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Ausgabe 2, hrsg. von der <strong>RWB</strong> <strong>AG</strong>, erschienen im Oktober 2010<br />
Das Anlegermagazin der <strong>RWB</strong><br />
Private Equity at Work<br />
China und Indien<br />
auf dem Vormarsch<br />
Die Entwicklung der <strong>RWB</strong> Dachfonds<br />
China I und India I<br />
Portfolio-Live<br />
oder wie erschließe ich mir als<br />
Anleger die Welt der Private<br />
Capital Fonds<br />
Zielfonds im Porträt<br />
Argos Soditic im Interview mit<br />
<strong>RWB</strong> Vorstand Horst Güdel<br />
Private Equity History<br />
HARIBO – ein deutsches<br />
Erfolgsunternehmen<br />
Private Equity in Deutschland<br />
GEKA: auch Wimpern wollen<br />
hoch hinaus<br />
Private Equity im Ausland<br />
21 Cake – Tortengenuss auf<br />
höchstem Niveau<br />
Gängige Vorurteile<br />
Immobilien sind sicher –<br />
Unternehmensbeteiligungen<br />
sind unsicher
Private Equity investiert wie keine andere Kapitalanlage in den<br />
Aufbau und das Wachstum von Unternehmen.<br />
Kein Markt der Welt wächst derzeit so nachhaltig wie China!<br />
Investitionen im Reich der Mitte bieten deshalb einmalige, nicht<br />
wiederkehrende Chancen! So ist der Fair Market Value (FMV)<br />
der <strong>RWB</strong> Special Market Fonds China I und China II bereits kurz<br />
nach Schließung auf rund 140 % gestiegen (Stand: 30.9.2010,<br />
Quartalsinformationsbrief „Private Capital Fonds Inside“ 3/10).<br />
Sie wollen Details wissen?
4<br />
Liebe Anlegerinnen und Anleger der <strong>RWB</strong>!<br />
Stürmische Zeiten auf den Finanzmärkten liegen hinter uns. Zeitweise drohten alle<br />
Dämme zu brechen. Unter Hochdruck mussten Regierungen die Deiche mit Milliardenbeträgen<br />
flicken. Das Wasser hat sich zwar inzwischen verlaufen, aber viele sumpfige<br />
Stellen hinterlassen, die das Vertrauen in die Tragfähigkeit der Bilanzen vieler Banken<br />
zu Recht belasten. Trotz großer Ankündigungen, diesmal Konsequenzen zu ziehen,<br />
„belastbare Deiche zu bauen“, vertraut man in den Regierungen weiter dem alten Flickwerk<br />
und vor allem den alten „Deichwächtern“ von den staatlichen Aufsichtsbehörden,<br />
die schon die letzte Krise nicht haben kommen sehen.<br />
Also alles zurück auf Start?<br />
Was lernen wir aus der vergangenen Krise?<br />
Ein Blick zurück. Ausgelöst wurde die Krise vom angeblich sichersten Investment der<br />
Welt, den Immobilien. Viele Investoren haben hier Totalverlust erlitten. Nun verrotten<br />
in amerikanischen Mittelstädten ganze Häuserzeilen moderner Familienheime, viele davon<br />
keine zehn Jahre alt. Von ihren Bewohnern auf Pump finanziert, wurden die Häuser<br />
jetzt von den einstigen Geldgebern zwangsgeräumt und stehen leer. Niemand will sie.<br />
Ihren letzten Höhepunkt hatte die Krise in der „Beinahe-Pleite“ Griechenlands. Auch<br />
die Staatsanleihen Spaniens oder Italiens, keine Bananenrepubliken, sondern Kernländer<br />
der Europäischen Union, waren kaum noch handelbar. Zahlungsausfälle mit unab-
sehbaren Folgen für die Großinvestoren solcher Staatsanleihen<br />
– vor allem Versicherungen und Banken – drohten. Ein Rettungsschirm,<br />
letztlich geknüpft an das Vertrauen in die Bonität<br />
Deutschlands, musste gespannt werden.<br />
Lehre Nr. 1:<br />
Nichts ist per se sicher, nur weil Staat oder Bank oder der<br />
schöne Schein einer „soliden“ Immobilie es versprechen.<br />
Die heraufbeschworene Pleite vieler Unternehmen ist dagegen<br />
ausgeblieben. Das Gegenteil ist der Fall. Unternehmen haben<br />
die Krise genutzt, um unnötige Kosten abzubauen, ihre Effizienz<br />
zu steigern. Die deutsche Wirtschaft wächst, angetrieben<br />
von Exporten in aufstrebende Wirtschaftsmächte wie China<br />
– im ersten Halbjahr um mehr als zwei Prozent. Ausschlaggebend<br />
für diesen Erfolg ist die auf technologischer Kompetenz<br />
und kundenorientierter Flexibilität basierende Leistungsfähigkeit<br />
der deutschen Industrie, insbesondere des Mittelstandes.<br />
Lehre Nr. 2:<br />
Private Equity at Work – Editorial<br />
Links: Horst Güdel und Norman Lemke, Vorstände der <strong>RWB</strong> <strong>AG</strong>, Rechts: Die <strong>RWB</strong> Verwaltungszentrale in Oberhaching<br />
Sicher ist nur, dass sich alles ändert. Sicher ist also, wer sich<br />
diesen Änderungen flexibel anpassen kann – besser noch<br />
– erfolgreich die Trends bestimmt.<br />
Die weit überwiegende Mehrheit der Privatunternehmen, insbesondere<br />
in Deutschland, hat bewiesen, dass sie das kann. In<br />
jedem Fall ist man dort schneller, flexibler und effizienter als<br />
der Staat mit seinen Institutionen. Nur wer sich mit technologischem<br />
Vorsprung und Flexibilität an die steigenden Erwartungen<br />
anspruchsvoller, zahlungsfähiger Kunden anpasst, erzielt<br />
nachhaltigen Mehrwert. Und da Ausnahmen diese Regel bestätigen,<br />
also einzelne Unternehmen immer auch Konkurs gehen<br />
können, gilt es, Investments in private Unternehmen durch eine<br />
breite Streuung abzusichern.<br />
Mit einem Investment in die Private Capital Fonds der <strong>RWB</strong><br />
haben Sie dementsprechend nicht nur die letzte Krise gut überstanden,<br />
sondern auch für die Zukunft die richtigen Weichen<br />
gestellt.<br />
Ihr<br />
Horst Güdel Norman Lemke<br />
5
6<br />
8<br />
INHALT<br />
China und Indien<br />
auf dem Vormarsch<br />
Die Entwicklung der <strong>RWB</strong> Dachfonds China I und India I<br />
12 Portfolio-Live<br />
oder wie erschließe ich mir als Anleger<br />
die Welt der Private Capital Fonds<br />
14 Private Capital Manager<br />
Der Film zum Spiel<br />
4 Editorial<br />
8 <strong>RWB</strong> Inhouse<br />
8 China und Indien auf dem Vormarsch:<br />
Die Entwicklung der <strong>RWB</strong> Dachfonds<br />
China I und India I<br />
12 Portfolio-Live<br />
oder wie erschließe ich mir als Anleger die Wel<br />
der Private Capital Fonds<br />
14 Private Capital Manager: der Film zum Spiel<br />
16 Ein Tag im Leben eines <strong>RWB</strong> Analysten<br />
18 Zielfonds im Porträt<br />
Argos Soditic im Interview mit<br />
<strong>RWB</strong> Vorstand Horst Güdel<br />
22 Private Equity History<br />
HARIBO – eine deutsche Erfolgsgeschichte<br />
24 Private Equity in Deutschland
24 <strong>RWB</strong> Portfoliounternehmen GEKA:<br />
auch Wimpern wollen hoch hinaus<br />
26 <strong>RWB</strong> Portfoliounternehmen mytheresa.com:<br />
der Klick zum Glück (der Frau)<br />
28 Private Equity im Ausland<br />
28 <strong>RWB</strong> Portfoliounternehmen 21 Cake –<br />
Tortengenuss auf höchstem Niveau<br />
30 <strong>RWB</strong> Portfoliounternehmen JouleX –<br />
ein Innovator im Bereich Energieeinsparung<br />
32 Gängige Vorturteile<br />
Immobilien sind sicher – Unternehmensbeteiligungen<br />
sind unsicher<br />
34 Ausgewählte Private Equity Transaktionen<br />
36 Tipps<br />
Rechts-, Steuer- und Buchtipp<br />
38 Gehirnjogging<br />
18<br />
22 HARIBO –<br />
eine deutsche<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Zielfonds im Porträt<br />
Argos Soditic<br />
Horst Güdel im Interview<br />
mit Guy Semmens<br />
24 GEKA<br />
auch Wimpern wollen<br />
hoch hinaus<br />
Private Equity at Work – Inhalt<br />
26<br />
Impressum<br />
mytheresa.com<br />
Der Klick zum Glück<br />
(der Frau)<br />
Herausgeber<br />
und verantwortliche Redaktion<br />
<strong>RWB</strong> <strong>AG</strong><br />
Vorstand: Horst Güdel, Norman Lemke<br />
Keltenring 5<br />
82041 Oberhaching<br />
Tel.: +49 (0)89 / 66 66 94 - 0<br />
Fax: +49 (0)89 / 66 66 94 - 20<br />
info@rwb-ag.de<br />
www.rwb-ag.de<br />
Leserservice<br />
info@rwb-ag.de<br />
Tel.: +49 (0)89 / 66 66 94 - 0<br />
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Tel.: +43 (0)512 / 36 46 36 - 0<br />
Fax: +43 (0)512 / 36 46 36 - 46<br />
Konzept, Design<br />
Trion Visual Concepts GmbH, München<br />
Druck<br />
Sächsisches Druck- & Verlagshaus, Dresden<br />
7
8<br />
China und Indien<br />
auf dem Vormarsch<br />
Die Entwicklung der <strong>RWB</strong> Dachfonds<br />
China I und India I<br />
<strong>RWB</strong> Special Market Fonds • China I<br />
China – Boomland und<br />
Exportweltmeister<br />
China ist eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen<br />
der Welt und größter<br />
Wirtschaftsmotor der asiatischen<br />
Länder. In den vergangenen 10 Jahren<br />
konnte sich das Land als der wichtigste<br />
Produktionsstandort für industrielle<br />
Waren und Güter in der Welt etablieren<br />
und ein beachtliches Wirtschaftswachstum<br />
von durchschnittlich mehr als 9%, gemessen<br />
am Bruttoinlandsprodukt, vorlegen. Im ersten<br />
Quartal dieses Jahres wurde bereits ein Wirtschaftswachstum<br />
von 11,9% erreicht.<br />
Mit rund 1,3 Mrd. Menschen ist China das bevölkerungsreichste<br />
Land unserer Erde. Der zunehmende Wohlstand der Gesellschaft,<br />
ein steigender inländischer Konsum sowie die sich stetig<br />
weiterentwickelnde Infrastruktur bilden das Grundgerüst für ein<br />
nachhaltiges Wirtschaftswachstum in der Zukunft.<br />
Die Finanzturbulenzen der letzten Jahre konnte China mit<br />
einem wirtschaftlichen Subventionsprogramm von rund einer<br />
halben Milliarde US-Dollar meistern und zu weiterem Wirtschaftswachstum<br />
anregen. Vor allem halbstaatliche und mittelständische<br />
Unternehmen profitierten von diesen Zuwendungen<br />
und konnten dank des gut funktionierenden Bankensektors<br />
auch benötigte Kredite und Finanzierungen erhalten.<br />
Neben der Binnennachfrage stieg auch die weltweite<br />
Nachfrage nach Produkten aus China weiter<br />
an und machte das Land im Jahr 2009 zum Exportweltmeister.<br />
Mit diesem Titel und einem erwarteten<br />
Wirtschaftswachstum von rund 9% sind<br />
die Prognosen für die weitere Entwicklung im Jahr<br />
2010 überragend.<br />
Eine Beteiligung in China mit<br />
starken Partnern<br />
Der Dachfonds China I ist bereits nach etwa 2 Jahren<br />
Laufzeit mit 44 Mio. US-Dollar in 7 Zielfonds<br />
und über 59 Portfoliounternehmen investiert. Aktuell beläuft<br />
sich der Fair Market Value auf 142%. Dabei konzentriert sich<br />
die <strong>RWB</strong> vor allem auf die Bereiche der Finanzdienstleistung,<br />
Technologieentwicklung sowie IT und Software. Mit diesem Fokus<br />
nimmt der Fonds die entscheidenden Treiber für das Wirtschaftswachstum<br />
Chinas in sein Portfolio auf und verbindet so<br />
eine breite Portfoliostreuung mit der Beteiligung an den renditestärksten<br />
Marktsegmenten.<br />
Bei der Auswahl der Zielfonds wurde darauf geachtet, nur die<br />
besten und erfahrensten Fondsmanager Chinas auszuwählen.<br />
Durch die gute Reputation der <strong>RWB</strong> in Zusammenarbeit mit<br />
ihrem Berater Capvent konnten Anteile an begehrten Fonds wie<br />
Tripod II, Primus, Legend IV und CITIC gezeichnet werden.<br />
Beteiligungen an technologieorientierten Zielfonds wie Infotech<br />
Pacific und New Margin runden das Portfolio ab und garantieren<br />
eine erfolgreiche und damit renditestarke Aufstellung.<br />
Die Zahlen zu den Fonds stammen aus dem Quartalsbericht „Private Capital Fonds inside“ III/2010.
