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Nachhaltigkeitsbericht 2010 - Vaillant

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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

<strong>2010</strong>


Wir wollen der führende Anbieter<br />

von einfach zu bedienenden, umweltfreundlichen<br />

sowie energiesparenden<br />

Lösungen im Bereich Heizen,<br />

Kühlung und Warmwasser sein.<br />

Unser Ziel ist es, nachhaltig profi-<br />

tables Wachstum für unser Familien-<br />

unternehmen zu gewährleisten.<br />

Vision der <strong>Vaillant</strong> Group


Als zukunftsorientiertes Familienunternehmen<br />

setzen wir Maßstäbe in den<br />

Bereichen ökologische, ökonomische<br />

und soziale Nachhaltigkeit.<br />

Nachhaltigkeitsvision<br />

1 Vorwort der Geschäftsführung<br />

2 Die <strong>Vaillant</strong> Group stellt sich vor<br />

8 Nachhaltige Unternehmensführung<br />

11 Nachhaltigkeitsstrategie<br />

16 Systeme und Prozesse<br />

20 Nachhaltigkeit in Aktion<br />

22 Meilensteine<br />

24 Entwicklung & Produkte<br />

34 Umwelt<br />

40 Mitarbeiter<br />

48 Gesellschaft<br />

54 Grundlagen der Berichterstattung<br />

56 Kennzahlen im Bereich Nachhaltigkeit<br />

60 Ziele im Bereich Nachhaltigkeit<br />

62 Impressum


Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Mitarbeiter


Ralf-Otto Limbach, Dr. Carsten Voigtländer, Dr. Dietmar Meister<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

nachhaltiges Handeln ist erfolgreiches Handeln. So simpel diese Formel klingt, so treffend bringt sie das<br />

Selbstverständnis der <strong>Vaillant</strong> Group zum Ausdruck. Als zukunftsorientiertes Familienunternehmen sind<br />

wir überzeugt, dass sich langfristiges und umsichtiges Wirtschaften auszahlt – für unser Geschäftsergebnis,<br />

unsere Innovationskraft, unsere Mitarbeiter und die Umwelt. Die Auswirkungen des eigenen unternehmerischen<br />

Handelns für Mensch und Umwelt zu berücksichtigen, ist charakteristisch für viele Familienunternehmen.<br />

Nicht zuletzt deswegen bildet das Streben nach nachhaltigem Wachstum den Kern unserer<br />

Unternehmensvision.<br />

Die Herausforderungen des Klimawandels und die Verknappung von Rohstoffen werden mehr und mehr<br />

zum bestimmenden Thema des öffentlichen Diskurses. In gleichem Maße steigt das Bewusstsein, dass<br />

diesen Herausforderungen nur begegnet werden kann, wenn die enormen Einspar- und Effizienzpotenziale<br />

im Gebäudebereich genutzt werden. Bis heute wird mehr als ein Drittel des europaweiten Primärenergiebedarfs<br />

benötigt, um Raumwärme und warmes Wasser zu erzeugen.<br />

Das Kerngeschäft der <strong>Vaillant</strong> Group, die Entwicklung zukunftsweisender und hocheffizienter Lösungen im<br />

Bereich Heizen, Kühlung und Warmwasser, ist somit Teil einer gesamtgesellschaftlichen Umsetzung der<br />

Klimaziele. Mit unseren innovativen Produkten und Dienstleistungen tragen wir zur Schonung der natürlichen<br />

Ressourcen und Senkung klimaschädlicher Emissionen bei. Wir möchten unsere Kunden befähigen,<br />

durch die Nutzung intelligenter, einfach zu bedienender und umweltfreundlicher Produkte aktiv Energie zu<br />

sparen und gleichzeitig ihre Lebensqualität zu steigern.<br />

Verbunden mit dieser Überzeugung ist es unser Anspruch, in den Bereichen ökologische, ökonomische<br />

und soziale Nachhaltigkeit Vorbild zu sein. Seit Beginn des Jahres haben wir daher unser Nachhaltigkeitsmanagement<br />

strategisch neu aufgestellt und an künftige Herausforderungen angepasst. Unter dem Dach<br />

des S.E.E.D.S.-Programms konzentrieren wir uns auf die Fokusfelder Umwelt, Mitarbeiter, Entwicklung &<br />

Produkte sowie Gesellschaft.<br />

Mit dem vorliegenden Bericht möchten wir Sie über unser Verständnis von Nachhaltigkeit informieren.<br />

Erfahren Sie mehr über die neue Nachhaltigkeitsstrategie der <strong>Vaillant</strong> Group, ausgewählte Projekte und<br />

unsere Ziele zur kontinuierlichen Verbesserung der gruppenweiten Nachhaltigkeitsleistung.<br />

Dr. Carsten Voigtländer Ralf-Otto Limbach Dr. Dietmar Meister<br />

Vorsitzender Geschäftsführer Geschäftsführer<br />

der Geschäftsführung Vertrieb & Marketing Finanzen & Dienstleistungen


2 die <strong>Vaillant</strong> group stellt sich vor<br />

Erfahrung in Effizienz<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group stellt sich vor<br />

Johann <strong>Vaillant</strong> legte<br />

den Grundstein für die<br />

heutige <strong>Vaillant</strong> Group.<br />

Seit Anbeginn schrieb<br />

er gesellschaftliches<br />

Engagement und<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

groß.<br />

Historie der <strong>Vaillant</strong> Group<br />

1874<br />

Johann <strong>Vaillant</strong> legt<br />

den Grundstein für die<br />

heutige <strong>Vaillant</strong> Group,<br />

die sich noch immer zu<br />

100 Prozent in Familienbesitz<br />

befindet.<br />

Vor 137 Jahren schuf Johann <strong>Vaillant</strong> mit einer bahnbrechenden Erfindung einen Markt<br />

der Zukunft. Der „Gasbadeofen geschlossenes System“ eröffnete den Wettbewerb um<br />

die energieeffizientesten Wege der Wärmeerzeugung. Seither gestaltet die Remscheider<br />

<strong>Vaillant</strong> Group als Innovations- und Technologieführer die moderne Heiztechnik<br />

entscheidend mit.<br />

als der Kupferschmied und Pumpenmacher<br />

Johann <strong>Vaillant</strong> 1874 mit einem Meisterbetrieb<br />

des Installationshandwerks den Grundstein für die<br />

heutige <strong>Vaillant</strong> Group legte, ahnte er sicherlich<br />

nicht, dass sein Unternehmen im 21. Jahrhundert<br />

zu den weltweit führenden Anbietern der Heiztechnikbranche<br />

zählen würde. Heute bildet die <strong>Vaillant</strong><br />

Group mit Hauptsitz in Remscheid das Dach für<br />

acht etablierte Heiztechnikmarken, die ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen auf der ganzen Welt anbieten.<br />

Dafür legte Johann <strong>Vaillant</strong> die Grundlagen,<br />

indem er bereits damals nachhaltiges Wachstum<br />

kurzfristigen Gewinnen vorzog. Daran hat sich bis<br />

heute nichts geändert. Als Familienunternehmen<br />

steht für die <strong>Vaillant</strong> Group das Wohl ihrer Mitarbeiter,<br />

der Gesellschaft und der Umwelt im Einklang<br />

mit ihrer Unternehmensstrategie.<br />

Energieeffizienz, Klimaschutz und der sparsame<br />

Umgang mit Ressourcen sind für unsere Produkte<br />

und Dienstleistungen maßgeblich. Unser<br />

1894<br />

Patentanmeldung für<br />

den „Gasbadeofen geschlossenes<br />

System“,<br />

der erstmalig eine<br />

hygienische Wassererhitzung<br />

ermöglicht.<br />

1924<br />

<strong>Vaillant</strong> entwickelt den<br />

ersten Zentralheizungskessel,<br />

sodass in den<br />

Räumen nur noch Radiatoren<br />

nötig waren.<br />

1961<br />

Produktportfolio umfasst hocheffiziente Kraft-<br />

Wärme-Kopplungstechnik, Lüftungsgeräte für<br />

Niedrigenergiehäuser, effiziente wandhängende<br />

und bodenstehende Heizgeräte auf der Basis<br />

von Gas oder Öl, Gas- und Elektro-Wasserheizer,<br />

Klimageräte und Heizkörper. Darüber hinaus steigt<br />

die Bedeutung unserer Technologien auf Basis<br />

regenerativer Energien wie der Solarthermie und<br />

von Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Pelletheizgeräten.<br />

Umweltfreundliche Hybridsysteme,<br />

die verschiedene Komponenten wie Solarkollektoren,<br />

Warmwasserspeicher und Regler intelligent<br />

miteinander verbinden, bilden heute den Standard<br />

moderner Heiztechnik. Als Systemanbieter offeriert<br />

die <strong>Vaillant</strong> Group ihren Kunden sämtliche Produkte<br />

und Dienstleistungen aus einer Hand.<br />

Mit rund 12.400 Mitarbeitern fertigt die <strong>Vaillant</strong><br />

Group ihre Produkte an 14 Standorten in acht Ländern<br />

und vertreibt sie in über 80 Ländern. Im Jahr<br />

<strong>2010</strong> erzielte das Unternehmen Umsätze in Höhe<br />

von 2.314 Mio Euro.<br />

die <strong>Vaillant</strong> group befindet sich seit ihrer<br />

Gründung in Familienbesitz. Eine auf langfristige<br />

Entwicklung fokussierte Unternehmenspolitik ist<br />

charakteristisch für viele erfolgreiche Familienunternehmen<br />

– so auch für die <strong>Vaillant</strong> Group. Die<br />

Eigentümer der <strong>Vaillant</strong> Group übernehmen im<br />

Gesellschafterausschuss, im Aufsichtsrat und in der<br />

Gesellschafterversammlung Verantwortung für das<br />

Unternehmen. Die Unternehmensstrategie wird<br />

von der Geschäftsführung in enger Abstimmung<br />

mit dem Gesellschafterausschuss festgelegt. Der<br />

Fokus liegt dabei auf einer langfristigen, ausgewogenen<br />

Unternehmensentwicklung.<br />

<strong>Vaillant</strong> bringt mit dem<br />

Circo-Geyser als weltweit<br />

erstes Unternehmen<br />

wandhängende<br />

Umlaufwasserheizer<br />

auf den Markt.<br />

1995<br />

<strong>Vaillant</strong> führt sein<br />

erstes selbst entwickeltes<br />

und produziertes<br />

Brennwert-Wandheizgerät<br />

im Markt ein.<br />

2001<br />

<strong>Vaillant</strong> übernimmt die<br />

britische Hepworth-<br />

Gruppe. Die Marken<br />

der neuen Gruppe<br />

werden weiterhin<br />

vertrieblich getrennt<br />

in den europäischen<br />

Märkten geführt.


2004<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group<br />

nimmt ihr neues<br />

Modulwerk in Trenčín/<br />

Slowakei in Betrieb.<br />

2006<br />

In Gelsenkirchen<br />

wird mit der Wärmepumpenproduktion<br />

begonnen.<br />

2007<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group<br />

übernimmt die<br />

Mehrheitsanteile am<br />

türkischen Heiz- und<br />

Klimatechnikspezialisten<br />

Türk Demir Döküm<br />

Fabrikaları.<br />

2008<br />

In Gelsenkirchen wird<br />

die erste eigene Solarkollektorenproduktion<br />

eröffnet.<br />

2009<br />

die <strong>Vaillant</strong> group stellt sich vor 3<br />

<strong>Vaillant</strong> besiegelt mit<br />

dem japanischen Motorenhersteller<br />

Honda<br />

eine Kooperation zur<br />

Entwicklung von Mikro-<br />

Blockheizkraftwerken<br />

für den Einsatz in<br />

Einfamilienhäusern.<br />

<strong>2010</strong><br />

Die weltweit erste<br />

Zeolith-Gas-Wärmepumpe<br />

wird im Markt<br />

eingeführt. Sie steigert<br />

die Effizienz herkömmlicherGas-Brennwertgeräte<br />

um mehr als 20<br />

Prozent.


4 die <strong>Vaillant</strong> group stellt sich vor<br />

Wie Sie wünschen<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group bietet ihren Kunden eines der breitesten Sortimente der Heiz-,<br />

Lüftungs- und Klimatechnikbranche. Acht verschiedene Marken decken die unterschiedlichsten<br />

Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden rund um den Globus ab.<br />

die zwei markengruppen <strong>Vaillant</strong> und Saunier<br />

Duval sprechen die Kunden der wichtigsten<br />

Marktsegmente weltweit an. <strong>Vaillant</strong> konzentriert<br />

sich auf die hohen Ansprüche der Kundschaft im<br />

Premiumsegment. Die Marke versteht sich als Anbieterin<br />

maßgeschneiderter Systeme und Produkte<br />

für einen gehobenen Anspruch. Der Schwerpunkt<br />

liegt auf umweltfreundlichen und energiesparenden<br />

Heiz-, Lüftungs- und Klimasystemen, die Produkte<br />

auf Basis erneuerbarer Energien mit bewährten<br />

Technologien auf Basis fossiler Energieträger intelligent<br />

verknüpfen.<br />

Die Saunier Duval Markengruppe umfasst die<br />

Marken Saunier Duval, awb, Bulex, Glow-worm,<br />

Hermann, Protherm und DemirDöküm. Diese<br />

Marken konzentrieren sich vornehmlich auf die<br />

mittleren, volumenstarken Preissegmente. Die Markengruppe<br />

deckt mit cleveren Lösungen zu einem<br />

attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis die Bedürfnisse<br />

preisbewusster Kunden ab. Den jeweiligen<br />

Kundengruppen bieten wir ein abgestimmtes Produkt-<br />

und Serviceportfolio an. Insbesondere bauen<br />

wir dabei unser Angebot im Bereich erneuerbarer<br />

Energien und webbasierter Serviceangebote kontinuierlich<br />

aus.


Johann <strong>Vaillant</strong> gründete 1874 seinen Meisterbetrieb des Instal lations handwerks in<br />

Remscheid. In über 137 Jahren hat sich das Unternehmen zu einem führenden Anbie ter<br />

intelligenter Systeme für Wohnkomfort in Europa entwickelt.<br />

Seit 1907 ist Saunier Duval mit Sitz in Nantes, Frankreich, einer der Pioniere der<br />

Branche. Die Marke bietet heute die gesamte Palette der Heiz-, Lüf tungs- und<br />

Klima technik und dazu viele Inno vationen.<br />

Der von Herman van Thiels vor fast<br />

80 Jahren gegründete Betrieb wuchs zu<br />

einem bedeutenden hollän di schen Anbieter<br />

heran, der ein breites Sorti ment<br />

an Produkten mit hervorragendem<br />

Preis-Leis tungs-Verhältnis anbietet.<br />

Seit 1934 gilt das Augenmerk des<br />

führenden Heizgeräteherstellers in<br />

Groß britannien verlässlichen, hocheffizienten<br />

Produkten, die sowohl energiesparend<br />

als auch umweltschonend<br />

arbeiten.<br />

Unter der belgischen Marke Bulex<br />

werden seit 80 Jahren hochwertige<br />

Geräte für Heizung, Warmwasser und<br />

Klima tisierung in Gewerbe komplexen<br />

und Wohngebäuden angeboten.<br />

Sie erfüllen heutige Anfor-<br />

derungen an Komfort und<br />

Ökologie.<br />

1970 begann die italienische Marke<br />

Hermann ihre Aktivitäten im Heiztech-<br />

nikge schäft. Bis heute hat sich daraus<br />

eine hochmoderne Marke entwickelt,<br />

die auf wandhängende Kompaktheizgeräte<br />

fo kus siert ist.<br />

Der <strong>Vaillant</strong> Hase markiert<br />

sein Revier auf der Internationalen<br />

Sanitär- und Heizungsmesse<br />

ISH Energy in<br />

Frankfurt am Main. <strong>Vaillant</strong><br />

bedient das Premiumsegment,<br />

aber mit ihren acht<br />

Marken deckt die <strong>Vaillant</strong><br />

Group die unterschiedlichsten<br />

Wünsche der Kunden ab<br />

– weltweit und passgenau.<br />

Demir Döküm, gegründet 1954, ist<br />

der führende Heiz- und Klimat ech n ikspe<br />

zialist in der Türkei. Außer dem<br />

werden Demir Döküm Pro dukte in<br />

über 50 Ländern in Europa, Asien und<br />

Nordafrika vertrieben.<br />

Die jüngste Marke entstand 1991 und<br />

ist heute führend in mehreren osteuropäischen<br />

Ländern. Darüber hinaus<br />

liefert Protherm in viele andere Län der<br />

in Europa, Asien und Afrika.<br />

die <strong>Vaillant</strong> group stellt sich vor 5<br />

<strong>Vaillant</strong><br />

brand group<br />

saunier duval<br />

brand group


6 die <strong>Vaillant</strong> group stellt sich vor<br />

produktions- und f&e-standorte<br />

1 <strong>Vaillant</strong> Group Firmenhauptsitz<br />

2 Forschung & Entwicklung<br />

3 Wandheizgeräte<br />

4 Erneuerbare Energien<br />

5 Standheizgeräte<br />

6 Gas-Wasserheizer<br />

7 Elektrogeräte<br />

8 Klimageräte<br />

9 Module<br />

10 Speicher<br />

11 Elektronik<br />

12 Heizkörper<br />

Vitoria 2·4<br />

Belper 3<br />

Bergheim 10<br />

Nantes 2·3·4·6<br />

Bergara 2·6<br />

Gelsenkirchen 3·4·5<br />

Remscheid 1·2·3·11<br />

Bad Kreuznach 7<br />

Roding 9 Trenčín 9<br />

Skalica 2·3·5·7<br />

Pontenure 2·3<br />

CHINA<br />

Bozüyük<br />

2·3·4·5·6·7·8·10·12<br />

Wuxi 2·3·6


Enges Netz<br />

An 14 Standorten in sieben europäischen Ländern und China stellt die <strong>Vaillant</strong> Group<br />

ihre Produkte her. Das engmaschige und aufeinander abgestimmte Fertigungsnetz<br />

gewährleistet die termingerechte und effiziente Herstellung unserer Produkte.<br />

Kurze Wege, gebündelte Kompetenz –<br />

diesen beiden Prinzipien folgt der Aufbau des<br />

Produktionsnetzes der Gruppe. So umfangreich<br />

unsere Lösungen im Bereich Heizen, Kühlung und<br />

Warmwasser sind: Alle Produkte werden möglichst<br />

nah an den jeweiligen Absatzmärkten hergestellt.<br />

Das erhöht nicht nur die Effizienz der betrieblichen<br />

Abläufe, sondern stellt auch kundenfreundliche<br />

Lieferzeiten und kurze Transportwege sicher.<br />

Die Produktion verwandter Gerätetypen, Kernkomponenten<br />

und -module ist an einzelnen Standorten<br />

gebündelt, um das Know-how unserer Mitarbeiter<br />

bestmöglich zu nutzen. In Gelsenkirchen, dem<br />

Lin Huaibing arbeitet an<br />

einer neuen Fertigungslinie<br />

im chinesischen Werk<br />

Wuxi. Dort wird vor allem<br />

für den chinesischen<br />

Markt produziert.<br />

Kompetenzzentrum der Gruppe für regenerative<br />

Energien, werden etwa Solarkollektoren, Wärmepumpen<br />

und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in<br />

Serie hergestellt. Das Unternehmen richtet seine<br />

Produktionsbasis dabei auf Wachstum in allen Produktsegmenten<br />

aus – insbesondere in den Bereichen<br />

erneuerbare Energien und umweltfreundliche<br />

Brennwerttechnik.<br />

Das Fertigungsnetzwerk der <strong>Vaillant</strong> Group wird<br />

somit ideal an die aktuellen Markterfordernisse<br />

angepasst – und zugleich für zukünftige Entwicklungen<br />

in der Heiztechnikbranche gerüstet.<br />

die <strong>Vaillant</strong> group stellt sich vor 7<br />

Gebündelte Kompetenz<br />

für regenerative Energien:<br />

In Gelsenkirchen<br />

werden Solarkollektoren<br />

hergestellt, aber auch<br />

Wärmepumpen und<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.


