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Bedarfsanalyse zur Gesundheitsbildung und Gesundheitsförderung ...

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Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)<br />

Fachbereich Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Studiengang Ges<strong>und</strong>heitsförderung/ -management<br />

Diplomarbeit<br />

<strong>zur</strong> Erlangung des akademischen Grades einer<br />

Diplom-Ges<strong>und</strong>heitswirtin (FH)<br />

<strong>Bedarfsanalyse</strong> <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsförderung im südlichen Landkreis<br />

Dahme-Spreewald als Ausgangspunkt der Arbeit im<br />

„Regionalen Netzwerk Ges<strong>und</strong>heitsförderung“<br />

- Initiierung eines Vernetzungsprozesses<br />

eingereicht von: Anja Janitz<br />

Matrikel 20002747<br />

Erstgutachter: Prof. Dr. Eberhard Göpel<br />

Zweitgutachterin: Ines Mula<br />

Lübbenau, im August 2005


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Zusammenfassung.............................................................................................5<br />

2 Die Bedeutung von Vernetzung in der Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong><br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> ..........................................................................................8<br />

2.1 Die Organisationsform „Netzwerk“ ................................................................9<br />

2.2 Programmatische Gr<strong>und</strong>lagen ....................................................................11<br />

2.3 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong><br />

Prävention <strong>zur</strong> Sicherung der Qualität von<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienstleistungen......................................................................16<br />

2.4 Akteure <strong>und</strong> Institutionen der Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong><br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> ....................................................................................20<br />

2.5 Prioritäre Handlungsfelder innerhalb der Ges<strong>und</strong>heitsförderung ................23<br />

2.5.1 Ges<strong>und</strong>heitsbezogenes Handeln ermöglichen ....................................23<br />

2.5.2 Gestaltung ges<strong>und</strong>heitsförderlicher Lebenswelten ..............................24<br />

2.5.3 Verringerung von Ungleichheiten im Ges<strong>und</strong>heitszustand ..................26<br />

2.6 Vernetzungsstrukturen für Ges<strong>und</strong>heitsförderung ......................................29<br />

2.6.1 Beispiele intersektoraler Kooperationsprogramme ..............................32<br />

2.6.1.1 europäische Netzwerke ...............................................................33<br />

2.6.1.2 deutschlandweite Netzwerke .......................................................33<br />

2.6.1.3 Netzwerke auf Länderebene........................................................39<br />

2.6.1.4 Kommunales Netzwerk................................................................40<br />

2.6.2 Vorteile <strong>und</strong> Gewinne von Netzwerkarbeit ...........................................40<br />

2.6.3 Initiierung eines Netzwerkprozesses – Auswahl <strong>und</strong> Einbindung<br />

von potentiellen Netzwerkpartnern ......................................................41<br />

2.6.4 Zielsetzungen von Netzwerken der Ges<strong>und</strong>heitsförderung/-bildung....42<br />

2.6.5 Strategien erfolgreicher Netzwerke......................................................45<br />

2.6.6 Herausforderungen <strong>und</strong> Schwierigkeiten .............................................47<br />

3 Netzwerkbildung im südlichen Teil des Landkreises Dahme-<br />

Spreewald .........................................................................................................52<br />

2


3.1 Zielgruppe ...................................................................................................52<br />

3.2 Die Vorbereitung <strong>und</strong> Initiierung des Vernetzungsprozesses......................53<br />

3.2.1 Auswahl der Netzwerkpartner..............................................................53<br />

3.2.2 Vorgehensweise ..................................................................................54<br />

3.2.3 Öffentlichkeitsarbeit .............................................................................57<br />

3.2.4 Finanzierung ........................................................................................60<br />

4 Die Untersuchung – Material <strong>und</strong> Methoden .................................................61<br />

4.1 Ausgangslage .............................................................................................65<br />

4.2 Zielstellung der Befragung ..........................................................................66<br />

4.3 Zielgruppe der Befragung ...........................................................................67<br />

4.4 Umfeld der Befragung.................................................................................67<br />

4.5 Durchführung der Befragung.......................................................................68<br />

4.6 Auswertung der Befragung .........................................................................72<br />

4.6.1 Die Beteiligung.....................................................................................73<br />

4.6.2 Die Interessenschwerpunkte der Menschen im Altkreis Lübben..........77<br />

4.6.3 Die Interessenschwerpunkte der Menschen im Altkreis Luckau ..........87<br />

4.6.4 Interessieren Sie sich für <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> –förderung?..........96<br />

4.6.5 Haben Sie bereits an Kursen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> –<br />

förderung teilgenommen? Wenn nein, warum nicht?...........................97<br />

4.6.6 Ziehen Sie es in Erwägung in naher Zukunft an<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> –förderung teilzunehmen? Wenn nein,<br />

warum nicht? .......................................................................................99<br />

4.6.7 Wie sollte <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> organisiert sein, um Ihr Interesse<br />

zu wecken?........................................................................................102<br />

4.6.8 Wo sollten Angebote <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> veröffentlicht<br />

werden, um Sie zu erreichen? ...........................................................103<br />

4.7 Diskussion der Ergebnisse........................................................................104<br />

4.7.1 Struktur der Teilnehmerschaft in der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> .................104<br />

4.7.2 Erreichbarkeit der Teilnehmerschaft ..................................................107<br />

4.7.3 Themenbereiche der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> -<br />

Interessenschwerpunkte....................................................................108<br />

3


5 Perspektiven <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten ...........................................113<br />

6 Abbildungsverzeichnis..................................................................................118<br />

7 Tabellenverzeichnis .......................................................................................119<br />

8 Abkürzungsverzeichnis.................................................................................121<br />

9 Literatur...........................................................................................................123<br />

10 Anhang............................................................................................................128<br />

4


1 Zusammenfassung<br />

Um Gemeinwohl-Belange nicht an Ressort- <strong>und</strong> Zuständigkeitsgrenzen schei-<br />

tern zu lassen ist es von zunehmender Bedeutung, interstrukturelle <strong>und</strong> interor-<br />

ganisationale produktive Kooperationen aufzubauen <strong>und</strong> weiter zu entwickeln.<br />

Im Rahmen von Ges<strong>und</strong>heitsförderung wurde bereits in zahlreichen internatio-<br />

nalen Konferenzen der Handlungsschwerpunkt „vermitteln <strong>und</strong> vernetzen“ her-<br />

vorgehoben.<br />

Netzwerkarbeit <strong>und</strong> Vernetzung sind Begriffe, die personelle <strong>und</strong> strukturelle<br />

Verknüpfungen gleichermaßen bewirken. Durch Netzwerkarbeit sollen individu-<br />

elle Ressourcen aktiviert <strong>und</strong> gestärkt sowie Aktivitäten, Maßnahmen <strong>und</strong> Pro-<br />

gramme kommunaler Institutionen <strong>und</strong> Initiativen koordiniert werden. Koopera-<br />

tion <strong>und</strong> Koordination tragen <strong>zur</strong> Förderung des Individual- <strong>und</strong> Allgemeinwohls<br />

bei. Sie liefern damit einen wichtigen Beitrag <strong>zur</strong> Gestaltung zukunftsorientierter<br />

Lebenswelten.<br />

Der Fokus dieser Arbeit ist auf die Vernetzung von vermittelnden <strong>und</strong> anbieten-<br />

den Akteuren <strong>und</strong> Institutionen in der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> im kommunalen <strong>und</strong><br />

regionalen Kontext gerichtet. Innerhalb der Arbeit werden zwei parallel durchge-<br />

führte Prozesse dokumentiert <strong>und</strong> analysiert:<br />

1. der Prozess der Vernetzung zwischen den relevanten Institutionen <strong>und</strong><br />

Organisationen sowie<br />

2. die Analyse des Bedarfs an Angeboten <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> in Form<br />

einer schriftlichen regionalen Bürgerbefragung als Gr<strong>und</strong>lage der Netz-<br />

werktätigkeiten.<br />

Um an die Thematik heran zu führen, wird nach der Erläuterung des Netzwerk-<br />

begriffs auf programmatische, politische <strong>und</strong> gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen von Ver-<br />

netzungen in der Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>zur</strong> Sicherstellung von Qualität <strong>und</strong><br />

Effizienz eingegangen. Auf der Basis dieser Rahmenbedingungen werden so-<br />

5


dann durch Literaturrecherche prioritäre Handlungsfelder ermittelt <strong>und</strong> mit der<br />

ersten Zielsetzung dieser Arbeit verknüpft, indem bereits bestehende Netzwer-<br />

ke beschrieben werden <strong>und</strong> der - im Rahmen dieser Diplomarbeit - initiierte<br />

Vernetzungsprozess dargestellt wird.<br />

Die zweite Zielsetzung ist die Analyse des Bedarfs an themenspezifischen Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsbildungsangeboten <strong>und</strong> der bisherigen <strong>und</strong> künftig geplanten Inan-<br />

spruchnahme von Kursen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>. Hierzu wird eine regionale<br />

Bürgerbefragung durchgeführt. Die Aufbereitung dieser Analyse als Handlungs-<br />

empfehlung für die Anbieter <strong>und</strong> Vermittler von Angeboten <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbil-<br />

dung ist ein wichtiges Instrument <strong>zur</strong> Entwicklung eines bedarfsgerechten, bür-<br />

gernahen <strong>und</strong> zugänglichen Angebotes in der Region des südlichen Landkrei-<br />

ses Dahme-Spreewald. Diese <strong>Bedarfsanalyse</strong> ist Ausgangspunkt für die Arbeit<br />

des „Regionalen Netzwerks Ges<strong>und</strong>heitsförderung“.<br />

Zu Beginn sei angefügt, dass die Begrifflichkeiten „Ges<strong>und</strong>heitsförderung“ <strong>und</strong><br />

„<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“ weitgehend parallel gebraucht werden. Dem ges<strong>und</strong>-<br />

heitswissenschaftlichen Sinn nach schließt der Begriff „Ges<strong>und</strong>heitsförderung“<br />

den der „<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“ ein. Die gleichwertige Behandlung beider Begriff-<br />

lichkeiten wird aber für notwendig erachtet, da das Wissen über Ges<strong>und</strong>heits-<br />

bildung in der Bevölkerung noch sehr gering ist <strong>und</strong> zumeist eine reine Wis-<br />

sensvermittlung, d.h. Schulungen <strong>und</strong> Vortragsreihen, ohne praktische Anteile,<br />

assoziiert werden (vgl.: Kap. 4.5). Die Vernetzungs- <strong>und</strong> Befragungsaktivitäten<br />

können hier <strong>zur</strong> Aufklärung beitragen.<br />

Zunächst werden beide Begriffe <strong>zur</strong> Abgrenzung definiert:<br />

„Ges<strong>und</strong>heitsförderung ist ähnlich wie der Begriff Prävention eine Bezeich-<br />

nung für Maßnahmen <strong>und</strong> Aktivitäten, mit denen die Stärkung der Ges<strong>und</strong>heits-<br />

ressourcen <strong>und</strong> -potentiale der Menschen erreicht werden soll. Während die<br />

Prävention unmittelbar auf den Erhalt der Ges<strong>und</strong>heit zielt <strong>und</strong> dabei z.B. Imp-<br />

fungen, ges<strong>und</strong>e Ernährung <strong>und</strong> ausreichende Bewegung propagiert, ist Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsförderung komplexer <strong>und</strong> will durch die Veränderung ökonomischer,<br />

6


sozialer, ökologischer <strong>und</strong> kultureller Faktoren bessere Bedingungen für gesun-<br />

des Leben schaffen.<br />

Ursprünglich wurde das Konzept der Ges<strong>und</strong>heitsförderung 1986 von der Welt-<br />

ges<strong>und</strong>heitsorganisation (WHO) entwickelt <strong>und</strong> in der Ottawa-Charta zusam-<br />

mengefasst.<br />

Weltweit gibt es verschiedene Netzwerke der Ges<strong>und</strong>heitsförderung, unter an-<br />

derem das „Netzwerk Ges<strong>und</strong>e Städte“, das „Netzwerk Ges<strong>und</strong>heitsfördernder<br />

Krankenhäuser“, das „Deutsche Netzwerk betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung“<br />

oder „Schule & Ges<strong>und</strong>heit“.“ (vgl. Kap.:2.6.1) (Wikipedia, die freie Enzyklopä-<br />

die, unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Ges<strong>und</strong>heitsf%C3%B6rderung, Zugriff:<br />

24.06.2005).<br />

„<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> bezeichnet die Vermittlung von ges<strong>und</strong>heitsbezogenem<br />

Wissen <strong>und</strong> Fertigkeiten durch dafür ausgewiesene Fachkräfte. Der Begriff der<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> löste die alte Bezeichnung Ges<strong>und</strong>heitserziehung ab <strong>und</strong><br />

unterscheidet sich von ihr u.a. dadurch, dass sie auf Belehrungen <strong>und</strong> damit<br />

den "erhobenen Zeigefinger" verzichtet. <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>smaßnahmen wer-<br />

den u.a von Volkshochschulen aber auch von Krankenkassen <strong>und</strong> anderen Bil-<br />

dungseinrichtungen in Form von Vorträgen, Seminaren <strong>und</strong> Kursen angeboten.<br />

Die Bedeutung isolierter <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>smaßnahmen nimmt tendenziell<br />

aber ab, da man weiß, dass über Wissen (kognitive Fähigkeiten) kaum eine<br />

Änderung ges<strong>und</strong>heitsschädlichen Verhaltens zu erreichen ist. Erfolgreicher<br />

sind komplexere Ansätze, die in ihrem Konzept <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> als ein Mo-<br />

dul unter anderen nutzen. Durch das in Erarbeitung befindliche Präventionsge-<br />

setz des B<strong>und</strong>es werden sicherlich auch die Möglichkeiten der Durchführung<br />

<strong>und</strong> Finanzierung von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>smaßnahmen verbessert werden.“<br />

(Wikipedia, die freie Enzyklopädie, unter:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>, Zugriff 24.06.2005).<br />

7


2 Die Bedeutung von Vernetzung in der Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsförderung <strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong><br />

Die Bedeutung von „<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“ wird vom B<strong>und</strong>esministerium für Bil-<br />

dung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie (1997) an Hand folgender<br />

Zahlen über die Teilnahmefälle <strong>und</strong> das Weiterbildungsvolumen belegt: In<br />

Deutschland entfielen im Jahr 1991 etwa 11% der insgesamt 14,6 Millionen<br />

Teilnahmefälle <strong>und</strong> etwa 9% des Weiterbildungsvolumens im Bereich allgemei-<br />

ne Weiterbildung auf das Themenfeld „Ges<strong>und</strong>heitsfragen“, damit nimmt dieser<br />

Bereich den zweiten Rang nach dem der „Sprachkenntnisse“ ein. Die Statisti-<br />

ken der Volkshochschulen bestätigen diesen Stellenwert nach Teilnahmefällen.<br />

Nach dem Unterrichtsvolumen nahm <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> bereits 1991 den<br />

drittgrößten Bereich ein (B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft, For-<br />

schung <strong>und</strong> Technologie 1997).<br />

Die Notwendigkeit <strong>zur</strong> Bildung regionaler Netzwerke ist in den letzten Jahren<br />

von steigender Bedeutung. Dies macht u.a. der Trend <strong>zur</strong> Globalisierung deut-<br />

lich, in dem die Vernetzung als logische Antwort <strong>und</strong> sogar als komplementäre<br />

Entwicklung gesehen werden kann (Bornhoff et al. 2003).<br />

Das Fehlen notwendiger Transparenz des Leistungsgeschehens im Ges<strong>und</strong>-<br />

heitswesen <strong>und</strong> in der Ges<strong>und</strong>heitsförderung für die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />

als Nutzende, aber auch für die Akteure selbst, ist ein weiterer der zahlreichen<br />

Erklärungsansätze zum steigenden Trend zu Vernetzungsaktivitäten. Hinzu<br />

kommen mangelnde Kommunikation <strong>und</strong> Abstimmung im System der ges<strong>und</strong>-<br />

heitlichen <strong>und</strong> sozialen Versorgung sowie bedingt durch die föderalistische<br />

Struktur der B<strong>und</strong>esrepublik <strong>und</strong> dem Korporatismus, also der Selbstverwaltung<br />

einzelner Organe, un<strong>zur</strong>eichende Integration <strong>und</strong> Verzahnung der ausdifferen-<br />

zierten Versorgungsstrukturen im Ges<strong>und</strong>heitswesen. Als hoffnungsvolle Ant-<br />

wort auf derartige Problemlagen kommt der Bildung von funktionierenden<br />

Netzwerken eine immense Bedeutung zu (ebenda).<br />

8


Die dezentrale <strong>und</strong> bürgernahe Struktur eines Netzwerks, macht es den Agie-<br />

renden möglich direkt <strong>und</strong> zeitnah auf die Bedürfnisse der Bürger zu reagieren<br />

<strong>und</strong> so schneller <strong>und</strong> effektiver gesellschaftlichen Problemstellungen gerecht zu<br />

werden. Auch aus der Sicht der Netzwerkpartner selbst ergeben sich Notwen-<br />

digkeiten, sich den aktuellen Vernetzungsaktivitäten nicht zu verschließen. Ein<br />

wichtiger Punkt ist die Anpassung an immer härter werdende wettbewerbliche<br />

Bedingungen durch Regionalentwicklung <strong>und</strong> –förderung. Dem Zwang zum ef-<br />

fektiveren Ressourceneinsatz in Zeiten immer knapper werdender öffentlicher<br />

Mittel im Ges<strong>und</strong>heitsbereich kann auf diese Weise ebenso Rechnung getragen<br />

werden. Synergieeffekte zwischen den kooperierenden Organisationen, die<br />

Vermeidung unsinniger Doppelangebote <strong>und</strong> unnötiger Konkurrenzen sind wei-<br />

tere Vorteile von Netzwerken (ebenda).<br />

Besonders wenn es um die Vermittlung von Ges<strong>und</strong>heitsressourcen geht, ist<br />

eine funktionierende Infrastruktur der Ges<strong>und</strong>heitsförderung von erheblicher<br />

Bedeutung, ein solidarisches Zusammenspiel unterschiedlicher Institutionen<br />

<strong>und</strong> Akteure ermöglichen eine zielgerechte Umsetzung ges<strong>und</strong>heitsförderlicher<br />

<strong>und</strong> präventiver Maßnahmen <strong>und</strong> Projekte.<br />

2.1 Die Organisationsform „Netzwerk“<br />

Ein Netzwerk ist eine spezifische, auf einen längeren Zeitraum hin angelegte<br />

Kooperation unter Beteiligung von Personen mehrerer Organisationen <strong>zur</strong> Er-<br />

reichung gemeinsam festgelegter Ziele <strong>und</strong> zum Gewinn von „Mehrwert“ für die<br />

einzelnen Organisationen (Bornhoff et al. 2003).<br />

Die WHO beschreibt Netzwerke in ihrem Glossar als eine Gruppierung von In-<br />

dividuen, Organisationen <strong>und</strong> Einrichtungen, die auf einer nichthierarchischen<br />

Basis um gemeinsame Themen <strong>und</strong> Angelegenheiten organisiert ist, welche<br />

aktiv <strong>und</strong> systematisch auf der Basis von Verantwortungsgefühl <strong>und</strong> Vertrauen<br />

verfolgt werden.<br />

9


Der Soziologe Manuell Castells bezeichnet das 21. Jahrh<strong>und</strong>ert als Netzwerk-<br />

gesellschaft, in der sich alle relevanten Prozesse in Gesellschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

um die Organisationsform „Netzwerk“ formieren (Castells 2000).<br />

Trojan unterscheidet in seinem Beitrag „Vernetzungsstrukturen für Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsförderung“, in „Ges<strong>und</strong>heit gemeinsam gestalten – Allianz für Ges<strong>und</strong>heits-<br />

förderung“ (2001, S. 54ff.), verschiedene Strukturen, die vermitteln <strong>und</strong> vernet-<br />

zen oder selbst Netze darstellen <strong>und</strong> als „intermediäre Strukturen“ bzw. Zwi-<br />

schenstrukturen bezeichnet werden. Im Einzelnen benennt er Folgende:<br />

natürliche intermediäre Instanzen, zu denen die Familie, Nachbarschaft<br />

oder Religionsgemeinschaft gehören;<br />

intermediäre Kultur, die, abgegrenzt von der Mehrheitskultur, politische oder<br />

subkulturelle Interessen befriedigen <strong>und</strong> aus einer lockeren Vernetzung von<br />

Einzelpersonen, Zusammenschlüssen <strong>und</strong> Infrastruktureinrichtungen beste-<br />

hen;<br />

intermediäre Hilfe- <strong>und</strong> Dienstleistungsorganisationen, als unterschiedlich<br />

formell organisierte soziale Systeme, erbringen - ergänzend <strong>zur</strong> Markt-,<br />

Staat- <strong>und</strong> informellen Sphäre - ges<strong>und</strong>heitsbezogene <strong>und</strong> soziale Dienst-<br />

leistungen, sie gehören ihnen jedoch nicht an;<br />

intermediäre Interessenverbände als Gr<strong>und</strong>element der „pluralistischen<br />

Demokratie“ (z.B. berufliche Verbände);<br />

intermediäre Kooperations-Netze, -Foren, -Arbeitsgemeinschaften u.ä.; sie<br />

verknüpfen Staat, Markt <strong>und</strong> informelle Sphäre miteinander <strong>und</strong> arbeiten<br />

zielgruppen-, gebiets- oder problembezogen unterschiedlich stark formali-<br />

siert zusammen;<br />

intermediäre „Brücken-Einrichtungen“ gehören zu den vorstehend genann-<br />

ten Strukturen, sind aber räumlich, mit Sachmitteln <strong>und</strong> Personal ausgestat-<br />

tet <strong>und</strong> verfolgen in erster Linie unterstützende <strong>und</strong> vermittelnde Aufgaben;<br />

Die innerhalb dieser Arbeit anvisierte Netzwerkstruktur lässt sich primär den<br />

intermediären Kooperationsgemeinschaften zuordnen. Perspektivisch betrach-<br />

tet kann sich nach einer festen Etablierung des Netzwerks innerhalb der ge-<br />

10


s<strong>und</strong>heitsfördernden Infrastruktur in der Region aus dieser Einheit eine weitere<br />

Aufgabe <strong>und</strong> - damit verb<strong>und</strong>en - eine neue Struktur entwickeln. Aus der Ver-<br />

netzung bereits vorhandener Strukturen (vgl. Kap. 3.2.1) ergibt sich die Mög-<br />

lichkeit einer logischen Weiterentwicklung der Kooperationsgemeinschaft, in-<br />

dem eine neue Struktur in Form eines „Kooperationsbüros für Ges<strong>und</strong>heit“, mit<br />

eigener Sachmittel- <strong>und</strong> Finanzausstattung gebildet wird (vgl. Kap. 5).<br />

2.2 Programmatische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Zur Verdeutlichung der Relevanz des Themas „Vernetzung“ werden im Folgen-<br />

den internationale <strong>und</strong> anerkannte Programmatiken bzw. Auszüge aus Pro-<br />

grammen <strong>und</strong> Dokumenten der WHO dargestellt, in denen Netzwerkbildung<br />

<strong>und</strong> verhaltensbezogene Ges<strong>und</strong>heitsförderung/ <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> Bestand-<br />

teile sind.<br />

Die WHO hat 1986 auf der ersten internationalen Konferenz <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heits-<br />

förderung in Kanada ein Dokument mit dem Namen „Ottawa-Charta“ verab-<br />

schiedet. Sie beinhaltet Strategien <strong>und</strong> Leitlinien <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong><br />

hat den Rang eines Gr<strong>und</strong>satzdokumentes für die Ges<strong>und</strong>heitsförderung. Maß-<br />

gebend für die vorliegende Arbeit ist die Leitlinie<br />

„Vermitteln <strong>und</strong> Vernetzen:<br />

Der Ges<strong>und</strong>heitssektor allein ist nicht in der Lage, die Voraussetzun-<br />

gen <strong>und</strong> guten Perspektiven für die Ges<strong>und</strong>heit zu garantieren. Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsförderung verlangt vielmehr ein koordiniertes Zusammenwir-<br />

ken unter Beteiligung der Verantwortlichen in Regierungen, im Ge-<br />

s<strong>und</strong>heits-, Sozial- <strong>und</strong> Wirtschaftssektor, in nichtstaatlichen <strong>und</strong><br />

selbst organisierten Verbänden <strong>und</strong> Initiativen sowie in lokalen Orga-<br />

nisationen, in der Industrie <strong>und</strong> in den Medien. Menschen in allen Le-<br />

bensbereichen sind daran zu beteiligen als Einzelne, als Familien <strong>und</strong><br />

als Gemeinschaften. Die Berufsgruppen <strong>und</strong> sozialen Gruppierungen<br />

sowie die Mitarbeiter des Ges<strong>und</strong>heitswesens tragen große Verant-<br />

wortung für eine ges<strong>und</strong>heitsorientierte Vermittlung zwischen den un-<br />

11


terschiedlichen Interessen in der Gesellschaft.“ (Göpel & Schubert-<br />

Lehnhardt 2004, S. 245f.)<br />

In den Bereichen <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> individuenbezogener Ges<strong>und</strong>heits-<br />

förderung, die ebenfalls Bestandteil dieser Arbeit sind, finden zudem die beiden<br />

weiteren Leitlinien der Ottawa-Charta Berücksichtigung, diese lauten:<br />

Interessen vertreten,<br />

befähigen <strong>und</strong> ermöglichen.<br />

Beide Leitlinien sind nachlesbar in z.B. Göpel & Schubert-Lehnhardt (2004, S.<br />

244ff.).<br />

Innerhalb der Ottawa Charta <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung von 1986 sind außer-<br />

dem folgende, für diese Arbeit relevante, Zielebenen formuliert 1 :<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderliche Lebenswelten schaffen,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbezogene Gemeinschaftsaktionen unterstützen,<br />

Persönliche Kompetenzen entwickeln,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienste neu orientieren.<br />

Ihr Zusammenhang mit der Thematik der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> soll im Folgenden<br />

ausführlicher dargestellt werden.<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> kann in die Zielebene „Persönliche Kompetenzen entwi-<br />

ckeln“ eingeordnet werden. „Persönliche Kompetenzen entwickeln“ bedeutet im<br />

hier angesprochenen Kontext, eine Erweiterung des persönlichen Spektrums<br />

individueller Verhaltensmöglichkeiten <strong>und</strong> –modifikationen, woraufhin der<br />

Mensch befähigt wird, innerhalb seiner individuellen Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten auf ein vergrößertes Repertoire an ges<strong>und</strong>heitsgerechten Verhal-<br />

tensweisen <strong>zur</strong>ückgreifen bzw. dieses situationsgemäß einsetzen zu können.<br />

Durch die Befähigung des Menschen, bewusst <strong>und</strong> reflexiv mit sich selbst <strong>und</strong><br />

1 Nicht berührt wird die Zielebene „Entwicklung einer ges<strong>und</strong>heitsfördernden Gesamtpolitik“.<br />

Hierin geht es um ges<strong>und</strong>heitsgerechte Entscheidungen auf allen Politiksektoren (vgl. z.B. Göpel<br />

& Schubert-Lehnhardt 2004, S. 246).<br />

12


seiner sozialen <strong>und</strong> ökologischen Umwelt umgehen zu können, ergibt sich für<br />

ihn die Chance innerhalb seiner persönlichen Umwelt regulierend einzugreifen.<br />

Die Erweiterung <strong>und</strong> Stärkung der persönlichen Ressourcen sind Vorausset-<br />

zungen für eine erfolgreiche Bewältigung belastender Alltagsbedingungen <strong>und</strong><br />

Lebensereignisse. Das Verständnis von sich Selbst in seiner individuellen so-<br />

zialen Rolle ist eine maßgebende Gestaltungsbedingung seiner sozialen <strong>und</strong><br />

ökologischen Umwelt. Hier zeigt sich, dass <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> die Vorausset-<br />

zungen <strong>zur</strong> Unterstützung <strong>und</strong> Mitwirkung innerhalb ges<strong>und</strong>heitsbezogener<br />

Gemeinschaftsaktionen zu schaffen sowie ein verändertes Bewusstsein <strong>und</strong><br />

erweitertes Wissen über die verschiedenen Lebensweisen zu vermitteln <strong>und</strong> zu<br />

erzeugen vermag. In einer umfassenderen Sichtweise trägt <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong><br />

also zu einer ges<strong>und</strong>heitsförderlichen Gestaltung des sozialen <strong>und</strong> ökologi-<br />

schen Umfelds bei, weil <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> die Menschen befähigt <strong>und</strong> moti-<br />

viert in ihrem eigenen Umfeld „ges<strong>und</strong>heitsförderliche Lebenswelten zu schaf-<br />

fen“, indem sie die Plattform <strong>und</strong> den Nährboden für ges<strong>und</strong>heitsförderliche<br />

Gemeinschaftsaktionen schafft bzw. bietet.<br />

„In diesem Sinne schließt sie [Anmerkung der Autorin: <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong><br />

als Teil der Ges<strong>und</strong>heitsförderung] sowohl Handlungen <strong>und</strong> Aktivitäten ein,<br />

die auf die Stärkung der Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten der Individuen <strong>zur</strong><br />

Realisierung einer ges<strong>und</strong>en Lebensweise im Alltag gerichtet sind (Verhal-<br />

tensprävention) als auch solche, die darauf abzielen, Bewusstsein für so-<br />

ziale, ökonomische, politische sowie Umweltbedingungen zu entwickeln,<br />

diese kritisch zu analysieren <strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, sie<br />

derart zu verändern, dass sie positiv auf individuelle <strong>und</strong> öffentliche Ge-<br />

s<strong>und</strong>heit wirken (Verhältnisprävention)“ (Bornhoff et al. 2003, S. 40).<br />

Die Deklaration von Jakarta ist 1997 auf der 4. Internationalen Konferenz für<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung der WHO entstanden <strong>und</strong> konzentriert sich thematisch<br />

auf „Neue Partnerschaften für Ges<strong>und</strong>heitsförderung“. Sie bietet einen Ausblick<br />

auf die Ges<strong>und</strong>heitsförderung im nächsten Jahrtausend. Im Abschnitt über die<br />

positiven Resultate bisheriger Ges<strong>und</strong>heitsförderung wird resümiert, „dass<br />

13


umfassende Ansätze der Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> –förderung am effek-<br />

tivsten sind. (...)<br />

organisatorische <strong>und</strong> geografische Einheiten praktische Gelegenheiten<br />

<strong>zur</strong> Implementierung umfassender Strategien bieten. (...)<br />

die Beteiligung der Bevölkerung wesentlich ist, um erfolgreich Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsförderung betreiben zu können. (...)<br />

frühzeitiges Lernen von ges<strong>und</strong>heitsförderndem Verhalten Menschen<br />

ermöglicht, sich aktiv in die Ges<strong>und</strong>heitsförderung einzumischen. (...)“<br />

In der Jakarta Deklaration ist eindeutig der Bedarf formuliert, „traditionelle<br />

Grenzen innerhalb von Politikressorts, zwischen staatlichen <strong>und</strong> nicht-<br />

staatlichen Organisationen <strong>und</strong> zwischen öffentlichem <strong>und</strong> privatem Sektor nie-<br />

der<strong>zur</strong>eißen. Ressortübergreifende Zusammenarbeit ist unverzichtbar. Neue<br />

Ges<strong>und</strong>heitskoalitionen zwischen allen sozialen Sektoren sind nötig. Sie müs-<br />

sen auf dem Prinzip der Gleichberechtigung <strong>und</strong> Gleichstellung aller Beteiligten<br />

gegründet sein.“ Vorrangige Ziele der Ges<strong>und</strong>heitsförderung im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

sind, gemäß den Formulierungen der Jakarta-Deklaration, im Kontext der<br />

Netzwerkbildung im Bereich Ges<strong>und</strong>heitsförderung 2 :<br />

1. Soziale Verantwortung für Ges<strong>und</strong>heit fördern;<br />

2. Partnerschaften für Ges<strong>und</strong>heit konsolidieren <strong>und</strong> ausweiten;<br />

3. Kompetenzen in den Gemeinden <strong>und</strong> die Befähigung der Einzelnen för-<br />

dern;<br />

4. Infrastruktur für Ges<strong>und</strong>heitsförderung sichern (http://www.rhein-neckar-<br />

kreis.de/Gesunheitsfoerderung/WHOJakarta.htm, Zugriff: 14.06.2005).<br />

Eine Bekräftigung der Prinzipien der Ottawa-Charta <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

<strong>und</strong> die Verpflichtung <strong>zur</strong> Entwicklung landesweiter Aktionspläne erfolgte im<br />

Juni 2000 auf der 5. Weltkonferenz <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung der WHO in Me-<br />

xiko. Hier unterzeichneten über 80 Ges<strong>und</strong>heitsminister eine Erklärung, in der<br />

2 Der Vollständigkeit wegen, sei an dieser Stelle das Ziel „Ausgaben <strong>zur</strong> Verbesserung der<br />

Ges<strong>und</strong>heit steigern“ mit genannt. Diese Forderung wird jedoch innerhalb der bearbeiteten<br />

Thematik „Vernetzung in der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“ nur peripher tangiert.<br />

14


formuliert ist, dass innerhalb der nationalen Aktionspläne die „aktive Beteiligung<br />

aller Bereiche <strong>und</strong> der bürgerlichen Gesellschaft“ sichergestellt <strong>und</strong> „Partner-<br />

schaften für die Ges<strong>und</strong>heit“ gestärkt <strong>und</strong> erweitert werden sollen. Die Forde-<br />

rung nach dem Aufbau notwendiger infrastruktureller Bedingungen wird beson-<br />

ders hervorgehoben (Trojan, A. 2001, S.54ff.).<br />

Das Dokument der 5. Weltkonferenz <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung ist ein zentraler<br />

programmatischer Bestandteil der vorliegenden Arbeit, denn unter Pkt. F: Er-<br />

wartete Resultate heißt es hierzu: „Gemäß der Erklärung der Minister für Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsförderung auf der Konferenz von Mexiko werden folgende Maßnah-<br />

men ergriffen:<br />

Nationale, regionale <strong>und</strong> internationale Netzwerke <strong>zur</strong> Förderung der Ges<strong>und</strong>-<br />

heit einrichten oder stärken; (...)“ (Ges<strong>und</strong>heitsakademie e.V. 2001, S. 228).<br />

