Exposé zur Skulptur „Bannwald II.2“ - bei der Galerie Schlichtenmaier
Exposé zur Skulptur „Bannwald II.2“ - bei der Galerie Schlichtenmaier
Exposé zur Skulptur „Bannwald II.2“ - bei der Galerie Schlichtenmaier
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Exposé</strong> <strong>Exposé</strong> <strong>Exposé</strong> <strong>zur</strong> <strong>zur</strong> <strong>Skulptur</strong> <strong>Skulptur</strong> <strong>„Bannwald</strong> <strong>„Bannwald</strong> <strong>II.2“</strong> <strong>II.2“</strong> von von von 2011<br />
2011<br />
Manuela Tirler<br />
1977 Stuttgart<br />
lebt und ar<strong>bei</strong>tet in Stuttgart und Plochingen<br />
Bannwald II.2, 2011<br />
Stahl<br />
ca. 195 x 80 x 80 cm<br />
auf Plakette signiert, datiert und betitelt: Bannwald II.2 M TIRLER MT 2011<br />
(TIRLEM/S 4, 26493)<br />
8.800,00 EUR
Zum Zum Werk Werk „ <strong>„Bannwald</strong> „ Bannwald II.2 <strong>II.2“</strong> II.2<br />
“ aus aus dem dem Jahr Jahr Jahr 2011 2011: 2011<br />
Der ausschließlich im Bundesland Baden-Württemberg verwendete Begriff <strong>„Bannwald</strong>“<br />
bezeichnet ein Waldgebiet, das nicht wirtschaftlich genutzt ist, son<strong>der</strong>n stattdessen sich<br />
selbst überlassen wird.<br />
Angeregt von <strong>der</strong> wilden, von Menschenhand unberührten Wachstumsmöglichkeit <strong>der</strong><br />
Bäume in diesen Naturwaldgebieten, von denen es momentan insgesamt 111 Stück in den<br />
Regierungsbezirken Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen gibt, realisierte die junge<br />
Stuttgarter Bildhauerin Manuela Tirler die Plastik <strong>„Bannwald</strong>stück <strong>II.2“</strong>. Durch die in Metall<br />
und Eisendraht gefertigten Stäbe, die Reisigbündeln ähnlich, nach innen hin immer dichter<br />
zusammengefügt werden und verschweißt genau 111 Verzweigungen und Verästelungen<br />
ergeben, symbolisiert Tirler die Bannwäl<strong>der</strong> Baden-Württembergs.<br />
Dem Betrachter bleibt <strong>der</strong> Zutritt in das <strong>„Bannwald</strong>stück <strong>II.2“</strong> zwar verwehrt, jedoch wird er<br />
aufgrund dessen Allansichtigkeit dazu aufgefor<strong>der</strong>t, sich <strong>der</strong> Plastik durch vorsichtiges<br />
Umgehen anzunähern. Das künstlerisch hergestellte Bannwald-Gebilde erobert sich seinen<br />
eigenen Raum, in dem es innerhalb <strong>der</strong> abgrenzenden runden Schalenform ungehin<strong>der</strong>t und<br />
chaotisch wuchern darf, ohne ein zivilisatorisches Eindringen von außen befürchten zu<br />
müssen.<br />
Der Künstlerin ist in <strong>„Bannwald</strong>stück <strong>II.2“</strong> ein aussagekräftiges Werk gelungen, in dem<br />
Wildnis und Kultur nicht als Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeiten verstanden werden, son<strong>der</strong>n sich wie<br />
selbstverständlich im harmonischen Einklang zusammen finden.<br />
Zur Zur Bildhauerin und und zu zu ihrem Schaffen Schaffen: Schaffen<br />
Manuela Tirler beschäftigt sich bildhauerisch mit <strong>der</strong> Auflösung des klassischen<br />
Formprinzips. Wie dreidimensionale Zeichnungen im Raum muten ihre Plastiken an und<br />
zeichnen sich trotz <strong>der</strong> Härte und Schwere des verwendeten Materials Stahl durch eine<br />
sensible Fragilität aus. Trotz <strong>der</strong> abstrahierten Tendenzen lassen sich Anleihen aus <strong>der</strong><br />
Natur erkennen.<br />
Durch die Verbindung von unterschiedlich starken und gebogenen Stabelementen mit dem<br />
Schweißbrenner entsteht während des Werkprozesses nach und nach ein Geflecht von<br />
Form-Verzweigungen und –Verästelungen, zeichenhafte Setzungen im Raum. Die Starrheit<br />
einer formalen Strenge wird durch die organische Formung skulpturaler Gewächse
aufgebrochen. In ihrer neuesten Werkgruppe <strong>„Bannwald</strong>“ werden Wildnis und Kultur nicht<br />
mehr als Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeiten verstanden, son<strong>der</strong>n finden sich wie selbstverständlich im<br />
harmonischen Einklang zusammen.<br />
Kurzbiografie<br />
Kurzbiografie:<br />
Kurzbiografie<br />
Kurzbiografie<br />
1977 geboren in Stuttgart<br />
aufgewachsen in Morristown/ Tennessee und Wiernsheim im Enzkreis<br />
1998 Freie Kunsthochschule Nürtingen<br />
2002- 2008 Studium <strong>der</strong> Freien Bildhauerei an <strong>der</strong> Staatlichen Akademie <strong>der</strong> Bildenden<br />
Künste in Stuttgart <strong>bei</strong> Werner Pokorny, Micha Ullman, Markus Ambach und<br />
Rainer Ganahl<br />
2005 1. Preis <strong>der</strong> Freunde <strong>der</strong> Akademie für die Sommerausstellung <strong>der</strong> Klasse<br />
Ullman<br />
2006 Mai 2006 Eröffnung des <strong>Skulptur</strong>enradweges mit <strong>der</strong> <strong>Skulptur</strong> „Waldstück“,<br />
Neckar-Odenwald-Kreis<br />
2007 Studienaufenthalt in San Francisco<br />
2007 - 2010 Atelierstipendium Stadt Nürtingen<br />
2008 3. Preis für eine ortspezifische Ar<strong>bei</strong>t in <strong>der</strong> Klettpassage, Umsetzung dieser<br />
Ar<strong>bei</strong>t für die Klettpassage in Stuttgart in einer temporären , halbjährigen<br />
Ausstellung<br />
2008 - 2010 Atelierstipendium <strong>der</strong> Stadt Nürtingen, Ausstellung und Katalog im Kunstverein<br />
Nürtingen<br />
2009 Gerlinde-Beck-Preis für <strong>Skulptur</strong><br />
seit 2010 Assistentin am Institut für Darstellen und Gestalten, Universität Stuttgart<br />
2010 - 2013 Atelierstipendium Landkreis Esslingen<br />
© 2011: <strong>Galerie</strong> <strong>Schlichtenmaier</strong>, Grafenau