8 Nachhaltige unternehmensführung<br />

Nachhaltigkeit? Wir leben sie einfach<br />

Von Beginn an ist Nachhaltigkeit Maßstab unseres unternehmerischen Handelns.<br />

Firmengründer Johann <strong>Vaillant</strong> und nachfolgende Generationen der Familie setzten<br />

sich schon immer in besonderer Weise für ihre Mitarbeiter und die am Standort lebenden<br />

Menschen ein. Nicht zuletzt deshalb ist das Thema Nachhaltigkeit bei der <strong>Vaillant</strong><br />

Group „Chefsache“.<br />

die <strong>Vaillant</strong> group bekennt sich klar zu ihrer<br />

Verantwortung gegenüber Umwelt, Mitarbeitern<br />

und Gesellschaft. Unsere Unternehmensziele und<br />

unsere wirtschaftlichen Bestrebungen lassen sich<br />

nur im Einklang mit Mensch und Umwelt verwirklichen.<br />

Wesentliche Grundaussagen über das<br />

Verständnis von Nachhaltigkeit sind in der Unternehmensvision<br />

und der Nachhaltigkeitsvision der<br />

Gruppe niedergeschrieben. Diese wurden von der<br />

Geschäftsführung und dem obersten Management<br />

gemeinsam mit den Vertretern der Eigentümerfamilie<br />

festgelegt. Gemäß ihrer Unternehmensvision<br />

strebt die <strong>Vaillant</strong> Group nach nachhaltigem, profitablem<br />

Wachstum.<br />

Detailarbeit beim Jahresmeeting<br />

des <strong>Vaillant</strong> Group Sustain-<br />

ability Forums. Die Mitglieder<br />

erarbeiten die wesentlichen<br />

Maßnahmen für eine umweltfreundliche<br />

Produktion.<br />

Nachhaltigkeit zählt bei der <strong>Vaillant</strong> Group somit zu<br />

den wichtigsten strategischen Themen des Unternehmens.<br />

Unsere Produkte und Dienstleistungen<br />

tragen erheblich dazu bei, die Umwelt zu schonen<br />

und die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen.<br />

Allein in Deutschland ließen sich durch den<br />

Austausch aller veralteten Wärmeerzeuger jährlich<br />

rund 55 Millionen Tonnen CO 2 einsparen.<br />

Die operative Steuerung einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung<br />

in den wesentlichen Kernbereichen<br />

sichert das <strong>Vaillant</strong> Group Nachhaltigkeitsmanagement.<br />

Organisatorisch ist es dem Bereich<br />

Group Communications zugeordnet und berichtet<br />

direkt an den Vorsitzenden der <strong>Vaillant</strong> Group<br />

Geschäftsführung. Dieser wird regelmäßig über die<br />

Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit unterrichtet.<br />

In Strategietreffen werden die Nachhaltigkeitsziele<br />

gemeinsam mit der Geschäftsführung für<br />

die kommenden Jahre festgelegt und überprüft.<br />

Die operative Ausgestaltung und Umsetzung der<br />

<strong>Vaillant</strong> Group Nachhaltigkeitsstrategie liegt in<br />

den Händen verschiedener Nachhaltigkeitsgremien:<br />

Seit Jahresbeginn 2011 tritt einmal jährlich<br />

das <strong>Vaillant</strong> group sustainability board zusammen.<br />

Es besteht aus der Geschäftsführung, dem<br />

Nachhaltigkeitsmanagement sowie wesentlichen<br />

Vertretern der obersten Führungsebene. Hier<br />

werden sämtliche strategischen Entscheidungen im<br />

Bereich Nachhaltigkeit diskutiert und verabschiedet.<br />

Die strategische Ausrichtung ist Grundlage<br />

für den <strong>Vaillant</strong> group sustainability circle. Der<br />

Sustainability Circle setzt sich aus dem Nachhaltigkeitsmanagement<br />

sowie Mitgliedern zentraler<br />

Bereiche wie Beschaffung, Produktion, Logistik,<br />

Vertrieb und Service zusammen. Diese treffen sich<br />

einmal im Jahr, um die wesentlichen Maßnahmen<br />

im operativen Bereich der <strong>Vaillant</strong> Group zu erarbeiten.<br />

Im <strong>Vaillant</strong> group sustainability forum<br />

treffen einmal jährlich das Nachhaltigkeitsmanagement<br />

und die Umweltbeauftragten sämtlicher


Natürliche Nachhaltigkeit: Sie ist<br />

unser Maßstab. Unsere Produkte<br />

wie auch unser unternehmerisches<br />

Handeln sind an ihr ausgerichtet.<br />

<strong>Vaillant</strong> Group Werke zusammen. Hier diskutieren<br />

sie aktuelle Fragen rund um die umweltfreundliche<br />

Ausgestaltung und Verbesserung von Produktionsprozessen.<br />

Durch Rückkopplung der Ergebnisse ist<br />

ein ständiger Informationsaustausch zwischen allen<br />

Unternehmensebenen gewährleistet.<br />

Um auch die Sicht externer Akteure auf aktuelle<br />

und künftige Nachhaltigkeitsfragestellungen<br />

zu berücksichtigen, sucht die Gruppe aktiv den<br />

öffentlichen Dialog. So sind wir etwa Mitglied von<br />

B.A.U.M. e.V., Europas größter Umweltinitiative<br />

der Wirtschaft, und unterstützen den Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreis.<br />

sustainability board sustainability circle<br />

Geschäftsführung<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Vertreter der obersten Führungsebene<br />

Strategische Entscheidungen Operative Maßnahmen<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Vertreter zentraler Bereiche<br />

(Beschaffung, Produktion, Logistik,<br />

Vertrieb, Service etc.)<br />

Nachhaltige unternehmensführung 9<br />

sustainability forum<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Umweltbeauftragte aller Werke<br />

Umweltfreundliche<br />

Produktionsprozesse


10 Nachhaltige unternehmensführung<br />

Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit<br />

Dr. Carsten Voigtländer, Vorsitzender der<br />

<strong>Vaillant</strong> Group Geschäftsführung, erklärt<br />

wesentliche Eckpunkte des Nachhaltigkeitsverständnisses<br />

bei der <strong>Vaillant</strong> Group.<br />

Wieso ist Nachhaltigkeit bei der <strong>Vaillant</strong><br />

group „chefsache“?<br />

Nachhaltigkeit ist für die <strong>Vaillant</strong> Group ein<br />

wesentliches strategisches Thema. Konsumgewohnheiten<br />

verändern sich, Ressourcenknappheit<br />

und Klimawandel dominieren die gesellschaftliche<br />

und die politische Diskussion. Als verantwortungsbewusstes<br />

Familienunternehmen und einer der<br />

weltweiten Marktführer möchten wir die Zukunft<br />

gestalten und aktiv zur Lösung globaler Probleme<br />

beitragen. Zudem fragen unsere Kunden verstärkt<br />

hocheffiziente und umweltschonende Technologien<br />

nach. Nachhaltigkeit ist schon deshalb eine wesentliche<br />

Grundlage unserer strategischen Ausrichtung<br />

und unseres geschäftlichen Erfolgs.<br />

das bekenntnis zu Nachhaltigkeit ist also<br />

eine ökonomische Überlegung?<br />

Nachhaltigkeit und langfristiges ökonomisches<br />

Wachstum sind für uns sehr eng miteinander verbunden.<br />

Wir haben das Thema Nachhaltigkeit nicht<br />

erst mit Beginn des Klimawandels entdeckt. Nachhaltigkeit<br />

spielte für die <strong>Vaillant</strong> Group von Anfang<br />

an eine Rolle – nur, dass es Ende des 19. Jahrhunderts<br />

niemand so genannt hat. Schon unserem<br />

Firmengründer Johann <strong>Vaillant</strong> war klar, dass der<br />

umsichtige Umgang mit der Umwelt, mit Ressourcen<br />

und mit den Mitarbeitern den Geschäftserfolg<br />

absichert. Er war zum Beispiel der erste Unternehmer<br />

des Bergischen Landes, der seinen Mitarbeitern<br />

den Samstag zur Erholung freigab. Auch er hat<br />

Nachhaltigkeit zur Chefsache gemacht.<br />

Wie sieht das denn heute bei ihnen in der<br />

konkreten umsetzung aus?<br />

Für uns ist Nachhaltigkeit ein ganzheitliches<br />

Thema. Nachhaltigkeit ist keine Einbahnstraße.<br />

Wir beziehen die Mitarbeiter konsequent mit ein<br />

und sind für ihre Anregungen immer offen. Nur<br />

so kann eine nachhaltige Unternehmenskultur<br />

überleben. Darüber hinaus haben wir uns konkrete<br />

Ziele gesetzt und Maßnahmen abgeleitet, die<br />

jetzt umgesetzt werden. Unser Fokus liegt dabei<br />

nicht allein auf der Umwelt. Unser Nachhaltigkeitsmanagement<br />

erfasst nahezu alle Bereiche<br />

des Unternehmens. Ein Schwerpunkt sind auch<br />

die Mitarbeiter, die unsere wichtigste Ressource<br />

sind. Wesentliche strategische Entscheidungen zu<br />

Produkten und Dienstleistungen sowie zur weiteren<br />

Unternehmensentwicklung werden wir nicht zuletzt<br />

unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten fällen.<br />

Wo sehen sie die <strong>Vaillant</strong> group in den<br />

kommenden Jahren?<br />

Auf der einen Seite möchten wir unsere Technologie-<br />

und Innovationsführerschaft behaupten und<br />

weiter ausbauen – vor allem in den Wachstumsfeldern<br />

der erneuerbaren Energien und der Hocheffizienztechnologien.<br />

Auf der anderen Seite ist es uns<br />

wichtig, auch in den Bereichen der ökologischen,<br />

ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit Zeichen<br />

zu setzen. So, wie wir es in unserer Nachhaltigkeitsvision<br />

festgelegt haben. Wir wollen Vorbild<br />

sein – sei es bei der Schonung von Umwelt und<br />

Ressourcen, bei der Entwicklung und Produktion<br />

energieeffizienter Produkte, bei der Förderung<br />

unserer Mitarbeiter oder bei der Übernahme von<br />

gesellschaftlicher Verantwortung. Hierauf richtet<br />

sich unser Augenmerk in den kommenden Jahren.


GESTATTEN: S.E.E.D.S.<br />

Nachhaltigkeitsstrategie 11


12 Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Umfassende Verantwortung<br />

Nachhaltigkeit bei der <strong>Vaillant</strong> Group hat einen neuen Namen: S.E.E.D.S. Mit dem<br />

Programm baut das Unternehmen seine Nachhaltigkeitsstrategie weiter aus.<br />

die <strong>Vaillant</strong> group sieht sich in einer besonderen<br />

Verantwortung – gegenüber der Umwelt,<br />

den Mitarbeitern und der Gesellschaft. Die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

ist deshalb ein wichtiger Teil<br />

der gesamtstrategischen Ausrichtung der <strong>Vaillant</strong><br />

Group. Umsetzung erfährt die Strategie ab 2011<br />

im neuen Nachhaltigkeitsprogramm der Gruppe:<br />

S.E.E.D.S. – Sustainability in Environment, Employees,<br />

Development & Products and Society.<br />

Das Programm beschreibt die vier grundlegenden<br />

Fokusfelder Umwelt, Mitarbeiter, Entwicklung &<br />

Produkte sowie Gesellschaft, auf die sich unsere<br />

Nachhaltigkeitsstrategie konzentriert. Dabei unterstützt<br />

das Nachhaltigkeitsmanagement das Ziel<br />

der <strong>Vaillant</strong> Group, eine nachhaltige Steigerung der<br />

Profitabilität in Verbindung mit einem ausgewogenen<br />

Wachstum zu erreichen.<br />

Bei der Auswahl der Schwerpunktbereiche<br />

orientiert sich S.E.E.D.S. an den wesentlichen<br />

Herausforderungen in unserem Kerngeschäft.<br />

Klar definierte Ziele in allen vier Aktivitätsbereichen<br />

des S.E.E.D.S.-Programms sorgen für seine<br />

strukturierte und gruppenweite Implementierung.<br />

Diese entwickelte das <strong>Vaillant</strong> Group Nachhaltigkeitsmanagement<br />

in enger Abstimmung mit der<br />

Geschäftsführung, den beteiligten Fachabteilungen<br />

und wichtigen Stakeholdern.<br />

Strategisches Nachhaltig keitsprogramm<br />

sustainability in Nachhaltigkeit in Bezug auf<br />

environment Umwelt<br />

employees Mitarbeiter<br />

development & Products Entwicklung & Produkte<br />

society Gesellschaft


Gesellschaft<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Mitarbeiter<br />

