu lancieren, übernahm sich der<br />

kleine Hersteller, nach zehn Jahren endete die Episode.<br />

Eines der letzten gebauten Exemplare kaufte 1964 – gleich vom<br />

Stand der Londoner Autoshow weg – ein gewisser Ringo Starr.<br />

Seine Band hatte in jenem Jahr gleich alle Top Five der Charts.<br />

Ringo fuhr ein paar Jahre. Unfallfrei. Sein Facel Vega wird am<br />

1. Dezember in London bei Bonhams versteigert. s<br />

Glamour.


Fotos: Beigestellt<br />

Fotos: Panerai<br />

U h r e n<br />

<strong>Die</strong> „Radiomir 1940 3 Days – 47 mm Paneristi Forever“ ist gegenwärtig weltweit die<br />

gesuchteste Panerai.<br />

Unter dem Zifferblatt der auf 500<br />

Stück limitierten Panerai „Radiomir<br />

1940 3 Days – 47 mm Paneristi<br />

Forever“ tickt das hauseigene Kaliber<br />

„P.3000“, ein Drei-Tage-Handaufzugkaliber<br />

mit zwei Federhäusern, dessen<br />

Unruh mit 21.600 A/h oszilliert.<br />

Der Stundenzeiger kann in Stundenschritten<br />

unabhängig verstellt werden,<br />

ohne dabei das Uhrwerk anzuhalten.<br />

Der Preis: 9200 Euro.<br />

Im September des Jahres 2000 gründeten<br />

Sammler und Liebhaber der Swiss<br />

made Italo-Kultmarke Officine Panerai die<br />

Internetplattform www.paneristi.com. Seither tummeln<br />

sich da zigtausende Fans der Marke weltweit.<br />

Man tauscht Informationen aus, erzählt<br />

sich die letzten News, zeigt und bespricht neue<br />

Errungenschaften. Letztendlich erhält man so den<br />

Mythos Panerai nachhaltig am Leben. Über das Virtuelle<br />

hinaus treffen sich die Paneristi aber ebenso<br />

regelmäßig im Rahmen großer internationaler Events,<br />

viele neue Freundschaften haben sich so entwickelt.<br />

Es gibt nichts Vergleichbares in der Welt der Uhren,<br />

deshalb hat auch Panerai selbst größtes Interesse,<br />

dass sich an dieser Win-win-Situation nichts ändert.<br />

Seit der Ankündigung des auf 500 Stück limitierten<br />

Sondermodells, genannt „Radiomir 1940 3 Days –<br />

Text: Alexander Linz<br />

47 mm Paneristi Forever“, stellt sich jeder<br />

Paneristi nur noch eine Frage: Wie komme<br />

ich an eine der 500 Stück heran? Nun, eine<br />

Antwort darauf haben wir auch keine parat, aber<br />

was wir zumindest machen können, ist, dieses<br />

Objekt der Begierde einmal zu zeigen.<br />

Das 47 mm große „Radiomir 1940“-Stahlgehäuse ist<br />

schwarz DLC-beschichtet. Es hat dieselbe Form wie<br />

jenes historische, das zwischen den Entwicklungen<br />

der Radiomir- und Luminor-Gehäuse stand. <strong>Die</strong><br />

47 mm entsprechen genau jenem Durchmesser, den<br />

Panerai im Jahre 1936 für die ersten Prototypen seiner<br />

Spezialuhren gewählt hat. Auf dem Zifferblatt sehen<br />

wir die Silhouette eines Siluro a Lenta Corsa, eines<br />

von Menschenhand gesteuerten Torpedos, so wie ihn<br />

die italienische Marine benützt hat und dessen Taucher<br />

die historischen Uhren getragen haben. s<br />

<strong>Schaufenster</strong> 29


30 <strong>Schaufenster</strong><br />

Fruchtsalat im<br />

Weinberg<br />

Dritte Reihe, achter Stock: Rabigato. Im Dourotal katalogisiert man die<br />

Reben der gemischten Gärten. Den Wildschweinen ist das egal. Text: Anna Burghardt


Fotos: Beigestellt, Anna Burghardt (3)<br />

Zweigespann. Tomas und Miguel Roquette<br />

von der Quinta do Crasto katalogisieren<br />

Rebstöcke. Wenn sie nicht gerade reden.<br />

Xito Olazabal ist nicht unbedingt ein<br />

schweigsamer Fahrer. Der Juniorchef<br />

der Quinta do Vale Meão erzählt während<br />

einer Buckelpistenfahrt durch<br />

die Weinberge im Dourotal nicht nur<br />

von seinen Kindern, die in den Bewässerungsbecken<br />

gern Frösche fangen –<br />

„mit einem roten Tuch geht das ganz leicht, Frösche lieben<br />

Rot“. Er schwärmt nicht nur – wo wir doch beim<br />

Thema Rot sind – von alten nordportugiesischen Gerichten<br />

wie Schweineblutsuppe mit Mais oder Hühnerblutrisotto,<br />

„die Kunst ist, die richtige Menge Essig zu nehmen,<br />

sodass es nicht gerinnt, aber auch nicht<br />

nach Essig schmeckt“. Xito Olazabal kommentiert<br />

nicht nur den Range Rover, in dem<br />

wir sitzen: „<strong>Die</strong>se Autos sind das Beste, was<br />

die Briten je gemacht haben. Sie haben nur<br />

nicht bedacht, dass man normalerweise auch<br />

einen linken Arm hat! Ich muss immer das<br />

Fenster runterkurbeln, damit ich lenken<br />

kann.“ Und er erzählt nicht nur von seinen<br />

Plänen, wenn mit Wein einmal kein Geld<br />

mehr zu verdienen ist: „Dann machen wir<br />

eben Gin, Wacholder haben wir hier genug,<br />

und in Porto gibt’s schon lauter Gin-Bars.“<br />

Xito Olazabal erwähnt auch jene Tiere, die<br />

sich hier zu einer ziemlichen Plage ausgewachsen<br />

haben dürften – und außerdem<br />

noch respektlos sind: Wildschweine. „Sie<br />

fressen unsere guten Trauben, spucken aber immer die<br />

Schalen aus. <strong>Die</strong> Füchse essen die wenigstens mit!“<br />

Gemischter Satz auf Portugiesisch.


→→<br />

Aha-Erlebnis. <strong>Die</strong> Quinta do Crasto vinifiziert<br />

erst seit 2011 Parzellen einzeln.<br />

dene rote und drei weiße Rebsorten zu finden sind.<br />

Und zweitens ist man nun in der Lage, einen Rebstock<br />

punktgenau zu ersetzen, um die Mischung im<br />

Weingarten exakt beizubehalten. „Wenn ein Stock<br />

stirbt, wissen wir jetzt, Flur drei, Reihe C, Stock zehn<br />

war Rebsorte XY. Und wir können ihn ersetzen.“<br />

Auch auf der Quinta do Crasto plagt man sich mit<br />

den Wildschweinen. Mit Skorpionen haben die<br />

Roquettes indes zu leben gelernt: „Im Winter kommen<br />

sie ins Haus, da muss man nur dran denken, die<br />

Stiefel verkehrt herum aufzustellen.“ Erst seit 2011<br />

vinifiziert man hier einzelne Parzellen, „das war ein Aha-<br />

Erlebnis“, sagt Miguel Roquette, der im Übrigen ein ausgewachsener<br />

Hygienefanatiker ist. Jeden Tag wird der<br />

Boden in der Produktionshalle gründlich desinfiziert,<br />

die im Dourotal üblichen steinernen Stampfbecken sind<br />

mit Epoxidharz ausgegossen.<br />

<strong>Die</strong> Roquettes praktizieren drei Arten des Anbaus: in vertikalen<br />

Reihen, auf Terrassen, wenn die Hänge zu steil<br />

sind, oder eben in wild-dichten waagrechten Reihen,<br />

Stichwort alte Reben, Field Blend. Mit dem vertikalen<br />

Anbau war diese Quinta in den Achtzigern die erste des<br />

Dourotals. Und sie produziert, im Gegensatz zur Quinta<br />

Vale Dona Maria etwa, reinsortige Weine. Unter anderem<br />

Touriga Nacional. Zwar ist dieser Wein nicht Tomas<br />

Roquettes Favorit, „aber für den US-Markt ist Reinsortigkeit<br />

nun einmal wichtig“. <strong>Die</strong> Rebsorte mit den Veilchennoten<br />

sei weiters ein Aushängeschild Portugals. „Wie<br />

Cabernet Sauvignon in Frankreich, wie Riesling in<br />

Deutschland. Und: Er ist leicht zu merken“, spielt Tomas<br />

Roquette auf die bisweilen schwierige Aussprache portugiesischer<br />

Rebsorten an.<br />

„Bastardo für die Dame?“


Vorreiter.


