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Vergleichende Analyse der Tourismusförderung in der Schweiz und in Österreich

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Fazit<br />

22 | Tourismusbank<br />

Die verschiedenen För<strong>der</strong>ungsmodelle s<strong>in</strong>d immer auch e<strong>in</strong> Spiegel <strong>der</strong> wirtschaftlichen Voraussetzungen <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> (Tourismus-)Geschichte e<strong>in</strong>es Landes, welche es zu berücksichtigen gilt. Der <strong>Schweiz</strong>er Tourismus muss sich<br />

zweifelsohne <strong>in</strong> Zukunft verschiedenen Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen. Um den Anschluss an die Konkurrenz nicht<br />

zu verlieren, braucht es auf jeden Fall grosse Investitionen <strong>in</strong> die bestehende Infrastruktur sowie e<strong>in</strong><br />

Überdenken <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Neugestaltung des touristischen Angebots. Es geht nun darum, Mittel <strong>und</strong> Wege zu<br />

f<strong>in</strong>den, wie diese Investitionen f<strong>in</strong>anziert werden können <strong>und</strong> welches Modell bzw. welche Komb<strong>in</strong>ation von<br />

Modellen auf den verschiedenen politischen Ebenen am geeignetsten ist.<br />

Zu den parlamentarischen Vorstössen bzgl. e<strong>in</strong>er Tourismusbank nach österreichischem Vorbild äussern sich<br />

<strong>der</strong> STV <strong>und</strong> hotelleriesuisse eher zurückhaltend. Sie bevorzugen e<strong>in</strong>e Erweiterung des bestehenden Modells,<br />

im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er „SHG plus“ – so Lütolf, STV-Direktor (noch bis Ende Mai 2013) <strong>in</strong> <strong>der</strong> hotelrevue. Er gibt zu<br />

verstehen, dass „e<strong>in</strong>e Neu<strong>in</strong>terpretation des gesetzlichen Auftrags <strong>der</strong> SGH angebracht [sei], welche aber nicht<br />

dem Strukturerhalt dienen [dürfe]“ (htr hotelrevue, 28. Juni 2012). Die Äusserungen des CEO von<br />

hotelleriesuisse, Christoph Juen, gehen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ähnliche Richtung: „Von e<strong>in</strong>er Tourismusbank nach<br />

österreichischem Vorbild halte ich nichts. Wir müssen unsere bestehenden För<strong>der</strong><strong>in</strong>strumente optimal<br />

aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abstimmen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Geltungsbereich ausweiten“ (htr hotelrevue, 28. Juni 2012). Aus diesen<br />

Gründen prüft auch das SECO zurzeit, ob flankierende Massnahmen zur Zweitwohnungs<strong>in</strong>itiative nötig s<strong>in</strong>d,<br />

<strong>in</strong>dem es e<strong>in</strong>e Anpassung <strong>der</strong> För<strong>der</strong><strong>in</strong>strumente evaluiert. Das Parlament hat ausserdem den Antrag des<br />

B<strong>und</strong>esrates für e<strong>in</strong>e Erhöhung des B<strong>und</strong>esdarlehens um CHF 100 Mio. an die SGH gutgeheissen. Auf diese Art<br />

kann garantiert werden, dass im Falle e<strong>in</strong>er Kreditklemme bzw. e<strong>in</strong>er erhöhten Kreditnachfrage rasch <strong>und</strong><br />

wirksam reagiert werden kann. Dabei s<strong>in</strong>d folgende E<strong>in</strong>schränkungen zu beachten: das Darlehen ist zeitlich<br />

beschränkt, was bedeutet, dass die Gel<strong>der</strong>, welche bis zum 31.12.2015 nicht beansprucht werden, zurück <strong>in</strong> die<br />

B<strong>und</strong>eskasse fliessen. Ausserdem muss die Vergabe <strong>der</strong> Darlehen <strong>in</strong>nerhalb des gesetzlichen Spielraums<br />

bewegen.<br />

Die Verwaltung <strong>der</strong> SGH hat unabhängig von diesem Zusatzdarlehen für die Periode 2012-2015 die folgenden<br />

vier Gr<strong>und</strong>ausrichtungen festgelegt:<br />

- Die Überprüfung <strong>und</strong> Ausnützung des gesetzlichen Spielraumes<br />

- Die Bündelung <strong>und</strong> das Zusammenwirken mit an<strong>der</strong>en För<strong>der</strong><strong>in</strong>strumenten<br />

- Das E<strong>in</strong>gehen von strategischen Partnerschaften mit Vertretern <strong>der</strong> Beherbergungswirtschaft<br />

- E<strong>in</strong>e antizyklische Kreditpolitik<br />

Obwohl die e<strong>in</strong>zelbetriebliche För<strong>der</strong>ung im Zentrum steht, sollen die Effekte auf die vor- <strong>und</strong> nachgelagerten<br />

Glie<strong>der</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Wertschöpfungskette stärker berücksichtigt werden. Die Mittel <strong>und</strong> Instrumente, welche<br />

zur Verfügung stehen, sollen effizient auf allen Ebenen e<strong>in</strong>gesetzt werden. Im Zentrum für die F<strong>in</strong>anzierungs-<br />

<strong>und</strong> die Beratungsaktivitäten <strong>der</strong> SGH stehen die folgenden fünf Aspekte: Kooperation, Innovation,<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Produktivität.<br />

Verdankungen: E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Dank geht an Herrn Philippe Pasche, Direktor <strong>der</strong> SGH für e<strong>in</strong> mehrfaches<br />

Review dieses Beitrags sowie für wertvolle Inputs <strong>und</strong> Informationen zum behandelten Thema. Herzlichen<br />

Dank auch ans Ressort Tourismus des SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft), welches die Daten zur NRP-<br />

För<strong>der</strong>ung des Tourismus zur Verfügung gestellt hat.

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