Die Aktivitäten <strong>zur</strong> Bildung des Netzwerks knüpfen sowohl an Handlungsstrate-<br />

gien <strong>zur</strong> Stärkung <strong>und</strong> Erweiterung von Partnerschaften für Ges<strong>und</strong>heit, als<br />

auch an Forderungen <strong>zur</strong> aktiven Einbeziehung der Bürger (hier: innerhalb der<br />

regionalen Befragung) an. Inhaltlich lassen sich drei Schwerpunkte, auf die sich<br />

die Mexiko-Erklärung bezieht, zusammenfassen:<br />

„Die Einflussfaktoren auf die Ges<strong>und</strong>heit der Bevölkerung (sozia-<br />

le, wirtschaftliche, Umweltfaktoren);<br />

Mechanismen der Zusammenarbeit quer durch Sektoren bzw.<br />

gesellschaftliche Gruppen <strong>und</strong> Ebenen;<br />

der Ausgleich ges<strong>und</strong>heitlicher Chancenungleichheit – in armen<br />

wie in reichen Ländern!“ (Brösskamp-Stone 2001, S. 19)<br />

„Ges<strong>und</strong>heit für Alle“ ist der Zielkatalog der WHO <strong>und</strong> enthält 38 Einzelziele.<br />

Hier fließen die, oben in ihren - für das Thema relevanten –Gr<strong>und</strong>zügen be-<br />

schriebenen, Dokumente der WHO ein. Die Dokumente der WHO gelten als<br />

richtungsweisend.<br />

Mit „Ges<strong>und</strong>heit 21“ legte die WHO 1998 eine überarbeitete Fassung der Stra-<br />

tegie „Ges<strong>und</strong>heit für Alle“ vor. Hier wurden die vormals 38 Ziele auf nunmehr<br />

21 konzentriert. Für die Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> auch für die vorliegende Ar-<br />

15


eit ist besonders Kapitel 5: „Multisektoriale Strategien nachhaltiger Ges<strong>und</strong>-<br />

heit“ von Bedeutung. In diesem Kapitel ist das Ziel der Schaffung einer nachhal-<br />

tigen Ges<strong>und</strong>heit durch eine stärker ges<strong>und</strong>heitsfördernde natürliche, wirt-<br />

schaftliche, soziale <strong>und</strong> kulturelle Umwelt für die Menschen formuliert<br />

(http://www.sgw.hs-<br />

magde-<br />

burg.de/initiativen/akges<strong>und</strong>hs/HTML/B_Basiswissen_GF/B1_Historische_Entw<br />

icklung_<strong>und</strong>_gesetzliche_Gr<strong>und</strong>lagen.html, Zugriff: 24.06.2005).<br />

2.3 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

<strong>und</strong> Prävention <strong>zur</strong> Sicherung der Qualität von Ges<strong>und</strong>heits-<br />

dienstleistungen<br />

Die Leistungserbringung für die Gesetzliche Krankenversicherung ist im SGB V<br />

geregelt. In den §§ 1 <strong>und</strong> 20 werden als programmatische Zielsetzung der Vor-<br />

rang von Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention festgelegt sowie die Eigenver-<br />

antwortung der Versicherten <strong>zur</strong> ges<strong>und</strong>heitsbewussten Lebensführung <strong>und</strong> der<br />

frühzeitigen Teilnahme an ges<strong>und</strong>heitlichen Vorsorgemaßnahmen, zu denen<br />

auch <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>skurse gehören dürften, erläutert.<br />

§ 1<br />

Solidarität <strong>und</strong> Eigenverantwortung<br />

Die Krankenversicherung als Solidargemeinschaft hat die Aufgabe, die Ges<strong>und</strong>heit der Versi-<br />

cherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Ges<strong>und</strong>heitszustand zu bessern. Die Versi-<br />

cherten sind für ihre Ges<strong>und</strong>heit mitverantwortlich; sie sollen durch eine ges<strong>und</strong>heitsbewusste<br />

Lebensführung, durch frühzeitige Beteiligung an ges<strong>und</strong>heitlichen Vorsorgemaßnahmen sowie<br />

durch aktive Mitwirkung an Krankenbehandlung <strong>und</strong> Rehabilitation dazu beitragen, den Eintritt<br />

von Krankheit <strong>und</strong> Behinderung zu vermeiden oder ihre Folgen zu überwinden. Die Kranken-<br />

kassen haben den Versicherten dabei durch Aufklärung, Beratung <strong>und</strong> Leistungen zu helfen<br />

<strong>und</strong> auf ges<strong>und</strong>e Lebensverhältnisse hinzuwirken<br />

(http://www.bmgs.b<strong>und</strong>.de/download/gesetze_web/gesetze.htm#sgb05/sgb05x001.htm, Zugriff:<br />

30.06.2005).<br />

16


Besonders der letzte Satz beschreibt m. E. explizit, die Verpflichtung der Kran-<br />

kenkassen ein Ges<strong>und</strong>heitsförderungsangebot vor zu halten bzw. die Teilnah-<br />

me an derartigen Angeboten finanziell zu ermöglichen. Hier haben sie die Auf-<br />

gabe den Versicherten Aufklärung <strong>und</strong> Beratung anzubieten. Zu ges<strong>und</strong>heitsge-<br />

rechten Lebensverhältnissen zählt u.a. ein vielfältiges <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>san-<br />

gebot, das sich an den Kriterien der Bedarfsgerechtigkeit, Zugänglichkeit <strong>und</strong><br />

Bürgernähe orientiert.<br />

Im § 20 Abs. 1 SGB V werden die Leistungen <strong>zur</strong> Primärprävention, zu denen<br />

auch Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> gehören, hinsichtlich ihrer Kriterien<br />

<strong>und</strong> Ziele näher festgelegt:<br />

§ 20 Abs. 1 SGB V<br />

Prävention <strong>und</strong> Selbsthilfe<br />

(1) Die Krankenkasse soll in der Satzung Leistungen <strong>zur</strong> primären Prävention vorsehen, die die<br />

in den Sätzen 2 <strong>und</strong> 3 genannten Anforderungen erfüllen. Leistungen <strong>zur</strong> Primärprävention<br />

sollen den allgemeinen Ges<strong>und</strong>heitszustand verbessern <strong>und</strong> insbesondere einen Beitrag <strong>zur</strong><br />

Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Ges<strong>und</strong>heitschancen erbringen. Die Spitzen-<br />

verbände der Krankenkassen beschließen gemeinsam <strong>und</strong> einheitlich unter Einbeziehung un-<br />

abhängigen Sachverstandes prioritäre Handlungsfelder <strong>und</strong> Kriterien für Leistungen nach Satz<br />

1, insbesondere hinsichtlich Bedarf, Zielgruppen, Zugangswegen, Inhalten <strong>und</strong> Methodik<br />

(http://b<strong>und</strong>esrecht.juris.de/b<strong>und</strong>esrecht/sgb_5/, Zugriff: 30.06.2005).<br />

Die Kooperation zwischen den verschiedenen Sozialversicherungsträgern re-<br />

gelt der Gesetzgeber lediglich bezogen auf betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

zwischen der Gesetzlichen Krankenversicherung <strong>und</strong> der Gesetzlichen Unfall-<br />

versicherung.<br />

Im § 20 Abs. 2 SGB V heißt es:<br />

(2)... Die Krankenkassen arbeiten bei der Verhütung arbeitsbedingter Ges<strong>und</strong>heitsgefahren mit<br />

den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung zusammen <strong>und</strong> unterrichten diese über die<br />

Erkenntnisse, die sie über Zusammenhänge zwischen Erkrankungen <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen<br />

gewonnen haben. Ist anzunehmen, dass bei einem Versicherten eine berufsbedingte ges<strong>und</strong>-<br />

heitliche Gefährdung oder eine Berufskrankheit vorliegt, hat die Krankenkasse dies unverzüg-<br />

17


lich den für den Arbeitsschutz zuständigen Stellen <strong>und</strong> dem Unfallversicherungsträger mitzutei-<br />

len (http://b<strong>und</strong>esrecht.juris.de/b<strong>und</strong>esrecht/sgb_5/, Zugriff: 30.06.2005).<br />

Entsprechend heißt es im § 14 Abs. 2 SGB VII:<br />

(2) Bei der Verhütung arbeitsbedingter Ges<strong>und</strong>heitsgefahren arbeiten die Unfallversicherungs-<br />

träger mit den Krankenkassen zusammen (http://b<strong>und</strong>esrecht.juris.de/b<strong>und</strong>esrecht/sgb_7/,<br />

Zugriff: 30.06.2005).<br />

Bezogen auf das in dieser Arbeit anvisierte Thema, scheint auch § 63 Abs. 1<br />

<strong>und</strong> 2 SGB V (Gr<strong>und</strong>sätze <strong>zur</strong> Weiterentwicklung der Versorgung) von Re-<br />

levanz:<br />

(1) Die Krankenkasse <strong>und</strong> ihre Verbände können im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgabenstel-<br />

lung <strong>zur</strong> Verbesserung der Qualität <strong>und</strong> der Wirtschaftlichkeit der Versorgung Modellvorhaben<br />

<strong>zur</strong> Weiterentwicklung der Verfahrens-, Organisations-, Finanzierungs- <strong>und</strong> Vergütungsformen<br />

der Leistungserbringung durchführen oder nach § 64 vereinbaren.<br />

(2) Die Krankenkassen können Modellvorhaben zu Leistungen <strong>zur</strong> Verhütung <strong>und</strong> Früherken-<br />

nung von Krankheiten sowie <strong>zur</strong> Krankenbehandlung, die nach den Vorschriften dieses Buches<br />

oder auf Gr<strong>und</strong> hiernach getroffener Regelungen keine Leistungen der Krankenversicherung<br />

sind, durchführen oder nach § 64 vereinbaren (http://b<strong>und</strong>esrecht.juris.de/b<strong>und</strong>esrecht/sgb_5/,<br />

Zugriff: 30.06.2005).<br />

Das geplante Kooperationsprojekt zwischen den Akteuren <strong>und</strong> Institutionen für<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> hat in unserer Region durchaus Modellcharakter <strong>und</strong>, nach<br />

erfolgreicher Initiierung, Erweiterungs- <strong>und</strong> Übertragungspotenzial.<br />

Auch der Öffentliche Ges<strong>und</strong>heitsdienst (ÖGD) sollte in Vernetzungsprojekte für<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung laut der Bestimmungen des Gesetzes über den Öffentli-<br />

chen Ges<strong>und</strong>heitsdienst im Land Brandenburg (Brandenburgisches Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsdienstgesetz - BbgGDG) einbezogen werden:<br />

18


Abschnitt 1 Gr<strong>und</strong>sätze<br />

§ 1<br />

Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />

(1) Der Öffentliche Ges<strong>und</strong>heitsdienst hat die ges<strong>und</strong>heitlichen Belange der Bevölkerung zu<br />

vertreten <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heit der Bevölkerung zu schützen <strong>und</strong> zu fördern. Er wirkt insofern an<br />

der bedarfsgerechten ges<strong>und</strong>heitlichen Versorgung der Bevölkerung mit.<br />

(2) Pflichtaufgaben des Öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienstes sind Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge, Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsförderung <strong>und</strong> Krankheitsverhütung unter Einschluss der Bewertung von Umwelteinflüssen<br />

auf die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> der Mitwirkung am Verbraucherschutz, Ges<strong>und</strong>heitsbe-<br />

richterstattung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsplanung auf Landes- <strong>und</strong> auf regionaler Ebene, Zulassung zu<br />

Berufen <strong>und</strong> von Einrichtungen des Ges<strong>und</strong>heitswesens sowie deren Überwachung.<br />

(3) Der Öffentliche Ges<strong>und</strong>heitsdienst arbeitet bei der Erfüllung seiner Aufgaben mit den ande-<br />

ren an der ges<strong>und</strong>heitlichen Versorgung Beteiligten sowie mit Verbänden <strong>und</strong> Selbsthilfegrup-<br />

pen zusammen. Er wirkt auf eine umfassende gegenseitige Information <strong>und</strong> auf die Koordinati-<br />

on ges<strong>und</strong>heitlicher Leistungen <strong>und</strong> Einrichtungen auf regionaler Ebene hin.<br />

(4) Die Träger des Öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienstes fördern im Interesse der Erreichbarkeit<br />

<strong>und</strong> der Verzahnung von Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge, medizinischer Behandlung, Beratung <strong>und</strong><br />

Betreuung sowie wirksamer Nachsorge den engen räumlichen <strong>und</strong> funktionalen Verb<strong>und</strong> ge-<br />

s<strong>und</strong>heitlicher Leistungen <strong>und</strong> Einrichtungen auf regionaler Ebene, gegebenenfalls im Einver-<br />

nehmen mit den <strong>zur</strong> Vorhaltung derartiger Leistungen Verpflichteten.<br />

§ 6<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Die Träger des Öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienstes sollen mit anderen örtlichen <strong>und</strong> überörtlichen<br />

Trägern <strong>und</strong> Stellen unter Berücksichtigung der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsplanung bei Ges<strong>und</strong>heitsförderung, Ges<strong>und</strong>heitserziehung <strong>und</strong> Krankheitsverhütung eng<br />

zusammenarbeiten; sie wirken auf die Gründung örtlicher <strong>und</strong> überörtlicher Arbeitsgemein-<br />

schaften für Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> den Abschluss gemeinsamer Rahmenvereinbarungen<br />

hin. Die Arbeitsgemeinschaften sollen die ges<strong>und</strong>heitsfördernden Maßnahmen koordinieren.<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsämter können örtlich spezifische Maßnahmen <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung für die<br />

Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung von ges<strong>und</strong>heitlichen Risikofaktoren <strong>und</strong> Risi-<br />

kogruppen durchführen. Sie können Kontaktstellen für Selbsthilfegruppen einrichten.<br />

(http://www.mdje.brandenburg.de/Landesrecht/gesetzblatt/texte/K50/500-02.htm, Zugriff:<br />

30.06.2005)<br />

19


2.4 Akteure <strong>und</strong> Institutionen der Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsbildung<br />

Im Rahmen des Projektes „Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Allgemeine Weiterbildung“ des<br />

BMBF wurden insgesamt 22 Organisationen <strong>und</strong> Verbände identifiziert, die in-<br />

nerhalb ihrer Arbeit <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong>/oder ges<strong>und</strong>heitsrelevante Weiter-<br />

bildung anbieten <strong>und</strong> auf B<strong>und</strong>esebene organisiert sind. Dazu werden ebenfalls<br />

Institutionen gezählt, die Inhalte aufgreifen, die heute als Determinanten von<br />

Ges<strong>und</strong>heit bekannt sind bzw. potentiell gute Anknüpfungspunkte für das Auf-<br />

greifen wichtiger Ges<strong>und</strong>heitsfragen bieten. Hierbei wurden „drei Gruppen von<br />

Trägern unterschieden:<br />

1. Träger Allgemeiner Weiterbildung (einschließlich solcher Träger Berufli-<br />

cher Weiterbildung, die auch Allgemeine Weiterbildung anbieten),<br />

2. soziale <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsbezogene Verbände <strong>und</strong><br />

3. die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).“<br />

(B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie<br />

1997, S. 54).<br />

20


Abb. 1: „Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Allgemeine Weiterbildung“ – Strukturelle Verankerung der Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbildung in Deutschland - (B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft, For-<br />

schung <strong>und</strong> Technologie 1997, S. 56).<br />

Aus Abb. 1 <strong>und</strong> den bisherigen Ausführungen des Kapitels wird ersichtlich, dass<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> sowohl in Einrichtungen des Bildungswesens als auch des<br />

Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesens stattfindet. Im Bereich der ges<strong>und</strong>heitsfördern-<br />

den Aktivitäten kann „<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“ als Schnittstelle von Bildungs-, Ge-<br />

s<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen bezeichnet werden (vgl. Abb. 2).<br />

21


Abb. 2: <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> von Erwachsenen durch Einrichtungen des Bildungs-, Ges<strong>und</strong>-<br />

heits- <strong>und</strong> Sozialwesens – ein Beitrag <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung in Deutschland (Bun-<br />

desministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie 1997, S. 57).<br />

22


2.5 Prioritäre Handlungsfelder innerhalb der Ges<strong>und</strong>heitsförde-<br />

rung<br />

2.5.1 Ges<strong>und</strong>heitsbezogenes Handeln ermöglichen<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> zielt u.a. darauf ab, die Menschen zu einem ges<strong>und</strong>heits-<br />

gerechten Handeln zu befähigen. Der Befähigung zu ges<strong>und</strong>heitsgerechtem<br />

Verhalten wird ges<strong>und</strong>heitsrelevantes Wissen vorausgesetzt. Ges<strong>und</strong>heitswis-<br />

sen bedeutet umfassende Kenntnisse über medizinisch-biologische, verhal-<br />

tenswissenschaftliche <strong>und</strong> sozialwissenschaftliche Prozesse <strong>und</strong> Bedingungen<br />

zu besitzen <strong>und</strong> daraus abgeleitet, Wissen über eine ges<strong>und</strong>e Persönlichkeits-<br />

entwicklung, seelische Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden sowie Möglichkeiten ihrer<br />

Förderung <strong>und</strong> Beeinträchtigung. Im Sinne der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sstrategie<br />

werden unter dieser Prämisse Kenntnisse aus den „Bereichen Ernährung, Be-<br />

wegung, Entspannung, Stress- <strong>und</strong> Konfliktbewältigung, Abhängigkeit <strong>und</strong><br />

Sucht, Sexualität, Hygiene, Kenntnisse <strong>zur</strong> Vorbeugung von Unfällen <strong>und</strong><br />

Krankheiten (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Haltungsschäden, AIDS etc.), <strong>zur</strong><br />

Selbstbehandlung banaler Krankheiten sowie zu den verschiedenen professio-<br />

nellen Angeboten der Vorbeugung, Beratung <strong>und</strong> Therapie“ (vgl.: B<strong>und</strong>esminis-<br />

terium für Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie 1997, S.31) all-<br />

tagsnah <strong>und</strong> zielgruppenspezifisch vermittelt. Ges<strong>und</strong>heitsbezogenes Wissen<br />

sowie das Wissen eines Menschen über seine persönlichen Handlungskompe-<br />

tenzen, die Überzeugung selbstwirksam mit ihnen operieren zu können <strong>und</strong> das<br />

individuelle Hilfesuchverhalten <strong>und</strong> Hilfsangebote in Anspruch nehmen zu kön-<br />

nen sind Kompetenzen, die Voraussetzung für eine ges<strong>und</strong>heitsbewusste Le-<br />

bensweise sind. Gemeinsam mit der Überzeugung, dass eine Situation kontrol-<br />

lierbar <strong>und</strong> veränderbar ist <strong>und</strong> die Einschätzung inwieweit die Situation für sich<br />

persönlich als bedrohlich bzw. die eigene Anfälligkeit oder Verletzlichkeit wahr-<br />

genommen wird, ermöglichen die o.g. Kompetenzen einem Menschen, sich ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsgerecht zu verhalten bzw. sein Verhalten in Richtung ges<strong>und</strong>heitlicher<br />

Zuträglichkeit zu verändern. Von besonderer Bedeutung sind zudem die subjek-<br />

tiv wahrgenommenen sowie die objektiven sozialen Barrieren, Ressourcen <strong>und</strong><br />

23


Gegebenheiten, d.h. der „soziale Rückhalt“ (B<strong>und</strong>esministerium für Bildung,<br />

Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie 1997).<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> hat also die Aufgabe den Menschen mit den nötigen Kom-<br />

petenzen, Kenntnissen <strong>und</strong> Überzeugungen auszustatten, um mit Unsicherhei-<br />

ten <strong>und</strong> Belastungen in allen Lebensbereichen angemessen umgehen zu kön-<br />

nen. Dies kann erreicht werden, indem ein ansprechendes, zielgruppenspezifi-<br />

sches, zugängliches <strong>und</strong> bedarfsgerechtes Angebot vorgehalten wird (vgl. Kap.<br />

2.5.2).<br />

Ziele der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> sind:<br />

- Ges<strong>und</strong>heit erfahrbar machen;<br />

- Vertrauen in die eigene Ges<strong>und</strong>heitskompetenz stärken;<br />

- Stärkung der natürlichen Selbstheilungskräfte;<br />

- Befähigung zu einem selbst bestimmten, mit- <strong>und</strong> eigenverantwortlichen<br />

Handeln für Ges<strong>und</strong>heit (vgl. Baumgarten o.J.).<br />

2.5.2 Gestaltung ges<strong>und</strong>heitsförderlicher Lebenswelten<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsrelevante Lebensweise des Einzelnen werden von<br />

komplex wirkenden physiologischen, psychologischen, sozialen, ökonomischen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Faktoren weitreichend beeinflusst. Im Sinne einer Hilfe <strong>zur</strong><br />

Selbsthilfe hat eine moderne <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> von Erwachsenen zum Ziel,<br />

bei der Entwicklung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung ges<strong>und</strong>heitsförderlicher Lebenswel-<br />

ten zu unterstützen. Die Menschen sollen befähigt werden, bei der Gestaltung<br />

ges<strong>und</strong>heitsförderlicher Lebens-, Lern- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen mitzuwirken<br />

(B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie<br />

1997). An dieser Stelle sei wiederum die Ottawa Charta <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförde-<br />

rung erwähnt, da innerhalb von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> insbesondere die Zielebe-<br />

nen „Ges<strong>und</strong>heitsförderliche Lebenswelten schaffen“, „Ges<strong>und</strong>heitsbezogene<br />

Gemeinschaftsaktionen unterstützen“ <strong>und</strong> „Persönliche Kompetenzen entwi-<br />

ckeln“ angesprochen werden. Der Zielebene „Ges<strong>und</strong>heitsdienste neu orientie-<br />

24


en“ wird durch die Netzwerkbildung zwischen den ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Ak-<br />

teuren <strong>und</strong> Institutionen entsprochen.<br />

Die angesprochene Lebenswelt, ist der Ort bzw. der soziale Kontext, in dem der<br />

Mensch seinen Alltagsaktivitäten nachgeht, „im Verlauf derer umweltbezogene,<br />

organisatorische <strong>und</strong> persönliche Faktoren zusammenwirken <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Wohlbefinden beeinflussen“ (http://www.sgw.hs-<br />

magde-<br />

burg.de/initiativen/akges<strong>und</strong>hs/HTML/B_Basiswissen_GF/B8_Glossar1.html,<br />

Zugriff: 30.06.2005).<br />

Ein Setting gibt den Menschen die Möglichkeit, ihre Umwelt durch deren aktive<br />

Nutzung zu gestalten <strong>und</strong> damit ges<strong>und</strong>heitsbezogene Probleme zu erzeugen<br />

oder zu lösen. Sie sind dadurch zu charakterisieren, dass sie im Allgemeinen<br />

physische Grenzen besitzen <strong>und</strong> dass es eine Reihe von Menschen mit defi-<br />

nierten Rollen sowie eine Organisationsstruktur gibt. Durch das Erreichen von<br />

Menschen, die im Setting leben, arbeiten, spielen etc. kann man ihre Ges<strong>und</strong>-<br />

heit stärken. Settings stehen aber auch in Wechselbeziehung zueinander, diese<br />

auszuloten <strong>und</strong> in produktive Kooperationsbeziehungen untereinander zu set-<br />

zen, bedeutet diese miteinander zu vernetzen. Beispiele für Settings sind Schu-<br />

len, Arbeitsstätten, Krankenhäuser, Dörfer <strong>und</strong> Städte (ebenda).<br />

Durch die, im Rahmen dieser Arbeit, fokussierte Vernetzung soll eine gut aus-<br />

gebaute Ges<strong>und</strong>heitsförderungsinfrastruktur entstehen bzw. verbessert werden.<br />

Angesichts dessen, dass <strong>zur</strong> Zeit nur ein Teil der Bevölkerung durch Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbildungsangebote erreicht wird (vgl.: Kap. 4.7.2), <strong>und</strong> dass sich unter den<br />

Nichtteilnehmenden viele ges<strong>und</strong>heitlich besonders belastete oder gefährdete<br />

Personen befinden, wird die Forderung bzw. Zielsetzung der vorliegenden Ar-<br />

beit <strong>zur</strong> Schaffung eines regionalen <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangebotes, das sich<br />

an Kriterien, wie Zugänglichkeit, Bedarfsgerechtigkeit <strong>und</strong> Bürgernähe orien-<br />

tiert, unterstrichen (vgl.: Kap. 4.1).<br />

25


2.5.3 Verringerung von Ungleichheiten im Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

In der Jakarta-Erklärung der WHO von 1997 wird Ges<strong>und</strong>heit als „gr<strong>und</strong>sätzli-<br />

ches Menschenrecht <strong>und</strong> wesentlich für die gesellschaftliche <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Entwicklung“ bezeichnet. In diesem Sinne stellt Ges<strong>und</strong>heitsförderung eine<br />

Verwirklichung der Menschenrechte dar, sie hilft, die menschlichen Ressourcen<br />

der Gesellschaft weiter zu entwickeln <strong>und</strong> trägt somit <strong>zur</strong> Verringerung von Un-<br />

gleichheiten im Ges<strong>und</strong>heitszustand der Bevölkerung bei (http://www.rhein-<br />

neckar-kreis.de/Gesunheitsfoerderung/WHOJakarta.htm, Zugriff: 14.06.2005).<br />

Ungleichheiten im ges<strong>und</strong>heitlichen Zustand der Menschen können verschie-<br />

dene Ursachen haben. Faktoren, wie z.B. genetische Disposition, Geschlecht,<br />

Alter, Lebensumfeld <strong>und</strong> sozioökonomischer Status der Personen sind Deter-<br />

minanten ihrer Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Studien zeigen, dass auch heute noch erhebliche ges<strong>und</strong>heitliche Unterschiede<br />

bei Menschen mit geringerem sozioökonomischen Status (geringe Schulbil-<br />

dung, weniger qualifizierte Berufe, geringeres Einkommen) gegenüber Perso-<br />

nen mit einem höheren sozioökonomischen Status in Ost- <strong>und</strong> Westdeutsch-<br />

land existieren (B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong><br />

Technologie 1997).<br />

Das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie<br />

ermittelte 1997 in seinen Untersuchungen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> allge-<br />

meiner Weiterbildung fünf Felder, in denen ges<strong>und</strong>heitliche Benachteiligungen<br />

besonders offenk<strong>und</strong>ig sind 3 :<br />

1. Arbeitslosigkeit;<br />

2. ernsthafte Wohnungsprobleme (z.B. drohende Obdachlosigkeit);<br />

3. Heimatlosigkeit gesellschaftlicher Randgruppen (z.B. Migranten);<br />

4. familiäre Situationen (z.B. Alleinerziehende, Mehrkindfamilien ohne Mög-<br />

lichkeiten der sozialen Entlastung);<br />

3 genauer nachzulesen in: B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Tech-<br />

nologie 1997, S. 49ff.<br />

26


5. ges<strong>und</strong>heitsgefährdende, „gelebte Werte“ der sozialen Umgebung (z.B.<br />

Favorisierung ges<strong>und</strong>heitsbeeinträchtigender Verhaltensweisen, die<br />

gleichzeitig zu individueller Anerkennung <strong>und</strong> Steigerung des Selbst-<br />

wertgefühls führen).<br />

Nur wenn die zahlreichen strukturellen Ges<strong>und</strong>heitsbelastungen <strong>und</strong><br />

–gefährdungen sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen aktiv aufgegriffen<br />

werden, können Anreize <strong>zur</strong> Teilnahme an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangeboten<br />

Aussicht auf Erfolg haben. D.h., dass bevor diese Zielgruppe die Veränderung<br />

bestimmter persönlicher, ges<strong>und</strong>heitsrelevanter Handlungsweisen, z.B. das<br />

Nichtrauchen, ges<strong>und</strong>es Ernähren, anstrebt, eine Unterstützung dieser Perso-<br />

nengruppe bei der Entwicklung zunächst einmal gr<strong>und</strong>legender Lebensbedin-<br />

gungen <strong>und</strong> Lebensweisen (z.B. Wohnbereich, Kinderbetreuung, Nahrungsmit-<br />

telkauf) Voraussetzung ist. Hier wird eine wichtige strukturelle Determinante von<br />

Ges<strong>und</strong>heit deutlich: eine <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>, die sich an den spezifischen<br />

Lebensweisen <strong>und</strong> –bedingungen sozial benachteiligter Menschen orientiert<br />

<strong>und</strong> Kenntnisse sowie Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten vermittelt, die unter den je-<br />

weils konkreten <strong>und</strong> ggf. besonderen Alltagsbedingungen umgesetzt werden<br />

können (ebenda).<br />

„Ges<strong>und</strong>heit für alle“ ist eine der zentralen Forderungen der WHO, um „Gerech-<br />

tigkeit in Bezug auf Ges<strong>und</strong>heit“ zu verwirklichen (WHO 1999). „Gerade sozial<br />

benachteiligte Zielgruppen sind in der Regel überfordert, aus eigener Kraft Ver-<br />

haltensänderungen in ihren Alltag zu integrieren. Sie sind besonders darauf<br />

angewiesen, dass ungünstige Bedingungen <strong>und</strong> Strukturen bzw. soziale Bezü-<br />

ge, in denen sie leben, mit Hilfe von außen verändert werden.“ (Arbeitsgemein-<br />

schaft der Spitzenverbände der Krankenkassen 2000).<br />

Nach Kaba-Schönstein (2002) fehlen als notwendige Reaktion auf die er-<br />

schwerte Erreichbarkeit bzw. als Gr<strong>und</strong>lagen <strong>zur</strong> Erreichbarkeit sozial Benach-<br />

teiligter folgende Bedingungen:<br />

- eine systematische Bestandsaufnahme der Probleme <strong>und</strong> Interventionen;<br />

27


- eine angemessene Berichterstattung;<br />

- eine systematische Prioritätensetzung;<br />

- eine abgestimmte <strong>und</strong> koordinierte Politik in diesem Bereich;<br />

- eine Finanzierung <strong>und</strong> Infrastruktur <strong>zur</strong> kontinuierlichen Umsetzung der Ent-<br />

schließungen <strong>und</strong> Programme.<br />

Netzwerkarbeit in der Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> erleichtert<br />

die Umsetzung der eben genannten Forderungen durch die Initiierung koopera-<br />

tiver, arbeitsteiliger Prozesse.<br />

Die Orientierung an den Kriterien der Zugänglichkeit, Erreichbarkeit <strong>und</strong> Bür-<br />

gernähe von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangeboten leistet einen fast hinreichenden<br />

Beitrag zum Ausgleich regionaler Ungleichheiten bei der Möglichkeit der Inan-<br />

spruchnahme von Leistungen <strong>und</strong> Angeboten der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> sowie<br />

der Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die monetäre Zu-<br />

gänglichkeit in Form von preiswerten bzw. kostenfreien Angeboten. D.h., ein<br />

Angebot sollte im Alltag leicht, ohne große Hemmnisse sowie preiswert erreich-<br />

bar sein.<br />

Bezogen auf die Thematik der vorliegenden Arbeit lässt sich zusammenfassend<br />

feststellen: Die dezentrale <strong>und</strong> bürgernahe Struktur eines Netzwerks erlaubt es<br />

den Verantwortlichen direkt <strong>und</strong> zeitnah auf die Bedürfnisse der Bürger zu rea-<br />

gieren <strong>und</strong> so schneller <strong>und</strong> effektiver gesellschaftlichen Problemstellungen ge-<br />

recht zu werden.<br />

Abschließend lässt sich für dieses Kapitel formulieren, dass sich Ges<strong>und</strong>heits-<br />

bildung an die gesamte Bevölkerung richtet. Sie schließt im Sinne der Definition<br />

der WHO Handlungen <strong>und</strong> Aktivitäten ein, die:<br />

- auf die Stärkung der Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten der Individuen <strong>zur</strong> Reali-<br />

sierung einer ges<strong>und</strong>en Lebensweise im Alltag gerichtet sind (Persönlich-<br />

keitsentfaltung);<br />

28


- darauf abzielen die sozialen <strong>und</strong> ökonomischen Umweltbedingungen derart<br />

zu verändern, dass diese positiv auf die individuelle <strong>und</strong> die öffentliche Ge-<br />

s<strong>und</strong>heit wirken (ökosoziale Verantwortung);<br />

- die Menschen dazu befähigen, ihre Kontrolle über die Determinanten von<br />

Ges<strong>und</strong>heit zu erhöhen <strong>und</strong> dadurch ihre Ges<strong>und</strong>heit zu verbessern (Kaba-<br />

Schönstein 2002).<br />

2.6 Vernetzungsstrukturen für Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Bereits auf der ersten internationalen Konferenz der WHO <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsför-<br />

derung in Ottawa bestand Konsens darüber, dass „Vermitteln <strong>und</strong> Vernetzen“<br />

eine der wesentlichen Strategien für Ges<strong>und</strong>heitsförderung ist (vgl.: Kap. 2.2).<br />

Der Begriff „Vernetzung“ bezeichnet in der Regel den Prozess, der <strong>zur</strong> Bildung<br />

einer Netzwerkstruktur führt. Hier können zwei Akzente gesetzt werden:<br />

1. Die Vernetzung aufgr<strong>und</strong> einer initiierenden Tätigkeit von Akteuren, die<br />

zu einer „kommunikativen Verdichtung“ (Trojan & Legewie 2001, S. 277)<br />

mit dem Ziel einer späteren Netzwerkbildung stattfindet. Der Ansatz der<br />

Bildung von Verbünden, Allianzen, Kooperationen etc. wird in der Litera-<br />

tur vielfach als erfolgversprechend deklariert.<br />

2. Ein weiteres Begriffsverständnis beschreibt Vernetzung als Verstetigung<br />

<strong>und</strong> Intensivierung bereits punktuell existierender Kooperations- <strong>und</strong> Ko-<br />

ordinationsereignisse (ebenda).<br />

Vernetzung, in dem innerhalb der Aktivitäten <strong>zur</strong> geplanten Gründung des Re-<br />

gionalen Netzwerks Ges<strong>und</strong>heitsförderung verstandenen Sinne, greift den ers-<br />

ten Ansatz in stärkerem Maße auf, schließt jedoch die zweite Erklärung nicht<br />

vollends aus, da mit hoher Wahrscheinlichkeit bisher bereits Berührungspunkte<br />

zwischen den zu beteiligenden Akteuren vorhanden waren.<br />

Nach Trojan (2001) kann man das, in diesem Kontext, entstehende Netzwerk<br />

dem Bereich „intermediäre Kooperations- Netze, -Foren, -<br />

Arbeitsgemeinschaften u.ä.“ zuordnen (vgl. Kap. 2.1). Dieser Bereich umfasst<br />

29


„zielgruppen-, gebiets- oder problembezogene, unterschiedlich formell zusam-<br />

mengeschlossene Verb<strong>und</strong>systeme, die oft Staat, Markt <strong>und</strong> informelle Sphäre<br />

miteinander verknüpfen <strong>und</strong> auf diese Weise träger- <strong>und</strong> politikbereichsüber-<br />

greifende allgemeine gesellschaftliche Interessen bzw. Aufgaben vertreten (vgl.<br />

z.B. Bartelheimer & Freyberg 1997), u.a. auch Ges<strong>und</strong>heitsförderung (z.B. Gil-<br />

lies 1998)“ (Trojan A. 2001, S.55).<br />

Dieser Teilbereich des „Intermediären“ bezeichnet Strukturen, die vermitteln<br />

<strong>und</strong> vernetzen oder selbst Netze darstellen. Intermediäre Strukturen können<br />

auch als „Zwischenstrukturen“ bezeichnet werden (ebenda).<br />

"Vermittlung <strong>und</strong> Vernetzung bedeutet, horizontale <strong>und</strong> vertikale Kooperations-<br />

strukturen aufzubauen <strong>und</strong> weiterzuentwickeln" (Trojan 1999, S.119):<br />

Horizontal sind die verschiedenen<br />

Lebensbereiche der Menschen <strong>und</strong><br />

die entsprechenden Politiksektoren<br />

miteinander zu verknüpfen <strong>und</strong> für<br />

ges<strong>und</strong>heitsfördernde Aktivitäten zu<br />

gewinnen. Das kann beispielsweise<br />

ein „Aktionsbündnis gegen Armut“,<br />

eine „Stadtteilkonferenz“ oder eine<br />

Veranstaltung wie „Ges<strong>und</strong>heitsta-<br />

ge“.<br />

30<br />

Vertikale Kooperation bedeutet,<br />

dass die unterschiedlichen politi-<br />

schen Ebenen, von der internatio-<br />

nalen bis hin <strong>zur</strong> lokalen <strong>und</strong> Nach-<br />

barschaftsebene, miteinander ver-<br />

b<strong>und</strong>en werden müssen. Ziel dabei<br />

ist, dass die Interessenvertreter der<br />

verschiedenen Ebenen in einen<br />

gemeinsamen Arbeitszusammen-<br />

hang gebracht werden, in dem<br />

Konflikte ausgetragen <strong>und</strong> Kon-<br />

sensprozesse auf den Weg ge-<br />

bracht werden.<br />

Abb. 3: Horizontale <strong>und</strong> vertikale Vernetzung (nach Trojan 1999)


Vernetzungen im Bereich Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> bein-<br />

halten insbesondere folgende Zielebenen:<br />

die Förderung intersektoraler Verantwortung;<br />

das Wahrnehmen ökologischer <strong>und</strong> sozialer Verantwortung sowohl von Sei-<br />

ten der Bürgerschaft als auch von den Akteuren <strong>und</strong> Beteiligten im Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbereich, in der kommunalen Verwaltung <strong>und</strong> in der Politik;<br />

Vermittlung <strong>und</strong> Förderung ges<strong>und</strong>heitlicher Selbstregulation <strong>und</strong> Selbstbe-<br />

stimmung der Bürger;<br />

Förderung bürgerschaftlichen Engagements;<br />

Unterstützung der Neuorientierung der Ges<strong>und</strong>heitsdienste;<br />

Unterstützung nachhaltiger Entwicklungsperspektiven für die Ges<strong>und</strong>heit<br />

der Menschen;<br />

Entwicklung eines ökonomischen Umgangs mit den vorhandenen Ressour-<br />

cen im Dienste der Ges<strong>und</strong>heit (in Anlehnung an Göpel & Hölling 2001,<br />

S.8ff.).<br />

Die genannten Zielbereiche bedingen einander <strong>und</strong> stehen in Wechselwirkung<br />

zueinander. Eine Intervention auf der einen Ebene bewirkt auch eine Entwick-<br />

lung auf einer anderen Ebene. Sie dürfen nicht isoliert betrachtet werden.<br />

Die Arbeit in kooperativen Strukturen ermöglicht den Verantwortlichen, zeitnah<br />

<strong>und</strong> zielgerichtet auf bestimmte gesellschaftliche Problemlagen zu reagieren,<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer dezentralen <strong>und</strong> regionalen Verortung <strong>und</strong> Organisation. So<br />

macht es die breite heterogene <strong>und</strong> in ihrem Aufgabengebiet differenzierte<br />

Netzwerkmitgliederstruktur möglich, innerhalb ihrer Interessen auf die Bedarfs-<br />

lagen zu reagieren, indem sie ihre Leistungen aufeinander abstimmen <strong>und</strong> ko-<br />

ordinieren, ihre Leistungen transparent darstellen <strong>und</strong> die Zielgruppen entspre-<br />

chend erreichen. Ihre Angebote <strong>und</strong> Leistungen qualitativ zu verbessern <strong>und</strong> in<br />

ausreichender Quantität <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen sowie - bei vermindertem Ri-<br />

siko, durch die Beteiligung mehrerer Institutionen <strong>und</strong> Organisationen - neue<br />

innovative Konzepte in Maßnahmen <strong>und</strong> Projekten zu entwickeln <strong>und</strong> zu erpro-<br />

ben, sind weitere Vorteile von Netzwerkstrukturen. Zudem können bereits be-<br />

31


stehende - in anderen Regionen <strong>und</strong> Ländern erfolgreich erprobte - Projekte auf<br />

die strukturellen <strong>und</strong> personellen Bedürfnisse <strong>und</strong> Verhältnisse adaptiert wer-<br />

den.<br />

Von den, auf Initiative des B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft, For-<br />

schung <strong>und</strong> Technologie (1997) – im Rahmen seiner Veröffentlichung „Ge-<br />

s<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> allgemeine Weiterbildung“, insgesamt 22 befragten Weiterbil-<br />

dungsträgern auf B<strong>und</strong>esebene stehen – laut Angaben der Befragten – zahlrei-<br />

che Träger in allgemeinen Kooperationsbezügen untereinander. Bezogen je-<br />

doch auf Kooperationen mit ges<strong>und</strong>heitsspezifischer Fragestellung innerhalb<br />

der Weiterbildung zeichnet sich ein nicht sehr dichtes Netz ab. Bei fast der Hälf-<br />

te der befragten Träger liegen derartige Kooperationen vor, bei 5 Trägern liegen<br />

keine Aussagen vor. Als häufigste Kooperationspartner wurden das Deutsche<br />

Institut für Erwachsenenbildung/Pädagogische Arbeitsstelle des Deutschen<br />

Volkshochschul-Verbandes (DIE/DVV), der deutsche Sportb<strong>und</strong> (DSB) sowie<br />

der Kneipp-B<strong>und</strong>, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) <strong>und</strong> die Deutsche Arbeits-<br />

gemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG) ermittelt (B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie 1997).<br />

Betrachtet man die Ebene der formellen Mitgliedschaften (<strong>und</strong> in diesem Zu-<br />

sammenhang vermutbare allgemeine Kooperationsbezüge), findet man kaum<br />

Vernetzungen zwischen dem traditionellen Kreis der Erwachsenenbildung so-<br />

wie dem Kreis der Wohlfahrtsverbände <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Verbänden<br />

einschließlich der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die durch das<br />

BMBF untersuchten Kooperationsbezüge <strong>und</strong> Vernetzungen beziehen sich alle<br />

auf die Ebene des B<strong>und</strong>es.<br />

2.6.1 Beispiele intersektoraler Kooperationsprogramme<br />

Im Folgenden wird zunächst auf Netzwerke im europäischen Kontext eingegan-<br />

gen, dann auf die b<strong>und</strong>esweiten Netzwerkaktivitäten sowie eine Netzwerkstruk-<br />

tur in einem einzelnen B<strong>und</strong>esland <strong>und</strong> schließlich auch auf ein kommunales<br />

Netzwerk der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>.<br />

32


2.6.1.1 europäische Netzwerke<br />

Europäisches Netzwerk Ges<strong>und</strong>heitsfördernder Schulen (ENHPS)<br />

Das Konzept der Ges<strong>und</strong>heitsfördernden Schule wurde Anfang der 90er Jahre<br />

vom Regionalbüro der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation für Europa in Kopenhagen<br />

entwickelt <strong>und</strong> 1992 im Gemeinschaftsprojekt „Europäisches Netzwerk Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsfördernde Schulen" des WHO-Regionalbüros Europa, der Europäi-<br />

schen Kommission <strong>und</strong> des Europarates verankert.<br />

Es richtet sich an Primar, Mittel- <strong>und</strong> Berufsschulen, die aktiv Ges<strong>und</strong>heitsförde-<br />

rung betreiben (Unter:<br />

http://www.euro.who.int/eprise/main/WHO/Progs/ENHPS/Home, Zugriff:<br />

23.06.2005).<br />

European Network for Workplace Health Promotion (ENWHP)<br />

Die Mitglieder des Europäischen Netzwerks Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

arbeiten zusammen <strong>zur</strong> Verwirklichung der Vision „ges<strong>und</strong>e Beschäftigte in ge-<br />

s<strong>und</strong>en Unternehmen“. Mit seinen Aktivitäten möchte das Netzwerk eine gute<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderungspraxis in Unternehmen <strong>zur</strong> Gestaltung ges<strong>und</strong>heitsge-<br />

rechter Arbeitsplätze entwickeln <strong>und</strong> fördern. Das Ziel ist die Erreichung eines<br />

hohen Niveaus des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes sowie die Förderung der wirtschaftli-<br />

chen <strong>und</strong> sozialen Entwicklung. Den Aktivitäten des europäischen Netzwerks<br />

liegen vier Dokumente zu Gr<strong>und</strong>e: Luxembourg Declaration, Cardiff Memoran-<br />

dum, Lissbon Statement, Barcelona Declaration<br />

(http://www.bkk.de/bkk/powerslave,id,413,nodeid,413.html?id=459, Zugriff:<br />

22.06.2005).<br />

2.6.1.2 deutschlandweite Netzwerke<br />

Allianz für Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Die Allianz für Ges<strong>und</strong>heitsförderung ist ein b<strong>und</strong>esweiter Zusammenschluss<br />

von Mitgliedern der Ges<strong>und</strong>heitsAkademie <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>esministeriums für<br />

Ges<strong>und</strong>heit. Die Allianz für Ges<strong>und</strong>heitsförderung knüpft an das Programm der<br />

WHO „Ges<strong>und</strong>heit für Alle“ von 1976 <strong>und</strong> das Dokument der Ottawa Charta an<br />

33


<strong>und</strong> will mit ihren Aktivitäten dazu beitragen in Deutschland eine zielorientierte<br />

<strong>und</strong> wirkungsvolle Politik der Ges<strong>und</strong>heitsförderung voranzubringen. Die fol-<br />

genden 10 Zielsetzungen wurden formuliert:<br />

1. Nachhaltige Entwicklungsperspektiven für die Ges<strong>und</strong>heit der Menschen<br />

entwickeln.<br />

2. Biotechnische Einseitigkeit der Medizin überwinden.<br />

3. Eine Ökonomie im Dienste der Ges<strong>und</strong>heit entwickeln.<br />

4. Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften fördern.<br />

5. Fähigkeiten <strong>zur</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen Selbstregulation <strong>und</strong> Selbstbestimmung<br />

vermitteln.<br />

6. Ökologische <strong>und</strong> soziale Verantwortung übernehmen.<br />

7. Neuorientierung der Ges<strong>und</strong>heitsdienste unterstützen.<br />

8. Intersektorale Zusammenarbeit <strong>und</strong> Verantwortung fördern.<br />

9. Staatliche Rahmenverantwortung wahrnehmen.<br />

10. Bürgerschaftliches Engagement fördern (Göpel & Hölling 2001, S.8ff.).<br />

Die Allianz für Ges<strong>und</strong>heitsförderung ist derzeit nicht aktiv.<br />

Das Ges<strong>und</strong>e Städte-Netzwerk<br />

Das b<strong>und</strong>esdeutsche Ges<strong>und</strong>e Städte-Netzwerk wurde 1989 gegründet <strong>und</strong><br />

umfasst derzeit ca. 60 Mitgliedsstädte. Es ist ein freiwilliger Zusammenschluss<br />

von Kommunen, die sich <strong>zur</strong> Einhaltung eines 9-Punkte-Programms als Krite-<br />

rien für die Teilnahme am Ges<strong>und</strong>e Städte-Netzwerk verpflichtet haben. Das<br />

Netzwerk ist Teil der Ges<strong>und</strong>e Städte-Bewegung der WHO, mit der „Ottawa-<br />

Charta <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung“ von 1986 als Ausgangspunkt. Die Ges<strong>und</strong>e<br />

Städte-Bewegung versteht sich als Lern-, Aktions- <strong>und</strong> Diskussionsinstrument,<br />

mit dem die Mitgliedsstädte ihre eigene Arbeit im Sinne der Ges<strong>und</strong>e Städte-<br />

Konzeption unterstützen <strong>und</strong> bereichern können. Eine hohe Bedeutung kommt<br />

dem gegenseitigen Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch zu. Das Ges<strong>und</strong>e<br />

Städte-Netzwerk spricht in fachlicher <strong>und</strong> fachpolitischer Hinsicht Mitarbei-<br />

ter/innen des Ges<strong>und</strong>heitsamtes, des Sozialamtes, des Wohnungsamtes, des<br />

Umweltamtes <strong>und</strong> der Stadtentwicklungsplanung ebenso an, wie Vertre-<br />

ter/innen der Ges<strong>und</strong>heitsinitiativen <strong>und</strong> Selbsthilfegruppen. Mitgliederver-<br />

34


sammlungen des deutschen Netzwerkes finden jährlich, Ges<strong>und</strong>e Städte-<br />

Symposien in der Regel alle zwei Jahre statt (http://www.ges<strong>und</strong>e-staedte-<br />

netzwerk.de/; Zugriff: 18.05.2005).<br />

Lokale Agenda 21<br />

Die Lokale Agenda 21 ist eines der Resultate der RIO-Konferenz 1992 <strong>und</strong> wird<br />

als Aktionsprogramm für das 21. Jahrh<strong>und</strong>ert bezeichnet. Sie gilt als gemein-<br />

same Strategie der internationalen Staatengemeinschaft <strong>zur</strong> Bewältigung der<br />

globalen sozialen <strong>und</strong> ökologischen Probleme des Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung ist die Mitwirkung der Kommu-<br />

nen, ihrer Bewohner <strong>und</strong> örtlichen Gemeinschaften eine wesentliche Voraus-<br />

setzung (http://www.umweltb<strong>und</strong>esamt.de/rup/lokale-agenda.html, Zugriff:<br />

23.06.2005).<br />

Soziale Stadt<br />

„Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – soziale Stadt“ ist ein B<strong>und</strong>-<br />

Länder-Programm, das 1999 als Ergänzung <strong>zur</strong> Städtebauförderung eingeführt<br />

wurde. Die Gemeinschaftsinitiative stellt einen neuen integrativen Politikansatz<br />

der Stadtteilentwicklung dar <strong>und</strong> ist ausgelegt auf Partizipation <strong>und</strong> Kooperati-<br />

on. Das Programm will der sich verschärfenden sozialen <strong>und</strong> räumlichen Spal-<br />

tung von Stadtteilen entgegen steuern (http://www.sozialestadt.de/programm/,<br />

Zugriff: 24.06.2005).<br />

Netzwerk "Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Hochschule"<br />

Die Erste Internationale Konferenz <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsfördernden Hochschule,<br />

organisiert vom Europäischen Regionalbüro der WHO <strong>und</strong> der Universität Lan-<br />

caster, fand 1996 statt. Nachdem 1997 unter Einberufung eines R<strong>und</strong>en Ti-<br />

sches durch die WHO Kriterien <strong>und</strong> Strategien für ein neues Europäisches<br />

Netzwerk „Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Hochschulen“ diskutiert wurde, ist deren<br />

Gründung in Planung. Derzeit gehört es noch als Subprojekt dem „Ges<strong>und</strong>e-<br />

Städte-Projekt“ der WHO an.<br />

35


Die Ziele des Projektes Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Hochschule basieren auf der<br />

Philosophie <strong>und</strong> den Prinzipien des WHO-Programms "Ges<strong>und</strong>heit 21", der Ot-<br />

tawa-Charta <strong>und</strong> der lokalen Agenda 21. Dies sind u.a.:<br />

- die Bereitstellung ges<strong>und</strong>er Arbeits-, Lern- <strong>und</strong> Lebensbedingungen für alle<br />

Beteiligten einer Hochschule,<br />

- die nachhaltige Verankerung des Ges<strong>und</strong>heitsförderungskonzeptes in Lehre<br />

<strong>und</strong> Forschung,<br />

- die Entwicklung von Kooperationen der Ges<strong>und</strong>heitsförderung mit <strong>und</strong> die<br />

Unterstützung von ges<strong>und</strong>heitsförderlichen Entwicklungen in der Kommune<br />

(http://www.sgw.hs-<br />

magde-<br />

burg.de/initiativen/akges<strong>und</strong>hs/HTML/B_Basiswissen_GF/B3_Settings_Netz<br />

werke1.html, Zugriff: 30.06.2005).<br />

Netzwerk "Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Krankenhäuser"<br />

Das "Deutsche Netz Ges<strong>und</strong>heitsfördernder Krankenhäuser" (DNGfK) wurde<br />

1996 unter der Beteiligung von zwölf Krankenhäusern in Prien am Chiemsee<br />

als gemeinnütziger Verein gegründet. Das Netz umfasst 66 Mitglieder (2004)<br />

mit über 70 Einrichtungen <strong>und</strong> 9 assoziierten Mitgliedern, die Bettenzahl der<br />

Krankenhäuser beträgt ca. 32.500. Das DNGfK setzt sich aus Akut-, Reha- <strong>und</strong><br />

Universitätskliniken in öffentlich-rechtlicher, freigemeinnütziger <strong>und</strong> auch priva-<br />

ter Trägerschaft zusammen. Zur gegenseitigen Unterstützung bei der Umset-<br />

zung der Strategie <strong>und</strong> des Konzeptes Ges<strong>und</strong>heitsfördernder Krankenhäuser<br />

<strong>und</strong> zum intensiveren Erfahrungsaustausch haben sich Regionale Arbeitsge-<br />

meinschaften gebildet (http://www.dngfk.de/, Zugriff: 30.06.2005)).<br />

Dem 1990 vom Europabüro der WHO gegründeten Netzwerk „Ges<strong>und</strong>heitsför-<br />

dernder Krankenhäuser“ gehören heute 47 Länder an. Ziele der WHO-Initiative<br />

sind es, gute Praxisbeispiele zu fördern, in dem Konzepte, Strategien <strong>und</strong> Mo-<br />

dellprojekte entwickelt werden sowie, durch regelmäßige Konferenzen <strong>und</strong> Ver-<br />

öffentlichungen, einen Beitrag <strong>zur</strong> weiteren Vernetzung zu leisten.<br />

36


Die Aufgabe Ges<strong>und</strong>heitsfördernder Krankenhäuser ist es, <strong>zur</strong> Verbesserung<br />

der Ges<strong>und</strong>heit der Patienten, Mitarbeiter <strong>und</strong> des Versorgungsumfelds beizu-<br />

tragen. Die Ziele sind nach Naidoo J. & Wills, J. (2003):<br />

- Das Krankenhaus zu einem gesünderen Arbeits- <strong>und</strong> Lebensumfeld für die<br />

Vielzahl seiner Beschäftigten <strong>und</strong> Patienten zu machen,<br />

- Programme <strong>zur</strong> Wiedergenesung <strong>und</strong> Rehabilitation zu erweitern,<br />

- Informationen <strong>und</strong> Beratungen zu Fragen der Ges<strong>und</strong>heit bereit zu stellen,<br />

- Das Krankenhaus zu einem Setting zu entwickeln, das nicht nur Krankhei-<br />

ten behandelt, sondern auch entsprechenden Wert auf die Prävention <strong>und</strong><br />

den Ges<strong>und</strong>heitsgewinn legt <strong>und</strong> dies als Teil des Unternehmensziels an-<br />

sieht.<br />

Netzwerk Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Schulen / OPUS<br />

Deutschland beteiligte sich am europäischen Netzwerk ges<strong>und</strong>heitsfördernder<br />

Schulen (ENHPS) mit zwei Modellversuchen:<br />

1. „Netzwerk Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Schulen“:<br />

Das „Netzwerk Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Schulen“ existierte vom 1. Februar 1993 -<br />

31. Januar 1997 unter Aufsicht der B<strong>und</strong>-Länder-Kommission (BLK) für Bil-<br />

dungsplanung <strong>und</strong> Forschungsförderung <strong>und</strong> war ein gemeinsamer Modellver-<br />

such aller B<strong>und</strong>esländer (Ausnahme Bayern) der 29 Schulen einbezog (Jo-<br />

hannsen 2003).<br />

2. „OPUS - Offenes Partizipationsnetz <strong>und</strong> Schulges<strong>und</strong>heit“<br />

Vom 1. Juli 1997 - 30. Juni 2000 wurde von der B<strong>und</strong>-Länder-Kommission ein<br />

weiterer Modellversuch durchgeführt: „OPUS - Offenes Partizipationsnetz <strong>und</strong><br />

Schulges<strong>und</strong>heit“. Es knüpft an die Erfahrungen <strong>und</strong> Ergebnisse des Modell-<br />

versuchs „Netzwerk Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Schulen“ an <strong>und</strong> bezog mehr als<br />

500 Schulen aus 15 B<strong>und</strong>esländern ein (ebenda).<br />

37


Nachdem OPUS im Sommer 2000 offiziell abgeschlossen wurde, lebt die Idee<br />

in den Ländern <strong>und</strong> den beteiligten Schulen weiter, denn aufgr<strong>und</strong> der föderalis-<br />

tischen Zuständigkeit für Bildung in Deutschland wurden nach den BLK-<br />

Modellversuchen länderübergreifende Strukturen abgebaut. Derzeit existieren<br />

in einigen B<strong>und</strong>esländern Schulnetzwerke (z.B. OPUS NRW) die vornehmlich<br />

von den jeweiligen Landesvereinigungen koordiniert werden. Des Weiteren<br />

werden von verschiedenen Projektträgern Einzelprojekte, -maßnahmen <strong>und</strong><br />

Kampagnen für den Bereich Schule entwickelt <strong>und</strong> vorangetrieben (ebenda).<br />

Deutsches Netzwerk Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung (DNBGF)<br />

Mit der Zielsetzung einen Beitrag <strong>zur</strong> besseren Verbreitung guter Praxis betrieb-<br />

licher Ges<strong>und</strong>heitsförderung (BGF) zu leisten, gründete sich im Juni 2002 das<br />

Deutsche Netzwerk Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung (DNBGF). Es ist Teil der<br />

Initiative Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Arbeit (IGA), einem gemeinsamen Vorhaben vom<br />

Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG) <strong>und</strong> dem<br />

B<strong>und</strong>esverband der Betriebskrankenkassen (BKK BV).<br />

Das DNBGF geht auf das Europäische Netzwerk für betriebliche Ges<strong>und</strong>heits-<br />

förderung (ENWHP) <strong>zur</strong>ück.<br />

Es unterhält zahlreiche Kooperationen sowohl mit der Initiative „Neue Qualität<br />

der Arbeit“ (INQA) als auch mit dem „Forum Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförde-<br />

rung“, einer vom B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziale Sicherung,<br />

Verbänden, Institutionen, Behörden <strong>und</strong> Körperschaften eingerichtete Plattform.<br />

Zudem unterstützt der „Kooperationskreis Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung“<br />

beim B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit den weiteren Aufbau des<br />

Netzwerks.<br />

Das Netzwerk arbeitet in einzelnen Foren, die eigenständig folgende sechs Set-<br />

tings bzw. Handlungsfelder der BGF abdecken:<br />

- Öffentlicher Dienst<br />

- Großunternehmen<br />

- Klein- <strong>und</strong> Mittelunternehmen<br />

- Ges<strong>und</strong>heitsversorgung <strong>und</strong> Wohlfahrtspflege<br />

- Erziehung <strong>und</strong> Ausbildung<br />

38


Deutsches Forum Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Das gemeinsame Ziel der aktuell 71 Mitglieder ist die Stärkung von Prävention<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung in Deutschland. Dem Forum, das auf Initiative der<br />

B<strong>und</strong>esministerin für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziale Sicherung gegründet wurde, ge-<br />

hören nicht nur Spitzenverbände <strong>und</strong> Organisationen aus dem Ges<strong>und</strong>heitswe-<br />

sen an, sondern auch weitere Ministerien <strong>und</strong> Verbände, die einen Beitrag <strong>zur</strong><br />

Prävention leisten können. Es versteht sich als Koordinierungsstelle zwischen<br />

dem Plenum <strong>und</strong> der Geschäftsstelle <strong>und</strong> hat 4 Arbeitsgruppen eingerichtet:<br />

AG 1: „Ges<strong>und</strong>e Kindergärten <strong>und</strong> Schule“<br />

AG 2: „Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung“<br />

AG 3: „Ges<strong>und</strong> altern“<br />

AG 4: „Organisation <strong>und</strong> Recht“<br />

Das Deutsche Forum Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung ist die Plattform<br />

auf der gemeinsame Ziele vereinbart, Inhalte <strong>und</strong> Instrumente festgelegt sowie<br />

Maßnahmen veranlasst werden.<br />

2.6.1.3 Netzwerke auf Länderebene<br />

Netzwerk Bildung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit Nordrhein Westfalen (OPUS NRW)<br />

Als konzeptioneller Hintergr<strong>und</strong> steht die Ottawa-Charta <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförde-<br />

rung von 1986. Innerhalb der Netzwerkarbeit wird im Setting Schule das Salu-<br />

togenese-Prinzip verfolgt <strong>und</strong> Partizipation, Selbstbestimmung <strong>und</strong> Empower-<br />

ment als wesentliche Voraussetzungen für Schüler (mehr Lernfreude <strong>und</strong> Stei-<br />

gerung der Lernleistungen, Einsicht in Zusammenhänge von Lebensstil <strong>und</strong><br />

eigenem Ges<strong>und</strong>heitsstatus <strong>und</strong> Befähigung zu ges<strong>und</strong>heitsbewusstem Han-<br />

deln), Unterrichtende (ges<strong>und</strong>heitsförderliche Arbeitsplatzgestaltung durch<br />

Formen der betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsförderung, Einsicht in Zusammenhänge<br />

von Berufsbiografie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsstatus <strong>und</strong> Befähigung zu ges<strong>und</strong>heitsbe-<br />

wusstem, professionellem Handeln) <strong>und</strong> Schulentwicklung (Integration systemi-<br />

scher <strong>und</strong> personenorientierter Entwicklungsperspektiven) gefördert.<br />

39


Auftrag, Zielsetzung <strong>und</strong> Selbstverständnis von OPUS-NRW ist die Mitwirkung<br />

an der ges<strong>und</strong>heitsförderlichen Schulentwicklung, die Unterstützung von Schu-<br />

len aller Schulformen mit Konzepten, Materialien, Beratungs- <strong>und</strong> Fortbildungs-<br />

angeboten <strong>und</strong> finanziellen Mitteln sowie Aufbau <strong>und</strong> Pflege von lokalen Netz-<br />

werken auf Schulamtsebene (http://www.learn-line.nrw.de/angebote/ges<strong>und</strong>ids/,<br />

Zugriff: 23.06.2005).<br />

2.6.1.4 Kommunales Netzwerk<br />

Netzwerk <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> Köln<br />

Das seit Herbst 1996 existierende Netzwerk <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> ist ein Ver-<br />

b<strong>und</strong> von insgesamt r<strong>und</strong> 40 Weiterbildungsträgern aus dem öffentlichen <strong>und</strong><br />

privaten Bereich, Sportvereinen, Krankenkassen, VertreterInnen der Ärzte-<br />

kammer, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Stadt Köln sowie von Selbsthil-<br />

fegruppen, Beratungsstellen <strong>und</strong> Initiativen. Die Gründungsinitiative ging von<br />

der Volkshochschule (VHS) Köln aus, sie ist bis heute federführend, sie beglei-<br />

tet <strong>und</strong> moderiert. Innerhalb der Vernetzung arbeiten die Akteure informell, lo-<br />

gistisch-strategisch <strong>und</strong> inhaltlich-konzeptionell unter folgenden Zielsetzungen<br />

zusammen:<br />

- Erhebung <strong>und</strong> Analyse der Angebote im Bereich Prävention <strong>und</strong> Vorsorge<br />

in Köln;<br />

- interner Austausch <strong>und</strong> Förderung der Kooperation zwischen den Anbietern;<br />

- Gewährleistung eines umfassenden <strong>und</strong> flächendeckenden Angebotes;<br />

- Vermeidung unsinniger Konkurrenz;<br />

- Schaffung einer umfassenden Informationsmöglichkeit für die Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger der Stadt (http://www.stadt-koeln.de/vhs/projekte/artikel/00490/,<br />

Zugriff: 23.06.2005).<br />

2.6.2 Vorteile <strong>und</strong> Gewinne von Netzwerkarbeit<br />

An Hand der vorangegangenen Darstellung funktionierender Netzwerkbeispiele<br />

lassen sich in knapper Form folgende Vorteile <strong>und</strong> Gewinne für Beteiligte in ei-<br />

nem Netzwerkprozess zusammenfassen:<br />

40


- Steigerung der Qualität <strong>und</strong> Akzeptanz des Angebots,<br />

- Ressourcenbündelung <strong>und</strong> bessere Ressourcennutzung,<br />

- Erschließung neuer Finanzquellen <strong>und</strong><br />

- Optimierung der eigenen Arbeit durch das Lernen von anderen.<br />

Bei der Initiierung von Lern- <strong>und</strong> Erfahrungsprozessen ist es wichtig, vormals<br />

erlebte Frustrationen <strong>und</strong> Konflikte mit den konkurrierenden Organisationen, die<br />

sich jedoch innerhalb des Netzwerks partnerschaftlich engagieren, zu themati-<br />

sieren <strong>und</strong> in aktuelle Verstehensprozesse zu integrieren. Exemplarische Lern-<br />

prozesse können in der Vermittlung von Erfahrungen <strong>und</strong> institutionellen Ar-<br />

beitsweisen <strong>und</strong> Routinen liegen, es können im weiteren Prozess hemmende<br />

<strong>und</strong> fördernde Faktoren für gelungene Kooperationsbeziehungen <strong>und</strong> vertrau-<br />

ensvolle Zusammenarbeit gekennzeichnet werden <strong>und</strong> der weiteren produkti-<br />

ven Berücksichtigung <strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden. Jeder Beteiligte sollte am<br />

Ende einen Zugewinn von persönlichen Schlüsselqualifikationen im Umgang<br />

mit Innovationsleistungen <strong>und</strong> zum Transfer der exemplarischen Lernprozesse<br />

für sich realisieren können (Bornhoff et al. 2003).<br />

2.6.3 Initiierung eines Netzwerkprozesses – Auswahl <strong>und</strong> Einbindung<br />

von potentiellen Netzwerkpartnern<br />

Ausschlaggebend für die Mitwirkung in Netzwerken ist für die potentiell Beteilig-<br />

ten die Wahrnehmung von Problemen, die sie nicht alleine lösen können bzw.<br />

deren Lösbarkeit außerhalb der eigenen dafür <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Res-<br />

sourcen liegt. Aus der Sicht des Netzwerkinitiators stellt sich die Frage: „Wen<br />

brauche ich?“ oder auch „Wer braucht mich <strong>zur</strong> Lösung seiner Problemstellun-<br />

gen bzw. <strong>zur</strong> Realisierung seiner Ziele?“ Hier geht es nicht nur um das Ausloten<br />

<strong>und</strong> Abschätzen potentieller Zugewinnsituationen <strong>und</strong> Synergien, sondern auch<br />

darum, ob <strong>und</strong> welche gemeinsamen Netzwerkaktivitäten realisierbar sind<br />

(Freie Universität Berlin; Landesges<strong>und</strong>heitsamt Brandenburg 1999).<br />

Wichtig ist zudem, welche hierarchische Ebene der Mitgliedsinstitution im<br />

Netzwerk vertreten ist. Dominiert die Fach- <strong>und</strong> Arbeitsebene ist davon auszu-<br />

41


gehen, dass innerhalb der Netzwerkarbeit der Erfahrungs- <strong>und</strong> Informationsaus-<br />

tausch als Hauptaufgabe gesehen wird. Ist jedoch die Entscheidungsebene,<br />

das höhere Management der Organisation involviert, ist das Netzwerk in der<br />

Lage, verbindliche Entscheidungen gr<strong>und</strong>sätzlicher Art zu fällen. Die Einbin-<br />

dung der Entscheidungsebene erfolgt sinnvoller Weise in solchen Verbünden,<br />

wo die Arbeit von strategischen Überlegungen <strong>und</strong> Konzeptentwicklungen be-<br />

gleitet wird, Finanzverhandlungen zu führen <strong>und</strong>/oder symbolische <strong>und</strong> öffent-<br />

lichkeitswirksame Aktionen etc. geplant sind (ebenda).<br />

2.6.4 Zielsetzungen von Netzwerken der Ges<strong>und</strong>heitsförderung/-<br />

bildung<br />

In diesem Kapitel werden die Zielsetzungen in allgemeiner Weise formuliert, um<br />

eine Übertragbarkeit zu realisieren. Jedes Netzwerk schafft sich eigene, auf<br />

seine spezielle Tätigkeit ausgerichtete Zielsetzungen. Die Formulierung der Zie-<br />

le erfolgt, wie zuvor gemeinsam festgelegt, entweder durch Erzielung eines<br />

Konsens oder durch eine mehrheitliche Entscheidung, innerhalb von Aushand-<br />

lungsprozessen.<br />

Es können folgende Zielhierarchien unterschieden werden:<br />

1. Systemziel (Ziel des Netzwerks)<br />

2. Leistungsziele (Mit welchen konkreten Teilzielen wollen wir unser Sys-<br />

temziel erreichen?)<br />

3. Strukturziele (Wie soll die Zusammenarbeit im Netzwerk gestaltet wer-<br />

den? Welche Regeln der Zusammenarbeit sollen gelten?)<br />

Wie bereits erwähnt sollte der Kommunikations- <strong>und</strong> Verständigungsprozess<br />

mit Berücksichtigung der wechselseitigen Erwartungen <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />

Vorstellungen der beteiligten Akteure erfolgen. Besonders die Formulierung der<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Strukturziele sind Daueraufgabe, sie bedürfen im Verlaufe der<br />

Arbeit der Vergewisserung, ggf. der Neufassung <strong>und</strong> der Korrektur (Bornhoff et<br />

al. 2003).<br />

42


Die im Folgenden beschriebenen Zielstellungen zählen zu den Leistungszielen<br />

eines Netzwerks <strong>und</strong> besitzen lediglich Angebots- <strong>und</strong> Vorschlagscharakter.<br />