<strong>RWB</strong> Special Market Fonds • India I<br />
Indien – der schnelle Aufschwung<br />
Indien gehört nach China zu den bevölkerungsreichsten<br />
Ländern der Welt mit einer boomenden<br />
Wirtschaft und einer explodierenden<br />
Bevölkerungszahl. In den vergangen 5 Jahren<br />
konnte Indien mit einem durchschnittlichen<br />
Wirtschaftswachstum von 8%, gemessen am<br />
Bruttoinlandsprodukt, weltweit zum führenden<br />
IT-Dienstleister aufsteigen und eine breite Mittelschicht<br />
in der Bevölkerung bilden.<br />
Nach dem Ausbruch der Finanzturbulenzen im Jahr 2008 zeigte<br />
sich das Land erstaunlich robust gegen die weltweiten Auswirkungen<br />
und prognostizierte für das Jahr 2010 ein beeindruckendes<br />
Wirtschaftswachstum von 8,5%.<br />
Der wichtigste Motor der indischen Wirtschaft ist die eigene<br />
Nachfrage nach Gütern. Nicht nur die Bevölkerungszahl explodierte<br />
von einer Milliarde Menschen im Jahr 2000 auf aktuell 1,2<br />
Mrd., sondern auch der zunehmend breitere Mittelstand wird<br />
durch steigende Gehälter zu mehr Konsum animiert. Bereits<br />
heute werden mehr als die Hälfte aller in Indien produzierten<br />
Güter von der eigenen Gesellschaft verbraucht und treiben das<br />
Wirtschaftswachstum weiter voran.<br />
Neben der eigenen Binnennachfrage profitiert das Land<br />
hauptsächlich von dem herausragenden Ruf seines IT- und<br />
Dienstleistungssektors, der in den frühen 90er Jahren seinen<br />
Ursprung hat.<br />
Private Equity at Work – <strong>RWB</strong> Inhouse<br />
Die Nachrichten aus den beiden asiatischen Ländern beeindrucken uns Europäer<br />
immer wieder aufs Neue. Täglich ist in den Zeitungen von den beeindruckenden<br />
Wirtschaftsleistungen und den zukünftigen Wachstumspotenzialen<br />
die Rede. Nach einhelliger Meinung der Experten kommt der Nachfrage<br />
der einheimischen Bevölkerung dabei in beiden Ländern eine Schlüsselrolle<br />
zu.<br />
Die <strong>RWB</strong> hat bereits im April 2007 auf diese Entwicklungen reagiert und<br />
zwei Dachfonds aufgelegt, die die Beteiligung an den Erfolgschancen dieser<br />
Aufgrund der jungen Bevölkerungsschicht und einer<br />
sich ständig verbessernden Ausbildungssituation<br />
konnte sich Indien eine Reputation als erstklassiger<br />
Dienstleister im Bereich des „Outsourcings“<br />
verschaffen, der auch zukünftig die treibende<br />
Kraft sein wird.<br />
Teilnahme am indischen Aufschwung<br />
Die <strong>RWB</strong> investierte seit dem Jahr 2007 mit ihrem Dachfonds<br />
India I rund 64 Mio. US-Dollar in den Subkontinent<br />
und beteiligt sich bereits an 9 Zielfonds mit 62 indischen Portfoliounternehmen.<br />
Bei den vorgenommenen Investitionen wurde<br />
ein besonderer Fokus auf die drei renditestärksten Branchen, den<br />
Dienstleistungssektor, den Gesundheitssektor und den Konsumgüterbereich,<br />
gelegt. Diese starke Diversifikation stellt eine bestmögliche<br />
Teilhabe an der indischen Wachstumsgeschichte sicher.<br />
Bei der Auswahl geeigneter Zielfonds arbeitet die <strong>RWB</strong> auch<br />
hier eng mit ihrem Berater Capvent zusammen, der mit Büros<br />
in Bengaluru und Goa vertreten ist. Dieser direkte Zugang zum<br />
Markt ist bei der Auswahl der Zielfonds von großem Vorteil.<br />
Nur so ist es der <strong>RWB</strong> gelungen, Anteile an begehrten Fonds<br />
wie Nexus, Peepul II, Tano, Gaja und Ascent III zu zeichnen, die<br />
überdurchschnittliche Renditen in Aussicht stellen.<br />
Die Informationsfilme finden Sie bei unter<br />
den Stichworten „<strong>RWB</strong> China“ und „<strong>RWB</strong> India“.<br />
9
10<br />
Aktuelle News aus<br />
China und Indien:<br />
Erfolgreicher Börsengang des chinesischen Unternehmens Ming Yang<br />
lässt hohe Rückflüsse erwarten<br />
Unglaublich, aber wahr, ist die Erfolgsstory von Windturbinenhersteller Ming Yang, in den Tripod<br />
2008 zwei Jahre nach Unternehmensgründung investierte. Bereits jetzt ist China einer der größten<br />
Produzenten von Windenergie weltweit. Entsprechend überwältigend sind die Wachstumsraten<br />
von Ming Yang: 2008 produzierte das Unternehmen gerade einmal 70 Windturbinen, 2009 waren<br />
es schon annähernd 400. Über 340 Mio. US-Dollar Umsatz erzielte das chinesische Unternehmen<br />
im ersten Halbjahr 2010. Dieser Erfolg überzeugte auch die institutionellen Investoren, die beim<br />
Börsengang an der New Yorker Stock Exchange Anfang Oktober 14 US-Dollar pro Aktie zahlten<br />
und das Unternehmen mit frischem Kapital von 350 Mio. US-Dollar versorgten.<br />
Investition in Luxus-Konditor<br />
Legend Capital, der Investment-Arm der Lenovo Gruppe, investiert 10 Mio. RMB, das sind umgerechnet<br />
1,1 Mio. Euro, in den chinesischen Luxus-Konditor 21Cake. Das Unternehmen, eine<br />
der beliebtesten Konditoreien Chinas, wurde 2004 gegründet und verfügt derzeit über mehr als<br />
200 Mitarbeiter in Peking und Shanghai. Das Unternehmen produziert und vertreibt exquisite<br />
Törtchen zu einem Stückpreis von umgerechnet 18 Euro an Kunden, die ihre Bestellung telefonisch<br />
oder im Web aufgeben. Der Luxus-Konditor zeichnet sich durch die Verwendung von<br />
qualitativ hochwertigen Zutaten aus, wie z.B. belgischer Schokolade. Mit dieser Geschäftsidee<br />
konnte das Unternehmen in der Vergangenheit bereits einige branchenbekannte Auszeichnungen<br />
und Preise gewinnen.<br />
Top-Exits in Indien<br />
Anhand der zwei erfolgreichen Unternehmensverkäufe lässt sich beispielhaft die rasante indische<br />
Entwicklung in den Bereichen Infrastruktur und Konsumgüter nachvollziehen:<br />
Der Unternehmenswert des Kabelherstellers Ravin wuchs seit der Investition von Tano im Jahr<br />
2006 fast um das Dreifache, so dass im Januar 2010 schließlich der italienische Hightech-Kabelspezialist<br />
Prysmian, ein Branchengigant mit über 5 Mrd. Euro Umsatz und 12.000 Mitarbeitern,<br />
den indischen Mitbewerber erwarb. Dieser hatte sich mittlerweile eine ausgezeichnete Marktposition<br />
in Indien und im mittleren Osten erarbeitet, die ihn für Übernahmen äußerst attraktiv<br />
machte. Mit diesem Verkauf erzielte Tano eine Rendite von 18 %.<br />
Ein weiteres Portfoliounternehmen von Tano, der Pharmahersteller Shilpa, wurde nach vier Jahren<br />
Haltedauer ebenfalls veräußert. Dank der rasant steigenden Gewinne des Unternehmens und<br />
der daraus resultierenden hohen Bewertung wurde das eingesetzte Kapital um den Faktor 4,5<br />
vervielfacht.<br />
Zwei weitere Zielunternehmen von Tano haben bereits in Vorbereitung auf einen Börsengang ihre<br />
Wertpapier-Emissionsprospekte veröffentlicht.
Die aktuellen <strong>RWB</strong> Beteiligungsangebote<br />
zu diesen starken Nationen im Überblick:<br />
Emittentin <strong>RWB</strong> Special Market GmbH & Co. China III KG<br />
Keltenring 5, 82041 Oberhaching<br />
Art der Beteiligung<br />
durch den Anleger<br />
Investitionsweise Private Equity Dachfonds<br />
über eine Treuhandgesellschaft mittelbar als Kommanditist<br />
Investitionsgegenstände Private Equity Zielfonds mit Investitionsschwerpunkt<br />
in China<br />
Private Equity at Work – <strong>RWB</strong> Inhouse<br />
<strong>RWB</strong> Special Market GmbH & Co. India III KG<br />
Keltenring 5, 82041 Oberhaching<br />
Private Equity Zielfonds mit Investitionsschwerpunkt<br />
in Indien<br />
Anlageverfahren Je nach Entwicklung des chinesischen bzw. indischen Private Equity Marktes Thesaurierung und<br />
Reinvestition der Rückflüsse aus den Zielfonds oder Ausschüttung von Rückflüssen an Anleger<br />
Platzierungszeitraum 23. November 2009 bis 30. April 2011<br />
Durch Erklärung der Geschäftsführung ist<br />
eine Verlängerung um maximal zwölf Monate<br />
bzw. eine vorzeitige Schließung nach pflichtgemäßem<br />
Ermessen möglich.<br />
Laufzeit Auflösung mit Ablauf des 31.12.2016<br />
(= Liquidationsbeginn)<br />
Einmaleinlage<br />
Mindestzeichnungssumme<br />
(Erwerbspreis)<br />
Agio<br />
Rateneinlage<br />
Mindestzeichnungssumme<br />
Einzahldauer<br />
Agio<br />
Einzahlungszeitpunkt der<br />
Einmaleinlage sowie der ersten Rate<br />
€ 5.000<br />
5 %, mit Einmaleinlage fällig<br />
nur in Verbindung mit Einmaleinlage<br />
€ 6.000 (monatliche Rate € 100), Erwerbspreis<br />
insgesamt regelmäßig damit € 11.000<br />
60 Monate<br />
6 %, verteilt über gesamte Einzahldauer<br />
durch Angabe im Zeichnungsschein frei wählbar,<br />
max. drei Monate nach Zeichnung<br />
1. November 2009 bis 30. April 2011<br />
Durch Erklärung der Geschäftsführung ist<br />
eine Verlängerung um maximal zwölf Monate<br />
bzw. eine vorzeitige Schließung nach pflichtgemäßem<br />
Ermessen möglich.<br />
€ 10.000<br />
bei gleichzeitiger Zeichnung von Einmaleinlagen<br />
an anderen <strong>RWB</strong> Private Capital Fonds<br />
mindestens € 5.000,<br />
wenn Gesamtzeichnungssumme sämtlicher<br />
zugleich gezeichneter Einmaleinlagen € 10.000<br />
(zzgl. Agio)<br />
5 %, mit Einmaleinlage fällig<br />
nur in Verbindung mit Einmaleinlage<br />
€ 6.000 (monatliche Rate € 100), Erwerbspreis<br />
insgesamt regelmäßig damit € 16.000<br />
60 Monate<br />
6 %, verteilt über gesamte Einzahldauer<br />
Entnahmen/Ausschüttungen Während der Laufzeit sind Ausschüttungen nach Ermessen der Geschäftsführung je nach Entwicklung<br />
des chinesischen bzw. indischen Private Equity Marktes möglich. Nach Auflösung werden Rückflüsse<br />
vorbehaltlich weiterer Verpflichtungen der Gesellschaft bis zum Liquidationsende stets an die Anleger<br />
ausgezahlt.<br />
Hurdle Rate Das Portfolio-Management erhält nur dann eine erfolgsabhängige Vergütung, wenn die Gesellschaft einen<br />
Gewinn von insgesamt mindestens 10 % p. a. erwirtschaftet und bereits an die Anleger ausgeschüttet hat.<br />
Keine Nachschusspflicht Eine Nachschusspflicht – also eine Zahlungsverpflichtung gegenüber der Gesellschaft über die<br />
Zeichnungssumme nebst Agio hinaus – besteht nicht.<br />
Anlegerrechte Die Anleger (Treugeber) werden wirtschaftlich so gestellt, als seien sie unmittelbare Kommanditisten<br />
der Gesellschaft. Ihnen stehen danach folgende Rechte zu: Stimmrechte, Kontroll- und Widerspruchsrechte,<br />
Informationsrechte, Teilhaberechte am Gesellschaftsvermögen, Gewinn und Verlust<br />
sowie Liquidationserlös.<br />
Steuerliche Behandlung beim Anleger Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§ 15 EStG)<br />
11
12<br />
Portfolio-Live<br />
oder wie erschließe ich mir als Anleger die<br />
Welt der Private Capital Fonds<br />
Für mangelnde Produkttransparenz<br />
müssen viele Anbieter<br />
von Kapitalanlagen viel Kritik<br />
einstecken. Neben durchaus<br />
wichtigen und aussagekräftigen<br />
Performance-Kennziffern fehlen<br />
häufig verständliche Detailinformationen,<br />
die dem Privatanleger<br />
eine konkrete Vorstellung liefern,<br />
wohin sein Kapital fließt und<br />
wo die Renditen erwirtschaftet<br />
werden.<br />
Die <strong>RWB</strong> ist bereits seit Jahren bestrebt, die komplexe Anlageklasse Private Equity<br />
zu erklären. Neben umfangreichen Printmedien, zahlreichen Filmen und einem<br />
Gesellschafts-Spiel hat sie nun eine Informationsplattform entwickelt, die Private<br />
Equity Interessierten in kompakter Form die beeindruckende Anzahl und Vielfalt der<br />
im <strong>RWB</strong> Portfolio befindlichen Zielunternehmen vor Augen führt.<br />
Aber worum geht es dabei konkret? Der Anleger zeichnet eine Beteiligung an einem bestimmten<br />
Angebot der <strong>RWB</strong>, den Private Capital Fonds. Diese sog. Dachfonds fungieren<br />
als Kapitalsammelstellen und ermöglichen dem Emissionshaus <strong>RWB</strong>, Millionen-<br />
Beiträge in einem strengen Auswahl-Prozess unterliegende Zielfonds zu investieren.<br />
Diese Fonds leiten das Kapital nur an die Unternehmen weiter, die nach sorgfältiger<br />
und detaillierter Prüfung nachhaltigen Erfolg am Markt versprechen. In diesen Firmen<br />
arbeitet das Geld in der Regel über einen mehrjährigen Zeitraum bis es an die Börse<br />
gebracht oder später mit Gewinn verkauft wird. Die Folge: Der Wert der Beteiligung<br />
des Privatanlegers steigt.<br />
Nur wer also die Anzahl und Branchenvielfalt dieser Unternehmen kennt, erhält eine<br />
Vorstellung sowohl von der Streuungsbreite und damit der Anlagesicherheit als auch<br />
dem Erfolgspotenzial der <strong>RWB</strong> Beteiligungen.
