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Private Equity at Work – Gängige Vorurteile<br />
Unser Wissen in Bereichen, in denen man nicht selbst durch privates oder<br />
berufliches Interesse und viel Erfahrung zum Experten gereift ist, ist nicht selten<br />
von Vorurteilen gekennzeichnet. Ein Vorurteil ist nun per se nichts Schlechtes.<br />
Vorurteile sind sogar notwendig, denn sie helfen uns im Alltag, Entscheidungen<br />
effizient treffen zu können. Geht es allerdings um langfristige oder existenziell<br />
wichtige Entscheidungen ist es angebracht, sich seine Vorurteile bewusst<br />
zu machen und diese gründlich zu hinterfragen.<br />
Eine Immobilie ist also keineswegs<br />
per se sicher!<br />
Dreh- und Angelpunkt für die Substanz-<br />
und Ertragssicherheit ist die Nachfrage<br />
der Mieter, denn diese bestimmt letztendlich<br />
Stabilität und Höhe der nachhaltig<br />
erzielbaren Einnahmen bzw. Überschüsse<br />
und damit, von Liebhaberpreisen abgesehen,<br />
den Verkaufswert eines Objekts.<br />
Im wirtschaftlichen Kern unterscheidet<br />
sich die Wertermittlung einer Immobilie<br />
deshalb wenig von der Wertermittlung<br />
einer Beteiligung an einem etablierten<br />
Unternehmen. Denn auch ein<br />
Unternehmensanteil ist letztlich ein<br />
Sachwert, der sich aus gewerblich genutzten<br />
Grundstücken, Gebäuden, Maschinen,<br />
Patenten und immateriellen<br />
Werten, wie z.B. langfristigen Abnahmeverträgen,<br />
zusammensetzt und dessen<br />
Wert sich langfristig an der Höhe<br />
und Stabilität der Einnahmen bzw. der<br />
Gewinne ausrichtet. Diese wiederum<br />
werden maßgeblich durch die Nachfrage<br />
der Konsumenten nach den Produkten<br />
oder Dienstleistungen des Unternehmens<br />
bestimmt.<br />
Mit anderen Worten: In einer freien<br />
Marktwirtschaft ist die Vermietung einer<br />
Immobilie eine Dienstleistung, die<br />
sich wie jede andere der Konkurrenz stellen<br />
und behaupten muss. Der mit dem<br />
Dienstleistungsverkauf langfristig erzielbare<br />
Gewinn ist am Ende entscheidend<br />
für die Wertermittlung des Sachwertes.<br />
Ob dieser nun ausschließlich aus einer<br />
Immobilie oder, wie bei einem Unternehmen,<br />
aus einer Mischung verschiedener<br />
Sachwerte besteht, ist nebensächlich.<br />
Sowohl Immobilien als auch Unternehmensbeteiligungen<br />
gehören in jedes gut<br />
strukturierte Portfolio. Je renditeorientierter<br />
der Anleger ausgerichtet ist, desto<br />
höher sollte der Anteil an Unternehmensbeteiligungen<br />
sein. Immobilien als<br />
Kapitalanlage sind dabei keinesfalls per se<br />
„sicher“ und Unternehmensbeteiligungen<br />
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„unsicher“, denn für die Wertentwicklung<br />
jeder einzelnen Immobilie oder Unternehmensbeteiligung<br />
spielen zukünftige,<br />
teilweise über mehrere Jahrzehnte zu beachtende<br />
Marktentwicklungen letztlich die<br />
ausschlaggebende Rolle.<br />
Da solche langfristigen Entwicklungen niemand<br />
wirklich prognostizieren kann, gibt<br />
es nur eine Lösung: Streuung des Kapitals<br />
über viele Investitionsobjekte, auch wenn<br />
dies teilweise mit höheren Kosten verbunden<br />
ist als bei Einzelinvestments. Denn<br />
ohne Streuung bieten sowohl Immobilien<br />
als auch Unternehmensbeteiligungen nicht<br />
die notwendige Substanz- und Einnahmesicherheit,<br />
die gerade für den Vermögensaufbau<br />
zur Altersvorsorge unabdingbar ist.<br />
Richtig ist also: Direktbeteiligungen an<br />
einer einzelnen Immobilie oder an einem<br />
oder einigen wenigen Unternehmen sind<br />
unsicher, die Streuung bzw. die indirekte<br />
Beteiligung an vielen verschiedenen Immobilien<br />
oder Unternehmen ist sicher.<br />
Nur Streuung bringt Sicherheit. Eine<br />
einzelne Beteiligung, egal ob Immobilie<br />
oder Unternehmen, ist unsicher!