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Tierschutzinitiative Odenwald e. V. 2013

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<strong>Tierschutzinitiative</strong> <strong>Odenwald</strong> e. V.<br />

in Kooperation mit der <strong>Tierschutzinitiative</strong> ohne Grenzen e. V.<br />

1<br />

<strong>2013</strong><br />

1


2<br />

Über uns und unsere Arbeit<br />

Tätigkeitsbericht vom 1. November 2012 bis 31. Januar <strong>2013</strong><br />

Die trüben, kalten Wintermonate mit Eis,<br />

Schnee und Regen gingen für uns Menschen<br />

recht schnell vorüber und in ein paar<br />

Tagen feiern wir schon wieder Ostern. Für<br />

manche Tiere jedoch, die gezwungenermaßen<br />

draußen leben müssen, wie Hunde im<br />

Zwinger, an der Kette oder sogar in einem<br />

ausgedienten Schweinestall, werden vor<br />

allem die nächtlichen, niedrigen Temperaturen<br />

oft zur Qual. Auch Kühe und Pferde<br />

leiden sehr, wenn sie keinen Unterstand haben<br />

oder zu spät in den Stall geholt werden.<br />

Missstandsmeldungen<br />

So meldete uns eine Tierfreundin ein altes<br />

Pferd, das Tag und Nacht ohne Unterstand<br />

im Schnee und Eis gehalten wurde und<br />

augenscheinlich auch keinen Kontakt zu<br />

Artgenossen hat und dem nur wenig Futter<br />

zur Verfügung steht. Die Bemühungen der<br />

Tierfreundin, den Besitzer zu überzeugen,<br />

das Tier in einen trockenen, warmen Stall zu<br />

bringen, schlugen fehl. Auch wir versuchten<br />

schon vor Jahren, für das Tier eine Verbesserung<br />

herbeizuführen, was ebenfalls miss-<br />

lang. Wir schalteten das Veterinäramt ein,<br />

ebenso in einem weiteren Fall im gleichen<br />

Ort. Hier geht es um einen Border Collie,<br />

der zwar ab und zu im Hof frei laufen darf,<br />

die meiste Zeit jedoch an einer Kette leben<br />

muss und nur in der alten, baufälligen Bretterhütte<br />

vom Vorgänger Unterschlupf findet.<br />

Wir hoffen, dass die Zuständigen vom<br />

Veterinäramt eine Verbesserung für beide<br />

Tiere herbeiführen können.<br />

Aus zwei weiteren Orten im <strong>Odenwald</strong> erhielten<br />

wir ähnliche Meldungen, die zurzeit<br />

überprüft werden. Ende November ging<br />

eine Meldung bei uns ein, dass eine alte<br />

Schäferhündin von ihrer Besitzerin bei einem<br />

Bauern in einem kalten, dunklen Stall<br />

untergebracht wäre. Wir fuhren hin und<br />

was wir sahen, war einfach unglaublich traurig.<br />

(Siehe Bericht S. 5)<br />

In dem kalten, dunklen Stall musste Jessie ihre<br />

alten Tage verbringen.<br />

Über Internet erhielten wir eine Mitteilung,<br />

dass ein Schäferhund im Hof gehalten wird<br />

und ständig bellt. Ein Anruf beim Ordnungsamt<br />

mit der Bitte um Überprüfung blieb<br />

erfolglos. Eine Mitarbeiterin war insgesamt<br />

dreimal vor Ort, hat jedoch weder Hund<br />

noch Besitzer angetroffen. Dort wird in Kürze<br />

noch mal nachgeschaut.<br />

Über eine besonders schlimme Quälerei<br />

von Katzen berichtete uns ein Mitglied und<br />

bat um Hilfe. Es ging um mehrere Tiere, die<br />

von einem Katzenhasser mit Schlingen eingefangen<br />

und stranguliert wurden, sodass<br />

sie schwere Verletzungen davontrugen.<br />

Zusammen mit den betroffenen Besitzern<br />

erstatteten wir Anzeige gegen Unbekannt,<br />

verfassten einen Zeitungsartikel, verteilten<br />

Handzettel und Plakate. Leider konnte bis<br />

heute der Tierquäler nicht gefasst werden.<br />

Da die Katzenbesitzer in dem kleinen Ort<br />

im <strong>Odenwald</strong> und der näheren Umgebung<br />

durch die Vorkommnisse sensibilisiert und<br />

aufmerksamer geworden sind (vor allem<br />

die Tiere nachts nicht mehr rauszulassen),<br />

sollte so etwas Schlimmes nicht mehr vorkommen.<br />

Mit diesen Drahtschlingen fügte ein Katzenhasser<br />

den Tieren schwere Verletzungen zu.<br />

Das nicht enden wollende Katzenelend<br />

bekamen wir auch in diesem Winter wieder<br />

zu spüren. Da die Vermittlung recht erfolgreich<br />

verlief und neue Katzenpflegestellen<br />

dazukamen, konnten wir bisher alle Fundkatzen,<br />

meist alt und krank, aufnehmen,<br />

sodass wir sie nicht ins Tierheim bringen<br />

mussten. So erhielten wir einen Anruf, dass<br />

eine alte, abgemagerte, aus dem Mäulchen<br />

blutende Katze dringend Hilfe braucht.<br />

Unsere „Katzenfrau“ holte Cinderella, wie<br />

wir sie nennen, ab und brachte sie zum<br />

Tierarzt. Dieser diagnostizierte eine Magenblutung,<br />

die sich durch Medikamente<br />

schnell kurieren ließ. Allerdings ergab eine<br />

Blutuntersuchung, dass Cinderella an Leukose<br />

erkrankt war. Nun müssen wir abwarten,<br />

inwieweit sie sich wieder erholt. Ebenso<br />

schlecht ging es dem alten, zahnlosen, von<br />

Durchfällen geplagten Opi „Mr. Fauch“ –<br />

wie ihn sein Pflegefrauchen liebevoll nannte,<br />

da er ständig fauchte und zuerst niemand<br />

an sich heranließ (siehe „Mogli sucht liebe<br />

Paten“, S. 15).<br />

Kurz vor Weihnachten nahmen wir die<br />

Fundkatze Mia in einem sehr schlechten Allgemeinzustand<br />

auf. Abgemagert, mit struppigem,<br />

ungepflegtem Fell, maunzte sie ganz<br />

schwach vor sich hin. Alle Bemühungen seitens<br />

des Tierarztes und des Pflegefrauchens,<br />

das Katzenmädchen wieder „aufzupäppeln“,<br />

scheiterten. Mia starb schließlich an akutem<br />

Nierenversagen.<br />

Fundkätzchen Mia konnten wir leider nicht mehr<br />

retten.<br />

Kurz darauf musste ein wild lebender Kater<br />

aufgenommen werden, der schwere Verletzungen<br />

am Schwanz aufwies. Um ihn<br />

zu retten, musste schließlich der blutende<br />

Schwanz amputiert werden. Bald darauf<br />

konnte der Kater wieder in die Freiheit entlassen<br />

werden.<br />

Natürlich erhielten wir auch wieder mehrere<br />

Anrufe von Katzenbesitzern, die ihre Lieblinge<br />

abgeben wollten. Wegen Berufstätigkeit<br />

und Überforderung gaben die Besitzer ihre<br />

3-jährige weiße Katze Lu ab. Im Gespräch<br />

erfuhren wir noch, dass Lu vor einiger Zeit<br />

einen epileptischen Anfall hatte, aber keine<br />

Medikamente brauchte. Kaum in der Pflegestelle,<br />

hatte sie einen Anfall nach dem anderen,<br />

was die Besitzerin „sehr erstaunte“.<br />

Beim Tierarzt erfolgten eine Untersuchung<br />

und die Einstellung mit entsprechenden<br />

Medikamenten. Es wurde alles versucht, die<br />

Anfälle zu stoppen, was jedoch nicht gelang,<br />

und Lu musste eingeschläfert werden. Ob<br />

die Krankheit mit einer der Abgabegründe<br />

war? Die ehemalige Besitzerin hüllt sich in<br />

Schweigen, wahrscheinlich werden wir es<br />

nicht erfahren.<br />

Ein kleines, sehr wildes Kätzchen, das eine<br />

Mitarbeiterin in ihrem Gelände einfing, zum<br />

Kastrieren brachte und wieder springen ließ,<br />

machte bald vorsichtige „Annäherungsversuche“<br />

an seiner Futterstelle (siehe Bericht<br />

Minerva, S. 6).<br />

Wegen der kalten und schneereichen Tage<br />

im Januar mussten unsere „Kastrationsdamen“<br />

nicht so oft ausrücken und es gab erstmal<br />

eine Pause. Trotzdem konnten in den<br />

letzten drei Monaten insgesamt 41 Katzen<br />

und 35 Kater eingefangen, zum Kastrieren<br />

gebracht und nach der Betreuung wieder<br />

ausgesetzt werden.<br />

Fortsetzung auf Seite 4


Inhalt<br />

2 Über uns und unsere Arbeit<br />

Redaktion<br />

Gisela Bloos, Nicole Döringer-Kypke,<br />

Esther Görlich<br />

Tätigkeitsbericht vom 1. November 2012<br />

bis 31. Januar <strong>2013</strong><br />

4 Nicht nur unsere Tiere suchen<br />

ein neues Zuhause ...<br />

5 Jessie – ein armseliges Hundeleben<br />

geht zu Ende<br />

6 Kleine Minerva – eine katzige Geschichte<br />

7 Für Hilfe jeglicher Art sind wir dankbar!<br />

8 Racker würde seine Lebensfreude<br />

gerne teilen<br />

9 Von unseren „Ehemaligen“<br />

12 Briefe<br />

Glücklich im neuen Zuhause<br />

15 Von unseren Patentieren<br />

Mogli sucht liebe Paten<br />

Nachrufe<br />

16 Dies und Das<br />

Von falschen Hasen, pfeifenden Schweinen<br />

und echten Kaninchen<br />

17 In eigener Sache<br />

Rot-Grün in Niedersachsen vereinbart<br />

Verbesserungen für den Tierschutz<br />

Kastrieren statt töten – Hoffnung für<br />

Straßenhunde in Rumänien<br />

18 Tierschutz ohne Grenzen<br />

Griechenland in der Krise –<br />

und die Folgen für die Tiere?<br />

19 Nachwuchs im Alba-Stall<br />

Die Katzen von Alalpardo<br />

Zum Titelfoto siehe Seite 6<br />

Redaktionsschluss für<br />

das nächste Rundschreiben<br />

der <strong>Tierschutzinitiative</strong><br />

<strong>Odenwald</strong> ist der<br />

1. Juli <strong>2013</strong>.<br />

Gestaltung, Layout, Druckdaten<br />

und Drucküberwachung wurden<br />

ehrenamtlich von Roger Schäfer<br />

ausgeführt ( www.roger-schaefer.info).<br />

Editorial<br />

Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde,<br />

Pferdefleisch in der Lasagne (und nicht nur dort), Bio-Eier von geschundenen<br />

Kreaturen - das Jahr hat mit traurigen Nachrichten für Mensch und Tier begonnen.<br />

Aber wen wundert‘s? Verwunderlich ist doch nur, dass sich zurzeit wieder so<br />

viele Verbraucher, Verbände und Politiker erstaunt zeigen! Nur warum? Die Verbraucher<br />

wollen doch immer billigere Lebensmittel. Fleisch und Eier sollen doch<br />

immer in Mengen zur Verfügung stehen - und das möglichst zu Spottpreisen.<br />

Es muss jeder mit sich und seinem Gewissen entscheiden, ob und wie viele Eier<br />

und vor allem Fleisch er/sie essen will. Klar ist aber, dass Tiere nur dann artgerecht<br />

gehalten und mit hochwertigem Futter versorgt werden können, wenn<br />

irgendwer dafür bezahlt. Und das kann doch nur der letzte in der Nahrungskette<br />

sein, der Verbraucher. Wenn wir also nicht bereit sind, einen angemessenen Preis<br />

für Eier und Fleisch zu bezahlen, bleibt irgendwer dabei auf der Strecke. Das sind<br />

als erstes die Tiere und dann wir! Wer nur für Müll bezahlt, bekommt auch Müll.<br />

Und das weitere Fazit der Skandale: Diese sind derzeit in aller Munde. Es wird<br />

untersucht, geschimpft, nach strengeren Kontrollen gerufen. In einigen Wochen<br />

aber ist alles wieder vergessen und damit beim Alten. Das Verbraucher- und<br />

Politikergedächtnis ist hier extrem kurz. Oder gab es das nicht schon alles? BSE,<br />

dioxin- und erdölhaltiges Tierfutter, Skandale in Massentierhaltung und bei den<br />

Tiertransporten. Nach dem Skandal wird auch hier vor dem Skandal sein, außer,<br />

wir Verbraucher denken endlich um und kümmern uns darum, woher und wie<br />

unsere Lebensmittel zu uns kommen. Und das kostet eben seinen Preis.<br />

Wer sich für Tierschutz einsetzen möchte, hat unzählige Möglichkeiten: als Verbraucher,<br />

als Pate, durch Spenden oder im aktiven Tierschutz. Gerade aktive<br />

Beiträge gibt es auf vielfältige Weise. In diesem Heft stellen wir Ihnen einige<br />

Möglichkeiten, uns zu unterstützen, vor. Neben dringend benötigten Pflegestellen,<br />

Futter- oder Fahrdiensten sind wir auch froh um Hilfen wie Kuchen- oder Sachspenden<br />

zu unseren Tombolas, Handarbeiten, das Einsammeln alter Toner oder<br />

Handys. Und noch vieles, vieles mehr. Jeder Beitrag ist willkommen und hilft den<br />

Tieren!<br />

Am 6. Mai finden unsere diesjährigen Jahreshauptversammlungen statt. Diejenige<br />

der <strong>Tierschutzinitiative</strong> ohne Grenzen beginnt um 18.00 Uhr, diejenige der<br />

<strong>Tierschutzinitiative</strong> <strong>Odenwald</strong> um 19.00 Uhr. Für Letztere finden Sie die Einladung<br />

als Beilage in diesem Heft. Die Mitglieder der TOG erhalten ihre Einladung<br />

wenn möglich per E-Mail. Über eine rege Beteiligung würden wir uns sehr freuen!<br />

Nun danke ich Ihnen für jeden Beitrag, den Sie für die Tiere leisten! Ich wünsche<br />

Ihnen und Ihrer Familie ein wunderschönes Osterfest!<br />

Ihre<br />

Nicole Döringer-Kypke, 1. Vorsitzende<br />

<strong>Tierschutzinitiative</strong> <strong>Odenwald</strong> e.V. <strong>Tierschutzinitiative</strong> ohne Grenzen e.V.<br />

Internet: www.tsi-odenwald.de www.tsi-ohne-grenzen.de<br />

eMail: info@tsi-odenwald.de info@tsi-ohne-grenzen.de<br />

Spendenkonten:<br />

Sparkasse <strong>Odenwald</strong>kreis Sparkasse Starkenburg<br />

Konto-Nr. 41624, BLZ 508 519 52 Konto-Nr. 4111689, BLZ 509 514 69<br />

1. Vorsitzende: Nicole Döringer-Kypke, Telefon 0700 0410-5555*<br />

Postanschrift: <strong>Tierschutzinitiative</strong> <strong>Odenwald</strong> e. V., c/o Esther Görlich, Forststr. 31, 64658 Fürth<br />

Telefon 0700 0410-6666*, Fax 0700 0410-7777*<br />

*Festnetzpreis max. 12,4 Ct./Min., Mobilfunktarife abweichend<br />

3


4<br />

Über uns und unsere Arbeit<br />

Fortsetzung von Seite 2<br />

Vermittlungen<br />

Eine Hundebesitzerin nahm den kleinen<br />

Rüden Bobby bei sich auf, da sein Frauchen<br />

kurz vor Weihnachten gestorben ist. Da sie<br />

selbst zwei alte Hunde hat, versuchte sie<br />

den Kleinen bei Freunden unterzubringen,<br />

was jedoch nicht gelang. Sie bat uns deshalb,<br />

bei der Vermittlung zu helfen. Ganz<br />

dringend musste der von uns vor vier Jahren<br />

vermittelte 5-jährige Mischlingsrüde Figo<br />

in einer Pflegestelle untergebracht werden,<br />

da er sehr eifersüchtig auf das Kleinkind<br />

reagierte und es anknurrte. Beide Rüden suchen<br />

nun wieder ein schönes zu Hause (sie<br />

sind auf unserer Homepage zu sehen unter<br />

„Zuhause gesucht“).<br />

Zwei Fundhunde, die uns gemeldet wurden,<br />

konnten durch die Nr. auf der Steuermarke<br />

am Halsband schnell wieder ihren Besitzern<br />

zugeführt werden. Ein weiblicher Chinchilla<br />

musste abgegeben werden und ist nun vorübergehend<br />

bis zur Vermittlung bei einer<br />

Mitarbeiterin untergebracht.<br />

Schöne und beglückende Momente sind es<br />

für uns, wenn unsere vierbeinigen Schützlinge,<br />

die oft lange in ihren Pflegestellen auf<br />

ihre Menschen warten müssen, dann doch<br />

irgendwann die für sie passende Familie gefunden<br />

haben. So durften 28 bellende Vierbeiner<br />

(alle von der TOG), 15 erwachsene<br />

Samtpfoten und 14 Babykatzen in ihr neues<br />

Zuhause umziehen.<br />

Nicht nur unsere Tiere suchen ein neues Zuhause ...<br />

... auch wir kamen zum Ende letzten Jahres in<br />

die Lage, uns nach einer neuen Räumlichkeit<br />

für unseren Hallenflohmarkt umschauen zu<br />

müssen.<br />

Es war uns von Anfang an bewusst, dass<br />

die große Parkgarage in Lörzenbach nur ein<br />

Übergang sein sollte, doch als wir im Dezember<br />

erfuhren, dass es Ernst wird, waren<br />

wir doch erst einmal geschockt. (Hallooo, es<br />

war Adventszeit, aber man hat ja auch sonst<br />

nichts zu tun ...) Zumal in wenigen Wochen<br />

alles geräumt sein musste. Wer schon mal bei<br />

uns war, kann sich vorstellen, was da auf uns<br />

zukam.<br />

Eine neue Halle zu finden, hatte Priorität:<br />

Gesagt, getan ... Besichtigungstermine standen<br />

an und Gott sei Dank hatten wir relativ<br />

schnell das Richtige gefunden. Zwar kleiner,<br />

dafür aber viel, viel feiner ...<br />

An den darauffolgenden Samstagen begannen<br />

wir zu sortieren, zu packen, zu räumen,<br />

und so manches wurde auch ausgemistet.<br />

Zehn Helfer trafen sich am 28. Dezember um<br />

9 Uhr. Mit dem Langen (so wird der TSI-Transporter<br />

genannt) und Privatautos, zum Teil mit<br />

Anhänger, ging es los. Es wurden noch die<br />

Protestaktionen und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Presseveröffentlichungen zu lokalen und<br />

überregionalen Themen, monatliche Zusammenkünfte,<br />

wie Teamworker-Treffen<br />

im Wechsel mit einem allgemeinen Info-<br />

Abend über unsere Tierschutzarbeit, „Tier<br />

der Woche“ in verschiedenen Zeitungen,<br />

Hilfestellung bei Problemen rund um das<br />

Tier, Beratung und Weitergabe von Informationen<br />

per Telefon und E-Mail an Tierhalter<br />

und Hilfesuchende sind weitere Tätigkeiten<br />

unseres Vereins. Alle unsere Pfleglinge werden<br />

auf unserer Homepage im Internet unter<br />

„Zuhause gesucht“ vorgestellt. Für Tiere,<br />

die nicht mehr vermittelbar sind, suchen wir<br />

ebenfalls im Internet liebe Menschen, die<br />

eine Patenschaft übernehmen möchten. Es<br />

handelt sich dabei größtenteils um Tiere, die<br />

auf Gnadenhöfen untergebracht sind und<br />

die von uns finanziell unterstützt werden.<br />

Am 18. November fand unser allseits beliebter<br />

Vorweihnachtlicher Basar statt, der wie<br />

jedes Jahr ein großer Publikumsmagnet und<br />

Erfolg war. Am 1. Adventswochenende (1.<br />

und 2. Dezember) waren wir mit einem Verkaufsstand<br />

beim Mörlenbacher Adventsmarkt<br />

vertreten, am 7. und 8. Dezember<br />

beim Weihnachtsmarkt in Zwingenberg.<br />

Wir sind umgezogen – unser Hallenflohmarkt<br />

kann ab sofort samstags von 9 bis 14<br />

letzten Kisten eingeräumt, gewuchtet, geschleppt,<br />

Autos und Hänger beladen, nach<br />

Fürth rüber, Autos ausgeladen und wieder<br />

nach Lörzenbach. So ging das den ganzen<br />

Tag – was waren wir froh, dass auch zwei kräftige<br />

Männer dabei waren, die Bücherkisten<br />

hätten wir sonst gar nicht gepackt.<br />

Um 17 Uhr war es dann endlich geschafft, wir<br />

hatten aber auch viel gelacht. Die Garage war<br />

leer, die neue Halle voll und wir k.o.!<br />

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich<br />

im Namen des Vorstandes bei allen be-<br />

Uhr in Fürth, Zum Gänsberg 14 (gegenüber<br />

vom Friedhof) besucht werden (siehe Bericht<br />

unten).<br />

Tierschutz ohne Grenzen<br />

Durch die engen Kontakte zu unseren Partnern<br />

in Spanien (Alba Madrid) und Kreta<br />

(Apal) erhielten wir wieder viele Hilferufe<br />

mit der Bitte, einige Hunde zu übernehmen,<br />

da die dortigen Aufnahmekapazitäten ganz<br />

schnell erschöpft sind. Es waren Hunde dabei,<br />

die in südlichen Ländern keine Chance<br />

auf Vermittlung haben und sonst ihr Leben<br />

lang im Tierheim sitzen. Tierschützer aus<br />

Kroatien baten ebenso händeringend um<br />

Übernahme von ein paar „Chancenlosen“,<br />

da das Tierheim aus allen Nähten platzte.<br />

Da viele Hunde schon vorab auf der Homepage<br />

sind, bieten sich oft Hundefreunde an,<br />

als Pflegestelle zu fungieren mit der Option,<br />

den kleinen Vierbeiner eventuell zu übernehmen.<br />

Das funktioniert sehr gut, dadurch<br />

können natürlich mehr Hunde gerettet werden<br />

und die Interessenten haben die Möglichkeit,<br />

das Tier besser kennenzulernen<br />

und zu sehen, ob es in die Familie passt. Es<br />

ist eine Freude mitzuerleben, wie schnell die<br />

meisten Hunde ihre schlimme Vergangenheit<br />

vergessen, aufblühen und sich zu dankbaren,<br />

treuen Wegbegleitern entwickeln.<br />

Gisela Bloos, Rimbach<br />

danken, die diesen Umzug so schnell und<br />

reibungslos möglich gemacht haben. Ganz,<br />

ganz lieben Dank, das nenn ich Teamwork<br />

getreu dem Motto: alles für unsere Tiere!<br />

Anfang Januar ging es dann weiter – es musste<br />

ja auch alles wieder aufgebaut werden,<br />

aber auch da gab es immer fleißige Helfer<br />

und so konnten wir am 2. Februar unseren<br />

Hallenflohmarkt wiedereröffnen. Wie schon<br />

erwähnt, etwas kleiner, dafür aber viel, viel<br />

feiner ...!