• 4 Wolfsbarschfilets<br />

• Salz und Pfeffer<br />

• 1 EL Butter<br />

Rezept<br />

Wolfsbarsch auf<br />

Tahini-Curry-Sauce<br />

( für 2–4 Portionen)<br />

• 1 TL Sesamsaat, geröstet<br />

• 2 EL frisch gehacktes Koriandergrün<br />

• 1 Spritzer Zitronensaft<br />

Für die Sauce:<br />

• 90 g Tahini<br />

• 1 TL Salz, Saft von 1 Zitrone, 1 TL Curry<br />

Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Für<br />

die Sauce alle Zutaten mit 120 ml Wasser<br />

verrühren. Sauce in eine Auflaufform<br />

gießen, ins Rohr stellen. Filets<br />

halbieren, Hautseite je zweimal einschneiden.<br />

Filets salzen und pfeffern.<br />

Butter in einer Pfanne zerlassen. Fisch<br />

auf der Hautseite knusprig braten,<br />

wenden, weitere 1–2 Min. braten. Fisch<br />

auf die Sauce legen, mit Sesam bestreuen,<br />

5 Min. im Rohr erhitzen. Mit<br />

Koriander und Zitronensaft würzen.<br />

Vielfalt. <strong>Die</strong> libanesische<br />

Küche, oft als<br />

die variantenreichste<br />

des Nahen Ostens bezeichnet,<br />

kann in diesem<br />

dicken Kochbuch<br />

all ihre Wucht<br />

entfalten. Schönes haptisches Detail<br />

am – im wahrsten Sinn des Wortes –<br />

Rande: die gezackte Flanke.<br />

Salma Hage: „<strong>Die</strong> libanesische Küche“,<br />

Phaidon, 41,10 Euro.<br />

34 <strong>Schaufenster</strong><br />

G o u r m e t<br />

Fragt man Leute, wie der Herbst<br />

schmeckt, beschreiben die meisten<br />

Gerichte wie Schmorbraten, Pilzsuppe<br />

und andere herzhafte, wärmende<br />

Speisen“, schreibt Magnus<br />

Nilsson, der im wundersamen, völlig<br />

abgelegenen Fäviken im Norden<br />

Schwedens kocht. „Aber schmecken<br />

sie denn wirklich nach Herbst? Ich<br />

finde nicht.“ Und Nilsson schlägt stattdessen<br />

eine Brühe aus Herbstlaub vor.<br />

Nachkochen gestaltet sich nur insofern<br />

knifflig, als man „altes Herbstlaub<br />

vom Vorjahr“<br />

braucht. Sprich:<br />

jetzt sammeln, einlagern,<br />

nächstes Jahr<br />

Kostnotiz<br />

verwenden. Entweder für eine Brühe<br />

mit Pilzen und wenig Salz, wie Nilsson<br />

extra betont, oder, um neue Erdäpfel<br />

damit beim Kochen zu aromatisieren.<br />

Man muss vielleicht nicht ganz unbedingt<br />

„höchstens 15 Minuten vor dem<br />

Kochen geerntete“ Erdäpfel nehmen.<br />

Das alte Herbstlaub wird jedenfalls<br />

mit den Erdäpfeln in den Topf gegeben.<br />

Anrichten möge man dann beides<br />

auf einem Stein, die Gäste sollen<br />

die Erdäpfel mit den Händen ausgraben,<br />

mit den Fingern zerdrücken und<br />

in Butter tunken. Das Ganze<br />

soll olfaktorisch an die<br />

Erdäpfelernte<br />

erinnern.<br />

Wo steht das auf der Karte ?<br />

Blattsalat. Magnus Nilsson<br />

vom Restaurant Fäviken<br />

im nordschwedischen<br />

Nirgendwo zeigt<br />

in seinem Kochbuch „Fäviken“,<br />

wie man mit welkem<br />

Herbstlaub<br />

kocht.<br />

Q Velouté aus karamellisiertem Topinambur mit Huckleberries<br />

Q Agnolotti mit gebackenem Butternut Squash,


Redaktion: Anna Burghardt, Fotos: Stanislav Jenis(2), beigestellt<br />

„Quak and Turf“ und noch mehr Eiweiß im Stilwerk.<br />

Baby, ich will ein Steak von dir!“, heißt es<br />

jetzt im Stilwerk, da, wo zuvor das Neni<br />

war. Dessen Chefin, Haya Molcho, hatte<br />

bekanntgegeben, sich fortan mehr auf ihre<br />

Kooperation mit Spar konzentrieren zu<br />

wollen. Der Standort wird auch nicht der<br />

leichteste sein, weil wenig sichtbar. Was<br />

dem neuen Mieter, der Gastronomiefamilie<br />

Grossauer mit ihrem El Gaucho, in den<br />

Anfangstagen nichts auszumachen scheint,<br />

an der Bar drängen sich die Wartenden.<br />

Schwarze Tafeln mit Baby!-Steak!-Kreidegekritzel,<br />

ein großer Weinkühlschrank und<br />

sonst auch noch ein paar neue Elemente,<br />

und fertig ist das neue Steakhaus.<br />

Und das funktioniert gut. (In der gastronomischen<br />

Wüste Baden, wo es<br />

neben Graz ein weiteres El<br />

Gaucho gibt, ist das kein Wunder<br />

– „wir können entweder<br />

zu Hause kochen oder ins El<br />

Gaucho gehen“, sagte mir<br />

unlängst eine Badenerin.)<br />

Im Stilwerk werden nun exemplarische<br />

Fleischtrümmer in beleuchteten Glasboxen<br />

zu Tisch gebracht, „oh, die LEDs werden<br />

schon schwächer“, und erklärt. <strong>Die</strong> Fleischkarte<br />

teilt sich in österreichisches Dry-Age-<br />

Beef, pro 100 g zu zahlende Kaliber, und<br />

argentinisches Rindfleisch, das es in<br />

<strong>Die</strong> Testerinnen<br />

Anna Burghardt, Petra Percher, Almuth Spiegler<br />

NACHSCHLAG: Was man<br />

hier unter „hausgemachtem<br />

Wunschbrot“ versteht, war<br />

leider Billigbaguette mit<br />

Leichenteint.<br />

Info<br />

moderateren Portionen gibt. Als Vorspeise<br />

gibt es einiges zum Thema Eiweiß – es gilt<br />

schließlich dem drohenden Eiweißmangel<br />

bei den Hauptspeisen vorzubeugen. Zum<br />

Beispiel ein ziemlich eingecremtes und<br />

ziemlich würziges Beef Tatar mit Crab<br />

Cake (Anglizismen bitte verzeihen, wir<br />

sind in einem Steakhaus), eine etwas<br />

oberslastige, aber sehr aromatische Garnelencurrysuppe<br />

und wieder einmal die derzeit<br />

beliebte Kombination Oktopus und<br />

Blutwurst, hier in erfreulicher Qualität: der<br />

Pulpo zur Terrine gepresst und dünn aufgeschnitten,<br />

ein gegrillter Arm dazu und<br />

knusprige Blutwursttascherln.<br />

Unter dem Motto „Pimp your steak“ kann<br />

man dann sein Fleisch auf-<br />

motzen: mit Gänseleber,<br />

quasi „Quak and Turf“, Riesengarnele,<br />

Soft Shell Crab<br />

oder Spiegelei. Das ist nett,<br />

aber auch sinnlos. Wenn es<br />

hingegen auch nur irgendwie<br />

sinnvoll wäre, einem Bratpunkt mehr<br />

Worte zu widmen als eines, nämlich das<br />

Wörtchen „perfekt“, würde ich das jetzt<br />

tun. Bei den Weinen setzt der Sommelier<br />

vor allem auf rote, auch in Halbflaschen.<br />

Für Alleinesser, die auch ihr Porterhouse<br />

nicht teilen wollen. s<br />

★ El Gaucho,


36 <strong>Schaufenster</strong><br />

36 <strong>Schaufenster</strong><br />

Brückenschlag<br />

<strong>Die</strong> vergessenste unter den britischen Städten, weitab, einzelgängerisch,<br />

aber sehr charmant: Bristol im Herbst.<br />

Text: Martin Amanshauser<br />

Fotos: Getty


Ikonisch.


Angesagt. Essen in der<br />

luftigen Stahl-Glas-Konstruktion<br />

des Lebensmittelmarkts<br />

St. Nicholas.<br />

Wills Memorial Tower<br />

der Bristol University.<br />

Ein romantischer Lokalflughafen in einer hügeligen<br />

Landschaft aus Bäumen und Wiesen, der<br />

einen Airportbus namens Flyer betreibt –<br />

durchaus logisch, dass einen beim Verlassen<br />

des Flughafengebäudes der Chauffeur, eigentlich<br />

im gemütlichen Gespräch mit einem Kollegen,<br />

anspricht: „Can I help you, my friend?“<br />

Neben dem Essig auf den Pommes frites gehört Freundlichkeit<br />

im ruralen United Kingdom zum Standard. Niemand<br />

würde auf die Idee kommen, dass in einer Fahrdistanz von<br />

zwanzig Minuten Bristol liegt, mit einer knappen halben Million<br />

Einwohner achtgrößte Stadt des Landes. <strong>Die</strong> ersten Pubs<br />

auf der Landstraße klingen auch noch nicht besonders<br />

urban, „Waggon And Horses“ heißt eines. Irgendwann wächst<br />

dann eine britische Stadt an den Straßenseiten hoch, und<br />

plötzlich erscheint die Harbourside von Bristol, lebendig,<br />

quirlig und sehr britisch.<br />

Doch Vorsicht! Man versteht in Bristol nicht alles, was die<br />

Leute sagen, denn sie sagen es auf „Brizzle“. Klingt cool, weil<br />

sie alles so aussprechen, wie man es eigentlich immer selbst<br />

tun wollte. Es ist nicht allein der berüchtigte A-i-Laut, der<br />

mehr oder weniger ausgeprägt den ganzen Süden durchzieht<br />

(z. B. „saith“ für „south“). Zu „she does it“ sagen sie „she do’s<br />

it“, oder sie verwenden „hisself“ statt „himself“. Dazu kommt<br />

eine bizarre Beziehung zu dem Buchstaben L. Das Bristoler L<br />

kann plötzlich mitten in l-losen Wörtern auftauchen (drawling<br />

für drawing), oder man verzichtet völlig darauf („funera“<br />

für „funeral“) – ein poetisches, wenngleich schwer durchschaubares<br />

Spiel, so, als würden die Bristoler ihr eigenes<br />

Scrabble benötigen. Wenn sie sich verabschieden, rufen sie<br />

übrigens gern: „Laters!“<br />

Bristol ist steil.


