09.05.2013 Aufrufe

Das Internet als Bestandteil in der onkologischen Rehabilitation von ...

Das Internet als Bestandteil in der onkologischen Rehabilitation von ...

Das Internet als Bestandteil in der onkologischen Rehabilitation von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Technische Universität Berl<strong>in</strong><br />

Fakultät VIII Wirtschaft und Management<br />

Institut für Gesundheitswissenschaften/Public Health<br />

Dipl. Pol. Birgit Lampe<br />

Fürbr<strong>in</strong>gerstraße 16 – 10961 Berl<strong>in</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> <strong>Bestandteil</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen –<br />

e<strong>in</strong> Zugang zum Empowerment?<br />

Freie wissenschaftliche Arbeit<br />

zur Erlangung<br />

des Grades <strong>der</strong> Doktor<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitswissenschaften/Public Health<br />

- Dr. P.H. -<br />

Promotionsausschuss:<br />

genehmigte Dissertation<br />

Vorsitzende: Prof. Dr. Ulrike Maschewsky-Schnei<strong>der</strong>, TU Berl<strong>in</strong><br />

Berichter: Prof. Dr. Werner Müller-Fahrnow, Charité. Universitätsmediz<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Berichter: Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, TU Berl<strong>in</strong><br />

Tag <strong>der</strong> Disputation: 18. August 2004<br />

Berl<strong>in</strong> 2004<br />

D 83


Danksagung<br />

<strong>Das</strong> Gel<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde durch das Engagement vieler Menschen<br />

unterstützt und erst ermöglicht.<br />

Me<strong>in</strong> herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. Werner Müller-Fahrnow, Leiter <strong>der</strong><br />

Abteilung für Versorgungssystemforschung und Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

an <strong>der</strong> Charité, und Herrn Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Leiter <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

Public Health am Wissenschaftszentrum Berl<strong>in</strong> für Sozialforschung, für<br />

die angenehme Betreuung me<strong>in</strong>er Dissertation und die konstruktiven Anregungen<br />

im Entstehungsprozess dieser Arbeit. Zu je<strong>der</strong> Zeit konnte ich mit ihrer För<strong>der</strong>ung<br />

und Unterstützung rechnen.<br />

Auch den Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abteilung wie auch im Reha-Forschungsverbund<br />

BBS sei für viele wichtige H<strong>in</strong>weise und Diskussionen gedankt.<br />

Herzlich danken möchte ich Frau Beate Seewald, die mir <strong>als</strong> Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

des Reha-Zentrums Lübben und <strong>als</strong> Mentor<strong>in</strong> im Programm „Prepar<strong>in</strong>g Women to<br />

Lead“ e<strong>in</strong>en ersten wegweisenden E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die stationäre <strong>Rehabilitation</strong> gewährte.<br />

Gleichzeitig war sie die erste, die vom Erfolg des Projektes überzeugt<br />

war, <strong>in</strong>dem sie mir nicht nur e<strong>in</strong> großzügiges Promotionsstipendium, son<strong>der</strong>n<br />

gleichzeitig e<strong>in</strong> Forschungsfeld zur Verfügung stellte.<br />

Allen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern des Reha-Zentrums Lübben gilt an dieser<br />

Stelle me<strong>in</strong> Dank für die Unterstützung während <strong>der</strong> Feldphase <strong>der</strong> Forschungsarbeit.<br />

Allen Patient<strong>in</strong>nen des Reha-Zentrums Lübben, die an <strong>der</strong> Untersuchung teilgenommen<br />

haben, möchte ich für ihre Offenheit und ihr Vertrauen danken. Ohne<br />

den Mut <strong>der</strong> Frauen, die sich <strong>in</strong> dieser schwierigen Zeit auf das für sie neue „Experiment<br />

<strong>Internet</strong>“ e<strong>in</strong>gelassen haben, wäre die Dissertation nicht zustande gekommen.<br />

Mit ihnen durfte ich mehrfach die Fasz<strong>in</strong>ation dieser neuen Entdeckung<br />

erleben, die unabhängig <strong>von</strong> Alter und Erkrankung manches Mal überraschen<br />

o<strong>der</strong> unverhofft Horizonte erweitern konnte.<br />

Nicht zuletzt möchte ich me<strong>in</strong>en Freund<strong>in</strong>nen und Freunden und beson<strong>der</strong>s me<strong>in</strong>em<br />

Lebenspartner Roman Maczkowsky für die vielfältige Unterstützung, die<br />

Geduld und die Ermutigungen herzlich danken. Diese Begleitung durch die Höhen<br />

und Tiefen me<strong>in</strong>er Arbeit war e<strong>in</strong> wun<strong>der</strong>bares Geschenk.<br />

Vor allem aber gilt me<strong>in</strong> Dank me<strong>in</strong>en Eltern, Annegret und Claus Lampe, die<br />

immer an mich geglaubt und durch die selbstverständliche För<strong>der</strong>ung me<strong>in</strong>er<br />

Ausbildung e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung zum Gel<strong>in</strong>gen dieser Arbeit beigetragen<br />

haben.<br />

I


Abstract<br />

<strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> <strong>Bestandteil</strong> <strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

<strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen – e<strong>in</strong> Zugang zum Empowerment?<br />

H<strong>in</strong>tergrund:<br />

<strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Medium <strong>der</strong> Patienten<strong>in</strong>formation und <strong>als</strong> Möglichkeit des Austausches<br />

zwischen Betroffenen wird zunehmend diskutiert. Damit e<strong>in</strong>her geht e<strong>in</strong><br />

<strong>von</strong> vielen Seiten angestrebter Paradigmenwechsel im Arzt-Patienten-Verhältnis<br />

sowie e<strong>in</strong>e Zunahme chronischer Erkrankungen, die <strong>von</strong> Patienten e<strong>in</strong>e aktive<br />

Beteiligung am Erhalt ihrer Gesundheit erfor<strong>der</strong>t. Die Bereitstellung patientengerechter<br />

gesundheitsbezogener Information hat hier e<strong>in</strong>e wichtige Bedeutung. <strong>Das</strong><br />

Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong> verfügt über <strong>in</strong>tensive Erfahrungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Durchführung <strong>von</strong> Patientenschulungen; nicht zuletzt zielt e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe<br />

auf die Vorbereitung <strong>der</strong> Patienten auf ihren Alltag zu Hause und auf die Phase<br />

<strong>der</strong> ambulanten Nachsorge. Empowerment <strong>als</strong> Konzept, das – verkürzt ausgedrückt<br />

– Menschen zu selbstbestimmtem Handeln und somit zur Stärkung ihres<br />

<strong>in</strong>dividuellen Gesundheitspotenti<strong>als</strong> befähigen soll, dient <strong>als</strong> theoretische Verortung<br />

<strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung, kann es doch ideal diese unterschiedlichen<br />

Aspekte verknüpfen.<br />

Fragestellung:<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund untersucht die vorliegende Arbeit die Frage, <strong>in</strong>wieweit<br />

e<strong>in</strong> speziell für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen erarbeitetes <strong>Internet</strong>tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g während <strong>der</strong><br />

stationären <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> geeignet ist, Ressourcen für die Bewältigung<br />

<strong>von</strong> Problemen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachsorgephase nach Reha-Ende im S<strong>in</strong>ne des Empowerments<br />

zu bieten. Außerdem sollen das Profil <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternet<strong>in</strong>teressierten Patient<strong>in</strong>nen,<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Schulungsmaßnahme durch die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

sowie hemmende bzw. för<strong>der</strong>nde Faktoren für e<strong>in</strong>e Nutzung dieses Mediums untersucht<br />

werden.<br />

Methode:<br />

Zwischen Januar und Juli 2001 wurde allen Patient<strong>in</strong>nen, die auf Grund e<strong>in</strong>er<br />

Brustkrebserkrankung e<strong>in</strong>e <strong>Rehabilitation</strong>/Anschlussheilbehandlung im Reha-<br />

Zentrum Lübben <strong>in</strong> Anspruch nahmen, die Teilnahme an e<strong>in</strong>er gesundheitsbezogenen<br />

<strong>Internet</strong>schulung angeboten. Diese Maßnahme setzte ke<strong>in</strong>erlei Erfahrungen<br />

im Umgang mit Computer o<strong>der</strong> <strong>Internet</strong> voraus. Wichtiger <strong>Bestandteil</strong> <strong>der</strong> Maßnahme<br />

war neben e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>in</strong>formative und kommunikative Anwendungen<br />

des Mediums auch e<strong>in</strong>e Sensibilisierung h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Qualität mediz<strong>in</strong>ischer<br />

<strong>Internet</strong>seiten.<br />

Von 165 Frauen, die sich zu e<strong>in</strong>er Untersuchungsteilnahme bereit erklärten, nahmen<br />

78 an <strong>der</strong> Schulungsmaßnahme teil. Alle Untersuchungsteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

II


Abstract III<br />

wurden zu Reha-Beg<strong>in</strong>n und Reha-Ende sowie sechs Monate nach ihrer Entlassung<br />

per Fragebogen schriftlich befragt.<br />

E<strong>in</strong>gesetzt wurden Skalen zur Selbstwirksamkeitserwartung, zur Kontrollüberzeugung<br />

und zur Lebensqualität sowie kontextuelle Fragen zum erkrankungsbezogenen<br />

Informationswunsch, Inanspruchnahmeverhalten h<strong>in</strong>sichtlich unterstützen<strong>der</strong><br />

Maßnahmen und zur Computer- und <strong>Internet</strong>nutzung. Die Daten wurden<br />

e<strong>in</strong>er Datenbank zugeführt und unter Zuhilfenahme <strong>von</strong> SPSS <strong>in</strong> <strong>der</strong> Quer- wie<br />

auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Längsschnittanalyse deskriptiv, <strong>in</strong>ferenzstatistisch und <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem<br />

Umfang multivariat entsprechend <strong>der</strong> Fragestellung ausgewertet. Zudem konnten<br />

drei Patient<strong>in</strong>nen-Interviews durchgeführt und <strong>in</strong>haltsanalytisch bearbeitet werden.<br />

Ergebnis und Diskussion<br />

Die gewählte Intervention ist geeignet, für e<strong>in</strong>e bestimmte Gruppe <strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

Ergebnisse zu erzielen, die H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>en Empowermentprozess<br />

geben.<br />

Die Gruppe <strong>der</strong> Frauen, die auch sechs Monate nach Reha-Ende das <strong>Internet</strong> nutzt<br />

(n = 25), ist im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Untersuchungsgruppen im Mittel jünger<br />

und gehört e<strong>in</strong>er höheren Sozi<strong>als</strong>chicht an. In dieser Untersuchungsgruppe kann<br />

sich das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informationsmedium zu Gesundheit und Krankheit etablieren.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs verfügen diese Patient<strong>in</strong>nen bereits vor <strong>der</strong> Schulungsteilnahme häufiger<br />

über Erfahrungen im Umgang mit dem Computer. Gleichzeitig geben diese<br />

Frauen häufiger an, nach ihrer Entlassung auf e<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>anschluss und Unterstützung<br />

bei dessen Nutzung zu Hause zurückgreifen zu können. <strong>Das</strong> Fehlen dieser<br />

Ressourcen wird <strong>von</strong> den an<strong>der</strong>en Kursteilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>als</strong> häufigster Grund<br />

dafür angegeben, dass sie nach dem <strong>Internet</strong>kurs das Medium nicht weiter nutzen.<br />

Hier handelt es sich um Ressourcen, die sich möglicherweise hemmend bzw. för<strong>der</strong>nd<br />

auf die <strong>Internet</strong>nutzung auswirken. Es zeigen sich H<strong>in</strong>weise darauf, dass die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, sich für e<strong>in</strong>e Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung zu entscheiden<br />

mit <strong>der</strong> Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er höheren Sozi<strong>als</strong>chicht wie auch mit ger<strong>in</strong>geren<br />

Angaben zu Schmerzen steigt, dass die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit <strong>der</strong> Weiternutzung des<br />

<strong>Internet</strong>s nach Reha-Ende mit bereits vor <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> vorhandenen Computerkenntnissen<br />

und mit dem Wissen um e<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>zugang wächst.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> das Empowerment betreffenden Aspekte weisen die <strong>Internet</strong>nutzer<strong>in</strong>nen<br />

Zeichen für e<strong>in</strong>e deutliche Aktivierung im Vergleich zur Kontrollgruppe<br />

(ke<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>schulungsteilnahme) auf. Diese Frauen nehmen im Verlauf zwischen<br />

Reha-Beg<strong>in</strong>n und <strong>der</strong> Nachbefragung signifikant mehr Nachsorgeaktivitäten<br />

(wie Selbsthilfegruppen o<strong>der</strong> Sportgruppen) <strong>in</strong> Anspruch. Wer das <strong>Internet</strong><br />

auch <strong>in</strong> den sechs Monaten nach Reha-Ende erkrankungsbezogen nutzt, hat e<strong>in</strong>e<br />

höhere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, <strong>in</strong> dieser Zeit mehr Nachsorgeaktivitäten <strong>in</strong> Anspruch<br />

zu nehmen <strong>als</strong> zu Reha-Beg<strong>in</strong>n im Vergleich mit den an<strong>der</strong>en Untersuchungsgruppen.<br />

Die Frauen, die das <strong>Internet</strong> nach Reha-Ende weiterh<strong>in</strong> nutzten, setzen


Abstract IV<br />

die Informationen teilweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arzt-Patienten-Kommunikation e<strong>in</strong> und bewerten<br />

das <strong>Internet</strong> bei <strong>der</strong> Lösung erkrankungsbezogener Probleme mehrheitlich<br />

<strong>als</strong> hilfreich. Kritisch ist zu bemerken, dass im Rahmen <strong>der</strong> durchgeführten Intervention<br />

e<strong>in</strong>ige Teilnehmer<strong>in</strong>nen für die Bewertung <strong>der</strong> Qualität mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten<br />

sensibilisiert werden konnten, jedoch dies nicht bei allen Patient<strong>in</strong>nen<br />

gelungen ist.


Inhaltsverzeichnis<br />

1 E<strong>in</strong>leitung 1<br />

1.1 Entstehungsh<strong>in</strong>tergrund 1<br />

1.2 Kontextuelle E<strong>in</strong>bettung 2<br />

1.3 Erkenntnis<strong>in</strong>teresse und Aufbau <strong>der</strong> Arbeit 5<br />

1.3.1 Zielsetzung 5<br />

1.3.2 Fragestellung 7<br />

1.3.3 Struktur <strong>der</strong> Arbeit 8<br />

2 Theoretische Verortung 10<br />

2.1 Gesundheits- und rehabilitationswissenschaftlicher Kontext 10<br />

2.1.1 Prävention, <strong>Rehabilitation</strong> und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung 10<br />

2.1.1.1 Prävention 11<br />

2.1.1.2 <strong>Rehabilitation</strong> 13<br />

2.1.1.3 Gesundheitsför<strong>der</strong>ung 14<br />

2.2 Empowerment 16<br />

2.2.1 Entstehungsh<strong>in</strong>tergrund 16<br />

2.2.2 Begriffsbestimmung 18<br />

2.2.3 Stellenwert gesundheitsbezogener Information 19<br />

2.3 <strong>Das</strong> Empowerment-Konzept im Rahmen <strong>der</strong> Untersuchung 22<br />

2.3.1 Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes 23<br />

2.3.1.1 Studienergebnisse 24<br />

2.3.1.2 Generalisierte Selbstwirksamkeitserwartung 25<br />

2.3.1.3 Kontrollüberzeugungen zu Krankheit und Gesundheit 27<br />

2.3.1.4 Lebensqualität 29<br />

3 Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 31<br />

3.1 Soziodemographisches Profil <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen 31<br />

3.2 Zielgruppe: Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen 32<br />

3.2.1 Risikofaktoren und Prävention 33<br />

3.2.2 Therapie und Krankheitsbewältigung 35<br />

3.3 Sett<strong>in</strong>g: Stationäre onkologische <strong>Rehabilitation</strong> 37<br />

3.3.1 Empfehlungen für die onkologische <strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen 38<br />

3.3.2 Ambulante Nachsorge 41<br />

3.4 Intervention: Patientenschulung <strong>in</strong> <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong> 42<br />

3.4.1 Begriffsbestimmung und Zielsetzung 42<br />

3.4.2 Konzepte <strong>der</strong> Rentenversicherungsträger 44<br />

3.5 Stand <strong>der</strong> Forschung 45<br />

3.5.1 <strong>Internet</strong>nutzungsprofil 45<br />

3.5.2 <strong>Internet</strong> im Kontext chronischer Krankheit 47<br />

V


Inhaltsverzeichnis VI<br />

4 Methode 55<br />

4.1 Forschungsdesign 55<br />

4.1.1 Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Untersuchung 55<br />

4.1.2 Pretest 55<br />

4.1.3 Stichprobe: Größe und Kriterien für die Haupterhebung 56<br />

4.1.4 Vorgehensweise 58<br />

4.1.5 Fragebogenentwicklung 59<br />

4.1.6 Versuchsleiterbias 60<br />

4.2 Datenerhebung 61<br />

4.2.1 Organisation <strong>der</strong> Datenerhebung 61<br />

4.2.2 Rekrutierung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen 62<br />

4.2.3 Datenquellen und Datenverwaltung 63<br />

4.2.3.1 Fragebogen 63<br />

4.2.3.2 Schulungsprotokolle 64<br />

4.2.3.3 Interviews 65<br />

4.2.3.4 Krankenakten 65<br />

4.2.4 Datenschutzmaßnahmen 66<br />

4.3 Datenauswertung 67<br />

4.3.1 Quantifizierbare Daten 67<br />

4.3.1.1 Deskriptive Statistik 67<br />

4.3.1.2 Inferenzstatistische Methoden 68<br />

4.3.1.3 Multivariate Verfahren 68<br />

4.3.1.4 Beschreibung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulungsbewertung 69<br />

4.3.2 Qualitative Datenauswertung 69<br />

4.3.3 E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> Untersuchung <strong>in</strong> zwei Phasen 71<br />

4.4 Schulungsmodul für Patient<strong>in</strong>nen mit Brustkrebs (BKM) 71<br />

4.4.1 Projekt „Aktive Genesung“: Rahmenbed<strong>in</strong>gung für das BKM 72<br />

4.4.2 Comprehensive Computer Enhancement Support System (CHESS) 73<br />

4.4.3 Kriterien für die Festlegung <strong>der</strong> Schulungs<strong>in</strong>halte 74<br />

4.4.3.1 Technische Lern<strong>in</strong>halte 74<br />

4.4.3.2 Kategorien mediz<strong>in</strong>ischer Websites 75<br />

4.4.3.3 Festlegung <strong>der</strong> Schulungsziele 76<br />

4.4.4 Auswahlkriterien für die Beispielwebsites 78<br />

4.4.4.1 Suchmasch<strong>in</strong>en 78<br />

4.4.4.2 Klassifikation <strong>der</strong> Websites 79<br />

4.5 Exkurs: Qualitätssicherung mediz<strong>in</strong>ischer Informationen im <strong>Internet</strong> 79<br />

5 Ergebnisdarstellung 87<br />

5.1 Pretest: Machbarkeitsstudie 87<br />

5.1.1 Darstellung <strong>der</strong> Preteststichprobe 87<br />

5.1.1.1 Computer und <strong>Internet</strong> 87<br />

5.1.1.2 Soziodemographie 88<br />

5.1.1.3 Wunsch nach Informationen 89<br />

5.1.1.4 Soziale Unterstützung und Krankheitsbewältigung 90<br />

5.1.2 Schlussfolgerungen 94<br />

5.2 Hauptuntersuchung 95<br />

5.2.1 Stichprobenbeschreibung 95<br />

5.2.1.1 Drop-Out-Analyse 97<br />

5.2.1.2 E<strong>in</strong>ordnung <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe 98<br />

5.2.1.3 Zusammenfassung 99


Inhaltsverzeichnis VII<br />

5.2.2 Datenauswertung im Querschnitt 99<br />

5.2.2.1 Basel<strong>in</strong>eerhebung: Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> 101<br />

5.2.2.2 Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression zu T1 116<br />

5.2.2.3 Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse zu T1 118<br />

5.2.2.4 Zweiter Erhebungszeitpunkt: Ende <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> 119<br />

5.2.2.5 Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse zu T2 124<br />

5.2.2.6 Nachbefragung: Sechs Monate nach Reha-Ende 124<br />

5.2.2.7 Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression zu T3 139<br />

5.2.2.8 Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse zu T3 141<br />

5.2.3 Datenanalyse im Längsschnitt 142<br />

5.2.3.1 Allgeme<strong>in</strong>e Selbstwirksamkeitserwartung 143<br />

5.2.3.2 Kontrollüberzeugung zu Krankheit und Gesundheit (KKG) 144<br />

5.2.3.3 Lebensqualität (EORTC-QLQ C-30) 146<br />

5.2.3.4 Informationswunsch über Erkrankung und Behandlung 148<br />

5.2.3.5 Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression 151<br />

5.2.3.6 Zusammenfassung <strong>der</strong> Längsschnittanalyse 151<br />

5.3 Auswertung <strong>der</strong> qualitativen Daten 153<br />

5.3.1 Auswertung <strong>der</strong> Interviews: <strong>Internet</strong>expert<strong>in</strong>nen 153<br />

5.3.1.1 Ausgangsbed<strong>in</strong>gung 153<br />

5.3.1.2 Wirkung 153<br />

5.3.1.3 Informationsmanagement 155<br />

5.3.1.4 Kommunikation und Selbsthilfe (per <strong>Internet</strong>) 159<br />

5.3.1.5 <strong>Das</strong> Erlernen <strong>der</strong> Technik <strong>Internet</strong> 162<br />

5.3.1.6 Hemmende und för<strong>der</strong>nde Aspekte 162<br />

5.3.1.7 <strong>Das</strong> Medium <strong>Internet</strong> im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Informationsmedien 163<br />

6 Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse 164<br />

6.1 Die Untersuchungsergebnisse im Kontext des Forschungsfeldes 164<br />

6.1.1 Nachfrage <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>schulungen für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen 164<br />

6.1.2 Bewertung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung durch die Teilnehmer<strong>in</strong>nen 167<br />

6.1.3 Kann das <strong>Internet</strong> zum Empowerment <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen beitragen? 169<br />

6.1.3.1 <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informations- und Kommunikationsmedium 170<br />

6.1.3.2 <strong>Internet</strong>expert<strong>in</strong>nen 174<br />

6.2 Reichweite <strong>der</strong> Untersuchung 174<br />

7 Schlussbemerkung 177<br />

8 Literatur 183<br />

9 Anhang 204<br />

9.1 Abkürzungsverzeichnis 204<br />

9.2 Abbildungsverzeichnis 205<br />

9.3 Tabellenverzeichnis 207<br />

9.4 Unterlagen zur Patientenbefragung 210<br />

9.4.1 Patientenaufklärung und E<strong>in</strong>verständniserklärung 210<br />

9.4.2 Fragebogen 1-3 und Anschreiben 215<br />

9.4.3 Interviewleitfaden 244<br />

9.4.4 Schulungsprotokolle: Auswertung 245


Inhaltsverzeichnis VIII<br />

9.5 Unterlagen zum Brustkrebsmodul (BKM) 254<br />

9.5.1 Übersicht: Schulungsablauf 254<br />

9.5.2 Liste mit <strong>Internet</strong>h<strong>in</strong>weisen 259<br />

9.5.3 Übersicht: Kriterien für Auswahl <strong>der</strong> Schulungs-Websites 262<br />

9.6 Tabellenanhang 272<br />

9.7 Vorträge, Veröffentlichungen und Posterpräsentationen 296<br />

9.7.1 Vorträge und Präsentationen 296<br />

9.7.2 Veröffentlichungen 297


1 E<strong>in</strong>leitung<br />

1.1 Entstehungsh<strong>in</strong>tergrund<br />

Im Jahr 1999 wurde ich <strong>als</strong> Teilnehmer<strong>in</strong> für das <strong>von</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union geför<strong>der</strong>te<br />

Projekt „Prepar<strong>in</strong>g Women to Lead“ ausgewählt und konnte <strong>in</strong> diesem<br />

Rahmen an e<strong>in</strong>er Fortbildung im Bereich Krankenhausmanagement teilnehmen.<br />

Als Mentee <strong>der</strong> Geschäftsführung des Reha-Zentrums Lübben lernte ich über drei<br />

Monate <strong>in</strong>tensiv die Abläufe sowie das Management <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik kennen. <strong>Das</strong><br />

Reha-Zentrum Lübben – im brandenburgischen Spreewald gelegen – ist e<strong>in</strong>e<br />

Fachkl<strong>in</strong>ik für die <strong>Rehabilitation</strong> onkologischer und orthopädischer Patienten 1 mit<br />

220 Betten. Zahlreiche Gespräche mit Mitarbeitern und mit Patienten, aber auch<br />

die Teilnahme an den unterschiedlichen Therapieformen gewährten mir während<br />

dieser Zeit e<strong>in</strong>en nachhaltigen E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Praxis <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong>.<br />

Me<strong>in</strong>e Begeisterung und me<strong>in</strong> berufliches Engagement im H<strong>in</strong>blick auf gesundheits-(wissenschaftliche)<br />

Themen ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e getragen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Idee, Menschen<br />

solle – im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>von</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) – e<strong>in</strong> höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit<br />

ermöglicht und sie somit zu e<strong>in</strong>er Stärkung ihrer Gesundheit befähigt<br />

werden; e<strong>in</strong> komplexer Prozess, <strong>der</strong> sich auf <strong>der</strong> politischen und sozialen Ebene<br />

bewegt und Individuen wie auch die kollektive Gesundheit e<strong>in</strong>schließt (vgl. WHO<br />

1998).<br />

<strong>Das</strong>s dieses Paradigma <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch e<strong>in</strong>e deutliche Klammer zur und e<strong>in</strong>e<br />

herausragende Bedeutung für die <strong>Rehabilitation</strong> aufweist, verdeutlichte sich für<br />

mich im Lernprozess <strong>der</strong> Fortbildung und auch dieser Untersuchung immer stärker.<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ung am Thema <strong>Rehabilitation</strong> bedeutet deshalb für mich im<br />

Kontext dieser Arbeit, Bed<strong>in</strong>gungen zu schaffen dafür, dass Menschen lernen,<br />

ihre Erkrankung <strong>als</strong> e<strong>in</strong>e chronische anzuerkennen, <strong>als</strong> etwas, womit sie leben lernen<br />

können. Die Patienten s<strong>in</strong>d aufgefor<strong>der</strong>t, mit Hilfe des Gesundheitssystems zu<br />

Experten für ihre Erkrankung zu werden und diese – im Rahmen ihrer <strong>in</strong>dividuellen<br />

Fähigkeiten – zu managen. <strong>Das</strong> macht im mediz<strong>in</strong>ischen S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong><br />

tertiärpräventiven Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> aus (<strong>der</strong> Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Folgestörungen<br />

e<strong>in</strong>er Erkrankung) und umfassen<strong>der</strong> betrachtet die Möglichkeit e<strong>in</strong>es<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ungs- und Empowermentprozesses im Laufe e<strong>in</strong>er chronischen<br />

Erkrankung. Es darf dabei nicht vergessen werden, dass auch die verantwortlichen<br />

Instanzen des Gesundheitssystems bei <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong> Patienten auf diesem<br />

Weg aktiv werden sollten.<br />

1 Aus Gründen <strong>der</strong> Lesbarkeit wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit die männliche Form<br />

verwendet, wenn Männer und Frauen geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d. Wenn <strong>als</strong>o beispielsweise <strong>von</strong><br />

Patient<strong>in</strong>nen die Rede ist, s<strong>in</strong>d ausschließlich Frauen und zumeist die Zielgruppe dieser<br />

Untersuchung – an Brustkrebs erkrankte Frauen im Kontext <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> – geme<strong>in</strong>t.<br />

1


E<strong>in</strong>leitung 2<br />

Die Bereitstellung patientengerechter gesundheitsbezogener Informationen spielt<br />

<strong>in</strong> diesem Prozess e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle und somit auch die zentrale Frage, auf<br />

welche Weise im Rahmen <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong> Patienten die Informationen<br />

vermittelt werden können, die sie dafür benötigen. Wie kann zudem erreicht<br />

werden, dass Patienten auch nach <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> Möglichkeiten<br />

f<strong>in</strong>den, auf immer neu auftauchende Fragen Antworten und Unterstützung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Umsetzung des Gelernten zu f<strong>in</strong>den. 2<br />

Im Reha-Zentrum Lübben wurde 1999 <strong>als</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Experiment auf dem<br />

Gebiet <strong>der</strong> Patientenschulungen das Projekt „Aktive Genesung“ begonnen. Für<br />

dieses Programm wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Patientenbibliothek <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik fünf Computerarbeitsplätze<br />

e<strong>in</strong>gerichtet, die e<strong>in</strong>en Zugang zum <strong>Internet</strong> ermöglichten. Zudem<br />

wurde e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dikationsübergreifendes <strong>Internet</strong>schulungsmodul erarbeitet, das im<br />

Laufe <strong>der</strong> Schulungserfahrungen immer weiter ausgefeilt und überarbeitet wurde.<br />

Die Patienten konnten neben dem öffentlich zugänglichen <strong>Internet</strong>angebot auf e<strong>in</strong><br />

kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>ternes Portal zugreifen, das e<strong>in</strong>e große Sammlung <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>seiten zu<br />

unterschiedlichen Themen bereithielt. Die <strong>Internet</strong>schulungen richteten sich an<br />

orthopädische und onkologische Patienten gleichermaßen, die während drei Term<strong>in</strong>en<br />

mit je 2 Stunden Schulungszeit über gesundheitsbezogene Websites <strong>in</strong> den<br />

Umgang mit dem Medium <strong>Internet</strong> e<strong>in</strong>geführt wurden. <strong>Das</strong> Projekt fand großen<br />

Anklang bei den Patienten und wird <strong>in</strong> unterschiedlichen Schulungsformen (E<strong>in</strong>zeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />

themenorientierte <strong>Internet</strong>schulung) bis heute angeboten. Auf den<br />

ersten Erfahrungen dieses Projektes gründet sich die vorliegende Arbeit.<br />

1.2 Kontextuelle E<strong>in</strong>bettung<br />

Gesundheit sei, so Ilona Kickbusch (2001a/138)<br />

„<strong>als</strong> wichtige gesellschaftliche und persönliche Ressource zu fassen. […] Nicht nur die<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Gesellschaft auf die Gesundheit gilt es zu analysieren, son<strong>der</strong>n auch<br />

den Beitrag <strong>der</strong> Gesundheit zur Gesellschaft.“<br />

Diese „dritte große Public Health Revolution“ (ebd.) folge auf die Bemühungen<br />

<strong>der</strong> Kontrolle <strong>der</strong> Infektionskrankheiten durch Gesundheitsschutzmaßnahmen und<br />

den Kampf gegen nicht übertragbare Erkrankungen durch Verhaltensmodifikation<br />

(vgl. Kickbusch 2001b). Der ressourcenorientierte Ansatz des „New Public<br />

Health“ stellt das <strong>in</strong>dividuelle Empowerment, neben <strong>der</strong> Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Ver-<br />

2 Zur Zeit werden <strong>in</strong> Deutschland Disease-Management-Programme (DMP) mit dem Ziel<br />

e<strong>in</strong>er effizienteren und somit auch qualitativ verbesserten Versorgung chronisch Kranker<br />

entwickelt und diskutiert. Patienten sollen dabei auf vorgegebenen Versorgungspfaden<br />

e<strong>in</strong>e qualitätsgesicherte (evidenz-basierte) Versorgung erhalten. Die mediz<strong>in</strong>ische <strong>Rehabilitation</strong><br />

ist <strong>in</strong> diesen Programmen bislang nicht vertreten. Auch das Konzept des Case-<br />

Management kann <strong>in</strong> diesem Zusammenhang e<strong>in</strong>e Rolle spielen. (Vgl. Lüngen/Lauterbach<br />

2003)


E<strong>in</strong>leitung 3<br />

besserung <strong>der</strong> physischen und sozialen Umwelt durch e<strong>in</strong>e „healthy public policy“<br />

auf <strong>der</strong> politik<strong>in</strong>haltlichen Ebene sowie e<strong>in</strong>em Schwerpunkt auf <strong>der</strong> sozialen Ausgestaltung<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft (z. B. soziale Ungleichheit, Gen<strong>der</strong> <strong>als</strong> gesellschaftliches<br />

Organisationspr<strong>in</strong>zip, an<strong>der</strong>e gesellschaftliche Organisationsformen und<br />

Werte) <strong>in</strong> den Mittelpunkt <strong>der</strong> Bemühungen. Der Ansatz <strong>der</strong> Salutogenese nimmt<br />

hier e<strong>in</strong>en wichtigen Platz e<strong>in</strong> (vgl. Antonovsky 1987).<br />

Auf <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Ebene zählen zu den Ergebnissen e<strong>in</strong>er so verstandenen Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

die Verän<strong>der</strong>ung persönlicher Charakteristika und <strong>der</strong> Zuwachs<br />

an Fertigkeiten, zu denen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Gesundheitsalphabetisierung<br />

zählt (vgl. Kickbusch 2001b).<br />

Gesundheit <strong>als</strong> Ressource betrachtet bedeutet zum e<strong>in</strong>en, dass sowohl das Individuum<br />

wie auch die Gesellschaft Verantwortung für dieses wertvolle und endliche<br />

Gut tragen sollten und zum an<strong>der</strong>en, dass zwischen Individuum und Gesellschaft<br />

bezüglich <strong>der</strong> Gesundheitsressourcen wechselseitige Abhängigkeiten bestehen<br />

(z. B. h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Arbeitsleistung, <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />

etc.).<br />

<strong>Das</strong> Konzept des Empowerments wird aktuell auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>sforschung<br />

diskutiert (vgl. Schönle 2003/31). Obwohl <strong>der</strong> Empowerment-Ansatz bereits<br />

mehr <strong>als</strong> 20 Jahre alt ist, verliert er offenbar nicht an Aktualität. Im Kontext<br />

<strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> ist hier <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> im Juni 2001 vom Bundestag angenommene<br />

neunte Teil des Sozialgesetzbuches (SGB IX) <strong>von</strong> Bedeutung und <strong>in</strong><br />

diesem Zusammenhang die <strong>von</strong> <strong>der</strong> WHO im März 2001 verabschiedete „Internationale<br />

Klassifikation <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und Gesundheit“ (ICF)<br />

<strong>als</strong> wesentliche rechtliche und systematisierende Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

(vgl. www.bma.bund.de/download/gesetze_web/SGB09/sgb09x023.htm 11/2003)<br />

Die ICF, <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht Vorlage für das SGB IX, wurde aus dem vorher angewendeten<br />

Krankheitsfolgenmodell (ICIDH2) entwickelt und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e um<br />

den Aspekt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>beziehung <strong>von</strong> Kontextfaktoren erweitert. So kann nun die<br />

komplexe Lebenswirklichkeit Betroffener besser abgebildet werden. Im Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> ICF stehen die <strong>in</strong>dividuellen Aktivitäten des E<strong>in</strong>zelnen zur Teilhabe an<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft. E<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> das bio-psycho-soziale Modell, ist <strong>in</strong> dieser Systematik<br />

e<strong>in</strong>e Orientierung an den Ressourcen des E<strong>in</strong>zelnen zentral (vgl. Schuntermann<br />

2003/52).<br />

<strong>Das</strong> SGB IX legt se<strong>in</strong>en Schwerpunkt vergleichbar auf den hohen Stellenwert <strong>von</strong><br />

Selbstbestimmung und gleichberechtigter Teilhabe <strong>von</strong> Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />

o<strong>der</strong> <strong>von</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung bedrohter Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft. Ähnlich<br />

dem Empowerment-Ansatz sollen die persönliche Entwicklung ganzheitlich geför<strong>der</strong>t<br />

und somit e<strong>in</strong> möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben ermöglicht<br />

werden (vgl. Sachverständigenrat 2003/431; Schönle 2003/32).


E<strong>in</strong>leitung 4<br />

Teilhabe und Selbstbestimmung <strong>als</strong> Richtschnur machen e<strong>in</strong> Gesundheitssystem<br />

notwendig, das sich nicht nur an se<strong>in</strong>en Nutzern orientiert, son<strong>der</strong>n diese möglichst<br />

auch an Entscheidungen partizipieren lässt.<br />

Die Nutzerorientierung im Gesundheitswesen stellt <strong>der</strong> Sachverständigenrat für<br />

die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen seit e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>in</strong> den Mittelpunkt<br />

se<strong>in</strong>er Gutachten (vgl. Sachverständigenrat 2000/2001 und 2003, vgl. dazu<br />

auch: Forum Public Health 1999). Neben e<strong>in</strong>er verstärkten Partizipation <strong>von</strong> Patienten<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Vertretern <strong>in</strong> Gremien und Prozessen <strong>der</strong> Systemgestaltung for<strong>der</strong>t<br />

er e<strong>in</strong>e Kompetenzsteigerung <strong>der</strong> Nutzer durch qualitätsgesicherte und für<br />

Patienten verständliche Information. Auch hier wird Information <strong>als</strong> e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Voraussetzung für e<strong>in</strong>e aktive Beteiligung <strong>von</strong> Patienten an dem Erhalt ihrer<br />

Gesundheit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Behandlung e<strong>in</strong>er vorliegenden Erkrankung gesehen (vgl.<br />

Sachverständigenrat 2003/181 ff.).<br />

Die Frage <strong>der</strong> Qualität <strong>von</strong> Gesundheits<strong>in</strong>formation ist <strong>in</strong> diesem Prozess <strong>von</strong> entscheiden<strong>der</strong><br />

Bedeutung, dies gilt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch für mediz<strong>in</strong>ische <strong>Internet</strong>seiten,<br />

für die Maßnahmen <strong>der</strong> Qualitätssicherung wie z. B. das Peer-Review nicht<br />

greifen. Dennoch wird das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Medium <strong>der</strong> Patienten<strong>in</strong>formation zunehmend<br />

diskutiert, e<strong>in</strong> Trend, <strong>der</strong> wohl auch den steigenden <strong>Internet</strong>nutzungsraten <strong>in</strong><br />

Deutschland geschuldet ist (vgl. ebd. 244 ff.). Auch die Bundesversicherungsanstalt<br />

für Angestellte (BfA) diskutiert e<strong>in</strong>e mögliche Integration des <strong>Internet</strong>s <strong>in</strong> das<br />

Gesundheitstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g während <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>, um den Rehabilitanden im S<strong>in</strong>ne<br />

des Empowerments Zugang zu mediz<strong>in</strong>ischen und psychosozialen Informationen<br />

sowie Diskussionsforen vermitteln zu können (vgl. BfA 2003/29).<br />

<strong>Das</strong> Konzept e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>nen <strong>Rehabilitation</strong> sche<strong>in</strong>t folglich <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht<br />

prädest<strong>in</strong>iert, die aufgezeigten Ansätze im Rahmen <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

chronisch kranker Menschen zu verklammern.<br />

Wie nun kann dies konkret im Rahmen <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong> gel<strong>in</strong>gen?<br />

Haaf und Schliehe (2000/33) for<strong>der</strong>n <strong>als</strong> e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> zentralen Themen <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>sforschung<br />

die Weiterentwicklung und Evaluation <strong>von</strong> Konzepten, mit denen<br />

langfristig Verhaltensän<strong>der</strong>ungen bei Rehabilitanden bewirkt werden können.<br />

Dabei sche<strong>in</strong>t es <strong>von</strong> Bedeutung, dass <strong>in</strong> den Interventionen die komplexe Lebenswelt<br />

<strong>der</strong> Nutzer Beachtung f<strong>in</strong>det.<br />

„Entscheidend […] ist, dass das Individuum nicht <strong>als</strong> Summe <strong>von</strong> beliebig und e<strong>in</strong>zeln<br />

verän<strong>der</strong>baren Eigenschaften, Gewohnheiten und Lastern gesehen wird, […] son<strong>der</strong>n <strong>als</strong><br />

Individuum, das ständig aktive Integrations- und Konstruktionsleistungen zu vollbr<strong>in</strong>gen<br />

hat, durch die es sich mit den Anfor<strong>der</strong>ungen aus verschiedenen Lebensbereichen arrangiert<br />

und diese E<strong>in</strong>zelarrangements wie<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em Gesamtarrangement koord<strong>in</strong>iert.<br />

Möglich s<strong>in</strong>d Verän<strong>der</strong>ungen meist nur <strong>in</strong> den Wechselwirkungen zwischen […] Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

und den <strong>in</strong> ihnen enthaltenen expliziten und impliziten Anreizen e<strong>in</strong>erseits<br />

und dem sich arrangierenden Individuum an<strong>der</strong>erseits.“ (Rosenbrock 2002/31 f.)<br />

Die dargelegten aktuellen Diskussionsstränge berühren <strong>in</strong> ihren unterschiedlichen<br />

Facetten den Kern <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit, <strong>der</strong>en Anliegen es ist, diese zu e<strong>in</strong>em<br />

<strong>in</strong>teressanten und <strong>in</strong>novativen Netz zu verknüpfen. Die zentrale Frage dreht sich


E<strong>in</strong>leitung 5<br />

darum, wie es gel<strong>in</strong>gen kann, chronisch kranke Menschen <strong>in</strong> die Lage zu versetzen,<br />

sich, auf <strong>der</strong> Grundlage qualitätsgesicherter Informationen, aktiv und gemäß<br />

ihrer <strong>in</strong>dividuellen Fähigkeiten bzw. an die <strong>in</strong>dividuelle Lebenssituation angepasst<br />

<strong>als</strong> eigenkompetente Nutzer im Gesundheitswesen zu beteiligen. <strong>Das</strong> Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> gibt für e<strong>in</strong> solches Vorhaben gute Startbed<strong>in</strong>gungen, s<strong>in</strong>d doch<br />

Patientenschulungen lange wichtiger <strong>Bestandteil</strong> <strong>der</strong> Behandlungen. Für die gewählte<br />

Zielgruppe <strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen konstatiert <strong>der</strong> Sachverständigenrat<br />

Versorgungsdefizite entlang des gesamten Versorgungspfades. Brustkrebs gehört<br />

jedoch für etwa jede zehnte Frau <strong>in</strong> Deutschland zur Lebensrealität. Diese Krankheit<br />

ist für Frauen die häufigste Tumorerkrankung, verursacht den größten krebsbed<strong>in</strong>gten<br />

Verlust an Lebensjahren und zumeist erhebliche E<strong>in</strong>bußen an Lebensqualität<br />

(vgl. Sachverständigenrat 2000/71 ff. und 150 ff.). Gesundheit ist e<strong>in</strong>e<br />

kostbare persönliche und gesellschaftliche Ressource.<br />

1.3 Erkenntnis<strong>in</strong>teresse und Aufbau <strong>der</strong> Arbeit<br />

1.3.1 Zielsetzung<br />

Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ist es, im Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

zu untersuchen, <strong>in</strong>wieweit das Medium <strong>Internet</strong> im Rahmen <strong>von</strong> Patientenschulungen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden kann. Zielgruppe <strong>der</strong> Intervention s<strong>in</strong>d dabei<br />

Frauen, die an Brustkrebs erkrankt s<strong>in</strong>d und aus diesem Grund e<strong>in</strong>e Anschlussheilbehandlung<br />

(AHB) o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Rehabilitation</strong> im Reha-Zentrum Lübben <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen.<br />

Im Mittelpunkt steht bei dem Vorhaben die Befähigung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen zur eigenständigen<br />

Suche nach qualitativ hochwertigen, gesundheitsbezogenen Informationen<br />

im World Wide Web (WWW) sowie das Kennenlernen dessen kommunikativer<br />

Möglichkeiten. Diese Prämisse hat unterschiedliche Gründe und Konsequenzen.<br />

Im Gegensatz zur Vermittlung spezifischer erkrankungsbezogener Inhalte<br />

soll die <strong>Internet</strong>schulung die Fertigkeit zur speziellen Nutzung e<strong>in</strong>er für die<br />

Patient<strong>in</strong>nen neuen Technik ausbilden.<br />

Chronische Krankheiten verlangen <strong>in</strong> gewisser Weise e<strong>in</strong> lebenslanges Lernen im<br />

Umgang mit <strong>der</strong> Erkrankung, weil <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Verlauf immer wie<strong>der</strong> neue (Entscheidungs-)Situationen<br />

und Zustände auftreten, die für die Patient<strong>in</strong>nen möglicherweise<br />

e<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> Fragen aufwerfen. Gerade bei Krebserkrankungen verläuft<br />

die Krankheitsbewältigung <strong>in</strong> unterschiedlichen Phasen, so dass Informationen<br />

über die Erkrankung nicht zu je<strong>der</strong> Zeit erwünscht s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> verarbeitet werden<br />

können. Hier ist folglich e<strong>in</strong>e Möglichkeit gefragt, die flexibel aktuelle qualitativ<br />

hochwertige Informationen zu den auftretenden Fragen bereithält. <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong>


E<strong>in</strong>leitung 6<br />

kann diese Bed<strong>in</strong>gungen erfüllen, und es kann außerdem unabhängig <strong>von</strong> Ort und<br />

Tageszeit – wenn erwünscht anonyme – Kommunikation mit an<strong>der</strong>en Betroffenen<br />

über Chats, P<strong>in</strong>nwände o<strong>der</strong> Mail<strong>in</strong>glisten ermöglichen.<br />

Mit <strong>der</strong> Intervention soll nicht erreicht werden, das Gespräch mit dem Arzt, Beratungsstellen<br />

o<strong>der</strong> gar Selbsthilfegruppen zu ersetzen, es soll im Gegenteil e<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche Quelle an Informationen darstellen, um den Patient<strong>in</strong>nen beispielsweise<br />

e<strong>in</strong>e aktive Beteiligung im Arzt-Patienten-Verhältnis zu erleichtern o<strong>der</strong><br />

Adressen <strong>von</strong> Beratungsstellen, Sportangeboten o<strong>der</strong> Selbsthilfestellen ausf<strong>in</strong>dig<br />

zu machen – kurz: die Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> ihrer Eigenkompetenz h<strong>in</strong>sichtlich des Managements<br />

ihrer Erkrankung während <strong>der</strong> Nachsorgephase zu unterstützen.<br />

Deshalb ersche<strong>in</strong>t die <strong>Rehabilitation</strong> <strong>als</strong> geeigneter Zeitpunkt für e<strong>in</strong> solches Angebot,<br />

s<strong>in</strong>d doch die Patient<strong>in</strong>nen nach Reha-Ende nach dem stark vorgegebenen<br />

Versorgungsgeschehen <strong>von</strong> Akutkl<strong>in</strong>ik und <strong>Rehabilitation</strong> mit <strong>der</strong> vergleichsweise<br />

wenig strukturierten ambulanten Nachsorge konfrontiert. Die zu vermittelnden Informationen<br />

respektive Fertigkeiten sollten <strong>als</strong>o gewissen Nachhaltigkeitskriterien<br />

genügen. Auch <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht ersche<strong>in</strong>t das Erlernen e<strong>in</strong>er Technik zur Informationssuche<br />

e<strong>in</strong>er bloßen erkrankungsbezogenen Informationsübermittlung überlegen.<br />

Schließlich ist das langfristige Ziel <strong>der</strong> Intervention e<strong>in</strong>e Gesundheitsalphabetisierung<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen im S<strong>in</strong>ne des Empowerments. In diesem Konzept kommt<br />

zum Tragen, dass Menschen, um sich aktiv am Erhalt ihrer Gesundheit beteiligen<br />

zu können, diesbezüglich geeignete und verständliche Informationen zur Verfügung<br />

haben müssen. Empowerment bedeutet <strong>in</strong> diesem Zusammenhang, dass sie<br />

befähigt werden, sich aktiv und selbstbestimmt für ihre Gesundheit e<strong>in</strong>zusetzen<br />

und Kontrolle über ihr persönliches Leben zu erlangen.<br />

„Health literacy represents the cognitive and social skills which determ<strong>in</strong>e the motivation<br />

and ability of <strong>in</strong>dividu<strong>als</strong> (and communities) to ga<strong>in</strong> access to, un<strong>der</strong>stand, and use <strong>in</strong>formation<br />

<strong>in</strong> ways which promote and ma<strong>in</strong>ta<strong>in</strong> good health.“ (WHO 1998)<br />

Soll dieses Ziel im Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>Internet</strong>schulung erreicht werden, müssen bestimmte<br />

Voraussetzungen erfüllt se<strong>in</strong>. Zum e<strong>in</strong>en bedarf es Websites, die für<br />

Laien verständlich gestaltet und formuliert s<strong>in</strong>d, zum an<strong>der</strong>en müssen die Schulungsteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

neben <strong>der</strong> technischen Nutzungsfertigkeit über die Fähigkeit<br />

zur Beurteilung <strong>der</strong> Qualität und Glaubwürdigkeit mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten<br />

verfügen. Beide Punkte wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung berücksichtigt. 3<br />

3 In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde zu diesem Zweck e<strong>in</strong>e Liste mit – teilweise speziell<br />

für Patienten konzipierten – Websites an die Patient<strong>in</strong>nen im Anschluss an die Schulung<br />

ausgegeben. Die Sensibilisierung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen für Qualitätsmerkmale mediz<strong>in</strong>ischer<br />

<strong>Internet</strong>seiten war wichtiger <strong>Bestandteil</strong> <strong>der</strong> Schulung selbst. (Vgl. Kap 4.4 und 4.5)


E<strong>in</strong>leitung 7<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> dieser Arbeit zu Grunde liegenden Intervention wird versucht, angepasst<br />

an die Klientel e<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>schulung zu gestalten, die am Beispiel ausgewählter<br />

gesundheitsbezogener Websites die Teilnehmer<strong>in</strong>nen mit <strong>der</strong> Technik<br />

vertraut macht. Da die Patient<strong>in</strong>nen größtenteils über wenig Computer- und ke<strong>in</strong>e<br />

<strong>Internet</strong>erfahrung verfügen, muss <strong>der</strong> Schwerpunkt auf <strong>der</strong> Vermittlung technischer<br />

Grundkenntnisse liegen. Wenn – wie die Prognosen <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzungsuntersuchungen<br />

andeuten – das <strong>Internet</strong> <strong>in</strong> Zukunft immer größere Bevölkerungskreise<br />

erreicht, und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren auch ältere Patient<strong>in</strong>nen mit Brustkrebs das<br />

Medium bereits vor <strong>der</strong> Erkrankung kennen gelernt haben, wird sich <strong>der</strong> Kern e<strong>in</strong>er<br />

solchen Schulung eher auf gezielte Suchstrategien h<strong>in</strong>sichtlich spezifischer<br />

erkrankungsbezogener Inhalte beziehen können.<br />

1.3.2 Fragestellung<br />

Die vorliegende Untersuchung sucht folglich die Frage zu beantworten, <strong>in</strong>wieweit<br />

e<strong>in</strong>e unter den dargelegten Prämissen gestaltete <strong>Internet</strong>schulung für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

während <strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> Ressourcen<br />

für die Bewältigung <strong>von</strong> erkrankungsbezogenen Problemen nach Reha-Ende im<br />

S<strong>in</strong>ne des Empowerment-Konzeptes bieten kann.<br />

Folgt man <strong>der</strong> Literatur, so f<strong>in</strong>det man ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Operationalisierung des<br />

Empowerment-Konzeptes. Vielmehr s<strong>in</strong>d die dargestellten Lösungen den jeweiligen<br />

Fragestellungen angepasst, dennoch werden e<strong>in</strong>ige Elemente durchgängig<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Für diese Arbeit bedeutet dies den Rückgriff auf <strong>in</strong> diesem Forschungsbereich<br />

anerkannte Skalen zur Untersuchung <strong>von</strong> Selbstwirksamkeitserwartung<br />

und Kontrollüberzeugung, aber auch die Adaption des Empowerment-<br />

Konzeptes an die zu untersuchende Frage. Empowerment kann sich <strong>als</strong>o im Kontext<br />

<strong>der</strong> Untersuchung auch ausdrücken über E<strong>in</strong>schätzungen zum gewünschten<br />

Arzt-Patienten-Verhältnis, über e<strong>in</strong>e Aktivierung, ausgedrückt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />

unterstützen<strong>der</strong> Maßnahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachsorge wie Selbsthilfe- o<strong>der</strong> Sportgruppen,<br />

sowie über Äußerungen zum Wunsch nach Informationen o<strong>der</strong> Austausch<br />

über die Erkrankung.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Aspekt <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erschließung e<strong>in</strong>es<br />

neuen Forschungsfeldes. In Deutschland lagen zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Untersuchung ke<strong>in</strong>e<br />

vergleichbaren Studien vor, auch <strong>in</strong>ternational gibt es noch e<strong>in</strong>en großen Forschungsbedarf.<br />

Folglich steht die Erforschung <strong>der</strong> Profile <strong>der</strong> an e<strong>in</strong>er <strong>Internet</strong>schulung<br />

<strong>in</strong>teressierten Patient<strong>in</strong>nen wie auch die Bewertung <strong>der</strong> Intervention<br />

durch die Teilnehmer<strong>in</strong>nen ebenso im Vor<strong>der</strong>grund wie die Frage nach möglichen<br />

h<strong>in</strong><strong>der</strong>lichen und för<strong>der</strong>lichen Faktoren für e<strong>in</strong>e Teilnahme an <strong>der</strong> Schulung und<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für e<strong>in</strong>e weitergehende Nutzung des Mediums <strong>Internet</strong> nach Reha-<br />

Ende. Auch <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> ersten <strong>Internet</strong>erfahrungen <strong>der</strong>


E<strong>in</strong>leitung 8<br />

Patient<strong>in</strong>nen kommt e<strong>in</strong>e wichtige Bedeutung bei <strong>der</strong> Exploration des Forschungsfeldes<br />

zu.<br />

1.3.3 Struktur <strong>der</strong> Arbeit<br />

„Empowerment is unquestionably a (if not the) current >>buzz word


E<strong>in</strong>leitung 9<br />

das Medium <strong>Internet</strong> im Kontext chronischer Erkrankungen e<strong>in</strong>gesetzt wurde.<br />

E<strong>in</strong>e kurze E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> heutige <strong>Internet</strong>nutzungsprofile soll die E<strong>in</strong>ordnung <strong>der</strong><br />

vorliegenden Untersuchung bzw. <strong>der</strong> ausgesuchten Zielgruppe <strong>in</strong> die heutige <strong>Internet</strong>landschaft<br />

erleichtern und somit <strong>als</strong> H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formation dienen.<br />

<strong>Das</strong> darauf folgende Methodenkapitel erläutert ausführlich die bezüglich des Forschungsdesigns<br />

getroffenen Entscheidungen, die Organisation und Durchführung<br />

<strong>der</strong> Datenerhebung sowie die Vorgehensweise bei <strong>der</strong> Datenauswertung. Es handelt<br />

sich dabei größtenteils um aus Fragebögen entnommene, statistisch auszuwertende<br />

Daten, jedoch zudem – <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Umfang – um <strong>in</strong> Interviews gewonnenes<br />

und <strong>in</strong>haltsanalystisch aufbereitetes Material.<br />

E<strong>in</strong>en wichtigen Stellenwert nimmt die Erarbeitung des Brustkrebs-Schulungs-<br />

Moduls (BKM) e<strong>in</strong>. Dessen Entstehungsprozess und die zu Grunde gelegten<br />

Auswahlkriterien für Schulungsmaterial und Vorgehensweise werden <strong>in</strong> diesem<br />

Kapitel begründet.<br />

E<strong>in</strong> Exkurs zur Frage <strong>der</strong> Qualitätssicherung mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten schließt<br />

sich an. Er wird dem Methodenkapitel zugeordnet, da er sich <strong>in</strong>direkt auf die Intervention<br />

und <strong>der</strong> zu diesem Zweck entwickelten Schulung bezieht. Dieses<br />

Thema ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> im Zusammenhang mit <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung durch Patienten<br />

aktuell am meisten diskutierten und bezieht knapp die Frage nach <strong>der</strong> Qualität<br />

mediz<strong>in</strong>ischer Patienten<strong>in</strong>formation auch <strong>in</strong> Form an<strong>der</strong>er Medien e<strong>in</strong>.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Datenauswertung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Kapitel fünf dargestellt. Sie unterteilen<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pretest, <strong>der</strong> <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Machbarkeitsstudie die Voraussetzungen<br />

für die geplante Intervention prüfen sollte. Die anschließende Haupterhebung<br />

glie<strong>der</strong>t sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Querschnittsbetrachtung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> zu den drei Erhebungszeitpunkten<br />

die relevanten Untersuchungsgruppen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichen werden.<br />

In <strong>der</strong> darauf folgenden Längsschnittanalyse werden die Untersuchungsgruppen<br />

jeweils <strong>in</strong> ihrem Verlauf zwischen dem Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> und dem Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Nachbefragung sechs Monate nach Reha-Ende untersucht. Mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Interviewdaten können am Beispiel dreier Patient<strong>in</strong>nen mit bereits vor Reha-Beg<strong>in</strong>n<br />

bestehen<strong>der</strong> erkrankungsbezogener <strong>Internet</strong>nutzung E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> Erfahrungen<br />

gewonnen werden, die über die E<strong>in</strong>stiegserlebnisse <strong>der</strong> Kursteilnehmer<strong>in</strong>nen h<strong>in</strong>ausgehen.<br />

Diese Ergebnisse sollen <strong>in</strong> Kapitel sechs entlang <strong>der</strong> dieser Arbeit zu Grunde gelegten<br />

Fragestellungen diskutiert und mit Hilfe des aktuellen Forschungsstandes<br />

bewertet werden. Auch die E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Aussagekraft <strong>der</strong> Untersuchung <strong>in</strong><br />

Abwägung <strong>der</strong> getroffenen methodischen Entscheidungen wird thematisiert.<br />

Mögliche praxisorientierte Umsetzungsschritte aus den Ergebnissen und weiterer<br />

Forschungsbedarf werden im abschließenden Schlussteil vorgestellt.


2 Theoretische Verortung<br />

<strong>Das</strong> Empowerment-Konzept liegt <strong>der</strong> Untersuchung <strong>als</strong> e<strong>in</strong>e Schlüsselkategorie zu<br />

Grunde und soll somit im Rahmen dieses Kapitels ausführlich behandelt werden.<br />

Während zunächst <strong>in</strong> die Begriffe <strong>der</strong> Prävention, <strong>Rehabilitation</strong> und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

e<strong>in</strong>geführt wird, die für e<strong>in</strong>e Untersuchung des Empowerment-Konzeptes<br />

im gesundheits- und rehabilitationswissenschaftlichen Kontext bedeutsam<br />

s<strong>in</strong>d, mündet dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem Empowerment-Konzept<br />

selbst, das schließlich entlang <strong>der</strong> zu Grunde gelegten Fragestellung bestimmt und<br />

mit den kontextuell zugeordneten Begriffen <strong>in</strong> Beziehung gesetzt werden soll.<br />

Anschließend steht die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes<br />

im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung im Mittelpunkt<br />

des Interesses.<br />

2.1 Gesundheits- und<br />

rehabilitationswissenschaftlicher Kontext<br />

2.1.1 Prävention, <strong>Rehabilitation</strong> und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

Traditionelle Modellvorstellungen e<strong>in</strong>es sequentiellen Krankheitsverlaufes mit<br />

dementsprechend geglie<strong>der</strong>tem Versorgungssystem (unspezifische Gesundheitsför<strong>der</strong>ung,<br />

Prävention, Kuration, <strong>Rehabilitation</strong>, Pflege) können <strong>als</strong> veraltet betrachtet<br />

werden. Es handelt sich bei <strong>der</strong> sozialen und gesundheitlichen Versorgung<br />

um e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen, komplexen und ganzheitlichen Prozess (vgl. Spyra/Hansmeier/Müller-Fahrnow<br />

2002; Walter/Schwartz 1998/210).<br />

Dementsprechend problematisch gestaltet sich <strong>der</strong> Versuch, die e<strong>in</strong>zelnen Begriffe<br />

def<strong>in</strong>itorisch <strong>von</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu trennen. Wenn auch auf <strong>der</strong> sozialrechtlichen Ebene<br />

Prävention, Kuration und <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> Deutschland h<strong>in</strong>sichtlich des Sozialleistungssystems<br />

auf verschiedene Träger (Krankenversicherung und Rentenversicherung)<br />

aufgeteilt wurden, lässt sich e<strong>in</strong>e strikte Trennung <strong>von</strong> kurativen o<strong>der</strong><br />

rehabilitativen <strong>von</strong> präventiven Aufgaben und Leistungen nicht durchhalten.<br />

Dennoch soll im Folgenden versucht werden, <strong>in</strong> die jeweiligen Begriffe e<strong>in</strong>zuführen<br />

und schließlich Überschneidungen und Unterschiede zu verdeutlichen. Hierbei<br />

stehen zunächst Prävention und <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> ihrer (eher) versorgungspraktischen<br />

Ausrichtung im Blickfeld. <strong>Das</strong> Konzept <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung leitet<br />

schließlich zum Kernbegriff <strong>der</strong> Arbeit – dem Empowerment-Konzept – über und<br />

bietet somit e<strong>in</strong>e Erweiterung <strong>der</strong> vorher genannten Konzepte sowie gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong>e def<strong>in</strong>itorische Klammer an.<br />

10


Theoretische Verortung 11<br />

2.1.1.1 Prävention<br />

Präventive Konzepte versuchen, durch gezielte Aktivitäten e<strong>in</strong>e gesundheitliche<br />

Schädigung zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, weniger wahrsche<strong>in</strong>lich zu machen o<strong>der</strong> zu verzögern<br />

(vgl. Schwartz/Walter 1998/151). Dabei werden drei Formen <strong>der</strong> Prävention unterschieden;<br />

e<strong>in</strong>e Unterteilung, die auf Caplan (1964, <strong>in</strong> Maes 1992) zurückgeht,<br />

<strong>der</strong> se<strong>in</strong> Konzept <strong>in</strong> Bezug auf psychische Erkrankungen angewandt wissen<br />

wollte. Er verstand unter Primärprävention die Senkung <strong>der</strong> Inzidenzraten bei bereits<br />

vorliegenden Risikofaktoren; sekundärpräventive Maßnahmen sollten die<br />

Prävalenzraten senken, und Tertiärprävention deckte sich mit dem Konzept <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> (vgl. Becker 1997/517 f.; Maes 1992/13).<br />

In <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> WHO wird das Konzept erweitert. Hier umfasst nun die<br />

Krankheitsprävention sowohl Maßnahmen, die dem Aufkommen <strong>von</strong> Krankheiten<br />

vorbeugen wie auch solche, die <strong>der</strong>en Fortschreiten e<strong>in</strong>dämmen und Krankheitsfolgen<br />

m<strong>in</strong>imieren. Der Begriff Primärprävention wird hier gewählt <strong>als</strong> Ausdruck<br />

für Maßnahmen, die dem Auftreten e<strong>in</strong>er Störung vorbeugen sollen; sekundäre<br />

und tertiäre Prävention sollen e<strong>in</strong>e bereits aufgetretene Krankheit und <strong>der</strong>en Folgen<br />

durch Früherkennung und angemessene Behandlung zum Stillstand br<strong>in</strong>gen<br />

o<strong>der</strong> verzögern <strong>als</strong> auch das Auftreten <strong>von</strong> Rückfällen o<strong>der</strong> die Ausbildung chronischer<br />

Zustände reduzieren. Krankheitsprävention geht – so die WHO – üblicherweise<br />

vom Gesundheitssektor aus und bezieht sich zumeist auf Individuen<br />

und Bevölkerungsgruppen, die bestimmte Risikofaktoren aufweisen und/o<strong>der</strong> verschiedene<br />

Risikoverhaltensweisen ausüben (vgl. WHO 1998/4).<br />

Neben <strong>der</strong> Dreiteilung des Präventionskonzeptes h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> angesprochenen<br />

Ziele be<strong>in</strong>haltet es zugleich zwei methodische Ansätze, die jedoch im Idealfall<br />

komb<strong>in</strong>iert werden sollen. Maßnahmen, die das Verhalten <strong>von</strong> Individuen und<br />

Gruppen zu verän<strong>der</strong>n suchen, werden <strong>als</strong> Verhaltensprävention bezeichnet, während<br />

Verhältnisprävention an <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> biologischen, sozialen o<strong>der</strong><br />

technischen Umwelt ansetzt (vgl. Schwartz/Walter 1998/153).<br />

Kann <strong>in</strong>sgesamt die Erhöhung <strong>der</strong> Lebensqualität <strong>als</strong> wichtigstes Nebenziel <strong>von</strong><br />

Präventionsmaßnahmen bezeichnet werden, sollte bei <strong>der</strong> Priorisierung <strong>der</strong> Auswahl<br />

<strong>von</strong> Interventionen/Maßnahmen die kollektive Krankheitslast <strong>der</strong> Zielpopulationen,<br />

<strong>der</strong> wahrsche<strong>in</strong>liche Nutzen, <strong>der</strong> Aufwand (direkt und <strong>in</strong>direkt) sowie<br />

mögliche Nebenwirkungen Berücksichtigung f<strong>in</strong>den. Insgesamt werden auch bei<br />

<strong>der</strong> Planung <strong>von</strong> Präventionsmaßnahmen Grundsätze zur Zielgruppenorientierung<br />

bezüglich <strong>der</strong> Inhalte und didaktischen Form sowie die Notwendigkeit <strong>der</strong> Evaluation<br />

und Qualitätssicherung nach <strong>der</strong> Implementierung solcher Interventionen<br />

e<strong>in</strong>bezogen. Die Zielgruppenorientierung präventiver Maßnahmen sollte neben<br />

den klassischen Gruppen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen auf ältere und multimorbide<br />

Menschen ausgeweitet werden (vgl. ebd. 154 und 168).<br />

Häufig wird im deutschen Gesundheitssystem <strong>der</strong> Begriff Prävention auf primärpräventive<br />

Maßnahmen verkürzt verwendet. Spyra, Hansmeier und Müller-Fahr-


Theoretische Verortung 12<br />

now (2002) erklären dies mit <strong>der</strong> sozialrechtlichen Ausgestaltung <strong>der</strong> Verantwortung,<br />

die primär den Krankenkassen zugeordnet worden sei.<br />

(Primär-)präventive Maßnahmen haben zudem vielfach <strong>in</strong> den Alltag E<strong>in</strong>kehr gefunden,<br />

ohne dass sie durch die Bevölkerung <strong>als</strong> solche zu bemerken s<strong>in</strong>d, wie<br />

z. B. Tr<strong>in</strong>kwasserqualitätsprüfung, Produktsicherheitsprüfungen; Programme zu<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>schutzimpfungen gelten (noch) <strong>als</strong> Selbstverständlichkeit, ohne dass<br />

<strong>der</strong>/die E<strong>in</strong>zelne sie <strong>als</strong> Präventionsmaßnahme kategorisieren würde. Dies s<strong>in</strong>d<br />

Folgen e<strong>in</strong>er breit angelegten präventiven Infrastruktur, die Institutionen auf nationaler<br />

Ebene (wie die BzgA), auf Landesebene (wie die Landesm<strong>in</strong>isterien für<br />

Gesundheit) und auf kommunaler Ebene (z. B. die Gesundheitsämter) umsetzen<br />

(vgl. Walter/Schwartz 1998).<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Verschiebung des Krankheitsspektrums <strong>von</strong> den klassischen<br />

Infektionskrankheiten zu chronischen Krankheiten kommt den (sekundär- und<br />

tertiär-)präventiven Bemühungen kurativer und rehabilitativer Versorgungsstrukturen<br />

e<strong>in</strong>e immer größere Bedeutung zu. Sekundär- und tertiärpräventive Maßnahmen<br />

s<strong>in</strong>d feste <strong>Bestandteil</strong>e <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> Deutschland, <strong>in</strong>dem beispielsweise<br />

sekundärpräventiv e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>imierung <strong>von</strong> Risikofaktoren bei Patienten<br />

angestrebt wird. Der Schwerpunkt <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> liegt hier dennoch im tertiärpräventiven<br />

Bereich durch Maßnahmen zur Verr<strong>in</strong>gerung <strong>von</strong> Schädigungen<br />

und Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, zur L<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>von</strong> durch Gesundheitsprobleme verursachten<br />

Leiden und zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> Patienten an das chronische Krankheitsgeschehen.<br />

Zielrichtung ist hierbei die Ausrichtung auf e<strong>in</strong>e Beseitigung/Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong><br />

Krankheitsfolgen. Auch die Kuration f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>en Schwerpunkt <strong>in</strong> den genannten<br />

präventiven Ebenen, die Ausrichtung zielt hier jedoch eher auf e<strong>in</strong>e Beseitigung<br />

<strong>der</strong> Krankheitsursachen, <strong>als</strong>o auf Behandlung und Therapie. Dennoch s<strong>in</strong>d beide<br />

Bereiche im Versorgungssystem zeitlich und <strong>in</strong>haltlich mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verzahnt, wie<br />

auch e<strong>in</strong>e klare Abgrenzung zwischen therapeutischen und sekundär- sowie tertiärpräventiven<br />

Maßnahmen oftm<strong>als</strong> nicht möglich ist (vgl. Spyra/Hansmeier/Müller-Fahrnow<br />

2002). 4<br />

4 Gleichzeitig besteht zwischen den Bereichen des Versorgungssystems (Prävention,<br />

Kuration, <strong>Rehabilitation</strong>, Nachsorge) e<strong>in</strong>e ausgewiesene Schnittstellenproblematik, <strong>der</strong>en<br />

Ursachen bspw. im geglie<strong>der</strong>ten System <strong>der</strong> sozialen Sicherung und/o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

mangelnden Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bereiche untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gesehen werden. Siehe<br />

hierzu z. B. Weber-Falkensammer/Vogel 1997; Sachverständigenrat 2000; Spyra/Hansmeier/Müller-Fahrnow<br />

2002.


Theoretische Verortung 13<br />

2.1.1.2 <strong>Rehabilitation</strong><br />

Wie bereits ausgeführt stellt <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> die Durchführung tertiärpräventiver<br />

Maßnahmen e<strong>in</strong>e wichtige Säule dar. 5<br />

Haupt und Delbrück fassen das Verhältnis zwischen <strong>Rehabilitation</strong> und Prävention<br />

mit Bezug auf den für die <strong>Rehabilitation</strong> wichtigen Aspekt <strong>der</strong> Teilhabe folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

„Die WHO versteht unter Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> (tertiäre Prävention) die Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

o<strong>der</strong> Beseitigung <strong>von</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen und die Vermeidung <strong>der</strong> Ausglie<strong>der</strong>ung aus<br />

Arbeit, Beruf und Gesellschaft.“ (Haupt/Delbrück 1998/41)<br />

In <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong> kommt verhaltensmediz<strong>in</strong>ischen Behandlungsansätzen<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Funktion zu, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf Grund <strong>der</strong> Zunahme<br />

chronischer Erkrankungen, die größtenteils auch verhaltensabhängige Komponenten<br />

be<strong>in</strong>halten. Unterschieden werden muss hier zwischen reversiblen und irreversiblen<br />

Gesundheitsstörungen, aus denen sich e<strong>in</strong>e unterschiedliche therapeutische<br />

Schwerpunktsetzung ergibt. Während bei ersteren <strong>der</strong> Abbau <strong>von</strong> Risikofaktoren<br />

und die För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Gesundheitsverhalten im Vor<strong>der</strong>grund stehen, ist<br />

bei letzterem eher e<strong>in</strong>e Adaption an die Funktionse<strong>in</strong>bußen vorrangig. Als zentral<br />

wird betrachtet, Patienten im Krankheitsmanagement sowie bei <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung<br />

und -akzeptanz zu unterstützen (vgl. Haupt/Delbrück 1998/41 f.).<br />

Präventive Ansätze <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> gehen jedoch häufig darüber h<strong>in</strong>aus. Gerade<br />

die <strong>Rehabilitation</strong> bietet mit <strong>der</strong> Verknüpfung somatischer, funktioneller, beruflicher<br />

und psychosozialer Maßnahmen sowie mit dem Anspruch e<strong>in</strong>es ganzheitlichen<br />

und positiven Gesundheitskonzeptes günstige Bed<strong>in</strong>gungen für die<br />

Übernahme salutogenetischer, <strong>als</strong>o an den Ressourcen <strong>der</strong> Patienten orientierter<br />

Pr<strong>in</strong>zipien 6 , auf denen letztlich auch das Konzept <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung 7 beruht.<br />

Noch orientieren sich zwar die meisten <strong>Rehabilitation</strong>s-Programme überwiegend<br />

an e<strong>in</strong>em Abbau <strong>von</strong> Risikofaktoren <strong>als</strong> präventivem Konzept, dennoch<br />

sche<strong>in</strong>en ressourcenorientierte Ansätze zunehmend Beachtung zu f<strong>in</strong>den. In diesem<br />

S<strong>in</strong>ne umfasst die <strong>Rehabilitation</strong> chronischer Krankheiten seelisches und<br />

körperliches Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konzept, <strong>in</strong> dem Gesundheit <strong>als</strong> lebenslanger<br />

Prozess verstanden wird, <strong>der</strong> <strong>von</strong> <strong>in</strong>dividuellen Lebensgeschichten sowie den sozialen<br />

und ökologischen Gesellschaftsverhältnissen geprägt wird. Sie zielt nicht<br />

nur auf das <strong>in</strong>dividuelle Verhalten <strong>der</strong> Rehabilitanden, son<strong>der</strong>n mündet zudem <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Ermutigung <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebens- und Umweltbed<strong>in</strong>gungen. Rehabili-<br />

5 Allerd<strong>in</strong>gs wird verschiedentlich darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass sich <strong>der</strong> Begriff<br />

Tertiärprävention nie vollständig durchsetzen konnte. (Vgl. Laaser/Hurrelmann/Wolters<br />

1998/178)<br />

6 Zum Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Salutogenese siehe Antonovsky (1987); e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung z. B. <strong>von</strong><br />

Bengel (1997).<br />

7 <strong>Das</strong> Konzept <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung wird im folgenden Abschnitt umfassend<br />

behandelt.


Theoretische Verortung 14<br />

tanden werden hierbei <strong>als</strong> eigenverantwortliche Partner angesehen (vgl. Bengel/Strittmatter/Willmann<br />

1998/78 ff.; mit Bezug auf die Psychoonkologie: vgl.<br />

Weis 1997a/109 ff.). <strong>Das</strong> <strong>in</strong> diesem Abschnitt bereits angedeutete Konzept <strong>der</strong><br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung wird im Folgenden umfassend beleuchtet.<br />

2.1.1.3 Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

„Die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung ist ohne Frage die bedeutendste Entwicklung <strong>der</strong> letzten<br />

Jahre <strong>in</strong> den Gesundheitswissenschaften, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aufgrund ihrer expliziten Ausrichtung<br />

auf Gesundheitsressourcen.“ (Waller 1995/148 <strong>in</strong> Becker 1997/518)<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung bedeutet im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> WHO, dass allen Menschen e<strong>in</strong> höheres<br />

Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglicht wird und sie so<br />

zur Stärkung ihrer Gesundheit befähigt werden. Gesundheitsför<strong>der</strong>ung bewegt<br />

sich dadurch auf <strong>der</strong> politischen und <strong>der</strong> sozialen Ebene, e<strong>in</strong> komplexer Prozess,<br />

<strong>der</strong> darauf zielt, Individuen <strong>in</strong> ihren Kenntnissen und Fähigkeiten zu stärken, aber<br />

darüber h<strong>in</strong>aus auch Handlungen und Aktivitäten umfasst, die soziale, ökonomische<br />

und Umweltbed<strong>in</strong>gungen so verän<strong>der</strong>n, dass sie sich positiv auf die <strong>in</strong>dividuelle<br />

und kollektive Gesundheit auswirken. Menschen sollen <strong>in</strong> diesem Prozess aktiv<br />

partizipieren und die sie betreffenden Gesundheitsdeterm<strong>in</strong>anten besser kontrollieren<br />

können, um die eigene Gesundheit zu verbessern.<br />

Die Ottawa Charta <strong>von</strong> 1986 <strong>als</strong> bedeutendstes Dokument <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

skizziert fünf vorrangige Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung: die<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>er gesundheitsför<strong>der</strong>nden Gesamtpolitik, die Schaffung gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

Lebenswelten, die Unterstützung gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsaktionen,<br />

die Entwicklung persönlicher Kompetenzen und Fähigkeiten sowie<br />

die Neuorientierung <strong>der</strong> Gesundheitsdienste.<br />

1997 wurden diese For<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jakarta Deklaration bestätigt und daraus<br />

folgende Prioritäten für die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t abgeleitet:<br />

Die For<strong>der</strong>ung nach sozialer Verantwortung für Gesundheit, die Erhöhung <strong>der</strong> Investitionen<br />

für die Gesundheitsentwicklung, die Erweiterung <strong>von</strong> Partnerschaften<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung, die Vergrößerung <strong>der</strong> Handlungskompetenzen <strong>von</strong><br />

Geme<strong>in</strong>schaften und die Befähigung des E<strong>in</strong>zelnen zu selbstbestimmtem Handeln<br />

(Empowerment) sowie die Sicherung e<strong>in</strong>er Infrastruktur für Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

(vgl. WHO 1998/1 f.).<br />

Der Ansatz <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung ist geprägt durch e<strong>in</strong>e salutogenetische<br />

Ausrichtung, <strong>der</strong>en Betonung eher auf krankheitsunspezifische Gesundheitsressourcen<br />

zielt, <strong>als</strong> dass sie nach Risikofaktoren für spezifische Erkrankungen sucht.<br />

Angelehnt an diese WHO-Def<strong>in</strong>ition wird Gesundheit <strong>als</strong> wesentlicher <strong>Bestandteil</strong><br />

des Alltags und nicht <strong>als</strong> vorrangiges Lebensziel verstanden. Somit stehen soziale


Theoretische Verortung 15<br />

und <strong>in</strong>dividuelle Ressourcen mit körperlichen Fähigkeiten gleichberechtigt nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Menschen je<strong>der</strong> Altersgruppe und auch Menschen mit chronischen Krankheiten<br />

und Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen gehören zur Zielgruppe gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Aktivitäten.<br />

Durch lebenslanges Lernen sollen Menschen befähigt werden, verschiedene Lebensphasen<br />

(wie z. B. solche mit chronischen Erkrankungen) angemessen bewältigen<br />

zu können. Gerade für chronisch Kranke versprechen gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />

Maßnahmen e<strong>in</strong>en hohen Nutzen (vgl. Brösskamp-Stone/Kickbusch/Walter<br />

1998/141 f.; Laaser/Hurrelmann/Wolters 1998/177; Rosenbrock 1997/51)<br />

Als Kernstrategie sollte im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

„Sett<strong>in</strong>g-Ansatz“ genannt werden. Dar<strong>in</strong> werden Lebensbereiche, <strong>in</strong> denen Menschen<br />

den Großteil ihrer Zeit verbr<strong>in</strong>gen, zu Orten gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Interventionen<br />

(Schulen, Familie, Arbeitsplatz, Krankenhäuser). Alle Beteiligten werden<br />

<strong>in</strong> die gesundheitsgerechte Gestaltung dieser Lebenswelten <strong>in</strong>tegriert. Beispiele<br />

für den Sett<strong>in</strong>g-Ansatz s<strong>in</strong>d Netzwerkprojekte wie „Gesundheitsför<strong>der</strong>ndes<br />

Krankenhaus“ o<strong>der</strong> „Gesunde Städte“. Gemäß <strong>der</strong> bereits genannten Handlungsfel<strong>der</strong><br />

bilden die Organisationsentwicklung aber auch die Politikentwicklung<br />

wichtige Strategien und Methoden <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (vgl. Brösskamp-<br />

Stone/Kickbusch/Walter 1998/144 ff.).<br />

Rosenbrock (1997/50 f.) fügt h<strong>in</strong>zu, dass Präventions- und Gesundheitsför<strong>der</strong>ungskonzepte<br />

immer <strong>in</strong> ihrem sozialen und historischen Kontext zu betrachten<br />

seien. Die gesundheitsför<strong>der</strong>nden Maßnahmen zielten zu Recht oftm<strong>als</strong> nicht direkt<br />

auf die Gesundheit, son<strong>der</strong>n mischten an<strong>der</strong>e „mächtigere“ Themen (Werte<br />

und Theorien aus an<strong>der</strong>en Lebens- und Politikbereichen) bei, um erfolgreich zu<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Die Entstehungsgeschichte des WHO-Konzeptes zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung kann<br />

<strong>als</strong> e<strong>in</strong> Konglomerat verschiedener Fachdiszipl<strong>in</strong>en, Impulse sozialer Bewegungen<br />

und Praxiserfahrungen verstanden werden. So beg<strong>in</strong>nt die WHO bereits mit <strong>der</strong><br />

Formulierung e<strong>in</strong>es mehrdimensionalen Gesundheitsbegriffes Ende <strong>der</strong> 40er Jahre<br />

e<strong>in</strong>e Debatte, die <strong>in</strong> den 70er Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e massive Kritik des biomediz<strong>in</strong>ischen<br />

Umgangs mit Krankheit und Gesundheit mündete, sich <strong>in</strong> verschiedenen sozialen<br />

Bewegungen wi<strong>der</strong>spiegelte (z. B. Frauengesundheitsbewegung) und <strong>der</strong> gleichwohl<br />

kritisierten, restriktiven Gesundheitserziehung die ganzheitlichere Gesundheitsbildung<br />

entgegenzusetzen versuchte. Die Ottawa Charta zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

bündelte und fundierte diese neuen Ansätze und wurde zur Manifestation<br />

dieser Umdenkprozesse (vgl. Brösskamp-Stone/Kickbusch/Walter 1998/142 f.).


Theoretische Verortung 16<br />

Strukturell s<strong>in</strong>d gesundheitsför<strong>der</strong>nde Maßnahmen heute <strong>in</strong> Deutschland nicht nur<br />

durch staatliche (z. B. BzgA) o<strong>der</strong> professionelle (z. B. Krankenhäuser, Krankenkassen)<br />

Träger vertreten, son<strong>der</strong>n werden <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch durch <strong>in</strong>formelle und<br />

nichtstaatliche Systeme (z. B. Selbsthilfegruppen) repräsentiert (vgl. Laaser/Hurrelmann/Wolters<br />

1998/177).<br />

Zusammenfassend und im H<strong>in</strong>blick auf die <strong>der</strong> Arbeit zu Grunde liegenden Fragestellung<br />

nimmt die <strong>Rehabilitation</strong> e<strong>in</strong>e wichtige Funktion <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

sekundär- und tertiärpräventiver Maßnahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung wahr,<br />

maßgeblich mit dem Ziel <strong>der</strong> Verr<strong>in</strong>gerung <strong>von</strong> Folgeschäden chronischer Krankheit<br />

und Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung. Darüber h<strong>in</strong>aus haben ressourcenorientierte Ansätze <strong>der</strong><br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>Rehabilitation</strong>skonzepte E<strong>in</strong>gang gefunden; wenn auch<br />

häufig <strong>der</strong> Schwerpunkt rehabilitativer Maßnahmen (noch) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Durchführung<br />

verhaltensmodifizieren<strong>der</strong> Behandlungsansätze liegt. Gesundheitsför<strong>der</strong>ung zielt<br />

auf e<strong>in</strong>e Befähigung <strong>von</strong> Menschen zu e<strong>in</strong>er Stärkung <strong>der</strong> eigenen Gesundheit;<br />

das Empowerment-Konzept ist dieser Def<strong>in</strong>ition <strong>in</strong>härent.<br />

2.2 Empowerment<br />

„Empowerment is an ongo<strong>in</strong>g process of liberation.” (Fahlberg et al. 1991/186)<br />

2.2.1 Entstehungsh<strong>in</strong>tergrund<br />

Neben e<strong>in</strong>er eher anwendungsorientierten, auf die politische Ebene bezogenen<br />

Verwendung des Begriffes Empowerment <strong>in</strong> sozialen Bewegungen wie <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Schwarzen <strong>in</strong> den USA o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Frauenbewegung im <strong>in</strong>ternationalen Kontext<br />

wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur vor allem Julian Rappaport 8 genannt, wenn es um die theoretische<br />

Untermauerung des Konzeptes geht (vgl. Rappaport 1981 und 1987; Zimmermann/Rappaport<br />

1988).<br />

Auch wenn <strong>in</strong> dieser Arbeit <strong>der</strong> Ansatz Rappaports im Mittelpunkt stehen soll,<br />

darf <strong>als</strong> theoretischer Ursprung des Konzeptes Freires befreiungspädagogischer<br />

Ansatz <strong>der</strong> Volksbildung nicht verschwiegen werden. Er stellt Empowerment <strong>in</strong><br />

den Mittelpunkt <strong>von</strong> Alphabetisierungskampagnen <strong>in</strong> Brasilien. Als Methode<br />

sucht er <strong>in</strong> Gruppenarbeit, den Teilnehmern e<strong>in</strong> kritisches Bewusstse<strong>in</strong> zu vermitteln,<br />

so dass sich e<strong>in</strong>e Gruppenidentität, gegenseitige Unterstützung, Problemlösungsstrategien<br />

und politische Aktivitäten entwickeln können (vgl. Fahlberg<br />

8 Julian Rappaport ist Psychologe und bezieht sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Ausführungen größtenteils<br />

auf den Bereich psychische Gesundheit und Community Psychology.


Theoretische Verortung 17<br />

1991/186 ff.; Freire 1970; Simons-Morton/Davis Crump 1996/291; Kar et al.<br />

1999/1433).<br />

Rappaport siedelt das Empowerment-Modell zwischen dem Bedürfnis- und dem<br />

Rechte-Modell an, nämlich <strong>als</strong> e<strong>in</strong>e Art „social policy“, die Menschen <strong>in</strong> Not we<strong>der</strong><br />

<strong>als</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> noch ausschließlich <strong>als</strong> Bürger, son<strong>der</strong>n ganzheitlich <strong>als</strong> mit Bedürfnissen<br />

und Rechten ausgestattete menschliche Wesen betrachtet. Er sieht<br />

menschliche Sozi<strong>als</strong>ysteme <strong>von</strong> ihrer Natur her <strong>als</strong> paradox an, so dass die Sozialwissenschaften<br />

niem<strong>als</strong> EINE richtige Lösung hervorbr<strong>in</strong>gen könnten, weil die<br />

zu Grunde liegenden zu untersuchenden und divergierenden Probleme <strong>von</strong> Natur<br />

aus dialektisch seien (vgl. Rappaport 1981).<br />

Daraus entsteht e<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition <strong>von</strong> Empowerment, die auch die Rolle zwischen<br />

Professionellen und Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> h<strong>in</strong>terfragt:<br />

„By empowerment I mean that our aim should be to enhance the possibilities for people<br />

to control their own lives. If this is our aim then we necessarily f<strong>in</strong>d ourselves question<strong>in</strong>g<br />

both our public policy and our role relationship to dependant people.” (ebd. 15)<br />

Im Gegensatz zu <strong>in</strong>dividuumszentrierten Ansätzen bezieht <strong>der</strong> Empowermentansatz<br />

den Kontext <strong>der</strong> entsprechenden Zielgruppen e<strong>in</strong>. Je nach Sett<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d die<br />

Ziele <strong>von</strong> Empowerment dann unterschiedlich. Rappaport sieht es <strong>als</strong> problematisch<br />

an, Empowerment <strong>in</strong> Strukturen zu untersuchen, die an sich ke<strong>in</strong> Empowerment<br />

im S<strong>in</strong>ne <strong>von</strong> Partizipation zulassen, wie z. B. Schulen (vgl. Rappaport<br />

1987/130 ff.).<br />

Als wichtige Grundsätze des Empowermentansatzes betrachtet er dessen Anwendbarkeit<br />

auf mehrere gesellschaftliche Ebenen (Individuum, Geme<strong>in</strong>de, Gesellschaft)<br />

und die Tatsache, dass sich diese zwangsläufig gegenseitig bee<strong>in</strong>flussten.<br />

Ebenso sollten historische und kulturelle Kontextfaktoren <strong>in</strong> die Betrachtung<br />

e<strong>in</strong>fließen. Durch den <strong>in</strong>tendierten Rollenwechsel des Forschers zum Teilnehmer<br />

sollten die Teilnehmer e<strong>in</strong>er Maßnahme <strong>als</strong> Mitarbeiter betrachtet werden. Vertreter<br />

des Empowermentansatzes ziehen lokal entwickelte Lösungen generalisierten<br />

vor und geben zu bedenken, dass das Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Maßnahme/Forschung e<strong>in</strong>en<br />

erheblichen E<strong>in</strong>fluss auf das Empowerment <strong>der</strong> Teilnehmer habe (vgl. Rappaport<br />

1987).<br />

Zusammenfassend kann Empowerment auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> vorliegenden Arbeiten<br />

durch das folgende Zitat ausgedrückt werden:<br />

„[Empowerment] is thought to be a process by which <strong>in</strong>dividu<strong>als</strong> ga<strong>in</strong> mastery or control<br />

over their own lives and democratic participation <strong>in</strong> life of their community. While empowerment<br />

is a multilevel construct that may be applied to organizations, communities, and<br />

social policies, psychological empowerment is the expression of this construct at the level<br />

of <strong>in</strong>dividual persons.” (Zimmermann/Rappaport 1988/726)<br />

Wolfgang Stark, e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> deutschen Vertreter des Empowerment-Konzeptes, begründet<br />

die Notwendigkeit e<strong>in</strong>es Paradigmenwechsels im präventiven Bereich mit


Theoretische Verortung 18<br />

e<strong>in</strong>er Kritik klassischer präventiver Ansätze. Diese arbeiteten mit normativen Kategorien<br />

<strong>von</strong> Gesundheit und Krankheit und be<strong>in</strong>halteten Aspekte sozialer Kontrolle.<br />

Die Werthaltung <strong>der</strong> professionell Helfenden sei experten- und personenzentriert<br />

bei gleichzeitig hochgradiger Differenzierung (z. B. Psychologen, Logopäden,<br />

Ergotherapeuten). Stark beschreibt se<strong>in</strong>e Analyse folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

„Mögliche soziale o<strong>der</strong> gesundheitliche Abweichungen müssen bereits vor ihrem Entstehen<br />

[…] erkannt und verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden. Es handelt sich bei diesem Verständnis <strong>von</strong> Prävention<br />

<strong>als</strong>o um e<strong>in</strong>e Technologie, die sich an theoretischen, praktischen und normativen<br />

Leitfragen <strong>der</strong> Kontrollierbarkeit <strong>von</strong> Verhalten <strong>in</strong> sozialen Systemen orientiert. Die Aufgabe<br />

besteht dar<strong>in</strong>, die meist <strong>in</strong>dividuellen Probleme zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n o<strong>der</strong> auszumerzen<br />

und damit e<strong>in</strong>en >normalen< und normativ gesetzten Zustand wie<strong>der</strong>herzustellen.“ (Stark<br />

1991/217)<br />

Dagegen setzt er die Konzepte <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und des gesundheitlichen<br />

Empowerments, die ermöglichen sollen, Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entfaltung ihrer<br />

größtmöglichen Gesundheitspotentiale zu unterstützen, die letztlich zur (Zurück-)gew<strong>in</strong>nung<br />

e<strong>in</strong>er Form <strong>der</strong> Selbstbestimmung führen sollen. Die jeweiligen<br />

Gesundheitspotentiale sollen nicht normativ gesetzt werden, son<strong>der</strong>n anhand <strong>der</strong><br />

subjektiven Lebenslagen entwickelt werden. Gesundheit wird <strong>in</strong> diesem Konzept<br />

nicht <strong>als</strong> e<strong>in</strong>zig gültiges Lebensziel angestrebt (vgl. ebd. 218).<br />

Stark bezieht sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Ausführungen auch auf Kieffer (1984, <strong>in</strong> Stark<br />

1991/221), e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> ersten Vertreter, die sich mit dem Empowerment-Konzept<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> setzten. Die durch Empowerment ausgelösten Prozesse beschreibt<br />

Kieffer folgen<strong>der</strong>maßen: e<strong>in</strong> positives und aktives Gefühl des In-<strong>der</strong>-Welt-Se<strong>in</strong>s,<br />

die Entwicklung <strong>von</strong> Fähigkeiten, Strategien und Ressourcen, um aktiv und gezielt<br />

<strong>in</strong>dividuelle und geme<strong>in</strong>schaftliche Ziele zu erreichen sowie den Erwerb <strong>von</strong><br />

Wissen und Können, die zu e<strong>in</strong>em kritischen Verständnis <strong>der</strong> sozialen und politischen<br />

Verhältnisse und <strong>der</strong> sozialen Umwelt führen (vgl. ebd. 221).<br />

2.2.2 Begriffsbestimmung<br />

Empowerment wird <strong>als</strong> Begriff sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> akademischen wie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> nichtakademischen<br />

Literatur verwendet. Er wird zumeist mit e<strong>in</strong>em Konzept <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

gebracht, das sowohl kognitive <strong>als</strong> auch emotionale, soziale, politische<br />

und spirituelle Konnotationen be<strong>in</strong>haltet. Gleichzeitig vermittelt Empowerment<br />

<strong>als</strong> Konzept den E<strong>in</strong>druck <strong>der</strong> Multidiszipl<strong>in</strong>arität und durchdr<strong>in</strong>gt somit Diszipl<strong>in</strong>en<br />

wie Pädagogik, Public Health, Pflegewissenschaften, Soziologie und nicht<br />

zuletzt Management. Die Def<strong>in</strong>ition <strong>von</strong> Empowerment ist folglich abhängig <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> jeweiligen Diszipl<strong>in</strong>; e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Begriffsbestimmung besteht nicht (vgl.<br />

Sheilds 1995/16). Diese Untersuchung bezieht sich auf Empowerment im Kontext<br />

<strong>von</strong> Public Health und <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaften.<br />

Ursprünglich entstammt <strong>der</strong> Begriff „Empowerment“ dem „Black People Movement“<br />

<strong>in</strong> den USA. Seit Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre hat er im Feld <strong>der</strong> Entwicklungszu-


Theoretische Verortung 19<br />

sammenarbeit und speziell <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Frauenbewegung e<strong>in</strong>e breite<br />

Anwendung gefunden (vgl. Batiwala 1994/127 f.).<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Gesundheit erlangte <strong>der</strong> Begriff im Rahmen <strong>der</strong> 1986 <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

WHO verabschiedeten Ottawa Charta zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung große Bedeutung,<br />

er avancierte zu e<strong>in</strong>em Schlüsselbegriff im Bereich <strong>der</strong> Gesundheitskonzepte<br />

(Sheilds 1995/15 ff.).<br />

Im Glossar Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> WHO (1998) wird Empowerment def<strong>in</strong>iert<br />

<strong>als</strong><br />

„Befähigung zu selbstbestimmtem Handeln für Gesundheit. [...] Empowerment kann e<strong>in</strong><br />

sozialer, kultureller, psychologischer o<strong>der</strong> politischer Prozess se<strong>in</strong>, durch den Individuen<br />

und soziale Gruppen befähigt werden, ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu br<strong>in</strong>gen, ihre<br />

Sorgen vorzutragen, Strategien für ihre E<strong>in</strong>beziehung <strong>in</strong> Entscheidungsprozesse zu entwerfen,<br />

sowie politische, soziale und kulturelle Aktivitäten zu erwirken, um diese Bedürfnisse<br />

zu befriedigen. [...] Man unterscheidet zwischen <strong>in</strong>dividueller und geme<strong>in</strong>schaftsbezogener<br />

Befähigung zu selbstbestimmtem Handeln. Individuelle Befähigung zu selbstbestimmtem<br />

Handeln bezieht sich vor allem auf die Fähigkeit des E<strong>in</strong>zelnen, Entscheidungen<br />

zu treffen und Kontrolle über das persönliche Leben zu haben.“ (WHO 1998/6 f.)<br />

Weitere, <strong>der</strong> neueren Public-Health-Forschung entnommene Def<strong>in</strong>itionen <strong>von</strong><br />

Empowerment werten den Begriff beispielsweise <strong>als</strong> „Strategie, Menschen <strong>in</strong><br />

Mangelsituationen ihre Stärken zugänglich zu machen“ (Haisch/Weitkunat/Wildner<br />

1999/114), betonen die aktive Beteiligung <strong>der</strong> Betroffenen, <strong>der</strong>en Expertise<br />

für die Lösung <strong>von</strong> Gesundheitsfragen vor Ort genutzt und <strong>der</strong>en Handlungsfähigkeit<br />

gestärkt werden solle (vgl. Brösskamp-Stone/Kickbusch/Walter 1998/137;<br />

Müller/Kranich 1995/227 ff.), unterstreichen die Aspekte <strong>der</strong> Stärkung des Selbstvertrauens<br />

und <strong>der</strong> Eigenkompetenz, was beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> komplexen Situationen<br />

zum Tragen komme (vgl. Jäger 2001/172 f.) o<strong>der</strong> ergänzen die Def<strong>in</strong>ition z. B.<br />

um Aspekte e<strong>in</strong>es verbesserten Zugangs zu Informationen und Ressourcen sowie<br />

erweiterter Partizipationschancen für E<strong>in</strong>zelne und Gruppen <strong>als</strong> Voraussetzungen<br />

für Empowerment (vgl. Kickbusch 1999/62). Und obwohl Empowermentprozesse<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung bei Individuen und Gruppen Anwendung f<strong>in</strong>den,<br />

können sie verhältnispräventiv wirken (vgl. Blättner 1997/122 f.).<br />

Insgesamt weisen die gesundheitsbezogenen Def<strong>in</strong>itionen des Empowerment-<br />

Begriffes e<strong>in</strong>e relative Homogenität auf und weichen <strong>von</strong> <strong>der</strong> durch die Ottawa<br />

Charta angeregte und 1997 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jarkarta Deklaration (Internationale Konferenz<br />

zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung) vertiefte Begriffsbestimmung nur wenig ab.<br />

2.2.3 Stellenwert gesundheitsbezogener Information<br />

Bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> WHO-Def<strong>in</strong>ition <strong>von</strong> Empowerment <strong>als</strong> <strong>Bestandteil</strong> <strong>von</strong><br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung wird die Bedeutung <strong>von</strong> Gesundheits<strong>in</strong>formationen <strong>in</strong>nerhalb<br />

dieses Prozesses deutlich. Der Zugang zu gesundheitsrelevanter Information<br />

sowie die Verbesserung <strong>der</strong> Fähigkeit, diese wirksam zu nutzen, werden <strong>als</strong> ent-


Theoretische Verortung 20<br />

scheidende Größe für den Prozess des Empowerments gewertet (vgl. WHO<br />

1998/11). E<strong>in</strong>e wichtige Rolle nehmen hierbei Fachleute aus dem Gesundheitsbereich<br />

(wie Krankenpflegepersonal) e<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem sie Menschen den Zugang zu relevanten<br />

Informationen ermöglichen und sie dadurch zu selbstbestimmtem Handeln<br />

befähigen (vgl. ebd. 6). Auch neue Informationstechnologien können den Zugang<br />

zu solcher Information verbessern, so dass <strong>der</strong> Gesundheitskommunikation <strong>als</strong><br />

Schlüsselstrategie für die Information <strong>von</strong> Öffentlichkeit und E<strong>in</strong>zelnen über Gesundheitsfragen<br />

e<strong>in</strong>e bedeutsame Rolle zukommt. Gesundheitskommunikation<br />

kann auf diese Weise zu e<strong>in</strong>em Element des Empowerments werden (vgl.<br />

ebd. 15).<br />

Gesundheitsalphabetisierung aber auch Gesundheitserziehung und -bildung beziehen<br />

sich nicht alle<strong>in</strong> auf die Vermittlung <strong>von</strong> Kompetenzen und Fähigkeiten, die<br />

e<strong>in</strong>em Menschen ermöglichen, sich Zugang zu gesundheitsbezogener Information<br />

zu verschaffen und diese gesundheitsför<strong>der</strong>lich zu nutzen, son<strong>der</strong>n schließt die zur<br />

Gesundheitsverbesserung notwendige Stärkung <strong>von</strong> Motivation, Kompetenz und<br />

Vertrauen (Selbstwirksamkeitserwartung 9 ) e<strong>in</strong> (vgl. ebd. 5 und 11).<br />

Welche Rolle spielen nun Informationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlung chronisch Kranker<br />

und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>von</strong> Krebspatienten <strong>in</strong> Bezug auf das persönliche Empowerment?<br />

E<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> Untersuchungen zu unterschiedlichen Erkrankungen geben<br />

H<strong>in</strong>weise darauf, dass <strong>in</strong>formierte Patienten <strong>in</strong>sgesamt Leistungen im Gesundheitssystem<br />

gezielter <strong>in</strong> Anspruch nehmen, dass die Compliance steigt und e<strong>in</strong>e<br />

Beteiligung <strong>von</strong> Patienten an Entscheidungen und an ihrer Behandlung <strong>in</strong>sofern<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>nd wirken kann, <strong>in</strong>dem das Gesundheitsergebnis verbessert wird<br />

(vgl. Kiewel 2002/115 ff.). Auch Dierks, Schwartz und Walter weisen auf e<strong>in</strong>en<br />

positiven Effekt umfassen<strong>der</strong> Informationen auf die Zufriedenheit und den Gesundheitszustand<br />

chronisch Kranker h<strong>in</strong>. Für die Mehrzahl <strong>der</strong> Patienten sei <strong>der</strong><br />

Arzt die wichtigste Informationsquelle, aber nur die Hälfte <strong>der</strong> Patienten sei mit<br />

<strong>der</strong> dort erhaltenen erkrankungsbezogenen Information zufrieden. Lediglich ältere<br />

Patienten hätten weniger den Wunsch e<strong>in</strong>es partnerschaftlichen Umgangs mit dem<br />

Arzt, und sie seien auch weniger an Informationen <strong>in</strong>teressiert <strong>als</strong> jüngere chronisch<br />

kranke Menschen (vgl. Dierks/Schwartz/Walter 2000/153 f.; Kiewel<br />

2002/113 f.).<br />

Studien zum Bewältigungsverhalten <strong>von</strong> Krebspatienten geben H<strong>in</strong>weise darauf,<br />

dass diese Patientengruppe ebenso wie Herz<strong>in</strong>farktpatienten gegenüber Menschen<br />

mit nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen durch e<strong>in</strong>e erhöhte Häufigkeit konfrontativer<br />

Bewältigungsformen wie Gespräche und Informationssuche gekennzeichnet<br />

sei. Im Vergleich mit e<strong>in</strong>er Untersuchungsgruppe HIV-positiver Menschen<br />

fiel dieses Bedürfnis bei den Krebspatienten jedoch ger<strong>in</strong>ger aus (vgl.<br />

9 Unter Selbstwirksamkeitserwartung versteht man das Vertrauen dar<strong>in</strong>, dass das eigene<br />

Handeln zu dem gewünschten Ziel führt; <strong>in</strong> das Konzept wird im folgenden Kapitel<br />

umfassend e<strong>in</strong>geführt.


Theoretische Verortung 21<br />

Klauer/Filipp 1997/388 f.). Auch Herschbach berichtet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung zu<br />

Patient<strong>in</strong>nen mit Brustkrebs und Genitalkrebs <strong>von</strong> Informationssuche, Kämpfen<br />

und Dissonanzreduktion <strong>als</strong> Bewältigungsreaktionen auf psychosoziale Probleme<br />

(vgl. Koch/Beutel 1988/418).<br />

Wenn auch aktive, problembewusste Bewältigungsstile bei Krebspatienten möglicherweise<br />

positive Auswirkungen auf die Lebensqualität haben, so ist das Bewältigungsverhalten<br />

im Laufe e<strong>in</strong>er Erkrankung jedoch nicht statisch, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> Bezug<br />

auf erkrankungsbezogene Informationen e<strong>in</strong> Prozess <strong>der</strong> ständigen Anpassung<br />

<strong>der</strong> Balance zwischen Wissen und Nichtwissen (vgl. Scheiber/Gründel<br />

2000/166 f.). E<strong>in</strong>e Untersuchung <strong>von</strong> Petersson et al. (2002) zeigt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang,<br />

dass für Patienten, die grundsätzlich an erkrankungsbezogenen Informationen<br />

<strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d, <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Informationsmaßnahme <strong>von</strong> Bedeutung<br />

sei, damit sich diese nicht möglicherweise ungünstig auf das Bef<strong>in</strong>den<br />

<strong>der</strong> Patienten auswirkten.<br />

Zu ähnlichen Befunden kommt auch Leydon et al. (2000), die bei allen an <strong>der</strong><br />

Untersuchung teilnehmenden Krebspatienten e<strong>in</strong>en Wunsch nach grundlegenden<br />

Erkrankungs<strong>in</strong>formationen feststellt, das Bedürfnis nach weiteren Informationen<br />

jedoch <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Faktoren wie dem Erkrankungsstadium abhängig sieht (siehe<br />

auch Chen 2001). Auch Jones und Mitarbeiter (1999) kommen zu dem Schluss,<br />

dass die große Mehrzahl <strong>der</strong> Krebspatienten an Informationen <strong>in</strong>teressiert sei, dass<br />

aber die erkrankungsbezogenen Informationen an die Zielgruppe angepasst werden<br />

müssten (z. B. h<strong>in</strong>sichtlich des Alters).<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Information zeigten die Befragten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung<br />

zur Qualität <strong>von</strong> Patienten<strong>in</strong>formationen ke<strong>in</strong>e Vorlieben; <strong>der</strong> Inhalt wurde <strong>als</strong><br />

wichtigstes Kriterium angegeben (vgl. Coulter et al. 1999). Gustafson et al.<br />

(1993a) stellt hierzu fest, dass bezüglich des Wunsches nach Informationen <strong>der</strong><br />

zeitliche Abstand zur Diagnose ke<strong>in</strong> signifikanter Faktor sei, das Alter <strong>der</strong> untersuchten<br />

Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen spiele e<strong>in</strong>e entscheiden<strong>der</strong>e Rolle (vgl. auch<br />

Klauer/Filipp 1997/390).<br />

Insgesamt weisen mehrere Studien auf e<strong>in</strong> mit dem Alter abnehmendes Bedürfnis<br />

<strong>von</strong> Krebspatienten nach erkrankungsbezogener Information, nach e<strong>in</strong>em partizipativen<br />

Arzt-Patienten-Verhältnis o<strong>der</strong> aktionalen Problemlösungsstrategien h<strong>in</strong><br />

(vgl. Klauer/Filipp 1997/391; Leydon et al. 2000; Dierks/Schwartz/Walter<br />

2000/153 f.).<br />

Wenn aber, so H<strong>in</strong>weise aus unterschiedlichen Untersuchungen, aktive, engagierte<br />

Strategien sich bei Krebspatienten günstiger auswirken <strong>als</strong> Resignation, und<br />

die Informationssuche für chronisch Kranke teilweise positive Effekte auf die Bef<strong>in</strong>dlichkeit<br />

habe (vgl. Klauer/Filipp 1997/394 f.), so zeigt e<strong>in</strong>e Studie <strong>von</strong> Berner<br />

und Mitarbeitern (1997), dass nicht <strong>der</strong> tatsächliche Grad <strong>der</strong> Informiertheit für<br />

das Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Patienten ausschlaggebend sei, son<strong>der</strong>n das Gefühl, alle<br />

notwendigen Informationen zur Verfügung zu haben. Die mit e<strong>in</strong>em zusätzlichen<br />

„Informationspaket“ ausgestatteten Krebspatienten zeigten <strong>in</strong> ihrer Untersuchung<br />

e<strong>in</strong>e große Zufriedenheit mit <strong>der</strong> erhaltenen Information; verfügten aber daraufh<strong>in</strong>


Theoretische Verortung 22<br />

nicht über mehr Erkrankungswissen <strong>als</strong> die Kontrollgruppe (vgl. Berner et al.<br />

1997).<br />

Hätten Patienten (hier Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen) größere Schwierigkeiten bei <strong>der</strong><br />

Suche nach gewünschten erkrankungsbezogenen Informationen, könnte dies e<strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>weis auf niedrigere Werte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Selbstwirksamkeitserwartung se<strong>in</strong> (vgl. Arora<br />

2002).<br />

Unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen können <strong>als</strong>o – so die dargestellten Untersuchungsergebnisse<br />

– erkrankungsbezogene Informationen für Krebspatienten nicht nur e<strong>in</strong>en<br />

unterstützenden Charakter haben, son<strong>der</strong>n werden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Zielgruppe zudem<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung an verschiedenen Zeitpunkten gewünscht.<br />

Informationen könnten <strong>als</strong>o auch bei <strong>der</strong> Zielgruppe dieser Untersuchung e<strong>in</strong>e<br />

Grundlage e<strong>in</strong>es auf die Erkrankung bezogenen Empowerment-Prozesses se<strong>in</strong>.<br />

2.3 <strong>Das</strong> Empowerment-Konzept im Rahmen <strong>der</strong><br />

Untersuchung<br />

Angelehnt an die <strong>von</strong> <strong>der</strong> WHO (1998) e<strong>in</strong>gesetzte Def<strong>in</strong>ition <strong>von</strong> Empowerment<br />

im Kontext <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung soll das Konzept <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit<br />

<strong>als</strong> Prozess def<strong>in</strong>iert werden, <strong>der</strong> Menschen zu e<strong>in</strong>em höheren Maß an selbstbestimmtem<br />

Handeln für ihre Gesundheit und zu e<strong>in</strong>er größeren Kontrolle über Entscheidungen<br />

befähigen und somit zu e<strong>in</strong>er Stärkung ihres <strong>in</strong>dividuellen Gesundheitspotenti<strong>als</strong><br />

beitragen soll. Der Aspekt <strong>der</strong> Entwicklung persönlicher Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen nimmt <strong>in</strong> dieser Untersuchung e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Bedeutung<br />

e<strong>in</strong>, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Gesundheitsalphabetisierung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen.<br />

Ihnen sollen <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne Fertigkeiten vermittelt werden, die sie zur<br />

Suche, zum Verständnis und zur gesundheitsför<strong>der</strong>nden Nutzung <strong>von</strong> Gesundheits<strong>in</strong>formationen<br />

befähigen. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Untersuchung Aspekte<br />

des Informationsaustausches zwischen Betroffenen e<strong>in</strong>geschlossen. Insgesamt bezieht<br />

sich das Empowerment-Konzept <strong>in</strong> diesem Rahmen auf chronische Erkrankungen,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung speziell auf Frauen, die an Brustkrebs<br />

erkrankt s<strong>in</strong>d. Von Bedeutung kann <strong>in</strong> diesem Zusammenhang auch das <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Weltgesundheitsorganisation begonnene Projekt „Innovative Care for Chronic<br />

Conditions“ se<strong>in</strong>, das sich z. B. gegen e<strong>in</strong>e auf die Akutmediz<strong>in</strong> fokussierte Fragmentierung<br />

<strong>der</strong> Gesundheitssysteme und für e<strong>in</strong>e stärkere Beteiligung <strong>von</strong> Patienten<strong>in</strong>teressen<br />

ausspricht (vgl. WHO 2002).<br />

Diese Festlegung des Konzeptes wird <strong>der</strong> Intervention (<strong>Internet</strong>schulung <strong>von</strong><br />

Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen) <strong>in</strong>sofern gerecht, legt diese den Schwerpunkt auf die Befähigung<br />

<strong>der</strong> Zielgruppe im Umgang mit dem Medium <strong>Internet</strong>, um den Patient<strong>in</strong>nen<br />

die Suche nach qualitativ hochwertigen und für Laien geeigneten Gesund-


Theoretische Verortung 23<br />

heits<strong>in</strong>formationen sowie virtuellen Kommunikationsmöglichkeiten zu ermöglichen,<br />

anstatt ihnen spezifische erkrankungsbezogene Inhalte zu vermitteln.<br />

<strong>Das</strong> Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> bietet sich <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne für e<strong>in</strong>e solche Intervention<br />

an, da zum e<strong>in</strong>en bereits auf Erfahrungen mit präventiven und gesundheitsför<strong>der</strong>nden<br />

Maßnahmen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mit Patientenschulungen zurückgegriffen<br />

werden kann und an<strong>der</strong>erseits Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> den Blickw<strong>in</strong>kel<br />

auf die Krankheitsbewältigung <strong>der</strong> Patienten im Alltag nach Reha-Ende legen<br />

muss (aktivierende <strong>Rehabilitation</strong>) (vgl. Hübner 1997/239).<br />

Nun muss die Verwendung des Empowerment-Konzeptes im Rahmen dieser Arbeit<br />

auch kritisch diskutiert werden. E<strong>in</strong>mal kann <strong>in</strong> Frage gestellt werden, ob e<strong>in</strong><br />

solch komplexer Prozess nach sechs Monaten (messbare) Verän<strong>der</strong>ungen zeigen<br />

kann.<br />

„The go<strong>als</strong> of empowerment education are not likely to be achieved quickly. Empowerment<br />

is more likely to evolve than to suddenly occur.” (Simons-Morton/Davis Crump<br />

1996/292)<br />

Zudem wird es dem Empowerment-Konzept nicht gerecht, würde man behaupten,<br />

durch e<strong>in</strong>zelne Fragen und Skalen e<strong>in</strong>e solche Verän<strong>der</strong>ung abbilden zu können.<br />

E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz des Empowerment-Konzeptes ersche<strong>in</strong>t jedoch dennoch zu rechtfertigen,<br />

da die Arbeit nicht den Anspruch erhebt, Empowerment-Prozesse <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

umfassend abzubilden, son<strong>der</strong>n auf e<strong>in</strong> „In-Gang-Setzen“ e<strong>in</strong>es solchen<br />

Prozesses zielt, <strong>der</strong> <strong>in</strong> Zwischenergebnissen, so die Literatur, anhand kontextueller<br />

Fragen erfragt werden kann (z. B. Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lebensgewohnheiten, Än<strong>der</strong>ungen<br />

im Arzt-Patienten-Verhältnis, Inanspruchnahme <strong>von</strong> Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen)<br />

(vgl. Simons-Morton/Davis Crump 1996). Den E<strong>in</strong>satz standardisierter<br />

Instrumente befürworten Rappaport und Zimmermann ausdrücklich selbst (Selbstwirksamkeit<br />

und Kontrollüberzeugung bspw.) (vgl. Zimmermann/Rappaport<br />

1988). Im Rahmen e<strong>in</strong>er Untersuchung wie <strong>der</strong> vorliegenden wird es folglich ausschließlich<br />

möglich se<strong>in</strong>, Aspekte für e<strong>in</strong>en Trend <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>es Empowerment-Prozesses<br />

zu untersuchen.<br />

2.3.1 Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung wurde das Empowerment-Konzept <strong>in</strong><br />

messbare Indikatoren übersetzt, um es auf die Bed<strong>in</strong>gungen und Fragen <strong>der</strong> Studie<br />

übertragen zu können. Empowerment <strong>als</strong> Konzept kommt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong><br />

Betrachtung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nengruppe zum Tragen, die nach dem <strong>Internet</strong>kurs dieses<br />

Medium <strong>in</strong> den sechs Monaten nach Reha-Ende weiterh<strong>in</strong> zur erkrankungsbezogenen<br />

Informationssuche o<strong>der</strong> Kommunikation genutzt hat. Es soll untersucht<br />

werden, <strong>in</strong>wieweit das <strong>Internet</strong> Unterstützung bei <strong>der</strong> Lösung erkrankungsbezogener<br />

Probleme im S<strong>in</strong>ne des Empowerment-Konzeptes bieten kann. Neben Frage-


Theoretische Verortung 24<br />

blöcken zur Anwendung und Beurteilung des Mediums standen hier Fragen nach<br />

<strong>der</strong> Inanspruchnahme unterstützen<strong>der</strong> Angebote und Informationsquellen, sowie<br />

Fragen bezüglich des gewünschten Arzt-Patienten-Verhältnisses im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Diese Angaben sollten H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong> Empowerment <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen geben.<br />

E<strong>in</strong>e Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes erfolgte zudem über den<br />

E<strong>in</strong>satz validierter Skalen aus <strong>der</strong> Gesundheitspsychologie, die zu mehreren Untersuchungszeitpunkten<br />

abgefragt wurden. Die Auswahl dieser Instrumente gründete<br />

auf e<strong>in</strong>er Auswertung diesbezüglicher Literatur und wird <strong>in</strong> den folgenden<br />

Abschnitten näher beleuchtet.<br />

2.3.1.1 Studienergebnisse<br />

Wenn auch, wie zu Beg<strong>in</strong>n des Kapitels beschrieben, die Def<strong>in</strong>itionen <strong>von</strong> Empowerment<br />

nicht e<strong>in</strong>heitlich s<strong>in</strong>d, so f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den vorliegenden Untersuchungen<br />

aus dem Bereich Public Health, die das Empowerment-Konzept operationalisieren,<br />

doch durchgängig Elemente, die sich gemäß <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> WHO<br />

(1998/6 f.) auf die Befähigung <strong>von</strong> E<strong>in</strong>zelnen und Gruppen beziehen, Kontrolle<br />

über ihr Leben zu gew<strong>in</strong>nen und selbstbestimmte Entscheidungen treffen zu können.<br />

In diesen Untersuchungen wird bei <strong>der</strong> Operationalisierung des Konzeptes<br />

sehr unterschiedlich vorgegangen und Empowerment zudem auf den jeweiligen<br />

(erkrankungsspezifischen) Kontext bezogen. Häufig wird Bezug genommen zu<br />

Selbstwirksamkeitstheorien 10 <strong>als</strong> e<strong>in</strong> Element <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umsetzung <strong>von</strong> Empowerment.<br />

Die Forschungen beziehen sich auf Banduras Theorie <strong>der</strong> Selbstwirksamkeit,<br />

wählen jedoch unterschiedliche Skalen <strong>als</strong> Mess<strong>in</strong>strumente aus (vgl. Davison/Degner<br />

1997; An<strong>der</strong>son et al. 1995; Segal et al. 1995; Rissel/Perry/F<strong>in</strong>negan<br />

1996).<br />

Neben <strong>der</strong> Selbstwirksamkeit werden Konzepte aus <strong>der</strong> Managementpsychologie<br />

gewählt (Conger und Kanungo, <strong>in</strong>: Davison und Degner 1997), Selbstachtung,<br />

Kontrollüberzeugung und Hoffnung (Segal et al. 1995) sowie problem- bzw. erkrankungsbezogene<br />

Ergebnismessungen wie Blutzuckerwert bei Diabetikern (An<strong>der</strong>son<br />

et al. 1995) o<strong>der</strong> Skalen zum Alkoholkonsum <strong>in</strong> Bezug auf Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

(Rissel/Perry/F<strong>in</strong>negan 1996). E<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>nische Studie zu Patienten mit<br />

Multipler Sklerose ermittelte qualitativ die Dimensionen des Empowerment-Konzeptes<br />

für die Zielgruppe per Fragebogen und konnte die soziale Dimension des<br />

Empowerment (negative Aspekte: Verlust des Arbeitsplatzes, Verr<strong>in</strong>gerung sozialer<br />

Kontakte u. a.) <strong>als</strong> wichtigste herausarbeiten (vgl. Le<strong>in</strong>o-<br />

Kilpi/Luoto/Katajisto 1998). Zwei <strong>der</strong> erwähnten Studien dienten vorrangig <strong>der</strong><br />

Validierung <strong>von</strong> Skalen zur Messung <strong>von</strong> Empowerment (Segal et al. 1995; Rissel/Perry/F<strong>in</strong>negan<br />

1996). Insbeson<strong>der</strong>e Rissel und Mitarbeiter bemühten sich um<br />

10 Im weiteren Verlauf des Kapitels wird auf die hier genannten Konzepte ausführlicher<br />

e<strong>in</strong>gegangen.


Theoretische Verortung 25<br />

die Erweiterung e<strong>in</strong>es <strong>von</strong> Torre (1986) entwickelten Instrumentes um spezifische<br />

Dimensionen im Zusammenhang mit geme<strong>in</strong>debezogener Gesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />

Vorliegende Instrumente, eigens zur Empowermentmessung entwickelt, bezögen<br />

sich bislang vorwiegend auf die Sozialarbeit o<strong>der</strong> Lehrer (vgl. Rissel/Perry/F<strong>in</strong>negan<br />

1996/212 f.).<br />

Schließlich erarbeiteten auch Zimmermann und Rappaport selber (1988) Skalen<br />

für die Messung des Empowerment-Konzeptes. Hier nennen sie <strong>als</strong> Elemente <strong>in</strong><br />

Bezug auf die Persönlichkeit: z. B. Kontrollideologie und externale Kontrollüberzeugung,<br />

<strong>als</strong> kognitive Komponenten: Selbstwirksamkeitserwartung und politische<br />

Wirksamkeitserwartung und schließlich auf <strong>der</strong> motivationalen Ebene Elemente<br />

wie Kontrollwunsch und „Bürgerverantwortung“ (vgl. Zimmermann/Rappaport<br />

1988/728 ff.). 11<br />

Für die vorliegende Untersuchung wurden auf Grund <strong>der</strong> genannten Studien zum<br />

e<strong>in</strong>en die Selbstwirksamkeitserwartung zum an<strong>der</strong>en die <strong>in</strong>ternale und externale<br />

Kontrollüberzeugung für die Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes<br />

ausgewählt. Für beide Konstrukte liegen validierte und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Public-Health- und<br />

<strong>Rehabilitation</strong>sforschung verwendete und empfohlene Mess<strong>in</strong>strumente vor. Es<br />

handelt sich hierbei um die Skala zur generalisierten Selbstwirksamkeit <strong>von</strong><br />

Schwarzer und Jerusalem sowie um die Skala zur Kontrollüberzeugung bezüglich<br />

Krankheit und Gesundheit <strong>von</strong> Lohaus und Schmitt. Theoretischer H<strong>in</strong>tergrund<br />

und Verwendung <strong>der</strong> Skalen sollen im folgenden Abschnitt erläutert werden.<br />

Zugleich wurde die subjektive Lebensqualität <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen durch die Skalen<br />

des EORTC-QLQ C-30 12 abgefragt, <strong>der</strong> anschließend beschrieben werden soll.<br />

Dabei handelt es sich nicht um e<strong>in</strong> Instrument zur Erfassung des Empowerment,<br />

aber die Lebensqualität kann <strong>als</strong> wichtiges Ergebnis gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Maßnahmen<br />

gesehen werden bzw. kann <strong>als</strong> Mo<strong>der</strong>atorvariable auf das Verhalten <strong>der</strong><br />

Patient<strong>in</strong>nen im H<strong>in</strong>blick auf die Intervention E<strong>in</strong>fluss nehmen.<br />

2.3.1.2 Generalisierte Selbstwirksamkeitserwartung<br />

„Review<strong>in</strong>g the literature on self-efficacy one gets the strong impression that high self-efficacy<br />

is good to have.“ (Gecas 1989/311)<br />

<strong>Das</strong> 10 Items umfassende Instrument zur Messung <strong>der</strong> generalisierten Selbstwirksamkeit,<br />

das 1986 <strong>von</strong> Ralf Schwarzer und Matthias Jerusalem entwickelt wurde,<br />

basiert auf dem Selbstwirksamkeitskonzept, das 1977 erstmalig <strong>von</strong> Bandura for-<br />

11 Die Untersuchung bezieht sich nicht auf den Gesundheitsbereich, son<strong>der</strong>n erforscht<br />

den Zusammenhang zwischen <strong>in</strong>dividuellem Empowerment und Bürgerbeteiligung.<br />

12 EORTC QLQ C30: European Organization for Research and Treatment of Cancer,<br />

Quality of Life Questionnaire C 30.


