Gedankenhilfe für Deinen Lebens- und Suchtverlauf
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<strong>Gedankenhilfe</strong> <strong>für</strong> <strong>Deinen</strong><br />
<strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Suchtverlauf</strong>
Therapieeinrichtungen verlangen im Allgemeinen einen <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> einen <strong>Suchtverlauf</strong> von Dir.<br />
Keine Angst; man erwartet von Dir keine literarischen Meisterleistungen. Und auch<br />
Rechtschreibfehler sind eher Nebensache. Es geht einfach darum, dass Du den Menschen, mit<br />
denen Du in den nächsten Monaten eng zusammenarbeiten wirst, ein Bild von Dir vermittelst.<br />
Was bist Du <strong>für</strong> ein Mensch? Was hat Dich geprägt? Was hast Du erlebt?<br />
Wir haben Dir ein paar Punkte aufgeschrieben, die Dir helfen können, <strong>Deinen</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Suchtverlauf</strong> zu strukturieren.<br />
Zum <strong>Lebens</strong>lauf<br />
Der Blick zurück<br />
o Familiensituation: Wie bist Du aufgewachsen? Geschwister, Eltern. Wer stand Dir besonders nahe?<br />
Wie hast Du Dich gefühlt? Wie empfandest Du die Atmosphäre daheim?<br />
o Prägende Erlebnisse in Kindheit <strong>und</strong> Jugendzeit: z.B. Verlust von nahestehenden Personen, Kontakte<br />
zu Fre<strong>und</strong>en, Wohnungswechsel, Deine ersten Hobbies,...<br />
o Welche wichtigen (prägenden) Beziehungen liegen hinter Dir?<br />
o Dein schulischer <strong>und</strong> beruflicher Werdegang: Welche Schulen hast Du besucht? Welchen Beruf hast<br />
Du erlernt?<br />
Der Blick auf Dich<br />
o Deine Situation jetzt (z.B.):<br />
• Wohnungssituation (Wo <strong>und</strong> wie lebst Du?)<br />
• Finanzielle Situation (Wie bestreitest Du <strong>Deinen</strong> <strong>Lebens</strong>unterhalt?)<br />
• Strafrechtliche Situation<br />
• Familiäre Situation (Mit wem lebst Du zusammen? Hast Du Kinder? Wer steht Dir besonders<br />
nahe?)<br />
o Wie würdest Du Dich selber beschreiben?<br />
• Temperament: Was bist Du <strong>für</strong> ein Typ?<br />
• Probleme: Welche Probleme belasten Dich im Moment?<br />
• Interessen: Welche Interessen <strong>und</strong> Hobbies hast Du?<br />
• Eigene Stärken: Welche Besonderheiten zeichnen Dich aus?<br />
Der Blick nach vorn<br />
o Weshalb möchtest Du überhaupt ohne Drogen leben?<br />
o Was sind Deine Zukunftsvorstellungen? Wo <strong>und</strong> wie willst Du nach der Therapie leben?<br />
o Was willst Du unbedingt an Dir verändern? Was soll so bleiben wie es ist?<br />
o Wer wird Dich in den nächsten Monaten begleiten? Wer steht hinter Dir?
Zum <strong>Suchtverlauf</strong><br />
Drogen haben oder gehören nach wie vor zu Deinem Leben. Also wirst Du in Deinem <strong>Lebens</strong>lauf<br />
zwangsläufig auch auf Deine Erfahrungen mit Drogen eingegangen sein. Manche Einrichtungen<br />
wollen jedoch nochmals gesondert von Dir wissen, mit welchen Drogen Du angefangen hast <strong>und</strong><br />
welche Drogen Du in der letzten Zeit – <strong>und</strong> in welcher Menge – konsumiert hast. Wenn Du<br />
möchtest, kannst Du Dich an die oben schon vorgestellte Struktur halten:<br />
Der Blick zurück<br />
o Mit welchen Drogen (auch Alkohol <strong>und</strong> Zigaretten) hast Du angefangen? Wie alt warst Du?<br />
o Warum hast Du angefangen? Welche Gründe könnte es gegeben haben?<br />
o Wie haben Deine Eltern/ Deine Geschwister/ Deine Fre<strong>und</strong>e reagiert?<br />
o Welche Drogen folgten?<br />
o Gab es Abstinenzphasen?<br />
o Wie haben Drogen Dich verändert?<br />
Der Blick auf Dich<br />
o Welche Drogen hast Du in letzter Zeit konsumiert? In welcher Dosis? Was fühlst Du dabei? Wie<br />
reagiert Deine Umwelt darauf?<br />
o Hast Du in der letzten Zeit Therapien <strong>und</strong>/oder Entgiftungen gemacht? Wie ging es Dir dabei?<br />
o Welche Nachteile hat Dein Drogenkonsum Dir bisher eingebrockt?<br />
o Hast Du Dich mit dem Gedanken getragen, in ein Substitutionsprogramm aufgenommen zu<br />
werden? Wenn ja, wie sind Deine Erfahrungen? Und wie hoch ist Dein Beikonsum?<br />
Der Blick nach vorn<br />
o Welche Wünsche hast Du in Bezug auf die Therapie?<br />
o Welche Ziele möchtest Du erreichen?<br />
o Wovor hast Du am meisten Angst?<br />
o Was benötigst Du <strong>für</strong> ein Leben ohne Drogen?<br />
Das sind ziemlich viele Fragen - auf die Du natürlich nicht alle ausführlich eingehen musst.<br />
Nochmals: Kein Mensch erwartet von Dir irgendwelche Romane oder literarischen<br />
Meisterleistungen. Die Fragen sind von uns als Beispiele gedacht. Je offener <strong>und</strong> unverkrampfter<br />
Du Dich ans Werk begibst, umso besser. Setz Dich also nicht zu sehr unter Druck. Auf einige der<br />
Fragen wirst Du erst im Laufe Deiner Therapie Antworten finden.<br />
Denn: Drogenkonsum führt mit der Zeit vor allem dazu, dass man sich selbst mehr <strong>und</strong> mehr aus<br />
den Augen verliert. Je früher Du beginnst, <strong>Deinen</strong> Blick wieder auf Dich <strong>und</strong> Deine Wünsche,<br />
Hoffnungen, Ängste, Probleme, Stärken <strong>und</strong> Sehnsüchte zu richten, desto größer sind Deine<br />
Chancen, <strong>Deinen</strong> Weg zu finden <strong>und</strong> ihn zu machen.<br />
Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei.