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Ausgabe 176 Mai -Juni 2012 - Regensburger Eltern eV

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MEINUNG Ritalin und Co.<br />

Kinder schlucken immer mehr<br />

Psychopharmaka<br />

Hamburg (dapd). Ärzte verschreiben<br />

Kindern und Jugendlichen in Deutschland<br />

immer mehr Psychopharmaka. Der größte<br />

Anteil betreffe Medikamente gegen das<br />

sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-<br />

Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), teilte<br />

die Techniker-Krankenkasse mit. Wurden<br />

2006 ca. 20.000 TK-Versicherte zwischen<br />

6 und 17 Jahren mit Methylphenidat behandelt,<br />

so waren es 2010 bereits 29.000 .<br />

Meldungen wie diese machen hellhörig.<br />

Nach 33 Jahren Lehrertätigkeit bin ich<br />

darüber nur noch erschüttert. Viele Jahre<br />

habe ich als Drogenkontaktlehrer meiner<br />

ehemaligen Schule dafür gekämpft, dass<br />

Drogenkonsum geächtet wird, heute wird<br />

er legalisiert.<br />

Schlimmer noch: Heute machen sich<br />

Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen<br />

und Erzieher dafür stark, dass<br />

Schülerinnen und Schülern diese „Medikament“<br />

genannte Droge verschrieben<br />

wird! Dieselben Personen üben nicht<br />

selten immensen psychischen Druck auf<br />

<strong>Eltern</strong> aus, „doch endlich zur Ärztin/zum<br />

Arzt zu gehen, damit die Schülerin/der<br />

Schüler das Medikament bekommt“. Das<br />

ist – aus meiner Sicht – ein Skandal!<br />

Ich persönlich sehe in einem solchen<br />

Vorgehen Nötigung zur vorsätzlichen<br />

Körperverletzung, denn das Medikament<br />

gehört weiß Gott nicht zur Gruppe der<br />

bunten Bonbons, sondern zu den Amphetaminen,<br />

welche in der „Spielzeugkiste“<br />

nichts zu suchen haben.<br />

Aber es hilft. Natürlich hilft es:<br />

• der Novartis-Gruppe zu hervorragenden<br />

Bilanzen<br />

• dem pädagogischen Personal zu weniger<br />

beschwerlichem Arbeiten – zu Lasten<br />

der betroffenen Kinder und Jugendlichen<br />

• vielleicht auch den <strong>Eltern</strong> zu besser<br />

handhabbaren Kindern.<br />

Wem es nicht hilft, das sind die zwangsbehandelten<br />

Kinder, welche z.T. selbst über<br />

Persönlichkeits- und Befi ndensveränderungen<br />

klagen, die das Gefühl haben, neben sich<br />

zu stehen, nicht mehr sie selbst zu sein.<br />

Sie reagieren mit einer Fülle von Nebenwirkungen<br />

(nach Herstellerangaben<br />

beschrieben sind es: 5 als sehr häufig;<br />

38 als häufi g, 41 als gelegentlich (da ist<br />

schon Suizid dabei), 11 als selten und<br />

über 50 als sehr selten). Viele der Kinder<br />

hassen die Pillen und können sich doch<br />

nicht dagegen wehren. Sie müssen mit<br />

Wachstumsstörungen, Appetitlosigkeit,<br />

Schwitzen, Kopfschmerzen und vielen<br />

anderen Unannehmlichkeiten fertig werden,<br />

nur zu dem Preis, den Erwachsenen jetzt<br />

besser zu gefallen. Lässt die Medikamentenwirkung<br />

nach, reagieren sie oft mit<br />

Aggressionen, was dann von außen so<br />

interpretiert wird, dass er oder sie unbedingt<br />

wieder „sein oder ihr R braucht“. In<br />

Wirklichkeit handelt es sich um Entzugs-

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