Theoretische Verortung 26<br />

muliert wurde. 13 Die Skala misst die subjektive Überzeugung, kritische Anfor<strong>der</strong>ungssituationen<br />

aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Dabei wird<br />

an neue o<strong>der</strong> schwierige Situationen aus allen Lebensbereichen gedacht sowie an<br />

Barrieren, die es zu überw<strong>in</strong>den gilt. <strong>Das</strong> Instrument soll die konstruktive Lebensbewältigung<br />

vorhersagen (vgl. Schwarzer/Jerusalem 1999).<br />

Selbstwirksamkeitserwartung wirkt sich auf das Denken und Fühlen <strong>von</strong> Menschen<br />

aus. E<strong>in</strong> niedriger Wert an Selbstwirksamkeitserwartung wird mit Depression,<br />

Ängstlichkeit und Hilflosigkeit assoziiert. In Bezug auf das Denken soll sich<br />

e<strong>in</strong>e starke Selbstwirksamkeitserwartung positiv auf kognitive Prozesse auswirken.<br />

E<strong>in</strong> hoher Grad an Selbstwirksamkeitserwartung kann Menschen dazu ermutigen,<br />

größere Herausfor<strong>der</strong>ungen anzunehmen. Auch <strong>in</strong> Situationen <strong>von</strong> Rückschlägen<br />

kann sie zu e<strong>in</strong>er schnelleren Erholung führen. Hohe Selbstwirksamkeitserwartung<br />

wird mit e<strong>in</strong>er besseren Gesundheit, besseren Leistungen und e<strong>in</strong>er<br />

erhöhten sozialen Integration <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht (vgl. Schwarzer 1993/1 f.).<br />

Selbstwirksamkeitserwartung wird zu den Kognitionen gezählt; zu den Kenntnissen,<br />

Vorstellungen, E<strong>in</strong>stellungen, Erwartungen und Bewertungen, die <strong>als</strong> Vorläufer<br />

gesundheitsbezogenen Handelns (sowohl protektiv <strong>als</strong> auch schädigend) gelten.<br />

Sie ist nicht auf die Verhaltenskonsequenzen ausgerichtet, son<strong>der</strong>n auf die Fähigkeit,<br />

das Verhalten auszuüben. Der Selbstwirksamkeitserwartung werden e<strong>in</strong>e<br />

Reihe emotionaler, kognitiver und motivationaler Folgen zugeschrieben, die <strong>der</strong><br />

Gesundheit dienlich se<strong>in</strong> können. H<strong>in</strong>weise für e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss <strong>von</strong><br />

Selbstwirksamkeitserwartung wurde <strong>in</strong> Bezug auf gesundheitsbezogene Verhaltensweisen<br />

beispielsweise für das Aufgeben des Rauchens, <strong>der</strong> E<strong>in</strong>haltung <strong>von</strong><br />

Diäten, <strong>der</strong> Kontrolle <strong>von</strong> Schmerzen, dem Befolgen ärztlicher Anweisungen sowie<br />

für die erfolgreiche <strong>Rehabilitation</strong> nach kardiovaskulären Erkrankungen gefunden.<br />

Selbstwirksamkeitserwartung wird darüber h<strong>in</strong>aus nicht nur mit diesen<br />

<strong>in</strong>direkt über das Verhalten wirksamen Verbesserungen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht,<br />

son<strong>der</strong>n zudem mit direkten gesundheitserhaltenden physiologischen Reaktionen<br />

verbunden (vgl. Weber 1992/192; Oldridge/Rogowski 1990). Untersuchungen<br />

konnten außerdem H<strong>in</strong>weise liefern, dass Selbstwirksamkeitserwartungen die aktive<br />

Krankheitsbewältigung durch die Suche nach sozialer E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung för<strong>der</strong>n;<br />

krankheitsbezogene Selbstwirksamkeitserwartung steht bei Krebspatienten mit e<strong>in</strong>er<br />

höheren Lebensqualität und e<strong>in</strong>em besseren emotionalen Bef<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Zusammenhang.<br />

Selbstwirksamkeitserwartung wird <strong>als</strong> protektiv im Prozess <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung<br />

gesehen. Die Bedeutung <strong>von</strong> Selbstwirksamkeitserwartungen<br />

sche<strong>in</strong>t im H<strong>in</strong>blick auf das Gesundheitsverhalten unumstritten, lässt sich jedoch<br />

umso eher nachweisen, je konkreter die erfasste Kompetenzerwartung auf das<br />

fragliche Gesundheitsverhalten zugeschnitten ist (vgl. Schrö<strong>der</strong> 1997/324 und<br />

330; Schmidt/Dlugosch 1997). Gecas (1989) weist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Literaturübersicht zur<br />

Selbstwirksamkeit auf Gen<strong>der</strong>unterschiede h<strong>in</strong>. Männer sche<strong>in</strong>en, bed<strong>in</strong>gt durch<br />

kulturelle und strukturelle Faktoren, über e<strong>in</strong>e höhere Selbstwirksamkeit zu verfü-<br />

13 Zu Banduras Theorie <strong>der</strong> Selbstwirksamkeit siehe z. B. Bandura (1977).


Theoretische Verortung 27<br />

gen; es gibt aber H<strong>in</strong>weise, dass diese Unterschiede mit zunehmendem Alter weniger<br />

deutlich werden. Er zeigt zudem auf, dass unerwartete Lebensereignisse wie<br />

ökonomische E<strong>in</strong>brüche o<strong>der</strong> Krankheit e<strong>in</strong>en negativen Effekt auf die Selbstwirksamkeitserwartung<br />

haben können. Gecas merkt an, dass die Selbstwirksamkeit<br />

allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> stark <strong>von</strong> <strong>der</strong> westlichen Kultur geprägtes theoretisches Konstrukt<br />

zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>e (vgl. Gecas 1989/306 ff.).<br />

E<strong>in</strong> Beispiel für die Entwicklung und Evaluation <strong>von</strong> Gesundheitsbildungsmaßnahmen<br />

unter Verwendung des Selbstwirksamkeitsansatzes nach Bandura <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> chronisch Kranker f<strong>in</strong>det sich bei Waltz und Hazard (1999).<br />

Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit verwendete Skala zur Erfassung <strong>der</strong> generalisierten<br />

Selbstwirksamkeitserwartung <strong>von</strong> Schwarzer und Jerusalem f<strong>in</strong>det sich auch <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Liste ausgewählter Instrumente für den Bereich <strong>Rehabilitation</strong>sforschung. Es<br />

liegt allerd<strong>in</strong>gs für Fragestellungen aus dem Bereich <strong>der</strong> <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

ke<strong>in</strong>e Spezifizierung des Instrumentes vor (wie z. B. zum Krebsvorsorgeverhalten<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aufgabe des Rauchens), so dass auf die Skala zur allgeme<strong>in</strong>en<br />

Selbstwirksamkeitserwartung zurückgegriffen wurde (vgl. Reusch/Zw<strong>in</strong>gmann/Faller<br />

2002/58; Schwarzer 1993/28 und 37).<br />

2.3.1.3 Kontrollüberzeugungen zu Krankheit und Gesundheit<br />

Dieser Fragebogen wird theoretisch durch die Lerntheorie <strong>von</strong> Rotter untermauert.<br />

14 Kontrollüberzeugungen bedeuten dabei e<strong>in</strong>e generalisierte Erwartungshaltung,<br />

die jedes Individuum lebensgeschichtlich erwirbt. Nach dem Kontrollüberzeugungskonzept<br />

können sich Personen danach unterscheiden, ob sie Ereignisse<br />

<strong>als</strong> durch sich selbst kontrollierbar erleben o<strong>der</strong> ob sie die Kontrollierbarkeit <strong>von</strong><br />

Ereignissen an<strong>der</strong>en, außerhalb <strong>der</strong> eigenen Person liegenden Kräften zuschreiben.<br />

<strong>Das</strong> vorliegende Instrument unterscheidet sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> generalisierten Kontrollüberzeugung<br />

durch se<strong>in</strong>e Spezifik für den Bereich Gesundheit und Krankheit.<br />

Die spezifischen Kontrollerwartungen werden sich <strong>in</strong> diesem Fall danach richten,<br />

welches Vorwissen über die Bee<strong>in</strong>flussungsmöglichkeiten bei den Befragten bestehen<br />

und welche Vorerfahrung sie bereits <strong>in</strong> Selbst- und Fremdbestimmung körperlicher<br />

Prozesse gemacht haben. Kontrollüberzeugungen s<strong>in</strong>d dann das generalisierte<br />

Resultat <strong>der</strong> Lernerfahrungen <strong>in</strong> diesem Bereich. Der Fragebogen unterscheidet<br />

zwischen <strong>in</strong>ternaler, externaler und fatalistischer Kontrollüberzeugung <strong>in</strong><br />

drei Subskalen. Bei e<strong>in</strong>er fatalistischen Kontrollüberzeugung kann <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er relativ<br />

ger<strong>in</strong>gen Bereitschaft ausgegangen werden, aktiv an <strong>der</strong> Bewältigung e<strong>in</strong>er Erkrankung<br />

mitzuarbeiten, weil das somatische Empf<strong>in</strong>den <strong>als</strong> nicht bee<strong>in</strong>flussbar<br />

durch eigenes Handeln erlebt wird. Soziale Externalität setzt für die Bereitschaft<br />

zu gesundheitsför<strong>der</strong>ndem Verhalten e<strong>in</strong>e diesbezügliche Empfehlung <strong>von</strong> <strong>als</strong><br />

14 Zu den theoretischen Grundlagen nach Rotter siehe z. B. Rotter (1966).


Theoretische Verortung 28<br />

mächtig empfundenen Personen (Ärzte, Pflegepersonal) voraus. Internalität führt<br />

zu positiven Ergebnissen, wenn <strong>von</strong> dem Handelnden Eigen<strong>in</strong>itiative gefor<strong>der</strong>t<br />

wird, da die E<strong>in</strong>stellung vorherrscht, dass das eigene körperliche Bef<strong>in</strong>den durch<br />

eigenes Handeln bee<strong>in</strong>flussbar ist. Hier kann es unter Umständen zu Konflikten<br />

zwischen den diesbezüglichen Vorstellungen <strong>der</strong> ärztlichen und <strong>der</strong> Patientenseite<br />

kommen (vgl. Lohaus/Schmitt 1989/2 ff.).<br />

Auch die Kontrollüberzeugungen zählen zu den Kognitionen, <strong>als</strong>o dem Denken,<br />

das dem Handeln vorausgeht. In Bezug auf das Gesundheitsverhalten wurde, wie<br />

bereits angedeutet, angenommen, dass <strong>in</strong>ternal Kontrollüberzeugte sich mehr um<br />

ihre Gesundheit kümmern. Empirisch konnte allerd<strong>in</strong>gs nur e<strong>in</strong> schwacher Zusammenhang<br />

zwischen Kontrollüberzeugung und Gesundheitsverhalten festgestellt<br />

werden. Die Kontrollüberzeugung besage eher etwas über die E<strong>in</strong>stellung<br />

zur Abhängigkeit <strong>von</strong> eigenem Verhalten und Gesundheit, sie besage – im Gegensatz<br />

zur Selbstwirksamkeitserwartung – nichts darüber, ob sich die Person kompetent<br />

genug fühle, dieses Verhalten auszuführen (vgl. Weber 1992/191 f.). Wenn<br />

auch die Bedeutung <strong>der</strong> gesundheitsbezogenen Kontrollüberzeugungen für das<br />

Gesundheitsverhalten umstritten zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t, so lassen sich jedoch H<strong>in</strong>weise<br />

aufzeigen, die z. B. für Patienten mit <strong>in</strong>ternaler Kontrollüberzeugung e<strong>in</strong>e bessere<br />

Compliance und e<strong>in</strong> stärkeres Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> beruflichen <strong>Rehabilitation</strong> unterstreichen.<br />

Patienten mit hoher sozialer Externalität zeigten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er weiteren<br />

Untersuchung e<strong>in</strong>en eher depressiven Verarbeitungsstil im Gegensatz zu <strong>in</strong>ternalen<br />

Patienten. Allerd<strong>in</strong>gs könne nur die fatalistische Externalität <strong>als</strong> e<strong>in</strong>deutiges<br />

Ressourcendefizit aufgefasst werden. Die Befundlage zum E<strong>in</strong>fluss gesundheitsbezogener<br />

Kontrollüberzeugungen sei eher heterogen und schwer überschaubar.<br />

Lohaus sieht allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Untersuchungen bestätigt, dass Internalität und<br />

soziale Externalität mit aktivem Bewältigungshandeln <strong>in</strong> Zusammenhang stehen.<br />

Internalität, so Lohaus, för<strong>der</strong>e ebenfalls die gesundheitsbezogene Informationssuche<br />

und Informiertheit (vgl. Schrö<strong>der</strong> 1997/324 ff.).<br />

Janssen et al. (2000) fanden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung zum sozioökonomischen Status<br />

und gesundheitlicher Kontrollüberzeugung ke<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen<br />

sozialer Schicht und <strong>in</strong>ternaler Kontrollüberzeugung, wohl aber bezüglich <strong>der</strong> externalen<br />

Kontrollüberzeugung, die mit e<strong>in</strong>er abnehmenden Bildungsdauer e<strong>in</strong>herg<strong>in</strong>g.<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung wurden aus dem beschriebenen Fragebogen<br />

<strong>von</strong> Lohaus und Schmitt aus Fragebogen-ökonomischen Gründen lediglich die<br />

Subskalen zur <strong>in</strong>ternalen Kontrollüberzeugung und zur sozialen Externalität e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Dies ersche<strong>in</strong>t h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Fragestellung (beide Subskalen werden<br />

nach Lohaus mit aktivem Bewältigungshandeln <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht) im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes <strong>als</strong> angemessen.<br />

Auch die Arbeitsgruppe „Generische Methoden“ des Verbandes Deutscher<br />

Rentenversicherungsträger (VDR) empfiehlt e<strong>in</strong>e Beschränkung auf die Internalität,<br />

wenn aus untersuchungsökonomischen Gründen e<strong>in</strong> Schwerpunkt ge-


Theoretische Verortung 29<br />

setzt werden soll. Insgesamt wird zum E<strong>in</strong>satz des ausgesuchten Instrumentes <strong>in</strong><br />

den <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaften angeraten (vgl. VDR 1999/64).<br />

2.3.1.4 Lebensqualität<br />

Nachdem sich die kl<strong>in</strong>ische Krebsforschung lange Zeit auf Variablen wie Überlebenszeit,<br />

Verlangsamung <strong>der</strong> Krankheitsprozesse und Kontrolle <strong>der</strong> wichtigsten<br />

körperlichen Symptome konzentrierte, wird seit e<strong>in</strong>igen Jahren e<strong>in</strong> vermehrtes<br />

Interesse an dem Ausmaß bekundet, <strong>in</strong> dem Faktoren wie sozialer, funktionaler<br />

und psychologischer Status die mediz<strong>in</strong>ische Behandlung bee<strong>in</strong>flussen. Der Prozess<br />

um den Versuch, die Lebensqualität messbar zu machen, geht auf Bemühungen<br />

<strong>der</strong> WHO zurück und dauert mittlerweile etwa seit 20 Jahren an. Die Möglichkeiten,<br />

Lebensqualität zu messen, seien, so Thomas Küchler vom Referenzzentrum<br />

Lebensqualität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie <strong>der</strong> Universität Kiel, ohne Frage relativ.<br />

„We can’t measure quality of life, which is a philosophic concept lead<strong>in</strong>g to the idea of the<br />

best possible way to live your life. Here we meet the philosophical ground with breast<br />

cancer therapy.” (Küchler 1998/277)<br />

Es sei theoretisch möglich, für jede Patient<strong>in</strong> mit Brustkrebs die <strong>in</strong>dividuell beste<br />

Therapie zu f<strong>in</strong>den. Die sollte dann allerd<strong>in</strong>gs eben lebensqualitätsbezogene Faktoren<br />

e<strong>in</strong>beziehen (vgl. ebd.).<br />

Instrumente zur Messung <strong>von</strong> Lebensqualität umfassen zumeist körperliche, psychologische,<br />

soziale sowie funktionale Skalen und liegen mittlerweile validiert<br />

und <strong>in</strong>ternational getestet vor (vgl. Küchler 1998/277 f.).<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung wurde <strong>der</strong> Quality of Life Questionnaire C-30<br />

(QLQ C-30) <strong>der</strong> European Organization for Research and Treatment of Cancer<br />

(EORTC) zur Erfassung <strong>der</strong> Lebensqualität <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung<br />

befragten Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen ausgewählt. <strong>Das</strong> Instrument ist e<strong>in</strong> krebsspezifisches<br />

und umfasst fünf Funktionsskalen (körperlich, rollenbezogen, emotional,<br />

sozial und kognitiv), drei Symptomskalen (Erschöpfung, Schmerz und Übelkeit/Erbrechen),<br />

sechs Items zu E<strong>in</strong>zelsymptomen wie Appetitlosigkeit, Kurzatmigkeit<br />

und an<strong>der</strong>en sowie e<strong>in</strong>en globalen Lebensqualitätsscore.<br />

Der EORTC QLQ C-30 ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternational getestetes und validiertes Verfahren,<br />

für den auch Befunde für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen vorliegen, die sich teilweise auf<br />

das Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong> beziehen (vgl. Aaronson et al. 1993;<br />

EORTC 1999; Heim/Kunert/Özkan 2001). In Untersuchungen mit Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

konnte unter Verwendung des Instrumentes gezeigt werden, dass die<br />

emotionale Rollenfunktion und die globale Lebensqualitätse<strong>in</strong>schätzung im Laufe<br />

<strong>der</strong> Erkrankung am meisten e<strong>in</strong>geschränkt waren, für die Vorhersage des globalen<br />

Wertes beispielsweise die Schwere <strong>der</strong> Erkrankung, nicht aber Komorbidität, Alter<br />

o<strong>der</strong> Erkrankungsstadium <strong>von</strong> Bedeutung zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>en (vgl. Greimel et al.<br />

2002). K<strong>in</strong>g et al. (2000) zeigten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Befragung <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

über e<strong>in</strong> Jahr, dass die emotionale, soziale und die Rollenfunktion sich verbesser-


Theoretische Verortung 30<br />

ten; jüngere Frauen, aber auch alle<strong>in</strong> stehende und formal schlechter ausgebildete<br />

Frauen <strong>in</strong>sgesamt bezüglich e<strong>in</strong>iger Dimensionen <strong>der</strong> Lebensqualitätse<strong>in</strong>schätzung<br />

schlechter abschnitten <strong>als</strong> ältere bzw. verheiratete o<strong>der</strong> besser ausgebildete Patient<strong>in</strong>nen.<br />

<strong>Das</strong> Lebensqualitätskonzept steht <strong>in</strong> dieser Untersuchung nicht direkt mit <strong>der</strong><br />

Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes <strong>in</strong> Zusammenhang. Vielmehr<br />

kann es H<strong>in</strong>weise auf mo<strong>der</strong>ierende Faktoren liefern; beschreibt es die subjektive<br />

E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen ihres bio-psycho-sozialen Zustands, <strong>der</strong> oftm<strong>als</strong><br />

eng mit <strong>der</strong> erlebten mediz<strong>in</strong>ischen Behandlung <strong>in</strong> Zusammenhang steht und sich<br />

möglicherweise dementsprechend im Laufe <strong>der</strong> Zeit verän<strong>der</strong>t zeigen kann (vgl.<br />

dazu Küchler 1998/278). Wenn auch <strong>in</strong> den Empfehlungen des VDR zum methodischen<br />

Vorgehen rehabilitationswissenschaftlicher Arbeiten bezüglich <strong>der</strong> Erhebung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität und <strong>der</strong> subjektiven Gesundheit lediglich <strong>der</strong> SF36 bzw.<br />

<strong>der</strong> IRES 15 diskutiert werden (vgl. VDR 1999/60), wurde <strong>der</strong> EORTC QLQ C-30<br />

ausgewählt, da dieser <strong>als</strong> krebsspezifisches Instrument für die Abbildung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

<strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe am besten geeignet schien. 16 Auf das<br />

brustkrebsspezifische Zusatzmodul wurde aus untersuchungsökonomischen<br />

Gründen verzichtet, da dieses nur geme<strong>in</strong>sam mit dem Haupt<strong>in</strong>strument e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden sollte. Dieses Vorgehen ersche<strong>in</strong>t auch deshalb gerechtfertigt, da die subjektive<br />

Lebensqualitätse<strong>in</strong>schätzung eher <strong>als</strong> allgeme<strong>in</strong> erklärende Variable e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wurde. Die Spezifik des EORTC QLQ BR23 Moduls (Brustkrebsmodul mit<br />

23 Items) zielt auf brustkrebsspezifische körperliche Symptome sowie auf Fragen<br />

des Körpergefühls und <strong>der</strong> Sexualität; Bereiche, die für die Untersuchungen zum<br />

Thema Brustkrebs <strong>in</strong>sgesamt äußerst relevant s<strong>in</strong>d, für die Frage nach <strong>der</strong> möglichen<br />

unterstützenden Wirkung e<strong>in</strong>er erkrankungsbezogenen <strong>Internet</strong>schulung jedoch<br />

eher im H<strong>in</strong>tergrund stehen (vgl. EORTC 1999).<br />

15 SF 36 steht für Short Form 36 (Bull<strong>in</strong>ger 1997), IRES für Indikatoren des Reha-Status<br />

(Gerdes/Jäckel 1995).<br />

16 Diese Entscheidung basiert maßgeblich auf e<strong>in</strong>er telefonischen Rücksprache mit dem<br />

Referenzzentrum Lebensqualität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie <strong>der</strong> Universität Kiel; siehe auch<br />

www.uni-kiel.de/qol-center/.


3 Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung<br />

Dieses Kapitel stellt den Gegenstandsbereich des empirischen Untersuchungsteils<br />

<strong>in</strong> den Mittelpunkt. E<strong>in</strong>leitend soll dem Kapitel e<strong>in</strong> kurzer Überblick über das soziodemographische<br />

Profil <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen vorangestellt werden, um<br />

e<strong>in</strong>en Bezug zwischen Gegenstandsbereich und Empirie zu ermöglichen. In e<strong>in</strong>em<br />

kurzen, e<strong>in</strong>leitenden Überblick soll anschließend die Zielgruppe <strong>der</strong> Untersuchung<br />

vorgestellt, <strong>in</strong> das Sett<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>geführt sowie die Form <strong>der</strong> Intervention angesprochen<br />

werden. Abschließend wird e<strong>in</strong> Überblick über den Stand <strong>der</strong> Forschung <strong>in</strong><br />

Bezug auf die Nutzung des Mediums <strong>Internet</strong> im Zusammenhang mit chronischen<br />

Erkrankungen gegeben.<br />

3.1 Soziodemographisches Profil <strong>der</strong><br />

Untersuchungsgruppen<br />

Im folgenden Abschnitt soll dem empirischen Teil <strong>der</strong> Untersuchung vorgegriffen<br />

und das Profil <strong>der</strong> beiden „großen Untersuchungsgruppen“ (Untersuchungsstichprobe:<br />

Patient<strong>in</strong>nen mit Interesse an e<strong>in</strong>er <strong>Internet</strong>schulung während <strong>der</strong> stationären<br />

<strong>Rehabilitation</strong> und solche ohne Interesse an <strong>der</strong> Schulung [= Kontrollgruppe])<br />

bereits an dieser Stelle <strong>der</strong> Übersichtlichkeit halber kurz zusammenfassend dargestellt<br />

werden.<br />

Alle an <strong>der</strong> Untersuchung teilnehmenden Frauen nehmen auf Grund ihrer Brustkrebserkrankung<br />

e<strong>in</strong>e Anschlussheilbehandlung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Rehabilitation</strong> im Reha-<br />

Zentrum Lübben <strong>in</strong> Anspruch. Die überwiegende Mehrzahl <strong>der</strong> befragten Frauen<br />

lebt <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> o<strong>der</strong> <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Städten zwischen 10.000 und 100.000 E<strong>in</strong>wohnern<br />

<strong>in</strong> den Bundeslän<strong>der</strong>n Brandenburg und Sachsen. Die Rehabilitand<strong>in</strong>nen bei<strong>der</strong><br />

Untersuchungsgruppen gehören o<strong>der</strong> gehörten überwiegend zur Gruppe <strong>der</strong> Angestellten<br />

und s<strong>in</strong>d folglich mehrheitlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> BfA rentenversichert.<br />

Unterschiede zwischen den Rehabilitand<strong>in</strong>nen, die sich für die Teilnahme an e<strong>in</strong>er<br />

<strong>Internet</strong>schulung <strong>in</strong>teressieren und denen, die ke<strong>in</strong> Interesse daran haben, zeigen<br />

sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im H<strong>in</strong>blick auf das Alter und die Sozi<strong>als</strong>chichtzugehörigkeit.<br />

Die Gruppe <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen ist im Mittelwertvergleich signifikant<br />

jünger <strong>als</strong> die <strong>der</strong> Nicht-Teilnehmer<strong>in</strong>nen (Alter <strong>in</strong> Jahren: M = 60, s = 9,<br />

1/M = 64, s = 10,2). So gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe mehr verwitwete Frauen,<br />

und es leben dort weniger Frauen mit e<strong>in</strong>em Partner zusammen <strong>als</strong> bei den Teilnehmer<strong>in</strong>nen.<br />

Insgesamt stellt jedoch für beide Untersuchungsgruppen die Ehe<br />

o<strong>der</strong> Lebensgeme<strong>in</strong>schaft mit e<strong>in</strong>em Partner die dom<strong>in</strong>ierende Lebensform dar.<br />

Signifikante Unterschiede kennzeichnen die beiden Gruppen auch <strong>in</strong> Bezug auf<br />

ihre Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er sozialen Schicht. Diese wurde berechnet nach W<strong>in</strong>kler<br />

(vgl. VDR 1999/88 ff.). Der Sozi<strong>als</strong>chicht<strong>in</strong>dex setzt sich zusammen aus <strong>der</strong><br />

31


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 32<br />

Schulbildung, dem Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommen und dem Berufsstatus. Insgesamt<br />

gehört die Mehrzahl <strong>der</strong> Frauen <strong>der</strong> Mittelschicht an; dennoch s<strong>in</strong>d die am <strong>Internet</strong><br />

<strong>in</strong>teressierten Patient<strong>in</strong>nen signifikant häufiger e<strong>in</strong>er höheren sozialen Schicht zuzuordnen<br />

<strong>als</strong> die nicht am <strong>Internet</strong> <strong>in</strong>teressierten Frauen.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des Erkrankungsschweregrades s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede<br />

zwischen den Untersuchungsgruppen festzustellen; die Mehrzahl <strong>der</strong> Frauen kann<br />

<strong>in</strong> beiden Gruppen den Erkrankungsstadien e<strong>in</strong>s und zwei zugerechnet werden<br />

(E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> die Erkrankungsstadien: carc<strong>in</strong>oma <strong>in</strong> situ, Stadien 1-4; Zugehörigkeit<br />

zu e<strong>in</strong>em höheren Stadium ist gleichbedeutend mit e<strong>in</strong>er fortgeschritteneren<br />

Erkrankung). Bei den <strong>Internet</strong>-Interessierten liegt <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Diagnose im<br />

Vergleich bereits länger zurück <strong>als</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> nicht am <strong>Internet</strong> Interessierten;<br />

dies korrespondiert möglicherweise mit <strong>der</strong> häufigeren Reha-Erfahrung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe.<br />

3.2 Zielgruppe: Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

Todesfälle an Krebserkrankungen machen Geschlechter-übergreifend etwa e<strong>in</strong><br />

Viertel <strong>der</strong> Gesamtmortalität <strong>in</strong> Deutschland aus. Nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

s<strong>in</strong>d sie damit die zweithäufigste Todesursache <strong>in</strong>sgesamt und tragen<br />

deutlich zur Frühsterblichkeit bei (vgl. Maschewsky-Schnei<strong>der</strong> 1997/305).<br />

Frauen erkranken <strong>von</strong> allen bösartigen Tumorerkrankungen am häufigsten an<br />

Brustkrebs; diese Krebserkrankung ist für 13 % <strong>der</strong> Todesfälle bei Frauen zwischen<br />

35 und 64 Jahren verantwortlich. In Deutschland erkranken jährlich etwa<br />

46.000 Frauen an Brustkrebs. Von den Betroffenen s<strong>in</strong>d mehr <strong>als</strong> 20 % unter 50<br />

Jahre alt s<strong>in</strong>d. Brustkrebs macht somit mehr <strong>als</strong> 26 % aller Krebserkrankungen bei<br />

Frauen aus und be<strong>in</strong>ahe 18 % <strong>der</strong> Krebstodesfälle. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Diese Erkrankung<br />

trifft etwa jede 10. Frau im Laufe ihres Lebens (vgl. ebd.; BMFSFJ<br />

2001/128 f.; Deutsche Krebshilfe 2003). Brustkrebs ist mit e<strong>in</strong>er standardisierten<br />

Mortalitätsrate <strong>von</strong> etwa 32 Gestorbenen auf 100.000 <strong>der</strong> weiblichen Bevölkerung<br />

seit Jahren die häufigste Krebstodesursache bei Frauen. Seit Ende <strong>der</strong> 60er Jahre<br />

bis Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre ist die Brustkrebsmortalität <strong>in</strong> Deutschland kont<strong>in</strong>uierlich<br />

um etwa 1 % jährlich gestiegen. Seit 1993 kann e<strong>in</strong>e Stabilisierung mit beg<strong>in</strong>nendem<br />

Rückgang beobachtet werden (vgl. Stabenow/Eis<strong>in</strong>ger 2001/7). Der umgerechnete<br />

Verlust an Lebenserwartung durch Brustkrebs beträgt im Durchschnitt<br />

für Frauen 6 Jahre (vgl. BMFSFJ 2001/128 f.). 17<br />

17 Auf Grund e<strong>in</strong>er bislang noch sehr lückenhaften Dokumentation <strong>der</strong> Krebsneuerkrankungen<br />

liegen für Deutschland verlässliche Daten zur Belastung <strong>der</strong> Bevölkerung durch<br />

Krebserkrankungen nur auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Todesursachenstatistik vor. Nur wenige Län<strong>der</strong><br />

verfügen über Krebsregister, die zur Abschätzung bundesweiter Trends herangezogen<br />

werden. Mittlerweile wurden jedoch alle Bundeslän<strong>der</strong> zum Aufbau e<strong>in</strong>es Krebsregisters<br />

verpflichtet. (Vgl. Maschewsky-Schnei<strong>der</strong> 1997/304 f.; BMFSFJ 2001/128)


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 33<br />

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit im mittleren Bereich. Während<br />

sich die Sterblichkeit wenig verän<strong>der</strong>t hat, stieg die Zahl <strong>der</strong> Neuerkrankungen<br />

an malignen Neubildungen – wie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> EU – an. Dieses<br />

Phänomen <strong>der</strong> gleich bleibenden Sterberate bei steigen<strong>der</strong> Inzidenz wird mit <strong>der</strong><br />

gestiegenen Überlebenswahrsche<strong>in</strong>lichkeit bei e<strong>in</strong>er Brustkrebserkrankung <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung gebracht (vgl. BMFSFJ 2001/128). Die steigende Inzidenz <strong>der</strong> Brustkrebserkrankungen<br />

selbst wirft e<strong>in</strong>ige Diskussionen h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Ursachen<br />

auf. So wird neben Begründungen wie <strong>der</strong> steigenden Lebenserwartung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er besseren und früheren Aufdeckung <strong>der</strong> Erkrankung <strong>als</strong> Ursache<br />

für diesen Anstieg auch e<strong>in</strong>e reale Zunahme an Brustkrebserkrankungen diskutiert<br />

(vgl. ebd. 123). 18<br />

Wenn noch vor e<strong>in</strong>igen Jahren große Unterschiede <strong>in</strong> den Mortalitätsraten zwischen<br />

Hochrisikoregionen wie Nordeuropa und Nordamerika und Gebieten mit<br />

vergleichsweise niedrigen Inzidenz- und Sterberaten wie Asien und Afrika bestanden,<br />

sche<strong>in</strong>t sich nun e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung dieser Differenz, wie beispielsweise<br />

zwischen den USA und Japan, anzudeuten.<br />

Für Deutschland besteht e<strong>in</strong> deutliches Gefälle zwischen Ost- und Westdeutschland.<br />

In den alten Bundeslän<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d höhere Erkrankungs- und Sterberaten zu<br />

verzeichnen (vgl. BMFSFJ 2001/123 und 131).<br />

3.2.1 Risikofaktoren und Prävention<br />

Die Ätiologie des Brustkrebses sche<strong>in</strong>t heute noch unzureichend geklärt. Anerkannte<br />

Faktoren, die zur Entstehung <strong>von</strong> Brustkrebs beitragen können, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />

familiäre Brustkrebsvorgeschichte, reproduktive und hormonelle Faktoren sowie<br />

die Ernährungsweise. Diese E<strong>in</strong>flussfaktoren könnten jedoch nur 20-30 % <strong>der</strong><br />

Brustkrebsfälle erklären. Bei 80 % <strong>der</strong> erkrankten Frauen fänden sich ke<strong>in</strong>e dieser<br />

Risikofaktoren (vgl. BMFSFJ 2001/124).<br />

An<strong>der</strong>e Faktoren wie Alkoholkonsum o<strong>der</strong> Strahlenexposition sche<strong>in</strong>en ebenfalls<br />

e<strong>in</strong>e Rolle zu spielen. Auch sche<strong>in</strong>en Frauen mit e<strong>in</strong>em hohen sozioökonomischen<br />

Status e<strong>in</strong> etwa doppelt so großes Risiko zu haben, an Brustkrebs zu erkranken<br />

wie Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status. Frauen <strong>in</strong> urbanen Regionen<br />

seien häufiger betroffen <strong>als</strong> Frauen <strong>in</strong> ländlichen Gegenden. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

18 In den Medien wurde <strong>in</strong> den letzten Jahren das Thema Brustkrebs sehr populär<br />

(z. B.Neuhauser/Haase 1999). Es werde, so Lantz und Booth (1998), bezogen auf die<br />

USA, <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er unerklärlichen Epidemie gesprochen, die vorzugsweise junge und<br />

erfolgreiche Frauen <strong>in</strong> ihren besten Jahren treffe. Die Autor<strong>in</strong>nen sehen hier auch e<strong>in</strong>e<br />

Gefahr: „In the process, a common message is that the behaviors and choices of young,<br />

nontraditional women – especially those related to fertility control – have led to<br />

pathological repercussions with<strong>in</strong> their bodies, which <strong>in</strong> turn may be responsible for great<br />

disor<strong>der</strong> and pathology at the societal level <strong>in</strong> the epidemic of breast cancer.“<br />

(Lantz/Booth 1998/907)


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 34<br />

Ernährung zeige sich, dass e<strong>in</strong>em hohen Verbrauch an tierischen Fetten e<strong>in</strong> Risiko<br />

zugeschrieben wird, und dass im Gegensatz dazu Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse<br />

und Vollkornprodukte auch h<strong>in</strong>sichtlich des Brustkrebses e<strong>in</strong>e protektive<br />

Wirkung haben sollen. H<strong>in</strong>weise zeigen mögliche negative Auswirkungen <strong>von</strong><br />

Übergewicht während <strong>der</strong> Adoleszenz o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Postmenopause auf die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit,<br />

an Brustkrebs zu erkranken. Angenommen wird zudem e<strong>in</strong> negativer<br />

E<strong>in</strong>fluss <strong>von</strong> Umweltfaktoren, aber auch hier fehle es an profunden Ergebnissen.<br />

Insgesamt ersche<strong>in</strong>en die vorliegenden Forschungsergebnisse noch heterogen<br />

(vgl. BMFSFJ 2001/124 ff.; Maschewsky-Schnei<strong>der</strong> 1997/307; Love/L<strong>in</strong>dsey<br />

1997/288 ff.). 19 E<strong>in</strong>e gesundheitsbewusste Lebensführung allerd<strong>in</strong>gs, die auch<br />

körperliche Aktivitäten be<strong>in</strong>halte, so die E<strong>in</strong>schätzung <strong>von</strong> Stabenow und Eis<strong>in</strong>ger<br />

(2001/6), könne e<strong>in</strong>e primäre Prävention möglich machen. E<strong>in</strong>e weniger optimistische<br />

Position nehmen Schüler und Levi (1999) e<strong>in</strong>:<br />

„Ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> genannten Risikofaktoren kann so modifiziert werden, dass sich das Risiko<br />

im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Primärprävention fassbar verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t. Auch kann man – abgesehen vom<br />

Alter – mit ke<strong>in</strong>em <strong>der</strong> genannten Risikofaktoren e<strong>in</strong>e Frauengruppe deutlich erhöhten<br />

Risikos hervorheben, auf die sich das Screen<strong>in</strong>g konzentrieren könnte.“ (Schüler/Levi<br />

1999/304)<br />

Diskutiert wird im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Sekundärprävention des Brustkrebses<br />

e<strong>in</strong> Mammographie-Screen<strong>in</strong>g für Frauen zwischen 50 und 70 Jahren. Hier konnte<br />

<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen Studien e<strong>in</strong>e Senkung <strong>der</strong> Sterblichkeitsraten zwischen 20 %<br />

und 30 % gezeigt werden. Für Deutschland wurden allerd<strong>in</strong>gs große Defizite <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Mammographien festgestellt. Die Absicherung <strong>der</strong> Qualität <strong>von</strong><br />

Mammographien sei <strong>von</strong> enormer Bedeutung, um die Zahl f<strong>als</strong>ch positiver o<strong>der</strong><br />

f<strong>als</strong>ch negativer Befunde zu m<strong>in</strong>imieren, die für die untersuchten Frauen mit Gefahren<br />

und/o<strong>der</strong> Belastungen e<strong>in</strong>hergehen können (vgl. BMBFSFJ 2001/127).<br />

Die regelmäßige Selbstuntersuchung <strong>der</strong> Brust wird <strong>als</strong> sekundärpräventive Maßnahme<br />

sehr kontrovers diskutiert und zeigt <strong>in</strong> Bezug auf ihre Wirksamkeit empirisch<br />

ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutigen Ergebnisse. E<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>nische Studie konnte allerd<strong>in</strong>gs positive<br />

Effekte <strong>der</strong> Brustselbstuntersuchung h<strong>in</strong>sichtlich des Zugangs <strong>der</strong> beteiligten<br />

Frauen zum Versorgungssystem und schließlich daraufh<strong>in</strong> positive Auswirkungen<br />

auf die Mortalität und Neuentdeckung <strong>von</strong> Brustkrebs bei den teilnehmenden<br />

Frauen aufzeigen. In dieser Untersuchung wurden die Frauen <strong>in</strong> die Selbstuntersuchung<br />

<strong>der</strong> Brust systematisch e<strong>in</strong>gewiesen und hatten zudem die Möglichkeit,<br />

an e<strong>in</strong>em mediz<strong>in</strong>ischen Früherkennungsprogramm mit Mammographie teilzunehmen<br />

(vgl. BMBFSFJ 2001/126). Die Deutsche Krebshilfe riet <strong>in</strong> ihrem Ratgeber<br />

<strong>von</strong> 1999 allen Frauen zu e<strong>in</strong>er monatlichen Untersuchung <strong>der</strong> Brüste, um auf<br />

19 Kravdal (2001) konnte feststellen, dass verheiratete Krebspatienten mit unterschiedlichen<br />

Tumoren e<strong>in</strong>e bessere Überlebensdauer aufwiesen <strong>als</strong> unverheiratete. Heirat wurde<br />

<strong>als</strong> protektiver Faktor unabhängig vom Erkrankungsstadium ermittelt. Die Gründe hierfür<br />

konnten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Studie nicht nachgewiesen werden, jedoch schlägt <strong>der</strong> Autor vor, das<br />

Versorgungssystem h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er möglicherweise schlechteren Versorgung Lediger<br />

zu überprüfen bzw. dementsprechend Ledigen zusätzliche Ressourcen zur Verfügung zu<br />

stellen.


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 35<br />

Knoten und Verän<strong>der</strong>ungen aufmerksam zu werden (vgl. Deutsche Krebshilfe<br />

1999/14 ff.). Unbestritten sei jedoch – so <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aktuellen Veröffentlichung – vor<br />

allem, dass die Brustselbstuntersuchung E<strong>in</strong>fluss auf das Körperbewusstse<strong>in</strong> und<br />

die Sensibilität für den eigenen Körper habe, dass diese Methode allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e<br />

Mammographie ersetzen könne (vgl. Deutsche Krebshilfe 2003/19) Thomas und<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen (2002/34) sehen e<strong>in</strong>en Konsens h<strong>in</strong>sichtlich dieser Frage dar<strong>in</strong><br />

erreicht, e<strong>in</strong> erfolgreiches Brustgesundheits- und Früherkennungsprogramm anzustreben,<br />

das die Brustselbstuntersuchung, e<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>ische manuale Brustuntersuchung<br />

sowie e<strong>in</strong>e Mammographie für spezielle Bevölkerungsgruppen be<strong>in</strong>halte.<br />

3.2.2 Therapie und Krankheitsbewältigung<br />

Die Behandlung des Mammakarz<strong>in</strong>oms erfolgt differenziert nach Karz<strong>in</strong>omtyp,<br />

-größe und -stadium sowie abhängig vom Alter und Menopausenstatus <strong>der</strong> Erkrankten.<br />

Die Behandlung besteht zunächst zumeist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em chirurgischen E<strong>in</strong>griff.<br />

Hier haben brusterhaltende Verfahren zunehmend die radikalere Brustentfernung<br />

(Ablatio Mammae) abgelöst. Je nach Notwendigkeit wird im Anschluss<br />

an die operative Entfernung des Primärtumors zumeist e<strong>in</strong>e systemische Behandlung<br />

(Chemotherapie) vorgenommen und/o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Strahlentherapie. Die Behandlung<br />

des Brustkrebses geht immer mit e<strong>in</strong>er hohen körperlichen und psychischen<br />

Belastung e<strong>in</strong>her. Lymphödem, Übelkeit und Erbrechen, chronischer<br />

Schmerz, Haarausfall, Hautirritationen, Appetitlosigkeit, Depressionen und<br />

Ängste s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> möglichen Folgen o<strong>der</strong> Nebenwirkungen <strong>der</strong> Krebstherapie.<br />

Brustoperationen werden <strong>von</strong> den Patient<strong>in</strong>nen häufig <strong>als</strong> körperliche Entstellung<br />

erlebt, und damit e<strong>in</strong>her geht oft die Angst vor dem Verlust <strong>der</strong> weiblichen<br />

Attraktivität, vor sozialer Isolation und Partnerschaftsproblemen (vgl. Berman<br />

1999; BMFSFJ 2001/123; Delbrück 1995; Deutsche Krebshilfe 1999/23 ff.;<br />

Delbrück 1996/24 ff.; Love/L<strong>in</strong>dsey 1997/371 ff.; Kiel/Kopp 1999/107 ff.). Auf<br />

die mediz<strong>in</strong>ische Therapie e<strong>in</strong>er Brustkrebserkrankung kann <strong>in</strong> dieser Arbeit nur<br />

am Rande e<strong>in</strong>gegangen werden; im Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

ist jedoch die Krankheitsbewältigung <strong>von</strong> großer Bedeutung, die nun etwas ausführlicher<br />

im folgenden Abschnitt behandelt werden soll.<br />

Krankheitsbewältigung kann allgeme<strong>in</strong> <strong>als</strong> das Bemühen def<strong>in</strong>iert werden, bereits<br />

bestehende o<strong>der</strong> zu erwartende Belastungen durch die Krankheit mehr psychisch<br />

(emotional, kognitiv) o<strong>der</strong> durch zielgerichtetes Verhalten und Handeln zu reduzieren,<br />

auszugleichen o<strong>der</strong> zu verarbeiten. In diesem prozesshaften Geschehen<br />

können mehrere Verarbeitungsstrategien simultan o<strong>der</strong> nache<strong>in</strong>an<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden; abhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Erkrankung f<strong>in</strong>den unterschiedliche Verarbeitungsformen<br />

e<strong>in</strong>e Anwendung (vgl. Weis 2002/6 f.). Auf empirische Befunde<br />

<strong>in</strong> Bezug auf die Krankheitsbewältigung im Kontext <strong>von</strong> Krebserkrankungen<br />

wurde bereits <strong>in</strong> Kapitel 2 <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im H<strong>in</strong>blick auf die Kontrollüberzeugung


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 36<br />

und die Selbstwirksamkeitserwartung Bezug genommen. An dieser Stelle soll die<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen im Prozess <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung<br />

im Vor<strong>der</strong>grund stehen. E<strong>in</strong> wichtiges Stichwort ist hier die Psychoonkologie, die<br />

<strong>als</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är orientiertes Teilgebiet <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Psychologie verstanden<br />

wird und zum Ziel hat, Krebspatienten mit ihrem psychosozialen Umfeld zu<br />

sehen und entsprechend ganzheitlich zu behandeln. Unterschiedliche Diszipl<strong>in</strong>en<br />

wie Mediz<strong>in</strong>, Psychologie und Soziologie und verschiedene Berufsgruppen wie<br />

beispielsweise Ärzte, Pflegepersonal, Psychologen, Seelsorger, Sozialarbeiter und<br />

Kunsttherapeuten sollen hier zusammenarbeiten. Neben dem Bereich <strong>der</strong> Psychoätiologie<br />

<strong>von</strong> Krebserkrankungen stehen psychosoziale Belastungen und Krankheitsbewältigung<br />

sowie entsprechende Behandlungsansätze im Vor<strong>der</strong>grund. Zu<br />

den beobachteten psychosozialen Problemen <strong>von</strong> Krebspatienten zählen emotionale<br />

Probleme (z. B. Ängste, Depressionen, Hilflosigkeit), partnerschaftliche<br />

Probleme (Rollenverän<strong>der</strong>ung, Sexualität), berufliche Probleme (z. B. Frühberentung),<br />

soziale Probleme (z. B. Isolation, Unsicherheit) o<strong>der</strong> Compliance Probleme<br />

(Vermeidungsprozesse) (vgl. Weis 1997b; Küchler 2003; Delbrück 1995). Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

können darüber h<strong>in</strong>aus häufig mit e<strong>in</strong>er plötzlich e<strong>in</strong>setzenden<br />

Menopause und <strong>der</strong>en „Nebenwirkungen“ konfrontiert werden, die bei jüngeren<br />

Patient<strong>in</strong>nen zu Konflikten h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>es möglicherweise bestehenden K<strong>in</strong><strong>der</strong>wunsches<br />

führen können. Sexuelle Probleme können <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

<strong>von</strong> Bedeutung se<strong>in</strong>, da Frauen nach e<strong>in</strong>er Ablatio Mammae e<strong>in</strong>en<br />

Körperteil verloren haben, <strong>der</strong> sehr eng mit <strong>der</strong> Sexualität verknüpft ist. Gerade<br />

alle<strong>in</strong> stehende Frauen berichten <strong>von</strong> Ängsten h<strong>in</strong>sichtlich des Umgangs gegenüber<br />

e<strong>in</strong>em/e<strong>in</strong>er neuen Partner/<strong>in</strong> mit den sichtbaren Spuren <strong>der</strong> Brustkrebsbehandlung<br />

(vgl. Love/L<strong>in</strong>dsey 1997/549 ff.).<br />

Zu den psycho<strong>onkologischen</strong> Behandlungsansätzen gehören die psychologische<br />

Betreuung <strong>der</strong> Patienten und <strong>der</strong>en Angehörigen. Hier wird häufig mit e<strong>in</strong>em supportiven<br />

Therapiekonzept gearbeitet, aber auch Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie,<br />

systemische Familientherapie und Hypnotherapie f<strong>in</strong>den Anwendung. Die<br />

Stärkung des Selbsthilfepotenti<strong>als</strong>, die Ermutigung zum offenen Ausdruck <strong>von</strong><br />

Gefühlen, die Reduktion <strong>von</strong> Angst und Depression, e<strong>in</strong>e Verbesserung des<br />

Selbstwertgefühls, die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> verbleibenden Gesundheit und die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Kommunikation zwischen Patient und Angehörigen sollen <strong>in</strong> den unterschiedlichen<br />

Therapien <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung dienen.<br />

Aber auch Selbsthilfegruppen nehmen häufig e<strong>in</strong>e unterstützende Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

psychosozialen Versorgung e<strong>in</strong> (vgl. Weis 1997b; vgl. hierzu auch Neises et al.<br />

2001). Schönberger und <strong>von</strong> Kardorff (2001) weisen auf die wichtige Rolle <strong>der</strong><br />

Angehörigen <strong>von</strong> Krebskranken im Bewältigungsprozess h<strong>in</strong>.<br />

Bevor das Sett<strong>in</strong>g des empirischen Untersuchungsteils beleuchtet wird, soll, im<br />

H<strong>in</strong>blick auf den großen Anteil <strong>von</strong> Frauen aus den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n an <strong>der</strong><br />

vorliegenden Untersuchung, auf die beson<strong>der</strong>e Lage dieser Frauen <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesundheitlichen<br />

Versorgung e<strong>in</strong>gegangen werden. Wenn diese Umstände auch nicht für


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 37<br />

alle an <strong>der</strong> Untersuchung beteiligten Frauen zutreffen, so stellen sie doch für e<strong>in</strong>en<br />

Teil wesentliche Lebensbed<strong>in</strong>gungen dar, die zwar nicht speziell mit <strong>der</strong> Brustkrebserkrankung<br />

<strong>in</strong> Zusammenhang stehen, aber das psychosoziale Umfeld entscheidend<br />

prägen.<br />

Frauen, die sich <strong>in</strong> den neunziger Jahren im mittleren Lebensalter (45-60 Jahre)<br />

befanden, haben e<strong>in</strong>en Großteil ihres Lebens unter den gesellschaftlichen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>der</strong> DDR gelebt. Nach dem Systemzusammenbruch erlebten sie gravierende<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> vielen Lebensbereichen. Durch das durchschnittlich niedrigere<br />

Gebäralter <strong>der</strong> Frauen <strong>in</strong> <strong>der</strong> DDR begann für diese Frauen die nichtelterliche<br />

Phase sehr viel früher <strong>als</strong> für die meisten Frauen <strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

Auch mussten Frauen <strong>in</strong> diesem Lebensalter <strong>in</strong> den neunziger Jahren häufig e<strong>in</strong>e<br />

transformationsbed<strong>in</strong>gte Ausgrenzung aus dem Erwerbsleben erleben, was mit f<strong>in</strong>anziellen<br />

E<strong>in</strong>bußen, <strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong> ökonomischen Selbstständigkeit sowie<br />

E<strong>in</strong>bußen an sozialer Integration zusammeng<strong>in</strong>g.<br />

Durch die Verbesserung <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung und <strong>der</strong> Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

allerd<strong>in</strong>gs glich sich die Lebenserwartung <strong>der</strong> Frauen <strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

weiter an die westdeutscher Frauen an. Frauen aus den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

zeigen <strong>in</strong> dieser Altersstufe <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e hohe Zufriedenheit mit <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Betreuung. Die Zufriedenheit mit <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Gesundheit nimmt<br />

jedoch ab; e<strong>in</strong>e Beobachtung, die sich allerd<strong>in</strong>gs bei Frauen <strong>in</strong> diesem Lebensalter<br />

unabhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> Herkunft zeigt (vgl. BMFSFJ 2001/480 ff.).<br />

Von Frauen <strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n war im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen<br />

Wandel e<strong>in</strong> hohes Maß an Kompensation und Flexibilität zu e<strong>in</strong>em<br />

Zeitpunkt erfor<strong>der</strong>lich, an dem sich Gesundheit und Leistungsvermögen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

physiologisch kritischen Phase, dem Klimakterium, befanden. Als wesentliche<br />

psychosoziale Ressourcen <strong>der</strong> Frauen hat sich offenbar <strong>in</strong> dieser Zeit <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Transformation die Stabilität <strong>in</strong> den <strong>in</strong>terpersonellen familiären Beziehungen<br />

sowie des sozialen Netzes <strong>der</strong> Freunde und Bekannten erwiesen. Es ist<br />

nahe liegend, da<strong>von</strong> auszugehen, dass diese Unterstützungsleistungen <strong>als</strong> Puffer<br />

gegen kumulierende Belastungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wendezeit gewirkt haben könnten (vgl.<br />

BMFSFJ 2001/500 f.).<br />

3.3 Sett<strong>in</strong>g: Stationäre onkologische <strong>Rehabilitation</strong><br />

Dieser Abschnitt soll e<strong>in</strong>en kurzen Überblick über die Zugangsbed<strong>in</strong>gungen zur<br />

<strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong>, über die Maßnahme selbst und über Empfehlungen<br />

über und die Schnittstelle zur Nachsorge im Anschluss an die stationäre <strong>Rehabilitation</strong><br />

geben.


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 38<br />

3.3.1 Empfehlungen für die onkologische <strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong><br />

Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

Die <strong>onkologischen</strong> Nachsorgeleistungen machen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesversicherungsanstalt<br />

für Angestellte (BfA) seit 1997 konstant etwa 17 % <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong>sleistungen<br />

aus. Etwa jede sechste Leistung zur mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong><br />

durch die BfA wird auf Grund e<strong>in</strong>er Neubildung durchgeführt. Dabei hat<br />

sich bei allgeme<strong>in</strong> steigenden Antragszahlen <strong>der</strong> Anteil onkologischer Nachsorgeleistungen<br />

nach § 31 SGB VI zu Lasten <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong>sleistungen<br />

nach § 15 SGB VI vergrößert.<br />

Die Indikationsgruppe Neubildungen stellt unter den Berentungen auf Grund<br />

verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ter Erwerbsfähigkeit die drittgrößte Gruppe dar. Jede dritte onkologische<br />

<strong>Rehabilitation</strong> erfolgt auf Grund e<strong>in</strong>er Brustkrebsdiagnose. Die mittlere Behandlungsdauer<br />

beträgt hier etwa 25 Tage (vgl. BfA 2002/6 ff.).<br />

Die Leistungen zur mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong> bei <strong>onkologischen</strong> Erkrankungen<br />

nach § 15 SGB VI haben die Erhaltung o<strong>der</strong> Besserung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit<br />

und die Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> das Erwerbsleben zum Ziel. Die onkologische<br />

<strong>Rehabilitation</strong>snachsorge nach § 31 SGB VI möchte lediglich e<strong>in</strong>e Besserung <strong>der</strong><br />

gesundheitlichen Bee<strong>in</strong>trächtigung erreichen und die durch die Erkrankung und<br />

<strong>der</strong>en Therapie bed<strong>in</strong>gten körperlichen, seelischen, sozialen und beruflichen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />

positiv bee<strong>in</strong>flussen. Für beide Verfahren müssen die versicherungsrechtlichen<br />

Voraussetzungen nach § § 10 und 11 SGB VI bzw. für die onkologische<br />

<strong>Rehabilitation</strong>snachsorge § 11 SGB VI und die Voraussetzungen <strong>der</strong> CA-<br />

Richtl<strong>in</strong>ie (Richtl<strong>in</strong>ie für Neubildungen) erfüllt se<strong>in</strong> (vgl. ebd. 2 f.). Zu den zuletzt<br />

genannten Voraussetzungen gehört z. B. e<strong>in</strong>e abgeschlossene operative o<strong>der</strong><br />

strahlentherapeutische Behandlung bei geklärter Diagnose (vgl. BfA 1999/3). Die<br />

<strong>Rehabilitation</strong>sfähigkeit wird für beide Leistungsarten vorausgesetzt. Die stationäre<br />

onkologische <strong>Rehabilitation</strong> dauert <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel drei Wochen.<br />

Im Gegensatz zu den Leistungen nach § 15 s<strong>in</strong>d die Leistungen nach § 31 SGB VI<br />

„Kann-Leistungen“, die bis zum Ablauf e<strong>in</strong>es Jahres nach e<strong>in</strong>er beendeten Primärtherapie<br />

gewährt und zusätzlich bei Vorliegen erheblicher Funktionsstörungen<br />

o<strong>der</strong> Komplikationen bis zum Ablauf <strong>von</strong> zwei Jahren erbracht werden können.<br />

Insofern unterliegt die <strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong> Krebserkrankungen an<strong>der</strong>en Richtl<strong>in</strong>ien<br />

<strong>als</strong> die an<strong>der</strong>en Indikationen <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> (vgl. BfA 2002/5; Pott<strong>in</strong>s 2002).<br />

H<strong>in</strong>sichtlich geschlechtsspezifischer Unterschiede beziehen sich diese hauptsächlich<br />

auf die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen und psychosozialen Barrieren<br />

für die Inanspruchnahme und bei <strong>der</strong> Passung <strong>von</strong> <strong>Rehabilitation</strong>sangeboten<br />

an geschlechtsspezifische Belastungen und Präferenzen (vgl. Worr<strong>in</strong>gen/Benecke<br />

2002/505 ff.).<br />

Bei e<strong>in</strong>er Brustkrebsdiagnose hängt die <strong>in</strong>dividuelle <strong>Rehabilitation</strong>sbedürftigkeit<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Tumorausdehnung, <strong>der</strong> Therapie, den Folgeproblemen,<br />

<strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>sprognose und möglichen psychischen Begleitstörungen ab. Bei<br />

Vorliegen <strong>der</strong> genannten Störungen und gleichzeitiger Annahme, dass das Reha-


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 39<br />

bilitationsziel erreicht werden kann, liegt normalerweise e<strong>in</strong>e <strong>Rehabilitation</strong>sbedürftigkeit<br />

vor (vgl. BfA2002/13 f.). 20<br />

Der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger entwickelte e<strong>in</strong> <strong>Rehabilitation</strong>skonzept<br />

zum Thema „Neubildungen“, das <strong>in</strong> Teilen speziell auf die <strong>Rehabilitation</strong><br />

bei vorliegendem Mammakarz<strong>in</strong>om e<strong>in</strong>geht. Die allgeme<strong>in</strong>en Ziele werden<br />

folgen<strong>der</strong>maßen formuliert:<br />

„Maßnahmen zur <strong>Rehabilitation</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Nachsorge bei Tumorpatienten sollen<br />

dazu beitragen, dass e<strong>in</strong>e erlittene Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Erkrankung nicht zu e<strong>in</strong>er dauerhaften<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung für das persönliche, soziale und berufliche Leben wird, zum<strong>in</strong>dest<br />

sollen aber <strong>der</strong>en potentiell negative E<strong>in</strong>flüsse auf diese Bereiche, so weit wie möglich,<br />

gem<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden. Es ist Ziel dieser <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen, bei dem Patienten<br />

krankheitsbed<strong>in</strong>gte Funktionse<strong>in</strong>schränkungen zu beheben o<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrem Ausmaß zu l<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />

dem Patienten bei <strong>der</strong> Krankheitsverarbeitung zu helfen sowie ihm bei bleiben<strong>der</strong><br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung die Anpassung an das verän<strong>der</strong>te Alltagsleben zu erleichtern. Die <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Situation gegebenen physischen und psychischen Möglichkeiten sollen aktiviert werden,<br />

so dass <strong>der</strong> Patient wie<strong>der</strong> se<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> Familie, Gesellschaft und, wenn möglich, <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Beruf e<strong>in</strong>nehmen kann.“ (VDR 1991/541)<br />

Diese Ziele sollen zum e<strong>in</strong>en erreicht werden durch rezidivorientierte, diagnostische<br />

und therapeutische Maßnahmen und zum an<strong>der</strong>en durch die Erkennung und<br />

Behandlung <strong>von</strong> Therapiefolgestörungen auf <strong>der</strong> somatischen, psychischen und<br />

beruflichen Ebene. Hier wird nach <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen und psychosozialen Diagnostik<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller Therapieplan mit Therapiezielen erstellt, <strong>der</strong> neben mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Therapie (z. B. Schmerztherapie) physikalische Therapie, Krankengymnastik<br />

und Sport, aber auch Gesundheitsbildung und Patientenschulung, Sozialberatung,<br />

Ernährungsberatung sowie psychologische Behandlungsangebote umfasst.<br />

Auch wird auf die gewünschte Verzahnung mit <strong>der</strong> ambulanten Nachsorge<br />

h<strong>in</strong>gewiesen. 2122<br />

<strong>Das</strong> spezielle Angebot für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen bezieht sich darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>erseits<br />

auf die Tatsache, dass es sich um im Vergleich mit an<strong>der</strong>en <strong>onkologischen</strong><br />

Erkrankungen häufig noch junge Patient<strong>in</strong>nen handelt, für die die berufliche<br />

Zukunft durchaus e<strong>in</strong>e Rolle spielt. An<strong>der</strong>erseits liegt e<strong>in</strong> Schwerpunkt auf <strong>der</strong><br />

notwendigen psychischen Zuwendung auf Grund <strong>der</strong> Bee<strong>in</strong>trächtigung des Körperbildes<br />

<strong>als</strong> Folge des Organverlustes. Primär steht für diese Zielgruppe die Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität im Vor<strong>der</strong>grund. In <strong>der</strong> physikalischen Therapie<br />

20 Zu <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Leistungen zur mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong> durch die Angestelltenversicherung<br />

hat die BfA gut verständliche Informationsbroschüren für Versicherte erstellt.<br />

(Vgl. BfA 1999, 2001, 2000, 2002a, 2002b)<br />

21 Von <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Orientierung h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Suche nach Rezidiven hat sich<br />

die Nachsorge beim Brustkrebs eher auf e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität verlagert.<br />

22 Insgesamt gehören zu den Leistungen <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong> laut SGB IX,<br />

falls erfor<strong>der</strong>lich, z. B. die Aktivierung <strong>von</strong> Selbsthilfepotentialen, die Vermittlung <strong>von</strong><br />

Kontakten zu Selbsthilfegruppen sowie e<strong>in</strong>e Unterstützung bei <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung.<br />

(Vgl. www.bma.bund.de/download/gesetze_web/SGB09/.:.; Teil 1, Kapitel 4, § 26)


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 40<br />

wird die Lymphdra<strong>in</strong>age <strong>als</strong> essentiell genannt, und auch die prothetische Beratung<br />

sollte Teil <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> se<strong>in</strong>.<br />

Die Bedeutung <strong>von</strong> Selbsthilfee<strong>in</strong>richtungen für die Zeit nach <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong><br />

wird hier beson<strong>der</strong>s hervorgehoben (vgl. VDR 1991/563 ff.).<br />

Des Weiteren liegen Vorschläge und Arbeiten zu Standards <strong>der</strong> Strukturqualität<br />

onkologischer <strong>Rehabilitation</strong>se<strong>in</strong>richtungen vor, auf die hier jedoch lediglich verwiesen<br />

werden soll (vgl. VDR 1991/558 ff.; Schmid et al. 2000; für e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme<br />

zur Versorgungssituation <strong>von</strong> Krebspatienten mit rehabilitativen<br />

Angeboten stationär, ambulant, mediz<strong>in</strong>isch, psychosozial und beruflich siehe<br />

Koch et al. 1995).<br />

In unterschiedlichen Publikationen werden Vorschläge für die Schwerpunktsetzung<br />

und Durchführung <strong>der</strong> <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> gemacht. 23<br />

Schäfer et al. (2001) unterstreichen <strong>in</strong> ihrer Feldstudie zu Verän<strong>der</strong>ungen <strong>von</strong><br />

Belastungen bei Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen während e<strong>in</strong>er biopsychosozial angelegten<br />

stationären <strong>Rehabilitation</strong>, dass diese nicht pauschal <strong>als</strong> hilfreich angesehen<br />

werden könne, vielmehr habe die Art <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Belastungen, Persönlichkeitsparameter,<br />

Chronifizierungstendenzen und soziodemographischer H<strong>in</strong>tergrund<br />

e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf den Nutzen. Uhlemann und Biskup (1998) konnten für<br />

e<strong>in</strong> Sample <strong>von</strong> Darm- und Brustkrebspatienten zeigen, dass am Ende <strong>der</strong> stationären<br />

<strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> sich körperliche Beschwerden und das psychische<br />

Bef<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Befragten vergleichsweise verbesserten, dieses jedoch sechs<br />

Monate nach Reha-Ende e<strong>in</strong> Niveau erreichte, das bei e<strong>in</strong>igen Patienten unter dem<br />

Niveau zu Reha-Beg<strong>in</strong>n lag. 24 Teichmann (2002) konnte jedoch zeigen, dass sich<br />

<strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Patienten mit unterschiedlichen Tumoren im Vergleich zwischen<br />

Anfang und Ende <strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> h<strong>in</strong>sichtlich somatischer<br />

und psychosozialer Parameter (erhoben mit dem IRES-Fragebogen) signifikant<br />

verbesserte.<br />

E<strong>in</strong>en Überblick über die <strong>Rehabilitation</strong>spsychologie gibt Bengel (1997), die Bedeutung<br />

psychologischer Interventionen bei Krebspatienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

beschreiben Herschbach und Keller (1997).<br />

23 Als Standardwerk kann Delbrück (1998) gelten; für die USA wird die onkologische<br />

<strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong> Brustkrebspatienten beispielsweise beschrieben <strong>von</strong> Kiel und Kopp<br />

(1999); Leitl<strong>in</strong>ienentwürfe für die <strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen wurden<br />

entwickelt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Deutschen Krebsgesellschaft und <strong>der</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>Rehabilitation</strong>,<br />

Nachsorge und Sozialmediz<strong>in</strong> (ARNS) (2000/50 ff.).<br />

24 Für die stationäre kardiologische <strong>Rehabilitation</strong> beschreiben Grande, Schott und Badura<br />

(1999/203 ff.) ähnliche Verläufe <strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong>ige Risikofaktoren (Blutdruck und<br />

Gesamtcholester<strong>in</strong>): kurzfristige Verbesserungen am Ende und im Anschluss an die <strong>Rehabilitation</strong><br />

aber längerfristige Verschlechterungen <strong>der</strong> Werte nach sechs Monaten.


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 41<br />

3.3.2 Ambulante Nachsorge<br />

„Die >>Nachsorge>tumorfreien


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 42<br />

wiesen, dass Frauen im Vergleich zu Männern häufiger Selbsthilfegruppen <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen (vgl. Grunow/Grunow-Lutter 2002/548 ff.).<br />

3.4 Intervention: Patientenschulung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

stationären <strong>Rehabilitation</strong><br />

3.4.1 Begriffsbestimmung und Zielsetzung<br />

„Lernen heißt Übergang zu e<strong>in</strong>em neuen Zustand, e<strong>in</strong>em Zustand, <strong>der</strong> andauert.“ (Klug-<br />

Redman 1996/81)<br />

Den Konzepten <strong>der</strong> Patientenschulung können im Wesentlichen vier unterschiedliche<br />

zentrale Begriffe gesundheitspsychologischer Intervention zu Grunde gelegt<br />

werden, die e<strong>in</strong>e lange Tradition aufweisen und <strong>der</strong>en Stellenwert sich im Laufe<br />

<strong>der</strong> vergangenen Jahrzehnte verän<strong>der</strong>t hat. 28<br />

Die Gesundheitserziehung ist <strong>der</strong> älteste dieser Ansätze. Sie erhebt den Anspruch,<br />

auf <strong>der</strong> Basis konkret vermittelten Wissens und anhand <strong>von</strong> Übungsprogrammen<br />

zu E<strong>in</strong>stellungs- und Verhaltensmodifikationen motivieren zu können. Dabei wird<br />

da<strong>von</strong> ausgegangen, dass objektiv feststellbar sei, was e<strong>in</strong> Mensch tun müsse, um<br />

gesund zu bleiben. Als problematisch hat sich die mangelnde Compliance <strong>der</strong> Patienten<br />

herausgestellt, weil sie nicht immer handeln, wie sie es vernünftigerweise<br />

tun sollten.<br />

Gesundheitsaufklärung stellt Informationen zu handlungsrelevantem Wissen bereit.<br />

Auch hier steht die Annahme o<strong>der</strong> Hoffnung im Vor<strong>der</strong>grund, dass Menschen,<br />

wenn sie Informationen zur Verfügung haben, dementsprechend ihr Verhalten<br />

än<strong>der</strong>ten. Häufig kommt dieses Konzept <strong>in</strong> massenmedial verbreiteten Gesundheitskampagnen<br />

zum Ausdruck. Die Wirkung soll vielfach über regelmäßige<br />

Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Botschaft o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit schwachen Angstappellen<br />

verstärkt werden.<br />

Die Gesundheitsberatung zielt auch auf die Verän<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Risikoverhalten ab,<br />

versucht jedoch, durch die Interaktion zwischen Berater und Patient, <strong>in</strong>dividuell<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> spezifischen Vorkenntnisse und Erfahrungen des Ratsuchenden<br />

e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ungsstrategie zu entwickeln (vgl. zu den genannten Konzepten<br />

Dlugosch 1994/223 ff.; Blättner 1997/119 ff.).<br />

Neuere Konzepte stellen die Gesundheitsressourcen sowie die Selbstbestimmung<br />

des Patienten über se<strong>in</strong>e Gesundheit <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> Bemühungen. Hier<br />

können die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung sowie die Gesundheitsbildung genannt werden.<br />

Zielgruppen sollen dabei aktiv e<strong>in</strong>bezogen, ihre jeweiligen Lebensumstände berücksichtigt<br />

werden. Ziel sei nun nicht mehr die Vermeidung <strong>von</strong> Krankheit, son-<br />

28 Es muss dabei beachtet werden, dass die Verwendung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Begriffe ke<strong>in</strong>eswegs<br />

durchgängig und e<strong>in</strong>heitlich erfolgt.


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 43<br />

<strong>der</strong>n die Entstehung <strong>von</strong> Gesundheit, ohne Kranke auszuschließen, weil gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />

Potentiale bei kranken und bei gesunden Menschen gleichermaßen<br />

zu f<strong>in</strong>den seien. Gesundheitsbildung bedeute <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis die<br />

Beschäftigung mit Lernprozessen Erwachsener. Dieses Konzept stelle <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e Hilfe zur Wie<strong>der</strong>gew<strong>in</strong>nung eigener Verantwortlichkeiten und Kompetenz<br />

im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternalen Kontrollüberzeugung o<strong>der</strong> Selbstwirksamkeitserwartung<br />

dar (vgl. Blättner 1997/122 ff; Josenhans 1996/400 f.).<br />

Patientenschulungen können nach Petermann (1997/3) beschrieben werden <strong>als</strong><br />

„Maßnahmen, die chronisch Kranke <strong>in</strong> die Lage versetzen sollen, ihre Krankheit und die<br />

damit verbundenen Belastungen eigenständiger (eigenverantwortlicher) zu bewältigen“.<br />

Der S<strong>in</strong>n dieser Schulungen, so Lamparter-Lang (1997/12 ff.), liege <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>von</strong> E<strong>in</strong>stellungen und Überzeugungen und <strong>in</strong> Verhaltensän<strong>der</strong>ungen im<br />

Bereich <strong>der</strong> Gesundheit. Ziele e<strong>in</strong>er solchen Schulung seien die Steigerung des<br />

Krankheits- und Behandlungswissens, die Anregung zu Eigenaktivität und Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Therapiemotivation, Verbesserung <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit, Reduktion<br />

bee<strong>in</strong>trächtigen<strong>der</strong> Symptome, Vermeidung <strong>von</strong> Langzeitfolgen, e<strong>in</strong>e Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität und – nicht unwesentlich – e<strong>in</strong>e Kostendämpfung <strong>der</strong> Gesundheitsausgaben.<br />

Daraus ließen sich e<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e<br />

erfolgreiche Durchführung e<strong>in</strong>er Patientenschulung für chronisch Kranke ableiten.<br />

Die Gruppenschulung sollte ökonomischer se<strong>in</strong> <strong>als</strong> das E<strong>in</strong>zelgespräch, es sollten<br />

nicht alle<strong>in</strong> Vorträge gehalten werden, so dass die Integration <strong>von</strong> Handlungs- und<br />

psychotherapeutischen Elementen e<strong>in</strong>en Platz habe (vgl. ebd. 19).<br />

Für onkologische Patientenschulungen werden folgende Elemente <strong>als</strong> s<strong>in</strong>nvoll erachtet:<br />

edukative, <strong>in</strong>formationsbezogene Komponenten, sekundärpräventive Maßnahmen,<br />

Stressbewältigung, Vermittlung hilfreicher Bewältigungsstrategien sowie<br />

<strong>der</strong> gegenseitige Austausch <strong>von</strong> Gefühlen und Erfahrungen (vgl. Herschbach/Keller<br />

1997/227).<br />

Petermann erweitert die Aufgaben <strong>von</strong> Patientenschulungsprogrammen um wesentliche<br />

Aspekte <strong>der</strong> Patientenbeteiligung. So stehe dabei <strong>der</strong> Erwerb sozialer<br />

Kompetenzen und die Mobilisierung sozialer Unterstützung ebenso im Vor<strong>der</strong>grund<br />

wie die Vermittlung <strong>von</strong> Selbstmanagementkonzepten und Präventionsmaßnahmen.<br />

Patientenschulung könne mit Tertiärprävention weitgehend gleichgesetzt<br />

werden. Da Patienten durch professionelle Helfer Kompetenzen zur Bewältigung<br />

ihrer chronischen Krankheit vermittelt werden sollten, müsse an den<br />

Lernbedürfnissen und <strong>der</strong> Lernbereitschaft <strong>der</strong> zu Schulenden angesetzt werden.<br />

Es gehe um e<strong>in</strong> neues Verständnis <strong>von</strong> Gesundheitsversorgung, <strong>in</strong> dem die Beteiligten<br />

partnerschaftlich kooperieren. Patienten komme hier die Rolle <strong>der</strong> Experten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Selbstversorgung zu, die professionellen Helfer steuerten die Vorgänge zur<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (vgl. Petermann 1997/4 f.).<br />

Hier zeigt sich das Spannungsfeld zwischen Empowerment und Patienten-Management,<br />

wobei, je nach Fragestellung und <strong>in</strong>dividuellen Fähigkeiten <strong>der</strong> zu Schu-


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 44<br />

lenden, heute die Priorität auf <strong>der</strong> Selbstbestimmung liegen sollte. Gerade bei sehr<br />

schweren Erkrankungen sei <strong>der</strong> Entscheidungsfreiheit <strong>der</strong> Patienten e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung beizumessen, für die e<strong>in</strong>e umfassende Information Voraussetzung<br />

sei (vgl. Schmidt/Dlugosch 1997/23 ff.). Dann jedoch handele es sich um längerfristige<br />

Prozesse, die zudem nicht <strong>von</strong> Ärzten, son<strong>der</strong>n auch o<strong>der</strong> sogar maßgeblich<br />

<strong>von</strong> den Patienten gesteuert würden.<br />

Bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Wirksamkeit solcher Maßnahmen zeigt sich, dass aus e<strong>in</strong>em<br />

Wissenszuwachs bei den Patienten alle<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> bedeutsamer Schulungseffekt<br />

resultiert. Untersuchungen zu Reha-Maßnahmen hätten gezeigt, dass Interventionen<br />

zur Patientenschulung häufig nur kurzfristige positive Effekte zeigten, die<br />

unter den im Alltag gewohnten Lebensumständen ihre Begrenzung fänden. Häufig<br />

würden zudem unter <strong>der</strong> Verwendung neuer Begriffe die althergebrachten Konzepte<br />

<strong>der</strong> Gesundheitserziehung übernommen, <strong>in</strong>dem Entspannung geübt, Bewegung<br />

gelernt und Risikoverhalten abtra<strong>in</strong>iert würde (vgl. Petermann 1997/8;<br />

Schmidt/Dlugosch 1997/33; Blättner 1997/119).<br />

Die Erfolgsfaktoren für Patientenschulungen fasst Wegschei<strong>der</strong> (2003/74) aus den<br />

Erfahrungen <strong>der</strong> Verbund-<strong>Rehabilitation</strong>sforschung folgen<strong>der</strong>maßen zusammen:<br />

Die Schulungen sollten umfassend im S<strong>in</strong>ne <strong>von</strong> ganzheitlich, handlungsorientiert,<br />

<strong>in</strong>teraktiv und <strong>in</strong>dividualisiert se<strong>in</strong>. Die Nachsorgephase sollte bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> thematisiert werden.<br />

Für die Messung des Erfolges <strong>von</strong> Patientenschulungen wird häufig das Konzept<br />

<strong>der</strong> Selbstwirksamkeitserwartung herangezogen, das zu den protektiven Faktoren<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung zählt (vgl. Schmidt/Dlugosch 1997).<br />

3.4.2 Konzepte <strong>der</strong> Rentenversicherungsträger<br />

Patientenschulungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> essentieller <strong>Bestandteil</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong>,<br />

zu dem die jeweiligen Kostenträger Vorstellungen und Konzepte erarbeitet<br />

haben.<br />

Der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) fasst unter dem Oberbegriff<br />

„Gesundheitsbildung“ Maßnahmen zur Gesundheitsaufklärung, -beratung,<br />

-schulung und -tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zusammen. Ziel sei e<strong>in</strong>e Abwendung vom Risikofaktorenmodell<br />

und e<strong>in</strong>e Schwerpunktverlagerung zum Schutzfaktorenkonzept. Zentral<br />

seien die Teilnehmerorientierung und die flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten <strong>der</strong><br />

Referenten <strong>in</strong> <strong>der</strong> praktischen Umsetzung. Unter E<strong>in</strong>satz erwachsenenpädagogischer<br />

Maßnahmen und/o<strong>der</strong> psychologischer Methoden sollen über den Weg <strong>der</strong><br />

Information, Motivation und Schulung positive Verän<strong>der</strong>ungen des gesundheits-<br />

und krankheitsbezogenen Verhaltens bewirkt werden. Dabei werden e<strong>in</strong>führende<br />

Maßnahmen (<strong>in</strong>dikationsübergreifend) zu Themen wie Ernährung und Stress mit<br />

weiterführenden Programmen, die an <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Problemlage ansetzen und<br />

übende Elemente <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund stellen, mit krankheitsspezifischen Pro-


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 45<br />

grammen zur Kompetenzvermittlung im Umgang mit <strong>der</strong> Erkrankung mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verzahnt (vgl. VDR 2000/3 ff.).<br />

Die BfA stellt aktuell e<strong>in</strong> umfassendes Curriculum (Pädagogik, Gestaltung,<br />

Durchführung, Qualitätssicherung) zur Patientenschulung bei unterschiedlichen<br />

Erkrankungen zur Verfügung. Durch das Gesundheitstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (<strong>in</strong> Abgrenzung<br />

zum <strong>als</strong> paternalistisch erlebten Begriff <strong>der</strong> Patientenschulung) sollen Patienten<br />

e<strong>in</strong>e positive Grundhaltung zur aktiven Mitarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> erlangen, <strong>in</strong><br />

ihrer Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit gestärkt und durch Wissen<br />

und Fertigkeiten auf das Leben mit <strong>der</strong> Erkrankung vorbereitet se<strong>in</strong>.<br />

Theoretisch sche<strong>in</strong>t die BfA das Risikofaktorenmodell um den salutogenetischen<br />

Ansatz und Teilaspekte <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung zu ergänzen. Daraus entnimmt<br />

sie den Empowerment-Begriff <strong>als</strong> für das Gesundheitstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>von</strong> zentraler Bedeutung.<br />

Auch hier f<strong>in</strong>den sich im Curriculum <strong>in</strong>dikationsübergreifende Themen und erkrankungsbezogene<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, die <strong>als</strong> Bauste<strong>in</strong>e jeweils Information über die Erkrankung<br />

und Behandlung, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>von</strong> Fertigkeiten zur Selbstdiagnostik und<br />

-behandlung, Motivierung zur Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Risikofaktoren, Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Cop<strong>in</strong>gfertigkeiten und Stressbewältigung, psychologische Unterstützung sowie<br />

Mobilisierung sozialer Unterstützungsressourcen enthalten (vgl. BfA<br />

2003/5 ff.).<br />

3.5 Stand <strong>der</strong> Forschung<br />

Mit Bezug auf die <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung zu Grunde gelegten Forschungsfragen<br />

steht hier die Frage nach dem <strong>Internet</strong>nutzungsprofil im Mittelpunkt<br />

und zudem e<strong>in</strong> Überblick über Erfahrungen mit den Medien <strong>Internet</strong> und<br />

Computer im Kontext chronischer Krankheit.<br />

3.5.1 <strong>Internet</strong>nutzungsprofil<br />

Die <strong>Internet</strong>nutzungsprofile und -gewohnheiten s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> Deutschland Verän<strong>der</strong>ungen<br />

unterworfen. <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> wird zwar immer mehr zu e<strong>in</strong>em alltäglichen<br />

Gebrauchsgegenstand; dennoch ist die Nutzung des Mediums <strong>Internet</strong> ke<strong>in</strong>esfalls<br />

h<strong>in</strong>sichtlich soziodemographischer Variablen gleich verteilt.<br />

„Information and communication technologies may help reduce health disparities through<br />

their potential for promot<strong>in</strong>g health, prevent<strong>in</strong>g disease, and support<strong>in</strong>g cl<strong>in</strong>ical care for<br />

all. Unfortunately, those who have preventable health problems and lack health <strong>in</strong>ssuance<br />

coverage are the least likely to have access to such technologies.” (Eng et al.<br />

1998/1371)


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 46<br />

Thomas R. Eng bezieht sich <strong>in</strong> diesem Zitat auf die Verteilung des Mediums <strong>Internet</strong><br />

<strong>in</strong> den USA; dennoch lassen sich auch für Deutschland und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

für die Versorgung älterer, chronisch kranker Menschen ähnliche strukturelle<br />

Probleme feststellen.<br />

Im Jahr 2001 gaben weit mehr <strong>als</strong> 40 % <strong>der</strong> Bevölkerung (30,8 Mio. Personen) ab<br />

14 Jahren an, <strong>in</strong> den vergangenen 12 Monaten m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Mal das <strong>Internet</strong><br />

genutzt zu haben. Insbeson<strong>der</strong>e wurde <strong>von</strong> deutlichen Zunahmen bei älteren Menschen<br />

und bei Frauen gesprochen; Gruppen, die bislang nicht zu den Hauptnutzern<br />

zählten. Der Frauenanteil stieg zwischen 1997 und 2001 <strong>von</strong> 8 % auf 40 % an. In<br />

<strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> 45-54-Jährigen (Männer und Frauen) nutzten 2001 bereits 54 %<br />

das neue Medium, während dies 1997 gerade 12 % angaben. Für die Gruppe <strong>der</strong><br />

über 55-Jährigen werden jedoch eher Nutzungswerte bei etwa 17 % angegeben,<br />

<strong>der</strong> Ausgangswert lag 1997 allerd<strong>in</strong>gs bei 2 % (vgl. NFO Infratest 2002). Bezüglich<br />

des Bildungsgrades sche<strong>in</strong>t sich <strong>der</strong> extrem hohe Bildungsstand <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzer<br />

mit <strong>der</strong> Zeit zu relativieren. 1995 wiesen be<strong>in</strong>ahe 95 % dieser Gruppe e<strong>in</strong><br />

abgeschlossenes Abitur auf; im Frühjahr 2001 waren es nur noch knapp 48 % <strong>der</strong><br />

Befragten. 43 % <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzer geben 2001 e<strong>in</strong>e Lehre o<strong>der</strong> Ausbildung <strong>als</strong><br />

höchsten Berufsbildungsabschluss an, 12,4 % e<strong>in</strong>en Universitätsabschluss. Der<br />

Anteil <strong>der</strong> Universitätsabschlüsse hat sich somit zwischen 1995 und 2001 halbiert<br />

(vgl. 12. W3B-Umfrage 2001). An<strong>der</strong>e Veröffentlichungen geben an, dass 88 %<br />

<strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzer über e<strong>in</strong>e Mittlere Reife o<strong>der</strong> Abitur verfügen; lediglich 12 %<br />

über e<strong>in</strong>en Hauptschulabschluss. Hier wird auch <strong>der</strong> Frauenanteil niedriger angegeben;<br />

mit 23 %-40 % <strong>der</strong> Surfer (vgl. Kampmann 2001/9).<br />

Aktuelle Umfragen dämpfen diese Trends h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung älterer<br />

Menschen und <strong>von</strong> Frauen (vgl. (n)onl<strong>in</strong>er Atlas 2003). Zwar s<strong>in</strong>d im Jahr 2003<br />

50 % <strong>der</strong> Bundesbürger onl<strong>in</strong>e; es zeigt sich jedoch, dass gerade die Menschen,<br />

die ke<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>anschluss haben o<strong>der</strong> planen, im Durchschnitt deutlich älter,<br />

überwiegend weiblich und mit e<strong>in</strong>em formal niedrigeren Bildungsstand und E<strong>in</strong>kommen<br />

ausgestattet s<strong>in</strong>d. So hat sich <strong>der</strong> Abstand zwischen Männern und Frauen<br />

nun wie<strong>der</strong> vergrößert. Immerh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d aber mittlerweile 42 % <strong>der</strong> Frauen ab 14<br />

Jahren <strong>Internet</strong>nutzer<strong>in</strong>nen. Die <strong>Internet</strong>nutzer zeigen e<strong>in</strong>en Altersdurchschnitt<br />

<strong>von</strong> 38 Jahren, während die Nichtnutzer im Durchschnitt zur Hälfte älter <strong>als</strong> 62<br />

Jahre alt s<strong>in</strong>d. Von den nur knapp sechs Prozent <strong>Internet</strong>nutzer über 70 Jahren gehören<br />

zu 80 % Männer (vgl. Heise Onl<strong>in</strong>e 2003; www.frauen-ans-netz.de).<br />

Es zeigen sich deutliche Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung zwischen den neuen<br />

und den alten Bundeslän<strong>der</strong>n. Wurden aus den östlichen Bundeslän<strong>der</strong>n im Jahr<br />

2001 43 % Surfer gemeldet, so waren dies <strong>in</strong> den westlichen Län<strong>der</strong>n 49 % (vgl.<br />

NFO Infratest 2002). E<strong>in</strong> Bundeslän<strong>der</strong>vergleich zeigt Baden-Württemberg an <strong>der</strong><br />

Spitze <strong>der</strong> bundesdeutschen <strong>Internet</strong>nutzung; Schlusslichter s<strong>in</strong>d Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Brandenburg und Sachsen (vgl. Infratest Burke 2001). In dieser<br />

H<strong>in</strong>sicht zeigen sich allerd<strong>in</strong>gs 2003 Tendenzen zu e<strong>in</strong>er Angleichung zwischen<br />

Ost und West (vgl. Heise Onl<strong>in</strong>e 2003).


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 47<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> unterschiedlichen gen<strong>der</strong>spezifischen <strong>Internet</strong>nutzungsgewohnheiten<br />

gibt es H<strong>in</strong>weise darauf, dass Frauen gezielter nach Informationen suchen<br />

<strong>als</strong> Männer, dementsprechend seltener und kürzer <strong>in</strong>s <strong>Internet</strong> gehen. Auch beteiligten<br />

sich viele <strong>Internet</strong>nutzer<strong>in</strong>nen an Chats und schätzten die kommunikativen<br />

Möglichkeiten des Mediums (vgl. Heise Onl<strong>in</strong>e 2001a). Als Zugangsbarrieren für<br />

die <strong>Internet</strong>nutzung für Frauen werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Umfrage anlässlich <strong>der</strong> Tagung<br />

„<strong>Internet</strong> für alle – Chancengleichheit im Netz“ angegeben: Gesellschaftliche<br />

Strukturen, fehlendes Geld und mangelndes Selbstvertrauen, aber auch fehlende,<br />

auf die Bedürfnisse <strong>von</strong> Frauen zugeschnittene Web-Inhalte. Noch immer könnten<br />

sich viele Frauen nicht mit <strong>der</strong> Technik identifizieren, hätten Berührungsängste<br />

und schlechtere Vorkenntnisse, da <strong>in</strong> <strong>von</strong> Frauen häufig gewählten Ausbildungen<br />

technische Inhalte oft vernachlässigt würden. Aber es wird auch Zeitmangel auf<br />

Grund <strong>der</strong> Doppelbelastung durch Familie und Beruf <strong>als</strong> Barriere genannt (vgl.<br />

BMWT 2001/63 f.).<br />

Schließlich lassen sich auch H<strong>in</strong>weise bezüglich <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung zum Themenbereich<br />

Krankheit und Gesundheit f<strong>in</strong>den. Nach e<strong>in</strong>er Eurobarometer-Umfrage<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union nutzen <strong>in</strong> Deutschland 24 % <strong>der</strong> Bürger das <strong>Internet</strong><br />

zur Suche gesundheitsbezogener Informationen. Damit liegt Deutschland im Mittelfeld<br />

(z. B. Dänemark 40 % o<strong>der</strong> Spanien unter 15 %). Großes Vertrauen brächten<br />

die Surfer den Informationen <strong>von</strong> Hilfs- und Gesundheitsorganisationen entgegen<br />

(wie z. B. Rotes Kreuz), wenig trauten sie dabei Unternehmen und Parteien<br />

(vgl. Eurobarometer 2003).<br />

Dieser kurze Überblick über <strong>Internet</strong>nutzungsprofile soll <strong>als</strong> H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formation<br />

für die E<strong>in</strong>ordnung <strong>der</strong> Zielgruppe <strong>der</strong> Untersuchung dienen, im Folgenden<br />

wird <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Forschung <strong>in</strong> Bezug auf die Fragestellung <strong>der</strong> Arbeit dargestellt.<br />

3.5.2 <strong>Internet</strong> im Kontext chronischer Krankheit<br />

Dieser Forschungsüberblick konzentriert sich hauptsächlich auf empirische Untersuchungen<br />

über die Nutzung des <strong>Internet</strong>s und/o<strong>der</strong> spezieller Computeranwendungen<br />

durch chronisch kranke Patienten. Teilweise beziehen sich die e<strong>in</strong>geschlossenen<br />

Arbeiten auf Umfragen unter Patienten bezüglich ihrer Erfahrungen<br />

mit dem <strong>Internet</strong>, ohne dass dem e<strong>in</strong>e Intervention vorausg<strong>in</strong>g. Insgesamt liegen<br />

lediglich zwei Untersuchungen vor, die, ähnlich <strong>der</strong> vorliegenden Studie, Patienten<br />

im Umgang mit dem <strong>Internet</strong> o<strong>der</strong> Computeranwendungen schulen und daraufh<strong>in</strong><br />

die Weiternutzung bzw. die Wirkungen des Mediums verfolgen. E<strong>in</strong><br />

Großteil <strong>der</strong> Literatur <strong>in</strong> diesem Themenbereich beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Darstellung<br />

o<strong>der</strong> Auswertung bestimmter Bereiche des Webangebotes bzw. besteht aus


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 48<br />

Übersichtsartikeln zum E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> und zu E<strong>in</strong>schätzungen über <strong>Internet</strong>/Computer-<br />

Anwendungen im Gesundheitsbereich. Auf die zuletzt genannten<br />

Artikel wird hier nur am Rand Bezug genommen.<br />

Voranschicken möchte ich diesem Abschnitt e<strong>in</strong>en Vorschlag für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>führende<br />

Begriffsbestimmung, da zu diesem Thema im Forschungsbereich zu <strong>in</strong>teraktiven<br />

Medien im Gesundheitswesen ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>igung zu bestehen sche<strong>in</strong>t und Begriffe,<br />

wie beispielsweise Telematik, E-Health, computer based <strong>in</strong>formation o<strong>der</strong> patient<br />

<strong>in</strong>formatics nicht immer e<strong>in</strong>heitlich benutzt werden.<br />

„Bei Telemediz<strong>in</strong> geht es vor allem um den Austausch kl<strong>in</strong>ischer Daten, während es bei<br />

Cybermediz<strong>in</strong> um die Kommunikation mit dem Konsumenten […] geht. <br />

wie<strong>der</strong>um ist e<strong>in</strong> Teilgebiet <strong>der</strong> so genannten <br />

[…] e<strong>in</strong>e Unterdiszipl<strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>formatik, die sich damit beschäftigt, Informationsbedürfnisse<br />

<strong>von</strong> Konsumenten und Patienten zu analysieren und elektronische Systeme zu<br />

schaffen, die Prävention, Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Krankheitsbewältigung <strong>von</strong> Patienten<br />

und <strong>der</strong>en Angehörigen unterstützen.“ (Eysenbach 2002/205)<br />

Wenn vor e<strong>in</strong>igen Jahren noch zwischen computergestützten Anwendungen wie<br />

<strong>in</strong>dikationsbezogenen CD-Roms und dem <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informationsmedium <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Systematik unterschieden wurde, so kann diese Trennung auf Grund <strong>der</strong>en weitgehen<strong>der</strong><br />

Verquickung nicht mehr aufrechterhalten werden. <strong>Internet</strong>anwendungen<br />

und computergestützte Anwendungen werden heute begrifflich-technisch zusammengefasst<br />

(vgl. Deutsche Gesellschaft für Mediz<strong>in</strong>ische Informatik, Biometrie<br />

und Epidemiologie 1999).<br />

Im Kontext dieser Untersuchung ist lediglich <strong>von</strong> Bedeutung, dass <strong>in</strong> für Patienten<br />

erarbeiteten computergestützten Informationssystemen das Informationsmaterial<br />

(möglicherweise qualitätsgesichert) vorgegeben wird und leichter kontrollierbar<br />

ist, woh<strong>in</strong>gegen bei <strong>der</strong> Nutzung/Anwendung des gesamten <strong>Internet</strong>angebotes <strong>als</strong><br />

Informationsquelle <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> Patienten e<strong>in</strong>e kritische Beurteilung <strong>der</strong> dargebotenen<br />

Informationen notwendig ist. 29<br />

Insgesamt geben die Untersuchungen H<strong>in</strong>weise darauf, dass computergestützte<br />

Anwendungen <strong>von</strong> Patienten gut angenommen, teilweise gegenüber konventionellen<br />

Medien bevorzugt werden und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Studien positive Auswirkungen<br />

auf Gesundheitsergebnisse/Gesundheitsverhalten abzulesen s<strong>in</strong>d. Allerd<strong>in</strong>gs handelt<br />

es sich zumeist um E<strong>in</strong>zelbefunde, die nur partiell vergleichbar ersche<strong>in</strong>en.<br />

Die Untersuchungen beziehen sich größtenteils auf die USA und Kanada. Lewis<br />

(1999) fasst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Literaturreview die Befunde zu computergestützten Patienten<strong>in</strong>formationssystemen<br />

folgen<strong>der</strong>maßen zusammen: In <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Untersuchungen<br />

wurde <strong>von</strong> positiven Wirkungen <strong>der</strong> Interventionen bezüglich kl<strong>in</strong>ischer<br />

Ergebnisse, Wissenszuwachs, Selbstversorgungsmanagement und Fertigkeitsentwicklung<br />

berichtet. Nur wenige Untersuchungen weisen auf ungünstige<br />

Effekte <strong>der</strong> Interventionen im kl<strong>in</strong>ischen Umfeld h<strong>in</strong>. In e<strong>in</strong>igen Studien, die<br />

Computermedien mit konventionellen Patientenschulungen h<strong>in</strong>sichtlich des Wissenszuwachses<br />

<strong>der</strong> Patienten verglichen, zeigten sich ke<strong>in</strong>e Unterschiede; hier<br />

29 Zum Aspekt <strong>der</strong> Qualitätssicherung mediz<strong>in</strong>ischer Websites siehe Kap. 4.5.


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 49<br />

wurde geschlossen, dass sich diese Computersysteme eher <strong>in</strong> Sett<strong>in</strong>gs eigneten, <strong>in</strong><br />

denen konventionelle Schulungen nicht möglich seien. Bislang fehlten Untersuchungen,<br />

die die Wirkungen dieser Medien über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum verfolgten,<br />

die die Interaktion zwischen Ethnie und Kultur und <strong>der</strong> Lernform studierten<br />

sowie zwischen Lernstil und Alter. Auch sollte <strong>in</strong> Zukunft erforscht werden,<br />

welchen E<strong>in</strong>fluss die Form <strong>der</strong> Wissensvermittlung auf die Fähigkeit <strong>der</strong> Patienten<br />

zur Problemlösung und welche Konsequenzen die Vermittlung <strong>von</strong> Informationen<br />

auf das Verständnis und die Umsetzung <strong>der</strong>selben hat, wenn <strong>der</strong> Grad<br />

des Verstehens <strong>der</strong> Informationen nicht nachvollzogen werden kann. Lewis for<strong>der</strong>t<br />

zudem die Anpassung <strong>der</strong> jeweiligen Programme an die Zielgruppe (vgl. Lewis<br />

1999/279 ff.). Auch Bauerle Bass (2003) weist <strong>in</strong> ihrem Literatur-Review darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass es Anzeichen dafür gebe, dass <strong>Internet</strong>nutzung <strong>von</strong> Patienten neben<br />

e<strong>in</strong>em Zuwachs an Wissen auch Wirkung zeige h<strong>in</strong>sichtlich des Arzt-Patienten-<br />

Verhältnisses, <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Selbstwirksamkeitserwartung,<br />

dass zur Beantwortung dieser Frage jedoch weitere Untersuchungen notwendig<br />

seien. Es habe sich aber gezeigt, dass die Nutzung <strong>von</strong> Computernetzen/<strong>Internet</strong>anwendungen<br />

e<strong>in</strong>en positiven Effekt auf das Wissen, die Entscheidungsf<strong>in</strong>dung<br />

sowie die E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> sozialen Isolation habe.<br />

Patterson/Shaw und Masys (1998/243) s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Ansicht, dass es bislang ke<strong>in</strong>e<br />

klare empirische Dokumentation über die Fähigkeit computergestützter Programme<br />

gebe, Gesundheitsverhalten zu verän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> soziale Unterstützung zu<br />

gewährleisten. Sie for<strong>der</strong>n zu randomisierten Untersuchungen mit großen Samples<br />

auf, die noch nicht ausreichend vorlägen. Um jedoch Websites/<strong>Internet</strong>programme<br />

so zu gestalten, dass gesundheitsbezogene Verhaltensän<strong>der</strong>ungen potenziell möglich<br />

gemacht werden, schlagen Wright und Bell (2003/60) die „5A´s for effective<br />

health behavior change treatment on the <strong>Internet</strong>“ vor, zu denen die Kriterien Beratung,<br />

För<strong>der</strong>ung, Beurteilung, vorausschauende Führung und Nachuntersuchung<br />

arrangieren gehören. Neuhauser und Kreps (2003) argumentieren <strong>in</strong> ihrer Untersuchung,<br />

dass bisherige Anstrengungen, um Patienten zu Verhaltensän<strong>der</strong>ungen<br />

zu motivieren, nicht die gewünschten Effekte erzielten. Insgesamt müssten, so<br />

zeigten Forschungsergebnisse, die Programme patizipativ, bedeutungsvoll, empathisch,<br />

empower<strong>in</strong>g, persönlich relevant, zielgruppenorientiert, glaubhaft und<br />

bequem anzuwenden se<strong>in</strong>. Es gebe H<strong>in</strong>weise, dass multimediale Gesundheitskommunnikationsbemühungen<br />

durch die Möglichkeit zur Interaktivität und<br />

zur bequemen Anwendung sowie zur Individualisierung zu gesundheitsbezogenen<br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ungen beitragen könnten. Beispielsweise könnte e<strong>in</strong> nutzerfreundliches,<br />

öffentlich zugängliches Webportal, das zu qualitätsgeprüften, sicheren<br />

und <strong>in</strong>teraktiv anwendbaren <strong>Internet</strong>seiten führe, e<strong>in</strong>en großen Beitrag zu den<br />

diesbezüglichen Bedürfnissen <strong>der</strong> Bevölkerung beitragen (vgl. Neuhauser/Kreps<br />

2003/18; außerdem Evers et al. 2003).<br />

Im Folgenden werden e<strong>in</strong>zelne empirische Befunde zur Anwendung computer-<br />

und <strong>in</strong>ternetgestützter Interventionen im Kontext chronischer Krankheit dargestellt.


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 50<br />

In e<strong>in</strong>er Untersuchung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> bei Krebspatienten zwei Computer<strong>in</strong>formationssysteme<br />

verglichen wurden, wobei das e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Krankheits<strong>in</strong>formationen, das<br />

an<strong>der</strong>e mit Hilfe <strong>der</strong> Krankenakte personalisierte Informationen enthielt, bevorzugten<br />

die Patienten die personalisierte Form. Weiterh<strong>in</strong> wurden diese Gruppen<br />

mit e<strong>in</strong>er verglichen, die e<strong>in</strong>e Informationsbroschüre bekam. Diese Gruppe fühlte<br />

sich im Vergleich mit <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Computergruppe eher mit Informationen<br />

überschüttet, die allgeme<strong>in</strong>e Computergruppe eher <strong>in</strong>formativ unterversorgt. Insgesamt<br />

schnitt die personalisierte Computerform am besten ab und war im Vergleich<br />

mit <strong>der</strong> Broschüre zugleich kostengünstiger. Allerd<strong>in</strong>gs müsste bei <strong>der</strong><br />

Computer<strong>in</strong>formation zusätzlich für kostenpflichtige Pr<strong>in</strong>touts gesorgt werden,<br />

damit die Patienten die Information mitnehmen können (vgl. Jones et al. 1999b).<br />

Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Tate et al. (2001), <strong>der</strong>en Untersuchungsgruppe<br />

mit e<strong>in</strong>em strukturierten und mit persönlichem Feedback ausgestatteten <strong>Internet</strong>-<br />

Behandlungsprogramm gegen Übergewicht bessere Ergebnisse zeigte <strong>als</strong> e<strong>in</strong> Programm<br />

mit e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>kliste zu Schulungswebsites.<br />

In <strong>der</strong> Anwendung e<strong>in</strong>es Touchscreensystems für pränatale Tests im Vergleich<br />

mit Broschüren, zeigte das Computersystem allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Vorteile bezüglich<br />

des Verständnisses o<strong>der</strong> des Wissens über die vorgestellten Tests (vgl. Graham et<br />

al. 2000). E<strong>in</strong>e Befragung potenzieller Anwen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es computerbasierten Programms<br />

zur Kontrolle bei Bluthochdruckpatienten zeigte <strong>in</strong>sgesamt positive E<strong>in</strong>stellungen<br />

zum Medium. Allerd<strong>in</strong>gs hatten viele Patienten Bedenken bezüglich<br />

<strong>der</strong> aufzubr<strong>in</strong>genden Kosten für e<strong>in</strong>en Computer und h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Schwierigkeiten<br />

des Erlernens <strong>der</strong> Technik. Dem System wurde jedoch überwiegend e<strong>in</strong><br />

hohes Maß an Vertrauen entgegengebracht (vgl. Lahdenperä et al. 2000). Flatley-<br />

Brennan konnte zeigen, dass Patienten mit Aids, denen e<strong>in</strong> Computersystem zur<br />

Information und Kommunikation zur Verfügung gestellt wurde, dieses <strong>in</strong>tensiv<br />

nutzten und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e kommunikative Möglichkeiten schätzten. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

e<strong>in</strong>er Unterstützung <strong>in</strong> Entscheidungen verbesserte das System das Vertrauen<br />

dar<strong>in</strong>, aber nicht die diesbezüglichen Fertigkeiten (vgl. Flatley-Brennan 1998).<br />

E<strong>in</strong> für unterschiedliche Zielgruppen (HIV/Aids, Brustkrebs) getestetes Computersystem<br />

ist CHESS: Comprehensive Health Enhancement Support System, das<br />

Informationen, Entscheidungshilfen, Expertenkontakt und kommunikative Möglichkeiten<br />

zu an<strong>der</strong>en Betroffenen ermöglicht. CHESS wurde <strong>von</strong> HIV-positiven<br />

Frauen <strong>in</strong>sgesamt gut angenommen, ihre subjektive Lebensqualität verbesserte<br />

sich während <strong>der</strong> Nutzung zu Hause, und sie suchten weniger das Krankenhaus<br />

auf <strong>als</strong> zuvor (vgl. Gustafson et al. 1999b). Bei Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen zeigte die<br />

Nutzung <strong>von</strong> CHESS bei ärmeren African-American Patient<strong>in</strong>nen mit wenig<br />

Computererfahrung, dass das Programm gut akzeptiert und genutzt wurde und<br />

sich die Patient<strong>in</strong>nen akzeptiert, motiviert und erleichtert fühlten. Ältere Patient<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>er weiteren Untersuchung nutzten das System ebenso häufig wie an<strong>der</strong>e<br />

Gruppen <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen. We<strong>der</strong> Alter, Bildung o<strong>der</strong> Computererfahrung<br />

hatten offenbar e<strong>in</strong>en statistischen Effekt auf die Nutzungsrate. Auch äußerten<br />

diese Patient<strong>in</strong>nen verbesserte Werte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensqualität. Bei jüngeren Patient<strong>in</strong>nen<br />

zeigten sich ähnliche Ergebnisse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensqualität; sie berichteten


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 51<br />

zudem <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Arztbesuche (vgl. Gustafson et al. 1998;<br />

Gustafson et al. 1993b; Mc Tavish et al. 1995; Boberg et al. 1998).<br />

E<strong>in</strong> über das <strong>Internet</strong> anwendbares Entspannungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für Kopfschmerzpatienten<br />

zeigte für die Interventionsgruppe signifikante Kopfschmerzreduktionen im<br />

Vergleich mit <strong>der</strong> Wartelistengruppe. Bei 50 % <strong>der</strong> Fälle waren die Verbesserungen<br />

kl<strong>in</strong>isch signifikant (vgl. Ström/Petterson/An<strong>der</strong>sson 2000).<br />

Für den Bereich <strong>der</strong> Geriatrie erprobten Mix et al. (2000) telematikgestützte<br />

Dienste zur Vernetzung <strong>von</strong> Patienten und dem Geriatriezentrum. Die Patienten<br />

und <strong>der</strong>en Angehörige schätzten das Angebot <strong>als</strong> wertvolle zusätzliche Ressource<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em Dienstleistungskonzept.<br />

Betrachtet man Untersuchungen, die die kommunikativen Möglichkeiten des <strong>Internet</strong><br />

für Krebspatienten analysieren, wie Chat und Kommunikationsforen, sche<strong>in</strong>en<br />

sich die Gründe für e<strong>in</strong>e Teilnahme an diesen Foren wenig <strong>von</strong> denen für e<strong>in</strong>e<br />

traditionelle Selbsthilfegruppe zu unterscheiden: Informationsaustausch, Unterstützung<br />

<strong>in</strong> Krisen und die Bewältigung des Krankheitserlebens, emotionale Unterstützung,<br />

Verr<strong>in</strong>gerung des Isolationsgefühls, e<strong>in</strong>e aktive Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Genesung<br />

e<strong>in</strong>nehmen können. Auch böten die virtuellen Gruppen die Möglichkeit <strong>der</strong><br />

(relativen) Anonymität, für e<strong>in</strong>ige Nutzer dieser Technik e<strong>in</strong> geschätzter Umstand.<br />

Von Vorteil sei, dass auch <strong>in</strong> ihrer Mobilität e<strong>in</strong>geschränkte Patienten teilnehmen<br />

könnten, die lokale Begrenzung aufgehoben sei. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen könnten<br />

dann teilnehmen und schreiben, wenn sie sich danach fühlten, Mail<strong>in</strong>glisten seien<br />

nicht an e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> gebunden. Als Nachteile werden genannt: Kosten, große<br />

Informationsmenge, Probleme <strong>von</strong> Fehlsichtigen und Analphabeten, Notwendigkeit<br />

technischer Fertigkeiten (vgl. Fensler/Manchester 1999; Klemm et al. 1998;<br />

We<strong>in</strong>berg et al. 1996, Wright/Bell 2003). Sharf (1997) beschreibt <strong>in</strong> ihrer Analyse<br />

e<strong>in</strong>er Brustkrebsdiskussionsliste, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Unterstützung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entscheidungsf<strong>in</strong>dung<br />

<strong>der</strong> teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen verbessert wurde. Die Diskussionsliste<br />

erfülle für die Teilnehmer<strong>in</strong>nen die Funktion e<strong>in</strong>er Community. Geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede stellen Klemm et al. (1999) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nutzung<br />

virtueller Krebsselbsthilfegruppen fest: Männer gaben häufiger an, Informationen<br />

zu geben o<strong>der</strong> zu suchen; Frauen setzten die Priorität auf die Kategorien Ermutigung<br />

und Unterstützung. Auch Sullivan (2003) zeigt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung<br />

zweier Onl<strong>in</strong>e-Support-Groups zu Krebserkrankungen, bei <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e ausschließlich<br />

<strong>von</strong> Männern und die an<strong>der</strong>e ausschließlich <strong>von</strong> Frauen genutzt wurde, dass diese<br />

<strong>in</strong> beiden Gruppen Möglichkeiten für Unterstützung schaffen konnten und sich<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> westlichen Welt akzeptierten Form geschlechtsspezifischer<br />

Kommunikation bewegten.<br />

Neben den beschriebenen Untersuchungen zu den Auswirkungen computer- und<br />

<strong>in</strong>ternetgestützter Patientenschulungsprogramme liegen Studien vor, die das Profil<br />

<strong>von</strong> Patienten erforschen, die das <strong>Internet</strong> bereits nutzen. Diese Studien beziehen


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 52<br />

sich auf den kanadischen und US-amerikanischen Kontext. Nach Zeitschriften<br />

und Zeitungen sowie dem Fernsehen wurde das <strong>Internet</strong> vor dem Radio <strong>als</strong> gesundheitsbezogene<br />

Informationsquelle im Rahmen des Osteopathic Surveys angegeben.<br />

Ältere nutzten eher <strong>als</strong> jüngere Patienten Zeitschriften und Fernsehen;<br />

formal besser Gebildete <strong>in</strong>formierten sich am ehesten über Zeitschriften und das<br />

<strong>Internet</strong>. Insgesamt war <strong>der</strong> gesundheitsbezogene <strong>Internet</strong>use <strong>in</strong> ländlichen Gegenden<br />

und <strong>in</strong> Vororten ger<strong>in</strong>ger <strong>als</strong> <strong>in</strong> Städten (vgl. Licciardone/Smith-Barbaro/Coleridge<br />

2001).<br />

E<strong>in</strong>e Befragung <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ambulanten <strong>Rehabilitation</strong>se<strong>in</strong>richtung<br />

ergab ähnliche Daten. 43 % <strong>der</strong> Befragten nutzten das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informationsquelle<br />

zu Krebs. Diese Frauen waren signifikant jünger und besser ausgebildet<br />

sowie weniger zufrieden mit <strong>der</strong> vom Arzt zur Verfügung gestellten Information<br />

<strong>als</strong> die Nichtnutzer<strong>in</strong>nen. Wenn auch mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong> Nutzer<strong>in</strong>nen<br />

bezüglich <strong>der</strong> Vertrauenswürdigkeit <strong>der</strong> Websites unentschlossen war, bewerteten<br />

doch die meisten die gefundene Information <strong>als</strong> hilfreich und diskutierten<br />

sie mit dem Arzt. Gründe für die Nichtnutzung waren zu 50 % <strong>der</strong> fehlende<br />

<strong>Internet</strong>anschluss, 33 % wussten nicht damit umzugehen. Misstrauen <strong>in</strong> das Medium<br />

zeigten nur 13 % <strong>der</strong> Befragten (vgl. Pereira et al. 2000).<br />

Fogel et al. (2002) zeigten darüber h<strong>in</strong>aus, dass die 42 % <strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen,<br />

die das <strong>Internet</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Untersuchung erkrankungsbezogen nutzten, bessere<br />

Werte bezüglich <strong>der</strong> sozialen Unterstützung und E<strong>in</strong>samkeit aufwiesen <strong>als</strong> die<br />

Nichtnutzer<strong>in</strong>nen. Monnier et al. (2002) fanden bei Krebspatienten im Warteraum<br />

e<strong>in</strong>er Praxis bei 80 % den Wunsch nach Onl<strong>in</strong>e-Behandlungs<strong>in</strong>formationen sowie<br />

nach <strong>Internet</strong>kommunikation mit dem Arzt o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Betroffenen (70 % und<br />

65 %). Jedoch hatten, wie bereits gezeigt, Ältere, M<strong>in</strong>oritäten und weniger gut<br />

Ausgebildete weniger Erfahrung mit und Wissen über das <strong>Internet</strong>.<br />

Diaz et al. (2002) fanden unter Patienten e<strong>in</strong>er privaten Allgeme<strong>in</strong>arztpraxis diejenigen<br />

mit <strong>Internet</strong>nutzung besser ausgebildet und zudem mit e<strong>in</strong>em besseren<br />

E<strong>in</strong>kommen ausgestattet <strong>als</strong> die Nichtnutzer. Die Mehrheit befand auch hier die<br />

<strong>Internet</strong><strong>in</strong>formation qualitativ genauso gut o<strong>der</strong> besser <strong>als</strong> die Information vom<br />

Arzt, jedoch diskutierten hier nur 41 % <strong>der</strong> Patienten die gefundenen Informationen<br />

mit dem Behandelnden. Dieses Verhalten war we<strong>der</strong> h<strong>in</strong>sichtlich des Geschlechts<br />

noch des Alters o<strong>der</strong> Bildungsstandes unterschiedlich.<br />

Weitere Untersuchungen behandelten die Frage nach <strong>der</strong> Art und Weise <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung<br />

<strong>von</strong> Patientenseite bzw. <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>schätzung über das Medium. Teilnehmer<br />

an kl<strong>in</strong>ischen Krebsstudien nutzten zu e<strong>in</strong>em Drittel das <strong>Internet</strong> und befanden<br />

es hilfreich zur Unterstützung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Identifikation <strong>von</strong> Fragen, die sie dem<br />

Arzt stellen wollten. Auch ergab sich e<strong>in</strong> Bedarf an <strong>in</strong>ternetgestützter Kommunikation<br />

mit dem Arzt und an<strong>der</strong>en an <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Studie teilnehmenden Patienten<br />

(vgl. Ehrenberger 2001).


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 53<br />

Kanadische Onkologiepatienten e<strong>in</strong>er ambulanten E<strong>in</strong>richtung nutzten zu 50 %<br />

das <strong>Internet</strong> zur Informationssuche; 7 % <strong>als</strong> dafür wichtigstes Medium. 86 % <strong>der</strong><br />

Befragten wünschten so viel Information wie möglich über die Erkrankung, 54 %<br />

fühlten sich unzureichend <strong>in</strong>formiert. Patienten und Onkologen waren sich e<strong>in</strong>ig,<br />

dass die Informationssuche das Arzt-Patienten-Verhältnis nicht belaste, obwohl<br />

Ärzte Bedenken h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> korrekten Interpretation <strong>der</strong> Informationen durch<br />

die Patienten hätten (vgl. Chen/Siu 2001).<br />

E<strong>in</strong>e Untersuchung <strong>der</strong> Boston Consult<strong>in</strong>g Group zeigte, dass das Medium <strong>Internet</strong><br />

<strong>in</strong> den USA Patienten zu e<strong>in</strong>er größeren Beteiligung an Diagnosestellung und<br />

Behandlung aktivieren konnte. Zwei Drittel <strong>der</strong>er, die das <strong>Internet</strong> gesundheitsbezogen<br />

nutzten, taten dies immer wie<strong>der</strong> über Suchmasch<strong>in</strong>en und kamen nicht<br />

häufiger auf e<strong>in</strong>e bewährte Website zurück. Die meisten <strong>Internet</strong>nutzer wandten<br />

sich mit konkreten Fragen an das Medium. Patienten, die das <strong>Internet</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

häufig nutzten, waren solche, die am aktivsten und kritischsten zu ihrer Behandlung<br />

standen. Es handelte sich dabei häufig um beson<strong>der</strong>s schwer Erkrankte und<br />

um Frauen (vgl. BCG 5/2001).<br />

Auf die Frage, ob Patienten über das <strong>Internet</strong> Gesundheitsfragen adäquat beantworten<br />

können, befand Eysenbach (2002), dass, obwohl die Untersuchungsgruppe<br />

oft nicht über e<strong>in</strong>e optimale Suchtechnik verfügte, die befragten <strong>Internet</strong>nutzer die<br />

Fragen im Durchschnitt nach knapp 6 M<strong>in</strong>uten beantwortet hatten. Problematisch<br />

sche<strong>in</strong>en eher die für die Qualitätsbeurteilung <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Internet</strong>seiten<br />

gewählten Kriterien (vgl. zu diesem Aspekt auch: Barnes et al. 2003).<br />

Zwei Untersuchungen befassen sich mit <strong>der</strong> Schulung <strong>von</strong> Krebspatienten im<br />

Umgang mit dem <strong>Internet</strong>. E<strong>in</strong>mal wurden 28 Krebspatienten und Angehörige <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zelunterricht h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er erkrankungsbezogenen Nutzung des <strong>Internet</strong><br />

geschult sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> qualitativen Beurteilung <strong>der</strong> Websites. Die Sitzungen<br />

wurden gut angenommen und nach zwei Monaten führten die Teilnehmer ihr positives<br />

Bef<strong>in</strong>den teilweise auf die Intervention zurück (vgl. Edgar/Greenberg/Remmer<br />

2002). E<strong>in</strong>e weitere Studie schulte jüngere Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

(unter 50 Jahre) im Umgang mit e<strong>in</strong>em <strong>Internet</strong>programm zu selbstbestimmtem<br />

erkrankungsbezogenen Lernen. Es zeigten sich nach zwei Monaten allerd<strong>in</strong>gs<br />

ke<strong>in</strong>e signifikanten Verän<strong>der</strong>ungen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Selbstwirksamkeit, dem Lernniveau<br />

und <strong>der</strong> abgefragten Gesundheitswerte (vgl. Murphy-Ende 1996).<br />

Meric et al. (2002) untersuchten den Zusammenhang zwischen Popularität und<br />

Qualität <strong>von</strong> Websites zum Thema Brustkrebs. Sie stellten fest, dass die Beliebtheit<br />

<strong>der</strong> untersuchten <strong>Internet</strong>seiten (z. B. gemessen am Rang <strong>in</strong> <strong>der</strong> Google-<br />

Suchmasch<strong>in</strong>e) eher mit dem spezifischen Inhalt (z. B. kl<strong>in</strong>ische Studien, psychosoziale<br />

Angebote) <strong>der</strong> Seiten <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung zu stehen sche<strong>in</strong>t <strong>als</strong> mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>haltung<br />

<strong>von</strong> Qualitätskriterien (z. B. Impressum, Aktualität o<strong>der</strong> Referenzen).<br />

In Überblicksartikeln und Kommentaren zum Thema <strong>Internet</strong> und Computer <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung wird immer wie<strong>der</strong> diskutiert, ob diese Möglichkeiten<br />

sich positiv o<strong>der</strong> negativ auf das Arzt-Patienten-Verhältnis auswirkten, wie das<br />

Angebot gestaltet und genutzt werden könne, wie o<strong>der</strong> ob e<strong>in</strong>e Qualitätssicherung


Gegenstandsbereich <strong>der</strong> Untersuchung 54<br />

mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten gewährleistet werden könne und <strong>in</strong> welcher Form<br />

sich Ärzte an den neuen Entwicklungen beteiligen könnten (vgl. beispielsweise<br />

Maienborn 2001/249 ff.; Eysenbach 2002/205 ff. und 2000/2 ff.; Ferguson 1998;<br />

Ullrich/Vaccaro 2002; Ch<strong>in</strong> 2000; Hesse 1997/463 ff.; Forum Public Health<br />

2000).<br />

Abschließend sei erwähnt, dass das <strong>Internet</strong> natürlich auch für Selbsthilfegruppen<br />

<strong>als</strong> Informationsressource dienen kann; diese aber auch das <strong>Internet</strong> mit Informationen<br />

„versorgen“ (vgl. Fox 2001). 30<br />

Zusammenfassend weisen die Untersuchungen darauf h<strong>in</strong>, dass gesundheitsbezogene<br />

<strong>Internet</strong>nutzung eher mit jüngerem Alter und höherer formaler Bildung <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung zu stehen sche<strong>in</strong>t, dass die Interventionen besser angewendet werden,<br />

wenn sie an die Zielgruppe angepasst werden, und dass die Bereitstellung kommunikativer<br />

Angebote <strong>von</strong> chronisch Kranken geschätzt wird. Insgesamt gibt es<br />

zudem H<strong>in</strong>weise darauf, dass <strong>in</strong>ternetgestützte Anwendungen gut angenommen<br />

werden und Patienten unterstützen können. Allerd<strong>in</strong>gs wird e<strong>in</strong> großer Bedarf an<br />

weiteren Untersuchungen <strong>in</strong> diesem Forschungsfeld festgestellt, um die bislang<br />

erarbeiteten Ergebnisse zu vertiefen, zu untermauern und zu validieren. Die genannten<br />

Anhaltspunkte des Forschungsüberblicks fließen <strong>in</strong> den empirischen Teil<br />

<strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung e<strong>in</strong>.<br />

30 Als Beispiele für Veröffentlichungen, die <strong>Internet</strong>seiten o<strong>der</strong> -angebote sowie <strong>Internet</strong>projekte<br />

vorstellen, seien hier erwähnt zum Thema Brustkrebs Dickson (1999) und P<strong>in</strong>ker<br />

(1999), für ältere Menschen Cabrera et al. (1997) und Stadelhofer (2000), zum Thema<br />

Gesundheitsversorgung allgeme<strong>in</strong> Hern et al. (1997) und zum <strong>Internet</strong>angebot für Krebspatienten<br />

‚Inkanet’ Forbriger (2001). Deutschsprachige Websites, die qualitativ gesicherte<br />

Informationen enthalten, f<strong>in</strong>den sich beispielsweise unter www.patienten<strong>in</strong>formation.de,<br />

www.krebs<strong>in</strong>formation.de und www.therapie.net (vgl. Sänger 2001;<br />

Reichle et al. 2000).


