Exposé zur Skulptur „Bannwald II.2“ - bei der Galerie Schlichtenmaier
Exposé zur Skulptur „Bannwald II.2“ - bei der Galerie Schlichtenmaier
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Zum Zum Werk Werk „ <strong>„Bannwald</strong> „ Bannwald II.2 <strong>II.2“</strong> II.2<br />
“ aus aus dem dem Jahr Jahr Jahr 2011 2011: 2011<br />
Der ausschließlich im Bundesland Baden-Württemberg verwendete Begriff <strong>„Bannwald</strong>“<br />
bezeichnet ein Waldgebiet, das nicht wirtschaftlich genutzt ist, son<strong>der</strong>n stattdessen sich<br />
selbst überlassen wird.<br />
Angeregt von <strong>der</strong> wilden, von Menschenhand unberührten Wachstumsmöglichkeit <strong>der</strong><br />
Bäume in diesen Naturwaldgebieten, von denen es momentan insgesamt 111 Stück in den<br />
Regierungsbezirken Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen gibt, realisierte die junge<br />
Stuttgarter Bildhauerin Manuela Tirler die Plastik <strong>„Bannwald</strong>stück <strong>II.2“</strong>. Durch die in Metall<br />
und Eisendraht gefertigten Stäbe, die Reisigbündeln ähnlich, nach innen hin immer dichter<br />
zusammengefügt werden und verschweißt genau 111 Verzweigungen und Verästelungen<br />
ergeben, symbolisiert Tirler die Bannwäl<strong>der</strong> Baden-Württembergs.<br />
Dem Betrachter bleibt <strong>der</strong> Zutritt in das <strong>„Bannwald</strong>stück <strong>II.2“</strong> zwar verwehrt, jedoch wird er<br />
aufgrund dessen Allansichtigkeit dazu aufgefor<strong>der</strong>t, sich <strong>der</strong> Plastik durch vorsichtiges<br />
Umgehen anzunähern. Das künstlerisch hergestellte Bannwald-Gebilde erobert sich seinen<br />
eigenen Raum, in dem es innerhalb <strong>der</strong> abgrenzenden runden Schalenform ungehin<strong>der</strong>t und<br />
chaotisch wuchern darf, ohne ein zivilisatorisches Eindringen von außen befürchten zu<br />
müssen.<br />
Der Künstlerin ist in <strong>„Bannwald</strong>stück <strong>II.2“</strong> ein aussagekräftiges Werk gelungen, in dem<br />
Wildnis und Kultur nicht als Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeiten verstanden werden, son<strong>der</strong>n sich wie<br />
selbstverständlich im harmonischen Einklang zusammen finden.<br />
Zur Zur Bildhauerin und und zu zu ihrem Schaffen Schaffen: Schaffen<br />
Manuela Tirler beschäftigt sich bildhauerisch mit <strong>der</strong> Auflösung des klassischen<br />
Formprinzips. Wie dreidimensionale Zeichnungen im Raum muten ihre Plastiken an und<br />
zeichnen sich trotz <strong>der</strong> Härte und Schwere des verwendeten Materials Stahl durch eine<br />
sensible Fragilität aus. Trotz <strong>der</strong> abstrahierten Tendenzen lassen sich Anleihen aus <strong>der</strong><br />
Natur erkennen.<br />
Durch die Verbindung von unterschiedlich starken und gebogenen Stabelementen mit dem<br />
Schweißbrenner entsteht während des Werkprozesses nach und nach ein Geflecht von<br />
Form-Verzweigungen und –Verästelungen, zeichenhafte Setzungen im Raum. Die Starrheit<br />
einer formalen Strenge wird durch die organische Formung skulpturaler Gewächse