Von den aktuell rund 1.300 Zielunternehmen, die<br />
sich in den Portfolien der <strong>RWB</strong> Dachfonds befinden,<br />
sind gegenwärtig rund 300 Unternehmen auf der Informationsplattform<br />
„Portfolio-Live“ eingestellt – weitere<br />
folgen!<br />
Jedes Unternehmen präsentiert sich mit einer Kurzbeschreibung<br />
und drei prägnanten Highlights – ergänzt<br />
durch zwei Bilder und die zugehörige Website,<br />
auf der Detailinformationen erhältlich sind. Ergänzt<br />
werden die Angaben durch die Spezifikation des jeweiligen<br />
<strong>RWB</strong> Dachfonds, den Zielfonds und die<br />
Branchenzuordnung.<br />
Wenn Sie nun Interesse haben und sich einen Einblick<br />
verschaffen wollen, verfahren Sie wie folgt:<br />
1.) Wählen Sie sich ins Internet ein und geben die<br />
Adresse www.rwb-ag.de ein.<br />
2.) Klicken Sie auf die Schaltfläche „Portfolio-Live“.<br />
3.) Sie befinden sich auf der Einstiegsseite; klicken<br />
Sie auf eine beliebige Stelle und Sie erreichen die<br />
Ausgangsseite.<br />
4.) Über die verschiedenen Filter, also Suchkriterien,<br />
gelangen Sie zu unterschiedlichen Ergebnissen.<br />
In der rechten Spalte finden Sie dazu zwei Beispiele.<br />
Entsprechend Ihrer Auswahl werden die jeweiligen<br />
Logos der Zielunternehmen angezeigt. Durch Anklicken<br />
der Logos öffnet sich ein Fenster mit den entsprechenden<br />
Informationen.<br />
Beispiel 1<br />
Private Equity at Work – <strong>RWB</strong> Inhouse<br />
Sie interessieren sich besonders für die Automobilbranche<br />
und möchten einen Überblick über alle Zielunternehmen<br />
aus dieser Branche, die sich im Portfolio des<br />
<strong>RWB</strong> Global Market Fonds • International III befinden,<br />
erhalten?<br />
Wählen Sie in diesem Fall beim Filter „Beispielauswahl“<br />
die Option „Automobil“ aus, beim Filter „Fondstypen“<br />
die Option „<strong>RWB</strong> GMF“ sowie beim Filter „Fonds“ die<br />
Option „Int. III“.<br />
Beispiel 2<br />
Sie möchten einen Überblick über alle Zielunternehmen,<br />
die sich im Portfolio des <strong>RWB</strong> Special Market Fonds •<br />
China I befinden, erhalten?<br />
Wählen Sie beim Filter „Beispielauswahl“ die Option<br />
„Alle Branchen“ aus, beim Filter „Fondstypen“ die Option<br />
„<strong>RWB</strong> SMF“ und beim Filter „Fonds“ die Option<br />
„China I“!<br />
Haben Sie Fragen oder auch Anregungen zu<br />
Portfolio-Live, schreiben Sie uns an:<br />
info@rwb-ag.de<br />
13
14<br />
PRIVATE<br />
CAPITAL<br />
MAN<strong>AG</strong>ER<br />
Der Film zum Spiel<br />
Haben Sie schon vom strategischen Gesellschaftsspiel der <strong>RWB</strong> gehört, dem<br />
„<strong>RWB</strong> Private Capital Manager”? Und haben Sie schon daran gedacht, Ihr Talent<br />
als Fondsmanager unter Beweis zu stellen und sich dem Wettbewerb mit Ihren<br />
Mitspielern zu stellen? Sie hatten bisher noch keine Zeit und Muße, einfach<br />
loszulegen? Diesen Schritt erleichtern wir Ihnen jetzt!<br />
Vielleicht erinnern Sie sich noch an die letzte Ausgabe<br />
unseres Kundenmagazins, in dem wir Ihnen das neue<br />
Brettspiel der <strong>RWB</strong> erstmalig vorgestellt haben. Mit einer<br />
Kombination aus Spannung und Spaß, aber auch strategischem<br />
Vorgehen wurde das Spiel konzipiert, um die Gesetze<br />
der Private Equity Branche sowie die Funktionsweise<br />
eines Dachfonds leicht verständlich und einleuchtend zu<br />
vermitteln.<br />
Doch wer kennt das nicht: Die größte Hürde bei einem<br />
Spiel dieser Art besteht in den ersten Schritten. Wie lauten<br />
die Spielregeln? Muss ich etwas vorbereiten? Wie baue ich
das Spielbrett und das Zubehör auf? Am liebsten würde<br />
jeder sofort losspielen. Aber gerade bei einem Strategiespiel<br />
wie diesem ist eine ordentliche Anleitung unerlässlich.<br />
Diese machen wir Ihnen jetzt ganz einfach – und zwar mit<br />
unserem Film zum Spiel!<br />
Dieser zwölfminütige Film stellt die Regeln auf unterhaltsame<br />
Weise dar, macht deutlich worum es geht – und das<br />
alles anhand echter Spielsituationen, die von einem sympathischen<br />
Schauspielerteam bühnenreif inszeniert werden.<br />
Sie können die DVD, die jedem Spiel beiliegt, starten, sich<br />
zurücklehnen und auf amüsante Art und Weise das Spiel<br />
von Grund auf kennenlernen. Danach legen Sie und Ihre<br />
Mitspieler einfach los!<br />
Fast jeder Spielzug wird kurz dargestellt und erläutert,<br />
wobei auch die strategischen Hintergedanken nicht zu<br />
Private Equity at Work – <strong>RWB</strong> Inhouse<br />
kurz kommen. Daneben finden sich natürlich auch Erklärungen<br />
zu den Bestandteilen des Spiels, wie z.B. den Spielkarten.<br />
Ausreden gibt es jetzt also keine mehr – bestellen<br />
Sie das Spiel und los geht‘s!<br />
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Spielen!<br />
Details zum Spiel inkl. einer Bestellmöglichkeit<br />
finden Sie unter:<br />
www.rwb-privatecapitalmanager.de<br />
Den Film zum Spiel finden Sie auch<br />
bei . Stichwort:<br />
„<strong>RWB</strong> Private Capital Manager“<br />
15
16<br />
Ein Tag im Leben<br />
eines<br />
<strong>RWB</strong> Analysten<br />
Die Tätigkeit eines Private Equity Analysten<br />
ist vielseitig und anspruchsvoll. Sicherheit im<br />
Umgang mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen,<br />
Fremdsprachenkenntnisse und eine ausgeprägte Organisationsfähigkeit<br />
sind unverzichtbar. Nur wer diese Fertigkeiten<br />
auch mit der notwenigen Leidenschaft verbindet, ist ein starker<br />
und erfolgreicher Akteur.<br />
8:30 Uhr<br />
Ankunft im Büro: Ein kurzer aber herzlicher Guten-Morgen-<br />
Gruß wird den in nächster Nähe sitzenden Kollegen zugerufen;<br />
gedanklich bin ich aber bereits bei der Strukturierung des<br />
Arbeitstages. Die Telefonkonferenz mit einem für uns interessanten,<br />
schwedischen Buy-Out Fonds aus Stockholm, Legentis,<br />
steht in einer halben Stunde an. Ich nutze die Zeit und werfe<br />
nochmal einen Blick auf den Quartalsbericht des Fonds, die<br />
Portfolioübersicht und die Bewertung der Unternehmen – eine<br />
gute Vorbereitung ist unerlässlich!<br />
9:00 Uhr<br />
Beginn der Telefonkonferenz: Einmal im Quartal führen wir zusammen<br />
mit den Analysten unseres schweizerischen Beraters Capvent<br />
sehr zeitintensive Telefonkonferenzen mit den Zielfonds durch,<br />
um ein Update über die Entwicklungen im Unternehmensportfolio<br />
zu erhalten. Es geht dabei einerseits um die zahlenlastigen<br />
Fakten, wie z.B. die Umsatz- und EBITDA-Entwicklung, und<br />
andererseits um personelle Veränderungen oder neue strategische<br />
Unternehmensentscheidungen.<br />
Die Nähe zum Zielfonds und den<br />
Zielunternehmen ist wichtig, denn nur so<br />
können wir uns ein genaues Bild von der Qualität<br />
des Zielfonds-Managements machen.<br />
11:00 Uhr<br />
Anruf eines Placement Agents: Er stellt einige Fonds im US-<br />
Venture Bereich vor, für die er Investoren sucht. Es sind zwei<br />
Fonds dabei, die unserem Allokationskonzept entsprechen. Die<br />
Unterlagen gehen uns zur weiteren Prüfung in Kürze zu. Am<br />
Tag rufen ca. zwei bis vier solcher Vermittler an, die unsere<br />
Kontaktdaten in einer der einschlägigen Datenbanken für die<br />
Private Equity Branche gefunden haben. Neben der Akquirierung<br />
von Investoren sind sie für das Auffinden von Käufern<br />
zuständig, wenn eine Fondsgesellschaft ihre Fondsanteile veräußern<br />
möchte.
Private Equity at Work – <strong>RWB</strong> Inhouse<br />
12:00 Uhr<br />
Mittagessen in der Münchner Innenstadt: Ein ausgereiftes<br />
Netzwerk ist von entscheidendem Vorteil in der PE-Branche<br />
und will gepflegt werden. Ich treffe mich mit einem<br />
Juristen einer internationalen Anwaltskanzlei, den ich<br />
vor zwei Wochen auf einer Konferenz kennengelernt<br />
habe. Er ist Experte für den arabischen Private Equity<br />
Markt. Das Lokalisieren von zukünftigen Marktchancen<br />
ist von entscheidender Bedeutung für ein<br />
Emissionshaus.<br />
17<br />
14:00 Uhr<br />
Due Diligence Meeting im Konferenzraum<br />
der <strong>RWB</strong>: Das Meeting findet regelmäßig im<br />
Kreise der Senior Analysten und Vorstände<br />
statt. Es werden die Fonds besprochen, die<br />
sich aktuell im Screening Stadium befinden.<br />
Wurden die Fonds in einem ersten<br />
Schritt, der Synopse, hinsichtlich ihrer<br />
Strategie für interessant und passend erachtet<br />
und hat die bisherige Leistung des<br />
Management-Teams überzeugt, wird<br />
für diesen Fonds ein Screening Report<br />
erstellt. Hier werden u.a. die Strategie,<br />
die Erfolgshistorie und die Vertragsbedingungen<br />
genauer analysiert.<br />
16:30 Uhr<br />
Begrüßung der zwei Gründer des indischen<br />
Fonds Eagle Capital in Oberhaching:<br />
<strong>RWB</strong> Vorstand Horst Güdel hat<br />
ihre Bekanntschaft auf der SuperReturn<br />
Konferenz in Genf gemacht. Die Inder sind<br />
vor Ort, da sich ihr erster Fonds gerade im<br />
Fundraising befindet. Herr Güdel liefert einen<br />
kurzen Überblick über die <strong>RWB</strong> und die<br />
aktuellen Investitionstätigkeiten, speziell in den<br />
Emerging Markets wie China und Indien. Die<br />
Gesellschaftsgründer planen einen Venture Capital<br />
Fonds für junge Technologie-Unternehmen aufzulegen.<br />
Nachdem sie ihre Investitionsstrategie erläutert haben,<br />
werden weitere Grundsatzfragen geklärt – Ergebnis positiv.<br />
Die Grundlage für die weitere Analyse, also die Due Diligence,<br />
ist damit gelegt.<br />
18:00 Uhr<br />
Terminkoordinierung für die weiteren Schritte bei der Fondsanalyse: Die Gesprächsnotizen<br />
werden zusammengetragen und ein hausinterner Besprechungstermin anberaumt. Unser Partner Capvent wird in Kenntnis gesetzt,<br />
um ein weiteres Treffen in Zürich zu planen. Eine in Kürze stattfindende Telefonkonferenz wird ebenfalls im großen Kreis geplant.<br />
20:00 Uhr<br />
Fahrt zum Flughafen München mit dem Ziel „London“: Morgen habe ich 8:30 Uhr den ersten Termin. Einer unserer Zielfonds,<br />
Cinven, veranstaltet seine jährliche Investorenkonferenz, um einen Überblick über die aktuellen Portfolioentwicklungen und neue<br />
Investitionen zu geben. Dabei berichten die verantwortlichen Manager über die wirtschaftliche Leistung der Unternehmen. Üblicherweise<br />
sind auch einige Geschäftsführer der Unternehmen geladen, so dass ich wichtige Infos aus erster Hand beziehe.<br />
Ein arbeitsreicher und zufriedenstellender Arbeitstag geht zu Ende und der nächste folgt bestimmt.