Über uns und unsere Arbeit<br />

Jessie – ein armseliges Hundeleben geht zu Ende<br />

Eine anonyme Anruferin machte uns Ende<br />

November auf eine alte Schäferhündin aufmerksam,<br />

die bei einem Bauern in einem<br />

kalten, dunklen Stall untergebracht sei, was<br />

sich bei einer Kontrolle bestätigte. Was wir<br />

sahen, trieb uns die Tränen in die Augen<br />

und machte uns wütend, dass wir von dieser<br />

Unterbringung nicht schon früher erfahren<br />

haben. Die Hündin war abgemagert, war<br />

sehr ungepflegt und hatte schmutziges,<br />

struppiges Fell. Als Schlafplatz hatte sie eine<br />

Holzpalette mit einer dünnen, schmutzigen<br />

Decke, es stank in dem Raum nach Urin und<br />

Kot, der nur teilweise entfernt war. Wir fuhren<br />

anschließend zu der Besitzerin und führten<br />

ein Gespräch mit ihr, jedoch war sie sich<br />

keiner Schuld bewusst, was uns wieder sehr<br />

zornig machte.<br />

Wir erfuhren, dass die Schäferhündin Jessie<br />

heißt, 9 Jahre alt ist und seit 6 Monaten in<br />

diesem ehemaligen Schweinestall untergebracht<br />

war, da ihre Besitzerin nach ihrem<br />

Umzug keine andere Bleibe für die Hündin<br />

finden konnte. Einmal am Tag würde sie Jessie<br />

füttern und kurz mit ihr rausgehen, da<br />

sie „altersbedingt“ ja schlecht laufen könne.<br />

Wenn sie keine Zeit hat, macht das der Bauer.<br />

Wir erfuhren noch, dass die Schäferhündin<br />

vorher im Zwinger lebte und noch nie in<br />

der Wohnung war.<br />

Wir boten an, einen Pflegeplatz zu suchen,<br />

womit die Dame einverstanden war. Ein<br />

paar Tage später hat Frau O. uns Jessie übereignet.<br />

Am nächsten Tag holten wir sie ab,<br />

um sie in eine Pflegestelle zu bringen. Wir<br />

sahen sofort den faustgroßen Tumor, der<br />

sich am Gesäuge befand und der offensichtlich<br />

beim Laufen Schmerzen bereitete.<br />

Bevor wir in die Pflegestelle fuhren, stellten<br />

wir Jessie einer Tierärztin vor, die dies bestätigte<br />

und eine Blutuntersuchung vornahm.<br />

Der Blutcheck ergab, dass sich im Körper<br />

eine schwere Entzündung befand, weitere<br />

Blutwerte waren ebenfalls nicht in Ordnung.<br />

Die Tierärztin, bei der die Hündin angeblich<br />

schon öfter war, gab an, dass sie das Tier<br />

schon seit Jahren nicht mehr in ihrer Praxis<br />

gesehen hätte.<br />

In der Pflegestelle fühlte sich Jessie gleich<br />

wohl und vertrug sich gut mit dem 17-jährigen<br />

Pudelchen. Sie erholte sich in den<br />

ersten Tagen zusehends, bis sie am Wochenende<br />

darauf stark abbaute, nichts mehr<br />

fraß, epileptische Anfälle bekam und apathisch<br />

wirkte. Noch am gleichen Tag wurde<br />

sie notfallmäßig zu einem Tierarzt vor Ort<br />

gebracht, der sie eingehend untersuchte.<br />

Außer dem Tumor am Gesäuge entdeckte<br />

er durch eine Ultraschall-Untersuchung an<br />

der Leber und im Bauchraum einen großen<br />

Leider konnte Jessie ihre weiche Matratze vor dem warmen<br />

Heizkörper nur kurze Zeit genießen.<br />

Tumor und eine Blutung in der Gebärmutter.<br />

Vermutlich waren noch mehr Organe<br />

befallen und ebenfalls im Gehirn schon<br />

Metastasen. Um Jessie weitere Qualen und<br />

Schmerzen zu ersparen, hat sie der Tierarzt<br />

nach Rücksprache mit uns, eingeschläfert.<br />

Diese lange Leidenszeit hätte die Besitzerin<br />

verhindern können, wenn sie sich besser<br />

um ihr Tier gekümmert hätte und rechtzeitig<br />

zum Tierarzt gegangen wäre. Der Tumor<br />

am Gesäuge war so groß, dass sie ihn hätte<br />

sehen und handeln müssen. Wir haben<br />

beim zuständigen Polizeipräsidium Anzeige<br />

wegen Tierquälerei und unterlassener Hilfeleistung<br />

erstattet.<br />

Gisela Bloos, Rimbach<br />

Ob Haushaltsartikel, Tierbedarf, sehr gut erhaltene Kleidung, Kinderkleidung,<br />

Spielsachen, Elektroartikel, eine gut sortierte Bücherauswahl, Langspielplatten,<br />

CDs, Videokassetten ... alles findet man bei uns. Wir haben jeden Samstag von 9<br />

bis 14 Uhr geöffnet.<br />

Unsere neue Adresse: Zum Gänsberg 14 (gegenüber Friedhof) in Fürth.<br />

Andrea Lampe, Einhausen<br />

5


6<br />

Über uns und unsere Arbeit<br />

Kleine Minerva – eine katzige Geschichte<br />

An einem Tag im November machte uns<br />

einer unserer Hunde energisch darauf<br />

aufmerksam, dass im Garten „etwas los<br />

ist“. Wir folgten also diesem Hinweis und<br />

fanden ein kleines, getigertes Kätzchen<br />

vor, welches neben dem Komposthaufen<br />

in eine Blechtonne geplumpst war und somit<br />

fest saß.<br />

Das kleine Ding fauchte und fuhr die Krallen<br />

aus, sträubte sein Fellchen und mühte<br />

sich redlich einen furchterregenden Katzenbuckel<br />

zustande zu bekommen. Sehr<br />

groß war seine Angst, da es ganz offensichtlich<br />

annehmen musste, dass wir ihm<br />

nach dem Leben trachten!<br />

Sofort riefen wir bei Nicola Oberle an –<br />

die Frau, welche bei der TSI u.a. auch für<br />

die wild lebenden Katzen zuständig ist<br />

und sich mit viel Herzblut, Energie und<br />

großer Sachkenntnis für die Sache einsetzt.<br />

Nicola stand umgehend bei uns auf<br />

der Matte bzw. vor der Katz. Sie nahm sich<br />

des kleinen Tierchens an und brachte es<br />

zum Tierarzt. Dort wurde es medizinisch<br />

versorgt – es hatte nämlich ein gebrochenes<br />

Schwänzchen und eine entzündete<br />

Pfote – und natürlich auch kastriert und<br />

tätowiert. Als das überstanden war, transportiere<br />

Nicola die kleine Kätzin zu uns<br />

zurück, und wir durften sie an der Stelle,<br />

wo wir sie fanden, wieder freilassen. Etwas<br />

mulmig war es uns schon, eine so junge,<br />

frisch kastrierte Katze, die noch dazu<br />

verletzt war, einfach in die Freiheit zu entlassen,<br />

doch einsperren wäre noch viel<br />

schlechter gewesen. Wie ein kleiner Kugelblitz<br />

schoss das Tierchen aus der Box<br />

und ward nicht mehr gesehen …<br />

Wir richteten eine Futterstelle ein, welche<br />

durchaus großen Anklang fand, die Kundschaft<br />

allerdings kannten wir nicht. Bis …<br />

An einem dunklen, späten Dezemberabend<br />

setzte ich unter dem Carport Holz<br />

und es war mir, als wäre etwas „gehuscht“.<br />

„Ja, ja – bei dir huscht es öfter“, so war der<br />

Kommentar meiner Familie, bis kurz darauf<br />

die Meldung kam, dass die kleine<br />

„Wildkatze“ unter dem Carport gesichtet<br />

worden ist.<br />

Da war unsere Freude groß!<br />

Wir brachten ihr Körbchen, warme Decken,<br />

Spielzeug, eine Katzentoilette und<br />

zogen die Futterstelle<br />

entsprechend um. Nun<br />

bekam das Kätzchen<br />

auch einen Namen: Minerva<br />

(Minni) – nach<br />

einer Romanfigur aus<br />

Harry Potter (die Hexe,<br />

die bei ihrer Verwandlung<br />

stets die Gestalt<br />

einer getigerten Katze<br />

annimmt und so gut ist<br />

im Verschwinden!)<br />

Schnell gewöhnte sich<br />

die kleine Minni an die<br />

regelmäßigen Futterzeiten<br />

und den abwechslungsreichenSpeiseplan.<br />

Hoch oben, auf<br />

„ihrem“ Regal thronend,<br />

wurde sie langsam immer<br />

zutraulicher, bis sie<br />

sich nach einigen Wochen<br />

sogar anfassen<br />

ließ und dies mit herrlich<br />

katzigem Schnurren<br />

untermauerte.<br />

Die Futterzeiten aber hatten blitzschnell<br />

die Runde gemacht. So kommen neben<br />

den Nachbarkatzen, die ab und an mal<br />

vorbei schauen, auch noch zwei ältere,<br />

herrenlose Katzen, welche die gefüllten<br />

Näpfe dankbar annehmen. Und manchmal<br />

auf einem weichen Kissen Quartier<br />

beziehen, solange grade niemand um die<br />

Ecke biegt. Vielleicht handelt es sich sogar<br />

um die nächste Verwandtschaft der kleinen<br />

„Carport-Bewohnerin“. Eine „der Wilden“<br />

wurde bereits eingefangen und kastriert<br />

– bei dem zweiten Tier ist es bisher<br />

noch nicht gelungen.<br />

Und die kleine Minni? Springt uns inzwischen<br />

sogar auf dem Boden schon entgegen<br />

und schnurrt um die Menschenbeine.<br />

Gibt es ein schöneres Kompliment?<br />

Von ins Haus kommen, wollte sie zunächst<br />

jedoch überhaupt gar nichts wissen.<br />

Dort gibt es schließlich „gruslige Hunde“<br />

und weitere Katzen, die ihren Platz behaupten.<br />

Doch nach reichlich „Katzenklappentraining“<br />

hat sie innerhalb einiger<br />

Wochen eine steile Karriere von der Car-<br />

port- zur Speicherkatze hingelegt. Und sie<br />

genießt das trockene und warme Plätzchen<br />

sehr! Bei der Durchquerung des<br />

Hauses benötigt sie zwar zeitweise noch<br />

Hilfestellung von ihrer Bezugsperson:<br />

„Man könnte schließlich auf unfreundliche<br />

Katzen oder wüste Hunde treffen“, aber<br />

manchmal schafft sie es auch von ganz alleine.<br />

Wenn sich die Lage weiter entspannt und<br />

sich die Tiere arrangieren, freuen wir uns,<br />

wenn Minerva hier wohnen bleibt – wo<br />

sie sich inzwischen so gerne im Haus aufhält.<br />

Wenn das nicht gelingt, werden wir<br />

mit Hilfe der TSI nach einem geeigneteren<br />

Plätzchen für das Kätzchen Ausschau halten<br />

müssen.<br />

Daniela Mader, Mörlenbach<br />

Die kleinste Katze ist<br />

ein Meisterwerk.<br />

(Leonardo da Vinci)


Über uns und unsere Arbeit<br />

Für Hilfe jeglicher Art sind wir dankbar!<br />

Jeder, der sich für die <strong>Tierschutzinitiative</strong><br />

<strong>Odenwald</strong> und/oder die <strong>Tierschutzinitiative</strong><br />

