innenteil_9_61 1 - Stadt Helmstedt
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Einladung<br />
6<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Mit den <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstagen<br />
knüpft die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />
an ihre fast 250jährige Tradition als<br />
Universitätsstadt an und erinnert<br />
zugleich an ihre jüngste Geschichte<br />
als Grenzstadt an der Nahtstelle<br />
zwischen Ost und West von 1945 bis<br />
1989/90.<br />
Die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
haben die Aufgabe, mit den Themen<br />
von Ausgrenzung und Integration<br />
zusammenhängende Fragen der Zeit<br />
und der Zeitgeschichte in einem akademischen<br />
Rahmen zu diskutieren<br />
und einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Sie bilden ein Tradition<br />
und Moderne verbindendes Forum der historischen Selbstvergewisserung,<br />
auf dem zeitgeschichtliche und Gegenwartsfragen der Spaltung und<br />
der Einigung, der Errichtung und des Zerfalls von Grenzen im Mittelpunkt<br />
stehen. Und sie wollen auf diese Weise selbst dazu beitragen, Grenzen<br />
zu überwinden oder durchlässiger zu machen: die Grenzen zwischen<br />
Ost und West, die Grenzen zwischen politischem Zentrum und politischer<br />
Peripherie, die Grenzen zwischen Fachwissenschaft und Öffentlichkeit.<br />
Das Thema der diesjährigen 14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage heißt »Mythos<br />
1968 «?, und es führt wie in jedem Jahr in ein aktuelles Problem<br />
historischer Selbstvergewisserung. Was bedeutet uns »1968« heute? Was<br />
verdanken wir der Protestbewegung der »68er«? Was haben wir ihr im<br />
Rückblick anzulasten? Zählt das Jahrfünft europäischer Geschichte zwischen<br />
den Pariser Studentenunruhen und dem Prager Frühling 1968 und<br />
der Ölkrise 1973 eher zur »Krankengeschichte der Moderne« oder eher zu<br />
ihrer Genesungsgeschichte? Bedeuteten Studentenprotest und außerparlamentarische<br />
Opposition den Auftakt zu einer generationellen und gesellschaftlichen<br />
Befreiung im Sinne einer »Fundamentalliberalisierung«<br />
(Jürgen Habermas) oder gar Umgründung der Bundesrepublik, oder<br />
markieren sie im Gegenteil eine gefährliche Herausforderung des Rechtsstaates<br />
und der gesellschaftlichen Regeln, die in der Folge in Gewalt und<br />
Terror mündete?<br />
Die verschiedenen Teilthemen und Vorträge wollen zum Nachdenken anregen.<br />
Sie stellen die unterschiedlichen Deutungsachsen zur Diskussion,<br />
in die sich das Phänomen der Achtundsechziger einordnen lässt. Sie konzentrieren<br />
sich auf die Ambivalenzen des Projekts »1968« und der mythischen<br />
Wirkung, die bis heute von ihm ausgeht: Der Generationsprotest