18<br />
im Interview mit <strong>RWB</strong> Vorstand Horst Güdel<br />
Argos Soditic ist eine unabhängige europäische Investmentgesellschaft<br />
mit Vertretungen in Paris, Genf und Mailand. Als etablierter und erfahrener<br />
Marktakteur steht die Gesellschaft Managern seit über 20 Jahren<br />
bei der Übernahme (MBO/MBI) mittelgroßer Unternehmen (20 bis<br />
400 Mio. Euro Umsatz) zur Seite. Argos Soditic ist Mitglied der EVCA<br />
und der nationalen Verbände in Frankreich (AFIC), Italien (AIFI) und<br />
der Schweiz (SECA).
Am 7. Juli 2010 war Guy Semmens, einer der sieben Partner von<br />
Argos Soditic, zu Gast bei der <strong>RWB</strong> und stellte sich u.a. einem Interview<br />
mit Horst Güdel.<br />
Welche Bedeutung hat die Anlageklasse Private Equity in<br />
nationaler Hinsicht – also ganz konkret: Was leistet diese<br />
Anlageklasse für die europäische Volkswirtschaft?<br />
Guy Semmens: Es ist schon sehr mutig, voraussagen zu wollen,<br />
wohin sich die europäische Wirtschaft in den nächsten vier bis<br />
fünf Jahren bewegt; denn das ist der Zeitraum, auf den sich naturgemäß<br />
unsere Tätigkeit bezieht. Ich behaupte aber, dass wir<br />
bei einer fünfjährigen Investition in Aktien oder Anleihen über<br />
das Ergebnis sehr enttäuscht wären.<br />
Auf der anderen Seite müssen wir uns die Frage stellen, was Private<br />
Equity bewirkt und in welcher Weise es die Entwicklung<br />
des Bruttoinlandsprodukts beeinflusst. Wir werden zukünftig<br />
einen anderen Weg als in den letzten zehn Jahren beschreiten<br />
müssen, als wir noch von der prosperierenden Wirtschaft profitiert<br />
und Fremdkapital für das Hebeln der Renditen genutzt<br />
haben. Wir müssen an den Ursprung zurückkehren und das individuelle<br />
Unternehmen in den Fokus unserer Analyse stellen<br />
– also unterbewertete, unterfinanzierte und schlecht geführte<br />
Unternehmen umstrukturieren. Wir werden versuchen, mit Hilfe<br />
der Unternehmer eine Wertsteigerung zu erzielen. Ich halte<br />
es für unrealistisch, dass die volkswirtschaftliche Entwicklung<br />
Private Equity at Work – Zielfonds im Porträt<br />
19<br />
der Wachstumstreiber in den nächsten Jahren ist. Ich bin davon<br />
überzeugt, dass Private Equity auch in Zukunft außergewöhnliche<br />
Renditen erzielen wird, ab nur dann, wenn wir uns selbst<br />
disziplinieren und auf den alten Weg zurückkehren.<br />
Was ist in diesem Zusammenhang der Beitrag von Argos Soditic<br />
– wie sieht die Philosophie Ihres Unternehmens aus?<br />
Guy Semmens: Wir haben einen etwas anderen Ansatz für<br />
den Private Equity Markt gewählt als ein traditioneller Buyout-<br />
Fonds, der nach Unternehmen Ausschau hält, die solide und<br />
hoch profitabel sind. Sie nutzen Fremdkapital und operatives<br />
Know-how, um Gewinne zu generieren. Das funktioniert aber<br />
nur in wirtschaftlich erfolgreichen Zeiten.<br />
Wir beschreiten einen anderen Weg und suchen nach Unternehmen,<br />
die keine gute Performance haben. In diesen Unternehmen<br />
können wir innerhalb von drei bis fünf Jahren den Geschäftswert<br />
steigern und eine solide Basis schaffen. Danach gilt es, einen<br />
Käufer zu finden, der einen Preis zahlt, der sich erheblich von<br />
dem unterscheidet, den wir gezahlt haben.<br />
Das funktioniert in Hoch-Zeiten und noch<br />
besser in Zeiten einer Rezession.
20<br />
Und das haben Sie<br />
in der Vergangenheit<br />
bewiesen. Wir<br />
haben großartige<br />
Renditen von Ihrem<br />
Fonds erhalten.<br />
Und jeder weiß, dass wir in keinem<br />
einfachen, sondern sehr anspruchsvollen<br />
Umfeld agieren. Wo sehen Sie<br />
aktuell die größten Chancen in Ihrem<br />
Marktumfeld?<br />
Guy Semmens: Es gibt natürlich Branchen,<br />
die wir meiden. Die Luftfahrtindustrie<br />
sowie die Automobilzuliefererbranche<br />
bereiten uns Sorgen. Auf der anderen Seite<br />
entstehen eine Vielzahl neuer Möglichkeiten,<br />
wie z.B. im Technologie-Bereich<br />
und Gesundheitssektor, der uns bspw.<br />
während der Rezession die höchsten Renditen<br />
einbrachte. Ergänzend erschließen<br />
wir Geschäftszweige, die vor 10 oder 20<br />
Jahren noch gar nicht existent waren und<br />
jetzt großes Wachstumspotenzial besitzen.<br />
Sie sehen also: Der Markt ändert sich<br />
ständig, das hat er immer getan.<br />
Ein Beispiel dafür aus dem letzten<br />
Jahr ist der Exit von Kägi. Vielleicht<br />
essen die Menschen mehr Süßes,<br />
wenn die Zeiten hart sind.<br />
Guy Semmens: Kägi ist ein tolles Produkt,<br />
es hat große Aufmerksamkeit erregt<br />
und hat einen großartigen Geschmack.<br />
Und es ist eine sehr starke Marke in der<br />
Schweiz und Österreich. Die Menschen<br />
lieben Schokolade. Wir haben mit Kägi<br />
in weniger als zwei Jahren einen Multiple<br />
von 4,2 erzielt. Das Entscheidende war<br />
aber nicht, das Unternehmen umzustrukturieren,<br />
sondern es von den anderen Bereichen,<br />
mit denen es verbunden war, zu<br />
trennen. Diese waren weder strategisch<br />
geführt, noch hatten sie etwas mit der<br />
Marke zu tun. Wir waren in der Lage,<br />
Kägi in kürzester Zeit zu separieren und das Managementteam<br />
konnte sich voll und ganz auf das Kerngeschäft konzentrieren;<br />
sowohl in der Schweiz, Deutschland und Österreich als auch in<br />
China. Wir haben die Marke zwar nicht geschaffen, aber wir<br />
haben das Potenzial freigesetzt. Unsere Leistung wurde vor allem<br />
von denjenigen gewürdigt, denen die Marke am Herzen liegt,<br />
also den Geschäftsführern und Mitarbeitern und ich gehe davon<br />
aus, dass das auch nach dem Verkauf noch der Fall sein wird.<br />
In welcher Hinsicht unterstützen Sie die Unternehmen in<br />
Ihrem Portfolio bei der Geschäftsentwicklung?<br />
Guy Semmens: Wir sind nicht operativ tätig. Bevor auch nur<br />
ein Cent an das Unternehmen fließt, wissen wir ganz genau, was<br />
zu tun ist – sei es mit dem vorhandenen Management oder mit<br />
dem Team, das wir im Unternehmen neu platziert haben. Uns<br />
ist klar, was wir tun, wie wir es tun, wohin wir das Unternehmen<br />
führen, was die Kernkompetenz des Unternehmens sein soll und<br />
zu guter Letzt wie wir die vorhandenen Schwächen ausräumen.<br />
Darüber muss man sich im Klaren sein, bevor man in das Unternehmen<br />
investiert. Natürlich können sich die Marktgegebenheiten<br />
ändern, aber solange man eine klare Vorstellung hat<br />
und konsequent daran festhält, befindet man sich in einer guten<br />
Position. Durch diese grundlegenden Fragestellungen und ihre<br />
Antworten unterstützen wir das Management. Das ist oftmals<br />
eine sehr schwierige Aufgabe, denn neben der finanziellen und<br />
strategischen Unterstützung benötigen die teilweise oft allein<br />
agierenden Unternehmer auch eine emotionale Unterstützung.<br />
Natürlich bewegen wir uns im Finanzgeschäft, aber es geht vor<br />
allem auch um die Unternehmer, die man tagtäglich persönlich<br />
über einen Zeitraum von fünf Jahren begleitet. Diese Herausforderung<br />
ist damit auch eine sehr emotionale.<br />
Ich werde oft gefragt, warum die Renditen im Bereich Private<br />
Equity so viel höher sind als in anderen Anlageklassen.<br />
Ich antworte dann immer, das Private Equity Investoren<br />
ein Unternehmen mit der festen Absicht kaufen, es<br />
später wieder zu veräußern. Stimmen Sie dem zu?<br />
Guy Semmens: Ja, dem stimme ich zu. Das Schwierigste ist<br />
definitiv der Verkauf. Erstens muss man sich auf jedes einzelne<br />
Unternehmen fokussieren. Jeder Geschäftsbereich und jedes<br />
Managementteam sind wichtig. Der Fokus liegt ganz klar auf<br />
dem Geschäft, der Strategie und der Rendite. Das ist gerade für<br />
die Unternehmen extrem wichtig, die aus Konzernen ausgegliedert<br />
werden.
Zweitens profitieren wir aber auch von Marktineffizienzen und<br />
ggf. auch wirtschaftlichen Phasen. Wir suchen Unternehmen,<br />
die Probleme haben, erwerben sie zu einem günstigen Preis und<br />
stabilisieren sie wieder. Das bringt uns in eine vorteilhafte Position.<br />
Auf der anderen Seite müssen wir beim Verkauf darauf<br />
achten, dass eine angemessene und effiziente Abwicklung stattfindet.<br />
Denn nur so können wir den gewünschten Erfolg erzielen,<br />
wie bspw. bei Exits, die wir im Jahr 2007 getätigt haben.<br />
Jetzt ist die Lage etwas schwieriger, aber wir gehen davon aus,<br />
dass die Zeiten in 12 oder 24 Monaten andere sind und damit<br />
die Bewertungen der Unternehmen besser ausfallen und somit<br />
zu besseren Renditen führen.<br />
Das ist ein Versprechen für unsere Fondsinvestoren und<br />
wichtig für uns. Wie sehen Sie den zeitlichen Ablauf?<br />
Guy Semmens: Es ist schwierig zurückzuschauen. 2007 und<br />
2008 waren denkbar schlechte Zeiten für Private Equity. Es wird<br />
wahrscheinlich noch ein bis zwei Jahre dauern, diese Phase zu<br />
überwinden. Aber langsam zeigen sich auch wieder gute Gelegenheiten.<br />
Und ich bin sehr optimistisch, dass wir mit den<br />
Dingen, die wir in den nächsten zwei bis drei Jahren in Angriff<br />
nehmen, den Erfolg der früheren Jahre übertreffen werden.<br />
Sie erwähnten, dass Sie die Unternehmen nicht selber<br />
führen, sondern sich auf die Qualitäten der Manager verlassen.<br />
Was macht für Sie einen herausragenden Manager<br />
aus?<br />
Guy Semmens: Das Management ist das Wichtigste überhaupt.<br />
Mit der Zeit bekommt man ein Gespür für die Menschen, denen<br />
man Vertrauen schenkt, die Entscheidungen treffen, die in<br />
der Lage sind, konsequent zu handeln, die den Markt verstehen,<br />
das Vertrauen des gesamten Teams besitzen und die imstande<br />
sind, das auszuführen, was man von ihnen verlangt. Wir nutzen<br />
dafür bestimmte Mechanismen und Prämiensysteme, um sie zu<br />
motivieren.<br />
Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Die beste Rendite, die wir jemals<br />
erzielt haben, haben wir mit einem Unternehmen in der Schweiz<br />
erzielt. Das Management bestand aus sechs Personen und die<br />
ersten drei Jahre waren schwieriger, als wir erwartet hatten. Allerdings<br />
lag das an den damaligen Marktgegebenheiten. Das gesamte<br />
Management hielt sich aber strikt an unseren Sanierungsplan<br />
und nachdem sich der Markt wieder erholt hatte, war es das<br />
effizienteste und flexibelste Unternehmen weltweit. Wir haben<br />
2001 15 Mio. Euro investiert und 2007 270 Mio. Euro zurück<br />
erhalten.<br />
Disziplin und harte Arbeit sind also die Erfolgsfaktoren?<br />
Guy Semmens: Ja und dazu gibt es keine Alternativen. Aber<br />
das Verständnis um den Markt ist ebenso wichtig, denn mit umfangreichen<br />
fachlichen Kenntnissen kann man sein Unternehmen<br />
vorteilhaft am Markt positionieren.<br />
Immer, wenn ich nach zukünftigen Renditen gefragt werde,<br />
antworte ich, dass wir sicher sind, Renditen erzielen<br />
Private Equity at Work – Zielfonds im Porträt<br />
Guy Semmens trat 1996 bei Argos Soditic in Genf<br />
ein. Er ist hauptsächlich mit der Strukturierung von<br />
Transaktionen in der Schweiz und in Frankreich beschäftigt<br />
und leitete die Aufkäufe von Kermel (Herstellung<br />
und Vertrieb von Meta-Aramidfasern), Maillefer<br />
(Maschinenindustrie), Kägi (Lebensmittelindustrie)<br />
und Axyntis (Feinchemie).<br />
Guy Semmens war von 1991 bis 1996 in Großbritannien<br />
als Rechtsanwalt in der Kanzlei Clifford<br />
Chance im M&A Department tätig. Er war u.a. Mitglied<br />
des Ausschusses, der die Reporting- und Bewertungsregeln<br />
der EVCA (European Venture Capital<br />
Association) erstellte.<br />
Er verfügt über einen Diplomabschluss im Fachbereich<br />
Jura der Universität in Durham.<br />
zu können, die 4% über den durchschnittlichen<br />
Renditen der Börse der<br />
letzten 20 Jahre liegen. Stimmen Sie<br />
dieser Aussage zu?<br />
Guy Semmens: Für uns ist es wichtig,<br />
dass unsere Interessen mit denen der Investoren<br />
übereinstimmen. Wir wollen<br />
sicher gehen, dass wir immer einen Multiple<br />
von 2 oder 2,5 über einen Zeitraum<br />
von drei bis fünf Jahren erzielen. Das<br />
kann sich in einer 20%igen jährlichen<br />
Rendite niederschlagen und ich sehe keinen<br />
Grund, warum das nicht auch in den<br />
folgenden fünf oder sechs Jahren geschehen<br />
sollte. Ich der letzten Dekade haben<br />
wir Renditen von 30 bis 35% erreicht.<br />
Ich danke Ihnen für dieses interessante<br />
Gespräch!<br />
Fondsname: Euroknights V No. 3<br />
Fondsvolumen: 275 Mio. <br />
<strong>RWB</strong> Commitment: 10,4 Mio. <br />
Finanzierungsanlass: MidCap Buyout<br />
Investitionsraum: Westeuropa<br />
21
22<br />
eine deutsche Erfolgsgeschichte<br />
Heute kaum mehr vorstellbar, aber damals schon ein großer Erfolg: die beeindruckende<br />
Tagesproduktion der köstlichen Goldbären lag in den 20er Jahren<br />
bei einem Zentner, der von Hans Riegels Frau Gertrud pflichtbewusst mit dem<br />
Fahrrad an alle Kunden ausgeliefert wurde. Die Geschichte entwickelte sich gut,<br />
Haribo beschäftigte bald 400 Mitarbeiter und produzierte an jedem einzelnen<br />
Tag tonnenweise Süßwaren. Doch dann brach der Zweite Weltkrieg aus und ab<br />
sofort galt in Deutschland die Devise: Panzer statt Gummibärchen. Vor allem<br />
die Rohstoffknappheit zwang das Unternehmen zu schmerzhaften Einschnitten.<br />
1945 verstarb Hans Riegel schon früh in seinem 52. Lebensjahr. Beide Söhne<br />
waren in Kriegsgefangenschaft geraten. Gertrud Riegel führte die Geschäfte notgedrungen<br />
ohne ihren Mann weiter – aber glücklicherweise blieb sie nicht lang allein.<br />
Der Generationswechsel<br />
Ein Jahr später kehrten die Söhne Paul und Hans junior zurück und stiegen umgehend<br />
in das Unternehmen ein, das damals nur noch aus 30 Mitarbeitern bestand.<br />
Von da an ging es wieder bergauf. Die Brüder ergänzten sich perfekt: Paul, der Mann<br />
mit dem praktischen Geschick, kümmerte sich um Technik und Produktion. Wenn es<br />
die nötigen Maschinen nicht zu kaufen gab, entwickelte Paul sie selber, so z.B. auch<br />
die Lakritz-Schnecken-Maschine, die die Schnecken nun automatisch aufrollte.<br />
Der Visionär, phantasievolle Produktentwickler und mit starkem Unternehmertalent<br />
ausgestattete Hans kümmerte sich mit unvergleichlichem<br />
Elan um Werbung und Vertrieb.