ohne Grenzen engagieren möchte,<br />

kann dies im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />

tun. Wir sind für jede noch so kleine<br />

Hilfe sehr dankbar! Hier einige Ideen, wie<br />

Sie uns helfen können:<br />

Pflegestellen<br />

Pflegestellen werden dringend für Katzen<br />

und Hunde benötigt. Dies ist eine sehr<br />

wichtige Aufgabe, bei der Sie nur zwei<br />

Dinge brauchen: etwas Zeit und viel Liebe<br />

für das Tier. Die Kosten für Futter und<br />

eventuelle Tierarztbesuche übernehmen<br />

wir. Erweitern Sie unser Pflegestellen-<br />

Team – es wird Ihnen viel Freude machen!<br />

Kastrationsaktionen und Versorgung<br />

von Futterstellen<br />

Für die Versorgung wild lebender Katzen<br />

im <strong>Odenwald</strong>kreis, Überwald und Weschnitztal<br />

sowie für das Einfangen der Tiere<br />

zur Kastration und für Fahrten zum Tierarzt<br />

suchen wir noch viele Helfer. Bei Interesse<br />

an dieser wichtigen Arbeit können<br />

Sie sich einen solchen Einsatz auch gern<br />

erst mal aus nächster Nähe anschauen.<br />

Fahrdienst<br />

Fahren Sie gerne Auto? Dann bieten Sie<br />

sich doch als Fahrdienst an bei uns an,<br />

zum Beispiel um ein krankes oder verletztes<br />

Tier zum Tierarzt oder ein Fundtier ins<br />

Tierheim zu bringen. Gelegentlich sind<br />

auch Tiere vom Flughafen abzuholen.<br />

Vor- und Nachkontrollen<br />

Haben Sie eventuell Lust, ein neues Zuhause<br />

eines Hundes oder einer Katze in<br />

Ihrer Umgebung zu besuchen und uns zu<br />

berichten, wo eine Fellschnauze künftig<br />

eventuell wohnen wird? Vermittelte Tiere<br />

besuchen wir in der Regel etwa 4 Monate<br />

nach Vermittlung, um zu sehen, wie sie<br />

sich entwickelt haben. Auch hier sind wir<br />

auf Helfer angewiesen. Natürlich erstatten<br />

wir Ihnen die Fahrtkosten, wenn Sie<br />

dies möchten.<br />

Missstandskontrollen<br />

Hilfe ist außerdem bei der Kontrolle von<br />

Missständen vonnöten. Oft geht es nur<br />

darum, nachzuschauen, ob das, was uns<br />

gemeldet wurde, auch so stimmt, manchmal<br />

ist es aber auch erforderlich, dass wir<br />

uns einen Platz zu zweit vornehmen. Helfer<br />

werden hier wie dort gebraucht!<br />

Flohmärkte und Basare<br />

Jeden Samstag findet in unserem Lagerraum<br />

in Fürth unser Flohmarkt statt. Wir<br />

suchen Leute, die von etwa 9.45 bis 13.30<br />

Uhr Zeit haben, gelegentlich auszuhelfen.<br />

Es ist mit viel Spaß verbunden! Ebenso suchen<br />

wir Helfer für andere Märkte sowie<br />

für unsere Basare und sonstige Veranstaltungen.<br />

Bei verschiedenen Veranstaltungen müssen<br />

Bücherkisten transportiert, bei den<br />

Basaren schwere Gummirollen bewegt<br />

werden. Hier suchen wir händeringend<br />

kräftige Männer oder auch Frauen, die anpacken<br />

können!<br />

Spenden / Mitgliedschaft /<br />

Patenschaft<br />

Wer Tieren helfen möchte, jedoch keine<br />

Zeit für aktive Vereinsarbeit hat, kann uns<br />

mit Geldspenden oder durch eine Mitgliedschaft<br />

unterstützen. Oder denken<br />

Sie doch einmal über die Übernahme<br />

einer Patenschaft nach. Näheres hierzu<br />

unter www.tsi-odenwald.de, Paten gesucht.<br />

Vielleicht haben Sie ein Geschäft und würden<br />

eine unserer Spendendosen aufstellen.<br />

Wir wären Ihnen sehr dankbar dafür!<br />

Futterspenden<br />

Eine große Hilfe sind außerdem Futterspenden,<br />

die Sie gerne bei uns abgeben<br />

können. Daneben suchen wir stets Geschäfte,<br />

die unsere Futterspendenkörbe<br />

aufstellen.<br />

Andere Sachspenden<br />

Gebraucht werden:<br />

- Futterschüsseln,<br />

- Handtücher, Decken, Katzen- und<br />

Hundekörbchen (kein Rattan),<br />

- Halsbänder und Leinen,<br />

- Kratzbäume, Katzentoiletten und -streu,<br />

- Spielzeug,<br />

- Katzen- und Hundetransportboxen,<br />

- Kleintierkäfige,<br />

- Verbandsmaterial, gerne aus<br />

abgelaufenen Verbandskästen,<br />

- Strumpfwolle,<br />

- Kinderspielsachen,<br />

- Oster- und Weihnachtsdekorationen.<br />

Tombolapreise<br />

Alle halbe Jahre wieder – beim Frühjahrsbasar<br />

und beim Vorweihnachtlichen Basar<br />

– benötigen wir Preise für die Tombola.<br />

Haben Sie noch etwas Schönes, Neues zu<br />

Hause, an dem Ihr Herz nicht hängt? Gerne<br />

nehmen wir das gute Stück als Preis auf.<br />

Wertvoller „Müll“<br />

Auch ihre leeren Tinten- und Tonerkartuschen,<br />

alte Handys, CDs und DVDs, Ka-<br />

belschrott sowie Metalle (Kupfer, Messing,<br />

Zinn, Stahl) sind für uns von Wert.<br />

Hier arbeiten wir mit Recyclern zusammen,<br />

die diese Wertstoffe vergüten und<br />

so unsere Tierschutzkasse etwas aufbessern.<br />

Kuchenspenden<br />

Haben sie Spaß am Kuchenbacken? Zweimal<br />

im Jahr (März und November) werden<br />

fleißige Hände zum Kuchenbacken benötigt.<br />

Handarbeiten<br />

Wenn Sie gern handarbeiten, stellen Sie<br />

Ihr Hobby doch mal in den Dienst der Tiere!<br />

Egal ob Sie Strümpfe stricken, nähen,<br />

schöne Holzarbeiten anfertigen oder was<br />

auch immer.<br />

Melden Sie sich bei uns,<br />

wir freuen uns auf Sie!<br />

Haben Sie Fragen oder vielleicht auch<br />

schon eine Idee, wie sie uns helfen möchten?<br />

Dann rufen Sie uns doch einfach mal<br />

an unter Tel. 06251/9852041 (Diana Wolf)<br />

oder 06253/6527 (Gisela Bloos) oder<br />

schreiben Sie eine E-Mail an diana.wolf@<br />

tsi-odenwald.de.<br />

Sie wollen uns beim Sammeln von<br />

Unterschriften unterstützen?<br />

Schreiben Sie uns oder rufen Sie<br />

einfach an. Wir sind dankbar für<br />

jegliche Unterstützung und lassen<br />

Ihnen gerne die gewünschten Listen<br />

zukommen. Zu folgenden Themen<br />

halten wir Unterschriftenlisten für<br />

Sie bereit:<br />

Importverbot von<br />

Stopfprodukten<br />

Schächten ohne Betäubung<br />

ist Tierquälerei<br />

Schlachttiertransporte sind<br />

Leid ohne Mitleid<br />

Tierversuche sind grausam<br />

Wir fordern eine Verordnung<br />

für das Halten von<br />

Mast- und Zuchtkaninchen<br />

Alle diese Listen können Sie auch<br />

vom Internet herunterladen unter<br />

www.tsi-odenwald.de<br />

7


8<br />

Über uns und unsere Arbeit<br />

Racker würde seine Lebensfreude gerne teilen<br />

Hallo liebe Katzenfreunde,<br />

mein geliebtes Frauchen ist leider gestorben,<br />

zurück bleibt viel Trauer – und ich. Da<br />

mich aus der Familie niemand übernehmen<br />

kann, suche ich jetzt ganz dringend einen<br />

lieben Menschen, der ein kleines Plätzchen<br />

auf dem Sofa für mich frei hat.<br />

Geboren bin ich im Jahr 1996, bin also auch<br />

schon betagter. Das macht es für mich sicher<br />

nicht einfacher, aber ich habe noch<br />

sehr viel Lebensfreude und würde die auch<br />

gerne teilen. Natürlich werde ich etwas<br />

Zeit brauchen, mich neu einzugewöhnen,<br />

wie sagt man doch: Einen alten Baum verpflanzt<br />

man nicht. Aber es ist einsam und<br />

kalt in den Nächten, so ganz alleine. Zwar<br />

werde ich mit Futter versorgt, doch vom<br />

Essen alleine wird auch keiner glücklich.<br />

Ich bin kastriert und von meinem Naturell<br />

her eher ein ruhiger zurückhaltender Zeitgenosse.<br />

Ich wünsche mir ein ruhiges Zuhause,<br />

ohne ganz kleine Kinder und ohne<br />

Hunde. Vielleicht gibt es ja einen älteren<br />

Menschen, der sich auch ein wenig einsam<br />

fühlt, wir könnten doch zusammen noch<br />

eine schöne Zeit verbringen.<br />

Da ich zeitlebens als Freigänger unterwegs<br />

war, würde ich mir in meinem neuen Zuhause<br />

auch einen Garten zum Stöbern<br />

wünschen.<br />

Wer hat also das Herz, einem alten<br />

Katzen-Opi noch ein paar schöne Jahre<br />

zu schenken? Bitte anrufen unter Tel.<br />

06209/7969766 oder 0151/21660257.<br />

Nicola Oberle, Mörlenbach<br />

Racker steht hier auch<br />

stellvertretend für<br />

viele Katzen, die in den<br />

letzten Wochen dasselbe<br />

Schicksal erleben<br />

mussten. Wenn Sie<br />

Interesse haben, einem<br />

älteren Tier noch eine<br />

schöne Zeit zu schenken,<br />

oder als Pflegestelle<br />

vorübergehend<br />

einem Tier helfen<br />

wollen, dann rufen Sie<br />

bitte an, wir informieren<br />

Sie gerne.<br />

KONZEPTION CORPORATE IDENTITY CORPORATE DESIGN GESCHÄFTSAUSSTATTUNG<br />

BROSCHÜREN FLYER GESCHÄFTSBERICHTE WEBDESIGN PHOTOGRAPHIE


Von unseren „Ehemaligen“<br />

Glücklich im neuen Zuhause (von Susanne Karner, Heppenheim, und Nicola Oberle, Mörlenbach)<br />

