Evangelische Kirchengemeinde Marsberg

Im Demenzkurs Stärken
entdeckt und Fragen geklärt
Fast alle am Tisch haben das
schon einmal erlebt. Wenn
mitten in der Nacht die
Großmutter plötzlich auf
Wanderschaft geht und in aller
Ruhe einen Kaffe und zwei
Stullen verspeist. Hier die Ruhe
zu bewahren und den
Geduldsfaden nicht abreißen
lassen: Jochen Laible weiß als
Projektkoordinator für Demenzbegleitung
bei der Diakonie
Ruhr-Hellweg, was zu tun ist.
Doch nicht nur das sind
wertvolle Tipps, die jede der 20
angehenden
Demenzbegleiterinnen im
Evangelischen Gemeindehaus in
Marsberg-Westheim aus ihrer
Ausbildung mit nach Hause
nehmen können.
Eine der Teilnehmerinnen. hat
sich noch keinen der insgesamt
zehn Seminarabende entgehen
lassen. „Ich bekomme hier jeden
Abend viele wertvolle Anregungen“,
meint sie. Als sie vor
einigen Jahren mit ihrem
Ehemann einmal mehr beim Arzt
war, weil er nach einer
Gehörimplantation scheinbar
Themen
immer noch nicht alles richtig
verstand, riss ihr die niederschmetternde
Diagnose fast den
Boden unter den Füßen weg.
Demenz war der wahre Grund
dafür, dass er die Gegenstände,
die er erkennen sollte, nicht beim
Namen nennen konnte. „Es
dauerte über ein Jahr, bis wir die
richtige Stelle fanden, an der wir
Hilfe bekommen konnten“,
erzählt sie. Als sie von dem Kurs
zum Thema Demenz hörte,
meldete sie sich sofort an.
„Damit ich die Krankheit besser
verstehen lerne und weiß, was
auf mich zukommt.“ Denn
schwer wird es schon jetzt, in der
Anfangsphase der Krankheit.
„Mein Mann spricht nicht mehr
viel – das ist oft schwer, wenn
man abends über das erzählen
will, was man erlebt hat.“
Schon in vielen Kursen hat
Jochen Laible Angehörige, Fachpersonal
oder Interessierte in
speziellen Kursen nicht nur in
das Thema Demenz eingeführt.
Ziel des Kurses, der von der
Evangelischen Kirchengemeinde
Marsberg zusammen mit der
Diakonie Ruhr-Hellweg und dem
kfd-Bezirk Marsberg und mit
Unterstützung der Barmer GEK
zum ersten Mal angeboten wird,
ist die Ausbildung von ehrenamtlichen
Demenzhelfern.