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M o t o r
Aus unserer Reihe „Berühmte Vorbesitzer“: der Facel Vega, eine Perle französischer
Automobilbaukunst. Schnell, der von Ringo Starr wartet in London auf Ihr Gebot!
Text: Timo Völker
Der Schriftsteller Albert Camus, Literatur-Popstar seiner Tage,
wäre demnächst (genau: am 7. November) 100 Jahre alt geworden.
Tatsächlich hauchte er sein Leben am 4. Jänner 1960 auf dem
Beifahrersitz eines Facel Vega aus. Ein Reifen war geplatzt, das
Auto ins Schlingern geraten, ein Baum im Weg. Zu der Autofahrt
nach Paris hat sich Camus vom Neffen seines Verlegers überreden
lassen, dabei hatte er schon die Bahnfahrkarte in der Tasche
gehabt. Der Tod, das wissen wir aus Camus’ Werken, ist eben
unausweichlich, und er ist nicht gerecht.
Dem französischen Hersteller Facel war selbst nur ein kurzes
Leben beschieden. Zunächst sah es noch so aus, als wäre eine neue,
große Luxusmarke geboren. Der Vega traf den Geschmack des Jetsets
der späten 1950er und 1960er: Das viersitzige Coupé war eine
glamouröse Erscheinung, der ein mächtiger Chrysler-V8 unter der
langen Motorhaube Beine machte. Vergleiche mit Rolls-Royce
lagen auf der Hand – schicker war aber der Facel Vega, der zu seiner
Zeit auch schneller als Ferraris und Aston Martins war. Beim
Versuch, ein günstigeres Modell zu lancieren, übernahm sich der
kleine Hersteller, nach zehn Jahren endete die Episode.
Eines der letzten gebauten Exemplare kaufte 1964 – gleich vom
Stand der Londoner Autoshow weg – ein gewisser Ringo Starr.
Seine Band hatte in jenem Jahr gleich alle Top Five der Charts.
Ringo fuhr ein paar Jahre. Unfallfrei. Sein Facel Vega wird am
1. Dezember in London bei Bonhams versteigert. s
Glamour.