innenteil_9_61 1 - Stadt Helmstedt
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Inhalt<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Geleitwort der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> 5<br />
Einleitung 6<br />
Grußworte 8<br />
Programm<br />
Donnerstag, 25. 09. /Freitag, 26. 09. 10<br />
Sonnabend, 27. 09. /Sonntag, 28. 09. 11<br />
Referenten und Diskutanten<br />
Prof. Dr. Martin Sabrow 12<br />
Prof. Dr. Axel Schildt 13<br />
Prof. Dr. Andreas Rödder 14<br />
Dr. Uwe Timm 15<br />
Prof. Dr. Ingrid Gilcher-Holtey 16<br />
Dr. Jürgen Danyel 17<br />
Dr. Gerd Koenen 18<br />
Christian Semler 19<br />
Dr. Knut Nevermann 20<br />
Prof. Dr. Gerd Langguth 21<br />
3
Rahmenprogramm<br />
4<br />
Sonderkinovorstellungen »Easy Rider«<br />
und »Blutige Erdbeeren« 22<br />
Führung zur <strong>Helmstedt</strong>er<br />
Universitätsgeschichte 23<br />
Kabarett – Matthias Deutschmann 24<br />
Konzert – Red House –<br />
I feel free – die Musik der 68er 24<br />
Ost-West-Schülerseminar 25<br />
Fachtagung des Niedersächsischen<br />
Geschichtslehrerverbandes 26<br />
Gottesdienst 27<br />
Rundfahrt »Grenzenlos« 28<br />
Sponsoren 30<br />
Colloquien 31<br />
Anfahrtskizze 32
Geleitwort der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage haben im vergangenen Jahr insbesondere<br />
durch den Besuch des Bundespräsidenten und die begonnene Kooperation<br />
mit dem Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e. V. weitere<br />
deutschlandweite Anerkennung erfahren.<br />
»Die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage sind ein wichtiger Beitrag zur Beschäftigung<br />
mit Fragen der Zeitgeschichte« schrieb der Bundespräsident in seiner<br />
Zusage im Jahr 2007.<br />
Am 26. und 27. September 2008 werden im Juleum, dem Renaissance-<br />
Hauptgebäude der 1810 geschlossenen <strong>Helmstedt</strong>er Universität, die<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage stattfinden.<br />
Zu dem Oberthema: Mythos »1968 « ? werden wiederum ausgewiesene<br />
Kenner der Materie sowie Zeitzeugen zu hören sein.<br />
Das Jahr 1968 und damit der Beginn der »Studentenbewegung«, der<br />
»Außerparlamentarischen Opposition« und der »Kulturrevolte« liegen<br />
nunmehr 40 Jahre zurück.<br />
»Alle zehn Jahre bricht in Deutschland ein publizistischer Kampf um die<br />
Bedeutung von 1968 aus. Für die einen bezeichnet diese Chiffre die eigentliche<br />
Geburt der deutschen Nachkriegsdemokratie, für die anderen<br />
steht sie für die Summe all ihrer Gebrechen. Das Paradigma des Wertegewinns<br />
steht gegen das des Werteverfalls.« (»Die Welt« 01/2008).<br />
Die Deutung der Ereignisse der späten 1960er-Jahre prägt unvermindert<br />
die Debatte über das Selbstverständnis der Bundesrepublik. Zum 40. Jahrestag<br />
der 68er-Proteste werden bei den 14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstagen<br />
Vorträge und Diskussionen über die rückblickende Bewertung dieses<br />
mythischen Datums, die Auseinandersetzung mit den Phänomenen der<br />
Zeit und der Blick über die deutsche Bewegung hinaus sowie die Folgen in<br />
den folgenden vier Jahrzehnten und der heutige Umgang mit den 68ern<br />
im Mittelpunkt stehen.<br />
Zur Teilnahme laden wir Sie herzlich ein.<br />
Heinz-Dieter Eisermann<br />
Bürgermeister<br />
Dr. Paul Albert Deimel<br />
Vorsitzender des Beirates<br />
5
Einladung<br />
6<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Mit den <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstagen<br />
knüpft die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />
an ihre fast 250jährige Tradition als<br />
Universitätsstadt an und erinnert<br />
zugleich an ihre jüngste Geschichte<br />
als Grenzstadt an der Nahtstelle<br />
zwischen Ost und West von 1945 bis<br />
1989/90.<br />
Die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
haben die Aufgabe, mit den Themen<br />
von Ausgrenzung und Integration<br />
zusammenhängende Fragen der Zeit<br />
und der Zeitgeschichte in einem akademischen<br />
Rahmen zu diskutieren<br />
und einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Sie bilden ein Tradition<br />
und Moderne verbindendes Forum der historischen Selbstvergewisserung,<br />
auf dem zeitgeschichtliche und Gegenwartsfragen der Spaltung und<br />
der Einigung, der Errichtung und des Zerfalls von Grenzen im Mittelpunkt<br />
stehen. Und sie wollen auf diese Weise selbst dazu beitragen, Grenzen<br />
zu überwinden oder durchlässiger zu machen: die Grenzen zwischen<br />
Ost und West, die Grenzen zwischen politischem Zentrum und politischer<br />
Peripherie, die Grenzen zwischen Fachwissenschaft und Öffentlichkeit.<br />
Das Thema der diesjährigen 14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage heißt »Mythos<br />
1968 «?, und es führt wie in jedem Jahr in ein aktuelles Problem<br />
historischer Selbstvergewisserung. Was bedeutet uns »1968« heute? Was<br />
verdanken wir der Protestbewegung der »68er«? Was haben wir ihr im<br />
Rückblick anzulasten? Zählt das Jahrfünft europäischer Geschichte zwischen<br />
den Pariser Studentenunruhen und dem Prager Frühling 1968 und<br />
der Ölkrise 1973 eher zur »Krankengeschichte der Moderne« oder eher zu<br />
ihrer Genesungsgeschichte? Bedeuteten Studentenprotest und außerparlamentarische<br />
Opposition den Auftakt zu einer generationellen und gesellschaftlichen<br />
Befreiung im Sinne einer »Fundamentalliberalisierung«<br />
(Jürgen Habermas) oder gar Umgründung der Bundesrepublik, oder<br />
markieren sie im Gegenteil eine gefährliche Herausforderung des Rechtsstaates<br />
und der gesellschaftlichen Regeln, die in der Folge in Gewalt und<br />
Terror mündete?<br />
Die verschiedenen Teilthemen und Vorträge wollen zum Nachdenken anregen.<br />
Sie stellen die unterschiedlichen Deutungsachsen zur Diskussion,<br />
in die sich das Phänomen der Achtundsechziger einordnen lässt. Sie konzentrieren<br />
sich auf die Ambivalenzen des Projekts »1968« und der mythischen<br />
Wirkung, die bis heute von ihm ausgeht: Der Generationsprotest
der Studentenbewegung verwandelte sich unter der Hand vom radikalen<br />
Bürgerschreck zum Bezugspunkt einer ganzen Generation. Er proklamierte<br />
die Zerschlagung der bürgerlichen Gesellschaft und bewirkte doch<br />
ganz im Gegenteil ihre kulturelle Erneuerung. Er verstand sich als Befreiung<br />
vom Faschismus in den Köpfen der Eltern und war doch tief in der<br />
Gewalttradition des 20. Jahrhunderts verwurzelt.<br />
Wie immer verspricht die Thematik der <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage anregende<br />
Vorträge und lebhafte Debatten. Ich möchte Sie im Namen der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> herzlich einladen, am 26./27. September ins Juleum zu<br />
kommen, um die Vortragsveranstaltungen zu besuchen, mit den Referenten<br />
zu diskutieren und am abwechslungsreichen Rahmenprogramm<br />
teilzunehmen.<br />
Prof. Dr. Martin Sabrow<br />
7
Grußworte<br />
8<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Schirmherrin Elisabeth Heister-Neumann<br />
Niedersächsische Kultusministerin<br />
Elisabeth Heister-Neumann<br />
Liebe <strong>Helmstedt</strong>er und <strong>Helmstedt</strong>erinnen,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
nunmehr führen wir schon zum 14. Mal<br />
die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage durch<br />
und feiern stolz die weit zurückreichende<br />
<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstradition.<br />
Gedacht waren die Universitätstage ursprünglich,<br />
um den Bürgerinnen und<br />
Bürgern in Ost und West die Möglichkeit<br />
zu bieten, die unterschiedlichen Entwicklungen<br />
in den alten und neuen Ländern<br />
zu reflektieren, aber auch ein Stück aufeinander<br />
zuzugehen und zusammen zu<br />
wachsen. Natürlich haben sich die Universitätstage<br />
in den vergangenen Jahren über die deutsch-deutsche Thematik<br />
hinaus geöffnet, sie sind sich dabei jedoch ihrem Grundgedanken,<br />
Grenzen zu überwinden, treu geblieben.<br />
Und so dient auch das Thema der diesjährigen Universitätstage »Mythos<br />
68 ?« dazu, in wissenschaftlicher Auseinandersetzung den damaligen<br />
Generationenprotest, die Überwindung des Establishments der Elterngeneration<br />
und damit Grenzerfahrungen zu diskutieren. Mit Sicherheit<br />
finden wir im Rahmen der zahlreichen Vorträge und Diskussionsveranstaltungen<br />
auch Antworten auf Fragen unserer Zeit, obwohl die Studentenproteste<br />
und außerparlamentarische Opposition nicht mehr das<br />
Ausmaß der 68er Generation haben. So sind sich auch gerade die jungen<br />
Menschen heutzutage sehr bewusst, dass sie ihre Ziele durch Nutzung<br />
bestehender politischer oder parlamentarischer Strukturen in der Regel<br />
schneller erreichen können als durch schlichten unorganisierten Protest.<br />
Ich bin mir sicher: Diese 14. Universitätstage versprechen viel Interessantes!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihre Schirmherrin
Gerhard Kilian<br />
Landrat<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
in diesem Jahr feiert der Landkreis <strong>Helmstedt</strong><br />
sein 175-jähriges Bestehen. Im Jahre 1832 nämlich<br />
ist die Kreisdirektion <strong>Helmstedt</strong> als Vorläufer<br />
des heutigen Landkreises <strong>Helmstedt</strong> – neben<br />
den anderen alten braunschweigischen Landkreisen<br />
– aus dem Fürstentum Braunschweig-<br />
Wolfenbüttel durch herzogliche Verordnung<br />
gebildet worden. Mit der Einsetzung des ersten<br />
Kreisdirektors, Wilhelm Eißfeldt, zum 01. Januar<br />
1833 hat die Kreisdirektion ihre Tätigkeit aufgenommen, weshalb das<br />
Jahr 1833 als Gründungsjahr des Landkreises <strong>Helmstedt</strong> anzusehen ist.<br />
Nach der Epoche der Aufklärung, der französischen Revolution und den<br />
europäischen Kriegswirren um Napoleon I. herrschte tiefe Verunsicherung<br />
in der deutschen Bevölkerung. Man besann sich bewusst auf erzkonservative<br />
Werte. In diese Zeit, die später als Biedermeierzeit bezeichnet<br />
wurde, fiel die Gründung des Landkreises <strong>Helmstedt</strong>. Vom Biedermeier<br />
bis zur Neuzeit ist viel geschehen im Kreisgebiet: von der industriellen<br />
Revolution, die insbesondere den Landkreis <strong>Helmstedt</strong> mit dem Braunkohleabbau<br />
seit mehr als einem Jahrhundert geprägt hat und noch prägt,<br />
über die Einführung der Zuckerrübenwirtschaft, zwei Weltkriege und die<br />
deutsche Teilung, die zu einem Leben unmittelbar an der Zonengrenze<br />
führte, die Mechanisierung der Landwirtschaft mit dem daraus folgenden<br />
Strukturwandel bis hin zum derzeitigen Neuaufbruch nach dem sich abzeichnenden<br />