Nachhaltigkeitsstrategie 13


14 Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Ziele des <strong>Vaillant</strong> Group<br />

S.E.E.D.S.-Programms<br />

sustainability | Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit ist wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenskultur und -strategie. Unser Ziel ist es, in<br />

zentralen Nachhaltigkeitsbereichen führende Positionen einzunehmen und als Vorbild zu fungieren.<br />

environment | umwelt<br />

Der Schutz von Umwelt und Ressourcen ist wichtiger Bestandteil der <strong>Vaillant</strong> Group Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Wir wollen verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen, die CO 2-Emissionen konsequent senken, negative<br />

Einflüsse auf die Umwelt vermeiden und aktiv Chancen nutzen, die Umwelt zu schützen.<br />

employees | mitarbeiter<br />

Unsere Mitarbeiter bilden das Fundament und die Seele der <strong>Vaillant</strong> Group. Die <strong>Vaillant</strong> Group verfolgt das Ziel,<br />

bei Bewerbern und Mitarbeitern der Arbeitgeber der Wahl zu sein.<br />

development & products | entwicklung & produkte<br />

Unser Ziel ist es, unseren Kunden energieeffiziente Produkte über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg<br />

anzubieten – von der Entwicklung über Einkauf, Produktion und Gebrauch bis hin zu Service und Recycling.<br />

society | gesellschaft<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group bekennt sich zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Das Unternehmen engagiert sich<br />

dort, wo es unternehmerisch tätig ist, für gesellschaftlichen Fortschritt und das Wohlergehen der Mitmenschen.


Maßgeschneidert<br />

und praxisnah<br />

Anfang 2011 wurde die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

der <strong>Vaillant</strong> Group überarbeitet.<br />

Dr. Jens Wichtermann, Director Group<br />

Communication and Sustainability Management,<br />

und Brigitte Kruse, Head of<br />

Sustainability Management, erläutern uns<br />

die wesentlichen Veränderungen.<br />

Nachhaltigkeit ist schon seit einigen Jahren<br />

ein fester bestandteil der unternehmensstrategie.<br />

Was hat sich jetzt verändert?<br />

JW Das Nachhaltigkeitsprogramm, das sich<br />

ursprünglich auf die drei klassischen Dimensionen<br />

von Nachhaltigkeit, also Ökologie, Ökonomie und<br />

Soziales, stützte, wurde in den vergangenen Jahren<br />

ausgebaut und viele Projekte umgesetzt. 2011<br />

führen wir unser neues Nachhaltigkeitsprogramm<br />

S.E.E.D.S. gruppenweit ein. Darin haben wir die<br />

drei Dimensionen auf vier Kernfelder erweitert.<br />

Wir fokussieren unsere Aktivitäten im Bereich<br />

Nachhaltigkeit zukünftig auf die Bereiche Umwelt,<br />

Mitarbeiter, Gesellschaft sowie Entwicklung und<br />

Produkte.<br />

reichte die alte struktur nicht aus? Warum<br />

konzentrieren sie sich auf diese vier bereiche?<br />

JW Bisher lagen die Schwerpunkte unseres<br />

Nachhaltigkeitsprogramms auf dem Umwelt-<br />

und Ressourcenschutz. Bei der Erweiterung des<br />

strategischen Fokus mussten wir feststellen, dass<br />

mit der alten Struktur nicht alle wesentlichen<br />

Herausforderungen im Kerngeschäft der <strong>Vaillant</strong><br />

Group abgebildet werden konnten. Das neue<br />

Nachhaltigkeitsprogramm trägt den drei gängigen<br />

Dimensionen von Nachhaltigkeit selbstverständlich<br />

weiterhin Rechnung. Um die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

gruppenweit umzusetzen, eignen sich die vier<br />

Kernbereiche jedoch sehr viel besser.<br />

inwiefern begegnen die vier schwerpunktbereiche<br />

den besonderheiten der <strong>Vaillant</strong><br />

group?<br />

JW Die ökonomische Nachhaltigkeit ist für uns<br />

eine Rahmenbedingung, die die Nachhaltigkeit in<br />

anderen Bereichen erst ermöglicht. Entwicklung<br />

und Produkte sind das Rückgrat unseres Unternehmens.<br />

Ohne effizienzverbesserte Produkte könnten<br />

wir nicht erfolgreich und langfristig am Markt existieren.<br />

Um diesen Stellenwert zu unterstreichen,<br />

wurde neben dem Bereich Umwelt dem Thema<br />

Entwicklung und Produkte ein separates Fokusfeld<br />

gewidmet. Im Rahmen der sozialen Nachhaltigkeit<br />

heben wir durch die beiden Fokusfelder Mitarbei-<br />

ter und Gesellschaft die Wichtigkeit dieser beiden<br />

Gruppen noch einmal hervor.<br />

Welche auswirkungen haben diese Änderungen<br />

auf ihr alltagsgeschäft?<br />

bK Klar definierte Ziele in allen vier Aktivitätsbereichen<br />

des S.E.E.D.S.-Programms werden uns eine<br />

strukturierte und gruppenweite Implementierung<br />

ermöglichen. Wir können jeden Verantwortungsbereich<br />

den Fokusfeldern zuordnen und so gemeinsam<br />

Ziele definieren und bis auf die operative<br />

Ebene detaillieren. Dies eröffnet gelebter Nachhaltigkeit<br />

in der Praxis ganz neue Möglichkeiten.<br />

Durch die Konzentration auf vier sehr praxisnahe<br />

Bereiche wird das Thema Nachhaltigkeit bei der<br />

<strong>Vaillant</strong> Group auch für den Kunden und für die<br />

breite Öffentlichkeit plastischer und greifbarer.<br />

Wie sorgen sie dafür, dass die mitarbeiter<br />

gruppenweit dieser neuen struktur folgen?<br />

bK Zum einen durch eine gruppenweite Kommunikation,<br />

zum anderen durch die enge Einbindung<br />

der Mitarbeiter. Uns ist es wichtig, dass<br />

sowohl die operativen Bereiche als auch unsere<br />

Führungskräfte eng in das Nachhaltigkeitsmanagement<br />

eingebunden sind und die hier getroffenen<br />

Entscheidungen mittragen. Deswegen haben wir<br />

gleichzeitig mit der Veränderung der strategischen<br />

Ausrichtung auch neue Gremien wie das Sustainability<br />

Board und den Sustainability Circle geschaffen,<br />

in denen dieses Mitspracherecht ausgeübt<br />

werden kann. So erhalten wir auch ein direktes<br />

Feedback zu unseren Ideen und Initiativen. Darüber<br />

hinaus steht jedem Mitarbeiter unser gruppenweites<br />

Kaizen-System zur Verfügung, sodass<br />

Ideen und Potenziale im Bereich der Nachhaltigkeit<br />

aufgezeigt werden. Das Initiieren von Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />

fördern wir über einen eigens<br />

ausgerufenen internen Nachhaltigkeitspreis, den<br />

S.E.E.D.S.-Award.<br />

Nachhaltigkeitsstrategie 15<br />

Dr. Jens Wichtermann und Brigitte<br />

Kruse sind seit 2011 für das Nachhaltigkeitsmanagementverantwortlich.


16 systeme und prozesse<br />

Mit Brief und Siegel<br />

Im Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements spielt die Zertifizierung nach anerkannten<br />

Normen eine besondere Rolle. Eine entsprechende Zertifizierung soll das verantwortungsvolle<br />

Handeln des Unternehmens unterstreichen und auch nach außen hin<br />

sichtbar machen.<br />

im rahmen einer sogenannten Multi-Site-Zertifizierung<br />

lässt die <strong>Vaillant</strong> Group die gruppenweite<br />

Anwendung und Durchsetzung ihrer Qualitäts- und<br />

Umweltstandards regelmäßig von einem unabhängigen<br />

Prüfinstitut testieren. Bislang sind die<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT NACH ISO 9001<br />

Standorte Belper (UK), Nantes (F), Remscheid (D),<br />

Skalica (SK), Trenčín (SK), Vitoria (ES) und Wuxi<br />

(CN) Teil der <strong>Vaillant</strong> Group Multi-Site-Zertifizierung.<br />

In den kommenden Jahren werden sämtliche<br />

Produktionsstätten Teil der Multi-Site-Zertifizierung<br />

sein.<br />

Die EN ISO 9001 legt die Anforderungen fest, die einem bestimmten Qualitätsstandard entsprechen.<br />

Dazu gehören Aussagen zu Kundenorientierung, kontinuierlicher Verbesserung, Lieferantenbeziehungen<br />

und anderen qualitätsrelevanten Grundlagen. Sie beschreibt modellhaft das gesamte Qualitätsmanagementsystem<br />

und bildet die Basis für unsere Qualitätsprozesse.<br />

UMWELTMANAGEMENT NACH ISO 14001<br />

Die EN ISO 14001 ist die weltweit bedeutendste Vorgabe im Umweltbereich. Sie beschreibt die Anforderungen<br />

an das Umweltmanagementsystem eines Unternehmens. Dank der Anwendung wurden<br />

u. a. Umweltbelastungen durch die drastische Reduzierung von Abfällen deutlich vermindert. An allen<br />

Produktionsstandorten werden regelmäßig Programme aufgesetzt, die die Produktion noch umweltverträglicher<br />

gestalten.<br />

im Jahr <strong>2010</strong> nach<br />

eN iso 9001 zertifizierte<br />

standorte<br />

Bad Kreuznach (D)<br />

Belper (UK)<br />

Bergheim (D)<br />

Bozüyük (TR)<br />

Gelsenkirchen (D)<br />

Nantes (F)<br />

Pontenure (I)<br />

Remscheid (D)<br />

Roding (D)<br />

Skalica (SK)<br />

Trenčín (SK)<br />

Vitoria (ES)<br />

Wuxi (CN)<br />

im Jahr <strong>2010</strong> nach<br />

eN iso 14001 zertifizierte<br />

standorte<br />

Belper (UK)<br />

Bozüyük (TR)<br />

Nantes (F)<br />

Remscheid (D)<br />

Roding (D)<br />

Skalica (SK)


QUALITÄTSPOLITIK<br />

Kundenorientierung<br />

Der Kunde bestimmt die Produkte und Dienstleistungen<br />

sowie die Qualität, die er von einer<br />

Marke erwartet.<br />

Qualitätsverantwortung<br />

Qualität ist Aufgabe und Ziel jedes Mitarbeiters.<br />

Die Führungskräfte sind Vorbilder für ihre Mitarbeiter.<br />

stetige Verbesserung<br />

Die vorhandenen Prozesse werden stetig gemessen<br />

und kontinuierlich verbessert, um profitableres<br />

Wachs tum zu generieren. Dies geschieht auf Basis<br />

messbarer Prozesse und der An wen dung von Six-<br />

Sigma-Methoden.<br />

mitarbeiter<br />

Mitarbeiter werden befähigt, ihre Aufgaben effektiv<br />

und effizient wahrzunehmen. Dies unterstützt die<br />

Organisationsentwicklung. Wir möchten Partner<br />

der Wahl für maßgeschneiderte Lösungen (Systemanbieter<br />

und Dienstleister) sein.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Innerhalb des Qualitätsmanagements spielen<br />