Um diese Jahreszeit werden die Tage endlich<br />

wieder länger und heller. Das freut alle<br />

Zwei- und Vierbeiner, steigert die Stimmung<br />

und lässt die Unternehmungslust<br />

wieder wachsen.<br />

Wir danken allen Menschen, die sich<br />

weder vom schlechten Wetter noch von<br />

den Feiertagen am Ende des Jahres abhalten<br />

ließen, ein neues Familienmitglied<br />

zu adoptieren. So konnten viele Hunde<br />

und Katzen für sie eingepackte Leckereien<br />

unterm Weihnachtsbaum öffnen oder<br />

durch die Fürsorge ihrer neuen Familie die<br />

Silvesterknallerei gelassener erleben.<br />

Aus Platzmangel und wegen manchmal<br />

ungenügender Bildqualität können wir<br />

leider nicht alle Vermittlungsbilder hier<br />

veröffentlichen. Wir bitten um Ihr Verständnis.<br />

Tina<br />

Leoncita<br />

Der junge Psi (2 Monate) hält seine große<br />

Familie ganz schön auf Trab. Das finden<br />

nicht nur er, sondern auch die kleinen<br />

zweibeinigen Spielgefährten in seinem<br />

neuen Zuhause sehr spaßig.<br />

Alle guten Dinge sind drei: Mit Zara (1<br />

Jahr) hatte sich letztes Jahr nun der dritte<br />

Hund der TSI einen Platz in dieser Familie<br />

ergattert. Jetzt tobt ein ganzes Rudel<br />

durch den Garten.<br />

Die kleine Tina (8 Jahre) musste aus familiären<br />

Gründen wieder abgegeben werden.<br />

Sie fand jedoch schnell wieder ein neues<br />

Zuhause und verzauberte ihre neue Dosenöffnerin<br />

im Nu mit ihren großen Augen.<br />

Was lange währt, wird endlich gut. Ganz<br />

nach diesem Motto fand die süße Leoncita<br />

(1½ Jahre) ihr Zuhause und lässt nun die<br />

Herzen der kleinen Familie höher schlagen.<br />

Rekuci (1 Jahr) sollte eigentlich nur als<br />

Pflegehund bei seinem Frauchen einziehen,<br />

doch er schlich sich in ihr Herz. So hatte<br />

er schnell ein Zuhause und wir mal wieder<br />

eine Pflegestelle weniger. Wir freuen uns<br />

natürlich sehr für den lieben Rüden.<br />

Rasputin (7 Jahre) hat sich mittlerweile<br />

gut in seine neue WG eingelebt. Auch mit<br />

seinem Frauchen versteht er sich blendend<br />

und stellt ihre Welt jeden Tag ein klein<br />

wenig auf den Kopf.<br />

Das Schneeweißchen Nevada (5 Monate)<br />

genießt das Leben in ihrem neuen Zuhause.<br />

Sie lernt dort das Hunde-Einmaleins von<br />

Menschen, die sie lieben und ihr die Junghund-Albereien<br />

mit Humor verzeihen.<br />

Der 4-jährige Bourbon musste gleich<br />

nach seiner Ankunft in Deutschland eine<br />

große Operation über sich ergehen lassen.<br />

Die schwierige Zeit danach schweißte das<br />

Mensch-Hund-Team zusammen, und kurz<br />

vor Silvester stand fest: Sie trennen sich<br />

auch nicht mehr! Das war unsere letzte<br />

Vermittlung 2012.<br />

Neron der schwarze Pudelmix mit Überbiss<br />

(5 Jahre) musste sehr lange bei seiner<br />

Pflegestelle auf sein endgültiges Zuhause<br />

warten. Aber dann ging es auf einmal<br />

ganz schnell. Jetzt hat er einen großen<br />

Garten zum Austoben (Bild nächste Seite).<br />

Nevada Bourbon<br />

Psi<br />

Zara (oben)<br />

Rekuci<br />

Rasputin (rechts)<br />

9


10<br />

Von unseren „Ehemaligen“<br />

Neron<br />

Dady<br />

Marla<br />

Tea<br />

Majorika<br />

Der Pudel-Mix-Opa Cani Cuenca (12<br />

Jahre) rennt in seinem neuen Zuhause mit<br />

einem Hundekumpel ausgelassen durch<br />

den Garten. Er ist ein gutes Beispiel dafür,<br />

dass ältere Hunde noch lange nicht zum<br />

alten Eisen gehören.<br />

Mini Gara (2 Jahre) konnte ein Dasein mit<br />

fast keiner menschlichen Ansprache gegen<br />

ein Leben voll Zuneigung tauschen. Jetzt<br />

hat sie gleich zwei Menschen, die mit ihr<br />

reden, spielen und schmusen.<br />

Der graue Pudel-Mix Dady (5 Jahre, jetzt<br />

Tobi) ist an der Leine ein kleiner Macho<br />

und ziemlich stürmisch. Nun hat er Menschen<br />

gefunden, die ihn zu nehmen wissen<br />

und seine Erziehung in die Hand nehmen.<br />

Erstmal in Deutschland angekommen,<br />

musste die hübsche Marla (2½ Jahre)<br />

nicht lange auf Zweibeiner warten, die sie<br />

beschmusen und verwöhnen. Jetzt kann<br />

sie die unschönen Zeiten in ihrem Leben<br />

schnell vergessen.<br />

Martha, eine 4-jährige Hündin, deren<br />

Schwanz einfach abgeschnitten wurde,<br />

war am Anfang Menschen gegenüber<br />

etwas schüchtern. Wer kann es ihr verdenken?<br />

In ihrem neuen Zuhause verging<br />

diese Zurückhaltung aber schnell. Jetzt<br />

genießt sie die langen Spaziergänge und<br />

die Schmusestunden mit dem Herrchen.<br />

Tea (4 Jahre), das kleine Wuschelmädchen,<br />

wuselt jetzt durch das Leben ihrer Familie<br />

und hält sie mit ihrer übermütigen Art auf<br />

Trab.<br />

Babelito (2½ Jahre) ist ein Podenco-Mix<br />

mit typisch großen Ohren. Damit kann er<br />

prima die Stimmen seiner Menschen hören,<br />

wenn sie ihm erzählen, wie froh sie sind,<br />

ihn bei sich zu haben.<br />

Die Welpin Majorika (5 Monate) begeisterte<br />

mit tapsigen Schritten und ihren<br />

Kulleraugen die Familie. Ruckzuck war sie<br />

adoptiert.<br />

Budy (2½ Jahre) hatte einen Autounfall,<br />

dabei wurde er schwer an der Hüfte verletzt.<br />

Er wurde erst operiert und dann adoptiert.<br />

Jetzt hat er keine Schmerzen mehr<br />

und dazu noch eine Familie, die ihn liebt.<br />

Cani Cuenca<br />

Mini Gara<br />

Martha<br />

Babelito<br />

Budy


Von unseren „Ehemaligen“<br />

William<br />

Benji<br />

Findus<br />

Pünktchen<br />

Die Tiere<br />

teilen mit uns<br />

das Privileg,<br />

ein Seele<br />

zu haben.<br />

Pythagoras von Samos<br />

Auch viele Stubentiger und die, die erst<br />

durch die liebevolle Betreuung unserer<br />

„Pflegemamas“ zu solchen geworden sind,<br />

fanden ihren Weg in eine gesicherte Zukunft<br />

voller Fürsorge und ausgewogenem<br />

Miteinander.<br />

William (4 Monate) wurde auf einem<br />

Bauernhof mit zwei Geschwistern in<br />

einem sehr schlechten Zustand aufgefunden.<br />

Bis der Besitzer bereit war, die<br />

Kätzchen abzugeben war eins der Kleinen<br />

schon gestorben. Jetzt hat er ein liebevolles<br />

Zuhause mit Garten.<br />

Malte (5 Monate) wurde schreiend im zarten<br />

Alter von 2 Wochen mitten auf einem<br />

Feld gefunden. Er konnte bis zum Alter<br />

von drei Monaten keine feste Nahrung<br />

aufnehmen und ist fast blind. Er hat eine<br />

verständnisvolle Familie gefunden und<br />

eine kätziche Gefährtin zum Toben.<br />

Benji (5 Monate) wurde zusammen mit<br />

sechs Geschwistern aufgenommen. Er war<br />

lange Zeit Menschen gegenüber sehr scheu.<br />

Für ihn ist sein Katzenkumpel das Wichtigste.<br />

Mittlerweile genießt er aber auch<br />

menschliche Streicheleinheiten.<br />

Lola (6 Jahre) ist die ausgesetzte Katze<br />

vom Spätsommer, die sich im letzten<br />

Rundschreiben vorstellen durfte, da sie<br />

ganz dringend ein liebevolles Zuhause<br />

suchte. Sie hat es jetzt endlich bei lieben<br />

„Katzenmenschen“ gefunden.<br />

Die wahre Ostergeschichte<br />

Der Osterhas‘ ist überlastet,<br />

weil eilig durch die Wies‘ er hastet.<br />

Bald ist er hier, bald ist er dort;<br />

im nächsten Nu ist er schon fort.<br />

Und freudig wird dann eingesammelt,<br />

bevor‘s im Grase noch vergammelt.<br />

Ein jedes Jahr dieselbe Leier,<br />

man find‘t nur seine Oster-Eier.<br />

Doch nach dem schönen Osterfest,<br />

der Has‘ die Seele baumeln lässt.<br />

Und die Moral von der Geschicht?<br />

Die gibt es oder gibt es nicht!<br />

Jana Rosenkranz<br />

Lola<br />

In einem jämmerlichen Zustand saß Findus<br />

(4 Monate) mitten auf dem Gehweg,<br />

konnte kaum noch aus den Augen schauen,<br />

abgemagert und über und über mit<br />

Flöhen besiedelt. Eines seiner Augen war<br />

nicht mehr zu retten und musste entfernt<br />

werden. Allem zum Trotz ist er ein stolzer<br />

Kater geworden, der seinen Freigang sehr<br />

genießt.<br />

Pünktchen (2 Jahre) wurde zusammen<br />

mit ihren frisch geborenen Babys aufgenommen.<br />

Sie musste lange auf ihr Zuhause<br />

warten, aber nun hat sie ihr Plätzchen<br />

gefunden.<br />

Malte<br />

11


12<br />

Von unseren „Ehemaligen“<br />

Hallo,<br />

vor fast einem Jahr kam ich aus Spanien nach Deutschland. Ich wusste überhaupt nicht,<br />

was mich erwartet. Glücklicherweise bin ich in einer Familie gelandet, die Spaziergänge<br />

– vor allem ausgiebige Waldspaziergänge – genauso liebt wie ich. Da ich ihr erster<br />

Hund bin, gehen sie auch mit mir regelmäßig in eine Hundeschule, damit sie mich<br />

besser verstehen lernen. (Dass ich nichts mehr lernen muss, versteht sich ja von selbst!)<br />

Weil ich schön brav komme, wenn sie rufen, darf ich auch oft ohne (Schlepp-)Leine<br />

laufen; naja, bei interessanten Mäuselöchern, Eichhörnchen und Katzen mache ich<br />

schon mal eine Ausnahme. Das einzige Manko ist, dass ich nicht ständig mit anderen<br />

Hunden zusammen sein kann, aber ich darf so oft es geht mit anderen Hunden spielen<br />

und nach Herzenslust herumtoben. So habe ich auch schon viele neue Hundefreunde<br />

gefunden. Also insgesamt fühle ich mich pudel- besser gesagt „huskywohl“.<br />

Ein großes Wuff und Danke an die TOG<br />

Nikel<br />

P.S. – Anmerkung der Hundebesitzer, Familie Wägerle aus Ilvesheim: Wir haben es bisher nicht bereut, uns auf das „Abenteuer Hund“ eingelassen<br />

zu haben. Nikel tut uns allen einfach gut.<br />

Hallo Frau Vock,<br />

Hallo Susanne,<br />

hier ein Bild von uns drei.<br />

Luci entwickelt sich einfach traumhaft. Sie ist wunderbar, lernt superschnell,<br />

und man kann sie bisher überall mit hinnehmen.<br />

Sie orientiert sich sehr an uns. An anderen Hunden kommen wir mittlerweile<br />

gut vorbei. Autos findet sie noch gruselig, wenn sie nah an ihr vorbei fahren,<br />

aber dies wird auch besser, und je mehr sie uns vertraut, umso entspannter<br />

wird sie. Mittlerweiler hat sie auch kapiert, dass es gut ist, wenn man sich ins<br />

Körbchen legt.<br />

An was wir noch arbeiten müssen ist, dass sie zu Hause nicht überall hinterher<br />

zu laufen braucht. Bin aber sehr zuversichtlich.<br />

Liebe Grüße<br />

Nicole Eichhorn-Hartmann, Altrip<br />

ich wollte Ihnen einfach mal ein erstes Foto von Molly schicken.<br />

Am Dienstag saß sie den ganzen Mittag unter unserem Sofa, abends kam sie dann raus und entdeckte<br />

das Baldriankissen. Damit rollte sie dann erstmal eine ganze Weile durchs Wohnzimmer. Den Kratzbaum<br />

findet sie auch ganz toll, den hat sie gleich am Dienstag noch erkundet.<br />

Heute Morgen, als wir aufgestanden sind, ist sie schon nicht mehr unter dem Sofa verschwunden, saß<br />

ganz interessiert auf ihrem Baum. Wo der Schrank mit den Leckerchen steht, weis Molly auch schon<br />

ganz genau …<br />

Ich werde weiterhin berichten.<br />

Bis dahin liebe Grüße aus Heppenheim<br />

Annika Wagner und Molly<br />

Hallo liebes TSI-Team,<br />

wir sind es, Chilly und Amy (Bild) vom Stall aus Ellenbach.<br />

Wir wollten uns mal wieder melden und berichten, dass es uns supergut geht!<br />

Aus mir, Amy, ist doch ’ne Schmusekatze geworden, aber die freche Chilly mag Schmusen gar<br />

nicht. Die spielt lieber und faucht. Wir wohnen nun schon seit Sommer 2010 auf dem Hof und<br />

werden von allen wunderbar versorgt. Sogar die vielen Hunde hier, unter denen auch zwei ehemalige<br />

Schützlinge der TSI sind, sind unsere Freunde geworden.<br />

Ihr könnt uns gerne mal besuchen kommen. Wir sind so froh, dass wir ehemaligen Wildies hier<br />

so gut aufgehoben sind, und wollen nie wieder hier weg. Wir melden uns wieder. Bis dahin<br />

macht es gut.<br />

Viele Grüße<br />

Chilly und Amy (Ghostwriterin: Gina Schmittinger, Lindenfels)


Von unseren „Ehemaligen“<br />

Liebe Frau Nickaes-Ley,<br />

am 21.6. haben Sie uns unsere Lotta gebracht nach Hofheim am Taunus (bei Ihnen<br />

hieß sie Astari). Das ist jetzt fast auf den Tag sechs Monate her. Wir sind sehr froh<br />

über diesen fröhlichen Hund.<br />

Allerdings hatten wir auch heftige Sorgen, denn Ende Oktober hatte Lotta eine<br />

Lungenentzündung mit hohem Fieber und musste neun Tage in die Tierklinik. Zum<br />

Glück hat sie es überstanden und ist inzwischen wieder fit – und völlig verzogen, weil<br />

wir sie doch ordentlich aufpäppeln mussten. Lotta ist mein vierter Hund, aber ich<br />

habe nicht gewusst, dass Hunde auch Lungenentzündung bekommen können – und<br />

was das kostet, wusste ich auch nicht ...<br />

Haben Sie so was schon erlebt und gehört? Alle Untersuchungen auf Erreger und<br />

Krankheiten ergaben nichts. Nun hoffen wir, dass sie so was nicht noch mal bekommt.<br />

Mit ihrer guten Laune und ihrem Temperament tut sie uns richtig gut.<br />

Ihnen und Ihrer Organisation wünsche ich alles Gute für das Jahr <strong>2013</strong>!<br />

Mit herzlichen Grüßen aus Hofheim<br />

Constanze Schellenberg<br />

Hallo,<br />

ich soll liebe Grüße von meinem Frauchen ausrichten. Wie immer saust sie irgendwo in der Wohnung<br />

umher. Jetzt habe ich aber nicht mehr so viel Angst, dass sie mich alleine lässt. Nur wenn sie die Tür<br />

zum Treppenhaus öffnet, spurte ich sofort hinterher ... nicht, dass sie vielleicht doch vergisst, mich<br />

mitzunehmen. Aber manchmal habe ich Pech und sie geht trotzdem alleine. Zum Glück ist meistens<br />

mein Oma-Frauchen zur Stelle. Dort fühle ich mich pudelwohl.<br />

Puuh, aber manchmal ist der Trubel bei meinen drei kleinen Frauchen und Herrchen ganz schön doll,<br />

und trotzdem habe ich den besten Platz der Welt erwischt. Jeden Tag bekomme ich zweimal etwas<br />

Leckeres zu Fressen, werde oft gestreichelt und gebürstet, darf täglich spazieren gehen. Oft muss ich<br />

auch etwas länger mit meinem Frauchen oder dem Oma-Frauchen walken gehen. Am Anfang kann<br />

ich sagen, war ich nach einer Viertelstunde total k.o.! Aber jetzt kann ich schon über eine Stunde<br />

laufen. Ja, da staunt ihr! Danach brauche ich dann allerdings erst mal ein Schläferstündchen.<br />

Ich kann jetzt auch schon alle wichtigen Kommandos wie Sitz, Platz und hier. Abends bringe ich<br />

meine drei Kleinen zusammen mit meinem Frauchen ins Bett, und dann kehrt Ruhe ein, und ich kann<br />

den Abend genießen und endlich auch fest schlafen!<br />

Ich möchte allen ganz herzlich danken, die mir geholfen haben, diese liebevolle Familie zu finden. Ich<br />

durfte erfahren, dass es doch viele gute Menschen gibt!<br />

Viele Grüße, auch vom Rest meiner Familie<br />

Indio Stöhr, Heddesheim<br />

Hallo Ihr Lieben,<br />

ich wollte mich nur mal kurz melden, um Euch mitzuteilen, dass ich endlich nach 5,5 Monaten, meinen<br />

sehr langen Heilungsprozess (Fixateur, Knochenmarktransplantation, veralteter Bänderriss etc.) erfolgreich<br />

hinter mich gebracht habe. Meinen Besitzern habe ich unendliche viele schlaflose Nächte bereitet,<br />

vor Sorgen um mich, aber ich glaube, die sind froh, dass es mir inzwischen sehr, sehr gut geht und ich<br />

wieder fit bin!<br />

Natürlich wurde (und werde) ich sehr verwöhnt, schlafe auf der Couch und im Bett. Meine Zähne sind<br />

inzwischen auch wieder weiß, sodass ich diese auch gerne (beim Spielen) zeige.<br />

Nachdem ich von der Tierklinik Hirschberg das „OK“ bekommen habe, dass meine Pfote wieder wie neu<br />

ist, darf ich auch endlich an der langen Leine und für 20 Minuten spazieren gehen. Im Frühjahr werde<br />

ich dann eine Hundeschule besuchen „müssen“, denn wenn ich draußen auf der Wiese bin und mich<br />

total verausgabe, vergesse ich manchmal auf meinen Namen zu hören. Auf jeden Fall werde ich Euch<br />

ewig dankbar sein, dass ihr es mir ermöglicht habt, ein so tolles neues Zuhause zu finden (vor allem<br />

ohne Schmerzen in der Pfote). Herzlichen Dank noch mal.<br />

Ich wünsche Euch und Euren Familien einen guten Start ins neue Jahr. <strong>2013</strong> werden wir uns bestimmt<br />

mal auf einem Eurer Feste treffen, da freu ich mich drauf.<br />

Viele liebe Grüße<br />

Eure Rota mit Familien Luise und Thomas Bechtold und Silvia Krug aus Viernheim<br />