Ende des Braunkohlebergbaus.<br />
Noch vor dieser jüngeren Geschichte des Landkreises <strong>Helmstedt</strong> galt<br />
unsere schöne Kreisstadt zwischen 1576 bis 1810 als bedeutende Universitätsstadt,<br />
in der berühmte Professoren wie Conring, Caselius, Beireis,<br />
Calixt, Bruno, Fabricius und Mosheim ihren herausragenden Ruf in Forschung<br />
und Lehre begründeten. Der Landkreis pflegt dieses wissenschaftliche<br />
und historische Erbe. Die Universitätstage ergänzen mit eigenem<br />
Akzent diese kulturelle Arbeit des Landkreises. Die Verbindung zwischen<br />
dem Kreisjubiläum und den 14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstagen bildet<br />
den Brückenschlag zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des<br />
Landkreises <strong>Helmstedt</strong>.<br />
Ich möchte nicht versäumen, Sie auf das<br />
Internetangebot zum 175-jährigen Kreisjubiläum<br />
unter der Seite www.helmstedt.de<br />
aufmerksam zu machen, unter der Sie Aktuelles,<br />
insbesondere zum Veranstaltungsprogramm,<br />
und Informatives finden können.<br />
Den Universitätstagen wünsche ich großes<br />
Interesse der Zuhörerinnen und Zuhörer<br />
und einen erfolgreichen Verlauf.<br />
Ihr<br />
Gerhard Kilian<br />
<strong>Helmstedt</strong>er Kreisdirektion<br />
ca. 1932<br />
9
Programm 2008<br />
10<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Mythos »1968 « ?<br />
Juleum, Collegienplatz 1<br />
Donnerstag, 25. September 2008<br />
18 . 00 Uhr Kino-Sondervorstellung<br />
»Easy Rider«<br />
Kino Roxy Lichtspiele, Nordtor 2, <strong>Helmstedt</strong><br />
20 . 30 Uhr Kino-Sondervorstellung<br />
»Blutige Erdbeeren«<br />
Kino Roxy Lichtspiele, Nordtor 2, <strong>Helmstedt</strong><br />
Freitag, 26. September 2008<br />
17 . 00 Uhr Begrüßung<br />
Dr. Paul Albert Deimel<br />
Beiratsvorsitzender der <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
17 . 15 Uhr Grußwort<br />
des Landes Niedersachsen<br />
Ministerpräsident Christian Wulff<br />
17 . 30 Uhr Einführung<br />
Prof. Dr. Martin Sabrow (Potsdam)<br />
»1968« – Zur Deutung einer Protestkultur<br />
A. Gescheiterter Generationsprotest oder erfolgreiche<br />
Kulturrevolution?<br />
18 . 30 Uhr Vortrag<br />
Prof. Dr. Axel Schildt (Hamburg)<br />
Die Studentenrevolte als Generationsprotest<br />
19 . 15 Uhr Vortrag<br />
Prof. Dr. Andreas Rödder (Mainz)<br />
»1968« als Aufbruch in die Postmoderne<br />
20 . 30 Uhr Lesung<br />
Dr. Uwe Timm (München und Berlin)
Sonnabend, 27. September 2008<br />
10 .00 Uhr Museumsführung<br />
B. »1968« als europäische Zäsur<br />
11. 00 Uhr Vortrag<br />
Prof. Dr. Ingrid Gilcher-Holtey (Bielefeld)<br />
Die Studentenrevolte als<br />
westliche Protestbewegung<br />
11. 45 Uhr Vortrag<br />
Dr. Jürgen Danyel (Potsdam)<br />
Das »1968« des Ostens: Prag und Ost-Berlin<br />
C. Die Studentenbewegung und die Gewaltfrage<br />
14.30 Uhr Vortrag<br />
Christian Semler (Berlin)<br />
Die Linke und die Gewalt<br />
15. 15 Uhr Vortrag<br />
Dr. Gerd Koenen (Frankfurt/Main)<br />
Der kulturelle Umbruch von 1968 und der<br />
Linksterrorismus in den siebziger Jahren<br />
D. 1968 – eine Erfolgsgeschichte?<br />
16.30 Uhr Abschlussdiskussion mit<br />
Dr. Knut Nevermann (Dresden) und<br />
Prof. Dr. Gerd Langguth (Bonn)<br />
Moderation: Prof. Dr. Martin Sabrow (Potsdam)<br />
19.00 Uhr Kabarett<br />
Matthias Deutschmann (München)<br />
Die Reise nach Jerusalem<br />
21.00 Uhr Konzert<br />
Red House – I feel free – die Musik der 68er<br />
Zonengrenz-Museum <strong>Helmstedt</strong><br />
Sonntag, 28. September 2008<br />
10 . 00 Uhr Gottesdienst in der Universitätskirche<br />
St.-Stephani-Kirche <strong>Helmstedt</strong><br />
Freitag, 03. Oktober 2008<br />
14. 45 Uhr Rundfahrt Grenzenlos<br />
ab Zonengrenz-Museum <strong>Helmstedt</strong><br />
11
Referenten 2008<br />
12<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Prof. Dr. Martin Sabrow<br />
Geboren 1954 in Kiel<br />
1983–93 Studienrat in Berlin<br />
1993–95 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt<br />
Zeithistorische Studien Potsdam<br />
1996–2004 Projektbereichsleiter am Zentrum für Zeithistorische<br />
Forschung Potsdam<br />
2000 Habilitation an der FU Berlin<br />
Seit Ende 2004 Professor an der Universität Potsdam und Direktor des<br />
Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam.<br />
Gastprofessuren in London und Bologna<br />
Seit 1998 wissenschaftlicher Leiter der »<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage«<br />
und Herausgeber der »<strong>Helmstedt</strong>er Colloquien«<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Die verdrängte Verschwörung. Der Rathenau-Mord und die deutsche<br />
Gegenrevolution, Frankfurt a. M. 1999; Das Diktat des Konsenses. Geschichtswissenschaft<br />
in der DDR 1949–1969, München 2001, Zeitgeschichte<br />
als Streitgeschichte. Große Kontroversen seit 1945, München<br />
2003 (Hrsg. zus. mit Klaus Große Kracht u. Ralph Jessen), Skandal und<br />
Diktatur. Formen öffentlicher Empörung im NS-Staat und in der DDR,<br />
Göttingen 2004 (Hrsg.); Wohin treibt die DDR-Erinnerung? Dokumentation<br />
einer Debatte, Göttingen 2007 (Hrsg. zus. mit Rainer Eckert u. a.);<br />
50 Klassiker der Zeitgeschichte. Göttingen 2007 (Hrsg. zus. mit Jürgen<br />
Danyel und Jan-Holger Kirsch).