Aspekte der Nachhaltigkeit eine wesentliche<br />

Rolle. Daher wurde unser Managementsystem<br />

auf den Grundlagen der EN ISO 9001 und der<br />

EN ISO 14001 aufgebaut. Hierbei verfolgen wir<br />

das Ziel, unsere Kunden durch qualitativ hochwertige<br />

und umweltfreundliche Produkte sowie durch<br />

effizienten Service langfristig an uns zu binden.<br />

gesellschaftliche Verantwortung<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group verpflichtet sich, bei der Entwicklung<br />

und Herstellung ihrer Produkte<br />

verantwortungsbewusst mit Ressourcen und<br />

der Umwelt umzugehen.<br />

UMWELTPOLITIK<br />

Kundenorientierung<br />

Die Übernahme ökologischer Verantwortung durch<br />

die <strong>Vaillant</strong> Group trägt zur Zufriedenheit unserer<br />

Kunden bei. Diese Verantwortung wird unterstrichen<br />

durch den stetig steigenden Anteil hocheffizienter<br />

und ressourcenschonender Produkte und<br />

deren umweltgerechte Entsorgung am Ende des<br />

Produktlebenszyklus.<br />

umweltverantwortung<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group verpflichtet sich zu einem umfassenden<br />

Umweltschutz, der die aktuellen gesetzlichen<br />

Vorgaben berücksichtigt.<br />

stetige Verbesserung<br />

Zur Sicherstellung der nachhaltigen Umweltentwicklung<br />

wurden Umweltaspekte ermittelt. Auf Basis<br />

dieser Umweltaspekte wird der Verbrauch von<br />

Ressourcen durch die <strong>Vaillant</strong> Geschäfts pro zesse in<br />

Entwicklung, Produktion und Vertrieb kontinuierlich<br />

optimiert.<br />

mitarbeiter<br />

Das <strong>Vaillant</strong> Mitarbeitermanagement befähigt alle<br />

Mitarbeiter dahingehend, dass sie die Organisation<br />

in ihrer Umweltpolitik unterstützen können. Umweltfreundliche<br />

Arbeitsbedingungen leisten einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Zufriedenheit unserer<br />

Mitarbeiter.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Das Nachhaltigkeitsmanagement der <strong>Vaillant</strong><br />

Group sichert die Erfüllung der Umweltziele und<br />

die tatsächliche Umweltqualität der Unternehmens<br />

prozesse. Unsere Vertragspartner werden<br />

in die Bemühungen um eine kontinuierliche Verbes<br />

serung des Umweltschutzes mit einbezogen.<br />

Effizienter Einsatz von Ressourcen, abfall- und<br />

emissionsarme Produktionsprozesse sowie energiesparende<br />

Produkte sichern das Geschäftsergebnis<br />

der <strong>Vaillant</strong> Group.<br />

gesellschaftliche Verantwortung<br />

Wir informieren die Öffentlichkeit regelmäßig<br />

und zielgerichtet über den Umweltschutz bei der<br />

<strong>Vaillant</strong> Group. Interessierte Parteien erhalten bei<br />

Bedarf ergänzende Informationen.<br />

Qualitäts- und Umweltpolitik werden in regelmäßigen Reviews kontrolliert.<br />

systeme und prozesse 17


18 systeme und prozesse<br />

Prozesse strukturieren die<br />

Arbeitsweisen innerhalb<br />

der <strong>Vaillant</strong> Group und<br />

gewährleisten den<br />

reibungslosen Ablauf.<br />

Nachhaltigkeit in den<br />

Prozessen der <strong>Vaillant</strong> Group<br />

Das Handeln innerhalb der <strong>Vaillant</strong> Group wird von klar<br />

definierten Prozessen gesteuert. Diese stellen sicher, dass<br />

Nachhaltigkeit in sämtlichen Dimensionen von Beginn<br />

an im Unternehmen, in seinen Produkten und in seinen<br />

Arbeitsprozessen implementiert und gelebt wird. Nachhaltigkeit<br />

ist in diesen Prozessen fest verankert.<br />

prozessmanagement – das klingt nach kleinlichen Vorschriften,<br />

Arbeitsanweisungen und wie das Gegenteil von Kreativität. Doch<br />

gerade durch ihre Prozesse sichert die <strong>Vaillant</strong> Group Nachhaltigkeit<br />

über den gesamten Produktlebenszyklus ab. Prozesse steuern das<br />

Zusammenspiel zahlreicher Kollegen über Abteilungs- und Ländergrenzen<br />

hinweg – und sorgen für gruppeneinheitliche Nachhaltigkeitsstandards.<br />

Das beginnt bei der Produktentwicklung und endet<br />

erst mit der Produktentsorgung.<br />

Dabei sind die Prozesse keine in Stein gemeißelten Gesetze. Das <strong>2010</strong><br />

eingerichtete <strong>Vaillant</strong> Group Process Office analysiert und prüft die<br />

oftmals langjährig gewachsenen Prozesse im gesamten Unternehmen.<br />

Ziel ist es, die Verantwortlichen in den verschiedenen Unternehmensbereichen<br />

bei Identifikation, Gestaltung, Implementierung, Steuerung<br />

und Verbesserung der Geschäftsprozesse zu unterstützen.<br />

GMP<br />

Group<br />

Market<br />

Process<br />

Kunde<br />

GPP<br />

Group<br />

Production<br />

Process<br />

GDP<br />

Group<br />

Development<br />

Process


exzellente servicedienstleistungen vor und<br />

nach dem Verkauf sind für uns essenziell. Insgesamt<br />

arbeiten in der <strong>Vaillant</strong> Group fast 4.000<br />

Servicemitarbeiter. Erst durch einen umfassenden<br />

Service auch nach der Inbetriebnahme bleibt<br />

gewährleistet, dass unsere Produkte über den<br />

gesamten Lebenszyklus die maximale Effizienz<br />

und damit den maximalen Umweltnutzen behalten.<br />

unsere produktion findet möglichst nah an den<br />

wesentlichen Absatzmärkten statt. Wo es sinnvoll<br />

ist, wickeln wir unsere Transporte über umweltfreundliche<br />

Transportmittel wie die Eisenbahn und<br />

das Schiff ab. Unsere Logistikprozesse optimieren<br />

wir obendrein durch die Kooperation mit anderen<br />

Herstellern unserer und anderer Branchen. So vermeiden<br />

wir Leerfahrten.<br />

schon bei der produktentwicklung hat die<br />

<strong>Vaillant</strong> Group den gesamten Produktlebenszyklus<br />

bis hin zum Recycling im Auge. Im Vordergrund<br />

stehen Kundennutzen, Umweltschutz und Produktsicherheit.<br />

Unser Ziel ist, endliche Ressourcen<br />

effizienter zu nutzen und die Technologie auf Basis<br />

erneuerbarer Energien verstärkt einzusetzen.<br />

um nachhaltige produkte anzubieten, müssen<br />

wir viel wissen. Das Wichtigste ist: Was wollen<br />

unsere Kunden? Wir müssen aber auch erfahren,<br />

wie sich die Rahmenbedingungen ändern werden.<br />

Im Szenariobericht 2020 hat Futurologe Markus<br />

Wieber in die Zukunft geschaut und gezeigt, wie<br />

sich zu erwartende klimatische, wirtschaftliche,<br />

soziale und kulturelle Veränderungen auswirken.<br />

Damit wir heute schon wissen, was die Kunden<br />

morgen wollen.<br />

systeme und prozesse 19<br />

Service ist für uns<br />

etwas Umfassendes<br />

und endet nicht mit<br />

dem Verkauf. Unsere<br />

Kundendienstmitarbeiter<br />

sorgen für nachhaltige<br />

Höchstleistungen:<br />

schnell, kompetent und<br />

zuverlässig.<br />

Das neue Logistikzentrum<br />

in Neuss setzt<br />

Maßstäbe. Aufträge<br />

können wesentlich<br />

schneller und<br />

effizienter als bisher<br />

abgewickelt werden.<br />

Zum Wohle der Kunden<br />

und der Umwelt.<br />

Ein wandhängendes<br />

Gerät von <strong>Vaillant</strong><br />

beispielsweise ist<br />

zu 99,8 Prozent rezyklierbar.<br />

Das vermeidet<br />

unnötigen Abfall und<br />

sichert die effiziente<br />

Ressourcennutzung<br />

auch bei der Produktherstellung.<br />

Nachhaltigkeit ist<br />

ein Zukunftsprojekt.<br />

Wie sieht die Zukunft<br />

aus? Markus Wieber,<br />

Referent Trends und<br />

Futurologie, hat mit<br />

wissenschaftlichen Methoden<br />

in die Zukunft<br />

geschaut. Das Ergebnis<br />

ist der Szenariobericht<br />

2020 der <strong>Vaillant</strong><br />

Group.


20 Nachhaltigkeit in aktion<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

IN AKTION


Gesellschaft<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltigkeit in aktion 21<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Mitarbeiter<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group hat sich für ihr Nachhaltigkeitsmanagement vier<br />

Schwerpunkte gesetzt: Entwicklung und Produkte, Umwelt, Mitarbeiter<br />

sowie die Gesellschaft. Diesen vier Kernbereichen messen wir<br />

bei einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung gemäß unserer<br />

Unternehmensvision eine besondere Bedeutung bei. Wir erachten sie<br />

als essenziell für das weitere Unternehmenswachstum. Daher streben<br />

wir insbesondere in diesen Fokusfeldern die kontinuierliche Verbesserung<br />

unserer Nachhaltigkeitsleistung und Kennzahlen an.<br />

Auf den kommenden Seiten führen wir Sie detailliert in unsere vier<br />

Kernbereiche ein. Lernen Sie Projekte, Personen und wesentliche<br />

Kennzahlen kennen, und erfahren Sie, welche Ziele wir in Zukunft<br />

zur Verbesserung der gruppenweiten Nachhaltigkeitsleistung verfolgen.<br />

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Dann treten Sie doch mit uns<br />

in Dialog: sustainability@vaillant.de


22 meilensteine<br />

Bild<br />

meilenstein entwicklung und produkte<br />

Wohn- und Weltklima hängen untrennbar miteinander zusammen. Die Wärmeversorgung<br />

von Wohngebäuden macht rund ein Drittel des gesamten deutschen Energiebedarfs<br />

aus. Moderner Heiztechnik kommt zur Erreichung der Klimaziele daher eine<br />

Schlüsselrolle zu. Voraussetzung dafür ist, dass unsere Geräte immer effizienter<br />

werden. Wir steigern deshalb kontinuierlich den Anteil hocheffizienter Geräte in<br />

unserem Produkt-Portfolio. Professionelle Beratung und Kundenservice tragen zur<br />

optimalen Nutzung unserer Produkte bei. Umweltgerechte Entsorgung am Ende des<br />