Köstlich. Very british: gegrillte Speckrollen,<br />

Schweinsbraten mit Apfelsauce. Schmal. Als die SS Great Britain 1845 vom<br />

Stapel lief, galt diese Kabine als luxuriös.<br />

Luxusliner SS Great Britain. <strong>Die</strong>ses Dampfschiff aus 1845<br />

wurde im Floating Harbour gebaut, wo es heute als Museumsschiff<br />

im Dock steht. Bei der ersten Atlantiküberquerung für<br />

120 Personen in der ersten und 135 Personen in der zweiten<br />

Klasse zugelassen, markierte die SS Great Britain einen Höhepunkt<br />

der Luxuspassagierschifffahrt. Im folgenden Jahr lief<br />

sie auf eine Sandbank, die Reederei bankrottierte, sie tingelte<br />

fortan als Kriegstransportschiff und Emigrantenschiff über<br />

die Weltmeere. Später wurde der Motor ausgebaut, und sie<br />

diente vor ihrer Rückführung (1970) auf den Falklandinseln<br />

als antriebsloser Kohlenlagerhulk. Als Exponat zeugt ihr wiederhergestellter<br />

Ursprungszustand von einem Luxus, den<br />

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wir heute nicht mehr als solchen empfinden: <strong>Die</strong> Stockbetten<br />

der zweiten Klasse sind so schmal, dass man nur auf der Seite<br />

liegen kann. Das industrielle 19. Jahrhundert machte auch<br />

aus Wohlhabenden Ölsardinen. Ingenieure wie Brunel bauten<br />

engmaschig, stickig, aber gediegen und elegant. <strong>Die</strong> Clifton<br />

Suspension Bridge hingegen, eine Kettenbrücke über die<br />

furchterregende Schlucht des Flusses Avon, schwebt<br />

75 Meter über dem Wasser. Sie war der erste große Auftrag<br />

des damals 24-jährigen Brunel, der auf ägyptisierenden Stil<br />

setzte: Türmchen mit Sphinxköpfen. <strong>Die</strong> Bauzeit (1831–64),<br />

während der der Ingenieur verstarb, betrug über dreißig<br />

Jahre. Am Ende setzte man doch auf britischen Stil, ver- »<br />

Hello Tomorrow


»<br />

mischt mit Elementen aus „Raumschiff Enterprise“ – es sieht<br />

jedenfalls so aus. 1885 überlebte die 22-jährige liebeskummerkranke<br />

Sarah Ann Henley den Sprung von der Brücke,<br />

weil ihre Röcke sie fallschirmartig bremsten, heißt es. Sie landete<br />

im Schlamm des Avon und starb erst 1948. <strong>Die</strong> hohe<br />

Selbstmörderquote machte die Brücke landesweit bekannt,<br />

die Suizide gingen erst zurück, als vor zwanzig Jahren Sicherungen<br />

geschaffen wurden. <strong>Die</strong> Lebensmüden brachten sich<br />

fortan lieber woanders um. Heute prangen Schilder mit Telefonnummern<br />

des lokalen sozialtherapeutischen Zentrums<br />

am Brückenkopf. <strong>Die</strong> Überquerung ist seit der Eröffnung<br />

mautpflichtig, heute 50 Pence pro Auto; das Passieren der<br />

Fußgänger ist hingegen gratis. Während des jährlichen Ballonfestivals<br />

und des Musikfestivals Ashton Court wird sie seit<br />

2003 ganz geschlossen, um Überbelastung zu vermeiden.<br />

Bristol im Herbst.


Fotos: Beigestellt<br />

Nichts frisst so viel Energie wie veraltete<br />

Hausgeräte. Insbesondere bei<br />

den Waschmaschinen hat die Entwicklung<br />

der vergangenen Jahre und Jahrzehnte<br />

zu besonders energieeffizienten Geräten<br />

geführt, die mit älteren Modellen nicht<br />

mehr vergleichbar sind.<br />

Seine Vorreiterrolle bei ökologischem<br />

Waschen beweist AEG mit dem Lavamat<br />

L98699FL2. Das Spitzenmodell ist um<br />

20 Prozent sparsamer als die höchste Energieeffizienzklasse<br />

A+++, und der durchschnittliche<br />

Energieverbrauch beträgt nur 152 kWh im<br />

Jahr. Wie Sie dieses Modell gewinnen können,<br />

erfahren Sie im Infokasten.<br />

Moderne Waschmaschinen von AEG punkten<br />

aber auch mit Leistung und Komfort<br />

und sorgen für perfekte Reinigung und<br />

sanfte Pflege der Textilien. Egal von welchen<br />

Materialien: Bei 16 verschiedenen<br />

Waschprogrammen von „Soft Steam“ über<br />

„Outdoor“ bis hin zu „Antiallergie“ oder<br />

„Wolle/Seide-Handwäsche“ ist das richtige<br />

Programm garantiert dabei.<br />

Spart auch beim Lärm<br />

Dank Silence-Motors mit Silent-System-<br />

Plus wäscht die neue Waschmaschine flüs-<br />

Waschmaschine der<br />

sonderklasse<br />

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terleise – und das trotz kraftvollen Schleuderns<br />

mit bis zu 1600 Umdrehungen in der<br />

Minute. Das schont nicht nur die eigenen<br />

Nerven, sondern auch die der Nachbarn.<br />

<strong>Die</strong> neuartige Konstruktion dieses Antriebs<br />

gewährleistet zudem eine lange Lebensdauer.<br />

Daher gewährt AEG auf die Funktion<br />

des Silence-Motors eine Zehn-Jahre-Herstellergarantie.<br />

Schonend zur WäSche<br />

Edle Kaschmirpullover oder hochwertige<br />

Seidenblusen fühlen sich im Geschäft wunderbar<br />

geschmeidig an und sehen toll aus.<br />

Zu Hause stellt sich dann oft die Frage: Wie<br />

reinigt man das empfindliche neue Lieblingsstück?<br />

Spätestens nach einem missglückten<br />

Versuch scheinen Reinigung oder<br />

Handwäsche oft die umständlichen, aber<br />

einzigen Alternativen zu sein.<br />

Der AEG Pro Tex Plus Lavamat L98699FL2<br />

stellt eine überzeugende Alternative für<br />

Liebhaber von edlen, aber empfindlichen<br />

Materialien dar: Aufgrund der schonenden<br />

Behandlung von Wolltextilien wurde die<br />

Waschmaschine mit dem bewährten Woolmark-Zertifikat<br />

in Gold ausgezeichnet.<br />

Auch unnötiges Strapazieren der Wäsche<br />

Intelligent. <strong>Die</strong> Waschmaschine von AEG stellt<br />

sich automatisch auf die Wäschemenge ein.<br />

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durch zu viel Waschmittel oder eine zu<br />

lange Laufzeit gehört mit dem AEG-Pro-<br />

Tex-Plus-Gerät der Vergangenheit an.<br />

Dank des Opti-Sense-Systems erkennt die<br />

Waschmaschine die geladene Wäschemenge<br />

und kann sie das richtige Maß an<br />

Wasser, Waschmittel, Energie und Zeit<br />

automatisch einstellen. Für perfekte Reinigungsergebnisse<br />

selbst bei vollständig beladener<br />

Maschine ist auch gesorgt: <strong>Die</strong><br />

Direct-Spray-Waschtechnik befeuchtet die<br />

gesamte Beladung schnell und gleichmäßig<br />

und verhindert so Fleckenbildung.<br />

MItMachen und GewInnen:


Impressiv.


Luxus von seinen besten Seiten...


44 <strong>Schaufenster</strong><br />

Gnade<br />

der Musik<br />

1995 landete er den Hit „A Girl Like You“. Nach zwei Schlaganfällen 2005<br />

gelang ihm die Rückkehr in die Poparena. Zu Besuch bei Edwyn Collins.<br />

Text: Samir H. Köck<br />

Fotos: Beigestellt


Man weiß nicht, was schlechter ist. Dass das<br />

im Norden Londons gelegene Kilburn im<br />

letzten Moment doch nicht gentrifiziert<br />

wurde oder dass alles beim Alten bleibt. Wie<br />

praktisch überall an den gammeligen Rändern<br />

Londons kommt auf der Kilburn High<br />

Street das Gefühl auf, dass man sich in<br />

einem Entwicklungsland befindet. <strong>Die</strong> Läden bieten Waren feil, die<br />

schon neu wie secondhand anmuten. Nur eine der in London omnipräsenten<br />

Kaffeehausketten hat sich hier etabliert, wo Arbeits- und<br />

Obdachlose das Bild dominieren. Im einzigen Café weit und breit<br />

krakeelt ein Mann lautstark über „ethnic cleansing“. Nein, es ist kein<br />

rassistischer Weißer. Es ist ein leicht vewirrter Nachfahre der ersten<br />

karibischen Einwanderungswelle, die in den Fünfzigerjahren in<br />

London aufschlug. Hier soll Edwyn Collins wohnen? Der Mann, der<br />

mit seiner Band Orange Juice in den frühen Achtzigerjahren für<br />

einen entzückend unschuldigen Entwurf von Pop stand? Der reife<br />

Rocker, der Mitte der Neunzigerjahre mit dem Ohrwurm „A Girl Like<br />

You“ einen genuinen Welthit lancieren konnte?<br />

Lenkt man die Schritte nur ein paar hundert Meter weg von der High<br />

Street, betritt man eine andere, eine stille, fast heile Welt. Da sind<br />

sie, die typisch ziegelroten Reihenhäuschen. In einem davon steht<br />

die Tür schon offen. Grace Maxwell, die Frau und Managerin von<br />

Edwyn Collins, braut dahinter semiprofessionell Kaffee<br />

für die vielen Journalisten, die hier ihre Aufwartung<br />

machen. Schließlich geht es in dem Haus um<br />

nichts weniger als um die Würdigung eines Wunders.<br />

Edwyn Collins, einer der britischen Könige des Post-<br />

Punk, hat sich nach einem zweifachen Gehirnschlag<br />

mit fast völligem Sprachverlust zurück ins Leben, in<br />

die Karriere gekämpft. Das ist Grace zu verdanken,<br />

nicht dem britischen Gesundheitssystem, das viel<br />

kostet, aber ähnlich wenig bietet wie die privatisierte<br />

Bahn in Großbritannien. Als ihr Edwyn nach den notwendigsten<br />

Operationen links liegen gelassen wurde,<br />

erwachte ihr Beschützerinstinkt, und sie beschloss, für ihn und mit<br />

ihm zu kämpfen.<br />

Liebe, die Berge versetzt. Später schrieb Grace Maxwell ein berührendes<br />

Buch über die Jahre der Rehabilitation. „Falling & Laughing<br />

– The Restauration Of Edwyn Collins“ ist ein Dokument des Grauens,<br />

was das britische Spitalswesen betrifft. Gleichzeitig ist es das herzerwärmende<br />