4 Methode<br />

4.1 Forschungsdesign<br />

4.1.1 Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Untersuchung<br />

<strong>Das</strong> Forschungsvorhaben wurde ermöglicht durch e<strong>in</strong> Promotionsstipendium des<br />

Reha-Zentrums Lübben. Es konnte nicht <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Forschungsprojekte <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik<br />

<strong>in</strong>tegriert werden und wurde somit <strong>als</strong> E<strong>in</strong>zelprojekt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> geplant und<br />

umgesetzt. Die F<strong>in</strong>anzierung des Projektes wurde auf drei Jahre festgelegt.<br />

Diese Rahmenbed<strong>in</strong>gungen erfor<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Forschungsdesign mit e<strong>in</strong>er angemessen<br />

e<strong>in</strong>gegrenzten Fragestellung. E<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> das Projekt „Aktive Genesung“, das<br />

<strong>als</strong> <strong>in</strong>novative Neuerung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik bislang nicht wissenschaftlich begleitet<br />

wurde, sollte das Forschungsvorhaben anhand e<strong>in</strong>er def<strong>in</strong>ierten Zielgruppe untersuchen,<br />

ob e<strong>in</strong> spezielles und zu erarbeitendes <strong>Internet</strong>-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g während <strong>der</strong> stationären<br />

<strong>Rehabilitation</strong> zum gesundheitlichen Empowerment dieser Patientengruppe<br />

beitragen kann. Gleichzeitig wurden Fragen zum Profil <strong>der</strong> teilnehmenden<br />

im Vergleich zu den nicht teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nengruppen beantwortet. Die<br />

Erarbeitung des speziellen Schulungsmoduls für die Patienten-<strong>Internet</strong>schulungen<br />

gehörte zum wichtigsten Teilziel <strong>der</strong> Arbeit; dessen Entwicklung soll jedoch an<br />

an<strong>der</strong>er Stelle umfassend beschrieben werden. 31 Wie durch die Rentenversicherungsträger<br />

für die <strong>Rehabilitation</strong>skl<strong>in</strong>iken vorgegeben, wurde das Forschungsprojekt<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) genehmigt.<br />

4.1.2 Pretest<br />

Vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Haupterhebungsphase wurde e<strong>in</strong> Pretest durchgeführt, wie es für<br />

epidemiologische Untersuchungen empfohlen wird, <strong>in</strong> denen Primärdaten erhoben<br />

werden (vgl. Deutsche Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Epidemiologie [DAE] 2000/11). Neben<br />

den üblichen Gründen für die Durchführung e<strong>in</strong>es Pretests, wie die Überprüfung<br />

<strong>der</strong> Verständlichkeit des Fragebogens, Simulation <strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong><br />

Hauptstudie und Prüfung <strong>der</strong> Erhebungsbed<strong>in</strong>gungen, sollte hier zudem untersucht<br />

werden, ob die Zielgruppe an <strong>der</strong> geplanten Intervention e<strong>in</strong> Interesse zeigte.<br />

Der Pretest kann <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne <strong>als</strong> Machbarkeitsstudie bezeichnet werden. Dies<br />

war wichtig, weil für die geplante Intervention im Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen Vorerfahrungen aus <strong>der</strong> Literatur<br />

fehlten, auf die hätte zurückgegriffen werden können. 32 (vgl. DAE 2000/11;<br />

Schnell/ Hill/Esser 1995/325 ff.)<br />

31 Siehe zu Erläuterungen bezüglich <strong>der</strong> Entwicklung des Brustkrebs-Schulungsmoduls<br />

Kapitel 4.4.<br />

32 Näheres zum Forschungsstand siehe Kapitel 3.5.<br />

55


Methode 56<br />

Während des Pretests wurden 35 Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen im Sommer 2000 im<br />

Reha-Zentrum Lübben schriftlich befragt. Diese Stichprobengröße erfüllt die<br />

Vorgaben für e<strong>in</strong>e grobe Überprüfung e<strong>in</strong>es Instrumentes bzw. e<strong>in</strong>er Untersuchung<br />

(vgl. Schnell/Hill/Esser 1995/327). Die Erhebungsbed<strong>in</strong>gungen und -abläufe<br />

des Pretests erwiesen sich <strong>als</strong> operabel. Sie wurden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Zielgruppe gut<br />

angenommen und somit für die Haupterhebung übernommen. Während des gesamten<br />

Pretests wurde e<strong>in</strong> Pretestprotokoll geführt.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Konstruktion des Fragebogens wurden nach Auswertung <strong>der</strong><br />

Pretestfragebögen e<strong>in</strong>ige Verän<strong>der</strong>ungen vorgenommen. Bezüglich <strong>der</strong> Fragen zu<br />

den Themen Computer, <strong>Internet</strong> und Informationswunsch wurde das Instrument<br />

gekürzt und <strong>in</strong> thematische Blöcke umstrukturiert. Auch e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> verwendeten<br />

Skalen wurden ausgetauscht, um das Erhebungs<strong>in</strong>strument <strong>der</strong> Fragestellung <strong>der</strong><br />

Hauptuntersuchung anzupassen. Gleichzeitig stellte sich die Beantwortung <strong>von</strong><br />

Filterfragen für diese Zielgruppe <strong>als</strong> problematisch heraus, so dass auf diese Frageform<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Haupterhebung so weit wie möglich verzichtet wurde bzw. die Fragen<br />

graphisch und sprachlich vere<strong>in</strong>facht wurden. Am Ende des Pretestfragebogens<br />

wurde gefragt, ob <strong>der</strong> Bogen verständlich geschrieben und vom Umfang zu<br />

bewältigen war. Er wurde größtenteils <strong>als</strong> verständlich bezeichnet, erschien e<strong>in</strong>igen<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen jedoch <strong>als</strong> zu umfangreich (32,3 % bezeichneten den Bogen<br />

<strong>als</strong> zu lang o<strong>der</strong> waren diesbezüglich unsicher), so dass die Hauptbefragungsbogen<br />

eher kürzer, ke<strong>in</strong>esfalls jedoch länger se<strong>in</strong> durften.<br />

E<strong>in</strong> Anteil <strong>von</strong> etwa 30 % Interessensbekundung <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> befragten Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

an e<strong>in</strong>er erkrankungsbezogenen <strong>Internet</strong>schulung legte die<br />

Durchführung <strong>der</strong> Hauptuntersuchung nahe.<br />

4.1.3 Stichprobe: Größe und Kriterien für die Haupterhebung<br />

<strong>Das</strong> hier beschriebene Forschungsvorhaben zielt auf die Untersuchung <strong>der</strong> Gruppe<br />

<strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen. Die Auswahl <strong>der</strong> genannten Zielgruppe ergibt sich<br />

zum e<strong>in</strong>en aus <strong>der</strong> Relevanz dieser Erkrankung für die Gesundheit <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen (vgl.<br />

www.rki.de/Krebsregister), dessen Behandlung entlang <strong>der</strong> gesamten Versorgungskette<br />

<strong>in</strong> Deutschland erhebliche Mängel aufweist (vgl. Sachverständigenrat<br />

2000/150 ff.). E<strong>in</strong> weiteres Kriterium für die Auswahl <strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

<strong>als</strong> Zielgruppe erklärt sich aus <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Erkrankungshäufigkeiten <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Reha-Zentrums Lübben. Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen stellen hier die größte<br />

homogene Patientengruppe dar. Die zweitgrößte Patientengruppe im Reha-Zentrum<br />

Lübben s<strong>in</strong>d Patienten mit Tumoren <strong>der</strong> Verdauungsorgane. Wäre diese


Methode 57<br />

Gruppe für die Untersuchung ausgewählt worden, stellte sich methodisch das<br />

Problem, dass hier zum e<strong>in</strong>en unterschiedliche Erkrankungsorgane <strong>in</strong> Betracht<br />

kommen, und zum an<strong>der</strong>en sowohl Männer wie auch Frauen daran erkrankten.<br />

Dadurch würden die e<strong>in</strong>zelnen zu untersuchenden Untergruppen sehr kle<strong>in</strong>. Ohneh<strong>in</strong><br />

stellt die Vielfalt <strong>der</strong> möglichen, die Wirkung <strong>der</strong> Intervention bee<strong>in</strong>flussenden<br />

Variablen e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung für die Untersuchung dar, so dass die Beschränkung<br />

auf e<strong>in</strong>e Patientengruppe, die zwangsläufig auf nur e<strong>in</strong> Geschlecht<br />

zutrifft 33 , e<strong>in</strong> relevantes Argument für die Auswahl <strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>als</strong><br />

Zielgruppe darstellt. Die Beschränkung auf Untersuchungsteilnehmer nur e<strong>in</strong>es<br />

Geschlechtes im Rahmen e<strong>in</strong>er Erkrankung, die für beide Geschlechter e<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Inzidenz aufweist, gilt ohne stichhaltige Erklärung <strong>als</strong> unzulässig (vgl.<br />

DAE 2000/7).<br />

Für die Festlegung <strong>der</strong> Stichprobe wurden vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Erhebung Bed<strong>in</strong>gungen<br />

und Kriterien def<strong>in</strong>iert. Es wurde beschlossen, über e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> sechs<br />

Monaten (Januar bis Juli 2001) allen Patient<strong>in</strong>nen, die aufgrund ihrer Brustkrebsdiagnose<br />

zur Anschlussheilbehandlung o<strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> das Reha-Zentrum<br />

Lübben kamen, die Forschungsarbeit vorzustellen und ihnen bei Interesse die<br />

Teilnahme an <strong>der</strong> Studie zu ermöglichen. Da diese Gruppe relativ kle<strong>in</strong> war, erschien<br />

es <strong>in</strong> diesem Fall angemessen, e<strong>in</strong>e Vollerhebung durchzuführen (vgl.<br />

Kromrey 1995/187 ff.).<br />

E<strong>in</strong> mögliches Ausschlusskriterium für e<strong>in</strong>e Teilnahme an <strong>der</strong> Studie hätte e<strong>in</strong>e<br />

Begrenzung bezüglich des Alters <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen se<strong>in</strong> können; weisen doch Untersuchungen<br />

<strong>der</strong> Nutzerstruktur des <strong>Internet</strong>s darauf h<strong>in</strong>, dass nur e<strong>in</strong> sehr kle<strong>in</strong>er<br />

Teil <strong>der</strong> Bevölkerung über 60 Jahre dieses Medium nutzt (vgl. z. B. Heise Onl<strong>in</strong>e<br />

2003). An<strong>der</strong>erseits gibt es H<strong>in</strong>weise darauf, dass Frauen und ältere Menschen die<br />

Gruppe <strong>der</strong> Nutzer und Nutzer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d, die relativ am meisten ansteigt. Zudem<br />

wird e<strong>in</strong>e Annäherung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzungsstruktur an die Bevölkerungsstruktur<br />

prognostiziert (vgl. z. B. Heise Onl<strong>in</strong>e 2001b). Wir haben auf e<strong>in</strong>e Begrenzung<br />

<strong>der</strong> Stichprobe h<strong>in</strong>sichtlich des Alters auch deshalb verzichtet, da es sich bei <strong>der</strong><br />

vorliegenden Untersuchung um e<strong>in</strong>e explorative Beobachtungsstudie handelt, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> sich e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigen Fragestellungen auf das Profil <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzer<strong>in</strong>nen<br />

bezieht, so dass e<strong>in</strong>e Altersbegrenzung nicht s<strong>in</strong>nvoll erschien.<br />

Die Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung und Untersuchung erfolgte auf freiwilliger<br />

Basis, so dass alle Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen daran hätten teilnehmen können, wenn<br />

33 E<strong>in</strong>schränkend muss an dieser Stelle darauf h<strong>in</strong>gewiesen werden, dass zu 1 % auch<br />

Männer an Brustkrebs erkranken (vgl. www.rki.de/krebsregister 2003). Während des<br />

gesamten Erhebungszeitraumes war <strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Mann bekannt, <strong>der</strong> auf Grund se<strong>in</strong>er<br />

Brustkrebserkrankung an e<strong>in</strong>er <strong>Rehabilitation</strong> im Reha-Zentrum Lübben teilnahm.


Methode 58<br />

sie Interesse zeigten. Dennoch gab es e<strong>in</strong>ige notwendige Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e<br />

Untersuchungsteilnahme. Zu diesen limitierenden Faktoren gehörten mangelnde<br />

Sehkraft <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, mangelnde Fähigkeit <strong>in</strong> deutscher Sprache zu lesen und<br />

zu schreiben, große Bewegungse<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> Händen und/o<strong>der</strong> Armen sowie<br />

Probleme länger zu sitzen. An<strong>der</strong>s ausgedrückt sollten die Patient<strong>in</strong>nen sich <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Lage fühlen, den Fragebogen auszufüllen und an den <strong>Internet</strong>schulungen teilzunehmen<br />

(vgl. dazu ausführlicher Kap.5.2.1.1).<br />

Schließlich nahmen 246 an Brustkrebs erkrankte Frauen während des Erhebungszeitraumes<br />

an e<strong>in</strong>er <strong>Rehabilitation</strong>/Anschlussheilbehandlung im Reha-Zentrum<br />

Lübben teil, <strong>von</strong> denen sich 165 Patient<strong>in</strong>nen bereit erklärten, an <strong>der</strong> Untersuchung<br />

teilzunehmen.<br />

4.1.4 Vorgehensweise<br />

Die vorliegende Untersuchung kann <strong>als</strong> explorative Beobachtungsstudie mit Interventions-Kontroll-Gruppen-Design<br />

bezeichnet werden. Sie ist deshalb explorativ,<br />

weil zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Untersuchung <strong>in</strong> Deutschland ke<strong>in</strong>e Erfahrungen mit<br />

<strong>der</strong> Durchführung <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>schulungen während <strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> vorlagen. Auch das im Reha-Zentrum Lübben <strong>in</strong>itiierte Projekt<br />

„Aktive Genesung“ wurde vor dieser Untersuchung nicht wissenschaftlich begleitet.<br />

Obwohl <strong>in</strong> explorativen Untersuchungen oftm<strong>als</strong> mit qualitativen Methoden<br />

gearbeitet wird, wurde hier <strong>der</strong> quantitative Ansatz bevorzugt, weil dieser<br />

besser geeignet ist, die Evaluation und Wirkung e<strong>in</strong>er Intervention zu untersuchen.<br />

Ergänzend zu den quantitativen Daten wurde jedoch auch qualitatives Interviewmaterial<br />

erhoben: Drei Patient<strong>in</strong>nen mit <strong>Internet</strong>vorerfahrung erklärten sich<br />

bereit, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em leitfadengestützten Interview über ihre Erfahrungen mit dem Medium<br />

Auskunft zu geben. 34<br />

Im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> Studie steht aber die standardisierte schriftliche Befragung<br />

<strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen zu drei Erhebungszeitpunkten, wobei zu Beg<strong>in</strong>n und<br />

am Ende <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> gefragt und postalisch sechs Monate nach Reha-Ende<br />

nacherhoben wurde. Die Patient<strong>in</strong>nen haben die Fragebögen nicht im Beise<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Autor<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n selbstständig beantwortet und waren aufgefor<strong>der</strong>t, die Bögen <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>es festgelegten Zeitraumes ausgefüllt zurückzugeben.<br />

34 Parallel zu den <strong>Internet</strong>schulungen wurden Schulungsprotokolle angefertigt, die im<br />

Anhang <strong>der</strong> Arbeit <strong>in</strong> <strong>in</strong>haltsanalytisch ausgewerteter Form e<strong>in</strong>gesehen werden können.


Methode 59<br />

Bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> die Interventions- und Kontrollgruppe<br />

musste auf e<strong>in</strong>e Randomisierung verzichtet werden. Dies hat den H<strong>in</strong>tergrund,<br />

dass die Intervention <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik <strong>als</strong> Angebot bekannt und etabliert war, und zudem<br />

nach Anweisung <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ikleitung und auch <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> BfA die Schulung<br />

e<strong>in</strong>en freiwilligen Charakter haben musste. Unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

konnte ke<strong>in</strong>er Patient<strong>in</strong> die Schulung verwehrt, diese aber auch nicht gegen den<br />

Willen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> verordnet werden. Aufgrund <strong>der</strong> Wohnortferne <strong>der</strong> Reha-E<strong>in</strong>richtung<br />

war es zudem nicht möglich, nach e<strong>in</strong>em Wartelistenpr<strong>in</strong>zip zu verfahren.<br />

Auch <strong>der</strong> Vergleich mit Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en <strong>onkologischen</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong>skl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>als</strong> Kontrollgruppe erwies sich <strong>als</strong> nicht durchführbar.<br />

Die Freiwilligkeit <strong>der</strong> Teilnahme wird bei <strong>der</strong> Datenauswertung und Ergebnis<strong>in</strong>terpretation<br />

berücksichtigt.<br />

4.1.5 Fragebogenentwicklung<br />

Entsprechend <strong>der</strong> Fragestellungen <strong>der</strong> Untersuchung war es zum e<strong>in</strong>en notwendig,<br />

im Fragebogen e<strong>in</strong>e Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes zu entwickeln<br />

und zum an<strong>der</strong>en Variablen zu erheben, die das Profil <strong>der</strong> Interventions-<br />

und <strong>der</strong> Kontrollgruppe abfragen konnten.<br />

Dementsprechend wurde <strong>der</strong> Fragebogen so konzipiert, dass möglichst bereits<br />

getestete Instrumente verwendet wurden und zusätzlich komplementär Frageblöcke<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> entwickelt wurden. Dabei wird zudem auf Erfahrungen zurückgegriffen,<br />

die <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en thematisch ähnlichen Untersuchungen gemacht wurden,<br />

so beispielsweise auf Fragebogenkonzepte für e<strong>in</strong>e Befragung <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

im Augsburger Universitätskl<strong>in</strong>ikum. 35<br />

Die Literatur zur Empowerment-Forschung liefert H<strong>in</strong>weise, dass dieses Konzept<br />

nicht e<strong>in</strong>heitlich operationalisiert, son<strong>der</strong>n immer den jeweiligen Kontexten <strong>der</strong><br />

Forschung angepasst wird. Dennoch zeigen sich Kont<strong>in</strong>uitäten bezüglich <strong>der</strong><br />

Auswahl <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzten Skalen bzw. <strong>der</strong> theoretischen Konzepte <strong>als</strong> H<strong>in</strong>tergrund<br />

<strong>der</strong> Operationalisierung. Kontrollüberzeugung und Selbstwirksamkeit s<strong>in</strong>d<br />

Konzepte, die häufig <strong>in</strong> diesem Kontext zur Übertragung <strong>von</strong> Empowerment <strong>in</strong><br />

empirischen Studien e<strong>in</strong>gesetzt und auch für die vorliegende Untersuchung ausgewählt<br />

wurden (vgl. Kapitel 2.3). Die Angaben zur Än<strong>der</strong>ungssensitivität dieser<br />

Instrumente werden <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung gerecht<br />

(vgl. z. B. Biefang/Potthoff/Schliehe 1999/79 f. und 145 f.). Verän<strong>der</strong>ungen an<br />

den Instrumenten bzw. Anpassungen <strong>der</strong> Skalen an die vorliegende Untersuchung<br />

wurden nicht vorgenommen.<br />

35 An dieser Stelle möchte ich <strong>der</strong> Arbeitsgruppe <strong>von</strong> Frau Prof. Dr. Anita Pfaff <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Universität Augsburg herzlich für ihre Unterstützung danken.


Methode 60<br />

Neben den erwähnten Skalen wurden für alle drei Erhebungsbogen Frageblöcke<br />

zu den Bereichen Informationsbedürfnis, Computer/<strong>Internet</strong>, Arzt-Patienten-Verhältnis<br />

erarbeitet. Im ersten Bogen beantworteten die Patient<strong>in</strong>nen zudem den<br />

vom Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR 1999) empfohlenen soziodemographischen<br />

Fragesatz; im dritten Bogen wurden Fragen zur mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Nachsorge, zur sozialen Unterstützung und zur E<strong>in</strong>stellung h<strong>in</strong>sichtlich Patientenrechtsfragen<br />

h<strong>in</strong>zugenommen. E<strong>in</strong>zelne Fragen wurden <strong>in</strong> allen drei Bögen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, so dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zum Informationsbedürfnis und h<strong>in</strong>sichtlich des<br />

Empowerments Vergleiche <strong>der</strong> Erhebungszeitpunkte durchgeführt werden konnten.<br />

36<br />

4.1.6 Versuchsleiterbias<br />

Unter dem Versuchsleiterbias o<strong>der</strong> Versuchsleiter-Artefakt versteht man die Bee<strong>in</strong>flussung<br />

<strong>von</strong> Untersuchungsergebnissen durch das Verhalten <strong>von</strong> Dritten, wie<br />

z. B. durch Untersuchungsleiter und Interviewer (vgl. Bortz/Dör<strong>in</strong>g 1995/82).<br />

E<strong>in</strong>e Erfassung solcher <strong>in</strong>dividueller Eigenarten <strong>der</strong> Versuchsleiter ist nicht vollständig<br />

möglich. Es ist jedoch anzuraten, die Untersuchungsbed<strong>in</strong>gungen so weit<br />

zu standardisieren, dass alle Untersuchungsteilnehmer störenden Bed<strong>in</strong>gungen<br />

gleichermaßen ausgesetzt s<strong>in</strong>d, und diese für die Untersuchungsergebnisse somit<br />

e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Rolle spielen. E<strong>in</strong> weiterer Vorschlag plädiert für e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuumszentriertes<br />

Versuchsleiterverhalten, das bewirken soll, dass alle Teilnehmer die<br />

experimentelle Situation möglichst gleich erleben (Bortz/Dör<strong>in</strong>g 1995/83).<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung liegt das Problem dar<strong>in</strong>, dass die Autor<strong>in</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> Untersuchung über die Durchführung <strong>der</strong> Intervention bis zur<br />

Auswertung <strong>der</strong> Daten alle damit <strong>in</strong> Zusammenhang stehenden Aufgaben und<br />

Rollen <strong>in</strong> Personalunion übernommen hat. Dadurch könnten die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Untersuchung beispielsweise <strong>in</strong>sofern bee<strong>in</strong>flusst werden, <strong>als</strong> die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Autor<strong>in</strong><br />

gewünschte Richtung <strong>der</strong> Ausgangshypothesen ihr Verhalten während <strong>der</strong> Durchführung<br />

<strong>der</strong> Interventionen bee<strong>in</strong>flusst hat. Gleichzeitig muss berücksichtigt werden,<br />

dass die Autor<strong>in</strong> h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Interventionen und <strong>der</strong><br />

Rekrutierung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen für die Untersuchung e<strong>in</strong>em Übungseffekt ausgesetzt<br />

war, <strong>der</strong> durch das wie<strong>der</strong>holte Schulen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen und den Verlauf <strong>der</strong><br />

Forschungsarbeiten automatisch e<strong>in</strong>trat. Auf Grund <strong>der</strong> Forschungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

im Reha-Zentrum Lübben war jedoch ke<strong>in</strong>e Aufteilung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Rollen auf<br />

unterschiedliche Personen möglich, da <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik ke<strong>in</strong>e Kapazitäten über das<br />

Promotionsstipendium h<strong>in</strong>aus für die Untersuchung zur Verfügung standen.<br />

36 Die drei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Untersuchung e<strong>in</strong>gesetzten Fragebögen können im Anhang e<strong>in</strong>gesehen<br />

werden.


Methode 61<br />

Dem Versuchsleiterbias wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung versucht zu begegnen,<br />

<strong>in</strong>dem für die Intervention schriftlich festgelegte Ablaufpläne entwickelt<br />

wurden, die <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Schulung <strong>als</strong> Vorgabe dienten. Im Rahmen dieser Vorgaben<br />

wurde versucht, im S<strong>in</strong>ne des <strong>in</strong>dividuumszentrierten Versuchsleiterverhaltens die<br />

Schulung nach den Fähigkeiten <strong>der</strong> teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen auszurichten. Die<br />

Autor<strong>in</strong> war sich bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Interventionen ihres potenziellen E<strong>in</strong>flusses<br />

auf die Intervention und <strong>der</strong>en Ergebnisse bewusst und reflektierte das eigene<br />

Verhalten. Darüber h<strong>in</strong>aus hielt sie im Anschluss an die Schulungen Beobachtungen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Protokoll fest. Den Übungseffekt versuchte die Autor<strong>in</strong> zu<br />

relativieren, <strong>in</strong>dem im Rahmen des <strong>der</strong> Hauptuntersuchung vorgeschalteten Pretests<br />

das e<strong>in</strong>führende Kurz<strong>in</strong>terview zur Patient<strong>in</strong>nenrekrutierung geübt wurde; <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Haupterhebungsphase ergaben sich nur ger<strong>in</strong>gfügige Än<strong>der</strong>ungen im Vorgehen.<br />

Gleichzeitig übte die Autor<strong>in</strong> die Durchführung <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>schulungen bereits<br />

vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Untersuchung im Rahmen des Kl<strong>in</strong>ikangebotes im Projekt<br />

„Aktive Genesung“. Lediglich die Durchführung <strong>der</strong> speziellen Brustkrebsschulung,<br />

die zudem <strong>in</strong> Ablauf und <strong>in</strong>haltlicher Gestaltung <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>schulung<br />

stark ähnelte, war auf die Zeit <strong>der</strong> Forschungsarbeiten beschränkt.<br />

In <strong>der</strong> Literatur vorgeschlagene Maßnahmen wie die Durchführung und Auswertung<br />

<strong>von</strong> Videoaufzeichnungen <strong>der</strong> Intervention o<strong>der</strong> Teilnehmernachbefragungen<br />

zum Versuchsleiter (Bortz/Dör<strong>in</strong>g 1995/84) überstiegen die personellen und f<strong>in</strong>anziellen<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Untersuchung.<br />

4.2 Datenerhebung<br />

<strong>Das</strong> <strong>in</strong> Abschnitt 4.1 beschriebene Forschungsdesign sieht die Erhebung <strong>von</strong> patientenbezogenen<br />

Daten aus unterschiedlichen Quellen vor. Im Mittelpunkt stehen<br />

dabei die während drei Erhebungszeitpunkten durchgeführten schriftlichen Befragungen<br />

<strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen. In diesem Unterkapitel sollen daher sowohl<br />

die Vorgehensweise während <strong>der</strong> Datenerhebung wie auch die Datenquellen selbst<br />

detailliert beschrieben und def<strong>in</strong>iert werden.<br />

4.2.1 Organisation <strong>der</strong> Datenerhebung<br />

Die Organisation <strong>der</strong> Datenerhebung begann mit <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation des Vorhabens<br />

mit <strong>der</strong> BfA und <strong>der</strong>en Prüf<strong>in</strong>stanzen h<strong>in</strong>sichtlich ethischer, datenschutzrechtlicher<br />

und organisatorischer Aspekte des Promotionsvorhabens. Da <strong>der</strong> überwiegende<br />

Teil <strong>der</strong> Patienten des Reha-Zentrums Lübben <strong>von</strong> <strong>der</strong> BfA zugewiesen<br />

werden, muss jedes Forschungsvorhaben <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>se<strong>in</strong>richtung durch<br />

die Bundesbehörde geprüft werden. Neben Fragestellung und Design des Forschungsvorhabens<br />

wurden <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die den Patient<strong>in</strong>nen vorzulegende Pati-


Methode 62<br />

enten-Information und die dazugehörige E<strong>in</strong>verständniserklärung überprüft (siehe<br />

Anhang).<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation des Forschungsvorhabens und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Datenerhebung <strong>in</strong>nerhalb des Reha-Zentrums Lübben stand die Absprache mit <strong>der</strong><br />

Verwaltung, den Ärzten, aber auch mit den Psychologen und den Sozialberater<strong>in</strong>nen<br />

im Mittelpunkt. Dies erschien deshalb beson<strong>der</strong>s wichtig, da es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik<br />

für <strong>der</strong>artige Forschungsvorhaben zu dem Zeitpunkt ke<strong>in</strong>e erprobten Strukturen<br />

gab. Zudem handelt es sich bei dem Vorhaben um e<strong>in</strong> Projekt, das <strong>als</strong> gesundheitswissenschaftliche<br />

bzw. sozialwissenschaftliche Forschung <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är<br />

angelegt ist und somit auch <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik mehrere Bereiche berührt (Mediz<strong>in</strong>,<br />

Psychologie, Verwaltung/Technik). Da für die Untersuchung ke<strong>in</strong>e Forschungsgruppe<br />

zur Verfügung stand, außerdem das Projekt „Aktive Genesung“, <strong>in</strong><br />

welches das Forschungsvorhaben <strong>in</strong>tegriert war, e<strong>in</strong> sehr neues und für an<strong>der</strong>e<br />

Mitarbeiter wenig zentrales Vorhaben <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik darstellte, verstärkten diese<br />

Faktoren die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er aktiven Vernetzung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik. Zu<br />

diesem Zweck wurde das Forschungsvorhaben bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em frühen Stadium<br />

mehrfach <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ärztefortbildung vorgestellt. Die Präsentation wurde um Gespräche<br />

mit <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Psycholog<strong>in</strong>nen und <strong>der</strong> Sozialarbeiter<strong>in</strong>nen erweitert. Die<br />

Geschäftsführung <strong>als</strong> Stipendiumsgeber<strong>in</strong> wurde regelmäßig über den Verlauf des<br />

Vorhabens und alle die Kl<strong>in</strong>ik betreffenden Vorgänge <strong>in</strong>formiert. Somit war auch<br />

<strong>der</strong> Kenntnisstand des Leitungsteams <strong>der</strong> Reha-E<strong>in</strong>richtung gesichert.<br />

Die an <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nenrekrutierung maßgeblich beteiligte Term<strong>in</strong>planung<br />

im Reha-Zentrum Lübben war durch den vorangestellten Pretest mit<br />

den Abläufen bereits vertraut und mit e<strong>in</strong>er regen Beteiligung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

konnte gerechnet werden. Die unkomplizierte und effektive Vorgehensweise bei<br />

<strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nenrekrutierung und <strong>der</strong> Datenerhebung wie auch<br />

bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulungen selbst ist vor allem e<strong>in</strong>er umfassenden,<br />

mo<strong>der</strong>nen Term<strong>in</strong>planung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik zu verdanken. 37<br />

4.2.2 Rekrutierung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

Zwischen dem 19. Januar und dem 16. Juli 2001 wurden durch die Term<strong>in</strong>planung<br />

alle Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen während ihrer ersten Woche im Reha-Zentrum Lübben<br />

für den Term<strong>in</strong> „Projekt Gesundheitsför<strong>der</strong>ung“ e<strong>in</strong>geteilt. In 10-m<strong>in</strong>ütigen<br />

E<strong>in</strong>zelgesprächen wurde den Patient<strong>in</strong>nen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> das Forschungsvorhaben<br />

vorgestellt sowie <strong>der</strong> Ablauf und die Konsequenzen für die Patient<strong>in</strong>nen im<br />

Falle e<strong>in</strong>er Untersuchungsteilnahme erklärt. Die Patient<strong>in</strong>nen wurden anschließend<br />

zur Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung e<strong>in</strong>geladen. Am Ende dieses Gesprä-<br />

37 An dieser Stelle möchte ich den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Term<strong>in</strong>planung im Reha-<br />

Zentrum Lübben herzlich für ihre Geduld, ihre Kreativität und ihr Engagement danken.


Methode 63<br />

ches nahmen an dem Forschungsvorhaben <strong>in</strong>teressierte Patient<strong>in</strong>nen den ersten<br />

Fragebogen, die Patienten-Information sowie die E<strong>in</strong>verständniserklärung mit.<br />

Der Autor<strong>in</strong> wurde <strong>von</strong> <strong>der</strong> Term<strong>in</strong>planung bereits vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Kurzgespräche<br />

e<strong>in</strong>e Liste <strong>der</strong> zugeteilten Patient<strong>in</strong>nen (Term<strong>in</strong>liste) zur Verfügung gestellt, so<br />

dass leicht zu prüfen war, ob die zu erwartenden Frauen zum Term<strong>in</strong> erschienen<br />

o<strong>der</strong> nicht. Patient<strong>in</strong>nen, die nicht zum Interview erschienen, wurden – ebenso wie<br />

nicht <strong>in</strong>teressierte Frauen – <strong>der</strong> Drop-Out-Gruppe zugeordnet.<br />

4.2.3 Datenquellen und Datenverwaltung<br />

4.2.3.1 Fragebogen<br />

Standardisierte Fragebögen bilden die vorrangig gewählte Form <strong>der</strong> Datenerhebung<br />

dieses Forschungsvorhabens.<br />

Wie beschrieben, wurde den Patient<strong>in</strong>nen während des E<strong>in</strong>zelgespräches <strong>der</strong> erste<br />

Erhebungsbogen ausgehändigt. Die Patient<strong>in</strong>nen wurden gebeten, den Fragebogen<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Woche im Sekretariat <strong>der</strong> Verwaltung bzw. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigens dazu<br />

e<strong>in</strong>gerichteten Briefkasten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Umschlag ohne Namensangabe zurückzugeben.<br />

Die e<strong>in</strong>gegangenen Umschläge wurden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> gesichtet, die Fragebögen<br />

nach Fragebogen-Nr. sortiert <strong>in</strong> Ordner geheftet und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>gang des Bogens<br />

auf <strong>der</strong> Term<strong>in</strong>liste vermerkt. Die E<strong>in</strong>verständniserklärungen wurden kopiert,<br />

die Kopien <strong>in</strong> den Ordner mit den Patient<strong>in</strong>nen-Listen geheftet und die Orig<strong>in</strong>ale<br />

durch das Krankenpflegepersonal <strong>in</strong> die jeweiligen Krankenakten <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

sortiert. Der Ordner mit den personenbezogenen Daten (E<strong>in</strong>verständniserklärungen<br />

und Patient<strong>in</strong>nen-Liste) und die Ordner mit den korrespondierenden<br />

Fragebögen wurden jeweils <strong>in</strong> abschließbaren Schränken <strong>in</strong> unterschiedlichen Büros<br />

verwahrt, so dass e<strong>in</strong>e direkte Zuordnung zwischen Fragebogen und den personenbezogenen<br />

Daten <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> nicht gegeben war.<br />

Der zweite Fragebogen <strong>der</strong> Haupterhebungsphase wurde den Patient<strong>in</strong>nen 3-5<br />

Tage vor ihrer Abreise aus dem Reha-Zentrum Lübben jeweils <strong>in</strong> ihrem kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>ternen<br />

Briefkasten h<strong>in</strong>terlegt. Es bekamen nur solche Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en zweiten<br />

Fragebogen, die zuvor den ersten Bogen zurückgegeben hatten. Wie<strong>der</strong> wurden<br />

zusammen mit dem Fragebogen e<strong>in</strong> Anschreiben und e<strong>in</strong> Umschlag zur anonymen<br />

Rückgabe beigelegt. Auch diesmal konnten die Patient<strong>in</strong>nen den Umschlag <strong>in</strong> den<br />

dafür vorgesehenen Briefkasten des Projektbüros e<strong>in</strong>werfen. Die zurückgegebenen<br />

Bögen wurden h<strong>in</strong>ter den jeweiligen ersten Fragebogen geheftet; <strong>der</strong> E<strong>in</strong>gang<br />

wurde wie<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Term<strong>in</strong>liste vermerkt.<br />

Für die Organisation <strong>der</strong> Nachbefragung <strong>der</strong> teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen sechs<br />

Monate nach <strong>der</strong>en Entlassung aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> wurde vorbereitend anhand


Methode 64<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>verständniserklärungen e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong>nen-Liste erstellt, die neben <strong>der</strong> Postadresse<br />

das Geburtsdatum und die Telefonnummer sowie das Datum <strong>der</strong> ersten<br />

Befragung und das <strong>der</strong> zukünftigen Nachbefragung enthielt. Da diese Liste <strong>in</strong><br />

Form e<strong>in</strong>es elektronischen Exceldatensatzes vorlag, wurde die jeweils dazugehörige<br />

Fragebogennummer und die Angabe zur Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung<br />

aus Gründen des Datenschutzes handschriftlich <strong>in</strong> die Liste e<strong>in</strong>gefügt. Diese Patient<strong>in</strong>nen-Listen<br />

lagerten mit den weiteren personenbezogenen Daten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em abschließbaren<br />

Schrank, getrennt <strong>von</strong> den Fragebögen.<br />

Anhand <strong>der</strong> erstellten Liste bekamen die Patient<strong>in</strong>nen den dritten Fragebogen<br />

sechs Monate nach ihrer Entlassung aus dem Reha-Zentrum Lübben per Post nach<br />

Hause geschickt. E<strong>in</strong> Anschreiben sowie e<strong>in</strong> frankierter Rückumschlag wurden<br />

dem Fragebogen beigelegt. Die ausgefüllten Fragebögen wurden an das Reha-<br />

Zentrum Lübben zurückgesandt, den jeweiligen vorhergehenden Fragebogen zugeordnet<br />

und ihr E<strong>in</strong>gang auf <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen-Liste vermerkt.<br />

Alle Daten aus <strong>der</strong> Erhebung per Fragebogen verblieben bis zu ihrer Auswertung<br />

im Reha-Zentrum Lübben.<br />

4.2.3.2 Schulungsprotokolle<br />

Es handelt sich um Protokolle <strong>von</strong> <strong>in</strong>sgesamt 14 Brustkrebs-<strong>Internet</strong>schulungen<br />

im Reha-Zentrum Lübben mit jeweils 2-3 Schulungsterm<strong>in</strong>en. Jede Schulungssitzung<br />

dauerte etwa 1,5 Stunden. Die Protokolle können def<strong>in</strong>iert werden <strong>als</strong> retrospektiv<br />

nie<strong>der</strong>geschriebene Gedächtnisprotokolle <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Internet</strong>schulungssitzungen,<br />

die zeitnah zur durchgeführten Schulung angefertigt wurden. Die<br />

Protokolle halten die Teilnehmer<strong>in</strong>nenzahl, grob den Vorkenntnisstand <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> Bezug auf Computer/<strong>Internet</strong>, grob das Lernpensum während <strong>der</strong><br />

Schulungse<strong>in</strong>heiten und vor allem exemplarisch die Reaktionen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

auf Lern<strong>in</strong>halte und die Situation fest. Die Protokolle s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer Anlage mäßig<br />

strukturiert, folgen <strong>als</strong>o nicht e<strong>in</strong>em strengen Beobachtungsschema. Durch die<br />

Personalunion <strong>von</strong> Schulungsleiter<strong>in</strong> und Beobachter<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d die Protokoll<strong>in</strong>halte<br />

<strong>als</strong> reaktiv e<strong>in</strong>zustufen. Die Protokolle dienen <strong>der</strong> Reflexion <strong>der</strong> Schulungssitzungen<br />

und sollen die Reaktionen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen auf das Lehrangebot „<strong>Internet</strong>schulung“<br />

aufzeichnen. Gleichzeitig soll anhand <strong>der</strong> Daten überprüft werden, ob<br />

das Lehrangebot wie geplant durchgeführt werden konnte und wenn nicht, welches<br />

die H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse waren. Für e<strong>in</strong>e exemplarische Vertiefung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nenreaktionen<br />

wurden aus den Protokollen Fallbeispiele herausgearbeitet.<br />

Die Protokolle wurden ohne jede Erwähnung <strong>von</strong> Namen o<strong>der</strong> ähnlichen personenbezogenen<br />

Angaben nie<strong>der</strong>geschrieben und auf elektronischen Datenträgern<br />

gespeichert bzw. liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Druckversion vor.<br />

Die Schulungsprotokolle gehen <strong>als</strong> H<strong>in</strong>tergrundmaterial <strong>in</strong> die Untersuchung e<strong>in</strong>,<br />

werden jedoch zu diesem Zweck lediglich <strong>in</strong> ausgewerteter Fassung <strong>in</strong> den An-


Methode 65<br />

hang aufgenommen, da die Auswirkungen des Versuchsleiterbias auf das vorliegende<br />

Material für e<strong>in</strong>e weitergehende Interpretation <strong>der</strong> Daten <strong>als</strong> zu groß ersche<strong>in</strong>en.<br />

4.2.3.3 Interviews<br />

Zwischen Januar und Juli 2001 wurden im Reha-Zentrum Lübben drei ausführliche<br />

Interviews mit Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen geführt. Es handelt sich dabei um leitfadengestützte,<br />

strukturierte Interviews <strong>von</strong> jeweils etwa 45 M<strong>in</strong>uten Dauer. Es<br />

wurden gezielt Patient<strong>in</strong>nen während <strong>der</strong> e<strong>in</strong>führenden Patientengespräche angesprochen,<br />

die bereits vor <strong>der</strong> Inanspruchnahme <strong>der</strong> AHB/<strong>Rehabilitation</strong> über Erfahrungen<br />

mit dem Medium <strong>Internet</strong> verfügten, und die aus diesem Grund nicht<br />

an <strong>der</strong> angebotenen <strong>Internet</strong>schulung teilnehmen wollten. Der Schwerpunkt <strong>der</strong><br />

Interviews lag folglich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewertung des Mediums <strong>Internet</strong> <strong>in</strong> Bezug auf die<br />

Brustkrebserkrankung durch diese Patient<strong>in</strong>nen. Es wurde nach <strong>von</strong> den Frauen<br />

gewählten Vorgehensweisen bei <strong>der</strong> Informationssuche o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Nutzung<br />

<strong>der</strong> kommunikativen Möglichkeiten des <strong>Internet</strong>s, nach Themenschwerpunkten,<br />

dem Bezug zwischen <strong>der</strong> Erkrankung und <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung sowie nach H<strong>in</strong>tergründen<br />

<strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzungserfahrung gefragt.<br />

Alle Interviews wurden im Reha-Zentrum Lübben durchgeführt und auf Tonband<br />

aufgezeichnet. Gleichzeitig wurden Angaben zu Alter, Größe des Wohnortes, Erkrankungsdauer<br />

und beruflicher Tätigkeit sowie Schulabschluss zusätzlich erfasst.<br />

Die Tonbandaufnahmen wurden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> für die Auswertung ohne Angaben<br />

<strong>von</strong> Namen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en personenbezogenen Daten transkribiert.<br />

Die Interviews konnten Zusatz<strong>in</strong>formationen zu den Fragebogendaten liefern, da<br />

für diese Patient<strong>in</strong>nen, im Gegensatz zu den an <strong>der</strong> Schulung teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen,<br />

das <strong>Internet</strong> bereits Teil ihrer erkrankungsbezogenen Informationssuchstrategie<br />

war, und solche eher längerfristigen Erfahrungen im Rahmen <strong>der</strong> quantitativen<br />

Haupterhebung nicht abgefragt werden konnten. Insgesamt verfügten lediglich<br />

fünf Frauen über <strong>Internet</strong>kenntnisse, die nach ihrer Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />

über den Kenntnisstand e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führungsschulung wie den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lübbener Kl<strong>in</strong>ik<br />

h<strong>in</strong>ausg<strong>in</strong>gen.<br />

4.2.3.4 Krankenakten<br />

E<strong>in</strong>ige Informationen über die an <strong>der</strong> Untersuchung teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen<br />

wurden direkt aus den Krankenakten entnommen. Die E<strong>in</strong>verständniserklärung<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen be<strong>in</strong>haltete e<strong>in</strong>en Passus, <strong>der</strong> die Autor<strong>in</strong> berechtigte, diese dort<br />

genau angegebenen Daten aus den Akten zu entnehmen und für die Untersuchung


Methode 66<br />

<strong>in</strong> anonymisierter Form zu verwenden. Zu diesem Zweck wurde e<strong>in</strong> Formular<br />

vorbereitet, auf das die Fragebogen-Nummer, die Nummer <strong>der</strong> Krankenakte sowie<br />

die Diagnose, <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Diagnose und <strong>der</strong> Schweregrad <strong>der</strong> Erkrankung<br />

dokumentiert wurden. Hier verwendete die Autor<strong>in</strong> die <strong>in</strong>ternational anerkannte<br />

Klassifikation <strong>von</strong> Erkrankungen (ICD 10) sowie das Tumorklassifikationssystem<br />

<strong>der</strong> TNM-Klassifikation zur Erfassung des Schweregrades bei Tumorerkrankungen<br />

(vgl. DAE 2000/7).<br />

Die im Keller <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik bef<strong>in</strong>dlichen Akten lagern dort nach dem Geburtsmonat<br />

und -tag sortiert und müssen 10 Jahre aufbewahrt werden. Mit <strong>der</strong> Dokumentation<br />

dieser Daten wurde zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> dritten Erhebungsphase begonnen. Die Daten<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen aus den Krankenakten wurden über die Fragebogen-Nummer mit<br />

den Daten <strong>der</strong> drei Fragebögen zusammengeführt. Die Entscheidung <strong>der</strong> H<strong>in</strong>zunahme<br />

<strong>der</strong> Krankenakten <strong>in</strong> die Datenerhebung basierte auf <strong>der</strong> Annahme, dass<br />

die Genauigkeit solcher Angaben bei e<strong>in</strong>er Befragung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen selber erfahrungsgemäß<br />

nicht ausreichend ist (zur Diskussion siehe z. B. Stallmann 1999).<br />

4.2.4 Datenschutzmaßnahmen<br />

Die Durchführung <strong>von</strong> empirischen Untersuchungen, bei denen personenbezogene<br />

Daten erhoben werden, machen Maßnahmen zum Datenschutz notwendig, um das<br />

Recht <strong>der</strong> Untersuchungsteilnehmer auf <strong>in</strong>formationelle Selbstbestimmung zu<br />

gewährleisten (vgl. BDSG 2003, § 1). Die E<strong>in</strong>verständniserklärung legt zudem<br />

genau fest, welche Person zu welchen Daten Zugang hat, beispielsweise durch<br />

E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> die Krankenakte <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>. Um sicherzustellen, dass während <strong>der</strong><br />

Erhebungs- und Auswertungsphase die Patient<strong>in</strong>nennamen nicht unzulässig ihren<br />

Fragebogenantworten zugeordnet werden konnten, wurde die Zuordnungsliste<br />

getrennt vom Datenmaterial <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em abgeschlossenen Schrank im Reha-Zentrum<br />

Lübben verwahrt.<br />

Die Datene<strong>in</strong>gabe <strong>in</strong> die <strong>in</strong> MySQL erstellte Datenbank wurde ausschließlich anhand<br />

<strong>der</strong> vorliegenden Fragebögen vorgenommen, die alle<strong>in</strong> durch die Fragebogen-Nummer<br />

identifizierbar waren. Dieser pseudonymisierte Rohdatensatz diente<br />

<strong>als</strong> Arbeitsgrundlage für die Datenauswertung <strong>in</strong> SPSS. Durch die Aggregation<br />

<strong>der</strong> Daten und die Anwendung unterschiedlicher Auswertungsverfahren zur Darstellung<br />

<strong>der</strong>selben wurde <strong>der</strong> Datensatz schließlich anonymisiert. Die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Patient<strong>in</strong>nen konnten nicht mehr anhand <strong>der</strong> veröffentlichten Daten identifiziert<br />

werden.<br />

Die Listen <strong>der</strong> Untersuchungsteilnehmer<strong>in</strong>nen, die Fragebögen sowie die Rohdatensätze,<br />

mit denen e<strong>in</strong> Personenbezug hergestellt werden kann, sollten gemäß <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>verständniserklärung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen vernichtet werden, sobald <strong>der</strong> Forschungszweck<br />

dies zulässt. Die Deutsche Forschungsgeme<strong>in</strong>schaft (DFG) empfiehlt<br />

h<strong>in</strong>gegen die Aufbewahrung <strong>von</strong> Primärdaten <strong>als</strong> Grundlage <strong>von</strong> Veröffentlichungen<br />

für zehn Jahre (vgl. Metschke/Wellbrock 2002/45).


Methode 67<br />

4.3 Datenauswertung<br />

4.3.1 Quantifizierbare Daten<br />

Nach den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Planung und Durchführung e<strong>in</strong>er empirischen Untersuchung<br />

sollte bereits vor <strong>der</strong> Datenerhebung die statistische Auswertung <strong>der</strong><br />

zu erhebenden Daten geplant werden (vgl. Bortz 1999/11). Im Folgenden wird <strong>der</strong><br />

dieser Forschungsarbeit zu Grunde liegende Auswertungsplan erläutert.<br />

Der Forschungsgegenstand soll aufgrund <strong>der</strong> noch wenig gefestigten Datenlage <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em großen deskriptiven Abschnitt hypothesengenerierend beleuchtet werden.<br />

Es werden jedoch gleichzeitig Hypothesen, die anhand vorliegen<strong>der</strong> Forschungsergebnisse<br />

aus <strong>der</strong> Literatur sowie übertragbarer theoretischer Ansätze generiert<br />

werden konnten o<strong>der</strong> aus den Ergebnissen des Pretests entnommen wurden, mit<br />

Hilfe <strong>in</strong>ferenzstatistischer Verfahren getestet. Die Hypothesen, die aus dem vorliegenden<br />

Datenmaterial generiert werden, dienen zur Anregung weiterführen<strong>der</strong><br />

Forschungsarbeiten (vgl. Bortz 1999/1). Die Auswahl <strong>der</strong> statistischen Verfahren<br />

orientiert sich an den gewählten Fragestellungen: E<strong>in</strong> großer Teil <strong>der</strong> zu erhebenden<br />

Daten dient <strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong> Profile <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe; hier<br />

kommen vorwiegend deskriptive und <strong>in</strong>ferenzstatistische Verfahren zur Anwendung.<br />

In e<strong>in</strong>em zweiten Teil <strong>der</strong> Auswertung steht die Frage nach dem Empowerment<br />

<strong>der</strong> am <strong>Internet</strong>kurs teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen im Vor<strong>der</strong>grund; auch<br />

hier sollen e<strong>in</strong>ige aus theoretischen Vorüberlegungen und dem Pretest <strong>der</strong> Untersuchung<br />

gewonnene Hypothesen anhand des Datenmateri<strong>als</strong> <strong>in</strong>ferenzstatistisch<br />

getestet werden.<br />

4.3.1.1 Deskriptive Statistik<br />

Im Teil <strong>der</strong> deskriptiven Darstellung <strong>der</strong> Untersuchung liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt auf<br />

dem Profil <strong>der</strong> teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen. Zuerst soll hier die Gesamtstichprobe<br />

beschrieben werden, zum e<strong>in</strong>en h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> glie<strong>der</strong>nden Bereiche: Computer-<br />

und <strong>Internet</strong>nutzung, Informations- und Unterstützungssuchverhalten sowie Erkrankungsgrad,<br />

mediz<strong>in</strong>ische Nachsorge und natürlich <strong>als</strong> zentrale Variablen die<br />

soziodemographischen Angaben.<br />

Im zweiten Schritt wird die Gesamtstichprobe unterteilt gemäß <strong>der</strong> für die Untersuchungsfrage<br />

relevanten Gruppen: Patient<strong>in</strong>nen, die an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung teilnahmen,<br />

Patient<strong>in</strong>nen, die nicht an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung teilnahmen. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung unterteilen sich wie<strong>der</strong>um zum dritten Erhebungszeitpunkt<br />

<strong>in</strong> Patient<strong>in</strong>nen, die das <strong>Internet</strong> zu Hause weiter nutzten und Patient<strong>in</strong>nen,<br />

die es nach <strong>der</strong> Schulungsteilnahme zu Hause nicht weiter nutzten. Auch hier<br />

sollen die Patient<strong>in</strong>nenprofile dargestellt werden.


Methode 68<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Anwendung deskriptiver Methoden werden vorwiegend Häufigkeitsverteilungen<br />

berechnet und graphisch gezeigt sowie weitere relevante statistische<br />

Kennwerte angegeben.<br />

4.3.1.2 Inferenzstatistische Methoden<br />

Die Inferenzstatistik dient <strong>der</strong> Überprüfung <strong>von</strong> Hypothesen. Wie im Theorieteil<br />

<strong>der</strong> Arbeit dargelegt, untersucht die vorliegende Forschung die Frage, <strong>in</strong>wieweit<br />

<strong>Internet</strong>schulungen für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> zum Empowerment <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen beitragen können bzw. wie<br />

sich die Patient<strong>in</strong>nengruppen im Querschnitt unterscheiden und im Längsschnitt<br />

verän<strong>der</strong>n. Die statistische Auswertung unterteilt sich folglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Querschnittbetrachtung<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Längsschnitt. Abhängig vom Skalenniveau, <strong>der</strong><br />

Verteilung <strong>der</strong> Variablen und <strong>der</strong> Beziehung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

werden Mittelwertvergleiche (t-Test für abhängige o<strong>der</strong> unabhängige Stichproben),<br />

nichtparametrische Tests (Mann-Whitney-Test, Wilcoxon-Test) o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Chi-Quadrat-Test und Kreuztabellen e<strong>in</strong>gesetzt. <strong>Das</strong> Signifikanzniveau wird<br />

durchgängig auf p = 0,05 festgelegt. Aussagen, die mit e<strong>in</strong>er Irrtumswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

<strong>von</strong> p .05 nicht signifikant ns<br />

p


Methode 69<br />

4.3.1.4 Beschreibung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulungsbewertung<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Abschnitt widmet sich <strong>der</strong> deskriptiven Auswertung <strong>der</strong> Angaben des<br />

zweiten Fragebogens, <strong>in</strong> dem die Patient<strong>in</strong>nen, die an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung im<br />

Reha-Zentrum Lübben teilnahmen, diese am Ende ihres Aufenthaltes bewerten<br />

bzw. angeben, wie oft sie das Medium während ihres <strong>Rehabilitation</strong>saufenthaltes<br />

nutzten.<br />

4.3.2 Qualitative Datenauswertung<br />

Die Schulungsprotokolle und die Interviews wurden auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> qualitativen<br />

Inhaltsanalyse nach Mayr<strong>in</strong>g ausgewertet (vgl. Mayr<strong>in</strong>g 1990).<br />

Die drei Interviews wurden vor <strong>der</strong> Analyse transkribiert, <strong>in</strong>dem jeweils <strong>der</strong><br />

Wortlaut <strong>von</strong> Fragen und Antworten nie<strong>der</strong>geschrieben wurde, ohne Intonation,<br />

Sprechpausen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong> Kommunikation, wie beispielsweise Lachen<br />

zu berücksichtigen. <strong>Das</strong> Transkript konnte anschließend für die Inhaltsanalyse<br />

genutzt werden.<br />

Für die Auswertung <strong>der</strong> Interviews bietet sich die qualitative Inhaltsanalyse nach<br />

Mayr<strong>in</strong>g an. Sie wird <strong>in</strong> neun Stufen durchgeführt. Nach <strong>der</strong> Festlegung des Materi<strong>als</strong><br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> aus dem Material für die Fragestellung <strong>in</strong>teressanten Teile, wird<br />

analysiert, wie das Material zustande gekommen ist, wie <strong>als</strong>o <strong>der</strong> Entstehungskontext<br />

<strong>der</strong> erhobenen Daten beschrieben werden kann. Daran schließt sich die<br />

Frage an, was eigentlich aus dem Material <strong>in</strong>terpretiert werden soll, wie <strong>als</strong>o die<br />

Richtung <strong>der</strong> Analyse festgelegt wird, bevor die Analysetechnik selbst entschieden<br />

wird (zusammenfassende, explikative o<strong>der</strong> strukturierende Inhaltsanalyse).<br />

Anschließend werden die Analysee<strong>in</strong>heiten festgelegt. Dann kann mit <strong>der</strong> Analyse<br />

des Materi<strong>als</strong> begonnen werden, <strong>der</strong> sich die Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die Fragestellung anschließt. Abschließend sollte die Geltungsbegründung<br />

geprüft werden.<br />

Die Methode zielt auf e<strong>in</strong>e Klassifikation des Inhaltes <strong>der</strong> Daten ab, schenkt <strong>der</strong><br />

formalen Qualität dabei wenig Aufmerksamkeit. Hauptziel ist die Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Daten auf Kategorien, Erweiterungen <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Explikationen dienen <strong>als</strong><br />

Zwischenschritt bei <strong>der</strong> Bearbeitung unklaren Materi<strong>als</strong>, um es dann e<strong>in</strong>deutiger<br />

klassifizieren zu können. Material kann zu bestimmten Inhaltsbereichen extrahiert<br />

und zusammengefasst werden (<strong>in</strong>haltliche Strukturierung) o<strong>der</strong> im Verfahren <strong>der</strong><br />

Zusammenfassung werden durch Auslassungen, Generalisierungen, Konstruktion,<br />

Integration, Selektion und Bündelungen abstrakte Aussagen gewonnen, die das<br />

ursprüngliche Material paraphrasieren. Zusammenfassend wird <strong>als</strong>o nach <strong>der</strong><br />

Sichtung des Materi<strong>als</strong> e<strong>in</strong> Kategoriensystem festgelegt, die vorher dargestellten<br />

<strong>in</strong>terpretativen Techniken auf das Material angewendet, spezifische Merkm<strong>als</strong>komb<strong>in</strong>ationen<br />

zur Charakterisierung des E<strong>in</strong>zelfalls herangezogen, um schließ-


Methode 70<br />

lich fallübergreifend zu generalisieren (vgl. Flick 1998/333 f.; Lamnek<br />

1995/207 ff.).<br />

Die qualitative Inhaltsanalyse wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> explorativen Phase e<strong>in</strong>er Forschung zur<br />

Kategorienbildung angewendet und ist <strong>in</strong> den quantitativen Forschungsprozess<br />

<strong>in</strong>tegrierbar (vgl. Mayr<strong>in</strong>g 1988, <strong>in</strong> Lamnek 1995).<br />

Die Schulungsprotokolle mussten vor <strong>der</strong> <strong>in</strong>haltsanalytischen Bearbeitung zuerst<br />

<strong>in</strong> ihrer Textform def<strong>in</strong>iert werden. So handelt es sich bei Protokollen um Dokumente.<br />

Unter Dokumenten und <strong>der</strong> daraus folgenden Dokumentenanalyse versteht<br />

man<br />

„authentische Ergebnisse des Handelns <strong>von</strong> Personen, Gruppen und Organisationen und<br />

<strong>in</strong>sofern Verhaltensspuren“ (Pfaff/Bentz 1998/322) und<br />

„die Dokumentenanalyse [ist] zu verstehen <strong>als</strong> die Anwendung verschiedener Methoden<br />

auf materialisierte Spuren menschlichen Verhaltens“ (ebd.).<br />

Es handelt sich bei den Schulungsprotokollen um schriftliche Dokumente, <strong>der</strong>en<br />

Auswertung <strong>als</strong> reaktiv e<strong>in</strong>gestuft werden muss, da die Autor<strong>in</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> darauf<br />

folgenden Dokumentenanalyse wusste. Dokumente können mit Hilfe <strong>der</strong> qualitativen<br />

Inhaltsanalyse ausgewertet werden; es sollte jedoch e<strong>in</strong>e Quellenkritik erfolgen,<br />

die den Erkenntniswert <strong>der</strong> auszuwertenden Dokumente e<strong>in</strong>schätzt.<br />

Gleichzeitig wurden diese Dokumente im Rahmen e<strong>in</strong>er Beobachtung erstellt. Mit<br />

<strong>der</strong> sozialwissenschaftlichen Beobachtung soll die soziale Wirklichkeit kontrolliert<br />

erfasst werden. Gegenstand <strong>der</strong> Beobachtung ist das aktuelle menschliche<br />

und zwischenmenschliche Verhalten, wobei auch <strong>der</strong> Kontext <strong>der</strong> Beobachtung<br />

e<strong>in</strong>e Rolle spielt, die vom Forscher vor Ort beobachtet wird. Aufgrund <strong>der</strong> Integration<br />

<strong>der</strong> Schulungsleiter<strong>in</strong> <strong>in</strong> die <strong>Internet</strong>schulungen kann hier <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er teilnehmenden<br />

Beobachtung gesprochen werden, wobei <strong>der</strong> Statusunterschied zwischen<br />

den Patient<strong>in</strong>nen und <strong>der</strong> Schulungsleiter<strong>in</strong> nicht vernachlässigt werden<br />

darf. Die teilnehmende Beobachtung wird <strong>als</strong> Feldstrategie def<strong>in</strong>iert, die die Dokumentenanalyse,<br />

Interviews, Beobachtung und Introspektion komb<strong>in</strong>iert. Die auf<br />

diese Weise erhobenen Daten liegen <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Beobachtungsprotokollen vor<br />

und s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Fokussierung gekennzeichnet. Der Beobachter begibt<br />

sich <strong>als</strong>o hier <strong>in</strong> das zu beobachtende System und nimmt unmittelbaren Kontakt<br />

zu <strong>der</strong> zu untersuchenden Personengruppe auf (vgl. Flick 1998/329 ff.;<br />

Pfaff/Bentz 1998/310 ff.).<br />

Die Daten <strong>der</strong> Schulungsprotokolle können zusammenfassend <strong>als</strong> Beobachtungsprotokolle,<br />

die im Rahmen e<strong>in</strong>er teilnehmenden Beobachtung entstanden, e<strong>in</strong>geordnet<br />

werden. Diese werden schließlich mit Hilfe <strong>der</strong> qualitativen Inhaltsanalyse<br />

ausgewertet.<br />

Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Schulungsprotokolle und <strong>der</strong> Interviews wird ausschließlich<br />

die zusammenfassende <strong>in</strong>haltsanalytische Technik genutzt (vgl. Mayr<strong>in</strong>g<br />

1997/59 ff.).


Methode 71<br />

4.3.3 E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> Untersuchung <strong>in</strong> zwei Phasen<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Untersuchung war geplant, e<strong>in</strong>en Unterschied zwischen Patient<strong>in</strong>nen<br />

mit Brustkrebs zu untersuchen, die an e<strong>in</strong>er „gemischten“ <strong>Internet</strong>schulung<br />

zusammen mit Patienten unterschiedlicher Indikationen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er nur aus Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

bestehenden Schulung teilnehmen. Aus diesem Grund wurden<br />

während <strong>der</strong> ersten beiden Haupterhebungsmonate Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen im<br />

Umgang mit dem Medium <strong>Internet</strong> im Rahmen e<strong>in</strong>er gemischten Schulung, während<br />

<strong>der</strong> verbleibenden vier Monate im Rahmen e<strong>in</strong>er Schulung mit ausschließlich<br />

Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen unterrichtet.<br />

<strong>Das</strong> Schulungskonzept unterschied sich im Wesentlichen über beide Phasen h<strong>in</strong>weg<br />

dar<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Schulung zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Lern<strong>in</strong>halte<br />

hauptsächlich onkologische <strong>Internet</strong>seiten herangezogen wurden und die Patienten<br />

sich jeweils zu ihrer Indikation die entsprechende Information auf <strong>der</strong><br />

Seite suchten (z. B. www.krebs<strong>in</strong>formation.de). In <strong>der</strong> speziellen Brustkrebsschulung<br />

wurden die Patient<strong>in</strong>nen gezielt auf <strong>Internet</strong>angebote zum Thema Brustkrebs<br />

aufmerksam gemacht (Schulungskonzept siehe Anhang).<br />

Die technischen Inhalte, die Sensibilisierung h<strong>in</strong>sichtlich Qualitätsmerkmalen mediz<strong>in</strong>ischer<br />

<strong>Internet</strong>seiten sowie <strong>der</strong> Verweis auf <strong>Internet</strong>-Cafés und weiterführende<br />

<strong>Internet</strong>angebote waren <strong>in</strong> beiden Schulungsangeboten vergleichbar.<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> Daten zeigt, dass für e<strong>in</strong>en Vergleich <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

bei<strong>der</strong> Phasen die jeweiligen Stichproben zu kle<strong>in</strong> werden 38 , so dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Datenauswertung<br />

beide Phasen zusammengenommen s<strong>in</strong>d. Dies sche<strong>in</strong>t auch deshalb<br />

gerechtfertigt, weil sich h<strong>in</strong>sichtlich grundlegen<strong>der</strong> soziodemographischer Variablen<br />

(Alter, Schulbildung, E<strong>in</strong>kommen) beide E<strong>in</strong>zelstichproben nicht signifikant<br />

unterscheiden und somit vergleichbar s<strong>in</strong>d. Im folgenden Kapitel soll <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die Entwicklung des Brustkrebsschulungsmoduls (BKM) auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

<strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>schulung beschrieben werden.<br />

4.4 Schulungsmodul für Patient<strong>in</strong>nen mit Brustkrebs<br />

(BKM)<br />

Bei <strong>der</strong> Entwicklung des Schulungsmoduls für Patient<strong>in</strong>nen mit Brustkrebs<br />

(BKM), das für die <strong>Internet</strong>schulungen im Rahmen <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong><br />

im Reha-Zentrum Lübben e<strong>in</strong>gesetzt wurde, handelt es sich um e<strong>in</strong> wichtiges<br />

Teilziel des Promotionsvorhabens.<br />

38 In <strong>der</strong> (kürzeren) allgeme<strong>in</strong>en ersten Phase nahmen 17 Patient<strong>in</strong>nen am <strong>Internet</strong>kurs<br />

teil, <strong>von</strong> denen 8 das Medium auch nach <strong>der</strong> Entlassung weiter nutzten. In <strong>der</strong> (längeren)<br />

zweiten Brustkrebsphase s<strong>in</strong>d dies 61 Teilnehmer<strong>in</strong>nen, da<strong>von</strong> 17 Weiternutzer<strong>in</strong>nen.


Methode 72<br />

Da das <strong>Internet</strong>-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für Patient<strong>in</strong>nen mit Brustkrebs <strong>in</strong> das Projekt „Aktive<br />

Genesung“ des Reha-Zentrums Lübben <strong>in</strong>tegriert war, sollen <strong>in</strong> diesem Teil <strong>der</strong><br />

Arbeit Kriterien für die <strong>in</strong>haltliche und konzeptionelle Gestaltung <strong>der</strong> Brustkrebs-<br />

<strong>Internet</strong>schulung erläutert werden. Im Wesentlichen unterliegt das BKM ebenso<br />

wie die allgeme<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>schulungen den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> stationären<br />

<strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong>. <strong>Das</strong> bedeutet, dass <strong>als</strong> erste regelnde Bed<strong>in</strong>gung <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel dreiwöchige <strong>Rehabilitation</strong>saufenthalt <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen beachtet werden<br />

muss, bei e<strong>in</strong>er möglichen Verlängerung um e<strong>in</strong>e weitere Woche.<br />

4.4.1 Projekt „Aktive Genesung“: Rahmenbed<strong>in</strong>gung für das<br />

BKM<br />

Vom Schulungskonzept <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>schulungen im Reha-Zentrum<br />

Lübben wurden die Struktur <strong>der</strong> drei Schulungsterm<strong>in</strong>e, e<strong>in</strong> Großteil <strong>der</strong> zu vermittelnden<br />

technischen Fähigkeiten und e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> <strong>in</strong>haltlichen Grobstruktur<br />

übernommen. Gründe dafür s<strong>in</strong>d die große Akzeptanz durch die Patienten, die<br />

über die Jahre <strong>der</strong> Durchführung gesammelten Erfahrungen mit <strong>der</strong> bewährten<br />

Schulung, die immer wie<strong>der</strong> überarbeitet wurde und die Prämisse, <strong>in</strong> dem BKM<br />

e<strong>in</strong>e Spezifizierung <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Schulung zu erarbeiten, so dass zum e<strong>in</strong>en<br />

Module zu weiteren Erkrankungen entwickelt werden könnten und zum an<strong>der</strong>en<br />

e<strong>in</strong>e schlüssige Gesamtstruktur <strong>der</strong> Schulungen entstehen kann.<br />

Konkret bedeutet dies, dass das BKM aus drei aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aufbauenden Schulungse<strong>in</strong>heiten<br />

besteht, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Bibliothek des Reha-Zentrums Lübben<br />

umgesetzt wurden. Der zeitliche Rahmen <strong>der</strong> Schulung umfasst zwei Wochen.<br />

Die zu vermittelnden technischen Fähigkeiten werden im BKM <strong>in</strong>sofern aus <strong>der</strong><br />

allgeme<strong>in</strong>en Schulung übernommen, <strong>als</strong> – da es sich um e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das<br />

<strong>Internet</strong> ,ohne Vorkenntnisse vorauszusetzen, handelte – zuerst e<strong>in</strong>e Unterweisung<br />

<strong>in</strong> die Grundlagen <strong>der</strong> Computernutzung erfolgen muss. Weiterh<strong>in</strong> wird im BKM<br />

wie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Schulung <strong>der</strong> Umgang mit Suchmasch<strong>in</strong>en und das<br />

E<strong>in</strong>richten e<strong>in</strong>er E-Mail-Adresse vermittelt.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> <strong>in</strong>haltlichen Grobstruktur behält das BKM die thematische Zuordnung<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>heiten <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Schulung bei, so dass <strong>der</strong> erste Teil<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Grundlagen des <strong>Internet</strong> dient, <strong>der</strong> zweite Teil dem Suchen<br />

<strong>von</strong> mediz<strong>in</strong>ischer Information im <strong>Internet</strong> sowie dem Erkennen <strong>von</strong> Qualitätsmerkmalen<br />

mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten vorbehalten ist und <strong>der</strong> letzte Teil sich<br />

den kommunikativen Möglichkeiten des Mediums <strong>Internet</strong> widmet.<br />

Im Unterschied zur allgeme<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>schulung werden im BKM anstelle <strong>in</strong>dikationsübergreifen<strong>der</strong><br />

onkologischer Websites solche zum Thema Brustkrebs gewählt<br />

und <strong>als</strong> Übungsseiten angeschaut.


Methode 73<br />

Die folgenden Abschnitte dienen <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Kriterien für die Auswahl<br />

relevanter Schulungs<strong>in</strong>ternetseiten zum Thema Brustkrebs. 39<br />

4.4.2 Comprehensive Computer Enhancement Support<br />

System (CHESS)<br />

CHESS dient <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung des BKM <strong>als</strong> e<strong>in</strong>e Art strukturierende Vorlage.<br />

<strong>Das</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> University of Wiscons<strong>in</strong> entwickelte computergestützte Angebot hat<br />

zum Ziel, Patienten mit chronischen Erkrankungen durch kommunikative und <strong>in</strong>formative<br />

Angebote zu unterstützen. <strong>Das</strong> Programm wurde konzipiert, um Informationsbedürfnisse<br />

zu stillen, die soziale Unterstützung zu verbessern und bei<br />

Entscheidungen bezüglich <strong>der</strong> Erkrankung behilflich zu se<strong>in</strong>. <strong>Das</strong> Konzept <strong>von</strong><br />

CHESS basiert darauf, dass die Patienten die Computeranwendung <strong>von</strong> zu Hause<br />

aus nutzen können. Patienten sollen auf diese Weise mit Hilfe dieser Anwendung<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Bewältigung ihrer Erkrankung empowert werden. Mittlerweile<br />

s<strong>in</strong>d unterschiedliche Module <strong>von</strong> CHESS erhältlich, z. B. zu Brustkrebs o<strong>der</strong><br />

HIV/Aids. Die Computeranwendung bietet unterschiedliche Serviceleistungen:<br />

Informationen (Fragen und Antworten, virtuelle Bibliothek, persönliche Erfahrungsberichte,<br />

Lexikon), kommunikative Angebote (Fragen an Experten per E-<br />

Mail, Diskussionsgruppen) und Entscheidungshilfen (Assessment, Aktionsplan).<br />

Pilotstudien beispielsweise zeigen, dass sich Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen durch<br />

CHESS <strong>als</strong> unterstützt und empowert e<strong>in</strong>schätzten und dass sich Patienten mit<br />

HIV/Aids <strong>in</strong> ihrer E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Lebensqualität verbesserten. CHESS wird mit<br />

se<strong>in</strong>en Modulen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>von</strong> Needs-Assessments und <strong>in</strong> großen Teams<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är entwickelt (vgl. Gustafson et al. 1993b und 1998).<br />

<strong>Das</strong> BKM lehnt sich teilweise strukturell an CHESS an; allerd<strong>in</strong>gs musste auf den<br />

<strong>in</strong>haltlichen Bereich „Entscheidungshilfen“ verzichtet werden.<br />

Im Unterschied zu CHESS basiert das BKM auf im <strong>Internet</strong> frei zugänglichen<br />

Angeboten und nicht, wie CHESS, auf e<strong>in</strong>em fest def<strong>in</strong>ierten Computerangebot.<br />

Bestimmte Serviceleistungen können <strong>als</strong>o mit dem BMK nicht umgesetzt werden.<br />

Der Vorteil des BKM besteht für die Patient<strong>in</strong>nen jedoch dar<strong>in</strong>, dass sie befähigt<br />

werden sollen, e<strong>in</strong> weltweites, umfangreiches Informationsangebot zu beurteilen<br />

und zu nutzen, und dass dadurch ke<strong>in</strong>e Lizenzgebühren für die Patient<strong>in</strong>nen entstehen<br />

im Gegensatz zu CHESS, das auf e<strong>in</strong>em festgelegten Serviceangebot beruht.<br />

In <strong>der</strong> technischen Def<strong>in</strong>ition wird mittlerweile kaum mehr zwischen dem<br />

<strong>Internet</strong> und dem so genannten „computer based tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g“ unterschieden; die<br />

Deutsche Gesellschaft für mediz<strong>in</strong>ische Informatik, Biometrie und Epidemiologie<br />

spricht bei beiden Medien <strong>von</strong> „elektronischen Publikationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>“<br />

39 Die Schulungsmaterialien f<strong>in</strong>den sich im Anhang zu dieser Untersuchung.


Methode 74<br />

(EPM) (vgl. Deutsche Gesellschaft für Mediz<strong>in</strong>ische Informatik, Biometrie und<br />

Epidemiologie e. V. 1999/2).<br />

4.4.3 Kriterien für die Festlegung <strong>der</strong> Schulungs<strong>in</strong>halte<br />

4.4.3.1 Technische Lern<strong>in</strong>halte<br />

Obwohl es sich beim BKM um e<strong>in</strong>e nicht ausschließlich auf technische Details<br />

ausgerichtete <strong>Internet</strong>schulung handelt, ist es unumgänglich und absolut notwendig,<br />

e<strong>in</strong>en Anteil <strong>der</strong> Schulungszeit auf computer-technische Lern<strong>in</strong>halte zu verwenden.<br />

Dieser Umstand ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Klientel <strong>der</strong> Schulung geschuldet, die entwe<strong>der</strong><br />

auf ke<strong>in</strong>e, wenig o<strong>der</strong> lange Zeit zurückliegende Computerkenntnisse zurückgreifen<br />

konnte. Nur e<strong>in</strong> sehr kle<strong>in</strong>er Anteil <strong>der</strong> befragten Patient<strong>in</strong>nen hatte<br />

bereits (ger<strong>in</strong>gfügige) <strong>Internet</strong>erfahrung vor <strong>der</strong> Teilnahme am BKM.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund erschien es s<strong>in</strong>nvoll, das BKM – wie die allgeme<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>schulung<br />

im Reha-Zentrum Lübben – <strong>als</strong> E<strong>in</strong>führungskurs <strong>in</strong> das Medium<br />

<strong>Internet</strong> zu konzipieren.<br />

In Bezug auf die computer-technischen Lern<strong>in</strong>halte bedeutete dies, diesen Inhalten<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e den ersten Teil <strong>der</strong> Schulung zu widmen. Für die E<strong>in</strong>steiger<strong>in</strong>nen<br />

ohne Vorkenntnisse wurde kurz auf die <strong>Bestandteil</strong>e e<strong>in</strong>es Computers h<strong>in</strong>gewiesen,<br />

das E<strong>in</strong>- und Ausschalten erklärt, die Tastatur, <strong>der</strong> Desktop, Fenstertechnik,<br />

Öffnen <strong>von</strong> Programmen sowie im Allgeme<strong>in</strong>en Möglichkeiten <strong>der</strong> Computernutzung<br />

erläutert. Dem Umgang mit <strong>der</strong> Maus wurde e<strong>in</strong>e kurze Lerne<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> Form<br />

e<strong>in</strong>es eigens für diesen Zweck entwickelten Spieles gewidmet, weil gerade das<br />

<strong>Internet</strong> ohne diese zwar unkomplizierte, aber <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für ältere Menschen<br />

übungsabhängige Fähigkeit schwer zu handhaben ist.<br />

Genauso musste theoretisch <strong>in</strong> das Thema „<strong>Internet</strong>“ theoretisch e<strong>in</strong>geführt werden.<br />

Daran schloss sich die Erläuterung und Übung mit dem Umgang des <strong>Internet</strong>-Explorers<br />

an. Auch H<strong>in</strong>weise zum Erkennen e<strong>in</strong>er URL und zu Bedeutung<br />

und Inhalt des Begriffes „L<strong>in</strong>k“ wurden <strong>in</strong> diesem ersten Teil gegeben.<br />

Im Anschluss an diese Grundlagen erhielten die Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong><br />

das Thema „Suchmasch<strong>in</strong>en“.<br />

Auch zum Datenschutz <strong>in</strong> Bezug auf das <strong>Internet</strong> wurden kurze Erklärungen gegeben.<br />

Faltblätter zu diesem Themenbereich lagen während <strong>der</strong> Schulungen aus,<br />

so dass die Patient<strong>in</strong>nen sie bei Interesse mitnehmen konnten.<br />

Schließlich gewannen die Teilnehmer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> kommunikative<br />

Möglichkeiten des Mediums <strong>Internet</strong> (Chat, Diskussionsforen, E-Mail). Hier<br />

richteten sich alle teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e eigene E-Mail-Adresse e<strong>in</strong><br />

und erfuhren H<strong>in</strong>weise zur Nutzung des Accounts, was gleichzeitig – wie <strong>in</strong> den<br />

vorhergehenden Teilen auch – mit praktischen Übungen verbunden wurde.


Methode 75<br />

Für den Fall, dass noch Zeit übrig war, lernten die Patient<strong>in</strong>nen zudem das Anlegen<br />

<strong>von</strong> Favoriten/Bookmarks und <strong>der</strong>en Speicherung auf e<strong>in</strong>er Diskette, um die<br />

im Reha-Zentrum Lübben außerhalb <strong>der</strong> Schulungszeiten angeschauten <strong>Internet</strong>seiten<br />

„mit nach Hause nehmen zu können“.<br />

4.4.3.2 Kategorien mediz<strong>in</strong>ischer Websites<br />

Die Frage, <strong>in</strong> welche Kategorien mediz<strong>in</strong>ische Websites e<strong>in</strong>geteilt werden sollen,<br />

ist nicht e<strong>in</strong>heitlich geklärt. Elisabeth Althaus (2000/6) schlägt <strong>in</strong> ihrem Artikel<br />

zum Thema <strong>Internet</strong> und Onkologie fünf unterschiedliche Kategorien vor. Zum<br />

e<strong>in</strong>en gebe es solche Seiten, die sich mit dem „State of the Art“, <strong>als</strong>o mit dem Behandlungsmanagement<br />

beschäftigten. Dazu zählt sie Leitl<strong>in</strong>ien, Studien, Fachartikel,<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Krebsforschung, Informationen <strong>von</strong> Fachgesellschaften. Zum<br />

an<strong>der</strong>en f<strong>in</strong>den sich entitätenorientierte Informationen im <strong>Internet</strong>; dies seien umfassende<br />

Informationen zu speziellen Tumorerkrankungen, die <strong>von</strong> <strong>der</strong>en Diagnostik<br />

und Therapie bis h<strong>in</strong> zur Selbsthilfe <strong>in</strong>formierten. Des Weiteren bildet sie<br />

die Kategorie <strong>der</strong> versorgungsorientierten Informationen, <strong>in</strong> denen E<strong>in</strong>richtungen,<br />

Beratungsangebote und Dienstleistungen beschrieben werden. Weiterh<strong>in</strong> schlägt<br />

sie die Kategorie <strong>der</strong> gesundheitspolitisch orientierten Websites vor: Seiten des<br />

Bundesgesundheitsm<strong>in</strong>isteriums, <strong>von</strong> ärztlichen Körperschaften und <strong>der</strong> Gesundheitsberichterstattung.<br />

Schließlich beschreibt die Autor<strong>in</strong> die Kategorie <strong>der</strong> kommerziell<br />

orientierten Information im <strong>Internet</strong>.<br />

Wenn auch diese E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> Inhalte onkologischer Websites s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>t,<br />

so ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Zuordnung nicht immer leicht möglich. 40<br />

E<strong>in</strong>e weitere zunächst banal anmutende aber dennoch grundlegende E<strong>in</strong>teilung<br />

<strong>von</strong> Websites, die nicht nur auf onkologische <strong>Internet</strong>seiten zutrifft, ist jene <strong>der</strong> <strong>in</strong>formativen<br />

und <strong>der</strong> kommunikativen Möglichkeiten. Mit <strong>in</strong>formativen Websites<br />

s<strong>in</strong>d solche geme<strong>in</strong>t, die im Schwerpunkt Informationen <strong>in</strong> das <strong>Internet</strong> stellen, die<br />

dann abgerufen werden können. Es besteht nicht die Möglichkeit, dass Teilnehmer<br />

<strong>in</strong>teraktiv mit <strong>der</strong> Organisation o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Teilnehmern über das <strong>Internet</strong> <strong>in</strong><br />

Kontakt treten können. Oft kann auch die angebotene Information lediglich über<br />

den Postweg bestellt werden, anstatt sie über das <strong>Internet</strong> herunterladen zu können.<br />

Kommunikative Angebote geben die Möglichkeit, über die Website mit an<strong>der</strong>en<br />

<strong>in</strong> Kontakt treten zu können. Dies kann über Chats, Foren, Diskussionslisten o<strong>der</strong><br />

E-Mail geschehen. Dabei ist zwischen e<strong>in</strong>er one-to-many- und e<strong>in</strong>er one-to-one-<br />

40 Beispielsweise handelt es sich im Fall e<strong>in</strong>er <strong>von</strong> Althaus <strong>in</strong> die Kategorie <strong>der</strong><br />

entitätenorientierten Informationen e<strong>in</strong>geordneten Site: www.mammakarz<strong>in</strong>om.de, um<br />

e<strong>in</strong>e Seite, die allerd<strong>in</strong>gs gleichzeitig offensichtlich vom Pharmakonzern Novartis<br />

e<strong>in</strong>gerichtet wurde und somit unter die kommerziellen Angebote fallen müsste. (Vgl.<br />

Althaus 2000/7)


Methode 76<br />

Kommunikation zu unterscheiden. Bei <strong>der</strong> Ausgestaltung solcher Angebote s<strong>in</strong>d<br />

viele Varianten denkbar, ob beispielsweise e<strong>in</strong> Chat mo<strong>der</strong>iert wird, ob immer<br />

e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong> teilnimmt, ob e<strong>in</strong> Diskussionsforum für alle geöffnet wird o<strong>der</strong> ob sich<br />

aus e<strong>in</strong>er Liste e<strong>in</strong> geschlossener Kreis herausbildet. All diese Varianten bee<strong>in</strong>flussen<br />

die Form und Ausgestaltung <strong>der</strong> Kommunikation (vgl. Schreiber/Gründel<br />

2000/171 ff.).<br />

Letztendlich zählt zu den Unterscheidungskriterien <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>seiten auch das<br />

<strong>der</strong> angesprochenen Zielgruppe. Gerade die Sites, die unter die oben genannte<br />

Kategorie „State of the Art“ fallen, richten sich oft explizit an Ärzte. An<strong>der</strong>erseits<br />

richten sich Organisationen wie <strong>der</strong> Krebs<strong>in</strong>formationsdienst <strong>in</strong> Heidelberg<br />

(www.krebs<strong>in</strong>formation.de) explizit an Patienten und Angehörige.<br />

Bei <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Schulungs<strong>in</strong>halte für das BKM habe ich mich grob an den<br />

<strong>in</strong> diesem Unterkapitel beschriebenen Kategorien orientiert. Dabei war es wichtig,<br />

1. den Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en Überblick über die Möglichkeiten des Mediums <strong>Internet</strong> zu vermitteln<br />

(kommunikativer <strong>als</strong> auch <strong>in</strong>formativer Art) und <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Kommunikationsmöglichkeiten<br />

e<strong>in</strong>en Schwerpunkt auf das E<strong>in</strong>richten e<strong>in</strong>er eigenen E-Mail-Adresse zu legen, um<br />

z. B. die Kontaktaufnahme mit dem Reha-Zentrum Lübben o<strong>der</strong> auch Rückmeldungen auf<br />

angeschaute <strong>Internet</strong>seiten auf diesem Weg zu ermöglichen;<br />

2. den Schwerpunkt auf entitätenorientierte Seiten zu legen, da sich <strong>der</strong> Kurs gezielt an Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

richtete;<br />

3. e<strong>in</strong>en weiteren Schwerpunkt auf <strong>Internet</strong>seiten zu legen, die ihre Informationen speziell für<br />

Patienten und Angehörige ausgerichtet haben, um e<strong>in</strong> besseres Verstehen <strong>der</strong> Informationen<br />

zu ermöglichen<br />

4. und schließlich kommerziell orientierte Informationen aus <strong>der</strong> Schulung möglichst auszuschließen,<br />

weil gerade dort die Absicht <strong>der</strong> Seitenanbieter oft wenig transparent wird.<br />

4.4.3.3 Festlegung <strong>der</strong> Schulungsziele<br />

Als Ziel <strong>der</strong> Schulung soll übergeordnet die Stärkung <strong>der</strong> Eigenkompetenz und<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsressourcen <strong>der</strong> teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen im S<strong>in</strong>ne des Empowerment-Ansatzes<br />

gelten.<br />

Diese grobe Zielbestimmung be<strong>in</strong>haltet zum e<strong>in</strong>en, dass die Patient<strong>in</strong>nen durch<br />

die Schulung unterstützt werden sollen, auch über das BKM und ihren Aufenthalt<br />

im Reha-Zentrum Lübben h<strong>in</strong>aus, sich aktiv an Entscheidungen, die ihre Erkrankung<br />

betreffen, beteiligen zu können und ihre Erkrankung nach <strong>der</strong> Entlassung<br />

möglichst zu managen. Dazu zählt, dass sich die Patient<strong>in</strong>nen über Diagnose- und<br />

Therapiemöglichkeiten <strong>in</strong>formiert fühlen und wissen, wo sie bei Fragen mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Art, Fragen zu Unterstützungsangeboten bezüglich physischer, psychischer<br />

o<strong>der</strong> sozialer Probleme e<strong>in</strong>en Rat bekommen können. Die Patient<strong>in</strong>nen sollen <strong>als</strong>o<br />

möglichst <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, ohne die versorgende Struktur <strong>von</strong> Akut-


Methode 77<br />

krankenhaus o<strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>skl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> ambulanten Nachsorge<br />

diese zu bewältigen.<br />

Da bei Krebserkrankungen wie bei an<strong>der</strong>en chronischen Erkrankungen <strong>der</strong> Verlauf<br />

unklar ist, tauchen Fragen und Probleme zu <strong>in</strong>dividuell sehr unterschiedlichen<br />

Zeiten auf. Außerdem kann es sich um Fragen unterschiedlichster Art handeln: die<br />

Rente, den Arbeitsplatz, die f<strong>in</strong>anzielle Absicherung, die Therapie, die Untersuchungsmaßnahmen,<br />

den Austausch mit an<strong>der</strong>en, Partnerschaft, K<strong>in</strong><strong>der</strong>wunsch,<br />

psychische Bee<strong>in</strong>trächtigungen – kurz alle Lebensbereiche betreffende Fragen.<br />

Die Tatsache, dass Krebs <strong>als</strong> Erkrankung sowohl die Lebensqualität, die körperliche<br />

Integrität und Leistungsfähigkeit, das Selbstbild, die berufliche Zukunft und<br />

die sozialen Beziehungen extrem e<strong>in</strong>schränkt, verlangt nach e<strong>in</strong>em Medium, das<br />

sowohl <strong>der</strong> Individualität gerecht wird <strong>als</strong> auch den immer wie<strong>der</strong> wechselnden<br />

und <strong>in</strong>dividuell sehr unterschiedlichen Bewältigungsstrategien und Zeitpunkten.<br />

<strong>Das</strong> Medium <strong>Internet</strong> kann diesen Anfor<strong>der</strong>ungen theoretisch gut gerecht werden<br />

und ergänzend zu an<strong>der</strong>en Beratungsmöglichkeiten fungieren, durch se<strong>in</strong>e relativ<br />

leicht zu erlernende technische Handhabung, durch die Möglichkeit, zu je<strong>der</strong> Zeit<br />

darauf zugreifen zu können, durch die – im Gegensatz zu gedruckten Broschüren<br />

– Aktualität <strong>der</strong> dargebotenen Informationen, durch die Möglichkeit, dieses Medium<br />

auch bei e<strong>in</strong>geschränkter Mobilität zu Hause nutzen und selbst soziale<br />

Kontakte darüber aufrechterhalten zu können.<br />

In diesem Zusammenhang ersche<strong>in</strong>t jedoch für die Konzeption <strong>der</strong> Schulungs<strong>in</strong>halte<br />

wichtig, dass zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeit des Erlernten<br />

gelegt wird und zum an<strong>der</strong>en die Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> die Lage versetzt werden,<br />

dieses Medium selbstständig zu handhaben. Neben <strong>der</strong> technischen Versiertheit<br />

sollte deshalb die Sensibilisierung für die Beurteilung <strong>der</strong> Qualität <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>seiten<br />

im Mittelpunkt <strong>der</strong> Schulungen stehen. Dies ist auch auf Grund <strong>der</strong> schnell<br />

wechselnden URLs und Seiten<strong>in</strong>halte notwendig, da die L<strong>in</strong>kliste, die nach <strong>der</strong><br />

Schulung ausgeteilt wird, nach e<strong>in</strong>iger Zeit nicht mehr vollständig verwendbar<br />

se<strong>in</strong> kann. Es geht pr<strong>in</strong>zipiell um die Vermittlung <strong>von</strong> Strategien anstatt um die<br />

Vermittlung konkreter mediz<strong>in</strong>ischer Lern<strong>in</strong>halte.<br />

Konkret soll <strong>als</strong>o das Empowerment <strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen im BKM unterstützt<br />

werden durch<br />

1. e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>weisung <strong>in</strong> die technische Handhabung des <strong>Internet</strong>s und des Computers. Hierbei<br />

gilt: besser weniger Technik, die sicher beherrscht wird.<br />

2. e<strong>in</strong>e Konzentration auf e<strong>in</strong>e begrenzte Anzahl qualitativ hochwertiger <strong>Internet</strong>seiten<br />

3. den Umgang mit Suchmasch<strong>in</strong>en, damit unabhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> L<strong>in</strong>kliste gesucht werden kann<br />

4. gezieltes Üben <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Qualität mediz<strong>in</strong>ischer Websites<br />

5. die Bereitstellung e<strong>in</strong>er Liste mit empfohlenen L<strong>in</strong>ks zu den angesprochenen Themen


Methode 78<br />

6. die Bereitstellung e<strong>in</strong>er Auflistung öffentlicher <strong>Internet</strong>zugänge <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Brandenburg und<br />

Sachsen für den Fall, dass die Patient<strong>in</strong>nen nicht wissen, wo sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe ihres Wohnortes<br />

im <strong>Internet</strong> surfen können (<strong>Internet</strong>-Cafes)<br />

7. das Ermöglichen des gegenseitigen Austausch während <strong>der</strong> Schulung<br />

4.4.4 Auswahlkriterien für die Beispielwebsites<br />

4.4.4.1 Suchmasch<strong>in</strong>en<br />

Um sich e<strong>in</strong>en Überblick über e<strong>in</strong>en Sachverhalt im <strong>Internet</strong> zu verschaffen, wird<br />

man normalerweise den betreffenden Suchbegriff <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Suchmasch<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geben.<br />

Diese durchsucht systematisch mit Hilfe bestimmter, je nach Suchmasch<strong>in</strong>e unterschiedlicher<br />

Suchalgorhythmen die im <strong>Internet</strong> angebotenen Websites nach diesem<br />

Begriff. Ungeachtet <strong>der</strong> Kenntnis vieler <strong>Internet</strong>angebote zum Thema Brustkrebs<br />

wurde im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er systematischen, nachvollziehbaren Bestimmung <strong>von</strong><br />

zu verwendenden Schulungs-Websites <strong>von</strong> <strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> dieser Weg gewählt (vgl.<br />

dazu z. B. Berland 2001).<br />

Die Suchbegriffe: „Brustkrebs“ sowie „Brustkrebs und Nachsorge“ wurden <strong>in</strong> die<br />

Suchmasch<strong>in</strong>e „Google“ e<strong>in</strong>gegeben (vgl. www.google.de, Stand 03/2001).<br />

Es wurden die ersten 100 Suchergebnisse angeschaut und grob ausgewertet. Aussortiert<br />

wurden Seiten, die kommerziell ausgerichtet waren, und solche, die aus<br />

Zeitschriftenartikeln und Pressemeldungen bestanden, sowie Seiten, die thematisch<br />

nicht passend waren. Auch offensichtlich unseriöse Angebote wurden nur <strong>in</strong><br />

zwei Fällen <strong>als</strong> Beispiele aufgenommen, um das Unseriöse ggf. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulung<br />

verdeutlichen zu können. Doppelt genannte Seiten wurden nur e<strong>in</strong>mal aufgenommen.<br />

Diese Vorgehensweise zeigte, dass die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Suchmasch<strong>in</strong>e zuerst angezeigten<br />

Seiten die relevantesten waren und die Güte und Verwertbarkeit beständig<br />

abnahm. Deshalb erschien es gerechtfertigt, nach 100 <strong>Internet</strong>seiten die Durchsicht<br />

zu beenden. Die <strong>in</strong> dieser ersten Sichtung ausgewählten Seiten wurden <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> zur Übersicht im Computer <strong>in</strong> Favoritenordnern thematisch e<strong>in</strong>sortiert.<br />

In e<strong>in</strong>em weiteren Schritt wurden nun die <strong>Internet</strong>seiten aus den Favoritenordnern<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Tabelle übertragen und um weitere <strong>Internet</strong>seiten ergänzt, die im weiteren<br />

Umkreis des Themengebietes lagen, aber trotzdem für die Patient<strong>in</strong>nen <strong>von</strong> Interesse<br />

se<strong>in</strong> konnten (Onl<strong>in</strong>e-<strong>Internet</strong>e<strong>in</strong>führungen, Senioren Chat Clubs) sowie um<br />

Seiten abgeglichen, die <strong>in</strong> Veröffentlichungen zu diesem Thema empfohlen wurden.


Methode 79<br />

4.4.4.2 Klassifikation <strong>der</strong> Websites<br />

Die aus <strong>der</strong> Suchmasch<strong>in</strong>enrecherche generierten L<strong>in</strong>ks wurden anschließend<br />

nach Kriterien geordnet (vgl. Anhang: Klassifizierung <strong>der</strong> Webseiten). Diese<br />

Kriterien ergaben sich aus den <strong>in</strong> Kapitel 4.4.3.2 für das Schulungskonzept dargestellten<br />

Kategorien. Zuerst wurden die L<strong>in</strong>ks den Kategorien Information, Soziale<br />

Unterstützung und Problemlösung zugeordnet, die den Grobkategorien des<br />

CHESS-Konzeptes entsprechen. Diese Unterteilung ist <strong>in</strong> den Zeilen <strong>der</strong> Tabelle<br />

abzulesen.<br />

In den Spalten wurden Kriterien aufgenommen, an Hand <strong>der</strong>er die ausgewählten<br />

Websites überprüft wurden. Dazu gehörten die E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>formativen<br />

o<strong>der</strong> kommunikativen Schwerpunkt des Angebotes o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kommerzielle<br />

Ausrichtung <strong>der</strong> Seite. Weiterh<strong>in</strong> wurde geprüft im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

<strong>der</strong> Websites, ob diese das Prüfzeichen des „Health on the Net Code“ (HON) 41<br />

trugen und ob e<strong>in</strong> Impressum und e<strong>in</strong> Bearbeitungsdatum abgelesen werden<br />

konnte. Anschließend konnten die Seiten h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Zuordnung zu e<strong>in</strong>er<br />

Institution geprüft werden, o<strong>der</strong> ob sie eher e<strong>in</strong>en Selbsthilfecharakter aufwiesen<br />

bzw. e<strong>in</strong>er Selbsthilfee<strong>in</strong>richtung zuzuordnen waren. Zuletzt wurde <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong><br />

Seiten den vorher erläuterten Kategorien (State of the Art, Entitätenorientierung,<br />

Versorgungsorientierung, gesundheitspolitische Orientierung) zugeordnet.<br />

4.5 Exkurs: Qualitätssicherung mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Informationen im <strong>Internet</strong> 42<br />

<strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> bietet <strong>als</strong> Informations- und <strong>als</strong> Kommunikationsmedium auch für<br />

chronisch Kranke vielfältige Vorteile. Auf die Bedeutung erkrankungsbezogener<br />

Informationen für Patienten im Rahmen <strong>der</strong> Bewältigung e<strong>in</strong>er Krebserkrankung<br />

wurde bereits an früherer Stelle e<strong>in</strong>gegangen. <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> unterliegt jedoch – an<strong>der</strong>s<br />

<strong>als</strong> mediz<strong>in</strong>ische Journ<strong>als</strong> – ke<strong>in</strong>em expliziten Qualitätssicherungsverfahren<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> veröffentlichten mediz<strong>in</strong>ischen Informationen. Nun unterliegen<br />

auch herkömmliche (Massen-)Medien, die Patienten häufig <strong>als</strong> Informationsquelle<br />

zu Krankheit und Gesundheit nutzen, wie Zeitschriften, Radio, Fernsehen, Broschüren<br />

und Zeitungen, ke<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Qualitätssicherung wie Peer-Reviews<br />

o<strong>der</strong> ähnlichen Verfahren. Dennoch können im <strong>Internet</strong> leichter <strong>als</strong> <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Medien Informationen unzensiert ersche<strong>in</strong>en, und es wird e<strong>in</strong>erseits argumentiert,<br />

dass diese Fülle an frei zugänglicher und leicht zu nutzen<strong>der</strong> Information das<br />

„Pr<strong>in</strong>zip <strong>Internet</strong>“ ausmache. An<strong>der</strong>erseits können im Bereich <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />

41 Dazu ausführlich im Exkurs 4.5.<br />

42 Dieser Exkurs basiert im Wesentlichen auf Befunden, die im Rahmen e<strong>in</strong>er Mitarbeit<br />

<strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> am Gutachten des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im<br />

Gesundheitswesen: „F<strong>in</strong>anzierung, Nutzerorientierung und Qualität“ (2003) im Auftrag<br />

<strong>von</strong> Herrn Prof. Dr. Rolf Rosenbrock entstanden.


Methode 80<br />

<strong>Internet</strong>seiten jedoch unzensierte Fehl<strong>in</strong>formationen bei Patienten Schaden anrichten<br />

und <strong>von</strong> vielen Seiten wird deshalb davor gewarnt. Wünschenswert wäre<br />

sicherlich e<strong>in</strong> System, das für Patienten leicht zugängliche, für Laien verständlich<br />

formulierte und ebenso qualitätsgesicherte wie aktuelle mediz<strong>in</strong>ische Informationen<br />

im <strong>Internet</strong> bereithält. Im Folgenden sollen unterschiedliche Verfahren <strong>der</strong><br />

Qualitätssicherung mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten vorgestellt und gesundheitspolitische<br />

Diskussionen <strong>in</strong> diesem Feld aufgezeigt werden. Diese Thematik ist wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

zur Zeit die am meisten diskutierte bezüglich <strong>der</strong> Nutzung des Mediums<br />

<strong>Internet</strong> im Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit.<br />

Viele Menschen, die gesundheitsbezogene Informationen im <strong>Internet</strong> suchen,<br />

sche<strong>in</strong>en zu diesem Zweck Suchmasch<strong>in</strong>en zu nutzen. In e<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>ebefragung<br />

<strong>der</strong> Stiftung Warentest geben die Befragten das Medium <strong>als</strong> zweitwichtigste Informationsquelle<br />

an und halten es <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e s<strong>in</strong>nvoll für allgeme<strong>in</strong>e Informationen,<br />

die sie zur Vor- o<strong>der</strong> Nachbereitung <strong>von</strong> Arztgesprächen nutzen, um sich<br />

e<strong>in</strong>e zweite Me<strong>in</strong>ung e<strong>in</strong>zuholen, um für an<strong>der</strong>e zu recherchieren o<strong>der</strong> um Kontakt<br />

zu Selbsthilfegruppen aufzunehmen (vgl. Stiftung Warentest 2001). In an<strong>der</strong>en<br />

Untersuchungen h<strong>in</strong>gegen sche<strong>in</strong>en Patienten das <strong>Internet</strong> eher für die Beantwortung<br />

ganz spezifischer Fragen zu nutzen <strong>als</strong> für e<strong>in</strong>führende allgeme<strong>in</strong>e Informationsrecherche<br />

(vgl. dazu auch Kap. 3.5 und 5.3 dieser Arbeit). Für den US-amerikanischen<br />

Kontext konnte die Unternehmensberatung Boston Consult<strong>in</strong>g Group<br />

(BCG) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Befragung herausarbeiten, dass das <strong>Internet</strong> Patienten durchaus <strong>in</strong><br />

ihrer Beteiligung an Behandlungsoptionen bee<strong>in</strong>flusst. Oftm<strong>als</strong> seien es an schweren<br />

und chronischen Erkrankungen leidende Menschen, die e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s aktive<br />

Rolle <strong>in</strong> Bezug auf ihre Erkrankung e<strong>in</strong>nähmen sowie Frauen <strong>als</strong> für die Gesundheit<br />

<strong>der</strong> Familie Verantwortliche. Die genannten Patientengruppen tendierten zwar<br />

häufiger <strong>als</strong> an<strong>der</strong>e, weniger aktive Patienten dazu, <strong>als</strong> hilfreich und <strong>in</strong>formativ<br />

empfundene erkrankungsbezogene <strong>Internet</strong>seiten mehrfach aufzusuchen, dennoch<br />

dom<strong>in</strong>iert auch hier die Suche über die Suchmasch<strong>in</strong>en (vgl. BCG 2001). Die B<strong>in</strong>dung<br />

<strong>von</strong> Patienten an spezifische und qualitätsgesicherte <strong>Internet</strong>seiten könnte<br />

e<strong>in</strong>en schützenden Effekt haben; die Nutzung <strong>von</strong> Suchmasch<strong>in</strong>en setzt demgegenüber<br />

e<strong>in</strong> hohes Maß an kritischem Beurteilungsvermögen durch die Suchenden<br />

voraus. Wie aber steht es um die Qualität <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>seiten, die sich mit dem<br />

Thema Gesundheit befassen?<br />

Verschiedenste Untersuchungen und Auswertungen beschäftigen sich mit <strong>der</strong> geschätzten<br />

Anzahl mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten und/o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong>en Qualität. Die<br />

Schätzungen differieren dabei erheblich, wobei die Dynamik <strong>der</strong> Webseitenentwicklung<br />

zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e genaue Häufigkeitsangabe über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum<br />

verunmöglicht, zum an<strong>der</strong>en h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Inhalte die<br />

hohe Anzahl gesundheitsbezogener Seiten e<strong>in</strong>e komplette Evaluierung durch<br />

Dritte nicht zulässt. Umfragen zeigen, dass jedoch etwa 23 % <strong>der</strong> EU-Bürger und<br />

24 % <strong>der</strong> Deutschen das <strong>Internet</strong> zur Suche nach Gesundheits<strong>in</strong>formationen nutzen<br />

(an<strong>der</strong>e Quellen schätzen hier etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzer) (vgl. Eysen-


Methode 81<br />

bach/Diepgen 1999b; Rigby et al. 2001; Cl<strong>in</strong>e/Hayes 2001, Adelhard/Obst 1999;<br />

Eurobarometer 2003). Bezüglich <strong>der</strong> angebotenen Qualität evaluierten e<strong>in</strong>ige Untersuchungen<br />

<strong>in</strong>dikationsspezifische Websites, die zuvor mit Suchmasch<strong>in</strong>en generiert<br />

wurden. Hier fanden sich Mängel unterschiedlicher Art. Viele gesundheitsbezogene<br />

Seiten, die im Rahmen e<strong>in</strong>es EU-Projektes untersucht wurden, waren<br />

verdächtigen o<strong>der</strong> unklaren Inhalts (Rigby et al. 2001), viele Sites stammten<br />

<strong>von</strong> Privatpersonen und Institutionen, die vore<strong>in</strong>genommene und zweifelhafte Inhalte<br />

anböten (Adelhard/Obst 1999) o<strong>der</strong> die Informationen eigneten sich häufig<br />

nicht dazu, dass Laien mit <strong>der</strong>en Hilfe spezifische mediz<strong>in</strong>ische Fragen beantworten<br />

könnten (vgl. Stiftung Warentest 2001). Berland et al. (2001) schlossen<br />

aus e<strong>in</strong>er Untersuchung <strong>von</strong> webbasierten Gesundheits<strong>in</strong>formationen zu den Themen<br />

Brustkrebs, Depression, Asthma bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Übergewicht, dass Suchmasch<strong>in</strong>en<br />

häufig für die Suche nach gesundheitsbezogener Information nicht effizient<br />

seien. Weniger <strong>als</strong> e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Seiten, die bei e<strong>in</strong>er Suchmasch<strong>in</strong>enrecherche<br />

<strong>als</strong> erste aufgelistet wurden, führte zu relevanten Inhalten. Im Durchschnitt<br />

zeigte sich, dass auf den untersuchten Seiten etwa 45 % <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Inhalte<br />

mehr <strong>als</strong> m<strong>in</strong>imal abgedeckt wurden und mediz<strong>in</strong>isch korrekt waren; 24 %<br />

<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Inhalte waren nicht abgebildet. Zudem erfor<strong>der</strong>e das Verstehen <strong>der</strong><br />

Information m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Lesefähigkeit, die e<strong>in</strong>em Highschool-Abschluss entspreche.<br />

43<br />

Angesichts <strong>der</strong> hohen Nutzerquote des <strong>Internet</strong>s für Gesundheits<strong>in</strong>formationen<br />

und <strong>der</strong> sehr unterschiedlichen Qualitätsstandards wird auf bundesdeutscher, auf<br />

europäischer und auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Internationalen Völkergeme<strong>in</strong>schaft versucht,<br />

Initiativen zur Sicherung <strong>der</strong> Qualität mediz<strong>in</strong>ischer Websites sowie über die Nutzung<br />

telematischer Anwendungen <strong>in</strong>s Leben zu rufen. In Deutschland wurde <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Bundesregierung 1996 e<strong>in</strong>e Studie zur Bestandsaufnahme <strong>der</strong> Telematiklandschaft<br />

<strong>in</strong> Auftrag gegeben, dem 1997 e<strong>in</strong> Son<strong>der</strong>gutachten des Sachverständigenrates<br />

für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen folgte. Aus <strong>der</strong> Bundes<strong>in</strong>itiative<br />

des „Forum Info 2000“, das sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untergruppe mit Gesundheits<strong>in</strong>formationen<br />

für Bürger und Patienten beschäftigte, entstand schließlich das<br />

„Aktionsforum für Telematik im Gesundheitswesen“. Mit dem Ziel, bestmögliche<br />

Qualität <strong>von</strong> Gesundheits<strong>in</strong>formationen <strong>in</strong> den Neuen Medien zu gewährleisten<br />

und für Bürger besser nutzbar zu machen, g<strong>in</strong>g 1999 das „Aktionsforum Gesundheits<strong>in</strong>formationssysteme<br />

(AFGIS)“ auf Initiative des Gesundheitsm<strong>in</strong>isteriums an<br />

den Start. Mittlerweile hat das Forum e<strong>in</strong>en Katalog mit Qualitätskriterien entwickelt<br />

und vergibt e<strong>in</strong> eigenes Qualitätssiegel für <strong>Internet</strong>seiten (vgl. Dietzel 2001;<br />

www.afgis.de). Auf EU-Ebene werden seit 1989 Telematikanwendungen im Gesundheitswesen<br />

geför<strong>der</strong>t, zu denen auch Informationsdienste für Bürger und Mitarbeiter<br />

des Gesundheitswesens gehören. Im Jahr 2000 wurde <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> europäischen<br />

Staatschefs <strong>der</strong> Aktionsplan „eEurope 2002“ verabschiedet, <strong>der</strong> auch<br />

43 Die hier aufgeführten Angaben beziehen sich auf englischsprachige Seiten im USamerikanischen<br />

Kontext; die Untersuchung zeigte für spanischsprachige Sites schlechtere<br />

Ergebnisse. (Vgl. Berland et al. 2001)


Methode 82<br />

die Erarbeitung <strong>von</strong> Qualitätskriterien für mediz<strong>in</strong>ische Websites vorsieht.<br />

312 Mio. Euro für das „Aktionsprogramm eHealth“ <strong>der</strong> EU sollen sicherstellen,<br />

dass EU-Bürger auf zuverlässige Gesundheits<strong>in</strong>formationen onl<strong>in</strong>e zugreifen können.<br />

(vgl. ebd.; http://www.europa.eu.<strong>in</strong>t/comm/<strong>in</strong>formation_society/...; Eurobarometer<br />

2003)<br />

Die Weltgesundheitsorganisation sieht Qualität <strong>als</strong> wichtigste Voraussetzung für<br />

die Anwendung <strong>von</strong> Telemediz<strong>in</strong>; diese sollte jedoch nicht auf Kosten an<strong>der</strong>er<br />

Basisgesundheitsprioritäten implementiert werden. Dennoch soll sie <strong>in</strong> Zukunft<br />

Teil <strong>der</strong> Health-for-All-Strategie werden; die Erarbeitung <strong>in</strong>ternationaler Standards<br />

für die Frage <strong>der</strong> Glaubwürdigkeit mediz<strong>in</strong>ischer Informationen sei geplant<br />

(vgl. WHO 1997b; UNDP 2002).<br />

Im Folgenden sollen nun unterschiedliche Möglichkeiten und Ansätze <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

mediz<strong>in</strong>ischer Websites vorgestellt und anschließend diskutiert werden.<br />

Vielfach werden mediz<strong>in</strong>ische Inhalte im <strong>Internet</strong> <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Gesundheitsportalen<br />

angeboten, <strong>als</strong>o <strong>als</strong> Gesundheits<strong>in</strong>formations-Sammlung e<strong>in</strong>er Gruppierung,<br />

Institution o<strong>der</strong> Firma, die häufig ähnlich e<strong>in</strong>er Zeitschrift dargeboten wird.<br />

Von Vorteil ist dabei, dass im Impressum bestenfalls ersichtlich wird, wer auf<br />

welche Weise und angesichts welcher Kriterien die Informationen zur Verfügung<br />

stellt. Stiftung Warentest (2001/88) kommt <strong>in</strong> ihrer Untersuchung <strong>von</strong> Gesundheitsportalen<br />

zu den Themen Prostataleiden, Brustkrebs und Zeckengefahr allerd<strong>in</strong>gs<br />

zum Ergebnis, dass die Qualität zwischen gut bis mangelhaft schwanke. Die<br />

„Health on the Net Foundation (HON)“ hat e<strong>in</strong> Non-Profit-Gesundheitsportal <strong>als</strong><br />

e<strong>in</strong> Teil ihres Angebotes im <strong>Internet</strong> zur Verfügung gestellt, das die Gesundheits<strong>in</strong>formationen<br />

nach bestimmten Qualitätskriterien bewertet (vgl. www.hon.ch). 44<br />

Da Gesundheitsportale auch <strong>als</strong> Möglichkeit beispielsweise <strong>von</strong> Krankenhäusern<br />

gelten, Patienten zu b<strong>in</strong>den, schlägt die Unternehmensberatung Pricewaterhouse<br />

Coopers <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Industriestudie e<strong>in</strong>e freiwillige Selbstkontrolle seriöser Portalanbieter<br />

vor, gibt allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Kriterien dafür vor (vgl. Pricewaterhouse Coopers<br />

2001). Als an e<strong>in</strong>e Universität angebundenes Projekt <strong>der</strong> University of C<strong>in</strong>c<strong>in</strong>ati<br />

soll das Portal „Netwellness“ Laien Gesundheitsangebote aktuell und verständlich<br />

vermitteln (vgl. Hern et al. 1997). Althaus (2001) stellt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Artikel unterschiedliche<br />

Gesundheitsportale vor, die Patienten helfen sollen, mündige Teilnehmern<br />

des Gesundheitssystems zu werden, reflektiert die Frage nach <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

jedoch nicht kritisch. Gesundheitsportale stellen <strong>als</strong>o eher e<strong>in</strong>e<br />

Form des <strong>in</strong>ternetbasierten Informationsangebotes dar <strong>als</strong> e<strong>in</strong>e Maßnahme zu <strong>der</strong>en<br />

Qualitätssicherung.<br />

Wenn auch teilweise argumentiert wird, dass es ke<strong>in</strong>erlei Qualitätssicherung <strong>von</strong><br />

mediz<strong>in</strong>ischen Websites bedürfe, weil auch an<strong>der</strong>e Medien dies nicht vorweisen<br />

könnten, und wir wie gewohnt den Marken vertrauten, die uns das lieferten, was<br />

wir brauchten, das <strong>Internet</strong> zudem gegen jede Kontrolle resistent sei und ke<strong>in</strong>er<br />

44 Auf die Vor- und Nachteile <strong>von</strong> HON wird zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt <strong>in</strong> diesem<br />

Kapitel e<strong>in</strong>gegangen.


Methode 83<br />

<strong>der</strong> Ansätze zur Qualitätskontrolle o<strong>der</strong> -bewertung bislang ausreichende Ergebnisse<br />

liefern konnte (Delamothe 2000), so nahmen beispielsweise e<strong>in</strong>ige staatliche<br />

Institutionen ihre Verantwortung wahr, <strong>in</strong>dem sie zu unterschiedlichen mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Gebieten Informationen – auch speziell für Patienten – im <strong>Internet</strong> veröffentlichten<br />

(z. B. http://www.healthf<strong>in</strong><strong>der</strong>.gov, www.nih.gov/health/consumer,<br />

www.hea.org.uk.hpic/, für Deutschland z. B. die Patienten<strong>in</strong>formationsseite des<br />

Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg: www.krebs<strong>in</strong>formation.de)<br />

(vgl. Sheppard/Charnock/Gann 1999). Wenn öffentliche, vertrauenswürdige Institutionen<br />

für Laien verständliche, überprüfte Informationen im <strong>Internet</strong> veröffentlichen,<br />

kann dies e<strong>in</strong>e Maßnahme <strong>der</strong> Qualitätssicherung se<strong>in</strong>, sofern die <strong>Internet</strong>adressen<br />

ausreichend bekannt gemacht werden.<br />

Technikorientierte Lösungen zur Qualitätssicherung mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten<br />

(wie z. B. MedCERTAIN und TEAC Health Project) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erprobung und<br />

Entwicklung. Zusammenfassend werden <strong>in</strong> diesen Ansätzen externe Kontrolle<br />

und Selbstverpflichtung <strong>der</strong> Anbieter auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>von</strong> Qualitätskriterien mit<br />

technischen Möglichkeiten zur sicheren H<strong>in</strong>terlegung <strong>der</strong> Evaluationsergebnisse<br />

bzw. zur Offenlegung <strong>der</strong> Bewertung für die Nutzer komb<strong>in</strong>iert. MedCERTAIN<br />

nutzt dafür die Möglichkeit, Informationen mit Meta<strong>in</strong>formationen zu versehen,<br />

die die Glaubwürdigkeit anzeigen und durch e<strong>in</strong> normiertes Vokabular mit deskriptiven<br />

und evaluativen Kategorien den Inhalt verdeutlichen sollen (MedPICS;<br />

HIDDEL: Health Information, Disclosure and Evaluation Language). In dem<br />

TEAC-Modell sollen die mit dem Qualitätssiegel transportierten Informationen<br />

verschlüsselt mitgeschickt werden; <strong>der</strong> Nutzer könne beim Anklicken die Details<br />

<strong>der</strong> Evaluation e<strong>in</strong>sehen wie auch den „Code of Conduct“, auf dessen Basis die<br />

Seite überprüft werde (EuroSeal) (vgl. Eysenbach et al. 2001; Eysenbach/Diepgen<br />

1999a; www.medcerta<strong>in</strong>.org; Rigby et al. 2001). Offen bleibt hier jedoch, wer,<br />

und auf <strong>der</strong> Grundlage welcher Kriterien, die Seiten überprüfen soll und wie kosten<strong>in</strong>tensiv<br />

diese Lösungen unter Umständen für die Nutzer s<strong>in</strong>d.<br />

Formen <strong>der</strong> Qualitätssicherung, die bereits umgesetzt werden, s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />

selbstverpflichtende Gütesiegel wie HON o<strong>der</strong> das AFGIS-Zeichen. Der „Health<br />

on the Net Code“ (HON) wird seit 1996 <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er schweizerischen Non-Profit-<br />

Organisation kostenlos an <strong>Internet</strong>seiten vergeben, die sich dazu verpflichten, bestimmte<br />

Pr<strong>in</strong>zipien e<strong>in</strong>zuhalten. Website-Betreiber, die sich an HON wenden,<br />

füllen onl<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>en Fragebogen aus und bestätigen somit die Anerkennung des<br />

„Code of Conduct“. <strong>Das</strong> HON-Team überprüft die Anfrage und vergibt bei positivem<br />

Votum <strong>der</strong> Website e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Identifikationsnummer und e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag<br />

auf <strong>der</strong> HON-Website. Die überprüfte Seite darf nun das Logo anzeigen.<br />

Wenn Nutzer mit dem Cursor das HON-Logo berühren, zeigt es die ID-Nummer<br />

an (Active Seal Concept). Problematisch ersche<strong>in</strong>t, dass HON nur sporadisch registrierte<br />

Seiten immer wie<strong>der</strong> überprüfen kann und dass sie Seiten, die das Zeichen<br />

kopiert haben, ohne sich zu registrieren, nicht zur Löschung des Logos<br />

zw<strong>in</strong>gen kann. Für den Nutzer besteht <strong>als</strong>o die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit <strong>der</strong> Überprüfung<br />

<strong>der</strong> Echtheit e<strong>in</strong>es HON-Logos dar<strong>in</strong>, zu sehen, ob es aktiv ist und somit registriert<br />

(vgl. www.hon.ch; Boyer et al. 1998).


Methode 84<br />

Seit 2002 vergibt auch das Aktionsforum Gesundheits<strong>in</strong>formationssysteme<br />

(AFGIS) se<strong>in</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Logo für <strong>der</strong>en <strong>Internet</strong>seiten, wenn sie bestimmte<br />

Qualitätskriterien e<strong>in</strong>halten. Durch die Knüpfung des Zeichens an die<br />

Mitgliedschaft ist e<strong>in</strong>e Überprüfung <strong>von</strong> Raubkopien relativ e<strong>in</strong>fach. Dem vom<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit <strong>in</strong>itiierten Projekt AFGIS hatten sich bereits<br />

2002 mehr <strong>als</strong> 100 Organisationen des Gesundheitswesens angeschlossen (vgl.<br />

www.afgis.de/presse.php; www.afgis.de/ueberafgis_qualitaetskriterien.php).<br />

Welche Qualitätskriterien aber sollen <strong>der</strong> Qualitätssicherung zu Grunde gelegt<br />

werden? Die Bundesvere<strong>in</strong>igung für Gesundheit unterteilt <strong>in</strong> Strukturqualitätskriterien,<br />

wie Qualifikationsnachweis <strong>der</strong> Ersteller und Transparenz <strong>der</strong> Quellen, <strong>in</strong><br />

Prozessqualität, wie Kontrolle <strong>von</strong> Inhalten, Stil, Aktualität und <strong>in</strong> Ergebnisqualitätskriterien<br />

wie Ermittlung <strong>der</strong> Zugriffszahlen, Rückmeldungen <strong>der</strong> Nutzer (vgl.<br />

Bundesvere<strong>in</strong>igung für Gesundheit 2000). Die Qualitätskriterien <strong>der</strong> Deutschen<br />

Gesellschaft für Mediz<strong>in</strong>ische Informatik, Biometrie und Epidemiologie beziehen<br />

sich auf softwaretechnische, mediz<strong>in</strong>technische, didaktische und Designkompetenz<br />

neben <strong>in</strong>haltlicher Kompetenz, die sich nicht wesentlich <strong>von</strong> denen konventioneller<br />

Publikationen unterscheiden sollen (Autorenschaft, Zielgruppenbezug,<br />

Copyright) (vgl. Deutsche Gesellschaft für Mediz<strong>in</strong>ische Informatik, Biometrie<br />

und Epidemiologie 1999). Letztlich ähneln sich viele Instrumente o<strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ien<br />

<strong>in</strong>sofern, dass sie Glaubwürdigkeit, Transparenz, Aktualität, Informationsquellen<br />

genannt wissen wollen sowie Urheberschaft, Verantwortlichkeit des Anbieters<br />

und Anwen<strong>der</strong>freundlichkeit for<strong>der</strong>n (vgl. Stiftung Warentest 2001; Adelhard/Obst<br />

1998; www.europa.eu.<strong>in</strong>t/.../actl<strong>in</strong>e3cen.htm; Jäckel 2002/5;<br />

http://hitiweb.mitretek.org/hswg; OMNI guidel<strong>in</strong>es und Quality Standards for<br />

Medical Publish<strong>in</strong>g: beides siehe Eysenbach/Diepgen 1999a; Sheppard/Charnock/Gann<br />

1999; zu weiteren Verfahren siehe z. B.: Eng et al. 1999). Hervorheben<br />

möchte ich an dieser Stelle den HON-Code-of-Conduct sowie die DISCERN-<br />

Kriterien. Die HON-Kriterien wurden <strong>in</strong> 17 Sprachen übersetzt; sie be<strong>in</strong>halten<br />

neben <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach Datenschutz, klaren Referenzen zu den Informationen,<br />

Datum <strong>der</strong> Überarbeitung, klarer, ausgewogener Evidenz zur Sicherung <strong>der</strong><br />

Beurteilung <strong>von</strong> Produkten und Verfahren und <strong>der</strong> klaren Darstellung <strong>der</strong><br />

Information e<strong>in</strong>schließlich e<strong>in</strong>er Kontaktadresse die For<strong>der</strong>ung, dass die<br />

Informationen das Arzt-Patienten-Verhältnis unterstützen und nicht ersetzen<br />

sollen, dass mediz<strong>in</strong>ische Informationen <strong>von</strong> mediz<strong>in</strong>isch qualifiziertem Personal<br />

bereitgestellt wird und dass Sponsoren sowie Werbung deutlich gemacht und getrennt<br />

angegeben werden (vlg. www.hon.ch/HONcode/Conduct.html). DISCERN<br />

soll hier Erwähnung f<strong>in</strong>den, weil es speziell entwickelt wurde, um die Qualität<br />

<strong>von</strong> Gesundheits<strong>in</strong>formationen zu beurteilen, die sich auf Therapieentscheidungen<br />

<strong>von</strong> Patienten beziehen. Deshalb zielen sie nicht explizit auf die Bewertung <strong>von</strong><br />

<strong>Internet</strong>seiten, son<strong>der</strong>n eher auf die Eignung <strong>von</strong> Informationsmaterial für<br />

Patienten. E<strong>in</strong>e deutsche <strong>Internet</strong>seite, die sowohl HON- wie auch DISCERNüberprüft<br />

wird, ist www.patienten-<strong>in</strong>formation.de <strong>der</strong> Ärztlichen Zentr<strong>als</strong>telle für<br />

Qualitätssicherung (ÄZQ) (vgl. www.discern.org.uk; Sheppard/Charnock/Gann<br />

1999; Dierks/Lerch 1999).