13


14<br />

Von unseren „Ehemaligen“<br />

Hallo Frau Nickaes-Ley,<br />

Liebe Frau Hemprich,<br />

wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie frohe Weihnachten und gemütliche und besinnliche<br />

Feiertage. Für das kommende Jahr alles Gute, viel Gesundheit, Glück und weiterhin viel<br />

Freude bei Ihrem wunderbaren Einsatz für die Vierbeiner.<br />

Vor einigen Tagen ist das neue Magazin der <strong>Tierschutzinitiative</strong> <strong>Odenwald</strong> bei uns eingetroffen<br />

und wir konnten tatsächlich Polly in der Rubrik „Ehemalige“ bestaunen! Das war eine<br />

große Überraschung und wir haben uns sehr gefreut!<br />

Polly geht es weiterhin sehr gut. Anbei ein Foto von ihr auf ihrem Lieblingskissen im Wohnzimmer.<br />

Sie hat sich gut eingelebt und ist sehr verschmust und genießt ausgiebiges Kuscheln<br />

im Bett und auf der Couch. Wenn Sie im kommenden Jahr mal Zeit haben und in Darmstadt<br />

unterwegs sind, kommen Sie uns doch gerne mal besuchen.<br />

Herzliche Grüße und alles Gute<br />

Simone und Richard Köhler mit Polly<br />

unsere ersten gemeinsamen Tage waren schon prima. Claudio heißt jetzt doch Fabio,<br />

tut mir leid um den schönen Namen, aber der Familienrat hat beschlossen ...<br />

Ich glaube, es geht ihm hier richtig gut, schon am ersten Abend wälzte er sich wohlig<br />

auf dem Teppich und schlief in der Nacht von 23. 00 bis 8.30 Uhr durch, war zwar<br />

nicht täglich so, aber schon annähernd. Obwohl er gerne Schuhe, Handschuhe<br />

oder Ähnliches apportiert, geht dabei bisher nichts kaputt, er ist bereit zum Tausch.<br />

Wir hatten schon viele schöne Gassirunden mit vielen netten Hundekontakten.<br />

Das gefällt Fabio am allerbesten, spielen mit anderen Hunden. Die Katzenzusammenführung<br />

klappt ganz gut, Lea bleibt sitzen, er legt sich nach Beschnuppern ab.<br />

Mittlerweile akzeptiert er schon das Körbchen als Ruheplatz und drängt nicht mehr<br />

permanent auf das Sofa. Wir sehen, er ist unheimlich lernfähig und ich würde fast<br />

sagen begierig. Die Hundeschule habe ich angeleiert, auch schon Kontakte mit anderen<br />

Junghunden für einen Grundkurs hergestellt. Es geht voran, wie Sie sehen.<br />

Gerne melde ich mich demnächst noch mal wieder, aber jetzt geht es gleich ab in den Wald mit Hundekollege Floro ...<br />

Viele Grüße und nochmals Danke an Sie<br />

Anja Büchler, Erbach<br />

Liebe Frau Oberle,<br />

nun mussten Sie doch recht lange auf meine Mail warten, sorry.<br />

Oskar bereitet uns viel Freude und ist bereits ein fester Bestandteil der Familie geworden. Ich<br />

könnte es mir ohne ihn auch ehrlich gesagt nicht mehr vorstellen, denn er ist mir von Anfang<br />

an so sehr ans Herz gewachsen.<br />

Die Weihnachtsfeiertage waren für ihn leider schon sehr stressig, viele unbekannte Menschen,<br />

vor denen er streckenweise Panik hatte (mal wieder das männliche Geschlecht).<br />

Heute wird sich zu den Mittagsstunden das Haus wieder leeren und für Oskar kann sich die<br />

ersehnte und gewohnte Ruhe wieder einstellen (uns geht es da ja nicht anders ...).<br />

Sein Lieblingsplatz ist zurzeit unter dem Weihnachtsbaum, von dort aus kann man gut<br />

beobachten und wird auch nicht gleich entdeckt. Seit geraumer Zeit putzt er sich auch wieder,<br />

für mich ein sehr positives Zeichen, denn das hatte ich an ihm völlig vermisst, ebenso das<br />

Spielempfinden. Die Verletzung an der Pfote scheinen wir in den Griff bekommen zu haben,<br />

allerdings hat er jetzt Hustenanfälle und ist seit zwei Wochen ziemlich verschleimt.<br />

Und so sieht er zwischenzeitlich aus – ich finde, er ist ein richtig „Schöner“ geworden.<br />

Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich einen guten Start ins Jahr <strong>2013</strong> und sende liebe Grüße<br />

