Neubau Filtergräben Plittersdorf-Nord - Stadt Rastatt

TOP 11
Beratungsergebnis:
mit Stimmen-
einstimmig
mehrheit
Anzahl
JA
Anzahl
NEIN
1/3
Drucksache Nr.: 2012-224
Sitzung: GR 19.07.2012
Federführender Dezernent: Bürgermeister Hartweg, Dezernat II
Federführende/r Fachbereich/Dienststelle: Eigenbetrieb Stadtentwässerung
Beteiligte/r Fachbereich/e/Dienststellen: OV Pl
TOP: Neubau Filtergräben Plittersdorf-Nord
Beratungsfolge: Sitzungstermin Öffentlichkeitsstatus Zuständigkeit
Gemeinderat 19.07.2012 öffentlich Entscheidung
Anhörung Ortschaftsrat (§ 70 Abs. 1 GemO): OV Plittersdorf, 30.03.2010
Abstimmung mit städt. Gesellschaften: -
Finanzielle Auswirkungen: -
Anlagen:
Lageplan Filtergräben
Beschlussvorschlag:
Anzahl
Enthaltungen
vorangegangene Drucksachen:
-UVA 04.03.2010
Die Verwaltung wird ermächtigt, Tiefbauarbeiten für den Neubau der Filtergräben Plit-
tersdorf Nord öffentlich auszuschreiben und bis zu einer Auftragssumme von
375.000 € einschl. MwSt. zu vergeben.
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laut Beschlussvorschlag
abweichender Beschlussvorschlag

I. Sachdarstellung und Begründung:
Die wasserrechtliche Erlaubnis für die Einleitung des anfallenden Regenwassers des
Stadtteiles Plittersdorf über zwei Vorflutgräben (Giesegraben und Weidenstockgraben) in
den Riedkanal existiert seit 1973; sie wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Kanalisati-
on als Trennsystem erteilt. Inzwischen wurde die Einleitungserlaubnis mit Bescheid vom
21.06.2005 verlängert. Voraussetzung hierfür war der von der unteren Wasserbehörde
verlangte Bau eines Regenklärbeckens am Giesegraben (beim Friedhof) für das Hauptein-
zugsgebiet von Plittersdorf. Das Becken ist seit 2008 in Betrieb. Für die Entwässerung von
drei weiteren kleinen Regenwassereinzugsgebieten, welche in den Weidenstockgraben ent-
wässern, wurde in den letzten Jahren nach geeigneten Behandlungsmöglichkeiten gesucht.
Die Anordnung der Regenwasserbehandlung ist als Auflage der unteren Wasserbehörde
zum Schutz des Grundwassers notwendig, denn der Weidenstockgraben steht – wie der
Giesegraben auch - in direktem Kontakt zum Grundwasser.
Der Regenwasserbehandlung sind an den Standorten B, C, D (Anlage 1) aufgrund des ho-
hen, durch die Wasserstände des Rheins bestimmten, Grundwasserstandes sehr enge
Grenzen gesetzt. Die nun vorliegende Konzeption sieht die Errichtung von drei Filtergräben
an den Einleitungsstellen vor. Filtergräben sind linienhafte Bodenfilter, bei denen auf eine
Abdichtung verzichtet wird, da diese aufgrund des hohen Grundwasserstandes nicht herge-
stellt werden kann. Die Filtergräben werden jedoch analog Bodenfiltern mit einem Filtersand-
Substrat aufgefüllt und mit Schilf bepflanzt.
Die Errichtung der Filtergräben bedingt die Verlegung des Weidenstockgrabens am jeweili-
gen Standort. Durch die Kombination von schilfbepflanzten Filtergräben und verlegtem, teils
aufgeweitetem Weidenstockgraben wird die Strukturvielfalt erhöht und zweifelsfrei eine Ver-
besserung der Gewässersituation erreicht.
Als landschaftspflegerische Ausgleichsmaßnahme vor Ort wird ein Durchlass am Weiden-
stockgraben entfernt und an dem bestehenden Teich am Weidenstockgraben das Ufer ein-
seitig abgeflacht. Zum Ausgleich der in Anspruch genommenen Waldfläche soll eine brach-
liegende Wiese im Bereich der ehemaligen Gärtnerei aufgeforstet werden. Für Unterhal-
tungszwecke wird zwischen Ortsrand und Weidenstockgraben ein durchgehender Unterhal-
tungsweg entstehen.
Auch bei hohen Grundwasserständen wirkt die Durchströmung der Filtergräben reinigend.
Gegenüber den ursprünglich vorgesehenen Schmutzfangzellen werden die vorgeschlagenen
Filtergräben – aufgrund ihrer Reinigungswirkung - eine deutliche Verbesserung darstellen.
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Die von der unteren Wasserbehörde genehmigte Planung wurde bereits im Umwelt- und
Verkehrsausschuss und im Ortschaftsrat Plittersdorf vorgestellt.
Nach der aktualisierten Kostenberechnung liegen die voraussichtlichen Herstellungskosten
bei 315.000 €. Im Rahmen der Baumaßnahme wird ein Unterhaltungsweg am Weidenstock-
graben hergestellt , so dass die zur Herstellung der Vorflut in regelmäßigen Zeitabständen
durchzuführende, notwendige Entschlammung mit zusätzliche Kosten von ca. 40.000 € im
Zuge der Gesamtmaßnahme erfolgen kann. Beide Maßnahmen sollen zusammen ausge-
schrieben werden. Aufgrund der seitens des Naturschutzes engen Zeitvorgaben wird ein Teil
des Wegebaus und der Entschlammung erst im Herbst nächsten Jahres durchgeführt wer-
den können.
Die Gesamtmaßnahme ist zur Ausschreibung am 23.07.2012 vorbereitet. Baubeginn soll im
September/Oktober dieses Jahres sein.
In Anbetracht der sitzungsfreien Zeit bis Ende September bittet die Verwaltung um die Er-
mächtigung, den Auftrag bis zu einer Höhe von 375.000 € im Einvernehmen mit dem Re-
chungsprüfungsamt vergeben zu können. Die Mittel stehen im Wirtschaftsplan des Eigenbe-
triebes Stadtentwässerung zur Verfügung.
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