**WIR November 2005 - Amt Eggebek
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Planung für offene Ganztagsschule steht<br />
Ausführlich erläuterte Leitender Verwaltungsbeamter<br />
Klaus-Dieter Rauhut auf der letzten<br />
<strong>Amt</strong>sausschusssitzung im Dienstleistungszentrum<br />
<strong>Eggebek</strong> die Pläne der Architekten Richardsen<br />
und Orschulik, Kiel, für den Anbau der<br />
Offenen Ganztagsschule. Das <strong>Amt</strong> <strong>Eggebek</strong> als<br />
Schulträger ist mit der Grund- und Hauptschule<br />
<strong>Eggebek</strong> seitens des Kultusministeriums in<br />
das Bundesprogramm Erziehung, Bildung und<br />
Zukunft aufgenommen worden. Ziel des Programmes<br />
ist es, als Antwort auf die Ergebnisse<br />
der Pisa-Studie mehr Ganztagsschulangebote an<br />
bundesdeutschen Schulen zu etablieren. Durch<br />
dieses Förderprogramm, das eine 90 %-ige Zuschussquote<br />
ausweist, wird sich die Schullandschaft<br />
in den nächsten Jahren verändern. Allein<br />
in Schleswig-Holstein bieten bereits ca. 40 %<br />
der Hauptschulen eine nachmittägliche Betreuung<br />
an.<br />
Die Pläne für <strong>Eggebek</strong> sehen einen Anbau an<br />
das ursprüngliche, alte Schulgebäude im Bereich<br />
des Innenhofs zwischen Schwimmhalle<br />
und Sporthalle vor. Dort, wo jetzt noch der alte<br />
Fahrradunterstand steht, wird ein eingeschossiger<br />
Anbau, der beim Schulsekretariat und im<br />
Bereich des Flügels mit der Betreuten Grundschule<br />
(ehemals Hausmeisterwohnung) auf das<br />
Hauptgebäude stößt, errichtet. Zwischen diesem<br />
Flügel und dem Lehrerzimmer wird durch<br />
den neuen Baukörper ein geschlossener Innenhof<br />
entstehen, der zusätzlichen Gestaltungsund<br />
Nutzungsmöglichkeiten eröffnet. Der Anbau<br />
ist architektonisch ansprechend gestaltet,<br />
aber auch funktionell klar gegliedert. Er enthält<br />
drei Räumlichkeiten für Beratung und Kleingruppenarbeit,<br />
einen nach mehren Seiten zentral<br />
gelegenen Eingangsbereich und einen halbrund<br />
gestalteten großen Veranstaltungsraum.<br />
Dieser Raum kann als Bühne, Aula und Projektarbeit<br />
genutzt werden, ist aber auch durch<br />
eine mobile Wand teilbar für Gruppenarbeit.<br />
Große Glaselemente öffnen den Raum und<br />
werden ihn lichtdurchflutet wirken lassen. Weiterhin<br />
beinhaltet das Raumprogramm eine Cafeteria<br />
mit angrenzender Ausgabeküche. Dort<br />
wird im Rahmen der Ganztagsschule ein Mittagstisch<br />
angeboten werden. Im östlichen Teil<br />
des Baukörpers in Höhe der Lehrerparkplätze<br />
ist ein Werkraum und angrenzend ein Geräteraum<br />
für den Hausmeister vorgesehen.<br />
Von der Cafeteria gelangt man über eine Treppe<br />
zu einem weiteren Gruppenraum, der im<br />
Obergeschoss in Höhe des Giebels der ehemaligen<br />
Hausmeisterwohnung angebaut wird. Hier<br />
erfolgt auch die Anbindung zu den Räumlichkeiten<br />
der Betreuten Grundschule, die gegenseitige<br />
Nutzungsmöglichkeiten eröffnet. Nach den<br />
Vorgaben des Landes wird die Betreute Grundschule<br />
auch in <strong>Eggebek</strong> ab 2007 mit festen, verlässlichen<br />
Zeiten eingerichtet.<br />
Bereits das bisherige Nachmittagsangebot, 1<br />
mal wöchentlich, wird an der Grund- und<br />
Hauptschule gut angenommen, vor allem von<br />
jüngeren Schuljahrgängen.<br />