Methode 85<br />

In e<strong>in</strong>er Untersuchung <strong>von</strong> 29 Instrumenten zur Evaluierung mediz<strong>in</strong>ischer Websites<br />

haben Kim et al. (1999) die häufigsten Kriterien und Gruppen identifiziert<br />

und for<strong>der</strong>n auf Grund <strong>der</strong> Unterschiedlichkeit e<strong>in</strong>en Konsensus an Kriterien, <strong>der</strong><br />

für die Allgeme<strong>in</strong>heit verständlich sei. E<strong>in</strong>e Studie <strong>von</strong> 1998 zeigte, dass <strong>von</strong> 47<br />

identifizierten Instrumenten zur Messung <strong>der</strong> Qualität <strong>von</strong> Websites ke<strong>in</strong>es Angaben<br />

zur Reliabilität und zur Strukturvalidität aufwies. Im Jahr 2001 waren nur<br />

noch wenige dieser Instrumente <strong>in</strong> Funktion, jedoch 51 neue im Gebrauch, die<br />

auch ke<strong>in</strong>e weitergehenden Informationen zum Instrumentarium enthielten (vgl.<br />

Gagliardi/Jadad 2002). Zu e<strong>in</strong>er ähnlichen Beurteilung kommen auch Sheppard,<br />

Chernock und Gann (1999), die schließlich <strong>als</strong> validiertes Tool z. B. die<br />

DISCERN-Liste vorschlagen.<br />

In <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> unterschiedlichen Qualitätssicherungsmöglichkeiten wird<br />

<strong>von</strong> Expertenseite die Selbstverpflichtung durchgängig <strong>als</strong> zu unsicher e<strong>in</strong>geschätzt,<br />

weil mit ihr e<strong>in</strong> großes Missbrauchspotential e<strong>in</strong>hergehe. An<strong>der</strong>erseits ist<br />

das Rank<strong>in</strong>g o<strong>der</strong> die Zertifizierung und Akkreditierung mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten<br />

sehr teuer und aufwendig und stelle somit e<strong>in</strong> kaum lösbares Ressourcenproblem<br />

dar (vgl. Eysenbach 2000; Rigby et al. 2001; Jäckel 2002). Letztlich wird<br />

die Schulung <strong>von</strong> Patienten im Umgang mit mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Internet</strong>seiten bzw.<br />

e<strong>in</strong>e Sensibilisierung für e<strong>in</strong>zelne Qualitätsmerkmale e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe bleiben,<br />

da bisher nur kritische Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong> werden, die dargebotenen<br />

Informationen für sich gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend zu nutzen. Hier könnten auch Ärzte e<strong>in</strong>e<br />

wichtige unterstützende Rolle spielen (vgl. Jäckel 2002; Stiftung Warentest 2001,<br />

Biermann et al. 1999; Sänger 2000). Wünschenswert wäre e<strong>in</strong>e obligatorische<br />

Akkreditierung <strong>von</strong> <strong>in</strong>stitutionellen Websites o<strong>der</strong> die Bereitstellung e<strong>in</strong>es Port<strong>als</strong><br />

mit qualitätsgeprüftem Informationsangebot für Bürger beispielsweise <strong>von</strong> staatlicher<br />

Seite (vgl. dazu Neuhauser und Kreps 2003). Auch das Forum zur Entwicklung<br />

und Umsetzung <strong>von</strong> Gesundheitszielen <strong>in</strong> Deutschland for<strong>der</strong>t die Etablierung<br />

unabhängiger E<strong>in</strong>richtungen zur Qualitätsbewertung im Gesundheitswesen<br />

sowie die Bewertung und Zertifizierung elektronischer und nichtelektronischer<br />

Gesundheits<strong>in</strong>formationssysteme h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Transparenz, Qualität und Patientenbeteiligung.<br />

Hier seien alle Akteure des Gesundheitswesens gefragt (Leistungserbr<strong>in</strong>ger,<br />

Kostenträger, Politik und Patienten) (vgl. BMGS 2003/167 ff.) 45<br />

Hier kann die durch AFGIS begonnene Initiative e<strong>in</strong>en wertvollen Beg<strong>in</strong>n darstellen.<br />

45 Als erstes Ziel <strong>der</strong> Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Kompetenz erhöhen – Patientensouveränität<br />

stärken“ wird genannt: „Bürger(<strong>in</strong>nen) und Patient(<strong>in</strong>n)en werden durch qualitätsgesicherte,<br />

unabhängige, flächendeckend angebotene und zielgruppenorientierte Gesundheits<strong>in</strong>formationen<br />

und Beratungsangebote unterstützt.“ (BMGS 2003/170)


Abbildung 1: Übersicht zum Forschungsdesign<br />

PRETEST<br />

im Reha-<br />

Zentrum<br />

Lübben<br />

Pretest<br />

Schriftliche<br />

Befragung<br />

Juli/August<br />

2000<br />

n=35<br />

Fragen:<br />

-Durchführbarkeit?<br />

- Motivation?<br />

Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong><br />

Schriftliche<br />

Befragung<br />

n=165<br />

Hauptuntersuchung: 01/2001 – 02/2002<br />

Reha-Zentrum Lübben<br />

Intervention<br />

Interventionsgruppe<br />

Jan. – Juli 2001<br />

Teilnahme an<br />

<strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung<br />

n=78<br />

Kontrollgruppe<br />

Jan.-Juli 2001<br />

ke<strong>in</strong>e Teilnahme<br />

an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung<br />

n=82<br />

(Ke<strong>in</strong>e<br />

Randomisierung)<br />

Ende <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong><br />

Schriftliche<br />

Befragung<br />

n=143<br />

Nachbefragung<br />

nach 6 Monaten<br />

Patient<strong>in</strong>nen, die<br />

das <strong>Internet</strong><br />

weiterh<strong>in</strong> nutzen<br />

n=25<br />

Patient<strong>in</strong>nen, die<br />

das <strong>Internet</strong><br />

nach Reha-Ende<br />

nicht weiter<br />

nutzen<br />

n=41<br />

Patient<strong>in</strong>nen, die<br />

nicht an <strong>der</strong><br />

<strong>Internet</strong>schulung<br />

teilnahmen<br />

n=69


5 Ergebnisdarstellung 46<br />

5.1 Pretest: Machbarkeitsstudie<br />

Während <strong>der</strong> Monate Juli und August 2000 wurde im Reha-Zentrum Lübben e<strong>in</strong><br />

die Haupterhebung vorbereiten<strong>der</strong> Pretest durchgeführt. Über fünf Wochen wurden<br />

alle Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 10-m<strong>in</strong>ütigen Interview um das Ausfüllen<br />

e<strong>in</strong>es Fragebogens gebeten. Ziel des Pretests war es, zu überprüfen, ob die für<br />

diese Untersuchung ausgewählte Patient<strong>in</strong>nengruppe an <strong>der</strong> geplanten Intervention,<br />

<strong>der</strong> Teilnahme an e<strong>in</strong>er spezifischen <strong>Internet</strong>schulung für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen,<br />

Interesse hat, welche Merkmale sie charakterisiert, <strong>in</strong>wieweit sie bereits<br />

über Vorkenntnisse im Bereich Computer und <strong>Internet</strong> verfügt, und ob <strong>der</strong> Ablauf<br />

<strong>der</strong> Hauptuntersuchung unter den geplanten Bed<strong>in</strong>gungen durchführbar ist.<br />

Von allen Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen, die während dieses Zeitraumes im Reha-Zentrum<br />

Lübben an e<strong>in</strong>er Anschlussheilbehandlung (AHB) o<strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> teilnahmen<br />

(N = 46), gaben 76 % den Fragebogen zurück. <strong>Das</strong> entspricht 35 e<strong>in</strong>gegangenen<br />

Fragebögen, <strong>von</strong> denen 33 <strong>in</strong> die Auswertung e<strong>in</strong>geschlossen werden<br />

konnten. In zwei Bögen fehlten große Teile <strong>der</strong> Antworten, so dass sie aussortiert<br />

wurden.<br />

Der Pretest-Fragebogen umfasst <strong>in</strong>sgesamt 128 Fragen; <strong>der</strong> abschließende Teil<br />

des Bogens hatte die Intention, die Belastbarkeit <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen bezüglich des<br />

Fragebogenumfangs zu erfragen.<br />

5.1.1 Darstellung <strong>der</strong> Preteststichprobe<br />

5.1.1.1 Computer und <strong>Internet</strong><br />

Insgesamt geben 11 <strong>der</strong> Pretest-Patient<strong>in</strong>nen an, Interesse an e<strong>in</strong>em <strong>Internet</strong>kurs<br />

im Reha-Zentrum Lübben zu haben (33,3 %); 22 Patient<strong>in</strong>nen zeigen ke<strong>in</strong> Interesse,<br />

darunter zwei Frauen, die unentschieden s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Motivation.<br />

Auffällig ist, dass <strong>in</strong>sgesamt lediglich e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> angibt, über „mittelmäßige“<br />

Vorkenntnisse im Umgang mit dem <strong>Internet</strong> zu verfügen, alle an<strong>der</strong>en dies verne<strong>in</strong>en.<br />

Wenn auch die <strong>Internet</strong>vorkenntnisse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stichprobe äußerst ger<strong>in</strong>g<br />

s<strong>in</strong>d, so haben <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Patient<strong>in</strong>nen mit Interesse an <strong>der</strong> Intervention bereits<br />

mit e<strong>in</strong>em Computer gearbeitet. Diese Gruppe hat zudem eher im eigenen<br />

Haushalt Zugang zu e<strong>in</strong>em <strong>Internet</strong>anschluss.<br />

46 Im Text f<strong>in</strong>den sich aus Gründen <strong>der</strong> Lesbarkeit und Übersichtlichkeit lediglich die für<br />

die Ergebnisdarstellung zentralen Abbildungen und Tabellen. Weitere statistische Auswertungen<br />

können im Anhang e<strong>in</strong>gesehen werden.<br />

87


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 1: Erfahrung mit Computer und <strong>Internet</strong> – Pretest<br />

Untersuchungsgruppen<br />

Interesse an<br />

<strong>Internet</strong>schulung<br />

Pretest: N=33 Anzahl Spalten%<br />

Computererfahrung<br />

<strong>Internet</strong>erfahrung<br />

<strong>Internet</strong>anschluss<br />

zu Hause<br />

nicht<br />

wenig<br />

mittelmäßig<br />

sehr<br />

nicht<br />

mittelmäßig<br />

ja<br />

ne<strong>in</strong><br />

Computererfahrung: p = .008** (Mann-Whitney-Test)<br />

<strong>Internet</strong>anschluss zu Hause: p = .06 ns. (Chi Quadrat Test)<br />

5.1.1.2 Soziodemographie<br />

Ke<strong>in</strong> Interesse an<br />

<strong>Internet</strong>schulung<br />

Anzahl Spalten%<br />

4 36,4% 18 81,8%<br />

3 27,3% 2 9,1%<br />

2 18,2% 2 9,1%<br />

2 18,2% 0 ,0%<br />

10 90,9% 22 100,0%<br />

1 9,1% 0 ,0%<br />

3 27,3% 1 4,5%<br />

8 72,7% 21 95,5%<br />

Die Patient<strong>in</strong>nen im Pretest, die Interesse an e<strong>in</strong>er gesundheitsbezogenen <strong>Internet</strong>schulung<br />

zeigen, s<strong>in</strong>d im Mittelwertvergleich signifikant jünger <strong>als</strong> die Gruppe<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen ohne Schulungs<strong>in</strong>teresse. Gleichzeitig erweisen sich die <strong>in</strong>teressierten<br />

Frauen <strong>als</strong> formal besser ausgebildet und häufiger noch berufstätig.<br />

Tabelle 2: Vergleich <strong>der</strong> Pretestgruppen: Alter<br />

Interesse an <strong>Internet</strong>schulung: Pretest<br />

Alter<br />

Gültig<br />

N<br />

Fehlend<br />

Mittelwert<br />

Standardabweichung<br />

M<strong>in</strong>imum<br />

Maximum<br />

11<br />

0<br />

54,36<br />

11,24<br />

41<br />

75<br />

Ke<strong>in</strong> Interesse an <strong>Internet</strong>schulung: Pretest<br />

Alter<br />

Gültig<br />

N<br />

Fehlend<br />

Mittelwert<br />

Standardabweichung<br />

M<strong>in</strong>imum<br />

Maximum<br />

Mittelwertvergleich: p < .001*** (t-Test für unabhängige Stichproben)<br />

22<br />

0<br />

68,59<br />

8,20<br />

56<br />

82<br />

88


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 3: Vergleich <strong>der</strong> Pretestgruppen: Ausbildung und Beruf<br />

Schulbildung,<br />

N=31<br />

Hauptshchule/Volksschu<br />

le<br />

Re<strong>als</strong>chule/Mittlere<br />

Reife<br />

Polytechnische<br />

Oberschule<br />

Fachhochschulreife<br />

Abitur/allgeme<strong>in</strong>e<br />

Hochschulreife<br />

an<strong>der</strong>er Schulabschluß<br />

ganztags<br />

m<strong>in</strong>destens halbtags<br />

<strong>in</strong> Ausbildung<br />

arbeitslos/erwerbslos<br />

EU/BU-Rente<br />

Altersrente<br />

Lehre<br />

Fachschule<br />

an<strong>der</strong>e Berufsausbildung<br />

ke<strong>in</strong>e Berufsausbildung<br />

Untersuchungsgruppen<br />

Interesse an<br />

<strong>Internet</strong>schulung, n=11<br />

Ausbildung und Beruf: Pretest, N=33 Anzahl Spalten%<br />

89<br />

Ke<strong>in</strong> Interesse an<br />

<strong>Internet</strong>schulung, n=22<br />

Anzahl Spalten%<br />

2 20,0% 14 66,7%<br />

1 10,0% 2 9,5%<br />

4 40,0% 0 ,0%<br />

3 30,0% 1 4,8%<br />

0 ,0% 1 4,8%<br />

0 ,0% 3 14,3%<br />

2 18,2% 1 4,8%<br />

3 27,3% 0 ,0%<br />

Erwerbsstatus,<br />

1 9,1% 0 ,0%<br />

N=32<br />

0 ,0% 4 19,0%<br />

2 18,2% 1 4,8%<br />

3 27,3% 15 71,4%<br />

4 36,4% 9 45,0%<br />

Berufsausbildung,<br />

N=31<br />

5<br />

1<br />

45,5%<br />

9,1%<br />

3<br />

5<br />

15,0%<br />

25,0%<br />

1 9,1% 3 15,0%<br />

a<br />

a. Fachhochschule und Universität wurden <strong>von</strong> ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen angegeben.<br />

Schulbildung: p = .002** (Chi Quadrat Test)<br />

Erwerbsstatus: p = .004** (Chi Quadrat Test)<br />

Berufsausbildung: .2 ns. (Chi Quadrat Test)<br />

5.1.1.3 Wunsch nach Informationen<br />

Der Wunsch nach Informationen zum Thema Brustkrebs o<strong>der</strong> zu Behandlungsmöglichkeiten<br />

<strong>von</strong> Brustkrebs ist <strong>in</strong> beiden Gruppen ähnlich groß.


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 4: Vergleich <strong>der</strong> Pretestgruppen: Informationswunsch<br />

Infowunsch<br />

Erkrankung<br />

Infowunsch<br />

Behandlung<br />

stimmt gar nicht<br />

stimmt wenig<br />

stimmt teils-teils<br />

stimmt ziemlich<br />

stimmt völlig<br />

stimmt gar nicht<br />

stimmt wenig<br />

stimmt teils-teils<br />

stimmt ziemlich<br />

stimmt völlig<br />

Untersuchungsgruppen<br />

Wunsch nach<br />

erkrankungsbezogenen<br />

Interesse an<br />

<strong>Internet</strong>schulung, n=11<br />

Informationen: Pretest, N=33 Anzahl Spalten%<br />

Ke<strong>in</strong> Interesse an<br />

<strong>Internet</strong>schulung, n=22<br />

Anzahl Spalten%<br />

3 27,3% 5 22,7%<br />

3 27,3% 6 27,3%<br />

2 18,2% 4 18,2%<br />

2 18,2% 5 22,7%<br />

1 9,1% 2 9,1%<br />

2 18,2% 5 22,7%<br />

3 27,3% 5 22,7%<br />

2 18,2% 5 22,7%<br />

1 9,1% 5 22,7%<br />

3 27,3% 2 9,1%<br />

Informationswunsch Erkrankung: p = .74 ns. (Mann-Whitney-Test)<br />

Informationswunsch Behandlung: p = .64 ns. (Mann-Whitney-Test)<br />

Die beliebteste Informationsquelle zu erkrankungsbezogenen Fragen stellt für die<br />

Preteststichprobe <strong>der</strong> Arzt dar; sie wird <strong>von</strong> 79 % <strong>der</strong> Befragten angegeben. Außerdem<br />

nennen hier knapp die Hälfte <strong>der</strong> Frauen Zeitungen und Zeitschriften sowie<br />

Bücher und e<strong>in</strong>zelne Betroffene. Der Stellenwert des <strong>Internet</strong> ist sehr ger<strong>in</strong>g<br />

und wird <strong>als</strong> Informationsquelle <strong>von</strong> nur 6 % genannt.<br />

Nur etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> befragten Patient<strong>in</strong>nen geben an, bereits Kontakte zu unterstützenden<br />

E<strong>in</strong>richtungen wie Selbsthilfegruppen, Sportgruppen, Psychotherapeuten,<br />

Beratungsstellen o<strong>der</strong> gesundheitspolitischen Gruppen zu haben (30,3 %).<br />

5.1.1.4 Soziale Unterstützung und Krankheitsbewältigung<br />

Der Pretest soll zudem darüber Auskunft geben, wie sich die zu untersuchende<br />

Patient<strong>in</strong>nengruppe h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> sozialen Unterstützung und <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung<br />

e<strong>in</strong>ordnen lässt. H<strong>in</strong>tergrund hierfür s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en Annahmen, dass<br />

Menschen, die ihre soziale Unterstützung <strong>als</strong> ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>schätzen, eher an <strong>der</strong> Nutzung<br />

des <strong>Internet</strong>s <strong>in</strong>teressiert seien, und zum an<strong>der</strong>en die Annahme, dass Patienten<br />

mit e<strong>in</strong>er aktiven Krankheitsverarbeitung gesundheitsbezogene Informationen<br />

90


Ergebnisdarstellung<br />

eher wünschen und <strong>als</strong> unterstützend erleben (vgl. z. B. Scheiber/Gründel<br />

2000/166 f.). 47<br />

Fragebogen zur sozialen Unterstützung – Kurzform (F-SOZU k 22)<br />

Soziale Unterstützung wird <strong>in</strong> Bezug auf die genutzte Skala nach Sommer und<br />

Fydrich (1989) def<strong>in</strong>iert <strong>als</strong><br />

„das Ergebnis <strong>von</strong> sozialen Beziehungen und sozialen Interaktionen und <strong>der</strong>en Verarbeitung<br />

durch das Individuum“ (Sommer/Fydrich 1989/5).<br />

Sie wird hier aus <strong>der</strong> Perspektive des Empfängers analysiert. Die Kurzform des F-<br />

SOZU (K-22) enthält <strong>in</strong>sgesamt 22 Items zu den Bereichen emotionale Unterstützung,<br />

praktische Unterstützung, soziale Integration, Vertrauensperson und Zufriedenheit<br />

mit sozialer Unterstützung (vgl. ebd. 40). Der Fragebogen wurde <strong>in</strong> 14<br />

Untersuchungen mit <strong>in</strong>sgesamt 864 Probanden e<strong>in</strong>gesetzt, auch bei Patient<strong>in</strong>nen<br />

mit Mammakarz<strong>in</strong>om. Die Skala berücksichtigt ke<strong>in</strong>e spezifischen Belastungen<br />

und erlaubt ke<strong>in</strong>e Aussagen über mögliche Ursachen <strong>von</strong> beispielsweise niedriger<br />

sozialer Unterstützung (vgl. ebd. 54).<br />

Abbildung 2: Vergleich <strong>der</strong> Pretestgruppen: Soziale Unterstützung<br />

95% CI F-Sozu k22<br />

4,8<br />

4,6<br />

4,4<br />

4,2<br />

4,0<br />

3,8<br />

3,6<br />

3,4<br />

Soziale Unterstützung<br />

n=32<br />

N =<br />

11<br />

ja<br />

Interesse IN Schulung<br />

21<br />

ne<strong>in</strong><br />

47 <strong>Das</strong> Thema Krankheitsbewältigung bei Krebserkrankungen ist im Kapitel 3 bereits<br />

ausführlich erörtert worden.<br />

91


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 5: Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Pretestgruppen: Soziale Unterstützung<br />

Pretest: Interesse an <strong>Internet</strong>schulung<br />

F-Sozu k22<br />

N<br />

Mittelwert<br />

Standardabweichung<br />

Gültig<br />

Fehlend<br />

11<br />

0<br />

4,073<br />

,656<br />

Pretest: ke<strong>in</strong> Schulungs<strong>in</strong>teresse<br />

F-Sozu k22<br />

N<br />

Mittelwert<br />

Standardabweichung<br />

Gültig<br />

Fehlend<br />

Mittelwertvergleich: p = .49 ns. (t-Test für unabhängige Stichproben)<br />

Sommer und Fydrich geben <strong>als</strong> Vergleichswert für den F-SOZU K-22 e<strong>in</strong>en Mittelwert<br />

(M) <strong>von</strong> 3,93 an. Der Skalen-Gesamtwert errechnet sich über alle Items,<br />

bei e<strong>in</strong>em maximalen Wert <strong>von</strong> 5,0 (vgl. ebd. Anhang, Tab.2/2).<br />

Die 33 Patient<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Preteststichprobe weisen im Mittel e<strong>in</strong>en darüber liegenden<br />

Wert auf, so dass die Befragten sich <strong>als</strong> gut sozial unterstützt e<strong>in</strong>schätzen. Die<br />

beiden Untersuchungsgruppen unterscheiden sich nicht signifikant h<strong>in</strong>sichtlich ihrer<br />

sozialen Unterstützung.<br />

21<br />

1<br />

4,248<br />

Freiburger Fragebogen zur Krankheitsbewältigung Kurzform (FKV-LIS)<br />

Muthny legt <strong>der</strong> <strong>von</strong> ihm entwickelten Skala die folgende Def<strong>in</strong>ition zu Grunde:<br />

„Krankheitsverarbeitung ist die Gesamtheit <strong>der</strong> Prozesse, um bestehende o<strong>der</strong> erwartete<br />

Belastungen im Zusammenhang mit Krankheit emotional, kognitiv o<strong>der</strong> aktional aufzufangen,<br />

auszugleichen o<strong>der</strong> zu meistern. [...] Die Krankheitsverarbeitungsmodi s<strong>in</strong>d pr<strong>in</strong>zipiell<br />

unabhängig <strong>von</strong> Kriterien des Verarbeitungserfolges zu def<strong>in</strong>ieren.“ (Muthny<br />

1989/5 f.)<br />

Dabei s<strong>in</strong>d die Ebenen <strong>der</strong> Krankheitsverarbeitung <strong>als</strong> gleichberechtigt zu betrachten,<br />

dem Prozesscharakter <strong>der</strong> Krankheitsverarbeitung ist Rechnung zu tragen,<br />

und <strong>der</strong> soziale Kontext wie auch Persönlichkeits-, Situations- und Umwelte<strong>in</strong>flüsse<br />

können modifizierend wirken. Die fünf Subskalen des FKV-LIS (<strong>in</strong>sgesamt<br />

35 Items) umfassen die Bereiche: depressive Verarbeitung, aktives problemorientiertes<br />

Cop<strong>in</strong>g, Ablenkung und Selbstaufbau, Religiosität und S<strong>in</strong>nsuche sowie<br />

Bagatellisierung und Wunschdenken.<br />

Zur E<strong>in</strong>ordnung <strong>der</strong> Pretestdaten werden Vergleichswerte aus an<strong>der</strong>en Untersuchungen<br />

herangezogen (vgl. Muthny 1989/46 ff.). Die Patient<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Preteststichprobe<br />

lassen sich bis auf ger<strong>in</strong>ge Abweichungen mit den angegebenen<br />

Werten vergleichen.<br />

E<strong>in</strong> Vergleich <strong>der</strong> beiden Untergruppen <strong>der</strong> Preteststichprobe ergibt ke<strong>in</strong>e signifikanten<br />

Unterschiede.<br />

,693<br />

92


Ergebnisdarstellung<br />

Abbildung 3: Vergleich <strong>der</strong> Pretestgruppen: Krankheitsbewältigung<br />

95% CI<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

N =<br />

Krankheitsbewältigung FKV-LIS<br />

n=30<br />

11<br />

11 11 11 11 19 19 19 19<br />

ja<br />

Interesse IN Schulung<br />

ne<strong>in</strong><br />

19<br />

FKV depressiv<br />

FKV aktiv<br />

FKV Ablenkung<br />

FKV religiös<br />

FKV Bagatellisierung<br />

Mittelwertvergleich über die e<strong>in</strong>zelnen Kategorien zwischen beiden Gruppen:<br />

p > .05, ns. (t-Test für unabhängige Stichproben)<br />

Tabelle 6: Vergleich <strong>der</strong> Preteststichprobe mit Vergleichswerten – FKV-LIS<br />

FKV-LIS: Vergleich <strong>der</strong> Preteststichprobe mit Vergleichswerten*<br />

Preteststichprobe, N=33<br />

N<br />

Mittelwert<br />

Gültig<br />

Fehlend<br />

FKV<br />

DEPR a<br />

31,00 32,00 32,00 32,00 31,00<br />

2,00 1,00 1,00 1,00 2,00<br />

2,23 3,23 3,33 2,85 2,32<br />

Standardabweichung<br />

,70 ,79 ,72 ,73 ,87<br />

a. DEPR=depressiv, AKT=aktiv; ABL=Ablenkung, REL=Religion, BAG=Bagatellisierung<br />

Vergleichsstichprobe<br />

Mittelwert<br />

Norm<br />

FKV DEP<br />

Norm<br />

FKV AKT a<br />

93<br />

FKVAKT FKVABL FKVREL FKVBAG<br />

Norm<br />

FKV ABL<br />

Norm<br />

FKV REL<br />

Norm FKV<br />

BAG<br />

1,9200 3,3800 2,9000 2,9200 2,2300<br />

a.<br />

*Es handelt sich hierbei nicht um Normwerte, son<strong>der</strong>n um Ergebnisse unterschiedlicher<br />

Untersuchungsstichproben: Patienten nach Herz<strong>in</strong>farkt, mit Multipler Sklerose und<br />

dialysepflichtige Patienten (N= 947) (Muthny1989/12,46-48)


Ergebnisdarstellung<br />

5.1.2 Schlussfolgerungen<br />

Da etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> am Pretest teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen Interesse an e<strong>in</strong>er<br />

krankheitsspezifischen <strong>Internet</strong>schulung äußern, kann <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er ausreichenden<br />

Teilnahme <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen an <strong>der</strong> Intervention <strong>in</strong> <strong>der</strong> Haupterhebung<br />

ausgegangen werden.<br />

Der Ablauf und die Durchführung <strong>der</strong> Befragung erweisen sich im Pretest <strong>als</strong> gut<br />

handhabbar, so dass die Vorgehensweise mit ger<strong>in</strong>gen Modifikationen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Haupterhebung übernommen werden konnte (vgl. Kap. 4.2).<br />

E<strong>in</strong>e weitere Intention des Pretests bezieht sich auf die Konstruktion und Länge<br />

<strong>der</strong> Fragebögen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Haupterhebung. Etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen (32 %<br />

<strong>von</strong> n = 31) bewerten den Pretest-Fragebogen <strong>als</strong> zu lang o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d sich unsicher.<br />

Angesichts des umfangreichen Designs <strong>der</strong> Hauptbefragung mit drei Erhebungszeitpunkten<br />

und <strong>der</strong> Intervention werden die e<strong>in</strong>zelnen Fragebögen dort kürzer<br />

gehalten, um e<strong>in</strong>en hohen Rücklauf zu unterstützen und die Patient<strong>in</strong>nen zu entlasten.<br />

Dem Umstand, dass nur e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen bereits über Erfahrungen mit dem<br />

<strong>Internet</strong> verfügt, wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konzeption des Brustkrebsschulungsmoduls (BKM)<br />

Rechnung getragen, <strong>in</strong>dem es <strong>als</strong> grundlegend <strong>in</strong> das Medium <strong>Internet</strong> e<strong>in</strong>führende<br />

Intervention geplant und durchgeführt wird.<br />

Da die Pretest-Patient<strong>in</strong>nen ihre Situation h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> sozialen Unterstützung<br />

<strong>in</strong> beiden Untersuchungsgruppen <strong>als</strong> gut e<strong>in</strong>schätzen, wird die e<strong>in</strong>gangs geäußerte<br />

Vermutung – <strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen zeigten möglicherweise e<strong>in</strong>en Mangel an<br />

sozialer Unterstützung – nicht bestätigt, und die Skala <strong>in</strong> <strong>der</strong> Haupterhebung auf<br />

e<strong>in</strong>e Frage zu diesem Themenkomplex reduziert (siehe Fragebogen 3, Frage<br />

III 33, im Anhang).<br />

Die Aussagen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Formen <strong>der</strong> Krankheitsverarbeitung<br />

stützen das Vorhaben <strong>der</strong> Intervention. Die Daten des Pretests weichen nicht<br />

stark <strong>von</strong> Vergleichswerten ab, so dass die Zielgruppe durchaus auch aktive Bewältigungsformen<br />

zeigt. Für diese haben gesundheitsbezogene Information häufig<br />

e<strong>in</strong>e unterstützende Funktion (vgl. Kap.2.2.3).<br />

Aus den Ergebnissen <strong>der</strong> Pretest-Untersuchung werden – neben den aus <strong>der</strong> Literatur<br />

entnommenen Annahmen – folgende Hypothesen für die Hauptuntersuchung<br />

abgeleitet:<br />

Patient<strong>in</strong>nen, die an <strong>der</strong> Intervention teilnehmen möchten, s<strong>in</strong>d im Vergleich <strong>der</strong><br />

Mittelwerte jünger, formal besser ausgebildet und stehen dem Erwerbsleben noch<br />

näher <strong>als</strong> nicht <strong>in</strong>teressierte Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen. Interessierte Patient<strong>in</strong>nen verfügen<br />

zudem häufiger bereits über Computererfahrungen.<br />

94


Ergebnisdarstellung<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des Wunsches nach erkrankungsbezogener Information unterscheiden<br />

sich an e<strong>in</strong>er <strong>Internet</strong>schulung <strong>in</strong>teressierte nicht <strong>von</strong> nicht <strong>in</strong>teressierten Patient<strong>in</strong>nen.<br />

Die Ergebnisse des Pretests legen die Grundlage für die Planung und Durchführung<br />

<strong>der</strong> Haupterhebung.<br />

5.2 Hauptuntersuchung<br />

Während <strong>der</strong> ersten Hälfte des Jahres 2001 wurde im Reha-Zentrum Lübben die,<br />

<strong>der</strong> Untersuchung zu Grunde gelegte, Intervention sowie die entsprechenden Patient<strong>in</strong>nenbefragungen<br />

durchgeführt. Die an <strong>der</strong> Befragung teilnehmenden Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen,<br />

die sich freiwillig für e<strong>in</strong>e Teilnahme an <strong>der</strong> angebotenen <strong>Internet</strong>schulung<br />

entscheiden, werden <strong>der</strong> Interventionsgruppe, die Frauen ohne Inanspruchnahme<br />

des Schulungsangebotes <strong>der</strong> Kontrollgruppe zugeteilt. Dabei stehen<br />

zwei wesentliche Fragestellungen im Mittelpunkt. Zum e<strong>in</strong>en soll untersucht<br />

werden, <strong>in</strong>wieweit sich das Profil <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>von</strong> dem <strong>der</strong> Nicht-Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

unterscheidet, zum an<strong>der</strong>en liegt das Interesse auf <strong>der</strong> Untersuchung<br />

des <strong>Internet</strong>nutzungsverhalten <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen sechs Monate nach Reha-<br />

Ende, auf möglichen Verhaltens- o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>stellungsverän<strong>der</strong>ungen dieser Patient<strong>in</strong>nen<br />

im S<strong>in</strong>ne des Empowerment-Konzeptes sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beschreibung möglicher<br />

för<strong>der</strong>n<strong>der</strong> o<strong>der</strong> h<strong>in</strong><strong>der</strong>licher Faktoren für die Nutzung des Mediums <strong>Internet</strong><br />

durch diese Zielgruppe.<br />

Diesem Kapitel liegt folgen<strong>der</strong> Aufbau zu Grunde: Zunächst wird die Gesamtstichprobe<br />

beschrieben und mit repräsentativeren, größeren Stichproben h<strong>in</strong>sichtlich<br />

e<strong>in</strong>iger soziodemographischer Merkmale verglichen, im Anschluss werden<br />

die Daten <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Untersuchungsgruppen im Querschnitt analysiert und<br />

schließlich folgt e<strong>in</strong>e Datenauswertung im Längsschnitt.<br />

5.2.1 Stichprobenbeschreibung<br />

In die vorliegende Untersuchung werden alle Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>bezogen, die zwischen<br />

dem 19.01.2001 und dem 16.07.2001 auf Grund <strong>der</strong> Diagnose Mammakarz<strong>in</strong>om<br />

im Reha-Zentrum Lübben an e<strong>in</strong>er stationären <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

o<strong>der</strong> Abschlussheilbehandlung (AHB) teilnahmen. Obwohl <strong>der</strong> Pretest zeigte,<br />

dass potentielle, an e<strong>in</strong>er <strong>Internet</strong>schulung <strong>in</strong>teressierte Patient<strong>in</strong>nen eher jünger<br />

zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>en <strong>als</strong> Nicht-Interssierte, wird auf e<strong>in</strong>e Altersgrenze <strong>als</strong> E<strong>in</strong>schlusskriterium<br />

verzichtet, weisen doch Erhebungen <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung <strong>in</strong> Deutschland<br />

beständig auf e<strong>in</strong>en Zuwachs an älteren Menschen <strong>in</strong> diesem Bereiche h<strong>in</strong> (vgl.<br />

z. B. Heise Onl<strong>in</strong>e 2003). Zudem spricht <strong>der</strong> explorative Charakter <strong>der</strong> Studie gegen<br />

solche E<strong>in</strong>- bzw. Ausschlusskriterien. Für die Hauptuntersuchung wird <strong>als</strong>o<br />

95


Ergebnisdarstellung<br />

für Mammakarz<strong>in</strong>ompatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> diesem Zeitraum e<strong>in</strong>e Vollerhebung angestrebt.<br />

Tabelle 7: Teilnahme <strong>der</strong> Zielgruppe an <strong>der</strong> Befragung: Rücklauf<br />

Erhebungszeitpunkt Anzahl <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen Rücklauf<br />

Gesamtzahl <strong>der</strong><br />

Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Lübben<br />

zwischen 19.01.2001 –<br />

16.07.2001<br />

246 Ausgangswert (100 %)<br />

1. Erhebungszeitpunkt<br />

(Reha-Beg<strong>in</strong>n, T1)<br />

165 67 %<br />

2. Erhebungszeitpunkt<br />

(Reha-Ende, T2)<br />

148 90 % (zu T1)<br />

Nachbefragung<br />

(sechs Monate nach Entlassung,<br />

T3) (postalisch: alle Patient<strong>in</strong>nen<br />

<strong>von</strong> T1, N = 165)<br />

144 87 % (zu T1)<br />

Drop-Out (T1 zu T3) 21 (da<strong>von</strong> 5 verstorben)<br />

Von den 246 Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>sgesamt lehnen 30 Patient<strong>in</strong>nen die Teilnahme an <strong>der</strong><br />

Untersuchung bereits während des ersten Kontaktgespräches (10-M<strong>in</strong>uten-Interview)<br />

ab, weitere 23 Patient<strong>in</strong>nen nach Erhalt des Fragebogens. 20 Frauen werden<br />

auf Grund e<strong>in</strong>er fehlenden E<strong>in</strong>verständniserklärung ausgeschlossen. Acht Patient<strong>in</strong>nen<br />

ersche<strong>in</strong>en nicht zum Interviewterm<strong>in</strong>.<br />

Tabelle 8: Gründe für Nicht-Teilnahme an <strong>der</strong> Untersuchung<br />

Ablehnungsgrund<br />

Anzahl <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen:<br />

(Selbste<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen)<br />

n = 81<br />

Ke<strong>in</strong> Interesse 20<br />

Körperliche E<strong>in</strong>schränkungen (Augen,<br />

Hände)<br />

5<br />

Überfor<strong>der</strong>ung 3<br />

Mangelnde deutsche Sprachkompetenz 48 Weitere Gründe:<br />

2<br />

1. Fragebogen nicht abgegeben 23<br />

Ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>verständniserklärung abgegeben 20<br />

Erschienen nicht zum Interviewterm<strong>in</strong> 8<br />

Über die 81 Patient<strong>in</strong>nen, die nicht an <strong>der</strong> Befragung nicht teilnehmen, stehen im<br />

Reha-Zentrum Lübben ke<strong>in</strong>e weiteren Daten zur Verfügung, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung<br />

<strong>als</strong> Vergleichsdaten zur Auswertung hätten kommen können.<br />

Die Fragebögen für den zweiten Erhebungszeitpunkt am Ende <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

f<strong>in</strong>den die Patient<strong>in</strong>nen, die zu T1 an <strong>der</strong> Befragung teilgenommen haben, wenige<br />

48 Insgesamt nehmen nur zwei Patient<strong>in</strong>nen an <strong>der</strong> Befragung und an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung<br />

teil, die nicht deutscher Herkunft s<strong>in</strong>d.<br />

96


Ergebnisdarstellung<br />

Tage vor ihrer Abreise <strong>in</strong> ihrem Patientenbriefkasten zusammen mit e<strong>in</strong>em Anschreiben<br />

vor. 49<br />

Sechs Monate nach <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> werden alle 165 Patient<strong>in</strong>nen<br />

<strong>der</strong> Basel<strong>in</strong>ebefragung angeschrieben und gebeten, e<strong>in</strong>en weiteren Fragebogen<br />

postalisch zu beantworten. Für den Fall, dass nach vier Wochen ke<strong>in</strong>e<br />

Antwort vorliegt, wird mit diesen Frauen telefonisch Kontakt aufgenommen und<br />

nochm<strong>als</strong> um das Ausfüllen des Fragebogens gebeten. Die letzte Nachbefragung<br />

erfolgt im Januar 2002; die dazugehörige Nachfassaktion dementsprechend im<br />

Februar 2002. Fragebögen, die nach dem 31.03.2002 im Reha-Zentrum Lübben<br />

e<strong>in</strong>gehen, können <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auswertung nicht mehr berücksichtigt werden (2 Bögen).<br />

Für die Fragestellung dieser Untersuchung ist e<strong>in</strong> Vergleich zwischen dem ersten<br />

Erhebungszeitpunkt und <strong>der</strong> Nachbefragung am wichtigsten, da die Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Interventions<strong>in</strong>halte nach <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> im Vor<strong>der</strong>grund<br />

steht. E<strong>in</strong> Abgleich zwischen den Patient<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Basel<strong>in</strong>erhebung mit <strong>der</strong><br />

Nachbefragung ergibt e<strong>in</strong>en Längsschnitt <strong>von</strong> 144 (87,3 % <strong>von</strong> N = 165) Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen.<br />

21 Frauen aus <strong>der</strong> ersten Befragung nehmen folglich nicht am<br />

dritten Erhebungszeitpunkt <strong>der</strong> Untersuchung teil.<br />

Von fünf dieser Patient<strong>in</strong>nen ist bekannt, dass sie während <strong>der</strong> sechs Monate nach<br />

<strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> verstorben s<strong>in</strong>d. In diesen Fällen wurden <strong>der</strong><br />

Fragebogen mit e<strong>in</strong>er Notiz vom Ehemann <strong>der</strong> Verstorbenen an das Reha-Zentrum<br />

zurückgeschickt.<br />

Von den verbleibenden 16 Patient<strong>in</strong>nen wissen wir nicht, warum sie den dritten<br />

Bogen nicht zurückgeschickt haben. Sie sollen im Folgenden näher beleuchtet<br />

werden.<br />

5.2.1.1 Drop-Out-Analyse<br />

Die Drop-Out-Gruppe (n = 16) unterscheidet sich nicht signifikant <strong>von</strong> den Untersuchungsteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

50 h<strong>in</strong>sichtlich des Alters, des Familienstatus und des<br />

Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommens. Auch <strong>in</strong> den Variablen Schulabschluss, Berufsbildung<br />

und Erwerbsstatus f<strong>in</strong>den sich ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede. Schließlich<br />

s<strong>in</strong>d auch die Angaben <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nengruppen bezüglich des Wohnortes (Bundesland)<br />

sowie des Erkrankungsschweregrades und des Zeitraumes seit dem Wissen<br />

um die Diagnose Brustkrebs vergleichbar (siehe im Detail dazu im Anhang).<br />

49 Da <strong>der</strong> Fragebogen für den zweiten Erhebungszeitpunkt den Patient<strong>in</strong>nen wenige Tage<br />

vor ihrer Entlassung <strong>in</strong> ihren Briefkasten im Reha-Zentrum gelegt wird, haben Patient<strong>in</strong>nen,<br />

die beispielsweise aufgrund e<strong>in</strong>er Krankheitsverschlechterung vorzeitig verlegt o<strong>der</strong><br />

entlassen werden, den Bogen nicht bekommen.<br />

50 <strong>Das</strong> Profil <strong>der</strong> Untersuchungsteilnehmer<strong>in</strong>nen wurde bereits e<strong>in</strong>führend <strong>in</strong> Kapitel 3.1<br />

vorgestellt; im Detail f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Beschreibung <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe <strong>in</strong> Kapitel<br />

5.2.2.1.<br />

97


Ergebnisdarstellung<br />

Die Daten zeigen folglich ke<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise auf Variablen, die e<strong>in</strong> Profil <strong>von</strong>, aus<br />

<strong>der</strong> Untersuchung ausscheidenden Patient<strong>in</strong>nen aufzeigen könnten, das signifikant<br />

<strong>von</strong> dem Profil <strong>der</strong> Untersuchungsteilnehmer<strong>in</strong>nen abweicht.<br />

5.2.1.2 E<strong>in</strong>ordnung <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe<br />

Wie <strong>in</strong> 5.2.1 beschrieben, konnten zu T1 Daten <strong>von</strong> <strong>in</strong>sgesamt 165 Patient<strong>in</strong>nen<br />

gewonnen werden. Um die Interpretation <strong>der</strong> Reichweite <strong>der</strong> vorliegenden Daten<br />

über die vorliegende Stichprobe h<strong>in</strong>aus zu ermöglichen, soll anhand e<strong>in</strong>iger ausgewählter<br />

soziodemographischer Variablen e<strong>in</strong> Vergleich mit relevanten größeren<br />

Stichproben unternommen werden. 51<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> VDR-Daten (Verband Deutscher Rentenversicherungsträger)<br />

zu Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> zeigt sich, dass die Untersuchungsstichprobe<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei e<strong>in</strong>em Vergleich mit den BfA-Patient<strong>in</strong>nen<br />

älter ist. Diese VDR-Daten repräsentieren die Untersuchungsdaten beson<strong>der</strong>s gut,<br />

weil sich die <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung konstant gehaltenen Variablen<br />

(Erkrankung, Reha-Teilnahme) gleichen (vgl. VDR 2001/32 f. und 76 f.).<br />

Aus <strong>der</strong> Tatsache, dass die Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Lübben eher älter s<strong>in</strong>d <strong>als</strong><br />

die VDR Vergleichsstichprobe, können sich möglicherweise Differenzen im Vergleich<br />

des Familienstandes <strong>der</strong> Stichproben erklären. Während weniger Patient<strong>in</strong>nen<br />

aus Lübben ledig s<strong>in</strong>d <strong>als</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> VDR-Statistik 52 , leben mehr Patient<strong>in</strong>nen <strong>der</strong><br />

Lübbener Stichprobe verwitwet.<br />

Vergleicht man das Alter <strong>der</strong> teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen mit den Daten des<br />

Krebsregisters für die Brustkrebs-Inzidenzen <strong>der</strong> neuen Bundeslän<strong>der</strong> (vgl. Stabenow/Eis<strong>in</strong>ger<br />

2001/19 ff.), dom<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> beiden Stichproben die Gruppe <strong>der</strong> 50-59-<br />

Jährigen. Betrachtet man den Median <strong>der</strong> Verteilungen, ist die Untersuchungsstichprobe<br />

eher etwas jünger <strong>als</strong> die Vergleichstichprobe.<br />

Die Lübbener Patient<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d <strong>als</strong>o nicht unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong>sgesamt älter bezogen auf<br />

die Inzidenzen <strong>der</strong> Indikation Brustkrebs, sie s<strong>in</strong>d nur <strong>in</strong> Bezug auf die Inanspruchnahme<br />

e<strong>in</strong>er <strong>Rehabilitation</strong> älter <strong>als</strong> die VDR-Patient<strong>in</strong>nen. Im Vergleich<br />

<strong>der</strong> Stadienverteilung des Brustkrebses s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> bei den Daten des Krebsregisters<br />

und <strong>der</strong> <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe zwar Unterschiede zu erkennen, die Verteilungen<br />

ersche<strong>in</strong>en aber ähnlich. Unterschiede zeigen sich im Wohnort <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen.<br />

Während die Lübbener Patient<strong>in</strong>nen be<strong>in</strong>ahe ausschließlich <strong>in</strong> den neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n und Berl<strong>in</strong> leben, s<strong>in</strong>d dies <strong>in</strong> <strong>der</strong> VDR-Stichprobe lediglich 29 %<br />

(Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschlossen) (vgl. VDR 2001/76 f.).<br />

51 Fragen zur Reichweite <strong>der</strong> Ergebnisse selbst werden im Kapitel 6 zur Diskussion <strong>der</strong><br />

Ergebnisse bearbeitet.<br />

52 Die Angaben zum Familienstand beziehen sich auf alle Indikationen bei Frauen, die<br />

im Jahr 2000 e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> Anspruch nehmen.<br />

98


Ergebnisdarstellung<br />

Große Unterschiede s<strong>in</strong>d zudem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulbildung und <strong>in</strong> den Berufsabschlüssen<br />

<strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe im Vergleich mit an<strong>der</strong>en Stichproben auszumachen.<br />

Hier weisen die Lübbener Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e vergleichsweise höhere formale<br />

Schul- und Berufsausbildung auf. Dies kann möglicherweise auf den großen Anteil<br />

<strong>der</strong> BfA-Versicherten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe zurückzuführen se<strong>in</strong><br />

(vgl. Anhang).<br />

5.2.1.3 Zusammenfassung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> angestrebten Vollerhebung <strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen im Reha-<br />

Zentrum Lübben im ersten Halbjahr 2001 konnten 67 % dieser Patient<strong>in</strong>nengruppe<br />

für die Untersuchung gewonnen werden. Aufgrund fehlen<strong>der</strong> Daten bzw.<br />

Datenzugangs für die 81 nicht an <strong>der</strong> Befragung teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen, ist<br />

es nicht möglich, Aussagen über <strong>der</strong>en soziodemographisches Profil zu treffen.<br />

Bei den zu T1 teilnehmenden Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen ist e<strong>in</strong> sehr hoher Rücklauf<br />

zu verzeichnen. Lediglich 21 Patient<strong>in</strong>nen (12,7 %) beteiligten sich zu T3 nicht an<br />

<strong>der</strong> postalischen Nachbefragung. Von fünf dieser Frauen ist bekannt, dass sie im<br />

Laufe <strong>der</strong> sechs Monate zwischen Entlassung und Nachbefragung verstorben s<strong>in</strong>d.<br />

Betrachtet man die verbliebenen 16 Drop-Out-Patient<strong>in</strong>nen im Vergleich mit <strong>der</strong><br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nengruppe, so s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich soziodemographischer<br />

Variablen festzustellen. Nur e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Drop-Out-Patient<strong>in</strong>nen<br />

gehören <strong>der</strong> Interventionsgruppe an.<br />

Die E<strong>in</strong>ordnung <strong>der</strong> zu T1 gewonnenen Gesamtstichprobe <strong>in</strong> größere, repräsentativere<br />

Stichproben zeigt e<strong>in</strong> etwa vergleichbares Profil h<strong>in</strong>sichtlich grundlegen<strong>der</strong><br />

Variablen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Untersuchungsstichprobe<br />

durch folgende Punkte charakterisiert ist: Die befragten Patient<strong>in</strong>nen leben be<strong>in</strong>ahe<br />

ausschließlich <strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n und Berl<strong>in</strong> und s<strong>in</strong>d größtenteils<br />

über die BfA versichert. Als (ehemalige) Angestellte verfügen sie über e<strong>in</strong> vergleichsweise<br />

hohes formales Ausbildungsniveau. Dennoch handelt es sich um<br />

e<strong>in</strong>e Stichprobe, die gemessen am Diagnosealter und am Erkrankungsschweregrad<br />

mit den Daten des Krebsregisters vergleichbar ist. Verglichen mit den Daten des<br />

VDR, ist die Untersuchungsstichprobe bezogen auf das Alter bei Inanspruchnahme<br />

<strong>der</strong> Rehaleistungen etwas älter.<br />

5.2.2 Datenauswertung im Querschnitt<br />

Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Auswertung liegt <strong>in</strong> dem Vergleich verschiedener Untergruppen<br />

<strong>der</strong> Gesamtstichprobe. Auf diese Weise soll e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Hauptfragestellungen<br />

<strong>der</strong> Untersuchung beantwortet werden: das Profil <strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

herauszufiltern, die a) an e<strong>in</strong>er <strong>Internet</strong>schulung während <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> teilnehmen<br />

und b) die auch nach <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> Reha-Kl<strong>in</strong>ik das Medium<br />

99


Ergebnisdarstellung<br />

<strong>Internet</strong> weiterh<strong>in</strong> nutzen. Diese Patient<strong>in</strong>nen werden mit <strong>der</strong> Kontrollgruppe<br />

kontrastiert, die an <strong>der</strong> angebotenen Intervention nicht teilnimmt. Die Gesamtstichprobe<br />

wird im nun <strong>in</strong> die folgenden Untersuchungsgruppen unterteilt:<br />

Tabelle 9: Unterteilung <strong>der</strong> Gesamtstichprobe <strong>in</strong> Untergruppen<br />

Erhebungszeitpunkt Untersuchungsgruppe Anzahl Patient<strong>in</strong>nen<br />

Reha-Beg<strong>in</strong>n (T1)<br />

N = 165<br />

<strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen (INT) n = 78<br />

Kontrollgruppe (KONT)<br />

n = 82<br />

Reha-Ende (T2)<br />

n = 143<br />

Nachbefragung (T3)<br />

n = 135 *2<br />

(<strong>Internet</strong>vorkenntnisse (INV)*)<br />

n = 5<br />

<strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen (INT) n = 72<br />

Kontrollgruppe (KONT)<br />

<strong>Internet</strong>kurznutzer<strong>in</strong>nen (INTkurz)<br />

-> ke<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong> Weiternutzung<br />

nach Entlassung<br />

<strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen (INTlang)<br />

-> <strong>Internet</strong> Weiternutzung nach<br />

Entlassung<br />

Kontrollgruppe (KONT)<br />

n = 71<br />

n = 41<br />

n = 25<br />

n = 69<br />

*Merke: Die Gruppe <strong>der</strong> Frauen, die ihre <strong>Internet</strong>erfahrung <strong>als</strong> so gut e<strong>in</strong>schätzen, dass sie<br />

nicht an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung teilnehmen, wird <strong>in</strong> die Auswertungen nicht e<strong>in</strong>geschlossen,<br />

da es sich um lediglich fünf Patient<strong>in</strong>nen handelt.<br />

* 2 Von den 144 Patient<strong>in</strong>nen, die an <strong>der</strong> Nachbefragung teilnehmen, gehören 5 zu <strong>der</strong><br />

Gruppe mit Vorkenntnissen, die nicht e<strong>in</strong>geschlossen wird. 4 Patient<strong>in</strong>nen machen ke<strong>in</strong>e<br />

Angaben zur Weiternutzung des <strong>Internet</strong>s nach Entlassung und können somit ke<strong>in</strong>er Untersuchungsgruppe<br />

zugeordnet werden. Deshalb s<strong>in</strong>d zu T3 135 <strong>der</strong> 144 Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Diese Querschnitts-Datenauswertung orientiert sich entlang <strong>der</strong> drei Erhebungszeitpunkte.<br />

In <strong>der</strong> Basel<strong>in</strong>erhebung stehen soziodemographische Variablen im<br />

Vor<strong>der</strong>grund, am zweiten Erhebungszeitpunkt nimmt die Bewertung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung<br />

durch die Teilnehmer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Stellenwert e<strong>in</strong>, und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Nachbefragung liegt das Augenmerk auf e<strong>in</strong>er ausführlichen Beschreibung des<br />

<strong>Internet</strong>nutzungsverhaltens nach <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>.<br />

100


Ergebnisdarstellung<br />

5.2.2.1 Basel<strong>in</strong>eerhebung: Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

Im Folgenden werden die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Nicht-Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Lübbener<br />

<strong>Internet</strong>schulung gegenübergestellt (INT-Patient<strong>in</strong>nen vs. KONT-Patient<strong>in</strong>nen).<br />

Diese beiden Gruppen s<strong>in</strong>d auch auf Grund <strong>der</strong> annähernd gleichen Anzahl<br />

<strong>von</strong> Patient<strong>in</strong>nen gut vergleichbar.<br />

Soziodemographische Variablen<br />

Zentral ist hier die Beobachtung, dass die Gruppe <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

(INT) im Vergleich <strong>der</strong> Mittelwerte signifikant jünger ist <strong>als</strong> die <strong>der</strong> Nicht-Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

(KONT).<br />

Tabelle 10: Vergleich <strong>der</strong> Mittelwerte (M) zu T1: Alter<br />

Gruppenvergleich: Alter zu T1<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme<br />

Kontrollgruppe<br />

Standardab<br />

Standardab<br />

Mittelwert weichung Anzahl Gültige N Mittelwert weichung Anzahl Gültige N<br />

Rohwerte Alter 60,13 9,10 78 N=78 64,67 10,27 82 N=81<br />

Mittelwertvergleich: p = .004** (t-Test für unabhängige Stichproben)<br />

In <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe s<strong>in</strong>d lediglich 52 % <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen 60 Jahre o<strong>der</strong> älter, dies<br />

betrifft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe mehr <strong>als</strong> 70 % <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen. Es ist aber zu beachten,<br />

dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Nichtteilnehmer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e zweigipfelige Verteilung<br />

vorliegt. Während <strong>der</strong> größere Gipfel bei den 65-69-Jährigen vorliegt, ist e<strong>in</strong>e<br />

weitere Häufung bei den 50-54-jährigen Frauen zu beobachten (vgl. Anhang).<br />

Signifikante Unterschiede kennzeichnen die beiden Gruppen auch <strong>in</strong> Bezug auf<br />

ihre Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er sozialen Schicht. Diese wurde berechnet nach W<strong>in</strong>kler<br />

(vgl. VDR 1999/88 ff.). 53 Er setzt sich zusammen aus <strong>der</strong> Schulbildung, dem Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommen<br />

und dem Berufsstatus. Insgesamt weist die Stichprobe e<strong>in</strong>en<br />

starken Mittelschichtsbias auf.<br />

Zwischen den Variablen Schicht<strong>in</strong>dex und Alter liegt e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge negative Korrelation<br />

vor. Höheres Alter geht demnach eher mit <strong>der</strong> Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er niedrigeren<br />

Sozi<strong>als</strong>chicht e<strong>in</strong>her (Spearmanscher Korrelationskoeffizient: rs = -.28,<br />

p = .001**, n = 143).<br />

53 Der <strong>von</strong> Müller-Fahrnow gebildete Socio-Economic-Status konnte <strong>als</strong> Index auf<br />

Grund fehlen<strong>der</strong> Daten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe nicht verwendet werden. (Vgl.<br />

Müller-Fahrnow 1998/92 ff.)<br />

101


Ergebnisdarstellung<br />

Abbildung 4: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1 nach Sozi<strong>als</strong>chichtzugehörigkeit<br />

Prozent<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Verteilung nach Sozi<strong>als</strong>chicht<br />

zu T1<br />

3<br />

4<br />

20<br />

38<br />

4<br />

Sozi<strong>als</strong>chicht<strong>in</strong>dex nach W<strong>in</strong>kler (<strong>von</strong> '3' bis '9')<br />

3: Unterschicht; 4-6: Mittelschicht<br />

7-9: Oberschicht<br />

Rangvergleich: p = .000*** (Mann-Whitney-Test)<br />

36<br />

5<br />

43<br />

26<br />

6<br />

11<br />

14<br />

7<br />

4<br />

8<br />

Gruppen<br />

<strong>Internet</strong><br />

n=69<br />

ke<strong>in</strong> <strong>Internet</strong><br />

Betrachtet man die Verteilungen noch e<strong>in</strong>mal getrennt nach Schulbildung, Berufsausbildung<br />

und Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommen, so zeigen sich – wie zu erwarten –<br />

wie<strong>der</strong> signifikante Unterschiede. Frauen mit höherer formaler Bildung und höherem<br />

E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>teressieren sich eher für die Teilnahme am <strong>Internet</strong>kurs (siehe<br />

Anhang).<br />

E<strong>in</strong> Vergleich des Pro-Kopf-E<strong>in</strong>kommens jedoch zeigt im Gegensatz zum Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommen<br />

ke<strong>in</strong>e signifikanten Gruppenunterschiede zwischen <strong>Internet</strong>-<br />

und Kontrollgruppe. E<strong>in</strong>e Erklärung hierfür liegt möglicherweise <strong>in</strong> den unterschiedlich<br />

großen Haushalten <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen. Beide Untersuchungsgruppen<br />

unterscheiden sich signifikant h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Größe des Haushalts, <strong>in</strong><br />

dem sie leben. Bei den am <strong>Internet</strong> <strong>in</strong>teressierten Frauen leben mehr Personen im<br />

Haushalt <strong>als</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe.<br />

So zeigt e<strong>in</strong>e Korrelation zwischen dem Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommen und <strong>der</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> Personen im Haushalt e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen positiven Zusammenhang (Spearmanscher<br />

Korrelationskoeffizient: rs = .36; p = .000***, n = 153).<br />

Betrachtet man den Familienstand, so gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe mehr verwitwete<br />

Frauen, und es leben dort weniger Frauen mit e<strong>in</strong>em Partner zusammen <strong>als</strong><br />

bei den Teilnehmer<strong>in</strong>nen. Dennoch stellt für beide Gruppen die Ehe/Lebensgeme<strong>in</strong>schaft<br />

mit e<strong>in</strong>em Partner die dom<strong>in</strong>ierende Lebensform dar. Es ist anzuneh-<br />

n=74<br />

102


Ergebnisdarstellung<br />

men, dass die Gruppenunterschiede bezüglich <strong>der</strong> Lebensform durch die unterschiedliche<br />

Altersverteilung bee<strong>in</strong>flusst s<strong>in</strong>d.<br />

Tabelle 11: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Familienstand<br />

Gruppenvergleich<br />

<strong>Internet</strong>gruppe Kontrollgruppe<br />

Familienstand Anzahl Spalten% Anzahl Spalten%<br />

Familienstatus INT:<br />

n=78, KONT: n=81<br />

Partner<br />

INT: n=76, KONT: n=76<br />

Personen im Haushalt<br />

INT: n=76, KONT: n=78<br />

ledig<br />

verheiratet<br />

geschieden<br />

verwitwet<br />

ne<strong>in</strong><br />

ja<br />

1 Person<br />

2 Personen<br />

3 Personen<br />

4 Personen<br />

5 Personen<br />

4 5,1% 4 4,9%<br />

59 75,6% 51 63,0%<br />

8 10,3% 9 11,1%<br />

7 9,0% 17 21,0%<br />

15 19,7% 24 31,6%<br />

61 80,3% 52 68,4%<br />

14 18,4% 21 26,9%<br />

41 53,9% 48 61,5%<br />

13 17,1% 8 10,3%<br />

6 7,9% 1 1,3%<br />

2 2,6% 0 ,0%<br />

Familienstatus: p = .18, ns. (Chi Quadrat Test); Zusammenleben mit e<strong>in</strong>em Partner:<br />

p = .095, ns. (Chi Quadrat Test), Anzahl <strong>der</strong> Personen im Haushalt: p = .015** (Mann-Whitney-Test)<br />

Wenn auch – wie auf Grund <strong>der</strong> Altersverteilung <strong>in</strong> den Gruppen zu erwarten – <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Kontrollgruppe <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Altersrentner<strong>in</strong>nen höher ist <strong>als</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe,<br />

unterscheiden sich die Untersuchungsgruppen h<strong>in</strong>sichtlich ihres Erwerbsstatus<br />

nicht signifikant. E<strong>in</strong>e bestehende bzw. anstehende Erwerbstätigkeit könnte<br />

jedoch vermutlich e<strong>in</strong> Faktor se<strong>in</strong>, <strong>der</strong> vielleicht zu e<strong>in</strong>er Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung<br />

motiviert. Dies kann <strong>in</strong> dieser Untersuchung jedoch nicht weiter geprüft<br />

werden.<br />

103


Ergebnisdarstellung<br />

Abbildung 5: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1 nach Erwerbsstatus<br />

Prozent<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Erwerbsstatus zu T1<br />

<strong>Internet</strong>gruppe und Kontrollgruppe<br />

ganztags<br />

Erwerbsstatus<br />

Hausfrau<br />

m<strong>in</strong>destens halbtags<br />

arbeits-/erwerbslos<br />

EU / BU<br />

Merkm<strong>als</strong>zusammenhang: ns., Chi-Quadrat-Test<br />

Altersrente<br />

An<strong>der</strong>es<br />

INT und KONT<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme<br />

n=77<br />

Kontrollgruppe<br />

Bei e<strong>in</strong>em Vergleich <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> <strong>als</strong> Lebensraum <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen und <strong>der</strong><br />

Wohnortgrößen <strong>der</strong> beiden Gruppen, stellt man ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede<br />

fest. Vorherrschend s<strong>in</strong>d hier Berl<strong>in</strong> und kle<strong>in</strong>ere Städte zwischen 10.000 und<br />

100.000 E<strong>in</strong>wohnern <strong>in</strong> Brandenburg und Sachsen.<br />

n=82<br />

104


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 12: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Wohnort<br />

Gruppenvergleich<br />

<strong>Internet</strong>gruppe<br />

Kontrollgruppe<br />

Wohnort Anzahl Spalten% Anzahl Spalten%<br />

Bundesland<br />

INT: n=78<br />

KONT: n=81<br />

Größe des<br />

Wohnortes<br />

INT: n=74<br />

KONT: n=78<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Brandenburg<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

Mecklenburg-Vorpomme<br />

rn<br />

Hessen<br />

unter 1000 E<strong>in</strong>wohnern<br />

unter 10000 E<strong>in</strong>wohnern<br />

unter 100000<br />

E<strong>in</strong>wohnern<br />

unter 500000<br />

E<strong>in</strong>wohnern<br />

mehr <strong>als</strong> 500000<br />

E<strong>in</strong>wohner<br />

ungültig<br />

26 33,3% 32 39,5%<br />

34 43,6% 34 42,0%<br />

13 16,7% 14 17,3%<br />

2 2,6% 1 1,2%<br />

1 1,3% 0 ,0%<br />

1 1,3% 0 ,0%<br />

1 1,3% 0 ,0%<br />

9 12,2% 6 7,7%<br />

15 20,3% 13 16,7%<br />

19 25,7% 20 25,6%<br />

4 5,4% 6 7,7%<br />

26 35,1% 33 42,3%<br />

1 1,4% 0 ,0%<br />

Bundeslän<strong>der</strong>: p = .53, ns. (Chi Quadrat Test); Wohnortgröße: p = .28, ns. (Mann-Whitney-<br />

Test)<br />

E<strong>in</strong>e große Übere<strong>in</strong>stimmung zwischen den Gruppen f<strong>in</strong>det man h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>em Kostenträger. Die überwiegende Mehrheit s<strong>in</strong>d BfA-Patient<strong>in</strong>nen.<br />

Die <strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen haben jedoch signifikant häufiger bereits vorher an<br />

e<strong>in</strong>er <strong>Rehabilitation</strong> teilgenommen.<br />

Tabelle 13: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: RV-Träger<br />

Gruppenvergleiche<br />

<strong>Internet</strong>gruppe Kontrollgruppe<br />

Rentenversicherung Anzahl Spalten% Anzahl Spalten%<br />

Vorherige Teilnahme ne<strong>in</strong><br />

40 51,9% 51 67,1%<br />

<strong>Rehabilitation</strong> ja<br />

37 48,1% 25 32,9%<br />

BfA<br />

60 88,2% 66 90,4%<br />

Kostenträger<br />

LVA<br />

privat<br />

6<br />

1<br />

8,8%<br />

1,5%<br />

7 9,6%<br />

Sonstiges<br />

1 1,5%<br />

Merkm<strong>als</strong>zusammenhang: Rehaerfahrung: p = .40* (Chi Quadrat: exakter Test nach<br />

Fisher)<br />

105


Ergebnisdarstellung<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des Erkrankungsschweregrades s<strong>in</strong>d die Gruppenunterschiede nicht<br />

signifikant, jedoch <strong>in</strong> Bezug auf die Zeit, die seit <strong>der</strong> Diagnose vergangen ist. Die<br />

<strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen wissen signifikant länger <strong>von</strong> ihrer Erkrankung, dies korrespondiert<br />

möglicherweise mit <strong>der</strong> häufigeren Reha-Erfahrung <strong>in</strong> dieser Gruppe.<br />

Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Nachbefragung ist <strong>von</strong> vier Patient<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Interventionsgruppe<br />

und e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Kontrollgruppe bekannt, dass sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zwischenzeit verstorben<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Abbildung 6: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Erkrankungsstadium<br />

Prozent<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Erkrankungsstadium zu T1<br />

<strong>Internet</strong>gruppe und Kontrollgruppe<br />

41<br />

10<br />

0 7<br />

7 5 6<br />

carc<strong>in</strong>oma <strong>in</strong> situ Stadium 2<br />

Stadium 4<br />

Stadium1<br />

Stadium 3<br />

Erkrankungsstadium<br />

Die Errechnung des Erkrankungsstadiums basiert auf Daten aus den Kran-<br />

kenakten Die Stichprobe ist deshalb kle<strong>in</strong>er.<br />

Rangvergleich: p > .0,05, n.s. Mann-Whitney-Test<br />

48<br />

40<br />

39<br />

INT und KONT<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme<br />

n=58<br />

Kontrollgruppe<br />

n=67<br />

106


Ergebnisdarstellung<br />

Abbildung 7: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Zeitraum nach Diagnosestellung<br />

Prozent<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Erkrankungsdauer <strong>in</strong> Jahren zu T1<br />

<strong>Internet</strong>gruppe und Kontrollgruppe<br />

8<br />

1<br />

19<br />

61 61<br />

2<br />

Krankheitsdauer <strong>in</strong> Jahren<br />

Rangvergleich: p = .049* (Mann-Whitney-Test)<br />

23<br />

3<br />

13<br />

Informations- und Unterstützungsbedürfnis<br />

4<br />

4<br />

5<br />

8<br />

9<br />

12<br />

INT und KONT<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme<br />

n=71<br />

Kontrollgruppe<br />

Signifikant unterscheiden sich die Untersuchungsgruppen h<strong>in</strong>sichtlich ihres Wunsches<br />

nach mehr Austausch mit an<strong>der</strong>en über ihre Erkrankung. Die am <strong>Internet</strong><br />

<strong>in</strong>teressierten Frauen zeigen hier e<strong>in</strong> größeres Bedürfnis. Es s<strong>in</strong>d 39 % <strong>der</strong> Frauen<br />

dieser Gruppe, die eher e<strong>in</strong> größeres Bedürfnis nach e<strong>in</strong>em erkrankungsbezogenen<br />

Austausch haben.<br />

Mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen und <strong>der</strong> Kontrollgruppe s<strong>in</strong>d sehr<br />

an zusätzlichen Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten <strong>von</strong> Brustkrebs<br />

<strong>in</strong>teressiert.<br />

Betrachtet man die Angaben <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen bei<strong>der</strong> Gruppen zur Frage nach<br />

konkreten Themen, über die Informationen gewünscht werden (Freitextfrage), so<br />

dom<strong>in</strong>ieren die Wünsche nach Informationen zur Krebsnachsorge (z. B. Ernährung,<br />

Untersuchungen, Selbsthilfe, Sport, Schwangerschaft) zu alternativen Heilmethoden<br />

und zu schulmediz<strong>in</strong>ischen Fragen (z. B. Ursachen und Entstehung <strong>von</strong><br />

Krebs, neueste Forschungsergebnisse, Medikamente).<br />

n=75<br />

107


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 14: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Informations- und Gesprächswunsch<br />

Wunsch nach Informationen und<br />

Untersuchungsgruppen<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme Kontrollgruppe<br />

Gesprächen über die Erkrankung Anzahl Spalten% Anzahl Spalten%<br />

Wunsch nach mehr<br />

Information über<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

11<br />

23<br />

14,3%<br />

29,9%<br />

17<br />

26<br />

21,3%<br />

32,5%<br />

Brustkrebs, INT:n=77,<br />

KONT: n=80<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

18<br />

25<br />

23,4%<br />

32,5%<br />

18<br />

19<br />

22,5%<br />

23,8%<br />

Wunsch nach mehr stimmt nicht<br />

6 7,7% 12 14,6%<br />

Information über<br />

Behandlungsmöglichkeiten,<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

14<br />

22<br />

17,9%<br />

28,2%<br />

16<br />

23<br />

19,5%<br />

28,0%<br />

INT:n=78, KONT: n=82 stimmt genau 36 46,2% 31 37,8%<br />

Wunsch nach mehr stimmt nicht 20 25,6% 37 45,1%<br />

Gesprächen über<br />

Erkrankung mit<br />

an<strong>der</strong>en, INT:n=78,<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

28<br />

19<br />

35,9%<br />

24,4%<br />

22<br />

15<br />

26,8%<br />

18,3%<br />

KONT:n=82<br />

stimmt genau 11 14,1% 8 9,8%<br />

Rangvergleich: p = .14, ns. (Informationen über Brustkrebs)<br />

p = .23, ns. (Behandlungs<strong>in</strong>formationen)<br />

p = .023* (Gesprächswunsch) (alle: Mann-Whitney-Test)<br />

Als Informationsquelle zu erkrankungsbezogenen Themen steht für beide Untersuchungsgruppen<br />

zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>der</strong> Arzt an erster Stelle. <strong>Internet</strong><strong>in</strong>teressierte<br />

Patient<strong>in</strong>nen sche<strong>in</strong>en im Vergleich zur Kontrollgruppe e<strong>in</strong>en etwas<br />

größeren Bezug zu externalen Informationsquellen wie Büchern, Zeitungen und<br />

Rundfunk/Fernsehen zu haben; sie nutzen aber auch den Informationsaustausch<br />

mit an<strong>der</strong>en Betroffenen vergleichsweise häufiger <strong>als</strong> die Vergleichsgruppe. Für<br />

die Kontrollgruppe sche<strong>in</strong>en <strong>als</strong> Informationsquelle Angehörige und Freunde<br />

ebenso wichtig zu se<strong>in</strong> wie an<strong>der</strong>e Betroffene. <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> spielt zu diesem Zeitpunkt<br />

<strong>in</strong> beiden Gruppen ke<strong>in</strong>e wichtige Rolle, wenn es auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Interventionsgruppe<br />

häufiger angegeben wird.<br />

108


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 15: Informationsquellen zu T1<br />

Informationsquellen1<br />

Gesamt<br />

Rundfunk und<br />

Fernsehen 1<br />

Bücher 1<br />

Zeitungen und<br />

Zeitschriften 1<br />

Beratungsstellen 1<br />

Selbsthilfegruppen<br />

1<br />

Ärzte 1<br />

Pflegepersonal 1<br />

Psychotherapeuten<br />

1<br />

<strong>Internet</strong> 1<br />

Angehörige und<br />

Freunde 1<br />

E<strong>in</strong>zelne Betroffene<br />

1<br />

gar nicht 1<br />

Sonstiges 1<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl bezogen auf die Fälle<br />

Spalten % bezogen auf die Fälle<br />

Gruppenvergleich<br />

Informationsquellen zu T1 <strong>Internet</strong> Kontrolle<br />

Gesamt<br />

57 47 104<br />

74,0 58,0 65,8<br />

51 44 95<br />

66,2 54,3 60,1<br />

58 51 109<br />

75,3 63,0 69,0<br />

7 7 14<br />

9,1 8,6 8,9<br />

6 3 9<br />

7,8 3,7 5,7<br />

65 68 133<br />

84,4 84,0 84,2<br />

8 6 14<br />

10,4 7,4 8,9<br />

8 8 16<br />

10,4 9,9 10,1<br />

9 3 12<br />

11,7 3,7 7,6<br />

16 20 36<br />

20,8 24,7 22,8<br />

31 22 53<br />

40,3 27,2 33,5<br />

0 2 2<br />

,0 2,5 1,3<br />

0 0 0<br />

,0 ,0 ,0<br />

77 81 158<br />

100,0 100,0 100,0<br />

Fragt man zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> nach bereits bestehenden Kontakten zu<br />

unterstützenden E<strong>in</strong>richtungen, so geben <strong>in</strong> beiden Gruppen mehr <strong>als</strong> Zweidrittel<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen an, über ke<strong>in</strong>e Kontakte dieser Art zu verfügen.<br />

109


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 16: Kontakt zu unterstützenden Angeboten zu T1<br />

Kontakt zu<br />

Unterstützung<br />

Gesamt<br />

Selbsthilfegruppen<br />

1<br />

Beratungsstellen 1<br />

Sportgruppen zu<br />

Brustkrebs 1<br />

Psychotherapeuten<br />

1<br />

gar nicht 1<br />

Sonstiges 1 a<br />

Anzahl <strong>der</strong> Fälle<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Spalten % bezogen auf Fälle<br />

Gruppenvergleich<br />

Kontakt zu unterstützenden Angeboten zu T1 <strong>Internet</strong> Kontrolle<br />

Gesamt<br />

110<br />

7 5 12<br />

9,6 6,5 8,0<br />

7 10 17<br />

9,6 13,0 11,3<br />

7 7 14<br />

9,6 9,1 9,3<br />

11 12 23<br />

15,1 15,6 15,3<br />

51 51 102<br />

69,9 66,2 68,0<br />

5 3 8<br />

6,8 3,9 5,3<br />

73 77 150<br />

100,0 100,0 100,0<br />

a. Hier wurden z.B. Lachgruppe o<strong>der</strong> Krankengymnastik, Freunde und e<strong>in</strong>zelne<br />

Betroffene genannt.<br />

Computer und <strong>Internet</strong><br />

Die <strong>Internet</strong>-Patient<strong>in</strong>nen zeichnen sich durch signifikant größere Erfahrung im<br />

Umgang mit Computern aus <strong>als</strong> die Vergleichsgruppe. Wenn auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Interventionsgruppe<br />

signifikant häufiger bereits Erfahrungen mit dem Medium <strong>Internet</strong><br />

bestehen, so ist diese Gruppe jedoch <strong>in</strong>sgesamt sehr kle<strong>in</strong>.<br />

Von den <strong>in</strong>sgesamt 165 Patient<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Stichprobe zu T1 schätzen – wie bereits<br />

erwähnt – nur fünf Frauen ihre <strong>Internet</strong>kenntnisse <strong>als</strong> gut genug e<strong>in</strong>, um aus diesem<br />

Grund nicht an dem angebotenen <strong>Internet</strong>kurs teilzunehmen. Es handelt sich<br />

dabei um jüngere Patient<strong>in</strong>nen, die überwiegend <strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n leben.<br />

Diese Patient<strong>in</strong>nen werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auswertung nicht berücksichtigt.


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 17: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Computer- und <strong>Internet</strong>erfahrung<br />

Erfahrung mit Computer und<br />

Untersuchungsgruppen<br />

<strong>Internet</strong>gruppe<br />

<strong>Internet</strong> zu T1 Anzahl Spalten%<br />

Computererfahrung,<br />

INT: n=77, KONT:n=77<br />

<strong>Internet</strong>erfahrung,<br />

INT:n=76, KONT:n=77<br />

ne<strong>in</strong><br />

mittel<br />

ja<br />

ne<strong>in</strong><br />

mittel<br />

ja<br />

Computererfahrung: p = .026*, Mann-Whitney-Test,<br />

<strong>Internet</strong>erfahrung: p = .028*, Mann-Whitney-Test<br />

Kontrollgruppe<br />

Anzahl Spalten%<br />

36 46,8% 51 66,2%<br />

21 27,3% 12 15,6%<br />

20 26,0% 14 18,2%<br />

67 88,2% 75 97,4%<br />

5 6,6% 1 1,3%<br />

4 5,3% 1 1,3%<br />

Die Gruppe <strong>der</strong>er, die bereits vor Beg<strong>in</strong>n des <strong>Internet</strong>kurses weiss, wo sie nach<br />

<strong>der</strong> Entlassung dieses Medium nutzen kann, ist bei den Kursteilnehmer<strong>in</strong>nen wesentlich<br />

größer <strong>als</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe. Dennoch kennen auch bei den <strong>Internet</strong>-<br />

Interessierten mehr <strong>als</strong> e<strong>in</strong> Drittel ke<strong>in</strong>e für sie verfügbare Möglichkeit <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung<br />

nach <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>.<br />

Tabelle 18: Wissen um e<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>zugang zu T1<br />

Gruppenvergleich<br />

Zugang zum <strong>Internet</strong> zu T1 <strong>Internet</strong> Kontrolle Gesamt<br />

gar nicht<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

27<br />

36,0<br />

42<br />

77,8<br />

69<br />

53,5<br />

zu Hause<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

22<br />

29,3<br />

5<br />

9,3<br />

27<br />

20,9<br />

Zugang<br />

zum<br />

<strong>Internet</strong><br />

am Arbeitsplatz<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

8<br />

10,7<br />

3<br />

5,6<br />

11<br />

8,5<br />

bei Freunden o<strong>der</strong> Anzahl<br />

23 6 29<br />

Verwandten Spalten % 30,7 11,1 22,5<br />

Sonstiges<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

2<br />

2,7<br />

0<br />

,0<br />

2<br />

1,6<br />

Gesamt<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

75<br />

100,0<br />

54<br />

100,0<br />

129<br />

100,0<br />

Während lediglich 23 Patient<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Kontrollgruppe (<strong>von</strong> n = 82) Menschen<br />

kennen, die sie bei <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung unterstützen könnten, s<strong>in</strong>d dies bei den<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen sehr viel mehr (61 <strong>von</strong> n = 78). K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Enkelk<strong>in</strong><strong>der</strong> werden<br />

111


Ergebnisdarstellung<br />

<strong>als</strong> Unterstützungsgeber am häufigsten genannt; aber auch <strong>der</strong> Partner wird <strong>in</strong><br />

vielen Fällen angegeben.<br />

Tabelle 19: Wissen um Unterstützung bei <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung zu T1<br />

15<br />

24,6<br />

6<br />

26,1<br />

21<br />

25,0<br />

40<br />

65,6<br />

12<br />

52,2<br />

52<br />

61,9<br />

16<br />

26,2<br />

10<br />

43,5<br />

26<br />

31,0<br />

14<br />

23,0<br />

6<br />

26,1<br />

20<br />

23,8<br />

5 a<br />

Können Sie sich vorstellen, dass es Personen <strong>in</strong> Ihrer<br />

Umgebung gibt, die Sie beim Umgang mit dem <strong>Internet</strong><br />

Gruppenvergleich<br />

unterstützen könnten? <strong>Internet</strong> Kontrolle Gesamt<br />

Partner<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong><br />

<strong>Internet</strong>nutzung<br />

Enkelk<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Freunde<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Sonstige Personen<br />

Anzahl<br />

Spalten % 8,2<br />

0<br />

,0<br />

5<br />

6,0<br />

Gesamt<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

61<br />

100,0<br />

23<br />

100,0<br />

84<br />

100,0<br />

a. Hier wurden genannt: Bru<strong>der</strong>, Geschwister, Kollegen, Neffe, Verwandte.<br />

Diese Ergebnisse weisen auf mögliche hemmende bzw. för<strong>der</strong>nde Faktoren h<strong>in</strong>sichtlich<br />

e<strong>in</strong>er Teilnahme an dem angebotenen <strong>Internet</strong>kurs h<strong>in</strong>. Es sche<strong>in</strong>t, dass<br />

das Wissen um die Verfügbarkeit e<strong>in</strong>es <strong>Internet</strong>anschlusses nach <strong>der</strong> Entlassung<br />

aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> wie auch das Wissen um potentielle Unterstützer beim Erlernen<br />

des <strong>Internet</strong>s bereits bei Entscheidung für o<strong>der</strong> gegen e<strong>in</strong>e Schulungsteilnahme<br />

<strong>in</strong> Lübben durchaus e<strong>in</strong>e Rolle spielen könnten.<br />

Die Frage, welche Variablen möglicherweise e<strong>in</strong>e Entscheidung für o<strong>der</strong> gegen<br />

die Teilnahme an e<strong>in</strong>er <strong>Internet</strong>schulung vorhersagen können, soll an späterer<br />

Stelle <strong>in</strong> diesem Kapitel behandelt werden.<br />

Querschnittsbetrachtung <strong>der</strong> verwendeten Skalen zu Reha-Beg<strong>in</strong>n<br />

An dieser Stelle sollen für beide Untersuchungsgruppen (INT und KONT) <strong>der</strong>en<br />

Ausgangswerte für die Skalen zur Kontrollüberzeugung, zur Selbstwirksamkeitserwartung<br />

und zur Lebensqualität dargestellt werden.<br />

112


Ergebnisdarstellung<br />

Kontrollüberzeugung<br />

In <strong>der</strong> Untersuchung wurde die Skala zur Kontrollüberzeugung zu Krankheit und<br />

Gesundheit <strong>von</strong> Lohaus und Schmitt verwendet. KKG-I steht für den Internalitätswert,<br />

<strong>der</strong> besagt, ob e<strong>in</strong>e Person glaubt, krankheitsbezogene Ereignisse selbst<br />

kontrollieren zu können, so dass e<strong>in</strong>e entsprechende Handlungsbereitschaft zum<br />

Erhalt des eigenen Gesundheitszustandes angenommen werden kann. KKG-P (soziale<br />

Externalität) repräsentiert den Glauben, dass <strong>der</strong> eigene körperliche Zustand<br />

durch das Handeln An<strong>der</strong>er bestimmt wird. Hier besteht wenig Bestrebung zur<br />

Eigen<strong>in</strong>itiative, jedoch wird e<strong>in</strong>e hohe Compliance angenommen. Beide Subskalen<br />

sollen möglichst <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung zu e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong>terpretiert werden (vgl. Lohaus/Schmitt<br />

1989/20 ff.).<br />

Abbildung 8: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen – Kontrollüberzeugung zu T1<br />

95% CI<br />

27<br />

26<br />

25<br />

24<br />

23<br />

22<br />

21<br />

N =<br />

Kontrollüberzeugung<br />

KKG zu T1<br />

78<br />

INT<br />

78 81<br />

Untersuchungsgruppen<br />

KONT<br />

81<br />

kkgiFB1<br />

Internalität<br />

kkgpFB1<br />

soziale Externalität<br />

Tabelle 20: Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Kontrollüberzeugung<br />

Kontrollüberzeugung zu T1 Anzahl Spalten% Mittelwert<br />

Gruppen<br />

INT<br />

KONT<br />

kkgpFB1<br />

kkgiFB1<br />

kkgpFB1<br />

78<br />

78<br />

82<br />

82<br />

48,8%<br />

48,8%<br />

51,3%<br />

51,3%<br />

25,08<br />

23,90<br />

25,28<br />

23,17<br />

5,21<br />

4,14<br />

5,83<br />

5,69<br />

a. kkgi = Internale Kontrollüberzeugung; kkgp = soziale Externalität<br />

kkgiFB1 a<br />

Standardab<br />

weichung<br />

113<br />

Vergleicht man die<br />

Gruppen INT und<br />

KONT bezüglich<br />

ihrer Werte zur<br />

Kontrollüberzeugung<br />

(Wertebereich: 7–42,<br />

größere Werte =<br />

höhere Kontrollüberzeugung)<br />

am ersten<br />

Erhebungszeitpunkt,<br />

so s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e signifikanten<br />

Unterschiede<br />

zu erkennen (t-Test<br />

für unabhängige<br />

Stichproben: p > .05,<br />

ns.).


Ergebnisdarstellung<br />

Die Mittelwerte <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nengruppen <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung liegen<br />

im Vergleich mit den angegebenen Normwerten e<strong>in</strong>er Erwachsenen-Stichprobe<br />

<strong>von</strong> Lohaus und Schmitt im durchschnittlichen Bereich (vgl. Lohaus/Schmitt<br />

1989/30 f.).<br />

Tabelle 21: Normwertetabelle (Ausschnitt) für die Skala zur Kontrollüberzeugung (KKG)<br />

Rohwerte Normwerte Klassifikation<br />

KKG-I KKG-P Z-Wert T-Wert Prozentränge<br />

21-23 14-15 90 40 (16) Durchschnittlich<br />

24-26 16-18 95 45 31 durchschnittlich<br />

27-28 19-20 100 50 50 durchschnittlich<br />

29-30 21-23 105 55 69 durchschnittlich<br />

31-33 24-25 110 60 84 durchschnittlich<br />

KKG-I: <strong>in</strong>ternale Kontrollüberzeugung; KKG-P: soziale Externalität<br />

Bereich <strong>der</strong> <strong>als</strong> durchschnittlich bezeichneten Werte: Z-Wert = 90-110, T-Wert = 40-60,<br />

PR = 31-84 (vgl. Lohaus/Schmitt 1989/30 f.)<br />

Selbstwirksamkeit<br />

Die <strong>von</strong> Schwarzer und Jerusalem entwickelte Skala zur allgeme<strong>in</strong>en Selbstwirksamkeitserwartung<br />

(SWE) misst<br />

„die subjektive Überzeugung, kritische Anfor<strong>der</strong>ungssituationen aus eigener Kraft erfolgreich<br />

bewältigen zu können. Dabei wird an neue o<strong>der</strong> schwierige Situationen aus allen<br />

Lebensbereichen gedacht sowie an Barrieren, die es zu überw<strong>in</strong>den gilt. SWE soll die<br />

konstruktive Lebensbewältigung vorhersagen.“ (Schwarzer/Jerusalem 1999S. 5)<br />

Schwarzer gibt an, dass die Mittelwerte <strong>in</strong> den meisten Stichproben bei ca. 29<br />

Punkten liegen bei e<strong>in</strong>er Standardabweichung <strong>von</strong> ca. 4 Punkten (M = 29, s = 4).<br />

Die Skala wurde <strong>in</strong>sgesamt an mehr <strong>als</strong> 18.000 Teilnehmern erprobt, z. B. Schüler,<br />

Lehrer, Herzpatienten, aber auch Krebspatienten (vgl. ebd.).<br />

Beide Untersuchungsgruppen liegen mit ihren Mittelwerten <strong>in</strong>nerhalb dieser Bezugsgrößen.<br />

114


Ergebnisdarstellung<br />

Abbildung 9: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Selbstwirksamkeitserwartung<br />

95% CI SWE1<br />

33<br />

32<br />

31<br />

30<br />

29<br />

28<br />

27<br />

26<br />

Selbstwirksamkeitserwartung<br />

zu T1<br />

N =<br />

Wertebereich: 10-40<br />

78<br />

<strong>Internet</strong>gruppe<br />

Untersuchungsgruppen<br />

82<br />

Kontrollgruppe<br />

Tabelle 22: Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Selbstwirksamkeitserwartung<br />

Selbstwirksamkeitserwartung Anzahl Spalten% Mittelwert<br />

Standardab<br />

weichung<br />

Gruppen<br />

INT<br />

KONT<br />

78<br />

82<br />

48,8%<br />

51,3%<br />

28<br />

30<br />

6<br />

7<br />

Lebensqualität<br />

Der EORTC QLQ C-30 (vgl. Aaaronson et al. 1993) <strong>als</strong> Mess<strong>in</strong>strument, das speziell<br />

für die subjektive E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> erkrankungsbezogenen Lebensqualität<br />

<strong>von</strong> Krebspatienten entwickelt wurde, umfasst vier Unterbereiche: den globalen<br />

Lebensqualitätsscore, fünf Funktionsskalen und drei Symptomskalen sowie sechs<br />

Symptom-E<strong>in</strong>zelitems.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> eigenen Funktionsfähigkeit, geben die Kontrollpatient<strong>in</strong>nen<br />

zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> signifikant höhere Werte <strong>in</strong> <strong>der</strong> kognitiven<br />

Funktion an (p = .035*, Mann-Whitney-Test). Diese liegt bei den <strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

unter dem publizierten Vergleichswert (vgl. K<strong>in</strong>g 1996). Die <strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

h<strong>in</strong>gegen geben sowohl ihre physische wie auch ihre rollenbezogene<br />

Funktion signifikant größer an <strong>als</strong> die Kontrollgruppe (p = .005**,<br />

p = .03*, beides Mann-Whitney-Test). H<strong>in</strong>sichtlich ihrer emotionalen Funktion<br />

115<br />

Bei e<strong>in</strong>em Vergleich<br />

<strong>der</strong> Angaben zur<br />

Selbstwirksamkeitserwartung<br />

weisen die<br />

Frauen, die nicht am<br />

<strong>Internet</strong>kurs teilnehmen<br />

möchten, zum ersten<br />

Erhebungszeitpunkt<br />

signifikant höhere<br />

Werte auf <strong>als</strong> die<br />

Patient<strong>in</strong>nen, die zu<br />

dem Zeitpunkt e<strong>in</strong>e<br />

Teilnahme planen (p=<br />

.042*, t-Test für<br />

unabhängige<br />

Stichproben).


Ergebnisdarstellung<br />

schätzen beide Gruppen diese unterhalb des publizierten Vergleichswertes e<strong>in</strong><br />

(vgl. ebd.).<br />

Vergleicht man die Symptomskalen <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>- und -Kontrollgruppe, ergeben<br />

sich signifikante Unterschiede <strong>in</strong> den Items Schmerz und Kurzatmigkeit<br />

(p = .017* und p = .014*, Mann-Whitney-Test). Die <strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen geben<br />

hier weniger Symptome an <strong>als</strong> die Kontrollgruppe, die mit ihren E<strong>in</strong>schätzungen<br />

über den Vergleichswerten liegt.<br />

Tabelle 23: Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen und e<strong>in</strong>er Vergleichsstichprobe:<br />

EORTC QLQ C-30<br />

EORTC QLQ - C30<br />

Skalen<br />

<strong>Internet</strong>gruppe<br />

(Mittelwerte und<br />

Standardabweichung)<br />

Kontrollgruppe<br />

(Mittelwerte und<br />

Standardabweichung)<br />

116<br />

Vergleichswert<br />

(vgl. K<strong>in</strong>g 1996/564) 54<br />

Mittelwert/Standardabw.<br />

Lebensqualität global 60,42/16,48 58,85/20,68 50-60/22-29<br />

körperliche Funktion 78,91*/15,69 70,79*/19,40 51-80/18-29<br />

emotionale Funktion 60,10/24,75 60,93/28,46 67-74/22-25<br />

Rollenfunktion 64,33**/25,48 53,63**/34,10 50-74/29-44<br />

Kognitive Funktion 70,44*/29,68 80,70*/22,24 79-84/18-25<br />

Soziale Funktion 76,55/26,43 67,90/34,98 65-79/25-33<br />

Müdigkeit 42,53/26,98 47,88 /27,89 30-50/18-31<br />

Übelkeit 6,29/15,52 7,00/19,49 5-17/9-28<br />

Schmerz 28,23**/28,23 41,83**/34,56 17-35/22-34<br />

Kurzatmigkeit 14,45**/21,84 28,85**/34,15 entfällt<br />

Schwäche 39,73/36,14 46,95 /40,12 entfällt<br />

Appetitlosigkeit 7,26/19,86 15,25/32,55 entfällt<br />

Verstopfung 12,82/28,06 11,91 /25,46 entfällt<br />

Durchfall 2,12/8,14 4,93/15,01 entfällt<br />

F<strong>in</strong>anzielle Belastung 21,75/30,81 19,93 7 30,99 entfällt<br />

Der Wertebereich liegt zwischen 0–100; höhere Werte bedeuten e<strong>in</strong>e größere Funktionsfähigkeit,<br />

Lebensqualität bzw. mehr Symptome.<br />

5.2.2.2 Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression zu T1<br />

Zur Untersuchung <strong>der</strong> Frage, ob o<strong>der</strong> wenn ja, durch welche Variablen e<strong>in</strong> Interesse<br />

für e<strong>in</strong>e Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung vorhergesagt werden kann, wird<br />

e<strong>in</strong>e multiple logistische Regression durchgeführt.<br />

Die abhängige Variable hat die Ausprägung „Interesse an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung“<br />

(n = 78) o<strong>der</strong> „Ke<strong>in</strong> Interesse an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung“ (n = 82). Als unabhängige<br />

Variablen wurden Alter, Sozi<strong>als</strong>chicht, Körperfunktionsskala und Schmerzskala<br />

des EORTC QLQ C-30 sowie Computererfahrung und Reha-Erfahrung e<strong>in</strong>ge-<br />

54 In die Arbeit <strong>von</strong> K<strong>in</strong>g wurden Krebspatientenstichproben mit unterschiedlicher Diagnose<br />

e<strong>in</strong>bezogen: größtenteils Lungenkrebs, Brustkrebs, Eierstockkrebs, Kopf- und-<br />

H<strong>als</strong>krebs, Darmkrebs, Melanom, Speiseröhrenkrebs. (Vgl. K<strong>in</strong>g 1996/558)


Ergebnisdarstellung<br />

setzt. Diese Variablen weisen e<strong>in</strong>en Zusammenhang mit <strong>der</strong> für die logistische<br />

Regression gewählte abhängige Variable auf (Kodierung: <strong>Internet</strong><strong>in</strong>teresse = 1,<br />

ke<strong>in</strong> Interesse = 0), <strong>der</strong> sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Korrelation zeigt:<br />

Tabelle 24: Ergebnisse <strong>der</strong> Korrelation zu T1<br />

Variable Kodierung Korrelationskoeffizienten<br />

Sozi<strong>als</strong>chicht<strong>in</strong>dex nach W<strong>in</strong>kler 3 = Unterschicht – 9 = Oberschicht r = ,35**<br />

(3-9) 55<br />

Alter ke<strong>in</strong>e Kodierung r = -,23**<br />

Computererfahrung 1 = ne<strong>in</strong>, 2+3 = ja r = ,17*<br />

körperliche Funktion 0-100;<br />

höhere Werte = bessere Funktion<br />

r = ,23**<br />

Schmerz 0-100;<br />

höhere Werte = größere Schmerzen<br />

r = -,22**<br />

Signifikanzniveau: p < .05, * p


Ergebnisdarstellung<br />

Die Ergebnisse lassen sich <strong>der</strong>art <strong>in</strong>terpretieren, dass Patient<strong>in</strong>nen, die <strong>der</strong> Mittelschicht<br />

angehören, gegenüber Patient<strong>in</strong>nen aus <strong>der</strong> Oberschicht e<strong>in</strong>e um 83,6 %<br />

ger<strong>in</strong>gere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit aufweisen, Interesse an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung zu zeigen.<br />

56<br />

Gleichzeitig haben Patient<strong>in</strong>nen, die zu T1 höhere Schmerzen angeben e<strong>in</strong>e pro<br />

Schmerze<strong>in</strong>heit (Wertebereich: 0-100) 1,8 %ig ger<strong>in</strong>gere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, sich<br />

für den <strong>Internet</strong>kurs zu <strong>in</strong>teressieren.<br />

5.2.2.3 Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse zu T1<br />

Dieses Kapitel dient <strong>der</strong> Gegenüberstellung <strong>der</strong> beiden Untersuchungsgruppen:<br />

Patient<strong>in</strong>nen, die sich für e<strong>in</strong>e Teilnahme an e<strong>in</strong>em erkrankungsspezifischen <strong>Internet</strong>kurs<br />

im Rahmen <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong>teressieren und Frauen, die<br />

ke<strong>in</strong> Interesse daran zeigen. Dies ist auch deshalb <strong>von</strong> Bedeutung, da die Verteilung<br />

auf die Untersuchungsgruppen nicht randomisiert werden konnte. Im Folgenden<br />

soll das Profil <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Interessierten zusammenfassend dargestellt<br />

werden. 57<br />

Die <strong>Internet</strong>gruppe weist e<strong>in</strong>en Altersdurchschnitt <strong>von</strong> etwa 60 Jahren auf. Sie ist<br />

somit im Mittel jünger <strong>als</strong> die Kontrollgruppe. Insgesamt handelt es sich bezogen<br />

auf die Altersverteilung <strong>der</strong> bundesdeutschen <strong>Internet</strong>nutzer um e<strong>in</strong>e Zielgruppe<br />

mit verhältnismäßig hohem Alter, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e da es sich ausschließlich um<br />

Frauen handelt. In höheren Altersgruppen gehören überproportional mehr Männer<br />

zu den <strong>Internet</strong>nutzern <strong>als</strong> bei Menschen jüngeren Alters (vgl. Heise Onl<strong>in</strong>e<br />

2003).<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er sozialen Schicht (Schicht<strong>in</strong>dex nach<br />

W<strong>in</strong>kler) zeichnet sich die Gesamtstichprobe durch e<strong>in</strong>en Mittelschichtsbias aus;<br />

die <strong>Internet</strong>gruppe gehört jedoch häufiger höheren Schichten an. Zwischen dem<br />

Alter und <strong>der</strong> sozialen Schicht kann e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger aber negativer Zusammenhang<br />

aufgezeigt werden. Höheres Alter sche<strong>in</strong>t demnach mit <strong>der</strong> Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er<br />

niedrigeren sozialen Schicht e<strong>in</strong>herzugehen. Es zeigen sich H<strong>in</strong>weise, dass die<br />

Teilnahme am <strong>Internet</strong>kurs durch die Variable Sozi<strong>als</strong>chicht vorhergesagt werden<br />

kann; die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er höheren Sozi<strong>als</strong>chicht spricht eher für e<strong>in</strong> Interesse<br />

am angebotenen <strong>Internet</strong>kurs.<br />

In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>patient<strong>in</strong>nen liegt im Vergleich <strong>der</strong> Mittelwerte <strong>der</strong><br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Brustkrebsdiagnose bereits länger zurück im Vergleich zur Kon-<br />

56 Die Sozi<strong>als</strong>chichtvariable weist hier drei Ausprägungen auf (Unter- Mittel- und<br />

Oberschicht). Der Unterschicht gehören <strong>in</strong>sgesamt lediglich 3 Patient<strong>in</strong>nen an (Mittelschicht:<br />

118; Oberschicht: 15). Für die Regressionsanalyse musste die Variable recodiert<br />

werden, so dass die Patient<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Unterschicht <strong>der</strong> Mittelschicht zugeordnet wurden.<br />

57 Hier s<strong>in</strong>d – wenn nicht an<strong>der</strong>s angegeben – signifikante Ergebnisse vorgestellt.<br />

118


Ergebnisdarstellung<br />

trollgruppe. Die <strong>Internet</strong>patient<strong>in</strong>nen haben bereits vor dieser <strong>Rehabilitation</strong> schon<br />

häufiger an e<strong>in</strong>er Reha-Maßnahme teilgenommen <strong>als</strong> die Kontrollgruppe. Die<br />

Mehrzahl <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen (<strong>in</strong> beiden Gruppen) lebt bereits seit zwei Jahren mit<br />

<strong>der</strong> Diagnose Brustkrebs.<br />

Dennoch verfügen <strong>in</strong> beiden Untersuchungsgruppen nur etwas mehr <strong>als</strong> e<strong>in</strong> Drittel<br />

<strong>der</strong> Frauen über Kontakte zu unterstützenden E<strong>in</strong>richtungen und Maßnahmen wie<br />

Selbsthilfegruppen, Sportgruppen o<strong>der</strong> Psychotherapie.<br />

Als Informationsquelle <strong>in</strong> Bezug auf die Erkrankung steht <strong>in</strong> beiden Gruppen <strong>der</strong><br />

Arzt an erster Stelle; das <strong>Internet</strong> hat e<strong>in</strong>en eher ger<strong>in</strong>gen Stellenwert. Es wünschen<br />

sich jedoch mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong> Frauen <strong>in</strong> beiden Gruppen mehr Informationen<br />

zu ihrer Behandlung. Bei den <strong>Internet</strong>patient<strong>in</strong>nen ist zudem <strong>der</strong><br />

Wunsch nach e<strong>in</strong>em vermehrten Austausch über die Erkrankung mit an<strong>der</strong>en stärker<br />

ausgeprägt <strong>als</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe. Dies wünschen sich 39 % <strong>der</strong> Frauen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe.<br />

Häufiger verfügen die <strong>Internet</strong>-Interessierten über Vorerfahrungen im Umgang<br />

mit Computern (mehr <strong>als</strong> 50 %) im Vergleich zur Kontrollgruppe. Sie wissen<br />

auch bereits vor Beg<strong>in</strong>n des Kurses häufiger um Personen, die sie nach Reha-<br />

Ende mit dem <strong>Internet</strong> unterstützen und um e<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>zugang, zu dem sie Zugang<br />

haben können (mehr <strong>als</strong> 70 %).<br />

<strong>Das</strong> Wissen um Unterstützung und um e<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>zugang könnten för<strong>der</strong>nde<br />

Faktoren für e<strong>in</strong>e Teilnahme an e<strong>in</strong>er solchen Schulung se<strong>in</strong>. H<strong>in</strong>sichtlich möglicher<br />

h<strong>in</strong><strong>der</strong>licher Faktoren fällt auf, dass die Patient<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Kontrollgruppe<br />

mehr Schmerzen und e<strong>in</strong>e schlechtere körperliche Verfassung angeben. Hier zeigt<br />

sich entsprechend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Korrelation e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger negativer Zusammenhang zwischen<br />

<strong>der</strong> Entscheidung für den <strong>Internet</strong>kurs und Schmerzwerten sowie <strong>der</strong> körperlichen<br />

Rollenfunktion.<br />

Auffällig ist, dass die <strong>Internet</strong>-Patient<strong>in</strong>nen sich für e<strong>in</strong>e Kursteilnahme entscheiden,<br />

obwohl sie ihre kognitive Rollenfunktion ger<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>schätzen <strong>als</strong> die Kontrollgruppe<br />

und ihre Werte sogar unter den publizierten Vergleichswerten liegen.<br />

Zudem verwun<strong>der</strong>n die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe niedrigeren Werte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Selbstwirksamkeitserwartung<br />

im Vergleich zur Kontrollgruppe. <strong>Das</strong> Interesse an e<strong>in</strong>er <strong>Internet</strong>schulungsteilnahme<br />

sche<strong>in</strong>t <strong>als</strong>o nicht unbed<strong>in</strong>gt mit e<strong>in</strong>er höheren Überzeugung<br />

e<strong>in</strong>herzugehen, kritische Anfor<strong>der</strong>ungssituationen aus eigener Kraft bewältigen<br />

zu können.<br />

5.2.2.4 Zweiter Erhebungszeitpunkt: Ende <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

Dieser Teil konzentriert sich auf die Beschreibung <strong>der</strong> Befragungsergebnisse zur<br />

<strong>Internet</strong>schulung. Die Ergebnisse beziehen sich <strong>als</strong>o ausschließlich auf die <strong>Internet</strong>-Gruppe<br />

<strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen (INT).<br />

119


Ergebnisdarstellung<br />

Außerdem werden die <strong>Internet</strong>patient<strong>in</strong>nen im H<strong>in</strong>blick auf ihr Informations- und<br />

Unterstützungsbedürfnis am Ende <strong>der</strong> Reha-Maßnahme mit <strong>der</strong> Kontrollgruppe<br />

verglichen.<br />

Auswertung <strong>der</strong> Intervention<br />

Von den Patient<strong>in</strong>nen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Hälfte des Jahres 2001 an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung<br />

im Reha-Zentrum Lübben teilnehmen, s<strong>in</strong>d mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong><br />

Frauen bei allen drei Term<strong>in</strong>en dabei.<br />

Abbildung 10: Teilnahme an <strong>Internet</strong>schulungsterm<strong>in</strong>en zu T2Fehler!<br />

Anzahl <strong>der</strong> wahrgenommenenSchulungsterm<strong>in</strong>e<br />

Fehlend<br />

9,0%<br />

3 mal<br />

55,1%<br />

Schulungsteilnehmer<strong>in</strong>nen (n=72)<br />

1 mal<br />

6,4%<br />

2 mal<br />

29,5%<br />

Die Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> <strong>in</strong> Anspruch genommenen Schulungsterm<strong>in</strong>e lässt sich<br />

teilweise mit überlappenden mediz<strong>in</strong>ischen Anwendungen erklären, die für die Patient<strong>in</strong>nen<br />

Pflichtterm<strong>in</strong>e darstellten, o<strong>der</strong> auch mit Versäumnissen auf Grund akkut auftreten<strong>der</strong> gesundheitslicher<br />

Verschlechterungen sowie mit vorzeitiger Abreise.<br />

120


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 26: Übungszeiten <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe außerhalb <strong>der</strong> Schulung zu T2<br />

Übungszeiten <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>patient<strong>in</strong>nen<br />

außerhalb <strong>der</strong> Schulungszeiten; n=78<br />

N<br />

Mittelwert<br />

Standardabweichung<br />

Gültig<br />

Fehlend<br />

Übungszeit<br />

Stunden<br />

Übungszeit<br />

Anzahl<br />

38 39<br />

40 39<br />

3,16 3,33<br />

2,03 2,11<br />

Betrachtet man die Übungszeiten im <strong>Internet</strong>raum außerhalb <strong>der</strong> Schulungszeiten,<br />

verbr<strong>in</strong>gen mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen weitere Zeit am Computer.<br />

Wenn auch die meisten Patient<strong>in</strong>nen etwa 1-2 Stunden zusätzlich im <strong>Internet</strong> surfen,<br />

gibt es auch Teilnehmer<strong>in</strong>nen, die bis zu 7 Stunden <strong>als</strong> Übungszeit angeben.<br />

Nach Beendigung <strong>der</strong> Schulung werden die Kursteilnehmer<strong>in</strong>nen nach ihrer<br />

Selbste<strong>in</strong>schätzung zu Sicherheit und zum Weiternutzungswunsch bezüglich des<br />

<strong>Internet</strong>s gefragt. Mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong> Frauen fühlt sich eher bis sehr sicher im<br />

Umgang mit <strong>der</strong> neuen Technik, aber sogar zwei Drittel <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen möchte<br />

auch nach <strong>der</strong> Entlassung weiter im <strong>Internet</strong> surfen. Der <strong>Internet</strong>kurs kann offenbar<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Medium <strong>Internet</strong> vermitteln und vor allem weiterführendes<br />

Interesse wecken.<br />

Abbildung 11: E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe zu <strong>Internet</strong>kenntnissen zu T2<br />

Prozent<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Fühlen Sie sich sicher im Umgang<br />

mit dem <strong>Internet</strong>?<br />

n = 69<br />

13<br />

stimmt nicht<br />

32<br />

stimmt<br />

k<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

Fühlen Sie sich sicher im Umgang mit dem<br />

45<br />

10<br />

121


Ergebnisdarstellung<br />

Abbildung 12: Wunsch <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe zu T2 nach Nutzung des <strong>Internet</strong>s nach Reha-<br />

Ende<br />

Prozent<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Möchten Sie das <strong>Internet</strong> nach Ihrer<br />

Entlassung weiter nutzen?<br />

n = 68<br />

6<br />

stimmt nicht<br />

21<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

Möchten Sie das <strong>Internet</strong> nach Ihrer Entlassung weiter nutzen?<br />

Die Patient<strong>in</strong>nen werden außerdem aufgefor<strong>der</strong>t, anzugeben, ob ihnen öffentliche<br />

E<strong>in</strong>richtungen bekannt s<strong>in</strong>d, wo im <strong>Internet</strong> gesurft werden kann. 15 Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

nennen daraufh<strong>in</strong> Büchereien, <strong>Internet</strong>-Cafés o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>kaufszentren. 58<br />

E<strong>in</strong>e weitere Freitextfrage beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulung<br />

ausgewählten <strong>Internet</strong>seiten. Negativurteile gibt es kaum; Werbung und lange<br />

Texte sowie Erfahrungsberichte <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Betroffenen werden hier vere<strong>in</strong>zelt<br />

genannt. Die <strong>als</strong> beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>teressant angegebenen Websites lassen sich zusammenfassen<br />

<strong>als</strong> solche, die speziell Fragen zum Thema Brustkrebs behandeln, die<br />

Erlebnisberichte, den Austausch mit an<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> Selbsthilfe thematisieren (wie<br />

z. B. www.<strong>in</strong>kanet.de), aber auch allgeme<strong>in</strong> Suchmasch<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> die Seiten des<br />

Arbeitsamtes.<br />

58 Während <strong>der</strong> Schulung liegt e<strong>in</strong>e Zusammenstellung öffentlicher <strong>Internet</strong>zugänge <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong>, Brandenburg und Sachsen aus (siehe Anhang).<br />

34<br />

40<br />

122


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 27: Bewertung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung zu T2<br />

Gründe, warum die<br />

<strong>Internet</strong>schulung<br />

<strong>in</strong>teressant war....<br />

Gesamt<br />

Informationen über<br />

Erkrankung<br />

Selber nach gewünschten<br />

Informationen suchen<br />

Neue Technik<br />

kennengelernt<br />

Mit an<strong>der</strong>en per E-Mail<br />

kommunizieren<br />

Austausch mit an<strong>der</strong>en<br />

Schulungsteilnehmern<br />

<strong>Internet</strong>schulung war<br />

nicht <strong>in</strong>teressant<br />

Anzahl <strong>der</strong> Fälle<br />

Anzahl<br />

Spalten % bezogen auf die Fälle<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

44<br />

62,9<br />

57<br />

81,4<br />

47<br />

67,1<br />

21<br />

30,0<br />

22<br />

31,4<br />

5<br />

7,1<br />

70<br />

100,0<br />

Für die überwiegende Zahl <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen ist die <strong>Internet</strong>schulung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

deshalb <strong>in</strong>teressant, weil sie diese befähigt hat, nun selbständig nach Informationen<br />

suchen zu können, die sie <strong>in</strong>teressieren. Dieser Aspekt kann auf e<strong>in</strong>e Aktivierung<br />

im S<strong>in</strong>ne des Empowerments h<strong>in</strong>weisen. Insgesamt sche<strong>in</strong>t <strong>der</strong> <strong>in</strong>formative<br />

Aspekt für die Teilnehmer<strong>in</strong>nen weitaus wichtiger gewesen zu se<strong>in</strong> <strong>als</strong> <strong>der</strong> kommunikative.<br />

Auf die Frage nach Verbesserungsvorschlägen für die Schulungsdurchführung<br />

(Freitextfrage) wünschen sich viele Patient<strong>in</strong>nen mehr Schulungsterm<strong>in</strong>e <strong>als</strong> die<br />

drei angebotenen. Auch e<strong>in</strong>e bessere Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Schulungsterm<strong>in</strong>e wird angesprochen,<br />

denn auf Grund <strong>der</strong> Priorisierung <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Anwendungen<br />

können nicht alle Teilnehmer<strong>in</strong>nen alle drei Term<strong>in</strong>e wahrnehmen. E<strong>in</strong>e weitere<br />

mehrfach geäußerte Anregung betrifft e<strong>in</strong>e mögliche Aufteilung <strong>der</strong> Kurse <strong>in</strong> Anfänger<strong>in</strong>nen<br />

und Fortgeschrittene.<br />

Informations- und Unterstützungsbedürfnis<br />

Am Ende <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> unterscheiden sich die <strong>Internet</strong>gruppe und die Kontrollgruppe<br />

nicht signifikant h<strong>in</strong>sichtlich ihres Wunsches nach erkrankungsbezogenen<br />

Informationen o<strong>der</strong> bezüglich des Wunsches nach Gesprächen über die Erkrankung<br />

(siehe Anhang).<br />

123


Ergebnisdarstellung<br />

5.2.2.5 Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse zu T2<br />

Von den 78 Patient<strong>in</strong>nen, die an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung teilnehmen, nutzt etwa die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen die Zeit zwischen den Schulungsterm<strong>in</strong>en, um das<br />

Gelernte selbstständig zu üben und zu vertiefen.<br />

Am Ende <strong>der</strong> drei Schulungsterm<strong>in</strong>e fühlen sich die Hälfte <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

eher bis sehr sicher im Umgang mit dem Medium. Dreiviertel <strong>der</strong> Frauen möchten<br />

auch nach Reha-Ende das <strong>Internet</strong> weiter nutzen.<br />

Abgesehen <strong>von</strong> fünf Frauen, die im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> den <strong>Internet</strong>kurs <strong>als</strong> un<strong>in</strong>teressant<br />

bewerten, würdigen mehr <strong>als</strong> 80 % <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die erworbene<br />

Fähigkeit, nun selbständig nach gewünschten Informationen suchen zu können.<br />

5.2.2.6 Nachbefragung: Sechs Monate nach Reha-Ende<br />

Jede <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, die ihr E<strong>in</strong>verständnis zur Teilnahme an <strong>der</strong> Untersuchung<br />

gegeben hat, wird sechs Monate nach <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> angeschrieben<br />

und gebeten, den beigelegten Fragebogen zu beantworten. Dabei unterscheiden<br />

sich die versandten Bögen dah<strong>in</strong>gehend, dass die Interventionsgruppe<br />

e<strong>in</strong>en ausführlichen Frageteil zum Thema <strong>Internet</strong>nutzung bekommt, und <strong>der</strong><br />

Kontrollgruppe dazu lediglich drei Fragen gestellt werden (siehe Fragebogen III<br />

im Anhang).<br />

Dementsprechend glie<strong>der</strong>t sich dieser Auswertungsteil: Zuerst wird die <strong>Internet</strong>-<br />

mit <strong>der</strong> Kontrollgruppe h<strong>in</strong>sichtlich ihrer <strong>in</strong> Anspruch genommenen mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Nachsorgemaßnahmen, <strong>der</strong> wahrgenommenen Unterstützungsangebote und<br />

Informationsquellen sowie <strong>in</strong> Bezug auf das angestrebte Arzt-Patienten-Verhältnis<br />

verglichen. Anschließend steht das <strong>Internet</strong>nutzungsverhalten nach Reha-Ende im<br />

Vor<strong>der</strong>grund. Die Gruppe <strong>der</strong> Kursteilnehmer<strong>in</strong>nen (INT) wird <strong>in</strong> diesem Teil <strong>in</strong><br />

die <strong>der</strong> Langnutzer<strong>in</strong>nen (INTlang) und die <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, die das <strong>Internet</strong> lediglich<br />

während des Kurses nutzen (INTkurz) unterteilt.<br />

Mediz<strong>in</strong>ische Nachsorge<br />

In den Fragebögen zur Nachbefragung werden Angaben zum mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Nachsorgeverhalten <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen aufgenommen, um zu untersuchen, ob die<br />

beiden Patient<strong>in</strong>nengruppen diesbezüglich unterschiedliche Inanspruchnahmemuster<br />

aufweisen. Es zeigt sich jedoch, dass ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede bestehen.<br />

Etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Frauen <strong>in</strong> beiden Gruppen gibt an, im vergangenen<br />

Halbjahr an zwei ärztlichen Untersuchungen teilgenommen zu haben. Dies entspricht<br />

<strong>der</strong> im „Wegweiser Onkologie Brandenburg“ (vgl. LAGO 2000/130) zur<br />

Orientierung beschriebenen Empfehlung, im zweiten Jahr nach <strong>der</strong> Primärtherapie<br />

jedes Vierteljahr e<strong>in</strong>e Untersuchung <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen, sofern ke<strong>in</strong>e Kom-<br />

124


Ergebnisdarstellung<br />

plikationen auftreten. Diese Untersuchungen werden am häufigsten beim Gynäkologen<br />

durchgeführt, an zweiter Stelle wird <strong>der</strong> Hausarzt genannt. Viele <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

bef<strong>in</strong>den sich zudem <strong>in</strong> strahlentherapeutischer Behandlung (siehe: Anhang).<br />

E<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e aktive Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Erkrankung<br />

<strong>als</strong> Aspekt des Empowerments o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>er Zuwendung zum erkrankten<br />

Körperteil kann die Frage nach <strong>der</strong> Durchführung e<strong>in</strong>er Selbstuntersuchung <strong>der</strong><br />

erhaltend operierten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> gesunden Brust geben. In beiden Gruppen untersucht<br />

– nach Angaben <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen – die große Mehrheit <strong>der</strong> Frauen ihre<br />

Brust regelmäßig (Miss<strong>in</strong>gs: INT: n = 1, KONT: n = 11).<br />

Tabelle 28: Prothetische Versorgung und Brustselbstuntersuchung zu T3<br />

Fühlen Sie sich gut ne<strong>in</strong><br />

1 3,0% 3 9,1%<br />

versorgt mit <strong>der</strong><br />

Prothese? ja<br />

32 97,0% 30 90,9%<br />

9<br />

55<br />

14,1%<br />

85,9%<br />

6<br />

57<br />

9,5%<br />

90,5%<br />

a<br />

Führen Sie regelmäßig e<strong>in</strong>e<br />

Selbstuntersuchung durch?<br />

ne<strong>in</strong><br />

ja<br />

b<br />

Gruppenvergleich<br />

<strong>Internet</strong><br />

Kontrolle<br />

Mediz<strong>in</strong>ische Nachsorge Anzahl Spalten% Anzahl Spalten%<br />

a. In beiden Gruppen trägt etwa die Hälfte <strong>der</strong> Befragten ke<strong>in</strong>e Brustprothese.<br />

b. Frauen mit beidseitiger Ablatio Mammae s<strong>in</strong>d hier ausgenommen (INT: n=5,<br />

KONT: n=1).<br />

Informationsquellen, Informationsbedürfnis und Unterstützungsangebote<br />

Die Patient<strong>in</strong>nen werden auch sechs Monate nach ihrer Rückkehr <strong>in</strong> die häusliche<br />

Umgebung gefragt, ob bzw. welche erkrankungsbezogenen Informationen sie<br />

wünschen, auf welchem Wege sie ihre Informationen beziehen, ob und wo sie<br />

Unterstützungsangebote wahrnehmen sowie auf welchen Rat h<strong>in</strong>.<br />

Signifikante Unterschiede zeigen sich h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Frage des Sättigungsgrades<br />

an krankheitsbezogener Information. Die <strong>Internet</strong>kurznutzer<strong>in</strong>nen geben signifikant<br />

häufiger an <strong>als</strong> die Kontrollgruppe, nicht über ausreichende Informationen zu<br />

verfügen. Zwischen den <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen und <strong>der</strong> Kontrollgruppe sowie<br />

beiden <strong>Internet</strong>gruppen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die Unterschiede nicht signifikant. Die<br />

Patient<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Kontrollgruppe fühlen sich bis auf 6 % <strong>der</strong> Frauen ausreichend<br />

mit Informationen versorgt, <strong>in</strong> den <strong>Internet</strong>gruppen geben mehr <strong>als</strong> 20 % e<strong>in</strong>en<br />

Mehrbedarf an Informationen an. Es sche<strong>in</strong>t sich auch hier zu zeigen, dass <strong>der</strong><br />

Wunsch nach Informationen offenbar nicht primär <strong>von</strong> <strong>der</strong> tatsächlichen Menge<br />

<strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Informationen und -quellen abhängt, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong><br />

125


Ergebnisdarstellung<br />

sehr subjektives und <strong>in</strong>dividuell unterschiedliches Bedürfnis ist (vgl. Berner et al.<br />

1997).<br />

In allen Gruppen fühlen sich die große Mehrzahl <strong>der</strong> Frauen durch Familie<br />

und/o<strong>der</strong> Freunde ausreichend unterstützt. Von den <strong>in</strong>sgesamt 129 Frauen verne<strong>in</strong>t<br />

dies lediglich e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong>; sechs weitere geben kaum ausreichende Unterstützung<br />

an.<br />

Auch f<strong>in</strong>den sich ke<strong>in</strong>e signifikanten Gruppenunterschiede h<strong>in</strong>sichtlich des Wunsches<br />

nach mehr Gesprächen über die Erkrankung; bis auf rund e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Befragten<br />

sche<strong>in</strong>en sie sich <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht gut versorgt zu fühlen. In <strong>der</strong> Gruppe<br />

<strong>der</strong> Frauen, die nach dem <strong>Internet</strong>kurs das Medium nicht weiter nutzen, s<strong>in</strong>d dies<br />

jedoch gut e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Frauen.<br />

Tabelle 29: E<strong>in</strong>schätzung zu sozialer Unterstützung und Informationswunsch zu T3<br />

Untersuchungsgruppen<br />

Intlang<br />

(Weiternutzung INTkurz (nur<br />

Unterstützung durch Freunde und Familie<br />

Kontrollgruppe, n=69 <strong>Internet</strong>), n=25 Kursteilname), n=41<br />

krankheitsbezogener Informationswunsch Anzahl Spalten% Anzahl Spalten% Anzahl Spalten%<br />

stimmt nicht<br />

1 1,5% 0 ,0% 0 ,0%<br />

Ausreichend stimmt kaum<br />

Unterstützung durch<br />

Familie und Freunde stimmt eher<br />

2<br />

19<br />

3,0%<br />

28,4%<br />

1<br />

8<br />

4,2%<br />

33,3%<br />

3<br />

13<br />

7,5%<br />

32,5%<br />

stimmt genau 45 67,2% 15 62,5% 24 60,0%<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

67 100,0% 24 100,0% 40 100,0%<br />

Wunsch nach mehr<br />

Gesprächen über<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

25<br />

25<br />

37,3%<br />

37,3%<br />

2<br />

15<br />

8,3%<br />

62,5%<br />

11<br />

14<br />

27,5%<br />

35,0%<br />

Erkrankung mit<br />

an<strong>der</strong>en<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

10<br />

7<br />

14,9%<br />

10,4%<br />

5<br />

2<br />

20,8%<br />

8,3%<br />

10<br />

5<br />

25,0%<br />

12,5%<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

67 100,0% 24 100,0% 40 100,0%<br />

stimmt nicht<br />

Aureichend Informa<br />

über Erkrankung un stimmt kaum<br />

1<br />

3<br />

1,5%<br />

4,5%<br />

2<br />

3<br />

8,3%<br />

12,5%<br />

1<br />

8<br />

2,6%<br />

20,5%<br />

Behandlungsmöglich stimmt eher<br />

ten<br />

stimmt genau<br />

37<br />

25<br />

56,1%<br />

37,9%<br />

10<br />

9<br />

41,7%<br />

37,5%<br />

23<br />

7<br />

59,0%<br />

17,9%<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

66 100,0% 24 100,0% 39 100,0%<br />

*Rangvergleich (Frage zu ausreichenden Informationen):<br />

INTkurz und KONT: p = .005** (Mann-Whitney-Test)<br />

alle an<strong>der</strong>en Fragen und Gruppenkonstellationen: p > .05, ns. (Mann-Whitney-Test)<br />

126


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 30: Themen des Informationswunsches zu T3<br />

"Ich wünsche mir mehr Informationen über folgende<br />

Untersuchungsgruppen<br />

Themen:" KONT INTlang INTkurz<br />

Themen<br />

Informationswunsch<br />

zu t3<br />

Gesamt<br />

Brustkrebs<br />

Behandlungsmöglic<br />

hkeiten<br />

F<strong>in</strong>anzielle Hilfen<br />

Soziale Hilfen<br />

Selbsthilfegruppen<br />

psychol./psychother.<br />

Beratung<br />

ke<strong>in</strong>e weiteren<br />

Informationen<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

127<br />

Gesamt<br />

27 10 17 54<br />

49,1 41,7 47,2 47,0<br />

29 12 21 62<br />

52,7 50,0 58,3 53,9<br />

9 3 7 19<br />

16,4 12,5 19,4 16,5<br />

10 8 4 22<br />

18,2 33,3 11,1 19,1<br />

3 2 4 9<br />

5,5 8,3 11,1 7,8<br />

6 6 8 20<br />

10,9 25,0 22,2 17,4<br />

24 7 7 38<br />

43,6 29,2 19,4 33,0<br />

55 24 36 115<br />

100,0 100,0 100,0 100,0<br />

Fragt man jedoch nach den Themen, zu denen sich die Frauen weitere Informationen<br />

wünschen, so betrifft dies wie<strong>der</strong>um hauptsächlich die Bereiche ‚Erkrankung<br />

und <strong>der</strong>en Behandlungsmöglichkeiten’. <strong>Das</strong>s die Kontrollgruppe häufiger ke<strong>in</strong>e<br />

weiteren Informationen möchte, stimmt mit den vorher dargestellten Fragen übere<strong>in</strong>.


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 31: Informationsquellen <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T3<br />

"Woher holen Sie sich Informaionen über Brustkrebs und<br />

Untersuchungsgruppen<br />

dessen Behandlung?" KONT INTlang INTkurz<br />

Informationsquellen<br />

zu t3<br />

Gesamt<br />

Rundfunk und<br />

Fernsehen<br />

Bücher<br />

Zeitungen und<br />

Zeitschriften<br />

Beratungsstellen<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Ärzte<br />

Psychotherapeuten<br />

Pflegepersonal<br />

<strong>Internet</strong><br />

Angehörige und<br />

Freunde<br />

E<strong>in</strong>zelne Betroffene<br />

gar nicht<br />

Sonstige<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

128<br />

Gesamt<br />

46 15 29 90<br />

68,7 62,5 74,4 69,2<br />

28 18 16 62<br />

41,8 75,0 41,0 47,7<br />

46 20 30 96<br />

68,7 83,3 76,9 73,8<br />

5 4 1 10<br />

7,5 16,7 2,6 7,7<br />

2 5 4 11<br />

3,0 20,8 10,3 8,5<br />

56 16 31 103<br />

83,6 66,7 79,5 79,2<br />

6 2 4 12<br />

9,0 8,3 10,3 9,2<br />

0 0 0 0<br />

,0 ,0 ,0 ,0<br />

3 18 4 25<br />

4,5 75,0 10,3 19,2<br />

15 2 5 22<br />

22,4 8,3 12,8 16,9<br />

18 9 15 42<br />

26,9 37,5 38,5 32,3<br />

1 0 0 1<br />

1,5 ,0 ,0 ,8<br />

0 1 2 3<br />

,0 4,2 5,1 2,3<br />

67 24 39 130<br />

100,0 100,0 100,0 100,0<br />

Rangvergleich <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Informationsquellen <strong>in</strong> Bezug auf die Untersuchungsgruppen:<br />

Bücher: p = .009** [INTlang und KONT], p = .01** [INTlang und INTkurz];<br />

<strong>Internet</strong>: p = .000*** [INTlang und KONT], p = .000*** [INTlang und INTkurz],<br />

Selbsthilfegruppen: p = .006** [INTlang und KONT];<br />

alle an<strong>der</strong>en: p > .05, ns. (Mann-Whitney-Test)<br />

Für die Patient<strong>in</strong>nen, die nach <strong>der</strong> Teilnahme am <strong>Internet</strong>kurs das Medium weiterh<strong>in</strong><br />

nutzen, kann sich dies <strong>als</strong> erkrankungsbezogene Informationsquelle etablieren.<br />

Während sowohl für die Kontrollgruppe wie auch für die Frauen, die nach dem<br />

Kurs das <strong>Internet</strong> nicht weiter nutzen, Ärzte unverän<strong>der</strong>t an erster Stelle <strong>der</strong><br />

krankheitsbezogenen Informationsquellen stehen, an zweiter Stelle Zeitungen und<br />

Zeitschriften, <strong>in</strong>formieren sich die <strong>Internet</strong>-Weiternutzer<strong>in</strong>nen nun auf Platz zwei<br />

durch das <strong>Internet</strong> und Bücher. An erster Stelle werden Zeitungen/Zeitschriften<br />

genannt. Ärzte stehen <strong>als</strong> Informationsquelle für diese Gruppe erst an vierter<br />

Stelle.