Manifest der Liebe. „Manche Menschen glauben, ich<br />

würde Edwyn gegen seinen Willen antreiben. Das finde ich extrem<br />

beleidigend.“ Starke Liebe kann wirklich Berge versetzen. Aus dem<br />

Pflegefall, der sich nach den Gehirnblutungen von 2005 kaum artikulieren<br />

und bewegen konnte, war in nur fünf Jahren wieder ein<br />

Künstler geworden. Beim Comebackkonzert 2010 traten hochkarätige<br />

Pop-Freunde wie Johnny Marr, Alex Kapranos, Roddy Frame<br />

und Romeo Stoddard mit Collins in der Queen Elizabeth Hall auf.<br />

Seither hat sich der Zustand von Collins weiter gebessert.<br />

„Früher hatte<br />

ich ein Problem<br />

mit meinem<br />

Selbstwertgefühl.“<br />

Heuer kam mit dem feinen Album „Understated“ bereits das zweite<br />

Album nach der Katastrophe heraus. Collins, einst eifriger Leser von<br />

Schriftstellern wie dem Lyriker Michail Lermontov und den Romanciers<br />

F. Scott Fitzgerald und Iwan Gontscharow, hat zwar an eigener<br />

sprachlicher Ausdrucksfähigkeit, keinesfalls aber seinen Sinn für<br />

Ironie verloren. „Dilemma that’s me, that’s me all over“, singt er im<br />

ersten Song von „Understated“. Und: „Hopelessly lost, I’m on the<br />

main road, what’s the point?“ Der Mann muß jetzt mit weniger Worten<br />

auskommen. Das passt gut zu den geradliniger geworden Songs,<br />

bei deren Umsetzung Collins alte und neue Technologien verwendet.<br />

Seine Ideen spricht und singt er zunächst auf einen alten Kassettenrekorder.<br />

Obwohl er einen seiner Arme nur schwer bewegen<br />

kann, spielt er gern Rhythmusgitarre. „Mit den Griffen hab ich keine<br />

Probleme, aber mit dem Anschlag. Meinen rechten Arm hab ich leider<br />

kaum unter Kontrolle. Früher hab ich meinen Sound auf einer<br />

verstärkten Gibson 330 gezaubert. Das geht nicht mehr. Mein Ingenieur<br />

Sebastian Lewsley hat mir geraten, mich in meiner Situation<br />

mit simpler Memphis-Gitarre zu beschäftigen. <strong>Die</strong> feineren Sounds<br />

kommen nun halt von Barrie Cadogan und James Walbourne.“<br />

Zu schüchtern für David Bowie. Collins reflektiert auf „Understated“<br />

über seine lange Zeit im Popbusiness („31 Years“) und den Sinn des<br />

Lebens. „I’m going to find a way to understand the world“ singt er<br />

trotzig in „Baby Jean“. Ein Highlight ist das gefühlvolle<br />

Cover der Rod-McKuen-Ballade „Love’s Been Good To<br />

Me“. „Das Lied ist ein alter, sentimentaler Favorit von<br />

mir“ sagt Collins mit einem glucksenden Lachen. „Ich<br />

hab es schon vor 15 Jahren von Zeit zu Zeit live<br />

gespielt.“ <strong>Die</strong> Liebe war wirklich gut zu ihm. Grace<br />

bindet ihm während unseres Gesprächs die Schuhe<br />

und versucht, falsche Gedanken zu verhindern: „Können<br />

Sie mit Ihrer linken Hand Ihre Schuhbänder binden?“,<br />

fragt sie, während ihr Edwyn von seinen frühen<br />

Popmusikerlebnissen als Hörer schwärmt. Er<br />

lacht über eigene, geschmackliche Verirrungen wie<br />

Rick Wakemans „ Journey To The Center Of The World“. „Aber ein<br />

Pianist war er ein ausgezeichneter. Sogar bei David Bowie hat er<br />

gespielt. Und den hab ich total geliebt. Neben den Sparks. Später bin<br />

ich ihm sogar begegnet. Gesprochen hab ich aber nicht mit ihm. Ich<br />

war zu schüchtern. Eigentlich war es ein Mix aus Arroganz und<br />

Schüchternheit. Schade.“ Vielleicht hätte er da schon seinen Welthit<br />

„A Girl Like You“ eingespielt haben müssen, um die Begegnung mit<br />

dem Idol lockerer zu nehmen. „Früher hatte ich Probleme mit dem<br />

Selbstwertgefühl. Ich habe ja schon 1988 das erste Mal geglaubt,<br />

meine Musikkarriere wäre zu Ende. Heute sieht die Sache anders<br />

aus. Es ist eine Gnade für mich, Musik machen zu können.“ s<br />

Tipp<br />

Blue Bird Festival (14.–16. 11. im Porgy & Bess): u. a. mit Adam Green, Amanda<br />

Palmer, I-Wolf, Dawa, Rachel Sermanni. Edwyn Collins ist Headliner am 16. 11.<br />

<strong>Schaufenster</strong> 45


KULTUR<br />

pRogRamm<br />

Vorstellung<br />

magda tothova. Ihr Hauptmetier ist das Video.<br />

<strong>Die</strong>ses setzt sie autonom ein oder als Medium<br />

neben Skulpturen, Zeichnungen. „Video ist sehr<br />

gut geeignet, Sichtweisen zu skizzieren, auch um<br />

Dinge zu erzählen,“ sagt sie. <strong>Die</strong> Inspirationen zu<br />

den Erzählungen entnimmt sie häufig der Sci-Fi-<br />

Literatur. „Sciene-Fiction ist wie ein Spiegelbild,<br />

das zeigt, welche Wünsche, Ängste, Sehnsüchte<br />

eine Gesellschaft hat.“ Auf der Viennafair ist Tothova<br />

mit einem gemeinsam mit Ana Prvacki produzierten<br />

Videotrailer vertreten, der diese Zusammenarbeit<br />

humorvoll hinterfragt. („Vienna<br />

Live“, Stand H 24, bis 13. 10.)<br />

Veranstaltungsinformationen bitte per Post an Magdalena<br />

Mayer (Hainburger Straße 33, 1030 Wien) oder per E-Mail an:<br />

schaufenster@diepresse.com. Es müssen genaue Details zur<br />

Veranstaltung (Datum, Uhrzeit, Öffnungszeiten, Adresse,<br />

Telefonnummer, Web site) enthalten sein. Einsendeschluss ist<br />

14 Tage vor dem gewünschten Erscheinungstermin. Unvollständige<br />

Einsendungen werden nicht berücksichtigt. Für<br />

Angaben übernehmen wir keine Gewähr. <strong>Die</strong> blau gekennzeichneten<br />

Programmhinweise beziehen sich auf Kooperationspartner<br />

der „<strong>Presse</strong>“.<br />

Hinweis: n Kooperationen diepresse.com/derclub<br />

46 <strong>Schaufenster</strong><br />

Freitag<br />

11. 10.•<br />

Kinder<br />

nnAkzent


cherin… eine abenteuerliche<br />

Reise, ab 2,5 J., 14h<br />

Renaissancetheater


Marionettentheater<br />

Schönbrunn <strong>Die</strong> Zauberflöte, 19h<br />

Renaissancetheater <strong>Die</strong><br />

unendliche Geschichte. Teil 1:<br />

Phantasien in Not, ab 6 J., 16h<br />

Sargfabrik


Theater<br />

von Barbara Petsch<br />

„heinrich 4“


Gerstbach,


Film<br />

von Christoph Huber<br />

„Heaven’s Gate“.<br />

Westernklassiker<br />

von Michael Cimino.<br />

Ab 11. Oktober.<br />

Nach dem Vietnam-Epos „<strong>Die</strong> durch die Hölle gehen“ (1978)<br />

hatte Regisseur Michael Cimino beim nächsten Projekt<br />

freie Hand: „Heaven’s Gate“ (1980), ein bis in kleinste Rollen<br />

mit Stars von Kris Kristofferson bis Isabelle Huppert besetzter<br />

Western über den Johnson County War (1892) zwischen alteingesessenen<br />

Rinderbaronen und osteuropäischen Immigranten,<br />

sprengte aufgrund des Größenwahns und Perfektionismus des<br />

Regisseurs das Budget – und trieb das Studio United Artists in<br />

den Bankrott. In den USA lief eine verstümmelte Fassung, in<br />

Europa wurde Ciminos dreieinhalbstündiger Monumentalfilm<br />

aber gewürdigt: ein Schwelgen in Mythen, zerbrochen und verklärt,<br />

klassenbewusst und voller unvergesslicher Szenen. Im<br />

Wiener Gartenbaukino ist diese Großtat wiederzusehen, allerdings<br />

in einer neuen Digitalrestauration, bei der Cimino – ungebrochen<br />

wahnwitzig – einige umstrittene Änderungen vorgenommen<br />

hat, wie das Eliminieren der originalen Sepiatöne.<br />

Fernsehen mit Kultur<br />

von Isabella Wallnöfer<br />

Stiller Abschied. <strong>Die</strong><br />

Hörbiger in einer<br />

Glanzrolle als Alzheimer-Patientin.<br />

Am 13. Oktober wird Christiane Hörbiger 75 – Grund genug,<br />

die Grande Dame des deutschsprachigen Charakterfachs<br />

mit einem Wiedersehen zu feiern. Am Montag brilliert sie in<br />

einer neuen Rolle: In „Stiller Abschied“ gibt sie eine aktive<br />

Unternehmerin, die an Alzheimer erkrankt. Ganz langsam geht<br />

der Verfall vor sich, aber irgendwann funktionieren die Verdrängungsmechanismen<br />