aus Gadern<br />

Martina Tschorn


Von unseren Patentieren<br />

Mogli sucht liebe Paten<br />

Unser Opi Mogli hat eine traurige Geschichte,<br />

die er leider mit vielen anderen<br />

betagten Katzen teilt, die durch<br />

welche Umstände auch immer im hohen<br />

Alter ihr Zuhause verlieren, um<br />

dann auf der Straße zu landen.<br />

Sein Alter wird auf mindestens 18 Jahre<br />

geschätzt. Ein Tierfreund meldete bei<br />

der TSI eine Katze, die seit einigen Tagen<br />

vor seiner Tür auftaucht und „nicht<br />

gut“ aussieht. Er hat sie mit Futter versorgt<br />

und eine Schlafhöhle bereitgestellt,<br />

die auch dankbar angenommen<br />

wurde. Als eine Mitarbeiterin der TSI<br />

eintraf, sah sie gleich den auffällig dicken<br />

Bauch und dass der Kater seine<br />

Katzenwäsche schon seit Langem eingestellt<br />

haben musste, und das ist nie<br />

ein gutes Zeichen. Also wurde er eingepackt<br />

und erst mal zum Tierarzt gebracht.<br />

Anhand der Tätowierung ließ<br />

sich schnell ermitteln, woher der Kater<br />

kam, aber seine Besitzerin, selbst<br />

schon im betagten Alter, erkannte ihn<br />

nicht und verweigerte ihm jegliche Versorgung.<br />

So kam er in eine Pflegestelle.<br />

Das war für ihn anfangs sehr schwer, er<br />

fauchte nur und bekam so den Spitznamen<br />

„Mister Fauch“.<br />

Nachrufe<br />

Grammy erlag ihrem Nierenleiden<br />

Im November 2012 mussten wir Grammy wegen eines<br />

akuten Nierenversagens über die Regenbogenbrücke<br />

gehen lassen. Sie durfte leider nur noch 1 glückliches<br />

Jahr in ihrer Pflegefamilie verbringen.<br />

Die etwa 1998 geborene Katze wurde von Tierfreunden<br />

an einer Straße gefunden. Sie war abgemagert und in<br />

einem sehr schlechten Allgemeinzustand. In einer Pflegestelle<br />

der TSI fand sie zunächst Aufnahme. Dort gab<br />

es allerdings noch eine Katze, die sie nicht mochte und<br />

das machte Grammy sehr zu schaffen. Sie kränkelte<br />

weiter vor sich hin, war unsauber und fraß nichts mehr.<br />

Eine Blutuntersuchung ergab, dass sie ein Nierenleiden<br />

hat, was ganz schwer zu therapieren ist. Sie sollte eingeschläfert<br />

werden. Die daraufhin aufgesuchte Tierärztin<br />

konnte sich jedoch nicht entschließen, diesen letzten<br />

Schritt zu tun und begann eine Therapie. Grammy<br />

zog in eine andere Pflegestelle um, ohne weitere Katzen.<br />

Hier lebte sie sich ganz schnell ein und erholte sich<br />

zusehends – aber eben leider nur noch für 1 Jahr.<br />

Er versteckte sich die meiste Zeit unter<br />

dem Sofa, kam nur heimlich zum Essen<br />

oder für Toilettengänge heraus.<br />

Wenn er bei Letzterem gestört wurde,<br />

huschte er schnell wieder in sein Versteck<br />

und brachte dort sein Geschäft<br />

zu Ende. Nach zwei Wochen liebevoller<br />

Pflege und vielen guten Worten und<br />

unterstützt durch homöopathische<br />

Mittel, besann er sich dann um und<br />

fand einen Zugang zu seinen Pflegemenschen.<br />

Er begrüßt sie zwar immer<br />

noch mit einem Faucher, wandelt den<br />

aber sogleich in ein wohliges Schnurren<br />

um.<br />

Mittlerweile liebt er es auch gebürstet<br />

zu werden (und das war bitter nötig), er<br />

bettelt förmlich darum und bekommt<br />

natürlich seinen Willen. Wer könnte<br />

einem alten Herrn schon einen Wunsch<br />

ausschlagen?<br />

Aufgrund des dicken Bauchs lag die<br />

Vermutung nahe, er könnte an FIP oder<br />

Leukose erkrankt sein. Das bestätigte<br />

sich zum Glück nicht. Allerdings hat er<br />

Flüssigkeit im Bauch und auch einen<br />

Tumor im Darm. Die Flüssigkeit könnte<br />

sich durch die mangelhafte Ernährung<br />

erklären lassen, ähnlich hungernden<br />

Kindern mit einem Wasserbauch. Der<br />

Tumor ist klein und in Anbetracht seines<br />

hohen Alters nicht zu operieren.<br />

Da wir für ihn keine Vermittlungschance<br />

sehen und ihm das auch nicht<br />

wirklich zumuten wollen, suchen wir<br />

tierliebe Menschen, die ihn mit einer<br />

Patenschaft unterstützen.<br />

Nicola Oberle, Mörlenbach<br />

Den Hundeopa Lanas verließen seine Kräfte<br />

Der mittlerweile wohl 18-jähringe Lanas trat im Februar<br />

seinen Weg in den Hundehimmel an. Wir hatten den<br />

süßen kleinen Mann vor vier Jahren von einem Besuch<br />

bei Alba Madrid mitgebracht. Er saß dort schon seit<br />

über zwei Jahren im Tierheim, nachdem sein Herrchen<br />

verstorben war. Niemand wollte den alten Hund bei<br />

sich aufnehmen.<br />

In Deutschland durfte Lanas noch vier schöne Jahre mit<br />

seinem tierlieben Frauchen und weiteren Vierbeinern<br />

verbringen. In den letzten Monaten baute er allerdings<br />

stark ab, wurde immer tüdeliger, fraß schlecht. Nur<br />

vergaß er wohl irgendwie einfach, zu sterben – so sein<br />

Frauchen. Sie wollte ihn nicht länger leiden lassen und<br />

bestellte den Tierarzt zu sich nach Hause. Lanas konnte<br />

friedlich und ohne Aufregung in ihren Armen seine<br />

letzte große Reise antreten.<br />

Bei allen lieben Paten, die unsere Senioren unterstützt<br />

haben, möchte ich mich herzlich bedanken!<br />

Gisela Bloos, Rimbach<br />

15


16<br />

Dies und Das<br />

Von falschen Hasen, pfeifenden Schweinen und echten Kaninchen<br />

Was ein Getümmel, was ein Gemümmel,<br />

ein Gehopse und Geknabber! Welch ein<br />

buntes Treiben herrscht hier in dem großen<br />

Gehege von Cornelia Götz in Birkenau (Herrenwiese).<br />

Ein Zufluchtsort für viele Kaninchen<br />

und Meerschweinchen, die hier ihr<br />

Gnadenbrot erhalten.<br />

Aber – und ich traue meinen Augen kaum –<br />

auch falsche Hasen haben sich in die große<br />

Gruppe der Nager gesellt. Das sind die beiden<br />

Hunde von Frau Götz, die zwischen den<br />

Kleintieren ganz selbstverständlich herumspazieren<br />

und auf der Suche nach einem<br />

Stück Brot, einer Karotte oder einem anderen<br />

Leckerbissen sind. Die „alten Hasen“<br />

nehmen den Hundebesuch mit größter Gelassenheit,<br />

würdevoll zur Kenntnis – nur die<br />

etwas ängstlichen, die noch nicht so lange<br />

hier ihr Glück genießen dürfen, hüpften mal<br />

lieber zur Seite oder suchen sich gar einen<br />

Unterschlupf.<br />

Folgenschweres Tauschgeschäft<br />

Mit einer „Faschingspistole“ fing alles an.<br />

Dieses, zunächst heiß erkämpfte Utensil,<br />

tauschte der Sohn von Frau Götz nämlich<br />

gegen zwei Stallhasen ein, die er dann voller<br />

Stolz mit nach Hause brachte. Und wie es<br />

bei tierlieben Menschen nun mal so zugeht,<br />

wurden die beiden Neuankömmlinge liebevoll<br />

gepflegt und es wurde ihnen ein schönes<br />

Gehege errichtet. Die Ankunft der beiden<br />

neuen Bewohner machte schnell die<br />

Runde. Verwandte, Bekannte und auch die<br />

Kundschaft von Frau Götz, die ein Hundestudio<br />

betreibt, tauchten plötzlich aus allen<br />

möglichen und unmöglichen Ecken mit Kaninchen<br />

und Meerschweinchen auf. Alte,<br />

kranke, nicht mehr gewollte, ausgesetzte,<br />

zugelaufene, einsame und aufgrund falscher<br />

Haltung auch aggressiv gewordene Tiere<br />

fanden und finden in der Herrenwiese ein<br />

Zuhause.<br />

Dieses große Engagement sprach sich natürlich<br />

auch in Tierschutzkreisen herum und<br />

auch die TSI hat sich schon des Öfteren Hilfe<br />

suchend an die Tierfreundin gewandt, wenn<br />

es um die Unterbringung von Kaninchen<br />

oder Meerschweinchen ging. Seit dem Einzug<br />

der ersten beiden Nager sind nun 14 Jahre<br />

vergangen und die Gruppe ist auf 50 Tiere<br />

angewachsen, was natürlich mehrere An-<br />

und Umbauten im Laufe der Zeit nötig<br />

machte.<br />

Eine harmonische Gruppe<br />

„Die älteren Tiere gebe ich nicht mehr ab,<br />

wenn sie sich erst mal integriert haben. Die<br />

haben meist so viel durchgemacht, dass ich<br />

sie nicht mehr mit gutem Gewissen in andere<br />

Hände geben kann! Sie dürfen hier leben,<br />

bis zum letzten Atemzug. Unser ältestes Kaninchen<br />

wurde unglaubliche 16 Jahre alt und<br />

durfte die Hälfte seines Lebens hier bei uns<br />

verbringen“, so Frau Götz. Ausnahmen<br />

macht sie manchmal schon, wenn sie z.B.<br />

eine trächtige Kaninchendame bekommt,<br />

werden die Jungtiere nach gewissenhafter<br />

Platzkontrolle dann auch mal weitervermittelt.<br />

Und das Integrieren in die Gruppe klappt<br />

gut. Bei jedem Tier wird das Vorgehen individuell<br />

abgewogen. Manche werden erst einige<br />

Zeit abgetrennt, andere direkt in die<br />

Herde gesetzt.<br />

„Das Gefüge in der Gruppe ist am harmonischsten,<br />

wenn auf mindestens vier weibliche<br />

Tiere ein Böckchen kommt. Diese Relation<br />

versuche ich so gut als möglich<br />

einzuhalten.“<br />

Und dass es hier harmonisch zugeht, ist ganz<br />

offensichtlich! So rotten sich die kleinen Nager<br />

an kalten Tagen unter den Rotlichtlampen<br />

zusammen (oft schon eine ganze Zeit,<br />

bevor die Wärmequellen tatsächlich angehen).<br />

Dann darf auch jeder mal in die kuschelige,<br />

warme Mitte des ganzen Fellknäuels.<br />

Aber meist sind es die Kleinen und<br />

Schwächeren, die sich den längsten Teil der<br />

Nacht, von den Größeren gewärmt und beschützt<br />

im Kern aufhalten dürfen.<br />

„Das Sozialleben der Tierchen zu beobachten,<br />

wärmt mir das Herz! Sie schmusen und<br />

balgen sich, spielen und chillen miteinander.<br />

Es entstehen richtige Freundschaften unter<br />

ihnen“, schwärmt die engagierte Tierhalterin<br />

von ihren Tieren. Aber sie berichtet auch<br />

von vielen traurigen Schicksalen: von Nagern,<br />

die über viele Jahre in Einzelhaltung<br />

und ohne Tageslicht vor sich hinvegetieren<br />

mussten, in Käfigen so klein, dass sie sich<br />

nicht mal aufrichten konnten, und von Tierchen,<br />

die ihr unterernährt, krank und traumatisiert<br />

gebracht wurden. Kranke und<br />

Schwache nimmt sie auch schon einmal für<br />

einige Zeit mit ins Haus, um sie aufzupäppeln.<br />

Aber sie sagt auch ganz klar: „Kaninchen<br />

und Meerschweinchen gehören nach<br />

draußen. Die brauchen Licht und Luft, Artgenossen<br />

und ein Freigehege, wo sie all<br />

ihren natürlichen Instinkten nachgehen können!<br />

Die Haltung in einem rechteckigen Käfig<br />

ist den Tieren auf Dauer nicht zumutbar.“<br />

50 Tiere wollen versorgt sein<br />

Jeden Abend darf sich Frau Götz im Supermarkt<br />

„Überbleibsel“ von der Gemüsetheke<br />

abholen. Die Versorgung der Tiere ist bei<br />

dieser Größenordnung schon eine kostspielige<br />

Sache. Zwar bittet sie die Menschen, die<br />

ihr Abgabetiere bringen, ihr auch ab und an<br />

etwas Futter zukommen zu lassen, aber nur<br />

Cornelia Götz in ihrem liebevoll eingerichteten<br />

Hasenhaus<br />

Die „alten Hasen“ nehmen den Hundebesuch mit<br />

größter Gelassenheit hin.<br />

Im Hasenhaus geht es sehr harmonisch zu.<br />

Auch die Meerschweinchen fühlen sich in der Herrenwiese<br />

wohl.<br />

die wenigsten halten sich daran. So wird der<br />

überwiegende Teil der anfallenden Futter-<br />

und natürlich der Tierarztkosten aus eigener<br />

Tasche finanziert. „Es gibt ja Leute, die spielen<br />

Golf, ich habe eben ein sinnvolles Hobby“,<br />

sagt die Tierfreundin mit einem<br />

Schmunzeln – und ist dennoch für jeden<br />

Krümel gespendetes Futter von Herzen<br />

dankbar. Auch getrocknetes Brot, Heu und<br />

Stroh sind stets willkommen und werden<br />

immer dringend benötigt.<br />

Die TSI ist begeistert über soviel tierisches<br />

Engagement und würde sich freuen, wenn<br />

sich noch liebe Menschen fänden, welche<br />

die kleinen Nager mit Futterspenden unterstützen.<br />

Daniela Mader, Mörlenbach


Dies und Das<br />

In eigener Sache<br />

Einzug von Mitgliedsbeiträgen<br />

Im April ziehen wir den Mitgliedsbeitrag<br />

<strong>2013</strong> ein. Um unnötige Kosten durch<br />

Rückbuchungen zu vermeiden, bitten<br />

wir Sie, uns eventuelle Kontoänderungen<br />

rechtzeitig mitzuteilen und dafür Sorge zu<br />

tragen, dass Ihr Konto die nötige Deckung<br />

aufweist. Die Selbstzahler unter Ihnen bitten<br />

wir, ihren Beitrag ebenfalls im April zu<br />

überweisen.<br />

Weil wir als besonders förderungswürdig<br />

anerkannt sind, können Sie Ihre Mitgliedsbeiträge<br />

übrigens bei der Steuererklärung<br />

als Zuwendungen für gemeinnützige<br />

Zwecke geltend machen. Die meisten von<br />

Ihnen wissen das zwar, trotzdem wollen<br />

wir an dieser Stelle noch einmal darauf<br />

hinweisen.<br />

Spendenbescheinigungen<br />

Für Ihre Spenden stellen wir Ihnen gern<br />

eine steuerlich verwendbare Zuwendungsbestätigung<br />

aus. Wichtig ist aber,<br />

dass Sie Ihren Namen und Ihre Anschrift<br />

gut leserlich auf den Einzahlungsbeleg<br />

schreiben. Ohne diese Angaben können<br />

wir eingegangene Spenden nicht<br />

Rot-Grün in Niedersachsen<br />

vereinbart Verbesserungen<br />

für den Tierschutz<br />

Wie wir einer Meldung von Tasso entnehmen,<br />

sieht der Koalitionsvertrag von SPD<br />

und Bündnis 90/Die Grünen in Niedersachsen<br />

erfreulicherweise zahlreiche Verbesserungen<br />

für den Tierschutz vor.<br />

So plant die Rot-Grüne Koalition die Einführung<br />

der Tierschutz-Verbandsklage und die<br />

Einsetzung eines hauptamtlichen Tierschutzbeauftragten.<br />

Weiter setzen sich die<br />

Koalitionäre für eine Reduzierung von Tierversuchen<br />

und die Förderung von Alternativen<br />

ein. Außerdem will Rot-Grün eine Landesverordnung<br />

zur Katzenkastration<br />

einführen. Für die Sanierung von Tierheimen<br />

sollen zusätzliche Landesmittel zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Im Bereich der landwirtschaftlichen Tierhaltung<br />