Die mittlerweile 90jährige Firmenhistorie<br />
von Haribo – Deutschlands<br />
bekanntestem Süßwarenhersteller<br />
– fasziniert von ihren Anfängen<br />
bis heute. Besonders der Start war<br />
bemerkenswert, bestand doch das<br />
Startkapital von Hans Riegel sen.,<br />
der 1920 in einem Bonner Hinterhof<br />
die Firma Haribo gründete, einzig und allein aus einem Sack Zucker. Zwei Jahre<br />
später erfand Hans Riegel dann den „Tanzbären” aus Fruchtgummi – und<br />
begründete damit eine unglaubliche Erfolgsstory.<br />
Das florierende Unternehmen expandierte<br />
dank kluger Entscheidungen der beiden<br />
Geschäftsführer und beschäftigte 1950<br />
– nur fünf Jahre nach Kriegsende – schon<br />
rund 1.000 Mitarbeiter. Vorhandene Produktionsstätten<br />
wurden ausgeweitet und<br />
neue gebaut, Mitbewerber über nationale<br />
Grenzen hinaus erworben und integriert<br />
sowie neue Produkte für die nationalen<br />
Märkte entwickelt. Der Grundstein des<br />
großen Markenerfolgs blieb aber immer<br />
derselbe: die Qualität! Noch heute<br />
ist Haribo außerordentlich stolz auf die<br />
ausgezeichnete Produktqualität seiner<br />
Fruchtgummi-, Lakritz- und Schaumzuckerartikel<br />
und Hans Riegel jun., der bis<br />
heute die Unternehmensgeschicke leitet,<br />
ist überzeugt davon, dass seine Kunden<br />
– sowohl Kinder als auch Erwachsene –<br />
diesen Unterschied schmecken und deshalb<br />
den Produkten treu bleiben.<br />
Geheimnisse des Erfolgs<br />
Nicht nur tolle Produkte, sondern auch<br />
die einfallsreiche Werbung des Hauses<br />
Haribo wird heute für den Erfolg verantwortlich<br />
gemacht. Wer kennt nicht<br />
Deutschlands bekanntesten Werbespruch<br />
„HARIBO macht Kinder froh”, der 1962<br />
um den Zusatz „und Erwachsene ebenso”<br />
ergänzt wurde und von dem es etliche<br />
internationale Varianten gibt? Ein weiterer<br />
Rekord besteht in der langjährigen<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
populären Entertainer Thomas<br />
Gottschalk, der seit 1991 für<br />
die Goldbären wirbt.<br />
Unternehmergeist par<br />
excellence<br />
Viele wohldurchdachte unternehmerischeEntscheidungen<br />
haben aus dem<br />
mittelständischen Betrieb<br />
das gemacht haben, was er heute<br />
ist: Ein internationaler Konzern, der<br />
dennoch tief verwurzelt ist in einem Vorort<br />
von Bonn, der geschätzte zwei Milliarden<br />
Euro Umsatz pro Jahr erzielt und<br />
rund 6.000 Mitarbeiter in zahlreichen<br />
Ländern beschäftigt. Ans Aufhören denkt<br />
der heute 87jährige Hans Riegel nicht.<br />
Er entwickelt weiterhin neue Leckereien,<br />
kontrolliert das tägliche Geschäft und<br />
stellt sich den Herausforderungen des<br />
heutigen Marktes. „Die Arbeit ist mir das<br />
Wichtigste. Ohne sie würde ich krank”,<br />
hat er einmal gesagt. Die Arbeit, die aus<br />
einem Sack Zucker und einem Kupferkessel<br />
einen Weltkonzern machte und seit 90<br />
Jahren Kinder ebenso wie Erwachsene mit<br />
süßen Qualitätsprodukten froh macht.<br />
Private Equity at Work – Private Equity History<br />
23
auch Wimpern wollen<br />
hoch hinaus<br />
Liebe Frauen, kennen Sie das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn Sie in<br />
der Drogerie vor den Kosmetikregalen stehen und nicht wissen, für<br />
welchen Mascara Sie sich entscheiden sollen? Die Auswahl der Farbe<br />
und die Konsistenz der Tusche sind unkritisch. Schwierig wird’s bei<br />
der Auswahl der Bürstenform.<br />
In einem durchschnittlichen Kosmetikregal findet man Mascara-Produkte mit rund<br />
12 verschiedenen Bürsten. Da gibt es die dicken runden, die gedrehten, die geschwungenen,<br />
die Silikonbürsten, die Kunststoff- oder Kammbürsten und viele mehr.<br />
Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, woher diese Vielfalt stammt? Nein,<br />
nicht etwa von den Produzenten der bekannten Marken wie Nivea, Jade oder Ellen<br />
Betrix, sondern von einem deutschen Unternehmen mit Namen GEKA aus dem beschaulichen<br />
Bechhofen-Waizendorf in Mittelfranken.<br />
Einen Nischenmarkt erfolgreich erschließen<br />
Das vor über 80 Jahren gegründete Unternehmen begann mit der Herstellung von Pinseln.<br />
Heute ist GEKA in der Kosmetikindustrie einer der weltweit führenden Hersteller<br />
von Bürsten und sog. Applikatoren sowie von kompletten Verpackungssystemen. Fast<br />
700 Mitarbeiter produzieren in den vier internationalen Fertigungs- und Vertriebsniederlassungen<br />
Nagellack- und Puderpinsel, Eyeliner, Mascarabürsten und Applikatoren<br />
für Flüssiglidschatten. Die Tochtergesellschaft Victoria Cosmetics erweitert das Angebotsspektrum<br />
mit Puderquasten, Schwämmen und Werbeartikeln für einheimische<br />
sowie internationale Kosmetikhäuser und Drogerieketten und trägt damit rund 10%<br />
zur Gesamtleistung der GEKA Gruppe bei.<br />
Erfolgsgarantie für weltbekannte Kunden<br />
Dem Unternehmen ist es mit seinen individuellen und hochwertigen Produkten gelungen,<br />
die Marktführer der Kosmetikindustrie als Kunden zu gewinnen. Procter &<br />
Gamble, Estée Lauder, Chanel, Avon, Esprit und Yves Rocher zählen zu den Top 20 der
Welt. Um diese anspruchsvollen Kunden kontinuierlich mit einzigartigen<br />
Neuentwicklungen zu bedienen, verfügt GEKA mittlerweile<br />
über Produktionsstätten in Deutschland, Großbritannien<br />
und den USA. Über 30 Patente meldet das Unternehmen<br />
pro Jahr an und stellt damit den Marktvorsprung gegenüber den<br />
Mitbewerbern sicher.<br />
Werbung ist unverzichtbar<br />
Als glaubwürdige Botschafterin für die hohe Qualität der Produkte<br />
konnte das Unternehmen Michele Burke gewinnen – eine<br />
hochkarätige Make-up-Aktrice mit zwei Oscars und zahlreichen<br />
Oscar-Nominierungen. Filmstars wie Jennifer Lopez, Penélope<br />
Cruz oder Cameron Diaz vertrauen auf ihr Können. Michele<br />
Burke teilt ihr wertvolles Praxis-Wissen schon seit mehreren<br />
Jahren mit GEKA. Sie entwickelt eigene Applikatoren, die ausschließlich<br />
von dem Unternehmen produziert und exklusiv vertrieben<br />
werden.<br />
Eine auffallende Verpackung überzeugt auf den<br />
ersten Blick<br />
Neben dem Produkt ist die Verpackung ein weiterer Schlüsselfaktor<br />
für den erfolgreichen Verkauf der Produkte. Für diesen Bereich<br />
bietet GEKA ebenso innovative und individuelle Lösungen.<br />
Private Equity at Work – Private Equity in Deutschland<br />
Mit dem Erwerb einer Siebdruckanlage ist es dem Unternehmen<br />
nun möglich, eine Oberflächenveredelung mit formvollendeten<br />
Reliefs und außergewöhnlichen Farbeffekten zu kreieren. Der<br />
Ausbau des Leistungsportfolios erfordert daher konsequente Investitionen<br />
– nicht nur in die Produkte und den Maschinenpark,<br />
sondern auch in das Know-how der Mitarbeiter.<br />
Fondsname: Halder<br />
Fondsvolumen: 155 Mio. <br />
<strong>RWB</strong> Commitment: 7 Mio. <br />
Finanzierungsanlass: MidCap Buyout<br />
Investitionsraum: Westeuropa<br />
Portfoliounternehmen der <strong>RWB</strong> seit: 2007<br />
25
26<br />
Der Klick zum<br />
Welche Frau kennt nicht diese Namen: Roberto Cavalli, Calvin Klein, Ralph Lauren, Yves Saint Laurent<br />
u.v.m. Mode besitzt eine unglaubliche Macht. Sie ist längst zu einer existenziellen Fragestellung in unserem<br />
Leben geworden. Ob in der Geschäftswelt oder auch bei privaten Anlässen wird der Anspruch an gutes<br />
Aussehen immer höher, denn Mode ist ein entscheidender Informationsträger der Selbstdarstellung.<br />
Gerade in der heutigen Zeit ist es nahezu unmöglich, durch die Innenstadt zu flanieren<br />
ohne mit zahlreichen Werbeplakaten oder Bannern der Modebranche konfrontiert<br />
zu werden. Zeitschriften, Fernsehen und Internet informieren uns zu jeder Zeit über<br />
aktuelle Trends, hippe Designer und Modeneuheiten aus Paris und Mailand.<br />
Innerhalb der Modebranche besitzt vor allem das Luxussegment<br />
eine enorme Anziehungskraft. Serien wie „Sex and the City” sorgen<br />
zudem für eine erhöhte Nachfrage nach bekannten Designergrößen<br />
wie Marc Jacobs und Manolo Blahnik.<br />
Diese Luxusartikel waren bislang nur in ausgewählten Läden<br />
in den Modemetropolen dieser Welt oder auf den Webseiten<br />
der einzelnen Marken erhältlich. Jetzt gibt es die Möglichkeit,<br />
diese Luxusartikel vereint auf einer Online-Plattform zu<br />
erwerben.<br />
Internationale Designer-Mode mit<br />
Münchner Wurzeln<br />
(der Frau)<br />
Die Internetseite mytheresa.com ist die Homepage des in München<br />
ansässigen Modehauses THERESA, das bereits 1987 gegründet wurde. Damals<br />
noch ein Geheimtipp für Modeliebhaber zählt der Internetshop, der 2006 online ging,<br />
heute zu Europas führenden Anbietern von Luxus-Damenmode und Accessoires.<br />
Designer-Kollektionen für Modeliebhaberinnen auf der ganzen Welt<br />
Wirft man einen Blick auf das Designer-Verzeichnis der Internetseite, findet man insgesamt<br />
127 Modelabels. Auch neuere Designermarken und aufstrebende Stars wie Alex-
ander Wang oder Christopher Kane sind vertreten. Das umfängliche<br />
Produktangebot reicht von Oberbekleidung über Schuhe<br />
bis zu Taschen und Accessoires. Jede Woche (immer dienstags)<br />
präsentiert mytheresa.com bis zu 120 neue Artikel, die direkt<br />
von den Laufstegen der Welt kommen.<br />
Der Online-Shop ermöglicht den Luxusliebhaberinnen, sich<br />
einfach und schnell über exklusive Mode zu informieren. Der<br />
übersichtliche Aufbau führt schnell zum ersehnten Produkt und<br />
erleichtert die Kaufentscheidung, die ebenfalls bequem von zu<br />
Haus per Mausklick getroffen wird.<br />
Eine Beteiligung am Luxus<br />
Im Jahr 2009 erwirtschaftete mytheresa.com mit einem stetig<br />
wachsenden Team einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich.<br />
Seit Anfang 2010 ist der in München ansässige Wachstumsfinanzierer<br />
Acton an der mytheresa.com GmbH beteiligt.<br />
Acton wurde als einziger institutioneller Finanzinvestor von den<br />
Gründern und Geschäftsführern, die die übrigen<br />
Anteile am Unternehmen halten, als strategischer<br />
Partner akzeptiert.<br />
Private Equity at Work – Private Equity in Deutschland<br />
Gemeinsam wird das Ziel verfolgt, den Markt für Luxus-Damenmode<br />
und Accessoires, der zurzeit ein Umsatzvolumen von<br />
ca. 30 Mrd. Euro weltweit bietet, weiter zu erschließen. Der Online-Anteil<br />
von 2 bis 3% ist gerade im Vergleich mit anderen<br />
Branchen sehr gering und deshalb stark ausbaufähig – ein Glück<br />
für die Damenwelt, das Unternehmen und nicht zuletzt die PE-<br />
Gesellschaft Acton!<br />
Fondsname: Acton<br />
Fondsvolumen: 144 Mio. <br />
<strong>RWB</strong> Commitment: 8 Mio. <br />
Finanzierungsanlass: Growth and Expansion<br />
Investitionsraum: Westeuropa<br />
Portfoliounternehmen der <strong>RWB</strong> seit: 2009<br />
27
28<br />
21 Cake<br />
Torten-<br />
genuss auf<br />
höchstem<br />
Niveau<br />
Konditorei-Handwerk nach westlichem Vorbild<br />
Der Name der Konditorei lautet 21 Cake. Sie gehört zur 21 Cake Food Company mit<br />
Sitz in Beijing und repräsentiert wie keine andere Konditorei die europäische Tortenkultur<br />
in perfekter Symbiose mit asiatischer Kunst. Ob Almond-Coco, Bailey’s Love<br />
Triangle, Pine Stone Cowboy oder Black Forest – bei 21 Cake herrscht eine bunte<br />
Vielfalt an Geschmacksrichtungen. Von dem Irish Coffee Cake mit Original Jameson<br />