Ergebnisdarstellung<br />

Teststatistisch zeigen sich signifikante Unterschiede, wenn man die Häufigkeiten<br />

<strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Informationsquellen zwischen den Untersuchungsgruppen<br />

vergleicht. Die <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen wählen signifikant häufiger <strong>als</strong><br />

die Kurznutzer<strong>in</strong>nen und die Kontrollgruppe sowohl Bücher wie auch das <strong>Internet</strong>,<br />

um sich über ihre Erkrankung zu <strong>in</strong>formieren. Auch Selbsthilfegruppen werden<br />

signifikant häufiger <strong>von</strong> den <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen genutzt <strong>als</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Kontrollgruppe.<br />

Tabelle 32: Inanspruchnahme unterstützen<strong>der</strong> Maßnahmen zu T3<br />

"Welche <strong>der</strong> folgenden unterstützenden Angebote haben Sie<br />

<strong>in</strong> Anspruch genommen o<strong>der</strong> durchgeführt?"<br />

Psychotherapie<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Beratungsstelle<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Kurs<br />

Anzahl<br />

Entspanungsübungen Spalten %<br />

Entspannungsübungen Anzahl<br />

Unterstützungsmaßnahmen<br />

zu<br />

T3<br />

zu Hause<br />

Selbsthilfegruppe<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Sportgruppe zu Anzahl<br />

Brustkrebs<br />

Spalten %<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Sonstige<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Gesamt<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

129<br />

Untersuchungsgruppen<br />

KONT, INTlang, INTkurz,<br />

n=69 n=25 n=41<br />

10 7 10<br />

14,9 29,2 25,0<br />

7 1 3<br />

10,4 4,2 7,5<br />

4 4 6<br />

6,0 16,7 15,0<br />

30 13 16<br />

44,8 54,2 40,0<br />

4 5 4<br />

6,0 20,8 10,0<br />

1 3 3<br />

1,5 12,5 7,5<br />

29 2 13<br />

43,3 8,3 32,5<br />

11 5 9<br />

16,4 20,8 22,5<br />

67 24 40<br />

100,0 100,0 100,0<br />

*Zu den Angaben <strong>in</strong> ‚Sonstige‘ zählen hier am häufigsten Physiotherapie/Lymphdra<strong>in</strong>age,<br />

unterschiedliche Sportangebote und Gespräche mit Ärzten/Freunden und Seelsorgern<br />

Sechs Monate nach Reha-Ende zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen<br />

den <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen und <strong>der</strong> Kontrollgruppe h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />

<strong>von</strong> Unterstützungsangeboten. Die <strong>Internet</strong>-Patient<strong>in</strong>nen haben zu dem<br />

Zeitpunkt signifikant häufiger Selbsthilfegruppen und Sportgruppen für an Brustkrebs<br />

erkrankte Frauen <strong>in</strong> Anspruch genommen (p = .04* [SH], p = .02* [Sport]).<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Frauen, die gar ke<strong>in</strong>e unterstützende Maßnahme aufgesucht haben,<br />

liegt bei den <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen signifikant unter <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe<br />

(p = .002**) (alle: Mann-Whitney-Test).


Ergebnisdarstellung<br />

Die Frauen, die das <strong>Internet</strong> auch zu Hause weiterh<strong>in</strong> genutzt haben, zeigen sich<br />

<strong>als</strong>o <strong>in</strong> Bezug auf unterstützende Maßnahmen aktiver <strong>als</strong> die Kontrollgruppe. Dieses<br />

Ergebnis kann e<strong>in</strong> deutlicher H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong>e unterstützende Wirkung des<br />

<strong>Internet</strong>kurses im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Empowermentprozesses se<strong>in</strong> und soll im Längsschnittvergleich<br />

vertieft untersucht werden (siehe Kap. 5.2.3).<br />

Tabelle 33: Informationsquellen für unterstützende Angebote zu T3<br />

"Wenn ja, wie haben Sie <strong>von</strong> den unterstützenden Maßnahmen<br />

Untersuchungsgruppen<br />

erfahren?" KONT INTlang INTkurz<br />

Informations-<br />

quellen zu <strong>in</strong> Anspruch<br />

genommenen<br />

Unterstützungsangebot<br />

en<br />

Gesamt<br />

Von me<strong>in</strong>em Arzt<br />

Von Freunden<br />

Von me<strong>in</strong>er Familie<br />

Aus dem <strong>Internet</strong><br />

In <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

Sonstiges<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

130<br />

Gesamt<br />

23 10 14 47<br />

56,1 47,6 50,0 52,2<br />

8 3 3 14<br />

19,5 14,3 10,7 15,6<br />

13 0 4 17<br />

31,7 ,0 14,3 18,9<br />

2 5 0 7<br />

4,9 23,8 ,0 7,8<br />

22 13 15 50<br />

53,7 61,9 53,6 55,6<br />

4 4 4 12<br />

9,8 19,0 14,3 13,3<br />

41 21 28 90<br />

100,0 100,0 100,0 100,0<br />

H<strong>in</strong>weise auf unterstützende Maßnahmen bekommen alle Gruppen am häufigsten<br />

während des Aufenthaltes <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>skl<strong>in</strong>ik und durch den Arzt.<br />

Während die Kontrollgruppe zudem häufig <strong>von</strong> <strong>der</strong> Familie o<strong>der</strong> Freunden Tipps<br />

h<strong>in</strong>sichtlich unterstützen<strong>der</strong> Maßnahmen bekommt, haben die <strong>Internet</strong>weiternutzer<strong>in</strong>nen<br />

H<strong>in</strong>weise auf solche Angebote zu e<strong>in</strong>em knappen Viertel im <strong>Internet</strong> gefunden.<br />

Die Familie spielt <strong>in</strong> dieser Gruppe diesbezüglich ke<strong>in</strong>e Rolle, obwohl die<br />

überwiegende Mehrheit auch hier verheiratet ist und mit e<strong>in</strong>em Partner zusammenlebt.<br />

Arzt-Patienten-Verhältnis und gesundheitspolitisches Interesse<br />

E<strong>in</strong>e Betrachtung <strong>der</strong> subjektiven E<strong>in</strong>schätzungen des Arzt-Patienten-Verhältnisses<br />

aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen zeigt, dass alle Gruppen unabhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Teilnahme am <strong>Internet</strong>kurs (ohne signifikante Unterschiede) e<strong>in</strong>en offenbar hohen<br />

Anspruch an die Arztkontakte haben. Sie fragen mehrheitlich nach, wenn sie etwas<br />

nicht verstehen und erfragen auch die Me<strong>in</strong>ung des Arztes zu krankheitsbezogenen<br />

Informationen, die sie auf an<strong>der</strong>em Wege erhalten haben. Be<strong>in</strong>ahe alle


Ergebnisdarstellung<br />

Frauen möchten <strong>als</strong> gleichwertige Gesprächspartner im Arztkontakt anerkannt und<br />

<strong>in</strong> die Behandlungsentscheidungen e<strong>in</strong>bezogen werden (vgl. Anhang).<br />

Wenn sich auch die Mehrheit <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>sgesamt aktiv für ihre Gesundheit<br />

e<strong>in</strong>setzen möchten und e<strong>in</strong> gesundheitspolitisches Interesse angeben, so können<br />

sich die <strong>Internet</strong>-Patient<strong>in</strong>nen (gesamt) signifikant häufiger e<strong>in</strong>e Beteiligung<br />

an politischen Aktivitäten im Gesundheitsbereich vorstellen.<br />

Tabelle 34: Engagement für die eigene Gesundheit und Gesundheitspolitik zu T3<br />

Aktivitäten für die eigene Gesundheit und<br />

KONT, n=69<br />

Untersuchungsgruppen<br />

INTlang, n=25 INTkurz, n=41<br />

Gesundheitspolitik Anzahl Spalten% Anzahl Spalten% Anzahl Spalten%<br />

stimmt nicht<br />

1 1,5% 0 ,0% 1 2,5%<br />

Sich aktiv für die eigen stimmt kaum<br />

Gesundheit e<strong>in</strong>setzen<br />

wollen<br />

stimmt eher<br />

3<br />

23<br />

4,5%<br />

34,3%<br />

1<br />

7<br />

4,0%<br />

28,0%<br />

2<br />

14<br />

5,0%<br />

35,0%<br />

stimmt genau<br />

40 59,7% 17 68,0% 23 57,5%<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

67 100,0% 25 100,0% 40 100,0%<br />

stimmt nicht<br />

5 7,7% 0 ,0% 2 5,0%<br />

Interesse an<br />

gesundheitspolitischen<br />

Themen<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

13<br />

25<br />

20,0%<br />

38,5%<br />

3<br />

10<br />

12,5%<br />

41,7%<br />

6<br />

15<br />

15,0%<br />

37,5%<br />

stimmt genau<br />

22 33,8% 11 45,8% 17 42,5%<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

65 100,0% 24 100,0% 40 100,0%<br />

Sich an politischen<br />

Aktivitäten im<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

27<br />

24<br />

41,5%<br />

36,9%<br />

5<br />

8<br />

20,8%<br />

33,3%<br />

10<br />

17<br />

25,0%<br />

42,5%<br />

Gesundheitsbereich<br />

beteiligen wollen<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

12<br />

2<br />

18,5%<br />

3,1%<br />

8<br />

3<br />

33,3%<br />

12,5%<br />

12<br />

1<br />

30,0%<br />

2,5%<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

65 100,0% 24 100,0% 40 100,0%<br />

Beteiligungsbereitschaft an politischen Aktivitäten:<br />

Rangvergleich INTgesamt und KONT: p = .016* (Mann-Whitney-Test)<br />

Sonst gibt es ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Gruppen bezüglich<br />

<strong>der</strong> oben angegebenen Fragestellungen.<br />

<strong>Internet</strong><br />

Im Folgenden soll beleuchtet werden, ob und wie die Patient<strong>in</strong>nen nach ihrer<br />

Entlassung aus dem Reha-Zentrum Lübben das Medium <strong>Internet</strong> für sich nutzen<br />

können.<br />

131


Ergebnisdarstellung<br />

<strong>Internet</strong>nutzung <strong>der</strong> Kontrollgruppe<br />

Auch die Patient<strong>in</strong>nen, die nicht am <strong>Internet</strong>kurs teilnehmen, werden zu T3 nach<br />

ihrer Nutzung des Mediums <strong>Internet</strong> befragt (siehe Anhang, Fragebogen 3, Nr.<br />

268-270). Unter Umständen hätte <strong>in</strong> dieser Gruppe <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> sechs Monate<br />

nach Entlassung e<strong>in</strong>e Annäherung an das <strong>Internet</strong> auf an<strong>der</strong>em Wege möglich se<strong>in</strong><br />

können. Die Daten zeigen jedoch, dass das <strong>Internet</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe (n = 69)<br />

nur sehr vere<strong>in</strong>zelt <strong>als</strong> Informationsquelle aufgegriffen wird.<br />

Tabelle 35: <strong>Internet</strong>nutzung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe zu T3<br />

Untersuchungsgruppe<br />

KONT<br />

<strong>Internet</strong>nutzung <strong>der</strong> Kontrollgruppe zu t3 Anzahl Spalten%<br />

stimmt nicht<br />

61 96,8%<br />

Nutzen Sie das <strong>Internet</strong><br />

zur Informationssuche<br />

über Krankheit?<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

0<br />

1<br />

,0%<br />

1,6%<br />

stimmt genau<br />

1 1,6%<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

63 100,0%<br />

<strong>Internet</strong>-Kommunikation stimmt nicht<br />

63 100,0%<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

63 100,0%<br />

stimmt nicht<br />

55 85,9%<br />

Bitten Sie an<strong>der</strong>e stimmt kaum<br />

Personen, Informationen<br />

im <strong>Internet</strong> zu suchen? stimmt eher<br />

3<br />

5<br />

4,7%<br />

7,8%<br />

stimmt genau<br />

1 1,6%<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

64 100,0%<br />

Vergleich soziodemographischer Variablen <strong>der</strong> beiden <strong>Internet</strong>gruppen<br />

Vergleicht man die Gruppe <strong>der</strong>er, die auch zu Hause das <strong>Internet</strong> weiter nutzen<br />

(INTlang) mit den Frauen, die nach dem <strong>Internet</strong>kurs damit nichts mehr zu tun<br />

haben (INTkurz), so s<strong>in</strong>d die <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen im Mittel signifikant jünger<br />

<strong>als</strong> die Kurztnutzer<strong>in</strong>nen.<br />

Tabelle 36: Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen INTlang und INTkurz<br />

Rohwerte Alter<br />

INTlang<br />

INTkurz<br />

a<br />

Anzahl Mittelwert<br />

Standardab<br />

weichung<br />

25 55,88 8,27<br />

41 62,61 8,20<br />

a Mittelwertvergleich: p = .002** (t-Test für unabhängige Stichproben)<br />

132


Ergebnisdarstellung<br />

Die <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen gehören signifikant häufiger e<strong>in</strong>er höheren sozialen<br />

Schicht an <strong>als</strong> die Kurznutzer<strong>in</strong>nen.<br />

Abbildung 13: Darstellung <strong>der</strong> Sozi<strong>als</strong>chichtzugehörigkeit <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen INTlang<br />

und INTkurz<br />

Prozent<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Zugehörigkeit Soziale Schicht<br />

<strong>Internet</strong>gruppen<br />

5<br />

28<br />

4<br />

23<br />

42<br />

5<br />

36<br />

19<br />

6<br />

Sozi<strong>als</strong>chicht<strong>in</strong>dex nach W<strong>in</strong>kler<br />

3=Unterschicht, 4-6=Mittelschicht<br />

7-9=Oberschicht<br />

27<br />

11<br />

7<br />

9<br />

8<br />

Untersuchungsgruppen<br />

<strong>Internet</strong>-lang<br />

n=22<br />

<strong>Internet</strong>-kurz<br />

n=36<br />

Rangvergleich: p = .001*** (Mann-Whitney-Test)<br />

Betrachtet man die Computer- und <strong>Internet</strong>-Vorerfahrung <strong>der</strong> beiden Gruppen, so<br />

liegt diese <strong>in</strong> <strong>der</strong> Langnutzungsgruppe signifikant höher <strong>als</strong> bei den Kurznutzer<strong>in</strong>nen.<br />

133


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 37: Computer- und <strong>Internet</strong>erfahrung <strong>der</strong> Gruppen INTlang und INTkurz<br />

Untersuchungsgruppen<br />

Computer- und <strong>Internet</strong>erfahrung vor<br />

INTlang, n=25 INTkurz, n=41<br />

Kursteilnahme Anzahl Spalten% Anzahl Spalten%<br />

Computererfahrung<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

<strong>Internet</strong>erfahrung<br />

ne<strong>in</strong><br />

mittel<br />

ja<br />

ne<strong>in</strong><br />

mittel<br />

ja a<br />

134<br />

3 12,0% 27 67,5%<br />

9 36,0% 8 20,0%<br />

13 52,0% 5 12,5%<br />

25 100,0% 40 100,0%<br />

16 64,0% 39 100,0%<br />

5 20,0% 0 ,0%<br />

4 16,0% 0 ,0%<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

25 100,0% 39 100,0%<br />

a. Die Patient<strong>in</strong>nen, die hier <strong>Internet</strong>erfahrung angeben, schätzen diese <strong>als</strong> so ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>führungskurs <strong>in</strong> das Medium dennoch hilfreich sei.<br />

Rangvergleich für Computer- und <strong>Internet</strong>erfahrung: p = .000*** (Mann-Whitney-Test)<br />

Tabelle 38: Zugang zum <strong>Internet</strong> <strong>in</strong> den Gruppen INTlang und INTkurz<br />

Gruppen<br />

Ich habe Zugang zum <strong>Internet</strong> (T1): INTlang INTkurz<br />

<strong>Internet</strong>nutzung<br />

Gesamt<br />

gar nicht 1<br />

zu Hause 1<br />

am Arbeitsplatz 1<br />

bei Freunden o<strong>der</strong><br />

Verwandten 1<br />

Sonstiges 1<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Rangvergleich: zu Hause (p = .000***), Arbeitsplatz (p = .05*),<br />

Verwandte/Freunde (p = .05*) (Mann-Whitney-Test)<br />

Gesamt<br />

4 15 19<br />

16,0 37,5 29,2<br />

15 6 21<br />

60,0 15,0 32,3<br />

5 2 7<br />

20,0 5,0 10,8<br />

5 18 23<br />

20,0 45,0 35,4<br />

0 2 2<br />

,0 5,0 3,1<br />

25 40 65<br />

100,0 100,0 100,0<br />

Auch kennen die Langnutzer<strong>in</strong>nen vor Beg<strong>in</strong>n des Kurses bereits signifikant häufiger<br />

e<strong>in</strong>en Ort nahe <strong>der</strong> häuslichen Umgebung, an dem sie surfen können <strong>als</strong> die<br />

Kurznutzer<strong>in</strong>nen. <strong>Internet</strong>-Kurz-Patient<strong>in</strong>nen kennen jedoch signifikant häufiger<br />

Verwandte/Freunde mit <strong>Internet</strong>anschluss. Und: bei <strong>der</strong> Angabe möglicher Unterstützungspersonen<br />

geben die Langnutzer<strong>in</strong>nen eher sehr nahe Menschen an. Partner<br />

werden <strong>von</strong> den Langnutzer<strong>in</strong>nen signifikant häufiger genannt <strong>als</strong> <strong>von</strong> den<br />

Kurznutzer<strong>in</strong>nen (p = .01**, Mann-Whitney-Test) (siehe Anhang).


Ergebnisdarstellung<br />

Gründe für die Nichtweiternutzung des <strong>Internet</strong>s<br />

Die <strong>von</strong> den <strong>Internet</strong>kurznutzer<strong>in</strong>nen angegebenen Barrieren für die Weiternutzung<br />

des <strong>Internet</strong>s nach Reha-Ende korrespondieren mit Ressourcen, die den<br />

Weiternutzer<strong>in</strong>nen, wie eben aufgezeigt, häufiger zur Verfügung standen: eigener<br />

Computer und <strong>Internet</strong>anschluss, Computererfahrung und Unterstützung.<br />

Tabelle 39: Gründe, warum das <strong>Internet</strong> nach <strong>der</strong> Schulung nicht weiter genutzt wurde<br />

(INTkurz zu T3)<br />

ke<strong>in</strong> <strong>Internet</strong> zu Hause<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

34<br />

82,9<br />

Vergessen, wie man es Anzahl<br />

7<br />

benutzt<br />

Spalten % 17,1<br />

Hätte Unterstützung Anzahl<br />

7<br />

gebraucht<br />

Spalten % 17,1<br />

Ke<strong>in</strong>e Zeit dafür Anzahl<br />

4<br />

gehabt<br />

Spalten % 9,8<br />

Konnte mich nicht Anzahl<br />

3<br />

darauf konzentrieren Spalten % 7,3<br />

Computer ist immer Anzahl<br />

2<br />

<strong>von</strong> an<strong>der</strong>en besetzt Spalten % 4,9<br />

Habe mich nicht Anzahl<br />

4<br />

getraut<br />

Spalten % 9,8<br />

Hatte ke<strong>in</strong> Interesse<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

3<br />

7,3<br />

Sonstiges<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

6<br />

14,6<br />

41<br />

100,0<br />

a<br />

Gründe für die Nicht-Weiternutzung des <strong>Internet</strong> nach <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> zu T3<br />

INTkurz<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

<strong>Internet</strong>nutzung<br />

Gesamt<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

a. Hier wurde zumeist genannt: E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Internet</strong>anschlusses ist <strong>in</strong> Planung o<strong>der</strong> Begründungen für die<br />

Zeitnot<br />

Schulungsteilnehmer<strong>in</strong>nen mit <strong>Internet</strong>-Weiternutzung<br />

Von den Teilnehmer<strong>in</strong>nen des <strong>Internet</strong>kurses im Reha-Zentrum Lübben geben<br />

sechs Monate nach Reha-Ende 25 Frauen an, das <strong>Internet</strong> weiterh<strong>in</strong> zu nutzen. Die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Langnutzer<strong>in</strong>nen surft e<strong>in</strong> Mal wöchentlich im <strong>Internet</strong>; etwa e<strong>in</strong> Viertel<br />

<strong>der</strong> Frauen nutzen es jedoch <strong>in</strong>sgesamt nur weniger <strong>als</strong> fünf Mal.<br />

135


Ergebnisdarstellung<br />

Abbildung 14: Häufigkeit <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung nach Reha-Ende (INTlang zu T3)<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung<br />

täglich<br />

wöchentlich<br />

monatlich<br />

<strong>in</strong>sgesamt < 5 Mal<br />

0<br />

INTlang (n=25)<br />

8<br />

Prozent<br />

15<br />

10<br />

20<br />

27<br />

Im Umgang mit dem neuen Medium brauchen die Frauen zu 75 % Unterstützung.<br />

Diese kommt mehrheitlich aus dem engeren familiären Umfeld (Partner und Familie).<br />

Hilfreich könnte dabei se<strong>in</strong>, dass die große Mehrheit <strong>der</strong> Befragten das <strong>Internet</strong><br />

zu Hause nutzen kann. Nur e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> erwähnt hier e<strong>in</strong> <strong>Internet</strong>-Café;<br />

an<strong>der</strong>e öffentliche <strong>Internet</strong>zugänge werden nicht <strong>in</strong> Anspruch genommen.<br />

Tabelle 40: Unterstützung bei <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung (INTlang zu T3)<br />

Unterstüzungspersonen zu T3<br />

Gruppe<br />

INTlang<br />

Familie<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

11<br />

61,1<br />

Partner<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

7<br />

38,9<br />

Unterstützungspersonen<br />

Freunde<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

3<br />

16,7<br />

zu T3<br />

Kollegen<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

1<br />

5,6<br />

Niemand<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

2<br />

11,1<br />

Sonstige<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

0<br />

,0<br />

Gesamt<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

18<br />

100,0<br />

30<br />

40<br />

50<br />

50<br />

60<br />

136


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 41: Orte <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung (INTlang zu T3)<br />

Gruppe<br />

Ort <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung zu T3 INTlang<br />

Ort <strong>der</strong><br />

<strong>Internet</strong>nutzung<br />

T3<br />

Gesamt<br />

zu Hause<br />

am Arbeitsplatz<br />

bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

bei den Enkelk<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

bei Freunden<br />

im <strong>Internet</strong>-Cafe<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibliothek<br />

Volkshochschule<br />

Sonstiges<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

20<br />

83,3<br />

4<br />

16,7<br />

3<br />

12,5<br />

0<br />

,0<br />

1<br />

4,2<br />

1<br />

4,2<br />

0<br />

,0<br />

0<br />

,0<br />

1<br />

4,2<br />

24<br />

100,0<br />

Wie nun nutzen die befragten Frauen das <strong>Internet</strong>, und wie schätzen sie es <strong>als</strong> Informations-<br />

und Kommunikationsmöglichkeit e<strong>in</strong>?<br />

In <strong>der</strong> Hauptsache suchen die Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen im <strong>Internet</strong> nach erkrankungsbezogenen<br />

Informationen. Lediglich 8 % nehmen kommunikative Möglichkeiten<br />

wie Chats o<strong>der</strong> Mail<strong>in</strong>glisten mit Krankheitsbezug <strong>in</strong> Anspruch 59 . Bei <strong>der</strong><br />

Informationssuche gehen die Frauen mehrheitlich so vor, dass sie ihre Fragen <strong>in</strong><br />

Suchmasch<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>geben (88 %); allerd<strong>in</strong>gs greifen auch mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong><br />

Befragten auf bereits bekannte <strong>Internet</strong>seiten zurück (64 %). 60 Fragt man die Frauen<br />

nach den Themen <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>recherche, so stehen die Bereiche Brustkrebs, Behandlungsmöglichkeiten<br />

und Nachsorgemöglichkeiten im Vor<strong>der</strong>grund. Dies kor-<br />

59 Be<strong>in</strong>ahe alle Frauen (96 %) nutzen das <strong>Internet</strong> außerdem zur Informationssuche ohne<br />

Krankheitsbezug, 22 % nutzen kommunikative Möglichkeiten (zumeist E-Mail) unabhängig<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Brustkrebserkrankung.<br />

60 Die Patient<strong>in</strong>nen haben am Ende des <strong>Internet</strong>kurses e<strong>in</strong>e Liste mit erkrankungsbezogenen<br />

<strong>Internet</strong>adressen bekommen, <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ks, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulung behandelt<br />

werden.<br />

137


Ergebnisdarstellung<br />

respondiert mit den erkrankungsbezogenen Informationswünschen, die ebenfalls<br />

sechs Monate nach Reha-Ende geäußert werden (vgl. Abschnitt zu Informationswunsch<br />

zu T3). Die Patient<strong>in</strong>nen nutzen das <strong>Internet</strong> <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>als</strong> Informationsmedium.<br />

74 % <strong>der</strong> Befragten geben an, das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> hilfreich bei <strong>der</strong> Lösung<br />

erkrankungsbezogener Probleme zu erleben, nur 30 % <strong>der</strong> Frauen besprechen<br />

diese Informationen mit dem Arzt.<br />

Tabelle 42: Themen <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>recherche (INTlang zu T3)<br />

Themen <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>recherche<br />

INTlang<br />

n=23<br />

Brustkrebs<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

19<br />

82,6<br />

Behandlungsmöglichkeit<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

13<br />

56,5<br />

Soziale Hilfen<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

6<br />

26,1<br />

Sozialrechtliche Fragen<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

2<br />

8,7<br />

Nachsorgemöglichkeiten<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

12<br />

52,2<br />

Informationsthemen Selbsthilfegruppen<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

1<br />

4,3<br />

Adressen <strong>von</strong><br />

Anzahl<br />

2<br />

Beratungsstellen Spalten % 8,7<br />

Wissenschaftliche Anzahl<br />

6<br />

Studien<br />

Spalten % 26,1<br />

Ärzteadressen<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

2<br />

8,7<br />

Krankenhäuser<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

2<br />

8,7<br />

Sonstiges<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

5<br />

21,7<br />

*Unter Sonstiges wurden z. B. Medikamente und Arbeitsstellen genannt.<br />

E<strong>in</strong>en Schwerpunkt <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung stellt die Vermittlung <strong>von</strong> Qualitätskriterien<br />

mediz<strong>in</strong>ischer Websites dar, um die Patient<strong>in</strong>nen dah<strong>in</strong>gehend zu sensibilisieren.<br />

138


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 43: Qualitätskriterien für mediz<strong>in</strong>ische <strong>Internet</strong>seiten (INTlang zu T3)<br />

"Wie beurteilen sie, ob e<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>seite <strong>von</strong> guter Qualität<br />

Gruppe<br />

ist?" INTlang<br />

Qualitätskriterien<br />

für med.<br />

<strong>Internet</strong>seiten<br />

Gesamt<br />

gesun<strong>der</strong><br />

Menschenverstand<br />

Tipps <strong>von</strong> Freunden, aus<br />

Zeitschriften usw.<br />

Seiten <strong>von</strong> anerkannten<br />

Institutionen<br />

Impressum vorhanden<br />

Datumsangabe<br />

vorhanden<br />

Angabe zu<br />

Kontaktmöglichkeit<br />

HON-Zeichen<br />

gar nicht<br />

Sonstige Kritere<strong>in</strong><br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Unter Sonstiges wird hier ‚Klarheit’ <strong>als</strong> Kriterium genannt und ‚ke<strong>in</strong>e Erfahrung’.<br />

Fragt man die Frauen nach <strong>Internet</strong>seiten, die ihnen beson<strong>der</strong>s gut gefallen, werden<br />

häufig Websites genannt, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulung angesprochen wurden und da<strong>von</strong><br />

diejenigen, die sich speziell an Laien richten (z. B. www.krebs<strong>in</strong>formation.de,<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de). Negativ bewertete Seiten werden kaum angegeben.<br />

5.2.2.7 Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression zu T3<br />

Untersucht man, <strong>in</strong>wieweit Zusammenhänge bestehen zwischen den im deskriptiven<br />

Vergleich beobachteten Unterschieden und <strong>der</strong> Zugehörigkeit zur Gruppe <strong>der</strong><br />

<strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen (INTlang, n = 25) und <strong>der</strong> Kontrollgruppe (KONT,<br />

n = 69) 61 , so ergibt die Korrelation für drei <strong>der</strong> untersuchten Variablen signifikante<br />

Zusammenhänge mit <strong>der</strong> Gruppenzugehörigkeit <strong>Internet</strong>langnutzung/Kon-<br />

61 Es wurden diese beiden Untersuchungsgruppen kontrastiert, weil sie die gegensätzlichsten<br />

Ausprägungen <strong>in</strong> den Gruppenvergleichen zeigen.<br />

139<br />

9<br />

37,5<br />

2<br />

8,3<br />

10<br />

41,7<br />

7<br />

29,2<br />

5<br />

20,8<br />

2<br />

8,3<br />

3<br />

12,5<br />

6<br />

25,0<br />

2<br />

8,3<br />

24<br />

100,0


Ergebnisdarstellung<br />

trollgruppe (Kodierung: <strong>Internet</strong>langnutzung sechs Monate nach Reha-Ende = 1;<br />

Kontrollgruppe ohne <strong>Internet</strong>kursteilnahme = 0). 62<br />

Tabelle 44: Ergebnisse <strong>der</strong> Korrelation zu T3<br />

Variable Kodierung Korrelationskoeffizienten<br />

Emotionale Funktion 0-100; höhere Werte = bessere<br />

Funktion<br />

R = -.24*<br />

Alter ke<strong>in</strong>e Kodierung R = -.44**<br />

Sozi<strong>als</strong>chicht<strong>in</strong>dex nach 1 = Unterschicht –<br />

R = .57**<br />

W<strong>in</strong>kler<br />

9 = Oberschicht<br />

Signifikanzniveau: p < .05; * p


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 45: Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression zu T3<br />

Variable B (Rohgewichte) Exp(B) Odds Ratio p (Signifikanz)<br />

Emotionale Funktion ,009 1,009 ,055 ns.<br />

Alter ,43 1,044 ,31 ns.<br />

Sozi<strong>als</strong>chicht<strong>in</strong>dex -1,247 ,287 ,135 ns.<br />

Computererfahrung 1 -1,360 ,257 ,000***<br />

Zugang zum <strong>Internet</strong> 2 1,603 4,970 ,034*<br />

1 Referenzkategorie: Ke<strong>in</strong>e Computererfahrung; 2 Ke<strong>in</strong> Zugang zum <strong>Internet</strong><br />

Die Ergebnisse können folgen<strong>der</strong>maßen <strong>in</strong>terpretiert werden. Die Patient<strong>in</strong>nen,<br />

die zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> ke<strong>in</strong>en Zugang zum <strong>Internet</strong> kennen, nutzen mit<br />

5-facher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit das <strong>Internet</strong> trotz Teilnahme am <strong>Internet</strong>kurs nicht<br />

weiter.<br />

Von den Patient<strong>in</strong>nen allerd<strong>in</strong>gs, die zu Reha-Beg<strong>in</strong>n bereits über Computererfarung<br />

verfügen, liegt die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass sie das <strong>Internet</strong> nach Reha-Ende<br />

nicht weiter nutzen lediglich bei 25 %.<br />

5.2.2.8 Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse zu T3<br />

Die Nachbefragung zielt im Schwerpunkt auf die Analyse des <strong>Internet</strong>nutzungsverhaltens<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen sechs Monate nach Entlassung aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>.<br />

Von den 78 <strong>Internet</strong>kursteilnehmer<strong>in</strong>nen geben knapp e<strong>in</strong> Viertel an, das <strong>Internet</strong><br />

auch nach Reha-Ende <strong>in</strong> Bezug auf ihre Brustkrebserkrankung genutzt zu haben.<br />

Sie unterscheiden sich im soziodemgraphischen Profil <strong>von</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Frauen,<br />

die nach Kursende nicht weiter gesurft haben signifikant durch e<strong>in</strong> im Mittel jüngeres<br />

Alter, die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er höheren Schicht und häufigerer Computervorerfahrung.<br />

Diese Tendenz deckt sich annähernd mit dem zu T1 untersuchten<br />

Profil zwischen <strong>Internet</strong>-Interessierten und Kontrollgruppe ohne <strong>Internet</strong>-Interesse.<br />

Die größten Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Variablen Alter und Sozi<strong>als</strong>chicht<br />

bestehen folglich zwischen den <strong>Internet</strong>weiternutzer<strong>in</strong>nen und <strong>der</strong> Kontrollgruppe.<br />

Die Angaben zum erkrankungsbezogenen Informationswunsch sche<strong>in</strong>en die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Literatur vertretene Annahme zu bestätigen, dass das Bedürfnis an Informationen<br />

bzw. <strong>der</strong> Sättigungspunkt e<strong>in</strong> relativer ist (vgl. Berner et al. 1997). Es s<strong>in</strong>d sechs<br />

Monate nach <strong>der</strong> Entlassung die <strong>Internet</strong>patient<strong>in</strong>nen, die sich mehr Informationen<br />

wünschen bzw. häufiger angeben, über nicht ausreichend Informationen zu verfügen<br />

<strong>als</strong> die Kontrollgruppe. Insbeson<strong>der</strong>e betrifft dieser Aspekt allerd<strong>in</strong>gs die Patient<strong>in</strong>nen,<br />

die das <strong>Internet</strong> nur während <strong>der</strong> Schulungsmaßnahme nutzen. Ihnen<br />

steht das neue Informationsmedium nach Reha-Ende nicht zur Verfügung, so dass<br />

sie möglicherweise ihr Informationsbedürfnis nicht stillen können.<br />

Fragt man die Patient<strong>in</strong>nen, die lediglich am Kurs teilnahmen, nach den Gründen<br />

dafür, dass sie das Medium <strong>Internet</strong> nicht weiternutzen, wird <strong>als</strong> häufigste Be-<br />

141


Ergebnisdarstellung<br />

gründung <strong>der</strong> fehlende <strong>Internet</strong>anschluss zu Hause genannt, dann mangelnde Unterstützung.<br />

Fehlendes Interesse wird nur <strong>von</strong> drei Patient<strong>in</strong>nen angegeben. <strong>Internet</strong>weiternutzer<strong>in</strong>nen<br />

nennen bereits zu Reha-Beg<strong>in</strong>n häufiger <strong>als</strong> die Kurznutzer<strong>in</strong>nen,<br />

dass ihnen eben diese Ressourcen (<strong>Internet</strong>anschluss und Unterstützung)<br />

zur Verfügung stehen. Dies sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> wichtiger H<strong>in</strong>weis bezüglich för<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

bzw. hemmen<strong>der</strong> Faktoren für die Nachhaltigkeit e<strong>in</strong>er solchen Intervention zu<br />

se<strong>in</strong>. Dieser Aspekt wird durch die Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression unterstützt.<br />

Es liegen H<strong>in</strong>weise dafür vor, dass die Weiternutzung des <strong>Internet</strong>s durch<br />

die Variablen Computerkenntnisse und Zugang zum <strong>Internet</strong> vorhergesagt werden<br />

kann.<br />

Die 25 <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen etablieren das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> erkrankungsbezogene<br />

Informationsquelle <strong>in</strong> ihr Repertoire, so dass es nun an zweiter Stelle angegeben<br />

wird (geme<strong>in</strong>sam mit Büchern und vor Ärzten). So wird es <strong>von</strong> knapp Dreiviertel<br />

<strong>der</strong> surfenden Frauen <strong>als</strong> hilfreich bei <strong>der</strong> Bewältigung erkrankungsbezogener<br />

Probleme e<strong>in</strong>geschätzt, aber lediglich e<strong>in</strong> Drittel teilen die gefundene Information<br />

mit dem Arzt. Die Frauen schätzen das <strong>Internet</strong> mit Bezug auf die Gesundheit<br />

be<strong>in</strong>ahe ausschließlich <strong>als</strong> Informations- und kaum <strong>als</strong> Kommunikationsmedium.<br />

Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulung angesprochenen und geübten Qualitätsmerkmale mediz<strong>in</strong>ischer<br />

<strong>Internet</strong>seiten werden nur <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Teil <strong>der</strong> Frauen angewandt. E<strong>in</strong> Viertel<br />

<strong>der</strong> Surfer<strong>in</strong>nen geben an, die Qualität <strong>der</strong> Websites gar nicht bewusst zu beurteilen.<br />

Untersucht man die Daten nach Anzeichen für e<strong>in</strong>en Empowermentprozess <strong>der</strong><br />

Patient<strong>in</strong>nen, so zeigen sich alle Untersuchungsgruppen <strong>in</strong> Bezug auf das gewünschte<br />

Arzt-Patienten-Verhältnis sehr engagiert und aktiv. Zieht man <strong>als</strong> Empowermenth<strong>in</strong>weis<br />

die Durchführung <strong>der</strong> Brust-Selbstuntersuchung heran, f<strong>in</strong>det<br />

man auch hier <strong>in</strong> allen Gruppen e<strong>in</strong> hohes Engagement. Signifikant höher ist allerd<strong>in</strong>gs<br />

bei den Langnutzer<strong>in</strong>nen das Interesse an gesundheitspolitischen Aktivitäten.<br />

Gleichzeitig kann man bei den Surfer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Aktivierung h<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Inanspruchnahme unterstützen<strong>der</strong> Nachsorgeaktivitäten erkennen, die für die<br />

Teilnahme an Sport- und Selbsthilfegruppen signifikant höher liegt <strong>als</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kontrollgruppe. Darüber h<strong>in</strong>aus ist die Anzahl <strong>der</strong> Frauen, die überhaupt ke<strong>in</strong>e<br />

Unterstützungsmaßnahme aufsucht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weiternutzungsgruppe signifikant kle<strong>in</strong>er<br />

<strong>als</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe. Die Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression legen<br />

nahe, dass die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er Zunahme <strong>der</strong> Inanspruchnahme <strong>von</strong> unterstützenden<br />

Maßnahmen nach Reha-Ende durch die Variable <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung<br />

über sechs Monate nach <strong>der</strong> Entlassung vorhergesagt werden kann.<br />

5.2.3 Datenanalyse im Längsschnitt<br />

Während im vorangegangenen Kapitel die Untersuchungsgruppen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verglichen wurden (Querschnitt), sollen nun die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

Gruppen über die Erhebungszeitpunkte h<strong>in</strong>weg dokumentiert und h<strong>in</strong>sichtlich ih-<br />

142


Ergebnisdarstellung<br />

rer Signifikanz getestet werden (Längsschnitt). Dies ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für den<br />

Wunsch <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen nach erkrankungsbezogenen Informationen und für <strong>in</strong><br />

Anspruch genommenen Informationsquellen und Unterstützungsangebote möglich,<br />

wie auch für e<strong>in</strong>ige Empowermentvariablen (Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugung)<br />

sowie Skalen zur subjektiven Lebensqualitätse<strong>in</strong>schätzung.<br />

Der Datenanalyse liegt <strong>in</strong> diesem Unterkapitel e<strong>in</strong> Längsschnitt zu Grunde, <strong>in</strong> dem<br />

nur T1-Patient<strong>in</strong>nen aufgenommen s<strong>in</strong>d, die auch zu T3 an <strong>der</strong> Befragung teilnehmen,<br />

so dass sich die Gruppengrößen wie folgt verän<strong>der</strong>n:<br />

• INTlang: n = 25 (<strong>Internet</strong>-Weiternutzer<strong>in</strong>nen)<br />

• INTkurz: n = 41 (<strong>Internet</strong>-Kurznutzer<strong>in</strong>nen)<br />

• KONT: n = 69 (Kontrollgruppe ohne <strong>Internet</strong>kurs)<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> folgenden Datenauswertung <strong>als</strong>o 135 Patient<strong>in</strong>nen berücksichtigt<br />

63 .<br />

5.2.3.1 Allgeme<strong>in</strong>e Selbstwirksamkeitserwartung<br />

Wie bereits im Kapitel zum theoretischen H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Arbeit und im Querschnittskapitel<br />

ausgeführt, wird die Skala <strong>von</strong> Schwarzer und Jerusalem zur allgeme<strong>in</strong>en<br />

Selbstwirksamkeitserwartung zur Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes<br />

zusammen mit den Kontrollüberzeugungen zu Gesundheit und<br />

Krankheit e<strong>in</strong>gesetzt. Während die Kontrollüberzeugungen Aussagen darüber treffen,<br />

ob und wie e<strong>in</strong>e Person das Gefühl hat, auf Gesundheit und Krankheit E<strong>in</strong>fluss<br />

nehmen zu können, steht die allgeme<strong>in</strong>e Selbstwirksamkeitserwartung für<br />

die subjektive Überzeugung schwierige Lebenssituationen aus eigener Kraft bewältigen<br />

zu können.<br />

Als Richtwert gibt Schwarzer an, dass die Mittelwerte <strong>in</strong> den meisten Stichproben<br />

bei ca. 29 Punkten liegen bei e<strong>in</strong>er Standardabweichung <strong>von</strong> ca. 4 Punkten<br />

(M = 29, s = 4). Die Skala wurde <strong>in</strong>sgesamt an mehr <strong>als</strong> 18.000 Teilnehmern angewendet,<br />

z. B. Schüler, Lehrer, Herzpatienten, aber auch Krebspatienten (vgl.<br />

Schwarzer/Jerusalem 1999).<br />

In den drei Untergruppen <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung unterscheiden sich die<br />

Werte dieser Skala zwischen T1 und T3 nicht signifikant. Die Werte <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen<br />

liegen alle im Bereich des <strong>von</strong> Schwarzer angegebenen Vergleichswertes,<br />

wobei die Kontrollgruppe die höchste Selbstwirksamkeitserwar-<br />

63 Insgesamt haben 144 Patient<strong>in</strong>nen sowohl zu T1 und T3 an <strong>der</strong> Untersuchung teilgenommen.<br />

Ausgenommen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Kapitel wie bereits vorher 5 Frauen, die auf<br />

Grund ihrer <strong>Internet</strong>-Erfahrung nicht an <strong>der</strong> Schulung teilnehmen, sowie 4 Patient<strong>in</strong>nen,<br />

die den <strong>Internet</strong>kurs besuchen, aber zu T3 ke<strong>in</strong>erlei Angaben zu den <strong>in</strong>ternetbezogenen<br />

Fragen machen.<br />

143


Ergebnisdarstellung<br />

tung aufweist. Während zu T1 zwischen den <strong>Internet</strong>-Interessierten und <strong>der</strong> Kontrollgruppe<br />

e<strong>in</strong> signifikanter Unterschied besteht, so besteht dieser zu T3 lediglich<br />

zwischen den Kurznutzer<strong>in</strong>nen und <strong>der</strong> Kontrollgruppe (p = .01**, t-Test für unabhängige<br />

Stichproben) (siehe auch Anhang).<br />

Tabelle 46: Vergleich <strong>der</strong> Mittelwerte (M) zur Selbstwirksamkeitserwartung zu T1 und T3<br />

Selbstwirksamkeitserwartung zu T1 und T3 Anzahl Mittelwert<br />

Kontrollgruppe<br />

<strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>Internet</strong>kurznutzer<strong>in</strong>nen<br />

Tabellen-Gesamtwert<br />

Wertebereich: 10-40<br />

SWE T1<br />

SWE T3<br />

SWE T1<br />

SWE T3<br />

SWE T1<br />

SWE T3<br />

Standardab<br />

weichung<br />

69 31,09 6,32<br />

69 30,20 5,79<br />

25 29,36 6,52<br />

25 28,28 6,45<br />

41 27,34 5,35<br />

41 27,51 4,32<br />

135 29,59 6,25<br />

135 28,99 5,61<br />

5.2.3.2 Kontrollüberzeugung zu Krankheit und Gesundheit (KKG) 64<br />

Die Untersuchungsgruppen zeigen sechs Monate nach Reha-Ende teilweise signifikant<br />

niedrigere Werte <strong>als</strong> zu Reha-Beg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> den Skalen zur Kontrollüberzeugung.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Frauen, die nach dem <strong>Internet</strong>kurs das Medium nicht<br />

weiter nutzen, weisen zu T3 niedrigere Werte auf <strong>als</strong> zu T1 (siehe auch Anhang).<br />

64 Zum H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Skala siehe Kapitel 2 und Kapitel 5.2.2.<br />

144


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 47: Mittelwertvergleich zur Kontrollüberzeugung zu T1 und T3<br />

Kontrollüberzeugung zu T1 und T3 Anzahl Mittelwert<br />

Kontrollgruppe<br />

<strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>Internet</strong>kurznutzer<strong>in</strong>nen<br />

Tabellen-Gesamtwert<br />

kkgiFB1 a<br />

kkgiFB3<br />

kkgpFB1<br />

kkgpFB3<br />

kkgiFB1<br />

kkgiFB3<br />

kkgpFB1<br />

kkgpFB3<br />

kkgiFB1<br />

kkgiFB3<br />

kkgpFB1<br />

kkgpFB3<br />

kkgiFB1<br />

kkgiFB3<br />

kkgpFB1<br />

145<br />

Standardab<br />

weichung<br />

69 25,18 5,85<br />

69 23,68 6,69<br />

69 23,16 5,19<br />

69 21,97 5,24<br />

25 24,56 4,72<br />

25 23,84 4,50<br />

25 24,04 4,20<br />

25 22,20 5,12<br />

41 25,35 5,14<br />

41 22,83 5,59<br />

41 23,63 3,86<br />

41 21,59 4,09<br />

135 25,12 5,41<br />

135 23,45 5,97<br />

135 23,48 4,61<br />

kkgpFB3 135 21,90 4,85<br />

a. kkgi=<strong>in</strong>ternale Kontrollüberzeugung, kkgp=soziale Externalität; Wertebereich: 7-42<br />

KONT: T1 zu T3: p > .05, ns. kkgi und kkgp (t-Test für gepaarte Stichproben)<br />

INTlang: T1 zu T3: kkgi: p > .05, ns.; kkgp: p = .01** (t-Test für gepaarte Stichproben)<br />

INTkurz: T1 zu T3: kkgi: p = .001***, kkgp: p = .002** (t-Test für gepaarte Stichproben)<br />

Dennoch zeigen die Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nengruppen <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Untersuchung im Vergleich mit den angegebenen Normwerten e<strong>in</strong>er Erwachsenen-Stichprobe<br />

<strong>von</strong> Lohaus und Schmitt (n = 420) zu beiden Erhebungszeitpunkten<br />

durchschnittliche Werte (vgl. Lohaus/Schmitt 1989/30 f.).<br />

Tabelle 48: Ausschnitt aus <strong>der</strong> Normwertetabelle für den KKG<br />

Rohwerte Normwerte Klassifikation<br />

KKG-I KKG-P Z-Wert T-Wert Prozentränge<br />

21-23 14-15 90 40 (16) durchschnittlich<br />

24-26 16-18 95 45 31 durchschnittlich<br />

27-28 19-20 100 50 50 durchschnittlich<br />

29-30 21-23 105 55 69 durchschnittlich<br />

31-33 24-25 110 60 84 durchschnittlich<br />

KKG-I: <strong>in</strong>ternale Kontrollüberzeugung; KKG-P: soziale Externalität<br />

Bereich <strong>der</strong> <strong>als</strong> durchschnittlich bezeichneten Werte:<br />

Z-Wert = 90-110, T-Wert = 40-60, PR = 31-84<br />

(vgl. Lohaus/Schmitt 1989/30 f.)


Ergebnisdarstellung<br />

5.2.3.3 Lebensqualität (EORTC-QLQ C-30)<br />

Der EORTC QLQ C-30 (vgl. Aaaronson et al. 1993) <strong>als</strong> Mess<strong>in</strong>strument, das speziell<br />

für die subjektive E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> erkrankungsbezogenen Lebensqualität<br />

<strong>von</strong> Krebspatienten entwickelt wurde, umfasst vier Unterbereiche: den globalen<br />

Gesundheitsstatus, fünf Funktionsskalen und drei Symptomskalen sowie sechs<br />

Symptom-E<strong>in</strong>zelitems. 65<br />

Tabelle 49: Vergleich <strong>der</strong> Mittelwerte (M) zur Lebensqualität zu T1 und T3<br />

EORTC QLQ-C30 Mittelwert<br />

Körperfunktion T1<br />

Körperfunktion T3<br />

Rollenfunktion T1<br />

Rollenfunktion T3<br />

emotionale F. T1<br />

emotionale F. T3<br />

kognitive F. T1<br />

kognitive F. T3<br />

soziale F. T1<br />

soziale F. T3<br />

globale LQ T1<br />

globale LQ T3<br />

Erschöpfung T1<br />

Erschöpfung T3<br />

Übelkeit T1<br />

Übelkeit T3<br />

Schmerz T1<br />

Schmerz T3<br />

Kontrollgruppe, n=69<br />

Standardab<br />

weichung<br />

<strong>Internet</strong>-Lang, n=25<br />

Mittelwert<br />

Standardab<br />

weichung<br />

146<br />

<strong>Internet</strong>-Kurz, n=41<br />

Mittelwert<br />

Standardab<br />

weichung<br />

73 18 82 14 79 15<br />

76 18 82 17 78 18<br />

59 33 67 24 65 25<br />

68 29 70 24 67 26<br />

63 29 65 24 58 25<br />

72 22 62 20 65 23<br />

80 23 82 23 65 32<br />

86 19 82 19 75 24<br />

72 33 78 25 76 28<br />

79 33 79 27 83 25<br />

61 20 64 16 60 16<br />

60 18 64 14 62 21<br />

45 29 38 25 43 27<br />

37 24 35 20 40 25<br />

8 21 6 12 6 17<br />

5 16 1 7 5 15<br />

38 35 25 25 28 26<br />

28 30 22 24 27 29<br />

KONT: Rollen F.: p = .004**, Kognitive F.: p = .01** Emotionale F.: p = .008**,<br />

Erschöpfung: p = .003**, Schmerz: p = .01**, (Wilcoxon-Test);<br />

INTkurz: Kognitive F.: p = .04*, Soziale F.: p = .01** (Wilcoxon-Test)<br />

INTlang: Übelkeit. P = .03*,(Wilcoxon-Test)<br />

Alle an<strong>der</strong>en Werte verän<strong>der</strong>n sich nicht signifikant zwischen T1 und T3.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> globalen E<strong>in</strong>schätzung zur Lebensqualität zeigen die Untergruppen<br />

we<strong>der</strong> zu T3 noch im Längsschnitt signifikante Unterschiede. Bereits zu T1<br />

65 Auf e<strong>in</strong>e Analyse <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelitems wurde hier verzichtet, da sie für die Fragestellung an<br />

dieser Stelle nicht wesentlich ersche<strong>in</strong>en.


Ergebnisdarstellung<br />

haben sich die Gruppen nicht signifikant <strong>in</strong> dieser Subskala unterschieden (Tests:<br />

Mann-Whitney für den Gruppenvergleich und Wilcoxon für den Längsschnitt).<br />

Insgesamt liegen alle Werte <strong>der</strong> Gruppen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> <strong>von</strong> K<strong>in</strong>g (1996/564) angegebenen<br />

Vergleichswerte (50-66).<br />

Während <strong>der</strong> Querschnitt zu T1 noch e<strong>in</strong>e signifikant höhere körperliche Funktion<br />

<strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigt, besteht dieser Unterschied<br />

zu T3 nicht mehr. Allerd<strong>in</strong>gs bleibt die zu T1 signifikant höhere kognitive<br />

Funktion <strong>der</strong> Kontrollgruppe gegenüber <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe, zu T3 nur gegenüber<br />

den <strong>Internet</strong>kurznutzer<strong>in</strong>nen bestehen. Im Vergleich zu den <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen<br />

gibt die Kontrollgruppe signifikant bessere Ergebnisse <strong>in</strong> Bezug auf die emotionale<br />

Funktion zu T3 an (alle Tests nach Mann-Whitney).<br />

Bezogen auf die Vergleichswerte (vgl. K<strong>in</strong>g 1996/564) zur körperlichen Funktion<br />

(51-80) bewegen sich alle Patient<strong>in</strong>nen im oberen Bereich; die <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen<br />

liegen sogar höher. In <strong>der</strong> Rollenfunktion (50-74) liegen alle Gruppen im<br />

Normbereich, <strong>in</strong> <strong>der</strong> emotionalen Funktion allerd<strong>in</strong>gs unterschreiten be<strong>in</strong>ahe alle<br />

Gruppen die Vergleichsangaben (67-74) (vgl. hierzu Kap. 2.3.1.4), <strong>in</strong> <strong>der</strong> kognitiven<br />

Funktion liegen lediglich die <strong>Internet</strong>kurznutzer<strong>in</strong>nen unter den angegebenen<br />

Werten (79-84) und <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen Funktion (65-79) überschreiten die <strong>Internet</strong>kurznutzer<strong>in</strong>nen<br />

den Normwert zu T3.<br />

Im Längsschnitt zeigt sich dann auch, dass sich die Kontrollpatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

kognitiven, <strong>der</strong> emotionalen Funktion und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rollenfunktion signifikant verbessert<br />

haben zwischen T1 und T3.<br />

In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede<br />

im Längsschnitt zwischen T1 und T3 h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Funktionsskalen abzulesen.<br />

Die Patient<strong>in</strong>nen, die lediglich am <strong>Internet</strong>kurs teilnehmen, ohne das Medium<br />

nach Reha-Ende weiter zu nutzen, verbessern sich zwischen T1 und T3 <strong>in</strong> <strong>der</strong> kognitiven<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen Funktion signifikant.<br />

Während <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schmerzskala zu T1 die Kontrollgruppe im Vergleich<br />

zu den <strong>Internet</strong>patient<strong>in</strong>nen signifikant schlechtere Werte aufweist, so zeigen<br />

sich zu T3 ke<strong>in</strong>erlei signifikante Unterschiede mehr zwischen den Untersuchungsgruppen<br />

(Mann-Whitney-Test).<br />

Auch im Längsschnitt zeigt sich, dass sich die Kontrollgruppe bezüglich <strong>der</strong> Werte<br />

zu Erschöpfung und zum Schmerz signifikant verbessert.<br />

Vergleichswerte liegen hier lediglich für die Symptome Übelkeit, Schmerz und<br />

Erschöpfung vor (vgl. K<strong>in</strong>g 1996/564). Bezogen auf die Übelkeitssymptomatik<br />

geben alle Patient<strong>in</strong>nen recht ger<strong>in</strong>ge Werte zu T1 und T3 an, die teilweise die<br />

Vergleichangaben unterschreiten (Vergleich: 5-17). Die Kontrollgruppe überschreitet<br />

zu T1 die Vergleichswerte zum Schmerz; zu T3 liegen alle <strong>in</strong>nerhalb des<br />

147


Ergebnisdarstellung<br />

angegebenen Bereiches (17-35). H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Angaben zum Erschöpfungszustand<br />

liegen alle Patient<strong>in</strong>nen im Normbereich (30-50).<br />

5.2.3.4 Informationswunsch über Erkrankung und Behandlung<br />

Die Untersuchungsgruppen weisen ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede zwischen T1<br />

und T3 h<strong>in</strong>sichtlich ihres Wunsches nach erkrankungsbezogenen Informationen<br />

auf sowie auch nicht bezüglich des Wunsches nach mehr Austauschmöglichkeiten<br />

mit an<strong>der</strong>en über die Erkrankung. Aber es än<strong>der</strong>n sich sechs Monate nach Reha-<br />

Ende die Prioritäten bezüglich <strong>der</strong> Informationsquellen zu Gesundheits<strong>in</strong>formationen<br />

wie auch die Inanspruchnahme <strong>von</strong> Nachsorgeaktivitäten.<br />

Tabelle 50: Vergleich <strong>der</strong> Inanspruchnahme <strong>von</strong> Unterstützung zu T1 und T3<br />

Inanspruchnahme <strong>von</strong><br />

Unterstützungsangeboten<br />

im Längsschnitt (T1 und<br />

KONT n=69<br />

T3) Anzahl Spalten%<br />

Selbsthilfegr. 1<br />

ja<br />

Selbsthilfegr. 3 ja<br />

Beratungsstelle1 ja<br />

Beratungsstelle3 ja<br />

Sportgruppe 1 ja<br />

Sportgruppe 3 ja<br />

Psychother. 1 ja<br />

Psychother. 3 ja<br />

Sonstiges 1 ja<br />

Sonstige 3 ja<br />

ke<strong>in</strong> Angebot 1 ja<br />

ke<strong>in</strong> Angebot 3 ja<br />

Gruppenzuordnung<br />

INTlang n=25<br />

Anzahl Spalten%<br />

148<br />

INTkurz n=41<br />

Anzahl Spalten%<br />

5 7,2% 3 12,0% 4 9,8%<br />

4 5,8% 5 20,0% 4 9,8%<br />

10 14,5% 3 12,0% 4 9,8%<br />

7 10,1% 1 4,0% 3 7,3%<br />

4 5,8% 2 8,0% 5 12,2%<br />

1 1,4% 3 12,0% 3 7,3%<br />

11 15,9% 3 12,0% 6 14,6%<br />

10 14,5% 7 28,0% 10 24,4%<br />

2 2,9% 2 8,0% 2 4,9%<br />

36 52,2% 18 72,0% 23 56,1%<br />

43 62,3% 17 68,0% 24 58,5%<br />

23 33,3% 1 4,0% 11 26,8%<br />

In Sonstiges wurden die zu T3 aufgenommenen Variablen Entspannungsübungen und –<br />

kurse e<strong>in</strong>bezogen, die zu T1 nicht abgefragt wurden, um e<strong>in</strong>e Vergleichbarkeit gewährleisten<br />

zu können.<br />

Während sich die Untersuchungsgruppen zu T1 h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> <strong>in</strong> Anspruch genommenen<br />

Nachsorgemaßnahmen nicht signifikant unterscheiden, nehmen <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen<br />

im Vergleich zur Kontrollgruppe zu T3 signifikant häufiger<br />

Selbsthilfegruppen und Sportgruppen für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen wahr (SH:<br />

p = .04*, Sport: p = .02*, beides: Mann-Whitney-Test). Die Anzahl <strong>der</strong>er, die kei-


Ergebnisdarstellung<br />

ne Maßnahme <strong>in</strong> Anspruch nimmt, ist zu T3 signifikant kle<strong>in</strong>er bei den <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen<br />

(p = .004**, Mann-Whitney-Test).<br />

Im Längsschnittvergleich verbessern sich alle Gruppen signifikant im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die Variable „Sonstiges“ (alle Gruppen: p = .000***, Wilcoxon-Test). Dies<br />

bedeutet <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e e<strong>in</strong>e hohe Inanspruchnahme <strong>von</strong> Entspannungskursen und<br />

die Durchführung solcher Übungen zu Hause. Diese Variablen wurden ausschließlich<br />

zu T3 explizit e<strong>in</strong>bezogen und somit hier unter die Kategorie „Sonstiges“<br />

subsummiert.<br />

Zudem s<strong>in</strong>kt die Zahl <strong>der</strong>er, die sich um ke<strong>in</strong>erlei Unterstützungsangebote kümmern<br />

zwischen T1 und T3 <strong>in</strong> allen Gruppen signifikant (KONT: p = .001***,<br />

INTlang: p = .000***, INTkurz: p = .002**, Wilcoxon-Test).<br />

Zählt man die Unterschiede zwischen den <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> Anspruch genommenen<br />

Angeboten zwischen T1 und T3 jeweils aus, so ergibt sich hier, dass die Differenz<br />

<strong>der</strong> Aktivitäten zwischen T1 und T3 bei den <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen im Vergleich<br />

mit <strong>der</strong> Kontrollgruppe signifikant größer ist. Bei den <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen ist<br />

<strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>e größere Zunahme zu beobachten.<br />

Abbildung 15: Differenz <strong>der</strong> <strong>in</strong> Anspruch genommenen Aktivitäten zwischen T1 und T3<br />

(INTlang und KONT)<br />

Prozent<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Inanspruchnahme Maßnahmen<br />

zu T3, n=94<br />

-2<br />

-1<br />

0<br />

Differenz Unterstützung t3 - t1<br />

p = .018* (Mann-Whitney-Test)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

<strong>Internet</strong>nutzung<br />

ke<strong>in</strong>e Kursteilnahme<br />

<strong>Internet</strong>nutzung<br />

nach 6 Monaten<br />

149


Ergebnisdarstellung<br />

Tabelle 51: Vergleich <strong>der</strong> Informationsquellen zu T1 und T3<br />

Inanspruchnahme <strong>von</strong><br />

Informationsquellen im<br />

KONT n=69<br />

Längsschnitt (T1 und T3) Anzahl Spalten%<br />

Zeitungen/Zeitschr. 1<br />

Zeitungen/Zeitschr3<br />

Rundfunk/TV 1<br />

Rundfunk/TV 3<br />

Bücher 1<br />

Bücher 3<br />

<strong>Internet</strong> 1<br />

<strong>Internet</strong> 3<br />

Ärzte 1<br />

Ärzte 3<br />

Psychotherapeuten 1<br />

Psychotherapeuten 3<br />

Pflegepersonal 1 a<br />

Beratungsstellen 1<br />

Beratungsstellen 3<br />

Selbsthilfegruppen 1<br />

Selbsthilfegruppen 3<br />

Betroffene 1<br />

Betroffene 3<br />

Angehörige/Freunde1<br />

Angehörige/Freunde3<br />

gar nicht 1<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

Untersuchungsgruppen<br />

INTlang n=25<br />

Anzahl Spalten%<br />

150<br />

INTkurz n=41<br />

Anzahl Spalten%<br />

43 63,2% 18 72,0% 30 73,2%<br />

46 67,6% 20 80,0% 30 73,2%<br />

40 58,8% 18 72,0% 32 78,0%<br />

46 67,6% 15 60,0% 29 70,7%<br />

37 54,4% 21 84,0% 25 61,0%<br />

28 41,2% 18 72,0% 16 39,0%<br />

2 2,9% 8 32,0% 1 2,4%<br />

3 4,4% 18 72,0% 4 9,8%<br />

55 80,9% 21 84,0% 34 82,9%<br />

56 82,4% 16 64,0% 31 75,6%<br />

7 10,3% 2 8,0% 5 12,2%<br />

6 8,8% 2 8,0% 4 9,8%<br />

4 5,9% 1 4,0% 6 14,6%<br />

6 8,8% 3 12,0% 4 9,8%<br />

5 7,4% 4 16,0% 1 2,4%<br />

3 4,4% 1 4,0% 5 12,2%<br />

2 2,9% 5 20,0% 4 9,8%<br />

19 27,9% 9 36,0% 18 43,9%<br />

18 26,5% 9 36,0% 15 36,6%<br />

17 25,0% 6 24,0% 7 17,1%<br />

15 22,1% 2 8,0% 5 12,2%<br />

1 1,5% 0 ,0% 0 ,0%<br />

gar nicht 3<br />

ja<br />

1 1,5% 0 ,0% 0 ,0%<br />

a. <strong>Das</strong> Pflegepersonal wurde zu T3 <strong>von</strong> ke<strong>in</strong>er Patient<strong>in</strong> an Informationsquelle angegeben.<br />

Hier zeigt sich zum e<strong>in</strong>en, dass sich das <strong>Internet</strong> nach dem Kurs bei den Langnutzer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>als</strong> Informationsquelle etablieren konnte.<br />

<strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen geben signifikant häufiger <strong>als</strong> die an<strong>der</strong>en Gruppen bereits<br />

zu T1 und auch zu T3 das <strong>Internet</strong> und Bücher <strong>als</strong> Informationsmedien an, zu<br />

T3 kommen hier Selbsthilfegruppen h<strong>in</strong>zu (<strong>Internet</strong>: p = .000***; Bücher<br />

p = .009**, SH: p = .006**, alles: Mann-Whitney-Test).<br />

Im Längsschnitt nun nennen die <strong>Internet</strong>weiternutzer<strong>in</strong>nen das <strong>Internet</strong> signifikant<br />

häufiger zu T3 <strong>als</strong> zu T1 (p = .004**, Wilcoxon-Test), h<strong>in</strong>gegen werden Ärzte zu<br />

T3 <strong>von</strong> <strong>der</strong> Gruppe signifikant seltener <strong>als</strong> Informationsquelle angegeben<br />

(p = .02*, Wilcoxon-Test). In <strong>der</strong> Kontrollgruppe und bei den Kurznutzer<strong>in</strong>nen<br />

zeigen sich <strong>in</strong> den Bereichen ke<strong>in</strong>e signifikanten Än<strong>der</strong>ungen; allerd<strong>in</strong>gs nennen


Ergebnisdarstellung<br />

diese Patient<strong>in</strong>nen Bücher zu T3 noch seltener <strong>als</strong> Informationsmedium <strong>als</strong> zu T1<br />

(<strong>in</strong> beiden Gruppen: p = .02*, Wilcoxon-Test).<br />

5.2.3.5 Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> logistischen Regression soll untersucht werden, ob bzw. durch welche<br />

Variablen die Verän<strong>der</strong>ung des Inanspruchnahmeverhaltens <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich unterstützen<strong>der</strong> Angebote (z. B. Selbsthilfe, Sportgruppen) nach<br />

Reha-Ende vorhergesagt werden kann.<br />

Als abhängige Variable wird die Differenz <strong>der</strong> Aktivitäten zwischen Reha-Beg<strong>in</strong>n<br />

und sechs Monate nach Reha-Ende h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Inanspruchnahme <strong>der</strong> genannten<br />

Angebote gewählt (weniger o<strong>der</strong> gleich bleibende Anzahl an Aktivitäten<br />

versus mehr Aktivitäten) . Als unabhängige Variablen wurden Alter, Sozi<strong>als</strong>chicht<br />

und die <strong>Internet</strong>nutzung nach sechs Monaten h<strong>in</strong>zugenommen.<br />

In <strong>der</strong> logistischen Regression wurde die backward selection gewählt (n = 83 <strong>von</strong><br />

n = 135 Fällen <strong>in</strong> die Analyse e<strong>in</strong>bezogen) (siehe dazu auch: Anhang).<br />

Tabelle 52: Logistische Regression zur Vorhersage <strong>der</strong> Aktivitätssteigerung zu T3<br />

Variable B (Rohgewichte) Exp(B) Odds Ratio p (Signifikanz)<br />

Alter ,029 1,030 ,225 ns.<br />

Sozi<strong>als</strong>chicht ,127 1,135 ,857 ns.<br />

<strong>Internet</strong>nutzung nach<br />

sechs Monaten 1<br />

1,079 2,943 ,047*<br />

1 Referenzkategorie: Patient<strong>in</strong>nen, die nicht am <strong>Internet</strong>kurs teilnahmen und solche, die das<br />

<strong>Internet</strong> nach ihrer Kursteilnahme nicht weiter nutzten.<br />

Diese Ergebnisse können <strong>der</strong>art <strong>in</strong>terpretiert werden, dass Patient<strong>in</strong>nen, die nach<br />

Reha-Ende das <strong>Internet</strong> <strong>in</strong> den darauf folgenden sechs Monaten erkrankungsbezogen<br />

nutzen, e<strong>in</strong>e im Vergleich zu Patient<strong>in</strong>nen, die nicht am <strong>Internet</strong>kurs teilnehmen<br />

o<strong>der</strong> nur den Kurs besuchen, ohne das Medium weiter zu nutzen, 2,9-fach<br />

höhere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit haben, sechs Monate nach Reha-Ende mehr unterstützende<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen <strong>als</strong> zu Reha-Beg<strong>in</strong>n.<br />

5.2.3.6 Zusammenfassung <strong>der</strong> Längsschnittanalyse<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Datenanalyse im Längsschnitt ergeben sich für die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Untersuchungsgruppen folgende Verlaufsprofile.<br />

Patient<strong>in</strong>nen, die nach <strong>der</strong> Teilnahme am <strong>Internet</strong>kurs das Medium weiterh<strong>in</strong> nutzen,<br />

zeigen sechs Monate nach Entlassung deutliche H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e Aktivie-<br />

151


Ergebnisdarstellung<br />

rung. Dies drückt sich am auffälligsten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zur Kontrollgruppe signifikant<br />

größeren Zunahme <strong>der</strong> Beteiligung an Nachsorgeangeboten <strong>in</strong>sgesamt zwischen<br />

Reha-Beg<strong>in</strong>n und dem Nachbefragungszeitpunkt aus. Zu T3 nehmen die <strong>Internet</strong>frauen<br />

signifikant häufiger <strong>als</strong> die Kontrollpatient<strong>in</strong>nen Selbsthilfegruppen und<br />

Sportgruppen <strong>in</strong> Anspruch; <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>er, die ke<strong>in</strong>e Maßnahme wahrnehmen<br />

s<strong>in</strong>kt im Verlauf signifikant.<br />

Zugleich wird das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> gesundheitsbezogene Informationsquelle <strong>von</strong> den<br />

<strong>Internet</strong>langpatient<strong>in</strong>nen etabliert. Es rangiert an zweiter Stelle nach Zeitschriften/Zeitungen.<br />

Damit geht e<strong>in</strong>her, dass Ärzte zu T3 <strong>von</strong> den Surfer<strong>in</strong>nen signifikant<br />

seltener <strong>als</strong> Informationsquelle angegeben werden; sie wechseln vom ersten<br />

an den vierten Rangplatz. Möglicherweise steht damit <strong>der</strong> signifikant gesunkene<br />

Wert <strong>in</strong> <strong>der</strong> externalen Kontrollüberzeugung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>langgruppe im Zusammenhang.<br />

Dieser Wert steht für den Glauben daran, <strong>in</strong>wieweit an<strong>der</strong>e Personen<br />

(<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Ärzte, Pflegepersonal) Kontrolle über die eigene Gesundheit haben.<br />

Die beiden an<strong>der</strong>en Skalenwerte, die zur Operationalisierung des Empowerment-<br />

Konzeptes herangezogen wurden: <strong>in</strong>ternale Kontrollüberzeugung und Selbstwirksamkeitserwartung<br />

än<strong>der</strong>n sich nicht signifikant. Alle Skalenwerte liegen jedoch<br />

<strong>in</strong>sgesamt zu T3 im durchschnittlichen Bereich. In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>weiternutzer<strong>in</strong>nen<br />

s<strong>in</strong>d Verän<strong>der</strong>ungen primär auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Aktivierung erkennbar,<br />

sei es <strong>in</strong> Form unterstützen<strong>der</strong> Maßnahmen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>übung des neues Informationsmediums.<br />

Dies können H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>en Empowermentprozess se<strong>in</strong>.<br />

Im Kontrast dazu verän<strong>der</strong>t und verbessert sich für die Kontrollgruppe am auffälligsten<br />

<strong>der</strong> körperliche Zustand sowie die Funktionsskalen. Auch Schmerz und<br />

Erschöpfung haben stark nachgelassen. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Variablen, die zur Operationalisierung<br />

des Empowerment-Konzeptes herangezogen werden (Selbstwirksamkeitserwartung,<br />

<strong>in</strong>ternale und externale Kontrollüberzeugung), zeigt die Kontrollgruppe<br />

ke<strong>in</strong>e signifikanten Verän<strong>der</strong>ungen zwischen dem Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Reha<br />

und sechs Monate nach Entlassung. Auch bezüglich des Informationswunsches<br />

und <strong>der</strong> Nutzung spezifischer Informationsquellen s<strong>in</strong>d zwischen T1 und T3 ke<strong>in</strong>e<br />

starken Abweichungen festzustellen. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Nachbefragung erhöht<br />

sich allerd<strong>in</strong>gs im Vergleich zu T1 signifikant die Anzahl <strong>der</strong> Frauen, die Nachsorgeaktivitäten<br />

<strong>in</strong> Anspruch nehmen, wenn auch <strong>in</strong>sgesamt die Zunahme im Bereich<br />

unterstützen<strong>der</strong> Maßnahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>langgruppe signifikant größer ist.<br />

Schwieriger stellt sich die E<strong>in</strong>ordnung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen dar, die zwar am <strong>Internet</strong>kurs<br />

teilnahmen, jedoch das Medium später nicht weiter nutzen. H<strong>in</strong>sichtlich ihres<br />

Informations- und Aktivitätsverhaltens gleichen sie <strong>der</strong> Kontrollgruppe. Interessant<br />

ist jedoch, dass diese Gruppe zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Nachbefragung im Vergleich<br />

zur Kontrollgruppe signifikant häufiger angibt, nicht über ausreichende Informationen<br />

über Behandlung und Krankheit zu verfügen. Gleichzeitig s<strong>in</strong>ken die Werte<br />

des Fragebogens zur Kontrollüberzeugung signifikant ab. Sowohl <strong>der</strong> Glaube an<br />

152


Ergebnisdarstellung<br />

die eigene Kontrolle wie auch die an die Kontrolle <strong>von</strong> An<strong>der</strong>en bezüglich des<br />

Gesundheitszustandes nimmt ab. Möglicherweise ist dies e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis dafür, dass<br />

<strong>der</strong> durch die Teilnahme am <strong>Internet</strong>kurs erhoffte Zuwachs an erkrankungsbezogener<br />

Information nach Reha-Ende nicht weiter ausgebaut werden konnte, und<br />

Defizite im Informationsbedürfnis so bestehen bleiben.<br />

5.3 Auswertung <strong>der</strong> qualitativen Daten<br />

5.3.1 Auswertung <strong>der</strong> Interviews: <strong>Internet</strong>expert<strong>in</strong>nen<br />

5.3.1.1 Ausgangsbed<strong>in</strong>gung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Gespräche mit den zwischen Januar und Juli 2001 im Reha-Zentrum<br />

Lübben untergebrachten Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen geben 5 Frauen an, bereits<br />

über Erfahrungen im Umgang mit dem <strong>Internet</strong> zu verfügen. Diese Patient<strong>in</strong>nen<br />

nehmen aus diesem Grund nicht an <strong>der</strong> angebotenen <strong>Internet</strong>schulung teil. Entsprechend<br />

f<strong>in</strong>den sich im quantitativen Auswertungsteil zu diesen Patient<strong>in</strong>nen<br />

(INV, n = 5) ke<strong>in</strong>e Datenauswertungen. Drei dieser Frauen erklären sich auf<br />

Nachfrage zu e<strong>in</strong>em Interview über ihre Erfahrungen mit <strong>der</strong> Nutzung des <strong>Internet</strong>s<br />

im Rahmen ihrer Brustkrebserkrankung bereit. Da die nachfolgende Ausführung<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage lediglich dreier Leitfaden<strong>in</strong>terviews basiert, kann sie<br />

selbstverständlich nur <strong>als</strong> Ausschnitt <strong>der</strong> erfahrbaren Möglichkeiten betrachtet<br />

werden. <strong>Das</strong> Unterkapitel ist <strong>als</strong> ergänzendes qualitatives Material gedacht, das<br />

Möglichkeiten dessen aufzeigt, was im Hauptteil <strong>der</strong> Untersuchung im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Nachbefragung nicht möglich war, da dort die Patient<strong>in</strong>nen nur über e<strong>in</strong>en<br />

Zeitraum <strong>von</strong> sechs Monaten befragt werden konnten (siehe Interviewleitfaden im<br />

Anhang).<br />

5.3.1.2 Wirkung<br />

„Informationen wirken“ (Forbriger 2001/236) <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e, wenn es sich um Informationen<br />

über die eigene Erkrankung handelt. <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informations-<br />

<strong>als</strong> auch <strong>als</strong> Kommunikationsmedium bietet Möglichkeiten, im Verlauf <strong>der</strong> Brustkrebserkrankung<br />

im Leben <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen beruflich, privat aber auch im Arzt-<br />

Patienten-Verhältnis Wirkung zu zeigen (vgl. dazu Kapitel 2.2.3).<br />

Die Patient<strong>in</strong>nen erleben die Wirkung des <strong>Internet</strong> auf ihr privates, berufliches<br />

Leben wie auf ihr Verhältnis zu ihrem Arzt sehr unterschiedlich.<br />

Während Patient<strong>in</strong> A das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> ausschließlich unterstützend erlebt, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>in</strong> Bezug auf den Umgang mit ihrer Erkrankung, steht Patient<strong>in</strong> B dem<br />

Medium <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht eher ambivalent gegenüber, woh<strong>in</strong>gegen Patient<strong>in</strong> C<br />

153


Ergebnisdarstellung<br />

das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> umfangreiche Informationsquelle zwar schätzt, jedoch auch erhebliche<br />

Belastungen im Umgang mit <strong>der</strong> gewonnenen Information erlebt hat.<br />

Nach E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> ersten Patient<strong>in</strong> konnte sie durch die Nutzung <strong>von</strong> E-Mails<br />

den Kontakt zu ihrer Arbeitsstelle halten und somit zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes<br />

beitragen.<br />

„Mir hat das auch noch sehr geholfen während <strong>der</strong> Zeit, wo ich krank war, dass ich über<br />

das <strong>Internet</strong> über das Mailen Kontakt zu me<strong>in</strong>en Kollegen und zu me<strong>in</strong>em Chef gehalten<br />

hab. <strong>Das</strong> wäre mit Sicherheit sonst nicht so gelaufen.“ (Int. 1/7)<br />

Privat war es ihr möglich, durch Kontakte zu. an<strong>der</strong>en betroffenen Frauen, die im<br />

Chat geknüpft wurden, krankheitsspezifische Informationen auszutauschen und<br />

e<strong>in</strong> Netzwerk aufzubauen, das sie während ihrer Behandlungszeit (Chemotherapie<br />

und Strahlentherapie) <strong>in</strong>tensiv und verb<strong>in</strong>dlich unterstützte.<br />

„Und gerade während <strong>der</strong> Chemo und Bestrahlungszeit, wenn ich die Kiste nicht gehabt<br />

hätte, das sähe dann glaube ich e<strong>in</strong> bisschen an<strong>der</strong>s aus. [...] Ich komm immer wie<strong>der</strong><br />

auf me<strong>in</strong>en Chat zurück, kann nicht an<strong>der</strong>s. Da wurde das richtig organisiert: Du rufst<br />

montags an, du dienstags, du mittwochs [...] <strong>als</strong>o das hat mir psychisch unheimlich viel<br />

gegeben.“ (Int. 1/9)<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus empf<strong>in</strong>det sie das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Quelle <strong>der</strong> Erleichterung ihres Alltags,<br />

<strong>in</strong>dem sie beispielsweise Formulare <strong>von</strong> Ämtern herunterladen kann, und <strong>als</strong><br />

Möglichkeit des Empowerment, <strong>in</strong>dem sie über das <strong>Internet</strong> Zugang zu Informationen<br />

bekam (Gesetzestexte), die sie zur Durchsetzung ihrer Rechte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Behördenstreit<br />

nutzen konnte.<br />

„Ich hab mir das ganze Gesetz da [aus dem <strong>Internet</strong>] rausgeholt. [...] Ich konnte dem entsprechenden<br />

Stellenleiter das vorlegen. Der war ziemlich baff; ich habe gesagt: >>Hier<br />

die Gesetze sagen das und das


Ergebnisdarstellung<br />

„Ja, ich hatte mal, ich weiß jetzt gar nicht, war das im <strong>Internet</strong>, da wurde so`ne Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong><br />

München vorgestellt und die hatten da auch so`ne gewisse Therapie. [...] Me<strong>in</strong>e Mutti, die<br />

hat mich da auch gleich genervt: Du musst da h<strong>in</strong>fahren [...] und dann kriegste ne Spritze<br />

und dann ist <strong>der</strong> Fall erledigt und da hab ich gesagt: Nee, nee so funktioniert das überhaupt<br />

nicht.“ (Int.2/8)<br />

Im Verhältnis zu ihrer Ärzt<strong>in</strong> beobachtet die Patient<strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung,<br />

obwohl sie Informationen über ihre Erkrankung, auch solche aus dem <strong>Internet</strong>,<br />

<strong>in</strong> das Gespräch mit <strong>der</strong> Ärzt<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fließen lässt. Die Ärzte verhielten sich zwar<br />

kooperativ zu Fragen, reagierten jedoch verärgert auf undifferenzierte Informationen,<br />

die bei den Patient<strong>in</strong>nen f<strong>als</strong>che Hoffnungen weckten.<br />

„Die Ärzte s<strong>in</strong>d auch so`n bisschen verärgert immer darüber, dass solche Informationen<br />

immer e<strong>in</strong>e Art Hoffnung wecken o<strong>der</strong> eben e<strong>in</strong>en gewissen Anspruch auf Hilfe, <strong>der</strong> eben<br />

nicht zutreffend ist. [...] Aber dafür habe ich Verständnis, weil ich es mir erklären kann.“<br />

(Int. 2/8)<br />

Patient<strong>in</strong> C nutzt das <strong>Internet</strong> ausschließlich <strong>als</strong> Informationsquelle, und es ist e<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong> Haupt<strong>in</strong>formationsquellen <strong>in</strong> Bezug auf krankheitsbezogene Information. Sie<br />

schätzt das Medium <strong>als</strong> empfehlenswerte ergänzende Informationsquelle zu den<br />

Arztgesprächen, <strong>in</strong> denen oft nicht genug Zeit sei und <strong>in</strong> die sie ihre <strong>Internet</strong>ausdrucke<br />

mitnimmt, um die im <strong>Internet</strong> gefundenen empfohlenen Therapien mit <strong>der</strong><br />

eigenen zu vergleichen bzw. sich zu vergewissern, dass sie die für die optimale<br />

Therapie bekommt. Die Ärzt<strong>in</strong> reagiert kooperativ und erklärt <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> die<br />

Gründe für die gewählte Therapie.<br />

„Da hatte ich e<strong>in</strong>e gute Ärzt<strong>in</strong>, die dann darauf e<strong>in</strong>gegangen ist, warum jetzt dieses Hercept<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> diese neue wäre gar nicht möglich gewesen. Da hat sie mir auch gesagt, warum.<br />

[...] Man hat auch viele Anregungen und ich b<strong>in</strong> immer h<strong>in</strong>gegangen und habe<br />

nachgefragt, was ist mit <strong>der</strong> und <strong>der</strong> Therapie.“ (Int. 3/3.)<br />

Allerd<strong>in</strong>gs hatte die Suche nach detaillierten Informationen im <strong>Internet</strong> zur Folge,<br />

dass die Patient<strong>in</strong> mit Angst und Schlafstörungen reagierte.<br />

„Und je tiefer man dann auch re<strong>in</strong>gegangen ist <strong>in</strong> die ganze Sache, desto mehr Angst hat<br />

man gekriegt. Also ich b<strong>in</strong> da, hatte da Momente, wo ich richtig panisch geworden b<strong>in</strong><br />

und dass ich nachts nicht schlafen konnte. Und dann hab ich gesagt: Nee, jetzt ist<br />

Schluss.“ (Int. 3/3)<br />

5.3.1.3 Informationsmanagement<br />

Wenn das <strong>Internet</strong>, wie bereits aufgezeigt, <strong>als</strong> Informationsmedium Auswirkungen<br />

auf das Leben <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen haben kann, so stellt sich die Frage, welche Strategien<br />

die Patient<strong>in</strong>nen im Umgang mit <strong>der</strong> gesundheitsbezogenen Information<br />

entwickeln und <strong>in</strong> welchem Umfang sie zu welchem Zeitpunkt e<strong>in</strong> Bedürfnis nach<br />

Informationen zu ihrer Erkrankung haben. Von Interesse erschien auch die Frage,<br />

ob die Patient<strong>in</strong>nen Kriterien für die Beurteilung <strong>der</strong> Qualität <strong>von</strong> Gesundheits<strong>in</strong>formationen<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aus dem <strong>Internet</strong> entwickelten. Gerade diese Frage ist<br />

e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> am <strong>in</strong>tensivsten diskutierten zum Thema <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informationsmedium<br />

für Patient<strong>in</strong>nen und Patienten (vgl. Kap. 4.5). Gerade im Falle chronischer<br />

Erkrankung, die e<strong>in</strong> hohes Sterberisiko bergen, wie es Krebserkrankungen s<strong>in</strong>d,<br />

155


Ergebnisdarstellung<br />

stellt sich die Frage, wann und wie viel Information für welche Patient<strong>in</strong> hilfreich<br />

se<strong>in</strong> kann.<br />

Bei den befragten Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen sche<strong>in</strong>t bezüglich <strong>der</strong> Strategie des Informationsmanagements<br />

e<strong>in</strong>e grundsätzliche Struktur vorzuherrschen. Alle Frauen<br />

möchten grundlegende Informationen über ihre Erkrankung bekommen und haben<br />

diese zu Beg<strong>in</strong>n ihrer Erkrankung über unterschiedliche Medien erhalten (Broschüren<br />

im Krankenhaus, Austausch mit an<strong>der</strong>en Betroffenen im Krankenhaus,<br />

Buch über Brustkrebs, Fernsehen, <strong>Internet</strong>). <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> schätzen sie nun <strong>als</strong><br />

Medium, um gezielt vertiefende Informationen über spezielle und spezifische<br />

Fragen zu bekommen. Dieses Bedürfnis nach krankheits- o<strong>der</strong> therapiebezogenen<br />

Informationen hält jedoch bei allen nicht dauerhaft an, son<strong>der</strong>n f<strong>in</strong>det aus unterschiedlichen<br />

Gründen e<strong>in</strong>en Schlusspunkt, sei es, weil die Informationen ängstigen,<br />

weil <strong>der</strong> „Pegel erreicht“ ist o<strong>der</strong> weil man sich „nicht ewig mit <strong>der</strong> Krankheit<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen“ möchte. Wenn die Patient<strong>in</strong>nen auf H<strong>in</strong>weise stoßen, die<br />

e<strong>in</strong>e neue Therapie betreffen, machen sie sich wie<strong>der</strong> auf die Suche nach gezielten<br />

Antworten und nutzen dafür häufig auch das <strong>Internet</strong>. Diese Suche hat auch den<br />

Zweck <strong>der</strong> Beruhigung, wenn sich die Informationen aus dem <strong>Internet</strong> mit <strong>der</strong> eigenen<br />

Therapie decken.<br />

Im Folgenden wird dieser Punkt bei je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Patient<strong>in</strong> ausführlicher untersucht.<br />

Da die Patient<strong>in</strong> A das <strong>Internet</strong> sowohl <strong>in</strong>formativ <strong>als</strong> auch kommunikativ nutzt,<br />

verfolgt sie beim Informationsmanagement zwei Strategien. Wenn sie z. B. H<strong>in</strong>weise<br />

<strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Betroffenen im Chat bekommt, bleibt sie zum e<strong>in</strong>en mit den<br />

Betroffenen weiterh<strong>in</strong> im Austausch, zum an<strong>der</strong>en nutzt sie Metasuchmasch<strong>in</strong>en 66 ,<br />

um über Suchbegriffe die Informationen zu vertiefen. Sie schaut sich dabei die<br />

Kurzbeschreibung <strong>der</strong> angezeigten L<strong>in</strong>ks an, um zu entscheiden, was thematisch<br />

<strong>in</strong>teressant ersche<strong>in</strong>t und liest die Seiten, die thematisch passen. Wenn sie Begriffe<br />

(z. B. mediz<strong>in</strong>ische) auf den Sites nicht versteht, sucht sie nach Erläuterungen<br />

ebenfalls wie<strong>der</strong> über Suchmasch<strong>in</strong>en. Auf diese Weise hat sie vor ihrem<br />

Aufenthalt <strong>in</strong> Lübben die Therapieangebote e<strong>in</strong>zelner Reha-Kl<strong>in</strong>iken verglichen.<br />

„Wenn ich was nicht richtig weiß, dann geh ich wie<strong>der</strong> zurück und gebe den Begriff wie<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong> und hol mir dann da das Wissen, worum es dann da geht. Und dann geh ich weiter,<br />

<strong>als</strong>o dann geh ich bis auf den tiefen Grund.“ (Int.1/5)<br />

Danach befragt sie ihren Arzt zu den gefundenen Informationen.<br />

E<strong>in</strong>e ‚Liebl<strong>in</strong>gsseite’ zum Thema Brustkrebs hat die Patient<strong>in</strong> nicht, weil sie das<br />

<strong>Internet</strong> o<strong>der</strong> genauer Suchmasch<strong>in</strong>en zur Beantwortung ganz spezifischer Fragen<br />

nutzt. Die Qualität dieser ständig wechselnden Seiten beurteilt sie danach, ob die<br />

enthaltenen Informationen <strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d. Ihr Empf<strong>in</strong>den entscheidet dabei über<br />

66 Es handelt sich dabei um Suchmasch<strong>in</strong>en, die wie<strong>der</strong>um weitere Suchmasch<strong>in</strong>en <strong>in</strong> die<br />

Recherche e<strong>in</strong>beziehen.<br />

156


Ergebnisdarstellung<br />

die Glaubhaftigkeit <strong>der</strong> Inhalte, die ihr <strong>in</strong>sgesamt nicht weniger glaubhaft ersche<strong>in</strong>en<br />

<strong>als</strong> Zeitungsartikel.<br />

„Gut, dass es nun auch Seiten gibt, wo wenig Info drauf ist, dann lass ich die l<strong>in</strong>ks liegen<br />

und geh zur nächsten. [...] Also da entscheide ich nach me<strong>in</strong>em Empf<strong>in</strong>den, ist das jetzt<br />

glaubhaft o<strong>der</strong> nicht.“ (Int. 1/5,6)<br />

Bezüglich des Informationsbedürfnisses hält sie den Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Erkrankung für<br />

e<strong>in</strong>en wichtigen Zeitpunkt für Informationen mediz<strong>in</strong>ischer und sozialrechtlicher<br />

Art, die im Krankenhaus nach ihrer Erfahrung zu wenig zur Verfügung stehen.<br />

Dort bekam sie die meisten Informationen <strong>von</strong> ihren Mitpatient<strong>in</strong>nen, hatte das<br />

<strong>Internet</strong> noch nicht zur Verfügung. Während sie sich jedoch zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Erkrankung<br />

mit Grund<strong>in</strong>formationen zufrieden gegeben hat, möchte sie nun, nach<br />

dem Wie<strong>der</strong>auftreten des Brustkrebses noch genauere Informationen zur Verfügung<br />

haben. Nach e<strong>in</strong>er Weile lässt das Bedürfnis nach und sie verfolgt ausschließlich<br />

gezielt H<strong>in</strong>weise. Für diese Möglichkeit schätzt sie das <strong>Internet</strong>.<br />

„Die erste Erkrankung liegt acht Jahre zurück, da hab ich nur mal so, <strong>als</strong>o was ich schon<br />

kannte, wurde bestätigt. Da b<strong>in</strong> ich wirklich nicht tiefer gegangen, weil ich dachte, das<br />

Thema ist erst mal für dich erledigt. Und <strong>als</strong> ich dann wie<strong>der</strong> erkrankte, da hab ich dann<br />

wie<strong>der</strong> neue Informationen gesucht. [...] Ich hab während me<strong>in</strong>er Krankheit 12-14 Stunden<br />

teilweise davor gesessen. <strong>Das</strong> war so <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Kontakt nach außen. [...] Ich will<br />

mich auch nicht ewig mit <strong>der</strong> Krankheit beschäftigen, das tue ich auch nicht. <strong>Das</strong> ist jetzt<br />

erst mal wie<strong>der</strong> so weit abgeschlossen, und dann ist das Thema erst mal wie<strong>der</strong> durch,<br />

es sei denn, ich hör <strong>von</strong> irgendwo wie<strong>der</strong> irgendwas, [...] dann fange ich wie<strong>der</strong> an und<br />

<strong>in</strong>formiere mich.“ (Int. 1/3,8,11)<br />

Patient<strong>in</strong> B sucht wie Patient<strong>in</strong> A im <strong>Internet</strong> nach Stichworten über Suchmasch<strong>in</strong>en,<br />

jedoch führen sie oft an<strong>der</strong>e H<strong>in</strong>weise aus an<strong>der</strong>en Medien dort h<strong>in</strong> (z. B.<br />

Fernsehen). Sie verzahnt dabei unterschiedliche Medien (<strong>Internet</strong>, Bücher, Fernsehen),<br />

wobei das <strong>Internet</strong> nicht das wichtigste Medium ist. Auch sie hat ke<strong>in</strong>e<br />

Liebl<strong>in</strong>gssite, die sie häufiger konsultiert, son<strong>der</strong>n sucht gezielt, weil sie das <strong>Internet</strong><br />

<strong>als</strong> differenzierte Informationsquelle ansieht, die spezifische Fragen beantworten<br />

kann. Für den Überblick liest sie lieber Bücher. <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> liefert Aspekte,<br />

die sie <strong>in</strong> ihr ‚Wissensmosaik’ e<strong>in</strong>bauen kann. Sie nutzt die gefundene Information<br />

zur Bestätigung <strong>der</strong> eigenen Therapie. Bei den Sites ist ihr die Gestaltung<br />

unwichtig, wichtig ist <strong>der</strong> Inhalt, wo sie am meisten Wert auf praktische<br />

Tipps o<strong>der</strong> wissenschaftliche Studien legt. Nachteilig bei ihrer Suchstrategie empf<strong>in</strong>det<br />

sie, dass man bei <strong>der</strong> Fülle an Informationen aus dem <strong>Internet</strong> leicht Wichtiges<br />

übersieht. An<strong>der</strong>e bittet sie nicht, für sie Informationen im <strong>Internet</strong> zu suchen.<br />

„Also ich wusste ja wie gesagt vorher schon so`n bisschen und tja, weiß auch, dass die<br />

Krankheit da unterschiedliche Facetten und Aspekte hatte und das hat sich dann irgendwie<br />

zu so`m Mosaik zusammengebaut. [...] <strong>Das</strong> g<strong>in</strong>g dann auch verzahnter. <strong>Das</strong> tauchte<br />

ja auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur immer wie<strong>der</strong> auf.“ (Int. 2/3,4)<br />

In Bezug auf die Beurteilung <strong>der</strong> Qualität <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>seiten sieht sich die Patient<strong>in</strong><br />

durch ihren Beruf geübt. Sie klickt erst mal alles weg, was ihr unwichtig ersche<strong>in</strong>t.<br />

Sie sagt, man lerne <strong>als</strong> Patient<strong>in</strong>, bei Informationen e<strong>in</strong>e Vorsicht zu entwickeln,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn so genannte Wun<strong>der</strong>mittel beschrieben werden, weil<br />

man mittlerweile wisse, welche komplizierten Forschungsprozesse dah<strong>in</strong>ter stün-<br />

157


Ergebnisdarstellung<br />

den. Informationen werden dann eher mit kritischer Gelassenheit aufgenommen.<br />

Genauso müsse man über die Zeit das Befragen des Arztes lernen.<br />

„Mittlerweile hat man natürlich auch erfahren [...] dass es offenbar ke<strong>in</strong>e Wun<strong>der</strong>mittel<br />

gibt, son<strong>der</strong>n eher Verschiedenes e<strong>in</strong>e Rolle spielt. [...] Man hat dann auch gelernt, das<br />

irgendwie <strong>in</strong> gewisser Weise zu bewerten. Ja, irgendwie dass man das mit so´ner Gelassenheit<br />

sieht.“ (Int. 2/7)<br />

Nach den langen Tagen am Arbeitsplatz mit dem <strong>Internet</strong>, möchte sie zu Hause<br />

eher Abwechslung. Dennoch ist ihr Informationsbedarf am Anfang im Krankenhaus<br />

und zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Chemotherapie am größten gewesen. Sie ist <strong>in</strong>teressiert<br />

an Grund<strong>in</strong>formationen, kennt aber e<strong>in</strong>en Sättigungsgrad, <strong>der</strong> abhängig ist sowohl<br />

vom psychischen Zustand <strong>als</strong> auch <strong>von</strong> <strong>der</strong> Erkrankungsphase. Für die Patient<strong>in</strong><br />

hängt <strong>der</strong> Informationsbedarf auch <strong>von</strong> <strong>der</strong> zeitweiligen Krankheitsbewältigungsstrategie<br />

ab, denn <strong>als</strong> sie sich mit <strong>der</strong> Krankheit arrangiert hatte, ließ das Informationsbedürfnis<br />

nach. Insgesamt aber vervollständigen Informationen eher das Bild,<br />

<strong>als</strong> dass sie Angst vermitteln. Sie hat bei <strong>der</strong> Suche <strong>der</strong> Informationen im <strong>Internet</strong><br />

e<strong>in</strong>en Bedarf an praktischen Tipps, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zu den Themen Ernährung und<br />

Stress, eher <strong>als</strong> an wissenschaftlichen Studien.<br />

„Also man wollte Informationen haben, aber wenn das irgendso`n Pegel erreicht hatte, ja,<br />

wollte man auch eigentlich nichts mehr hören. <strong>Das</strong> ist auch unterschiedlich <strong>in</strong> den Phasen<br />

gewesen, je nach dem, wie man so psychisch drauf war. Sowohl im Krankenhaus <strong>als</strong><br />

auch <strong>als</strong> es dann mit <strong>der</strong> Chemo losg<strong>in</strong>g, <strong>als</strong>o da war das dann ganz stark [Informationsbedürfnis]<br />

und dann, <strong>als</strong> man sich selber damit angefreundet o<strong>der</strong> abgefunden hatte, je<br />

nach dem, wie mans sieht, ließ das dann auch nach.“ (Int. 2/2)<br />

Die dritte Patient<strong>in</strong> gibt im Gegensatz zu den beiden an<strong>der</strong>en Patient<strong>in</strong>nen an,<br />

häufiger e<strong>in</strong>e Website aufzusuchen, die ihr beson<strong>der</strong>s gefällt. Für sie ist das <strong>Internet</strong><br />

e<strong>in</strong>e wichtige Informationsquelle im Zusammenhang mit ihrer Brustkrebserkrankung,<br />

dem sie sich entgegen <strong>der</strong> ursprünglichen Absicht (das <strong>Internet</strong> hatten<br />

sie für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> angeschafft) auch zur Recherche zu ihrer Erkrankung geme<strong>in</strong>sam<br />

mit ihrem Ehemann genähert hatte.<br />

Die Patient<strong>in</strong> fand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Buch e<strong>in</strong> Gesundheitsportal, das sie zum Ausgangspunkt<br />

für ihre <strong>Internet</strong>recherche zum Thema Brustkrebs machte. Sie hat die angegebenen<br />

Sites systematisch durchgesehen und g<strong>in</strong>g auch Querverweisen nach.<br />

Schlechte <strong>Internet</strong>adressen streicht sie, gute schreibt sie sich auf. So sucht sie <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

nach Therapien aber auch nach Adressen <strong>von</strong> Beratungsstellen. Sie<br />

sucht gezielt Studien zu Brustkrebs, die im <strong>Internet</strong> veröffentlicht s<strong>in</strong>d und nicht<br />

nach Erfahrungsberichten <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Betroffenen. Dabei wurde die URL e<strong>in</strong>er<br />

Universität zu ihrer Liebl<strong>in</strong>gssite, die sie häufiger aufsucht.<br />

„Also das erste Mal hatte ich mir so`n Buch gekauft und da war so´ne <strong>Internet</strong>adresse<br />

dr<strong>in</strong>. Ja, und dann hab ich eigentlich nur noch die Diagnose e<strong>in</strong>gegeben und hab mir alles<br />

nach und nach rausgesucht. Alles was da zu den Stichworten kam, b<strong>in</strong> ich dann sukzessive<br />

durchgegangen. [...] <strong>Das</strong> verzweigt sich dann ja immer weiter. Die [Adressen]<br />

stehen ja dann mit dr<strong>in</strong>: Krebshilfe s<strong>in</strong>d ja mit dr<strong>in</strong>ne. Aber eigentlich mehr Beratung, Information,<br />

was eben gemacht wird: Strahlentherapie, Chemotherapie.“ (Int. 3/2)<br />

Die Verständlichkeit <strong>der</strong> Seiten für mediz<strong>in</strong>ische Laien ist für die Patient<strong>in</strong> das<br />

Kriterium zur Qualitätsbeurteilung, wenn sie im <strong>Internet</strong> recherchiert.<br />

158


Ergebnisdarstellung<br />

„Ich mach das so: Ich geh re<strong>in</strong> und ich merke dann schon, wenn ich oben anfange zu lesen<br />

und ich verstehe das e<strong>in</strong>fach nicht, weil das zu umständlich formuliert ist o<strong>der</strong> viele<br />

mediz<strong>in</strong>ische o<strong>der</strong> late<strong>in</strong>ische Ausdrücke s<strong>in</strong>d, da gehe ich dann raus und zurück und gucke<br />

dann wie<strong>der</strong> das nächste. So arbeitet man sich sukzessive nach vorne. Erst mal allgeme<strong>in</strong><br />

und dann wird gestrichen. Und die guten Adressen die hab ich mir rausgeschrieben,<br />

dass ich immer noch mal nachgucken kann.“ (Int. 3/5)<br />

Die Patient<strong>in</strong> hatte vor <strong>der</strong> Operation und Chemotherapie ke<strong>in</strong>e Zeit zur Recherche<br />

nach <strong>in</strong>dikationsspezifischen Informationen, so dass sie im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> nachgelesen<br />

hat, z. B. welche <strong>Bestandteil</strong>e ihre Chemotherapie hatte. Sie sucht im <strong>Internet</strong><br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Informationen zu Therapien und <strong>der</strong>en Nebenwirkungen.<br />

Wichtig s<strong>in</strong>d aber auch Informationen, die nach Erfahrung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> ihr sonst<br />

verschwiegen werden, wie z. B. Studien zu Überlebenszeiten. So s<strong>in</strong>d ihr <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

wissenschaftliche Studien wichtig; Erfahrungsberichte vermeidet sie zu<br />

lesen. Die Patient<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong>en Bedarf an gesicherter Information, <strong>der</strong> für Patienten<br />

verständlich aufbereitet ist.<br />

„Also am hilfreichsten fand ich die Studie <strong>von</strong> <strong>der</strong> Uni Jena, weil da alles, da steht alles<br />

dr<strong>in</strong>: Behandlung, Schemata, Chemotherapie, Bestrahlung. Fand ich am hilfreichsten. Die<br />

haben e<strong>in</strong>e Studie gemacht über Lebenserwartung <strong>in</strong> Abhängigkeit Metastasen – ke<strong>in</strong>e<br />

Metastasen und so weiter und so fort. <strong>Das</strong>s man erst mal so´n Gefühl kriegt, wie viel geben<br />

sie e<strong>in</strong>em, sagt e<strong>in</strong>em ja ke<strong>in</strong>er, so ungefähr. Da kann man dann wie<strong>der</strong> neue Kraft<br />

schöpfen.“ (Int. 3/2)<br />

Diese Tiefe an Information führte bei <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> zu Angst und Schlafstörungen,<br />

so dass die Informationssuche reduziert wurde und jetzt eher gezielt nach <strong>der</strong> Beantwortung<br />

<strong>von</strong> Fragen gesucht wird.<br />

„Und je tiefer man dann auch re<strong>in</strong>gegangen ist <strong>in</strong> die ganze Sache, desto mehr Angst hat<br />

man gekriegt. [...] Ich hab den Computer erst mal ausgemacht. Ja, und mit me<strong>in</strong>em Mann<br />

hab ich auch viel darüber gesprochen. <strong>Das</strong> betrifft ja nun die ganze Familie. Die haben<br />

auch gesagt: Dann hör auf, dann lies das e<strong>in</strong>fach nicht weiter. Verarbeite das erst mal<br />

und wenn du dich wie<strong>der</strong> stabilisiert hast, dann guckste weiter.“ (Int. 3/3,6)<br />

5.3.1.4 Kommunikation und Selbsthilfe (per <strong>Internet</strong>)<br />

Neben Angeboten zur Information bietet das <strong>Internet</strong> unterschiedliche Möglichkeiten<br />

zur kommunikativen Nutzung. Neben E-Mails gibt es auch zum Thema<br />

Brustkrebs spezielle Diskussionslisten/Mail<strong>in</strong>glisten o<strong>der</strong> Chats. Untersuchungen<br />

zu den kommunikativen Nutzungsmöglichkeiten des <strong>Internet</strong>s geben H<strong>in</strong>weise,<br />

dass kommunikative Dienste oftm<strong>als</strong> beson<strong>der</strong>s gut angenommen wurden (vgl.<br />

z. B. Flatley-Brennan 1998), an<strong>der</strong>e benennen Vorteile gegenüber an<strong>der</strong>en Kommunikationsmedien,<br />

wie Studien bei Patient<strong>in</strong>nen und Patienten zeigen konnten<br />

(vgl. z. B. We<strong>in</strong>berg et al. 1996).<br />

Die hier <strong>in</strong>terviewten Patient<strong>in</strong>nen äußern sich sehr unterschiedlich zu den kommunikativen<br />

Möglichkeiten des <strong>Internet</strong>s. Zwei <strong>der</strong> drei Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

nutzen das <strong>Internet</strong> kommunikativ durch Mails zum Kontakt mit Freunden, lehnen<br />

jedoch e<strong>in</strong>e Nutzung im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung deutlich ab. Nur<br />

e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen nutzt <strong>in</strong>tensiv neben E-Mails auch Chatangebote, allerd<strong>in</strong>gs<br />

159


Ergebnisdarstellung<br />

auch hier größtenteils zur alltäglichen Kommunikation ohne Gesundheits- Krankheitsbezug.<br />

Die Patient<strong>in</strong>nen haben zwar e<strong>in</strong> Kommunikationsbedürfnis h<strong>in</strong>sichtlich<br />

ihrer Brustkrebserkrankung, sie halten jedoch nicht unbed<strong>in</strong>gt das <strong>Internet</strong> für<br />

e<strong>in</strong> geeignetes Medium. Insgesamt fällt auf, dass bei den hier erwähnten Patient<strong>in</strong>nen<br />

mit dem zeitlichen Abstand zur Erstdiagnose Brustkrebs die Offenheit für<br />

e<strong>in</strong>en Austausch mit an<strong>der</strong>en Betroffenen zuzunehmen sche<strong>in</strong>t. Während Patient<strong>in</strong><br />

A bereits vor mehr <strong>als</strong> 5 Jahren diagnostiziert wurde, lebt Patient<strong>in</strong> B seit über e<strong>in</strong>em<br />

Jahr mit dem Brustkrebs und bei Patient<strong>in</strong> C liegt die Brustkrebsdiagnose erst<br />

e<strong>in</strong>ige Monate zurück. Parallel dazu nutzt Patient<strong>in</strong> A zwar ke<strong>in</strong>e expliziten Chatangebote<br />

für Frauen mit Brustkrebs, g<strong>in</strong>g jedoch <strong>in</strong> „ihrem“ Chat ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>em<br />

Austausch mit an<strong>der</strong>en Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen aus dem Weg, son<strong>der</strong>n nutzt<br />

sie für sich.<br />

Patient<strong>in</strong> B empf<strong>in</strong>det den Austausch mit an<strong>der</strong>en Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>als</strong> unterstützend<br />

und solidaritätsstiftend und gibt sich selbst überrascht, dass e<strong>in</strong> solcher<br />

Austausch Kraft spende anstatt Energie zu rauben. Sie sieht aber traditionelle<br />

Selbsthilfegruppen o<strong>der</strong> krankheitsbezogene Chats <strong>als</strong> Räume für Menschen, die<br />

Kontakte suchen. Sie selbst sieht sich <strong>als</strong> kontaktfreudig und habe ihre eigenen<br />

Räume für diesen Austausch im privaten Kreis.<br />

Patient<strong>in</strong> C h<strong>in</strong>gegen lehnt jeden Austausch über ihre Erkrankung ab; das sei noch<br />

zu frisch und müsse noch verdrängt werden. An<strong>der</strong>erseits tauscht sie sich mit e<strong>in</strong>er<br />

ebenfalls an Brustkrebs erkrankten Arbeitskolleg<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiv aus und schätzt<br />

diesen Kontakt <strong>als</strong> unersetzlich, weil an<strong>der</strong>e <strong>in</strong> diese Krankheitswelt ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick<br />

hätten.<br />

Für die Patient<strong>in</strong> A war <strong>der</strong> Chat <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Medium <strong>Internet</strong>. Seitdem hat<br />

sie ihre engsten Freunde im nicht-krankheitsbezogenen Chat kennen gelernt und<br />

nutzt ihn regelmäßig. Obwohl sie auch Frauen mit Brustkrebs im Chat kennen<br />

gelernt hat und sich mit diesen über Erkrankungserfahrungen austauscht, ist<br />

Brustkrebs nicht das vorherrschende Thema.<br />

„Und ich habe im Chat auch viele Frauen kennengelernt, die auch Brustkrebs haben und<br />

wir schreiben uns auch jetzt Mails o<strong>der</strong> telefonieren mal und tauschen auch Informationen<br />

aus. [...] <strong>Das</strong> spricht sich zum Teil auch rum, <strong>als</strong>o praktisch irgendwie wie auf´m<br />

Camp<strong>in</strong>gplatz [im Chat]. Man kennt die Leute, die wissen ja auch alles über e<strong>in</strong>en. Es<br />

wird getöttert, und das ist ja da auch wie im Leben auch und da b<strong>in</strong> ich auch schon <strong>von</strong><br />

an<strong>der</strong>en angesprochen worden, die die gleiche Krankheit haben, ob ich Lust hätte, mich<br />

mit denen mal zu unterhalten und mir gefällt das besser, <strong>als</strong> wenn ich irgendwo <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe gehen würde. Die Angebote gibt’s ja auch <strong>in</strong> Selbsthilfegruppen o<strong>der</strong> so was, da<br />

zieh ich das zu Hause vor. Da kann ich, wenn ich möchte und mit wem ich möchte.“ (Int.<br />

1/2)<br />

Die Vorteile des Chat gegenüber Selbsthilfegruppen sieht sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> möglichen<br />

Anonymität, <strong>der</strong> Möglichkeit, Grenzen leichter selber setzen zu können, den Zeitpunkt<br />

selber zu bestimmen und <strong>von</strong> zu Hause aus teilnehmen zu können. Im Chat<br />

muss sie sich nicht öffnen, kann Stimmungen auch mal kaschieren. Der Chat ist<br />

ke<strong>in</strong> Ersatz für persönlichen Kontakt und eher für die normale Kommunikation<br />

160


Ergebnisdarstellung<br />

zur Ablenkung da; wenn sie Menschen näher kennen lernen möchte, wählt sie erst<br />

E-Mails, dann das Telefon und später evtl. Besuche.<br />

„Und das f<strong>in</strong>de ich gerade das Schöne da dran [im Chat]. Erst mal gucken, wie man mit<br />

jemand klar kommt, ob man dem vielleicht vertraut o<strong>der</strong> nicht, und dann kann man ja immer<br />

noch offener se<strong>in</strong>. [...] Wenn man nicht möchte, dass jemand weiß, wie es e<strong>in</strong>em<br />

geht, dass man e<strong>in</strong>fach nur: Ach mir geht´s jetzt richtig mies, ich will mich ablenken. Man<br />

versucht dann, >>e<strong>in</strong>en auf fröhlich zu machen


Ergebnisdarstellung<br />

lasten. Und man vergleicht dann auch immer und das kann man e<strong>in</strong>fach nicht, denn je<strong>der</strong><br />

ist mit se<strong>in</strong>er Krebserkrankung <strong>in</strong>dividuell.“ (Int. 3/2,3,4)<br />

Trotz <strong>der</strong> im Chat möglichen Anonymität wäre ihr auch das zu nah, weil es auch<br />

e<strong>in</strong>e Form <strong>von</strong> Kontakt sei, auch wenn sie die Menschen nicht persönlich kenne.<br />

Sie möchte sich nicht mit an<strong>der</strong>en vergleichen; jede Krebserkrankung sei <strong>in</strong>dividuell.<br />

„Die tauschen sich da [im Chatroom] dann auch aus und schreiben sich dann auch: Mir<br />

geht’s so und so und mir geht’s so und so und das und das wurde wie<strong>der</strong> festgestellt.<br />

Und man baut zu den Leuten dann auch wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Kontakt auf, und das betrifft e<strong>in</strong>en<br />

dann auch selber. Man kennt ihn zwar nicht persönlich, aber man kennt ihn aus dem Medium.“<br />

(Int. 3/4)<br />

E-Mails nutzt sie für den Kontakt mit Freunden. Sie tauscht sich mit e<strong>in</strong>er an<br />

Brustkrebs erkrankten Arbeitskolleg<strong>in</strong> über ihre Krankheitserfahrungen aus und<br />

empf<strong>in</strong>det dies <strong>als</strong> sehr unterstützend und unersetzlich.<br />

„Ich hab da ne Arbeitskolleg<strong>in</strong>, die betrifft das auch und wir verstehen uns e<strong>in</strong>fach. Sie ist<br />

betroffen, ich b<strong>in</strong> betroffen. [...] Also wir helfen uns gegenseitig, ziehen uns da auch gegenseitig<br />

wie<strong>der</strong> hoch, wenn mal e<strong>in</strong> Loch ist und e<strong>in</strong>fach quatschen. [...] <strong>Das</strong> s<strong>in</strong>d die<br />

Erfahrungen, die man gemacht hat, und die hat eben ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er jetzt.“ (Int. 3/7)<br />

5.3.1.5 <strong>Das</strong> Erlernen <strong>der</strong> Technik <strong>Internet</strong><br />

Alle drei <strong>der</strong> befragten Patient<strong>in</strong>nen haben seit Jahren Erfahrung im Umgang mit<br />

Computern aufgrund ihres Arbeitsplatzes und schätzen das Erlernen <strong>der</strong> Nutzung<br />

des <strong>Internet</strong>s <strong>als</strong> unkompliziert e<strong>in</strong>, wenn man über Computervorerfahrung verfügt.<br />

Auch zu Hause haben die Patient<strong>in</strong>nen Zugang zum <strong>Internet</strong>. Die Motivation<br />

zur Beschäftigung mit dem <strong>Internet</strong> wurde zum Teil durch den Arbeitsplatz ausgelöst,<br />

<strong>der</strong> Computer zu Hause jedoch eher beispielsweise für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> angeschafft.<br />

Für Patient<strong>in</strong> C war die Brustkrebserkrankung jedoch e<strong>in</strong> Auslöser für die<br />

e<strong>in</strong>gehende Beschäftigung mit dem Medium <strong>Internet</strong> zu Hause vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />

<strong>der</strong> größeren Informationsmöglichkeit. Patient<strong>in</strong> B jedoch überlässt den <strong>Internet</strong>zugang<br />

zu Hause gern <strong>der</strong> Familie, da sie bereit am Arbeitsplatz viel damit<br />

arbeiten muss und eher Abwechslung sucht.<br />

5.3.1.6 Hemmende und för<strong>der</strong>nde Aspekte<br />

Zwei <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen schil<strong>der</strong>n <strong>als</strong> Negativerfahrungen mit dem Medium <strong>Internet</strong><br />

im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung, dass für viele Sites Englischkenntnisse<br />

notwendig seien (<strong>in</strong>formative <strong>als</strong> auch kommunikative Möglichkeiten), und dass<br />

sie sich über nicht-allgeme<strong>in</strong>verständlich geschriebene Seiten mit mediz<strong>in</strong>ischem<br />

Fachvokabular ärgern. E<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> kritisiert die reißerische Aufmachung <strong>von</strong><br />

Websites vor allem durch Werbung, was allerd<strong>in</strong>gs im Gesundheitsbereich Seltenheitswert<br />

habe. Zwei Patient<strong>in</strong>nen äußern sich zu Verbesserungsmöglichkeiten<br />

162


Ergebnisdarstellung<br />

gesundheitsbezogener Websites. Es bestehe e<strong>in</strong> Bedarf an <strong>Internet</strong>seiten, die sich<br />

speziell an Patienten und Patient<strong>in</strong>nen richten, die gezielt <strong>in</strong>formieren und <strong>in</strong> kurzen<br />

prägnanten Sätzen mediz<strong>in</strong>isch gesicherte Fakten darstellten.<br />

5.3.1.7 <strong>Das</strong> Medium <strong>Internet</strong> im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />

Informationsmedien<br />

In den Interviews vergleichen alle drei Patient<strong>in</strong>nen die Informationsquelle <strong>Internet</strong><br />

mit Zeitungsmeldungen. Hier werden die <strong>Internet</strong><strong>in</strong>formationen im Vergleich<br />

<strong>als</strong> genauso glaubhaft (Patient<strong>in</strong> A), <strong>als</strong> oftm<strong>als</strong> weniger reißerisch aufgemacht<br />

(Patient<strong>in</strong> B) und <strong>in</strong>sgesamt <strong>als</strong> hilfreicher aufgrund <strong>der</strong> speziellen Suchmöglichkeit<br />

bewertet, so Patient<strong>in</strong> C, nach <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>schätzung Zeitungen kaum brauchbare<br />

Informationen zu ihrer Erkrankung liefern. Patient<strong>in</strong> B allerd<strong>in</strong>gs bevorzugt<br />

eher Bücher, um sich über Brustkrebs zu <strong>in</strong>formieren, weil sie dann leichter „bei<br />

sich bleiben“ kann.<br />

163


6 Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

6.1 Die Untersuchungsergebnisse im Kontext des<br />

Forschungsfeldes<br />

Im Folgenden sollen die im vorhergehenden Kapitel dargestellten Ergebnisse<br />

entlang <strong>der</strong> Hauptfragestellungen <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung diskutiert werden.<br />

Hierbei werden hauptsächlich <strong>der</strong> Forschungsüberblick und die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> quantitativen und qualitativen Datenauswertung <strong>in</strong> Beziehung zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und<br />

zu den <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>leitung genannten Fragestellungen gesetzt. Auch die aus dem<br />

Pretest gewonnenen Annahmen werden <strong>in</strong> Betracht gezogen.<br />

6.1.1 Nachfrage <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>schulungen für<br />

Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Hauptfragestellungen <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung zielt auf die Unterschiede<br />

zwischen dem Profil <strong>der</strong> Frauen, die sich im Rahmen <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong><br />

für die Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung entscheiden und <strong>der</strong> Rehabilitand<strong>in</strong>nen,<br />

die nicht an e<strong>in</strong>em solchen Schulungsangebot teilnehmen möchten.<br />

Die diesbezüglichen Forschungsergebnisse dieser Arbeit decken sich mit vergleichbaren<br />

an<strong>der</strong>en Untersuchungen. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> soziodemographischen Variablen<br />

handelt es sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung bei den <strong>Internet</strong><strong>in</strong>teressierten<br />

um im Vergleich im Mittel jüngere und besser ausgebildete Frauen mit e<strong>in</strong>em<br />

höheren Haushaltse<strong>in</strong>kommen. Die Daten zeigen e<strong>in</strong>e Tendenz, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die<br />

<strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen eher noch dem Berufsleben verbunden s<strong>in</strong>d; e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer<br />

Anteil dieser Gruppe bezieht e<strong>in</strong>e Altersrente. Insbeson<strong>der</strong>e die <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen<br />

gehören im Vergleich zu <strong>der</strong> Kontrollgruppe häufiger e<strong>in</strong>er höheren<br />

Sozi<strong>als</strong>chicht an (nach W<strong>in</strong>kler). E<strong>in</strong>e Studie <strong>von</strong> Pereira et al. (2000) zum Profil<br />

<strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen, die e<strong>in</strong>e ambulante Krebsnachsorgee<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong><br />

Kanada <strong>in</strong> Anspruch nahmen und nach ihrer krankheitsbezogenen <strong>Internet</strong>nutzung<br />

befragt wurden, zeigten ebenfalls bei den Nutzer<strong>in</strong>nen signifikant jüngere und<br />

besser ausgebildete Frauen <strong>als</strong> bei den Nicht-<strong>Internet</strong>nutzer<strong>in</strong>nen. Außerdem verfügten<br />

mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong>er, die das <strong>Internet</strong> nicht nutzte über ke<strong>in</strong>en Zugang<br />

zum <strong>Internet</strong>, etwa e<strong>in</strong> Drittel wusste das Medium nicht zu nutzen.<br />

Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung gibt es H<strong>in</strong>weise dazu, dass das Wissen<br />

um e<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>zugang und um Unterstützungspersonen bei <strong>der</strong> Weiternutzung<br />

des Mediums nach <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> e<strong>in</strong>e Rolle spielen: es geben mehr <strong>als</strong> Zweidrittel<br />

<strong>der</strong> Nicht-<strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen an, nicht zu wissen, wo sie das <strong>Internet</strong><br />

nach Reha-Ende nutzen könnten.<br />

Auffällig ist die ger<strong>in</strong>ge Vorkenntnis bezüglich des <strong>Internet</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtstichprobe.<br />

Nur 5 <strong>von</strong> 165 Patient<strong>in</strong>nen (3 %) geben an, über ausreichende Erfahrun-<br />

164


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

gen im Umgang mit dem Medium zu verfügen, die über den Kenntnisstand <strong>der</strong><br />

angebotenen E<strong>in</strong>führungskurse h<strong>in</strong>ausgehen. 67 In <strong>der</strong> zitierten kanadischen Studie<br />

(Pereira et al. 2000) geben 43 % <strong>der</strong> 107 befragten Frauen an, das <strong>Internet</strong> bereits<br />

zur Recherche zu krankheitsbezogenen Informationen zu nutzen. E<strong>in</strong> Grund für<br />

diesen Unterschied liegt möglicherweise <strong>in</strong> den <strong>Internet</strong>nutzungsraten <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Län<strong>der</strong>. Vergleicht man die Zahlen mit <strong>der</strong> deutschen Statistik, so<br />

sieht man, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Brandenburg die Rate <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>zugänge im nationalen<br />

Vergleich zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Befragung sehr niedrig waren, wenn auch<br />

nun e<strong>in</strong> Angleich zwischen Ost und West stattf<strong>in</strong>det. Frauen im Alter <strong>der</strong> Gesamtstichprobe<br />

machen ebenfalls e<strong>in</strong>en sehr ger<strong>in</strong>gen Prozentsatz <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzer<br />

aus. So ist die Hälfte <strong>der</strong> Nicht-<strong>Internet</strong>nutzer <strong>in</strong> Deutschland im Durchschnitt älter<br />

<strong>als</strong> 62 Jahre, nur 6 % <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzer s<strong>in</strong>d über 70 Jahre alt, da<strong>von</strong> s<strong>in</strong>d<br />

80 % Männer (vgl. Heise Onl<strong>in</strong>e 2003). Auch e<strong>in</strong>e Untersuchung <strong>von</strong> Monnier et<br />

al. (2002) bestätigt die Annahme, dass ältere Krebspatienten und solche mit e<strong>in</strong>er<br />

ger<strong>in</strong>geren Ausbildung weniger Wissen über das und weniger Erfahrungen im<br />

Umgang mit dem <strong>Internet</strong> aufweisen.<br />

Betrachtet man den Bereich <strong>der</strong> Lebensqualitätse<strong>in</strong>schätzung bzw. den Krankheitsschweregrad<br />

sowie den zeitlichen Abstand zur Diagnose, so f<strong>in</strong>den sich auch<br />

hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung Unterschiede zwischen den Untersuchungsgruppen.<br />

Bei den <strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen liegt <strong>der</strong> Diagnosezeitpunkt bereits<br />

signifikant länger zurück <strong>als</strong> bei den Nichtteilnehmer<strong>in</strong>nen. Vermutlich verfügen<br />

<strong>in</strong>ternet<strong>in</strong>teressierte Frauen deshalb bereits häufiger über <strong>Rehabilitation</strong>serfahrung.<br />

68 H<strong>in</strong>sichtlich des Erkrankungsstadiums lassen sich zwischen den Gruppen<br />

jedoch ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede erkennen. Interessant ist <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang, dass zwar beide Gruppen ihre allgeme<strong>in</strong>e Lebensqualität (physisch<br />

und psychisch) nahezu gleich und – im Vergleich mit an<strong>der</strong>en Untersuchungen<br />

mit Krebspatienten – durchschnittlich e<strong>in</strong>schätzen (vgl. K<strong>in</strong>g 1996), die Kontrollgruppe<br />

zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> jedoch signifikant schlechtere Werte <strong>in</strong><br />

den Bereichen zu körperlichen Funktionen und Schmerzen angibt <strong>als</strong> die <strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen.<br />

Gruppenunterschiede lassen sich auch h<strong>in</strong>sichtlich des Wunsches nach Informationen<br />

zum Thema Brustkrebs und dessen Behandlungsmöglichkeiten erkennen.<br />

Während die <strong>Internet</strong>patient<strong>in</strong>nen häufiger e<strong>in</strong>en Wunsch nach mehr erkrankungsbezogenen<br />

Informationen äußern <strong>als</strong> die Kontrollgruppe, wird dieser Unter-<br />

67 Diese Patient<strong>in</strong>nen nahmen nicht an <strong>der</strong> Schulung teil und wurden auch nicht <strong>in</strong> die<br />

Datenauswertung e<strong>in</strong>bezogen.<br />

68 E<strong>in</strong>e Vermutung wäre, dass die <strong>in</strong>ternet<strong>in</strong>teressierten Frauen möglicherweise bereits<br />

besser mit <strong>der</strong> Erkrankung leben gelernt haben und eher Raum für e<strong>in</strong>e solche <strong>Internet</strong>schulung<br />