werden sich die Regierungsparteien<br />

auf allen Ebenen für die Einhaltung und Einführung<br />

hoher Tierschutzstandards einsetzen.<br />

Dazu gehört „... unter anderem die<br />

schnelle Beendigung der Käfighaltung von<br />

Hühnern, der Verzicht auf das Amputieren<br />

oder das Verstümmeln von Tieren, die<br />

Durchsetzung des Verbots von Qualzuchten<br />

und Schenkelbrand, die schnelle Beendigung<br />

der betäubungslosen Ferkelkastration<br />

sowie die Begrenzung von Tiertransporten<br />

auf maximal vier Stunden.“<br />

eindeutig zuordnen. Auch bitten wir Sie,<br />

auf dem Überweisungsträger den Vermerk<br />

„ZB ja“ anzubringen, wenn Sie die<br />

Zusendung einer Spendenbescheinigung<br />

wünschen – aus Kostengründen schi-<br />

cken wir diese nämlich nicht automatisch.<br />

Da viele von Ihnen erfreulicherweise<br />

mehrmals im Jahr spenden, versenden<br />

wir die Zuwendungsbestätigungen gesammelt<br />

in den ersten Wochen des darauf<br />

folgenden Jahres.<br />

Für Mitgliedsbeiträge stellen wir in der<br />

Regel keine Zuwendungsbescheinigung<br />

aus, da die Finanzämter hier meist die Buchungsbestätigung<br />

der Bank anerkennen<br />

(s. unten). Wenn Sie dennoch künftig auch<br />

für Ihren Mitgliedsbeitrag eine Spendenbescheinigung<br />

haben möchten, teilen Sie<br />

dies bitte auf dem beiliegenden Formular<br />

für Änderungsmitteilungen formlos mit.<br />

Vereinfachter Spendennachweis<br />

Bei Beträgen bis 200 Euro erkennen die<br />

Finanzämter als Spendennachweis den<br />

Bareinzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung<br />

der Bank (Kontoauszug) an.<br />

Neben dem Empfänger muss auf dem<br />

Darüber hinaus sollen die bisher nicht erfassten<br />

landwirtschaftlichen Nutztiere in<br />

die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung<br />

aufgenommen und die Verordnung so geändert<br />

werden, dass „… Nutztiere tiergerecht<br />

gehalten werden können, indem u.a.<br />

ein verbessertes Platzangebot, Strukturierung<br />

der Haltungsanlagen etc. festgelegt<br />

werden.“<br />

Ein weiterer Zubau großer Intensivtierhaltungsanlagen<br />

wird abgelehnt, und Zuschüsse<br />

sollen nur noch für diejenigen Stallbauvorhaben<br />

gezahlt werden, die weit über den<br />

gesetzlichen Mindestanforderungen liegende<br />

Tierschutzstandards erfüllen. (gö)<br />

Kastrieren statt töten –<br />

Hoffnung für Straßenhunde<br />

in Rumänien<br />

Seit Wochen führen die am European Youth<br />

Olympic Winter Festival beteiligten Gemeinden<br />

nahe Brasov einen unerbittlichen<br />

Feldzug gegen herrenlose Hunde. Die Tiere<br />

werden systematisch gejagt, gefangen und<br />

in – zu „Tierheimen“ erklärten – Schweineställe<br />

gesperrt. Viele überleben die mangelhafte<br />

Versorgung nicht oder werden von<br />

gestressten Artgenossen zu Tode gebissen.<br />

Andere Hunde verschwanden völlig, nachdem<br />

Hundefänger sie brutal auf ihre Transporter<br />

verfrachtet hatten. So ist bis heute<br />

Beleg vermerkt sein, ob es sich um eine<br />

Spende oder einen Mitgliedsbeitrag handelt.<br />

Als Bestätigung unserer Freistellung<br />

von der Körperschaftssteuer können<br />

Sie den folgenden Absatz kopieren oder<br />

eine entsprechende Bescheinigung vom<br />

Internet herunterladen unter: www.tsiodenwald.de<br />

– So können Sie helfen –<br />

Spenden.<br />

Esther Görlich, Fürth (Schatzmeisterin)<br />

Die <strong>Tierschutzinitiative</strong> <strong>Odenwald</strong><br />

e.V. ist wegen Förderung des<br />

Tierschutzes nach dem letzten<br />

ihr zugegangenen Freistellungsbescheid<br />

des Finanzamts Bensheim,<br />

St-Nr. 05 250 9309 7, vom<br />

18.05.2012 nach § 5 Abs. 1, Nr. 9 des<br />

Körperschaftssteuergesetzes von<br />

der Körperschaftssteuer befreit. Es<br />

wird bestätigt, dass die Zuwendung<br />

nur zur Förderung des Tierschutzes<br />

verwendet wird.<br />

das Schicksal von über 500 Hunden in Brasov<br />

und Rasnov, die allein 2012 eingefangen<br />

wurden, ungeklärt. Sie sind spurlos verschwunden<br />

…<br />

Nun aber zieht die Gemeinde Predeal, ein<br />

beliebter Skiort bei Touristen und Prominenten<br />

und ebenfalls Sportstätte des Festivals,<br />

eine klare Grenze. Wie der Bürgermeister<br />

in einem Schreiben an ein deutsches<br />

Mitglied des Bunds gegen Missbrauch der<br />

Tiere (bmt) darlegt, soll Predeal hinsichtlich<br />

seines humanen Umgangs mit Straßentieren<br />

Vorbild für alle Städte Rumäniens werden.<br />

So sollen die herrenlosen Hunde noch<br />

in diesem Jahr kastriert und nach dem Eingriff<br />

auf ihre angestammten Plätze zurückgebracht<br />

werden.<br />

Anders als in Brasov und Rasnov wurde<br />

Hundefängern in den vergangenen Wochen<br />

der Zutritt zum Stadtgebiet Predeal<br />

verwehrt. So konnte eine Tierfreundin aus<br />

Predeal mit Unterstützung von städtischen<br />

Mitarbeitern und dem bmt direkt an den<br />

Skipisten Hunde aufnehmen, die dort zu<br />

einer Gefahr für die Sportler geworden wären.<br />

Diese Tiere werden derzeit privat bzw.<br />

in befreundeten Tierheimen medizinisch betreut,<br />

kastriert und dürfen ggf. nach Ende<br />

der Sportveranstaltung wieder in ihren alten<br />

Lebensraum zurückkehren.<br />

Der bmt und Tasso wollen den Bürgermeister<br />

von Predeal bei seinem Vorhaben unterstützen.<br />

(gö)<br />

17


18<br />

Tierschutz ohne Grenzen<br />

Griechenland in der Krise – und die Folgen für die Tiere?<br />

Gierig stürzen sich die ausgehungerten Hunde auf das angebotene Futter.<br />

Wenn es den Menschen schlecht geht,<br />

bedeutet dies für die Tiere meist ein<br />

noch schlechteres Dasein. Nun steckt<br />

Griechenland in einer finanziellen Krise.<br />

Was bedeutet dies für die Tiere?<br />

Ich war im vergangenen Oktober wieder<br />

einmal zu Besuch bei unserem<br />

Partner Apal im Süden Kretas (selbstverständlich<br />

auf eigene Kosten). Zusammen<br />

mit Brigitte Scheichel, der<br />

dortigen Vorsitzenden, fuhren wir<br />

einen Tag lang in die entlegensten Flecken,<br />

zum Teil im strömenden Regen.<br />

Mit dabei war Familie Rahn vom deutschen<br />

Förderverein für Apal.<br />

Unser Ziel waren die Stall- und Wegehunde<br />

– die normalerweise für die<br />

Touristen Unsichtbaren, die von ihren<br />

Herren oft Vergessenen. Zwei- bis viermal<br />

pro Jahr macht Brigitte die Runde<br />

zu über 140 Hunden. Diese leben<br />

– oder sollte ich besser sagen vegetieren<br />

– weit verstreut an einer kurzen<br />

Kette oft nur in einer alten Tonne, sind<br />

körperlich völlig vernachlässigt, Hitze,<br />

Wind und Regen ungeschützt ausgeliefert.<br />

Die Tierschützer versorgen sie<br />

an diesem besonderen Tag mit Futter,<br />

Wasser, Wurmkur, Flohmittel. Sie leisten<br />

Erste Hilfe dort, wo es geht. Sie<br />

reden mit den Besitzern, wenn weitere<br />

Maßnahmen dringend notwendig sind.<br />

Nach einem solchen Tag bei diesen<br />

armen Geschöpfen stellt man sich gar<br />

nicht mehr die Frage, warum Menschen<br />

so etwas machen. Man muss ja<br />

keinen Hund halten, wenn man für ihn<br />

nicht sorgen will, nicht die Verantwortung<br />

übernehmen will! Dass jemand<br />

einem Tier ein solches Leid zufügen<br />

kann, ist einfach nicht fassbar. Obwohl<br />

wir alle nicht zum ersten Mal an dieser<br />

Runde teilgenommen hatten, waren<br />

wir schlicht fassungslos.<br />

Wir kamen zu einer Stelle, wo es eine<br />

Vielzahl von Hunden gab, alle an kurzen<br />

Ketten und alten Tonnen festgebunden.<br />

Teilweise hatten die Hunde<br />

Hütten, die die Tierschützer dort aufgestellt<br />

hatten. Wir sahen einen Deutschen<br />

Schäferhund, etwa 2 Jahre alt,<br />

der aber sehr unterentwickelt war. Er<br />

freute sich wahnsinnig über das mitgebrachte<br />

Futter (angereichert mit einer<br />

Wurmkur). Bei einer näheren Untersuchung<br />

stellte Brigitte fest, dass das<br />

Halsband des Hundes ins Fleisch eingewachsen<br />

war! Man kann erahnen,<br />

wann sich der Halter das letzte Mal um<br />

diesen Hund gekümmert hat! Wir nahmen<br />

das Halsband ab und versorgten<br />

die Wunde. Brigitte redete dem Be-<br />

Im strömenden Regen versorgten wir die in der Einsamkeit angeketteten Hunde.<br />

sitzer später ins Gewissen, dass er den<br />

Hund den Tierschützern übergeben<br />

sollte. Da der Hund weiter ein Halsband<br />

tragen musste, konnte die Wunde<br />

natürlich so nicht verheilen. Der<br />

Hund war trotz aller Schmerzen bei<br />

der Entfernung des Halsbandes und<br />

der Wundversorgung immer noch froh<br />

über die Zuwendung!<br />

Deutsche Schäferhunde sind zurzeit in<br />

Mode auf Kreta. Man sieht sie überall,<br />

fast immer an der Kette. Fast immer<br />

ein Statussymbol für den Besitzer, solange<br />

es „in“ ist. Man mag sich gar nicht<br />

ausdenken, was mit diesen Tieren geschieht,<br />

wenn sie mal alt und nicht<br />

mehr so repräsentativ sind ...<br />

Ein Schäferhundwelpe begegnete uns<br />

auf einem alten Anhänger, umgeben<br />

von Gittern. Der Hund war so verstört,<br />

dass er uns überhaupt nicht an sich<br />

heranließ. An eine Erstversorgung war<br />

gar nicht zu denken. Auch das angebotene<br />

Futter nahm er erst an, als wir uns<br />

von ihm und seinem völlig verdreckten,<br />

jämmerlichen Gefängnis entfernt hatten.<br />

Einen weiteren Welpen – wohl ein<br />

Beagle – fanden wir in einem alten<br />

Schafstall völlig allein. Draußen waren<br />

andere Hunde, zum Teil nur Haut und<br />

Knochen an Ketten angebunden.<br />

Dies sind nur ein paar Schicksale von<br />

vielen, die wir sahen. Es ist schrecklich<br />

zu sehen, zu welchen Grausamkeiten<br />

Menschen fähig sind – Menschen, die<br />

in Europa leben in einem fortschrittlichen<br />

Land. Geht es den Tieren dort<br />

schlechter als vor der Krise? Die Menschen,<br />

die sich um ihre Tiere schon<br />

immer gesorgt haben – und die gibt


Tierschutz ohne Grenzen<br />

Der Schäferhundwelpe auf dem alten Anhänger<br />

war so verstört, dass er uns überhaupt nicht an<br />

sich heranließ.<br />

es auch –, tun dies auch weiterhin. Die<br />

Menschen, für die es gar kein Mitgefühl<br />

mit Tieren gibt, gibt es dies auch<br />

jetzt nicht. Sie haben ihre Hunde schon<br />

immer auf diese erbärmliche, grausame<br />

Art gehalten und werden dies wohl<br />

auch weiterhin tun.<br />

Die Mitarbeiter von Apal kämpfen jeden<br />

Tag um eine Verbesserung für die<br />

Tiere. Da sie natürlich als Ausländer in<br />

einem Land in der finanziellen Krise<br />

auch selbst um ihr Auskommen kämpfen<br />

müssen, werden ihre Ressourcen<br />

immer kleiner. Der immense Einsatz<br />

der Tierschützer vor Ort ist bewundernswert<br />

und zehrt an den eigenen<br />

Kräften.<br />

Mit enormem Mitgefühl für die Tiere<br />

und ebenso großer Bewunderung für<br />

die Menschen, die sich für diese Tiere<br />

einsetzen, bin ich wieder nach Hause<br />

gefahren.<br />

Nicole Döringer-Kypke, Wald-Michelbach<br />

Wenn Sie unsere Freunde in Südeuropa<br />

unterstützen möchten, können Sie dies<br />

über das Spendenkonto der <strong>Tierschutzinitiative</strong><br />

ohne Grenzen<br />

Konto-Nr. 4 111 689<br />

Sparkasse Starkenburg<br />

(BLZ 509 514 69)<br />

tun. Bitte vergessen Sie nicht, anzugeben,<br />

wenn Ihre Spende einem bestimmten<br />

Partner zugute kommen soll<br />

- und denken Sie auch an Ihre Adresse,<br />

wenn Sie eine Spendenbescheinigung<br />

wünschen.<br />

Nachwuchs im Alba-Stall<br />

Dass im Alba-Tierheim nicht nur Hunde<br />

und Katzen unterkommen, sondern<br />

dass es dort auch einen richtigen kleinen<br />

„Bauernhof“ gibt, unter anderem<br />

mit Peggy, dem Schwein, einem Pony<br />

und Schafen, haben wir bereits in Heft<br />

3/2011 berichtet. Nun kam in dem Stall<br />

Nachwuchs an.<br />

Die Ziege Tere, die vor einigen Wochen<br />

durch den Auflesedienst „Vetercam“<br />

gerettet wurde, war damals bereits<br />

trächtig. Allerdings hatten die Albaner<br />

nicht mit einer so frühen Geburt<br />

gerechnet, und so kamen die beiden<br />

Ziegen-Mädchen Princesa und Paulina<br />

zu früh zur Welt. Während Princesa<br />

gleich aufstehen und bei Mama Tere<br />

trinken konnte, bereitete Paulina unseren<br />

Freunden große Sorgen: Sie konnte<br />

nicht stehen und auch nicht selbst<br />

trinken. Die Alba-Helfer Antonio und<br />

Juan brachten sie im Brutkasten auf der<br />

Intensivstation unter und fütterten sie<br />

mit Teres Milch aus dem Fläschchen –<br />

wie gut, dass Juan auch Ziegen melken<br />

kann ...<br />

Nach einigen Tagen hatte sich Paulinchen<br />

gut erholt und durfte zurück zu<br />

Mama und Schwesterchen. Sie trinkt<br />

nun selbstständig und hat es geschafft!<br />

(gö)<br />

Je hilfloser ein Lebewesen ist,<br />

desto größer ist sein<br />

Anspruch auf menschlichen<br />

Schutz vor menschlicher<br />

Grausamkeit.<br />

Mahatma Gandhi<br />

Die Katzen von Alalpardo<br />

Alalpardo ist eine kleine, malerische<br />

Gemeinde nordöstlich von Madrid.<br />

Hier lebt Alba-Vorstandsmitglied Jutta<br />

Grohall, ein tierlieber Bürgermeister,<br />

der katzenverrückte Gemeindegärtner<br />

Luis, einige nicht sehr tierliebe Bürger<br />

und eine wilde Schar Katzen – letztere<br />

ein großes Ärgernis für einige Einwohner,<br />

die sich zunehmend gestört fühlten<br />

und die vom Bürgermeister die<br />

„Abschaffung“ der Katzen forderten ...<br />

Der Bürgermeister bat Jutta um Hilfe<br />

und so wurde die Aktion „Katzen von<br />

Alalpardo“ in Angriff genommen. Mit<br />

Princesa<br />

Tere<br />

Paulina<br />

großem Einsatz fingen Luis und Juan<br />

alle Katzen mit Hilfe von Lebendfallen<br />

ein und brachten sie ins Tierheim. Hier<br />

wurden sie eingehend untersucht, auf<br />

Krankheiten getestet, registriert, gechippt,<br />

geimpft und kastriert – und bis<br />

auf zwei sehr zahme Katzen wieder in<br />

ihre Kolonie in Alalpardo gebracht.<br />

Dort dürfen sie nun mit Erlaubnis der<br />

Besitzer im Garten eines leer stehenden<br />

Hauses leben. Sie haben warme<br />

Rückzugsmöglichkeiten und werden<br />

von Luis täglich mit Futter und Wasser<br />

versorgt. (gö)<br />

19


20<br />

Meine Tante Anna hat die Schafe Sven, Svenson, Santos, James, Schlizi,<br />

Hmurka und Sneschka vor dem Schlachter gerettet. Durch diese Rettungs-<br />

aktion können die Tiere glücklich in einer Herde weiterleben.<br />

Janna Franze<br />

Drachenschule, Wald-Michelbach

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