Whiskey bis hin zur klassisch chinesischen Geschmacksrichtung, wie die Durian Fruit<br />
Cheesecakes – Kreativität wird in der Konditorei großgeschrieben. Getreu dem Motto<br />
„eine neue Idee führt zu einer neuen Torte” trifft sich Yao Yu, die Gründerin und<br />
Marketingdirektorin von 21 Cake, regelmäßig mit Kunden, um Inspirationen für neue<br />
Variationen zu erhalten.<br />
Ausländische Einflüsse bereichern<br />
Yao Yu hat mehrere Jahre in London gelebt und gearbeitet. Die Hingabe und Kunstfertigkeit<br />
der europäischen Konditoren beeindruckte sie so sehr, dass ihr die Idee für eine<br />
eigene Konditorei-Kette nach europäischem Vorbild kam. Zurück in China setzte sie ihre<br />
Vorstellung um und begann, Törtchen zu produzieren. Besonders wichtig war es ihr, nur<br />
hochwertige und natürliche Zutaten zu verwenden. Neben belgischer Schokolade werden<br />
Nüsse und Kirschen aus den USA und der Türkei verwendet, die Kiwis, die Creme<br />
und die Milchprodukte kommen aus Neuseeland. So unterschiedlich die Zutaten, Geschmacksrichtungen<br />
und Gestaltungsideen auch sind, so haben doch alle Törtchen eins
gemein: ihre quadratische Form – ein entscheidender Faktor für<br />
den Wiedererkennungswert und damit die Marke „21 Cake“.<br />
Die Vorteile des Internets nutzen<br />
Hinsichtlich des Verkaufsgeschäfts gehört das Unternehmen<br />
ebenfalls zu den Pionieren. Neben dem klassischen Verkauf in<br />
Filialen werden die Torten über das Internet vertrieben. Neben<br />
der Online-Abwicklung spart auch die eigens eingerichtete Bestellhotline<br />
Zeit und Ressourcen. Ein hervorragender Service<br />
und eine hohe Kundenzufriedenheit haben bei 21 Cake einen<br />
hohen Stellenwert. So beschäftigt alleine das Vertriebsteam mehr<br />
als 200 Mitarbeiter – Tendenz steigend.<br />
Sicherstellung des Know-hows<br />
Besonders stolz ist Yao Yu auf die Tatsache, dass alle Geschäftsprozesse,<br />
von der Forschung und Entwicklung über die Produktion<br />
bis hin zum Vertrieb, im eigenen Unternehmen angesiedelt<br />
sind. Die steigende Beliebtheit und das erfolgversprechende Geschäftsmodell<br />
des Unternehmens sorgen nicht nur für erhöhte<br />
Aufmerksamkeit in den Medien, sondern auch für reges Interesse<br />
in Investorenkreisen. So konnte Yao Yu Anfang 2010 den<br />
Private Equity at Work – Private Equity im Ausland<br />
Was haben in China ein Geburtstag, eine Beförderung und ein Familientreffen gemeinsam? Sie werden mit<br />
einer Torte zelebriert. Bei diesen Torten geht es vor allem um das Aussehen. Dicke, bunte Schichten aus<br />
Zuckerguss machen die Torten zu imposanten Meisterwerken. Der natürliche Geschmack kommt bei diesen<br />
aufwendigen Kreationen allerdings oft zu kurz. Seit dem Jahr 2004 geht eine Konditorei andere Wege. Die<br />
Idee ist es, Törtchen zu kreieren, die sowohl das Auge als auch den Gaumen begeistern.<br />
chinesischen Wachstumsfinanzierer Legend Capital als Partner<br />
gewinnen, der sich mit 10 Mio. RMB (entspricht rd. 1,1 Mio.<br />
US-Dollar) an dem Unternehmen beteiligte. Der Investor besitzt<br />
eine besondere Expertise für den Aufbau junger, aufstrebender<br />
Unternehmen und wird 21 Cake aktiv beim weiteren Verlauf der<br />
Erfolgsgeschichte unterstützen.<br />
Fondsname: Legend IV<br />
Fondsvolumen: 350 Mio. $<br />
<strong>RWB</strong> Commitment: 10 Mio. $<br />
Finanzierungsanlass: Growth & Expansion<br />
Investitionsraum: Asien<br />
Portfoliounternehmen der <strong>RWB</strong> seit: 2010<br />
29
30<br />
In der Gesellschaft rücken Energiesparen und Klimaschutz immer mehr ins Bewusstsein.<br />
Die Unterstützung von erneuerbaren Energien und effizienterer Energienutzung<br />
gewinnen zunehmend Fürsprecher. Die technischen Grundlagen sind unlängst<br />
bekannt. Es gilt jetzt nur noch, sie auszubauen und konsequent zu nutzen.<br />
Energieeffizienz und Kostenoptimierung in der IT<br />
Einige findige Unternehmer haben sich diesem Thema verschrieben und entwickeln<br />
Produkte für die Optimierung der Energieeffizienz in Unternehmen. So bietet das in<br />
Atlanta ansässige Start-up JouleX seit Ende 2009 eine Software an, mit der der unnötige<br />
Energieverbrauch seiner Klienten ermittelt wird. Fokussiert hat sich JouleX dabei<br />
auf die Optimierung des Stromverbrauchs von Computern und deren Peripheriegeräte<br />
wie Drucker, Telefone oder Scanner.<br />
In vielen Unternehmen laufen die IT-Systeme den ganzen Tag oder sind allenfalls auf<br />
Stand-by gesetzt. Dadurch entstehen gerade für Großkonzerne jährlich enorme Kosten.<br />
Die intelligente Software von JouleX integriert sich in das vorhandene Unternehmensnetzwerk,<br />
analysiert und lokalisiert automatisch die Einsparpotenziale und reagiert mit<br />
der Abschaltung der nicht benötigten Komponenten – ohne Beeinträchtigung der Anwender<br />
und ohne die Gefahr eines Datenverlustes.<br />
Untersuchungen belegen die Notwendigkeit zum Energiesparen<br />
Schon jetzt nehmen Energiekosten einen erheblichen Teil der Unternehmensausgaben<br />
ein. Auch in Zukunft wird sich dieser Zustand nicht wesentlich verändern, denn laut<br />
einer Studie des Fraunhofer Instituts soll der Energieverbrauch eines Durchschnittsbüros<br />
in den kommenden zehn Jahren um rund 40% ansteigen.
Ein unvergleichliches Produkt<br />
Zusammen mit namhaften Partnern wie CISCO, Siemens und<br />
Intel hat JouleX den Trend der steigenden Energiekosten frühzeitig<br />
erkannt und mit einem innovativen Produkt reagiert. Je nach<br />
Größe des Unternehmens ermöglicht die Software Einsparungen<br />
bis zu 60% der Stromkosten. Pro Mitarbeiter sind das durchschnittlich<br />
80 Euro im Jahr. Für ein Großunternehmen ergeben<br />
sich deshalb Einsparungspotenziale in Millionenhöhe – eine klassische<br />
Win-Win-Situation für Unternehmen und Umwelt.<br />
Der einzigartige Vorteil gegenüber den Konkurrenz-Produkten<br />
besteht in der unkomplizierten Implementierung und Anwendung<br />
der Software. Die einmalige Installation nimmt lediglich<br />
ein bis zwei Tage in Anspruch. Das Tool kann über das Netzwerk<br />
den Stromverbrauch aller angeschlossenen Geräte analysieren.<br />
Eine zusätzliche Hardware ist nicht erforderlich.<br />
Mit den richtigen Partnern erfolgreich<br />
die Zukunft gestalten<br />
Das ursprünglich von Josef Brunner in München gegründete<br />
Unternehmen verlagerte schon frühzeitig seinen Sitz in die USA,<br />
um auf dem amerikanischen Markt Fuß zu fassen. Für diesen<br />
Schritt waren die hervorragenden Kontakte des Venture Capital<br />
Gesellschaft Target Partners hilfreich. Dieser machte Brunner<br />
Private Equity at Work – Private Equity im Ausland<br />
JouleX – ein Innovator im<br />
Bereich Energieeinsparung<br />
Sowohl Industrienationen als auch aufstrebende Entwicklungsländer verzeichnen seit Jahren einen signifikanten<br />
Anstieg ihres Energieverbrauchs. Die Mehrkosten spürt jeder einzelne von uns in seinem privaten<br />
Geldbeutel. Auch in Unternehmen macht sich diese Entwicklung bemerkbar. Besonders im Bereich der IT-<br />
Ausstattung entstehen immer höhere Stromkosten.<br />
mit dem renommierten amerikanischen Softwareexperten Tom<br />
Noonan bekannt. Nach den ersten Gesprächen war Noonan<br />
schnell von der Geschäftsidee überzeugt und stieg als Geschäftsführer<br />
bei JouleX ein. Sowohl Tom Noonan als auch Josef Brunner<br />
hatten zu diesem Zeitpunkt bereits ihre eigenen Softwareunternehmen<br />
gegründet, weiterentwickelt und erfolgreich verkauft. Tom<br />
Noonan konnte dabei sein milliardenschweres Unternehmen, mit<br />
beträchtlichem Gewinn, an den Softwareriesen IBM verkaufen.<br />
Seit 2009 halten neben Tom Noonan die beiden Venture Capital<br />
Gesellschaften Target Partners und TechOperators Anteile an<br />
JouleX und sind erfahrene Strategen und Impulsgeber für die<br />
zukünftige Entwicklung – nicht zuletzt für die weitere Internationalisierung<br />
des Unternehmens.<br />
Fondsname: Target Partners II<br />
Fondsvolumen: 113 Mio. <br />
<strong>RWB</strong> Commitment: 8 Mio. <br />
Finanzierungsanlass: Early Stage Venture Capital<br />
Investitionsraum: Westeuropa<br />
Portfoliounternehmen der <strong>RWB</strong> seit: 2009<br />
31
32<br />
So gehört es noch immer zu den Vorurteilen vieler Bundesbürger,<br />
dass Immobilien unbedingt eine sichere Sache sind.<br />
Sprachliche Bilder, die in unserem Unterbewusstsein beurteilungsrelevante<br />
Emotionen hervorrufen, sind über Jahrhunderte in die<br />
Alltagssprache eingegangen. So ist jemand „steinreich“, d.h. er<br />
ist so gut situiert, dass er ein Haus aus Stein besitzt, obwohl wir<br />
schon lange nicht mehr zwischen Wänden aus Lehm oder Fachwerk<br />
wohnen. Auch spielt uns bei solchen Vorurteilen die Haptik<br />
einen Streich. Dinge, die wir anfassen oder – im wahrsten Sinne<br />
des Wortes – b e s i t z e n können, erscheinen uns unterbewusst<br />
sicherer als papierne oder gar nur digital gespeicherte Rechte.<br />
Geht es um langfristige Investitionsentscheidungen, die z.B. für<br />
die Sicherung des Lebensstandards im Alter von existenzieller<br />
Bedeutung sind, ist es jedoch unabdingbar, solche Vorurteile<br />
gründlich zu hinterfragen.<br />
Hierbei ist es zunächst notwendig, den Begriff „Sicherheit“ im<br />
Hinblick auf eine Kapitalanlage zu konkretisieren. Was macht<br />
also die Sicherheit einer Kapitalanlage aus?<br />
1. Substanz-Sicherheit, als Schutz vor Wertminderung bis zum<br />
Totalverlust<br />
2. Einnahme-Sicherheit, als stabile Generierung<br />
laufender Erträge<br />
Betrachtet man jetzt nüchtern die (vermietete)<br />
Immobilie, so sind sowohl die Substanz- als<br />
auch die Ertragssicherheit entscheidend von<br />
Immobilien<br />
sind sicher –<br />
Unternehmensbeteiligungen<br />
sind unsicher<br />
der Lage und bautechnischen Beschaffenheit und der daraus<br />
resultierenden Nachfrage abhängig.<br />
Abgesehen von einigen Ballungsräumen wie München, Hamburg<br />
oder Düsseldorf stagniert in großen Teilen der Bundesrepublik der<br />
Wert von Immobilen oder ist inflationsbereinigt sogar rückläufig.<br />
Hintergrund ist eine Bevölkerungswanderung hin zu den großen<br />
Städten mit ihrem höheren Arbeitsplatz- und Freizeitangebot.<br />
In einigen ländlichen Regionen und Kleinstädten sind sogar<br />
dramatische Wertverluste zu beobachten. Früher als Top-Lagen<br />
gehandelt, z.B. im Ortskern an einer Hauptstraße gelegene Gebäude,<br />
sind diese heute, auch wegen größtenteils unmoderner<br />
Raum- und Lichtkonzepte, oft unverkäuflich. Zudem ist eine<br />
solche Immobilie mit hohen Instandhaltungskosten verbunden<br />
und zieht keine oder nur einkommensschwache Mieter an. Unregelmäßige<br />
Mietzahlungen, Leerstände etc. sind die Folge und<br />
können den Immobilienbesitz zu einem Gräuel werden lassen.<br />
Eine solche Immobilie als Investment wird jeder meiden. Doch<br />
wer kann über einen langfristigen Investitionszeitraum von 10, 20<br />
oder gar 30 Jahren, wie er für die Altersvorsorge oft notwendig ist,<br />
schon mit Sicherheit sagen, welche Ballungsräume in den<br />
nächsten Jahrzehnten prosperieren werden, welche<br />
Wohntrends angesagt sind, wie sich die Umweltbelastung<br />
oder das soziale Umfeld in einer Region<br />
entwickelt. Bspw. der Wegfall eines wichtigen<br />
Arbeitgebers wie eines Militärstandortes<br />
ruiniert immer auch die Immobilienpreise.