Produktlebenszyklus ist für uns kein neues Thema, sondern schon längst gelebter<br />

Standard. Neue Entwicklungen tragen in Zukunft zu einer Fortführung dieser<br />

Tradition bei.<br />

Grün bewegt: Mit zwei<br />

Elektromobilen können<br />

<strong>Vaillant</strong> Mitarbeiter<br />

umweltfreundlich vom<br />

Remscheider Hauptsitz<br />

zum nahe gelegenen<br />

Standort Lennep fahren.<br />

Innovativ, effizient und bis<br />

ins letzte Detail durchdacht:<br />

Bei unseren Produkten<br />

muss alles stimmen, wie<br />

hier beim Wärmepumpensystem<br />

geoTHERM.<br />

meilenstein umwelt<br />

In ihrer Umweltpolitik verpflichtet sich die <strong>Vaillant</strong> Group zu einem umfassenden Schutz von<br />

Umwelt und Ressourcen. Um dieser Verpflichtung nachzukommen, arbeiten wir mit einem<br />

gruppenweiten Umweltmanagementsystem. Darüber hinaus gewährleistet ein jährliches<br />

Zusammentreffen der Umweltverantwortlichen aller Produktionsstandorte den Austausch<br />

und die gruppenweite Anwendung von Best-Practice-Aktivitäten. Bedeutende Themen im<br />

Bereich Umwelt sind für uns die Steigerung der Materialeffizienz, die Reduzierung unseres<br />

Energie- und Wasserverbrauchs, die Vermeidung von Abfall und die Erhöhung der Recyclingquote<br />

in den Standorten. Zur Senkung von CO 2-Emissionen schauen wir neben den<br />

Energieverbräuchen auch auf unsere Logistik und unser Verhalten in Bezug auf Geschäftsreisen.<br />

Ein gruppenweites Logistikprojekt ermittelt und realisiert das optimale Transportnetzwerk<br />

von morgen. Moderne Konferenztechnik soll helfen, Reisen zu reduzieren.


Starke Leistung:<br />

Unsere Mitarbeiter sind<br />

die Seele der <strong>Vaillant</strong><br />

Group, ihre Leistung<br />

bringt uns voran.<br />

meilenstein mitarbeiter<br />

Unsere Mitarbeiter bilden das Fundament und die Seele der <strong>Vaillant</strong> Group. Mithilfe<br />

ihres Engagements, ihrer Ideen und ihres Einsatzes sind wir zu einem weltweit führenden<br />

Heiztechnikunternehmen aufgestiegen. Gegenseitiges Vertrauen und Toleranz<br />

bilden die Grundwerte unserer international geprägten Unternehmenskultur. Ein<br />

besonderes Anliegen ist uns die persönliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter. Zur<br />

gezielten Kompetenzförderung betreibt die Gruppe ein umfangreiches System von<br />

Aus- und Weiterbildungsprogrammen. Von Weiterbildungsanalysen über detaillierte<br />

Entwicklungsplanungen bis hin zu Managementschulungen lassen sich individuelle<br />

Förderprofile erstellen. Zudem verstehen wir uns als Ausbildungsunternehmen. Über<br />

unterschiedliche kaufmännische und technische Ausbildungen entwickeln wir Auszubildende<br />

zu den Fachkräften von morgen. Ergänzt werden diese Aktivitäten durch zusätzliche<br />

Angebote, etwa zur Gesundheitsförderung.<br />

meilenstein gesellschaft<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group sieht sich seit jeher als „Corporate Citizen“ – als verantwortungsvoll<br />

agierendes Unternehmen, das sich dort bürgerschaftlich engagiert, wo es tätig ist.<br />

Die gesellschaftliche und soziale Fortentwicklung unterstützen wir in verschiedenen<br />

Bereichen. Dabei ist uns die Unterstützung benachteiligter Gesellschaftsteile genauso<br />

ein Anliegen wie die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

werden Grundsätze und Standards für dieses soziale Engagement<br />

definiert. Soziale Verantwortung erschließt sich allerdings nicht in einzelnen Sozialprojekten.<br />

Geschäftsaktivitäten müssen generell gemeinwohlverträglich sein. So ist die<br />

Einhaltung von Menschenrechts- und Sozialstandards für uns selbstverständlich und<br />

wird auch von unseren Vertragspartnern verlangt. Wo anwendbar, unterliegen unsere<br />

Aktivitäten zudem strengen Compliance-Richtlinien.<br />

Unsere Zukunft im Blick:<br />

Weil wir unsere Verantwortung<br />

ernst nehmen,<br />

engagieren wir uns gern und<br />

unterstützen Projekte wie<br />

dieses zum Thema Energiesparen<br />

an einer Remscheider<br />

Grundschule.<br />

meilensteine 23


24 entwicklung & produkte<br />

entwicklung & produkte


Mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />

in die Zukunft<br />

Interview mit Joachim Berg, Head of Group<br />

R&D Cogeneration<br />

herr berg, sie arbeiten an der technik der<br />

Zukunft. Wo liegt die im heizungsbereich?<br />

Eines unserer wichtigsten Zukunftsthemen ist<br />

die Weiterentwicklung der Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

also der gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und<br />

Strom. Die Vorteile sprechen für sich. Mit einer solchen<br />

Technik erreichen wir schon heute Wirkungsgrade<br />

von mehr als 90 Prozent. Selbst modernste<br />

Großkraftwerke liefern nur um die 60 Prozent. Die<br />

Kraft-Wärme-Kopplung spart also Energiekosten,<br />

reduziert die CO 2-Emissionen und stellt als gut<br />

regelbare, dezentrale Technologie eine perfekte<br />

Ergänzung zu den stark witterungsabhängigen<br />

erneuerbaren Energien dar.<br />

Worauf setzt <strong>Vaillant</strong>?<br />

Aktuell können wir den Bedarf von Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern mit dem ecoPOWER 1.0<br />

bedienen. Die größeren Aggregate ecoPOWER 3.0<br />

und 4.7 versorgen Mehrfamilienhäuser, Gewerbebetriebe<br />

und öffentliche Gebäude. Diese Blockheizkraftwerke,<br />

kurz BHKW werden von Gasverbrennungsmotoren<br />

betrieben. Außerdem arbeiten wir<br />

an einem wandhängenden BHKW mit Brennstoffzellentechnik.<br />

entwicklung & produkte 25<br />

Ich bin davon überzeugt, dass die<br />

Brennstoffzelle die Top-Gas-Technik<br />

der Zukunft sein wird.<br />

Wie funktioniert denn eine brennstoffzelle?<br />

In der von uns favorisierten keramischen Brennstoffzelle<br />

wird über den Elektronenaustausch<br />

Strom erzeugt, gleichzeitig aber auch Wärme. Der<br />

Kohlenstoffanteil des Erdgases wird verbrannt und<br />

sorgt für zusätzliche Wärme. Der ganze Prozess<br />

läuft weitgehend lautlos und sehr effizient ab.<br />

Wie weit sind sie in der entwicklung?<br />

Die Technik ist ein Innovationsthema. Ab Herbst<br />

2011 bis Ende 2013 gehen 100 Brennstoffzellengeräte<br />

in den bundesweiten „Callux“-Feldtest. Diese<br />

Testphase ist wichtig, nicht nur, um das System<br />

weiterzuentwickeln, sondern auch, um mit den industriellen<br />

Partnern Fertigungsketten aufzubauen.<br />

Was verspricht diese technik?<br />

Die Brennstoffzellentechnik ist Raum sparend<br />

und vor allem hocheffizient. Es gibt keine langen<br />

Umwandlungsketten und damit weniger Verluste.<br />

Ein solches BHKW arbeitet umweltschonend und<br />

extrem leise und kann damit auch sehr wohnraumnah,<br />

zum Beispiel auf der Etage, eingesetzt werden.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass die Brennstoffzelle<br />

die Top-Gas-Technik der Zukunft sein wird.<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


26 entwicklung & produkte<br />

Die Heiztechnik als größter Hebel<br />

Industrie 28<br />

Einer der größten Klimakiller wohnt in Ihrem Keller. Und wenn nicht in Ihrem, dann<br />

vielleicht im Keller Ihres Nachbarn, Ihres Onkels oder Ihrer Schwiegermutter. Nur etwa<br />

jede achte Heizung ist auf dem neuesten Stand der Technik. Dabei ließen sich durch<br />

moderne Heiztechnik allein in Deutschland bis zu 55 Millionen Tonnen CO 2-Emissionen<br />

einsparen. Jedes Jahr.<br />

Verteilung des<br />

primärenergieverbrauchs<br />

%<br />

Verkehr 31<br />

Gebäude 41<br />

mehr als 40 prozent der gesamten Primärenergie<br />

innerhalb der Europäischen Union wird in und<br />

für Gebäude verbraucht. Und der Löwenanteil,<br />

nämlich satte 85 Prozent davon, wird benötigt, um<br />

Raumwärme und warmes Wasser zu erzeugen.<br />

Ein riesiges Potenzial – um zu sparen und damit<br />

Ressourcen und Umwelt zu schonen.<br />

Wohn- und Weltklima hängen untrennbar zusammen.<br />

Daher ist Nachhaltigkeit für die <strong>Vaillant</strong><br />

Group als einen der weltweit führenden Hersteller<br />

umweltschonender Heiz- und Klimatechnik essenziell.<br />

Moderne Heiztechnik kann bereits heute einen<br />

wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele<br />

leisten: In Europa ließen sich allein durch den Austausch<br />

alter Anlagen gegen hocheffiziente Technologien<br />

jährlich bis zu 40 Prozent Energie einsparen<br />

und damit auch etwa 40 Prozent CO 2-Emissionen.<br />

Würde man zusätzlich auch noch auf erneuerbare<br />

Strom 15<br />

Raumwärme<br />

und Warmwasser 85<br />

Energieträger wie die Sonne setzen, ließen sich die<br />

CO 2-Emissionen noch einmal deutlich reduzieren.<br />

Deshalb setzt die <strong>Vaillant</strong> Group einen Schwerpunkt<br />

auf Produkte und Systeme, die regenerative<br />

Energien nutzen. Gefragt sind in der Zukunft vor<br />

allem Wärmepumpen, die Wärme aus dem Erdreich<br />

oder der Umgebungsluft nutzbar machen, sowie<br />

solarthermische Anlagen. Ein weiteres wichtiges<br />

Standbein sind Hybridsysteme. Sie kombinieren<br />

regenerative Energien mit Heizgeräten auf Basis<br />

fossiler Energieträger zu besonders effizienten und<br />

intelligenten Systemen.<br />

Auf diese Effizienz setzt auch die Kraft-Wärme-<br />

Kopplung (KWK). Denn hier wird nur einmal über<br />

einen gasbetriebenen Motor Energie aufgewendet,<br />

um beides zu erzeugen: Strom und Wärme. Die<br />

KWK erreicht so einen Wirkungsgrad von 90 Prozent<br />

und mehr. Ein starker Hebel.