Jedem Partner muss die Möglichkeit eingeräumt werden, seine persönlichen<br />

bzw. die Ziele seiner Herkunftsorganisation in die Netzwerkarbeit einfließen zu<br />

lassen, denn nur so kann eine Zugewinnsituation für jeden Mitwirkenden ent-<br />

stehen <strong>und</strong> eine dauerhafte Motivation <strong>zur</strong> Beteiligung erzeugt <strong>und</strong> erhalten<br />

werden. Mögliche Zielsetzungen von Netzwerken der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

<strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> können nach Bornhoff et al. (2003) die Folgenden<br />

sein:<br />

a) Abstimmung <strong>und</strong> Koordination:<br />

Die Leistungen der Anbieter können innerhalb eines funktionierenden<br />

Netzwerks wirkungsvoll <strong>und</strong> effizient aufeinander abgestimmt <strong>und</strong> ko-<br />

ordiniert werden. So können sich ergänzende Maßnahmen, wie z.B.<br />

Aufbau- oder Weiterführungskurse, von verschiedenen Leistungserb-<br />

ringern (je nach verfügbaren Ressourcen <strong>und</strong> Kapazitäten), zeitlich<br />

<strong>und</strong> inhaltlich aufeinander abgestimmt – im Sinne der Kun-<br />

den/Patienten – angeboten werden. Hier können insbesondere Syner-<br />

gieeffekte geschaffen werden, Mehrfachangebote abgebaut <strong>und</strong> un-<br />

sinnige Konkurrenzen überw<strong>und</strong>en werden.<br />

b) mehr Transparenz <strong>und</strong> bessere Informationsmöglichkeiten:<br />

Innerhalb der Netzwerktätigkeit könnte ein weiterer Fokus auf die Her-<br />

stellung von Transparenz <strong>und</strong> besseren Informationsmöglichkeiten<br />

über die ges<strong>und</strong>heitliche Versorgung <strong>und</strong> zu Angeboten der Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsförderung <strong>und</strong> –bildung für BürgerInnen <strong>und</strong> Patienten liegen.<br />

Konkrete Aufgabe könnte hier u.a. die gemeinsame Erstellung eines<br />

Ges<strong>und</strong>heitswegweisers sein.<br />

43


c) quantitative <strong>und</strong> qualitative Verbesserung der kommuna-<br />

len/regionalen Ges<strong>und</strong>heitsförderung:<br />

Dies kann u.a. realisiert werden, indem der Bevölkerung ein flächen-<br />

deckendes <strong>und</strong> differenziertes Angebot, das sich an Kriterien wie Be-<br />

darfsgerechtigkeit, Zugänglichkeit <strong>und</strong> Bürgernähe orientiert, vorgehal-<br />

ten wird.<br />

d) Stärkung der Ges<strong>und</strong>heitsförderung mit den Zielen der Ottawa<br />

Charta:<br />

Im Sinne der Ottawa Charta verfolgt die Ges<strong>und</strong>heitsförderung zwei<br />

allgemeine Ziele, <strong>und</strong> zwar die Verminderung von Risiken <strong>und</strong> die<br />

Vermehrung von Ressourcen für die Ges<strong>und</strong>heit in vielen verschiede-<br />

nen Bereichen. Zwei dieser Bereiche stellen z.B. ges<strong>und</strong>heitsfördern-<br />

de personale Faktoren <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsgerechte Lebensweisen dar,<br />

die den Menschen via <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> vermittelt werden können.<br />

e) Initiierung von Innovationen:<br />

Innerhalb einer institutions- <strong>und</strong> trägerübergreifenden Entwicklung <strong>und</strong><br />

Erprobung neuer, innovativer Konzepte in Maßnahmen <strong>und</strong> Projekten<br />

können, bei Verminderung finanzieller Risiken, gänzlich neue Wege<br />

beschritten oder bereits bestehende innovative <strong>und</strong> erfolgreiche Pro-<br />

jekte übertragen werden, indem sie an die Bedürfnisse <strong>und</strong> Verhältnis-<br />

se der jeweiligen Region angepasst werden.<br />

f) Ressourcenbündelung <strong>und</strong> bessere Ressourcennutzung herstel-<br />

len:<br />

Angesichts immer knapper werdender öffentlicher Gelder rückt inner-<br />

halb des Ges<strong>und</strong>heitswesens der Fokus immer weiter Richtung Identi-<br />

fizierung <strong>und</strong> Ausnutzung von Einsparpotentialen.<br />

g) Qualitätsmanagement:<br />

44


Eine weitere mögliche Zielstellung könnte in der gemeinsamen <strong>und</strong><br />

übergreifenden Formulierung <strong>und</strong> Überprüfung von Qualitätsstandards<br />

liegen.<br />

h) Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch verbessern:<br />

Im Rahmen der Netzwerkarbeit existieren die besten Bedingungen<br />

zum gemeinsamen Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch. Das Ler-<br />

nen voneinander kann einen entscheidenden Beitrag <strong>zur</strong> Weiterent-<br />

wicklung der eigenen Organisation leisten.<br />

i) Kommunale Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung:<br />

Das Zusammenführen der relevanten Daten aus den beteiligten Insti-<br />

tutionen mit dem Ziel der Erstellung eines kommunalen Ges<strong>und</strong>heits-<br />

berichts kann als Gr<strong>und</strong>lage für das Feststellen von Entwicklungsbe-<br />

darf, <strong>zur</strong> Erk<strong>und</strong>ung der Interessen der BürgerInnen <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Überprü-<br />

fung der Erfolge innovativer Maßnahmen <strong>und</strong> Projekte dienen. Ferner<br />

wird hier ein wichtiges Evaluationsinstrument für die regionale Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsförderung geschaffen.<br />

Welche der beschriebenen Ziele konkret die Arbeit im Netzwerk bestimmen,<br />

entscheiden die Netzwerkpartner gemeinsam. In einem vorherigen Abstim-<br />

mungsprozess wird die Art der Entscheidungsfindung festgelegt. Eine Ent-<br />

scheidung kann, wie bereits oben erwähnt, durch Konsens- oder Mehrheitsbil-<br />

dung herbeigeführt werden.<br />

2.6.5 Strategien erfolgreicher Netzwerke<br />

Um eine funktionsfähige, ergebnisorientierte Netzwerkstruktur aufzubauen, be-<br />

darf es einiger vorheriger Reglementierungen bzw. Vereinbarungen, die im<br />

Konsens formuliert wurden. Diese sind gleichzusetzen mit den, im Kap. 2.6.4<br />

beschriebenen, Strukturzielen:<br />

Bildung einer geeigneten Organisationsstruktur<br />

45


Netzwerke können als relativ unverbindliche, lose Zusammenschlüsse<br />

oder als solche, die sich durch höhere Verbindlichkeit auszeichnen <strong>und</strong><br />

eine Rechtsform haben, funktionieren. Oftmals besitzen sie auch eine<br />

Geschäftsstelle.<br />

Vereinbarungen <strong>zur</strong> Herstellung von Verbindlichkeiten<br />

Dies stellt eine permanente Aufgabe dar, da sich Ziele <strong>und</strong> Anforderun-<br />

gen der Netzwerkarbeit im Prozess der Arbeit verändern.<br />

Einrichtung eines Steuerungskreises<br />

Die Einbeziehung einer intermediären Brückeneinrichtung, <strong>zur</strong> Koordina-<br />

tion <strong>und</strong> Bereitstellung eines Ansprechpartners, sowie den Aufgaben der<br />

Dokumentation, <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit etc. ist bedeutungsvoll, jedoch<br />

nicht zwingend notwendig.<br />

Entscheidend für den erfolgreichen Aufbau einer arbeitsfähigen Netzwerkstruk-<br />

tur ist eine hinreichende Planung vor <strong>und</strong> während der Vernetzung im Sinne<br />

eines Projektes. Im Idealfall entsteht aus dem zeitlich begrenzten Projekt „Ver-<br />

netzung“ eine unbefristete Kooperation. Damit das Projekt jedoch zum Laufen<br />

kommt, ist es wichtig, alle Beteiligten von Anfang an einzubinden, um so die<br />

Identifikation mit dem Netzwerk zu stärken (vgl. Kap. 2.6.6).<br />

Prümel-Philippsen erläutert im Vorwort der Veröffentlichung der Ges<strong>und</strong>heits-<br />

Akademie e.V. „Ges<strong>und</strong>heit gemeinsam gestalten“ 2001 zwei prioritäre Fragen,<br />

mit denen sich die Allianz für Ges<strong>und</strong>heitsförderung beschäftigt:<br />

1. Welche Maßnahmen/Aktionen/Programme der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

<strong>und</strong> Prävention sind für die Bevölkerung die wichtigsten <strong>und</strong><br />

2. wie kann man diese Maßnahmen/Aktionen/Programme qualitätsgesi-<br />

chert <strong>und</strong> flächendeckend verfügbar machen?<br />

Der Bearbeitung dieser Fragestellungen wird innerhalb der o.g. Publikation eine<br />

hohe Bedeutung, auch angesichts der letzten Reformbewegungen im Ges<strong>und</strong>-<br />

46


heitswesen, beigemessen. Besonders erfolgversprechend erscheint ein Aufgrei-<br />

fen der Fragen innerhalb von kooperierenden Strukturen.<br />

Die Prioritätensetzung <strong>und</strong> eine entsprechend genaue Auswahl der Inhalte der<br />

Maßnahmen/Aktionen/Programme kann mit dem Instrument einer schriftlichen<br />

Befragung der Zielgruppe erfolgen. Innerhalb der Befragung könnte ebenfalls<br />

die zweite Frage aufgegriffen werden <strong>und</strong> so zumindest der Bedarf an Angebo-<br />

ten in bestimmten Regionen in Erfahrung gebracht werden, um ein Über- oder<br />

Unterangebot zu vermeiden <strong>und</strong> damit eine ressourcenschonende aber be-<br />

darfsgerechte Arbeitsweise zu intensivieren bzw. zu ermöglichen. Zudem macht<br />

die zweite Frage deutlich, dass durch möglichst arbeitsteiliges Vorgehen prakti-<br />

kable <strong>und</strong> wirkungsvolle Maßnahmen/Aktionen/Programme entwickelt <strong>und</strong><br />

durchgeführt werden sollten. Eine geeignete Umsetzungsstruktur dieser prioritä-<br />

ren Anliegen wäre eine Netzwerkstruktur, die alle, an einem öffentlichen Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsförderungsprozess beteiligten Akteure <strong>und</strong> Institutionen einbezieht<br />

(Prümel-Philippsen 2001).<br />

2.6.6 Herausforderungen <strong>und</strong> Schwierigkeiten<br />

Bei der Betrachtung der Herausforderungen, die mit der Initiierung der Vernet-<br />

zung einhergehen, fällt zuerst die Schwierigkeit der Finanzierung einer solchen<br />

träger- <strong>und</strong> institutionsübergreifenden Kooperation ins Auge. Im Idealfall stände<br />

eine übergeordnete Instanz <strong>zur</strong> Verfügung, die eine Finanzierung aus öffentli-<br />

chen Geldern koordiniert <strong>und</strong> kontrolliert. Im Sinne der Verbesserung der kom-<br />

munalen Ges<strong>und</strong>heitsförderung wäre die Ausstattung des Projekts mit finanziel-<br />

len Ressourcen durch die Kommune denkbar. Eine weitere Möglichkeit wäre<br />

die Finanzierung der Netzwerkaktivitäten bzw. –produkte durch Mitgliedsbeiträ-<br />

ge innerhalb der Rechtsform eines eingetragenen Vereins (e.V.). Die Gewähr-<br />

leistung einer soliden finanziellen <strong>und</strong> personellen Gr<strong>und</strong>ausstattung ist für den<br />

Erfolg der Netzwerkarbeit unabdingbar. Nur so können Konzepte <strong>zur</strong> Neuerpro-<br />

bung <strong>und</strong> Innovation entstehen <strong>und</strong> genügend zeitlicher <strong>und</strong> finanzieller Frei-<br />

raum <strong>zur</strong> Erweiterung des Netzwerks <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Koordination der Netzwerktätig-<br />

keiten geschaffen werden.<br />

47


Trojan <strong>und</strong> Legewie (2001, S.272f.) beschreiben im Kapitel über intermediäre<br />

Kooperationsstrukturen folgende Hemmnisse <strong>und</strong> Probleme:<br />

„Strukturprobleme des Ges<strong>und</strong>heitswesens: viele <strong>und</strong> z. T. unklare Zustän-<br />

digkeiten; Wettbewerb als Gegenströmung <strong>zur</strong> notwendigen Kooperation;<br />

mangelnde Möglichkeit, für Gemeinschaftsaufgaben auch eine gemeinsame<br />

Finanzierung zu erreichen;<br />

mangelnde Konkretheit: die Allzuständigkeit <strong>und</strong> Komplexität des Ansatzes<br />

der Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Schwierigkeiten der Schwerpunktsetzung;<br />

Konsensmaxime: deutliche Reduktion der möglichen Maßnahmen, vor al-<br />

lem sind Absichtserklärungen, Bestandsaufnahmen <strong>und</strong> Ansätze geringster<br />

Reichweite möglich, politische Aktionen hingegen ausgeschlossen;<br />

mangelnde Steuerungsmöglichkeiten: die sog. „Konsensfalle“ führt zu vor-<br />

auseilendem Kompromissdenken nach dem Muster der „Schere im Kopf“<br />

Der Mangel an finanziellen <strong>und</strong> personellen Ressourcen wird abschließend<br />

als eines der Hauptprobleme herausgestellt.“<br />

Trojan <strong>und</strong> Legewie (2001) geben zudem an, dass eine Evaluation der<br />

Struktur-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität derartiger Netzwerke noch nicht oder<br />

nur in Ausnahmefällen vorhanden ist. Dieser Aspekt muss in der Arbeit in<br />

Netzwerken aufgegriffen werden, vor allem, um sie auf einem qualitativ hohen<br />

Niveau anzusiedeln sowie <strong>zur</strong> Weiterentwicklung dieser Kooperationsstrukturen<br />

zu Steuerungsinstrumenten lokaler Ges<strong>und</strong>heitsförderungspolitik beizutragen<br />

(vgl.: Kap. 5).<br />

Die Bildung eines Netzwerks <strong>und</strong> die Arbeit innerhalb der Netzwerkstrukturen<br />

ist ein sehr komplexer <strong>und</strong> schwieriger Prozess, der eine sensible Herange-<br />

hensweise, unter Berücksichtigung zahlreicher sozialer Kompetenzen <strong>und</strong> Wir-<br />

kungsgefüge, verlangt. Für einen reibungsarmen Prozess der Netzwerkarbeit ist<br />

es wichtig bestimmte Reglements <strong>und</strong> Verhaltensgr<strong>und</strong>sätze bereits im Vorfeld<br />

auf zu stellen.<br />

48


Art <strong>und</strong> Weise der Entscheidungsfindung vereinbaren<br />

Entscheidungsfindungen beruhen auf einem Diskussionsprozess der Beteilig-<br />

ten, sie werden kollektiv gefällt. Voraussetzung hierfür stellen ausreichende<br />

Entscheidungsbefugnisse der Akteure von ihrer Organisation aus dar. Des Wei-<br />

teren muss im Vornherein geklärt sein, wie die Reaktion des Verb<strong>und</strong>s auf Re-<br />

gelverstöße <strong>und</strong> das Nichteinhalten von Vereinbarungen (z.B. unangekündigtes<br />

Fernbleiben von Sitzungen, Leistungsversprechen, die nicht eingelöst werden,<br />

Missbrauch interner – im Netzwerk - veröffentlichter Informationen) aussieht.<br />

Für kontinuierlichen Informationsfluss sorgen<br />

Der Aufbau einer dauerhaften <strong>und</strong> tragfähigen Kommunikations- <strong>und</strong> Informati-<br />

onsstruktur, <strong>zur</strong> Gewährleistung von Transparenz (z.B. Protokolle, R<strong>und</strong>briefe,<br />

die regelmäßig versandt werden, Mailing-Listen) innerhalb <strong>und</strong> außerhalb des<br />

Netzwerks ist von besonderer Bedeutung.<br />

Außendarstellung realisieren<br />

Wie stellen wir uns als Netzwerk bzw. die Leistungen unseres Netzwerks nach<br />

außen dar? Wie sind wir von Außenstehenden ansprechbar? Wichtige zu klä-<br />

rende Punkte wären hier: Kontaktadresse, Telefonanschluss, Fax, Homepage,<br />

gezielte Öffentlichkeitsarbeit über Flyer, Broschüren, ein stets aktueller Inter-<br />

netauftritt, Pressekontakte, persönliche Auftritte <strong>und</strong> Kontaktbesuche.<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Vertrauensbildung fördern<br />

Vertrauen ist konstituierende Gr<strong>und</strong>lage jeder Netzwerkkooperation. Erzeugt<br />

werden kann Vertrauen z.B. durch persönliche Kontakte der Beteiligten, durch<br />

erfolgreiche gemeinsame Aktionen bzw. das Erreichen von gemeinsam gesetz-<br />

ten Zielen.<br />

Mit der Heterogenität der Beteiligten umgehen<br />

In einem Netzwerk treffen Personen mit unterschiedlichen organisationskulturel-<br />

len Hintergründen <strong>und</strong> Erfahrungen sowie Erwartungshaltungen aufeinander.<br />

Die Sicherung eines produktiven Umgangs mit Verschiedenheiten (Umgang mit<br />

49


gegenseitigen Vorurteilen, Animositäten <strong>und</strong> Abwertungen), die Organisationen<br />

nicht selten gegeneinander entwickelt haben, ist sehr wichtig, gestaltet sich je-<br />

doch oftmals schwierig.<br />

Für die Balance von Kooperation <strong>und</strong> Konkurrenz sorgen<br />

Konkurrenz <strong>und</strong> Wettbewerb werden nur bedingt <strong>und</strong> ausschnitthaft in der<br />

Netzwerkarbeit <strong>zur</strong>ückgestellt bzw. ausgeschaltet, damit ein gemeinsames<br />

Handeln überhaupt möglich wird. Die an Netzwerken beteiligten Organisationen<br />

schränken ihre Autonomie <strong>und</strong> ihre Eigeninteressen nur bezogen auf die Netz-<br />

werkarbeit/-zwecke ein. Das heißt für die Netzwerkarbeit, die bestehenden<br />

Konkurrenzen nicht zu verleugnen <strong>und</strong> als Einflussfaktoren für die Arbeit im Au-<br />

ge zu behalten.<br />

Die Zusammenarbeit als „win-win-Modell“ gestalten<br />

Eine längerfristige Motivation <strong>zur</strong> Mitarbeit im Netzwerk lässt sich nur durch ge-<br />

genseitige Austauschbeziehungen erreichen. D.h. die beteiligten Organisatio-<br />

nen investieren ihre Ressourcen nur, wenn sich auch Gewinne für ihre Organi-<br />

sation festmachen lassen.<br />

Mit Fluktuation umgehen<br />

Die Integration neuer Mitglieder stellt sich als permanente Aufgabe in Netzwer-<br />

ken dar. Damit eine Vernetzung sich nachhaltig etablieren kann, ist allerdings<br />

eine möglichst kontinuierliche personelle Beteiligung wünschenswert.<br />

Konflikte erkennen <strong>und</strong> bearbeiten können<br />

Typische Konfliktpotentiale in Netzwerken sind z.B. Eigeninteressen der Orga-<br />

nisationen, die in Konkurrenz zu den Netzwerkzielen <strong>und</strong> –zwecken stehen,<br />

Konkurrenz <strong>und</strong> Wettbewerb außerhalb des Verb<strong>und</strong>s <strong>und</strong> Vorurteile <strong>und</strong> Be-<br />

rührungsängste zwischen den Organisationen. Eine gekonnte <strong>und</strong> erfolgreiche<br />

Konflikt- <strong>und</strong> Problemlösung ist deshalb ein wichtiger <strong>und</strong> unerlässlicher Be-<br />

standteil von Netzwerkarbeit.<br />

50


Im Ergänzungsband 4 „Kommunale Strategien“ der Veröffentlichungen über die<br />

internationale Konferenz „Ges<strong>und</strong>heitsförderung – Eine Investition für die Zu-<br />

kunft“ in Bonn vom 17.-19. Dezember 1990 stellt Hartmut Naumann von der<br />

AOK Main-Kinzig explizit heraus, dass sich die Schaffung eines Kooperativen<br />

Netzwerks „in der Praxis als diffizile <strong>und</strong> komplexe Aufgabe“ erweist, wenn-<br />

gleich es auf dem Papier so logisch <strong>und</strong> einfach erscheint (WHO 1992, S.37).<br />

51


3 Netzwerkbildung im südlichen Teil des Landkrei-<br />

ses Dahme-Spreewald<br />

Wie sich aus Untersuchungen des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung, Wissen-<br />

schaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie (1997) ergeben hat, existieren durchaus<br />

einzelne Vernetzungen bzw. Kooperationsbezüge unter ges<strong>und</strong>heitsbezogener<br />

Fragestellung zwischen den Weiterbildungsträgern sowie formelle Mitglied-<br />

schaften unter allgemeinen Gesichtspunkten (d.h. nicht explizit ges<strong>und</strong>heitsbe-<br />

zogen) zwischen traditionellen Erwachsenenbildungsträgern, Wohlfahrtsver-<br />

bänden <strong>und</strong> der Gesetzlichen Krankenversicherung auf B<strong>und</strong>esebene.<br />

Eine derartige Kooperationsstruktur ist - herunter gebrochen auf die Region des<br />

südlichen Landkreises Dahme-Spreewald - nach Aussagen der an der, hier fo-<br />

kussierten, Vernetzung beteiligten Partner nicht vorhanden bzw. innerhalb der<br />

„Geschäftsstellenarbeit“ nicht greifbar.<br />

Die Zielstellung der vorliegenden Diplomarbeit ist, wie bereits in Kap. 1 darge-<br />

stellt, zweigeteilt. Zum einen besteht diese aus einer <strong>Bedarfsanalyse</strong> <strong>zur</strong> Inan-<br />

spruchnahme von Angeboten der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> den diesbezüglichen<br />

Interessen innerhalb der Bevölkerung des südlichen Landkreises Dahme-<br />

Spreewald <strong>und</strong> zum anderen in der Entwicklung eines funktionierenden Koope-<br />

rationsb<strong>und</strong>es zwischen den verantwortlichen <strong>und</strong> vermittelnden Institutionen<br />

<strong>und</strong> Akteuren. Inhalt dieses Kapitels ist die Dokumentation der Planung <strong>und</strong><br />

Initiierung des Vernetzungsprozesses.<br />

3.1 Zielgruppe<br />

Die Konzentration der Bemühungen im Netzwerk bezieht sich auf die gesamte<br />

Bevölkerung des südlichen Teils des Landkreises Dahme-Spreewald. Differen-<br />

zierungen innerhalb der Zielgruppe werden sich je nach Netzwerkaktivität erge-<br />

ben. Für das entstehende Netzwerk gab es von Seiten der Kooperationspartner<br />

bereits zu Beginn Überlegungen, das Netzwerk auf den gesamten Landkreis<br />

52


Dahme-Spreewald aus zu dehnen. Wie die Handhabung <strong>und</strong> die Ausdehnung<br />

der Tätigkeiten jedoch letztendlich aussehen werden, liegt im Ermessen der<br />

Verb<strong>und</strong>partner.<br />

3.2 Die Vorbereitung <strong>und</strong> Initiierung des Vernetzungsprozesses<br />

In einem Vorgespräch mit dem Verantwortlichen für <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> der<br />

Kreisvolkshochschule, Herrn T., einigten wir uns im Dezember 2004 über die<br />

Eckpunkte des geplanten Vernetzungsprojekts (vgl. Anhang: Gesprächsproto-<br />

koll vom 02.12.2004).<br />

Thema <strong>und</strong> zentrale Aufgabe ist die Koordinierung eines flächendeckenden,<br />

bedarfsorientierten, regionalen <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangebotes durch die Ver-<br />

netzung interessierter, an Ges<strong>und</strong>heitsförderung/-bildung beteiligter, Akteure<br />

<strong>und</strong> Institutionen sowie die Bereitstellung einer ersten Arbeitsgr<strong>und</strong>lage in Form<br />

einer <strong>Bedarfsanalyse</strong>. Der vorläufige Arbeitstitel des Netzwerks lautet: „Regio-<br />

nales Netzwerk Ges<strong>und</strong>heitsförderung“. Hierbei sollen Vertreter von Kranken-<br />

kassen, Wohlfahrtsverbänden, von Einrichtungen der Erwachsenenbildung, der<br />

Stadtverwaltung, des Landkreises, von stationären Einrichtungen u. a. einbezo-<br />

gen werden.<br />

3.2.1 Auswahl der Netzwerkpartner<br />

Ausgehend von den im Kap. 2.4 dargestellten Akteuren <strong>und</strong> Institutionen der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> einigten wir uns gemeinsam mit<br />

dem Beauftragten für <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> der Kreisvolkshochschule <strong>und</strong> invol-<br />

vierten Mitarbeiterin des Reha-Zentrums Lübben zunächst über die Einladung<br />

potentieller Netzwerkpartner. Um Synergieeffekte <strong>und</strong> produktive Kooperations-<br />

effekte erzielen zu können, war es besonders wichtig Institutionen zu beteiligen,<br />

die sich ebenfalls mit Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> -bildung beschäftigen, außer-<br />

dem Einrichtungen <strong>und</strong> Personen, die in der Ges<strong>und</strong>heitsberatung tätig sind<br />

(z.B. Ärzte <strong>und</strong> stationäre Einrichtungen) sowie Organisationen <strong>und</strong> übergeord-<br />

nete kommunale Instanzen (z.B. Weiterbildungseinrichtungen, Stadtverwaltun-<br />

gen), die einen wichtigen Einfluss auf die öffentliche Ges<strong>und</strong>heit haben <strong>und</strong><br />

53


somit für das Aufgreifen relevanter Ges<strong>und</strong>heitsfragen wichtige Anknüpfpunkte<br />

bieten können. Es sind Einrichtungen <strong>und</strong> Instanzen, die in Zukunft von einem<br />

gut koordinierten <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangebot profitieren könnten.<br />

Dabei erschien es uns sinnvoll innerhalb des Netzwerks eine Steuerungsgruppe<br />

von 5-7 Personen zu bilden. Auswahlkriterien hierfür waren die Institution, in der<br />

die Person beschäftigt ist, die Tätigkeit <strong>und</strong> Stellung innerhalb dieser Organisa-<br />

tion <strong>und</strong> auch deren vermutbares, aus Erfahrungen begründetes Engagement<br />

<strong>und</strong> Interesse sich ein zu bringen (vgl. Anhang: Gesprächsprotokoll vom 27.<br />

01.2005).<br />

3.2.2 Vorgehensweise<br />

Im nächsten Schritt verschickte die Autorin Einladungen für die potentiellen Ko-<br />

operationspartner zu einem ersten Treffen (vgl. Anhang: Anschreiben für poten-<br />

tielle Kooperationspartner). Dieses erste Zusammentreffen hatte die Funktion<br />

eines Kennenlern- <strong>und</strong> Orientierungstreffens (vgl. Anhang Protokoll der Einfüh-<br />

rungsveranstaltung, 08.03.2005). In einem einführenden Impulsreferat, gehalten<br />

durch die Verfasserin, wurde ausführlich über die Projektidee aufgeklärt <strong>und</strong> auf<br />

die Vorteile sowie Herausforderungen von Netzwerkarbeit hingewiesen. Dar-<br />

aufhin entstand eine offene Diskussionsr<strong>und</strong>e, hierbei erhoffte sich die Autorin<br />

bereits konkrete Vorschläge <strong>und</strong> Vereinbarungen bezüglich der Konstituierung<br />

eines Netzwerkes <strong>und</strong> erste Signale von Organisationen <strong>und</strong> Akteuren <strong>zur</strong> Be-<br />

teiligung an der Netzwerkarbeit. Innerhalb der Diskussionsr<strong>und</strong>e sollte, <strong>zur</strong> Er-<br />

hebung der individuellen Ziele <strong>und</strong> Erwartungen, durch die Interessenten insbe-<br />

sondere auf folgende Fragen eingegangen werden:<br />

Was ist Ihr Anlass für eine Kooperations- <strong>und</strong> Vernetzungsbeteiligung?<br />

Welchen Nutzen erwarten Sie für Ihre Organisation von der Kooperation?<br />

Welche personellen <strong>und</strong> finanziellen Ressourcen werden mit der geplanten<br />

Kooperation realistisch verb<strong>und</strong>en sein?<br />

Sind Sie in der Lage diese Ressourcen einzubringen? Sehen Sie sich auch<br />

langfristig als verlässlicher Kooperationspartner?<br />

54


Vertreter folgender Institutionen nahmen an der ersten Orientierungsveranstal-<br />

tung teil:<br />

Landesklinik Lübben<br />

Barmer EK<br />

DAK<br />

ASB Kreisverband Lübben<br />

AWO KV Dahme-Spreewald e.V.<br />

Kompetenzzentrum in dünn besiedelten ländlichen Gebiete in den Regionen<br />

Lübben <strong>und</strong> Luckau (in Trägerschaft der DRK)<br />

Beigeordneter für Bildung <strong>und</strong> Soziales LDS<br />

Stadt Lübben<br />

Ges<strong>und</strong>heitsamt LDS<br />

Evangelisches Krankenhaus Luckau<br />

Seniorenbeauftragter LDS<br />

Bei fast allen Teilnehmenden klangen innerhalb des ersten Treffens bereits Ko-<br />

operationsinteressen an. Vorbehalte wurden jedoch geäußert in der Frage der<br />

Koordinierung der Netzwerktätigkeit, weil die Verfasserin für diese Tätigkeit<br />

nicht längerfristig <strong>zur</strong> Verfügung stehen kann.<br />

Ein weiteres Problem zeigte sich in der Uneinigkeit der Anwesenden über die<br />

Begrifflichkeiten bzw. Definitionen von „<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“ <strong>und</strong> „Ges<strong>und</strong>heits-<br />

förderung“ (vgl.: Kap.1). Die gesetzlichen Krankenkassen fassen ihr Kursange-<br />

bot traditionell unter den Begriffen „Ges<strong>und</strong>heitsförderung“ <strong>und</strong> „Prävention“<br />

zusammen <strong>und</strong> halten damit ein einheitliches Verständnis über die Inhalte die-<br />

ser Leistungen in der Bevölkerung. Die Volkshochschule (<strong>und</strong> aus ges<strong>und</strong>-<br />

heitswissenschaftlicher Sicht – richtig) wiederum bezeichnet die Selben, von<br />

ihnen angebotenen Kurse als „<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“, hierunter wird im Laienver-<br />

ständnis allerdings die pure Vermittlung von Wissen durch Vorträge <strong>und</strong> Schu-<br />

lungen (ohne praktische Anwendung) verstanden. Um dieser Problematik<br />

55


Rechnung zu tragen <strong>und</strong> beiden Verständnislagen gerecht zu werden, ent-<br />

schieden wir uns beide Begriffe parallel zu verwenden.<br />

Am 12. Mai 2005 gründete sich der Steuerungskreis des „Regionalen Netz-<br />

werks Ges<strong>und</strong>heitsförderung“ (vgl. Anhang: Protokoll der Gründungsveranstal-<br />

tung, 12.05.2005), er setzt sich aus einem heterogenen Personenkreis ver-<br />

schiedener Institutionen <strong>und</strong> Einrichtungen zusammen. Dieser weit gefächerte<br />

Kompetenzpool mit vielfältigen Voraussetzungen <strong>und</strong> Ressourcen eröffnet gro-<br />

ße Potenziale <strong>zur</strong> Bewältigung komplexer Probleme <strong>und</strong> Aufgaben unter Be-<br />

rücksichtigung der jeweiligen Zielgruppen. Unter Nutzung der einrichtungsspezi-<br />

fisch tradierten Zugangswege zum Klientel kann auch innerhalb der Netzwerk-<br />

arbeit eine bürgernahe Atmosphäre geschaffen werden. Ferner war es Zielstel-<br />

lung der Vernetzung staatliche <strong>und</strong> private sowie Profit <strong>und</strong> Non Profit Organi-<br />

sationen einzubinden, um weitestgehend alle Interessenlagen <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

zu vereinigen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Konstellation sind natürlich vielfältige Probleme <strong>und</strong> Konflikte<br />

zu erwarten. Doch auch dieser Aspekt der Arbeit in einem Netzwerk muss in<br />

der Planung der Vernetzung <strong>und</strong> innerhalb der Netzwerkarbeit berücksichtigt<br />

<strong>und</strong> - falls möglich – konstruktiv genutzt werden. Das Netzwerk hat die Aufgabe<br />

keine Konkurrenzsituationen zu schaffen, stattdessen aber gegenseitige Zuge-<br />

winnsituationen zu ermöglichen (z.B. Vermittlung von K<strong>und</strong>en/Nutzern unter-<br />

einander, Zusammenführung von Interessenten, Bereitstellung von Räumlich-<br />

keiten <strong>und</strong> qualifizierten Kursleitern).<br />

Der Steuerungskreis trifft sich in einem zweimonatigen Rhythmus. Das gesamte<br />

Netzwerk findet sich einmal pro Jahr zusammen, einzelne Partner sollen jedoch<br />

die Möglichkeit haben, sich bei Interesse in die laufenden Aktivitäten des Steue-<br />

rungskreises einzubringen bzw. werden bei Bedarf gezielt angesprochen (vgl.:<br />

Kap. 3.2.3).<br />

56


Das erste Treffen der Steuerungsgruppe fand am 07. Juli 2005 statt. Inhalte<br />

dieser Veranstaltung waren unter anderem ein Vortrag über Netzwerkmanage-<br />

ment durch einen eingeladenen Experten, die Auswertung der derzeitigen Mit-<br />

gliederzahl <strong>und</strong> –struktur. Dazu wurden durch die Autorin Beitrittserklärungen<br />

(vgl. Anhang: Beitrittserklärung) an die Teilnehmer der Orientierungsveranstal-<br />

tung vom 08. März 2005 verschickt, mit der Bitte sich bezüglich der Mitarbeit im<br />

Netzwerk zu positionieren. Die derzeitige Mitgliederstruktur umfasst folgende<br />