nicht mehr, Angst und Verzweiflung<br />

schleichen sich ein. Das ist eine schauspielerische Herausforderung<br />

– selbst für ein Kaliber wie die Hörbiger. Am schwierigsten<br />

seien ihr „die unvermittelten Wutausbrüche“ gefallen, sagt sie –<br />

und dass es dabei vor allem um eines geht: „Um die Liebe zur<br />

Familie“ (14. 10., 20.15 Uhr, ORF2 und ARD). Zu sehen sind u. a.<br />

auch die ganz junge Hörbiger im Drama „Der Edelweißkönig“<br />

(entstanden 1957) an der Seite ihres Vaters, Attila Hörbiger<br />

(12. 10., 11.25 Uhr, ORF2), ein Porträt der Schauspielerin (12. 10.,<br />

12.10 Uhr, 3sat) und „<strong>Die</strong> Geschworene“ (15. 10., 20.15 Uhr, 3sat).<br />

Mobilität ist ein Schlüsselwort dieser Tage, auf das derzeit<br />

sogar das Kunstgeschehen Ansprüche reklamiert. Ganz konkret<br />

klinkt sich da nun der alljährlich in der erweiterten Vorweihnachtszeit<br />

anberaumte Kunstsupermarkt ein – insofern, als er<br />

durch die Ereignisse der letzten Wochen nunmehr mitten in der<br />

verkehrs- und umweltpolitisch heiß umkämpften Begegnungszone<br />

der Mariahilfer Straße angesiedelt ist. <strong>Die</strong>se ungewohnte<br />

Situation ist bekanntlich zum Leidwesen der Automobilisten, aber<br />

durchaus zur Freude der Freunde der langsamen Fortbewegung,<br />

Fußgänger also und Radfahrer, die ihrerseits wiederum eine<br />

potenzielle Zielgruppe solcher alternativer Kunsthandelsformen<br />

darstellen könnten. Gut 90 Künstlerinnen und Künstler mit insgesamt<br />

5000 Arbeiten nehmen teil. Der Schwerpunkt liegt auf der<br />

Kunst von „emerging artists“ wie der<br />

jungen Johanna Kleedorfer (Bild). Alle<br />

Arbeiten sind Unikate, die Preise liegen<br />

zwischen 59 und 299 Euro. Nicht<br />

jedes der Kunstwerke mag ein Versprechen<br />

für die Zukunft sein. Ein<br />

Abstecher lohnt sich dennoch – entweder,<br />

um die eine oder andere Entdeckung<br />

zu machen oder vielleicht<br />

gar schon die ersten Weihnachtsgeschenke<br />

zu sichern.<br />

FINALE<br />

★<br />

presented by<br />

★<br />

Schauplätze<br />

von Johanna Hofleitner<br />

Kunstsupermarkt,


Reliefs und Skulpturen. (Vernissage<br />

am 16.10., 18h) 17.10. bis 23.11.<br />

Gerersdorfer


Fotos: Beigestellt<br />

Museen&<br />

Ausstellungen<br />

wien<br />

Akademie d. Bildenden Künste<br />

I., Schillerplatz 3, 58816-2201<br />

Di–So 10–18h<br />

GEMÄLDEGALERIE: Tableau<br />

vivant. Der König in Frauenkleidern.<br />

Bis 10.11. XHIBIT: Theophil<br />

Hansen. Architekt und Designer.<br />

Ausstellung anlässlich des 200.<br />

Geburtstages. Bis 10.11.<br />

n Albertina I., Albertinapl.1,<br />

53483-555<br />

Tägl. 10–18h, Mi 10– 21h<br />

Gottfried Helnwein. Bis 13.10.<br />

Albertina Contemporary: Baselitz<br />

- Richter - Kiefer. Bis 17.11.<br />

Matisse und die Fauves. Bis<br />

12.1.2014


Ulla von Brandenburg/ Susi<br />

Jirkuff/ Hannes Böck. Bis 10.11.<br />

Sigmund Freud Museum<br />

IX., Bergg. 19, 319 15 96<br />

Täglich 9–18h<br />

Lucian Freud: Privat. Fotografien<br />

von David Dawson. Bis 6.1.2014<br />

Strabag Kunstforum XXII.,<br />

Donau-City-Str. 9, 22422-1848<br />

Mo-Do 9-17h, Fr 9-12h<br />

Artaward International 01/13:<br />

Adrian Buschmann. 11.10. bis 8.11.<br />

Technisches Museum XIV.,<br />

Mariahilfer Straße 212, 89998<br />

Mo–Fr 9–18h, Sa, So 10–18h<br />

Roboter. Maschine und<br />

Mensch? Bis 8.12.<br />

Österr. Theatermuseum<br />

I., Lobkowitzplatz 2,<br />

52524-3460<br />

täglich außer <strong>Die</strong>nstag 10–18h<br />

<strong>Die</strong> Bühnen des Richard<br />

Teschner. Bis 10.2.2014<br />

Thyssen-Bornemisza Art<br />

Contemporary – Augarten<br />

II., Scherzerg. 1A, 5139856-24<br />

Tägl. außer Mo. 12–19h<br />

Cerith Wyn Evans: The What If?...<br />

Scenario (after LG). Bis 3.11.<br />

Universität für Angewandte<br />

Kunst Wien I., Oskar Kokoschka-<br />

Platz 2, 71133-2161<br />

Ich sehe deine Worte nicht in<br />

Farbe. Malerei von Studierenden<br />

der Abt. KKP. Lichthof, 14.10. bis 17.10.<br />

AUSSTELLUNGSZENTRUM<br />

HEILIGENKREUZER HOF:<br />

I., Grashofgasse 3/ Schönlaterngasse<br />

5, 71133-2161<br />

Di–Fr 16.30–18.30, Sa, So, 14–18h<br />

Moderns. Works from the Lalit<br />

Kala Akademi Collection, Nerw<br />

Delhi. (Eröffnung am 15.10., 18.30)<br />

16.10. bis 8.11.<br />

Waschsalon Karl-Marx-Hof<br />

XIX., Halteraugasse 7,<br />

0664/88540888<br />

Do 13–18h, So 12–16h<br />

„… man lebt von Tag zu Tag dahin<br />

und weiß nicht warum” – <strong>Die</strong><br />

Arbeitslosen von Marienthal.<br />

Bis 1.5.2014<br />

Wagner:Werk Museum<br />

Postsparkasse<br />

I., Georg Coch-Platz 2,<br />

534 53-33 825<br />

Mo–Fr 8–17h<br />

Upcycling. Glasdesign<br />

aus Finnland. Bis 8.11.<br />

Weltmuseum<br />

I., Neue Burg, 52524-4025<br />

Täglich außer Di 10–18h, Mi bis 21h<br />

Getanzte Schöpfung: Asien<br />

zwischen den Welten. Bis 5.10.2014<br />

Fotoausstellung: Historische<br />

Stadt Diyarbarkir. Bis 30.10.<br />

WestLicht. Schauplatz<br />

für Fotografie VII.,<br />

Westbahnstr. 40, 522 66 36<br />

Di, Mi, Fr 14–19h, Do 14–21h,<br />

Sa, So, Ftg. 11–19h<br />

World Press Photo 13. Bis 13.10.<br />

Wienbibliothek im Rathaus<br />

.Felderstraße/Lichtenfelsgasse,<br />

4000/84920<br />

Mo–Do 9–18.30, Fr 9–16.30 (Ftg. geschl.)<br />

Josef Meinrad. Der ideale<br />

Österreicher. Bis 31.10.<br />

Wien Museum Karlsplatz<br />

IV., Karlsplatz, 5058747<br />

Di–So & Ftg 10–18h<br />

Edith Tudor-Hart - Im Schatten<br />

der Diktaturen. Bis 12.1.2014<br />

Schnelle Jahre - Wien Museum:<br />

Ausstellungsdesign 2003-2013.<br />

Bis 6.1.2014<br />

Zoom Kindermuseum<br />

Museumsquartier/<br />

Museumsplatz 1, 5247908<br />

Di–Fr 8.45, 10.30, 14h, 15.30;<br />

Sa/So/Ftg./Ferien 10h, 12h, 14h, 16h<br />

Es war einmal...das Mittelalter!<br />

Eine Mitmachausstellung für<br />

54 <strong>Schaufenster</strong><br />

Kinder von 6 – 12 Jahren.<br />

Bis 16.2.2014<br />

MUSEEN & AUSSTELLUNGEN<br />

b u r g e n l a n d<br />

EisEnstadt 02682 -<br />

Landesmuseum Museumg.<br />

1–5, 719-4000<br />

Mo – Sa 9–17h, So & Ftg 10–17h<br />

„Feuer.Erde.Wasser.Luft.“<br />

Das Burgenland im Spiel der<br />

Elemente. Bis 11.11. „<strong>Die</strong> eigenen<br />

vier Wände“. Zu Gast: Das<br />

Dorfmuseum Mönchhof. Bis 11.11.<br />

Landesgalerie Kultur Kongress<br />

Zentrum, Franz-Schubert-Platz 6,<br />

719 50000<br />

Di–Sa 9–17h, So & Ftg 10–17h<br />

Schnittpunkt Burgenland. Wege<br />

der Kunst ins 21. Jahrhundert. Bis<br />

20.12. art[dialog]: Helmut Parthl<br />

(Burgenland) & Szuda M. Barna<br />

(Ungarn). Bis 20.12.<br />

Schloss Esterhazy<br />

Esterhazyplatz 1, 63854-12<br />

täglich 9–18h<br />

Sonderausstellung 2013: Paul I.<br />

Esterházy: Harmonia Caelestis.<br />

Halbturn<br />

Infeld Haus der Kultur<br />

Parkstraße 13, 02172/ 20123<br />

Do–So & Ftg. 13–18h<br />

Carola & Clemens<br />

Kindermann. Bis 17.11.<br />

zurndorf<br />

Sammlung Friedrichshof<br />

Römerstr.3, 0676/7497682<br />

Besichtigung nach tel. Vereinbarung<br />

Denisa Lehocká. Bis 13.4.2014<br />

n i e d e r ö s t e r r e i c h<br />

st. PöltEn 02742 -<br />

Diözesanmuseum Domplatz 1,<br />

02742/324331<br />

Di–Fr 9–12, 14–17h, Sa 10–13h<br />

Credo. Der Glaube in der<br />

Kunst. Bis 31.10.<br />

Landesgalerie/ Zeit Kunst<br />

Niederösterreich<br />

Kulturbezirk 5, 908090,<br />

www.zeitkunstnoe.at<br />

Di–So & Ftg 9–17h <strong>Die</strong> Damen:<br />

Ona B., Evelyne Egerer, Birgit<br />

Jürgenssen, Ingeborg Strobl,<br />

Lawrence Weiner. Bis 3.11.<br />

Landesmuseum Kulturbezirk 5,<br />

908090-999 Di–So & Ftg 9–17h<br />

Unbekannte Moderne - aus<br />

Tschechien und Mitteleuropa. Bis<br />

3.11. Josef Schagerl - Poesie der<br />

Geometrie. Bis 17.11.<br />

Hl. Leopold: Mensch, Politiker,<br />

Landespatron. Bis 26.1.2014<br />

Schmetterlinge. Bis 16.3.2014<br />

asParn an dEr zaya/<br />

Poysdorf<br />

Niederösterreichische<br />

Landesausstellung 2013


Freitag 11.10.<br />

Samstag 12.10.<br />

Sonntag 13.10.<br />

Montag 14.10.<br />

<strong>Die</strong>nstag 15.10.<br />

Mittwoch 16.10.<br />

Donnerstag 17.10.<br />

Burgtheater<br />

514 44 - 4145<br />

www.burgtheater.at<br />

19.30–22.30 Uhr<br />

Nestroy:


Abend Nachmittag<br />

Vormittag<br />

samstag<br />

12. 10.<br />

06 00 nachrichten<br />

06 05 guten morgen Österreich<br />

06 56 gedanken<br />

07 00 morgenjournal<br />

07 33 guten morgen Österreich<br />

07 55 schon gehört?<br />

08 00 morgenjournal<br />

08 10 Ö1 heute<br />

08 15 Pasticcio<br />

09 05 hörbilder<br />

„Mademoiselle Gertrude,<br />

vous êtes belle“. Gertraud<br />

Hierhammer spaziert durch<br />

Wien und erinnert sich.<br />

10 05 Klassiktreffpunkt<br />

Live aus dem RadioCafe.<br />

Gast: Valentin Erben.<br />

11 35 schon gehört?<br />

11 40 help<br />

12 00 mittagsjournal<br />

13 00 Ö1 bis zwei le week-end<br />

Zeus üben, Lektion 1:<br />

Blitze schleudern<br />

14 00 hörspiel-galerie<br />

„Gestorben wird immer<br />

rechts“. Von Charles<br />

Lewinsky<br />

15 05 apropos musik<br />

Vor 25 Jahren „draußen vor<br />

der Tür“: Sommer 1988 bei<br />

den Salzburger Festspielen.<br />

Harnoncourt und Gulda am<br />

Domplatz in Salzburg<br />

(Mozart)<br />

16 57 Ö1 heute<br />

17 05 Diagonal<br />

Diagonal stellt vor<br />

19 05 Logos<br />

„Mumbai: Hindus und<br />

Muslime auf Distanz“<br />

19 30 guiseppe Verdi: mecbeth<br />

Mit Renato Bruson (Macbeth),<br />

Mara Zampieri (Lady<br />

Macbeth), Nicolai Ghiaurov<br />

(Banquo), Peter Dvorsky<br />

(Macduff), Ewald Aichberger<br />

(Malcolm) u. a.<br />

Chor und Orchester der<br />

Wiener Staatsoper; Dirigent:<br />

Giuseppe Sinopoli (aufgenommen<br />

am 2. Februar<br />

1982 in der Wiener Staatsoper)<br />

22 30 nachtbilder<br />

23 25 Ö1 Jazznacht<br />

mit Andreas Felber. Motor<br />

der Vorarlberger Jazz-<br />

Hausse: Peter Madsen<br />

00 00 nachrichten<br />

00 05 Ö1 Jazznacht Fortsetzung<br />

19 05 Konzert des Symphonieorchesters<br />

des Bayerischen Rundfunks<br />

in Moskau<br />

Leitung: Mariss Jansons.<br />

Brahms: Symphonie Nr. 2 D-Dur;<br />

Wagner: „Tristan und Isolde“,<br />

Vorspiel und Isoldes Liebestod;<br />

Strauss: „Der Rosenkavalier“<br />

56 <strong>Schaufenster</strong><br />

sonntag<br />

13. 10.<br />

06 00 nachrichten<br />

06 05 guten morgen Österreich<br />

06 55 Zwischenruf<br />

07 05 erfüllte Zeit<br />

08 00 morgenjournal<br />

08 10 Ö1 heute<br />

08 15 Du holde Kunst<br />

„Ich kann in keinem Weg<br />

mehr einen Weg sehen“.<br />

Gedichte von Ingeborg<br />

Bachmann<br />

09 05 café sonntag<br />

„Der gelernte Österreicher“<br />

Zu Gast: Alfred Goubran<br />

10 05 ambiente<br />

11 03 matinee live Wiener<br />

Philharmoniker, Herbert<br />

Blomstedt (Bruckner)<br />

11 50 intermezzo<br />

12 10 matinee Fortsetzung<br />

13 00 sonntagsjournal<br />

13 10 gehört. gewusst.<br />

14 05 menschenbilder<br />

„Schwalbenschrift“ - Ilse<br />

Helbich zum 90. Geburtstag<br />

14 55 schon gehört?<br />

15 05 apropos musik<br />

Oper aus Österreich<br />

16 00 ex iibris<br />

17 00 Journal um Fünf<br />

17 10 <strong>Die</strong> Ö1 Kinderuni<br />

Wovon lebten die Römerinnen<br />

und Römer?<br />

17 30 spielräume<br />

Jerry Cotton lässt grüßen<br />

17 56 Ö1 heute<br />

18 00 abendjournal<br />

18 15 momente am sonntag<br />

Trash design.<br />

19 05 motive<br />

19 30 Festival musica sacra 2013<br />

Bauchklang & Cinquecento.<br />

„a cappella + groove“,<br />

Ensemble Lyriarte, München;<br />

Valer Barna-Sabadus,<br />

Counertenor (Händel,<br />

Corelli)<br />

21 30 heimspiel<br />

21 55 schon gehört?<br />

22 05 contra „Sekundenschlaf“<br />

- das neue Solo von Andreas<br />

Vitasek<br />

22 30 matrix Fai da te - Basteln auf<br />

Italienisch „Maker Faire<br />

Rome“<br />

23 03 Kunstradio - radiokunst<br />

„<strong>Die</strong> schwarze Botin Acoustic<br />

Abstract“. Liesl Ujvary<br />

00 05 Du holde Kunst<br />

00 50 Ö1 Klassiknacht<br />

19 00 Sonntagskonzert mit dem<br />

Münchner Rundfunkorchester<br />

Paul Hindemith: „Cardillac“ Oper in<br />

drei Akten. Cardillac, Markus Eiche;<br />

Cardillacs Tochter, Juliane Banse;<br />

Dame, Michaela Selinger; Offizier,<br />

Matthias Klink u.a. Prager Philharmonischer<br />

Chor, Lg: Stefan Soltesz<br />

RadioPRogRamm<br />

montag<br />

14. 10.<br />

06 00 Frühjournal<br />

06 15 guten morgen Österreich<br />

06 56 gedanken<br />

07 00 morgenjournal<br />

07 33 guten morgen Österreich<br />

07 52 Leporello<br />

08 00 morgenjournal<br />

08 15 Pasticcio<br />

08 55 Vom Leben der natur<br />

09 05 radiokolleg 1. Schweigen<br />

ist Gold, 2. Auf der Suche<br />

nach einem neuen<br />

Humanismus, 3. Mit dem<br />

Orchester aus der Armut<br />

10 05 schubertiade hohenems<br />

Christian Gerhaher, Bariton;<br />

G. Huber, Klavier (Schubert)<br />

11 35 schon gehört?<br />

11 40 radiogeschichten<br />

12 00 mittagsjournal<br />

13 00 Ö1 bis zwei<br />

13 55 wissen aktuell<br />

14 05 radiodoktor<br />

14 40 moment - Leben heute<br />

14 55 rudi! radio für Kinder<br />

15 05 apropos musik<br />

mit Johannes Leopold<br />

Mayer. „1740“<br />

16 00 Passagen<br />

16 55 Digital. Leben<br />

17 00 Journal um Fünf<br />

17 09 Kulturjournal<br />

17 30 spielräume<br />

17 55 Betrifft: geschichte<br />

<strong>Die</strong> Völkerschlacht bei<br />

Leipzig<br />

18 00 abendjournal<br />

18 25 Journal-Panorama<br />

18 55 religion aktuell<br />

19 05 Dimensionen<br />

19 30 on stage<br />

Festival Glatt & Verkehrt<br />

2013<br />

21 00 tonspuren<br />

21 40 texte - neue Ö. Literatur<br />

„some stuff. Aus meinem<br />

Internet-Tagebuch“. Von<br />

Karin Peschka.<br />

22 00 nachtjournal<br />

22 15 radiokolleg<br />

22 55 schon gehört?<br />

23 03 Zeit-ton<br />

00 00 mitternachtsjournal<br />

00 08 giuseppe Verdi: "otello"<br />

Chor und Orchester der Wiener<br />

Staatsoper, Zubin Mehta.<br />

Placido Domingo (Otello),<br />

Anna Tomowa-Sintow<br />

(Desdemona) u.a.<br />

03 03 Ö1 Klassiknacht<br />

12.10. bis 18.10. 2013<br />

Radio Ö1<br />

<strong>Die</strong>nstag<br />

15. 10.<br />

06 00 Frühjournal<br />

06 15 guten morgen Österreich<br />

06 56 gedanken<br />

07 00 morgenjournal<br />

07 33 guten morgen Österreich<br />

07 52 Leporello<br />

08 00 morgenjournal<br />

08 15 Pasticcio<br />

08 55 Vom Leben der natur<br />

09 05 radiokolleg (2)<br />

10 05 schubertiade hohenems<br />

Ingolf Wunder, Klavier<br />

(Beethoven, Chopin u.a.)<br />

11 35 schon gehört?<br />

11 40 radiogeschichten<br />

„Hundertundelf Jahre ohne<br />

Chauffeur“. Von Muriel<br />

Spark. Es liest Gertrud Roll<br />

11 57 Ö1 heute<br />

12 00 mittagsjournal<br />

19 30 alte musik -<br />

neu interpretiert<br />

Venice Monteverdi Academy;<br />

Ensemble Lorenzo da<br />

Ponte, Roberto Zarpellon.<br />

Silvia Frigato, Sopran;<br />

Elena Biscuola, Alt. (Vivaldi:<br />

Musica sacra - Kyrie; Gloria)<br />

21 00 hörspielstudio<br />

„Hochstand“.<br />

Von Steffen Thiemann<br />

22 00 nachtjournal<br />

22 15 radiokolleg (2)<br />

22 55 schon gehört?<br />

23 03 Zeit-ton<br />

musikprotokoll 2013:<br />

Vokale Erkundungen<br />

00 00 mitternachtsjournal<br />

00 08 nachtquartier<br />

01 03 Ö1 Klassiknacht<br />

mittwoch<br />

16. 10.<br />

19 30 Philharmonisches in Ö1<br />

Philharmonische Verführung<br />

mit Wilhelm Sinkovicz.<br />

<strong>Die</strong> junge Garde (aufgenommen<br />

am 20. September im<br />

RadioKulturhaus in Wien).<br />

21 00 salzburger nachtstudio<br />

Landschaft des Wissens<br />

22 00 nachtjournal<br />

22 15 radiokolleg (3)<br />

22 55 schon gehört?<br />

23 03 Zeit-ton<br />

U.a. Finalisten des diesjährigen<br />

Ö1 Talentebörse-<br />

Kompositionspreises,<br />

Jean-Baptiste Marchand<br />

00 00 mitternachtsjournal<br />

00 08 nachtquartier<br />

01 00 nachrichten<br />

01 03 Ö1 Klassiknacht<br />

Radio Bayern Konzerttipp<br />

19 05 Konzert des London<br />

Philharmonic Orchestra<br />

Leitung: Stanislaw Skrowaczewski.<br />

Solist: Garrick Ohlsson, Klavier<br />

Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll;<br />

Bruckner: Quintett F-Dur, Adagio;<br />

Schostakowitsch: Symphonie Nr. 1<br />

f-Moll. Vom 26.10. 2012 in London<br />

13 00 Ö1 bis zwei<br />

13 55 wissen aktuell<br />

14 05 Von tag zu tag<br />

14 40 moment - Leben heute<br />

14 55 rudi! radio für Kinder<br />

15 05 apropos musik<br />

Gino Bechi und Tito Gobbi -<br />

zum 100. Geburtstag<br />

16 00 Da capo: ambiente<br />

16 55 Digital. Leben<br />

17 00 Journal um Fünf<br />

17 09 Kulturjournal<br />

17 30 spielräume<br />

17 55 Betrifft: geschichte<br />

<strong>Die</strong> Völkerschlacht bei<br />

Leipzig<br />

18 00 abendjournal<br />

18 25 Journal-Panorama<br />

18 55 religion aktuell<br />

19 05 Dimensionen<br />

19 05 Benjamin Britten: „Gloriana“


Fotos: Matador, Deutsche Grammophon, Ambiente<br />

Zum 90. Geburtstag des bedeutenden<br />

österreichischen Komponisten Anton<br />

Heiller erschien soeben Vol. 2 der Gesamtaufnahme<br />

des Orgelwerks, die Heillers<br />

Schüler Roman Summereder vorlegt. Musiziert<br />

auf der Brucknerorgel von St. Florian,<br />

breiten die Einspielungen eine faszinierende<br />

Klangwelt aus, in der nicht nur die<br />

farblichen Möglichkeiten des Instruments,<br />

sondern auch die kompositionstechnischen<br />

Möglichkeiten ausgelotet werden,<br />

die ein schöpferischer Nachkomme der<br />

Wiener Schule in der Zeit nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg vorfand. Schönbergs „Zwölftonmethode“<br />