Private Equity at Work – Gängige Vorurteile<br />
Unser Wissen in Bereichen, in denen man nicht selbst durch privates oder<br />
berufliches Interesse und viel Erfahrung zum Experten gereift ist, ist nicht selten<br />
von Vorurteilen gekennzeichnet. Ein Vorurteil ist nun per se nichts Schlechtes.<br />
Vorurteile sind sogar notwendig, denn sie helfen uns im Alltag, Entscheidungen<br />
effizient treffen zu können. Geht es allerdings um langfristige oder existenziell<br />
wichtige Entscheidungen ist es angebracht, sich seine Vorurteile bewusst<br />
zu machen und diese gründlich zu hinterfragen.<br />
Eine Immobilie ist also keineswegs<br />
per se sicher!<br />
Dreh- und Angelpunkt für die Substanz-<br />
und Ertragssicherheit ist die Nachfrage<br />
der Mieter, denn diese bestimmt letztendlich<br />
Stabilität und Höhe der nachhaltig<br />
erzielbaren Einnahmen bzw. Überschüsse<br />
und damit, von Liebhaberpreisen abgesehen,<br />
den Verkaufswert eines Objekts.<br />
Im wirtschaftlichen Kern unterscheidet<br />
sich die Wertermittlung einer Immobilie<br />
deshalb wenig von der Wertermittlung<br />
einer Beteiligung an einem etablierten<br />
Unternehmen. Denn auch ein<br />
Unternehmensanteil ist letztlich ein<br />
Sachwert, der sich aus gewerblich genutzten<br />
Grundstücken, Gebäuden, Maschinen,<br />
Patenten und immateriellen<br />
Werten, wie z.B. langfristigen Abnahmeverträgen,<br />
zusammensetzt und dessen<br />
Wert sich langfristig an der Höhe<br />
und Stabilität der Einnahmen bzw. der<br />
Gewinne ausrichtet. Diese wiederum<br />
werden maßgeblich durch die Nachfrage<br />
der Konsumenten nach den Produkten<br />
oder Dienstleistungen des Unternehmens<br />
bestimmt.<br />
Mit anderen Worten: In einer freien<br />
Marktwirtschaft ist die Vermietung einer<br />
Immobilie eine Dienstleistung, die<br />
sich wie jede andere der Konkurrenz stellen<br />
und behaupten muss. Der mit dem<br />
Dienstleistungsverkauf langfristig erzielbare<br />
Gewinn ist am Ende entscheidend<br />
für die Wertermittlung des Sachwertes.<br />
Ob dieser nun ausschließlich aus einer<br />
Immobilie oder, wie bei einem Unternehmen,<br />
aus einer Mischung verschiedener<br />
Sachwerte besteht, ist nebensächlich.<br />
Sowohl Immobilien als auch Unternehmensbeteiligungen<br />
gehören in jedes gut<br />
strukturierte Portfolio. Je renditeorientierter<br />
der Anleger ausgerichtet ist, desto<br />
höher sollte der Anteil an Unternehmensbeteiligungen<br />
sein. Immobilien als<br />
Kapitalanlage sind dabei keinesfalls per se<br />
„sicher“ und Unternehmensbeteiligungen<br />
33<br />
„unsicher“, denn für die Wertentwicklung<br />
jeder einzelnen Immobilie oder Unternehmensbeteiligung<br />
spielen zukünftige,<br />
teilweise über mehrere Jahrzehnte zu beachtende<br />
Marktentwicklungen letztlich die<br />
ausschlaggebende Rolle.<br />
Da solche langfristigen Entwicklungen niemand<br />
wirklich prognostizieren kann, gibt<br />
es nur eine Lösung: Streuung des Kapitals<br />
über viele Investitionsobjekte, auch wenn<br />
dies teilweise mit höheren Kosten verbunden<br />
ist als bei Einzelinvestments. Denn<br />
ohne Streuung bieten sowohl Immobilien<br />
als auch Unternehmensbeteiligungen nicht<br />
die notwendige Substanz- und Einnahmesicherheit,<br />
die gerade für den Vermögensaufbau<br />
zur Altersvorsorge unabdingbar ist.<br />
Richtig ist also: Direktbeteiligungen an<br />
einer einzelnen Immobilie oder an einem<br />
oder einigen wenigen Unternehmen sind<br />
unsicher, die Streuung bzw. die indirekte<br />
Beteiligung an vielen verschiedenen Immobilien<br />
oder Unternehmen ist sicher.<br />
Nur Streuung bringt Sicherheit. Eine<br />
einzelne Beteiligung, egal ob Immobilie<br />
oder Unternehmen, ist unsicher!
34<br />
Ausgewählte<br />
Private Equity Transakt<br />
02.08.2010<br />
Francisco Partners erwirbt Mehrheitsbeteiligung<br />
an Emailvision<br />
01.08.2010<br />
CVC investiert in Europas größten<br />
Freizeitparkbetreiber Merlin<br />
25.07.2010<br />
HgCapital investiert in Münchner<br />
Sicherheitsunternehmen SimonsVoss<br />
Der weltweite Markt- und Technologieführer im Bereich E-Mail-Marketing, Emailvision,<br />
ermöglicht Unternehmen die selbständige Planung, Abwicklung und Auswertung<br />
von E-Mail-Marketing-Kampagnen. Das Programm zählt mittlerweile zu einem<br />
Standardtool u.a. im Verlagswesen. Ausgefeilte Analysemöglichkeiten erlauben es den<br />
Kunden, die Verhaltensweisen der Email-Empfänger auszuwerten und zukünftige<br />
Werbekampagnen so noch besser auf die Bedürfnisse der Empfänger abzustimmen.<br />
Emailvision wurde 1999 gegründet und lieferte im Jahr 2009 24 Mrd. E-Mails im Auftrag<br />
von 2.200 Kunden aus. Damit erzielte die Firma ein Umsatzwachstum von 35%.<br />
Für rund 46 Mio. USD erwirbt nun Francisco Partners 58,9% des Aktienkapitals von<br />
Emailvision. Das ambitionierte Ziel, innerhalb der nächsten Jahre den Kundenstamm<br />
auf 10.000 zu erweitern, ist nun dank der Investition von Francisco Partners in greifbare<br />
Nähe gerückt.<br />
CVC Capital Partners wird Miteigentümer u.a. von Legoland, Heide Park, SEA LIFE<br />
und Madame Tussauds. Die PE-Gesellschaft übernimmt 28% am zweitgrößten Themenpark-Betreiber<br />
der Welt, Merlin Entertainment, der das große Ziel verfolgt, weltweit<br />
Marktführer auf dem Sektor der sog. standortbasierten Markenunterhaltung zu<br />
werden. Das Unternehmen besitzt 62 Attraktionen, 6 Hotels und 2 Feriendörfer in 13<br />
Ländern und bereitet dort seinen weltweit mehr als 38,5 Mio. Besuchern – Tendenz<br />
steigend – unvergessliche Momente. Die Gruppe beschäftigt über 14.000 Mitarbeiter.<br />
Der Besuch eines Freizeitparks hat heutzutage für Familien als Kurzreiseziel einen<br />
hohen Stellenwert. Dieser Reiz wird durch spezielle Sonderveranstaltungen und Sonderangebote,<br />
u.a. auch für Senioren, gefördert, die auch weiterhin zum Wachstum von<br />
Merlin Entertainment beitragen werden. Merlin hat es geschafft, bekannte Marken zu<br />
etablieren und war daher in den letzten fünf Jahren das am stärksten wachsende Unternehmen<br />
im Freizeitpark-Segment.<br />
SimonsVoss entwickelt, fertigt und vertreibt digitale, funkbasierte Schließ- und Zutrittskontrollsysteme<br />
der Spitzenklasse, die das komfortable Öffnen und Schließen<br />
ohne herkömmlichen Schlüssel ermöglichen. Mit seiner Idee hat sich SimonsVoss am<br />
Markt durchgesetzt: Seitdem 1998 der erste elektronisch kontrollierte Schließzylinder<br />
auf den Markt kam, wurden über 750.000 dieser Systeme installiert, u.a. auch in der<br />
Münchner Allianz Arena. Mit Hauptsitz in München und Produktion in Petersberg<br />
sowie internationalen Vertretungen im Mittleren Osten, Asien und den USA hat SimonsVoss<br />
mit deutschem Entwicklungs- und Ingenieurs-Know-how eine international<br />
starke Marke aufgebaut. HgCapital erwirbt eine Zweidrittelmehrheit am Unternehmen,<br />
ein Drittel verbleibt weiterhin beim Firmengründer und Vorstandschef Bernd<br />
Dietel, der in den Aufsichtsrat wechselt.
ionen<br />
Private Equity at Work – Ausgewählte Private Equity Transaktionen<br />
Die Private Equity Gesellschaft CVC beteiligt sich u.a. mit 750 Mio. USD am internationalen<br />
Spezialisten für Luftfahrt-Leasing, Avolon. Primäres Ziel von Avolon ist<br />
es, sowohl mit der eigenen Flugzeugflotte zu expandieren als auch Fluggesellschaften<br />
weltweit für seine innovativen Finanzierungsdienstleistungen zu gewinnen. So hat<br />
u.a. bereits Air Berlin im sog. „Sale-und-Lease-Back“-Verfahren mehrere Flugzeuge an<br />
Avolon verkauft und sofort zurückgemietet. Aktuell umfasst die Flotte des in Dublin<br />
ansässigen Flugzeugvermieters bereits 30 Maschinen der Typen Airbus A320, A330<br />
und Boeing 737. In den letzten Jahren wurden ca. 40% der weltweit neu beschafften<br />
Flugzeuge (ca. 400 pro Jahr) auf Leasingbasis finanziert. Aufgrund der knappen Verfügbarkeit<br />
von Kreditfinanzierungen hat sich diese Form der Finanzierung zu einer<br />
attraktiven Alternative für Fluggesellschaften entwickelt.<br />
Die israelische Private Equity Gesellschaft Viola investiert 17 Mio. USD in den Spezialisten<br />
für Online-Werbemaßnahmen, Adsmarket, mit Sitz in Tel Aviv. Das Unternehmen<br />
wurde 2007 gegründet, überzeugt mit seinem außerordentlichen Wachstum<br />
– 2010 werden rund 30% mehr Umsatz als im Vorjahr erwartet – und hat nach den<br />
ersten Schritten auf dem südamerikanischen Markt nun den US-amerikanischen in<br />
Angriff genommen. Adsmarket ermöglicht Produkt- und Dienstleistungsanbietern<br />
die Online-Vermarktung über mehrere Tausend gut besuchte Webseiten. Der Schwerpunkt<br />
ist dabei auf die Bereiche Spiele, Reisen und Software gelegt. Durch das Engagement<br />
von Viola werden die internationalen Expansionsbestrebungen intensiviert und<br />
der Mitarbeiterstamm deutlich erweitert.<br />
Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung wächst auch in Skandinavien die<br />
Nachfrage nach umfassenden Heimpflegedienstleistungen kontinuierlich an. Der nun<br />
von HgCapital erworbene Anbieter Frösunda bietet umfangreiche Dienste für körperlich<br />
und geistig eingeschränkte Personen jeder Altersklasse – von Haushaltshilfe<br />
über betreutes Wohnen bis hin zur Unterstützung in Alltagssituationen. Frösunda mit<br />
Sitz in Solna, Schweden, war ursprünglich eine Tochtergesellschaft der schwedischen<br />
Gesundheitsversorgungsgenossenschaft, bis das Unternehmen 2007 mit Hilfe einer dänischen<br />
Private Equity Gesellschaft unabhängig wurde. HgCapital übernimmt nun die<br />
Mehrheit an Frösunda. Das investierte Kapital wird für einzelne Akquisitionen sowie<br />
für die Ausweitung des bestehenden Pflegeangebots eingesetzt.<br />
35<br />
24.07.2010<br />
Flugzeug-Leasing-Gruppe Avolon<br />
sichert sich 750 Mio. USD von führenden<br />
PE-Gesellschaften<br />
19.07.2010<br />
Viola investiert in den drittgrößten<br />
europäischen Online-Werbespezialisten<br />
Adsmarket<br />
04.07.2010<br />
HgCapital erwirbt schwedischen Pflegedienstleister
36<br />
Steuertipp<br />
zur doppelten<br />
Haushaltsführung<br />
Pendeln auch Sie als Arbeitnehmer zwischen<br />
zwei Haushalten? Dann ist es an der<br />
Zeit, sich einen großen Teil der Mehraufwendungen<br />
über die Steuer wieder zurückzuholen!<br />
Bei der doppelten Haushaltsführung ist das Finanzamt<br />
jetzt großzügiger geworden. Wer fernab<br />
von zu Hause einen zweiten Wohnsitz hat, kann die<br />
Kosten – unabhängig vom Familienstand – jetzt als<br />
Werbungskosten geltend machen.<br />
Auslöser für die steuerliche Anerkennung sind zwei<br />
Urteile des Bundesfinanzhofs (kurz: BFH) im Jahr<br />
2009: Das Gericht hatte entschieden, dass es keine<br />
Rolle spielt, ob die Zweitwohnung aus beruflichen<br />
oder privaten Gründen bezogen wird.<br />
So können Ausgaben für die ortsübliche Miete der<br />
Zweitwohnung (bis zu 60 m²), die Grundmobiliarausstattung,<br />
die Maklerprovision, die Kosten für<br />
Inserate und die Umzugskosten angesetzt werden.<br />
Absetzbar sind ebenfalls die Familienheimfahrten<br />
einmal pro Woche, die täglichen Strecken ins Büro<br />
und sogar eine Verpflegungspauschale von 24 Euro<br />
pro Tag, allerdings unter der Voraussetzung, dass der<br />
Berufstätige am Beschäftigungsort zuvor noch keine<br />
drei Monate gewohnt hat. Egal ist dabei, ob der zweite<br />
Wohnsitz im In- oder Ausland liegt!<br />
Schwierig ist die doppelte Haushaltsführung aber zu<br />
rechtfertigen, wenn ein junger Arbeitnehmer seinen<br />
Wohnsitz noch bei seinen Eltern hat. Voraussetzung<br />
für die Anerkennung der Kosten sind dann eine abgetrennte<br />
Wohnung und die Zahlung einer Miete.<br />
Dieser Steuertipp ist ausschließlich für Deutschland relevant.<br />
Rechtstipp<br />
zu Abofallen und<br />
kostenlosen <strong>Download</strong>s<br />
Als Internetsurfer kann man leicht in dreiste Abofallen<br />
tappen. Denn oft sind die Preise im Kleingedruckten<br />
versteckt. Bei Verbraucherzentralen stapeln sich die<br />
Beschwerden und täglich werden es mehr.<br />
Jeder kennt die Situation: Man surft im Internet nach Software,<br />
Routenplanern oder Kochrezepten und stößt auf reizvolle Angebote.<br />
Ein kurzer Mausklick und die Falle schnappt zu.<br />
Viele Internetsurfer rechnen nicht damit, dass sie für Dienste und<br />
Dateien zahlen müssen, die man im Internet vermeintlich kostenlos<br />
erhält. So manch ein User hat bereits sein Lehrgeld bezahlt, denn<br />
nach dem finalen Klick folgt in der Regel die Rechnung, die vielfach<br />
nach der ersten oder zweiten Mahnung auch beglichen wird.<br />
Dabei muss man wissen: Rechnungen kann prinzipiell jeder versenden,<br />
auch das Format (ob per Post, Email oder Fax) ist unerheblich.<br />
Nur, weil eine Rechnung kommt, heißt das noch lange nicht, dass<br />
sie auch berechtigt ist!<br />
So wird in Deutschland jährlich ein Schaden im mehrstelligen Millionenbereich<br />
verursacht. Seit Jahren gewinnt der Dachverband der<br />
Verbraucherzentralen gegen unseriöse Online-Anbieter ein Verfahren<br />
nach dem anderen. Trotzdem nimmt die Abzocke weiter zu.<br />
Dieser Rechtstipp ist ausschließlich für Deutschland relevant.
Grundlegendes<br />
zu Abofallen im<br />
Überblick:<br />
Preisangaben und Vertrag<br />
Ein entgeltlicher Vertrag kommt<br />
nicht zustande, solange der Preis<br />
gegenüber dem betroffenen Nutzer<br />
nicht klar und deutlich angezeigt<br />
wird. Ein bewusstes Verstecken<br />
der Preise im Kleingedruckten<br />
oder den <strong>AG</strong>Bs verstößt gegen die<br />
Preisangabenverordnung und deren<br />
Grundsätze der Preiswahrheit<br />
und -klarheit.<br />
Rechnungen und Mahnungen<br />
Verbraucherzentralen weisen darauf<br />
hin, dass die Betreiber von<br />
kostenpflichtigen Internetseiten<br />
versuchen, ihre Opfer mittels<br />
Mahnungen einzuschüchtern. Die<br />
Empfehlung lautet daher: Widersprechen<br />
(wenn auch kein gültiger<br />
Vertrag zustande kam) und anschließend<br />
nicht mehr reagieren!<br />
Übersicht Abzocker-Seiten<br />
Der Dachverband der Verbraucherzentrale<br />
führt eine Übersicht<br />
von Internetseiten, bei denen die<br />
Anbieter die Kosten verschleiern.<br />
(www.vzbv.de)<br />
Versteckte Anbieter<br />
Bei unseriösen Anbietern ist im<br />
Impressum, das zur Informations-<br />
und Anbieterkennzeichnung dient,<br />
meist lediglich eine ausländische<br />
Adresse angegeben; also keine Daten,<br />
die eine Kontaktaufnahme per<br />
E-Mail oder Telefon erlauben.<br />
Irreführende Adressen<br />
Unseriöse Anbieter verwenden<br />
gerne Internetadressen, die denen<br />
seriöser Anbieter sehr ähnlich sind<br />
– also Achtung!<br />
Buchtipp<br />
„China – Eine Weltmacht<br />
kehrt zurück“<br />
von Konrad Seitz<br />
Private Equity at Work – Tipps 37<br />
China, die gigantische Nation und rasant wachsende Volkswirtschaft ist<br />
in aller Munde. Aber wer kann schon von sich behaupten, wirklich umfassend<br />
über Kultur, Wirtschaft und Geschichte dieses faszinierenden Landes<br />
Bescheid zu wissen? Konrad Seitz, langjähriger Redenschreiber von Ex-<br />
Außenminister Hans-Dietrich Genscher und von 1995 bis 1999 selbst Botschafter<br />
in China, erzählt die an Komplexität und Dramatik schwer zu übertreffende<br />
Geschichte Chinas mit viel Detailtreue und klarer Struktur.<br />
Dabei wird dem Leser schnell klar: Ohne Grundsätzliches über die Entwicklung<br />
Chinas der letzten 3000 Jahre zu wissen, ist es unmöglich, das heutige<br />
China zu verstehen. Jahrhunderte bevor Kompass, Schießpulver und Buchdruck<br />
in Europa erfunden wurden, wandten die Chinesen diese Techniken<br />
an und waren der europäischen Kultur damit weit voraus. Doch dann verblasste<br />
die Macht Chinas angesichts der industriellen Revolution in Europa<br />
und es kam zum Zusammenbruch der hochentwickelten Zivilisation. Heute<br />
setzt China ganz auf die Wirtschaft, hat damit großartige Erfolge erzielt und<br />
wächst in beeindruckendem Tempo weiter.<br />
Mit erstaunlichem Kenntnisreichtum liefert der Autor Informationen über<br />
diesen historischen Kontext und zeigt schließlich politische und ökonomische<br />
Perspektiven auf. Es wird deutlich: Wer China unterschätzt, der irrt.<br />
Bis 2015 ist China die größte Volkswirtschaft der Welt, ist jetzt schon die<br />
bevölkerungsreichste Nation der Erde und Nuklearmacht mit Vetorecht im<br />
Weltsicherheitsrat.<br />
Seitz verknüpft Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und verschafft dem<br />
Leser so ein klares Bild Chinas abseits von Klischees und Vorurteilen. Wer<br />
wirklich Bescheid wissen will – ob als Anleger oder einfach nur aus Interesse<br />
– für den lohnt sich die Anschaffung dieses Klassikers in jedem Fall!
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GEHIRN JOGGING<br />
Brainteaser<br />
1. Welches Streichholz (nur ein einziges!) muss umgelegt werden, damit die Gleichung stimmt?<br />
Zeichnen Sie mit einem Pfeil die Veränderung ein!<br />
Bilderrätsel<br />
Wollen Sie wissen, was kognitives Training<br />
bewirkt?<br />
Bei diesen Übungen erhöhen sich der Hirnstoffwechsel<br />
und die Hirndurchblutung.<br />
Die Folge: Ihre Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit<br />
sowie Ihr Gedächtnis und Ihre<br />
kognitive Flexibilität werden gefördert. Sie sind<br />
damit im Berufsleben und Ihrer Freizeit wesentlich<br />
leistungsfähiger.<br />
Zögern Sie also nicht, sondern starten Sie durch!<br />
2. Theo ist 13 Jahre alt. In 3 Jahren ist der Großvater doppelt so alt wie Theos Vater und in 7 Jahren<br />
ist der Großvater 4mal so alt wie Theo.<br />
Wie alt ist der Vater von Theo?<br />
1.) Suchen Sie drei identische Zeichen,<br />
die in gleicher Weise wie<br />
im ersten Fall angeordnet sind!<br />
Wie viele dieser Gruppen gibt<br />
es inkl. des Beispiels?<br />
2.) Wieviel 3D-Würfel<br />
erkennen Sie auf<br />
diesem Bild?
Worträtsel<br />
1.) Finden Sie pro Wortpaar einen Begriff, der beim<br />
ersten Wort angehängt und dem zweiten Wort<br />
vorangestellt wird.<br />
Hier ein Beispiel: „Meister“ ist der gesuchte<br />
Begriff für das Wortpaar „Haus und Brief“;<br />
daraus ergibt sich „Hausmeister“ und<br />
„Meisterbrief“.<br />
Dach Rahmen<br />
Pferde Ball<br />
Taschen Zeiger<br />
Lampen Ständer<br />
Fuß Junge<br />
Buch Gymnastik<br />
Auto Panne<br />
Gedicht Wurm<br />
Kasten Rad<br />
Private Equity at Work – Gehirnjogging<br />
Zahlenrätsel<br />
Ergänzen Sie bei diesem Sudoku-Rätsel die<br />
fehlenden Ziffern!<br />
2. Bei dieser Übung ist der Endbuchstabe jeweils der Anfangsbuchstabe des nächsten gesuchten Wortes.<br />
1. Nach welchem Tier ist eine falsche Zeitungsnachricht benannt?<br />
2. Wie ist der deutsche Name für den in Südtirol entspringenden italienischen Fluss Adige?<br />
3. Wie heißt die Nutzpflanze, deren Öle oder Harze auch als Rauschmittel bekannt sind?<br />
4. Wie heißt der Mineralschlamm, der bei rheumatischen Erkrankungen helfen soll?<br />
5. Welcher antike König musste eine sagenhafte Irrfahrt antreten?<br />
6. Wie nennt man eine sich schnell ausbreitende Infektionskrankheit?<br />
7. Wie heißt der Fachausdruck, wenn ein Vermieter seinem Mieter kündigt, weil er die vermieteten<br />
Räume selbst benötigt?<br />
8. Wie nennt man den Angehörigen einer Gemeinschaft, der anscheinend<br />
schmerzunempfindlich ist?<br />
9. Wie heißt die europäische Kunstepoche (ca. 1720 - 1775), die dem Barock folgte?<br />
10. Wie heißt der französische Komponist, der 100 Operetten (Orpheus in der Unterwelt) und eine<br />
einzige Oper (Hoffmanns Erzählungen) schrieb? (Nachname)<br />
11. Wie lautet der Nachname der Hauptfigur der Detektivgeschichten von Conan Doyle?<br />
12. Was ist mit „der“ süß und mit „die“ salzig?<br />
6 5<br />
4 7 6<br />
7 9 4 8<br />
3 5 4<br />
4 9 3 2 7 5<br />
5 7 9 1<br />
9 6 4 5 3<br />
2 1 4 9<br />
7 9 5 4<br />
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