Institutionen <strong>und</strong> Einrichtungen:<br />

DAK<br />

DRK (Kompetenzzentrum in dünn besiedelten ländlichen Gebiete in den<br />

Regionen Lübben <strong>und</strong> Luckau)<br />

Diakonie (Hospiz-Koordination)<br />

Stadt Lübben<br />

Kreisvolkshochschule Dahme-Spreewald<br />

Reha-Zentrum Lübben<br />

Wirtschaftskanzlei<br />

Landesklinik Lübben<br />

AWO KV Dahme-Spreewald e.V.<br />

Evangelisches Krankenhaus Luckau<br />

Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Veranstaltung waren die Planungen be-<br />

züglich der Netzwerkaktivitäten, z.B. die Durchführung eines gemeinsamen Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitstages (vgl.: Kap. 3.2.3). Zudem wurde den Netzwerkmitgliedern die<br />

endgültige Auswertung der Befragungsergebnisse mit den daraus abgeleiteten<br />

Perspektiven <strong>und</strong> Empfehlungen zugänglich gemacht <strong>und</strong> vorgestellt (vgl. An-<br />

hang: Protokoll der ersten Netzwerkveranstaltung, 07.07.2005).<br />

3.2.3 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist innerhalb der Ges<strong>und</strong>heitsförderung von nahezu exis-<br />

tentieller Bedeutung. Besonders wichtig <strong>zur</strong> Erreichung der Massen ist es, ver-<br />

schiedene regionale Zeitungen zu involvieren (Massenkommunikation). Zum<br />

57


einen kann so für die externe Öffentlichkeitsarbeit eine kontinuierliche Bericht-<br />

erstattung gewährleistet werden <strong>und</strong> zum anderen sind die regionalen Wochen-<br />

zeitungen wichtiger Bestandteil der kommunalen Befragung der Bürger des<br />

südlichen Landkreises zum Thema <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>.<br />

Innerhalb der Netzwerkpartner ist das Bewusstsein über die Notwendigkeit <strong>und</strong><br />

Bedeutung der öffentlichen Präsenz des Netzwerks bereits vorhanden, vor al-<br />

lem in Anbetracht der zu erwartenden eigenen Werbeeffekte für ihr Herkunfts-<br />

unternehmen. Zur Erreichung der Bevölkerung, auf dem Wege der personalen<br />

Kommunikation, werden die einrichtungsspezifischen Zugangswege genutzt.<br />

Auch im Rahmen der Sponsorensuche <strong>und</strong> der Werbung um neue Netzwerk-<br />

partner sowie Multiplikatoren wird die Bedeutung eines professionellen <strong>und</strong> kon-<br />

tinuierlichen Öffentlichkeitsarbeitsprozesses deutlich.<br />

Realisiert werden kann dies, wie bereits erwähnt, durch eine kontinuierliche<br />

Einbeziehung der regionalen Zeitungen, aber auch des regionalen Fernsehens<br />

sowie Radiostationen. Auch im Rahmen der regionalen Befragung wird auf die<br />

Frage, wie die Menschen am besten erreichbar sind, eingegangen (vgl.:<br />

Kap.4.6).<br />

Im Mai 2005 wurde ein Fernsehbeitrag im regionalen Sender OSR (Oberspree-<br />

wald Regional) über das entstehende „Regionale Netzwerk Ges<strong>und</strong>heitsförde-<br />

rung“ sowie die Befragungsaktivitäten ausgestrahlt. Hier wurden Sequenzen<br />

aus der Gründungsveranstaltung der Steuerungsgruppe des Netzwerks sowie<br />

ein Interview eines Netzwerksmitglieds <strong>und</strong> eine kurze Einschätzung über die<br />

Ergebnisse der Befragung durch die Verfasserin gesendet.<br />

Als eine der ersten Netzwerkaktionen ist ein Ges<strong>und</strong>heitstag des „Regionalen<br />

Netzwerks Ges<strong>und</strong>heitsförderung“ geplant. An diesem Tag wird das Netzwerk<br />

zum ersten Mal sich selbst, sowie seine Aufgaben <strong>und</strong> Ziele in der Öffentlichkeit<br />

präsentieren. Dieser soll im September 2005 auf dem Gelände des Reha-<br />

58


Zentrums Lübben stattfinden. Hierbei sind alle Netzwerkpartner eingeladen,<br />

sich vorzustellen <strong>und</strong> für die Gäste ein abwechslungsreiches <strong>und</strong> interessantes<br />

Programm zum Thema Ges<strong>und</strong>heit anzubieten. Der Fokus liegt auf den The-<br />

menfeldern „Bewegung <strong>und</strong> Fitness“ sowie „ges<strong>und</strong>e Ernährung“. Wichtig ist in<br />

der konkreten Themengestaltung, dass sich die Gebiete von Ges<strong>und</strong>heitsbil-<br />

dung aus dem Fragebogen wieder finden lassen, um so bei der Bevölkerung<br />

einen Bezug zwischen der Fragebogenaktion <strong>und</strong> den Netzwerkaktivitäten her-<br />

stellen zu können.<br />

Die interne Öffentlichkeitsarbeit kann realisiert werden durch die kontinuierliche<br />

Information der (punktuell nicht involvierten) Netzwerkpartner mittels Informati-<br />

ons- <strong>und</strong> Einladungsschreiben. So findet z.B. ein Steuerungsgruppentreffen im<br />

zweimonatigen Rhythmus statt. Zu den Inhalten des Treffens werden die regu-<br />

lären Netzwerkpartner informiert <strong>und</strong> erhalten – insofern ein Interesse besteht –<br />

eine fakultative Einladung gemeinsam mit der geplanten Tagesordnung. Um<br />

über die Ergebnisse <strong>und</strong> Entschließungen der Steuerungsgruppentreffen infor-<br />

miert zu sein, erhält zudem jedes Netzwerkmitglied ein Protokoll der jeweiligen<br />

Veranstaltung.<br />

Zukünftig ist <strong>und</strong> bleibt die Öffentlichkeit für das Netzwerk von besonderer Be-<br />

deutung, deshalb ist es wichtig, sie kontinuierlich in den Prozess der Netzwerk-<br />

bildung <strong>und</strong> in die Aktivitäten einzubinden, durch Information aber auch Partizi-<br />

pation. Öffentlichkeitsarbeit dient nicht zuletzt auch <strong>zur</strong> „Vermarktung der Netz-<br />

werkprodukte“, denn nur so kann die Bevölkerung an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> betei-<br />

ligt werden, indem sie informiert <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Teilnahme überzeugt wird.<br />

Eine weitere Aufgabe, <strong>zur</strong> Sicherstellung der öffentlichen Präsenz des Netz-<br />

werks, ist die Erstellung einer Internet-Website; ebenso befinden sich Vortrags-<br />

reihen zu ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Themenstellungen in Planung.<br />

59


3.2.4 Finanzierung<br />

Um ein Netzwerk arbeitsfähig zu erhalten, benötigt es eine abgesicherte finan-<br />

zielle Basis. Nicht nur Projekte, sondern auch die Nebenkosten, wie z.B. für<br />

Porto, Telefon, Räumlichkeiten <strong>und</strong> Fahrten müssen aufgebracht werden. Zu-<br />

dem müssen die beteiligten Organisationen Mitarbeiter freistellen sowie Mittel<br />

für die Öffentlichkeitsarbeit <strong>zur</strong> Verfügung haben.<br />

Durch die Vielfalt der Beteiligten sind auch vielfältige Wege <strong>zur</strong> Finanzierung<br />

denkbar. Netzwerke können über Eigenmittel verfügen (z.B. aus ehrenamtlicher<br />

Tätigkeit) oder durch staatliche Zuschüsse (z.B. über Projektanträge) finanziert<br />

werden. Aber auch Mitgliedsbeiträge oder Spenden können <strong>zur</strong> Finanzierung<br />

beitragen. Ein wichtiges Instrument ist das Sponsoring.<br />

Die Finanzierung der ersten Bemühungen <strong>zur</strong> Initiierung der Netzwerkbildung<br />

im südlichen Landkreis Dahme-Spreewald wurde im Rahmen eines Sponsoring<br />

durch das Reha-Zentrum Lübben gewährleistet.<br />

Voraussetzung für weitere Aktivitäten in Richtung Vernetzung ist eine zufrieden<br />

stellende Klärung der weiteren Finanzierung der Netzwerkbildung <strong>und</strong> der<br />

Netzwerkaktivitäten. Dies sollte Zielsetzung eines der ersten Netzwerktreffen<br />

sein. Anvisiert wird hierbei eine Förderung durch öffentliche Gelder in Form ei-<br />

ner Projektunterstützung durch den Landkreis oder den B<strong>und</strong>.<br />

60


4 Die Untersuchung – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Für die empirische Untersuchung wurde das Instrument der schriftlichen Befra-<br />

gung genutzt.<br />

Unter http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBF/pm1dbf.htm?snr=730<br />

(Zugriff: 22.06.2005) findet man folgende Ausführungen bzw. Definition zum<br />

Begriff der Befragung:<br />

„Sie ist unbestritten neben der Beobachtung <strong>und</strong> dem Experiment das wich-<br />

tigste Erhebungsinstrument der empirischen Sozialforschung ebenso wie in<br />

der Markt-, Media- <strong>und</strong> Werbeforschung. (...) Erwin K. Scheuch definiert die<br />

Befragung als "ein planmäßiges Vorgehen mit wissenschaftlicher Zielset-<br />

zung, bei dem die Versuchspersonen durch eine Reihe gezielter Fragen<br />

oder mitgeteilter Stimuli zu verbalen Informationen veranlasst werden sol-<br />

len". Nach Jürgen van Koolwijk ist der Kern der Idee von einer Methode der<br />

Befragung "die Vorstellung, dass die Antworten auf eine geregelte Abfolge<br />

von Fragen – eine Fragenbatterie – Aufschluss über eine Realität geben<br />

können, die sich von den psychischen Vorgängen des Fragens <strong>und</strong> Antwor-<br />

tens, von der sozialen Situation des Fragenden <strong>und</strong> Antwortenden <strong>und</strong> von<br />

dem sprachlichen Inhalt der Frage <strong>und</strong> Antwort ablösen <strong>und</strong> in allgemeinen<br />

Regeln fixieren lässt. Aus der Kombination der Fragen <strong>und</strong> der Konstellation<br />

der tatsächlich gegebenen Antworten sollen Aussagen über die Konstruktion<br />

der sozialen Wirklichkeit erschlossen werden."<br />

Unter: http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBF/pm1dbf.htm?snr=5230<br />

(Zugriff: 22.06.2005) findet man folgende Definition für die standardisierte Be-<br />

fragung:<br />

„Je nach dem Grad der Strukturierung des Ablaufs einer Befragung <strong>und</strong> der<br />

Festlegung der alternativen Antwortvorgaben wird zwischen unstrukturierten<br />

61


Befragungen wie z.B. Gruppendiskussionen, teilstrukturierten Interviews wie<br />

z.B. halbstrukturierten Interviews, Intensivinterviews oder zentrierten Inter-<br />

views <strong>und</strong> den vollkommen strukturierten standardisierten Befragungen un-<br />

terschieden.“<br />

Der Grad der Standardisierung oder Strukturierung bezeichnet also im Einzel-<br />

nen das Maß der Festlegung des Wortlauts <strong>und</strong> der Reihenfolge der Fragen<br />

sowie der Vorgabe zulässiger <strong>und</strong> möglicher Antworten bzw. Antwortvorgaben,<br />

für die sich die Befragten entscheiden können. Mitunter wird dabei zwischen<br />

„Standardisierung“ als der Festlegung des Wortlauts <strong>und</strong> der Reihenfolge der<br />

Fragen <strong>und</strong> „Strukturierung“ als der Vorgabe der Antwortalternativen unter-<br />

schieden. Die Standardisierung <strong>und</strong> Strukturierung von Fragebögen ebenso wie<br />

von Tests oder Beobachtungen ist die wesentliche Gr<strong>und</strong>voraussetzung für die<br />

Vergleichbarkeit <strong>und</strong> Repräsentativität der mit ihrer Hilfe erhobenen Ergebnis-<br />

se.“<br />

Bei der Entwicklung des, in dieser Untersuchung benutzten, Fragebogens wur-<br />

de vom Allgemeinen zum Konkreten vorgegangen. Für die Gewinnung unver-<br />

zerrter Daten war es neben der geschickten Formulierung der Fragen beson-<br />

ders wichtig, dass die Abfolge in einem logischen Zusammenhang steht <strong>und</strong> die<br />

Fragen aufeinander abgestimmt sind.<br />

Indem auf eine Hypothesenstellung verzichtet wird, erfolgt die Untersuchung<br />

nach dem Prinzip der Offenheit, d.h., dass eine theoretische Strukturierung des<br />

Forschungsgegenstandes (Teilnahme <strong>und</strong> Interesse an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderungsangeboten) <strong>zur</strong>ückgestellt wird, bis sich der For-<br />

schungsgegenstand durch die Forschungssubjekte (befragte Bürger) selbst<br />

herausbildet (Flick et al. 1995). Als „vage Vorstrukturierung“ könnten die Aus-<br />

sagen, der in diesem Bereich tätigen Personen herangezogen werden (vgl.:<br />

Kap. 4.1).<br />

62


Die Beschreibung des hier gewählten Systems - die volljährige Bevölkerung der<br />

Altkreise Lübben <strong>und</strong> Luckau - in ihrem Wahrnehmungsverhalten von Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbildungsangeboten, erfolgt an Hand von vorher fest gelegten Merkmals-<br />

<strong>und</strong> Eigenschaftsdimensionen, die im Fragebogen (vgl. Anhang: Fragebogen<br />

<strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung in Ihrem Umfeld) formuliert<br />

sind. Hirsig (1998) sagt aus, dass es im Gegensatz zu naturwissenschaftlichen<br />

Systembeschreibungen in sozialwissenschaftlichen Systemen keine abschlie-<br />

ßende „objektiv richtige“ Beschreibung geben kann. Er untermauert jene Aus-<br />

sage durch folgende zwei Erklärungsansätze: 1. Die Wahl der Merkmals- <strong>und</strong><br />

Eigenschaftsdimensionen richten sich nach der subjektiven Einschätzung ihrer<br />

Relevanz durch den Forscher <strong>und</strong> 2. In sozialwissenschaftlichen <strong>und</strong> psycholo-<br />

gischen Untersuchungen gibt es Merkmals- <strong>und</strong> Eigenschaftsdimensionen, die<br />

nicht selbstevident <strong>und</strong> nicht direkt beobachtbar sind. Als Beispiel gibt Hirsig<br />

(1998) die Merkmale „Teamfähigkeit“ <strong>und</strong> „Führungseigenschaften“ an.<br />

Im Rahmen der Untersuchung innerhalb dieser Arbeit werden die Fragen, im<br />

Hinblick auf die Verwertbarkeit der Ergebnisse, inhaltlich begründet ausgewählt,<br />

mit dem Versuch die Merkmale so objektiv als möglich abzubilden.<br />

Die Fragebogenstruktur besteht aus sowohl dichotomen nominalskalierten<br />

(„Geschlecht“) als auch mehrfach nominalskalierten Merkmalsdimensionen<br />

(„ja“, „unentschlossen“, „nein“, „keine Angabe“). Die Aussagen sind erschöpfend<br />

dargestellt. Sie schließen einander aus <strong>und</strong> lassen deshalb eindeutige Interpre-<br />

tationen zu. Das Alter der Befragten wird an Hand einer Intervallskala, mittels<br />

gebildeter Klassen, erfragt. Dies ermöglicht im Interpretationsprozess Rück-<br />

schlüsse darauf, wie z.B. die Interessengebiete auf die verschiedenen Alters-<br />

klassen verteilt sind.<br />

Die Klassenbildung des Merkmals „Alter“ erfolgt ab „31“ in 10-Jahres Schritten.<br />

Bei den „jungen Erwachsenen“ werden, um spezifischere Aussagen zu erhal-<br />

ten, kleinere Klassen gebildet. Da in der Altersspanne der 18-24-jährigen eine<br />

andere Ges<strong>und</strong>heitsorientierung als in der Gruppe der 25-30-jährigen erwartet<br />

63


wird (grobe Vorstrukturierung der erwarteten Ergebnisse). Zudem wird hier eine<br />

unterschiedliche Herangehensweise bei der Erreichung der beiden Altersklas-<br />

sen vermutet.<br />

Für die Erarbeitung des Fragebogens gilt das erste Treffen der potentiellen<br />

Netzwerkpartner als Fertigstellungstermin. Es erscheint der Autorin in diesem<br />

Zusammenhang als wichtig, den interessierten Teilnehmern <strong>und</strong> Teilnehmerin-<br />

nen bereits in der frühen Konstituierungsphase Vorschläge <strong>und</strong> Ideen der weite-<br />

ren Arbeitsweise im Sinne der Netzwerkziele vorzuhalten. So kann eine Weiter-<br />

entwicklung der Projektidee forciert <strong>und</strong> angestoßen werden. Ferner erscheint<br />

es von besonderer Bedeutung bereits zu Beginn den Grad der Informations-<br />

übermittlung so hoch wie möglich anzusetzen. Um von Anfang an eine transpa-<br />

rente Arbeitsweise innerhalb der Netzwerkstrukturen zu realisieren, besteht die<br />

Notwendigkeit einer frühzeitigen In-Kenntnis-Setzung der potentiellen Partner<br />

über die Inhalte der Befragung. Dies erscheint umso wichtiger, betrachtet man<br />

die Tatsache, dass die entsendenden Organisationen als Multiplikatoren dienen<br />

<strong>und</strong> sich damit auch mit den Inhalten identifizieren können sollten. Zudem ist es<br />

von Bedeutung, innerhalb der Untersuchung Daten zu erfragen, die für die Ar-<br />

beit der beteiligten Informationen relevant sind sowie innerhalb der Vorberei-<br />

tung <strong>und</strong> Durchführung der Untersuchung das Know-How <strong>und</strong> die Beziehungen<br />

zu den K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Nicht-K<strong>und</strong>en von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>s- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heits-<br />

förderungsangeboten (hier: Zielgruppe der Befragung) zu nutzen.<br />

Innerhalb des ersten Treffens, das vor allem <strong>zur</strong> Information, Orientierung <strong>und</strong><br />

Kontaktaufnahme dienen soll, sollte bereits über die Möglichkeit der Mitglied-<br />

schaft im anvisierten Netzwerk nachgedacht <strong>und</strong> offen reflektiert werden. Zu-<br />

dem wäre es von Vorteil bereits zu diesem frühen Zeitpunkt den Umfang <strong>und</strong><br />

die Bedingungen der aktiven Mitarbeit zu kommunizieren. So wird ein Gr<strong>und</strong>-<br />

stein für eine vertrauensvolle <strong>und</strong> effektive Zusammenarbeit gelegt.<br />

Nach Zusammenfindung eines Netzwerkteams <strong>und</strong> der Gründung einer arbeits-<br />

fähigen Steuerungsgruppe können in einem Konsensprozess oder durch Mehr-<br />

64


heitsentscheidung die Formulierung der Zielstellungen des Netzwerks <strong>und</strong> die<br />

Vereinbarung verbindlicher Aufgaben <strong>und</strong> Rollen der einzelnen Netzwerkpart-<br />

ner stattfinden (vgl.: Kap. 2.6.4).<br />

4.1 Ausgangslage<br />

Die Infrastruktur für <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung ist, laut<br />

Auskunft des im Bereich „<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“ tätigen Mitarbeiters, Herr T., der<br />

Kreisvolkshochschule (KVHS) des Landkreises Dahme-Spreewald, im südli-<br />

chen Teil des Landkreises Dahme-Spreewald un<strong>zur</strong>eichend entwickelt. Zu die-<br />

ser Kernaussage kam Herr Tautz zu unserem ersten Kontakt am 02.Dezember<br />

2005 (vgl. Anhang: Gesprächsprotokoll vom 02.12.2005). Dies bestätigen ihm<br />

Anfragen von interessierten Bürgern bezüglich bestimmter Kursangebote (z.B.<br />

Aqua-Jogging). Die KVHS kann diese Kurse aufgr<strong>und</strong> fehlender räumlicher Be-<br />

dingungen in der Region nicht anbieten. Das Reha-Zentrum Lübben hingegen<br />

bietet das o.g. Kursbeispiel in Kooperation mit den Gesetzlichen Krankenkas-<br />

sen im Rahmen ihres erweiterten Präventionsauftrags §20 SGB V an. Dies ist<br />

nur ein Beispiel für den Bedarf an Koordination der verschiedenen Ressourcen<br />

im Sinne der Bürger der Region (vgl.: Kap. 2.5).<br />

Die Koordination der entsprechenden Leistungsbestandteile kann jedoch nur<br />

bedarfsgerecht erfolgen, wenn die Bedarfslage der Zielgruppenbevölkerung<br />

bekannt ist.<br />

In der Veröffentlichung des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung, Wissenschaft, For-<br />

schung <strong>und</strong> Technologie (1997) „Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> allgemeinen Weiterbildung“ ist<br />

formuliert, dass <strong>zur</strong> Zeit nur ein Teil der Bevölkerung von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>s-<br />

angeboten erreicht wird <strong>und</strong> dass sich unter denen, die die Angebote nicht<br />

wahrnehmen bzw. nicht wahrnehmen können, sich besonders ges<strong>und</strong>heitlich<br />

belastete <strong>und</strong> gefährdete Personen befinden. Innerhalb der hier durchgeführten<br />

Befragung wurde der sozioökonomische Status, als Determinant von Ges<strong>und</strong>-<br />

heit, nicht ermittelt.<br />

65


Außerdem ist, aufgr<strong>und</strong> der lückenhaften Informationen zu Zielgruppen <strong>und</strong><br />

Struktur der Teilnehmerschaft im Bereich „<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“, nicht zu be-<br />

antworten, ob derzeit in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland ein Ges<strong>und</strong>heitsbil-<br />

dungsangebot vorgehalten wird, dass sich am Lebensweisenkonzept orientiert<br />

<strong>und</strong> für alle Bevölkerungsgruppen flächendeckend vorhanden ist bzw. ob es<br />

besonders unterversorgte Bevölkerungsgruppen gibt (B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie 1997).<br />

4.2 Zielstellung der Befragung<br />

Die Zielstellung der vorliegenden Diplomarbeit ist, wie bereits in Kap. 3 darge-<br />

stellt, die Weichenstellung <strong>zur</strong> Bildung einer, sich selbst tragenden, verwalten-<br />

den <strong>und</strong> weiterentwickelnden Vernetzung der im Bereich <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong><br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung tätigen Akteure <strong>und</strong> Institutionen. Geplant sind die<br />

praktische Initiierung der Auftaktsituation, die theoretische <strong>und</strong> wissenschaftli-<br />

che Begleitung der Kontaktphase sowie die Durchführung der ersten Bedarfs-<br />

analyse durch eine regionale Bürgerbefragung.<br />

In diesem Zusammenhang sollen die Interessen an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sange-<br />

boten, die Bedarfslage, ggf. Hemmnisse der bisherigen Nichtteilnahme an<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Wünsche zu Themen der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> erfragt werden<br />

(vgl. Anhang: Fragebogen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

in Ihrem Umfeld). Die Fragestellung, auf die die Befragung Antwort geben soll,<br />

ist multidimensional <strong>und</strong> sehr differenziert. Dies lässt sich bereits aus der Quan-<br />

tität der Fragen ableiten.<br />

Durch den Einsatz des Fragebogens sollen folgende Fragestellungen bearbeitet<br />

werden:<br />

Wo liegen die Interessen an Kursen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> im südlichen<br />

Teil des Landkreises?<br />

Wie verteilen sich die Interessen auf die verschiedenen Altersklassen <strong>und</strong><br />

das Geschlecht?<br />

Welche Interessen sind allgemein am stärksten vorhanden?<br />

66


Wie könnte die Informationsverbreitung bezüglich der Angebote <strong>und</strong> Maß-<br />

nahmen der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> effektiver gestaltet werden? Wie können<br />

die verschiedenen Zielgruppen am wirkungsvollsten erreicht werden.<br />

Ist es möglich eine repräsentative Ergebnissituation durch die hier gewählte<br />

Art der Verbreitung <strong>und</strong> des Rücklaufs zu erhalten?<br />

4.3 Zielgruppe der Befragung<br />

Im Mittelpunkt der Befragung stehen alle Bürger ab dem 18. Lebensjahr aus<br />

allen Bevölkerungsschichten <strong>und</strong> –gruppen. Sie sind die Zielgruppe für Maß-<br />

nahmen der Erwachsenenbildung, zu denen auch <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> zählt.<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche werden im Rahmen des Schulunterrichts <strong>und</strong> der<br />

Schuluntersuchungen durch den ÖGD <strong>und</strong> durch andere zielgruppenspezifi-<br />

sche Maßnahmen erreicht. Ebenso verlangen diese Altersgruppen eine auf ihre<br />

Bedürfnisse ausgerichtete, spezifischere Herangehensweise, sowohl innerhalb<br />

der Befragung als auch im Angebot <strong>und</strong> der Durchführung verhaltensorientier-<br />

ter, ges<strong>und</strong>heitsbildender <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsfördernder Leistungen.<br />

Heranwachsende <strong>und</strong> erwachsene Menschen bilden die „K<strong>und</strong>schaft“ der anvi-<br />

sierten Kooperations- <strong>und</strong> Netzwerkpartner.<br />

4.4 Umfeld der Befragung<br />

Die Befragung findet im südlichen Teil des Landkreises Dahme-Spreewald statt.<br />

Der Bedarf an Koordination der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>s- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförde-<br />

rungsleistungen wurde bereits im Kap. 4.1 <strong>zur</strong> Ausgangslage der Befragung<br />

erläutert. Zusätzlich orientiert sich die Auswahl des Befragungsfeldes an der<br />

regionalen Lage des Reha-Zentrums. Aufgr<strong>und</strong> der Bereitschaft <strong>zur</strong> Unterstüt-<br />

zung <strong>und</strong> Finanzierung der Befragungs- <strong>und</strong> ersten Vernetzungsaktivitäten, ist<br />

hier auf einen Nutzen für die Organisation zum einen durch den Aufbau einer<br />

funktionierenden Netzwerkstruktur zu achten, <strong>und</strong> zum anderen soll mittels der<br />

Auswertungsergebnisse der Klinik die Möglichkeit gegeben werden, ihr ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsförderliches <strong>und</strong> präventives Leistungsspektrum auf die Ergebnisse<br />

der <strong>Bedarfsanalyse</strong> aus<strong>zur</strong>ichten <strong>und</strong> somit ihre Klientenzahl zu erweitern. Nicht<br />

67


zuletzt wird durch eine gezielte Erreichung der Öffentlichkeit mittels der regiona-<br />

len Bürgerbefragung ein immenser Werbeeffekt auf zukünftige „K<strong>und</strong>en“ (auch<br />

bezogen auf Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation) sowie durch die<br />

Erreichung der in der Behandlungskette vorgeschalteten Institutionen als „Pati-<br />

enten- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enzulieferer“ im Rahmen der Kooperation <strong>und</strong> ihrer Multiplika-<br />

torenfunktion bei der Fragebogenverteilung, erzielt.<br />

Im Befragungsumfeld lebten am 30.09.2004 im Altkreis Lübben 32.949 Men-<br />

schen <strong>und</strong> im Altkreis Luckau 19.978 Einwohner 4 . Das bedeutet, dass bei einer<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheit von 52.927 Einwohnern in den Altkreisen Lübben <strong>und</strong> Luckau<br />

die Befragung ein Stichprobenumfang von 529 Personen berücksichtigen muss,<br />

um repräsentativ zu sein.<br />

4.5 Durchführung der Befragung<br />

Innerhalb der Befragung werden beide Termini, Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsbildung verwendet. Gründe hierfür liegen vor allem in dem noch im-<br />

mer nicht einheitlichen Verständnis von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>. Während des ers-<br />

ten Orientierungstreffens aller interessierter Kooperationspartner, kam dies u.a.<br />

<strong>zur</strong> Sprache: die gesetzlichen Krankenkassen bieten ihre Leistungen <strong>zur</strong> Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsbildung (mit verhaltensbezogenem Fokus) unter dem umfassenderen<br />

Begriff „Ges<strong>und</strong>heitsförderung“ an, was aus der ges<strong>und</strong>heitswissenschaftlichen<br />

Sichtweise zwar nicht falsch, aber auch nicht sehr präzise ist. Um jedoch für die<br />

Befragung im Sinne des Verständnisses, dass die Krankenkassen bei der Be-<br />

völkerung hervorgerufen haben, eindeutig mit den Begrifflichkeiten zu arbeiten,<br />

werden sie im Fragebogen nebeneinander stehend verwandt. Da unter den<br />

Bürgern, laut Auffassung der Krankenkassen, unter <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> die<br />

reine Vermittlung von theoretischen Inhalten, in Form von Ges<strong>und</strong>heitsvorträ-<br />

gen, verstanden wird. Um innerhalb der Befragung auf das unterschiedliche<br />

Verständnis <strong>und</strong> Wissen bezüglich der Termini „Ges<strong>und</strong>heitsförderung“ <strong>und</strong><br />

„<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“ zu reagieren, entschied sich die Autorin diese Begriffe im<br />

4 Diese Zahlen wurden der Autorin durch das Büro des Kreistags des Landkreises Dahme-<br />

Spreewald zugänglich gemacht.<br />

68


Fußnotentext (vgl. Anhang: Fragebogen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsförderung in Ihrem Umfeld) zu erläutern:<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> setzt am Menschen an, er soll zu einem selbstbestimm-<br />

ten, mit- <strong>und</strong> eigenverantwortlichen Handeln für seine Ges<strong>und</strong>heit befähigt wer-<br />

den. Das bedeutet, dass er im Rahmen der Ges<strong>und</strong>heitskurse neben den theo-<br />

retischen Zusammenhängen ebenfalls die praktische Ausführung ges<strong>und</strong>heits-<br />

gerechter Verhaltens- <strong>und</strong> Lebensweisen erlernt.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung hingegen ist ein weiterer Begriff, er beinhaltet Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsbildung als verhaltensorientierte Strategie <strong>und</strong> zusätzlich auch die ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsförderliche Gestaltung der Lebenswelt der Menschen mit seiner öko-<br />

logischen <strong>und</strong> sozialen Umwelt, also der Verhältnisse in denen der Mensch lebt.<br />

In diesem Sinne wird <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> also als Beitrag <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsför-<br />

derung verstanden.<br />

Eine andere Definition der beiden Begriffe, entnommen aus der Wikipedia En-<br />

zyklopädie ist im Kap. 2 zu finden.<br />

Bei der Formulierung der Fragen werden im Vorfeld die folgenden drei Punkte<br />

geklärt:<br />

Warum wird die Frage gestellt?<br />

Welche Art von Frage (<strong>und</strong> Antwortmöglichkeit) ist angemessen?<br />

Wie ist die Frage zu formulieren?<br />

Der Fragebogen unterteilt sich in offene, als auch geschlossene Fragestellun-<br />

gen mit zwei bis neun Antwortvorgaben. Geschlossene Fragen bieten sich an,<br />

je größer das Vorwissen über Meinungen, ihre Strukturierung <strong>und</strong> Informations-<br />

stand der Befragten ist. Offene Fragen hingegen werden verwendet, wenn die<br />

Informationen über die Einstellungen von Personen zu einem gegebenen Prob-<br />

lem gering sind, der Bezugsrahmen des Befragten erk<strong>und</strong>et werden soll <strong>und</strong><br />

69


differenzierte Einstellungen <strong>zur</strong> Formulierung von Hypothesen ermittelt werden<br />

sollen (Swart 2003).<br />

Die Antwortmöglichkeiten bei geschlossenen Fragen sollten eindeutig <strong>und</strong> voll-<br />

ständig sein, d.h. mögliche Antworten sich nicht überschneiden <strong>und</strong> alle mögli-<br />

chen Antworten umfassen. In einigen Fällen ist es sinnvoll, sich als Befragter in<br />

mehreren Antwortkategorien wieder finden zu können. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt je-<br />

doch, dass sich jeder Befragte ohne Schwierigkeiten bei geschlossenen Fragen<br />

einordnen kann (ebenda).<br />

Bezogen auf die Reliabilität 5 lassen sich aus wissenschaftlichen Untersuchun-<br />

gen folgende hier zutreffende Regeln ableiten:<br />

Je weiter ein Ereignis <strong>zur</strong>ückliegt, desto ungenauer werden die Antworten<br />

(„Haben Sie bereits an Kursen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> –förderung teil-<br />

genommen?“).<br />

Je mehr sich eine Person für ein Thema interessiert, desto gültiger sind die<br />

Aussagen („Interessieren Sie sich für <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> –förderung?“<br />

– Frage nach den persönlichen Interessen).<br />

Je eingehender jemand seine Gründe durchdacht hat, desto weniger wird<br />

die vorgegebene Liste bei einer geschlossenen Frage ausreichen (z.B.<br />

Gründe der Nichtteilnahme). Hier ist die Kopplung mit einer offenen Ant-<br />

wortkategorie „sonstiges“ sinnvoll.<br />

Je weniger jemand seine Gründe durchdacht hat, desto eher wird die Liste<br />

als Erleichterung angesehen werden. Bei sehr niedrigem Informations-<br />

<strong>und</strong>/oder Reflexionsstand besteht allerdings die Gefahr wahlloser Ankreu-<br />

zungen (Frage nach den persönlichen Interessen) (Swart 2003).<br />

Die Erreichung der Altersgruppe der 18–30-Jährigen stellt eine besondere<br />

Schwierigkeit dar. Hier wird der Weg über die Gymnasien <strong>und</strong> Oberstufenzent-<br />

ren gewählt. Eine Genehmigung <strong>zur</strong> Durchführung einer wissenschaftlichen<br />

Untersuchung an Schulen vom B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Jugend <strong>und</strong><br />

5 Zuverlässigkeit einer Messung<br />

70


Sport des Landes Brandenburg liegt vor (vgl. Anhang: Genehmigung des Minis-<br />

teriums für Bildung, Jugend <strong>und</strong> Sport des Landes Brandenburg <strong>zur</strong> Durchfüh-<br />

rung einer wissenschaftlichen Untersuchung an Schulen).<br />

Die Fragebögen werden in Wartezimmern kooperativer Ärzte, in Warteberei-<br />

chen stationärer Einrichtungen ausgelegt <strong>und</strong> über die verschiedenen Koopera-<br />

tionsinteressenten, als Profitierende, unter ihrer Klientel verbreitet.<br />

Die Gruppe der Senioren wird über die Seniorenbeauftragten der Städte <strong>und</strong><br />

Kreise erreicht sowie durch die Mitarbeiterin des Kompetenzzentrums in dünn<br />

besiedelten ländlichen Gebieten in den Regionen Lübben <strong>und</strong> Luckau.<br />

Die Stadt Lübben unterstützt die Befragungsaktivitäten in großzügiger Form.<br />