schien damals zumindest<br />

unumgänglicher Ausgangspunkt jeglicher<br />

innovatorischen Überlegung zu sein. Heiller<br />

gelang es auf faszinierende Weise, eine<br />

subjektive Variante der Arbeit mit (nicht<br />

unbedingt zwölftönigen) Reihen zu entwickeln,<br />

die bald Echos liturgischer Traditionen,<br />

barocker oder älterer Praktiken in sich<br />

aufnahm. So stehen in seinen Orgelwerken<br />

klassizistische Sonatenformen neben<br />

freien Fantasien, wie sich<br />

lyrisch-verhaltene Passagen mit<br />

zum Teil überwältigend kraftvollen,<br />

hymnischen Schichtungen<br />

mischen. Wie Summereder<br />

die Formenvielfalt zum Leben<br />

erweckt, wie er pastellfarbene<br />

Bilder dramaturgisch sinnfällig<br />

mit heftigen Aufwallungen, wie<br />

mit der Spachtel aufgetragenen,<br />

wild-expressiven akustischen<br />

DiscothÈque<br />

Klassik Jazz<br />

von Samir H. Köck<br />

Mehr als Dur und Moll<br />

Spannend: Das Orgelwerk von Anton Heiller ist erschienen.<br />

von Wilhelm Sinkovicz<br />

Bei Ambiente erschienen:<br />

das Orgelwerk von<br />

Anton Heiller (1923–1979)<br />

„Malprozessen“ in Beziehung setzt, das<br />

macht diese Edition zum spannenden<br />

Lehrstück jüngerer österreichischer Musikgeschichte.<br />

Schon in der ersten der beiden<br />

Orgelsonaten, entstanden 1944, wird klar,<br />

wie die interpretatorische Kunst erhellend<br />

zum Verständnis der alles andere als „einfachen“<br />

Musik beitragen kann. Heiller, der<br />

das Werk ursprünglich mit Generalvorzeichen<br />

für die Tonart fis-Moll versehen hat –<br />

was in der Druckausgabe dann unterblieb<br />

–, arbeitet sich bereits in den ersten Takten<br />

weit hinaus in den freitonalen Raum.<br />

Was ist Konsonanz? Das anschließende<br />

kontrapunktische Geflecht offenbart,<br />

welch instinktives Gefühl für Spannung<br />

und Entspannung in jener tonal kaum noch<br />

definierbaren Atmosphäre herrscht: Heiller<br />

definiert quasi Konsonanz und Dissonanz<br />

neu. Wer sich auf das Abenteuer einlässt,<br />

empfindet dann, je nach Gewichtung<br />

der Schichtungen, auch weitaus komplexere<br />

Konglomerate als Dur- oder Moll-Akkorde<br />

als befriedigende<br />

Kadenz-Schlüsse. Das Balancegefühl<br />

vermittelt in den<br />

späteren Stücken auch zwischen<br />

scheinbar einfachsten<br />

Choralzitaten und expressionistischer<br />

Harmonik. Gewiss<br />

ein Hörkurs für fortgeschrit-<br />

tene Musikfreunde – doch<br />

einer, der helfen kann, die<br />

Ohren zu öffnen. s<br />

Es ist ihr bisher für westliche Ohren<br />

eingängigstes Album: Anoushka<br />

Shankar hat es dem Gedenken an<br />

ihren Vater Ravi Shankar gewidmet, es<br />

heißt „Traces Of You“. Weinende<br />

Sitarklänge, sanfte Rhythmen und auf<br />

drei Songs die Stimme von Anoushkas<br />

Halbschwester Norah Jones, die besonders<br />

auf „Unsaid“ einfährt: Das klingt<br />

esoterischer, als es ist. Besonders eindringlich<br />

sind zart groovende Stücke<br />

wie „Laysa“ und „Fathers“. Zornig<br />

klingt Shankar nur einmal: auf „In<br />

Jyoti’s Name“, das an die jüngst in<br />

Indien vergewaltigte und getötete Studentin<br />

erinnert. Sonst regiert die Wehmut<br />

und Einsicht in den Kreislauf des<br />

Lebens. (Deutsche Grammophon)<br />

Pop<br />

von Holger Fleischmann<br />

Das Duo Darkside sorgte schon vor<br />

seinem Albumdebüt für Furore:<br />

Unter dem Nom de Guerre Daftside<br />

remixten Nicolas Jaar und Dave Harrington<br />

das aktuelle Daft-Punk-Album –<br />

und führten dessen luxuriöse Grooves<br />

in die Gosse. Superb ist nun auch der<br />

Longplayer „Psychic“. Jaar öffnet – wie<br />

auf seinem Soloalbum „Space Is Only<br />

Noise“ – weite elektronische Räume,<br />

durch die Harringtons gespenstisch<br />

verhallte, bisweilen dem Blues zugeneigte<br />

Gitarre mäandert. Gepaart mit<br />

zähen, hypnotischen Grooves pendeln<br />

die Stücke zwischen schattenseitiger<br />

Slow-Motion-Disco, psychedelischem<br />

Horrortrip oder kosmischen Rock-Exkursionen.<br />

(Matador)<br />

<strong>Schaufenster</strong> 57


Randerscheinung<br />

von Florian Asamer<br />

Ich weiß es nicht. Wirklich. Ich sage<br />

das nicht nur so, sondern ich weiß<br />

es wirklich nicht. Früher hatte ich ja<br />

ganz generell eher den Eindruck, ich<br />

wüsste es (eigentlich ziemlich egal<br />

was), aber niemand fragt mich nach<br />

meiner Meinung. Inzwischen ist es<br />

überwiegend umgekehrt: Fragen über<br />

Fragen, aber ich habe keine passende<br />

Antwort. Ich stammle nicht nur vor<br />

mich hin, wenn mich der Mittlere<br />

danach fragt, wie das mit so einem<br />

Feuer genau funktioniert – also dem<br />

chemischen Prozess, der dahinter<br />

steht. Auch wenn ich zum Beispiel zu<br />

Beziehungsproblemen von irgendjemandem<br />

Stellung nehmen soll, fällt<br />

mir dazu nichts Rechtes ein – bis auf<br />

ein unbeholfenes einerseits/andererseits.<br />

Ich versuche, meine Kinder (fast<br />

hätte ich geschrieben) richtig zu erziehen,<br />

aber es will mir oft nicht einmal<br />

verlässlich gelingen, ihnen angemessen<br />

zu begegnen. Wobei ich ja eben<br />

nicht einmal sagen könnte, was angemessen<br />