Prof. Dr. Axel Schildt<br />
Geboren 1951 in Hamburg<br />
1970–1978 Studium der Geschichtswissenschaft, Philosophie, Germanistik,<br />
Soziologie und Politikwissenschaft in Hamburg<br />
und Marburg<br />
1983–1990 Forschungsprojekte am Historischen Seminar der Universität<br />
Hamburg<br />
1991/92 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Lüneburg<br />
1992/93 Vertretung einer Professur für Neuere Geschichte an der<br />
Universität Hamburg<br />
1993/94 Vertretung einer Professur für Neuere Geschichte an<br />
der Universität Essen und Fellow des Kulturwissenschaftlichen<br />
Instituts des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
in Essen<br />
1994–1996 Vertretung einer Professur für Neuere Geschichte an der<br />
Universität Hamburg<br />
1997 Außerplanmäßiger Professor an der Universität Hamburg<br />
1997–2002 Stellvertretender Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte<br />
in Hamburg<br />
Seit Oktober 2002 Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg<br />
und Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Universität<br />
Hamburg<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Konservatismus in Deutschland. Vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis<br />
zur Gegenwart, München 1998. Zwischen Abendland und Westoption.<br />
Studien zur westdeutschen Ideenlandschaft der 50er Jahre (Ordnungssysteme.<br />
Studien zur Ideengeschichte der Neuzeit Bd. 4), München 1999.<br />
Ankunft im Westen. Ein Essay zur Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik,<br />
Frankfurt / M. 1999. Max Brauer (Hamburger Köpfe. Hg. von der ZEIT-<br />
Stiftung), Hamburg 2002. Die Bundesrepublik der sechziger Jahre. Hg.<br />
von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005. Die Sozialgeschichte<br />
der Bundesrepublik Deutschland bis 1989/90 (Enzyklopädie<br />
deutsche Geschichte, Bd. 80), München 2007.<br />
13
Referenten 2008<br />
14<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Prof. Dr. Andreas Rödder<br />
Geboren 1967 in Wissen/Sieg<br />
1986 –1991 Studium der Geschichte und Germanistik an den Universitäten<br />
Bonn, Tübingen und Stuttgart<br />
1992 –1994 Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung<br />
1994–2001 Wissenschaftlicher Assistent am Historischen Institut<br />
der Universität Stuttgart, Abteilung Neuere Geschichte<br />
2001 Habilitation an der Universität Stuttgart<br />
2001–2005 Hochschuldozent am Historischen Institut der Universität<br />
Stuttgart<br />
2004 Visiting Professor an der Brandeis University Boston<br />
(Ma.)<br />
Seit April 2005 Ordentlicher Professor für Neueste Geschichte an der<br />
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Modell Deutschland. Erfolgsgeschichte oder Illusion?, hg. mit Thomas<br />
Hertfelder. Mit Beiträgen von Dieter Langewiesche, Peter Pulzer, Gerhard<br />
A. Ritter, Manfred G. Schmidt, Mark Spoerer, Andreas Wirsching<br />
u. a., Göttingen 2007; Alte Werte – Neue Werte. Schlaglichter des Wertewandels,<br />
hg. mit Wolfgang Elz. Mit Beiträgen von Christoph Böhr, Bernhard<br />
Bueb, Ute Frevert, Hans Joas, Klaus Naumann, Gerhard A. Ritter,<br />
Andreas Wirsching u. a., Göttingen 2008 (im Druck), In Vorbereitung:<br />
Die Bundesrepublik Deutschland in den globalen Transformationsprozessen<br />
1970–1990 [Arbeitstitel], hg. mit Thomas Raithel und Andreas<br />
Wirsching.
Foto: Brigitte Friedrich<br />
Dr. Uwe Timm<br />
Geboren 1940 in Hamburg<br />
Nach der Volksschule Lehre als Kürschner und Besuch des Braunschweig-<br />
Kolleg zusammen mit Benno Ohnesorg.<br />
Studium der Philosophie und Germanistik in München und Paris.<br />
1967/68 Politische Tätigkeit im Sozialistischen Deutschen Studentenbund<br />
(SDS)<br />
1970–72 Studium der Soziologie und Volkswirtschaft in München<br />
Seit 1971 freier Schriftsteller<br />
1971/72 Gründer der »Wortgruppe München« und Mitherausgeber<br />
der Zeitschrift »Literarische Hefte«<br />
1981–83 Aufenthalt in Rom<br />
1991/92 Paderborner Gastdozentur für Schriftsteller<br />
Seit Herbst 1994 ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache<br />
und Dichtung, Darmstadt, und des PEN-Zentrums<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
Seit 2006 Mitglied der Berliner Akademie der Künste<br />
Preise:<br />
1979 Förderpreis der <strong>Stadt</strong> Bremen; 1989 Literaturpreis der <strong>Stadt</strong> München;<br />
1990 Kinderbuchpreis für »Rennschwein Rudi Rüssel«; 2001 Großer<br />
Literaturpreis der Bayrischen Akademie der Schönen Künste; 2001 Tukan-<br />
Preis der <strong>Stadt</strong> München; 2002 <strong>Stadt</strong>schreiber von Bergen; 2002 Münchner<br />
Literaturpreis; 2003 Schubart-Literaturpreis; 2003 Erik-Reger-Preis;<br />
2006 Premio di Napoli<br />
Filme:<br />
1983 »Kerbels Flucht«, Fernsehfilm; 1984 »Morenga«, Fernsehfilm; 1984<br />
»Viele Wege führen nach Rom«, Buch und Regie; 1986 »Der Flieger«, Drehbuch<br />
zum Fernsehfilm; 1995 »Rennschwein Rudi Rüssel«, Kinofilm; 1999<br />
»Die Bubi scholz Story«Fernsehfilm; 2000 »Eine Hand voll ©ras«, Kinofilm<br />
Bücher:<br />
1971 »Widersprüche«, Gedichte und Essays; 1974 »Heißer Sommer«, Roman;<br />
1978 »Morenga«, Roman; 1980 »Kerbels Flucht«, Roman; 1981 »Die Zugmaus«,<br />
Kinderbuch; 1983 »Die Piratenamsel«, Kinderbuch; 1984 »Der Mann<br />
auf dem Hochrad«, Legende; 1986 »Der Schlangenbaum«, Roman; 1989 »Vogel,<br />
friß die Feige nicht«, Essays; 1989 »Rennschwein Rudi Rüssel«, Kinderbuch;<br />
1991 »Kopfjäger«, Roman; 1993 »Erzählen und kein Ende«, Essays; 1993 »Die<br />