Durch das Versenden von 500 Fragebögen, unter Beifügung eines frankierten<br />

Rückumschlages, an Adressen, die mittels eines Matching-Auswahlverfahren<br />

aus den Daten des Einwohnermeldeamtes der Stadt Lübben gezogen wurden.<br />

Eine weitere Möglichkeit die Menschen der Region mit der Fragebogenaktion<br />

zu erreichen, ist die Ansprache der MitarbeiterInnen des Reha-Zentrums. Diese<br />

werden in der Ausgabe April 2005 der Mitarbeiterzeitung gebeten, einige Fra-<br />

gebögen in ihrem Familien- <strong>und</strong> Bekanntenkreis zu verteilen <strong>und</strong> diese dann<br />

ausgefüllt wieder <strong>zur</strong>ück zu führen.<br />

Der Befragungszeitraum wird auf drei Wochen begrenzt.<br />

Zur Sicherstellung der Akzeptanz der Befragung <strong>zur</strong> Erreichung einer Mindest-<br />

beteiligung wird vor, während <strong>und</strong> nach dem Befragungszeitraum eine intensive<br />

Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Hierfür werden in der regionalen Presse Artikel<br />

zum Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> dem Zweck der Befragung veröffentlicht. Zudem werden<br />

die potentiellen Netzwerkpartner dazu angehalten, ihre Kontakte <strong>zur</strong> Bevölke-<br />

rung im Alltagsgeschäft zu nutzen. Förderlich für die Beteiligung sind außerdem<br />

die beigefügten Freiumschläge durch die Stadtverwaltung.<br />

71


4.6 Auswertung der Befragung<br />

Insgesamt kamen 346 Fragebögen <strong>zur</strong> Auswertung <strong>zur</strong>ück.<br />

Die Befragung bzw. die Ergebnisse der Befragung können nicht als aussage-<br />

kräftig <strong>und</strong> repräsentativ bezeichnet werden, da die Stichprobe der Befragten<br />

zum einen nicht die erforderliche Menge von 1% der Gr<strong>und</strong>gesamtheit (vgl.<br />

Kap. 4.4) erreicht hat (Bedingung <strong>zur</strong> Aussagekräftigkeit einer Stichprobe über<br />

die zu beurteilenden Merkmale in der Gr<strong>und</strong>gesamtheit) <strong>und</strong> zum anderen we-<br />

der von einer Zufallsstichprobe, noch von einer geschichteten Stichprobe ge-<br />

sprochen werden kann (Bedingung <strong>zur</strong> Repräsentativität einer Stichprobe).<br />

Nach Hirsig 1998 liegt die entscheidende Voraussetzung dafür, dass von einer<br />

Zufallsstichprobe gesprochen werden kann in der Forderung, dass „jedes Ele-<br />

ment der Gr<strong>und</strong>gesamtheit mit gleicher Wahrscheinlichkeit als Element der<br />

Stichprobe gewählt werden kann“ (ebenda, S. 1.13). Dieser Fall ist in der hier<br />

beschriebenen Untersuchung nicht gegeben. denn die Autorin ist innerhalb der<br />

Untersuchung darauf beschränkt, die sich bietenden Wege der Zielgruppener-<br />

reichung zu nutzen (vgl. Kap. 4.5.). Der zweite Weg eine repräsentative Stich-<br />

probe zu erhalten ist der der geschichteten oder stratifizierten Stichprobe. Nach<br />

Hirsig (1998) spricht man von einer solchen Stichprobe, wenn die prozentuale<br />

Verteilung der für den Befragungsinhalt relevanten Merkmale (im Teilnahme-<br />

verhalten von Angeboten der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> sind Merkmale wie Ge-<br />

schlecht <strong>und</strong> Alter erwiesenermaßen äußerst relevant) in etwa die Verteilung<br />

dieser Merkmale in der untersuchten Population abbildet.<br />

In dieser Denkweise ist es wichtig, innerhalb der Befragung eine Art „Modell“<br />

der Gesamtbevölkerung des ausgewählten Systems zu erhalten. Im Rahmen<br />

der hier durchgeführten Untersuchung muss sich darauf beschränkt werden,<br />

eine Tendenz der Interessengebiete bzw. des Wahrnehmungsverhaltens be-<br />

züglich Angeboten der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> je Geschlechtszugehörigkeit <strong>und</strong><br />

Altersgruppe markieren zu können. Die Darstellung des Zusammenhangs zwi-<br />

72


schen dem Interesse an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>, dem Geschlecht <strong>und</strong> dem Alter<br />

eines Menschen wird an Hand einer multivariaten Verteilung 6 deutlich gemacht.<br />

4.6.1 Die Beteiligung<br />

Tab. 1: Die Beteiligung an der Befragung, aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Altersklasse<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Altersklasse * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

73<br />

Geschlecht<br />

weiblich männlich Gesamt<br />

65 48 113<br />

57,5% 42,5% 100,0%<br />

7 1 8<br />

87,5% 12,5% 100,0%<br />

36 12 48<br />

75,0% 25,0% 100,0%<br />

38 13 51<br />

74,5% 25,5% 100,0%<br />

17 13 30<br />

56,7% 43,3% 100,0%<br />

73 23 96<br />

76,0% 24,0% 100,0%<br />

236 110 346<br />

68,2% 31,8% 100,0%<br />

An der Befragung beteiligten sich insgesamt 346 Personen ab dem 18 Lebens-<br />

jahr aus den Altkreisen Lübben <strong>und</strong> Luckau.<br />

Die Mehrzahl, <strong>und</strong> zwar 32,7%, der Befragungsteilnehmer sind aus der Alters-<br />

gruppe der 18-24-Jährigen. Dies liegt darin begründet, dass dieser Personen-<br />

kreis über die Gymnasien Lübben <strong>und</strong> Luckau <strong>und</strong> über das Oberstufenzentrum<br />

Lübben angesprochen wurde. Zu 27,7% konnten die über 61-jährigen Bewoh-<br />

ner der Altkreise Lübben <strong>und</strong> Luckau erreicht werden. Hier liegt vermutlich ein<br />

ohnehin größeres Interesse am Thema Ges<strong>und</strong>heit vor. Des weiteren erhöhte<br />

sich die Beteiligung dieser Zielgruppe durch die Unterstützung der Seniorenbe-<br />

6 Die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung mehrerer Zufallsvariablen nennt man multivariate<br />

Verteilung oder auch mehrdimensionale Verteilung (aus Wikipedia, die freie Enzyklopädie).


auftragten der Altkreise <strong>und</strong> der Mitarbeiterin des Kompetenzzentrums in dünn<br />

besiedelten ländlichen Gebieten in den Altkreisen Lübben <strong>und</strong> Luckau. Zu ihrer<br />

Arbeit gehört es, persönlichen Kontakt zu Seniorenklubs der Region zu halten.<br />

Mit 14,7% <strong>und</strong> 13,9% folgen die Beteiligung der 41-50-Jährigen <strong>und</strong> die der 31-<br />

49-Jährigen. Die Gruppe der 51-60-Jährigen nahm zu 8,7% teil <strong>und</strong> die 25-30-<br />

Jährigen nehmen in der Befragung nur einen Anteil von 2,3% ein. Dies ist je-<br />

doch nicht über zu bewerten, da hier auch die Altersspanne niedriger gewählt<br />

wurde. Eine derartige Differenzierung wird für notwendig erachtet, weil die Inte-<br />

ressenschwerpunkte <strong>und</strong> die Beteiligungsrate an Kursen <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbil-<br />

dung zwischen den angrenzenden Altersgruppen vermutlich stark auseinander<br />

gehen. Dennoch lässt sich allgemein für Personen zwischen 18 <strong>und</strong> 30 Jahren<br />

vermuten, dass in deren Leben der Aspekt „Ges<strong>und</strong>heit“ eine eher untergeord-<br />

nete Rolle spielt <strong>und</strong> in dieser Zeit eher Faktoren wie Identifikation, Persönlich-<br />

keitsfindung, Partner- <strong>und</strong> Berufswahl im Vordergr<strong>und</strong> stehen. In der vorliegen-<br />

den Untersuchung ist die Beteiligung der jüngsten Altersstufe jedoch besonders<br />

hoch, da, wie bereits erwähnt, dieser Personenkreis über den Schulunterricht<br />

angesprochen wurde.<br />

Es beteiligten sich keine Männer aus der Altersgruppe der 25-30-Jährigen.<br />

Wie ebenfalls zu erwarten war, ist die Beteiligung der weiblichen Bevölkerung in<br />

jeder Altersgruppe höher als die der Männer.<br />

74


Tab. 2: Beteiligung der Lübbener, aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Altersklasse * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

75<br />

Geschlecht<br />

weiblich männlich Gesamt<br />

49 30 79<br />

62,0% 38,0% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

30 12 42<br />

71,4% 28,6% 100,0%<br />

25 10 35<br />

71,4% 28,6% 100,0%<br />

15 11 26<br />

57,7% 42,3% 100,0%<br />

27 16 43<br />

62,8% 37,2% 100,0%<br />

148 79 227<br />

65,2% 34,8% 100,0%<br />

Ein ähnliches Bild der Beteiligung ergibt sich, wenn man die Altersverteilung nur<br />

der Lübbener Bürger betrachtet. Auch hier nahmen in der Mehrzahl die 18-24-<br />

Jährigen, gefolgt von den über 61 <strong>und</strong> 31-40-Jährigen, teil. Der geringste Anteil<br />

entfällt auf die 25-30-Jährigen: es beteiligten sich lediglich 2 Frauen dieser Al-<br />

tersstufe <strong>und</strong> kein Mann. Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, wird beim He-<br />

ranziehen der prozentualen Berechnungen im Folgenden stets darauf hinge-<br />

wiesen.


Tab. 3: Beteiligung der Luckauer, aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Altersklasse * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

76<br />

Geschlecht<br />

weiblich männlich Gesamt<br />

16 18 34<br />

47,1% 52,9% 100,0%<br />

5 1 6<br />

83,3% 16,7% 100,0%<br />

6 6<br />

100,0% 100,0%<br />

13 3 16<br />

81,3% 18,8% 100,0%<br />

2 2 4<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

46 7 53<br />

86,8% 13,2% 100,0%<br />

88 31 119<br />

73,9% 26,1% 100,0%<br />

Unter den Luckauer Bürgern nahmen die über 61-Jährigen mit 44, 5%, also fast<br />

der Hälfte, am häufigsten an der Befragung teil. Gefolgt werden sie von den 18-<br />

24-Jährigen, mit 28,6%, <strong>und</strong> mit 13,4% von den 41-50-Jährigen. Die geringste<br />

Beteiligung (3,4%) geht von der Gruppe der 51-60-jährigen Menschen im Alt-<br />

kreis Luckau aus. Getrennt nach Geschlechtern betrachtet, zeigt sich hier das<br />

Problem der geringen Beteiligung noch stärker als bei den Lübbener Bürgern:<br />

von den 25-30-jährigen Männern beteiligte sich lediglich ein Mann sowie gar<br />

kein Mann aus der Altersklasse der 31-40-Jährigen, drei Männer mit 41-50 Jah-<br />

ren <strong>und</strong> zwei Männer aus der Gruppe der 51-60-Jährigen. Hier werden Aussa-<br />

gen <strong>zur</strong> Inanspruchnahme bzw. Interessenlage zu Angeboten der Ges<strong>und</strong>heits-<br />

bildung schwer auf die gesamte Menge der Männer der jeweiligen Altersstufe<br />

übertragbar. Bei den Frauen ist die Altergruppe der 51-60-Jährigen ebenfalls<br />

schwer interpretierbar, da sich hier nur zwei Frauen beteiligt haben. Eine Re-<br />

präsentativität der Ergebnisse kann für diese Fälle nicht gewährleistet werden.<br />

Der Vollständigkeit halber werden die Ergebnisse, mit Hinweis auf die relativen<br />

Zahlen, dennoch in der Auswertung mit herangezogen.


Insgesamt beantworteten 227 Lübbener <strong>und</strong> 119 Luckauer Bürger einen Frage-<br />

bogen.<br />

4.6.2 Die Interessenschwerpunkte der Menschen im Altkreis Lübben<br />

Tab. 4: Interesse an Angeboten zu Bewegung <strong>und</strong> Fitness (Altkreis Lübben), aufgeschlüsselt<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse * Bewegung, Fitness * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

77<br />

Bewegung, Fitness<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

45 4 49<br />

91,8% 8,2% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

24 6 30<br />

80,0% 20,0% 100,0%<br />

21 4 25<br />

84,0% 16,0% 100,0%<br />

7 8 15<br />

46,7% 53,3% 100,0%<br />

14 13 27<br />

51,9% 48,1% 100,0%<br />

113 35 148<br />

76,4% 23,6% 100,0%<br />

10 20 30<br />

33,3% 66,7% 100,0%<br />

8 4 12<br />

66,7% 33,3% 100,0%<br />

2 8 10<br />

20,0% 80,0% 100,0%<br />

3 8 11<br />

27,3% 72,7% 100,0%<br />

7 9 16<br />

43,8% 56,3% 100,0%<br />

30 49 79<br />

38,0% 62,0% 100,0%<br />

Der Themenschwerpunkt Bewegung <strong>und</strong> Fitness ist bei den Frauen von sehr<br />

großem Interesse. Besonders bei den 18-24-Jährigen, hier gaben 91,8% an,<br />

sich für Bewegung <strong>und</strong> Fitness zu interessieren. In der nächsthöheren Alters-<br />

klasse, der 25-30-Jährigen, sind 100% an der Thematik interessiert, einschrän-<br />

kend ist jedoch zu erwähnen, dass sich hier nur 2 Frauen beteiligt haben. Unter


den 31-40- sowie den 41-50-jährigen Frauen liegt das Interesse bei 80 bzw.<br />

84%. Bei den älteren Frauen bek<strong>und</strong>et immerhin noch etwa die Hälfte ein Inte-<br />

resse.<br />

Bei den Männern ist die Verteilung in der jüngsten befragten Altersklasse um-<br />

gedreht. Hier gibt ca. ein Drittel ein Interesse auf diesem Gebiet an. Dies könnte<br />

daran liegen, dass Männer dieser Altersklasse ohnehin in einem Verein oder<br />

privat sportlich aktiv sind, dies aber nicht als „<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“ betrachten.<br />

Hier könnte eine weitergehende Befragung Aufschluss bringen.<br />

Bei den 31-40-jährigen Männern dreht sich das Verhältnis wieder um. Hier inte-<br />

ressieren sich zwei Drittel für Bewegung <strong>und</strong> Fitness. Während die Verteilung in<br />

den Altersgruppen der 41-50- <strong>und</strong> 51-60-Jährigen genau umgedreht ist <strong>und</strong> sich<br />

auf 20 bzw. 27,3% beläuft, liegt bei den über 61 Jahre alten Männern eine hälf-<br />

tige Verteilung für ein Interesse an Angeboten zu Bewegung <strong>und</strong> Fitness vor.<br />

Insgesamt interessieren sich mit 76,4% mehr Frauen als Männer (38,0%) für<br />

Bewegung <strong>und</strong> Fitness.<br />

78


Tab. 5: Interesse an Angeboten zu Entspannung <strong>und</strong> Körpererfahrung (Altkreis Lübben), aufge-<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

schlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse * Entspannung, Körpererfahrung * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

79<br />

Entspannung,<br />

Körpererfahrung<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

27 22 49<br />

55,1% 44,9% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

20 10 30<br />

66,7% 33,3% 100,0%<br />

17 8 25<br />

68,0% 32,0% 100,0%<br />

10 5 15<br />

66,7% 33,3% 100,0%<br />

16 11 27<br />

59,3% 40,7% 100,0%<br />

92 56 148<br />

62,2% 37,8% 100,0%<br />

12 18 30<br />

40,0% 60,0% 100,0%<br />

5 7 12<br />

41,7% 58,3% 100,0%<br />

4 6 10<br />

40,0% 60,0% 100,0%<br />

2 9 11<br />

18,2% 81,8% 100,0%<br />

5 11 16<br />

31,3% 68,8% 100,0%<br />

28 51 79<br />

35,4% 64,6% 100,0%<br />

Zu diesem Bereich zählen z.B. Kurse <strong>zur</strong> Stressbewältigung, Yoga, Autogenes<br />

Training, Progressive Muskelentspannung u.a.m.<br />

Das Interesse an Kursen <strong>zur</strong> Entspannung <strong>und</strong> Körpererfahrung ist bei den<br />

Frauen in allen Altersstufen nahezu gleichmäßig, zwischen 55% <strong>und</strong> 68%, ver-<br />

teilt. In der Gruppe der 25-30-Jährigen liegt der Wert bei 100%, hier gilt wie<br />

oben: n=2.


Bei den Männern ist das Interesse eher geringer ausgeprägt: bei den drei unte-<br />

ren Altersklassen liegt es bei ca. 40%, bei den 51-60 Jahre alten Männern so-<br />

gar nur bei 18,2% <strong>und</strong> bei den über 61-Jährigen bei 31,3%.<br />

Insgesamt ist das Verhältnis bezüglich des Interesses an Entspannung <strong>und</strong><br />

Körpererfahrung zwischen Frauen <strong>und</strong> Männern 61,2% zu 35,4%.<br />

Tab. 6: Interesse an Angeboten zu Ernährung <strong>und</strong> Kochen (Altkreis Lübben), aufgeschlüsselt<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse * Ernährung, Kochen * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

80<br />

Ernährung, Kochen<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

32 17 49<br />

65,3% 34,7% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

15 15 30<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

13 12 25<br />

52,0% 48,0% 100,0%<br />

8 7 15<br />

53,3% 46,7% 100,0%<br />

14 13 27<br />

51,9% 48,1% 100,0%<br />

83 65 148<br />

56,1% 43,9% 100,0%<br />

14 16 30<br />

46,7% 53,3% 100,0%<br />

7 5 12<br />

58,3% 41,7% 100,0%<br />

4 6 10<br />

40,0% 60,0% 100,0%<br />

5 6 11<br />

45,5% 54,5% 100,0%<br />

7 9 16<br />

43,8% 56,3% 100,0%<br />

37 42 79<br />

46,8% 53,2% 100,0%<br />

Im Bereich Ernährung <strong>und</strong> Kochen ist bei den Frauen, außer bei den 18-24-<br />

Jährigen (65,3%), eine ca. 50%-ige Verteilung des vorhandenen Interesses er-<br />

sichtlich.


Unter den männlichen Lübbener Bürgern ist das Interesse nur wenig geringer,<br />

hier wurden Werte zwischen 40 <strong>und</strong> 46% erreicht. In der Altersklasse der 31-<br />

40-Jährigen bek<strong>und</strong>eten 58,3% ihr Interesse.<br />

Tab. 7: Interesse an Angeboten zu Erkrankungen <strong>und</strong> Heilmethoden (Altkreis Lübben), aufge-<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

schlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse * Erkrankungen, Heilmethoden * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

81<br />

Erkrankungen,<br />

Heilmethoden<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

12 37 49<br />

24,5% 75,5% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

18 12 30<br />

60,0% 40,0% 100,0%<br />

9 16 25<br />

36,0% 64,0% 100,0%<br />

9 6 15<br />

60,0% 40,0% 100,0%<br />

17 10 27<br />

63,0% 37,0% 100,0%<br />

67 81 148<br />

45,3% 54,7% 100,0%<br />

10 20 30<br />

33,3% 66,7% 100,0%<br />

3 9 12<br />

25,0% 75,0% 100,0%<br />

2 8 10<br />

20,0% 80,0% 100,0%<br />

4 7 11<br />

36,4% 63,6% 100,0%<br />

6 10 16<br />

37,5% 62,5% 100,0%<br />

25 54 79<br />

31,6% 68,4% 100,0%<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der steigenden Relevanz der Thematik Erkrankungen in höheren<br />

Lebensphasen, ist der Wert aus der Befragung mit höherer Altergruppe tenden-<br />

ziell ansteigend. Besonders sichtbar wird das, vergleicht man die Altersgruppen<br />

der 18-24-jährigen (24,5%) <strong>und</strong> der 51-60- (60,0%) sowie über 60-jährigen


Frauen (63,0%). Die Frauen im Alter zwischen 41-50 Jahren interessieren sich<br />

jedoch nur zu 36,0% für Erkrankungen <strong>und</strong> Heilmethoden.<br />

Bei den Männern zeigt sich ein fast konstanter Wert um die 20-37%.<br />

Tab. 8: Interesse an Angeboten zu Psychische Stabilität <strong>und</strong> soziale Kompetenz (Altkreis Lüb-<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

ben), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse * Psychische Stabilität <strong>und</strong> soziale Kompetenz * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

82<br />

Psychische Stabilität<br />

<strong>und</strong> soziale Kompetenz<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

15 34 49<br />

30,6% 69,4% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

4 26 30<br />

13,3% 86,7% 100,0%<br />

7 18 25<br />

28,0% 72,0% 100,0%<br />

2 13 15<br />

13,3% 86,7% 100,0%<br />

5 22 27<br />

18,5% 81,5% 100,0%<br />

34 114 148<br />

23,0% 77,0% 100,0%<br />

6 24 30<br />

20,0% 80,0% 100,0%<br />

3 9 12<br />

25,0% 75,0% 100,0%<br />

1 9 10<br />

10,0% 90,0% 100,0%<br />

3 8 11<br />

27,3% 72,7% 100,0%<br />

2 14 16<br />

12,5% 87,5% 100,0%<br />

15 64 79<br />

19,0% 81,0% 100,0%<br />

Zu dieser Thematik herrscht bei beiden Geschlechtern <strong>und</strong> allen Altersklassen<br />

ein eher geringeres Interesse vor (Frauen insgesamt=23,0%; Männer insge-<br />

samt=19,0%). Lediglich bei den 18-24-jährigen Frauen ist das Interesse bei<br />

30,6% der Befragten <strong>und</strong> bei den 25-30-Jährigen (n=2) zu 50% vorhanden. Un-<br />

ter den 41-50-jährigen Frauen wurde von 28,0%, also auch fast einem Drittel,


angegeben, sie würden sich für psychische Stabilität <strong>und</strong> soziale Kompetenz<br />

interessieren.<br />

Bei den Männern gaben die Altersgruppen der 31-40-Jährigen (25,0%) <strong>und</strong> der<br />

51-60-Jährigen (27,3%) höhere Werte an, als die der anderen Altersgruppen<br />

(zwischen 10 <strong>und</strong> 23%). 9 von 10 der 41-50-jährigen Männer würden nicht an<br />

Kursen <strong>zur</strong> psychischen Stabilität <strong>und</strong> sozialen Kompetenz teilnehmen.<br />

Tab. 9: Interesse an Angeboten zu Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen (Altkreis Lüb-<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

ben), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse * Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

83<br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

9 40 49<br />

18,4% 81,6% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

8 22 30<br />

26,7% 73,3% 100,0%<br />

10 15 25<br />

40,0% 60,0% 100,0%<br />

4 11 15<br />

26,7% 73,3% 100,0%<br />

16 11 27<br />

59,3% 40,7% 100,0%<br />

49 99 148<br />

33,1% 66,9% 100,0%<br />

6 24 30<br />

20,0% 80,0% 100,0%<br />

4 8 12<br />

33,3% 66,7% 100,0%<br />

4 6 10<br />

40,0% 60,0% 100,0%<br />

3 8 11<br />

27,3% 72,7% 100,0%<br />

8 8 16<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

25 54 79<br />

31,6% 68,4% 100,0%<br />

Auffällig ist hier, dass bei den höchsten Altersklasse, also den über 61-Jährigen<br />

<strong>und</strong> bei beiden Geschlechtern das Interesse für Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> Ge-


s<strong>und</strong>heitswesen am stärksten vertreten ist. Die Frauen erreichen hier fast 60%<br />

<strong>und</strong> die Männer 50%.<br />

Die niedrigsten Werte erreichen die 18-24-jährigen Frauen (18,4%) <strong>und</strong> Männer<br />

(20,0%).<br />

Tab. 10: Interesse an Angeboten zu Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt (Altkreis Lübben), aufgeschlüs-<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

selt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse * Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

84<br />

Gesellschaft <strong>und</strong><br />

Umwelt<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

10 39 49<br />

20,4% 79,6% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

9 21 30<br />

30,0% 70,0% 100,0%<br />

8 17 25<br />

32,0% 68,0% 100,0%<br />

2 13 15<br />

13,3% 86,7% 100,0%<br />

6 21 27<br />

22,2% 77,8% 100,0%<br />

35 113 148<br />

23,6% 76,4% 100,0%<br />

7 23 30<br />

23,3% 76,7% 100,0%<br />

2 10 12<br />

16,7% 83,3% 100,0%<br />

5 5 10<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

3 8 11<br />

27,3% 72,7% 100,0%<br />

5 11 16<br />

31,3% 68,8% 100,0%<br />

22 57 79<br />

27,8% 72,2% 100,0%<br />

Für Kurse zum Thema Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt interessieren sich insgesamt<br />

ca. ein Viertel aus beiden Geschlechtern.


Ein besonders niedriger Wert <strong>und</strong> folglich ein geringes Interesse wurde von den<br />

51-60-jährigen Frauen (13,3%) <strong>und</strong> von den 31-40-jährigen Männern angege-<br />

ben. Von den 41-50-jährigen Männern wünschen 50% der Befragten Kurse zu<br />

diesem Thema.<br />

Tab. 11: Interesse an Angeboten zu Sucht (Altkreis Lübben), aufgeschlüsselt nach Geschlecht<br />

<strong>und</strong> Alter<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse * Sucht * Geschlecht Kreuztabelle<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

85<br />

Sucht<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

21 28 49<br />

42,9% 57,1% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

7 23 30<br />

23,3% 76,7% 100,0%<br />

4 21 25<br />

16,0% 84,0% 100,0%<br />

2 13 15<br />

13,3% 86,7% 100,0%<br />

2 25 27<br />

7,4% 92,6% 100,0%<br />

37 111 148<br />

25,0% 75,0% 100,0%<br />

17 13 30<br />

56,7% 43,3% 100,0%<br />

2 10 12<br />

16,7% 83,3% 100,0%<br />

10 10<br />

100,0% 100,0%<br />

1 10 11<br />

9,1% 90,9% 100,0%<br />

2 14 16<br />

12,5% 87,5% 100,0%<br />

22 57 79<br />

27,8% 72,2% 100,0%<br />

Das Thema Sucht ist bei jeweils etwa einem Viertel der befragten Frauen <strong>und</strong><br />

Männer von Bedeutung. Besonders oft wurde dieser Bereich von den 18-24-<br />

jährigen Männern (56,7%) <strong>und</strong> Frauen desselben Alters (42,9%) sowie von den<br />

Frauen zwischen 25-30 Jahren (50%; n=2) genannt.<br />

Kaum relevant ist das Thema für die über 41-jährigen Menschen in Lübben.


Tab. 12: Interesse an Angeboten zu Ges<strong>und</strong>heitspflege (Altkreis Lübben), aufgeschlüsselt nach<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse * Ges<strong>und</strong>heitspflege * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

86<br />

Ges<strong>und</strong>heitspflege<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

24 25 49<br />

49,0% 51,0% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

14 16 30<br />

46,7% 53,3% 100,0%<br />

5 20 25<br />

20,0% 80,0% 100,0%<br />

3 12 15<br />

20,0% 80,0% 100,0%<br />

10 17 27<br />

37,0% 63,0% 100,0%<br />

57 91 148<br />

38,5% 61,5% 100,0%<br />

9 21 30<br />

30,0% 70,0% 100,0%<br />

3 9 12<br />

25,0% 75,0% 100,0%<br />

1 9 10<br />

10,0% 90,0% 100,0%<br />

11 11<br />

100,0% 100,0%<br />

5 11 16<br />

31,3% 68,8% 100,0%<br />

18 61 79<br />

22,8% 77,2% 100,0%<br />

Unter den 18-40 Jahre alten Frauen ist Ges<strong>und</strong>heitspflege für etwa die Hälfte<br />

der Befragten von Interesse. Nach einem Absinken des Interesses in den nach-<br />

folgenden Altersklassen wird ab einem Alter von über 61 Jahren diese Thematik<br />

für Frauen wieder attraktiv (37%). Zwischen diesen Altersstufen finden es ledig-<br />

lich 20% von Interesse.<br />

Bei den Männern wird diese Thematik fast einheitlich von 25-31% der Befragten<br />

gewünscht. Jedoch in der Gruppe der 41-50-Jährigen gaben lediglich 10% ein<br />

Interesse an Ges<strong>und</strong>heitspflege an.


4.6.3 Die Interessenschwerpunkte der Menschen im Altkreis Luckau<br />

Tab. 13: Interesse an Angeboten zu Bewegung <strong>und</strong> Fitness (Altkreis Luckau), aufgeschlüsselt<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Altersklasse * Bewegung, Fitness * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

87<br />

Bewegung, Fitness<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

12 4 16<br />

75,0% 25,0% 100,0%<br />

4 1 5<br />

80,0% 20,0% 100,0%<br />

5 1 6<br />

83,3% 16,7% 100,0%<br />

11 2 13<br />

84,6% 15,4% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

17 29 46<br />

37,0% 63,0% 100,0%<br />

50 38 88<br />

56,8% 43,2% 100,0%<br />

7 11 18<br />

38,9% 61,1% 100,0%<br />

1 1<br />

100,0% 100,0%<br />

3 3<br />

100,0% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

3 4 7<br />

42,9% 57,1% 100,0%<br />

15 16 31<br />

48,4% 51,6% 100,0%<br />

Über drei Viertel (75-85%) der 18-50-jährigen Frauen interessieren sich für Kur-<br />

se zu Bewegung <strong>und</strong> Fitness. Ab einem Alter von 51 Jahren lässt das Interesse<br />

deutlich nach: von 50,0% (n=2) auf 37,0% für die über 61-jährigen Frauen.<br />

Dennoch ist eine mögliche Beteiligung an Kursen zu Bewegung <strong>und</strong> Fitness<br />

von 37% der über 61-Jährigen beachtlich.<br />

Die Männer der Alterstufe 18-24 zeigen weit weniger Interesse als die gleichalt-<br />

rigen Frauen an derartigen Kursen, <strong>und</strong> zwar lediglich zu 38,9%. Wie aber be-<br />

reits bei den Lübbenern hingewiesen wurde, liegt ein möglicher Gr<strong>und</strong> darin,


dass die Mehrzahl der Männer dieser Altersklasse ohnehin bereits in einem<br />

Sportverein organisiert oder anderweitig in ihrer Freizeit sportlich aktiv ist. Be-<br />

achtlich auch bei den über 61-jährigen Männern ist, dass hier ebenfalls eine<br />

Beteiligung von fast 43% zu erwarten ist. Aufgr<strong>und</strong> der geringen Beteiligung der<br />

Gruppen der 25-30-Jährigen (n=1), 31-40-Jährigen (n=0), 41-50-Jährigen (n=3)<br />

<strong>und</strong> der 51-60-Jährigen wird an dieser Stelle auf eine Interpretation der Ergeb-<br />

nisse verzichtet.<br />

Tab. 14: Interesse an Angeboten zu Entspannung <strong>und</strong> Körpererfahrung (Altkreis Luckau), auf-<br />

geschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Altersklasse * Entspannung, Körpererfahrung * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

88<br />

Entspannung,<br />

Körpererfahrung<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

9 7 16<br />

56,3% 43,8% 100,0%<br />

4 1 5<br />

80,0% 20,0% 100,0%<br />

4 2 6<br />

66,7% 33,3% 100,0%<br />

11 2 13<br />

84,6% 15,4% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

16 30 46<br />

34,8% 65,2% 100,0%<br />

46 42 88<br />

52,3% 47,7% 100,0%<br />

5 13 18<br />

27,8% 72,2% 100,0%<br />

1 1<br />

100,0% 100,0%<br />

2 1 3<br />

66,7% 33,3% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

4 3 7<br />

57,1% 42,9% 100,0%<br />

12 19 31<br />

38,7% 61,3% 100,0%<br />

Dieses Thema scheint für Frauen vom 18.-60. Lebensjahr von hoher Relevanz.<br />

Über die Hälfte bzw. sogar über drei Viertel der Befragten gibt dies an. Ab dem


61.Lebensjahr sind es jedoch immerhin noch 34,8% der Frauen, die sich für<br />

Entspannung <strong>und</strong> Körpererfahrung interessieren.<br />

Unter den Männern ist das Interesse für diese Thematik zwar weniger präsent<br />

als bei den Frauen, vor allem bei den 18-24-Jährigen (27,8%), aber dennoch ab<br />

einem Alter von 41 Jahren bei über der Hälfte vorhanden.<br />

Tab. 15: Interesse an Angeboten zu Ernährung <strong>und</strong> Kochen (Altkreis Luckau), aufgeschlüsselt<br />

nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Altersklasse * Ernährung, Kochen * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

89<br />

Ernährung, Kochen<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

10 6 16<br />

62,5% 37,5% 100,0%<br />

4 1 5<br />

80,0% 20,0% 100,0%<br />

5 1 6<br />

83,3% 16,7% 100,0%<br />

11 2 13<br />

84,6% 15,4% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

33 13 46<br />

71,7% 28,3% 100,0%<br />

65 23 88<br />

73,9% 26,1% 100,0%<br />

9 9 18<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

1 1<br />

100,0% 100,0%<br />

1 2 3<br />

33,3% 66,7% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

3 4 7<br />

42,9% 57,1% 100,0%<br />

15 16 31<br />

48,4% 51,6% 100,0%<br />

Das Thema Ernährung <strong>und</strong> Kochen scheint für 73,9% der befragten Frauen <strong>und</strong><br />

bei 48,4% der befragten Männer aus Luckau von Bedeutung. Dabei entfallen<br />

die größten Anteile auf Frauen im Alter zwischen 25-50 Jahren (80,0-84,6%).


Bei den 51-60-Jährigen sind es sogar 100% (n=2). Auch über die Hälfte der<br />

Frauen der jüngsten Altersgruppe interessieren sich für Kurse im Bereich Er-<br />

nährung <strong>und</strong> Kochen sowie die der lebensältesten Gruppe (62,5% bzw. 71,7%).<br />

Unter den Männern ist das Interesse zwar etwas weniger verbreitet, befindet<br />

sich jedoch zwischen einem Drittel bei den 41-50-Jährigen (n=3) <strong>und</strong> der Hälfte<br />

bei den 18-24-Jährigen <strong>und</strong> den 51-60-Jährigen (n=2).<br />

Tab. 16: Interesse an Angeboten zu Erkrankungen <strong>und</strong> Heilmethoden (Altkreis Luckau), aufge-<br />

schlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Altersklasse * Erkrankungen, Heilmethoden * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

90<br />

Erkrankungen,<br />

Heilmethoden<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

9 7 16<br />

56,3% 43,8% 100,0%<br />

3 2 5<br />

60,0% 40,0% 100,0%<br />

5 1 6<br />

83,3% 16,7% 100,0%<br />

9 4 13<br />

69,2% 30,8% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

22 24 46<br />

47,8% 52,2% 100,0%<br />

49 39 88<br />

55,7% 44,3% 100,0%<br />

7 11 18<br />

38,9% 61,1% 100,0%<br />

1 1<br />

100,0% 100,0%<br />

2 1 3<br />

66,7% 33,3% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

3 4 7<br />

42,9% 57,1% 100,0%<br />

15 16 31<br />

48,4% 51,6% 100,0%<br />

Das Thema Erkrankungen <strong>und</strong> Heilmethoden ist in der mittleren Altersstufe be-<br />

sonders attraktiv: bei den 31-40-jährigen Frauen zu 83,3% <strong>und</strong> bei den 41-50-


jährigen Männern zu 66,7% sowie den 51-60-jährigen Männern zu 100% (n=2).<br />

Außerdem gaben über die Hälfte der 18-24-jährigen Frauen an, sich für Kurse<br />

zu Erkrankungen <strong>und</strong> Heilmethoden zu interessieren. Bei den über 61-jährigen<br />

Frauen <strong>und</strong> Männern wird ein Interesse bei weniger als der Hälfte der Befragten<br />

deutlich.<br />

Tab. 17: Interesse an Angeboten zu Psychische Stabilität <strong>und</strong> soziale Kompetenz (Altkreis Lu-<br />

ckau), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Altersklasse * Psychische Stabilität <strong>und</strong> soziale Kompetenz * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

91<br />

Psychische Stabilität<br />

<strong>und</strong> soziale Kompetenz<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

8 8 16<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

3 2 5<br />

60,0% 40,0% 100,0%<br />

3 3 6<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

8 5 13<br />

61,5% 38,5% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

10 36 46<br />

21,7% 78,3% 100,0%<br />

33 55 88<br />

37,5% 62,5% 100,0%<br />

4 14 18<br />

22,2% 77,8% 100,0%<br />

1 1<br />

100,0% 100,0%<br />

1 2 3<br />

33,3% 66,7% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

1 6 7<br />

14,3% 85,7% 100,0%<br />

8 23 31<br />

25,8% 74,2% 100,0%<br />

Kurse <strong>zur</strong> Förderung der psychischen Stabilität <strong>und</strong> sozialen Kompetenz wer-<br />

den von insgesamt 37,5% der Frauen <strong>und</strong> 25,8% der Männer aus Luckau ge-<br />

wünscht. Besonders unter den über 61 Jahre alten Frauen (21,7%) sowie Män-<br />

nern (14,3%) <strong>und</strong> den 18-24-jährigen Männern ist der Bereich weniger attraktiv.


Das größte Interesse liegt bei den Frauen im Alter von 41-50 Jahren (61,5%)<br />

<strong>und</strong> von 25-30 Jahren (60,0%) vor.<br />

Tab. 18: Interesse an Angeboten zu Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen (Altkreis Lu-<br />

ckau), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Altersklasse * Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

92<br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

6 10 16<br />

37,5% 62,5% 100,0%<br />

3 2 5<br />

60,0% 40,0% 100,0%<br />

3 3 6<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

8 5 13<br />

61,5% 38,5% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

21 25 46<br />

45,7% 54,3% 100,0%<br />

42 46 88<br />

47,7% 52,3% 100,0%<br />

4 14 18<br />

22,2% 77,8% 100,0%<br />

1 1<br />

100,0% 100,0%<br />

3 3<br />

100,0% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

3 4 7<br />

42,9% 57,1% 100,0%<br />

13 18 31<br />

41,9% 58,1% 100,0%<br />

Ein Interesse an Kursen <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitswesen ist<br />

bei den Frauen <strong>und</strong> Männern aus Luckau bei fast der Hälfte vorhanden. Beson-<br />

ders ausgeprägt ist dies in den mittleren Altersklassen beider Geschlechter (50-<br />

60% Frauen bzw. 100% Männer). Kaum von Interesse scheint es bei den Män-<br />

nern von 18-24Jahren (22,2%) zu sein.


Tab. 19: Interesse an Angeboten zu Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt (Altkreis Luckau), aufgeschlüsselt<br />

nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Altersklasse * Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

93<br />

Gesellschaft <strong>und</strong><br />

Umwelt<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

8 8 16<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

3 2 5<br />

60,0% 40,0% 100,0%<br />

2 4 6<br />

33,3% 66,7% 100,0%<br />

9 4 13<br />

69,2% 30,8% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

15 31 46<br />

32,6% 67,4% 100,0%<br />

38 50 88<br />

43,2% 56,8% 100,0%<br />

4 14 18<br />

22,2% 77,8% 100,0%<br />

1 1<br />

100,0% 100,0%<br />

1 2 3<br />

33,3% 66,7% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

7 7<br />

100,0% 100,0%<br />

6 25 31<br />

19,4% 80,6% 100,0%<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt als Inhalt von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangeboten ist vor<br />

allem für die Männer in Luckau eher unattraktiv. Insgesamt interessieren sich<br />

hierfür lediglich 19,4%, darunter befindet sich niemand aus der Altersklasse der<br />

über 61-Jährigen <strong>und</strong> der 25-30-Jährigen (n=1). Am stärksten ist das Interesse<br />

bei den 51-60 Jahre alten Männern (50% bei n=2).<br />

Für Frauen scheint die Thematik bei 43,2% Interesse hervor<strong>zur</strong>ufen. Darunter<br />

befinden sich zu 69,2% die 41-50-jährigen <strong>und</strong> als geringster Wert 32,6%, an-<br />

gegeben von über 61-jährigen Frauen.


Tab. 20: Interesse an Angeboten zu Sucht (Altkreis Luckau), aufgeschlüsselt nach Geschlecht<br />

<strong>und</strong> Alter<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse * Sucht * Geschlecht Kreuztabelle<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

94<br />

Sucht<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

12 4 16<br />

75,0% 25,0% 100,0%<br />

2 3 5<br />

40,0% 60,0% 100,0%<br />

3 3 6<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

10 3 13<br />

76,9% 23,1% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

6 40 46<br />

13,0% 87,0% 100,0%<br />

34 54 88<br />

38,6% 61,4% 100,0%<br />

12 6 18<br />

66,7% 33,3% 100,0%<br />

1 1<br />

100,0% 100,0%<br />

1 2 3<br />

33,3% 66,7% 100,0%<br />

2 2<br />

100,0% 100,0%<br />

1 6 7<br />

14,3% 85,7% 100,0%<br />

17 14 31<br />

54,8% 45,2% 100,0%<br />

Insgesamt betrachtet wird das Thema Sucht stärker von Männern (54,8%) als<br />

von Frauen (38,6%) gewünscht. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass<br />

die beiden 100%-Werte der 25-30- <strong>und</strong> 51-60-jährigen Männern, die für das<br />

höhere Gesamtergebnis verantwortlich sind, aus einer Beteiligung von n=1 bzw.<br />

n=2 resultieren.<br />

Einzeln betrachtet interessieren sich drei Viertel der 18-24 sowie der 41-50 Jah-<br />

re alten Frauen. Von den Männern der Altersklasse 18-24 Jahre geben zwei<br />

Drittel ein Interesse an einem derartigen Kursangebot an. Ab einem Alter von


61 Jahren ist bei beiden Geschlechtern das Interesse kaum noch vorhanden<br />

(13 bzw. 14%).<br />

Tab. 21: Interesse an Angeboten zu Ges<strong>und</strong>heitspflege (Altkreis Luckau), aufgeschlüsselt nach<br />

Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

Altersklasse * Ges<strong>und</strong>heitspflege * Geschlecht Kreuztabelle<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

Altersklasse<br />

Gesamt<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

18-24 Jahre<br />

25-30 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

über 61 Jahre<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

Anzahl<br />

% von Altersklasse<br />

95<br />

Ges<strong>und</strong>heitspflege<br />

ja keine Angabe Gesamt<br />

11 5 16<br />

68,8% 31,3% 100,0%<br />

3 2 5<br />

60,0% 40,0% 100,0%<br />

3 3 6<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

11 2 13<br />

84,6% 15,4% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

20 26 46<br />

43,5% 56,5% 100,0%<br />

49 39 88<br />

55,7% 44,3% 100,0%<br />

5 13 18<br />

27,8% 72,2% 100,0%<br />

1 1<br />

100,0% 100,0%<br />

2 1 3<br />

66,7% 33,3% 100,0%<br />

1 1 2<br />

50,0% 50,0% 100,0%<br />

2 5 7<br />

28,6% 71,4% 100,0%<br />

10 21 31<br />

32,3% 67,7% 100,0%<br />

Ges<strong>und</strong>heitspflege ist unter den Männern für insgesamt 32,3% <strong>und</strong> bei den<br />

Frauen für insgesamt 55,7% von Bedeutung. Die Frauen zwischen 41-50Jahren<br />

haben das größte Interesse (84,6%) an Kursen <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitspflege, ausge-<br />

nommen der Alterklasse der über 61-Jährigen interessiert sich mindestens die<br />

Hälfte für ein derartiges Kursangebot.


Bei den Männern ist, wie bereits erwähnt, ein geringeres Interesse für Ges<strong>und</strong>-<br />

heitspflegekurse vorhanden: lediglich bei den 41-50 bzw. 51-60Jahre alten<br />

Männern liegt bei mindestens der Hälfte der Wunsch nach derartigen Angebo-<br />

ten vor (n=3 bzw. n=2).<br />

4.6.4 Interessieren Sie sich für <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> –förderung?<br />

Auf diese Frage gibt es die als Antwortmöglichkeiten „ja“, „unentschlossen“,<br />

„nein“ <strong>und</strong> „keine Angabe“.<br />

Weibliche Befragte:<br />

Unter den weiblichen Befragten ist das Interesse an Maßnahmen <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbildung/Ges<strong>und</strong>heitsförderung durchschnittlich weit verbreitet. 72,9% der<br />

Befragten gaben ein „ja“ an, 14,9% sind noch unentschlossen <strong>und</strong> lediglich<br />

5,9% finden <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>/Ges<strong>und</strong>heitsförderung für sich persönlich unin-<br />

teressant.<br />

Bei der jüngsten Altersklasse, den 18-24-Jährigen ist auffällig, dass die Nen-<br />

nungen für „ja“ <strong>und</strong> „unentschlossen“ fast gleich hoch sind. Mit zunehmendem<br />

Alter geben auch mehr befragte Frauen das Vorhandensein von Interesse an.<br />

Prozentual gesehen liegt in der Altersklasse der 51-60-Jährigen mit 94,1% das<br />

größte Interesse für <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> –förderung vor. Von den 40-51-<br />

Jährigen geben 92,1% an, dass sie interessiert seien, bei den über 61-Jährigen<br />

<strong>und</strong> den 31-40-Jährigen sind dies immer noch 81%.<br />

Männliche Befragte:<br />

Bei den Männern fällt das Interesse an Ges<strong>und</strong>heitsbil-<br />

dung/Ges<strong>und</strong>heitsförderung deutlich geringer als bei den Frauen aus. Hier ge-<br />

ben 50,9% ein „ja“ an, 27,3% sind noch unentschlossen <strong>und</strong> 17,3% lehnen jed-<br />

wedes Interesse an dem Thema ab. Besonders in der Gruppe der 18-24-<br />

Jährigen sind fast die Hälfte unentschlossen <strong>und</strong> fast ein Drittel nicht für Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsbildung <strong>und</strong> –förderung zu interessieren. In den höheren Altersstufen<br />

ist das Interesse deutlich höher als Unentschlossenheit oder Ablehnung von<br />

96


<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung. Das größte Interesse ist in den<br />

Altersklassen der 51-60-Jährigen <strong>und</strong> den über 61-Jährigen vorhanden.<br />

4.6.5 Haben Sie bereits an Kursen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> –<br />

förderung teilgenommen? Wenn nein, warum nicht?<br />

Wie bei der vorhergehenden Frage gibt es auch hier die Antwortmöglichkeiten<br />

„ja“, „unentschlossen“, „nein“ <strong>und</strong> „keine Angabe“. Wird auf die Frage mit „nein“<br />

geantwortet, wird nach den Gründen für die bisherige Nichtteilnahme an Kursen<br />

<strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> gefragt. Hier sind mehrere Antwortmöglichkeiten zuläs-<br />

sig.<br />

Weibliche Befragte:<br />

Von den 41-50-jährigen Frauen haben 50% Erfahrungen mit Kursen <strong>zur</strong> Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsbildung, darauf folgen 46,6% der über 61-Jährigen, 44,4% der 31-40-<br />

Jährigen <strong>und</strong> 35,3% der 51-60-Jährigen. Die niedrigste bisherige Teilnahme<br />

zeigen die 25-30-jährigen (14,3%) <strong>und</strong> die 18-24-jährigen (20,0%) Frauen.<br />

Unentschlossenheit bewegt sich auf einstelligen Prozentwerten, ausgenommen<br />

der 25-30-Jährigen, hier wird ein Wert von 28,6% erreicht. Der Gr<strong>und</strong> ist aller-<br />

dings in der geringen Stichprobengröße dieser Altersklasse zu sehen, vor fal-<br />

schen Interpretationsergebnissen sei hier gewarnt.<br />

Fast 60% der weiblichen Befragten aus den Altkreisen Lübben <strong>und</strong> Luckau ha-<br />

ben laut ihren Angaben noch nie an einem <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangebot teilge-<br />

nommen. Der Anteil der 18-24-Jährigen unter ihnen ist mit 76,9% sehr hoch.<br />

Lediglich die Gruppen der 41-50-Jährigen <strong>und</strong> die der über 61 Jahre alten<br />

Frauen erreichen hier einen etwas geringeren Wert von unter 50%. Auf die<br />

Gründe wird weiter unten eingegangen.<br />

97


Männliche Befragte:<br />

Von den männlichen Befragten haben insgesamt 28,2% bereits Erfahrungen mit<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>. Dabei haben von den 31-40-, 41-50- sowie über 61-<br />

Jährigen z. T. weniger als ein Viertel bereits an Kursen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong><br />

teilgenommen. Von den 18-24-jährigen Männern besuchten bereits über 30%<br />

einen Kurs <strong>und</strong> von den 51-60-jährigen Männern war es fast die Hälfte.<br />

Ganz unerfahren mit Angeboten der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> sind 68,2% der Män-<br />

ner. Unter den befragten 31-40Jahre alten Männern befindet sich der größte<br />

Anteil (83,3%). Darauf folgen die über 61-Jährigen mit 78,3%, die 18-24-<br />

Jährigen mit 64,6% <strong>und</strong> die 41-50-Jährigen mit 61,5%.<br />

Von den weiblichen <strong>und</strong> männlichen Befragten, die auf diese Frage mit „Nein“<br />

geantwortet haben, werden folgende Gründe ihrer bisherigen Nichtteilnahme<br />

genannt 7 :<br />

Ich erhalte keine Informationen zu Kursangeboten: 56,7%<br />

Weiß nicht. 17,0%<br />

Der Kurs entsprach nicht meinen Interessen. 11,2%<br />

Der Kurs war zu teuer. 8,0%<br />

Der Anfahrtsweg war zu weit. 7,1%<br />

Die Prozentangaben sind auf die Häufigkeit der Nennung (insgesamt 224 Nen-<br />

nungen) bezogen. Im Durchschnitt hat jeder bisher nichtteilnehmende Befragte<br />

1,19 Antworten zu dieser Frage gegeben.<br />

7 Hier erscheint eine Differenzierung nach dem Merkmal „Geschlecht“ nicht notwendig.<br />

98


An dieser Stelle gibt es zusätzlich eine offene Antwortkategorie „Sonstiges“.<br />

Hier werden folgende, bereits in Gruppen gefasste, Antworten gegeben:<br />

99<br />

Häufigkeiten Prozent<br />

keine Zeit 6 24%<br />

noch nichts davon gehört 5 20%<br />

kein Interesse/kein Bedarf 5 20%<br />

treibe regelmäßig Sport 2 8%<br />

Kursbeginn zu spät für Auswärtige 2 8%<br />

keine ansprechenden Kurse dabei 1 4%<br />

Körperlich nicht in der Lage 1 4%<br />

Bilde mich selbst ges<strong>und</strong>heitlich 1 4%<br />

keine Möglichkeit 1 4%<br />

es kostet Überwindung 1 4%<br />

Gesamt: 25 100%<br />

4.6.6 Ziehen Sie es in Erwägung in naher Zukunft an Ges<strong>und</strong>heitsbil-<br />

dung <strong>und</strong> –förderung teilzunehmen? Wenn nein, warum nicht?<br />

Auch bei dieser Frage gibt es die Antwortmöglichkeiten „ja“, „unentschlossen“,<br />

„nein“ <strong>und</strong> „keine Angabe“. Wird auf die Frage mit „nein“ geantwortet, wird nach<br />

den Gründen dafür gefragt, warum auch in Zukunft nicht geplant ist, an Kursen<br />

<strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> teilzunehmen. Hier sind mehrere Antwortmöglichkeiten<br />

zulässig.<br />

Weibliche Befragte:<br />

Bezogen auf die Frage, ob sie zukünftig an Angeboten <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong><br />

teilnehmen würden, antworten 39,8% der Frauen mit „ja“, 26,7% sind unent-<br />

schlossen <strong>und</strong> 25,4% möchten in naher Zukunft nicht an derartigen Kursen teil-<br />

nehmen. Die Entschlossenheit zukünftig an Kursen teilzunehmen ist ab einem<br />

Alter von 25 Jahren in allen Altersstufen recht gleichmäßig zwischen 41% <strong>und</strong><br />

57% verteilt. In der Gruppe der 18-24-Jährigen möchten sich jedoch lediglich<br />

13,8% der befragten Frauen in Zukunft beteiligen. Dafür ist in dieser Gruppe


fast die Hälfte unentschlossen. In den Altersgruppen zwischen 25 <strong>und</strong> 60 Jah-<br />

ren befinden sich ca. ein Viertel Unentschlossene unter den befragten Frauen.<br />

Definitiv „nein“ geben am häufigsten die über 61- sowie die 18-24-Jährigen an<br />

(35,6% bzw. 33,8%). Bei den 51-60 Jahre alten Frauen sind es noch 23,5% <strong>und</strong><br />

bei den restlichen Altersgruppen nur noch unter 15%.<br />

Auf die Gründe der zukünftigen Nichtteilnahme an Kursen <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbil-<br />

dung wird weiter unten eingegangen.<br />

Männliche Befragte:<br />

Von den 51-60-jährigen Männern möchten 53,8% zukünftig an Ges<strong>und</strong>heitsbil-<br />

dung teilnehmen. Geringer fällt dieser Wert für alle anderen Altersgruppen aus:<br />

bei den Gruppen der 31-40-Jährigen, den 41-50-Jährigen sowie den über 61-<br />

Jährigen sind das zwischen 33 <strong>und</strong> 39%. In der jüngsten Altersgruppe fallen nur<br />

8,3% auf die der zukünftig Teilnehmenden. Unentschlossen sind in dieser<br />

Gruppe 37,5% <strong>und</strong> nicht teilnehmen werden voraussichtlich 50% der befragten<br />

18-24-jährigen Männer. Der Anteil der Unentschlossenen ist in der Gruppe der<br />

31-40-Jährigen mit 50% am Höchsten, dafür ist die Zahl der in Zukunft Nicht-<br />

teilnehmenden in dieser Gruppe mit 16,7% am Niedrigsten. In den oberen Al-<br />

tersklassen liegt der Prozentsatz derer, die voraussichtlich nicht an Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbildung teilnehmen werden zwischen 23 <strong>und</strong> 39%.<br />

Die angegebenen Gründe für die zukünftige Nichtteilnahme werden im Folgen-<br />

den aufgelistet:<br />

Dafür habe ich kein Geld. 35,6%<br />

Weiß nicht. 32,7%<br />

Interessiert mich nicht. 25,7%<br />

Ich sehe keinen Sinn in <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>. 5,9%<br />

100


Insgesamt wurden zu dieser Frage 101 Antworten gegeben. Jeder Befragte gab<br />

auf die Frage, warum er zukünftig nicht an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> teilnehmen wür-<br />

de durchschnittlich 1,15 Antworten.<br />

Außerdem wurde ausgewertet, worin die Gründe für die Unentschlossenheit<br />

bezüglich zukünftiger Teilnahme an Kursen der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> liegen:<br />

Dafür habe ich kein Geld. 44,8%<br />

Weiß nicht. 41,4%<br />

Interessiert mich nicht. 6,9%<br />

Ich sehe keinen Sinn in <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>. 6,9%<br />

Unter der hier möglichen offenen Antwortkategorie „Sonstiges“ wurden folgende<br />

Angaben gemacht:<br />

101<br />

Häufigkeiten Prozent<br />

wenig/keine Zeit 12 41,4%<br />

der allgemeine Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

lässt es nicht zu 6 20,7%<br />

sehe keinen Sinn in GB/ bin ges<strong>und</strong> 5 17,2%<br />

fühle mich ausreichend ges<strong>und</strong>heitlich<br />

gebildet / treibe viel Sport 3 10,3%<br />

Angebote nicht interessant genug 1 3,4%<br />

man hat keine Chance in die Kurse<br />

in die Kurse hineinzukommen 1 3,4%<br />

keine Fahrtmöglichkeit 1 3,4%<br />

Gesamt: 29 100%


4.6.7 Wie sollte <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> organisiert sein, um Ihr Interesse<br />

zu wecken?<br />

Tab.22: Wünsche der Befragten <strong>zur</strong> Organisation von Kursen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong><br />

102<br />

Nennungen Prozent<br />

der Nen-<br />

nungen<br />

bezahlbar/kostengünstig 29 16,9%<br />

erreichbar, ortsnah 25 14,5%<br />

nicht zu streng, offen für Fragen, Teilnehmer mit einbe-<br />

ziehen, Spaß, ansprechend, jung, modern, nicht steril,<br />

aufregend, spannend, krass, abwechslungsreich 14 8,1%<br />

kostenfrei 12 7,0%<br />

mehr <strong>und</strong> rechtzeitige Information, Transparenz 12 7,0%<br />

nachmittags/abends, zeitlich machbar 11 6,4%<br />

praktische, anschauliche Vermittlung, aktive Teilnahme,<br />

lebensnah 11 6,4%<br />

wichtige, spezielle <strong>und</strong> interessante Themen, nicht all-<br />

gemein 9 5,2%<br />

immer nach neuestem Forschungsstand, fachlich kom-<br />

petent, Vortragsform, informativ 8 4,7%<br />

altersgerecht 7 4,1%<br />

Kostenübernahme bzw. –beteiligung durch Krankenkas-<br />

sen 7 4,1%<br />

in Kleingruppen 6 3,5%<br />

unkompliziert, für jeden verständlich, machbar 4 2,3%<br />

im Schul- <strong>und</strong> Klassenverband durchführen, Sportunter-<br />

richt 3 1,7%<br />

Sportverein, Gymnastikgruppe 3 1,7%<br />

großes Angebote vorhalten 3 1,7%


über Selbsthilfegruppe 2 1,2%<br />

über Hausarzt 2 1,2%<br />

über Seniorenklub 2 1,2%<br />

von Kindesalter/Schulalter an 2 1,2%<br />

Einmalige Nennungen sind nicht berücksichtigt.<br />

4.6.8 Wo sollten Angebote <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> veröffentlicht wer-<br />

den, um Sie zu erreichen?<br />

Tab. 23: Zugangswege <strong>zur</strong> Erreichung der Bevölkerung mit Informationen über Ges<strong>und</strong>heitsbil-<br />

dungsangebote<br />

103<br />

Nennungen Prozent<br />

der Nen-<br />

nungen<br />

Regionalpresse, Tagespresse, Zeitungen 129 38,4%<br />

öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser, Schulen 39 11,6%<br />

Krankenkassen (-broschüren, -zeitungen) 33 9,8%<br />

TV 24 7,1%<br />

Postwurfsendungen (persönlich) 22 6,5%<br />

Arztpraxen 22 6,5%<br />

Radio 19 5,7%<br />

schwarzes Brett, Informationstafeln 8 2,4%<br />

zentraler Ort (Rathaus etc.) 7 2,1%<br />

Flyer 7 2,1%<br />

Internet 6 1,8%<br />

Zeitschriften 6 1,8%<br />

Apotheken 5 1,5%<br />

Betriebe 4 1,2%<br />

Disko, Bar, Café, Zigarettenladen 3 0,9%<br />

Kaufhaus 2 0,6%<br />

Einmalige Nennungen sind nicht berücksichtigt.


4.7 Diskussion der Ergebnisse<br />

Aufgr<strong>und</strong> der geringen Beteiligung der Bevölkerung an der Befragung lässt sich<br />

ein verhältnismäßig geringes Interesse an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> vermuten. Nicht<br />

auszuschließen ist als weiterer Gr<strong>und</strong> der geringe Informationsstand über Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsbildung <strong>und</strong> –förderung in der Bevölkerung. Deutlich kommt dies in<br />

den Antworten, vor allem in der Altersgruppe der 18-24-Jährigen, zum Ausdruck<br />

(„halte eine solche Ausbildung für überflüssig!“). <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> wird in-<br />

nerhalb der Bevölkerung zum Teil als unpersönliche Wissensvermittlung, ohne<br />

praktische Anteile, verstanden, dies belegen Äußerungen, wie z.B. „Angebot im<br />

TV ist ausreichend“. Gewünscht wurde von Seiten der Befragten mehr <strong>und</strong><br />

rechtzeitige Information <strong>und</strong> Transparenz.<br />

Im weiteren Verlauf dieser Arbeit werden vorerst das Weiterbildungsvolumen<br />

<strong>und</strong> die Teilnahmefälle im Bereich <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> aus der Perspektive der<br />

Volkshochschulen beleuchtet, um so die allgemeine b<strong>und</strong>esweite Angebots-<br />

<strong>und</strong> Teilnahmesituation zu beschreiben <strong>und</strong> die steigende Relevanz der The-<br />

matik an Hand der steigenden Zahlen aufzuzeigen. Diesen statistischen Struk-<br />

turbeschreibungen auf B<strong>und</strong>esebene werden sodann die Ergebnisse der regio-<br />

nalen Bürgerbefragung in den Altkreisen Lübben <strong>und</strong> Luckau gegenüber ge-<br />

stellt.<br />

4.7.1 Struktur der Teilnehmerschaft in der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong><br />

Im Bereich der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> liegen b<strong>und</strong>esweite Strukturanalysen der<br />

Teilnehmenden nur vereinzelt vor. Lediglich die Volkshochschulen können nach<br />

Geschlecht <strong>und</strong> Alter differenzierte Daten <strong>und</strong> die gesetzlichen Krankenkassen<br />

– für „Maßnahmen der Ges<strong>und</strong>heitsförderung“ 8 – sogar zusätzlich Aussagen<br />

<strong>zur</strong> sozialen Schicht vorlegen. Ein Drittel der befragten Träger gaben für das<br />

Jahr 1994 hierzu Schätzwerte an. Demnach nehmen bei fünf Trägern überwie-<br />

gend Frauen an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> teil (zwischen 70 <strong>und</strong> 85%) <strong>und</strong> nur bei<br />

8 Darunter befinden sich fast ausschließlich Veranstaltungen der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>.<br />

104


einem Träger mehr Männer als Frauen (60% bzw. 40%) (B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie 1997).<br />

Bezogen auf die Altersstruktur der Teilnehmenden ergeben die Schätzungen,<br />

dass besonders die 35- bis 49-Jährigen an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sveranstaltun-<br />

gen teilnehmen. Bei den Volkshochschulen machen die 25- bis 34-Jährigen <strong>und</strong><br />

die 35- bis 49-Jährigen je 30% der Teilnehmerschaft aus. Auch bei den gesetz-<br />

lichen Krankenkassen bestätigt sich eine Teilnehmerschaft mittleren Alters, da-<br />

bei sind Frauen zwischen 30 <strong>und</strong> 49 <strong>und</strong> Männer ab 30, jedoch besonders im<br />

Alter von 60 bis 69 Jahren, vertreten (ebenda).<br />

Bezogen auf die Daten der GKV <strong>zur</strong> sozialen Schichtzugehörigkeit ist festzu-<br />

stellen, dass die Frauen der oberen sozialen Schicht anteilsmäßig fast doppelt<br />

so häufig vertreten sind, wie die der unteren Schicht. Bei den Männern sind alle<br />

Schichten gleichmäßig vertreten (ebenda).<br />

Innerhalb der im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Untersuchung wurden<br />

hinsichtlich der sozialen Schichtzugehörigkeit der Teilnehmerschaft keine Erhe-<br />

bungen vorgenommen. Es wurde danach gefragt, ob man bereits an Kursen <strong>zur</strong><br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> teilgenommen hat. Bei negativer Antwort, wurde weiter ge-<br />

fragt, worin die Gründe liegen:<br />

Bisher am häufigsten teilgenommen haben Frauen der Altersklasse der 41-50-<br />

Jährigen mit 50%. Die höheren Altersklassen haben nur einen wenig geringeren<br />

Anteil an der bisherigen Teilnehmerschaft. Zu erreichen gilt es, mit speziellen<br />

Angeboten für diese Zielgruppen, vor allem die 18-24-jährigen sowie die 25-30-<br />

jährigen Frauen. Unter den männlichen Befragten erreichte die jüngste Alters-<br />

klasse – im Gegensatz zu den gleichaltrigen Frauen – gemessen an den restli-<br />

chen Männern höhere Beteiligungszahlen. Die höchste Beteiligung erreichte<br />

hier jedoch die Gruppe der 41-50-jährigen Männer. Bisher am seltensten teilge-<br />

nommen haben hingegen die 31-50-jährigen sowie die über 61-jährigen Män-<br />

ner.<br />

105


Der am häufigsten genannte Gr<strong>und</strong> für die Nichtteilnahme war mit Abstand, bei<br />

56% der Befragten, die fehlende Information zu entsprechenden Kursangebo-<br />

ten. Hier zeigt sich ein dringender Bedarf an der Erhöhung der Transparenz<br />

bezüglich <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> in den Altkreisen Lübben <strong>und</strong> Luckau.<br />

Die Struktur der, innerhalb der Untersuchung ermittelten, Teilnehmerschaft ist<br />

ähnlich der, in der durch das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft,<br />

Forschung <strong>und</strong> Technologie (1997) herausgegebenen, Dokumentation zu Ge-<br />

s<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> allgemeiner Weiterbildung.<br />

Zudem ist es von Bedeutung auch die potentielle Teilnehmerschaft zu ermitteln<br />

sowie die Gründe für die zukünftige Nichtteilnahme bzw. für die Unentschlos-<br />

senheit über die zukünftige Teilnahme an Angeboten, Maßnahmen <strong>und</strong> Pro-<br />

grammen der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> –förderung in Erfahrung zu bringen. Um<br />

die Teilnehmerschaft an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>skursen zu erhöhen, können <strong>und</strong><br />

müssen diese gewonnenen Erkenntnisse in den Planungen <strong>und</strong> Konzeptionen<br />

für derartige Angebote berücksichtigt werden.<br />

Entschlossen zukünftig nicht an Kursen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> teilzunehmen<br />

sind, laut der Befragung, die jüngste sowie die älteste Altersklasse bei den<br />

Frauen <strong>und</strong> die höheren Altersklassen, jedoch bereits ab 31Jahren, bei den<br />

Männern. Unentschlossenheit zeigen vor allem die 18-24-jährigen Frauen (mit<br />

50% der Befragten dieser Altersklasse) sowie ca. ein Viertel der Frauen ab 25<br />

Jahren. Der Anteil der unentschlossenen Männer ist in der Gruppe der 31-40-<br />

Jährigen mit ca. der Hälfte am größten <strong>und</strong> unter den 18-24-jährigen Männern<br />

mit 37,5% am zweitgrößten. Die Hauptgründe für die zukünftige Nichtteilnahme<br />

bzw. die Unentschlossenheit über die zukünftige Teilnahme liegen - sofern<br />

Gründe benannt wurden - in der finanziellen Situation <strong>und</strong> am fehlenden Inte-<br />

resse.<br />

106


Außerdem wurde nach dem generellen Interesse an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> ge-<br />

fragt: Unter den Frauen ist ein großes Interesse an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> ables-<br />

bar. Tendenziell scheint mit steigendem Alter auch ein steigender Wert für ein<br />

Vorhandensein von diesbezüglichem Interesse verb<strong>und</strong>en. Unter den jüngsten<br />

befragten Frauen herrscht ein Gleichgewicht zwischen dem Vorhandensein von<br />

Interesse <strong>und</strong> der Unentschlossenheit darüber vor.<br />

Ein deutlich geringeres Interesse liegt bei den männlichen Befragten vor, den-<br />

noch sind die Verhältnisse zwischen den verschiedenen Altersklassen mit de-<br />

nen der Frauen vergleichbar.<br />

4.7.2 Erreichbarkeit der Teilnehmerschaft<br />

Dieses Kapitel nimmt auf die Ergebnisse der Fragestellungen zu den Wünschen<br />

bezüglich der Art der Organisation von Kursen der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> (vgl.<br />

Kap. 4.6.7) sowie <strong>zur</strong> Frage der persönlichen Zugänglichkeit für Informationen<br />

(vgl. Kap. 4.6.8) zu <strong>und</strong> über <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangebote Bezug.<br />

Auf die offene Frage, wie <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> organisiert sein sollte, um das<br />

Interesse der Befragten zu wecken, wird an erster Stelle der Kostenfaktor ge-<br />

nannt. Hierauf entfallen 16,9% (29 Nennungen) der Antworten. 14,5% (25 Nen-<br />

nungen) der Angaben bekräftigen, dass die Erreichbarkeit eines Angebotes ein<br />

weiterer relevanter Faktor ist. An dritter Stelle, <strong>und</strong> zwar zu 8,1% (14 Nennun-<br />

gen), wird die Bedeutung eines interessanten, abwechslungsreichen, zeitge-<br />

mäßen Angebotes beschrieben. Ferner entfallen jeweils 7% (12 Nennungen)<br />

auf die Kriterien „Kostenfreiheit“ <strong>und</strong> „mehr <strong>und</strong> rechtzeitige Information, Trans-<br />

parenz“ (vgl.: Kap. 4.6.7).<br />

Eine Ausrichtung der Angebote an den Ergebnissen dieser Fragestellung führt<br />

zu einem Angebot, das bürgernah, zugänglich <strong>und</strong> bedarfsgerecht ist.<br />

