Brief - Notfallseelsorge in Bayern

SbE e.V. – Pferdebachstraße 39a, 58455 Witten
An die Psychosozialen Fachkräfte
und Peers
in den von SbE ausgebildeten
Einsatznachsorge-Teams
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ICISF greift SbE an
Bundesvereinigung wehrt sich gegen Rufschädigung
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
www.sbe-ev.de
Stressbearbeitung nach
belastenden Ereignissen e.V.
www.sbe-ev.de
Vorsitzender
Pferdebachstr. 39a
D-58455 Witten
T +49-2302-175-2608
F +49-2302-175-2605
geschaeftsstelle@sbe-ev.de
23.04.2009
vor längerer oder kürzerer Zeit hast Du/haben Sie an einer SbE-Ausbildung teilgenommen.
Die Seriosität und kompetente Durchführung der Ausbildung sowie die Anwendbarkeit in der
Einsatzwirklichkeit ist uns sehr häufig zurückgemeldet worden. Wir danken Ihnen/Dir für
das Engagement, belastete Einsatzkräfte in einer Weise zu unterstützen, die ihrer Alltagswirklichkeit
und Mentalität entspricht!
Der Vorstand der SbE-Bundesvereinigung möchte Sie und Euch heute über einen Vorgang
informieren, durch den sich die International Critical Incident Stress Foundation (ICISF) mit
unwahren Behauptungen gegen die SbE-Bundesvereinigung stellt. Wir haben darauf reagiert.
Unser guter Ruf steht auf dem Spiel.
Das Europäische Büro der ICISF hat am 8.3.2009 einen Brief (unterschrieben von Jeffrey T.
Mitchell und Jörg Leonhardt) an den Präsidenten des THW, Herrn Broemme, geschrieben, in
dem rufschädigende Vorwürfe gegen SbE erhoben werden. Die ICISF hat uns weder darüber
informiert noch - bis heute und trotz schriftlicher Aufforderung dazu - den Brief zur Kenntnis
gegeben. Wir konnten erst im April darauf reagieren, nachdem uns das THW den Brief
zur Verfügung gestellt hat.
In dem Brief an das THW rückt die ICISF die SbE-Bundesvereinigung in ein schlechtes Licht
und behauptet unter anderem, dass der SbE-Baustein I nicht angemessen zertifiziert worden
sei. Dies habe zu Schwierigkeiten geführt. Es wird weiter behauptet, dass SbE nicht alle Kurse
bei der ICISF zertifiziert und nicht zertifizierte Trainer eingesetzt habe. Weiter wird behauptet,
es sei viel Konfusion dadurch entstanden, dass SbE falsche oder verspätete Zertifikate
ausgegeben hätte.
Diese Behauptungen entsprechen nicht der Wahrheit. Wir stellen dagegen fest:
• Selbstverständlich wurde jeder Baustein I im Zusammenhang mit dem Baustein II als
ICISF-Kurs registriert und zertifiziert - so wie es im Handbuch Einsatznachsorge
(Mitchell/Everly) im Anhang beschrieben ist.
• Selbstverständlich waren alle Trainer von der ICISF anerkannt - sonst wären die bei
der ICISF angemeldeten Kurse auch gar nicht bestätigt worden.
• Selbstverständlich waren alle Kurse bei der ICISF angemeldet - und sind ordnungsgemäß
bestätigt und bezahlt worden.

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• Schließlich handelt es sich bei der Ausgabe falscher Zertifikate um einen einmaligen
Bürofehler (8 Zertifikate betreffend), der sofort nach Entdecken dem THW und der
ICISF angezeigt und durch Austauschen der Zertifikate unverzüglich behoben wurde.
Wir haben auf Anfrage des THW zu diesen Vorwürfen zunächst mündlich und schriftlich Stellung
genommen und sie als haltlos zurückgewiesen.
Es ist offensichtlich, dass rufschädigende Äußerungen gegenüber einem wichtigen Auftraggeber
dazu führen können, SbE als Ausbildungsorganisation vom Markt der seriösen Anbieter
zu verdrängen und die SbE-Ausbildung zu entwerten. Das Verhalten der ICISF ist für uns
die unausgesprochene Aufkündigung einer Partnerschaft zwischen zwei Organisationen, die
seit vielen Jahren zusammen arbeiten. Wir halten es für einen Ausdruck des Machtstrebens
der ICISF, wie hier mit einer Einsatznachsorge-Organisation umgegangen wird, die seit 13
Jahren das Critical Incident Stress Management im deutschsprachigen Raum übersetzt, eingeführt,
verbreitet und vernetzt hat.
Wir vermuten, dass dieses Vorgehen der ICISF durch ihr Ziel motiviert ist, nach der Einrichtung
eines Europäischen Büros jetzt eigene Strukturen in Deutschland aufzubauen. Die ICISF
hat in ihrem Schreiben dem THW eine Kooperation angeboten, nachdem sie uns als unzuverlässig
abqualifiziert. Damit versucht sie nach unserem Eindruck den Markt zu kontrollieren
und Einfluss auf eine staatliche Organisation zu nehmen. Der Vorstand geht davon aus, dass
es sich hier um eine Reaktion auf die Entscheidung der SbE-Bundesvereinigung handelt,
künftig auf eine Zertifizierung der Kurse in Amerika zu verzichten, um auch deutsche und
europäische Gegebenheiten besser berücksichtigen zu können.
Das Vorgehen der ICISF halten wir für unakzeptabel und werden es nicht tolerieren. Deshalb
haben wir Rechtsmittel gegen das Vorgehen der ICISF gegen unsere Organisation eingelegt
und lassen uns anwaltlich vertreten.
Es ist jetzt wichtig, dass - auch über Organisationsgrenzen hinweg - diejenigen zusammenstehen,
denen eine qualifizierte Einsatznachsorge wichtig ist. Diese muss international bewährt
und gleichzeitig auf deutsche und europäische Bedingungen angepasst sein. Das ist -
bei allem bleibenden Respekt vor der inspirierenden Lebensleistung von Jeffrey T. Mitchell -
weit wichtiger als den Durchsetzungsbestrebungen einer amerikanischen Organisation
nachzugeben.
Es gibt keine sinnvolle Alternative zu unserem eingeschlagenen Weg. Wir haben über 13
Jahre Erfahrung mit fast allen Einsatzorganisationen in Deutschland und den deutschsprachigen
Ländern. Wir beziehen die hiesigen Forschungsergebnisse mit ein. Wir arbeiten in
der Konsensuskonferenz seit zwei Jahren an einer Standardisierung, die die hier geltenden
Einsatzstrukturen und Mentalitäten aufgreift. Wir haben nach vielen Schwierigkeiten ein respektvolles
Miteinander der verschiedenen Einsatznachsorge-Organisationen und Fachgesellschaften
erzielt. Es kann und darf nicht sein, dass die deutschen Einsatzorganisationen
gezwungen werden, für alle Zeiten ausschließlich nach einem amerikanischen Standard auszubilden
und dafür stetig Geld an die ICISF zu überweisen. Einsatzkräfte sollen hier in
Deutschland die bestmögliche Unterstützung bekommen, die zu ihnen passt.
Wir freuen uns über jede Art von Solidaritätsbekundungen. Ihre/Eure Kommentare und Gedanken,
die Sie bitte an geschaeftsstelle@sbe-ev.de richten, sind uns sehr willkommen!
Vorsitzender SbE e.V.
www.sbe-ev.de