Bezirk Lüneburg
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Internationale Zusammenarbeit<br />
12<br />
Rothmund fädelt Kooperation<br />
mit Schleswig-Holstein ein<br />
Litauen ist Pilotverband für den Einsatz des DFBnet – Kvedaras: „Wir sind sehr, sehr zufrieden“<br />
Litauens Fußball-Präsident Julius Kvedaras präsentierte in Leipzig seine Idee für eine<br />
schlagkräftige Offensivreihe seines Nationalteams. Er liebäugelt mit Wolfgang<br />
Niersbach und Karl Rothmund als Spitzen und dahinter auf der 10er-Position Horst<br />
R. Schmidt. Schließlich haben sich die Kicker in den gelben Trikots und grünen Hosen<br />
noch nie für eine EM oder WM qualifiziert ... Fotos (3): Finger<br />
Juli 2012<br />
Von MANFRED FINGER<br />
Am Tage des letzten deutschen Testspiels vor der<br />
Europameisterschaft wartete auf Wolfgang Niersbach<br />
ein volles Programm. Zwischen dem Empfang<br />
für die israelische Delegation am Mittag und „Waldis<br />
Club“, wo der DFB-Präsident mit Fernsehmoderatorin<br />
Anne Will, Comedian Matze Knop und Gastgeber Waldemar<br />
Hartmann kurz vor Mitternacht die Partie gegen<br />
Israel analysierte, stand unter anderem ein Arbeitsgespräch<br />
mit dem Litauischen Fußballverband (LFF) auf der<br />
Tagesordnung. An der Seite seines Vize Karl Rothmund,<br />
Schatzmeister Horst R. Schmidt und DFB-Direktor Willi<br />
Hink empfing Niersbach die LFF-Spitze um den Präsidenten<br />
Julius Kvedaras und den „Bierhoff der litauischen<br />
Nationalmannschaft“, Teammanager Robertas Tautkus.<br />
Im Raum Schiller des „Westin Hotel Leipzig“, in dem<br />
die Löw-Auswahl ihr Quartier bezogen hatte, erörterten<br />
beide Seiten bestehende und zukünftige Formen der Zusammenarbeit,<br />
auch mit den DFB-Landesverbänden. So<br />
steht der LFF auf Vermittlung von Karl Rothmund unmittelbar<br />
vor einer Kooperation mit Schleswig-Holstein<br />
(SHFV), deren Vorbild die Partnerschaft zwischen dem<br />
NFV und dem polnischen Regionalverband Großpolen<br />
ist. Im Rahmen dieser Vereinbarung finden seit 2005 ein<br />
Schiedsrichteraustausch und Begegnungen der Auswahlmannschaften<br />
statt. Zudem werden polnische Trainer<br />
im Breitenfußball ausgebildet (siehe auch Seite 13).<br />
„Die Verbindung zwischen Litauen und Schleswig-<br />
Holstein passt perfekt. Beide Länder haben rund drei<br />
Millionen Einwohner und beide Länder liegen an der<br />
Ostsee. Deshalb gibt es ohnehin schon viele Verbindungen<br />
und Städtepartnerschaften“, erklärte NFV-Präsident<br />
Karl Rothmund, der mit seinem schleswig-holsteinischen<br />
Amtskollegen Hans-Ludwig Meyer die angedachte Zusammenarbeit<br />
eingefädelt hat. Erst im April hatte Rothmund<br />
Kvedaras und Tautkus in Barsinghausen begrüßt.<br />
Eine ganz besondere Partnerschaft unterhalten die<br />
Fußballer aus dem südlichsten der baltischen Staaten bereits<br />
zum DFB. Seit Ende 2011 sind sie der erste ausländische<br />
Verband, bei dem das DFBnet zum Einsatz kommt.<br />
Mit dem hochmodernen Softwaresystem, das zum Beispiel<br />
Module zum Passwesen und zum Spielbetrieb liefert,<br />
wird seitdem der gesamte Fußballsport in Litauen<br />
organisiert. Unterstützt wird das Pilotprojekt mit Mitteln<br />
der Europäischen Fußballunion Uefa.<br />
„Wir sind mit dem System sehr, sehr zufrieden“,<br />
sagte Julius Kvedaras in Leipzig. Im Gepäck hatte der<br />
LFF-Präsident mehrere Nationaltrikots dabei, mit denen<br />
er die DFB-Spitze überraschte. Wolfgang Niersbach<br />
durfte sich gleich über zwei Leibchen freuen. Über eines<br />
mit seinem Namen und der Nummer 9 sowie über ein<br />
weiteres, auf dem in deutscher Sprache steht: „Unsere<br />
Mannschaft drückt Euch die Daumen auf dem Weg zum<br />
Fußball-EM-Titel“.<br />
Nicht nur deshalb dürfte Wolfgang Niersbach Leipzig<br />
in guter Erinnerung behalten. „Seitdem ich zum<br />
Präsidenten gewählt wurde (Anfang März; d. Red.),<br />
haben deutsche Mannschaften nur verloren. Unsere<br />
U 17-Junioren im EM-Endspiel gegen die Niederlande,<br />
die Bayern in der Champions League gegen Chelsea und<br />
vor ein paar Tagen unsere Nationalmannschaft gegen die<br />
Schweiz. Deshalb hoffe ich heute auf den ersten Sieg in<br />
meiner Amtszeit“, hatte der 61-Jährige beim Empfang<br />
für die israelische Delegation erklärt. Ein Wunsch, der<br />
ihm am Abend durch die Tore von Mario Gomez (40. Minute)<br />
und André Schürrle (82.) zum 2:0-Erfolg erfüllt<br />
wurde.