Jugendhilfeplan, pdf - Potsdam
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3. Qualitative Entwicklungen, Herausforderungen und Trends<br />
Globalisierungsauswirkungen und Integrationsanforderungen sowie Individualisierungs-<br />
und Segregationsprozesse sind nur einige der Herausforderungen, die die Entwicklung<br />
unserer jungen Menschen und Familien in der Landeshauptstadt <strong>Potsdam</strong> beeinflussen.<br />
Unter 1. sind dazu bereits Handlungsgrundsätze benannt, mit denen wir auch neuen<br />
Entwicklungen und Herausforderungen entsprechen bzw. gerecht werden.<br />
Auch Bundes- und Landesgesetzgebung sowie Qualitätsentwicklungsprozesse innerhalb<br />
der Jugendhilfe Deutschlands erfordern unsere Beachtung und angemessene<br />
Berücksichtung. Darüber hinaus sind Trends und neues - also sozialräumliches - Denken<br />
der Jugendhilfe ebenso für die Planung zu berücksichtigen wie städtische<br />
Qualitätsentwicklungen einzelner Aufgabenbereiche der Jugendhilfe und übergreifende<br />
Herausforderungen für die Landeshauptstadt <strong>Potsdam</strong>.<br />
Neue Konzepte, Methoden und Kooperationen sind der Schlüssel für eine bedarfsgerechte<br />
kinder- und familienfreundliche Angebotspalette und für eine zeitgemäße Jugendhilfe.<br />
Dazu zählen u.a.:<br />
In der Kindertagesbetreuung: Kindertagespflege, pädagogisch begleitete<br />
Spielgruppen, Andere Kindertagesbetreuungsangebote (Aki) 13 und<br />
Ganztagsangebote der Grundschulen 14<br />
Babybegrüßungsdienst,<br />
Kinder- und Familienzentren 15 ,<br />
Übergangsgestaltung zwischen verschiedenen Formen der Hilfen zur Erziehung,<br />
Auf- und Ausbau von Familienbildungs- und –beratungsangeboten sowie<br />
Verknüpfung von Jugendhilfe- mit anderen Angeboten für Kinder, Jugendliche,<br />
junge Erwachsene und Eltern/junge Familien.<br />
3.1 Demografie<br />
Die demografische Entwicklung fordert den Ausbau einer familienfreundlichen Politik,<br />
damit die Geburtenrate steigt und somit der zunehmenden Alterung der Gesellschaft<br />
entgegengewirkt werden kann. Dazu dienen attraktive und individuelle Angebote der<br />
Jugendhilfe für Familien. Entgegen allen anderen bundesweiten Entwicklungen nimmt die<br />
Zahl der Kinder in der Landeshauptstadt <strong>Potsdam</strong> konstant zu, z.T. durch eine hohe<br />
Geburtenrate aber auch durch den Anstieg der Zuwanderung - vor allem von Familien mit<br />
kleinen Kindern.<br />
Auf diese erfreuliche Entwicklung ist nun mit dem Ausbau des Angebotsnetzes für die<br />
Bedürfnisse der Familien zu reagieren, so dass sich neben der intensiven<br />
Qualitätsentwicklung der <strong>Potsdam</strong>er Jugendhilfeeinrichtungen auch der quantitative<br />
Ausbau in kürzester Zeit erforderlich macht.<br />
3.2 Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung<br />
Ein wichtiger Punkt in der Qualitätsdiskussion der Jugendhilfe ist der Ausbau des<br />
Kinderschutzes. Seit der Novellierung des SGB VIII 16 mit den Änderungen des Kinder- und<br />
Jugendhilfeweiterentwicklungsgesetzes vom 8. Juli 2005 hat der öffentliche Träger der<br />
Jugendhilfe mit 70 freien Trägern Vereinbarungen zu den §§ 8a und 72a SGB VIII<br />
geschlossen. Fast alle Träger haben bereits interne Verfahren zum Umgang mit der<br />
Problematik entwickelt, bei den anderen wird dies demnächst erfolgen.<br />
13 Pädagogisch begleitete Spielgruppen für 0- bis unter 3-Jährige und AKi für Kinder der 3. bis 5.Klasse.<br />
14 Ganztagsbetreuungsangebote der Grundschulen in verlässlicher und offener Form.<br />
15 Rahmenkonzept für <strong>Potsdam</strong>er Kinder- und Familienzentren (steht kurz vor der Beschlussfassung).<br />
16 Vgl. BGBl. I S. 3852 (Bundesrats-Drucks. 444/ 05).<br />
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