tele-Heft Nr. 20/2013
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6<br />
IntervIew<br />
Ermitteln diesmal in<br />
Kärnten: Fellner (Adele<br />
Neuhauser) und Eisner<br />
(Harald Krassnitzer).<br />
Fall 30 für EisnEr<br />
An der Grenze und am Limit: Der<br />
Jubiläums-Tatort wird für Moritz<br />
Eisner zur Tour der Leiden.<br />
Der Chefermittler wird in Kärnten<br />
mit einer Schussverletzung am<br />
Kopf aufgefunden. Eisner leidet<br />
an Amnesie, Bibi Fellner hilft ihm<br />
bei der Aufklärung der Ereignisse.<br />
Am Tatort finden die beiden eine<br />
Frauenleiche – die Filmemacherin<br />
Maja (Bojana Golenac), eine<br />
alte Bekannte Eisners, die einem<br />
der Täter des 1945 verübten<br />
„Peršmanhof“-Massakers in Bad<br />
Eisenkappel auf der Spur war. Eisner<br />
geht davon aus, dass die Ereignisse<br />
mit dem Kriegsverbrechen<br />
zusammenhängen. Und dass der<br />
„Ortskaiser“ Franz Wiegele (Juergen<br />
Maurer) und dessen Familie<br />
(u. a. Aaron Karl, Peter Mitterrutzner)<br />
darin verwickelt sind.<br />
Aaron Karl (r.) mit Juergen Maurer.<br />
Dein<br />
Alleskleber.<br />
WERBUNG<br />
Mord im Grenzland<br />
Der neue „Tatort – Unvergessen“ spielt im kärntnerischslowenischen<br />
Grenzgebiet und hat politische Brisanz. Wir<br />
sprachen mit Hauptdarsteller Harald Krassnitzer. Von Franz Jellen<br />
In Bad Eisenkappel<br />
(Železna Kapla) hat<br />
Sascha Bigler (Drehbuch<br />
und Regie) den<br />
neuen Austro-Tatort<br />
angesiedelt. Resultat: ein Krimi, in den<br />
NS-Vergangenheit und Minderheitenproblematik<br />
geschickt verwoben sind.<br />
<strong>tele</strong> traf Harald Krassnitzer (30. Tatort-<br />
Jubiläum) bei den Dreharbeiten.<br />
<strong>tele</strong>: Aus Ihrer Sicht – welche politische<br />
Komponente hat der neue Tatort?<br />
Harald Krassnitzer: Politisch ist er insofern,<br />
als er einen Teil der Geschichte<br />
aufarbeitet, die hier stattgefunden<br />
hat. Es geht letztendlich auch um das<br />
Peršmanhof-Massaker. Das ist ein Teil<br />
der österreichischen Geschichte, die<br />
es aufzuarbeiten gilt und die auch zum<br />
Teil aufgearbeitet ist. Aber es gibt halt<br />
sozusagen immer noch Flecken, die<br />
weiß sind, wo man reinleuchten muss<br />
und sich Gedanken machen muss. Das<br />
ist so ein Teil davon. Aber ich würde<br />
nicht sagen, dass das eine Kärnten-spezifische<br />
Sache ist. Das kann genauso gut<br />
in allen anderen Bundesländern passieren,<br />
dass sie auf solche Spuren stoßen<br />
und das dann dort hinterfragen müssen.<br />
Ich zähle nicht nach und führe<br />
Stricherllisten ... Harald Krassnitzer<br />
Wie feiert Harald Krassnitzer den 30. Tatort?<br />
Mit einem Glas Rotwein …?<br />
Krassnitzer (lächelt): Nein, nein. Ich<br />
bin ganz erstaunt, dass es schon so viele<br />
sind. Aber ich kann mit so einer Zahl<br />
nichts anfangen. Ich finde Statistik so<br />
ziemlich das Langweiligste und Uninteressanteste,<br />
das es für einen Schauspieler<br />
gibt. Ich zähle nicht nach und<br />
führe irgendwelche Stricherllisten. Was<br />
ich jetzt mache, ist mir wichtig. Darüber<br />
zu reden, was einmal war, das ist nicht<br />
wirklich spannend.<br />
Altern Sie gerne als Moritz Eisner?<br />
Krassnitzer: Ich finde, das Altern ist<br />
ein ganz wesentlicher Prozess. Und ich<br />
muss ehrlich sagen, ich genieße das<br />
auch, weil man Dinge anders betrachtet.<br />
Man wird ruhiger, hat nicht mehr diesen<br />
Wahnsinn in sich, dass man alles zerreißen<br />
muss. Man kann bestimmte Dinge<br />
in der Welt mit einem Schmunzeln<br />
betrachten und weiß, dass man sich für<br />
gewisse Sachen Zeit lassen muss.<br />
FOTOS: SENDER; PERšMAN MUSEUM