wäre. Das Leben kommt mir<br />

momentan so vor, wie der Jüngste es<br />

beschreibt, wenn man ihm einen zu<br />

stark verdünnten Dünnsaft unterjubeln<br />

will: Es schmeckt so mittel. Der<br />

Mittlere ist da übrigens noch in einer<br />

anderen Phase. Er schmiedet gerade<br />

Pläne zur Übernahme der Weltherrschaft.<br />

Er sieht überall Dinge, die er<br />

gern ändern würde. Und er wüsste<br />

auch (noch) ganz genau, wie. Ich habe<br />

neulich im Radio wieder einmal<br />

gehört, dass praktisch alle Mathematiker<br />

ihre wirklich großen Gedanken<br />

vor ihrem 30. Geburtstag haben, also<br />

eine Art Spitzensportlerschicksal<br />

erleiden. Irgendwie tragisch. Wenn<br />

einem die Fähigkeiten zu Spitzenleistungen<br />

und sämtliche Gewissheiten<br />

über die Jahre sukzessive abhandenkommen,<br />

könnte das aber auch einen<br />

großen Vorteil haben. Fragen Sie mich<br />

bitte nicht, welchen. Ich weiß es nämlich<br />

nicht. s<br />

S c h l u S S<br />

„<strong>Die</strong> Geschichte<br />

der Kunst<br />

ist<br />

eine Geschichte<br />

der Revivals.“<br />

<strong>Die</strong>sem Wort des streitbaren<br />

britischen Künstlers Samuel Butler<br />

ist fast nichts hinzuzufügen. Außer:<br />

nicht nur die Geschichte der Kunst.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Redaktion und Herausgeber:<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Presse</strong>“ Verlags-Gesellschaft m.b.H. & Co KG, 1030 Wien, Hainburger Straße 33.<br />

Tel.: 01/514 14-Serie. E-Mail: schaufenster@diepresse.com vorname.name@diepresse.com<br />

Geschäftsführung: Dr. Michael Tillian (Vorsitz), Mag. Herwig Langanger.<br />

Chefredaktion: Rainer Nowak. Chefredaktion <strong>Schaufenster</strong>: Mag. Petra Percher.<br />

Stellvertretende Chefredaktion: Mag. Daniel Kalt. Chefin vom <strong>Die</strong>nst: Mag. Anna Burghardt.<br />

Mode/Kosmetik: Mag. Petra Percher, Mag. Daniel Kalt. Wohnen/Design: Mag. Norbert Philipp.<br />

Essen/Trinken: Mag. Anna Burghardt. Kultur: Barbara Petsch mit Feuilleton-Redaktion.<br />

Fotoredaktion: Mag. Christine Pichler. Mode/Beauty/Foto: Mag. Barbara Zach. Programm:<br />

Magdalena Mayer. Reise: Michael Reichel. Produktion und Grafik: M.S.C. Medien Service GmbH.<br />

Art Direction: Matthias Eberhart. Bildbearbeitung, Grafik: Christian Stutzig, Patricia Varga.<br />

Anzeigen: „<strong>Die</strong> <strong>Presse</strong>“ Media GmbH & Co KG. Geschäftsführer: Peter Syrch.<br />

Art Copyright: VBK/Wien. Hersteller: Niederösterreichisches <strong>Presse</strong>haus, Druck- und<br />

Verlagsgesellschaft m.b.H., 3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12.<br />

<strong>Die</strong> in dieser Ausgabe vorgestellten Produkte wurden der Redaktion zum Teil zu Testzwecken zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

<strong>Die</strong> Ich-Pleite<br />

von Annemarie<br />

An manchen Tagen steht man mit<br />

dem falschen Fuß auf. Vielleicht<br />

weil der Bedienstete von der MA 48<br />

auch mit dem falschen Fuß aufgestanden<br />

und deshalb um 6.15 Uhr mit der<br />

Mülltonne extralaut durch den Hausgang<br />

gepoltert ist. Aber der Tag hätte<br />

noch gut werden können, wenn man<br />

nicht zu faul fürs Laufen gewesen<br />

wäre und sich stattdessen auf die<br />

Waage gestellt hätte. Und wenn man<br />

nicht ohne den Verzehr des Gute-Laune-Lieblings-Croissants<br />

in die Arbeit<br />

gefahren wäre, um dort mieselsüchtig<br />

beim Morgenmeeting zu sitzen und<br />

keine Miene zu verziehen, während<br />

die anderen einen Schmäh nach dem<br />

anderen machen. Aber auch dann<br />

hätte es noch ein Eins-a-Tag werden<br />

können, wenn man nicht weiterhin<br />

stirngerunzelt und geseufzt und<br />

schließlich sogar Ohropax in die<br />

Ohren gestopft hätte, kaum dass einer<br />

lacht, telefoniert, eine Frage an einen<br />

richtet, blöd schaut oder atmet. Und<br />

anstatt „Kopfweh“ zu bekommen und<br />

für den Rest des Tages blauzumachen,<br />

hat man seine Position als Spaßbremse<br />

bis zum Abend so weit ausgebaut,<br />

dass selbst Hitler einen Beliebtheitskontest<br />

gegen einen gewonnen<br />

hätte. Aber auch da wäre der Tag<br />

noch zu retten gewesen, wenn man<br />

nicht nach Hause gefahren und nicht<br />

extra nicht gekocht, sondern hungrig<br />

auf den Lebenspartner gewartet<br />

hätte, um ihn daran zu erinnern, dass<br />

ER heute mit dem Kochen dran gewesen<br />

wäre. Selbst da hätte der Tag noch<br />

eine klitzekleine Chance gehabt,<br />

wenn man nicht seinen Witz „Dann<br />

machen wir heute einmal Dinner-<br />

Canceling“ mit einem giftigen „Du findest<br />

mich wohl zu dick?“ quittiert<br />

hätte. Nur als man den Lebensmenschen<br />

schließlich auch noch fragt:<br />

„Sag, bist du eigentlich noch glücklich<br />

mit mir?“ ist der Tag wirklich nicht<br />

mehr zu retten gewesen. s<br />

<strong>Schaufenster</strong>.<strong>Die</strong><strong>Presse</strong>.com/Randerscheinung <strong>Schaufenster</strong>.<strong>Die</strong><strong>Presse</strong>.com/<strong>Die</strong>IchPleite<br />

58 <strong>Schaufenster</strong><br />

Illustration: Nina Ober


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