An dem breit gefächerten Projektangebot neh-<br />
men in diesem Schulhalbjahr bereits 60 Schülerinnen<br />
und Schüler teil.<br />
Mit diesem zusätzlichen Angebot wird der<br />
Schulstandort <strong>Eggebek</strong> nach Auffassung des<br />
Leitenden Verwaltungsbeamten Klaus-Dieter<br />
Rauhut abgerundet und zusätzlich gestärkt. Für<br />
die weitere Entwicklung <strong>Eggebek</strong>s und der umliegenden<br />
Gemeinden ist die Schule ein wichtiger<br />
Faktor, da vielfältige Impulse von Schulen<br />
in die Jugend- und Freizeitarbeit gehen und der<br />
Schulstandort auch vielfach bei Wohnort-Bauentscheidungen<br />
junger Familien eine entscheidende<br />
Rolle spielt.<br />
Eine kontroverse Diskussion des <strong>Amt</strong>sausschusses<br />
löste die Entscheidung der <strong>Eggebek</strong>er Gemeindevertretung<br />
aus, die Umsetzung der Konversion<br />
des Marinefliegergeländes in <strong>Eggebek</strong><br />
als kommunale Selbstverwaltungsaufgabe selbst<br />
wahrzunehmen und nicht in die Zuständigkeit<br />
des <strong>Amt</strong>es zu übertragen. Verbunden mit dieser<br />
Entscheidung war auch der Beschluss der Gemeindevertretung<br />
<strong>Eggebek</strong>, die Trägerschaft für<br />
die Konzeptentwicklung, Vermarktung und<br />
Umsetzung einer Gesellschaft zu übertragen,<br />
die sich zurzeit im <strong>Amt</strong>sbereich gründet. Nach<br />
den Vorstellungen der Gemeinde und der sich<br />
gründenden Trägergesellschaft setzt man<br />
schwerpunktmäßig auf das Projekt Bio-Energiepark.<br />
Dem Mitbewerber, einer Trägergesellschaft<br />
aus dem Flensburger Raum, die schwerpunktmäßig<br />
bei der Umnutzung auf Spedition<br />
und Logistik gesetzt hat, wurde gleichzeitig jedoch<br />
die Chance eingeräumt, auf dem riesigen,<br />
ca 400 ha großen Gelände partnerschaftlich unter<br />
dem Dach des beauftragten Trägers die Logistikplanung<br />
zu realisieren.<br />
In der <strong>Amt</strong>sausschusssitzung erläutert Bürgermeister<br />
Reinhard Breidenbach, <strong>Eggebek</strong>, die<br />
Beweggründe für die Entscheidung der Gemeindevertretung,<br />
die Aufgabe und Verantwortung<br />
für die Konversion als gemeindliche Aufgabe<br />
zu behalten. Die Gemeinde <strong>Eggebek</strong> wäre,<br />
unabhängig von dieser Entscheidung, weiterhin<br />
für die Bauleitplanung (F-Plan, B-Plan) verantwortlich,<br />
da eine einzelne Gemeinde die Planungshoheiten<br />
nicht auf das <strong>Amt</strong> nach der<br />
<strong>Amt</strong>sordnung übertragen kann. Bei einer Übertragung<br />
der Umsetzung dieser Planungen auf<br />
das <strong>Amt</strong> hätte es immer zwei Zuständigkeiten<br />
gegeben, die für die Abwicklung nicht förderlich<br />
wären. Bauleitplanung und Umsetzung in<br />
einer Hand lassen zügige und effiziente Entscheidungen<br />
erwarten. Trotzdem besteht weiterhin<br />
die Möglichkeit einer Beteiligung des<br />
<strong>Amt</strong>es oder anderer Gemeinden an der sich<br />
jetzt gründenden Gesellschaft. Wie auch die<br />
Gemeinde <strong>Eggebek</strong>, die noch über eine Minderheitsbeteiligung<br />
an der Gesellschaft auf der<br />
nächsten Sitzung entscheiden wird, können<br />
auch das <strong>Amt</strong> oder andere Gemeinden sich an<br />
3<br />
Der <strong>Amt</strong>sausschuss billigte die Planung einstimmig.<br />