Entdeckung der Currywurst«, Novelle; 1995 »Der Schatz auf dem Pagensand«,<br />
Kinderbuch; 1996 »Johannisnacht«, Roman; 1999 »Nicht morgen, nicht gestern«,<br />
Erzählungen; 2000 »Eine Hand voll Gras. Ein Drehbuch«; 2001 »Rot«,<br />
Roman; 2003 »Am Beispiel meines Bruders«, Romanessay; 2005 »Der schöne<br />
Überfluß. Texte zu Leben und Werk von Uwe Timm.«, hrsg. von Helge Malchow<br />
aus Anlaß Uwe Timms 65. Geburtstag »Der Freund und der Fremde«.<br />
15
Referenten 2008<br />
16<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Prof. Dr. Ingrid Gilcher-Holtey<br />
1971–1978 Studium der Geschichte, Politischen Wissenschaft und<br />
Soziologie (Marburg, Mannheim, Heidelberg)<br />
1994 Habilitation im Fach Neuere und Neueste Geschichte an<br />
der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg,<br />
Habilitationsschrift: »›Die Phantasie an die Macht.‹<br />
Mai 68 in Frankreich.«<br />
Seit 1995 Professorin für allgemeine Geschichte unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Universität<br />
Bielefeld<br />
1999/2000 Gastprofessorin an der Universität Paris VIII (Vincennes)<br />
und am Institut d'Etudes Politiques (Sciences Po) Paris –<br />
Chaire Alfred Grosser<br />
2001–2003 Gastprofessorin an der Universität Paris X (Nanterre)<br />
und der Maison des Sciences de l’Homme<br />
2005 Membre associé du Centre de sociologie européenne<br />
(CSE/EHESS) Paris<br />
2006 Professeur invité an der Université Paris X und der Maison<br />
des Sciences de l’Homme<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Das Mandat des Intellektuellen. Karl Kautsky und die Sozialdemokratie,<br />
Berlin 1986. »Die Phantasie an die Macht.« Mai 68 in Frankreich,<br />
Frankfurt 1995, 2. Aufl. 2001; Die 68er Bewegung. Deutschland – Westeuropa,<br />
USA, München 2005, 3. Aufl. 2003; Eingreifendes Denken. Die<br />
Wirkungschancen von Intellektuellen, Weilerswist 2007. 1968 – Vom<br />
Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft. Geschichte und<br />
Gesellschaft: Sonderheft 17, Göttingen 1998; Italienische Übersetzung<br />
einzelner Beiträge in: 900. Rivista semestrale di studi storici dell’Instituto<br />
storico di Modena, 1 (luglio-dicembre) 1999 und in: »Annali Instituto<br />
Gramsci Emilia-Romagna 2–3/1998–1999, Bologna 2000; Zusammen<br />
mit Dorothea Kraus und Franziska Schößler: Politisches Theater nach<br />
1968. Regie, Dramatik und Organisation, Frankfurt a. M., New York<br />
2006 (Historische Politikforschung, Band 8). Zusammen mit Freia Anders:<br />
Herausforderungen des staatlichen Gewaltmonopols. Recht und<br />
politisch motivierte Gewalt am Ende des 20. Jahrhunderts, Frankfurt<br />
a. M., New York 2006 (Historische Politikforschung, Band 3); Zwischen<br />
den Fronten. Positionskämpfe europäischer Intellektueller im 20. Jahrhundert,<br />
Berlin 2006.
Dr. Jürgen Danyel<br />
Geboren 1959 in Mariánské Lázné (Tschechien)<br />
1980–1987 Studium der Soziologie und Promotion an der Berliner<br />
Humboldt-Universität<br />
Bis 1991 wiss. Mitarbeiter am Institut für deutsche Geschichte<br />
Seit 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt<br />
Zeithistorische Studien und ab 1995 am Zentrum<br />
für Zeithistorische Forschung in Potsdam<br />
Seit 2004 Leitung des Projekts »Zeitgeschichte-online«<br />
Seit 2007 Stellvertretender Direktor des Zentrums für Zeithistorische<br />
Forschung in Potsdam und Leiter des Bereichs<br />
»Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft«<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Crossing 68/89. Grenzüberschreitungen und Schnittpunkte zwischen<br />
den Umbrüchen, mit Jennifer Schevardo und Stephan Kruhl<br />
(Hrsg.), Berlin 2008. 30 Jahre Prager Frühling, Hrsg., Zeitschrift<br />
für Geschichtswissenschaft 46, 1998, H. 8. Gesellschaft ohne Eliten?<br />
Führungsgruppen in der DDR, mit Arnd Bauerkämper/Peter Hübner/Sabine<br />
Roß (Hrsg.), Berlin 1997. Die geteilte Vergangenheit.<br />
Zum Umgang mit Nationalsozialismus und Widerstand in beiden<br />
deutschen Staaten, Hrsg., Zeithistorische Studien, Bd. 4, Berlin 1995.<br />
20. Juli 1944, Hrsg., Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 46, 1998,<br />
H. 8. Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus,<br />
mit Hans Coppi/Johannes Tuchel (Hrsg.) Schriftenreihe der Gedenkstätte<br />
Deutscher Widerstand, Reihe A: Analysen und Darstellungen,<br />
Bd. 1, Berlin 1994.<br />
17
Referenten 2008<br />
18<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Dr. Gerd Koenen<br />
Geboren 1944 in Marburg/Lahn<br />
1966/67 Studium der Geschichte, Politikwissenschaften und Romanistik<br />
an der Universität Tübingen<br />
1968 Wechsel an die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in<br />
Frankfurt am Main<br />
Mitglied im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS)<br />
1975 Promotionsarbeit abgebrochen zugunsten »revolutionärer<br />
Betriebsarbeit« und einer Tätigkeit als Redakteur<br />
der »Kommunistischen Volkszeitung«.<br />
1988–1990 Redakteur des Frankfurter <strong>Stadt</strong>magazins »PflasterStrand«,<br />
das von Daniel Cohn-Bendit herausgeben wurde.<br />
In den neunziger Jahren Tätigkeit als freier Publizist<br />
und Schriftsteller sowie als Organisator und Moderator<br />
zahlreicher Veranstaltungen im Rahmen des Frankfurter<br />
Ost-westeuropäischen Kulturzentrums »Palais Jalta«<br />
(1989–2001).<br />
1993–1996 Mitarbeiter am Forschungsprojekt »West-östliche Spiegelungen«<br />
von Lew Kopelew (Universität Wuppertal)<br />
Haupttätigkeit ist seit den späten neunziger Jahren die<br />
Arbeit als Autor historischer Sachbücher.<br />