Zur Frage, wie die Menschen mit Informationen über Angebote der Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbildung zu erreichen sind, gibt der folgende Abschnitt Auskunft: die Mehr-<br />

heit (38,4%) der Bevölkerung ist über die Regional- <strong>und</strong> Tagespresse zu errei-<br />

107


chen. Zu 11,6% wird angegeben, dass eine Ansprache der Bevölkerung über<br />

öffentliche Einrichtungen erfolgen sollte, hierbei werden vor allem Schulen,<br />

Krankenhäuser <strong>und</strong> das Rathaus genannt. Ein wichtiger Informationsweg wird<br />

außerdem über die Krankenkassen gesehen, fast 10% der Menschen möchten<br />

über Broschüren <strong>und</strong> Prospekte der Krankenkassen angesprochen werden.<br />

Weitere wichtige Informationsmedien sind in diesem Zusammenhang das Fern-<br />

sehen (Regionalfernsehen), das Radio sowie (persönliche) Postwurfsendungen.<br />

Auch der Weg über Arztpraxen wird von 6,5% der Befragten als effektiv ange-<br />

sehen (vgl.: Kap. 4.6.8).<br />

4.7.3 Themenbereiche der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> - Interessenschwer-<br />

punkte<br />

Für die gesamte B<strong>und</strong>esrepublik liegen differenzierte Daten nach Themenbe-<br />

reichen der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> ausschließlich von den Volkshochschulen vor.<br />

Im Folgenden werden das Weiterbildungsvolumen in Form von Unterrichtsstun-<br />

den sowie die Teilnahmefälle aus Statistiken der Volkshochschulen dargestellt<br />

<strong>und</strong> erläutert. Mit einem Anteil von 50% der Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 56% der<br />

Teilnahmefälle ist der Bereich „Gymnastik, Bewegung“, gefolgt vom Bereich<br />

„Autogenes Training/Yoga“ mit 30% der Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 26% der Teil-<br />

nahmefälle, der größte Bereich (B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft,<br />

Forschung <strong>und</strong> Technik 1997, S.60).<br />

Im Bereich „Ges<strong>und</strong>heitsrelevante Weiterbildung 9 “ entfielen 1991 ca. 15% des<br />

Weiterbildungsvolumens <strong>und</strong> 18% aller Teilnahmefälle der Allgemeinen Weiter-<br />

bildung auf die ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Themenfelder „Umweltschutz/Ökologie“,<br />

„Kenntnisse für Sportarten“ <strong>und</strong> „Kindererziehung/Hilfe für Schule“ (ebenda).<br />

Mit 85% sind ges<strong>und</strong>heitsbildende Veranstaltungen, die auf das ges<strong>und</strong>heits-<br />

bezogene Handeln des Einzelnen bzw. auf die persönliche Ges<strong>und</strong>heit bezo-<br />

9 Als ges<strong>und</strong>heitsrelevant werden hier Angebote bezeichnet, die zwar nicht vordergründig unter<br />

den Oberbegriffen „Ges<strong>und</strong>heit“ bzw. „<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>“ laufen, dennoch aber nach dem<br />

heutigen Verständnis von Ges<strong>und</strong>heit durchaus Determinanten von Ges<strong>und</strong>heit darstellen bzw.<br />

potentiell gute Anknüpfungspunkte für das Aufgreifen wichtiger Ges<strong>und</strong>heitsfragen bieten.<br />

108


gen sind im Bereich der Volkshochschulen der dominierende Teil. Im Gegen-<br />

satz hierzu erreichen Veranstaltungen, die eher krankheitsbezogene Themen<br />

aufgreifen (z.B. Fragen <strong>zur</strong> Abhängigkeit oder Psychosomatik, von Erkrankun-<br />

gen <strong>und</strong> Heilmethoden oder von Ges<strong>und</strong>heits- bzw. Krankheitspflege) insge-<br />

samt nur einen Anteil von 8% aller Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 5,5% der Teilnahme-<br />

fälle. Der Anteil von Angeboten <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik bzw. Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

ist verschwindend gering. Laut der statistischen Erhebungen des Deutschen<br />

Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) (1994) zeigt der Bereich der Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbildung in den Volkshochschulen eine steigende Tendenz. Von 1992 auf<br />

1993 stieg das Weiterbildungsvolumen gemessen an Unterrichtst<strong>und</strong>en bun-<br />

desweit um 6%, in den neuen B<strong>und</strong>esländern um 40% (ebenda).<br />

Die Differenzierung der Themenfelder von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> im Rahmen der<br />

in diesem Kontext durchgeführten regionalen Bürgerbefragung hat eine ähnli-<br />

che Struktur. Im Folgenden sei diese noch einmal aufgezeigt <strong>und</strong> mit den wich-<br />

tigsten Ergebnissen der Untersuchung diskutiert (vgl. Kap. 4.6.2; Kap. 4.6.3):<br />

Bewegung, Fitness (z.B. Aerobic, Aquajogging, Tanz, Nordic Walking)<br />

Kurse zu Bewegung <strong>und</strong> Fitness stehen sowohl bei den Lübbener Frauen als<br />

auch den Luckauer Frauen an sehr hoher Stelle. Vor allem zeigt sich dies bei<br />

den 18-50-Jährigen. Unter einer zielgruppenspezifischen Herangehensweise<br />

wäre auch ein entsprechendes Angebot für über 50-jährige Frauen denkbar.<br />

Bei den Männern ist laut der Befragung der Bedarf an Bewegungs- <strong>und</strong> Fit-<br />

nesskursen vor allem bei den 18-24-jährigen Lübbenern <strong>und</strong> Luckauern wei-<br />

testgehend niedrig. Wie bereits vermutet, könnte dies in der, zumeist vorhande-<br />

nen, sportlichen Betätigung in dieser Altersgruppe in ihrer Freizeit begründet<br />

sein. Bei den Männern ist ein entsprechendes Angebot für die Altersgruppe der<br />

31-40-Jährigen (zumindest für den Altkreis Lübben) sowie für die über 61-<br />

Jährigen erwünscht.<br />

109


Insgesamt interessieren sich jedoch in beiden Altkreisen durchgängig mehr<br />

Frauen als Männer für dieses Themenfeld.<br />

Entspannung, Körpererfahrung (z.B. Stressbewältigung, Yoga, Autogenes<br />

Training, Progressive Muskelentspannung)<br />

Für den Bereich Entspannung <strong>und</strong> Körpererfahrung interessieren sich erwar-<br />

tungsgemäß ebenfalls mehr Frauen als Männer, <strong>und</strong> zwar mit einem Anteil von<br />

über 50% der befragten Frauen, der Anteil der Luckauer Frauen ist hier beson-<br />

ders hoch. Unter den Männern befinden sich dennoch ca. 40% der unter 50-<br />

Jährigen, die ein derartiges Angebot in Anspruch nehmen würden. Bei den<br />

Männern des Altkreises Luckau ist der Anteil mit über 50% etwas höher.<br />

Ernährung, Kochen (z.B. ges<strong>und</strong>e Ernährung, Gewichtsreduktion, Heilfas-<br />

ten, Ernährung bei spezifischen Krankheiten)<br />

Bei den Lübbener Bürgern stoßen Kurse bei ca. 50% der Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

auf Interesse. Bei den Luckauer Bürgern ist die Verteilung unter den Männern<br />

nahezu gleich, bei den Frauen jedoch sind die Luckauerinnen durchaus interes-<br />

sierter an diesem Themenbereich, fast drei Viertel der Befragten bek<strong>und</strong>en hier<br />

ihr Interesse.<br />

Erkrankungen <strong>und</strong> Heilmethoden (z.B. Homöopathie, Naturheilk<strong>und</strong>e, me-<br />

dizinische Einzelthemen, chronische Krankheiten)<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der steigenden Relevanz der Thematik in höheren Lebensphasen,<br />

lässt sich hier auch ein steigendes Interesse aus den Angaben innerhalb der<br />

Befragung ablesen, zumindest im Altkreis Lübben. Das heißt, Kurse zu Erkran-<br />

kungen <strong>und</strong> Heilmethoden machen ab einem Alter von 50 Jahren größeren<br />

Sinn als bei der jüngeren Altersgruppe. Bei den Luckauer Bürgern liegt das<br />

größte Interesse innerhalb der mittleren Altersstufen, ab einem Alter von 61<br />

Jahren sinkt die Bereitschaft <strong>zur</strong> Teilnahme an derartigen Angeboten. Unter-<br />

schiede zeichnen sich auch in der jüngsten Altersklasse ab. Hier herrscht bei<br />

den Luckauer Frauen <strong>und</strong> Männern ein größeres Interesse als bei den gleichalt-<br />

rigen Bürgern aus Lübben vor.<br />

110


Psychische Stabilität <strong>und</strong> soziale Kompetenz (z.B. Selbsterfahrung, Le-<br />

benssituationen)<br />

Kurse <strong>zur</strong> psychischen Stabilität <strong>und</strong> sozialen Kompetenz sind für Frauen <strong>und</strong><br />

Männer aus dem Altkreis Luckau attraktiver als für die Lübbener Bürger, wobei<br />

die höchsten Werte von Frauen zwischen 18 <strong>und</strong> 60 Jahren angegeben wer-<br />

den. Männer interessieren sich laut den Untersuchungsergebnissen weniger für<br />

diesen Bereich.<br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik, Ges<strong>und</strong>heitswesen (z.B. Ges<strong>und</strong>heitswesen, Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsversorgungssystem, Patientenaufklärung)<br />

In beiden Altkreisen ist ein weniger vorhandenes Interesse bei den 18-24-<br />

Jährigen ablesbar. Mit zunehmenden Lebensjahren steigt jedoch die Relevanz<br />

der Thematik unter den Befragten. Die höchsten Werte erreichen die über 61-<br />

jährigen Lübbener <strong>und</strong> bei den Luckauern die Menschen in der mittleren Le-<br />

bensphase. Zwischen den Geschlechtern herrscht hier weitestgehend Homo-<br />

genität innerhalb der Angaben.<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt (z.B. Klima/Wetter, Kleidung <strong>und</strong> Wohnen, Che-<br />

mie im Alltag, Arbeit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Umweltbelastung)<br />

Bei den Lübbenern ist das Interesse für Themen zu Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt<br />

ziemlich gleichmäßig unter allen Befragten verteilt, <strong>und</strong> zwar zu durchschnittlich<br />

20-30%. Einen Wert von 50% wird lediglich von den 41-50-jährigen Männern<br />

erreicht.<br />

Zwischen den Frauen <strong>und</strong> Männern aus dem Altkreis Luckau herrschen größe-<br />

re Unterschiede. Hier interessiert sich nahezu die Hälfte aller Frauen <strong>und</strong>, im<br />

Vergleich dazu, nur jeder 5. Mann für das Themenfeld. Zwischen den Men-<br />

schen der verschiedenen Alterklassen aus Luckau herrscht - mit Ausnahme der<br />

über 61 <strong>und</strong> der 31-40 Jahre alten Frauen (zu ca. einem Drittel) - ein ähnlich<br />

hoher Wert (über 50%) für ein vorhandenes Interesse an dieser Thematik.<br />

111


Sucht (z.B. illegale Drogen, Alkohol, Nikotin, Medikamente, Essen)<br />

Von erhöhter Bedeutung ist das Thema Sucht vor allem in den jüngeren Alters-<br />

stufen, in beiden Altkreisen <strong>und</strong> beiden Geschlechtern. Unter den Luckauer<br />

Bürgern ist das Interesse mit zunehmendem Alter jedoch gegenüber den Lüb-<br />

bener Bürgern gleichbleibend hoch. Ab einem Alter von 51 Jahren bei den Lüb-<br />

bener Bürgern <strong>und</strong> ab 61 Jahren bei den Luckauer Bürgern verliert die Thema-<br />

tik ihre Bedeutung. Unterschiede gibt es auch zwischen den Luckauer Frauen<br />

<strong>und</strong> Männern, hier finden mehr Männer als Frauen das Thema Sucht für sich<br />

von Bedeutung.<br />

Ges<strong>und</strong>heitspflege (z.B. Körperpflege, Naturkosmetik, Säuglingspflege,<br />

Unfallverhütung, Erste Hilfe, private häusliche Krankenpflege)<br />

Das Thema Ges<strong>und</strong>heitspflege ist bei den Frauen, sowohl in der jüngeren Al-<br />

tersstufe als auch bei den Älteren erwünscht, in der mittleren Lebensphase un-<br />

ter den Lübbener Frauen jedoch weniger präsent. Bei den Luckauer Frauen ist<br />

gerade in dieser Altersstufe das Interesse am stärksten vertreten. Bei den Män-<br />

nern aus beiden Altkreisen ist der Wunsch nach Angeboten <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heits-<br />

pflege, gemessen an den Frauen, weitaus weniger vorhanden. Das relativ hohe<br />

Interesse bei den 18-24-Jährigen lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit mit<br />

den, im Zusammenhang mit dem Erwerb des Fahrzeugführerscheins stehen-<br />

den, Kursen <strong>zur</strong> Ersten Hilfe erklären.<br />

Am Ende des Fragebogens wird den Befragten die Möglichkeit eingeräumt,<br />

sonstige Hinweise <strong>und</strong> Bemerkungen anzubringen. Dieser Rahmen wird vor<br />

allem genutzt, um spezielle Kurswünsche zu formulieren, aber auch um wieder-<br />

holt Kriterien der Inanspruchnahme bzw. Nichtteilnahme an Kursen der Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsbildung aus ihrer Sicht anzubringen. Auf eine Aufzählung der hier ge-<br />

machten Anmerkungen wird an dieser Stelle verzichtet. Die Rohliste der Be-<br />

merkungen <strong>und</strong> Hinweise ist im Anhang zu finden.<br />

112


5 Perspektiven <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten<br />

Mit dem Fokus zukünftig noch mehr Menschen, ges<strong>und</strong>heitlich belastete bzw.<br />

gefährdete, bei der Entwicklung ges<strong>und</strong>heitsförderlicher Lebensweisen <strong>und</strong> Le-<br />

bensbedingungen zu unterstützen, rücken folgende allgemeine Handlungsemp-<br />

fehlungen für die Arbeit im “Regionalen Netzwerk Ges<strong>und</strong>heitsförderung“ in den<br />

Vordergr<strong>und</strong> (übernommen aus bzw. in Anlehnung an B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie 1997, S.112ff.):<br />

die Suche nach Inhalten <strong>und</strong> Methoden einer <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> für Men-<br />

schen in verschiedenen Lebenssituationen, z.B. in sozialer Benachteiligung<br />

oder in besonderer Belastungssituation, Berücksichtigung der unterschied-<br />

lichen individuellen Bildungsgewohnheiten <strong>und</strong> bezogen auf die unter-<br />

schiedlichen Bedürfnisse von Frauen <strong>und</strong> Männern;<br />

Entwicklung, Durchführung bzw. Unterstützung insbesondere solcher For-<br />

men ges<strong>und</strong>heitsbezogener Arbeit, die den Kontakt zu bzw. die Zusam-<br />

menarbeit mit bisher schwer erreichbaren Bevölkerungsteilen verbessern<br />

helfen, dabei Suche nach zusätzlichen Kooperationsmöglichkeiten mit Ein-<br />

richtungen bzw. Fachvertretern, die guten <strong>und</strong>/oder alltäglichen Kontakt mit<br />

den Zielgruppen haben sowie möglichst auch direkt mit den Zielpersonen;<br />

Schaffung förderlicher Rahmenbedingungen für eine wirksame Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbildungsarbeit, insbesondere für das ges<strong>und</strong>heitsrelevante Lernen vor<br />

Ort / in der Region;<br />

Schaffung eines geeigneten Verhältnisses von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> in der<br />

Region bzw. im Lebensumfeld der Menschen, Integration in bestehende<br />

Betreuungs- <strong>und</strong> Versorgungsstrukturen sowie in die Arbeitswelt;<br />

Identifizierung <strong>und</strong> Schließung von Angebotslücken;<br />

aktives Aufgreifen aktueller ges<strong>und</strong>heitsbezogener Probleme oder The-<br />

menschwerpunkte in der Gemeinde/Region;<br />

Möglichkeit der gegenseitigen Impulsgabe <strong>und</strong> des systematischen Erfah-<br />

rungsaustausches innerhalb der Netzwerkakteure, aber auch anderer An-<br />

113


ieter von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> sonstiger ges<strong>und</strong>heitsrelevanter Initiati-<br />

ven vor Ort;<br />

Integration ges<strong>und</strong>heitsförderlicher Elemente in die Arbeit der Netzwerkan-<br />

gehörigen;<br />

Schaffung von Möglichkeiten „aufsuchender <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sarbeit“,<br />

d.h. auf die Menschen in ihren alltäglichen Lebensbezügen (z.B. im Stadt-<br />

teil, am Arbeitsplatz, in der Bildungseinrichtung, in Begegnungsstätten etc.)<br />

zuzugehen;<br />

Aufbau eines Systems von <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangeboten für alle Le-<br />

bensphasen <strong>und</strong> -situationen (Kindergarten, Schule, Aus- <strong>und</strong> Weiterbil-<br />

dung, beruflicher Tätigkeit sowie im Rahmen von kurativen bzw. therapeuti-<br />

schen, rehabilitativen <strong>und</strong> Kurmaßnahmen;<br />

aktive Suche nach gemeinsamen Möglichkeiten einer weit reichenden, res-<br />

sort- bzw. fachbereichs- <strong>und</strong> träger- bzw. einrichtungsübergreifend abge-<br />

stimmten Weiterentwicklung für eine flächendeckende bzw. wohnortnahe<br />

Versorgung mit angemessenen <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangeboten, auch<br />

durch eine punktuelle Einbeziehung ges<strong>und</strong>heitsrelevanter, jedoch nicht<br />

primär an <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> beteiligter, Institutionen;<br />

Förderung eines aktiven <strong>und</strong> offenen Umgangs mit bestehenden oder ver-<br />

meintlichen Konkurrenten;<br />

Herausarbeitung <strong>und</strong> Umsetzung der eigenen Möglichkeiten, ges<strong>und</strong>heits-<br />

bezogene Entwicklungsziele für die Region sowie für bestimmte Zielgrup-<br />

pen zu erstellen – in Zusammenarbeit mit kommunalen Einrichtungen, Be-<br />

trieben, privaten Einrichtungen <strong>und</strong> anderen Bildungsanbietern;<br />

systematische <strong>und</strong> regelmäßige Dokumentation der eigenen Ges<strong>und</strong>heits-<br />

bildungsarbeit;<br />

regelmäßige Evaluation der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>saktivitäten <strong>und</strong> sonstiger<br />

Maßnahmen durch die an der Planung <strong>und</strong> Durchführung Beteiligten;<br />

Schaffung bzw. Weiterentwicklung von Infrastrukturen <strong>zur</strong> systematischen<br />

Förderung <strong>und</strong> Unterstützung ihrer Mitgliedseinrichtungen, die Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbildung bzw. ges<strong>und</strong>heitsrelevante Weiterbildung anbieten, sowie der<br />

Selbsthilfearbeit insgesamt;<br />

114


Entwicklung von neuen <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sstrukturen bzw. –angeboten in<br />

Kooperation mit (anderen) Einrichtungen des Bildungs-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Sozialwesens sowie mit Selbsthilfegruppen, insbesondere Entwicklung von<br />

Strategien <strong>und</strong> Formen „aufsuchender“ <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>;<br />

Entwicklung von Formen <strong>und</strong> Strategien für die Integration von ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbezogenen Inhalten <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsförderlichen Methoden in nicht-<br />

ges<strong>und</strong>heitsbezogene Weiterbildung <strong>und</strong> Ausbildung;<br />

qualifizierte Koordinierung innerhalb der einzelnen Träger bzw. Einrichtun-<br />

gen, insbesondere inhaltliche <strong>und</strong> zeitliche Abstimmung der Ges<strong>und</strong>heits-<br />

bildungsaktivitäten sowie der sonstigen ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Weiterbil-<br />

dungsangebote sowie Ges<strong>und</strong>heitsförderungsmaßnahmen, d.h. u.a. Schaf-<br />

fung klarer Zuständigkeiten für diesen Bereich <strong>und</strong> strukturelle Verankerung<br />

der anfallenden Koordinierungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeit;<br />

Ausnutzung aller Möglichkeiten, zusätzliche materielle oder personelle<br />

Ressourcen für besondere Ges<strong>und</strong>heitsförderungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbil-<br />

dungsaktivitäten zu gewinnen, z.B. Suche nach Sponsoren, Gründung von<br />

Fördervereinen, im Falle der gemeinsamen Zielsetzung trägerübergreifen-<br />

de gemeinsame Erschließung (öffentlicher) Förderungen etc.;<br />

Nutzung aller Ressourcen für eine ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> umweltverträgliche<br />

Gestaltung sowie eine entsprechende materielle Ausstattung der Bildungs-<br />

stätten bzw. –einrichtungen;<br />

aktive Beteiligung an einrichtungsinternen Maßnahmen <strong>zur</strong> betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung;<br />

Einführung von trägerübergreifenden Qualitätszirkeln.<br />

Als erste logische Entwicklungsschritte innerhalb der Vernetzung werden von<br />

der Allianz für Ges<strong>und</strong>heitsförderung zuerst die Gestaltung der Kommunikati-<br />

ons- <strong>und</strong> Organisationsprozesse, d.h. die Organisation des eigenen<br />

Selbstverständigungs- <strong>und</strong> Abstimmungsprozesses angegeben <strong>und</strong> erst in der<br />

zweiten Stufe geht es um die tatsächliche Umsetzung der im Konsens festge-<br />

legten prioritären Maßnahmen/Aktionen/Programme in den Alltag der Bevölke-<br />

rung (Prümel-Philippsen 2001).<br />

115


Bezogen auf die konkreten Ergebnisse der regionalen Bürgerbefragung ist an<br />

erster Stelle eine Intensivierung der Information der Bevölkerung über Angebo-<br />

te/Maßnahmen/Programme der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> anzustreben. Verb<strong>und</strong>en<br />

mit diesen Bemühungen lässt sich zum einen eine Aufklärungssituation zum<br />

Thema <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> herstellen/fördern <strong>und</strong> zum anderen das ges<strong>und</strong>-<br />

heitliche Bewusstsein der Menschen sensibilisieren. Wichtig ist es zudem, die<br />

Angebote entweder gestaffelt nach sozialer Schicht, jedoch ohne Stigmatisie-<br />

rung derselben, <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen finanziellen Möglichkeiten des<br />

Einzelnen anzupassen oder sie generell kostenfrei anzubieten.<br />

Sinnvoller Weise wäre die Geschäftstellenfunktion von einem neutralen Akteur,<br />

der nicht in Wettbewerb zu anderen Einrichtungen steht, anzustreben. Bei-<br />

spielsweise könnte diese Aufgabe von der untersten Ges<strong>und</strong>heitsbehörde des<br />

Staates, dem Öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienst, übernommen werden. Zu den<br />

Aufgaben des ÖGD gehört es, ausdrücklich beschrieben im Gesetz über den<br />

Öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienst im Land Brandenburg §1 Abs. 4, räumliche <strong>und</strong><br />

funktionale Verb<strong>und</strong>e ges<strong>und</strong>heitlicher Dienstleistungen <strong>und</strong> Einrichtungen auf<br />

regionaler Ebene zu unterstützen (vgl.: Kap. 2.3). In diesem Zusammenhang<br />

werden von der Autorin noch große Potenziale <strong>zur</strong> Einbringung des ÖGD in die<br />

Netzwerkaktivitäten vermutet. Als eine der prioritären nächsten Aufgaben ist<br />

also, die Involvierung dieser Behörde in die Netzwerkprozesse zu sehen. Mit<br />

der Gewinnung des ÖGD als Netzwerkpartner ist auch der Landkreis vertreten.<br />

Deutlich hat die Auswertung der Befragung auch herausgestellt, dass gerade<br />

unter der jüngeren Bevölkerung (18-30-Jährige) das Wissen über Ges<strong>und</strong>heits-<br />

bildung sehr gering ist. Wichtig wäre hier eine systematische Aufklärungsarbeit,<br />

die den Menschen der Region die Methoden der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> näher<br />

bringt <strong>und</strong> aufzeigt, was <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> für jeden Einzelnen zu leisten<br />

vermag. Da innerhalb der Befragung ebenfalls herausgestellt werden konnte,<br />

dass die männliche Bevölkerung der Altkreise Lübben <strong>und</strong> Luckau eine unter-<br />

repräsentierte Gruppe ist, wäre eine gezielte Ansprache der Männer, um sie <strong>zur</strong><br />

116


Teilnahme an ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Kursen, Maßnahmen <strong>und</strong> Programmen zu<br />

bewegen, erforderlich.<br />

Um für die Öffentlichkeit ansprechbar zu sein, ist es wichtig als Netzwerk eine<br />

Kontaktadresse zu besitzen. Die Einrichtung eines sog. „Kooperationsbüros für<br />

Ges<strong>und</strong>heit“ wäre hier ein sinnvoller Schritt (vgl.: Kap. 2.6.7).<br />

Trojan <strong>und</strong> Legewie (2001) betonen die Bedeutung einer kontinuierlichen Eva-<br />

luation der Struktur-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität, die noch in den wenigsten<br />

Netzwerken realisiert ist (vgl.: Kap. 2.6.6). Für das „Regionale Netzwerk Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsförderung“, das sich als Zielstellung die bedarfsgerechte, zugängliche<br />

<strong>und</strong> bürgernahe Gestaltung der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangebote gewählt hat, ist<br />

ein von Anfang an impliziertes Qualitätsmanagementsystem, nicht nur der An-<br />

gebote selbst, sondern auch der Netzwerkarbeit, von elementarer Bedeutung.<br />

Hier werden Chancen <strong>und</strong> Möglichkeiten <strong>zur</strong> Verbesserung der Effektivität <strong>und</strong><br />

Effizienz herausgestellt <strong>und</strong> für den Netzwerkprozess nutzbar gemacht. Die Er-<br />

stellung eines auf die Strukturen, Prozesse <strong>und</strong> Zielsetzungen des Netzwerks<br />

angepassten Systems von Wirksamkeitsindikatoren ist bereits in der Anfangs-<br />

phase zu realisieren (vgl. Anhang: Fragebogen <strong>zur</strong> Evaluation der kooperativen<br />

Arbeit im Netzwerk).<br />

Der Bedarf an Koordinierungsarbeit bezüglich der Angebote, Programme <strong>und</strong><br />

Maßnahmen der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> wird an Hand der Auswertung der Frage-<br />

bögen ersichtlich, indem man die Interessen der befragten Menschen dem An-<br />

gebot an Kursen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> gegenüberstellt. Dieser Soll-/Ist-<br />

Vergleich <strong>und</strong> auf dieser Basis die Anpassung des Angebotes an Kursen <strong>zur</strong><br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> ist eine wichtige Aufgabe der Netzwerkmitglieder, um stra-<br />

tegisch sinn- <strong>und</strong> planvoll innerhalb der zukünftigen Netzwerktätigkeit vorzuge-<br />

hen <strong>und</strong> das Ziel der Schaffung eines bedarfsgerechten, zugänglichen <strong>und</strong> bür-<br />

gernahen <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangebotes zu verwirklichen.<br />

117


6 Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: „Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Allgemeine Weiterbildung“ – Strukturelle Veran-<br />

kerung der <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> in Deutschland - (B<strong>und</strong>esministe-<br />

rium für Bildung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie 1997,<br />

S. 56).<br />

Abb. 2: <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> von Erwachsenen durch Einrichtungen des<br />

Bildungs-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesens – ein Beitrag <strong>zur</strong> Ge-<br />

s<strong>und</strong>heitsförderung in Deutschland (B<strong>und</strong>esministerium für Bil-<br />

dung, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie 1997, S. 57).<br />

Abb. 3: Horizontale <strong>und</strong> vertikale Vernetzung (nach Trojan 1999)<br />

118


7 Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1: Die Beteiligung an der Befragung, aufgeschlüsselt nach Ge-<br />

schlecht <strong>und</strong> Altersklasse<br />

Tab. 2: Beteiligung der Lübbener, aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong><br />

Alter<br />

Tab. 3: Beteiligung der Luckauer, aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong><br />

Alter<br />

Tab. 4: Interesse an Angeboten zu Bewegung <strong>und</strong> Fitness (Altkreis Lüb-<br />

ben), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 5: Interesse an Angeboten zu Entspannung <strong>und</strong> Körpererfahrung<br />

(Altkreis Lübben), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 6: Interesse an Angeboten zu Ernährung <strong>und</strong> Kochen (Altkreis Lüb-<br />

ben), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 7: Interesse an Angeboten zu Erkrankungen <strong>und</strong> Heilmethoden (Alt-<br />

kreis Lübben), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 8: Interesse an Angeboten zu Psychische Stabilität <strong>und</strong> soziale<br />

Kompetenz (Altkreis Lübben), aufgeschlüsselt nach Geschlecht<br />

<strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 9: Interesse an Angeboten zu Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heits-<br />

wesen (Altkreis Lübben), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Al-<br />

ter<br />

Tab. 10: Interesse an Angeboten zu Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt (Altkreis<br />

Lübben), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 11: Interesse an Angeboten zu Sucht (Altkreis Lübben), aufgeschlüs-<br />

selt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 12: Interesse an Angeboten zu Ges<strong>und</strong>heitspflege (Altkreis Lübben),<br />

aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 13: Interesse an Angeboten zu Bewegung <strong>und</strong> Fitness (Altkreis Lu-<br />

ckau), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

119


Tab. 14: Interesse an Angeboten zu Entspannung <strong>und</strong> Körpererfahrung<br />

(Altkreis Luckau), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 15: Interesse an Angeboten zu Ernährung <strong>und</strong> Kochen (Altkreis Lu-<br />

ckau), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 16: Interesse an Angeboten zu Erkrankungen <strong>und</strong> Heilmethoden (Alt-<br />

kreis Luckau), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 17: Interesse an Angeboten zu Psychische Stabilität <strong>und</strong> soziale<br />

Kompetenz (Altkreis Luckau), aufgeschlüsselt nach Geschlecht<br />

<strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 18: Interesse an Angeboten zu Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heits-<br />

wesen (Altkreis Luckau), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Al-<br />

ter<br />

Tab. 19: Interesse an Angeboten zu Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt (Altkreis Lu-<br />

ckau), aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 20: Interesse an Angeboten zu Sucht (Altkreis Luckau), aufgeschlüs-<br />

selt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 21: Interesse an Angeboten zu Ges<strong>und</strong>heitspflege (Altkreis Luckau),<br />

aufgeschlüsselt nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter<br />

Tab. 22: Wünsche der Befragten <strong>zur</strong> Organisation von Kursen <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsbildung<br />

Tab. 23: Zugangswege <strong>zur</strong> Erreichung der Bevölkerung mit Informationen<br />

über <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong>sangebote<br />

120


8 Abkürzungsverzeichnis<br />

Abb. Abbildung<br />

ASB Arbeiter-Samariter-B<strong>und</strong><br />

AWO Arbeiterwohlfahrt<br />

Barmer EK Barmer Ersatzkasse<br />

BGF betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

BKK BV B<strong>und</strong>esverband der Betriebskrankenkassen<br />

BLK B<strong>und</strong>-Länder-Kommission für Bildungsplanung <strong>und</strong><br />

Forschungsförderung<br />

BMBF B<strong>und</strong>esministerium für Bildung, Wissenschaft, For-<br />

d. h. das heißt<br />

schung <strong>und</strong> Technologie<br />

DAK Deutsche Angestellten-Krankenkasse<br />

DNBGF Deutsches Netzwerk für betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsför-<br />

derung<br />

ENWHP European Network for Workplace Health Promotion<br />

(dt.: europäisches Netzwerk für betriebliche Ges<strong>und</strong>-<br />

heitsförderung)<br />

etc. et cetera<br />

e.V. eingetragener Verein<br />

ggf. gegebenenfalls<br />

gGmbH gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haf-<br />

tung<br />

GKV Gesetzliche Krankenversicherung<br />

HVBG Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossen-<br />

schaften<br />

i. S. im Sinne<br />

IGA Initiative Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Arbeit<br />

INQA Initiative “Neue Qualität der Arbeit”<br />

Kap. Kapitel<br />

121


KV kassenärztliche Vereinigung<br />

LDS Landkreis Dahme-Spreewald<br />

m. E. meines Erachtens<br />

N Gr<strong>und</strong>gesamtheit der befragten Bevölkerung<br />

n Stichprobenanzahl<br />

o.g. oben genannte<br />

ÖGD Öffentlicher Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

OPUS Offenes Partizipationsnetz <strong>und</strong> Schulges<strong>und</strong>heit<br />

Pkt. Punkt<br />

S. Seite<br />

sog. so genannte<br />

u.a. unter anderem<br />

u.a.m. <strong>und</strong> andere mehr<br />

u.ä. <strong>und</strong> ähnliches<br />

usw. <strong>und</strong> so weiter<br />

vgl. vergleiche<br />

VHS/ KVHS Volkshochschule/ Kreisvolkshochschule<br />

WHO World Health Organization<br />

z.B. zum Beispiel<br />

z.T. zum Teil<br />

(dt.: Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation)<br />

122


9 Literatur<br />

Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen (Hrsg.):<br />

Gemeinsame <strong>und</strong> einheitliche Handlungsfelder <strong>und</strong> Kriterien der Spitzen-<br />

verbände der Krankenkassen <strong>zur</strong> Umsetzung von § 20 Abs. 1 <strong>und</strong> 2 SGB V<br />

vom 21. Juni 2000 in der Fassung vom 12. September 2003. Unter:<br />

http://www.vdak.de/download/leitfaden_20_sgbv_12_09_2003.pdf, Zugriff:<br />

14.02.2005.<br />

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10 Anhang<br />

I. Gesprächsprotokoll vom 02.12.2004<br />

II. Gesprächsprotokoll vom 27.01.2005<br />

III. Anschreiben potentieller Kooperationspartner<br />

IV. Protokoll der Einführungsveranstaltung, 08.03.2005<br />

V. Protokoll der Gründungsveranstaltung, 12.05.2005<br />

VI. Protokoll der ersten Netzwerkveranstaltung, 07.07.2005<br />

VII. Beitrittserklärung<br />

VIII. Fragebogen <strong>zur</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heitsbildung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung in<br />

Ihrem Umfeld<br />

IX. Genehmigung des Ministeriums für Bildung, Jugend <strong>und</strong> Sport des<br />

Landes Brandenburg <strong>zur</strong> Durchführung einer wissenschaftlichen<br />

Untersuchung an Schulen<br />

X. Rohliste: zusätzliche Hinweise <strong>und</strong> Bemerkungen<br />

XI. Fragebogen <strong>zur</strong> Evaluation der kooperativen Arbeit im Netzwerk<br />

128

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