Nach Zustimmung des Kultusministeriums<br />
wird voraussichtlich noch im Herbst<br />
die Ausschreibung erfolgen. Die Baukosten bezifferte<br />
Klaus-Dieter Rauhut auf 800.000 Euro,<br />
wovon das <strong>Amt</strong> als Schulträger 80.000 Euro als<br />
Eigenleistung aufbringen muss.<br />
In seinem Verwaltungsbericht konnte <strong>Amt</strong>svorsteher<br />
Hans Jürgen Jochimsen erfreut mitteilen,<br />
dass seitens der Standortverwaltung Flensburg<br />
die beiden Bundeswehrsporthallen in Tarp den<br />
ortsansässigen Vereinen auch über den 31. Dezember<br />
hinaus zur Nutzung angeboten werden.<br />
Die Hallennutzung war ursprünglich zum Jahresende<br />
aufgekündigt worden, da aber die verbleibenden<br />
militärischen Kräfte auch im ersten<br />
Halbjahr 2006 die Hallen noch nutzen wollen,<br />
werden sie weiterhin bewirtschaftet und können<br />
dann auch außerhalb der Dienstzeit wie bisher<br />
üblich dem Vereinssport zur Verfügung gestellt<br />
werden. rth<br />
Konversion bleibt gemeindliche Aufgabe<br />
der Partnerschaft beteiligen.<br />
Bürgermeister Carsten Peter Brodersen, Süderhackstedt,<br />
konnte seine Enttäuschung über diesen<br />
„<strong>Eggebek</strong>er Alleingang“ nicht verhehlen.<br />
Die Schließung des Marinefliegergeschwaders<br />
hat die gesamte Region getroffen, daher sollte<br />
auch nach den bisherigen Überlegungen die<br />
Konversion „von den breiteren Schultern des<br />
<strong>Amt</strong>es und seiner acht Gemeinden getragen<br />
werden“.<br />
Bürgermeisterin Ute Richter, Janneby, erinnerte<br />
daran, dass auch bereits das Konversionsgutachten<br />
sowie die Beteiligung am Regionalmanagement<br />
Konversion auf <strong>Amt</strong>sebene mit Zustimmung<br />
aller acht Gemeinden behandelt und finanziert<br />
worden ist. Der Vorsitzende des<br />
Haupt- und Finanzausschusses, Edgar Paulsen,<br />
<strong>Eggebek</strong>, appellierte, die Entscheidung durch<br />
die Gemeindevertretung, die dort nach kontroverser<br />
Diskussion mit einer Mehrheit von neun<br />
zu sechs Stimmen getroffen worden ist, im<br />
<strong>Amt</strong>sausschuss zu akzeptieren und die Konversionsbemühungen<br />
auch in Zukunft positiv zu<br />
begleiten. Die Entscheidung sollte demokratisch<br />
getragen werden, auch wenn er persönlich<br />
lieber eine Aufgabenübertragung auf das <strong>Amt</strong><br />
gesehen hätte.<br />
Abschließend stellte Bürgermeister Reinhard<br />
Breidenbach noch einmal heraus, dass die Gemeinde<br />
<strong>Eggebek</strong>, gestützt auch auf die Empfehlungen<br />
des Konversionsgutachtens, die Realisierungschancen<br />
des alternativen Energieparks<br />
höher eingeschätzt hat als die Möglichkeiten<br />
der Verwirklichung eines Logistikzentrums, das<br />
von der zweiten Trägergesellschaft vorgeschlagen<br />
wurde, „Und trotzdem kann das Logistikzentrum<br />
angepackt werden, da das Gelände<br />
groß genug ist und die für diese Zwecke nutzbaren<br />
Einrichtungen auf dem Gelände für den<br />
Bio-Energiepark nicht relevant sind“, unterteilte<br />
Reinhard Breidenbach. Sein letztes Werben<br />
für eine Beteiligung an der ausgewählten Gesellschaft<br />
durch <strong>Amt</strong> und andere Gemeinden fand<br />
jedoch, wie den Gesichtern der übrigen <strong>Amt</strong>sausschussmitgliedern<br />
deutlich zu entnehmen<br />
war, wenig Gehör. rth