<strong>in</strong> ihrem Leben sehen <strong>als</strong> Patient<strong>in</strong>nen, für die die Diagnose noch nicht lange<br />

zurück liegt, und für die die stationäre <strong>Rehabilitation</strong> noch neu und unbekannt ist.<br />

165


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

schied erst bei <strong>der</strong> Frage zum Wunsch nach mehr erkrankungsbezogenen Gesprächen<br />

mit An<strong>der</strong>en signifikant. Insgesamt liegen die Werte für den Informationswunsch<br />

jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe deutlich unter Vergleichswerten<br />

beispielsweise <strong>der</strong> kanadischen Studie <strong>von</strong> Pereira et al. (2000). Während <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Internet</strong>gruppe <strong>der</strong> vorliegenden Studie etwa Zweidrittel <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen sich<br />

mehr Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten wünschen, waren es <strong>in</strong> <strong>der</strong> kanadischen<br />

Untersuchung mehr <strong>als</strong> 90 %. Als Themen für die (<strong>in</strong> unserem Fall) e<strong>in</strong><br />

Informationswunsch besteht und im Fall <strong>der</strong> kanadischen Untersuchung <strong>als</strong> Themen<br />

<strong>der</strong> <strong>Internet</strong>recherche angegeben wurden, nennen die Frauen <strong>in</strong> beiden Fällen<br />

neben Behandlungsmöglichkeiten alternative Heilmethoden. Bei e<strong>in</strong>er Betrachtung<br />

<strong>der</strong> zu Reha-Beg<strong>in</strong>n genutzten Informationsquellen <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung<br />

lassen sich ke<strong>in</strong>e auffälligen Unterschiede zu an<strong>der</strong>en Untersuchungen<br />

erkennen: wichtigstes Informationsmedium ist <strong>der</strong> Arzt (gefolgt <strong>von</strong> Zeitungen/Zeitschriften<br />

und Rundfunk/Fernsehen und Büchern). Diese Angaben lassen<br />

sich mit an<strong>der</strong>en Befragungen vergleichen (vgl. Dierks/Schwartz/Walter 2000).<br />

Verwun<strong>der</strong>lich ersche<strong>in</strong>t zunächst, dass <strong>in</strong> beiden Untersuchungsgruppen be<strong>in</strong>ahe<br />

70 % <strong>der</strong> Frauen zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> angeben, über ke<strong>in</strong>en Kontakt zu<br />

unterstützenden E<strong>in</strong>richtungen zu verfügen, zumal die Patient<strong>in</strong>nen mehrheitlich<br />

bereits seit zwei Jahren erkrankt s<strong>in</strong>d. Betrachtet man aber Ergebnisse aus an<strong>der</strong>en<br />

Studien (vgl. Plass/Koch 2001), so nahmen dort <strong>von</strong> den 132 Krebspatient<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>er ambulanten Versorgungse<strong>in</strong>richtung auch nur 28 % psychosoziale Unterstützungsangebote<br />

im Laufe ihrer Erkrankung <strong>in</strong> Anspruch (die Erkrankungsdauer lag<br />

bei 62 % bei mehr <strong>als</strong> zwei Jahre zurück). In e<strong>in</strong>er weiteren Pilotstudie über die<br />

ambulante psychosoziale Nachbetreuung (Selbsthilfegruppen, Psychotherapie und<br />

Beratung) <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen wurden die Angebote <strong>von</strong> nicht mehr <strong>als</strong><br />

19 % <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen genutzt, <strong>der</strong>en Diagnose zwischen e<strong>in</strong>em halben und drei<br />

Jahren zurück lagen (vgl. Brusis/Vogel/Mai 1998/310 ff.).<br />

Am Ausgangspunkt <strong>der</strong> Untersuchung handelt es sich <strong>als</strong>o um Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen,<br />

die <strong>in</strong> Bezug auf ihre Erkrankung <strong>in</strong> <strong>der</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit unterstützende E<strong>in</strong>richtungen<br />

wie Beratungsstellen o<strong>der</strong> Selbsthilfegruppen <strong>in</strong> Anspruch nehmen und<br />

<strong>in</strong> ihrem Arzt die Haupt<strong>in</strong>formationsquelle sehen. Die <strong>Internet</strong>gruppe zeigt e<strong>in</strong><br />

etwas, wenn auch nicht signifikant, größeres Bedürfnis nach krankheitsbezogenen<br />

Informationen, <strong>der</strong> Wunsch nach mehr Austausch mit an<strong>der</strong>en bezüglich <strong>der</strong> Erkrankung<br />

ist mit knapp 40 % signifikant höher bei den Nicht-<strong>Internet</strong><strong>in</strong>teressierten.<br />

Wenn sich die Patient<strong>in</strong>nen zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> diesen Punkten gleichen,<br />

so lassen sich h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>iger an<strong>der</strong>er Aspekte Unterschiede zwischen<br />

<strong>in</strong>ternet<strong>in</strong>teressierten und nicht an diesem Medium <strong>in</strong>teressierten Rehabilitand<strong>in</strong>nen<br />

erkennen. Die <strong>in</strong>ternet<strong>in</strong>teressierten Frauen s<strong>in</strong>d im Vergleich mit <strong>der</strong> Kontrollgruppe<br />

im Durchschnitt etwa 5 Jahre jünger (M = 60,13 Jahre) und gehören<br />

166


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

e<strong>in</strong>er höheren Sozi<strong>als</strong>chicht an. Sie geben zudem weniger Schmerzen und bessere<br />

Werte <strong>in</strong> <strong>der</strong> körperlichen Funktion an.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> logistischen Regression zeigen sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung<br />

H<strong>in</strong>weise darauf, dass die Nachfrage <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>schulungen <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> durch die Variablen Sozi<strong>als</strong>chicht und<br />

Schmerz vorhergesagt werden kann. Die Ergebnisse können zeigen, dass Frauen,<br />

die <strong>der</strong> Oberschicht angehören gegenüber Rehabilitand<strong>in</strong>nen aus <strong>der</strong> Mittelschicht<br />

e<strong>in</strong>e größere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit aufweisen, an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung teilzunehmen.<br />

<strong>Das</strong> gleiche gilt für Patient<strong>in</strong>nen mit ger<strong>in</strong>geren Schmerzen. Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit,<br />

sich für e<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>kursteilnahme zu <strong>in</strong>teressieren s<strong>in</strong>kt demnach<br />

mit e<strong>in</strong>em Anstieg <strong>der</strong> angegebenen Schmerzwerte.<br />

Zusammenfassend entsprechen die dargelegten Ergebnisse an<strong>der</strong>en Untersuchungen<br />

mit ähnlichen Schwerpunkten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Alters und Variablen,<br />

die mit <strong>der</strong> Sozi<strong>als</strong>chichtzugehörigkeit <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehen. Auch die Ergebnisse<br />

des dieser Untersuchung vorangestellten Pretests weisen <strong>in</strong> diese Richtung.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des Vorwissens über und <strong>der</strong> Nutzung des <strong>Internet</strong>s <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die Erkrankung sche<strong>in</strong>en die Unterschiede zwischen <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung<br />

und an<strong>der</strong>en Forschungsergebnissen vermutlich auf die <strong>Internet</strong>verbreitung<br />

<strong>in</strong> den unterschiedlichen Län<strong>der</strong>n zurück zu führen zu se<strong>in</strong> (Kanada/USA<br />

versus Deutschland).<br />

6.1.2 Bewertung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung durch die<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

In diesem Abschnitt können die Untersuchungsergebnisse nicht direkt mit an<strong>der</strong>en<br />

Studien <strong>in</strong> Beziehung gesetzt werden. Der Autor<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Veröffentlichungen<br />

bekannt, die e<strong>in</strong>en solchen Vergleich zulassen würden, da das vorliegende Brustkrebsschulungsmodul<br />

bisher nicht <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Untersuchungen e<strong>in</strong>gesetzt wurde.<br />

So werden hier größtenteils zentrale Ergebnisse <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nenbefragung<br />

am Reha-Ende und <strong>der</strong> Schulungsprotokollauswertung (Auswertung <strong>der</strong> Schulungsprotokolle<br />

siehe Anhang) zusammengefasst.<br />

Insgesamt wird die <strong>Internet</strong>schulung gut <strong>von</strong> den Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen angenommen.<br />

Knapp die Hälfte <strong>der</strong> Stichprobe nimmt an dem angebotenen Kurs teil.<br />

Dies bedeutet e<strong>in</strong>e Steigerung gegenüber dem Pretest, <strong>in</strong> dem etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong><br />

Stichprobe Interesse an e<strong>in</strong>er solchen Intervention äußerte. Zieht man an<strong>der</strong>e Untersuchung<br />

zum Vergleich heran, so ist <strong>der</strong> Anteil <strong>in</strong> dieser Studie ger<strong>in</strong>gfügig höher<br />

<strong>als</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Untersuchungen, die ke<strong>in</strong>e Schulungen<br />

durchführten, son<strong>der</strong>n lediglich <strong>in</strong> vergleichbaren Sett<strong>in</strong>gs (z. B. ambulante<br />

167


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Krebsnachsorgee<strong>in</strong>richtung) Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen nach <strong>der</strong>en krankheitsbezogenen<br />

Nutzung des <strong>Internet</strong>s fragten (vgl. Perreira et al. 2000; Fogel et al. 2002).<br />

Etwa die Hälfte <strong>der</strong> Kursteilnehmer<strong>in</strong>nen nimmt <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung<br />

an allen drei Term<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Schulung teil. Gründe für das Auslassen e<strong>in</strong>es<br />

Term<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d neben e<strong>in</strong>er Verschlechterung des Gesundheitszustands, Verlegung<br />

o<strong>der</strong> vorzeitiger Abreise hauptsächlich konkurrierende mediz<strong>in</strong>ische Anwendungen,<br />

die nicht verlegt werden können. Die Tatsache, dass die <strong>Internet</strong>schulung allen<br />

an<strong>der</strong>en Anwendungen nachgeordnet behandelt wird, resultiert aus ihrem<br />

Status <strong>als</strong> freiwillige, nicht <strong>von</strong> den Rentenversicherungsträgern verlangte Leistung.<br />

In den Vorschlägen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen zu Verbesserungen <strong>der</strong> Schulung war<br />

dieses „Term<strong>in</strong>chaos“ e<strong>in</strong>e häufig genannte Kritik, zumal die Mehrzahl <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nenkommentare<br />

den Wunsch nach mehr <strong>als</strong> drei Schulungsterm<strong>in</strong>en be<strong>in</strong>haltete.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Schulungsorganisation wurde häufig die Unterteilung des<br />

Kurses <strong>in</strong> Anfänger und Fortgeschrittene gewünscht.<br />

E<strong>in</strong>e Orientierung <strong>von</strong> Maßnahmen an <strong>der</strong> Zielgruppe wird für den Erfolg <strong>von</strong><br />

Patientenschulungen <strong>als</strong> wesentlich angesehen (vgl. z. B. Wegschei<strong>der</strong> 2003). Für<br />

die durchgeführte Maßnahme zeigen die Schulungsprotokolle H<strong>in</strong>weise darauf,<br />

dass e<strong>in</strong>e Kurslänge <strong>von</strong> mehr <strong>als</strong> etwa 1,5 Stunden bei e<strong>in</strong>igen Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

körperliche Beschwerden verursacht, z. B. durch schmerzende Lymphödeme.<br />

Es sollte zudem <strong>in</strong> Betracht gezogen werden, dass jüngeren Frauen mit<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Teilnahme am Kurs durch geeignete K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Betreuungsangebote <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Reha-E<strong>in</strong>richtung ermöglicht wird. Die Schulungserfahrungen im Rahmen <strong>der</strong><br />

vorliegenden Untersuchung haben H<strong>in</strong>weise geben können, dass die Teilnahme an<br />

<strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung auf Freiwilligkeit basieren sollte. E<strong>in</strong>ige Patient<strong>in</strong>nen verlassen<br />

den Kurs nach <strong>der</strong> ersten Sitzung, weil sie merken, dass für sie die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit erkrankungsbezogener Information e<strong>in</strong>e belastende Überfor<strong>der</strong>ung<br />

darstellt (vgl. Schulungsprotokolle im Anhang).<br />

Wie nun „wirkte“ die <strong>Internet</strong>schulung auf die Patient<strong>in</strong>nen? Die regelmäßige<br />

Teilnahme an den Term<strong>in</strong>en, aber auch häufiges Nachfragen lassen auf e<strong>in</strong>e recht<br />

hohe Motivation <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen schließen (Protokolle siehe Anhang). Etwa<br />

die Hälfte <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen nutzt die Zeit zwischen den Schulungsterm<strong>in</strong>en, um im<br />

Mittel etwa drei Stunden verteilt auf im Mittel drei Term<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>bibliothek<br />

zu üben. Etwa die Hälfte <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen gibt am Ende <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

an, sich eher bis sehr sicher im Umgang mit dem Medium zu fühlen, drei<br />

Viertel <strong>der</strong> Frauen möchte aber trotzdem das <strong>Internet</strong> nach <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

weiterh<strong>in</strong> nutzen. Hauptsächlich <strong>in</strong>teressant bewerten die Patient<strong>in</strong>nen an <strong>der</strong><br />

Schulung, dass diese sie <strong>in</strong> die Lage versetzte, nun selbständig nach gewünschten<br />

Informationen zu suchen. Dieses Haupt<strong>in</strong>teresse unterstreicht das angestrebte Ziel<br />

<strong>der</strong> Schulung, die Frauen h<strong>in</strong>sichtlich des Umgangs mit ihrer Brustkrebserkrankung<br />

zu empowern, sie <strong>als</strong>o <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> dem Kontext zur krankheitsbezogenen<br />

Informations- und Unterstützungssuche zu befähigen.<br />

Aber auch <strong>der</strong> Aspekt, e<strong>in</strong>e wichtige neue Technik kennen lernen zu können und<br />

<strong>der</strong> Erhalt <strong>von</strong> Informationen zum Thema Brustkrebs bef<strong>in</strong>det die Mehrzahl <strong>der</strong><br />

168


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Patient<strong>in</strong>nen <strong>als</strong> <strong>in</strong>teressant. Nicht zuletzt kann auch e<strong>in</strong> gewisser Selbsthilfegruppeneffekt<br />

<strong>der</strong> Schulung ausgemacht werden. Etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Frauen schätzen<br />

den Austausch mit den Mitteilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>als</strong> <strong>in</strong>teressantes Element des Kurses,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fall tauschen die Teilnehmer<strong>in</strong>nen am Ende <strong>der</strong> letzten Schulungssitzung<br />

ihre neu erworbenen E-Mailadressen aus, um weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> Kontakt zu bleiben.<br />

Mehrfach geben, im Umgang mit dem Computer versiertere, Frauen an, eher<br />

Unerfahrenen Rehabilitand<strong>in</strong>nen zwischen zwei Schulungsterm<strong>in</strong>en „Nachhilfestunden“<br />

erteilt zu haben (Protokolle siehe Anhang).<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung liegt <strong>der</strong> Akzent <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung entsprechend<br />

dem ger<strong>in</strong>gen Vorwissen <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen auf <strong>der</strong> Vermittlung <strong>von</strong> Basis<strong>in</strong>ternetwissen.<br />

Glaubt man den Trends zur <strong>Internet</strong>nutzung <strong>in</strong> Deutschland<br />

(vgl. Kap. 3.5.2), so wird sich das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informationsmedium <strong>in</strong> Zukunft<br />

weiter gesamtgesellschaftlich verbreiten und durchsetzen, so dass die Schulungen<br />

dann möglicherweise stärker auf konkrete Inhalte ausgerichtet werden können.<br />

6.1.3 Kann das <strong>Internet</strong> zum Empowerment <strong>von</strong><br />

Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen beitragen?<br />

Die Def<strong>in</strong>ition, Entstehung und Bedeutung des Empowerment-Konzeptes, das<br />

dieser Arbeit zu Grunde gelegt wird, ist im Kapitel 2 ausführlich beschrieben<br />

worden. Ausgehend <strong>von</strong> Befunden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur hat sich die Autor<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e<br />

Operationalisierung des Konzeptes entschieden, die im Wesentlichen auf zwei <strong>in</strong><br />

gesundheitspsychologischen Untersuchungen bereits getesteten Skalen fußt (generalisierte<br />

Selbstwirksamkeit, gesundheitsbezogene Kontrollüberzeugung). Die<br />

Forschungsergebnisse weisen darauf h<strong>in</strong>, dass es sich bei Empowerment um e<strong>in</strong>en<br />

schwer messbaren längerfristigen Prozess handelt, <strong>der</strong> zudem sehr <strong>in</strong>dividuell und<br />

vielschichtig verläuft. Im Licht solcher Erkenntnisse können die <strong>in</strong> dieser Untersuchung<br />

e<strong>in</strong>gesetzten Skalen lediglich Anhaltspunkte <strong>in</strong>nerhalb dieses Prozesses<br />

liefern (vgl. z. B. Simons-Morton/Davis Crump 1996). Deshalb ersche<strong>in</strong>t es gerechtfertigt<br />

und notwendig, die Frage des Empowerments <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> dieser<br />

Untersuchung weiter zu fassen <strong>als</strong> lediglich bezogen auf Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugung.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> beiden e<strong>in</strong>gesetzten Skalen zeigt sich, dass sich die Annahme, die<br />

<strong>Internet</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen zeigten zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Nachbefragung (T3) höhere<br />

Werte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontroll- und/o<strong>der</strong> Selbstwirksamkeitserwartung bzw. zeigten im<br />

Vergleich zur Kontrollgruppe Verbesserungen <strong>in</strong> den Werten zwischen T1 und<br />

T3, nicht unterstützen lässt. E<strong>in</strong>e entsprechende Än<strong>der</strong>ungssensitivität ist zwar bei<br />

beiden Skalen gegeben, unter Umständen ist <strong>der</strong> Zeitraum bis zur Nachbefragung<br />

nicht lang genug, um Verän<strong>der</strong>ungen bei dieser Patient<strong>in</strong>nengruppe nachweisen<br />

zu können. Dafür gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur H<strong>in</strong>weise: In e<strong>in</strong>er Studie mit jüngeren<br />

Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Computerlernprogramm zu Gesundheitsverhalten<br />

e<strong>in</strong>gewiesen wurden, zeigten sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachbefragung (zwei Monate nach<br />

169


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Durchführung des Kurses) ke<strong>in</strong>e signifikanten Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> den Selbstwirksamkeitswerten<br />

(Murphy-Ende 1996).<br />

Im Folgenden soll nun aufgezeigt werden, dass das <strong>Internet</strong> unter bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen<br />

durchaus Ressourcen zur krankheitsbezogenen Problembewältigung<br />

für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen bieten kann, und dass die Daten H<strong>in</strong>weise auf Aspekte<br />

e<strong>in</strong>es Empowermentprozesses im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong> Eigenkompetenz und <strong>der</strong><br />

Ressourcenorientierung zulassen.<br />

Die folgenden Ausführungen beziehen sich hauptsächlich auf die Fragebogenauswertungen<br />

<strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, die das <strong>Internet</strong> auch nach <strong>der</strong> Entlassung<br />

aus <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> weiterh<strong>in</strong> nutzt (n = 25), teilweise im Vergleich mit<br />

<strong>der</strong> Kontrollgruppe. Außerdem werden Ergebnisse <strong>der</strong> Interviewauswertung h<strong>in</strong>zugezogen.<br />

Hier<strong>in</strong> berichten drei Patient<strong>in</strong>nen, die das Medium <strong>Internet</strong> bereits<br />

vor <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>als</strong> krankheitsbezogenes Informations- und Kommunikationsmedium<br />

nutzen und am <strong>Internet</strong>kurs folglich nicht teilnehmen, <strong>von</strong> ihren Erfahrungen.<br />

Diese ‚<strong>Internet</strong>profis’ können e<strong>in</strong>e weitere Dimension <strong>in</strong> die Untersuchung<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, die über erste Nutzungserfahrungen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen des<br />

Hauptuntersuchungsteils h<strong>in</strong>ausgehen.<br />

6.1.3.1 <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informations- und Kommunikationsmedium<br />

Knapp e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong>er, die am Kurs teilnahmen, haben das <strong>Internet</strong> nach Reha-<br />

Ende für sich nutzen können (25 Patient<strong>in</strong>nen). Die Hälfte dieser Gruppe surft<br />

wöchentlich im <strong>Internet</strong>, sehr wenige häufiger. Im Vergleich hierzu berichtet e<strong>in</strong>e<br />

US-amerikanische Studie, die Frauen mit Krebserkrankungen befragte, die das<br />

<strong>Internet</strong> bereits krankheitsbezogen nutzten, <strong>von</strong> höheren Raten (im Mittel 0,8h pro<br />

Woche) (vgl. Fogel et al. 2002).<br />

<strong>Das</strong> Medium wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Gruppe be<strong>in</strong>ahe ausschließlich für die Informationssuche<br />

genutzt und kaum für kommunikative Zwecke mit Bezug zur Erkrankung.<br />

Dieses Ergebnis erstaunt im Vergleich zur veröffentlichten Literatur;<br />

schätzen hier doch e<strong>in</strong>e große Zahl <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Möglichkeit,<br />

sich mit an<strong>der</strong>en Betroffenen per E-Mail auszutauschen. (vgl. z. B. Flatley-<br />

Brennan 1998) Allerd<strong>in</strong>gs kommt me<strong>in</strong>es Erachtens <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung<br />

zum Tragen, dass sich die Patient<strong>in</strong>nen <strong>als</strong> Anfänger<strong>in</strong>nen möglicherweise<br />

an kommunikative Möglichkeiten noch nicht heranwagen, zudem hier – im Unterschied<br />

zu e<strong>in</strong>igen <strong>der</strong> im Forschungsüberblick zitierten Studien – ke<strong>in</strong>e vorgebahnten<br />

bzw. geschützten Angebote für den Austausch mit an<strong>der</strong>en Betroffenen<br />

zur Verfügung stehen, son<strong>der</strong>n die Patient<strong>in</strong>nen lediglich an öffentlich zugängliche<br />

Chats o<strong>der</strong> P<strong>in</strong>nwände zum Thema Brustkrebs herangeführt wurden. Dies<br />

s<strong>in</strong>d unter Umständen relativ hochschwellige Angebote. Zugleich unterstreicht <strong>der</strong><br />

Informationsschwerpunkt <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen das zentrale Interesse <strong>der</strong><br />

170


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Frauen am Kurs und am Medium <strong>Internet</strong>, das sie bereits nach Beendigung <strong>der</strong><br />

Schulung def<strong>in</strong>ierten: nämlich den Wunsch zur eigenständigen Informationssuche.<br />

Insgesamt bewerten die Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen mehrheitlich das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> hilfreich<br />

bei <strong>der</strong> Lösung krankheitsbezogener Probleme. Sie recherchieren hauptsächlich<br />

zum Thema ‚Brustkrebs’ o<strong>der</strong> ‚Behandlung <strong>von</strong> Brustkrebs’ wie auch zur<br />

‚Nachsorge’, zu ‚sozialen Hilfen’ o<strong>der</strong> ‚wissenschaftlichen Studien’. Bei <strong>der</strong> Angabe<br />

<strong>von</strong> <strong>Internet</strong>seiten, die den Patient<strong>in</strong>nen beson<strong>der</strong>s gut gefallen haben, werden<br />

mehrfach solche genannt, die bereits im <strong>Internet</strong>kurs besucht und da<strong>von</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

Sites, die speziell für Patienten konzipiert wurden<br />

(www.krebs<strong>in</strong>formation.de, www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de).<br />

<strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> kann sich <strong>als</strong> Informationsmedium <strong>in</strong> dieser Gruppe etablieren. Wenn<br />

noch zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> die Ärzte <strong>in</strong> Interventions- und Kontrollgruppe<br />

am häufigsten <strong>als</strong> Informationsquelle zum Thema Brustkrebs, vor Zeitungen, Büchern<br />

und Fernsehen angegeben wurden, so nennen nun die <strong>Internet</strong>nutzer<strong>in</strong>nen<br />

dieses neue Medium nach den Zeitungen am zweithäufigsten geme<strong>in</strong>sam mit Büchern<br />

<strong>als</strong> Quelle krankheitsbezogener Information. Offenbar bedarf es e<strong>in</strong>er speziellen<br />

Anleitung und Heranführung, um Patienten mit diesem Medium vertraut<br />

zu machen, soll es <strong>als</strong> Informationsmedium die Patienten unterstützen.<br />

Die <strong>Internet</strong>nutzer<strong>in</strong>nen sche<strong>in</strong>en die gewonnenen Informationen zwar zur Beantwortung<br />

ihrer Fragen zu nutzen, aber nur etwa e<strong>in</strong> Drittel bespricht sie später mit<br />

dem Arzt (bei Pereira et al. 2000 tun dies mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong> befragten Patient<strong>in</strong>nen).<br />

Dieser Aspekt wirft Fragen auf, die im Rahmen dieser Arbeit jedoch<br />

nur ansatzweise beantwortet werden können. Gibt es Personen neben dem Arzt,<br />

die die Patient<strong>in</strong>nen fachkräftig unterstützen und beraten können, wenn sie im <strong>Internet</strong><br />

auf „schwierige Informationen“ stoßen? O<strong>der</strong> empf<strong>in</strong>den die Frauen die Informationen<br />

nicht <strong>als</strong> bedrohlich bzw. können sie diese managen? Die <strong>in</strong> den Interviews<br />

befragten Patient<strong>in</strong>nen zeigen sehr unterschiedliche Wege im Informationsmanagement<br />

auf. Neben Gesprächen mit dem Arzt, sche<strong>in</strong>t <strong>der</strong> Partner e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle zu spielen o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Chat. E<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> berichtet, dass es Situationen<br />

gab, <strong>in</strong> denen nach <strong>Internet</strong>recherchen zum Thema Brustkrebs Schlafstörungen<br />

und Ängste auftraten. Insgesamt schätzen die <strong>in</strong>terviewten Frauen ihre<br />

Fähigkeit zum Umgang mit und zur Bewertung <strong>der</strong> Information aus dem <strong>Internet</strong><br />

recht hoch e<strong>in</strong>.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung wurde großen Wert auf die Vermittlung <strong>von</strong> Qualitätskriterien<br />

mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten gelegt. Sechs Monate nach <strong>der</strong> Entlassung<br />

werden e<strong>in</strong>ige Aspekte <strong>von</strong> den Frauen er<strong>in</strong>nert und genutzt; 6 Patient<strong>in</strong>nen geben<br />

jedoch an, diese Kriterien gar nicht anzulegen. Dies deckt sich mit Angaben aus<br />

den Interviews, <strong>in</strong> denen die Befragten <strong>als</strong> e<strong>in</strong>gesetzte Qualitätskriterien subjektive<br />

E<strong>in</strong>schätzungen wie Verständlichkeit <strong>der</strong> Seiten für Laien, Interesse für das<br />

Thema, Gefühl o<strong>der</strong> Empf<strong>in</strong>den sowie Ausschluss <strong>von</strong> Extremdarstellungen<br />

(Wun<strong>der</strong>mittel) angeben. Im Vergleich hierzu beweisen die Frauen aus dem Inter-<br />

171


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

netkurs e<strong>in</strong>e gewisse Sensibilisierung für Qualitätskriterien. Die Lektüre nicht<br />

qualitätsgesicherter mediz<strong>in</strong>ischer Information, die nicht mit Fachpersonal besprochen<br />

wird, kann möglicherweise zu schwierigen bis zu gefährlichen Situationen<br />

führen, die jedoch auch bei <strong>der</strong> Lektüre nicht qualitätsgesicherter erkrankungsbezogener<br />

Informationen an<strong>der</strong>er Medien (wie Broschüren o<strong>der</strong> Zeitschriften)<br />

auftreten können. E<strong>in</strong>e Aufklärung und Sensibilisierung <strong>in</strong> Kursen o<strong>der</strong> auch<br />

durch öffentlich Medien hat <strong>in</strong> diesem Bereich deshalb e<strong>in</strong>e wichtige Bedeutung<br />

(siehe genauer Kap.6 und Kap. 4.5).<br />

<strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> etabliert sich bei den Langnutzer<strong>in</strong>nen nicht nur <strong>als</strong> Informationsmedium,<br />

die Patient<strong>in</strong>nen zeigen zudem signifikant mehr Aktivität <strong>in</strong> ihrer Nachsorge.<br />

Während zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> Interventions- und Kontrollgruppe<br />

zwischen 67-72 % <strong>der</strong> Befragten ke<strong>in</strong>e unterstützende Möglichkeit wie<br />

z. B. Selbsthilfegruppe, Sportkurse o<strong>der</strong> Beratungsstellen <strong>in</strong> Anspruch nahm, s<strong>in</strong>d<br />

dies sechs Monate nach ihrer Entlassung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe noch immer knapp<br />

mehr <strong>als</strong> e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Frauen (33 %), bei den <strong>Internet</strong>nutzer<strong>in</strong>nen jedoch nur<br />

noch e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong>. Die Vermutung liegt nahe, dass hier tatsächlich <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>kurs<br />

o<strong>der</strong> die Möglichkeit, das <strong>Internet</strong> zur Informationssuche zu nutzen, E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die Inanspruchnahme dieser Leistungen gehabt haben könnte. Unterstützt wird<br />

diese Annahme auch durch die Beobachtung, dass e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> befragten <strong>Internet</strong>nutzer<strong>in</strong>nen<br />

die Information über die unterstützende Maßnahme aus dem <strong>Internet</strong><br />

bekommt. Tatsächlich zeigen die Daten e<strong>in</strong>e signifikante Differenz zwischen<br />

den <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen und <strong>der</strong> Kontrollgruppe (ke<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>schulung) h<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Differenz <strong>der</strong> Inanspruchnahme unterstützen<strong>der</strong> Leistungen zwischen<br />

T1 und T3 Bei den Langnutzer<strong>in</strong>nen liegt e<strong>in</strong>e höhere Inanspruchnahme <strong>von</strong> Angebote<br />

vor. In <strong>der</strong> logistischen Regression zeigen sich H<strong>in</strong>weise darauf, dass Patient<strong>in</strong>nen,<br />

die das <strong>Internet</strong> sechs Monate nach Reha-Ende nutzen im Vergleich zu<br />

Patient<strong>in</strong>nen, die entwe<strong>der</strong> nicht am Kurs teilnehmen o<strong>der</strong> nach Kursteilnahme<br />

das Medium nicht weiter nutzen, e<strong>in</strong>e größere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit aufweisen, zu<br />

T3 mehr Aktivitäten <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen <strong>als</strong> zu T1.<br />

<strong>Das</strong> Medium <strong>Internet</strong> wird <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe <strong>der</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen längerfristig<br />

<strong>als</strong> krankheitsbezogene Informationsquelle genutzt und <strong>als</strong> solche für die<br />

Problemlösung <strong>als</strong> hilfreich e<strong>in</strong>geschätzt. Es kann e<strong>in</strong>e Aktivierung dieser Gruppe<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Inanspruchnahme unterstützen<strong>der</strong> Maßnahmen festgestellt werden.<br />

Problematisch ersche<strong>in</strong>t die noch nicht durchgängig gelungene Sensibilisierung<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen für die Bedeutung <strong>von</strong> Qualitätskriterien <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>seiten.<br />

Welche Voraussetzungen s<strong>in</strong>d für die Weiternutzung des Mediums nach dem <strong>Internet</strong>kurs<br />

<strong>von</strong> Bedeutung?<br />

Aus den Angaben <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, die zwar am <strong>Internet</strong>kurs teilnehmen, jedoch<br />

dieses nicht weiter nutzen, geht hervor, dass <strong>als</strong> Hauptgrund <strong>der</strong> fehlende Inter-<br />

172


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

netanschluss zu Hause genannt wird. E<strong>in</strong>e Betrachtung <strong>der</strong> Orte <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung<br />

zeigt, dass etwa Dreiviertel <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen im eigenen Haushalt<br />

Gelegenheit dazu hatte. Lediglich e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> suchte e<strong>in</strong> <strong>Internet</strong>-Café auf. Die<br />

Hemmschwelle, außerhalb <strong>der</strong> eigenen Wohnung o<strong>der</strong> des engeren Umfeldes den<br />

Umgang mit dem <strong>Internet</strong> weiter zu üben, sche<strong>in</strong>t sehr hoch. Zudem haben Dreiviertel<br />

<strong>der</strong> <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen Unterstützung gebraucht im Umgang mit dem<br />

Medium. Auch hier werden größtenteils Personen aus <strong>der</strong> eigenen Familie o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Partner genannt. Korrespondierend geben die Frauen, die nach <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

nicht weiter im <strong>Internet</strong> surfen, <strong>als</strong> zweitwichtigsten H<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsgrund fehlende<br />

Unterstützung an. Der Kreis schließt sich bei e<strong>in</strong>em Vergleich <strong>der</strong> Kursteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

ohne Weiternutzung versus <strong>der</strong>er mit <strong>Internet</strong>nutzung bezüglich soziodemographischer<br />

Variablen. Es zeigt sich, dass hier wie im Vergleich zwischen<br />

Interventions- und Kontrollgruppe die <strong>Internet</strong>langnutzer<strong>in</strong>nen signifikant häufiger<br />

zu e<strong>in</strong>er höheren Sozi<strong>als</strong>chicht gehören und über mehr Computererfahrung<br />

verfügen. Wenn <strong>als</strong>o nach <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung zwar Dreiviertel <strong>der</strong> Kursteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

sich wünschen, das Medium auch nach <strong>der</strong> Entlassung weiterh<strong>in</strong> zu nutzen,<br />

dies jedoch nur 35 % tatsächlich umsetzen, könnte e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Gründe <strong>in</strong> dem<br />

zwischen den Gruppen ungleich verteilten Zugang zu Resourcen liegen. Es<br />

sche<strong>in</strong>t, <strong>als</strong> könne die angebotene Maßnahme gerade die Patient<strong>in</strong>nen aus unteren<br />

sozialen Schichten, die erfahrungsgemäß beson<strong>der</strong>s schlecht durch Gesundheits<strong>in</strong>formationen<br />

und Präventionsmaßnahmen zu erreichen s<strong>in</strong>d bzw. diese wenig nutzen,<br />

nicht ansprechen. 69<br />

In <strong>der</strong> logistischen Regression zeigt sich schließlich, dass bei den Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

des <strong>Internet</strong>kurses e<strong>in</strong>e Weiternutzung des Mediums durch die Variablen<br />

Computererfahrung und Zugang zum <strong>Internet</strong> vorhergesagt werden kann. Es zeigen<br />

sich <strong>als</strong>o H<strong>in</strong>weise darauf, dass Patient<strong>in</strong>nen, die bereits während <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung<br />

über Computererfahrung verfügen und solche, die wissen, wo sie das<br />

<strong>Internet</strong> nach Reha-Ende nutzen können, e<strong>in</strong>e größere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit haben,<br />

das <strong>Internet</strong> auch nach <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> weiterh<strong>in</strong> zu nutzen.<br />

Die Patient<strong>in</strong>nen, die sich für e<strong>in</strong>e Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung entscheiden,<br />

jedoch danach nicht mehr das <strong>Internet</strong> nutzen, geben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachbefragung deutlich<br />

häufiger <strong>als</strong> die an<strong>der</strong>en Untersuchungsgruppen an, nicht über ausreichend<br />

erkrankungsbezogene Informationen zu verfügen, gleichzeitig zeigen sich hier zu<br />

T3 signifikant niedrigere Werte <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternalen und <strong>der</strong> externalen Kontrollüberzeugung<br />

im Vergleich zu T1. Möglicherweise konnte <strong>der</strong> durch die Teilnahme am<br />

<strong>Internet</strong>kurs erhoffte Resourcenzuwachs nicht umgesetzt und/o<strong>der</strong> durch an<strong>der</strong>e<br />

Informationsmedien <strong>als</strong> das <strong>Internet</strong> kompensiert werden.<br />

69 Dabei muss <strong>in</strong> Betracht gezogen werden, dass es sich bei <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe<br />

auf Grund <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ikbelegung be<strong>in</strong>ahe ausschließlich um BfA-Patient<strong>in</strong>nen handelt, die<br />

<strong>als</strong> Angestellte überwiegend über höhere E<strong>in</strong>kommen und umfangreichere formale<br />

Bildung verfügen <strong>als</strong> Arbeiter<strong>in</strong>nen.<br />

173


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

6.1.3.2 <strong>Internet</strong>expert<strong>in</strong>nen<br />

Die <strong>in</strong> den Interviews gewonnen Daten deuten darauf h<strong>in</strong>, dass es sehr unterschiedliche<br />

Profile <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung bei Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen gibt. Während<br />

e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> angibt, das Medium sowohl kommunikativ <strong>als</strong> auch <strong>in</strong>formativ e<strong>in</strong>deutig<br />

<strong>als</strong> unterstützend e<strong>in</strong>zuschätzen, nutzt es e<strong>in</strong>e weitere Interviewpartner<strong>in</strong><br />

maßvoll <strong>als</strong> e<strong>in</strong>e Informationsquelle unter vielen. E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Rehabilitand<strong>in</strong><br />

würdigt das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> bevorzugtes Informationsmedium, beschreibt im Interview<br />

jedoch auch, dass e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gehende Beschäftigung mit erkrankungsbezogener<br />

Information im <strong>Internet</strong> zugleich auch e<strong>in</strong>e Belastung darstellen könne.<br />

Alle drei Frauen geben an, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Akutbehandlung Grund<strong>in</strong>formationen<br />

über die Erkrankung durch unterschiedliche Medien erhalten zu haben.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> schätzen sie <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e, um gezielt, vertiefend zu recherchieren<br />

sowie um Antworten auf spezifische erkrankungsbezogene Fragen zu bekommen.<br />

Die Patient<strong>in</strong>nen beschreiben e<strong>in</strong> periodisch immer wie<strong>der</strong> zu unterschiedlichen<br />

Zeiten und Erkrankungsstadien auftretendes Informationsbedürfnis,<br />

das gerade mit Hilfe des <strong>Internet</strong>s zeitnah und gezielt gestillt werden könne.<br />

Als Informationsmedium schätzen die Interviewpartner<strong>in</strong>nen das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong><br />

ebenso glaubwürdig e<strong>in</strong> wie an<strong>der</strong>e Informationsmöglichkeiten. Die Patient<strong>in</strong>nen<br />

haben jeweils ihre eigene Suchstrategien für die Recherche im <strong>Internet</strong> entwickelt<br />

und beschreiben das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> leicht zu erlernendes Medium, wenn bereits<br />

Computererfahrung vorhanden ist.<br />

Zusammenfassend deuten die Patient<strong>in</strong>nen<strong>in</strong>terviews darauf h<strong>in</strong>, dass die befragten<br />

Frauen das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> e<strong>in</strong> auf die <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnisse zuschneidbares<br />

Medium schätzen, sei es, um im Chat Unterstützung zu bekommen, um Anregungen<br />

für die Umsetzung e<strong>in</strong>er gewünschten Ernährungsumstellung zu recherchieren<br />

o<strong>der</strong> um nach Informationen zu suchen, die das Gespräch mit dem Arzt vertiefen<br />

sollen. E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen konnte e<strong>in</strong>en Anspruch auf Sozialleistungen durchsetzen,<br />

<strong>in</strong>dem sie sich zuvor über das <strong>Internet</strong> über die Gesetzeslage <strong>in</strong>formiert<br />

hatte. In diesem Beispiel wird das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> e<strong>in</strong> Mittel genutzt, das im S<strong>in</strong>ne des<br />

Empowerments zur Stärkung <strong>der</strong> Eigenkompetenz und zu selbstbestimmtem Handeln<br />

<strong>der</strong> Rehabilitand<strong>in</strong> beitragen konnte.<br />

6.2 Reichweite <strong>der</strong> Untersuchung<br />

Bei <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung handelt es sich um e<strong>in</strong>e explorative Beobachtungsstudie<br />

zum Thema „<strong>Internet</strong> <strong>als</strong> <strong>Bestandteil</strong> <strong>der</strong> <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

<strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen“. Im Folgenden sollen im Design und <strong>in</strong> den<br />

Untersuchungsbed<strong>in</strong>gungen begründete <strong>in</strong>terpretative Begrenzungen <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Arbeit wie auch ihr Stellenwert dargestellt und diskutiert werden.<br />

Die dieser Arbeit zu Grunde liegende Untersuchung diente <strong>der</strong> Eröffnung e<strong>in</strong>es<br />

neuen Forschungsfeldes. Zum Zeitpunkt des Beg<strong>in</strong>ns des Projektes „Aktive Gene-<br />

174


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

sung“ im Reha-Zentrum Lübben wurde dort e<strong>in</strong>e auf dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

<strong>in</strong> Deutschland bisher neue Patientenschulungsform entwickelt: gesundheitsbezogene<br />

<strong>Internet</strong>tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs für orthopädische und onkologische Patienten. Auch<br />

mit dem Gegenstand dieser Untersuchung – <strong>der</strong> Durchführung und Analyse e<strong>in</strong>er<br />

erkrankungsspezifischen Brustkrebs<strong>in</strong>ternetschulung – wurde Neuland betreten.<br />

Da we<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Berl<strong>in</strong> – Brandenburg noch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Reha-E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> Deutschland ähnliche Projekte durchgeführt wurden und folglich auch<br />

ke<strong>in</strong>e diesbezüglichen Forschungsergebnisse vorlagen, war es notwendig, Fragebogen<strong>in</strong>strumente<br />

und Interviewleitfaden wie auch das Brustkrebsschulungsmodul<br />

(BKM) für die Untersuchung zu entwickeln. Entsprechend wurde e<strong>in</strong> exploratives<br />

Vorgehen für die Untersuchung gewählt.<br />

In <strong>der</strong> Konsequenz konnten die vorliegenden Daten nicht mit Vergleichsdaten an<strong>der</strong>er<br />

E<strong>in</strong>richtungen kontrastiert werden, noch konnte das Brustkrebsschulungsmodul<br />

vor se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>satz erprobt bzw. evaluiert werden. Dieser Umstand muss<br />

bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Ergebnisse beachtet werden.<br />

Wie bereits im Kapitel 4 beschrieben, konnte für die Zuordnung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

zu Interventions- und Kontrollgruppe ke<strong>in</strong>e Randomisierung vorgenommen werden.<br />

Aus diesem Grund werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Untersuchung beide Gruppen (Interventions-<br />

und Kontrollgruppe) detailliert h<strong>in</strong>sichtlich soziodemographischer Unterschiede<br />

und ihrer jeweiligen E<strong>in</strong>stellung zum krankheitsbezogenen Informationswunsch<br />

sowie Computer- und <strong>Internet</strong>erfahrungen analysiert und dargestellt.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terpretative Begrenzung erfährt die Untersuchung durch e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Untersuchungsdurchführung<br />

begründeten Versuchsleiterbias (vgl. Kap. 4.1.6). Begründet<br />

durch die für die Untersuchung zur Verfügung stehenden begrenzten Ressourcen<br />

oblag <strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> neben <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Erhebungs<strong>in</strong>strumente, des<br />

Schulungsmoduls und des Untersuchungsdesigns auch die Durchführung <strong>der</strong> Interventionen<br />

sowie die Rekrutierung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, die Erhebung <strong>der</strong> Daten<br />

und <strong>der</strong>en Auswertung. Es ist anzunehmen, dass <strong>der</strong> Versuchsleiterbias E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die Motivation <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Teilnahme am <strong>Internet</strong>kurs<br />

wie auch auf die Bewertung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung durch die Schulungsteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

hat. Die hohe Rücklaufquote <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Untersuchung teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen<br />

spricht für die Wertschätzung <strong>der</strong> Behandlung und des Aufenthaltes <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik wie auch für die Akzeptanz <strong>der</strong> Intervention bei den <strong>Internet</strong>-Patient<strong>in</strong>nen,<br />

aber auch für die Art und Weise <strong>der</strong> Untersuchungsdurchführung und die dafür<br />

zur Verfügung gestellten Kl<strong>in</strong>ikressourcen (Term<strong>in</strong>planung, Räume, <strong>Internet</strong>bibliothek).<br />

Diese Ergebnisse wurden ohne den E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Incentives für e<strong>in</strong>e<br />

Untersuchungsteilnahme erzielt.<br />

Trotz <strong>der</strong> beschriebenen E<strong>in</strong>schränkungen kann die Reichweite <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Forschungsergebnisse <strong>als</strong> über die Untersuchungsstichprobe h<strong>in</strong>ausgehend <strong>in</strong>terpretiert<br />

werden. Vergleicht man die Untersuchungsstichprobe mit Datensätzen <strong>der</strong><br />

Rentenversicherungsträger (VDR-Statistik) und mit Daten des Krebsregisters<br />

(GKR), so lassen sich <strong>in</strong> Bezug auf wesentliche soziodemographische Variablen<br />

vergleichbare Werte aufzeigen. Die Untersuchungsstichprobe weicht <strong>als</strong>o nicht<br />

175


Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

stark <strong>von</strong> Vergleichsstichproben ab, die sich auf Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Region und <strong>in</strong> <strong>der</strong> stationären mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong> beziehen.<br />

Zusammenfassend kann mit den beschriebenen Ergebnissen können H<strong>in</strong>weise zur<br />

Nachfrage <strong>von</strong> <strong>Internet</strong>schulungen <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen im Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> stationären<br />

<strong>Rehabilitation</strong> getroffen werden. Auch können aus den dargelegten Ergebnissen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Durchführung dieser <strong>in</strong>novativen Schulungsform und<br />

<strong>der</strong> Untersuchung zudem H<strong>in</strong>weise für e<strong>in</strong>e weitergehende Erprobung e<strong>in</strong>er solchen<br />

Intervention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> abgeleitet werden. 70 Der explorative Charakter<br />

<strong>der</strong> Untersuchung be<strong>in</strong>haltet, dass bei <strong>der</strong> Übertragbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

auf an<strong>der</strong>e Sett<strong>in</strong>gs bzw. an<strong>der</strong>e Kl<strong>in</strong>iken <strong>der</strong> Bias <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik, des e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Schulungsmoduls und des <strong>in</strong>dividuellen Zuschnitts auf die Teilnehmer<strong>in</strong>nen zu<br />

beachten ist. Die Untersuchung kann erste Ergebnisse und Hypothesen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

neuen Forschungsfeld liefern, die <strong>in</strong> weiteren Studien spezifiziert und vertieft<br />

werden sollten.<br />

70 <strong>Internet</strong>-Schulungen für Krebspatienten werden <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Sett<strong>in</strong>gs bereits durchgeführt<br />

so z. B. über die Volkshochschule <strong>in</strong> Hamburg <strong>in</strong> Kooperation mit Inkanet. (Vgl.<br />

www.<strong>in</strong>kanet.de)<br />

176


7 Schlussbemerkung<br />

Im Kern sucht die vorliegende Arbeit die Frage zu beantworten, <strong>in</strong>wieweit und<br />

unter welchen Voraussetzungen e<strong>in</strong>e für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen konzipierte <strong>Internet</strong>schulung<br />

während <strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> Ressourcen für<br />

die Bewältigung <strong>von</strong> erkrankungsbezogenen Problemen nach Ende <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme<br />

im S<strong>in</strong>ne des Empowerment-Konzeptes bieten kann.<br />

Diese Forschungsfrage ist <strong>in</strong> den vorhergehenden Kapiteln, <strong>der</strong> explorativen Herangehensweise<br />

folgend unter E<strong>in</strong>beziehung verschiedener Blickw<strong>in</strong>kel beantwortet<br />

worden. Anschließend wurden die Ergebnisse <strong>in</strong> den Stand <strong>der</strong> Forschung<br />

e<strong>in</strong>geordnet und diskutiert.<br />

An dieser Stelle sollen nun die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst und <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em größeren Kontext erörtert werden. Weiterh<strong>in</strong> möchte die Autor<strong>in</strong> Fragen<br />

und Ansätze aufzeigen, die für e<strong>in</strong>e weitergehende Umsetzung <strong>der</strong> dieser Untersuchung<br />

zu Grunde gelegten Intervention <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis relevant se<strong>in</strong> könnten.<br />

Schließlich werfen Arbeiten dieser Art immer weitere Fragen auf; diese sollen<br />

kurz skizziert werden.<br />

E<strong>in</strong>e Betrachtung <strong>der</strong> durchgeführten Intervention <strong>als</strong> <strong>Bestandteil</strong> <strong>der</strong> <strong>onkologischen</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen lässt <strong>in</strong> genereller H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>e<br />

positive Bilanz zu. Die <strong>in</strong>dikationsspezifische <strong>Internet</strong>schulung wird <strong>als</strong> freiwillige<br />

Maßnahme <strong>von</strong> etwa <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Untersuchung teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen<br />

wahrgenommen. Von den <strong>Internet</strong>kursteilnehmer<strong>in</strong>nen wie<strong>der</strong>um nutzt<br />

sechs Monate nach Ende <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> noch etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Frauen weiterh<strong>in</strong><br />

das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informationsmedium zu Gesundheit und Krankheit. Bei<br />

diesen Patient<strong>in</strong>nen kann sich das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informationsquelle etablieren und<br />

die Mehrheit <strong>der</strong> Frauen gibt an, das Medium <strong>als</strong> hilfreich bei <strong>der</strong> Lösung erkrankungsbezogener<br />

Probleme e<strong>in</strong>zuschätzen. Außerdem kann e<strong>in</strong>e im Vergleich größere<br />

Aktivierung dieser Untersuchungsgruppe h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />

<strong>von</strong> Nachsorgeangeboten festgestellt werden. Hierbei spricht für die Intervention,<br />

dass es sich um Frauen handelt, die vor <strong>der</strong> Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> nicht<br />

über <strong>Internet</strong>kenntnisse und nur bed<strong>in</strong>gt über Computererfahrung verfügten. <strong>Das</strong><br />

Konzept <strong>der</strong> Schulung, grundlegend anhand erkrankungsbezogener <strong>Internet</strong>seiten<br />

<strong>in</strong> die Technik des <strong>Internet</strong>s e<strong>in</strong>zuführen, kann zur Zeit <strong>als</strong> für diese<br />

Patient<strong>in</strong>nengruppe geeignet angesehen werden. Lediglich fünf <strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />

Untersuchung teilnehmenden Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen hatten nach eigener<br />

E<strong>in</strong>schätzung ausreichend <strong>Internet</strong>erfahrung für e<strong>in</strong>e weiterführende Schulung und<br />

nahmen folglich an <strong>der</strong> angebotenen <strong>Internet</strong>schulung aus diesem Grund nicht teil.<br />

Den während <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Intervention aufgetretenen organisatorischen<br />

Problemen, wie Term<strong>in</strong>überschneidungen mit mediz<strong>in</strong>ischen Anwendungen bei<br />

e<strong>in</strong>igen Patient<strong>in</strong>nen, könnte <strong>in</strong> Zukunft durch e<strong>in</strong>e Integration <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternetbasierten<br />

Schulung <strong>in</strong> den Rahmen <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>ternen Patientenschulungen bzw. dem<br />

Angebot dieser, fakultativ zu an<strong>der</strong>en Schulungsformen, begegnet werden. Im<br />

H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e solche „Aufwertung“ <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung <strong>als</strong> anerkanntes Ele-<br />

177


Schlussbemerkung<br />

ment <strong>der</strong> (<strong>onkologischen</strong>) <strong>Rehabilitation</strong> sollten me<strong>in</strong>es Erachtens weitere Forschungsfragen<br />

bearbeitet und das Forschungsfeld vertieft werden. Beispielsweise<br />

ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e stärkere Ausrichtung auf den kommunikativen Aspekt des <strong>Internet</strong>s<br />

s<strong>in</strong>nvoll. In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde dieser zwar während <strong>der</strong> Schulung<br />

vermittelt, jedoch kaum <strong>von</strong> den Patient<strong>in</strong>nen nach Ende <strong>der</strong> Rehamaßnahme angewandt.<br />

Die Literatur allerd<strong>in</strong>gs verweist auf e<strong>in</strong>e sehr positive Akzeptanz solcher<br />

Angebote <strong>von</strong> chronisch Kranken. Hier wäre e<strong>in</strong>e vertiefende Forschung hilfreich.<br />

Auch die Frage, ob und wenn ja, (wie) das Arzt-Patienten-Verhältnis <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Nutzung des <strong>Internet</strong>s bee<strong>in</strong>flusst wird, konnte im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Untersuchung nur ansatzweise beantwortet werden. 71 Letztlich konnte die vorliegende<br />

Arbeit nur e<strong>in</strong>en Ausschnitt <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nenkarriere nachzeichnen. Nicht<br />

untersucht werden konnte die längerfristige Nutzung des Mediums <strong>Internet</strong> und<br />

damit die Frage, wie sich <strong>der</strong> Wunsch nach dessen Nutzung im komplexen Prozess<br />

unterschiedlicher Phasen <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung verän<strong>der</strong>t. Über die<br />

Frage nach dem Nutzen des <strong>Internet</strong>s im Rahmen <strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> h<strong>in</strong>aus, sollte die Erprobung und Untersuchung des E<strong>in</strong>satzes <strong>von</strong><br />

Computer und <strong>Internet</strong> für unterschiedliche Zielgruppen und Indikationen <strong>in</strong> Sett<strong>in</strong>gs<br />

<strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>, mit größeren Stichproben und, wo s<strong>in</strong>nvoll und möglich,<br />

<strong>in</strong> kontrollierten Designs erforscht werden. Gleichzeitig sollte bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>von</strong> <strong>Internet</strong>schulungsmodulen e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>heitlichung und die E<strong>in</strong>führung<br />

<strong>von</strong> Qualitätssicherungsstandards – auch h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Internet</strong>seiten<br />

– angestrebt werden. E<strong>in</strong>en ersten Vorstoß <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht stellen die <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> BfA entwickelten Curricula für Patientenschulungen dar (vgl. BfA 2003).<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung werfen jedoch neben ermutigenden<br />

H<strong>in</strong>weisen h<strong>in</strong>sichtlich des E<strong>in</strong>satzes <strong>von</strong> Computer und <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Element<br />

<strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> auch e<strong>in</strong>ige kritische Fragen und<br />

Probleme auf. So zeigt sich bei e<strong>in</strong>em Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen, dass<br />

neben dem körperlichen Bef<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Bezug auf Schmerzen die<br />

Motivation für e<strong>in</strong>e Teilnahme an e<strong>in</strong>er <strong>Internet</strong>schulung <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Schichtzugehörigkeit, d. h. <strong>von</strong> den Variablen Schulbildung, Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommen<br />

und Berufsstatus, bee<strong>in</strong>flusst wird. Am <strong>Internet</strong>kurs <strong>in</strong>teressierte Frauen<br />

gehören häufiger e<strong>in</strong>er höheren sozialen Schicht an <strong>als</strong> Nicht<strong>in</strong>teressierte. Weiterh<strong>in</strong><br />

lassen sich H<strong>in</strong>weise aufzeigen, dass <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>kursteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

wie<strong>der</strong>um diejenigen das Medium längerfristig weiternutzen, die bereits über<br />

Computererfahrung und e<strong>in</strong>en Zugang zum <strong>Internet</strong> – zumeist im eigenen Haushalt<br />

– verfügen. <strong>Internet</strong>kurse während <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> können Anzeichen für<br />

e<strong>in</strong>en Empowermentprozess <strong>der</strong> teilnehmenden Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Gang<br />

setzen, wie die Untersuchungsergebnisse zeigen konnten. Dafür ist jedoch – auch<br />

71 Am Institut für <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaften <strong>der</strong> Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong><br />

wird zur Zeit zum Thema: „<strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> – das unkalkulierbare Dritte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arzt-Patienten-Beziehung“<br />

e<strong>in</strong>e Untersuchung durchgeführt. (Vgl. Kardorff v./Kirschn<strong>in</strong>g 2002)<br />

178


Schlussbemerkung<br />

das zeigen die Ergebnisse – e<strong>in</strong>e längerfristige <strong>Internet</strong>nutzung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

über die Kursteilnahme h<strong>in</strong>aus notwendig. Materielle Anfor<strong>der</strong>ungen und Sozi<strong>als</strong>chichtzugehörigkeit<br />

bee<strong>in</strong>flussen sowohl die Motivation für e<strong>in</strong>e Teilnahme am<br />

Kurs wie auch darüber h<strong>in</strong>aus die Nutzung des Mediums <strong>Internet</strong> nach Reha-<br />

Ende. Die Intervention spricht folglich eher e<strong>in</strong>e Bevölkerungsgruppe an, die auch<br />

an<strong>der</strong>e Maßnahmen <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und -bildung häufiger <strong>in</strong> Anspruch<br />

nimmt und <strong>der</strong> eher Bewältigungsressourcen zur Verfügung stehen (vgl. zum Zusammenhang<br />

zwischen sozialer Ungleichheit und gesundheitlicher Ungleichheit<br />

z. B. Mielck/Helmert 1998/519 ff.; Mielck 2002). 72<br />

Alf Trojan (2001/79) benennt <strong>als</strong> Variablen für die Entwicklung <strong>von</strong> gesundheitsbezogenem<br />

Empowerment und Selbsthilfe <strong>in</strong> sozial benachteiligten Gruppen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die Stärkung <strong>der</strong> Eigenkompetenz und e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung des Kontrollverlustes.<br />

Dabei handele es sich jedoch um Ressourcen, die bei Angehörigen unterer<br />

Schichten beson<strong>der</strong>s knapp seien. Legewie und Janssen (1997, <strong>in</strong> Trojan<br />

2001/83) geben <strong>als</strong> positive unterstützende Bed<strong>in</strong>gungen für Bürgerengagement<br />

auf <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Ebene Information und Wissen, Kontrollüberzeugung, Motivation,<br />

Frustrationstoleranz, Prozessorientierung, soziale Kompetenz sowie e<strong>in</strong>e<br />

gesicherte f<strong>in</strong>anzielle Existenz an. 73<br />

Übertragen auf die Interventionsform <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung setzt diese<br />

bei den an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen für die Weiternutzung<br />

des Mediums nach Reha-Ende bereits unterschiedliche Ressourcen voraus.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Frauen, die ke<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>anschluss im eigenen Haushalt vorf<strong>in</strong>den,<br />

müssen möglicherweise e<strong>in</strong>e hohe Motivation und Eigen<strong>in</strong>itiative sowie<br />

evtl. weite Wege o<strong>der</strong> f<strong>in</strong>anzielle Mittel aufbr<strong>in</strong>gen, um das im <strong>Internet</strong>kurs Gelernte<br />

weiter für sich zu nutzen. Die Intervention <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reha-Kl<strong>in</strong>ik selbst bot lediglich<br />

den Erwerb e<strong>in</strong>er Kompetenz zur Gew<strong>in</strong>nung <strong>von</strong> Informationen zu Gesundheit<br />

und Krankheit sowie Auskünfte über öffentlich zugängliche <strong>Internet</strong>zugänge<br />

<strong>in</strong> Wohnortnähe. Gleichzeitig gehört die Zielgruppe <strong>der</strong> Intervention h<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Variablen Alter, Geschlecht und Lebensraum (ausgenommen Berl<strong>in</strong>)<br />

zu e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Gruppen mit den wenigsten Kenntnissen und Ressourcen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nutzung<br />

des Mediums. Möglicherweise sollte bei e<strong>in</strong>er Modifizierung <strong>der</strong> Intervention<br />

Paulo Freires Ansatz des Empowerments e<strong>in</strong>e stärkere Umsetzung f<strong>in</strong>den. Er<br />

beschreibt mit Bezug auf die armen Bevölkerungsanteile Brasiliens, dass Alpha-<br />

72 Insgesamt kann die Mehrzahl <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtuntersuchungsstichprobe<br />

zur Mittelschicht gerechnet werden; jedoch verteilen sich die <strong>Internet</strong><strong>in</strong>teressierten eher<br />

über die obere Mittel- und Oberschicht, die Nicht<strong>in</strong>teressierten eher über die untere Mittel-<br />

und teilweise Unterschicht (vgl. Kap. 5.2.2.1 und 5.2.2.5). Wenn sich bereits <strong>in</strong>nerhalb<br />

dieser mittelschichtsdom<strong>in</strong>ierten Gruppe signifikante Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

Motivation für und die Nutzung des <strong>Internet</strong>s zeigen, ist anzunehmen, dass sich diese Diskrepanzen<br />

bei e<strong>in</strong>er heterogeneren Gesamtstichprobe möglicherweise noch ausgeprägter<br />

zeigten (siehe Tabellenanhang).<br />

73 Zum Thema <strong>der</strong> Erfolge und Misserfolge für Empowerment und Selbsthilfe bei sozial<br />

benachteiligten Gruppen liege <strong>in</strong>sgesamt kaum wissenschaftliches Material vor, so Trojan<br />

(2001/74).<br />

179


Schlussbemerkung<br />

betisierung nicht nur die Vermittlung <strong>von</strong> Techniken be<strong>in</strong>halte, son<strong>der</strong>n dass Lernende<br />

<strong>in</strong> die Lage versetzt werden sollten, sich <strong>als</strong> selbstständige Individuen zu<br />

erfahren. Dabei sei die E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Lebenslagen und <strong>der</strong> Umwelt unerlässlich<br />

(vgl. Figueroa 1989/52 und 112). E<strong>in</strong>e Intervention wie die angebotene <strong>Internet</strong>schulung<br />

für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen im Reha-Zentrum Lübben sollte folglich<br />

gegebenenfalls nicht nur für die Schulungsmaßnahme selbst e<strong>in</strong>e Zielgruppenorientierung<br />

aufweisen, son<strong>der</strong>n diese auch im H<strong>in</strong>blick auf die Umsetzung des Erlernten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> häuslichen Umgebung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen stärker beibehalten und Aspekte<br />

<strong>der</strong> Nachhaltigkeit stärker berücksichtigen.<br />

Wie <strong>als</strong>o könnten die dieser Untersuchung zu Grunde liegende o<strong>der</strong> ähnliche Interventionen<br />

modifiziert werden, um auch bei Patient<strong>in</strong>nen aus unteren sozialen<br />

Schichten bzw. bei möglichst allen Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en angestrebten<br />

Empowermentprozess <strong>in</strong> Gang zu setzen? O<strong>der</strong>: Mit Hilfe welcher Alternativangebote<br />

könnten ähnliche Ressourcenzuwächse bei an Brustkrebs erkrankten<br />

Frauen erreicht werden?<br />

Legt man den Schwerpunkt auf e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Nachhaltigkeit <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung,<br />

so müssten mehr niedrigschwellige Angebote zur öffentlichen <strong>Internet</strong>nutzung<br />

für ältere Frauen – auch <strong>in</strong> ländlichen Gebieten – e<strong>in</strong>gerichtet werden.<br />

Beispiele s<strong>in</strong>d Patienten-<strong>Internet</strong>-Cafés, wie es sie <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> bereits gibt. In diesem<br />

Rahmen kann zudem das Problem mangeln<strong>der</strong> Qualitätssicherung mediz<strong>in</strong>ischer<br />

<strong>Internet</strong>seiten <strong>in</strong>sofern aufgefangen werden, dass Websites empfohlen o<strong>der</strong> Patienten<br />

bei <strong>der</strong> Recherche beraten werden können. Auch e<strong>in</strong> Austausch über das<br />

Gelesene wird erleichtert. Auch die <strong>in</strong> Hamburg <strong>von</strong> Anja Forbriger <strong>in</strong>itiierten<br />

Kurse zur Nutzung des <strong>Internet</strong>s für Krebspatienten und <strong>der</strong>en Angehörige, die an<br />

<strong>der</strong> Volkshochschule angeboten werden, erfahren e<strong>in</strong>e große Resonanz (vgl.<br />

www.<strong>in</strong>kanet.de). Möglicherweise wäre e<strong>in</strong>e breitere Ausstattung <strong>von</strong> Selbsthilfekontaktstellen<br />

o<strong>der</strong> Selbsthilfegruppen mit Computer und <strong>Internet</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

im ländlichen Raum e<strong>in</strong>e Möglichkeit für Patienten, das im <strong>Internet</strong>kurs Gelernte<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er relativ geschützten Umgebung zu erproben. Auch Krankenkassen und die<br />

Servicestellen <strong>der</strong> Rentenversicherung könnten gezielt Patienten ansprechen und<br />

Informationsangebote sowie ggf. <strong>in</strong>dikationsbezogene <strong>Internet</strong>kurse anbieten. Neben<br />

e<strong>in</strong>er flächendeckenden und auf die Bedürfnisse <strong>von</strong> Patienten zugeschnittenen<br />

Bereitstellung des Mediums <strong>Internet</strong> könnte ggf. e<strong>in</strong> persönliches Beratungsgespräch<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Reha-E<strong>in</strong>richtung mit <strong>Internet</strong>kursteilnehmer<strong>in</strong>nen, die Interesse<br />

an e<strong>in</strong>er Weiternutzung zeigen, hilfreich se<strong>in</strong>, um gezielt Möglichkeiten <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung<br />

nach Reha-Ende <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des Wohnortes zu vermitteln. Möglicherweise<br />

kann e<strong>in</strong>e persönliche Anb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Patienten an die Reha-E<strong>in</strong>richtung<br />

über die <strong>Rehabilitation</strong> h<strong>in</strong>aus über das Medium <strong>Internet</strong> die Nutzungsschwelle<br />

zum <strong>Internet</strong> für Patienten senken o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> zusätzliches reizvolles<br />

Angebot darstellen. Denkbar wäre die Bereitstellung weiterer E-Mailkontakte mit<br />

dem Reha-Arzt o<strong>der</strong> den Pflegekräften sowie durch die Reha-E<strong>in</strong>richtung mo<strong>der</strong>ierte<br />

Chats. E<strong>in</strong> Pilot-Projekt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reha-Kl<strong>in</strong>ik mit Patienten mit Essstörun-<br />

180


Schlussbemerkung<br />

gen zeigt bislang positive Erfahrungen mit e<strong>in</strong>em „Nachsorge-Chat-Angebot“<br />

(vgl. Szymanski 2003). 74<br />

Selbst wenn es gel<strong>in</strong>gen könnte, die <strong>Internet</strong>schulungsangebote wie auch die <strong>Internet</strong>weiternutzung<br />

am Wohnort so zu gestalten, dass die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er<br />

niedrigeren sozialen Schicht ke<strong>in</strong>e Teilnahmebarriere darstellten, stellt sich die<br />

Frage, wie die gewünschten Ressourcenzuwächse für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong><br />

den Teil <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, die ke<strong>in</strong> Interesse an e<strong>in</strong>em <strong>Internet</strong>angebot haben,<br />

durch an<strong>der</strong>e Angebote erbracht werden könnten. Hier gibt es es mehrere Ansatzpunkte,<br />

die im Folgenden kurz umrissen werden sollen. <strong>Das</strong>s Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

über e<strong>in</strong>en Mangel an Informationen zu ihrer Erkrankung und Behandlungs-<br />

o<strong>der</strong> Versorgungsangeboten klagen, wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit bereits ausgeführt.<br />

Auch die Deutsche Krebshilfe weist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Studie, <strong>in</strong> <strong>der</strong> mehr <strong>als</strong><br />

400 Interviews mit Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen ausgewertet wurden, darauf h<strong>in</strong> (vgl.<br />

Deutsche Krebshilfe 2003). <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informationsmedium wird auch hier<br />

im Zusammenhang mit jüngeren Frauen genannt. Informationen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> elementarer<br />

Bauste<strong>in</strong>, um selbstbestimmt für die eigene Gesundheit handeln, Entscheidungen<br />

besser kontrollieren und somit das eigene Gesundheitspotential im S<strong>in</strong>ne<br />

des Empowerments stärken zu können. Gleichzeitig brauchen mündige Patienten<br />

auch mündige Ärzte, um E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> die jeweiligen Grenzen gew<strong>in</strong>nen und e<strong>in</strong><br />

partnerschaftliches Verhältnis im Behandlungsprozess aufbauen zu können (vgl.<br />

Huber 2000/VI). <strong>Das</strong> bedeutet zu e<strong>in</strong>en, dass patientengerechte Informationsmedien<br />

zur Verfügung stehen müssen, die qualitätsgesichert s<strong>in</strong>d. Die Deutsche<br />

Krebshilfe for<strong>der</strong>t Leitl<strong>in</strong>ien für Patienten<strong>in</strong>formationen (vgl. Deutsche Krebshilfe<br />

2003/13). Und diese sollten über die Medien an die Patient<strong>in</strong> gebracht werden, die<br />

diese alltäglich nutzt (Zeitungen/Zeitschriften; Fernsehen/Funk neben dem <strong>Internet</strong>).<br />

Gleichzeitig könnten Fortbildungen <strong>von</strong> Ärzten h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> psychosozialen<br />

Betreuung <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen sowie Gesprächsleitfäden für Ärzte<br />

die Kommunikation zwischen Patient<strong>in</strong> und Arzt verbessern. Zum an<strong>der</strong>en könnte<br />

neben <strong>der</strong> Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Gesundheits<strong>in</strong>formationen<br />

könnte e<strong>in</strong>e bessere sektorübergreifende Vernetzung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Behandlungselemente<br />

im Verlauf e<strong>in</strong>er Brustkrebserkrankung für die Patient<strong>in</strong>nen Unterstützung<br />

bieten. Die Deutsche Krebshilfe schlägt vor, dass Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen mit<br />

dem ambulanten Nachsorgearzt e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen Nachsorgeplan erarbeiten<br />

sollten (vgl. ebd.). Seit e<strong>in</strong>iger Zeit wird im Gesundheitssystem über zielgruppenorientierte<br />

„Lotsenprogramme“ diskutiert, die Patienten über den gesamten Versorgungsweg<br />

<strong>in</strong>dividuell begleiten und beraten können. Selbsthilfegruppen könnten<br />

diese Funktion teilweise e<strong>in</strong>nehmen (vgl. Trojan 2001/86 f.). Gute Erfahrungen<br />

wurden zudem mit dem angloamerikanischen Konzept des Case-Management<br />

gemacht (vgl. Ewers/Schaeffer 2001). Möglicherweise können die zur Zeit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

74 E<strong>in</strong> weiteres Beispiel für die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>von</strong> Patienten <strong>in</strong> Angebote <strong>der</strong> Reha-Kl<strong>in</strong>ik<br />

nach Reha-Ende, um den Reha-Erfolg <strong>der</strong> Patienten längerfristig zu unterstützen, f<strong>in</strong>det<br />

sich bei Kle<strong>in</strong> (1998). Hier wird allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>technik e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

181


Schlussbemerkung<br />

Erarbeitung bef<strong>in</strong>dlichen Disease-Management-Programme (DMP) für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

Abhilfe schaffen, die e<strong>in</strong>en Schwerpunkt auf den Bereich Patientenschulung<br />

legen und gleichzeitig e<strong>in</strong>e strukturierte „Begleitung“ auf vorgebahnten<br />

Behandlungspfaden bieten sollen. E<strong>in</strong>e Integration rehabilitativer Angebote<br />

<strong>in</strong> die DMP ist noch nicht durchgesetzt, wird jedoch diskutiert (vgl. Lünger/Lauterbach<br />

2003; Sachverständigenrat 200387 ff.).<br />

Wichtig ersche<strong>in</strong>t h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Frage des Empowerments <strong>von</strong> Patienten bei <strong>der</strong><br />

Umsetzung geeigneter Interventionen, dass <strong>der</strong> schmale Grad zwischen Selbsthilfeför<strong>der</strong>ung<br />

und möglicherweise bevormunden<strong>der</strong> Fremdhilfe <strong>von</strong> Ärzten, Pflegekräften<br />

und an<strong>der</strong>en professionell im Gesundheitswesen Tätigen reflektiert und<br />

den <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten <strong>der</strong> Hilfesuchenden angepasst<br />

werden sollte. <strong>Das</strong> Maß an gewünschter und zu bewältigen<strong>der</strong> Eigenkompetenz<br />

liegt für alle Patienten unterschiedlich hoch; unter Umständen muss es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

länger dauernden Prozess erst erlernt werden (vgl. Trojan 2001/82). Auch <strong>der</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> WHO im Rahmen <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ungsprogramme postulierte „Sett<strong>in</strong>g-<br />

Ansatz“, <strong>in</strong> dem gesundheitsför<strong>der</strong>nde Programme dort angesiedelt werden, wo<br />

Menschen ihren Alltag verbr<strong>in</strong>gen (Schule, Arbeitsplatz, Geme<strong>in</strong>de), sollte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gestaltung <strong>von</strong> Angeboten <strong>der</strong> ambulanten Nachsorge <strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

nicht außer Acht gelassen werden.<br />

Schließlich – so hat die vorliegende Untersuchung gezeigt – kann e<strong>in</strong> <strong>Internet</strong>kurs<br />

für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong> für e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

auch nach Reha-Ende Ressourcen bieten und wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>en<br />

Empowermentprozess unterstützen. Die Schulung trägt <strong>als</strong> Element <strong>der</strong> gesamtrehabilitativen<br />

Versorgung zu diesem Prozess bei.<br />

Letztlich geht es darum, für an Brustkrebs erkrankte Frauen, verständliche, evidenzbasierte<br />

sowie an unterschiedliche Zielgruppen angepasste (soziale Schicht,<br />

Ethnizität) Informationen über die Erkrankung, über Versorgungs- und Behandlungsmöglichkeiten<br />

wie auch über Selbsthilfee<strong>in</strong>richtungen mit Hilfe unterschiedlicher,<br />

geeigneter Informationswege entlang des Versorgungspfades zur<br />

Verfügung zu stellen, mit dem Ziel, das <strong>in</strong>dividuelle, gesundheitsbezogene<br />

Selbstmanagement <strong>der</strong> Frauen zu stärken. Die <strong>in</strong> dieser Arbeit vorgelegten Ergebnisse<br />

stützen die Erkenntnisse <strong>der</strong> Arbeitsgruppe „Brustkrebs“ des Forums zur<br />

Entwicklung und Umsetzung <strong>von</strong> Gesundheitszielen <strong>in</strong> Deutschland, die die<br />

Information <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen im oben genannten S<strong>in</strong>ne <strong>als</strong> Aktionsfeld <strong>der</strong> ersten<br />

Priorität bewertet (vgl. BMGS 2003/67).<br />

182


8 Literatur<br />

Aaronson, Neil K. et al. (1993): The European Organization for Research and Treatment<br />

fo Cancer QLQ-C30: A Quality-Of-Life Instrument for Use <strong>in</strong> International Cl<strong>in</strong>ical<br />

Tri<strong>als</strong> <strong>in</strong> Oncology; <strong>in</strong>: Journal of the National Cancer Institute; Vol. 85; Nr. 5;<br />

S. 365-376<br />

Adelhard, K. (2000): Quality Assurance of Medical Information on the <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Studies<br />

<strong>in</strong> Health Technology Information; Nr. 77; S. 284 287<br />

Adelhard, K./Obst, O. (1998): Evaluation <strong>von</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Internet</strong>ressourcen: Qualitätskriterien;<br />

<strong>in</strong>: <strong>Das</strong> Gesundheitswesen; Nr. 60; S. 287-289<br />

Althaus, Elisabeth (2000): <strong>Internet</strong> und Onkologie; <strong>in</strong>: Mediz<strong>in</strong> onl<strong>in</strong>e; Nr. 1-2000; S. 6-12<br />

Althaus, Elisabeth (2001): Auf dem Weg zum mündigen Patienten. Informationen durch<br />

Gesundheitsportale; <strong>in</strong>: Mediz<strong>in</strong> onl<strong>in</strong>e; Nr. 2-2001; S. 20-23<br />

An<strong>der</strong>son, R. M. et al. (1995): Patient Empowerment; <strong>in</strong>: Diabetes Care; Vol. 18; Nr. 7;<br />

S. 943-949<br />

Antonovsky, A. (1987): Unravel<strong>in</strong>g the Mystery of Health. How People Manage Stress<br />

and Stay Well; San Fransisco: Jossey Bass<br />

Arora, N. K. et al. (2002): Barriers to Information Access, perceived Health Competence,<br />

and Psychosocial Health Outcomes: Test of a Mediation Model <strong>in</strong> a Breast Cancer<br />

Sample; <strong>in</strong>: Patient Education and Counsell<strong>in</strong>g; Vol. 47; Nr. 1, S. 37-46<br />

Backhaus, Klaus et al. (2000): Multivariate Analysemethoden; Berl<strong>in</strong>/Heidelberg/New<br />

York: Spr<strong>in</strong>ger Verlag<br />

Bandura, Albert (1977): Self-Efficacy: Towards a Unify<strong>in</strong>g Theory of Behavioral Change;<br />

<strong>in</strong>: Psychological Review; Vol. 84; Nr. 2; S. 191-215<br />

Barnes, Michael D. et al. (2003): Measur<strong>in</strong>g the Relevance of Evaluation Criteria among<br />

Health Information Seekers on the <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Journal of Health Psychology;<br />

Vol. 8; Nr. 1; S. 71-82<br />

Bartlett, Edward (1995): Cost-Benefit Analysis of Patient Education; <strong>in</strong>: Patient Education<br />

and Counsel<strong>in</strong>g; Vol. 26; Nr. 1-3; S. 87-91<br />

Batliwala, Srilatha (1994): The Mean<strong>in</strong>g of Women`s Empowerment: New Concepts for<br />

Action; <strong>in</strong>: Sen, Gita/Germa<strong>in</strong>, Adrienne/Chen, L<strong>in</strong>coln C. (Hrsg.): Population Policies<br />

Reconsi<strong>der</strong>ed; Boston: Harvard Center for Population and Development<br />

Studies; S. 52-65<br />

Bauerle Bass, Sarah (2003): How will <strong>Internet</strong> Use Affect the Patient?; <strong>in</strong>: Journal of<br />

Health Psychology; Vol. 8; Nr. 1; S. 25-38<br />

Becker, Peter (1997): Prävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung; <strong>in</strong>: Schwarzer, Ralf (Hrsg.):<br />

Gesundheitspsychologie: e<strong>in</strong> Lehrbuch; Gött<strong>in</strong>gen: Hogrefe Verlag für Psychologie;<br />

S. 517-534<br />

Bengel, J./Strittmatter, R./Willmann, H. (1998): Was erhält Menschen gesund?; Forschung<br />

und Praxis <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung, Band 6; BzgA; Köln<br />

183


Literatur<br />

Bengel, Jürgen (1997a): <strong>Das</strong> Pr<strong>in</strong>zip Salutogenese – E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung; <strong>in</strong>: Bartsch,<br />

H.H./Bengel, J. (Hrsg.): Salutogenese <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie; Basel: Karger; S. 1-4<br />

Bengel, Jürgen (1997b): Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>spsychologie <strong>in</strong> Versorgung und<br />

Forschung; <strong>in</strong>: Weitkunat, Rolf (Hrsg.): Public Health und Gesundheitspsychologie;<br />

Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber; S. 358-365<br />

Berland, Gretchen K. et al. (2001): Health Information on the <strong>Internet</strong>. Accessibility, Quality,<br />

and Readability <strong>in</strong> English and Spanish; <strong>in</strong>: Journal of the American Medical<br />

Association; Vol. 285; Nr. 20; S. 2612-2621<br />

Berman, Joan (1999): Support<strong>in</strong>g the Home Care Client Receiv<strong>in</strong>g Chemotherapy; <strong>in</strong>:<br />

Home Care Provi<strong>der</strong>; Vol. 4; Nr. 2; S. 81-85<br />

Berner, Eta S. et al. (1997): The Effects of the PDQ Patient Information File (PIF) on Patients’<br />

Knowledge, Enrollment <strong>in</strong> Cl<strong>in</strong>ical Tri<strong>als</strong>, and Satisfaction; <strong>in</strong>: Journal of<br />

Cancer Education; Nr. 72; S. 121-125<br />

Biefang, Sibille/Potthoff, Peter/Schliehe, Ferd<strong>in</strong>and (1999): Assessmentverfahren für die<br />

<strong>Rehabilitation</strong>; Gött<strong>in</strong>gen/Bern/Toronto/Seattle: Hogrefe Verlag<br />

Biermann, Sybil J. (1999): Evaluation of Cancer Information on the <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Cancer;<br />

Vol. 88; Nr. 3; S. 381-390<br />

Blättner, Beate (1997): Paradigmenwechsel. Von <strong>der</strong> Gesundheitsaufklärung und<br />

-erziehung zur Gesundheitsbildung und –för<strong>der</strong>ung; <strong>in</strong>: Weitkunat, Rolf/Haisch,<br />

Jochen/Kessler, Manfred (Hrsg.): Public Health und Gesundheitspsychologie.<br />

Konzepte, Methoden, Prävention, Versorgung, Politik; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle:<br />

Verlag Hans Huber; S. 119-125<br />

Boberg, Eric W. et al. (1997): CHESS: The Comprehensive Health Enhancement Support<br />

System; <strong>in</strong>. Flatley-Brennan, Patricia/Schnei<strong>der</strong>, Sid J./Tornquist, Elizabeth<br />

(Hrsg.): Information Networks for Cimmunity Health; New York: Spr<strong>in</strong>ger;<br />

S. 171-188<br />

Boeker, Mart<strong>in</strong>/Pelikan, Ernst (2001): Gesundheits-Telematik – Anwendungsspektrum<br />

und Sicherheits-Infrastruktur; <strong>in</strong>: Hurrelmann, Klaus/Lepp<strong>in</strong>, Anja (Hrsg.): Mo<strong>der</strong>ne<br />

Gesundheitskommunikation: Vom Aufklärungsgespräch zur E-Health;<br />

Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber; S. 259-289<br />

Bortz, Jürgen (1999): Statistik für Sozialwissenschaftler; Berl<strong>in</strong>/Heidelberg/New York:<br />

Spr<strong>in</strong>ger<br />

Bortz, Jürgen/Dör<strong>in</strong>g, Nicola (1995): Forschungsmethoden und Evaluation für Sozialwissenschaftler;<br />

Berl<strong>in</strong>/Heidelberg/New York: Spr<strong>in</strong>ger<br />

Boyer, C. et al. (1998): The Health on the Net Code of Conduct for Medical and Health<br />

Websites; <strong>in</strong>: Computers <strong>in</strong> Biology and Medic<strong>in</strong>e; Nr. 28; S. 603-610<br />

Brösskamp-Stone, Ursel et al. (1998): Strukturen <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung; <strong>in</strong>:<br />

Schwartz, Friedrich Wilhelm et al. (Hrsg.): <strong>Das</strong> Public Health Buch; München/Wien/Baltimore:<br />

Urban & Schwarzenberg; S. 189-199<br />

184


Literatur<br />

Brösskamp-Stone, Ursel/Kickbusch, Ilona/Walter, Ulla (1998): Gesundheitsför<strong>der</strong>ung; <strong>in</strong>:<br />

Schwartz, Friedrich Wilhelm et al. (Hrsg.): <strong>Das</strong> Public Health Buch; München/Wien/Baltimore:<br />

Urban & Schwarzenberg; S: 141-150<br />

Brusis, Jutta/Vogel, Beatrix/Mai, Norbert (1998): Warum wird die psychosoziale Nachbetreuung<br />

<strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen häufig nicht genutzt?; <strong>in</strong>: Weis, Joachim/Koch,<br />

Uwe (Hrsg.): Krankheitsbewältigung bei Krebs; Stuttgart/New York:<br />

Schattauer; S. 309-317<br />

Bühl, Achim/Zöfel, Peter (2000): SPSS Version 10, E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die mo<strong>der</strong>ne Datenanalyse<br />

unter W<strong>in</strong>dows; München: Addison-Wesley Scientific Comput<strong>in</strong>g<br />

Bull<strong>in</strong>ger, M. (1997): Gesundheitsbezogene Lebensqualität und subjektive Gesundheit;<br />

<strong>in</strong>: Psychotherapie, Psychosomatik, Mediz<strong>in</strong>ische Psychologie; Nr. 47; S. 76-91<br />

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG): Fassung <strong>von</strong> 01/2003<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2001): Bericht zur<br />

gesundheitlichen Situation <strong>von</strong> Frauen <strong>in</strong> Deutschland. E<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> unterschiedlichen Entwicklung <strong>in</strong> West- und Ostdeutschland;<br />

Schriftenreihe des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend; Band 209; Berl<strong>in</strong>: Kohlhammer<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit und Soziale Sicherung (Hrsg.) (2003): gesundheitsziele.de.<br />

Forum zur Entwicklung und Umsetzung <strong>von</strong> Gesundheitszielen <strong>in</strong><br />

Deutschland; Bericht; Berl<strong>in</strong><br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie/Burda Akademie zum Dritten Jahrtausend<br />

(Hrsg.) (2001): Die Hälfte des Himmels o<strong>der</strong> das ganze Netz? Frauen im<br />

<strong>Internet</strong>; Workshopdokumentation im Rahmen <strong>der</strong> Tagung: <strong>Internet</strong> für alle –<br />

Chancengleichheit im Netz; September 2001 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Bundesvere<strong>in</strong>igung für Gesundheit e. V. (2000): Qualitätsmanagement <strong>in</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>nden<br />

E<strong>in</strong>richtungen; Bonn<br />

Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) (1999): Fremdwort <strong>Rehabilitation</strong>; BfA-<br />

Information; Berl<strong>in</strong><br />

Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) (2001): <strong>Rehabilitation</strong> im Überblick;<br />

BfA-Information; Berl<strong>in</strong><br />

Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) (2002): Onkologische Nachsorge; BfA-<br />

Information; Berl<strong>in</strong><br />

Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) (2002): Leistungen zur mediz<strong>in</strong>ischen<br />

<strong>Rehabilitation</strong>; BfA-Information; Berl<strong>in</strong><br />

Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) (2002): Leitl<strong>in</strong>ien zur <strong>Rehabilitation</strong>sbedürftigkeit<br />

bei <strong>onkologischen</strong> Erkrankungen – und für den beratungsärztlichen<br />

Dienst <strong>der</strong> BfA; Berl<strong>in</strong><br />

Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) (2003): Gesundheitstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />

<strong>Rehabilitation</strong>; Berl<strong>in</strong><br />

185


Literatur<br />

Cabrera, Maria Fernanda et al. (1997): An Information System for the El<strong>der</strong>ly and Disabled<br />

People; <strong>in</strong>: Sosa-Iudicissa, Marcelo et al. (Hrsg.): <strong>Internet</strong>, Telematics and<br />

Health; Amsterdam/Berl<strong>in</strong>/Oxford/Tokyo/Wash<strong>in</strong>gton D.C.: IOS Press; S. 403-408<br />

California Health Care Foundation/RAND Health (2001): Proceed with Caution. A Report<br />

on the Quality of Health Information on the <strong>Internet</strong>. Report Summary; Oakland,<br />

CA<br />

Campbell, Marci Kramish et al. (2001): Health Behavior Changes after Colon Cancer: A<br />

Comparison of F<strong>in</strong>d<strong>in</strong>gs from Face-To-Face and Onl<strong>in</strong>e Focus Groups; <strong>in</strong>: Family<br />

& Community Health; Vol. 24; Nr. 3; S. 88-103<br />

Chen, X./Siu, L. L. (2001): Impact of the Media and the <strong>Internet</strong> on Oncology: Survey of<br />

Cancer Patients and Oncologists <strong>in</strong> Canada; <strong>in</strong>: Cl<strong>in</strong>ical Oncology; Vol. 19;<br />

Nr. 23; S. 4291-4297<br />

Ch<strong>in</strong>, R. (2000): The <strong>Internet</strong>: Another Facet to the Paradigm Shift <strong>in</strong> Healthhcare; <strong>in</strong>:<br />

S<strong>in</strong>gapore Medical Journey; Vol. 41; Nr. 9; S. 426-429<br />

Cl<strong>in</strong>e, R. J. /Haynes K. M. (2001): Consumer Health Information Seek<strong>in</strong>g on the <strong>Internet</strong>:<br />

the State of the Art; <strong>in</strong>: Health Education Research; Vol. 16; Nr. 6; S. 671-692<br />

Coulter, Angela et al. (1999): Shar<strong>in</strong>g Decisions with Patients: Is the Information Good<br />

Enough?; <strong>in</strong>: British Medical Journal; Nr. 318; S. 318 322<br />

Cumbo, Angelique et al. (2002): Onl<strong>in</strong>e Cancer Patient Education; <strong>in</strong>: Cancer Practice;<br />

Vol. 10; Nr. 3; S. 155-161<br />

Cumm<strong>in</strong>s, Carol O. et al. (2003): Development of Review Criteria to Evaluate Health Behavior<br />

Change Websites; <strong>in</strong>: Journal of Health Psychology; Vol. 8; Nr. 1; S. 55-62<br />

Davison, Joyce/Degner, Lesley (1997): Empowerment of Men Newly Diagnosed with<br />

Prostate Cancer; <strong>in</strong>: Cancer Nurs<strong>in</strong>g; Vol. 20; Nr. 3; S. 187-196<br />

Delamothe, Tony (2000): Quality of Websites: Kitemark<strong>in</strong>g the West W<strong>in</strong>d. Editori<strong>als</strong>; <strong>in</strong>:<br />

British Medical Journal; Nr. 321; S. 834-844<br />

Delbrück, Hermann (1995): Zur psychischen Situation <strong>von</strong> Tumorpatient<strong>in</strong>nen; <strong>in</strong>: Geburtsheilkunde<br />

und Frauenheilkunde; Nr. 55; S. M77-M80<br />

Delbrück, Hermann (1996): Brustkrebs. Rat und Hilfe für Betroffene und Angehörige;<br />

Stuttgart/Berl<strong>in</strong>/Köln: Kohlhammer<br />

Delbrück, Hermann (1998): <strong>Rehabilitation</strong> bei <strong>onkologischen</strong> Krankheitsbil<strong>der</strong>n; <strong>in</strong>: Delbrück,<br />

H./Haupt, E. (Hrsg.): <strong>Rehabilitation</strong>smediz<strong>in</strong>; München/Wien/Baltimore:<br />

Urban & Schwarzenberg; S. 467-534<br />

Deutsche Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Epidemiologie (DAE) (2000): Leitl<strong>in</strong>ien und Empfehlungen<br />

zur Sicherung <strong>von</strong> „Guter Epidemiologischer Praxis“ (GEP); 02/2000; Münster<br />

(auch: http://www.rki.de/GESUND/EPIDEM/GEP_LANG.pdf-)<br />

Deutsche Gesellschaft für Mediz<strong>in</strong>ische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.<br />

(1999): Qualitätskriterienkatalog für Elektronische Publikationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>;<br />

www.imbi.uni-freiburg.de/med<strong>in</strong>f/gmdsqc/d.htm; 26.03.2001<br />

186


Literatur<br />

Deutsche Gesellschaft für Senologie (1995): Konsensusbericht: Nachsorge <strong>von</strong> Mammakarz<strong>in</strong>om-Patient<strong>in</strong>nen;<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Deutsche Krebsgesellschaft (Hrsg.) (1999): Brustkrebs. Früherkennung, Behandlung,<br />

Nachsorge; Bonn<br />

Deutsche Krebsgesellschaft und Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>Rehabilitation</strong>, Nachsorge und Sozialmediz<strong>in</strong><br />

(2000): Interdiszipl<strong>in</strong>äre Leitl<strong>in</strong>ie: Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong>;<br />

www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/on_allre.htm, 18.07.2001<br />

Deutsche Krebshilfe (2003): Die an Brustkrebs erkrankte Frau im Mediz<strong>in</strong>betrieb. 12 Ziele<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Situation <strong>von</strong> Betroffenen; Bonn<br />

Diaz, J. A. et al. (2002): Patients’ Use of the <strong>Internet</strong> for Medical Information; <strong>in</strong>: Journal<br />

of General Internal Medic<strong>in</strong>e; Vol. 17; Nr. 3; S. 180-185<br />

Dickson, Robert B. (1999): A Breast Cancer Website; <strong>in</strong>: Breast Cancer Research and<br />

Treatment; Nr. 57; S. 297-298<br />

Dierks, Marie-Luise/Lerch, Magnus (2000): Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen an Patienten<strong>in</strong>formation<br />

– Empowerment <strong>von</strong> Nutzern; Expertendialog – Bedarf und Qualität <strong>von</strong> Patienten<strong>in</strong>formation<br />

aus Nutzersicht; Unterlagen e<strong>in</strong>er Veranstaltung <strong>von</strong> SEKIS<br />

am 09.03.2000 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Dierks, Marie-Luise/Schwartz, Friedrich-Wilhelm (2001): Nutzer und Kontrolleure <strong>von</strong> Gesundheits<strong>in</strong>formationen;<br />

<strong>in</strong>: Hurrelmann, Klaus/Lepp<strong>in</strong>, Anja (Hrsg.): Mo<strong>der</strong>ne<br />

Gesundheitskommunikation: Vom Aufklärungsgespräch zur E-Health;<br />

Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber; S. 290-305<br />

Dierks, Marie-Luise/Schwartz, Friedrich Wilhelm/Walter, Ulla (2000): Patienten <strong>als</strong> Kunden.<br />

Informationsbedarf und Qualität <strong>von</strong> Patienten<strong>in</strong>formationen aus Sicht <strong>der</strong><br />

Public Health Forschung; <strong>in</strong>: Jazb<strong>in</strong>sek, Dietmar (Hrsg.): Gesundheitskommunikation;<br />

Wiesbaden: Westdeutscher Verlag; S. 150-163<br />

Dietzel, Gottfried (2000): Gesundheitstelematik, Telemediz<strong>in</strong> & E-Health. Deutsche und<br />

Europäische Perspektiven; <strong>in</strong>: Jäckel, A. (Hrsg.): Telemediz<strong>in</strong>führer Deutschland;<br />

Bad Nauheim: Deutsches Mediz<strong>in</strong> Forum; S: 2-7<br />

Dietzel, Gottfried T. W. (2000): Chancen und Probleme <strong>der</strong> Telematik-Entwicklung <strong>in</strong><br />

Deutschland; <strong>in</strong>: Jäckel, A. (Hrsg.): Telemediz<strong>in</strong>führer Deutschland; Bad Nauheim:<br />

Deutsches Mediz<strong>in</strong> Forum; S. 14-19<br />

Dlugosch, Gabriele E. (1994): Gesundheitsberatung; <strong>in</strong>: Schwenkmezger, Peter (Hrsg.):<br />

Lehrbuch <strong>der</strong> Gesundheitspsychologie; Stuttgart: Enke Verlag, S. 223-233<br />

Eak<strong>in</strong>, Elizabeth G./Strycker, Lisa A. (2001): Awareness and Barriers to Use of Cancer<br />

Support and Information Ressources by HMO Patients with Breast, Prostate or<br />

Colon Cancer: Patient and Provi<strong>der</strong> Perspectives; <strong>in</strong>: Psycho-Oncology; Nr. 10;<br />

S. 103-113<br />

Edgar, L<strong>in</strong>da et al. (2002): Provid<strong>in</strong>g <strong>Internet</strong> Lessons to Oncology Patients and Family<br />

Members: A Shared Project; <strong>in</strong>: Psycho-Oncology; Nr. 11; S. 439-446<br />

187


Literatur<br />

Ehrenberg, H. E. (2001): Cancer Cl<strong>in</strong>ical Trial Patients <strong>in</strong> the Information Age; <strong>in</strong>: Cancer<br />

Practice; Vol. 9; Nr. 4; S. 191-197<br />

Eng, Thomas et al. (1998): Access to Information and Support. A Public Highway or a<br />

Private Road?; <strong>in</strong>: Journal of the American Medical Association; Vol. 280; Nr. 15,<br />

S. 1371-1375<br />

Eng, Thomas R. et al. (1999): Introduction to Evaluation of Interactive Health Communication<br />

Applications; <strong>in</strong>: American Journal of Preventive Medic<strong>in</strong>e; Vol. 16; Nr. 1;<br />

S. 11-15<br />

EORTC Quality of Life Study Group (1999): EORTC QLQ-C30 Scor<strong>in</strong>g Manual; Brussels<br />

Eurobarometer (2003): www.heise.de/newsticker/data/anw.17.04.03-001/ 19.04.03<br />

Evers, Kerry E. (2003): Strengths and Weaknesses of Behavior Change Programs on the<br />

<strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Journal of Health Psychology; Vol. 8;, Nr. 1; S. 63-70<br />

Ewers, Michael/Schaeffer, Doris (Hrsg.) (2002): Case-Management <strong>in</strong> Theorie und Praxis;<br />

Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber<br />

Eysenbach, G. (2000): Consumer Health Informatics; <strong>in</strong>. British Medical Journal; Nr. 320;<br />

S. 1713-1716<br />

Eysenbach, G. (2002): Neue Medien <strong>in</strong> Public Health, Prävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung;<br />

<strong>in</strong>: Hurrelmann, Klaus/Lepp<strong>in</strong>, Anja (Hrsg.): Mo<strong>der</strong>ne Gesundheitskommunikation:<br />

Vom Aufklärungsgespräch zur E-Health; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle:<br />

Verlag Hans Huber; S. 205-221<br />

Eysenbach, G./Diepgen, T. (1999a): Label<strong>in</strong>g and Filter<strong>in</strong>g of Medical Information on the<br />

<strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Methods of Information <strong>in</strong> Medic<strong>in</strong>e, Nr. 38; S. 80-88<br />

Eysenbach, G./Diepgen, T. (1999b): Shopp<strong>in</strong>g Around the <strong>Internet</strong> Today and Tomorrow;<br />

<strong>in</strong>: British Medical Journal; Nr. 319; S. 513-521<br />

Eysenbach, G. et al. (2001): A Framework for Improv<strong>in</strong>g the Quality of Health Information<br />

on the World-Wide-Web and Better<strong>in</strong>g Public (e-)Health: The MedCERTAIN Approach;<br />

<strong>in</strong>: www.medcerta<strong>in</strong>.org; 09.10.2001<br />

Eysenbach, G./Kohler, C. (2002): How Do Consumers Search for and Appraise Health<br />

Information on the World Wide Web? Qualitative Study Us<strong>in</strong>g Focus Groups,<br />

Usability Tests, and In-Depth Interviews; <strong>in</strong>: British Medical Journal; Nr. 324,<br />

S. 573-577<br />

Fahlberg, Larry L. et al. (1991): Empowerment as an Emerg<strong>in</strong>g Approach <strong>in</strong> Health Education;<br />

<strong>in</strong>: Journal of Health Education; Vol. 22; Nr. 3; S. 185-193<br />

Fensler, Jayne I./Manchester, Laura J. (1997): Evaluation of a Computer-Based Cancer<br />

Support Network; <strong>in</strong>: Cancer Practice; Vol. 5; Nr. 1; S. 46-51<br />

Ferguson, Tom (1998): Digital Doctor<strong>in</strong>g – Opportunities and Challenges <strong>in</strong> Electronic<br />

Patient-Physician Communication; <strong>in</strong>: Journal of the American Medical Association;<br />

Vol. 280; Nr. 15; (Editorial)<br />

188


Literatur<br />

Fetterman, David M./Kaftarian, Shakeh J./Wan<strong>der</strong>sman, Abraham (Hrsg.) (1996):<br />

Empowerment Evaluation; London/New Delhi: Sage Publications<br />

Figueroa, Dimas (1989): Paulo Freire zur E<strong>in</strong>führung; Hamburg: Junius Verlag<br />

Flatley-Brennan, Patricia (1998): Computer Network Home Care Demonstration. A Randomized<br />

Trial <strong>in</strong> Persons Liv<strong>in</strong>g with AIDS; <strong>in</strong>: Computers <strong>in</strong> Biology and Medic<strong>in</strong>e;<br />

Nr. 28, S. 489-508<br />

Flick, Uwe (1998): Auswertungsverfahren (Subjektive Daten – Objektive Analyse); <strong>in</strong>:<br />

Schwartz, Friedrich Wilhelm et al. (Hrsg.): <strong>Das</strong> Public Health Buch; München/Wien/Baltimore:<br />

Urban & Schwarzenberg, S. 329-345<br />

Fogel, Joshua et al. (2002): <strong>Internet</strong> Use and Social Support <strong>in</strong> Women with Breast Cancer;<br />

<strong>in</strong>: Health Psychology; Vol. 21; Nr. 4; S. 398-404<br />

Forbriger, Anja (2001): Leben ist, wenn man trotzdem lacht. Diagnose Krebs – Wie ich im<br />

<strong>Internet</strong> Hilfe und Hoffnung fand; München: Heyne Verlag<br />

Forum Informationsgesellschaft 2000 (1998a): Arbeitsgruppe 7: Telematikanwendungen<br />

im Gesundheitswesen; Arbeitsgruppenbericht; Bielefeld<br />

Forum Informationsgesellschaft 2000 (1998b): Arbeitsgruppe 9: Frauen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Informationsgesellschaft;<br />

Arbeitsgruppenbericht, Bielefeld<br />

Forum Public Health (1999). Patientenorientierung; 7. Jahrgang, Nr. 26<br />

Forum Public Health (2000): Public Health und Neue Medien; 8. Jahrgang, Nr. 27<br />

Fox, Nick (2001): Use of the <strong>Internet</strong> by Medical Voluntary Groups <strong>in</strong> the UK; <strong>in</strong>: Social<br />

Science and Medic<strong>in</strong>e; Nr. 52; S. 155-156<br />

Freire, P. (1980): Pedagogy of the Oppressed; Harmondworth: Pengu<strong>in</strong> Books<br />

Gagliardi, Anna/Jadad, Alejandro R. (2002): Exam<strong>in</strong>ation of Instruments Used to Rate<br />

Quality of Health Information on the <strong>Internet</strong>: Chronicle of a Voyage with an unclear<br />

Dest<strong>in</strong>ation; <strong>in</strong>: British Medical Journal; Nr. 324, S. 569-573<br />

Gecas, Viktor (1989): The Social Psychology of Self-Efficacy; <strong>in</strong>: Annual Review of Sociology;<br />

Nr. 15; S. 291-316<br />

Gerdes, N./Jäckel, W. H. (1995): Der IRES-Fragebogen für Kl<strong>in</strong>ik und Forschung; <strong>in</strong>. <strong>Rehabilitation</strong>,<br />

Nr. 34, S. XIII-XXIV<br />

Gordis, Leon (2001): Epidemiologie; Marburg: Kilian<br />

Graham, Wendy et al. (2000): Randomised Controlled Trial Compar<strong>in</strong>g Effectiveness of<br />

Touch Screen System with Leaflet for Provid<strong>in</strong>g Women with Information <strong>in</strong> Prenatal<br />

Tests; <strong>in</strong>: British Medical Journal; Nr. 320, S. 155-160<br />

Grande, Ges<strong>in</strong>e/Schott, Thomas/Badura, Bernhard (1999): Ergebnisevaluation <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

kardiologischen <strong>Rehabilitation</strong>: E<strong>in</strong> Langzeitversuch über ca. drei Jahre zwischen<br />

stationären und ambulanten Versorungsformen; <strong>in</strong>: Badura, Bernhard/Siegrist,<br />

Johannes (Hrsg.): Evaluation im Gesundheitswesen. Ansätze und Ergebnisse;<br />

We<strong>in</strong>heim/München: Juventa; S. 203-226<br />

189


Literatur<br />

Greimel, E. et al. (2002): Prospective Assessment of Quality of Life of Female Cancer<br />

Patients; <strong>in</strong>: Gynecologic Oncology; Nr. 85; S. 140-147<br />

Grunow, Dieter/Grunow-Lutter, Vera (2002): Geschlechtsspezifische Formen <strong>von</strong> Selbstvorsorge<br />

und Selbsthilfe; <strong>in</strong>: Hurrelmann, Klaus/Kolip, Petra (Hrsg.): Geschlecht,<br />

Gesundheit und Krankheit; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber;<br />

S. 548-564<br />

Gustafson, David et al. (1993a): Assess<strong>in</strong>g the Needs of Breast Cancer Patients and their<br />

Families; <strong>in</strong>: Quality Management <strong>in</strong> Health Care; Vol. 2; Nr. 1; S. 6-17<br />

Gustafson, David et al. (1993b): Development and Pilot Evaluation of a Computer-Based<br />

Support System for Women with Breast Cancer; <strong>in</strong>: Journal of Psychosocial Oncology;<br />

Vol. 11; Nr. 4; S. 69-93<br />

Gustafson, David et al. (1998): Empower<strong>in</strong>g Patients Us<strong>in</strong>g Computer Based Health<br />

Support Systems; <strong>in</strong>: Quality <strong>in</strong> Health Care; Nr. 8; S. 49-56<br />

Gustafson, David et al. (1999a): Consumers and Evaluation of Interactive Health Communication<br />

Applications; <strong>in</strong>: American Journal of Preventive Medic<strong>in</strong>e; Vol. 16;<br />

Nr. 1; S. 23-29<br />

Gustafson, David et al. (1999b): Impact of a Patient-Centred, Computer-Based Health<br />

Information/Support System; <strong>in</strong>: American Journal of Preventive Medic<strong>in</strong>e;<br />

Vol. 16; Nr. 1; S. 1-9<br />

Haaf, H. G./Schliehe, F. (2000): Zur Situation <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>sforschung: Stand und<br />

Bedarf; <strong>in</strong>: Bengel, Jürgen/Koch, Uwe (Hrsg.): Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaften;<br />

Berl<strong>in</strong>/Heidelberg/New York: Spr<strong>in</strong>ger Verlag; S. 19-39<br />

Haisch, Jochen/Weitkunat, Rolf/Wildner, Manfred (Hrsg.) (1999): Wörterbuch Public<br />

Health; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber<br />

Haupt, Ekke/Delbrück, Hermann (1998): Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>:Haupt,<br />

Ekke/Delbrück, Hermann (Hrsg.): <strong>Rehabilitation</strong>smediz<strong>in</strong>; München/Wien/Baltimore:<br />

Urban & Schwarzenberg; S. 35-44<br />

Hazard, Barbara P. (Hrsg.) (1994): Gesundheitsför<strong>der</strong>ung zur aktiven Vorsorge und <strong>Rehabilitation</strong>;<br />

Baden-Baden: Nomos<br />

Heim, M. E./Kunert, S./Özkan, I. (2001): Effects of Inpatient <strong>Rehabilitation</strong> on Health-Related<br />

Quality of Life <strong>in</strong> Breast Cancer Patients; <strong>in</strong>: Onkologie; Nr. 24; S. 268-272<br />

Heise Onl<strong>in</strong>e (2001a): <strong>Internet</strong>nutzung: Frauenanteil wächst stetig;<br />

www.heise.de/newsticker/data/dwi-18.04.01-001; 06/2001<br />

Heise Onl<strong>in</strong>e (2001b): Knapp 25 Millionen Deutsche s<strong>in</strong>d „dr<strong>in</strong>“;<br />

www.heise.de/newsticker/data/cp-03.09.01-000/; 10/2001<br />

Heise Onl<strong>in</strong>e (2003): Mehr <strong>als</strong> die Hälfte <strong>der</strong> Deutschen ist onl<strong>in</strong>e;<br />

www.heise.de/newsticker/data/tol-23.06.03-004/; 07/2003<br />

Hellmann, C./Müller, K. (2000): <strong>Rehabilitation</strong> und <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: <strong>Rehabilitation</strong>; Vol. 39;<br />

Nr. 2; S. 106-109<br />

190


Literatur<br />

Hern, Marcia et al. (1997): Nurs<strong>in</strong>g the Community <strong>in</strong> Cyberspace; <strong>in</strong>: Computers <strong>in</strong> Nurs<strong>in</strong>g;<br />

Vol. 15; Nr. 6; S. 116-121<br />

Herschbach, Peter/Keller, Monika (1997): Onkologische Erkrankungen; <strong>in</strong>: Petermann,<br />

Franz (Hrsg.): <strong>Rehabilitation</strong>; Gött<strong>in</strong>gen: Hogrefe Verlag für Psychologie;<br />

S. 217-244<br />

Hesse, Friedrich W. (1997): Interaktive netzbasierte Gesundheitskommunikation; <strong>in</strong>:<br />

Weitkunat, Rolf/Haisch, Jochen/Kessler, Manfred (Hrsg.): Public Health und Gesundheitspsychologie.<br />

Konzepte, Methoden, Prävention, Versorgung, Politik;<br />

Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber; S. 463-467<br />

Hoefert, Hans-Wolfgang (1997): Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>: Klotter, Christoph<br />

(Hrsg.): Prävention im Gesundheitswesen; Gött<strong>in</strong>gen: Verlag für angewandte<br />

Psychologie; S. 227-243<br />

Hoffmann-Goetz, Laurie/Nancarrow Clarke, Juanne (2000): Quality of Breast Cancer<br />

Sites on the World Wide Web; <strong>in</strong>: Canadian Journal of Public Health; Vol. 91;<br />

Nr. 4; S. 281-284<br />

HON Survey (2003): Trends for Medical <strong>Internet</strong> Usage; www.hon.ch/Survey; 05/2003<br />

http://www.europa.eu.<strong>in</strong>t/comm/<strong>in</strong>formation_society7eeurope/actionplan/actl<strong>in</strong>e3cen.htm;<br />

20.04.2002<br />

http://hitiweb.mitretek.org/hswg; 14.11.2000<br />

Huber, Wolfgang (2000): Vorwort; <strong>in</strong>: Horn, Johannes: Der mündige Patient; Heidelberg:<br />

Kaden Verlag; S. V-VII<br />

Infratest Burke (2001): 7. Euro.net-Studie; www.heise.de/newsticker/data/hod-29.03.01-<br />

001/; 04/2001<br />

Jäckel, Achim (Hrsg.) (2000): Telemediz<strong>in</strong>führer Deutschland; Bad Nauheim: Deutsches<br />

Mediz<strong>in</strong> Forum<br />

Jäckel, Achim (2002): Qualität mediz<strong>in</strong>ischer und gesundheitsbezogener Informationen<br />

im <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Jäckel, A. (Hrsg.): Telemediz<strong>in</strong>führer Deutschland; Ober-Mörlen;<br />

S. 2-7<br />

Jadad, A./Gagliardi, A. (1998): Rat<strong>in</strong>g Health Information on the <strong>Internet</strong>. Navigat<strong>in</strong>g to<br />

Knowledge or to Babel?; <strong>in</strong>: Journal of the American Medical Association;<br />

Nr. 279; S. 611-614<br />

Jäger, Helmut (2001): Compliance & Empowerment; <strong>in</strong>: Von Reibnitz/Schnabel/Hurrelmann<br />

(Hrsg.): Der mündige Patient; We<strong>in</strong>heim/München: Juventa; S. 169-178<br />

Janssen, Christian et al. (2000): Sozio-ökonomischer Status und gesundheitliche Kontrollüberzeugung;<br />

<strong>in</strong>: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften; 8. Jahrgang;<br />

Nr. 3, S. 216-229<br />

Jones, Ray et al. (1999a): Cross Sectional Survey of Patients’ Satisfaction with Information<br />

about Cancer; <strong>in</strong>: British Medical Journal, Nr. 319; S. 1247-1248<br />

191


Literatur<br />

Jones, Ray et al. (1999b): Randomised Controlled Trial of Personalised Computer Based<br />

Information for Cancer Patients; <strong>in</strong>: British Medical Journal; Nr. 319,<br />

S. 1241-1247<br />

Josenhans, J. (1996): Didaktische Aspekte <strong>der</strong> Gesundheitsbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>:<br />

Was kann die Pädagogik dazu beitragen, dass Gesundheitsbildung gel<strong>in</strong>gt?; <strong>in</strong>:<br />

Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) (Hrsg.): Evaluation <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong>; Frankfurt a. M., S. 400-402<br />

Kar, Snehendu B./Pascual, Cather<strong>in</strong>e A./Chicker<strong>in</strong>g, Kirst<strong>in</strong> L. (1999): Empowerment of<br />

Women for Health Promotion: A Metaanalysis; <strong>in</strong>: Social Science and Medic<strong>in</strong>e;<br />

Nr. 49; S. 1431-1460<br />

Kardorff, Ernst v./Kirschn<strong>in</strong>g, Silke (2002): <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> – das unkkalkulierbare Dritte <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Arzt-Patient-Beziehung; <strong>in</strong>: Psychomed; Vol. 4; Nr. 14; S. 240-246<br />

Kickbusch, Ilona (1992): Enhanc<strong>in</strong>g Health Potential; <strong>in</strong>: Health Promotion and Chronic<br />

Illness; WHO Regional Office for Europe, Kopenhagen; S. 8-10<br />

Kickbusch, Ilona (1999): Internationale Gesundheitsför<strong>der</strong>ung; <strong>in</strong>: Polak, Gerhard (Hrsg.):<br />

<strong>Das</strong> Handbuch Public Health; Wien/New York: Spr<strong>in</strong>ger; S. 55-63<br />

Kickbusch, Ilona (2001b): Health Promotion: Govern<strong>in</strong>g Health <strong>in</strong> the 21st Century; Vortrag<br />

im Graduiertenkolleg: Bedarfgerechte und kostengünstige Gesundheitsversorgung;<br />

22.06.2001; Berl<strong>in</strong><br />

Kickbusch, Ilona (2001a): Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und <strong>in</strong>ternationale Gesundheitspolitik;<br />

<strong>in</strong>: <strong>Das</strong> Gesundheitswesen; Nr. 63; S. 137-139<br />

Kiel, Kryst<strong>in</strong>a/Kopp, Paula (1999): <strong>Rehabilitation</strong> of Breast Cancer; <strong>in</strong>: Von Gunten,<br />

Charles F. (Hrsg.): Cancer Treatment and Research; Ruwer Academic Publisher;<br />

S. 107-133<br />

Kiewel, Angelika (2002): Nehmen Sie Ihre Medikamente selbst? Neue Wege <strong>der</strong> Patientenbeteiligung<br />

und Qualitätssicherung im Gesundheitswesen; We<strong>in</strong>heim/München:<br />

Juventa<br />

Kim, Paul et al. (1999): Published Criteria for Evaluat<strong>in</strong>g Health Related Websites; <strong>in</strong>: British<br />

Medical Journal; Nr. 318, S. 647-649<br />

K<strong>in</strong>g, M. T. (1996): The Interpretation of Scores from the EORTC Quality of Life Questionnaire<br />

QLQ-C30; <strong>in</strong>: Quality of Life Research; Vol. 5, S. 555-567<br />

K<strong>in</strong>g, M. T. et al. (2000): Quality of Life Three Months and One Year after First Treatment<br />

for Early Stage Breast Cancer: <strong>in</strong>fluence of Treatment and Patient Characteristics;<br />

<strong>in</strong>: Quality of Life Research; Nr. 9, S. 789-800<br />

Klauer, Thomas/Filipp, Sigrun-Heide (1997). Formen <strong>der</strong> Krankheitsbewältigung bei<br />

Krebspatienten; <strong>in</strong>: Schwarzer, Ralf (Hrsg.): Gesundheitspsychologie; Gött<strong>in</strong>gen:<br />

Hogrefe Verlag; S. 377-403<br />

Kle<strong>in</strong>, Elfriede (1998): Kurnachsorge und Ernährungskurse; <strong>in</strong>: Dür, Wolfgang/Pelikan,<br />

Jürgen M. (Hrsg.): Qualität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung; Wien: Facultas;<br />

S. 121-129<br />

192


Literatur<br />

Klemm, Paula/Reppert, Karla/Visich, Lori (1998): A Nontraditional Cancer Support Group.<br />

The <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Computers <strong>in</strong> Nurs<strong>in</strong>g; Vol. 16; Nr. 1; S. 31-36<br />

Klemm, Paula et al. (1999): Cyber Solace. Gen<strong>der</strong> Differences on <strong>Internet</strong> Cancer Support<br />

Groups; <strong>in</strong>: Computers <strong>in</strong> Nurs<strong>in</strong>g; Vol. 17; Nr. 2; S. 65-72<br />

Klosterhuis, Here/Gross, Brigitte/W<strong>in</strong>nefeld, Marlies (2002): Erfolgreiche <strong>Rehabilitation</strong><br />

braucht Nachsorge und Selbsthilfe – ihr Stellenwert <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>der</strong><br />

Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA); <strong>in</strong>: Selbsthilfejahrbuch 2002;<br />

Gießen: Verlag; S. 90-100<br />

Klug-Redman, Barbara (1996): Patientenschulung und -beratung; Berl<strong>in</strong>/Wiesbaden: Ullste<strong>in</strong>-Mosby<br />

Koch, Uwe/Beutel, Manfred (1988): Psychische Belastungen und Bewältigungsprozesse<br />

bei Krebspatienten; <strong>in</strong>: Koch, U./Lucius-Hoene, G./Stegie, R. (Hrsg.): Handbuch<br />

<strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>spsychologie; Berl<strong>in</strong>/Heidelberg/New York: Spr<strong>in</strong>ger-Verlag;<br />

S. 120-134<br />

Koch, Uwe et al. (1995): Expertise: Krebsrehabilitation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland.<br />

Im Auftrag des Verbands Deutscher Rentenversicherungsträger; Freiburg<br />

Kravdal, Ǿyste<strong>in</strong> (2001): The Impact of Marital Status on Cancer Survival; <strong>in</strong>: Social<br />

Science and Medic<strong>in</strong>e; Nr. 52, S. 357-368<br />

Kromrey, Helmuth (1995): Empirische Sozialforschung; Opladen: Leske und Budrich<br />

Küchler, Thomas (1998): Quality of Life and Breast Cancer – the Learn<strong>in</strong>g Curve Never<br />

Ends; <strong>in</strong>: European Journal of Cancer; Vol. 34; Nr. 3; S. 277-278<br />

Küchler, Thomas (2003): Psychoonkologie – Versuch e<strong>in</strong>es Überblicks; http://www.unikiel.de/qol-center/forsch/fo_meth/psycho_onko_def.htm;<br />

19.02.2003<br />

Laaser, Ulrich/Hurrelmann, Klaus/Wolters, Paul (1998): Prävention, Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

und Gesundheitserziehung; <strong>in</strong>. Laaser, Ulrich/Hurrelmann, Klaus (Hrsg.):<br />

Handbuch<br />

S. 395-424<br />

Gesundheitswissenschaften; We<strong>in</strong>heim/München: Juventa;<br />

LAGO: Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Onkologische Versorgung Brandenburg e. V. (2000):<br />

Wegweiser Onkologie Brandenburg, Band II, Potsdam<br />

Lahdenperä, T. S./Kyngäs, H. A. (2000): Patients’ View about Information Technology <strong>in</strong><br />

the Treatment of Hypertension; <strong>in</strong>: Journal of Telemedic<strong>in</strong>e and Telecare; Nr. 6;<br />

S. 108-113<br />

Lamnek, Siegfried (1995): Qualitative Sozialforschung, Band 2; We<strong>in</strong>heim: Beltz Psychologie<br />

Verlags Union<br />

Lamparter-Lang, Reg<strong>in</strong>e (1997): Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Patientenschulung bei chronischen Erkrankungen;<br />

<strong>in</strong>: Lamparter-Lang, Reg<strong>in</strong>e (Hrsg.): Patientenschulung bei chronischen<br />

Erkrankungen; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber;<br />

S. 9-32<br />

193


Literatur<br />

Lampe, B. et al. (2002) Wissen gegen Angst – Patienten im <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Reimers, Hartmut<br />

(Hrsg.): Krebs und Hoffung; Vechta: Geest-Verlag; S. 286-297<br />

Lantz, Paula M./Booth, Karen M. (1998): The Social Construction of the Breast Cancer<br />

Epidemic; <strong>in</strong>: Social Science and Medic<strong>in</strong>e; Vol. 46; Nr. 7; S. 907-918<br />

Leiko-Kilpi, Helena/Luoto, Eija/Katajisto, Jouko (1998): Elements of Empowerment and<br />

MS Patients; <strong>in</strong>: Journal of Neuroscience Nurs<strong>in</strong>g; Vol. 30; Nr. 2; S. 116-123<br />

Lewis, Deborah (1999): Computer-Based Approaches <strong>in</strong> Patient Education; <strong>in</strong>: Journal of<br />

the American Medical Informatic Assiciation; Vol. 6, Nr. 4, S. 272-282<br />

Leydon, Gerald<strong>in</strong>e M. et al. (2000): Cancer Patients’ Information Needs and Information<br />

Seek<strong>in</strong>g Behaviour: In Depth Interview Study; <strong>in</strong>: British Medical Journal, Nr. 320;<br />

S. 909-913<br />

Licciardone, J. C./Smith-Barbaro, P./Coleridge, S. T. (2001): Use of the <strong>Internet</strong> as a Resource<br />

for Consumer Health Information: Results of the Second Osteopathic Survey<br />

of Health Care <strong>in</strong> America; <strong>in</strong>: Journal of Medical <strong>Internet</strong> Research; Vol. 3;<br />

Nr. 4; S. 37-43<br />

Lohaus, Arnold/Schmitt, Gustel Mattias (1989): Fragebogen zur Erhebung <strong>von</strong> Kontrollüberzeugungen<br />

zu Krankheit und Gesundheit (KKG). Handanweisung; Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Zürich:<br />

Verlag für Psychologie<br />

Love, Susan M./L<strong>in</strong>dsey, Karen (1997): <strong>Das</strong> Brustbuch. Was Frauen wissen wollen; München:<br />

Deutscher Taschenbuch Verlag<br />

Lüngen, M./Lauterbach, K. W. (2003): Bedeutung <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> Disease-Management-Programmen;<br />

<strong>in</strong>: <strong>Rehabilitation</strong>; Nr. 42; S. 284-289<br />

Maes, Sten (1992): Gesundheitspsychologie, Gesundheitsfürsorge und Krankheitsprävention;<br />

<strong>in</strong>: Schrö<strong>der</strong>, Harry/Reschke, Konrad (Hrsg.): Psychosoziale Prävention<br />

und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung; Regensburg: Verlag; S. 13-25<br />

Maienborn, Angela (2001): Neue Modelle <strong>der</strong> Patienten<strong>in</strong>formation über das <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>:<br />

Von Reibnitz, Christ<strong>in</strong>e/Schnabel, Peter-Ernst/Hurrelmann, Klaus (Hrsg.): Der<br />

mündige Patient; We<strong>in</strong>heim/München: Juventa, S. 249-264<br />

Manz, Rolf (2000): Konzeptionelle Überlegungen zur Prävention; <strong>in</strong>: Forum Public Health;<br />

Nr. 28; S. 7-8<br />

Maschewsky-Schnei<strong>der</strong>, Ulrike (1997): Krebsprävention; <strong>in</strong>: Weitkunat, Rolf (Hrsg.): Public<br />

Health und Gesundheitspsychologie; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag<br />

Hans Huber, S. 303-312<br />

Mayr<strong>in</strong>g, Philipp (1997): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken; We<strong>in</strong>heim:<br />

Deutscher Studienverlag<br />

Mayr<strong>in</strong>g, Phillipp (2002): E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die qualitative Sozialforschung; We<strong>in</strong>heim: Beltz<br />

Verlag<br />

194


Literatur<br />

Mc Tavish, Fiona M. et al. (1995): CHESS: An Interactive Computer System for Women<br />

with Breast Cancer Piloted with an Un<strong>der</strong>served Population; <strong>in</strong>: Journal of Ambulatory<br />

Care Management; Vol. 18; Nr. 3; S. 35-41<br />

Mel<strong>in</strong>, Michelle (1996): Patient Empowerment – The Way Forward; <strong>in</strong>: European Journal<br />

of Cancer Care; Nr. 5; Suppl. 3; S. 9<br />

Meric, Funda et al. (2002): Breast Cancer on the World Wide Web: Cross Sectional Survey<br />

of Quality of Information and Popularity of Websites; <strong>in</strong>: British Medical Journal;<br />

Nr. 324; S. 577-581<br />

Metschke, Ra<strong>in</strong>er/Wellbrock, Rita (2002): Datenschutz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft; Berl<strong>in</strong>; Hrsg.:<br />

Berl<strong>in</strong>er Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit<br />

Mielck, Andreas/Helmert, Uwe (1998): Soziale Ungleichheit und Gesundheit; <strong>in</strong>: Hurrelmann,<br />

Klaus/Laaser, Ulrich (Hrsg.): Handbuch Gesundheitswissenschaften;<br />

We<strong>in</strong>heim/München: Juventa<br />

Mielck, Andreas (2002): Soziale Ungleichheit und Gesundheit; <strong>in</strong>: Hurrelmann, Klaus/Kolip,<br />

Petra (Hrsg.): Geschlecht, Gesundheit und Krankheit; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle:<br />

Verlag Hans Huber; S. 387-402<br />

Mix, S. et al. (2000): Telematik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geriatrie – Potentiale, Probleme und Anwendungserfahrungen;<br />