Seit April 2008 Senior Fellow am neu gegründeten Freiburg Institute for<br />
Advanced Studies (FRIAS)<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Die Grossen Gesänge. Lenin – Stalin – Mao Tsetung. Führerkulte und<br />
Heldenmythen des 20. Jahrhunderts, Frankfurt / M. 1991 (Erste Fassung<br />
1987). Utopie der Säuberung. Was war der Kommunismus?, Berlin<br />
1998. Das rote Jahrzehnt. Unsere kleine deutsche Kulturrevolution<br />
1967–1977, Köln 2001. Vesper, Ensslin, Baader. Urszenen des deutschen<br />
Terrorismus, Köln 2003. Der Russland-Komplex. Die Deutschen und der<br />
Osten 1900–1945, C. H. Beck, München 2005. Traumpfade der Weltrevolution<br />
– Das Guevara-Projekt, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008
Christian Semler<br />
Geboren 1938 in Berlin<br />
1957–19<strong>61</strong> Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg/Breisgau<br />
und München<br />
1957–1959 Mitglied der SPD<br />
1966–1970 Mitglied des Beirates des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes<br />
(SDS)<br />
1970 Gründer der maoistischen Kommunistischen Partei Deutschlands<br />
zusammen mit Jürgen Horlemann und Peter<br />
Neitzke (Aufbauorganisation)<br />
Nach Auflösung der Partei Arbeit als freier Journalist.<br />
Seit 1989 Redakteur der »tageszeitung« (taz) Berlin, mittlerweile<br />
als freier Autor.<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
1968 im Westen – was ging uns die DDR an?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte<br />
B 45/2003, S. 3–5. Im wilden Osten. Wagenbach, Berlin 1989;<br />
Dazwischen ostmitteleuropäische Reflexionen, Hrsg. mit Frank Herterich,<br />
Frankfurt am Main; Gegen die Vorherrschaftspläne des sowjetischen<br />
Sozialimperialismus in Europa! Rede d. Genossen Christian<br />
Semler, Köln: Verl. Rote Fahne, 1975<br />
19
Referenten 2008<br />
20<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Dr. Knut Nevermann<br />
Geboren 1944 in Hamburg<br />
Studium der Rechtswissenschaft in Hamburg, München<br />
und seit 1965 Berlin.<br />
1986 Habilitation für Politische Wissenschaft an der FU<br />
1970–1974 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Bildungsrat<br />
1974–1986 Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung<br />
in Berlin<br />
1986–1988 Direktor des Landesinstituts für Schule und Weiterbildung<br />
in Soest<br />
1988—1997 Staatsrat der Kulturbehörde in Hamburg<br />
1994–1997 zugleich Bevollmächtigter Hamburgs beim Bund<br />
1998–2/2006 Ministerialdirektor bei der/dem »Beauftragten<br />
der Bundesregierung für Kultur und Medien beim<br />
Bundeskanzler«<br />
Seit April 2006 Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für<br />
Wissenschaft und Kunst<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
»Schulaufsicht und Schule«, gemeinsam mit Christel Hopf und Ingo<br />
Richter (1979), »Der Schulleiter« (1980), »Wie kamen die Nationalsozialisten<br />
an die Macht?«, gemeinsam mit Christel Hopf und Ingrid Schmidt<br />
(1986)
Prof. Dr. Gerd Langguth<br />
Geboren 1946 in Wertheim<br />
1976–1980 Mitglied des Deutschen Bundestags<br />
1981–1985 Direktor der Bundeszentrale für politische Bildung<br />
1986–1987 Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Berlin<br />
beim Bund<br />
1988–1993 Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
1993–1997 Geschäftsführender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-<br />
Stiftung e. V.<br />
Heute lehrt Prof. Dr. Langguth Politische Wissenschaften an der Rheinischen<br />
Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn.<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Zahlreiche Veröffentlichungen zu folgenden Themen: Junge Generation,<br />
Bildungspolitik, Internationale Politik, politischer Extremismus und<br />
Terrorismus.<br />
Seine letzten Buchveröffentlichungen: »Suche nach Sicherheiten – Ein<br />
Psychogramm der Deutschen«, Stuttgart, 1995; Die Intellektuellen und<br />
die nationale Frage (Hrsg.), Frankfurt am Main – New York 1997; Nation<br />
andenken – Eine Nation im Dialog, Bonn 1998; Das Innenleben<br />
der Macht, München 2001; Mythos ’68 – Die Gewaltphilosophie Rudi<br />
Dutschkes. Ursachen und Folgen der Studentenbewegung, München<br />
2001; Angela Merkel, München 2005 (aktualisierte und ergänzte Neuauflage<br />
2007); Horst Köhler – Biografie, München 2007.<br />
21
Rahmenprogramm<br />
22<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Donnerstag, 25. 09. 2008, 18.00/20.30 Uhr<br />
im <strong>Helmstedt</strong>er Kino »Roxy Lichtspiele«, Nordertor 2 in <strong>Helmstedt</strong><br />
Kino-Sondervorstellungen<br />
Eintritt kostenlos<br />
Donnerstag, 25. 09. 2008, 18.00 Uhr<br />
Easy Rider<br />
Easy Rider ist ein US-amerikanischer Film aus<br />
dem Jahre 1969, der als Kultfilm und Road<br />
Movie das Lebensgefühl der 1960er Jahre beschreibt.<br />
Donnerstag, 25. 09. 2008, 20.30 Uhr<br />
Blutige Erdbeeren<br />
Stuart Hagmanns mit dem Jurypreis der Filmfestspiele<br />
in Cannes ausgezeichneter Film über<br />
die Studentenrevolte von 1968 fasziniert noch<br />
immer als realistisches Zeitdokument, das wie<br />
kein anderes moralische und politische Haltungen<br />
und den Lebensstil dieser Jahre wiedergibt<br />
und mit seinem unvergessenen Soundtrack<br />
zum Kultfilm wurde.<br />
Simon, ein politisch nicht engagierter Außenseiter und Sonderling,<br />
lernt bei einer Protestversammlung die Studentin Linda kennen, die ihr<br />
Herz an die Lehren Marcuses und das Vorbild Che Guevara gehängt hat.<br />
Durch sie wird er in die Auseinandersetzungen an seiner Uni tiefer hineingezogen.
Quelle: Kreis- und Universitätsmuseum <strong>Helmstedt</strong><br />
Lorenz Heister (1683–1758)<br />
ab 1720 Professor an der<br />
Universität in <strong>Helmstedt</strong><br />
Samstag, 27. 09. 2008<br />
Beginn 10.00 Uhr<br />
Juleum, Collegienstraße 1<br />
<strong>Helmstedt</strong>er Universitätsgeschichte<br />
Die Führung<br />
Schon bald nach ihrer Eröffnung im Jahr<br />
1576 zählte die erste welfische Landesuniversität<br />
in <strong>Helmstedt</strong> zu den großen Lehranstalten<br />
des deutschsprachigen Raumes.<br />
Bis zu ihrer Schließung 1810 wurden hier<br />
Hunderte von Professoren und mehr als<br />
46 000 Studenten gezählt. Der weltberühmte Mathematiker und Astronom<br />
Friedrich Gauß wurde hier 1799 promoviert. Neben dem bedeutenden<br />
Theologen Georg Calixt und dem Polyhistor Hermann Conring<br />
gab es auch an der medizinischen Fakultät herausragende Gelehrte.<br />
Lorenz Heister, der 1720 einem Ruf an die Universität nach <strong>Helmstedt</strong><br />
folgte, war einer der bedeutendsten Chirurgen seiner Zeit. Er setzte die<br />
Chirurgie als Ausbildungsfach an der Universität durch und verfasste mit<br />
der in deutscher Sprache 1719 erstmalig erschienenen »Chirurgie, in welcher<br />
alles, was zur Wund-Artzney gehöret, abgehandelt wird …« ein für<br />
viele Generationen gültiges Lehrbuch. Seine Operationsmethoden waren<br />
für lange Zeit beispielhaft und richtungweisend für die moderne Chirurgie.<br />
Lorenz Heister verstarb vor 250 Jahren, am 18. April 1758 während<br />
eines Patientenbesuches in Bornum bei Königslutter.<br />
Während der öffentlichen Führung durch die Universitätsgeschichte<br />
wird Museumsleiterin Marita Sterly M. A. besonderes Gewicht auf Lorenz<br />
Heister legen.<br />
23
Rahmenprogramm<br />
24<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Samstag, 27. 09. 2008, 19.00 Uhr<br />
Juleum, Collegienstr. 1<br />
Politisches Kabarett<br />
Eintritt frei<br />
Matthias Deutschmann<br />
Die Reise nach Jerusalem<br />
Der Krieg der Religionen, Islam, Christen- und Judentum, für die alle<br />
Jerusalem ein heiliger Ort ist, ist der Hintergrund des Soloprogramms<br />
von Matthias Deutschmann. Und wie beim berühmten Kinderspiel »Die<br />
Reise nach Jerusalem« ist nicht für alle Platz. Jedenfalls nicht der, den<br />
alle beanspruchen.<br />
Den Ärger haben wir jetzt. Auf den Spuren der Kreuzritter macht sich<br />
Matthias Deutschmann auf ins Heilige Land und lässt dabei Deutschland<br />
nicht aus den Augen.<br />
In seinem Programm umreißt Matthias Deutschmann diverse Themen:<br />
Von den 68ern bis zur RAF, vom Waldsterben bis zum Klimawandel, von<br />
Palästina bis Afghanistan.<br />
Matthias Deutschmann, geboren 1958, war 1968 Demonstrant gegen Kultusminister<br />
Bernhard Vogel in Betzdorf an der Sieg.<br />
Samstag, 27. 09. 2008, 21.00 Uhr<br />
Zonengrenz-Museum <strong>Helmstedt</strong>, Südertor 6<br />
Red House<br />
I feel free – die Musik der 68er<br />
Eintritt frei<br />
In den 1960er-Jahren gab es auch in der Musik eine besondere Aufbruchstimmung.<br />
Während einerseits leicht verdauliche Schlagerkost die Ohren<br />
umsäuselte, polarisierten Jimi Hendrix und seine Musikerkollegen auch in<br />
Deutschland nicht nur das Musikpublikum. Was den einen unerträglicher<br />
Lärm und »Urwaldmusik« war, bedeutete für andere nie geahnte Hörgenüsse.<br />
Anlässlich der 14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage bietet die Band »Red<br />
House« Musik aus den späten sechziger Jahren. Jimi Hendrix und Cream<br />
sind dabei genauso vertreten wie die frühen Fleetwood Mac um den berühmten<br />
Gitarristen Peter Green oder auch damals verbotene Musiktitel.<br />
Red House sind:<br />
Werner »Flamingstratman« Lindner, Gitarre und Gesang. Der deutsche<br />
Botschafter des Blues der amerikanischen Blues Hall of Fame trat 2007<br />
als einziger Deutscher bei der renommierten Dundee Blues Bonanza auf.<br />
Harald Sölter am Bass und Marita Sterly, Schlagzeug.<br />
Als Gast: Ralf Skowronski am Keyboard<br />
Weitere Informationen zur Band im Internet unter http://www.bluespecker.de
Ost-West-Schülerseminar<br />
Das Ost-West-Schülerseminar ist fester Bestandteil der <strong>Helmstedt</strong>er<br />
Universitätstage. Neben der Möglichkeit des Erfahrungsaustausches<br />
untereinander steht die Teilnahme an einzelnen Vorträgen der öffentlichen<br />
<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage im Mittelpunkt der beiden Seminartage.<br />
Hierfür erhalten die TeilnehmerInnen eine Einführung in<br />
das jeweilige Thema der Universitätstage und lassen sich auf lebhafte<br />
Diskussionen mit den Referenten ein.<br />
An dem Schülerprojekt nehmen Schüler und Schülerinnen des <strong>Helmstedt</strong>er<br />
Gymnasiums am Bötschenberg und des Gymnasiums Julianum<br />
<strong>Helmstedt</strong> sowie des Lucas-Cranach-Gymnasiums der Lutherstadt Wittenberg<br />
teil.<br />
Im Vorfeld der 14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage finden die 2. <strong>Helmstedt</strong>er<br />
Schüler-Universitätstage am 11. 09. 2008 im Juleum<br />
statt. Ihr Motto lautet: »Mythos 1968 «? . Hierzu erarbeiten die Jugendlichen<br />
wissenschaftliche Themen. Vorbereitende Workshops in der Gedenkstätte<br />
Deutsche Teilung Marienborn bilden den Auftakt für dieses<br />
Schülerprojekt.<br />
Kloster St. Ludgerus,<br />
Am Ludgerihof 1, <strong>Helmstedt</strong><br />
www.klosterludgerus.de<br />
In Kooperation mit der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn<br />
gedenkstaette@marienborn.de<br />
25
Rahmenprogramm<br />
26<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Fachtagung<br />
des Niedersächsischen Geschichtslehrerverbandes<br />
in Verbindung mit<br />
den <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstagen<br />
Der Landesverband Niedersachsen im Verband der Geschichtslehrer<br />
Deutschlands ist ein Zusammenschluss niedersächsischer Geschichtslehrer<br />
zur Förderung des Geschichtsunterrichts.<br />
Zu seinen Tätigkeiten gehört das Eintreten für die nachhaltige Sicherung<br />
des Geschichtsunterrichts und der Ausbildung von Geschichtslehrer/<br />
innen, die Förderung der niedersächsischen Landesgeschichte und ihrer<br />
Vermittlung, die Arbeit an Lehrplänen und Kerncurricula des Faches sowie<br />
die Fortbildungsarbeit für die niedersächsische Geschichtslehrerschaft<br />
in Kooperation mit den Hochschulen.<br />
Ein besonderes Projekt des Niedersächsischen Geschichtslehrerverbandes<br />
ist die Initiative für und die langfristige Verfolgung des Projekts »Haus<br />
der Geschichte des Landes Niedersachsen«. In diesem landesgeschichtlichen<br />
Projekt würde die Präsentation des ehemaligen niedersächsischen<br />
Grenzlandes an der innerdeutschen Grenze eine besondere Rolle spielen.<br />
Die Zusammenarbeit mit den <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstagen wurde im<br />
Jahr 2007 zum ersten Mal erfolgreich durchgeführt. Es wurde eine zweitägige<br />
Geschichtslehrertagung an die Universitätstage angefügt, so dass<br />
es den Besuchern möglich war, die Teilnahme an den Universitätstagen<br />
durch Mitarbeit im Rahmen der Fachtagung um zwei Tage zu erweitern.<br />
Dazu gehörte am Sonntag u. a. die Grenzlandfahrt nach Marienborn und<br />
Hötensleben zur Besichtigung der ehemaligen Grenzanlagen.<br />
Auch im Jahr 2008 wird wieder eine Fachtagung angeboten, deren Thematik<br />
sich an die Themenstellung der Universitätstage anschließt, aber<br />
auch darüber hinausreichen und sich mit Inhalten befassen wird, die für<br />
Geschichtslehrer in der augenblicklichen schulischen Situation von hohem<br />
Interesse sein werden. Zu dieser Tagung wird eine gesonderte Einladung<br />
ergehen.<br />
Homepage: http://www.vgd-nds.de
Sonntag, 28. 09. 2008, 10.00 Uhr<br />
St.-Stephani-Kirche, Großer Kirchhof,<br />
<strong>Helmstedt</strong><br />
Gottesdienst<br />
Ich freue mich, dass es erstmalig gelingt, einen<br />
Gottesdienst in der <strong>Stadt</strong>kirche St. Stephani aus<br />
Anlass der Universitätstage in das Programm<br />
aufzunehmen. Die Verbindung der St.-Stephani-<br />
Kirche mit der früheren Universität reicht bis zu<br />
deren Gründung zurück. Der Festakt zur Gründung der Universität fand<br />
am 15. Oktober 1576 in dieser Kirche statt.<br />
Ein Fenster der Kirche zeigt mit seiner Abbildung den Moment, in dem<br />
Mynsinger von Frundeck dem jungen Prinzen und ersten Rektor der<br />
Universität, Heinrich Julius, die kaiserliche Urkunde überreicht. Das<br />
Wappen der Universität und ihr Wahlspruch »ex forti dulcedo« (aus<br />
dem Starken kommt das Süße) finden sich dort ebenfalls. Zusammen<br />
mit den Epitaphen in der Kirche bezeugt das die enge Bindung von<br />
Universität und St.-Stephani-Kirche, die bis zum Jahr 1704 auch als<br />
Universitätskirche diente.<br />
Mit dem Stichwort »1968« wird aus kirchenhistorischer Sicht der Blick<br />
gleichzeitig auf ein weiteres Datum gelenkt: 400 Jahre zuvor, im Jahr<br />
1568, wurde im damaligen Herzogtum Braunschweig mit dem Beginn der<br />
Regentschaft von Herzog Julius der Weg für die Einführung der Reformation<br />
geebnet. So blicken wir nicht nur auf 40 Jahre seit 1968, sondern auf<br />
400 und 40 Jahre zurück.<br />
Detlef Gottwald, Propst in <strong>Helmstedt</strong><br />
27
Rahmenprogramm<br />
28<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Freitag, 03. 10. 2008, Beginn 14.45 Uhr<br />
»Tag der Deutschen Einheit«<br />
ab Zonengrenz-Museum <strong>Helmstedt</strong><br />
Rundfahrt Grenzenlos<br />
In Deutschland einmalig erleben Sie mit dem Projekt »Grenzenlos – Wege<br />
zum Nachbarn« hautnah deutschdeutsche Geschichte während einer<br />
Rundfahrt, die das Grenzdenkmal Hötensleben als Teil der ehemals undurchlässigen<br />
Grenze, die Gedenkstätte Marienborn als Symbol für den<br />
durchlässigen Teil der Grenze und einen Besuch im Zonengrenz-Museum<br />
<strong>Helmstedt</strong> umfasst. Diese Rundfahrt wird von einer speziell geschulten<br />
Gästeführerin begleitet. Während der Rundfahrt erhalten Sie einen einmaligen<br />
Ost-West-Perspektivenwechsel. Die gesamte Rundfahrt dauert<br />
3 Std. und kostet pro Teilnehmer 10,– Euro.<br />
Anmeldung telefonisch erforderlich.<br />
Informationen: Birgit Wippich<br />
www.grenzdenkmaeler.de Tel.: 05351/17-7777<br />
info@grenzdenkmaeler.de Fax: 05351/595714
Erinnerungen<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Erinnerung an den Besuch des Bundespräsidenten<br />
bei den 13. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstagen 2007<br />
»Die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage sind ein wichtiger Beitrag zur Beschäftigung<br />
mit Fragen der Zeitgeschichte …« schrieb der Bundespräsident in<br />
seiner Zusage für 2007.<br />
29
Sponsoren<br />
30<br />
14. <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />
Die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage werden von der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> mit<br />
Unterstützung des Landkreises <strong>Helmstedt</strong>, der Stiftung Braunschweigischer<br />
Kulturbesitz, der Stiftung Niedersachsen, der ZEIT-Stiftung, der<br />
Volksbank <strong>Helmstedt</strong> eG und der Flatt-Stiftung OBI Becker + Flatt veranstaltet.<br />
Die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage sind eine öffentliche Veranstaltung.<br />
Alle Programmteile mit Ausnahme der Rundfahrt Grenzenlos sind kostenlos.<br />
Die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage sind Bestandteil der Projektes Grenzenlos<br />
– Wege zum Nachbarn.<br />
Hauptsponsoren<br />
in Kooperation mit