<strong>in</strong>: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie; Band 33, Heft 3,<br />

S. 195-204<br />

Monnier, Jeann<strong>in</strong>e et al. (2002): Patient and Caregiver Interest <strong>in</strong> <strong>Internet</strong>-Based Cancer<br />

Services; <strong>in</strong>: Cancer Practice; Vol. 10; Nr. 6; S. 305-310<br />

Monnier, Jeann<strong>in</strong>e/Laken, Maryl<strong>in</strong>/Carter, C<strong>in</strong>dy (2002): Patient and Caregiver Interest <strong>in</strong><br />

<strong>Internet</strong>-Based Cancer Services; <strong>in</strong>: Cancer Practice; Vol. 10; Nr. 6; S. 305-310<br />

Müller, Clemens/Kranich, Christoph (1995): Mündigkeit durch Empowerment, <strong>in</strong>: Damkowski,<br />

Wulf/Görres, Stefan/Luckey, Kar<strong>in</strong> (Hrsg.): Patienten im Gesundheitssystem;<br />

Augsburg: Maro Verlag; S. 227-243<br />

Müller-Fahrnow, Werner (Hrsg.) (1994): Mediz<strong>in</strong>ische <strong>Rehabilitation</strong>. Versorgungsstrukturen,<br />

Bedarf, Qualitätssicherung; We<strong>in</strong>heim/München: Juventa<br />

Müller-Fahrnow, Werner (1998): Sozial- und versorgungsepidemiologische Ansätze zur<br />

Kritik am System <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong>; Egelsbach/Frankfurt<br />

a. M./Wash<strong>in</strong>gton: Hänsel-Hohenhausen<br />

Murphy-Ende, Kathleen (1996): The Relationship between Self-Directed Learn<strong>in</strong>g, Self-<br />

Efficacy and Health Value <strong>in</strong> Young Women with Breast Cancer Us<strong>in</strong>g a Computer<br />

Health Education Programme; Dissertation Abstracts International; Vol. 58;<br />

Nr. 4-B<br />

Muthny, F. A. (1989): Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung, FKV. Manual;<br />

We<strong>in</strong>heim<br />

195


Literatur<br />

Neises, Mechthild et al. (2001): Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Ablehner<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>er Interventionsgruppe<br />

nach Mammakarz<strong>in</strong>om unterscheiden sich <strong>in</strong> Lebensqualität, Krankheitsbewältigung<br />

und immunologischen Funktionsuntersuchungen; <strong>in</strong>: Zentralblatt für<br />

Gynäkologie; Nr. 123; S. 27-36<br />

Neuhauser, L<strong>in</strong>da/Kreps, Gary L. (2003): Reth<strong>in</strong>k<strong>in</strong>g Communication <strong>in</strong> the E-Health Era;<br />

<strong>in</strong>: Journal of Health Psychology; Vol. 8; Nr. 1; S. 7-24<br />

Neuhauser, Uschi/Haase, Esther (1999): Wendepunkt Brustkrebs. Jede 10. Frau <strong>in</strong><br />

Deutschland trifft es; <strong>in</strong>: STERN; Nr. 41; S. 26-42<br />

NFO Infratest/NOP World London (2002): Euro.net 9; www.nfoeurope.com/euronet;<br />

21.04.2002<br />

(n)onl<strong>in</strong>er Atlas (2003): http://www.nonl<strong>in</strong>er-atlas.de/dyntemp/NONLINER-<br />

Atlas2003_TNS%20Emnid_InitiativeD21.pdf; 28.06.2003<br />

O’Connor, Annette M. et al. (1999): Decision Aids for Patients Fac<strong>in</strong>g Health Treatment<br />

or Screen<strong>in</strong>g Decisions: Systematic Overview; <strong>in</strong>: British Medical Journal;<br />

Nr. 319; S. 731-734<br />

Oldridge, Neil B./Rogowski, Barbara L. (1990): Self-Efficacy and In-Patient Cardiac <strong>Rehabilitation</strong>;<br />

<strong>in</strong>: The American Journal of Cardiology; Vol. 66; S. 362-365<br />

Patterson, Thomas L./Shaw, William S./Maysis, Daniel R. (1997): Improv<strong>in</strong>g Health<br />

Through Computer Self-Help Programs. Theory and Practice; <strong>in</strong>: Flatley-Brennan,<br />

Patricia/Schnei<strong>der</strong>, Sid J./Tornquist, Elizabeth (Hrsg.): Information Networks for<br />

Community Health; New York: Spr<strong>in</strong>ger; S. 219-246<br />

Pereira, J. L. et al. (2000): <strong>Internet</strong> Usage among Women with Breast Cancer: An Exploratory<br />

Study; <strong>in</strong>: Cl<strong>in</strong>ical Breast Cancer; Vol. 1; Nr. 2; S. 148 153<br />

Perk<strong>in</strong>s, Douglas D./Zimmerman, Marc A. (1995): Empowerment Theory, Research and<br />

Application; <strong>in</strong>: American Journal of Community Psychology; Vol. 23; Nr. 5;<br />

S. 569-579<br />

Petermann, Franz (1997): Patientenschulung, Patientenberatung – Ziele, Grundlagen<br />

und Perspektiven; <strong>in</strong>: Petermann, Franz (Hrsg.): Patientenschulung und Patientenberatung;<br />

Gött<strong>in</strong>gen/Bern/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber; S. 3-21<br />

Petersson, Lena-Marie et al. (2002): Differential Effects of Cancer <strong>Rehabilitation</strong> Depend<strong>in</strong>g<br />

on Diagnosis and Patients’ Cognitive Cop<strong>in</strong>g Style; <strong>in</strong>: Psychosomatic<br />

Medic<strong>in</strong>e; Vol. 64; Nr. 6; S. 971-980<br />

Pfaff, Holger/Benz, Joachim (1998): Qualitative und quantitative Methoden <strong>der</strong> Datengew<strong>in</strong>nung<br />

(Subjektive Daten – Objektive Analyse); <strong>in</strong>: Schwartz, Friedrich Wilhelm<br />

et al. (Hrsg.): <strong>Das</strong> Public Health Buch; München/Wien/Baltimore: Urban &<br />

Schwarzenberg; S. 310-328<br />

P<strong>in</strong>ker, Susan (1999): Breast Cancer Onl<strong>in</strong>e: Help<strong>in</strong>g Patients Navigate the Web; <strong>in</strong>:<br />

CMAJ; Vol. 160; Nr. 2; S. 239<br />

Plass, Angela/Koch, Uwe (2001): Participation of Oncological Outpatients <strong>in</strong> Psychosocial<br />

Support; <strong>in</strong>: Psycho-Oncology; Nr. 10; S. 511-520<br />

196


Literatur<br />

Pott<strong>in</strong>s, Ingrid et al. (2002): <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie – Stand und Perspektiven; <strong>in</strong>:<br />

Die Angestellten Versicherung; Nr. 12; S. 1-10<br />

PricewaterhouseCoopers Unternehmensberatung (2001): Gesundheitsportale 2001; Düsseldorf<br />

Raeburn, John/Rootman, Irv<strong>in</strong>g (1998): People-Centred Health Promotion; Chichester:<br />

John Wiley & Sons<br />

Rappaport, Julian (1981): In Praise of a Paradox: A Social Policy of Empowerment over<br />

Prevention; <strong>in</strong>: American Journal of Community Psychology; Vol. 9; Nr. 1; S. 1-25<br />

Rappaport, Julian (1987): Terms of Empowerment/Exemplars of Prevention: Toward a<br />

Theory for Community Psychology; <strong>in</strong>: American Journal of Community Psychology;<br />

Vol. 15; Nr. 2; S. 121-147<br />

Reents, Scott (1999): Impacts of the <strong>Internet</strong> on the Doctor-Patient Relationship; <strong>in</strong>: Cyber<br />

Dialogue; 1999; S. 6-10<br />

Referenzzentrum Lebensqualität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie: www.uni-kiel/qol-center/<br />

Reichle, C. et al. (2000): Patienten<strong>in</strong>formation im www.therapie.net; <strong>in</strong>: Jäckel, A. (Hrsg.):<br />

Telemediz<strong>in</strong>führer Deutschland; Bad Nauheim: Deutsches Mediz<strong>in</strong> Forum;<br />

S. 223-224<br />

Reusch, Andrea/Zw<strong>in</strong>gmann, Christian/Faller, Hermann (Hrsg.) (2002): Empfehlungen<br />

zum Umgang mit Daten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>sforschung; Regensburg: S. Ro<strong>der</strong>er<br />

Verlag<br />

Rigby, Michael et al. (2001): Verify<strong>in</strong>g Quality and Safety <strong>in</strong> Health Informatics Services;<br />

<strong>in</strong>: British Medical Journal; Nr. 323; S. 552-556<br />

Rissel, C./Perry, C./F<strong>in</strong>negan, J. (1996): Toward the Assessment of Psychological Empow-erment<br />

<strong>in</strong> Health Promotion: Initial Tests of Validity und Reliability; <strong>in</strong>: Journal<br />

of the Royal Society for Health; Vol. 116; Nr. 4; S. 211-218<br />

Rosenbrock, Rolf (1997). Theoretische Konzepte <strong>der</strong> Prävention; <strong>in</strong>: Klotter, Christoph<br />

(Hrsg.): Prävention im Gesundheitswesen; Gött<strong>in</strong>gen: Verlag für angewandte<br />

Psychologie; S. 41-60<br />

Rosenbrock, Rolf (1998): Die Umsetzung <strong>der</strong> Ottawa-Charta <strong>in</strong> Deutschland. Prävention<br />

und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung im gesellschaftlichen Umgang mit Gesundheit und<br />

Krankheit; Veröffentlichungsreihe <strong>der</strong> Arbeitsgruppe Public Health, Wissenschaftszentrum<br />

Berl<strong>in</strong> für Sozialforschung; Berl<strong>in</strong>; P98-201<br />

Rosenbrock, Rolf (2001): Perspektiven für die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention; <strong>in</strong>:<br />

Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften; Beiheft 4; S. 31-38<br />

Rosenbrock, Rolf (2002): Die Public Health Perspektive: Krankheit vermeiden – Gesundheit<br />

för<strong>der</strong>n; <strong>in</strong>. Flick, Uwe (Hrsg.): Innovation durch New Public Health; Gött<strong>in</strong>gen/Bern/Toronto/Seattle:<br />

Hogrefe; S. 20-39<br />

Rotter, J. B. (1966): Generalized Expectancies for Internal versus External Control of<br />

Re<strong>in</strong>forcement; <strong>in</strong>: Psychological Monographs; Vol. 80; Nr. 609; S. 188-205<br />

197


Literatur<br />

Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (2000/2001): Bedarfsgerechtigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit, Band III, Bonn<br />

Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (2003): F<strong>in</strong>anzierung,<br />

Nutzerorientierung und Qualität; Band I + II; Bonn<br />

Sänger, Sylvia (2001): Psychoonkologie im <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Der Onkologe; Nr. 2-2001;<br />

S. 193-195<br />

Sänger, Sylvia (2000): Die Zukunft des <strong>Internet</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung; <strong>in</strong>: Der<br />

Onkologe; Nr. 3; S. 241-243<br />

Sänger, Sylvia et al. (2002): Gut <strong>in</strong>formiert über Gesundheitsfragen, aber wie?; <strong>in</strong>: <strong>Das</strong><br />

Gesundheitswesen; Nr. 64; S. 391-397<br />

Schaeffer, Doris/Moers, Mart<strong>in</strong> (1994): Präventive Potentiale kurativer Institutionen – Prävention<br />

<strong>als</strong> Aufgabe ambulanter Pflege; <strong>in</strong>: Rosenbrock, Rolf/Kühn, Hagen<br />

(Hrsg.): Präventionspolitik; Berl<strong>in</strong>: Edition Sigma; S. 385-407<br />

Schäfer, He<strong>in</strong>o et al. (2001): Verän<strong>der</strong>ungen <strong>von</strong> Belastungen bei Brustkrebs-Patient<strong>in</strong>nen<br />

während e<strong>in</strong>er stationären <strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>: Praxis Kl<strong>in</strong>ische Verhaltensmediz<strong>in</strong><br />

und <strong>Rehabilitation</strong>; Nr. 56; S. 307-322<br />

Scheiber, Anke/Gründel, Matthias (2000): Virtuelle Geme<strong>in</strong>schaften? <strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> Informations-<br />

und Diskussionsforum für Krebspatienten; <strong>in</strong>: Jazb<strong>in</strong>sek, Dietmar<br />

(Hrsg.): Gesundheitskommunikation; Wiesbaden: Westdeutscher Verlag;<br />

S. 146-182<br />

Schmid, L. et al. (2000): Zur Strukturqualität <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>: <strong>Rehabilitation</strong>;<br />

Nr. 39; S. 350-354<br />

Schmidt, Lothar/Dlugosch, Gabriele (1997): Psychologische Grundlagen <strong>der</strong> Patientenschulung<br />

und Patientenberatung; <strong>in</strong>: Petermann, Franz (Hrsg.): Patientenschulung<br />

und Patientenberatung; Gött<strong>in</strong>gen/Bern/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber;<br />

S. 23-51<br />

Schnell, Ra<strong>in</strong>er/Hill, Paul B./Esser, Elke (1995): Methoden <strong>der</strong> empirischen Sozialforschung;<br />

München: Oldenbourg<br />

Schönberger, Christ<strong>in</strong>e/Kardorff, Ernst v. (2001): <strong>Das</strong> Leben mit Krebs geme<strong>in</strong>sam bewältigen;<br />

<strong>in</strong>: Psychomed; Vol. 13; Nr. 4; S. 221-228<br />

Schönle, Paul (2003): Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong>e patientenorientierte <strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>: Bundesversicherungsanstalt<br />

für Angestellte (BfA) (Hrsg.): <strong>Rehabilitation</strong> 2003. Der<br />

Mensch im Mittelpunkt e<strong>in</strong>er zukunftsorientierten <strong>Rehabilitation</strong>; Berl<strong>in</strong>; S. 27-44<br />

Schrö<strong>der</strong>, Kerst<strong>in</strong> (1997): Persönlichkeit, Ressourcen und Bewältigung; <strong>in</strong>: Schwarzer,<br />

Ralf (Hrsg.): Gesundheitspsychologie; Gött<strong>in</strong>gen: Hogrefe Verlag; S. 319-347<br />

Schüler, G./Levi, F. (1999): Krebserkrankungen; <strong>in</strong>: Gutzwiller, F./Jeanneret, O. (Hrsg.):<br />

Sozial- und Präventivmediz<strong>in</strong>. Public Health; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle:<br />

Verlag Hans Huber; S. 299-311<br />

198


Literatur<br />

Schuntermann, Michael (2003): Grundsatzpapier <strong>der</strong> Rentenversicherung zur Internationalen<br />

Klassifikation <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und Gesundheit (ICF)<br />

<strong>der</strong> Weltgesundheitsorganisation; <strong>in</strong>: Die deutsche Rentenversicherung; Nr. 1-2;<br />

S. 52-57<br />

Schwartz, Friedrich Wilhelm/Walter, Ulla (1998): Prävention; <strong>in</strong>: Schwartz, Friedrich Wilhelm<br />

et al. (Hrsg.): <strong>Das</strong> Public Health Buch; München/Wien/Baltimore: Urban &<br />

Schwarzenberg; S. 151-170<br />

Schwarzer, Ralf (1993): Measurement of Perceived Self-Efficacy; Berl<strong>in</strong>: Freie Universität<br />

Schwarzer, Ralf/Jerusalem, Matthias (Hrsg.) (1999): Skalen zur Erfassung <strong>von</strong> Lehrerund<br />

Schülermerkmalen. Dokumentation <strong>der</strong> psychometrischen Verfahren im<br />

Rahmen <strong>der</strong> wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs Selbstwirksame<br />

Schulen; Berl<strong>in</strong>: Freie Universität<br />

Segal, Steven P./Silverman, Carol/Temk<strong>in</strong>, Tanya (1995): Measur<strong>in</strong>g Empowerment <strong>in</strong><br />

Client-Run Self-Help Agencies; <strong>in</strong>: Community Mental Health Journal; Vol. 31;<br />

Nr. 3; S. 215-227<br />

Sharf, Barbara F. (1997): Communicat<strong>in</strong>g Breast Cancer Onl<strong>in</strong>e: Support and Empowerment<br />

<strong>in</strong> the <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Women & Health; Vol. 26; Nr. 1; S. 65-84<br />

Sheilds, Laurene E. (1995): Women`s Experience of the Mean<strong>in</strong>g of Empowerment; <strong>in</strong>:<br />

Qualitative Health Research; Vol. 5; Nr. 1; S. 15-35<br />

Sheppard, Sasha/Charnock, Deborah/Gann, Bob (1999): Help<strong>in</strong>g Patients Access High<br />

Quality Health Information; <strong>in</strong>: British Medical Journal; Nr. 319; S. 764-766<br />

Simons-Morton, Bruce G./Davis Crump, Aria (1996): Empowerment: The Process and the<br />

Outcome; <strong>in</strong>: Health Education Quarterly; Vol. 23; S. 290-292<br />

Slangen, Kerst<strong>in</strong> (2001): Patientenbeteiligung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>: Von Reibnitz,<br />

Christ<strong>in</strong>e/Schnabel, Peter-Ernst/Hurrelmann, Klaus (Hrsg.): Der mündige Patient;<br />

We<strong>in</strong>heim/München: Juventa; S. 213-235<br />

Sommer, Gert/Fydrich, Thomas (1989): Soziale Unterstützung: Diagnostik, Konzepte, F-<br />

SOZU; Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie; Materialie Nr. 22; Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Spyra, Karla/Hansmeier, Thomas/Müller-Fahrnow, Werner (2002): Auf dem Wege zur Integration<br />

<strong>von</strong> Prävention, <strong>Rehabilitation</strong> und Kuration; <strong>in</strong>: Ron, Aviva/Scheil-Adlung,<br />

Xenia (Hrsg.): Gesundheitspolitische Innovation <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen Sicherheit;<br />

Soziale Sicherheit; Band 2, Bern/Brüssel/Frankfurt/New York/Oxford/Wien: Peter<br />

Lang; S. 169-196<br />

Szymanski, Mike (2003): Seelenheil per <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Süddeutsche Zeitung vom<br />

27.10.2003<br />

Stabenow, R.; Eis<strong>in</strong>ger, B. (Hrsg.) (2001): Brustkrebs. Geme<strong>in</strong>sames Krebsregister;<br />

Nr. 1; Berl<strong>in</strong><br />

Stadelhofer, C. (2000): Möglichkeiten und Chancen <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung durch Ältere; <strong>in</strong>:<br />

Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie; Band 33; Nr. 3; S. 186-194<br />

199


Literatur<br />

Stallmann, Mart<strong>in</strong>a (1999): Die Güte <strong>von</strong> retrospektiven Antworten aus standardisierten<br />

Befragungen am Beispiel <strong>von</strong> Eigenangaben zur mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>:<br />

Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften; 7. Jahrgang; Nr. 2<br />

Stark, Wolfgang (1991): Prävention und Empowerment; <strong>in</strong>: Hörmann, G./Körner, W.<br />

(Hrsg.): Kl<strong>in</strong>ische Psychologie. E<strong>in</strong> kritisches Handbuch; Re<strong>in</strong>bek bei Hamburg:<br />

Rowohlt; S. 213-232<br />

Stark, Wolfgang (1996): Empowerment. Neue Handlungskompetenzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> psychosozialen<br />

Praxis; Freiburg: Lambertus-Verlag<br />

Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2001): Leben und Arbeiten <strong>in</strong> Deutschland. Ergebnisse<br />

des Mikrozensus 2000; Wiesbaden<br />

Stiftung Warentest (2001): Doktor www; <strong>in</strong>: test; Nr. 6; S. 86-101<br />

Ström, Lasse/Petterson, Richard/An<strong>der</strong>sson, Gerhard (2000): A Controlled Trial of Self-<br />

Help Treatment of Recurrant Headache Conducted via the <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Journal of<br />

Consult<strong>in</strong>g and Cl<strong>in</strong>ical Psychology; Vol. 68; Nr. 4; S. 722-727<br />

Sullivan, Claire F. (2003): Gen<strong>der</strong>ed Cybersupport: A Thematic Analysis of Two Onl<strong>in</strong>e<br />

Cancer Support Groups; <strong>in</strong>: Journal of Health Psychology; Vol. 8; Nr. 1; S. 83-104<br />

Tate, Deborah F. et al. (2001): Us<strong>in</strong>g <strong>Internet</strong> Technology to Deliver a Behavioral Weight<br />

Loss Program; <strong>in</strong>: Journal of the American Medical Association; Vol. 285; Nr. 9;<br />

S. 1172-1177<br />

Teichmann, J. V. (2002): Onkologische <strong>Rehabilitation</strong>: Evaluation <strong>der</strong> Effektivität stationärer<br />

onkologischer <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen; <strong>in</strong>: <strong>Rehabilitation</strong>; Nr. 41; S. 53-63<br />

The Boston Consult<strong>in</strong>g Group (2001): Vital Signs Update: The E-Health Patient Paradox;<br />

Boston<br />

The Boston Consult<strong>in</strong>g Group (2001): Vital Signs: The Impact of E-Health on Patients<br />

and Physicians; Boston<br />

Thomas, Barbara et al. (2002): Us<strong>in</strong>g the <strong>Internet</strong> to Identify Women`s Sources of Breast<br />

Health Education and Screen<strong>in</strong>g; <strong>in</strong>: Women & Health; Vol. 36; Nr. 1; S. 33-48<br />

Trojan, Alf (2001): Empowerment und Selbsthilfe bei sozial benachteiligten Gruppen; <strong>in</strong>:<br />

Borgetto, Bernhard/v. Troschke, Jürgen (Hrsg.): Entwicklungsperspektiven <strong>der</strong><br />

gesundheitsbezogenen Selbsthilfe im deutschen Gesundheitswesen; Schriftenreihe<br />

<strong>der</strong> Deutschen Koord<strong>in</strong>ierungsstelle für Gesundheitswissenschaften an <strong>der</strong><br />

Abteilung für Mediz<strong>in</strong>ische Soziologie <strong>der</strong> Universität Freiburg; Freiburg; S. 74-89<br />

Uhlemann, Thomas/Biskup, Mart<strong>in</strong> (1998): Mediz<strong>in</strong>ische, funktionelle und psychosoziale<br />

<strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>: Weis, Joachim/Koch, Uwe (Hrsg.): Krankheitsbewältigung bei<br />

Krebs; Stuttgart/New York: Schattauer; S. 291-308<br />

Ullrich, P. F./Vaccaro, A. R. (2002): Patient Education on the <strong>Internet</strong>: Opportunities and<br />

Pitfalls; <strong>in</strong>: Sp<strong>in</strong>e; Vol. 27; Nr. 7; S. 185-188<br />

200


Literatur<br />

Van Dam, Frits S. A. M./Aaronson, Neil K. (1990): Lebensqualität und Krebsbehandlung;<br />

<strong>in</strong>: Koch, U./Portreck-Rose, F. (Hrsg.): Krebsrehabilitation und Psychoonkologie;<br />

Berl<strong>in</strong>/Heidelberg/New York: Spr<strong>in</strong>ger Verlag; S. 32-37<br />

Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) (1991): Kommission zur Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesetzlichen Rentenversicherung; Abschlussberichte<br />

– Band III; Arbeitsbereich: <strong>Rehabilitation</strong>skonzepte; Teilband 2:<br />

Neubildungen; Frankfurt a. M.; S. 533-620<br />

Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) (Hrsg.) (1999): För<strong>der</strong>schwerpunkt<br />

„<strong>Rehabilitation</strong>swissenschaften“. Empfehlungen <strong>der</strong> Arbeitsgruppen „Generische<br />

Methoden“, „Rout<strong>in</strong>edaten“ und „Reha-Ökonomie“; DRV-Schriften, Band 16;<br />

Frankfurt a. M.<br />

Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) (Hrsg.) (2000): Aktiv Gesundheit<br />

för<strong>der</strong>n. Gesundheitsför<strong>der</strong>ungsprogramm <strong>der</strong> Rentenversicherung für die mediz<strong>in</strong>ische<br />

<strong>Rehabilitation</strong>; Stuttgart/New York: Schattauer<br />

Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) (Hrsg.) (2001): VDR Statistik<br />

<strong>Rehabilitation</strong> des Jahres 2000; Frankfurt a. M.<br />

Volmer, Timm (1997): Wirtschaftlichkeitsüberlegungen bei Patientenschulungen; <strong>in</strong>: Petermann,<br />

Franz (Hrsg.): Patientenschulung und Patientenberatung; Gött<strong>in</strong>gen/Bern/Toronto/Seattle:<br />

Verlag Hans Huber; S. 101-119<br />

W3B-Umfrage (2001): www.w3b.org/ergebnisse/w3b12/, Umfrage Nr. 12, Fittkau und<br />

Maaß, 15.08.2001<br />

Walter, Ulla/Schwartz, Friedrich Wilhelm (1998): Prävention: Institutionen und Strukturen;<br />

<strong>in</strong>: Schwartz, Friedrich Wilhelm et al. (Hrsg.): <strong>Das</strong> Public Health Buch; München/Wien/Baltimore:<br />

Urban & Schwarzenberg; S. 200-212<br />

Waltz, Millard/Hazard, Barbara P. (1999): Die <strong>Rehabilitation</strong> und Langzeitversorgung<br />

chronisch Kranker und <strong>der</strong> „Self-Efficacy“ Ansatz – Überlegungen aufgrund eigener<br />

empirischer Untersuchungen; <strong>in</strong>: Badura, Bernhard/Siegrist, Johannes<br />

(Hrsg.): Evaluation im Gesundheitswesen; We<strong>in</strong>heim/München: Juventa,<br />

S. 259-274<br />

Weber, Hannelore (1992): Verän<strong>der</strong>ung gesundheitsbezogener Kognition; <strong>in</strong>: Schrö<strong>der</strong>,<br />

Harry/Reschke, Konrad (Hrsg.): Psychosoziale Prävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung;<br />

Regensburg; S. 188-205<br />

Weber-Falkensammer, Hartmut/Vogel, He<strong>in</strong>er (1997). Versorgungsstrukturelle Voraussetzungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>: Petermann, Franz (Hrsg.): <strong>Rehabilitation</strong>; Gött<strong>in</strong>gen:<br />

Hogrefe Verlag; S. 27-56<br />

Wegschei<strong>der</strong>, Karl (2003): <strong>Rehabilitation</strong>sforschungsför<strong>der</strong>ung durch die Rentenversicherung<br />

– aktuelle Ergebnisse; <strong>in</strong>: Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA)<br />

(Hrsg.): <strong>Rehabilitation</strong> 2003. Der Mensch im Mittelpunkt e<strong>in</strong>er zukunftsorientierten<br />

<strong>Rehabilitation</strong>; Berl<strong>in</strong>; S. 71-77<br />

201


Literatur<br />

We<strong>in</strong>berg, Nancy et al. (1996): Onl<strong>in</strong>e Help: Cancer Patients Participate <strong>in</strong> a Computer<br />

Mediated Support Group; <strong>in</strong>: Health & Social Work; Vol.21; Nr. 1; S. 24-29<br />

Weis, Joachim (1997a): <strong>Das</strong> Konzept <strong>der</strong> Salutogenese <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychoonkologie; <strong>in</strong>:<br />

Bartsch, H. H./Bengel, J. (Hrsg.): Salutogenese <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie; Basel: Karger;<br />

S. 106-116<br />

Weis, Joachim (1997b): Psychoonkologie; <strong>in</strong>: Weitkunat, Rolf (Hrsg.): Public Health und<br />

Gesundheitspsychologie; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber,<br />

S. 313-321<br />

Weis, Joachim (2002): Leben nach Krebs: Belastung und Krankheitsverarbeitung im Verlauf<br />

e<strong>in</strong>er Krebserkrankung; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber<br />

Weis, Joachim/Koch, Uwe (1998): Betreuungsbedarf, Versorgungsstrukturen und Inanspruchnahmeprozesse<br />

– e<strong>in</strong>e theoretische E<strong>in</strong>führung; <strong>in</strong>: Weis, Joachim/Koch,<br />

Uwe (Hrsg.): Krankheitsbewältigung bei Krebs; Stuttgart/New York: Schattauer;<br />

S. 175-182<br />

World Health Organization (WHO) (1997a): Pressemitteilung: Telehealth Will Henceforth<br />

Be Part of the Strategy for Health for All; WHO/98, Genf<br />

World Health Organization (WHO) (1997b): Pressemitteilung: Director General Highlights<br />

Potential of Telemedic<strong>in</strong>e; WHO/65; Genf<br />

World Health Organization (WHO) (Hrsg.) (1998): Glossar Gesundheitsför<strong>der</strong>ung; Genf<br />

World Health Organization (WHO) (2002): Innovative Care for Chronic Conditions: Build<strong>in</strong>g<br />

Blocks for Action; Global Report; Mai 2002; Genf<br />

Worr<strong>in</strong>gen, Ulrike/Benecke, Andrea (2002): Geschlechtsspezifische Inanspruchnahme <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>: Hurrelmann, Klaus/Kolip, Petra (Hrsg.): Geschlecht, Gesundheit<br />

und Krankheit; Bern/Gött<strong>in</strong>gen/Toronto/Seattle: Verlag Hans Huber;<br />

S. 505-519<br />

Wright, Kev<strong>in</strong> B./Bell, Sally B. (2003): Health Related Support Groups on the <strong>Internet</strong>:<br />

L<strong>in</strong>k<strong>in</strong>g Empirical F<strong>in</strong>d<strong>in</strong>gs to Social Support and Computer-mediated Communication<br />

Theory; <strong>in</strong>: Journal of Health Psychology; Vol. 8; Nr. 1; S. 39-54<br />

www.afgis.de, 20.04.2002<br />

www.afgis.de/presse.php: Gesundheits<strong>in</strong>formationen im <strong>Internet</strong>. In Zukunft Klasse statt<br />

Masse; (02/2002); 20.04.2002<br />

www.afgis.de/ueberafgis_qualitaetskriterien.php; 20.04.2002<br />

www.bma.bund.de/download/gesetze_web/SGB09/sgb09x023.htm; 11/2003<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de; 07/2001<br />

www.discern.org.uk; 20.04.2002<br />

www.frauen-ans-netz.de; 29.96.2003<br />

www.hea.org.uk.hpic/; 09/1999<br />

www.healthf<strong>in</strong><strong>der</strong>.gov; 09/1999<br />

202


Literatur<br />

www.heise/newsticker/data/anw.17.04.03-001/; 19.04.2003<br />

www.hon.ch/HONcode/Conduct.html; 09.10.2001<br />

www.hon.ch; 09.10.2001<br />

www.<strong>in</strong>kanet.de; 06/2002<br />

www.krebs<strong>in</strong>formation.de; 05.05.2003<br />

www.krebs-webweiser.de; 02/2001<br />

www.medcerta<strong>in</strong>.org; 20.04.2002<br />

www.medcerta<strong>in</strong>.org/english/metadata/hiddel2....; 20.04.2002<br />

www.nih.gov/health/consumer; 09/1999<br />

www.patienten-<strong>in</strong>formation.de; 20.04.2002<br />

www.RalfSchwarzer.de; 02/2003<br />

www.rki.de/krebsregister; 04/2003<br />

www.undp.org/comm/page34.htm: UNDP: Telemedic<strong>in</strong>e – Provision of Quality Health<br />

Services to Rural and Remote Areas; 20.04.2002<br />

Zimmermann, Marc/Rappaport, Julian (1988): Citizen Participation, Perceived Control,<br />

and Psychological Empowerment; <strong>in</strong>: American Journal of Community Psychology;<br />

Vol. 16; Nr. 5; S. 725-750<br />

203


9 Anhang<br />

9.1 Abkürzungsverzeichnis<br />

AFGIS Aktionsforum Gesundheits<strong>in</strong>formationssysteme<br />

AHB Anschlussheilbehandlung<br />

BCG Boston Consult<strong>in</strong>g Group<br />

BDSG Bundesdatenschutzgesetz<br />

BfA Bundesversicherungsanstalt für Angestellte<br />

BKM Brustkrebsmodul<br />

BMBF Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung<br />

BMFSFJ Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

BMGS Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit und Soziale Sicherung<br />

BzgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />

CHESS Comprehensive Computer Health Enhancement Support System<br />

DAE Deutsche Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für Epidemiologie<br />

DFG Deutsche Forschungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

DMP Disease Management Programm<br />

EORTC European Organization for the Research and Treatment of Cancer<br />

FKV-Lis Freiburger Fragebogen zur Krankheitsbewältigung, Kurzform<br />

F-Sozu k22 Fragebogen zur sozialen Unterstützung, Kurzform<br />

HON Health on the Net Code<br />

ICD International Classification of Diseases<br />

ICF International Classification of Function<strong>in</strong>g, Disability and Health<br />

ICIDH2 International Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps<br />

INT <strong>Internet</strong>kursteilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Untersuchung<br />

INTkurz <strong>Internet</strong>kursteilnehmer<strong>in</strong>nen, die lediglich am Kurs teilnehmen und das<br />

Medium nicht weiter nutzen<br />

INTlang <strong>Internet</strong>kursteilnehmer<strong>in</strong>nen, die das <strong>Internet</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> 6 Monate<br />

nach Reha-Ende weiterh<strong>in</strong> nutzen<br />

IRES Fragebogen zum Reha-Status<br />

KID Krebs<strong>in</strong>formationsdienst des Krebsforschungszentrum Heidelberg<br />

KKG Fragebogen zur Kontrollüberzeugung zu Krankheit und Gesundheit<br />

KONT Kontrollgruppe (= ke<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>kursteilnahme) <strong>der</strong> Untersuchung<br />

LAGO Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft onkologische Versorgung Brandenburg e. V.<br />

LVA Landesversicherungsanstalt<br />

QLQ C30 Quality of Life Questionnaire, Grundmodul<br />

QLQ/BR23 Quality of Life Questionnaire, Brustkrebsmodul<br />

RKI Robert Koch Institut<br />

SGB Sozialgesetzbuch<br />

SF 36 Short Form 36 (Fragebogen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität<br />

und subjektiver Gesundheit)<br />

SPSS Statistical Package for the Social Sciences<br />

SWE Fragebogen zur Selbstwirksamkeitserwartung<br />

TNM Klassifikation <strong>von</strong> Tumoren nach Tumorgröße, Lymphknotenbefall und<br />

Metastasierung<br />

URL Universe Ressource Locator<br />

VDR Verband Deutscher Rentenversicherungsträger<br />

WHO World Health Organization<br />

www World Wide Web<br />

204


Anhang<br />

9.2 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Übersicht zum Forschungsdesign 86<br />

Abbildung 2: Vergleich <strong>der</strong> Pretestgruppen: Soziale Unterstützung 91<br />

Abbildung 3: Vergleich <strong>der</strong> Pretestgruppen: Krankheitsbewältigung 93<br />

Abbildung 4: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1 nach Sozi<strong>als</strong>chichtzugehörigkeit 102<br />

Abbildung 5: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1 nach Erwerbsstatus 104<br />

Abbildung 6: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Erkrankungsstadium 106<br />

Abbildung 7: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Zeitraum nach Diagnosestellung<br />

107<br />

Abbildung 8: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen – Kontrollüberzeugung zu T1 113<br />

Abbildung 9: Darstellung <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Selbstwirksamkeitserwartung 115<br />

Abbildung 10: Teilnahme an <strong>Internet</strong>schulungsterm<strong>in</strong>en zu T2 120<br />

Abbildung 11: E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe zu <strong>Internet</strong>kenntnissen zu T2 121<br />

Abbildung 12: Wunsch <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe zu T2 nach Nutzung des <strong>Internet</strong>s nach Reha-<br />

Ende 122<br />

Abbildung 13: Darstellung <strong>der</strong> Sozi<strong>als</strong>chichtzugehörigkeit <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen<br />

INTlang und INTkurz 133<br />

Abbildung 14: Häufigkeit <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung nach Reha-Ende (INTlang zu T3) 136<br />

Abbildung 15: Differenz <strong>der</strong> <strong>in</strong> Anspruch genommenen Aktivitäten zwischen T1 und T3<br />

(INTlang und KONT) 149<br />

Abbildung 16: Altergruppen zu T1 (Anhang) 279<br />

Abbildung 17: E<strong>in</strong>kommen pro Person zu T1 (Anhang) 279<br />

Abbildung 18: Schulbildung zu T1 (Anhang) 280<br />

Abbildung 19: Berufsausbildung zu T1 (Anhang) 280<br />

Abbildung 20: Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommen zu T1 (Anhang) 281<br />

Abbildung 21: Inanspruchnahme ärztlicher Untersuchungen zu T3 (Anhang) 285<br />

Abbildung 22: Sozi<strong>als</strong>chichtverteilung KONT und INTlang (Anhang) 287<br />

Abbildung 23: Selbstwirsamkeitserwartung KONT (Anhang) 289<br />

Abbildung 24: Selbstwirksamkeitserwartung INTlang (Anhang) 290<br />

Abbildung 25:Selbstwirksamkeitserwartung INTkurz (Anhang) 290<br />

Abbildung 26: Kontrollüberzeugung KONT (Anhang) 291<br />

Abbildung 27: Kontrollüberzeugung INTlang (Anhang) 291<br />

Abbildung 28: Kontrollüberzeugung INTkurz (Anhang) 292<br />

Abbildung 29: Lebensqualität global <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen (Anhang) 292<br />

205


Anhang<br />

Abbildung 30: Funktionsskalen EORTC KONT (Anhang) 293<br />

Abbildung 31: Funktionsskalen EORTC INTlang (Anhang) 293<br />

Abbildung 32: Funktionsskalen EORTC INTkurz (Anhang) 294<br />

206


Anhang<br />

9.3 Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Erfahrung mit Computer und <strong>Internet</strong> – Pretest 88<br />

Tabelle 2: Vergleich <strong>der</strong> Pretestgruppen: Alter 88<br />

Tabelle 3: Vergleich <strong>der</strong> Pretestgruppen: Ausbildung und Beruf 89<br />

Tabelle 4: Vergleich <strong>der</strong> Pretestgruppen: Informationswunsch 90<br />

Tabelle 5: Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Pretestgruppen: Soziale Unterstützung 92<br />

Tabelle 6: Vergleich <strong>der</strong> Preteststichprobe mit Vergleichswerten – FKV-LIS 93<br />

Tabelle 7: Teilnahme <strong>der</strong> Zielgruppe an <strong>der</strong> Befragung: Rücklauf 96<br />

Tabelle 8: Gründe für Nicht-Teilnahme an <strong>der</strong> Untersuchung 96<br />

Tabelle 9: Unterteilung <strong>der</strong> Gesamtstichprobe <strong>in</strong> Untergruppen 100<br />

Tabelle 10: Vergleich <strong>der</strong> Mittelwerte (M) zu T1: Alter 101<br />

Tabelle 11: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Familienstand 103<br />

Tabelle 12: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Wohnort 105<br />

Tabelle 13: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: RV-Träger 105<br />

Tabelle 14: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Informations- und<br />

Gesprächswunsch 108<br />

Tabelle 15: Informationsquellen zu T1 109<br />

Tabelle 16: Kontakt zu unterstützenden Angeboten zu T1 110<br />

Tabelle 17: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Computer- und <strong>Internet</strong>erfahrung 111<br />

Tabelle 18: Wissen um e<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>zugang zu T1 111<br />

Tabelle 19: Wissen um Unterstützung bei <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung zu T1 112<br />

Tabelle 20: Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1: Kontrollüberzeugung 113<br />

Tabelle 21: Normwertetabelle (Ausschnitt) für die Skala zur Kontrollüberzeugung (KKG) 114<br />

Tabelle 22: Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T1:<br />

Selbstwirksamkeitserwartung 115<br />

Tabelle 23: Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen und e<strong>in</strong>er Vergleichsstichprobe:<br />

EORTC QLQ C-30 116<br />

Tabelle 24: Ergebnisse <strong>der</strong> Korrelation zu T1 117<br />

Tabelle 25: Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression zu T1 117<br />

Tabelle 26: Übungszeiten <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>gruppe außerhalb <strong>der</strong> Schulung zu T2 121<br />

Tabelle 27: Bewertung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulung zu T2 123<br />

Tabelle 28: Prothetische Versorgung und Brustselbstuntersuchung zu T3 125<br />

Tabelle 29: E<strong>in</strong>schätzung zu sozialer Unterstützung und Informationswunsch zu T3 126<br />

Tabelle 30: Themen des Informationswunsches zu T3 127<br />

207


Anhang<br />

Tabelle 31: Informationsquellen <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen zu T3 128<br />

Tabelle 32: Inanspruchnahme unterstützen<strong>der</strong> Maßnahmen zu T3 129<br />

Tabelle 33: Informationsquellen für unterstützende Angebote zu T3 130<br />

Tabelle 34: Engagement für die eigene Gesundheit und Gesundheitspolitik zu T3 131<br />

Tabelle 35: <strong>Internet</strong>nutzung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe zu T3 132<br />

Tabelle 36: Mittelwerte (M) <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen INTlang und INTkurz 132<br />

Tabelle 37: Computer- und <strong>Internet</strong>erfahrung <strong>der</strong> Gruppen INTlang und INTkurz 134<br />

Tabelle 38: Zugang zum <strong>Internet</strong> <strong>in</strong> den Gruppen INTlang und INTkurz 134<br />

Tabelle 39: Gründe, warum das <strong>Internet</strong> nach <strong>der</strong> Schulung nicht weiter genutzt wurde<br />

(INTkurz zu T3) 135<br />

Tabelle 40: Unterstützung bei <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung (INTlang zu T3) 136<br />

Tabelle 41: Orte <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung (INTlang zu T3) 137<br />

Tabelle 42: Themen <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>recherche (INTlang zu T3) 138<br />

Tabelle 43: Qualitätskriterien für mediz<strong>in</strong>ische <strong>Internet</strong>seiten (INTlang zu T3) 139<br />

Tabelle 44: Ergebnisse <strong>der</strong> Korrelation zu T3 140<br />

Tabelle 45: Ergebnisse <strong>der</strong> logistischen Regression zu T3 141<br />

Tabelle 46: Vergleich <strong>der</strong> Mittelwerte (M) zur Selbstwirksamkeitserwartung zu T1 und T3 144<br />

Tabelle 47: Mittelwertvergleich zur Kontrollüberzeugung zu T1 und T3 145<br />

Tabelle 48: Ausschnitt aus <strong>der</strong> Normwertetabelle für den KKG 145<br />

Tabelle 49: Vergleich <strong>der</strong> Mittelwerte (M) zur Lebensqualität zu T1 und T3 146<br />

Tabelle 50: Vergleich <strong>der</strong> Inanspruchnahme <strong>von</strong> Unterstützung zu T1 und T3 148<br />

Tabelle 51: Vergleich <strong>der</strong> Informationsquellen zu T1 und T3 150<br />

Tabelle 52: Logistische Regression zur Vorhersage <strong>der</strong> Aktivitätssteigerung zu T3 151<br />

Tabelle 53: Drop-Out-Analyse 1 (Anhang) 272<br />

Tabelle 54: Drop-Out-Analyse 2 (Anhang) 273<br />

Tabelle 55: Drop-Out-Analyse 3 (Anhang) 273<br />

Tabelle 56: Drop-Out-Analyse 4 (Anhang) 273<br />

Tabelle 57: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe (Anhang) 274<br />

Tabelle 58: Informationsbedürfnis zu T1 (Anhang) 281<br />

Tabelle 59: Unterstützung beim <strong>Internet</strong> zu T1 (Anhang) 282<br />

Tabelle 60: Logistische Regression: Teilnahme an <strong>Internet</strong>schulung 1 (T1) (Anhang) 283<br />

Tabelle 61: Logistische Regression: Teilnahme an <strong>Internet</strong>schulung 2 (T1) (Anhang) 283<br />

Tabelle 62: Logistische Regression: Teilnahme an <strong>Internet</strong>schulung 3 (T1) (Anhang) 284<br />

Tabelle 63: Informationsbedürfnis zu T2 (Anhang) 284<br />

208


Anhang<br />

Tabelle 64: Auswahl <strong>der</strong> Ärzte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachsorge zu T3 (Anhang) 285<br />

Tabelle 65: Arzt-Patienten-Verhältnis zu T3 (Anhang) 286<br />

Tabelle 66: Logistische Regression: <strong>Internet</strong>weiternutzung1 (T3) (Anhang) 288<br />

Tabelle 67: Logistische Regression: <strong>Internet</strong>weiternutzung2 (T3) ( Anhang) 288<br />

Tabelle 68: Logistische Regression: <strong>Internet</strong>weiternutzung3 (T3) ( Anhang) 289<br />

Tabelle 69: Logistische Regression: Aktivitäten 1 (Anhang) 294<br />

Tabelle 70: Logistische Regression: Aktivitäten 2 (Anhang) 295<br />

Tabelle 71: Logistische Regression: Aktivitäten 3 (Anhang) 295<br />

209


Anhang<br />

9.4 Unterlagen zur Patientenbefragung<br />

9.4.1 Patientenaufklärung und E<strong>in</strong>verständniserklärung<br />

Patienten-Information<br />

zur Studie:<br />

„<strong>Internet</strong>-Schulungen <strong>als</strong> Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung für Patient<strong>in</strong>nen mit<br />

Brustkrebs“<br />

Sehr geehrte Patient<strong>in</strong>,<br />

Sie stehen am Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er stationären <strong>onkologischen</strong> Reha-Maßnahme im Reha-<br />

Zentrum Lübben, die Sie befähigen soll, den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> Familie, Beruf und<br />

Alltag wie<strong>der</strong> besser gewachsen zu se<strong>in</strong>. Sie erhalten hier alle notwendigen und<br />

geeigneten Behandlungen, die zur wesentlichen Besserung Ihrer Gesundheit und<br />

Leistungsfähigkeit beitragen.<br />

Zusätzlich haben Sie im Reha-Zentrum Lübben die Möglichkeit, an e<strong>in</strong>er Schulungsmaßnahme<br />

teilzunehmen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sie den Umgang mit e<strong>in</strong>em Computer und<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mit dem <strong>Internet</strong> lernen können. Vielleicht wird Ihnen diese Maßnahme<br />

auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich ersche<strong>in</strong>en. Wissenschaftliche<br />

Untersuchungen geben jedoch H<strong>in</strong>weise darauf, daß Computer und <strong>Internet</strong><br />

durchaus zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesundheit beitragen können. Diese Medien können<br />

<strong>in</strong>dividuell bei <strong>der</strong> Informationssuche helfen, aber auch die Kommunikation z. B.<br />

mit an<strong>der</strong>en Betroffenen ermöglichen. Außerdem ist dies e<strong>in</strong>e neue Technik, die<br />

langsam <strong>in</strong> vielen Lebensbereichen E<strong>in</strong>zug hält.<br />

Um an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Schulung im Reha-Zentrum Lübben teilzunehmen, brauchen<br />

Sie ke<strong>in</strong>erlei Vorkenntnisse im Umgang mit e<strong>in</strong>em Computer o<strong>der</strong> dem <strong>Internet</strong>.<br />

Die Teilnahme an <strong>der</strong> Schulung ist selbstverständlich freiwillig.<br />

Um die onkologische <strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Frauen, die an Brustkrebs<br />

erkrankt s<strong>in</strong>d, weiterzuentwickeln, möchten wir Sie herzlich bitten,<br />

sich an <strong>der</strong> Studie zu beteiligen. Ihre persönliche Me<strong>in</strong>ung zu dem Thema ist<br />

uns wichtig!<br />

210


Anhang<br />

Wer führt die Studie durch?<br />

In Zusammenarbeit mit dem rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund<br />

Berl<strong>in</strong>/Brandenburg/Sachsen wird diese Studie im Rahmen e<strong>in</strong>er Doktorarbeit im<br />

Reha-Zentrum Lübben <strong>von</strong> Frau Dipl-Pol Birgit Lampe durchgeführt. Wissenschaftlich<br />

betreut wird die Studie <strong>von</strong> Herrn Prof. Dr. Werner Müller-Fahrnow<br />

vom Lehrstuhl für Versorgungssystemforschung und Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> <strong>der</strong> Humboldt Universität Berl<strong>in</strong> und <strong>von</strong> Herrn Prof. Dr. Rolf Rosenbrock<br />

vom Wissenschaftszentrum Berl<strong>in</strong> für Sozialforschung.<br />

Es wird ausdrücklich versichert, daß diese Studie nicht <strong>von</strong> den Kostenträgern<br />

(LVA, BfA, Krankenkasse) o<strong>der</strong> sonstigen Dritten (z. B. Arbeitgeber) veranlaßt<br />

wurde.<br />

Was ist das Ziel <strong>der</strong> Studie?<br />

Wir möchten im Rahmen dieser Studie weitere Erkenntnisse darüber gew<strong>in</strong>nen,<br />

ob das <strong>Internet</strong> für Patient<strong>in</strong>nen mit Brustkrebs während <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong><br />

e<strong>in</strong>e Möglichkeit bieten kann, zur ihrer Gesundheitsför<strong>der</strong>ung beizutragen.<br />

Wie groß ist <strong>der</strong> Aufwand für mich? Was habe ich da<strong>von</strong>?<br />

Alle Patient<strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>er Brustkrebsdiagnose werden im Rahmen dieser Studie<br />

gebeten, zu drei Zeitpunkten e<strong>in</strong>en Fragebogen auszufüllen.<br />

Den ersten Fragebogen bekommen Sie im Anschluß an e<strong>in</strong> persönliches Gespräch,<br />

<strong>in</strong> dem Ihnen die Studie nochm<strong>als</strong> vorgestellt wird und das Ihnen die<br />

Möglichkeit geben soll, offene Fragen zu äußern.<br />

Sie haben dann die Gelegenheit, sich zu überlegen, ob Sie an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Schulung<br />

teilnehmen möchten. Selbst wenn Sie sich gegen e<strong>in</strong>e Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Schulung<br />

entschließen, möchten wir Sie um das Ausfüllen <strong>der</strong> Fragebögen<br />

bitten.<br />

Der zweite Fragebogen wird Ihnen kurz vor dem Abschluß <strong>der</strong> stationären Behandlung<br />

ausgehändigt.<br />

Den dritten Fragebogen möchten wir Ihnen sechs Monate nach Ihrer Entlassung<br />

zuschicken. Bitte schicken Sie den ausgefüllten Fragebogen mit dem beigefügten<br />

Freiumschlag dann an das Reha-Zentrum Lübben zurück. Selbstverständlich werden<br />

Ihnen daraus ke<strong>in</strong>e Kosten entstehen.<br />

Zusätzlich sollen mediz<strong>in</strong>ische Daten, die <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik für die <strong>Rehabilitation</strong> bekannt<br />

s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> die Studie e<strong>in</strong>bezogen werden. Dabei handelt es sich ausschließlich<br />

um folgende Angaben: Ihre Diagnose, <strong>der</strong> Diagnosezeitpunkt und <strong>der</strong> Schwere-<br />

211


Anhang<br />

grad <strong>der</strong> Erkrankung. Diese Daten werden <strong>von</strong> Frau Birgit Lampe aus Ihrer Akte<br />

herausgesucht und ohne Ihren Namen mit den an<strong>der</strong>en Forschungsunterlagen aufbewahrt.<br />

Sie werden dann ausschließlich ohne Bezug zu Ihrer Person ausgewertet.<br />

Ohne diese Daten ist das Forschungsprojekt nicht s<strong>in</strong>nvoll durchzuführen.<br />

Der zeitliche Aufwand zum Ausfüllen <strong>der</strong> Fragebögen beträgt für Sie jeweils<br />

etwa 45 M<strong>in</strong>uten. Wir bitten Sie, alle Fragebögen und alle E<strong>in</strong>zelfragen offen und<br />

ehrlich zu beantworten. Es gibt ke<strong>in</strong>e richtigen o<strong>der</strong> f<strong>als</strong>chen Antworten. Entscheidend<br />

ist alle<strong>in</strong> Ihre persönliche Sichtweise, Ihre Me<strong>in</strong>ung.<br />

Durch die Teilnahme an <strong>der</strong> Studie und vor allem an <strong>der</strong> angebotenen <strong>Internet</strong>-<br />

Schulung, die speziell für Patienten entwickelt wurde, haben Sie die Möglichkeit,<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> dieser Form e<strong>in</strong>zigartiges und neues Schulungsangebot zusätzlich<br />

zu ihrer Behandlung <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Studie<br />

sollen e<strong>in</strong>en Beitrag zur Verbesserung <strong>der</strong> <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> für an<br />

Brustkrebs erkrankte Frauen liefern und somit dem Wohle <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen dienen.<br />

Durch Ihre Teilnahme können Sie dieses Anliegen unterstützen.<br />

Freiwilligkeit<br />

Die Teilnahme an <strong>der</strong> Studie ist freiwillig. Aus Gründen des Datenschutzes ist<br />

e<strong>in</strong>e schriftliche E<strong>in</strong>verständniserklärung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> erfor<strong>der</strong>lich. Diese liegt<br />

diesem Schreiben bei, und wir möchten Sie bitten, die E<strong>in</strong>verständniserklärung<br />

unterschrieben wie<strong>der</strong> abzugeben, damit wir sie <strong>in</strong> Ihrer Krankenakte verwahren<br />

können.<br />

Sie können je<strong>der</strong>zeit aus <strong>der</strong> Studie ausscheiden, und es entsteht Ihnen ke<strong>in</strong>erlei<br />

Nachteil während Ihres Kl<strong>in</strong>ikaufenthaltes, wenn Sie die Teilnahme an <strong>der</strong> Studie<br />

ablehnen.<br />

Muß ich <strong>als</strong> Patient<strong>in</strong> irgendwelche Bedenken haben?<br />

Sie können sich ohne E<strong>in</strong>schränkungen darauf verlassen, daß alle Ihre Angaben<br />

absolut vertraulich behandelt werden.<br />

Personengebundene Daten werden auf ke<strong>in</strong>en Fall an Dritte weitergegeben. Alle<br />

über Fragebogen erhobenen Informationen werden anonymisiert auf Datenträgern<br />

gespeichert. Alle statistischen Auswertungen erfolgen anonymisiert, d. h. ohne<br />

Angaben, die Rückschlüsse auf Ihre Person zulassen würden. Bei Veröffentlichungen<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Studie wird selbstverständlich ke<strong>in</strong> Bezug zu Ihrer<br />

Person hergestellt.<br />

Ihr Name und Ihre Anschrift s<strong>in</strong>d nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Datenerhebungsphase erfor<strong>der</strong>lich,<br />

um Sie für die Nachbefragung anschreiben zu können. Diese personenbezogenen<br />

Daten werden sofort vernichtet, wenn die Datenerhebung abgeschlossen ist, weil<br />

212


Anhang<br />

sie dann nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Zurückverfolgung <strong>von</strong> den erhobenen<br />

Daten zu den Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Untersuchung ist dann unmöglich.<br />

Die während <strong>der</strong> Studie erhobenen Daten werden gelöscht, sobald sie für die<br />

weitere wissenschaftliche Auswertung nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d.<br />

Wenn Sie an <strong>der</strong> Studie teilnehmen möchten, bitten wir Sie, die E<strong>in</strong>verständniserklärung<br />

zu unterschreiben und die Fragebögen vollständig auszufüllen.<br />

Wir bitten Sie freundlich darum, an <strong>der</strong> Studie teilzunehmen und bedanken<br />

uns im Voraus für Ihre Unterstützung und Mitarbeit.<br />

Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für Ihre <strong>Rehabilitation</strong><br />

verbleibe ich,<br />

Ihre<br />

(Dipl.-Pol. Birgit Lampe, Projektleiter<strong>in</strong>)<br />

213


Anhang<br />

E<strong>in</strong>verständniserklärung<br />

zur Teilnahme an <strong>der</strong> Studie:<br />

„<strong>Internet</strong>-Schulungen <strong>als</strong> Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung für Patient<strong>in</strong>nen<br />

mit Brustkrebs“<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Geburtsdatum:<br />

Wohnort/PLZ:<br />

Straße:<br />

Telefon:<br />

Ich b<strong>in</strong> über Inhalt und Zweck <strong>der</strong> Studie „<strong>Internet</strong>-Schulungen <strong>als</strong> Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung für Patient<strong>in</strong>nen mit Brustkrebs“ <strong>in</strong>formiert worden. Zu diesem<br />

Zweck wurde mir zusätzlich e<strong>in</strong> Merkblatt ausgehändigt (Patienten-Information).<br />

Mir wurde versichert<br />

daß alle me<strong>in</strong>e Angaben absolut vertraulich behandelt werden<br />

daß personenbezogene Daten <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Fall an Dritte weitergegeben werden<br />

daß die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Studie erhobenen Daten gelöscht werden, sobald sie für weitere<br />

wissenschaftliche Auswertung nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d<br />

daß die Teilnahme an <strong>der</strong> Studie freiwillig ist und mir ke<strong>in</strong>e Nachteile bei e<strong>in</strong>er<br />

Nichtteilnahme entstehen<br />

Es wurde mir mitgeteilt, daß diese Studie ausschließlich Forschungszwecken dient.<br />

Ich b<strong>in</strong> damit e<strong>in</strong>verstanden, daß die im Merkblatt angegebenen mediz<strong>in</strong>ischen Angaben<br />

(Diagnose, Diagnosezeitpunkt, Erkrankungsschweregrad) aus me<strong>in</strong>er Krankenakte<br />

entnommen und <strong>in</strong> anonymisierter Form <strong>in</strong> die Forschungsunterlagen aufgenommen<br />

werden dürfen.<br />

Unter den im Merkblatt (Patienten-Information) genannten Voraussetzungen erkläre ich<br />

me<strong>in</strong> E<strong>in</strong>verständnis für die Teilnahme an <strong>der</strong> Studie.<br />

____________________ ____________________<br />

Ort und Datum Unterschrift<br />

214


Anhang<br />

1a/II<br />

9.4.2 Fragebogen 1-3 und Anschreiben<br />

Pat.-Nr.:______<br />

Fragebogen I<br />

Liebe Patient<strong>in</strong> des Reha-Zentrum Lübben,<br />

wir freuen uns darüber, dass Sie sich bereit erklärt haben, unser Vorhaben<br />

zu unterstützen. Für die Beantwortung <strong>der</strong> folgenden Fragen möchten wir<br />

uns bereits jetzt ganz herzlich bei Ihnen bedanken.<br />

Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt.<br />

Wir möchten Ihnen e<strong>in</strong>e möglichst optimale Versorgung bieten!<br />

Dieser Fragebogen be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> Fragen und Aussagen, zu<br />

denen uns Ihre persönliche Me<strong>in</strong>ung wichtig ist. Die Fragen beziehen sich<br />

auf Ihren Umgang mit Ihrer Erkrankung.<br />

Was passiert mit den Ergebnissen?<br />

Die Ergebnisse dieser Befragung werden im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

Forschungsprojektes, das dem Reha-Forschungsverbund Berl<strong>in</strong> /<br />

Brandenburg / Sachsen angeglie<strong>der</strong>t ist, ausgewertet. <strong>Das</strong><br />

Forschungsprojekt wird <strong>von</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ikleitung und <strong>von</strong> den<br />

Rentenversicherungsträgern (BfA) ausdrücklich unterstützt.<br />

215


Anhang<br />

[001] 1) Wenn ich mich körperlich nicht wohl fühle, dann habe ich mir<br />

das selbst zuzuschreiben<br />

[002] 2) Wenn ich Beschwerden habe, suche ich gewöhnlich e<strong>in</strong>en<br />

Arzt auf<br />

[003] 3) Wenn ich mich körperlich wohlfühle, dann verdanke ich dies<br />

vor allem den Ratschlägen und Hilfen an<strong>der</strong>er<br />

[004] 4) Wenn bei mir Beschwerden auftreten, dann habe ich nicht<br />

genügend auf mich aufgepasst<br />

[005] 5) Wenn ich Beschwerden habe, frage ich an<strong>der</strong>e um Rat<br />

[006] 6) Wenn ich auf mich achte, bekomme ich ke<strong>in</strong>e Beschwerden<br />

[007] 7) Wenn bei mir Beschwerden auftreten, bitte ich e<strong>in</strong>en<br />

Fachmann, mir zu helfen<br />

[008] 8) Wenn ich ke<strong>in</strong>en guten Arzt habe, habe ich häufiger unter<br />

Beschwerden zu leiden<br />

[009] 9) Ich kann Beschwerden vermeiden, <strong>in</strong>dem ich mich <strong>von</strong><br />

an<strong>der</strong>en beraten lasse<br />

[010] 10) Wenn ich genügend über mich weiß, kann ich mir bei<br />

Beschwerden selbst helfen<br />

[011] 11) Wenn ich Beschwerden habe, weiß ich, dass ich mir selbst<br />

helfen kann<br />

[012] 12) Es liegt an mir, wenn me<strong>in</strong>e Beschwerden nachlassen<br />

[013] 13) Wenn ich mich unwohl fühle, wissen an<strong>der</strong>e am besten,<br />

was mir fehlt<br />

[014] 14) Es liegt an mir, mich vor Beschwerden zu schützen<br />

trifft gar nicht zu<br />

trifft nicht zu<br />

trifft eher nicht zu<br />

216<br />

trifft etwas zu<br />

trifft zu<br />

trifft sehr zu


Anhang<br />

[015] 15) Die Lösung schwieriger Probleme gel<strong>in</strong>gt mir immer, wenn ich<br />

mich darum bemühe<br />

[016] 16) Wenn sich Wi<strong>der</strong>stände auftun, f<strong>in</strong>de ich Mittel und Wege, mich<br />

durchzusetzen<br />

[017] 17) Es bereitet mir ke<strong>in</strong>e Schwierigkeiten, me<strong>in</strong>e Absichten und Ziele<br />

zu verwirklichen<br />

[018] 18) In unerwarteten Situationen, weiß ich immer, wie ich mich<br />

verhalten soll<br />

[019] 19) Auch bei überraschenden Ereignissen glaube ich, dass ich gut<br />

mit ihnen zurecht kommen kann<br />

[020] 20) Schwierigkeiten sehe ich gelassen entgegen, weil ich immer<br />

me<strong>in</strong>en Fähigkeiten vertrauen kann<br />

[021] 21) Was auch immer passiert, ich werde schon klarkommen<br />

[022] 22) Für jedes Problem kann ich e<strong>in</strong>e Lösung f<strong>in</strong>den<br />

[023] 23) Wenn e<strong>in</strong>e neue Sache auf mich zukommt, weiß ich, wie ich<br />

damit umgehen kann<br />

[024] 24) Wenn e<strong>in</strong> Problem auftaucht, kann ich es aus eigener Kraft<br />

meistern<br />

[025] 25) Ich möchte <strong>von</strong> den Ärzten an Entscheidungen über me<strong>in</strong>e<br />

Behandlung beteiligt werden<br />

[026] 26) Ich fühle mich über me<strong>in</strong>e Erkrankung und <strong>der</strong>en Behandlungs-<br />

möglichkeiten ausreichend <strong>in</strong>formiert<br />

[027] 27) Bevor ich <strong>in</strong> die <strong>Rehabilitation</strong> kam, fehlte mir die Zeit, mich über<br />

me<strong>in</strong>e Erkrankung und <strong>der</strong>en Behandlung zu <strong>in</strong>formieren<br />

[028] 28) Ich wünsche mir mehr Informationen über Brustkrebs<br />

[029] 29) Ich wünsche mir mehr Informationen über die Behandlungs-<br />

möglichkeiten <strong>von</strong> Brustkrebs<br />

[030] 30) Ich würde gerne mehr mit an<strong>der</strong>en über me<strong>in</strong>e Erkrankung<br />

sprechen<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

217<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau


Anhang<br />

31) Woher holen Sie sich Informationen über Brustkrebs und dessen Behandlung?<br />

(Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[031] Rundfunk und Fernsehen<br />

[032] Bücher<br />

[033] Zeitungen und Zeitschriften<br />

[034] Beratungsstellen<br />

[035] Selbsthilfegruppen<br />

[036] Ärzte<br />

[037] Pflegepersonal<br />

[038] Psychotherapeuten<br />

[039] <strong>Internet</strong><br />

[040] Angehörige und Freunde<br />

[041] E<strong>in</strong>zelne Betroffene<br />

[042] gar nicht<br />

[043] Sonstiges:<br />

32) Haben Sie bereits Kontakt zu:<br />

(Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[044] Selbsthilfegruppen<br />

[045] Beratungsstellen<br />

[046] Sportgruppen für an Brustkrebs erkrankte Frauen<br />

[047] Psychotherapeuten<br />

[048] gar nicht<br />

[049] Sonstiges:<br />

218


Anhang<br />

[050] 33) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, sich körperlich anzustrengen?<br />

(z.B. e<strong>in</strong>e schwere E<strong>in</strong>kaufstasche o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Koffer zu tragen?)<br />

[051] 34) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, e<strong>in</strong>en längeren Spaziergang<br />

zu machen?<br />

[052] 35) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, e<strong>in</strong>e kurze Strecke außer<br />

Haus zu gehen?<br />

[053] 36) Müssen Sie tagsüber im Bett liegen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sessel sitzen?<br />

[054] 37) Brauchen Sie Hilfe beim Essen, Anziehen, Waschen, Benutzen<br />

<strong>der</strong> Toilette?<br />

Während <strong>der</strong> letzten Woche:<br />

[055] 38) Waren Sie bei ihrer Arbeit o<strong>der</strong> bei an<strong>der</strong>en tagtäglichen<br />

Beschäftigungen e<strong>in</strong>geschränkt?<br />

[056] 39) Waren Sie bei Ihren Hobbys o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Freizeitbeschäftigungen e<strong>in</strong>geschränkt?<br />

[057] 40) Waren Sie kurzatmig?<br />

[058] 41) Hatten Sie Schmerzen?<br />

[059] 41) Mußten Sie sich ausruhen?<br />

[060] 42) Hatten Sie Schlafstörungen?<br />

[061] 43) Fühlten Sie sich schwach?<br />

[062] 44) Hatten Sie Appetitmangel?<br />

[063] 45) War Ihnen übel?<br />

[064] 46) Haben Sie erbrochen?<br />

[065] 47) Hatten Sie Verstopfung?<br />

[066] 48) Hatten Sie Durchfall?<br />

[067] 49) Waren Sie müde?<br />

[068] 50) Fühlten Sie sich durch Schmerzen <strong>in</strong> Ihrem alltäglichen Leben<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt?<br />

nicht<br />

wenig<br />

219<br />

mäßig<br />

sehr


Anhang<br />

[069] 51) Hatten Sie Schwierigkeiten sich auf etwas zu konzentrieren, z.B.<br />

auf das Zeitunglesen o<strong>der</strong> das Fernsehen?<br />

[070] 52) Fühlten Sie sich angespannt?<br />

[071] 53) Haben Sie sich Sorgen gemacht?<br />

[072] 54) Waren Sie reizbar?<br />

[073] 55) Fühlten Sie sich nie<strong>der</strong>geschlagen?<br />

[074] 56) Hatten Sie Schwierigkeiten, sich an D<strong>in</strong>ge zu er<strong>in</strong>nern?<br />

[075] 57) Hat Ihr körperlicher Zustand o<strong>der</strong> Ihre mediz<strong>in</strong>ische Behandlung<br />

Ihr Zusammense<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Ihre geme<strong>in</strong>samen Unternehmungen mit<br />

an<strong>der</strong>en Menschen bee<strong>in</strong>trächtigt?<br />

[076] 58) Hat Ihr körperlicher Zustand o<strong>der</strong> Ihre mediz<strong>in</strong>ische Behandlung<br />

für Sie f<strong>in</strong>anzielle Schwierigkeiten mit sich gebracht?<br />

Bitte kreuzen Sie bei den folgenden Fragen die Zahl zwischen 1 und 7 an, die am<br />

besten auf Sie zutrifft:<br />

[077] 59) Wie würden Sie <strong>in</strong>sgesamt Ihren Gesundheitszustand während <strong>der</strong> letzten<br />

Woche e<strong>in</strong>schätzen?<br />

sehr schlecht ausgezeichnet<br />

[078] 60) Wie würden Sie <strong>in</strong>sgesamt Ihre Lebensqualität während <strong>der</strong> letzten Woche<br />

e<strong>in</strong>schätzen?<br />

sehr schlecht ausgezeichnet<br />

nicht<br />

wenig<br />

220<br />

mäßig<br />

sehr


Anhang<br />

Liebe Patient<strong>in</strong>,<br />

<strong>in</strong> dem folgenden Fragebogenabschnitt geht es um Ihre Erfahrungen im Umgang mit e<strong>in</strong>em<br />

Computer. Bitte beantworten Sie diese Fragen auch, wenn Sie bisher ke<strong>in</strong>e Erfahrungen im<br />

Umgang mit Computern o<strong>der</strong> wenn Sie ke<strong>in</strong> Interesse daran haben. Es geht auch hier um<br />

Ihre persönliche Me<strong>in</strong>ung zu diesem Thema.<br />

Im letzten Fragebogenteil werden Ihnen Fragen zu Ihrer Person gestellt. Bitte beantworten<br />

Sie auch hier sorgfältig alle Fragen. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle nochm<strong>als</strong><br />

versichern, dass alle Angaben anonym d.h. streng vertraulich behandelt werden.<br />

II. Computer<br />

ne<strong>in</strong> mittel ja<br />

[079] 1) Ich habe bereits Erfahrung im Umgang mit e<strong>in</strong>em Computer <br />

221<br />

ne<strong>in</strong> weiß<br />

nicht<br />

[080] 2) Ich möchte gern den Umgang mit e<strong>in</strong>em Computer lernen <br />

ne<strong>in</strong> mittel ja<br />

[081] 3) Ich habe bereits Erfahrung im Umgang mit dem <strong>Internet</strong> <br />

ne<strong>in</strong> weiß<br />

nicht<br />

[082] 4) Ich möchte gern den Umgang mit dem <strong>Internet</strong> lernen <br />

Wenn Sie „ja“ angekreuzt haben, warum möchten Sie den Umgang mit dem <strong>Internet</strong> lernen?<br />

(Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[083] Um mich über me<strong>in</strong>e Erkrankung zu <strong>in</strong>formieren<br />

[084] Um mich über unterschiedliche Themen zu <strong>in</strong>formieren<br />

[085] Um mit an<strong>der</strong>en <strong>in</strong> Kontakt zu treten (z.B. E-Mails)<br />

[086] Weil es e<strong>in</strong>e neue, wichtige Technik ist<br />

[087] Sonstiges:<br />

5) Ich habe Zugang zum <strong>Internet</strong>:<br />

[088] gar nicht<br />

[089] zu Hause<br />

[090] am Arbeitsplatz<br />

[091] bei Freunden o<strong>der</strong> Verwandten<br />

[092] Sonstiges:<br />

6) Können Sie sich vorstellen, dass es Personen <strong>in</strong> Ihrer Umgebung gibt, die Sie beim<br />

Umgang mit dem <strong>Internet</strong> unterstützen könnten?<br />

[093] Partner<br />

[094] K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

[095] Enkelk<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

[096] Freunde<br />

[097] Sonstige Personen:<br />

ja<br />

ja


Anhang<br />

[098] 7) Ich kenne öffentliche E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Umgebung, wo<br />

ich das <strong>Internet</strong> nutzen kann (z.B. <strong>Internet</strong>-Cafe o<strong>der</strong> Bibliothek)<br />

[099] Bitte nennen Sie diese E<strong>in</strong>richtungen:<br />

______________________________<br />

ne<strong>in</strong> ja<br />

<br />

222<br />

ne<strong>in</strong> weiß<br />

nicht<br />

[100] 8) Ich möchte an <strong>der</strong> im Reha-Zentrum Lübben angebotenen<br />

<strong>Internet</strong>-Schulung teilnehmen <br />

ne<strong>in</strong> ja<br />

[101] 9) Ich kenne mich bereits mit dem <strong>Internet</strong> aus und möchte<br />

deshalb nicht an <strong>der</strong> angebotenen Schulung teilnehmen <br />

III. Zu Ihrer Person<br />

1) Wann s<strong>in</strong>d Sie geboren? ____ Monat ____ Jahr<br />

2) Wie ist Ihr Familienstand?<br />

Ledig<br />

Verheiratet<br />

Geschieden/getrennt lebend<br />

Verwitwet<br />

3) Welche Staatsangehörigkeit haben Sie? Deutsch Sonstige ___<br />

4) Leben Sie mit e<strong>in</strong>em festen Partner zusammen? Ja ne<strong>in</strong><br />

5) Haben Sie K<strong>in</strong><strong>der</strong>? Ja ne<strong>in</strong><br />

Wie viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben Sie?<br />

6) Wie viele Personen leben <strong>in</strong> Ihrem Haushalt?<br />

Wie viele da<strong>von</strong> s<strong>in</strong>d jünger <strong>als</strong> 18 Jahre?<br />

7) In welchem Bundesland leben Sie?<br />

Berl<strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

Brandenburg Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Sachsen Hessen<br />

Sachsen-Anhalt Baden-Württemberg<br />

Thür<strong>in</strong>gen Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

Mecklenburg-Vorpommern Bayern<br />

Hamburg Saarland<br />

Bremen Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

ja


Anhang<br />

8) Wie groß ist Ihr Wohnort?<br />

Unter 1000 E<strong>in</strong>wohner<br />

Unter 10.000 E<strong>in</strong>wohner<br />

Unter 100.000 E<strong>in</strong>wohner<br />

Unter 500.000 E<strong>in</strong>wohner<br />

Mehr <strong>als</strong> 500.000 E<strong>in</strong>wohner<br />

ne<strong>in</strong> ja<br />

9) Haben Sie bereits vorher an e<strong>in</strong>er <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme teilgenommen? <br />

Wenn ja, wie oft?<br />

10) Wann haben Sie <strong>von</strong> Ihrer Brustkrebsdiagnose erfahren?<br />

11) Welchen Schulabschluss haben Sie?<br />

Hauptschule/Volksschule Re<strong>als</strong>chule/Mittlere Reife<br />

Polytechnische Oberschule Fachoberschule<br />

Abitur/Allgeme<strong>in</strong>e Hochschulreife<br />

An<strong>der</strong>en Schulabschluß:<br />

ke<strong>in</strong>en Schulabschluß<br />

12) Welche Berufsausbildung haben Sie?<br />

Lehre Fachschule<br />

Fachhochschule/Ingenieurschule Universität/Hochschule<br />

An<strong>der</strong>e Berufsausbildung: ke<strong>in</strong>e Berufsausbildung<br />

13) S<strong>in</strong>d Sie zur Zeit erwerbstätig?<br />

Ja, ganztags Ne<strong>in</strong>, Hausfrau<br />

Ja, m<strong>in</strong>destens halbtags Ne<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Ausbildung<br />

Ja, weniger <strong>als</strong> halbtags Ne<strong>in</strong>, arbeitslos/erwerbslos<br />

Ne<strong>in</strong>, Erwerbs-, Berufsunfähigkeitsrente<br />

Ne<strong>in</strong>, Altersrente<br />

Ne<strong>in</strong>, an<strong>der</strong>es:<br />

14) In welcher beruflichen Stellung s<strong>in</strong>d Sie hauptsächlich <strong>der</strong>zeit beschäftigt, bzw. waren<br />

Sie zuletzt beschäftigt?<br />

Arbeiter<strong>in</strong> Angestellte<br />

Selbständige<br />

Sonstiges:<br />

Beamte<br />

Wenn Sie <strong>als</strong> Angestellte beschäftigt s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> waren, welche Tätigkeit haben Sie ausgeübt:<br />

Angestellte mit e<strong>in</strong>facher Tätigkeit (z.B. Verkäufer<strong>in</strong>, Kontorist<strong>in</strong>)<br />

Angestellte mit schwieriger Tätigkeit (z.B. Sachbearbeiter<strong>in</strong>, Buchhalter<strong>in</strong>)<br />

Angestellte mit leiten<strong>der</strong> Tätigkeit (z.B. Abteilungsleiter<strong>in</strong>)<br />

Angestellte mit umfassen<strong>der</strong> Tätigkeit (z.B. Direktor<strong>in</strong>, Geschäftsführer<strong>in</strong>)<br />

223


Anhang<br />

15) Wie hoch ist das monatliche Nettoe<strong>in</strong>kommen Ihres Haushaltes <strong>in</strong>sgesamt?<br />

(Nettoe<strong>in</strong>kommen: Die Summe aus Lohn/Gehalt/E<strong>in</strong>kommen usw. nach Abzug <strong>der</strong> Steuern und<br />

Sozialabgaben o<strong>der</strong> die Höhe Ihrer Rente)<br />

bis unter 1000 DM 1000 bis unter 2000 DM<br />

2000 bis unter 3000 DM 3000 bis unter 4000 DM<br />

4000 bis unter 5000 DM 5000 bis unter 6000 DM<br />

6000 bis unter 7000 DM 7000 DM und mehr<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />

224


Anhang<br />

Liebe Patient<strong>in</strong>,<br />

zunächst möchte ich mich bei Ihnen für Ihre zahlreiche und engagierte<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Beantwortung des Fragebogens im Rahmen me<strong>in</strong>er<br />

Doktorarbeit herzlich bedanken.<br />

Wie ich Ihnen <strong>in</strong> unserem ersten Gespräch zu Beg<strong>in</strong>n Ihres Aufenthaltes<br />

angekündigt hatte, möchte ich Sie nun bitten, e<strong>in</strong>en weiteren Fragebogen<br />

vor Ihrer Abreise auszufüllen.<br />

Wie<strong>der</strong> geht es um Ihre ganz persönliche Me<strong>in</strong>ung und nicht um „f<strong>als</strong>che“<br />

o<strong>der</strong> „richtige“ Antworten. Sie werden vielleicht merken, dass Sie e<strong>in</strong>ige<br />

Fragen bereits aus dem ersten Fragebogen kennen. Wir möchten Sie damit<br />

nicht testen o<strong>der</strong> Ihnen unnötige Arbeit machen.<br />

Wir möchten Sie bitten, dass Sie diese Fragen nochm<strong>als</strong> vollständig <strong>in</strong> Ih-<br />

rer jetzigen Situation beantworten.<br />

Bitte werfen Sie den ausgefüllten Fragebogen <strong>in</strong> dem beigefügten Umschlag<br />

<strong>in</strong> den Briefkasten mit <strong>der</strong> Beschriftung: „Projektbüro Frau Lampe“<br />

e<strong>in</strong>, <strong>der</strong> sich im selben Raum bef<strong>in</strong>det, wo Sie Ihren eigenen Briefkasten<br />

haben.<br />

Im Voraus bedanke ich mich nochm<strong>als</strong> für Ihre Unterstützung und wünsche<br />

Ihnen alles Gute für Ihre Genesung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Birgit Lampe<br />

(Projektleiter<strong>in</strong>)<br />

225


Anhang<br />

1b/II<br />

Pat.-Nr.:______<br />

Fragebogen II<br />

Liebe Patient<strong>in</strong> des Reha-Zentrum Lübben,<br />

wir freuen uns darüber, dass Sie sich bereit erklärt haben, unser Vorhaben zu unterstützen. Für die<br />

Beantwortung <strong>der</strong> folgenden Fragen möchten wir uns bereits jetzt ganz herzlich bei Ihnen<br />

bedanken.<br />

Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt.<br />

Wir möchten Ihnen e<strong>in</strong>e möglichst optimale Versorgung bieten!<br />

Dieser Fragebogen be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> Fragen und Aussagen, zu denen uns Ihre<br />

persönliche Me<strong>in</strong>ung wichtig ist.<br />

Die Fragen beziehen sich auf Ihren Umgang mit Ihrer Erkrankung.<br />

Was passiert mit den Ergebnissen?<br />

Die Ergebnisse dieser Befragung werden im Rahmen e<strong>in</strong>es Forschungsprojektes, das dem Reha-<br />

Forschungsverbund Berl<strong>in</strong> / Brandenburg / Sachsen angeglie<strong>der</strong>t ist, ausgewertet. <strong>Das</strong><br />

Forschungsprojekt wird <strong>von</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ikleitung und <strong>von</strong> den Rentenversicherungsträgern (BfA)<br />

ausdrücklich unterstützt.<br />

226


Anhang<br />

Liebe Patient<strong>in</strong>,<br />

nachdem Sie bereits e<strong>in</strong>en Fragebogen zu Beg<strong>in</strong>n Ihres Aufenthaltes im Reha-Zentrum<br />

Lübben ausgefüllt haben, möchten wir Sie bitten jetzt – am Ende Ihrer<br />

<strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme – e<strong>in</strong>en zweiten Fragebogen auszufüllen. Vielen Dank!<br />

Bitte lesen Sie jede Aussage o<strong>der</strong> Frage sorgfältig durch und kreuzen Sie das Kästchen an,<br />

das auf Sie zutrifft. Überlegen Sie bei den e<strong>in</strong>zelnen Sätzen nicht zu lange und achten Sie<br />

darauf, dass Sie ke<strong>in</strong>e Aussage o<strong>der</strong> Frage auslassen. Es gibt ke<strong>in</strong>e „richtigen“ o<strong>der</strong><br />

„f<strong>als</strong>chen“ Antworten, denn es geht alle<strong>in</strong> um Ihre persönliche Situation und Me<strong>in</strong>ung.<br />

[102] 1) Die Lösung schwieriger Probleme gel<strong>in</strong>gt mir immer, wenn ich<br />

mich darum bemühe<br />

[103] 2) Wenn sich Wi<strong>der</strong>stände auftun, f<strong>in</strong>de ich Mittel und Wege, mich<br />

durchzusetzen<br />

[104] 3) Es bereitet mir ke<strong>in</strong>e Schwierigkeiten, me<strong>in</strong>e Absichten und Ziele<br />

zu verwirklichen<br />

[105] 4) In unerwarteten Situationen, weiß ich immer, wie ich mich<br />

verhalten soll<br />

[106] 5) Auch bei überraschenden Ereignissen glaube ich, dass ich gut mit<br />

ihnen zurecht kommen kann<br />

[107] 6) Schwierigkeiten sehe ich gelassen entgegen, weil ich immer<br />

me<strong>in</strong>en Fähigkeiten vertrauen kann<br />

[108] 7) Was auch immer passiert, ich werde schon klarkommen<br />

[109] 8) Für jedes Problem kann ich e<strong>in</strong>e Lösung f<strong>in</strong>den<br />

[110] 9) Wenn e<strong>in</strong>e neue Sache auf mich zukommt, weiß ich, wie ich damit<br />

umgehen kann<br />

[111] 10) Wenn e<strong>in</strong> Problem auftaucht, kann ich es aus eigener Kraft<br />

meistern<br />

[112] 11) Ich fühle mich über me<strong>in</strong>e Erkrankung und <strong>der</strong>en Behandlungs-<br />

möglichkeiten ausreichend <strong>in</strong>formiert<br />

[113] 12) Ich wünsche mir mehr Informationen über Brustkrebs<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

227<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau


Anhang<br />

[114] 13) Ich wünsche mir mehr Informationen über die Behandlungs-<br />

möglichkeiten <strong>von</strong> Brustkrebs<br />

[115] 14) Ich würde gerne mehr mit an<strong>der</strong>en über me<strong>in</strong>e Erkrankung<br />

sprechen<br />

[116] 15) Ich wünsche mir mehr Informationen über folgende Themen:<br />

1) __________________________________________________<br />

2) __________________________________________________<br />

3) __________________________________________________<br />

[117] 16) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, sich körperlich anzustrengen?<br />

(z.B. e<strong>in</strong>e schwere E<strong>in</strong>kaufstasche o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Koffer zu tragen?)<br />

[118] 17) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, e<strong>in</strong>en längeren Spaziergang<br />

zu machen?<br />

[119] 18) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, e<strong>in</strong>e kurze Strecke außer<br />

Haus zu gehen?<br />

[120] 19) Müssen Sie tagsüber im Bett liegen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sessel sitzen?<br />

[121] 20) Brauchen Sie Hilfe beim Essen, Anziehen, Waschen, Benutzen<br />

<strong>der</strong> Toilette?<br />

Während <strong>der</strong> letzten Woche:<br />

[122] 21) Waren Sie bei ihrer Arbeit o<strong>der</strong> bei an<strong>der</strong>en tagtäglichen<br />

Beschäftigungen e<strong>in</strong>geschränkt?<br />

[123] 22) Waren Sie bei Ihren Hobbys o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Freizeitbeschäftigungen e<strong>in</strong>geschränkt?<br />

[124] 23) Waren Sie kurzatmig?<br />

[125] 24) Hatten Sie Schmerzen?<br />

[126] 25) Mußten Sie sich ausruhen?<br />

[127] 26) Hatten Sie Schlafstörungen?<br />

[128] 27) Fühlten Sie sich schwach?<br />

stimmt nicht<br />

nicht<br />

stimmt kaum<br />

wenig<br />

228<br />

stimmt eher<br />

mäßig<br />

stimmt genau<br />

sehr


Anhang<br />

[129] 28) Hatten Sie Appetitmangel?<br />

[130] 29) War Ihnen übel?<br />

[131] 30) Haben Sie erbrochen?<br />

[132] 31) Hatten Sie Verstopfung?<br />

[133] 32) Hatten Sie Durchfall?<br />

[134] 33) Waren Sie müde?<br />

[135] 34) Fühlten Sie sich durch Schmerzen <strong>in</strong> Ihrem alltäglichen Leben<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt?<br />

[136] 35) Hatten Sie Schwierigkeiten sich auf etwas zu konzentrieren, z.B.<br />

auf das Zeitunglesen o<strong>der</strong> das Fernsehen?<br />

[137] 36) Fühlten Sie sich angespannt?<br />

[138] 37) Haben Sie sich Sorgen gemacht?<br />

[139] 38) Waren Sie reizbar?<br />

[140] 39) Fühlten Sie sich nie<strong>der</strong>geschlagen?<br />

[141] 40) Hatten Sie Schwierigkeiten, sich an D<strong>in</strong>ge zu er<strong>in</strong>nern?<br />

[142] 41) Hat Ihr körperlicher Zustand o<strong>der</strong> Ihre mediz<strong>in</strong>ische Behandlung<br />

Ihr Zusammense<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Ihre geme<strong>in</strong>samen Unternehmungen mit<br />

an<strong>der</strong>en Menschen bee<strong>in</strong>trächtigt?<br />

[143] 42) Hat Ihr körperlicher Zustand o<strong>der</strong> Ihre mediz<strong>in</strong>ische Behandlung<br />

für Sie f<strong>in</strong>anzielle Schwierigkeiten mit sich gebracht?<br />

Bitte kreuzen Sie bei den folgenden Fragen die Zahl zwischen 1 und 7 an, die am<br />

besten auf Sie zutrifft:<br />

[144] 43) Wie würden Sie <strong>in</strong>sgesamt Ihren Gesundheitszustand während <strong>der</strong> letzten Woche<br />

e<strong>in</strong>schätzen?<br />

sehr schlecht ausgezeichnet<br />

[145] 44) Wie würden Sie <strong>in</strong>sgesamt Ihre Lebensqualität während <strong>der</strong> letzten Woche e<strong>in</strong>schätzen?<br />

sehr schlecht ausgezeichnet<br />

nicht<br />

wenig<br />

229<br />

mäßig<br />

sehr


Anhang<br />

Liebe Patient<strong>in</strong>,<br />

bitte beantworten Sie die nachfolgenden Fragen, wenn Sie während Ihres Aufenthaltes im<br />

Reha-Zentrum Lübben an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Schulung teilgenommen haben.<br />

[146] 1) Für jede <strong>Internet</strong>-Kursgruppe wurden drei Schulungsterm<strong>in</strong>e angeboten.<br />

An wie vielen Term<strong>in</strong>en haben Sie teilgenommen?<br />

E<strong>in</strong> Schulungsterm<strong>in</strong><br />

Zwei Schulungsterm<strong>in</strong>e<br />

Drei Schulungsterm<strong>in</strong>e<br />

2) Die <strong>Internet</strong>-Schulung war für mich <strong>in</strong>teressant,<br />

[147] weil ich Informationen über me<strong>in</strong>e Erkrankung bekommen habe<br />

[148] weil ich jetzt selber nach den Informationen suchen kann, die ich brauche<br />

[149] weil ich e<strong>in</strong>e neue Technik kennen gelernt habe<br />

[150] weil ich jetzt z.B. per E-Mail mit an<strong>der</strong>en kommunizieren kann<br />

[151] weil ich mich während <strong>der</strong> Schulung mit den an<strong>der</strong>en Teilnehmern<br />

austauschen konnte<br />

[152] Die <strong>Internet</strong>-Schulung war nicht <strong>in</strong>teressant für mich<br />

3) Wie viel Zeit haben Sie außerhalb <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Schulungen an den Computern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibliothek<br />

verbracht?<br />

[153] Etwa _______ Stunde/n <strong>in</strong>sgesamt<br />

[154] Etwa _______ mal <strong>in</strong>sgesamt<br />

[155] Außerhalb <strong>der</strong> Schulungen habe ich nicht im <strong>Internet</strong> gesurft<br />

[156] 4) Welche <strong>Internet</strong>seiten haben Ihnen beson<strong>der</strong>s gut gefallen?<br />

1) __________________________________________________<br />

2) __________________________________________________<br />

3) __________________________________________________<br />

[157] 5) Welche <strong>Internet</strong>seiten haben Ihnen überhaupt nicht gefallen?<br />

1) __________________________________________________<br />

2) __________________________________________________<br />

3) __________________________________________________<br />

230


Anhang<br />

[158] 6) Nach <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Schulung fühle ich mich sicher im Umgang mit<br />

dem <strong>Internet</strong><br />

[159] 7) Möchten Sie nach Ihrer Entlassung aus dem Reha-Zentrum<br />

Lübben das <strong>Internet</strong> weiterh<strong>in</strong> nutzen?<br />

8) Wissen Sie bereits, wo Sie nach Ihrer Entlassung das <strong>Internet</strong> nutzen können?<br />

[160] Ne<strong>in</strong><br />

[161] Ja ___________________________<br />

[162] 9) Was würden Sie an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Schulung verän<strong>der</strong>n? Bitte<br />

machen Sie Verbesserungsvorschläge!<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

231<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau


Anhang<br />

Liebe Frau _______________<br />

Seit dem Ende Ihrer <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme im Reha-Zentrum Lübben s<strong>in</strong>d jetzt e<strong>in</strong>ige<br />

Monate vergangen, und wir hoffen, dass Ihnen die Heilbehandlung geholfen hat.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n Ihres Aufenthaltes im Reha-Zentrum Lübben haben Sie sich freundlicherweise<br />

bereit erklärt, an e<strong>in</strong>er Befragung teilzunehmen, die e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong><br />

<strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong> an Brustkrebs erkrankten Frauen zum Ziel hat. In<br />

diesem Rahmen haben Sie bereits während Ihrer Zeit im Reha-Zentrum Lübben zwei<br />

Fragebögen ausgefüllt. Dafür möchte ich Ihnen an dieser Stelle nochm<strong>als</strong> herzlich<br />

danken – Sie haben damit e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zum Gel<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Studie geleistet.<br />

Vielleicht er<strong>in</strong>nern Sie sich, dass ich Ihnen <strong>in</strong> unserem ersten Gespräch im Reha-<br />

Zentrum Lübben e<strong>in</strong>en dritten Fragebogen angekündigt hatte. Dieser Fragebogen ist dem<br />

heutigen Brief beigefügt. Ich möchte Sie <strong>als</strong>o heute e<strong>in</strong> letztes Mal um die Beantwortung<br />

e<strong>in</strong>es Fragebogens bitten, denn gerade dieser Fragebogen ist für die Arbeit beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig.<br />

Bitte schicken Sie den ausgefüllten Fragebogen an das Reha-Zentrum Lübben zurück.<br />

Zu diesem Zweck liegt diesem Brief zu Ihrer entlastung e<strong>in</strong> frankierter Rückumschlag mit<br />

<strong>der</strong> Rücksendeadresse bei.<br />

Wie<strong>der</strong> geht es bei <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Fragen nicht um „richtige“ o<strong>der</strong> „f<strong>als</strong>che“<br />

Antworten, son<strong>der</strong>n um Ihre ganz persönliche Me<strong>in</strong>ung, die für unsere Untersuchung<br />

sehr wichtig ist.<br />

Im Voraus möchte ich mich bei Ihnen für Ihre Unterstützung herzlich bedanken und hoffe,<br />

dass die Ergebnisse <strong>der</strong> Studie zu e<strong>in</strong>er weiteren Verbesserung <strong>der</strong> <strong>onkologischen</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> werden beitragen können.<br />

Mit den besten Wünschen für Sie und Ihre Gesundheit verbleibe ich mit freundlichen<br />

Grüßen, Ihre<br />

Dipl. Pol. Birgit Lampe<br />

(Projektleiter<strong>in</strong>)<br />

232


Anhang<br />

1c/II<br />

Pat.-Nr.:________<br />

Fragebogen III<br />

Liebe Patient<strong>in</strong> des Reha-Zentrum Lübben,<br />

wir freuen uns darüber, dass Sie sich bereit erklärt haben, unser Vorhaben<br />

zu unterstützen. Für die Beantwortung <strong>der</strong> folgenden Fragen möchten wir<br />

uns bereits jetzt ganz herzlich bei Ihnen bedanken.<br />

Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt.<br />

Wir möchten Ihnen e<strong>in</strong>e möglichst optimale Versorgung bieten!<br />

Dieser Fragebogen be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> Fragen und Aussagen, zu<br />

denen uns Ihre persönliche Me<strong>in</strong>ung wichtig ist.<br />

Die Fragen beziehen sich auf Ihren Umgang mit Ihrer Erkrankung.<br />

Was passiert mit den Ergebnissen?<br />

Die Ergebnisse dieser Befragung werden im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

Forschungsprojektes, das dem Reha-Forschungsverbund Berl<strong>in</strong> /<br />

Brandenburg / Sachsen angeglie<strong>der</strong>t ist, ausgewertet. <strong>Das</strong><br />

Forschungsprojekt wird <strong>von</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ikleitung und <strong>von</strong> den<br />

Rentenversicherungsträgern (BfA) ausdrücklich unterstützt.<br />

233


Anhang<br />

I. Wie geht es Ihnen?<br />

1) Als Sie nach <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> nach Hause kamen, war es Ihnen am wichtigsten...<br />

(Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[163] zum Alltag zurückzukehren<br />

[164] nicht mehr über die Erkrankung nachzudenken<br />

[165] sich Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten Ihrer Erkrankung zu<br />

suchen<br />

[166] sich mit an<strong>der</strong>en über Ihre Krankheitserfahrungen auszutauschen<br />

[167] <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe aktiv zu werden<br />

[168] sich für e<strong>in</strong>e bessere Gesundheitsversorgung zu engagieren<br />

[169] Ihren Hobbys nachzugehen<br />

[170] wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Beruf zurückzukehren<br />

[171] Sonstiges (bitte angeben):_____________<br />

[172] 2) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, sich körperlich anzustrengen?<br />

(z.B. e<strong>in</strong>e schwere E<strong>in</strong>kaufstasche o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Koffer zu tragen?)<br />

[173] 3) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, e<strong>in</strong>en längeren Spaziergang<br />

zu machen?<br />

[174] 4) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, e<strong>in</strong>e kurze Strecke außer Haus<br />

zu gehen?<br />

[175] 5) Müssen Sie tagsüber im Bett liegen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sessel sitzen?<br />

[176] 6) Brauchen Sie Hilfe beim Essen, Anziehen, Waschen, Benutzen<br />

<strong>der</strong> Toilette?<br />

Während <strong>der</strong> letzten Woche:<br />

[177] 7) Waren Sie bei ihrer Arbeit o<strong>der</strong> bei an<strong>der</strong>en tagtäglichen<br />

Beschäftigungen e<strong>in</strong>geschränkt?<br />

[178] 8) Waren Sie bei Ihren Hobbys o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Freizeitbeschäftigungen e<strong>in</strong>geschränkt?<br />

[179] 9) Waren Sie kurzatmig?<br />

[180] 10) Hatten Sie Schmerzen?<br />

[181] 11) Mußten Sie sich ausruhen?<br />

[182] 12) Hatten Sie Schlafstörungen?<br />

[183] 13) Fühlten Sie sich schwach?<br />

nicht<br />

wenig<br />

234<br />

mäßig<br />

sehr


Anhang<br />

[184] 14) Hatten Sie Appetitmangel?<br />

[185] 15) War Ihnen übel?<br />

[186] 16) Haben Sie erbrochen?<br />

[187] 17) Hatten Sie Verstopfung?<br />

[188] 18) Hatten Sie Durchfall?<br />

[189] 19) Waren Sie müde?<br />

[190] 20) Fühlten Sie sich durch Schmerzen <strong>in</strong> Ihrem alltäglichen Leben<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt?<br />

[191] 21) Hatten Sie Schwierigkeiten sich auf etwas zu konzentrieren, z.B.<br />

auf das Zeitunglesen o<strong>der</strong> das Fernsehen?<br />

[192] 22) Fühlten Sie sich angespannt?<br />

[193] 23) Haben Sie sich Sorgen gemacht?<br />

[194] 24) Waren Sie reizbar?<br />

[195] 25) Fühlten Sie sich nie<strong>der</strong>geschlagen?<br />

[196] 26) Hatten Sie Schwierigkeiten, sich an D<strong>in</strong>ge zu er<strong>in</strong>nern?<br />

[197] 27) Hat Ihr körperlicher Zustand o<strong>der</strong> Ihre mediz<strong>in</strong>ische Behandlung<br />

Ihr Zusammense<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Ihre geme<strong>in</strong>samen Unternehmungen mit<br />

an<strong>der</strong>en Menschen bee<strong>in</strong>trächtigt?<br />

[198] 28) Hat Ihr körperlicher Zustand o<strong>der</strong> Ihre mediz<strong>in</strong>ische Behandlung<br />

für Sie f<strong>in</strong>anzielle Schwierigkeiten mit sich gebracht?<br />

Bitte kreuzen Sie bei den folgenden Fragen die Zahl zwischen 1 und 7 an, die am<br />

besten auf Sie zutrifft:<br />

[199] 29) Wie würden Sie <strong>in</strong>sgesamt Ihren Gesundheitszustand während <strong>der</strong> letzten<br />

Woche e<strong>in</strong>schätzen?<br />

sehr schlecht ausgezeichnet<br />

[200] 30) Wie würden Sie <strong>in</strong>sgesamt Ihre Lebensqualität während <strong>der</strong> letzten Woche<br />

e<strong>in</strong>schätzen?<br />

sehr schlecht ausgezeichnet<br />

nicht<br />

wenig<br />

235<br />

mäßig<br />

sehr


Anhang<br />

II. Wie g<strong>in</strong>g es Ihnen im vergangenen halben Jahr?<br />

1) Haben Sie aufgrund Ihrer Brustkrebserkrankung Nachsorgeuntersuchungen <strong>in</strong> Anspruch<br />

genommen? Wie oft?<br />

[201] ärztliche Untersuchung ______ mal<br />

[202] Sonographie <strong>der</strong> gesunden Brust ______ mal<br />

nach brusterhalten<strong>der</strong> Operation:<br />

[203] Sonographie <strong>der</strong> erkrankten Brust ______ mal<br />

[204] Mammographie <strong>der</strong> erkrankten Brust ______ mal<br />

Sonstige Untersuchungen:<br />

[205] Ultraschall des Bauches<br />

[206] Skelettsz<strong>in</strong>tigraphie<br />

[207] Computertomographie<br />

[208] MRT – Kernsp<strong>in</strong>tomographie<br />

2) Bei welcher <strong>der</strong> folgenden E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d die Untersuchungen durchgeführt worden?<br />

[209] Hausarzt<br />

[210] Onkologe<br />

[211] Tumorzentrum<br />

[212] Gynäkologe<br />

[213] Internist<br />

[214] Sonstige (bitte angeben):___________<br />

[215] 3) Tragen Sie e<strong>in</strong>e Brustprothese?<br />

[216] Wenn ja, fühlen Sie sich mit <strong>der</strong> prothetischen Versorgung gut<br />

versorgt?<br />

ne<strong>in</strong><br />

ne<strong>in</strong><br />

ja<br />

ja<br />

[217] 4) Wurden Ihnen beide Brüste operativ entfernt?<br />

[218] Wenn ne<strong>in</strong>, untersuchen Sie die gesunde und/o<strong>der</strong> die<br />

organerhaltend operierte/n Brust/Brüste regelmäßig selber durch<br />

Abtasten nach Verän<strong>der</strong>ungen?<br />

ne<strong>in</strong><br />

ne<strong>in</strong><br />

ja<br />

ja<br />

5) Welche <strong>der</strong> folgenden unterstützenden Angebote haben Sie <strong>in</strong> Anspruch genommen o<strong>der</strong><br />

durchgeführt?<br />

(Bei Bedarf kreuzen Sie bitte mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[219] Psychotherapie<br />

[220] Beratungsstelle<br />

[221] Kurs für Entspannungsübungen<br />

[222] Entspannungsübungen zu Hause<br />

[223] Selbsthilfegruppe<br />

[224] Sportgruppe für Frauen mit Brustkrebs<br />

[225] ke<strong>in</strong>e<br />

[226] Sonstige (bitte angeben):___________<br />

236


Anhang<br />

Wenn ja, wie haben Sie <strong>von</strong> den unterstützenden Maßnahmen erfahren?<br />

(Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[227] Von me<strong>in</strong>em Arzt<br />

[228] Von Freunden<br />

[229] Von me<strong>in</strong>er Familie<br />

[230] Aus dem <strong>Internet</strong><br />

[231] In <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

[232] Sonstige (bitte angeben):___________<br />

237


Anhang<br />

III. Ihre Me<strong>in</strong>ung ist uns wichtig!<br />

[233] 1) Wenn ich mich körperlich nicht wohl fühle, dann habe ich mir<br />

das selbst zuzuschreiben<br />

[234] 2) Wenn ich Beschwerden habe, suche ich gewöhnlich e<strong>in</strong>en<br />

Arzt auf<br />

[235] 3) Wenn ich mich körperlich wohlfühle, dann verdanke ich dies<br />

vor allem den Ratschlägen und Hilfen an<strong>der</strong>er<br />

[236] 4) Wenn bei mir Beschwerden auftreten, dann habe ich nicht<br />

genügend auf mich aufgepasst<br />

[237] 5) Wenn ich Beschwerden habe, frage ich an<strong>der</strong>e um Rat<br />

[238] 6) Wenn ich auf mich achte, bekomme ich ke<strong>in</strong>e Beschwerden<br />

[239] 7) Wenn bei mir Beschwerden auftreten, bitte ich e<strong>in</strong>en<br />

Fachmann, mir zu helfen<br />

[240] 8) Wenn ich ke<strong>in</strong>en guten Arzt habe, habe ich häufiger unter<br />

Beschwerden zu leiden<br />

[241] 9) Ich kann Beschwerden vermeiden, <strong>in</strong>dem ich mich <strong>von</strong><br />

an<strong>der</strong>en beraten lasse<br />

[242] 10) Wenn ich genügend über mich weiß, kann ich mir bei<br />

Beschwerden selbst helfen<br />

[243] 11) Wenn ich Beschwerden habe, weiß ich, dass ich mir selbst<br />

helfen kann<br />

[244] 12) Es liegt an mir, wenn me<strong>in</strong>e Beschwerden nachlassen<br />

[245] 13) Wenn ich mich unwohl fühle, wissen an<strong>der</strong>e am besten,<br />

was mir fehlt<br />

[246] 14) Es liegt an mir, mich vor Beschwerden zu schützen<br />

trifft gar nicht zu<br />

trifft nicht zu<br />

trifft eher nicht zu<br />

238<br />

trifft etwas zu<br />

trifft zu<br />

trifft sehr zu


Anhang<br />

[247] 15) Die Lösung schwieriger Probleme gel<strong>in</strong>gt mir immer, wenn ich<br />

mich darum bemühe<br />

[248] 16) Wenn sich Wi<strong>der</strong>stände auftun, f<strong>in</strong>de ich Mittel und Wege, mich<br />

durchzusetzen<br />

[249] 17) Es bereitet mir ke<strong>in</strong>e Schwierigkeiten, me<strong>in</strong>e Absichten und Ziele<br />

zu verwirklichen<br />

[250] 18) In unerwarteten Situationen, weiß ich immer, wie ich mich<br />

verhalten soll<br />

[251] 19) Auch bei überraschenden Ereignissen glaube ich, dass ich gut<br />

mit ihnen zurecht kommen kann<br />

[252] 20) Schwierigkeiten sehe ich gelassen entgegen, weil ich immer<br />

me<strong>in</strong>en Fähigkeiten vertrauen kann<br />

[253] 21) Was auch immer passiert, ich werde schon klarkommen<br />

[254] 22) Für jedes Problem kann ich e<strong>in</strong>e Lösung f<strong>in</strong>den<br />

[255] 23) Wenn e<strong>in</strong>e neue Sache auf mich zukommt, weiß ich, wie ich<br />

damit umgehen kann<br />

[256] 24) Wenn e<strong>in</strong> Problem auftaucht, kann ich es aus eigener Kraft<br />

meistern<br />

[257] 25) Wenn ich Kontakt zu me<strong>in</strong>em Arzt habe und etwas nicht<br />

verstehe, frage ich ihn<br />

[258] 26) Ich möchte <strong>von</strong> me<strong>in</strong>em Arzt <strong>als</strong> gleichwertiger<br />

Gesprächspartner akzeptiert werden<br />

[259] 27) Ich möchte <strong>von</strong> me<strong>in</strong>en Ärzten an Entscheidungen über me<strong>in</strong>e<br />

Behandlung beteiligt werden<br />

[260] 28) Wenn ich Informationen über me<strong>in</strong>e Erkrankung f<strong>in</strong>de (z.B. <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Zeitschrift) frage ich me<strong>in</strong>en Arzt nach se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung dazu<br />

[261] 29) Ich möchte mich aktiv für me<strong>in</strong>e Gesundheit e<strong>in</strong>setzen<br />

[262] 30) Ich habe Interesse an gesundheitspolitischen Themen<br />

[263] 31) Ich möchte mich an politischen Aktivitäten im<br />

Gesundheitsbereich beteiligen<br />

[264] 32) Mir s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Rechte <strong>als</strong> Patient<strong>in</strong> (z.B. Zugang zur<br />

Krankenakte) wichtig<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

239<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau


Anhang<br />

[265] 33) Ich fühle mich durch me<strong>in</strong>e Familie und Freunde ausreichend<br />

unterstützt<br />

[266] 34) Ich würde gern mehr mit an<strong>der</strong>en über me<strong>in</strong>e Erkrankung<br />

sprechen<br />

[267] 35) Ich fühle mich über me<strong>in</strong>e Erkrankung und <strong>der</strong>en<br />

Behandlungsmöglichkeiten ausreichend <strong>in</strong>formiert<br />

Fragen 36-38 nur im Fragebogen für Nicht-<strong>Internet</strong>kursteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

[268] 36) Nutzen Sie das <strong>Internet</strong>, um sich über Themen zu <strong>in</strong>formieren,<br />

die mit Ihrer Erkrankung zu tun haben?<br />

[269] 37) Nutzen Sie das <strong>Internet</strong>, um sich mit an<strong>der</strong>en Betroffenen<br />

auszutauschen?<br />

[270] 38) Bitten Sie an<strong>der</strong>e Personen, wie Freunde o<strong>der</strong> Verwandte, für<br />

Sie Informationen im <strong>Internet</strong> zu suchen?<br />

39) Ich wünsche mir mehr Informationen über folgende Themen:<br />

(Bei Bedarf kreuzen Sie bitte mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[271] Brustkrebs<br />

[272] Behandlungsmöglichkeiten<br />

[273] f<strong>in</strong>anzielle Hilfen<br />

[274] soziale Hilfen<br />

[275] Selbsthilfegruppen<br />

[276] psychologische/psychotherapeutische Beratung<br />

[277] Ich möchte ke<strong>in</strong>e weiteren Informationen<br />

[278] 40) Ich wünsche mir mehr Informationen über folgende Themen:<br />

1) __________________________________________________<br />

2) __________________________________________________<br />

3) __________________________________________________<br />

41) Woher holen Sie sich Informationen über Brustkrebs und dessen Behandlung?<br />

(Bei Bedarf kreuzen Sie bitte mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[279] Rundfunk und Fernsehen<br />

[280] Bücher<br />

[280] Zeitungen und Zeitschriften<br />

[280] Beratungsstellen<br />

[280] Selbsthilfegruppen<br />

[280] Ärzte<br />

[280] Psychotherapeuten<br />

[280] Pflegepersonal<br />

[280] <strong>Internet</strong><br />

[280] Angehörige und Freunde<br />

[280] E<strong>in</strong>zelne Betroffene<br />

[290] gar nicht<br />

[291] Sonstige (bitte angeben):___________<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

240<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau


Anhang<br />

1c/II [Zusatz zu Fragebogen III nur für <strong>Internet</strong>kursteilnehmer<strong>in</strong>nen]<br />

Während Ihres Aufenthaltes im Reha-Zentrum Lübben haben Sie an dem dort<br />

angebotenen <strong>Internet</strong>-E<strong>in</strong>führungskurs teilgenommen. Die folgenden Fragen<br />

beschäftigen sich mit dem Thema <strong>Internet</strong> und Computer. Bitte beantworten Sie auch<br />

diese Fragen – selbst dann, wenn Sie seit dem Kurs nichts mehr mit Computern zu tun<br />

hatten! Vielen Dank!<br />

[292] 1) Haben Sie seit Ihrer Entlassung aus dem Reha-Zentrum<br />

Lübben das <strong>Internet</strong> benutzt?<br />

241<br />

ne<strong>in</strong> ja<br />

[293] 2) Wenn Sie das <strong>Internet</strong> im vergangenen halben Jahr genutzt haben, wie oft haben Sie<br />

es ungefähr genutzt?<br />

täglich<br />

wöchentlich<br />

monatlich<br />

<strong>in</strong>sgesamt unter 5 mal<br />

3) Wenn Sie das <strong>Internet</strong> nicht genutzt haben, warum nicht?<br />

(Bitte geben Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[294] Ich habe ke<strong>in</strong> <strong>Internet</strong> zu Hause<br />

[295] Ich habe vergessen, wie man es benutzt<br />

[296] Ich hätte Unterstützung gebraucht<br />

[297] Ich hatte ke<strong>in</strong>e Zeit dafür<br />

[298] Ich konnte mich nicht darauf konzentrieren<br />

[299] Der zur Verfügung stehende Computer ist immer <strong>von</strong><br />

an<strong>der</strong>en besetzt<br />

[300] Ich habe mich nicht getraut<br />

[301] Ich hatte ke<strong>in</strong> Interesse daran<br />

[302] Sonstige (bitte angeben):___________<br />

[303] 4) Bitten Sie an<strong>der</strong>e Personen, wie Freunde o<strong>der</strong> Verwandte,<br />

für Sie Informationen im <strong>Internet</strong> zu suchen?<br />

ne<strong>in</strong> ja<br />

5) Nutzen Sie das <strong>Internet</strong>, um sich Informationen über folgende Themen zu suchen?<br />

(Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[304] Brustkrebs<br />

[305] Behandlungsmöglichkeiten<br />

[306] soziale Hilfen<br />

[307] sozialrechtliche Fragen<br />

[308] Nachsorgemöglichkeiten<br />

[309] Selbsthilfegruppen<br />

[310] Adressen <strong>von</strong> Beratungsstellen<br />

[311] wissenschaftliche Studien<br />

[312] Ärzteadressen<br />

[313] Krankenhäuser<br />

[314] Sonstige (bitte angeben):___________


Anhang<br />

[315] 6) Nutzen Sie das <strong>Internet</strong>, um sich mit an<strong>der</strong>en Betroffenen<br />

auszutauschen?<br />

Wenn ja, welche Formen nutzen Sie?<br />

[316] Diskussionslisten<br />

[317] Chatroom<br />

[318] E-Mails<br />

[319] Sonstiges (bitte angeben):___________<br />

242<br />

ne<strong>in</strong> ja<br />

[320] 7) Haben Sie bei <strong>der</strong> Nutzung des <strong>Internet</strong>s Hilfe benötigt? ne<strong>in</strong> ja<br />

Wenn Sie Hilfe brauchten, wer hat Sie bei <strong>der</strong> Nutzung des <strong>Internet</strong>s unterstützt?<br />

(Bitte geben Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[321] Familie<br />

[322] Partner<br />

[323] Freunde<br />

[324] Kollegen<br />

[325] Niemand<br />

[326] Sonstige (bitte angeben):___________<br />

8) Wo haben Sie das <strong>Internet</strong> nutzen können?<br />

(Bitte geben Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[327] zu Hause<br />

[328] am Arbeitsplatz<br />

[329] bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

[330] bei den Enkeln<br />

[331] bei Freunden<br />

[332] im <strong>Internet</strong>-Café<br />

[333] <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibliothek<br />

[334] Volkshochschule<br />

[335] Sonstiges (bitte angeben):___________<br />

[336] 10 ) Haben Sie das <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> hilfreich empfunden bei <strong>der</strong><br />

Lösung <strong>von</strong> Problemen, die mit Ihrer Brustkrebserkrankung<br />

zu tun haben?<br />

[337] 11) Haben Sie im <strong>Internet</strong> Informationen gefunden, die Sie<br />

h<strong>in</strong>terher mit Ihrem Arzt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprechstunde besprochen<br />

haben?<br />

[338] 12) Nutzen Sie das <strong>Internet</strong>, um Informationen zu suchen, die<br />

nichts mit Ihrer Erkrankung zu tun haben?<br />

[339] 13) Nutzen Sie das <strong>Internet</strong>, um sich mit an<strong>der</strong>en<br />

auszutauschen, unabhängig <strong>von</strong> Ihrer Erkrankung?<br />

ne<strong>in</strong> ja<br />

ne<strong>in</strong> ja<br />

ne<strong>in</strong> ja<br />

ne<strong>in</strong> ja


Anhang<br />

14) Wenn Sie im <strong>Internet</strong> nach Informationen suchen, nutzen Sie dafür<br />

[340] Suchmasch<strong>in</strong>en<br />

[341] <strong>Internet</strong>adressen, die Sie kennen<br />

[342] Sonstiges (bitte angeben):___________<br />

[343] 15) Welche <strong>Internet</strong>seiten gefallen Ihnen beson<strong>der</strong>s gut?<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

[344] 16) Welche <strong>Internet</strong>seiten gefallen Ihnen nicht?<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

17) Wie beurteilen Sie, ob e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische <strong>Internet</strong>seite <strong>von</strong> guter Qualität ist?<br />

(Bitte geben Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!)<br />

[345] Ich folge me<strong>in</strong>em gesunden Menschenverstand<br />

[346] Ich nutze Tipps <strong>von</strong> Freunden o<strong>der</strong> aus Zeitschriften und TV<br />

[347] Ich nutze Seiten <strong>von</strong> anerkannten Institutionen<br />

Ich orientiere mich an speziellen Angaben auf den <strong>Internet</strong>seiten, wie:<br />

[348] Impressum<br />

[349] Datumsangabe auf <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>seite<br />

[350] Angabe e<strong>in</strong>er Kontaktmöglichkeit<br />

[351] HON-Zeichen<br />

[352] gar nicht<br />

[353] Sonstige Kriterien (bitte angeben):___________<br />

[354] 18) Möchten Sie noch weitere Anmerkungen zu Ihren Erfahrungen mit dem <strong>Internet</strong><br />

machen?<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />

243


9.4.3 Interviewleitfaden<br />

Interviewleitfaden: Interviewexpert<strong>in</strong>nen<br />

Sozialdaten:<br />

1. Alter<br />

2. Wohnortgröße<br />

3. Schulabschluss<br />

4. Beruf<br />

5. Diagnosezeitpunkt<br />

Anwendung <strong>von</strong> Computer und <strong>Internet</strong>:<br />

1. Wo und wie haben Sie den Umgang mit dem Computer und dem <strong>Internet</strong> gelernt?<br />

2. Was war <strong>der</strong> Auslöser dafür?<br />

3. Haben Sie das <strong>Internet</strong> bereits vor Ihrer Erkrankung genutzt? Wofür haben Sie es genutzt?<br />

4. Wo haben Sie Zugang zum <strong>Internet</strong>?<br />

<strong>Internet</strong> und Brustkrebserkrankung:<br />

1. Haben Sie das <strong>Internet</strong> im Rahmen Ihrer Brustkrebserkrankung genutzt?<br />

2. Zu welchen Zeitpunkten? (<strong>in</strong> Relation zum Diagnosezeitpunkt)<br />

3. Welche Möglichkeiten des <strong>Internet</strong>s nutzen Sie im Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung?<br />

(Kommunikation, Information, Unterstützung)<br />

4. Welche Websites gefallen Ihnen beson<strong>der</strong>s? Warum?<br />

5. Welche Websites gefallen Ihnen nicht? Warum?<br />

6. Welche Informationen fehlen Ihnen im <strong>Internet</strong>?<br />

7. Nutzen Sie auch englischsprachige Websites?<br />

8. Wenn Sie e<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>seite aufrufen – wie beurteilen Sie die Qualität <strong>der</strong> Seite?<br />

9. Wie haben Sie die erkrankungsbezogene Informationen aus dem <strong>Internet</strong> im Umgang<br />

mit Ihrer Erkrankung nutzen können? (Arzt-Patienten-Verhältnis, Adressen <strong>von</strong> Beratungsstellen<br />

etc.?)<br />

244


Anhang<br />

9.4.4 Schulungsprotokolle: Auswertung<br />

Auswertung <strong>der</strong> Schulungsprotokolle<br />

Die während <strong>der</strong> BKM-<strong>Internet</strong>schulungen angefertigten Schulungsprotokolle<br />

werden <strong>in</strong>haltsanalytisch nach Mayr<strong>in</strong>g ausgewertet. Die Auswertungsschritte<br />

s<strong>in</strong>d hier verkürzt dargestellt.<br />

1. Festlegung des Materi<strong>als</strong>:<br />

Die Protokolle <strong>von</strong> 14 Brustkrebs-<strong>Internet</strong>-Schulungen im Reha-Zentrum Lübben<br />

mit jeweils 2-3 Schulungsterm<strong>in</strong>en liegen <strong>der</strong> Analyse zu Grunde. Jede Schulungssitzung<br />

dauerte etwa 1,5 Stunden.<br />

2. Erhebungssituation:<br />

Die Situation, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die teilnehmende Beobachtung stattfand ist charakterisiert<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Lernsituation <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, die zu diesem Zweck <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>bibliothek<br />

des Reha-Zentrums alle<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zu zweit am PC den Umgang mit dem<br />

Computer und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dem <strong>Internet</strong> lernen. Die Gruppen haben e<strong>in</strong>e Größe<br />

zwischen e<strong>in</strong>er und neun Patient<strong>in</strong>nen. Die Autor<strong>in</strong> ist gleichzeitig Protokollant<strong>in</strong><br />

und leitet den <strong>Internet</strong>-Kurs. Die Patient<strong>in</strong>nen haben sich auf freiwilliger Basis zu<br />

diesem Kurs angemeldet und s<strong>in</strong>d über die Term<strong>in</strong>planung dazu e<strong>in</strong>geteilt worden.<br />

3. Formale Charakterisierung des Materi<strong>als</strong>:<br />

Es handelt sich um retrospektiv nie<strong>der</strong>geschriebene Gedächtnisprotokolle <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

<strong>Internet</strong>-Schulungssitzungen, die zeitnah zur durchgeführten Schulung angefertigt<br />

wurden. Die Protokolle halten die Teilnehmer<strong>in</strong>nenzahl, den Vorkenntnisstand<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Bezug auf Computer/<strong>Internet</strong>, das Lernpensum<br />

während <strong>der</strong> Schulungse<strong>in</strong>heiten und vor allem die Reaktionen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

auf Lern<strong>in</strong>halte und die Situation fest.<br />

4. Richtung <strong>der</strong> Analyse:<br />

Anhand <strong>der</strong> Protokolle sollen die Reaktionen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen auf das Lehrangebot<br />

„<strong>Internet</strong>-Schulung“ während ihrer Teilnahme <strong>in</strong>terpretiert werden. Gleichzeitig<br />

soll anhand <strong>der</strong> Daten überprüft werden, ob das Lehrangebot wie geplant<br />

durchgeführt werden konnte und wenn nicht, welches die H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse waren. Für<br />

e<strong>in</strong>e exemplarische Vertiefung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nenreaktionen sollen Fallbeispiele<br />

heraus gearbeitet werden.<br />

5. Analysetechnik:<br />

Diese Analyserichtung legt e<strong>in</strong>e strukturierende Inhaltsanalyse nahe, die vor allem<br />

mit <strong>in</strong>haltlicher Strukturierung und Typisierung arbeitet.<br />

6. Festlegung <strong>der</strong> Analysee<strong>in</strong>heit:<br />

Die Kodiere<strong>in</strong>heit besteht aus e<strong>in</strong>em Satz bzw. Halbsatz, wenn <strong>der</strong> Satz nicht vollständig<br />

ist. Die Kontexte<strong>in</strong>heit umfasst höchstens e<strong>in</strong>e Schulungse<strong>in</strong>heit; bei <strong>der</strong><br />

245


Anhang<br />

Festlegung <strong>der</strong> Fallbeispiele nimmt sie teilweise e<strong>in</strong>en gesamten Schulungsdurchgang<br />

e<strong>in</strong>.<br />

7. Durchführung <strong>der</strong> Analyse:<br />

Die Paraphrasierung des vorliegenden Materi<strong>als</strong> ergibt für die Frage nach den Reaktionen<br />

<strong>der</strong> teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen auf die Schulung die folgenden Kategorien:<br />

Motivation, Interessen, Erwartungen, Körperliche Barrieren, Nebeneffekte<br />

<strong>der</strong> Schulung, Ängste, H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse, Bee<strong>in</strong>trächtigungen und Kritik während <strong>der</strong><br />

Schulung, Positive Äußerungen und ‚Gew<strong>in</strong>ne‘, Nachhaltigkeit sowie Wünsche<br />

und Anregungen. Die Beschreibung <strong>der</strong> Kategorien <strong>in</strong> Bezug auf die Forschungsfrage<br />

wird im Folgenden den herausgearbeiteten Fallbeispielen vorangestellt werden.<br />

Zuerst allerd<strong>in</strong>gs wird die Durchführung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>schulungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

technischer und organisatorischer Probleme beschrieben.<br />

Organisatorische und technische Schulungsdurchführung<br />

Die BKM-Schulung wurde geplant bestehend aus drei Schulungsteilen a jeweils 2<br />

Stunden. Die Kursteile sollten aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aufbauen; die Inhalte folgten grob dem<br />

Schema: Grundlagenkenntnisse im Umgang mit Computer und <strong>Internet</strong>, Mediz<strong>in</strong>ische<br />

Informationen im <strong>Internet</strong> suchen und <strong>der</strong>en Qualität beurteilen lernen sowie<br />

kommunikative Möglichkeiten des Mediums <strong>Internet</strong> kennenlernen. Die Teilnahme<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen erfolgte auf freiwilliger Basis, nachdem Brustkrebs-Patient<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zelterm<strong>in</strong> über die Untersuchung und die Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Teilnahme am BKM-Kurs <strong>in</strong>formiert wurden; auch unterstützten e<strong>in</strong>ige Ärzte und<br />

Ärzt<strong>in</strong>nen das Programm, <strong>in</strong>dem sie Patient<strong>in</strong>nen mit Brustkrebs nochm<strong>als</strong> auf<br />

dieses Angebot h<strong>in</strong>wiesen. Die Schulungen wurden über die Term<strong>in</strong>planung <strong>der</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ik verteilt mit <strong>der</strong> Auflage, dass sie ke<strong>in</strong>en Vorrang vor an<strong>der</strong>en Anwendungen<br />

haben dürfe. Die Schulung wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Bibliothek des Reha-Zentrum<br />

Lübben durchgeführt, wo den Patient<strong>in</strong>nen 5 <strong>in</strong>ternetfähige Computer zu<br />

Verfügung standen. Die Höchstzahl <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen pro Kurs wurde auf 10<br />

Patient<strong>in</strong>nen festgelegt, so dass sich unter Umständen 2 Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en PC<br />

teilen mußten.<br />

Nach Auswertung <strong>der</strong> Schulungsprotokolle zeigt sich, dass die Mehrzahl <strong>der</strong> teilnehmenden<br />

Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Kurslänge <strong>von</strong> 1,5 im Gegensazu zu 2 Stunden bevorzugt,<br />

weil sie bei längerer Dauer über Konzentrationsschwierigkeiten klagen,<br />

teilweise auch über Kopfschmerzen. Aufgrund dieser Beobachtung wurden die<br />

BKM-Schulungen auf etwa 1,5 Stunden verkürzt und teilweise um plus/m<strong>in</strong>us 15<br />

M<strong>in</strong>uten flexibel den Bedürfnissen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen angepaßt. In Bezug auf die<br />

übermittelten Lern<strong>in</strong>halte wurde die grobe Struktur <strong>der</strong> Schulungen beibehalten;<br />

die Ausführlichkeit <strong>der</strong> Inhalte richtete sich jedoch stark nach den Vorkenntnissen<br />

und Erfahrungen <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen. Auch <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht schien e<strong>in</strong>e flexible<br />

Vorgehensweise unbed<strong>in</strong>gt notwendig, weil die Patient<strong>in</strong>nen im Schwerpunkt<br />

durch praktische Übungen lernen sollten. Als Konsequenz <strong>der</strong> doch sehr<br />

heterogen zusammengesetzten Kurse h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Vorkenntnisse und Lernfä-<br />

246


Anhang<br />

higkeit sollte über e<strong>in</strong>e Zweiteilung des Kurses <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Anfängerkurs und e<strong>in</strong>en<br />

Fortgeschrittenenkurs für all diejenigen Patient<strong>in</strong>nen, die bereits Computererfahrung<br />

<strong>in</strong> die Schulung mitbr<strong>in</strong>gen nachgedacht werden. Im Extremfall kam es während<br />

<strong>der</strong> BKM-Schulung zu zwei Parallelschulungen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Schulung,<br />

wenn bei den Teilnehmer<strong>in</strong>nen die Vorkenntnisse sehr unterschiedlich waren.<br />

Die Festlegung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> teilnehmenden Patient<strong>in</strong>nen mußte nicht modifiziert<br />

werden, son<strong>der</strong>n hat sich bewährt. Teilweise war die Schulungsgröße mit 2<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen sehr kle<strong>in</strong>, was aber mit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschränkten Zielgruppe im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Untersuchung zu tun hatte. Bei größeren Gruppen teilten sich die Patient<strong>in</strong>nen<br />

zu zweit e<strong>in</strong>en Computer, was oftm<strong>als</strong> den positiven Effekt hatte, dass<br />

sich die Patient<strong>in</strong>nen gegenseitig helfen und austauschen konnten.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>ternen Organisation <strong>der</strong> BKM-Schulungen stellte sich die<br />

Planung <strong>der</strong> Term<strong>in</strong>e über die Term<strong>in</strong>planung <strong>als</strong> sehr hilfreich heraus, wenn man<br />

auch e<strong>in</strong>en zeitlichen Vorlauf e<strong>in</strong>planen sollte, um Umstellungsschwierigkeiten zu<br />

vermeiden. Grundsätzlich muß – wohl auch im H<strong>in</strong>blick auf den zukünftigen<br />

Status e<strong>in</strong>er solchen Schulung bei den Rentenversicherungsträgern – überlegt<br />

werden, ob e<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>-Schulung allen an<strong>der</strong>en Anwendungen nachgeordnet behandelt<br />

werden soll, o<strong>der</strong> ob sie durchaus e<strong>in</strong>igen Anwendungen gleichgestellt<br />

werden kann. Die grundsätzliche Nachordnung, so zeigen die Protokolle, verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

bei e<strong>in</strong>igen Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Teilnahme o<strong>der</strong> verkürzt sie auf zwei Term<strong>in</strong>e<br />

bzw. an<strong>der</strong>e Notfalllösungen. Dieser Zustand erschwert e<strong>in</strong>e lückenlose Schulung,<br />

da sich <strong>der</strong> Kurs permanent unterschiedlich zusammensetzt.<br />

Wichtig ersche<strong>in</strong>en nach den jetzigen Erfahrungen folgende Punkte: Zum e<strong>in</strong>en<br />

sollte e<strong>in</strong>e krankheitsbezogene bzw. zielgruppenspezifische <strong>Internet</strong>schulung e<strong>in</strong>e<br />

frei wählbare Anwendung bleiben, die nicht durch Ärtz<strong>in</strong>nen und Ärzte gegen den<br />

Willen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen verordnet wird, weil sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Krebspatient<strong>in</strong>nen<br />

und –patienten <strong>in</strong> ihrem persönlichen Krankheitsverarbeitungeprozeß u. U. zu diesem<br />

Zeitpunkt nicht mit <strong>der</strong> Erkrankung ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen möchten. Gleichzeitig<br />

ermöglicht e<strong>in</strong>e persönliche Auffor<strong>der</strong>ung/Angebot <strong>der</strong> Teilnahme an e<strong>in</strong>er solchen<br />

Schulung vielen Patient<strong>in</strong>nen erst dieselbe, da sonst die Schwelle viel zu<br />

hoch und das Angebot viel zu entlegen und exotisch ersche<strong>in</strong>t. Zum an<strong>der</strong>en<br />

sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Anpassung an die Zielgruppe auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> H<strong>in</strong>sicht wichtig, dass z. B.<br />

jüngere Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen oft ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reha-E<strong>in</strong>richtung mitbr<strong>in</strong>gen,<br />

und e<strong>in</strong>e ausschließlich nachmittags stattf<strong>in</strong>dende Schulung dann schwer<br />

wahrnehmen können.<br />

Insgesamt stellt sich heraus, dass e<strong>in</strong>e solche <strong>Internet</strong>-Schulung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

durch die Komb<strong>in</strong>ation technischer und krankheitsbezogener Lern<strong>in</strong>halte für die<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen anstrengend ist und e<strong>in</strong>ige Diszipl<strong>in</strong> benötigt, sowie e<strong>in</strong>e große<br />

Sensibilität <strong>der</strong> Lehrenden erfor<strong>der</strong>t, da die Patient<strong>in</strong>nen mit sehr privaten/<strong>in</strong>timen<br />

und womöglich auch belastenden Informationen konfrontiert werden. Auch hier<br />

ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e genaue Anpassung an die Zielgruppe <strong>der</strong> Schulung wichtig, um<br />

sensible Themen erkennen zu können. Hier stellte sich zudem die E<strong>in</strong>weisung und<br />

Beruhigung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen im Umgang mit <strong>von</strong> ihren Erfahrungen divergieren-<br />

247


Anhang<br />

<strong>der</strong> Information <strong>als</strong> elementar heraus. In Bezug auf die Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

wurde die beständige Bestärkung des Selbstbewußtse<strong>in</strong>s <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

ihrer Befähigung zum Lernen am Computer zum <strong>in</strong>tegralen <strong>Bestandteil</strong><br />

<strong>der</strong> Schulung.<br />

Abschließend kann anhand <strong>der</strong> ausgewerteten Schulungsprotokolle festgestellt<br />

werden, dass sowohl <strong>in</strong>haltlich <strong>als</strong> auch organisatorisch die ursprüngliche Planung<br />

<strong>der</strong> BKM-Schulung sich <strong>als</strong> tragfähig erwiesen hat, wenn auch kle<strong>in</strong>ere Modifizierungen<br />

für weitere Durchläufe hilfreich se<strong>in</strong> könnten. Dies betrifft <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

den Status <strong>der</strong> Schulungen und die Flexibilisierung <strong>der</strong> Inhalte.<br />

Reaktionen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Reaktionen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen und Patienten auf die <strong>Internet</strong>-Schulungen<br />

lagen bislang <strong>als</strong> Erfahrungswert lediglich die E<strong>in</strong>drücke aus den allgeme<strong>in</strong>-krankheitsspezifisch<br />

gehaltenen gemischt onkologisch-ortopädischen <strong>Internet</strong>-Schulungen<br />

vorhergehen<strong>der</strong> Schulungen vor. Diese wurden jedoch nicht systematisch<br />

protokolliert.<br />

Die Motivation <strong>der</strong> Brustkrebs-Patient<strong>in</strong>nen im H<strong>in</strong>blick auf die Lern<strong>in</strong>halte<br />

sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong>sgesamt sehr hoch. E<strong>in</strong>ige Patient<strong>in</strong>nen reagieren anfangs eher skeptisch,<br />

lassen sich aber im Laufe <strong>der</strong> Schulung motivieren. Nur wenige Patient<strong>in</strong>nen<br />

(etwa 4) beenden die Teilnahme frühzeitig, weil ihnen entwe<strong>der</strong> die Technik<br />

nicht zusagt o<strong>der</strong> sie an erkrankungsspezifischen Informationen nicht <strong>in</strong>teressiert<br />

s<strong>in</strong>d. Der hohe Grad an Motivation drückt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> regelmäßigen Teilnahme,<br />

den vielen Nachfragen und <strong>der</strong> trotz durchaus kritischen Äußerungen zum Medium<br />

<strong>Internet</strong> geäußerten Begeisterung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen aus und mag auch an <strong>der</strong><br />

Freiwilligkeit <strong>der</strong> Teilnahme liegen. E<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluß auf die Motivation <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

sche<strong>in</strong>t zu haben, ob die Teilnehmer<strong>in</strong>nen während <strong>der</strong> Schulung bereits<br />

wissen, ob und wo sie e<strong>in</strong>e Möglichkeit haben, das <strong>Internet</strong> nach ihrer Entlassung<br />

weiter zu nutzen. [Beispiel: E<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> ist bee<strong>in</strong>druckt <strong>von</strong> ihrer Nachbar<strong>in</strong>,<br />

die Informationen über die Pflege ihres an Park<strong>in</strong>son erkrankten Mannes aus dem<br />

<strong>Internet</strong> bezieht, und dies spornt sie an, dies auch zu versuchen] Viele <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

haben bereits zu Hause e<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>-Anschluß, den oftm<strong>als</strong> <strong>der</strong> Partner<br />

o<strong>der</strong> das K<strong>in</strong>d nutzt, oft haben sie die Möglichkeit am Arbeitsplatz zu surfen, bzw.<br />

ältere Patient<strong>in</strong>nen eher bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Enkeln, auch bei Nachbarn o<strong>der</strong><br />

Freunden. Wenn gerade ältere Patient<strong>in</strong>nen ke<strong>in</strong>e private Möglichkeit zur Nutzung<br />

des <strong>Internet</strong>s haben, wirkt dieser Faktor eher demotivierend. Viele schreiben<br />

sich noch die Adresse e<strong>in</strong>es <strong>Internet</strong>-Cafés auf, aber es sche<strong>in</strong>t, <strong>als</strong> sei die<br />

Schwelle dorth<strong>in</strong> doch sehr hoch. Zudem handelt es sich oftm<strong>als</strong> um ältere Patient<strong>in</strong>nen<br />

aus ländlichen Gebieten, wo es im Gegensatz zu Großstädten wie Berl<strong>in</strong><br />

wenig <strong>Internet</strong>-Cafés o<strong>der</strong> seniorenspezifische <strong>Internet</strong>zugangsmöglichkeiten gibt.<br />

Insgesamt sche<strong>in</strong>t die Motivation <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> BKM-Schulung sehr<br />

hoch und <strong>in</strong>teressiert im H<strong>in</strong>blick auf die vermittelte Information. Die Patient<strong>in</strong>nen<br />

tauschen sich über mediz<strong>in</strong>ische Inhalte aus und die Stimmung wirkte oft lo-<br />

248


Anhang<br />

cker und unterstützend. Me<strong>in</strong>es Erachtens wird durch diese Beobachtung <strong>der</strong><br />

Vorteil <strong>der</strong> genauen Ausrichtung <strong>der</strong> Schulung auf e<strong>in</strong>e Zielgruppe unterstützt.<br />

Weitere H<strong>in</strong>weise dafür liefern die Beobachtungen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Selbsthilfeeffekte<br />

<strong>der</strong> BKM-Schulung. Die Patient<strong>in</strong>nen tauschen sich häufig zu zweit o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>eren Gruppen über die gelesene Information zur Brustkrebserkrankung aus,<br />

wobei <strong>als</strong> Hauptthemen das Lymphödem und die Hormonbehandlung im Mittelpunkt<br />

stehen. Vere<strong>in</strong>zelt wird auch die Frage diskutiert, wie man mit Informationen<br />

aus dem <strong>Internet</strong> umgehen soll, wenn sie mit den eigenen z. B. vom Arzt gegebenen<br />

Informationen nicht übere<strong>in</strong>stimmen. Außerdem ist e<strong>in</strong> häufiges Thema<br />

das <strong>Internet</strong> und <strong>der</strong> Computer selber. E<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> berichtet beispielsweise <strong>von</strong><br />

e<strong>in</strong>er gescheiterten Ehe, die durch den zeit<strong>in</strong>tensiven Umgang des Partners mit<br />

<strong>Internet</strong>- und Computer <strong>in</strong> die Brüche g<strong>in</strong>g. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>es Schulungsdurchganges<br />

tauschen am Ende ihre gerade frisch erworbenen E-Mail-Adressen<br />

aus, und planen, nach ihrer Entlassung auf diese Weise den Kontakt zu<br />

halten. Der Rahmen dieser Schulung sche<strong>in</strong>t <strong>als</strong>o auch e<strong>in</strong>en Raum gegenseitigen<br />

Austausch und Unterstützung ähnlich e<strong>in</strong>er Selbsthilfegruppe zu schaffen. Weiterh<strong>in</strong><br />

unterstützen viele <strong>der</strong> fortgeschritteneren Teilnehmer<strong>in</strong>nen die Anfänger<strong>in</strong>nen<br />

im Umgang mit <strong>der</strong> Technik bieten ihnen an, zwischen den Schulungen<br />

‚Nachhilfestunden‘ zu geben, o<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen, die aufgrund <strong>von</strong> Untersuchungen<br />

früher gehen mußten, später ‚nachzuschulen‘. Die Schulung sche<strong>in</strong>t den<br />

Kontakt <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu stärken und gleichzeitig zur Stärkung<br />

des Selbstbewußtse<strong>in</strong>s beizutragen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei denen, die die Anfänger<strong>in</strong>nen<br />

unterrichten.<br />

Insgesamt haben die <strong>von</strong> den Teilnehmer<strong>in</strong>nen geäußerten positiven Kommentare<br />

über ihre ‚Gew<strong>in</strong>ne‘ durch die Schulung oft damit zu tun, dass sie stolz auf sich<br />

s<strong>in</strong>d über ihren Lernerfolg und sich wun<strong>der</strong>n, wie viel Spaß die Schulung und das<br />

<strong>Internet</strong> machen. Die im letzten Schulungsteil erworbene E-Mail-Adresse ist dann<br />

oft e<strong>in</strong> Grund zur Freude: über kommunikative Möglichkeiten wird öfter Freude<br />

geäußert <strong>als</strong> über die Informationen. Auch <strong>der</strong> Schulungsleiter<strong>in</strong> wird viel Dank<br />

für die Geduld und die Art <strong>der</strong> Schulung ausgesprochen. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

sche<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e Menge mit nach Hause nehmen zu können und freuen sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

auch z. B. über die Liste mit den L<strong>in</strong>ks o<strong>der</strong> den H<strong>in</strong>weise auf Bücher,<br />

D<strong>in</strong>ge <strong>als</strong>o, die sie ganz konkret mit nach Hause nehmen können.<br />

Gleichzeitig war die Schulung natürlich auch begleitet <strong>von</strong> Ängsten und <strong>von</strong> H<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen,<br />

die Anlaß zu Kritik waren. Am häufigsten wurde <strong>von</strong> den Patient<strong>in</strong>nen<br />

das ‚Term<strong>in</strong>chaos‘ bemängelt, das neben organisatorischen Anfangsschwierigkeiten<br />

mit dem im vorherigen Abschnitt bereits beschriebenen Status <strong>der</strong> Schulung<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung steht, und auf Grund dessen e<strong>in</strong>ige Patient<strong>in</strong>nen gar nicht o<strong>der</strong><br />

nur an e<strong>in</strong>em Teil <strong>der</strong> Schulungen teilnehmen konnten. Über die Möglichkeit,<br />

Ehepartner <strong>in</strong> die Schulung mitzunehmen wurde unterschiedlich und konträr geurteilt.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> e<strong>in</strong>deutig festgelegten Zielgruppe habe ich den Ehepartner<br />

nur e<strong>in</strong>mal auf ausdrücklichen Wunsch <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> zugelassen, weil die Patient<strong>in</strong><br />

die e<strong>in</strong>zige Teilnehmer<strong>in</strong> <strong>in</strong> dieser Schulung war.<br />

249


Anhang<br />

Es darf nicht vergessen werden, dass natürlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />

<strong>Rehabilitation</strong> die mediz<strong>in</strong>ische Behandlung <strong>der</strong> Krebserkrankung für viele Patient<strong>in</strong>nen<br />

(noch) im Vor<strong>der</strong>grund steht. Es kann <strong>als</strong>o se<strong>in</strong> – und das sche<strong>in</strong>t dann<br />

für die Mitpatient<strong>in</strong>nen auch völlig nachvollziehbar – , dass e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> die<br />

Schulung absagt, weil <strong>in</strong> e<strong>in</strong> paar Tagen e<strong>in</strong>e Chemotherapie ansteht, und <strong>der</strong><br />

Kopf damit ‚e<strong>in</strong>fach voll sei’. Manche H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse bzw. Erschwernisse hängen<br />

ganz konkret mit <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Klientel zusammen, wenn sich die Patient<strong>in</strong>nen<br />

beispielsweise ärgern, weil sie ungeübt im Masch<strong>in</strong>eschreiben s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> den E<strong>in</strong>druck<br />

haben, sie hätten alles wie<strong>der</strong> verlernt. Da die Kurse fast ausschließlich mit<br />

muttersprachlich deutschsprachigen Teilnemer<strong>in</strong>nen belegt wurde, hatte e<strong>in</strong>e kroatische<br />

Patient<strong>in</strong> Schwierigkeiten mit <strong>der</strong> Rechtschreibung <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>adressen,<br />

was bei ihr <strong>in</strong> diesem Umfeld Ungeduld und Unmut verursacht hat.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> mit dem Thema <strong>Internet</strong> geäußerten Ängste war mit Abstand die<br />

größte, etwas am Computer kaputt zu machen. Bei technischen Problemen, o<strong>der</strong><br />

wenn z. B. <strong>der</strong> Bildschirmschoner zum ersten Mal auftaucht, reagieren die meisten<br />

(älteren) Patient<strong>in</strong>nen schuldbewußt und geben an, nichts getan zu haben. Sie<br />

beschreiben oft <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>zelgesprächen, dass ihr Mann Computerangelegenheiten<br />

regelt, dass sie nicht so <strong>in</strong>teressiert seien und es sich nicht so recht zutrauen.<br />

Später stellt sich heraus, dass es ihnen doch Spaß macht, und das Lernen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

solchen Sett<strong>in</strong>g wie <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> leichter sei <strong>als</strong> z. B. mit dem Partner zu<br />

Hause. Der Umgang mit dem Computer sche<strong>in</strong>t eng verknüpft mit Aspekten des<br />

Geschlechterverhältnisses. (z. B. Forum Informationsgesellschaft 1998b).<br />

Es spielt die Angst vor <strong>der</strong> Information an sich e<strong>in</strong>e Rolle. Es wird die Angst vor<br />

neuen, divergierenden Informationen geäußert, die Angst, die Informationen über<br />

die Erkrankung könnten <strong>in</strong>sgesamt belastend se<strong>in</strong>. Die Teilnahme am Kurs konfrontiert<br />

die Patient<strong>in</strong>nen stark mit ihrer eigenen Krankheitsgeschichte, wobei die<br />

sehr <strong>in</strong>dividuell gewählte Form <strong>der</strong> Krankheitsverarbeitung für die Teilnahme am<br />

Kurs e<strong>in</strong>e große Rolle spielt und für die Patient<strong>in</strong> u.U. e<strong>in</strong>e Balance zwischen dem<br />

Wunsch, sich <strong>in</strong>formieren zu wollen o<strong>der</strong> eigentlich sich nicht damit beschäftigen<br />

wollen darstellt. Vere<strong>in</strong>zelt wurden Ängste geäußert h<strong>in</strong>sichtlich des Datenschutzes<br />

beim E<strong>in</strong>richten e<strong>in</strong>er E-Mail-Adresse o<strong>der</strong> zur möglichen Bee<strong>in</strong>flussung des<br />

Herzschrittmaches durch die Maus, Ängste die aber durch Argumente auszuräumen<br />

waren.<br />

Körperliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen hatten E<strong>in</strong>fluß auf den Verlauf <strong>der</strong> Schulungen.<br />

Oftm<strong>als</strong> schmerzte das Lymphödem, so dass <strong>der</strong> Arm entlastet werden mußte.<br />

Augenprobleme trugen e<strong>in</strong>ige Male dazu bei, dass die Patient<strong>in</strong>nen nur angestrengt<br />

und etwas unsicher teilnehmen konnten. Auch war <strong>der</strong> Umgang mit <strong>der</strong><br />

Maus aufgrund <strong>von</strong> Bewegungse<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> den Händen oft schwierig.<br />

Technisch betrachtet, wäre es s<strong>in</strong>nvoll, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kl<strong>in</strong>ik ergonomisch<br />

wertvolle Computerarbeitsplätze e<strong>in</strong>zurichten und bei <strong>der</strong> Computertechnik auf<br />

leicht zu bedienende Mäuse und auf auf Fehlsichtigkeit e<strong>in</strong>gerichtete Oberflächen<br />

zu achten. Insgesamt sollte e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong>/ e<strong>in</strong> Arzt vor <strong>der</strong> Teilnahme entscheiden,<br />

250


Anhang<br />

ob die körperlichen E<strong>in</strong>schränkungen <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Teilnahme am Kurs entgegenstehen.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich möglicher Verän<strong>der</strong>ungen am Kurs wünschten sich die Patient<strong>in</strong>nen<br />

ab und zu schriftliche Handouts zum e<strong>in</strong>en zu <strong>Internet</strong>fachbegriffen und zum an<strong>der</strong>en<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Bedienungsanleitung für den Umgang mit Computer und <strong>Internet</strong>.<br />

Außerdem wurde wenige Male <strong>der</strong> Wunsch nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen Form<br />

<strong>der</strong> Schulung geäußert bzw. gewünscht, dass ausdrücklich Raum für <strong>in</strong>dividuelle<br />

Fragen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulung bleibt. Schließlich gaben viele Patient<strong>in</strong>nen an, dass sie<br />

e<strong>in</strong> Informationsangebot dieser Form sich bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Akutkl<strong>in</strong>ik gewünscht<br />

hätten, weil sie dann u. U. Entscheidungen an<strong>der</strong>s getroffen hätten, räumten allerd<strong>in</strong>gs<br />

e<strong>in</strong>, dass es auch zum Zeitpunkt <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> noch viele Fragen zu beantworten<br />

gibt.<br />

Fallbeispiele<br />

„Begeisterungsfähigkeit und Motivation“<br />

Zwei ältere Patient<strong>in</strong>nen nahmen am Kurs teil, die äußerten, sich dafür eigentlich<br />

zu alt zu fühlen, nur mäßig <strong>in</strong>teressiert waren und das <strong>Internet</strong> zu Hause nicht<br />

weiter nutzen wollten. Tage nach Beendigung des Kurses sprachen sie die Autor<strong>in</strong><br />

nochm<strong>als</strong> an, ob sie zusammen im <strong>Internet</strong> etwas anschauen könnten. Die beiden<br />

hatten an e<strong>in</strong>er Exkursion zu e<strong>in</strong>er Storchenbeobachtungsstation teilgenommen<br />

und e<strong>in</strong> Info-Blatt bekommen auf dem e<strong>in</strong>e <strong>Internet</strong>-Adresse stand. Sie haben<br />

diese <strong>als</strong> solche erkannt und baten mich, die Seite anzuschauen, auf <strong>der</strong> man e<strong>in</strong><br />

Storchenpaar per Webcam beobachten konnte. Beide Patient<strong>in</strong>nen waren völlig<br />

begeistert über ihren Erfolg.<br />

„Nebeneffekte“<br />

Zwei Patient<strong>in</strong>nen blieben aufgrund <strong>von</strong> Erkrankungen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Patient<strong>in</strong>nen<br />

im zweiten und dritten Teil übrig. Die beiden kannten sich bereits etwas über die<br />

Kl<strong>in</strong>ik und diese Beziehung entwickelte e<strong>in</strong>e starke Dynamik <strong>in</strong> Bezug auf die<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Schulung. Anstatt sich durch die Schulungs<strong>in</strong>halte führen zu lassen<br />

und sich nebenbei über die eigenen Erfahrungen mit <strong>der</strong> Therapie o.Ä. auszutauschen,<br />

nehmen die Patient<strong>in</strong>nen das Medium <strong>Internet</strong> kritisch selbst <strong>in</strong> die Hand.<br />

Sie hatten immer wie<strong>der</strong> sehr konkrete Fragen und wollten wissen, ob das <strong>Internet</strong><br />

diese beantworten kann. Zuerst haben wir die Seite des Krebsforschungszentrums<br />

und die <strong>von</strong> Brustkrebs-Berl<strong>in</strong> angeschaut. Dort haben die Patient<strong>in</strong>nen nachgelesen<br />

über die Medikamente zur Hormontherapie, was eigentlich e<strong>in</strong> Lymphödem<br />

ist und was Fibrosen. Sie haben sich dann gegenseitig ‚gezeigt’, <strong>in</strong> welchem Tumorzentrum<br />

sie behandelt wurden. Schließlich entspann sich die Frage, ob die<br />

Sauna nach <strong>der</strong> Brustamputation schädlich sei o<strong>der</strong> nicht, e<strong>in</strong>e Frage, auf die e<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen mehrfach unterschiedliche Antworten <strong>von</strong> Ärzten bekommen<br />

251


Anhang<br />

hatte. Im KID haben wir e<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis gefunden und die Patient<strong>in</strong> war froh, dass<br />

erklärt wurde, warum Saunagänge sich schädlich auswirken können. <strong>Das</strong>s die Patient<strong>in</strong>nen<br />

sich quasi das <strong>Internet</strong> anhand ihrer Interessen erschließen konnten, hat<br />

ihre Motivation sehr verstärkt.<br />

„Die engagierte Patient<strong>in</strong>“<br />

Mit dieser Patient<strong>in</strong> gestalte <strong>in</strong> die letzten beiden Schulungsteile alle<strong>in</strong>, da die<br />

zweite Teilnehmer<strong>in</strong> mit dem Medium <strong>Internet</strong> nicht umgehen möchte. Die<br />

verbleibende Patient<strong>in</strong> hat Computerkenntnisse und zu Hause richtet sie mit ihrem<br />

Mann gerade e<strong>in</strong>en <strong>Internet</strong>zugang e<strong>in</strong>. Sie hat mit <strong>der</strong> Technik ke<strong>in</strong> Problem und<br />

ist sehr <strong>in</strong>teressiert. Sie schreibt alles mit, z. B. die Qualitätsmerkmale für <strong>Internet</strong>-Seiten.<br />

Die Patient<strong>in</strong> ist beson<strong>der</strong>s an Informationen zu Erkrankung und Therapie<br />

<strong>in</strong>teressiert. Sie lernt sehr zielgerichtet, weil sie das Medium zu Hause weiter<br />

nutzen möchte. Sie greift gezielt Informationen auf den Sites heraus und vergleicht<br />

sie mit ihrer eigenen Situation. Sie ist bereits recht empowert, wenn sie<br />

z. B. aus ärgerlichen Erfahrungen Konsequenzen zieht, wie z. B. dass sie jetzt alle<br />

Befunde möglichst mit nach Hause nimmt. Die Patient<strong>in</strong> hat sich bereits um e<strong>in</strong>e<br />

Selbsthilfegruppe <strong>in</strong> ihrer Nähe gekümmert, ist aber dennoch an den kommunikativen<br />

Möglichkeiten des <strong>Internet</strong>s <strong>in</strong>teressiert, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e an e<strong>in</strong>er Mail-<br />

Adresse.<br />

„Freiwillige Teilnahme“<br />

E<strong>in</strong>ige Erfahrungen zeigen, dass es wichtig ist, die Patient<strong>in</strong>nen entscheiden zu<br />

lassen, ob sie an e<strong>in</strong>er gesundheits-/krankheitsbezogenen <strong>Internet</strong>-Schulung teilnehmen<br />

möchten:<br />

E<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> scheidet nach dem ersten Schulungsteil aus, <strong>in</strong>dem sie die Autor<strong>in</strong><br />

während <strong>der</strong> Befragung <strong>als</strong>o vor dem zweiten Schulungsteil aufsucht und mir erklärt,<br />

dass sie das alles gar nicht wissen wolle, was da im <strong>Internet</strong> stehe. E<strong>in</strong>e<br />

weitere Patient<strong>in</strong> wollte gern den Umgang mit dem <strong>Internet</strong> lernen, sich aber am<br />

liebsten gar nicht mit <strong>der</strong> Erkrankung ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen. Während des ersten<br />

Schulungsteils versucht sie, sich auf den Seiten Informationen anzusehen, die<br />

nichts speziell mit ihrer Erkrankung zu tun haben. Dennoch sagt sie nach dem<br />

ersten Teil ab, weil sie nach <strong>der</strong> Schulung e<strong>in</strong>e Nacht lang nicht schlafen konnte<br />

aufgrund <strong>der</strong> Informationen aus dem <strong>Internet</strong>.<br />

Gleichzeitig werden zwei Patient<strong>in</strong>nen vom Arzt geschickt, <strong>der</strong> ihnen die <strong>Internet</strong>-<br />

Schulung verordnet, obwohl sie nicht daran <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d, sei es, weil sie sich<br />

für an<strong>der</strong>e D<strong>in</strong>ge <strong>als</strong> Computer <strong>in</strong>teressieren, o<strong>der</strong> weil sie sich vielleicht auch<br />

nicht mit <strong>der</strong> Erkrankung ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen möchten. Die Patient<strong>in</strong>nen verhalten<br />

sich unmotiviert.<br />

252


Anhang<br />

Prüfung <strong>der</strong> Geltungsbegründung:<br />

An dieser Stelle sollte auf die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dokumentenanalyse notwendige Quellenkritik<br />

h<strong>in</strong>gewiesen werden. Die Protokolle s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer Anlage mäßig strukturiert,<br />

folgen <strong>als</strong>o nicht e<strong>in</strong>em strengen Beobachtungeschema. Lediglich bestimmte<br />

Punkte werden regelmäßig protokolliert (z. B. Teilnehmer<strong>in</strong>nenzahl). Durch die<br />

Personalunion <strong>von</strong> Schulungsleiter<strong>in</strong> und Beobachter<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d die Inhalte bee<strong>in</strong>flusst<br />

– evtl. weniger vollständig, auf jeden Fall aber <strong>als</strong> reaktiv e<strong>in</strong>zustufen. Die Protokolle<br />

s<strong>in</strong>d deshalb lediglich im Anhang <strong>der</strong> Arbeit angefügt und s<strong>in</strong>d nicht<br />

systematisch <strong>in</strong> die Datenauswertung <strong>der</strong> Arbeit e<strong>in</strong>gebunden.<br />

253


Anhang<br />

9.5 Unterlagen zum Brustkrebsmodul (BKM)<br />

9.5.1 Übersicht: Schulungsablauf<br />

BKM Schulungsablauf<br />

1. Teil: E<strong>in</strong>führung und Grundlagen<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Schulung nehmen alle Teilnehmer<strong>in</strong>nen am Tisch Platz. <strong>Das</strong> Projekt<br />

und die Schulungsleiter<strong>in</strong> werden vorgestellt. Die Schulungsleiter<strong>in</strong> gibt e<strong>in</strong>en<br />

Überblick über die Schulungs<strong>in</strong>halte und fragt die Teilnehmer<strong>in</strong>nen nach ihren<br />

Vorerfahrungen im Bereich Computer und <strong>Internet</strong>, zudem nach ihren Erwartungen<br />

und Wünschen. Es gibt e<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis darauf, dass die Patient<strong>in</strong>nen bitte<br />

immer fragen sollen bei Unklarheiten; es soll versucht werden, Barrieren, Leistungsdruck<br />

und Ängste abzubauen.<br />

Bei großen Ungleichheiten zwischen den Vorkenntnissen <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen,<br />

haben evtl. die ‚Fortgeschrittenen‘ erst mal e<strong>in</strong>e Pause.<br />

Inhalt:<br />

Grundlagen: Umgang mit <strong>der</strong> Maus, E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> den Computer, die Tastatur,<br />

Fenstertechnik, Klicken, Desktop)<br />

MAUSSPIEL<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Thema <strong>Internet</strong>: was ist das?!<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> den <strong>Internet</strong>-Explorer (Microsoft®): Symbole erklären, Vorgehensweise<br />

(technisch) für das Aufrufen e<strong>in</strong>er <strong>Internet</strong>adresse, wie erkennt man e<strong>in</strong>e<br />

URL<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Portal <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik, vorallem <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Unterschiede und<br />

Möglichkeiten <strong>von</strong> Adresszeile und Portal<br />

http://www.rehazentrum.com<br />

http://www.krebs<strong>in</strong>formation.de<br />

(direkt zum Thema Brustkrebs ‚durchklicken‘. Diese Seite deshalb, weil sie auch<br />

<strong>in</strong>haltlich e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung zum Thema bietet)<br />

Als erste Übungsseiten nutzen, auf <strong>der</strong> letzteren aufzeigen: was s<strong>in</strong>d L<strong>in</strong>ks und<br />

wie kann ich sie erkennen<br />

Aufzeigen, wo die Patient<strong>in</strong>nen im Kl<strong>in</strong>ik-Portal die eigens dafür abgelegten exemplarischen<br />

Brustkrebsl<strong>in</strong>ks f<strong>in</strong>den.<br />

254


Anhang<br />

[Evtl. zur Auflockerung: www.bahn.de aufrufen lassen]<br />

Thema: Suchmasch<strong>in</strong>en<br />

Erklären, was Suchmasch<strong>in</strong>en können und was nicht<br />

Zuerst die Kategoriensuche kurz erklären anhand <strong>von</strong><br />

http://www.fireball.de Thema Gesundheit<br />

Dann Suchfunktionen <strong>in</strong><br />

http://www.google.de erläutern<br />

Vorgehensweise beim Suchen erklären über die Abfolge: ‚Krebs‘ - +Brust -<br />

+Therapie<br />

[Evtl. Suchfibel: http://www.suchfibel.de zeigen,<br />

evtl. auf Mediz<strong>in</strong>portale e<strong>in</strong>gehen: z. B. http://www.m-ww.de,<br />

http://www.netdoctor.de]<br />

‚Hausaufgabe‘: Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen sollen sich <strong>Internet</strong>seiten anschauen, am<br />

besten über e<strong>in</strong>e Suchmasch<strong>in</strong>e, und sich e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck verschaffen über <strong>der</strong>en<br />

Qualität, bzw. was sie gut o<strong>der</strong> schlecht f<strong>in</strong>den.<br />

2. Teil: Mediz<strong>in</strong>ische Informationen im <strong>Internet</strong> mit dem Schwerpunkt<br />

Brustkrebs<br />

Zuerst nehmen wie<strong>der</strong> alle Teilnehmer<strong>in</strong>nen am Tisch Platz. Dann wird über ihre<br />

Erfahrungen mit dem <strong>Internet</strong> seit <strong>der</strong> letzten Sitzung gesprochen.<br />

Qualitätsmerkmale <strong>von</strong> Websites mit mediz<strong>in</strong>ischen Inhalten:<br />

Probleme aufzeigen und Wichtigkeit dieses Themas<br />

‚Institution‘: Forschungse<strong>in</strong>richtungen und große Fachgesellschaften beispielsweise<br />

geben e<strong>in</strong>en guten Anhaltspunkt für glaubwürdige Informationen:<br />

Beispiel: http://www.dkfz.de<br />

http://www.imsdd.meb.uni-bonn.de<br />

255


Anhang<br />

‚Selbsthilfe‘: Sites, die e<strong>in</strong>en Selbsthilfecharakter haben, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Selbstdarstellung,<br />

die primär immer etwas <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ungsäußerung hat – eher <strong>als</strong> bei ‚Institutionsseiten‘<br />

– diese Seiten umfassen e<strong>in</strong>e Gruppe sehr unterschiedlich großer<br />

und bekannter Organisationen und Gruppen. Die Intention <strong>der</strong> Seiten kann<br />

sehr unterschiedlich se<strong>in</strong>.<br />

Beispiel: http://www.frauenselbsthilfe.de<br />

Gütesiegel: ‚HON‘ und Co.: Die Vergabe des HON-Siegels ist an bestimmt Kriterien<br />

gebunden, die die Seiten erfüllen müssen (siehe: www.hon.ch). Dies wird bei<br />

den Seiten, die das Siegel abonniert haben auch kontrolliert. Es ist e<strong>in</strong>e Art<br />

Selbstverpflichtung <strong>der</strong> Abonnenten. Natürlich bietet das Siegel e<strong>in</strong> Potential zum<br />

Missbrauch.<br />

Beispiel: http://www.therapie.net<br />

Kriterien für Qualität aufzeigen: Impressum (+ wer steht dar<strong>in</strong>?), Datumsangabe,<br />

E<strong>in</strong>zelme<strong>in</strong>ung, Werbung getrennt vom Text, Kontaktmöglichkeit.<br />

Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen schauen sich dann geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>ige ausgesuchte Sites<br />

zum Thema Brustkrebs/Krebs an, auch im H<strong>in</strong>blick darauf, was Seiten alles ‚können‘<br />

(Infos, Adressen, Kommunikation)<br />

Information:<br />

http://www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de<br />

http://www.berl<strong>in</strong>er-krebshilfe.de<br />

http://www.krebs<strong>in</strong>fo.de<br />

http://www.patienten-<strong>in</strong>formation.de<br />

http://www.meb.uni-bonn.de/cancernet<br />

Unterstützung/Selbsthilfe:<br />

http://www.brustkrebs.net<br />

http://www.nakos.de<br />

http://www.<strong>in</strong>kanet.de<br />

http://www.beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tensport.de<br />

256


Anhang<br />

http://www.ukrv.de/ops<br />

http://www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de (FAQ)<br />

http://www.<strong>in</strong>kanet.de (persönliche Erfahrungsberichte)<br />

Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen bekommen am Ende des Kursteiles e<strong>in</strong>e Liste mit URLs.<br />

H<strong>in</strong>weis aus das Buch <strong>von</strong> Anja Forbriger (2001): Leben ist, wenn man trotzdem<br />

lacht. Diagnose Krebs: Wie ich im <strong>Internet</strong> Hilfe und Hoffnung fand..<br />

3. Teil: Kommunikative Möglichkeiten<br />

Alle nehmen am Tisch Platz, um offene Fragen zu klären.<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die kommunikativen Möglichkeiten des <strong>Internet</strong>s: E-Mail, Expertenfragen,<br />

Chat, Foren<br />

Üben und Anschauen an Beispielen:<br />

- P<strong>in</strong>nwand: http://www.<strong>in</strong>kanet.de<br />

- Chat: http://www.brustkrebs.net<br />

- Forum: http://www.mediz<strong>in</strong>-forum.de (+ Brustkrebs<strong>in</strong>itiative Berl<strong>in</strong>)<br />

- Expertenfragen: http://www.yavivo.de (mit dem H<strong>in</strong>weis, dass Diagno-<br />

sen und tiefgehende Beratung über das Netz nicht zulässig s<strong>in</strong>d, die<br />

Erwartungen <strong>als</strong>o nicht zu hoch se<strong>in</strong> dürfen)<br />

E-Mail Adresse bei http://www.web.de e<strong>in</strong>richten<br />

Erläuterung des Umganges mit dem Mail-Account<br />

Als Übung <strong>der</strong> Nachbar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Mail schreiben.<br />

[Falls dann noch Zeit und Energie da ist: Speichern <strong>von</strong> Seiten auf Diskette bzw.<br />

das Speichern <strong>von</strong> Favoriten auf Diskette üben; Favoriten anlegen]<br />

257


Anhang<br />

Auf jeden Fall mit e<strong>in</strong>er Abschlußrunde am Tisch beenden: Feedback, offene<br />

Fragen klären<br />

Material zu Datenschutz und e<strong>in</strong>e Liste mit öffentlichen <strong>Internet</strong>zugängen und<br />

Cafés verteilen.<br />

Abschließende Worte zur Nutzung des <strong>Internet</strong>s über die <strong>Rehabilitation</strong> h<strong>in</strong>aus.<br />

258


Anhang<br />

9.5.2 Liste mit <strong>Internet</strong>h<strong>in</strong>weisen<br />

Liebe Patient<strong>in</strong>,<br />

während Ihrer Teilnahme an <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>-Schulung für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen<br />

im Reha-Zentrum Lübben, haben Sie bereits e<strong>in</strong>ige <strong>Internet</strong>adressen kennen<br />

gelernt.<br />

Diese Adressen haben wir für Sie auf e<strong>in</strong>er Liste zusammengestellt und sie um<br />

zusätzliche <strong>Internet</strong>adressen rund um das Thema Krebs erweitert.<br />

Diese Zusammenstellung ist ke<strong>in</strong>eswegs vollständig, son<strong>der</strong>n be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e<br />

Auswahl an <strong>Internet</strong>seiten zum E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Thema. Es kann lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e<br />

Gewähr für die Erreichbarkeit <strong>der</strong> angegebenen Adressen gegeben werden, da<br />

stets die Möglichkeit besteht, dass sich Adressen mit <strong>der</strong> Zeit än<strong>der</strong>n. Auch<br />

können wir ke<strong>in</strong>e Gewähr für die Inhalte <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>seiten geben; für diese s<strong>in</strong>d<br />

die Autoren <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>seiten verantwortlich.<br />

Wir hoffen, dass Ihnen das <strong>Internet</strong> auch über diese Schulung h<strong>in</strong>aus bei <strong>der</strong><br />

Suche nach Informationen und Unterstützung hilfreich se<strong>in</strong> wird.<br />

Mit den besten Wünschen für Ihre Genesung und mit freundlichen Grüßen<br />

verbleibe ich Ihre<br />

Birgit Lampe<br />

(Projektleiter<strong>in</strong>)<br />

259


Anhang<br />

ZUSAMMENSTELLUNG VON EINSTIEGSSEITEN IM INTERNET<br />

RUND UM DAS THEMA (BRUST-)KREBS<br />

Die hier ausgewählten <strong>Internet</strong>adressen s<strong>in</strong>d ausschließlich deutschsprachig.<br />

260


Anhang<br />

E<strong>in</strong>stieg – Überblick – Information<br />

www.krebs-webweiser.de <strong>Internet</strong>adressenliste des Tumorzentrum Freiburg<br />

www.krebs<strong>in</strong>formation.de Krebs<strong>in</strong>formationsdienst (KID)<br />

www.dkfz-heidelberg.de/Patienten<strong>in</strong>fo/<strong>in</strong>dex.html Patienten<strong>in</strong>fo des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />

www.krebshilfe.de Deutsche Krebshilfe e. V.<br />

www.krebsgesellschaft.de Deutsche Krebsgesellschaft e. V.<br />

www.berl<strong>in</strong>er-krebsgesellschaft.de Berl<strong>in</strong>er Krebsgesellschaft e. V.<br />

www.tumorzentren.de Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>der</strong> Tumorzentren<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de Mammasprechstunde des Krankenhaus Moabit <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

www.therapie.net/mediz<strong>in</strong>/<strong>in</strong>dex.htm Patienten<strong>in</strong>formationsprojekt <strong>der</strong> Med.Hochschule<br />

Hannover<br />

www.patienten-<strong>in</strong>formation.de Patienten<strong>in</strong>fo <strong>der</strong> Ärztlichen Zentr<strong>als</strong>telle für<br />

Qualitätssicherung<br />

www.krebskompass.de Infos zu Krebserkrankungen (Vere<strong>in</strong>)<br />

Selbsthilfe – Unterstützung<br />

www.brustkrebs.net Brustkrebs<strong>in</strong>itiative Berl<strong>in</strong> (Chat, Forum)<br />

www.nakos.de Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Gründung<br />

und Unterstützung <strong>von</strong> Selbsthilfegruppen<br />

www.<strong>in</strong>kanet.de Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige<br />

www.frauenselbsthilfe.de Frauenselbsthilfe nach Krebs<br />

www.mammazone.de ‚Frauen und Forschung gegen Brustkrebs’<br />

www.wiralle.de ‚Frauen gegen Brustkrebs’<br />

www.ukrv.de/ops Onkologisches Patientensem<strong>in</strong>ar Berl<strong>in</strong>-Brandenburg<br />

www.lago.potsdam.org Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft onkol. Versorgung<br />

Brandenburg e. V.<br />

www.ffgz.de Fem<strong>in</strong>istisches Frauen Gesundheits Zentrum Berl<strong>in</strong> e. V.<br />

www.beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tensport.de Infos u. a. zu Sportgruppen für an Brustkrebs erkrankte<br />

Frauen<br />

Leitl<strong>in</strong>ien<br />

www.leitl<strong>in</strong>ien.de Leitl<strong>in</strong>ien für Ärzte <strong>der</strong> Ärztlichen Zentr<strong>als</strong>telle für<br />

Qualitätssicherung<br />

www.awmf-leitl<strong>in</strong>ien.de Leitl<strong>in</strong>ien für Ärzte und Patienten(AWMF)<br />

www.krebs<strong>in</strong>fo.de Leitl<strong>in</strong>ien für Ärzte und Patienten des Tumorzentrum<br />

München<br />

www.meb.uni-bonn.de/cancernet Leitl<strong>in</strong>ien des National Cancer Institute (USA)<br />

auch <strong>in</strong> deutscher Sprache<br />

Sonstige Institutionen und Organisationen<br />

www.vdr.de Verband Deutscher Rentenver-<br />

sicherungsträger<br />

www.bfa.de Bundesversicherungsanstalt für Angestellte<br />

www.lva.de Landesversicherungsanstalten<br />

www.bmgesundheit.de Gesundheitsm<strong>in</strong>isterium<br />

www.rki.de Robert-Koch-Institut (z. B. Statistiken zu<br />

Krebserkrankungen)<br />

Qualität <strong>von</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Websites<br />

www.hon.ch ‚Health on the Net‘ , Schweiz<br />

www.discern.de Med. Uni Hannover, Patienten<strong>in</strong>fos<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das <strong>Internet</strong> (Übungen)<br />

www.forum-<strong>in</strong>formationsgesellschaft.de M<strong>in</strong>isterium Wissenschaft und Technik<br />

www.frauenselbsthilfe.de Tipps: Frauenselbsthilfe nach Krebs<br />

261


9.5.3 Übersicht: Kriterien für Auswahl <strong>der</strong> Schulungs-Websites<br />

URL<br />

Information<br />

HON Selbsthilfe Institution ImpressumDatum kommerziell kommunikativ <strong>in</strong>formativ<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de ja Krhs Moabit Impressum, Datum Verweis<br />

Forum/Chat BKI<br />

ja<br />

www.aerzte-berl<strong>in</strong>.de Impressum (ja) ja<br />

www.dkfz-heidelberg.de Forschung, BMBF Impressum, Datum ja<br />

www.m-ww.de (ja) Impressum, Datum ja ja, Forum,<br />

Expertenrat<br />

ja<br />

www.netdoctor.de ja Impressum, datum ja ja, Expertenrat<br />

(Kompliziert),<br />

Diskussion<br />

ja<br />

www.krebs<strong>in</strong>formation.de DKFZ, BMBF, KID Impressum, Datum ja, telefonisch ja<br />

www.krebshilfe.de Krebshilfe<br />

(geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong>)<br />

Impressum, Datum ja, telefonisch Broschüren u.Ä.<br />

www.imsdd.meb.uni-bonn.de ja Uni Bonn Impressum, Datum ja<br />

www.therapie.net ja Med. Hochsch.<br />

Impressum, Datum ja, telefonisch ja<br />

Hannover<br />

GEK<br />

www.uni-<br />

Deutsche Gesellschaft Impressum, Datum ja<br />

duesseldorf.de/AWMF/fg/dgsp/<br />

für Sportmed. und<br />

ds-e002.htm<br />

Prävention<br />

www.med.unimuenchen.de/tzm/empfehlung/<br />

mamma/INHALT.HTM<br />

Tumorzentrum München Impressum, Datum ja, Broschüre<br />

www.krebs-kompass.de ja geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong> Impressum, Datum ja, schwarzes<br />

Brett, Forum<br />

ja<br />

www.patienten-<strong>in</strong>formation.de ja +<br />

discern<br />

Med. Hochs. Han., ÄZQ Impressum, Datum ja<br />

217.5.231.52/<strong>in</strong>dex.html (Dt.<br />

wiss.-onkol.<br />

Impressum ja<br />

Krebsstudienregister)<br />

Fachgesellschaft<br />

www.swisscancer.ch Schweizer Krebs Liga,<br />

Koop. staatl.<br />

Impressum ja<br />

www.patientenliteratur.de ja<br />

www.mammakarz<strong>in</strong>om.de (ja) ja ja<br />

www.amoena.de ja (ja) (ja)<br />

www.brustkrebs.net ja Impressum, Datum Chat und Forum ja


www.yavivo.de ja Impressum, Datum ja Expertenrat<br />

www.leitl<strong>in</strong>ien.de ÄZQ Impressum, Datum ja<br />

www.awmf-leitl<strong>in</strong>ien.de ja AWMF<br />

(Fachgesellschaft)<br />

Impressum, Datum ja Forum ja<br />

www.meb.unibonn.de/cancernet<br />

ja Uni Bonn Impressum, Datum<br />

www.brustkrebs-lexikon.de<br />

(siehe: brustkreb-berl<strong>in</strong>.de)<br />

ja Krhs. Moabit Impressum, Datum ja<br />

www.bzga.de BZgA Impressum, Datum wenig zu Krebs<br />

www.knoll-deutschland.de Impressum ja ja<br />

www.radiologie-es.de n.r. n.r. n.r. n.r. ja. (Praxis) n.r. n.r.<br />

www.tumorzentrum-hdma.de Uni Heidelberg,<br />

Tumorzentrum<br />

Impressum, Datum ja<br />

www.krebsgesellschaft.de Fachgesellschaft Impressum<br />

allgeme<strong>in</strong><br />

ja noch im Aufbau<br />

www.ncbi.nlm.nih.gov<br />

www.med1.de/Experten/Literat<br />

ur/Medl<strong>in</strong>e/ siehe oben<br />

n.r. n.r. Nat. Lib. Med.<br />

Washigton<br />

Impressum, Datum n.r. n.r. n.r.<br />

www.dimdi.de n.r. n.r. BMG Impressum,Datum n.r. n.r. n.r.<br />

www.akhwien.ac/medtools/medlist/datab<br />

ases.htm<br />

n.r. n.r. Unikl<strong>in</strong>ik Wien Impressum, Datum n.r. n.r. n.r.<br />

www.aerztezeitung.de/service/li<br />

nks/zeitschr.asp<br />

n.r. n.r. n.r. Impressum, Datum ja n.r. n.r.<br />

www.krebs<strong>in</strong>fo.de<br />

www.berl<strong>in</strong>erkrebsgesellschaft.de<br />

Tumorzentrum München Impressum, Datum ja<br />

www.krebsgesellschaft-nrw.de<br />

Qualität <strong>von</strong> Websites<br />

www.hon.ch<br />

www.discern.de<br />

www.imbi.unifreiburg.de/med<strong>in</strong>f/gmdsqc/d.ht<br />

m<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>s Netz<br />

Krebsgesellschaft Impressum, Datum ja<br />

www.<strong>in</strong>ternet-fuer- VHS, Stern Impressum, Datum (ja)


e<strong>in</strong>steiger.org<br />

www.frauenselbsthilfe.de ja Impressum, Datum ja<br />

www.forum<strong>in</strong>formationsgesellschaft.de<br />

BMWT Impressum ja<br />

www.suchfibel.de<br />

Senioren<br />

Impressum, Datum ja<br />

www.silber-surfer.de FH Potsdam Impressum, Datum<br />

www.bagso.de<br />

Unseriös (Beispiele)<br />

www.pilhar.com<br />

BAG Senioren Impressum<br />

Soziale Unterstützung<br />

www.brustkrebs.net siehe oben<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de siehe<br />

oben<br />

www.wiralle.de ja Impressum (ja)<br />

www.<strong>in</strong>kanet.de ja Impressum, Datum P<strong>in</strong>nwand ja<br />

www.nakos.de ja DAG Selbsthilfegruppen Impressum, Datum ja<br />

www.frauenselbsthilfe.de ja unter <strong>der</strong> Dt. Krebshilfe Impressum, Datum tel. Beratung ja<br />

www.selbsthilfe-forum.de<br />

www.berl<strong>in</strong>erkrebsgesellschaft.de<br />

siehe<br />

obene<br />

ja Impressum, Datum (ja) (ja)<br />

www.ukrv.de/ops/ ja an <strong>der</strong> Charite Impressum Infothek ja<br />

(Veranstaltungen)<br />

www.mediz<strong>in</strong><strong>in</strong>dex.de <strong>in</strong>direkt: mediz<strong>in</strong>- ja ja med.<br />

forum.de<br />

Datenbank<br />

www.patientenstellen.de ja BAG Impressum ja Broschüre<br />

www.mammazone.de ja<br />

www.muenster.org (Mut<br />

Münster)<br />

www.natlbcc.org (USA Breast<br />

Cancer Coalition)<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de siehe<br />

oben (Beratung)<br />

www.krebs<strong>in</strong>formation.de siehe<br />

oben (Adressen, häusliche<br />

ja Impressum ja Infobrief


Pflege)<br />

www.<strong>in</strong>kanet.de siehe oben<br />

(sozialrecht)<br />

www.krebshilfe.de siehe oben<br />

www.krebs-kompass.de siehe<br />

oben (überreg. Org)<br />

ww.patienten-<strong>in</strong>formation.de<br />

siehe oben (Selbsthilfe)<br />

www.krebsgesellschaft.de<br />

siehe oben (Beratungsstellen)<br />

www.rehadat.de BMA, Inst. Dt. Wirtschaft Impressum, Datum ja Datenbank zu<br />

www.beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tensport.de Impressum, ja Agentur,<br />

aber<br />

kostenfrei für<br />

berufl. Reha<br />

ja,<br />

Beh.sportvere<strong>in</strong>e<br />

userpage.fuberl<strong>in</strong>.de/~<strong>in</strong>fobspo/Welcome.ht<br />

ml<br />

Uni Berl<strong>in</strong>, Senat (Impressum)<br />

diese Site<br />

ja, Beh.sportverb.<br />

www.ffgz.de (ja) Senat Berl<strong>in</strong> Impresum ja (Veranstaltung,<br />

Pub.)<br />

www.bfa.de BfA Impressum, Datum (ja)<br />

Bestellungen<br />

ja<br />

www.krebsgesellschaft-nrw.de<br />

www.krebs<strong>in</strong>fo.de siehe oben<br />

Landesverband (Impressum), Datum ja,<br />

Nachsorgeschem<br />

a, sonst regional<br />

www.lago.potsdam.org<br />

<strong>Internet</strong>treffs<br />

LAG Onkol. Versorgung Impressum, Datum ja, Material<br />

www.silbermedia.de Impressum ja Foren geplant<br />

www.seniorennet.de/berl<strong>in</strong>/<strong>in</strong>de<br />

x.htm<br />

(ja)? Impressum Chat ja<br />

+ <strong>Internet</strong>-Cafe Liste gedruckt<br />

Problemlösung<br />

www.brustkrebs.net siehe oben


Forum und Chat<br />

www.m-ww.de siehe oben<br />

Foren 2mal<br />

www.netdoctor.de siehe oben<br />

Diskussion und Frage den Arzt<br />

www.yavivo.de siehe oben<br />

Expertenrat<br />

www.krebs<strong>in</strong>formation.de siehe<br />

oben, tel. Beratung und FAQ<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de siehe<br />

oben FAQ<br />

www.<strong>in</strong>kanet.de siehe oben<br />

P<strong>in</strong>nwand<br />

www.ukrv.de/ops siehe oben<br />

Infothek


URL<br />

Information<br />

State of the Art Entitätenorient. Versorgungsor. gesundheitspol.or. L<strong>in</strong>kliste Sonstige Angebote<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de orientiert an<br />

Leitl<strong>in</strong>ien/EBM<br />

Brusterkrankungen ja ja Lexikon (siehe L<strong>in</strong>k)<br />

www.aerzte-berl<strong>in</strong>.de ja<br />

www.dkfz-heidelberg.de PDQ Patienten Krebs ja<br />

www.m-ww.de Portal<br />

www.netdoctor.de Portal<br />

www.krebs<strong>in</strong>formation.de Krebs ja<br />

www.krebshilfe.de Krebs ja<br />

www.imsdd.meb.unibonn.de<br />

PDQ Patienten Krebs<br />

www.therapie.net Health Technology<br />

Assessment Ber.<br />

ja Ärztesuche Pat.recht<br />

www.uni-<br />

Aufsatz mit<br />

duesseldorf.de/AWMF/fg/d<br />

gsp/ds-e002.htm<br />

Literaturliste<br />

www.med.unimuenchen.de/tzm/empfehl<br />

ung/mamma/INHALT.HTM<br />

Leitfaden für Ärzte Krebs ja<br />

www.krebs-kompass.de Krebs ja<br />

www.patienten<strong>in</strong>formation.de<br />

ja, Leitl<strong>in</strong>ien für Ärzte ja<br />

217.5.231.52/<strong>in</strong>dex.html<br />

(Dt. Krebsstudienregister)<br />

laufende Forschung Krebs<br />

www.swisscancer.ch Krebs Programm<br />

www.patientenliteratur.de Krebs und Rheuma Buchladen<br />

www.mammakarz<strong>in</strong>om.de Leitl<strong>in</strong>ien Berl<strong>in</strong> und Brustkrebs ja Diseasemanagemen<br />

München<br />

t<br />

www.amoena.de Brustprothesen<br />

www.brustkrebs.net Brustkrebs Advocacy ja<br />

www.yavivo.de Portal<br />

www.leitl<strong>in</strong>ien.de Leitl<strong>in</strong>ien für Ärzte<br />

www.awmf-leitl<strong>in</strong>ien.de Leitl<strong>in</strong>ien für Ärzte<br />

(und Patienten)<br />

www.meb.uni-<br />

Leitl<strong>in</strong>ien des NCI auf Krebs<br />

bonn.de/cancernet deutsch


www.brustkrebs-lexikon.de<br />

(siehe: brustkreb-berl<strong>in</strong>.de)<br />

Brust(krebs) Lexikon<br />

www.bzga.de ja hier: nur<br />

L<strong>in</strong>ksammlung<br />

wichtig<br />

www.knoll-deutschland.de ja Portal; hier L<strong>in</strong>kliste<br />

wichtig<br />

www.radiologie-es.de n.r. n.r. n.r. n.r. ja hier L<strong>in</strong>kliste wichtig<br />

www.tumorzentrum- Leitl<strong>in</strong>ien Ärzte und Krebs ja hier: L<strong>in</strong>kliste wichtig<br />

hdma.de<br />

Pat.Infos<br />

www.krebsgesellschaft.de Leitl<strong>in</strong>ien (ISTO) für Krebs ja L<strong>in</strong>kliste hier<br />

Ärzte<br />

<strong>in</strong>teressant<br />

www.ncbi.nlm.nih.gov<br />

www.med1.de/Experten/Lit<br />

eratur/Medl<strong>in</strong>e/ siehe<br />

oben<br />

n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. Med. Datenbank<br />

www.dimdi.de n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. med. Datenbank<br />

www.akh-<br />

n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. Überblick: med.<br />

wien.ac/medtools/medlist/d<br />

atabases.htm<br />

Datenbanken<br />

www.aerztezeitung.de/servi n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. Hier: L<strong>in</strong>ksammlung<br />

ce/l<strong>in</strong>ks/zeitschr.asp<br />

zu Fachpresse<br />

www.krebs<strong>in</strong>fo.de Leitl<strong>in</strong>ien für Ärzte und Krebs Hier:<br />

www.berl<strong>in</strong>erkrebsgesellschaft.de<br />

Pat.<br />

Nachsorge<strong>in</strong>fos<br />

www.krebsgesellschaft-<br />

Krebs ja (NRW) hier:<br />

nrw.de<br />

Qualität <strong>von</strong> Websites<br />

www.hon.ch<br />

www.discern.de<br />

www.imbi.unifreiburg.de/med<strong>in</strong>f/gmdsqc/<br />

d.htm<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>s Netz<br />

Nachsorgeschema<br />

www.<strong>in</strong>ternet-fuere<strong>in</strong>steiger.org<br />

‘Starthilfe’


www.frauenselbsthilfe.de Krebs <strong>Internet</strong>-Führer<br />

www.forum<strong>in</strong>formationsgesellschaft.de<br />

Rat und Tat<br />

www.suchfibel.de<br />

Senioren<br />

Suchen im Netz<br />

www.silber-surfer.de im Aufbau!<br />

www.bagso.de<br />

Unseriös (Beispiele)<br />

www.pilhar.com<br />

www.brustkrebs-studie.de<br />

Wegweiser<br />

Soziale Unterstützung<br />

www.brustkrebs.net siehe<br />

oben<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de<br />

siehe oben<br />

www.wiralle.de Brustkrebs Advocacy Veranstaltungen,<br />

Beratung<br />

www.<strong>in</strong>kanet.de Krebs (ja) (Pat.recht) ja <strong>Internet</strong>kurse<br />

www.nakos.de ja Datenbank zu SH-<br />

Gruppen<br />

(Advocacy) Koord<strong>in</strong>ationsstelle<br />

www.frauenselbsthilfe.de Krebs ja Liste <strong>der</strong><br />

ja Ratgeber und<br />

Frauenselbsthilfegr<br />

Beratung<br />

www.selbsthilfe-forum.de<br />

www.berl<strong>in</strong>erkrebsgesellschaft.de<br />

siehe<br />

obene<br />

ja SH Gruppen-Liste Homepage für SH<br />

Gruppen erstellen<br />

www.ukrv.de/ops/ Krebs ja, SH Gruppen im<br />

Gruppen, Beratung<br />

OPS<br />

Veranstaltungen<br />

www.mediz<strong>in</strong><strong>in</strong>dex.de Datenbank zu SH-<br />

ja Datenbank gehört zu mediz<strong>in</strong>-<br />

Gruppen<br />

forum.de<br />

www.patientenstellen.de Adressen <strong>der</strong> Pat.<strong>in</strong>is Pat.recht Broschüre<br />

www.mammazone.de Brustkrebs im Aufbau<br />

www.muenster.org (Mut<br />

Brustkrebs SH Gruppen regional Advocacy Kurse,<br />

Münster)<br />

www.natlbcc.org (USA<br />

Veranstaltungen


Breast Cancer Coalition)<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de<br />

siehe oben (Beratung)<br />

www.krebs<strong>in</strong>formation.de<br />

siehe oben (Adressen,<br />

häusliche Pflege)<br />

www.<strong>in</strong>kanet.de siehe oben<br />

(sozialrecht)<br />

www.krebshilfe.de siehe<br />

oben<br />

www.krebs-kompass.de<br />

siehe oben (überreg. Org)<br />

ww.patienten<strong>in</strong>formation.de<br />

siehe oben<br />

(Selbsthilfe)<br />

www.krebsgesellschaft.de<br />

siehe oben<br />

(Beratungsstellen)<br />

www.rehadat.de E<strong>in</strong>richtungen berufl.<br />

Reha<br />

www.beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tensport.de Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tensport<br />

userpage.fuberl<strong>in</strong>.de/~<strong>in</strong>fobspo/Welco<br />

me.html<br />

(ja)<br />

Vercände<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tensport ja<br />

ja Datenbank unübersichtlich<br />

www.ffgz.de Frauengesundheit Advocacy ja Beratung,<br />

Veranstaltungen,<br />

Veröff.<br />

www.bfa.de Rentenvers. Reha ja<br />

www.krebsgesellschaft-<br />

Krebs ja regional<br />

nrw.de<br />

www.krebs<strong>in</strong>fo.de siehe<br />

oben<br />

www.lago.potsdam.org Krebs ja, TZ u.Ä.<br />

Brandenburg<br />

<strong>Internet</strong>treffs<br />

www.silbermedia.de ja, Senioren I-N-Cafe >55 J. und


www.seniorennet.de/berl<strong>in</strong>/<br />

<strong>in</strong>dex.htm<br />

+ <strong>Internet</strong>-Cafe Liste<br />

gedruckt<br />

Problemlösung<br />

www.brustkrebs.net siehe<br />

oben Forum und Chat<br />

www.m-ww.de siehe oben<br />

Foren 2mal<br />

www.netdoctor.de siehe<br />

oben Diskussion und Frage<br />

den Arzt<br />

www.yavivo.de siehe oben<br />

Expertenrat<br />

www.krebs<strong>in</strong>formation.de<br />

siehe oben, tel. Beratung<br />

und FAQ<br />

www.brustkrebs-berl<strong>in</strong>.de<br />

siehe oben FAQ<br />

www.<strong>in</strong>kanet.de siehe oben<br />

P<strong>in</strong>nwand<br />

www.ukrv.de/ops siehe<br />

oben Infothek<br />

Überschneidung zu soz.<br />

Unterstützung<br />

ja, <strong>von</strong>/für<br />

Senioren<br />

Kurse<br />

Berl<strong>in</strong>: PC Gruppen


Anhang<br />

9.6 Tabellenanhang<br />

Drop-Out-Analyse<br />

Tabelle 53: Drop-Out-Analyse 1 (Anhang)<br />

Drop-Out-Analyse<br />

Drop-Out: Nachbefragung<br />

Teilnahme: N=144, Drop-Out: N=16, 5 verstorbene<br />

Patient<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d nicht berücksichtigt (Drop-Out<br />

Teilnahm<br />

e<br />

Drop-Out<br />

<strong>in</strong>sgesamt: N=21) Spalten%<br />

Spalten%<br />

ledig<br />

6,3% ,0%<br />

Familienstatus<br />

(N=143; N=16)<br />

Bundesland (N=143;<br />

N=16)<br />

Schulabschluss<br />

(N=142; N=16)<br />

Berufsausbildung<br />

(N=140; N=15)<br />

Erwerbsstatus<br />

(N=143; N=16)<br />

Kostenträger (N=125;<br />

N=15)<br />

Erkrankungsstadium<br />

(N=113; N=12)<br />

Krankheitsdauer <strong>in</strong><br />

Jahren (N=130;<br />

N=15)<br />

verheiratet<br />

geschieden<br />

verwitwet<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Brandenburg<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

Mecklenburg-Vorpomme<br />

rn<br />

Hessen<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westphalen<br />

Bayern<br />

Hauptschule /<br />

Volksschule<br />

Re<strong>als</strong>chule / Mittlere<br />

Reife<br />

Polytechnische<br />

Oberschule<br />

Fachoberschule<br />

Abitur / Allgeme<strong>in</strong>e<br />

Hochschulreife<br />

an<strong>der</strong>er Schulabschluss<br />

ke<strong>in</strong> Schulabschluss<br />

Lehre<br />

Fachschule<br />

Fachhochschule /<br />

Ingenieurschule<br />

Universität / Hochschule<br />

an<strong>der</strong>e Berufsausbildung<br />

ke<strong>in</strong>e Berufsausbildung<br />

ja, ganztags<br />

ja, m<strong>in</strong>destens halbtags<br />

Hausfrau<br />

arbeitslos / erwerbslos<br />

Erwerbs- /<br />

Berufsunfähigkeitsrente<br />

Altersrente<br />

An<strong>der</strong>es<br />

BfA<br />

LVA<br />

privat<br />

Sonstiges<br />

carc<strong>in</strong>oma <strong>in</strong> situ<br />

Stadium1<br />

Stadium 2<br />

Stadium 3<br />

Stadium 4<br />

1,00<br />

2,00<br />

3,00<br />

4,00<br />

5,00<br />

9,00<br />

12,00<br />

65,7% 81,3%<br />

12,6% 6,3%<br />

15,4% 12,5%<br />

37,1% 31,3%<br />

42,0% 43,8%<br />

16,1% 25,0%<br />

1,4% ,0%<br />

,7% ,0%<br />

,7% ,0%<br />

,7% ,0%<br />

,7% ,0%<br />

,7% ,0%<br />

45,1% 31,3%<br />

10,6% 31,3%<br />

16,9% 25,0%<br />

4,9% ,0%<br />

19,7% 12,5%<br />

2,1% ,0%<br />

,7% ,0%<br />

49,3% 66,7%<br />

24,3% 13,3%<br />

6,4% ,0%<br />

12,1% 6,7%<br />

2,9% 6,7%<br />

5,0% 6,7%<br />

14,7% 18,8%<br />

9,8% 6,3%<br />

4,2% 6,3%<br />

7,0% 18,8%<br />

7,7% ,0%<br />

52,4% 31,3%<br />

4,2% 18,8%<br />

89,6% 86,7%<br />

8,8% 13,3%<br />

,8% ,0%<br />

,8% ,0%<br />

5,3% 8,3%<br />

48,7% 16,7%<br />

38,1% 58,3%<br />

3,5% 8,3%<br />

4,4% 8,3%<br />

16,2% ,0%<br />

56,9% 86,7%<br />

20,8% ,0%<br />

2,3% 6,7%<br />

2,3% 6,7%<br />

,8% ,0%<br />

,8% ,0%<br />

Die Drop-Out-Gruppe unterscheidet sich nicht signifikant <strong>von</strong> den Untersuchungsteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> angegebenen Variablen:<br />

272


Anhang<br />

Familienstatus, Bundesland, Schulabschluss, Berufsausbildung, Erwerbsstatus<br />

und Kostenträger: p > 0,05, ns., Chi-Quadrat-Test<br />

Erkrankungsstadium: p > 0,05 ns., Mann-Whitney-Test<br />

Erkrankungsdauer: p > 0,05, ns., t-Test für unabhängige Stichproben<br />

Tabelle 54: Drop-Out-Analyse 2 (Anhang)<br />

Drop-Out-Analyse<br />

Teilnahm<br />

Drop-Out (N=15) und Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

e Drop-Out<br />

(N=135) Spalten% Spalten%<br />

bis 999 DM<br />

3,6% ,0%<br />

1000 - 1999 DM 15,3% 6,7%<br />

2000 - 2999 DM 39,4% 53,3%<br />

3000 - 3999 DM 15,3% 26,7%<br />

Netto-Haushaltsei<br />

nkommen <strong>in</strong> DM<br />

4000 - 4999 DM<br />

5000 - 5999 DM<br />

16,1%<br />

3,6%<br />

13,3%<br />

,0%<br />

6000 - 6999 DM 2,2% ,0%<br />

7000 DM und mehr 2,9% ,0%<br />

ungültig<br />

1,5% ,0%<br />

Rangvergleich: p = 0,99, ns. (Mann-Whitney-Test)<br />

Tabelle 55: Drop-Out-Analyse 3 (Anhang)<br />

Drop-Out-Gruppe<br />

Rohwerte Alter<br />

Gültig<br />

N<br />

Fehlend<br />

Mittelwert<br />

Standardabweichung<br />

16<br />

0<br />

58,00<br />

9,51<br />

Tabelle 56: Drop-Out-Analyse 4 (Anhang)<br />

Rohwerte Alter<br />

N<br />

Mittelwert<br />

Standardabweichung<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen-Gruppe<br />

Gültig<br />

Fehlend<br />

143<br />

1<br />

62,29<br />

10,243<br />

Mittelwertvergleich: p = 0,11 ns. (t-Test für unabhängige Stichproben)<br />

273


E<strong>in</strong>ordnung <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe<br />

Tabelle 57: Vergleich <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe (Anhang)<br />

Variable Messwert: Stichprobe<br />

(Md=Median; AM=Mittelwert)<br />

Alter<br />

Alter zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Reha<br />

(n=164):<br />

Md=62,0 Jahre<br />

AM=61,9 Jahre<br />

Größte Gruppe: 65-69 Jahre<br />

Alter<br />

Familienstand<br />

Alter zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Diagnose<br />

(n=150):*2<br />

Md=59,00 Jahre<br />

AM=59,43 Jahre<br />

Größte Gruppe: 55-59 Jahre<br />

AM=62,06 Jahre (BfA)<br />

AM=60,46 Jahre (LVA)<br />

AM=61,95 Jahre<br />

(Gesetzl. Rentenvers.)<br />

Gesamtstichprobe:<br />

Ledig: 5,5 %<br />

Verheiratet: 68,3 %<br />

Geschieden: 11,6 %<br />

Verwitwet: 14,6 %<br />

(n=164)<br />

BfA:<br />

Ledig: 5,4 %<br />

Verheiratet: 69,0 %<br />

Geschieden: 12,4 %<br />

Verwitwet: 13,2 %<br />

(n=129)<br />

Messwert: Vergleichsstichproben<br />

(Md=Median; AM=Mittelwert)<br />

Md=61,3 Jahre (ohne DCO)*1<br />

Md=63,3 Jahre (mit DCO)<br />

Größte Altersgruppe: 55-59 jährige Frauen<br />

Jährliche Zahl <strong>der</strong> Neuerkrankungen an weibl.<br />

Brustkrebs im E<strong>in</strong>zugsgebiet, Mittel <strong>der</strong> Jahre<br />

1997-1998<br />

AM=56,9 Jahre (BfA)<br />

AM=60,0 Jahre (LVA)<br />

AM=62,9 Jahre (Knappschaft)<br />

AM=58,0 Jahre (Gesetzl. Rentenvers.)<br />

Durchschnittsalter <strong>der</strong> Frauen mit Brustkrebs<br />

(C50), mit stat. mediz<strong>in</strong>ischer und sonstige<br />

Leistungen zur <strong>Rehabilitation</strong> für Erwachsene im<br />

Berichtsjahr 2000 nach Versichungszweig<br />

Gesetzliche Rentenversicherung:<br />

Ledig: 12,20 %<br />

Verheiratet: 61,30 %<br />

Geschieden: 14,00 %<br />

Verwitwet: 7,55 %<br />

(Durchschnittsalter gesamt: 49,7 Jahre)<br />

BfA:<br />

Ledig: 12,82 %<br />

Verheiratet: 59,21 %<br />

Geschieden: 14,98 %<br />

Verwitwet: 6,51 %<br />

(Durchschnittsalter gesamt: 49,5 Jahre)<br />

Quelle: Daten <strong>der</strong> Vergleichsstichproben<br />

Stabenow, R./Eis<strong>in</strong>ger B.: Brustkrebs,<br />

Geme<strong>in</strong>sames Krebsregister (Hrsg.); Berl<strong>in</strong>,<br />

Nr.1, 2001, S.19-22<br />

Geme<strong>in</strong>sames Krebsregister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>,<br />

Brandenburg, Meckenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thür<strong>in</strong>gen<br />

VDR (Hrsg.): VDR Statistik <strong>Rehabilitation</strong> des<br />

Jahres 2000; Bd. 238, Frankfurt/Ma<strong>in</strong> 2001, S.<br />

36f.<br />

VDR (Hrsg.): VDR Statistik <strong>Rehabilitation</strong> des<br />

Jahres 2000; Bd. 238, Frankfurt/Ma<strong>in</strong> 2001, S.<br />

32


Familienstand Verheiratet:<br />

55-64 Jahre: 86,8 %<br />

über 64 Jahre: 52,8 %<br />

Erkrankungsschweregrad<br />

Verwitwet o<strong>der</strong> geschieden:<br />

Über 64 Jahre: 45,8 %<br />

Stadium 0 (<strong>in</strong> situ): 5,4 %<br />

Stadium 1: 44,5 %<br />

Stadium 2: 39,8 %<br />

Stadium 3: 4,6 %<br />

Stadium 4: 5,4 %<br />

n=128*3<br />

Schulbildung Höchster Schulabschluss:<br />

Gesamtstichprobe (Alter: 31-85 Jahre)<br />

Volks-/Hauptschule: 43,6 %<br />

Re<strong>als</strong>chule/Polyt.Obersch.: 31,3 %<br />

Fachhoch-/Hochschulreife: 22,7 %<br />

An<strong>der</strong>er Abschluss: 1,8 %<br />

Ke<strong>in</strong> Abschluss: 0,6 %<br />

n=163<br />

Erwerbstätige:<br />

Verteilung nach Familienstand <strong>der</strong> Frauen, stat.<br />

Mediz<strong>in</strong>ische und sonstige Leistungen zur<br />

<strong>Rehabilitation</strong> für Erwachsene, Berichtsjahr 2000<br />

Frauen verheiratet zusammenlebend:<br />

Westdeutschland:<br />

55-64 Jahre: 72,4 %<br />

über 64 Jahre: 34,5 %<br />

Ostdeutschland (mit Ostberl<strong>in</strong>):<br />

55-64 Jahre: 70,5 %<br />

über 64 Jahre: 31,7 %<br />

Frauen alle<strong>in</strong>lebend, nicht ledig:<br />

Westdeutschland:<br />

Über 64 Jahre: 47,2 %<br />

Ostdeutschland (mit Ostberl<strong>in</strong>):<br />

Über 64 Jahre: 51,6 %<br />

Daten <strong>von</strong> 1993, Mikrozensus<br />

Stadium 0 (<strong>in</strong> situ): 6,1 %<br />

Stadium 1 : 38,4 %<br />

Stadium 2: 41,9 %<br />

Stadium 3: 8,0 %<br />

Stadium 4: 5,6 %<br />

Stadienverteilung des weiblichen Brustkrebs <strong>in</strong> den<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n Brandenburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Sachsen für die Jahre 1997-<br />

1999<br />

Höchster Schulabschluss:<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend (Hrsg.) (2001): Bericht zur<br />

gesundheitlichen Situation <strong>von</strong> Frauen <strong>in</strong><br />

Deutschland; Schriftenreihe des BFSFJ,<br />

Bd.209, Berl<strong>in</strong>, S.64<br />

Stabenow, R./Eis<strong>in</strong>ger B.: Brustkrebs,<br />

Geme<strong>in</strong>sames Krebsregister (Hrsg.); Berl<strong>in</strong>,<br />

Nr.1, 2001, S.30f.<br />

Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2001): Leben<br />

und Arbeiten <strong>in</strong> Deutschland, Ergebnisse des<br />

Mikrozensus 2000, Wiesbaden, S.51


Frauen: 30-60 Jahre<br />

Volks-/Hauptschule: 10,8 %<br />

Re<strong>als</strong>chule/Polyt.Obers.: 56,8 %<br />

Fach-/Hochschulreife: 29,7 %<br />

Ke<strong>in</strong> Abschluss: 2,7 %<br />

n=37<br />

Frauen: 50-60 Jahre<br />

Volks-/Hauptschule: 11,1 %<br />

Re<strong>als</strong>chule/Polyt.Obersch.: 51,9 %<br />

Fach-/Hochschulreife: 33,3 %<br />

ke<strong>in</strong> Abschluss: 3,7 %<br />

n=27<br />

Schulbildung Frauen nach Schulabschluss und<br />

Altersgruppe:<br />

Volks-/Hauptschule:<br />

30-39 Jahre: ke<strong>in</strong>e*4<br />

40-49 Jahre: 26,3 %<br />

50-59 Jahre: 44,4 %<br />

60-69 Jahre: 42,6 %<br />

70-79 Jahre: 66,7 %<br />

80-89 Jahre: 66,7 %<br />

Re<strong>als</strong>chule/Polytechn.Oberschule:<br />

30-39 Jahre: 50 %<br />

40-49 Jahre: 47,4 %<br />

50-59 Jahre: 31,1 %<br />

60-69 Jahre: 34,4 %<br />

70-79 Jahre: 8,4 %<br />

80-89 Jahre: 37,4 %<br />

Fach-/Hochschulreife:<br />

30-39 Jahre: 50 %<br />

40-49 Jahre: 26,3 %<br />

50-59 Jahre: 20,0 %<br />

60-69 Jahre: 21,3 %<br />

70-79 Jahre: 25 %<br />

80-89 Jahre: ke<strong>in</strong>e<br />

Frauen:30-60 Jahre<br />

Volks-/Hauptschule: 36,50 %<br />

Re<strong>als</strong>chule/gleichwertig: 40,02 %<br />

Fachhochschul-/Hochschulreife: 23,48 %<br />

Frauen: 50-60 Jahre:<br />

Volks-/Hauptschule: 53,40 %<br />

Re<strong>als</strong>chule/gleichwertig: 30,39 %<br />

Fachhochschul-/Hochschulreife: 16,25 %<br />

Erwerbstätige Frauen nach höchstem allgeme<strong>in</strong>em<br />

Schulabschluss <strong>in</strong> Deutschland, Jahr 2000<br />

Frauen nach Schulabschluss und Altersgruppen <strong>in</strong><br />

Deutschland:<br />

Volksschule:<br />

30-39 Jahre: 32,1 %<br />

40-49 Jahre: 47,3 %<br />

50-59 Jahre: 67,7 %<br />

mehr <strong>als</strong> 60 Jahre: 81,1 %<br />

Re<strong>als</strong>chule/Polytechn. Oberschule:<br />

30-39 Jahre: 43,1 %<br />

40-49 Jahre: 34,9 %<br />

50-59 Jahre: 22,1 %<br />

mehr <strong>als</strong> 60 Jahre: 12,9 %<br />

Fachhoch-/Hochschulreife:<br />

30-39 Jahre: 24,7 %<br />

40-49 Jahre: 17,8 %<br />

50-59 Jahre: 10,1 %<br />

mehr <strong>als</strong> 60 Jahre: 5,3 %<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend (Hrsg.) (2001): Bericht zur<br />

gesundheittlichen Situation <strong>von</strong> Frauen <strong>in</strong><br />

Deutschland; Schriftenreihe des BFSFJ,<br />

Bd.209, Berl<strong>in</strong>, S.74<br />

Berufsaus-<br />

Daten aus dem Jahr 1997<br />

Verteilung <strong>der</strong> Frauen <strong>in</strong> Deutschland nach letztem Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren,


ildung<br />

Ohne Abschluss: 5,0 %<br />

Lehre: 50,6 %<br />

Fachschule: 23,1 %<br />

Fachhoch-/Hochschule: 18,2 %<br />

(+Ingenieurschule)<br />

An<strong>der</strong>es: 3,1 %<br />

n=160<br />

Beruf Letzter ausgeübter Beruf:<br />

Selbständig: 1,9 %<br />

Beamt<strong>in</strong>: 1,9 %<br />

Angestellte: 89,9 %<br />

Arbeiter<strong>in</strong>: 5,7 %<br />

[ungültig: 0,6 %]<br />

Wohnort<br />

Rentenversicherungsträger<br />

n=159<br />

Berl<strong>in</strong> (Ost+West): 36,6 %<br />

Brandenburg: 42,1 %<br />

Sachsen: 16,5 %<br />

Sachsen-Anhalt: 1,8 %<br />

NRW: 0,6 %<br />

Badem-Würtemb.: ke<strong>in</strong>e<br />

n=164<br />

BfA: 89,7 %<br />

LVA: 9,0 %<br />

Privat: 0,7 %<br />

Sonstiges: 0,7 %<br />

berufsbildendem Abschluss:<br />

Ohne Abschluss: 37,2 %<br />

Lehre/Praktikum: 50,4 %<br />

Meister<strong>in</strong>/Techniker<strong>in</strong>: 5,0 %<br />

Fachhochschul-/Hochschulabschluss: 7,4 %<br />

Daten aus dem Jahr 1996<br />

Stellung im Beruf (erwerbstätige Frauen):<br />

Selbstständig: 6,4 %<br />

Mithelfende Familienangehörige: 1,5 %<br />

Beamt<strong>in</strong>: 4,6 %<br />

Angestellte: 63,4 %<br />

Arbeiter<strong>in</strong>: 24,1 %<br />

Stellung im Beruf <strong>der</strong> erwerbstätigen Frauen <strong>in</strong><br />

Deutschland im Jahr 2000<br />

Berl<strong>in</strong> (Ost+West): 7,52 %<br />

Brandenburg: 3,49 %<br />

Sachsen:7,42 %<br />

Sachsen-Anhalt: 4,55 %<br />

Größte Gruppen:<br />

NRW: 15,37 %<br />

Baden-Würt.: 15,43 %<br />

Verteilung <strong>der</strong> Frauen mit Brustkrebs (C 50), die<br />

stat. mediz<strong>in</strong>ische und sonstige Leistungen zur<br />

<strong>Rehabilitation</strong> für Erwachsene <strong>in</strong> Anspruch<br />

nahmen (Gesetzliche Rentenversicherung), nach<br />

Wohnort (Bundesland), Berichtsjahr 2000<br />

BfA: 63,72 %<br />

LVA: 35,60 %<br />

Knappschaft: 0,67 %<br />

Verteilung <strong>der</strong> erwachsenen Frauen, die e<strong>in</strong>e stat.<br />

mediz<strong>in</strong>ische und sonstige Leistungen <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> <strong>in</strong> Anspruch nahmen, auf die<br />

Frauen und Jugend (Hrsg.) (2001): Bericht zur<br />

gesundheittlichen Situation <strong>von</strong> Frauen <strong>in</strong><br />

Deutschland; Schriftenreihe des BFSFJ,<br />

Bd.209, Berl<strong>in</strong>, S.75<br />

Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2001): Leben<br />

und Arbeiten <strong>in</strong> Deutschland, Ergebnisse des<br />

Mikrozensus 2000, Wiesbaden, S.33<br />

VDR (Hrsg.): VDR Statistik <strong>Rehabilitation</strong> des<br />

Jahres 2000; Bd. 238, Frankfurt/Ma<strong>in</strong> 2001, S.<br />

76f.<br />

VDR (Hrsg): VDR Statistik <strong>Rehabilitation</strong> des<br />

Jahres 2000, Bd. 138, Frankfurt/Ma<strong>in</strong> 2001,<br />

S.33


Versicherungszweige (Bezugsgröße:<br />

Gesamtfrauenanteil <strong>der</strong> Gesetzlichen<br />

Rentenversicherung); Berichtsjahr 2000<br />

* 1 Als DCO-Fälle werden Fälle bezeichnet, die dem Krebsregister erstm<strong>als</strong> per Leichenschausche<strong>in</strong> bekannt geworden s<strong>in</strong>d und für ke<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>ischen<br />

Informationen e<strong>in</strong>geholt werden konnten. Sie betragen regional unterschiedlich zwischen 1 und 5 % (vgl. Stabenow/Eis<strong>in</strong>ger 2001, S.9).<br />

* 2 <strong>Das</strong> Alter zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Diagnose wurde mit Hilfe des Zeitpunktes <strong>der</strong> Erstdiagnose aus den Krankenakten berechnet. Da nicht alle<br />

Patient<strong>in</strong>nenakten e<strong>in</strong>gesehen werden konnten, hat die Stichprobe hier e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Umfang.<br />

* 3 Daten aus Aktene<strong>in</strong>sicht, Berechnung <strong>der</strong> Stadien nach: Stabenow/ Eis<strong>in</strong>ger 2001/30 und Love/L<strong>in</strong>dsey1998/342ff.<br />

* 4 In <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 30-39-Jährigen bef<strong>in</strong>den sich nur 4, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> 80-89-Jährigen nur 6 Patient<strong>in</strong>nen, so dass diese Verteilungen nur sehr<br />

e<strong>in</strong>geschränkt aussagekräftig s<strong>in</strong>d.


Anhang<br />

Haupterhebung: Querschnitt (T1)<br />

Abbildung 16: Altergruppen zu T1 (Anhang)<br />

Prozent<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Altersgruppen zu T1<br />

n=159<br />

85-89<br />

80-84<br />

75-79<br />

70-74<br />

65-69<br />

60-64<br />

55-59<br />

50-54<br />

45-49<br />

40-44<br />

35-39<br />

30-34<br />

Altersgruppen <strong>in</strong> Jahren<br />

Abbildung 17: E<strong>in</strong>kommen pro Person zu T1 (Anhang)<br />

Prozent<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Untersuchungsgruppen<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme<br />

n=78<br />

Kontrollgruppe<br />

n=81<br />

E<strong>in</strong>kommen pro Person im Haushalt zu T1<br />

<strong>Internet</strong>gruppe und Kontrollgruppe<br />

100-499 DM<br />

500-999 DM<br />

1000-1499 DM<br />

1500-1999 DM<br />

2000-2499 DM<br />

E<strong>in</strong>kommen pro Person gruppiert<br />

p > 0,05, ns. (Mann-Whitney-Test)<br />

2500-2999 DM<br />

3000-3499 DM<br />

3500-3999 DM<br />

INT und KONT<br />

<strong>Internet</strong>gruppe<br />

n=71<br />

Kontrollgruppe<br />

n=74<br />

279


Anhang<br />

Abbildung 18: Schulbildung zu T1 (Anhang)<br />

Prozent<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Schulbildung zu T1<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme und Kontrollgruppe<br />

Hauptschule / Volkss<br />

Schulabschluss<br />

Re<strong>als</strong>chule<br />

p = .003**, Chi Quadrat Test<br />

Polytechnische Obers<br />

Fachoberschule<br />

Abitur<br />

Abbildung 19: Berufsausbildung zu T1 (Anhang)<br />

Prozent<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Berufsausbildung zu T1<br />

an<strong>der</strong>er Abschluss<br />

ke<strong>in</strong> Schulabschluss<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme und Kontrollgruppe<br />

Lehre<br />

Fachschule<br />

Berufsausbildung<br />

Fachhochschule<br />

Universität<br />

an<strong>der</strong>e Ausbildung<br />

ke<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

INT und KONT<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme<br />

n=76<br />

Kontrollgruppe<br />

n=82<br />

INT und KONT<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme<br />

n=76<br />

Kontrollgruppe<br />

Merkm<strong>als</strong>zusammenhang: p = 0,005**, Chi-Quadrat-Test (Likelihood-Quotient)<br />

n=79<br />

280


Anhang<br />

Abbildung 20: Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommen zu T1 (Anhang)<br />

Prozent<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Netto-Haushaltse<strong>in</strong>kommen zu T1<br />

<strong>Internet</strong>gruppe und Kontrollgruppe<br />

ungültig<br />

7000 DM und mehr<br />

6000 - 6999 DM<br />

5000 - 5999 DM<br />

4000 - 4999 DM<br />

3000 - 3999 DM<br />

2000 - 2999 DM<br />

1000 - 1999 DM<br />

bis 999 DM<br />

Netto-Haushaltse<strong>in</strong>kommen<br />

Tabelle 58: Informationsbedürfnis zu T1 (Anhang)<br />

INT und KONT<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme<br />

n=74<br />

Kontrollgruppe<br />

n=79<br />

Gruppenvergleich<br />

<strong>Internet</strong>teilnahme, Kontrollgruppe,<br />

n=78<br />

n=82<br />

Informationsbedürfnis zu T1 Anzahl Spalten% Anzahl Spalten%<br />

Wunsch nach mehr<br />

Information über<br />

Brustkrebs 1<br />

Wunsch nach mehr<br />

Information über<br />

Behandlungsmöglic<br />

hkeiten 1<br />

Wunsch nach mehr<br />

Gesprächen über<br />

Erkrankung mit<br />

an<strong>der</strong>en 1<br />

Ke<strong>in</strong>e Zeit für<br />

Information vor <strong>der</strong><br />

Reha<br />

Ausreichend<br />

Information über<br />

Erkrankung und<br />

Beh.mög. 1<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

11 14,3% 17 21,3%<br />

23 29,9% 26 32,5%<br />

18 23,4% 18 22,5%<br />

25 32,5% 19 23,8%<br />

6 7,7% 12 14,6%<br />

14 17,9% 16 19,5%<br />

22 28,2% 23 28,0%<br />

36 46,2% 31 37,8%<br />

20 25,6% 37 45,1%<br />

28 35,9% 22 26,8%<br />

19 24,4% 15 18,3%<br />

11 14,1% 8 9,8%<br />

46 59,0% 40 48,8%<br />

19 24,4% 16 19,5%<br />

10 12,8% 16 19,5%<br />

3 3,8% 10 12,2%<br />

3 3,8%<br />

10 12,8% 10 12,3%<br />

37 47,4% 32 39,5%<br />

28 35,9% 39 48,1%<br />

281


Anhang<br />

Tabelle 59: Unterstützung beim <strong>Internet</strong> zu T1 (Anhang)<br />

Gruppen<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> <strong>Internet</strong>nutzung zu T1 INTlang INTkurz<br />

Partner 1<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> 1<br />

Untersützungspersonen Enkelk<strong>in</strong><strong>der</strong> 1<br />

Gesamt<br />

Freunde 1<br />

Sonstige Personen<br />

1<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

282<br />

Gesamt<br />

9 4 13<br />

52,9 11,4 25,0<br />

13 20 33<br />

76,5 57,1 63,5<br />

2 11 13<br />

11,8 31,4 25,0<br />

3 9 12<br />

17,6 25,7 23,1<br />

1 4 5<br />

5,9 11,4 9,6<br />

17 35 52<br />

100,0 100,0 100,0


Anhang<br />

Tabelle 60: Logistische Regression: Teilnahme an <strong>Internet</strong>schulung 1 (T1) (Anhang)<br />

Schritt<br />

1 a<br />

Variablen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gleichung - logistische Regression (backwards selection)<br />

ALTERY<br />

PFFB1<br />

PAFB1<br />

SOZIND3<br />

SOZIND3(1)<br />

Regressions<br />

koeffizientB<br />

283<br />

Standard<br />

fehler Wald df Sig. Exp(B)<br />

-,025 ,022 1,232 1 ,267 ,976<br />

,010 ,012 ,709 1 ,400 1,011<br />

-,014 ,007 4,012 1 ,045 ,986<br />

4,865 2 ,088<br />

-8,076 21,064 ,147 1 ,701 ,000<br />

SOZIND3(2) -1,549 ,709 4,766 1 ,029 ,212<br />

RTEILN<br />

,516 ,381 1,831 1 ,176 1,675<br />

Konstante<br />

1,960 2,083 ,885 1 ,347 7,096<br />

ALTERY<br />

-,030 ,021 2,040 1 ,153 ,970<br />

PAFB1<br />

-,017 ,006 7,289 1 ,007 ,983<br />

SOZIND3<br />

4,869 2 ,088<br />

Schritt<br />

2<br />

SOZIND3(1)<br />

SOZIND3(2)<br />

-8,209<br />

-1,542<br />

21,014<br />

,707<br />

,153<br />

4,765<br />

1<br />

1<br />

,696<br />

,029<br />

,000<br />

,214<br />

RTEILN<br />

,501 ,379 1,745 1 ,186 1,651<br />

Konstante<br />

3,203 1,493 4,602 1 ,032 24,597<br />

-,026 ,021 1,610 1 ,204 ,974<br />

-,017 ,006 7,299 1 ,007 ,983<br />

-8,474 21,028<br />

5,101<br />

,162<br />

2<br />

1<br />

,078<br />

,687 ,000<br />

-1,580 ,707 4,990 1 ,025 ,206<br />

3,706 1,446 6,568 1 ,010 40,707<br />

-,016 ,006 6,970 1 ,008 ,984<br />

5,977 2 ,050<br />

-8,798<br />

-1,694<br />

20,726<br />

,700<br />

,180<br />

5,856<br />

1<br />

1<br />

,671<br />

,016<br />

,000<br />

,184<br />

2,161 ,737 8,591 1 ,003 8,684<br />

a<br />

ALTERY<br />

PAFB1<br />

Schritt<br />

3<br />

SOZIND3<br />

SOZIND3(1)<br />

SOZIND3(2)<br />

Konstante<br />

a<br />

PAFB1<br />

SOZIND3<br />

Schritt<br />

4<br />

SOZIND3(1)<br />

SOZIND3(2)<br />

Konstante<br />

a<br />

a. In Schritt 1 e<strong>in</strong>gegebene Variablen: ALTERY, PFFB1, PAFB1, SOZIND3, RTEILN.<br />

Tabelle 61: Logistische Regression: Teilnahme an <strong>Internet</strong>schulung 2 (T1) (Anhang)<br />

Schritt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Modellzusammenfassung<br />

-2<br />

Log-Like<br />

lihood<br />

Cox & Snell<br />

R-Quadrat<br />

Nagelkerkes<br />

R-Quadrat<br />

166,929 ,147 ,196<br />

167,644 ,142 ,190<br />

169,408 ,131 ,175<br />

171,058 ,120 ,161


Anhang<br />

Tabelle 62: Logistische Regression: Teilnahme an <strong>Internet</strong>schulung 3 (T1) (Anhang)<br />

Schritt 1<br />

Schritt 2 a<br />

Schritt 3 a<br />

Schritt 4 a<br />

Omnibus-Tests <strong>der</strong> Modellkoeffizienten<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Chi-Quadrat df Sig.<br />

21,578 6 ,001<br />

21,578 6 ,001<br />

21,578 6 ,001<br />

-,715 1 ,398<br />

20,863 5 ,001<br />

20,863 5 ,001<br />

-1,764 1 ,184<br />

19,099 4 ,001<br />

19,099 4 ,001<br />

-1,650 1 ,199<br />

17,448 3 ,001<br />

17,448 3 ,001<br />

a. E<strong>in</strong> negativer Wert für Chi-Quadrat zeigt an, daß das<br />

Chi-Quadrat <strong>der</strong> vorherigen Stufen abgenommen hat.<br />

Haupterhebung: Querschnitt (T2)<br />

Tabelle 63: Informationsbedürfnis zu T2 (Anhang)<br />

Gruppenvergleich<br />

Wunsch nach erkrankungsbezogenen<br />

<strong>Internet</strong><br />

Kontrolle<br />

Informationen zu T2 Anzahl Spalten% Anzahl Spalten%<br />

stimmt nicht<br />

8 11,1% 14 20,0%<br />

Wunsch nach mehr<br />

Information über<br />

Brustkrebs<br />

stimmt kaum<br />

stimmt eher<br />

27<br />

23<br />

37,5%<br />

31,9%<br />

19<br />

19<br />

27,1%<br />

27,1%<br />

stimmt genau 14 19,4% 18 25,7%<br />

Wunsch nach mehr<br />

Information über<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

8<br />

14<br />

11,1%<br />

19,4%<br />

10<br />

14<br />

14,5%<br />

20,3%<br />

Behandlungsmöglic<br />

hkeiten<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

29<br />

21<br />

40,3%<br />

29,2%<br />

25<br />

20<br />

36,2%<br />

29,0%<br />

Wunsch nach mehr<br />

Gesprächen über<br />

stimmt nicht<br />

stimmt kaum<br />

17<br />

32<br />

23,9%<br />

45,1%<br />

31<br />

18<br />

44,3%<br />

25,7%<br />

Erkrankung mit<br />

an<strong>der</strong>en<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

19<br />

3<br />

26,8%<br />

4,2%<br />

16<br />

5<br />

22,9%<br />

7,1%<br />

284


Anhang<br />

Haupterhebung: Querschnitt (T3)<br />

Abbildung 21: Inanspruchnahme ärztlicher Untersuchungen zu T3 (Anhang)<br />

Prozent<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Inanspruchnahme ärztlicher Untersuchungen<br />

6 Monate nach Entlassung aus <strong>der</strong> Reha<br />

Angaben <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

23<br />

1<br />

11<br />

32<br />

2<br />

36<br />

21<br />

Anzahl ärztlicher Untersuchungen<br />

3<br />

25<br />

15<br />

13<br />

4<br />

6<br />

10<br />

8<br />

5<br />

7 o<strong>der</strong> mehr<br />

Rangvergleich: p = 0,23; ns. (Mann-Whitney-Test)<br />

INT und KONT<br />

<strong>Internet</strong>gruppe, n=66<br />

Kontrollgruppe<br />

n=61<br />

Tabelle 64: Auswahl <strong>der</strong> Ärzte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachsorge zu T3 (Anhang)<br />

Gruppenvergleich<br />

Bei welcher <strong>der</strong> folgenden E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d<br />

die Untersuchungen durchgeführt worden? <strong>Internet</strong> Kontrolle<br />

Ärzte für die<br />

mediz<strong>in</strong>ische<br />

Nachsorge<br />

Internist<br />

Hausarzt<br />

Onkologe<br />

Tumorzentrum<br />

Gynäkologe<br />

Sonstiges a<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

Gesamt<br />

15 8 23<br />

21,4 11,8 16,7<br />

21 19 40<br />

30,0 27,9 29,0<br />

19 19 38<br />

27,1 27,9 27,5<br />

18 15 33<br />

25,7 22,1 23,9<br />

56 56 112<br />

80,0 82,4 81,2<br />

20 13 33<br />

28,6 19,1 23,9<br />

Gesamt<br />

Anzahl<br />

Spalten %<br />

70<br />

100,0<br />

68<br />

100,0<br />

138<br />

100,0<br />

a.<br />

Hier s<strong>in</strong>d zumeist radiologische Abteilungen o<strong>der</strong> Praxen genannt worden.<br />

285


Anhang<br />

Themen für die Informationen gewünscht werden zu T3 (Freitextfrage):<br />

Im Freitext geäußerte Informationswünsche betreffen <strong>in</strong> allen Untersuchungsgruppen<br />

am häufigsten Bereiche, die mit <strong>der</strong> Nachsorge <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehen und<br />

dem ‚Weiterlebenlernen’ mit <strong>der</strong> Erkrankung. Diese s<strong>in</strong>d zusammengefasst: Arbeitsmöglichkeiten,<br />

Krankheitsverarbeitung, Metastasierung, Heilungschancen,<br />

Sterben, Nebenwirkungen (längerfristig) <strong>von</strong> Behandlungen und Medikamenten,<br />

neueste Forschungsergebnisse zur Brustkrebsbehandlung und alternative Therapiemöglichkeiten.<br />

Tabelle 65: Arzt-Patienten-Verhältnis zu T3 (Anhang)<br />

KONT<br />

Spalte<br />

Fragen zum Arzt-Patienten-Verhältnis zu T3 Anzahl n%<br />

stimmt nicht<br />

Ich frage me<strong>in</strong>en Arz stimmt kaum<br />

wenn ich etwas nicht<br />

verstehe<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

gleichwertiger stimmt eher<br />

Gesprächsparter im<br />

Arztkontakt gewünschstimmt<br />

genau<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

Beteiligung an stimmt kaum<br />

ärztlichen<br />

stimmt eher<br />

Behandlungsentscheid<br />

ngen<br />

stimmt genau<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

stimmt nicht<br />

Arztme<strong>in</strong>ung erfragt stimmt kaum<br />

Krankheits<strong>in</strong>formatio<br />

n<br />

stimmt eher<br />

stimmt genau<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

stimmt kaum<br />

Mir s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Recht<br />

stimmt eher<br />

<strong>als</strong> Patient<strong>in</strong> wichtig<br />

stimmt genau<br />

Gruppen-Gesamtwert<br />

286<br />

0 ,0% 0 ,0% 1 2,6%<br />

0 ,0% 0 ,0% 1 2,6%<br />

18 26,9% 5 20,0% 11 28,2%<br />

49 73,1% 20 80,0% 26 66,7%<br />

67 100,0% 25 100,0% 39 100,0%<br />

15 22,7% 2 8,0% 8 20,0%<br />

51 77,3% 23 92,0% 32 80,0%<br />

66 100,0% 25 100,0% 40 100,0%<br />

0 ,0% 1 4,0% 0 ,0%<br />

17 25,4% 2 8,0% 5 12,5%<br />

50 74,6% 22 88,0% 35 87,5%<br />

67 100,0% 25 100,0% 40 100,0%<br />

1 a<br />

Untersuchungsgruppen<br />

INTlang<br />

Anzahl Spalten%<br />

INTkurz<br />

Anzahl Spalten%<br />

1,5% 1 4,0% 2 5,0%<br />

17 25,4% 3 12,0% 9 22,5%<br />

26 38,8% 14 56,0% 12 30,0%<br />

23 34,3% 7 28,0% 17 42,5%<br />

67 100,0% 25 100,0% 40 100,0%<br />

8 11,9% 3 12,5% 0 ,0%<br />

18 26,9% 5 20,8% 12 30,8%<br />

41 61,2% 16 66,7% 27 69,2%<br />

67 100,0% 24 100,0% 39 100,0%<br />

a.<br />

Fußnote: Rangvergleiche zwischen KONT und INTgesamt aber auch zwischen den beiden <strong>Internet</strong>untergru<br />

signifikanten Unterschiede (Mann-Whizney-Test)


Anhang<br />

Abbildung 22: Sozi<strong>als</strong>chichtverteilung KONT und INTlang (Anhang)<br />

Prozent<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Verteilung nach Sozi<strong>als</strong>chicht<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Sozi<strong>als</strong>chicht<strong>in</strong>dex nach W<strong>in</strong>kler<br />

1-3=Unterschicht, 4-6=Mittelschicht,<br />

7-9=Oberschicht<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Gruppe<br />

Kontrollgruppe<br />

n=69<br />

<strong>Internet</strong>langnutzung<br />

n=25<br />

Sozi<strong>als</strong>chichtverteilung zu T3 zwischen Kontrollgruppe und Patient<strong>in</strong>nen, die das <strong>Internet</strong><br />

nach <strong>der</strong> Entlassung weiter nutzen.<br />

287


Anhang<br />

Tabelle 66: Logistische Regression: <strong>Internet</strong>weiternutzung1 (T3) (Anhang)<br />

Variablen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gleichung - logistische Regression - backwardsn selection<br />

Schritt<br />

1 a<br />

ALTERY<br />

SOZIND3<br />

F88<br />

F79<br />

Regressions<br />

koeffizientB<br />

288<br />

Standard<br />

fehler Wald df Sig. Exp(B)<br />

,042 ,043 ,969 1 ,325 1,043<br />

-1,251 ,863 2,102 1 ,147 ,286<br />

1,566 ,789 3,938 1 ,047 4,789<br />

-1,132 ,410 7,627 1 ,006 ,322<br />

EFFB3<br />

,009 ,015 ,347 1 ,556 1,009<br />

Konstante ,737 3,668 ,040 1 ,841 2,090<br />

ALTERY<br />

,043 ,043 1,023 1 ,312 1,044<br />

SOZIND3 -1,226 ,857 2,044 1 ,153 ,294<br />

Schritt<br />

2<br />

F88<br />

F79<br />

1,505<br />

-1,147<br />

,773<br />

,408<br />

3,789<br />

7,912<br />

1<br />

1<br />

,052<br />

,005<br />

4,504<br />

,318<br />

Konstante 1,283 3,524 ,132 1 ,716 3,606<br />

-1,247 ,834 2,238 1 ,135 ,287<br />

1,545<br />

-1,299<br />

,773<br />

,389<br />

3,993<br />

11,175<br />

1<br />

1<br />

,046<br />

,001<br />

4,687<br />

,273<br />

4,207 2,190 3,690 1 ,055 67,162<br />

1,603 ,758 4,478 1 ,034 4,970<br />

-1,360<br />

1,512<br />

,383<br />

1,184<br />

12,590<br />

1,631<br />

1<br />

1<br />

,000<br />

,202<br />

,257<br />

4,538<br />

a<br />

SOZIND3<br />

Schritt<br />

3<br />

F88<br />

F79<br />

Konstante<br />

a<br />

F88<br />

Schritt<br />

4<br />

F79<br />

Konstante<br />

a<br />

a. In Schritt 1 e<strong>in</strong>gegebene Variablen: ALTERY, SOZIND3, F88, F79, EFFB3.<br />

Tabelle 67: Logistische Regression: <strong>Internet</strong>weiternutzung2 (T3) ( Anhang)<br />

Schritt 1<br />

Schritt 2 a<br />

Schritt 3 a<br />

Schritt 4 a<br />

Omnibus-Tests <strong>der</strong> Modellkoeffizienten<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Chi-Quadrat df Sig.<br />

23,187 5 ,000<br />

23,187 5 ,000<br />

23,187 5 ,000<br />

-,350 1 ,554<br />

22,837 4 ,000<br />

22,837 4 ,000<br />

-1,029 1 ,310<br />

21,808 3 ,000<br />

21,808 3 ,000<br />

-2,355 1 ,125<br />

19,453 2 ,000<br />

19,453 2 ,000<br />

a.<br />

E<strong>in</strong> negativer Wert für Chi-Quadrat zeigt an, daß das<br />

Chi-Quadrat <strong>der</strong> vorherigen Stufen abgenommen hat.


Anhang<br />

Tabelle 68: Logistische Regression: <strong>Internet</strong>weiternutzung3 (T3) ( Anhang)<br />

Schritt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Modellzusammenfassung<br />

-2<br />

Log-Like<br />

lihood<br />

Haupterhebung: Längsschnitt<br />

Cox & Snell<br />

R-Quadrat<br />

Nagelkerkes<br />

R-Quadrat<br />

52,841 ,334 ,454<br />

53,191 ,330 ,448<br />

54,220 ,318 ,432<br />

56,575 ,289 ,393<br />

Abbildung 23: Selbstwirsamkeitserwartung KONT (Anhang)<br />

95% CI<br />

33<br />

32<br />

31<br />

30<br />

29<br />

28<br />

N =<br />

Selbstwirksamkeit KONT<br />

T1 und T3<br />

Wertebereich: 10-40<br />

65<br />

SWE t1<br />

65<br />

SWE t3<br />

KONT: p = 0,06 (ns.) t-Test für gepaarte Stichproben; n = 69<br />

289


Anhang<br />

Abbildung 24: Selbstwirksamkeitserwartung INTlang (Anhang)<br />

95% CI<br />

34<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

Selbstwirksamkeit INTlang<br />

T1 und T3<br />

N =<br />

Wertebereich 10-40<br />

25<br />

SWE t1<br />

25<br />

SWE t3<br />

INTlang: p = 0,16 (ns.) t-Test für gepaarte Stichproben, n = 25<br />

Abbildung 25:Selbstwirksamkeitserwartung INTkurz (Anhang)<br />

95% CI<br />

30<br />

29<br />

28<br />

27<br />

26<br />

25<br />

Selbstwirksamkeit zu T1 und T3<br />

INTkurz<br />

N =<br />

41<br />

SWE t1<br />

Wertebereich 10-40<br />

41<br />

SWE t3<br />

p = 0,85 (ns.) t-Test für gepaarte Stichproben, n = 41<br />

290


Anhang<br />

Abbildung 26: Kontrollüberzeugung KONT (Anhang)<br />

95% CI<br />

28<br />

27<br />

26<br />

25<br />

24<br />

23<br />

N =<br />

Kontrollüberzeugung KONT<br />

T1 und T3<br />

22<br />

21<br />

20 Mittelwert<br />

65<br />

kkgiFB1<br />

65<br />

kkgiFB3<br />

kkgi = Internalität ; kkgp = soz. Externalität<br />

FB1 = T1 ; FB3 = T3 / Wertebereich: 7-42<br />

65<br />

kkgpFB1<br />

65<br />

kkgpFB3<br />

KONT: T1 zu T3: p > 0,05, ns. kkgi und kkgp (t-Test für gepaarte Stichproben), n = 69<br />

Abbildung 27: Kontrollüberzeugung INTlang (Anhang)<br />

95% CI<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

Kontrollüberzeugung INTlang<br />

T1 und T3<br />

N =<br />

25<br />

kkgiFB1<br />

kkgi= Internalität ; kkgp= soz. Externalität<br />

FB1 = T1 ; FB3 = T3 / Wertebereich: 7-42<br />

25<br />

kkgiFB3<br />

25<br />

kkgpFB1<br />

25<br />

kkgpFB3<br />

INTlang: T1 zu T3: kkgi: p > 0,05, ns.; kkgp: p = 0,01** (t-Test für gepaarte Stichproben),<br />

n = 25<br />

291


Anhang<br />

Abbildung 28: Kontrollüberzeugung INTkurz (Anhang)<br />

95% CI<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

Kontrollüberzeugung zu T1 + T3<br />

INTkurz<br />

N =<br />

40<br />

kkgiFB1<br />

kkgi: Internalität, kkgp: soz. Externalität<br />

40<br />

kkgiFB3<br />

FB1=T1, FB3=T3; Werte: 7-42<br />

40<br />

kkgpFB1<br />

40<br />

kkgpFB3<br />

INTkurz: T1 zu T3: kkgi: p = 0,001***, kkgp: p = 0,002** (t-Test für gepaarte Stichproben),<br />

n = 41<br />

Abbildung 29: Lebensqualität global <strong>der</strong> Untersuchungsgruppen (Anhang)<br />

95% CI<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

EORTC QoL global<br />

N =<br />

t1 und t3<br />

69<br />

KONT<br />

69 25 25 40<br />

INTlang<br />

Globaler Gesundheitsstatus<br />

p > 0,05, Wilcoxon-Test<br />

40<br />

INTkurz<br />

QoL zu t1<br />

QoL zu t3<br />

292


Anhang<br />

Abbildung 30: Funktionsskalen EORTC KONT (Anhang)<br />

95% CI<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

EORTC Funktionsskalen<br />

zu t1 und t3<br />

N =<br />

KONT, n=68<br />

68<br />

68<br />

68<br />

68<br />

PF: körperliche F., RF: Rollenf., EF: emotionale F.<br />

CF: kognitive F., SF: soziale F. (Werte: 0-100)<br />

68<br />

PFfb1 RFfb1 EFfb1 CFfb1 SFfb1<br />

PFfb3 RFfb3 EFfb3 CFfb3 SFfb3<br />

RF: p = 0,004**, CF: p = 0,01** EF: p = 0,008**, (Wilcoxon-Test)<br />

Abbildung 31: Funktionsskalen EORTC INTlang (Anhang)<br />

95% CI<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

EORTC Funktionsskalen<br />

zu t1 und t3<br />

N =<br />

INTlang, n=24<br />

24<br />

24<br />

24<br />

24<br />

PF: körperliche F., RF: Rollenf., EF: emotionale F.<br />

CF: kognitive F., SF: soziale F. (Werte: 0-100)<br />

24<br />

PFfb1 RFfb1 EFfb1 CFfb1 SFfb1<br />

PFfb3 RFfb3 EFfb3 CFfb3 SFfb3<br />

Alle Subskalen getestet nach Wilcoxon: ns.<br />

68<br />

24<br />

68<br />

24<br />

68<br />

24<br />

68<br />

24<br />

68<br />

24<br />

293


Anhang<br />

Abbildung 32: Funktionsskalen EORTC INTkurz (Anhang)<br />

95% CI<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

EORTC Funktionsskalen<br />

zu t1 und t3<br />

N =<br />

INTkurz, n=41<br />

41<br />

41<br />

41<br />

41<br />

PF: körperliche F., RF: Rollenf., EF: emotionale F.<br />

CF: kognitive F., SF: soziale F. (Werte: 0-100)<br />

41<br />

PFfb1 RFfb1 EFfb1 CFfb1 SFfb1<br />

PFfb3 RFfb3 EFfb3 CFfb3 SFfb3<br />

CF: p = 0,04*, SF: p = 0,01** (Wilcoxon-Test)<br />

Tabelle 69: Logistische Regression: Aktivitäten 1 (Anhang)<br />

41<br />

41<br />

41<br />

41<br />

41<br />

Variablen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gleichung<br />

ALTERY<br />

,031 ,025 1,468 1 ,226 1,031<br />

Schritt<br />

1<br />

SOZIND3<br />

INT_LANG<br />

,127<br />

1,340<br />

,703<br />

,626<br />

,033<br />

4,588<br />

1<br />

1<br />

,857<br />

,032<br />

1,135<br />

3,819<br />

Konstante<br />

-2,369 2,504 ,895 1 ,344 ,094<br />

,029 ,024 1,475 1 ,225 1,030<br />

1,371<br />

-2,023<br />

,603<br />

1,608<br />

5,177<br />

1,583<br />

1<br />

1<br />

,023<br />

,208<br />

3,940<br />

,132<br />

1,079<br />

-,098<br />

,543<br />

,256<br />

3,950<br />

,147<br />

1<br />

1<br />

,047<br />

,701<br />

2,943<br />

,906<br />

a<br />

ALTERY<br />

Schritt<br />

2<br />

INT_LANG<br />

Konstante<br />

a<br />

Schritt<br />

3<br />

INT_LANG<br />

Konstante<br />

a<br />

Regressions Standard<br />

koeffizientB fehler Wald df Sig. Exp(B)<br />

a.<br />

In Schritt 1 e<strong>in</strong>gegebene Variablen: ALTERY, SOZIND3, INT_LANG.<br />

294


Anhang<br />

Tabelle 70: Logistische Regression: Aktivitäten 2 (Anhang)<br />

Schritt 1<br />

Schritt 2 a<br />

Schritt 3 a<br />

Omnibus-Tests <strong>der</strong> Modellkoeffizienten<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Schritt<br />

Block<br />

Modell<br />

Chi-Quadrat df Sig.<br />

5,818 3 ,121<br />

5,818 3 ,121<br />

5,818 3 ,121<br />

-,033 1 ,857<br />

5,786 2 ,055<br />

5,786 2 ,055<br />

-1,513 1 ,219<br />

4,273 1 ,039<br />

4,273 1 ,039<br />

a. E<strong>in</strong> negativer Wert für Chi-Quadrat zeigt an, daß das<br />

Chi-Quadrat <strong>der</strong> vorherigen Stufen abgenommen hat.<br />

Tabelle 71: Logistische Regression: Aktivitäten 3 (Anhang)<br />

Schritt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Modellzusammenfassung<br />

-2<br />

Log-Like<br />

lihood<br />

Cox & Snell<br />

R-Quadrat<br />

Nagelkerkes<br />

R-Quadrat<br />

108,653 ,068 ,090<br />

108,686 ,067 ,090<br />

110,198 ,050 ,067<br />

295


Anhang<br />

9.7 Vorträge, Veröffentlichungen und<br />

Posterpräsentationen zum Thema <strong>der</strong> Arbeit<br />

9.7.1 Vorträge und Präsentationen<br />

Kollegiat<strong>in</strong> des DFG-Graduiertenkollegs: „Bedarfsgerechte und kostengünstige<br />

Gesundheitsversorgung“ <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> diesem Rahmen: verschiedene Posterpräsentationen, Vorträge und Berichte<br />

über das Promotionsvorhaben<br />

Mo<strong>der</strong>ationstätigkeit (z. B. Prof. Dr. Ilona Kickbusch, Yale University, USA)<br />

Teilnahme an <strong>der</strong> Arbeitsgruppe „Integrierte Versorgung“, Tagungsorganisation<br />

Vortrag zum Promotionsvorhaben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abteilung „Versorgungssystemforschung<br />

und Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>“ <strong>von</strong> Herrn Prof. Dr. Werner Müller-<br />

Fahrnow, Humboldt Universität zu Berl<strong>in</strong> (07/2000)<br />

Posterpräsentation „<strong>Internet</strong>-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g for Breast Cancer Patients dur<strong>in</strong>g Oncologic<br />

<strong>Rehabilitation</strong>. A Possibility of Enhanc<strong>in</strong>g Health Promotion?” auf dem “World<br />

Congress of High-Tech Medic<strong>in</strong>e”, Hannover 10/2000<br />

Vortrag “<strong>Internet</strong>schulungen für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen im Rahmen <strong>der</strong> stationären<br />

<strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong>” auf dem 10. <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaftlichen<br />

Kolloquium <strong>in</strong> Halle, 03/2001<br />

Vortrag „Wissen gegen Angst – Patienten im <strong>Internet</strong>“ auf <strong>der</strong> Tagung „Krebs und<br />

Hoffnung“ <strong>der</strong> Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft onkologische Versorgung Brandenburg<br />

e. V. (LAGO), Potsdam, 07/2001<br />

Vorträge zum Promotionsvorhaben im Rahmen <strong>von</strong> Veranstaltungen und Tagungen<br />

im Reha-Zentrum Lübben:<br />

Selbsthilfe-Tagung „Selbsthilfe per <strong>Internet</strong> – die Zukunft?“ (11/1999)<br />

Tagung „Reha-Innovativ“ (11/2000)<br />

Projektvorstellung „Aktive Genesung“ mit leitenden Ärzten <strong>der</strong> BfA (01/2001)<br />

296


Anhang<br />

Diverse Projektvorstellungen im Rahmen <strong>von</strong> Ärztefortbildungen im Reha-<br />

Zentrum Lübben<br />

Projektpräsentation im Rahmen e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars zum Thema „Selbsthilfe“ des Instituts<br />

für <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaften <strong>der</strong> Humboldt Universität zu Berl<strong>in</strong><br />

(Leitung: Dr. S. Kirschn<strong>in</strong>g) 02/2003<br />

Vortrag „Gesundheits<strong>in</strong>formationen via <strong>Internet</strong> – E<strong>in</strong>e explorative Untersuchung<br />

mit Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong>“ auf dem 12. <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaftlichen<br />

Kolloquium <strong>in</strong> Bad Kreuznach 03/2003<br />

Posterpräsentation „<strong>Das</strong> <strong>Internet</strong> <strong>als</strong> <strong>Bestandteil</strong> <strong>der</strong> <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

<strong>von</strong> Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen“ auf <strong>der</strong> Jahrestagung <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für<br />

Sozialmediz<strong>in</strong> und Prävention (DGSMP) <strong>in</strong> Greifswald 09/2003<br />

Posterpräsentation „<strong>Internet</strong>tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong>: E<strong>in</strong>e<br />

mögliche Stärkung des Empowerments für Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen?“ auf dem 13.<br />

<strong>Rehabilitation</strong>swissenschaftlichen Kolloquium <strong>in</strong> Düsseldorf 03/2004<br />

9.7.2 Veröffentlichungen<br />

Lampe, B. (2000). Mediz<strong>in</strong>ische <strong>Rehabilitation</strong> bei an Brustkrebs erkrankten<br />

Frauen; <strong>in</strong>: Clio, Nr. 50, Jahrgang 25, 05/2000<br />

Graduiertenkolleg „Bedarfsgerechte und kostengünstige Gesundheitsversorgung“,<br />

Arbeitsgruppe Integrierte Versorgung (Hrsg.) (2000): Integrierte Versorgung im<br />

Gesundheitswesen – <strong>von</strong> <strong>der</strong> Konzeption zur Umsetzung; Veröffentlichungsreihe<br />

des Berl<strong>in</strong>er Zentrum Public Health, Berl<strong>in</strong><br />

Lampe, B.; Bücher J.C.; Müller-Fahrnow, W. (2001): <strong>Internet</strong>schulungen für<br />

Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen im Rahmen <strong>der</strong> stationären <strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong>;<br />

<strong>in</strong>: VDR (Hrsg.). 10. <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaftliches Kolloquium. Wissenstransfer<br />

zwischen Forschung und Praxis; DRV-Schriften, Band 26, Frankfurt am<br />

Ma<strong>in</strong> (Abstract)<br />

Lampe, B.; Müller-Fahrnow, W.; Rosenbrock, R.; Seewald, B. (2002): Wissen<br />

gegen Angst – Patienten im <strong>Internet</strong>; <strong>in</strong>: Re<strong>in</strong>ers, Hartmut (Hrsg.): Krebs und<br />

Hoffnung, Vechta: Geest Verlag<br />

297


Anhang<br />

Lampe, B.; Bücher, J.C.; Müller-Fahrnow, W. (2003): Gesundheits<strong>in</strong>formationen<br />

via <strong>Internet</strong> – E<strong>in</strong>e explorative Untersuchung mit Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

stationären <strong>Rehabilitation</strong>; <strong>in</strong>: VDR (Hrsg.): 12. <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaftliches<br />

Kolloquium. <strong>Rehabilitation</strong> im Gesundheitssystem; DRV-Schriften, Band 40,<br />

Frankfurt am Ma<strong>in</strong> (Abstract)<br />

Mitarbeit am Gutachten des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im<br />

Gesundheitswesen (2003): F<strong>in</strong>anzierung, Nutzerorientierung und Qualität, Bonn<br />

(zum Thema „Qualitätssicherung mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Internet</strong>seiten“ im Auftrag <strong>von</strong><br />

Herrn Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Wissenschaftszentrum Berl<strong>in</strong> für Sozialforschung)<br />

Lampe,B. / Bücher, J.C. / Müller-Fahrnow, W. (2004): <strong>Internet</strong>tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>onkologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong>: E<strong>in</strong>e mögliche Stärkung des Empowerments für<br />

Brustkrebspatient<strong>in</strong>nen?; <strong>in</strong>: VDR (Hrsg.). 13. <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaftliches<br />

Kolloquium. Selbstkompetenz – Weg und Ziel <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong>; DRV-Schriften,<br />

Band 52, Frankfurt am Ma<strong>in</strong> (Abstract)<br />

298

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!