Interview mit Klaus Jesse, BDH-Präsident<br />

sie treten als präsident des bundesindustrieverbands<br />

deutschland haus-, energie-<br />

und umwelttechnik e.V. (bdh) für eine<br />

beschleunigte modernisierung ein. Worauf<br />

setzen sie für die nahe Zukunft?<br />

Wenn wir die ehrgeizigen Klimaziele erreichen<br />

wollen, müssen wir das Modernisierungstempo im<br />

Gebäudebereich drastisch erhöhen. Hier schlummert<br />

im wahrsten Sinne des Wortes ein riesiges<br />

Potenzial, Ressourcen zu schonen, den Einsatz<br />

regenerativer Energien zu erhöhen und CO 2-Emissionen<br />

deutlich zu reduzieren. Die Technologien<br />

dafür sind schon heute vorhanden. Zu den Gründen<br />

für den seit Jahren anhaltenden Modernisierungsstau<br />

zählen unstete Förderbedingungen und eine<br />

öffentliche Diskussion, die sich beinahe ausschließlich<br />

um das Thema Strom dreht, den Wärmesektor<br />

aber weitgehend außen vor lässt.<br />

Wie groß sind die potenziale?<br />

Sie sind enorm. Schauen wir uns das Beispiel<br />

Deutschland an: Nur 13 Prozent der 17,8 Millionen<br />

Wärmeerzeuger bundesweit arbeiten effizient und<br />

nutzen erneuerbare Energien. Würde man veraltete<br />

Heizkessel austauschen und durch moderne<br />

Wärmeerzeuger wie Brennwerttechnik oder<br />

Wärmepumpen ersetzen und diese mit Solarthermie<br />

kombinieren, könnten wir bis zu 40 Prozent<br />

Energie und damit korrespondierend 40 Prozent<br />

CO 2-Emissionen einsparen.<br />

Wie kann man diesen prozess beschleunigen?<br />

Ein wichtiger Schritt ist gemacht. Nach dem<br />

Atomausstieg stehen auch der Gebäudesektor<br />

und der Wärmemarkt im Fokus der Bundesregie-<br />

einsparpotenzial<br />

energieverbrauch<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0<br />

Standkessel<br />

– 30<br />

Niedertemperaturkessel<br />

– 45<br />

Brennwert<br />

und Solar<br />

– 55<br />

Wärmepumpe<br />

(Luft-Wasser)<br />

– 60<br />

Wärmepumpe<br />

(Sole-Wasser)<br />

– 100<br />

Wärmepumpe<br />

und<br />

Photovoltaik<br />

rung. Schließlich wird hier rund ein Drittel der<br />

Primärenergie verbraucht. Wir brauchen konkrete<br />

Maßnahmen und die richtigen Anreize für private<br />

und öffentliche Investoren.<br />

und daran hapert es?<br />

Leider ja. Die Öko-Heizsysteme leiden auch unter<br />

der üppigen Subventionierung des Solarstroms.<br />

Dadurch gehen wertvolle Dachflächen und Kapital<br />

für solarthermische Kollektoren verloren, mit<br />

denen Raumwärme und Warmwasser wirtschaftlich<br />

erzeugt werden könnte. Wir rufen nicht nach<br />

Subventionen, plädieren aber für stabile politische<br />

Rahmenbedingungen für Verbraucher und Unternehmen.<br />

Wir wissen aber auch, dass ohne Anreize<br />

für den privaten Investor die ehrgeizigen Ziele der<br />

Bundesregierung nicht erreicht werden.<br />

co 2-emissionen von heiztechniklösungen<br />

auf basis von gas<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

100<br />

Alter<br />

Standkessel<br />

– 30<br />

– 35<br />

Brennwert und<br />

Solarthermie<br />

(nur Warmwasser)<br />

– 45<br />

– 50<br />

Zeolith-<br />

Gas-Wärmepumpe<br />

Brennwert Brennwert und<br />

Solarthermie<br />

(Heizung und Warmwasser)<br />

entwicklung & produkte 27<br />

Wir gehen davon aus, dass in<br />

Deutschland nur 13 Prozent der<br />

Wärmeerzeuger effizient arbeiten<br />

und erneuerbare Energien nutzen.<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


28 entwicklung & produkte<br />

Hightech für das Klima von morgen<br />

Der internationale Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnikmarkt verändert sich<br />

grundlegend. Vor allem energieeffiziente Systeme und Produkte auf Basis<br />

regenerativer Energien stehen im Fokus. Regelungen kombinieren die<br />

einzelnen Komponenten einer Heizungsanlage wie Heizgeräte, Speicher<br />

und Kollektoren zu intelligenten Systemlösungen. Diese Entwicklung spie -<br />

gelt sich im Produktportfolio der <strong>Vaillant</strong> Group wider. Die <strong>Vaillant</strong> Group<br />

bietet für jeden Einsatz be reich und für alle Energiearten perfekt zuge-<br />

schnittene Lösungen, die höchste Energieeffizienz mit Komfort vereinen.<br />

01 solarkollektoren<br />

Solarkollektoren dienen der Warm wasser<br />

bereitung und Heizungsunter stützung.<br />

Sie absorbieren das Sonnenlicht<br />

und vor allem die Wärmestrahlung,<br />

sodass sich eine Trägerflüssigkeit darin<br />

erwärmt. Sie sind als Röhren- und als<br />

Flachkol lek toren erhältlich.<br />

02 | 03 brennwertgeräte<br />

Brennwertgeräte nutzen die im Abgas<br />

enthaltene Wärmeenergie, die ansonsten<br />

durch den Schorns tein verloren<br />

geht. Sie verflüssigen den im Abgas<br />

enthaltenen Wasserdampf und entziehen<br />

ihm im Wärmeaustauscher die noch<br />

enthaltene Wärme energie. Diese wird<br />

dem Heiz kreislauf zugeführt. Brennwert<br />

geräte sind als wandhängende und<br />

als bodenstehende Geräte varianten<br />

erhältlich.<br />

04 Wärmepumpen<br />

Wärmepumpen gewinnen natürliche<br />

Energie aus dem Erdreich, dem Grundwasser<br />

oder der Luft. Sie arbeiten emis-<br />

sionsfrei und zeichnen sich durch einen<br />

sehr niedrigen Energie ver brauch aus.<br />

Durch die Trennung in eine Innen-<br />

und eine Außeneinheit wurde die<br />

Luft-Wärmepumpen technologie von<br />

<strong>Vaillant</strong> noch einmal optimiert.<br />

05 Zeolith-gas-Wärmepumpe<br />

Eine Zeolith-Gas-Wärmepumpe verbindet<br />

die Vorzüge moderner Wärmepumpen<br />

mit denen von Gas-Brennwertheizungen<br />

und der Solartechnik. Zur<br />

weiteren Effi zienzsteigerung ist das<br />

Gerät erstmalig in der Geschichte der<br />

Heiztechnik mit einer Zeolith-Einheit<br />

ausgerüstet. Zeolith hat eine Struktur<br />

wie ein Schwamm mit vielen kleinen<br />

01<br />

02 04<br />

03<br />

05


06<br />

07<br />

09<br />

08<br />

entwicklung & produkte 29<br />

Hohlräumen. Darin schließt das Mineral<br />

Wasser ein. Bei der Aufnahme von Was ser<br />

entwickelt der Zeolith Wärme, die zu-<br />

sätzlich im Heizprozess genutzt wird.<br />

06 Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Kraft-Wärme-Kopplung ist eine hocheffiziente<br />

und umweltschonende Form<br />

der Strom- und Wärmeerzeugung. Ein<br />

Mini-Blockheizkraftwerk enthält einen<br />

gasbetriebenen Verbrennungsmotor,<br />

der einen Stromgenerator antreibt. Die<br />

bei der Stromproduktion durch Motor<br />

und Generator entstehende Wärme<br />

sowie die Wärme der Abgase werden<br />

zum Heizen und zur Warmwasser bereitung<br />

genutzt.<br />

Gesellschaft<br />

07 pelletheizkessel<br />

Ein Pelletheizkessel kann CO 2-neutral<br />

den kompletten Warmwas ser- und<br />

Wohnwärmebedarf eines Ge bäudes<br />

decken. Als Brennstoff nutzt er Holz-<br />

pel lets, die als Reststoffe bei der Holz -<br />

verar beitung anfallen.<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

08 speicher<br />

Warmwasserspeicher haben sich zu<br />

einem bedeutenden Faktor moderner<br />

Heizsys teme mit vielen Steuerungs funktionen<br />

entwickelt. Sie nehmen durch<br />

Solarkol lek toren und andere Wärmequellen,<br />

wie zum Beispiel Brenn wertgeräte<br />

oder Wärme pumpen, er wärmtes<br />

Wasser auf. Sie speichern die Wärme so<br />

lange, bis sie zur Warmwas sernutzung<br />

oder zum Heizen benötigt wird.<br />

09 regelungen<br />

Regler sind die Schnittstelle zwischen<br />

Heizsystem und Nutzer. Je nach Bedarf<br />

werden das Raumklima und der Brauch-<br />

wasserbedarf individuell eingestellt.<br />

Mitarbeiter


30 entwicklung & produkte<br />

Nachhaltige Anlagensanierung<br />

eines Wohnhauses in Gütersloh:<br />

Heizen für einen Euro<br />

Die Wärmeversorgung von Gebäuden verschlingt etwa ein Drittel der in Deutschland<br />

eingesetzten Primärenergie. Oft wird diese Energie aber buchstäblich durch den<br />

Schornstein gejagt, weil die Heiztechnik veraltet ist. Wie groß das Einsparpotenzial ist,<br />

zeigt ein Beispiel aus Gütersloh: Dort wurde der alte Gaskessel gegen ein modernes<br />

Mikro-KWK-System ecoPOWER 1.0 getauscht. Die Energiekosten für Strom und Wärme<br />

sanken dadurch von 2,15 auf jetzt 1,03 EUR/m² pro Monat!<br />

Diese Einsparungen sind umso bemerkenswerter,<br />

wenn man den Baukörper betrachtet. Das schmucke<br />

Wohnhaus aus den 1960er-Jahren verfügt zwar<br />

schon über ein vergleichsweise gut dämmendes<br />

Gittermauerwerk sowie eine Zwischensparren-<br />

Dämmung des Dachs. Auf weitere Maßnahmen,<br />

speziell an der großflächigen Fassade, verzichtete<br />

Hausbesitzer Burkhard Brockbals aber ganz<br />

bewusst: „Eine zehn oder 20 Zentimeter starke<br />

Dämmung hätte nicht zum architektonischen Charakter<br />

des Hauses gepasst, das Raumklima negativ<br />

beeinflusst – und sich weder ökologisch noch<br />

ökonomisch gerechnet.“<br />

rentable investition<br />

Belegen kann Brockbals das mit konkreten Zahlen:<br />

Die Dämmung hätte etwa 40.000 Euro verschlungen<br />

– den Wärmebedarf des Zweifamilienhauses<br />

mit 255 m² Wohnfläche aber nur um etwa 30 Pro-<br />

Ästhetische Architektur mit<br />

hervorragenden Energie-<br />

Verbrauchswerten nach<br />

Austausch der Anlagentechnik:<br />

das 1960/62 erbaute<br />

Wohnhaus von Familie<br />

Brockbals in Gütersloh.<br />

zent verringert. Und die Familie hätte auch noch<br />

für die ohnehin fällige neue Heizung tief in die<br />

Tasche greifen müssen. Burkhard Brockbals: „Wirklich<br />

aussagekräftig wird eine solche Rechnung aber<br />

erst, wenn man außerdem noch die Strombezugskosten<br />

einbezieht, den Energiebedarf des Hauses<br />

also tatsächlich ganzheitlich betrachtet.“<br />

effizienz für den altbau<br />

Die Gütersloher Familie war bereit, auf der Suche<br />

nach Alternativen auch einen innovativen Ansatz<br />

einzubeziehen. Diesen hat sie in dem Mikro-KWK-<br />

System ecoPOWER 1.0 gefunden, das <strong>Vaillant</strong><br />

gezielt für Ein- und Zweifamilienhäuser entwickelt<br />

hat. Das kompakte Blockheizkraftwerk (BHKW)<br />

erzeugt bei 1 kW elektrischer Leistung lediglich<br />

2,5 kW thermische Energie und ist damit perfekt<br />

abgestimmt auf den Bedarf des Hauses. Burkhard<br />

Brockbals: „Für Altbau-Sanierungsprojekte


Kompakt und klar gegliedert, dazu einfach zu installieren: So<br />

präsentiert sich die neue „Kraftwerkszentrale“ mit ecoTEC<br />

exclusiv Spitzenlastkessel, Wärmeauskopplungsmodul mit<br />

Systemregler, KWK-Modul mit Gas-Verbrennungsmotor und<br />

dem 400-l-Multifunktionsspeicher mit Trinkwasserstation.<br />

wie hier in Gütersloh ist das ideal, denn über den<br />

Strom- und Wärmeverbrauch vor Ort werden die<br />

langen Laufzeiten erreicht, die das Mikro-BHKW<br />

so effizient machen. Der elektrische Wirkungsgrad<br />

von über 26 Prozent übertrifft alle vergleichbaren<br />

Systeme bei Weitem.“ Hinzu kommt: Im Vergleich<br />

zur alternativen Wärmedämmung der Fassade und<br />

einer herkömmlichen neuen Heizungsanlage spart<br />

die Familie 40 bis 50 Prozent Investitionskosten.<br />

einfache installation<br />

Für Burkhard Brockbals ist das Kraftwerk im<br />

eigenen Keller aber noch aus einem zweiten Grund<br />

besonders interessant: Die Installation ist kaum<br />

aufwändiger als der schlichte Austausch eines<br />

veralteten Heizkessels. Das gilt auch für das Gas-<br />

Brennwertgerät ecoTEC für die Spitzenlasten, den<br />

Multi-Funktionsspeicher allSTOR mit Trinkwasserstation<br />

sowie die Anlagenhydraulik, die montagefreundlich<br />

in einem Verteilerblock zusammengeführt<br />

ist. Fachhandwerker Christian Hinzmann,<br />

der die KWK-Anlage in dem Gütersloher Wohnhaus<br />

montiert, sieht in dieser bis ins letzte Detail<br />

abgestimmten Systemtechnik sogar ein wichtiges<br />

Verkaufsargument: „Mit der einfachen Installation<br />

und durch Einbindung der vorhandenen Wärme-<br />

Ehepaar Sibylle und Burkhard<br />

Brockbals mit Fachhandwerker<br />

Hinzmann (v. r.) bei der Übergabe<br />

der neuen Anlage, die über den<br />

Touchscreen intuitiv gesteuert<br />

werden kann.<br />

verteilung mit den hohen Vor- und Rücklauftemperaturen<br />

gewinnen wir sogar die Endkunden, die<br />

neuen Techniken nicht so aufgeschlossen gegenüberstehen<br />

wie hier.“ Der Fachmann ist sich sicher:<br />

„Die Kombination aus deutlich geringeren Verbrauchskosten<br />

ohne aufwändige Umbauarbeiten<br />

und gleichbleibend hohem Wärme- und Warmwasserkomfort<br />

überzeugt einfach jeden.“<br />

entwicklung & produkte 31<br />

Gesellschaft<br />

bewährter gas-Verbrennungsmotor<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Herzstück der Mikro-KWK-Anlage ecoPOWER<br />

1.0 ist ein hocheffizienter Gas-Verbrennungsmotor<br />

von Honda. In Japan und den USA läuft<br />

dieser Motor bereits seit 2003 in mehr als<br />

100.000 Anlagen. Im Gegensatz zu einem<br />

Automotor benötigt der eingesetzte Gas-Verbrennungsmotor<br />

deutlich weniger Wartung bei<br />

längeren Intervallen. Nur alle 6.000 Betriebsstunden<br />

ist eine Wartung durch den Fachhandwerker<br />

erforderlich – in dem Wohnhaus in<br />

Gütersloh also etwa einmal im Jahr, wie bei<br />

einem Gas-Brennwertgerät.<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


32 entwicklung & produkte<br />

Genia Hybrid der Markengruppe<br />

Saunier Duval ver-<br />

bindet über eine intelligente<br />

Steuerung eine Luft-Wasser-<br />

Wärmepumpe mit einem<br />

Gasheizgerät.<br />

Die Zukunft beginnt jetzt<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group wurde<br />

im Jahr <strong>2010</strong> das zweite<br />

Mal in Folge mit dem Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreis<br />

ausgezeichnet.<br />

Nachhaltige Produkte sind für die <strong>Vaillant</strong> Group nichts Neues. Seit 137 Jahren dreht<br />

sich bei <strong>Vaillant</strong> alles um sie. Und doch arbeiten rund 500 Ingenieure ständig daran,<br />

neue Systeme und Produkte zu entwickeln, die noch sparsamer, effizienter und ökologischer<br />

sind. Hier finden Sie einige Beispiele aus der Ideenwerkstatt <strong>2010</strong>.<br />

luft und Wasser genial kombiniert<br />

In zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen verbindet<br />

<strong>Vaillant</strong> beide Elemente effektiv. Mit geoTHERM ist<br />

<strong>Vaillant</strong>s erste Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Split-<br />

Technologie auf dem Markt. Das System besteht<br />

aus einer Außeneinheit und einer Sole-Wasser-<br />

Wärmepumpe, die die Wärme der Umgebungsluft<br />

effizient nutzt – zum Heizen von Gebäuden und um<br />

Warmwasser aufzubereiten. Auch das Heizsystem<br />

Genia Hybrid der Markengruppe Saunier Duval<br />

verbindet beide Elemente. Es kombiniert erstmals<br />

eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einem Gasheizgerät.<br />

Ein Hydraulikmodul verbindet die beiden<br />

Wärmeerzeuger mit dem Heizkreislauf im Haus.<br />

Die Steuerung Examaster entscheidet sich für die<br />

effektivste Quelle oder schaltet beide zusammen<br />

– je nach Außentemperatur, Wärmebedarf und<br />

Energiekosten.<br />

ausgezeichnet für Nachhaltigkeit<br />

Zum dritten Mal wurde <strong>2010</strong> der Deutsche<br />

Nachhaltigkeitspreis vergeben. Zum zweiten Mal<br />

in Folge zählt <strong>Vaillant</strong> zu Deutschlands Top-3-Unternehmen<br />

im Bereich Nachhaltigkeit und wurde<br />

in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste<br />

Produkte/Dienstleistungen“ ausgezeichnet. „Die<br />

<strong>Vaillant</strong> GmbH optimiert ihre Produkte durch die<br />

Entwicklung und den Einsatz neuer Technologien<br />

konsequent in Richtung hoher Wirkungsgrade und<br />

den Einsatz erneuerbarer Energien“, so die Jury<br />

in ihrer Begründung. Sie würdigte außerdem den<br />

Systemansatz energieeffizienter Geräte und die umfassende<br />

Unterstützung und Beratung der Kunden.


Starke Partner für ein starkes<br />

Projekt: Dr. Carsten Voigtländer,<br />

Takuji Yamada und<br />

Ralf-Otto Limbach. <strong>Vaillant</strong><br />

und Honda kooperieren beim<br />

Bau von Mini-Blockheizkraftwerken.<br />

die besten partner<br />

<strong>Vaillant</strong> hat starke Partner gesucht – und mit AVL<br />

Schrick, einem Nachbarn im bergischen Remscheid,<br />

und Honda, dem japanischen Motorenspezialist,<br />

gefunden. Beide liefern gasgetriebene<br />

Motoren für die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen,<br />

die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen,<br />

damit Ressourcen schonen und CO 2-Emissionen<br />

einsparen. Von Honda kommt der Motor für das<br />

Mikro-Blockheizkraftwerk ecoPOWER 1.0. Das<br />

System schließt eine Technologielücke im kleinen<br />

Leistungsbereich und ermöglicht erstmals den<br />

optimalen Einsatz von KWK in Ein- und Zweifamilienhäusern.<br />

Für den größeren Bedarf von Zwei-<br />

und Mehrfamilienhäusern, Gewerbebetrieben<br />

und öffentlichen Gebäuden sind die Mini-BHKW<br />

ecoPOWER 3.0 und 4.7 perfekt. Ihren Antrieb<br />

liefert AVL Schrick.<br />

Im unterfränkischen Aub dient<br />

ein ecoPOWER Mini-Blockheizkraftwerk<br />

als Stromtankstelle<br />

für Elektroautos.<br />

sauberer strom für saubere autos<br />

Ein Mini-Blockheizkraftwerk der Marke <strong>Vaillant</strong><br />

ecoPOWER deckt bei der Smiles AG, einem Elektroautomobilhersteller,<br />

den Energiebedarf. Das<br />

System liefert Strom und Wärme für die Werkshallen<br />

sowie Bürogebäude. Zudem versorgt das<br />

Mini-BHKW die firmeneigene Stromtankstelle mit<br />

elektrischer Energie. Mit dem umweltfreundlich<br />

produzierten Strom lässt sich der CO 2-Ausstoß<br />

selbst im Vergleich zu den sparsamsten Verbrennungsmotoren<br />

um 70 bis 80 Prozent reduzieren.<br />

Eine saubere Sache, die auch noch günstig ist:<br />

Die E-Autos von Smiles verbrauchen zwischen 3,5<br />

und 12 Kilowattstunden Strom pro 100 Kilometer.<br />

Die Kosten von 50 Cent bis 2,50 Euro lassen sich<br />

durch den selbst produzierten BHKW-Strom weiter<br />

verringern.<br />

entwicklung & produkte 33<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


34 umwelt<br />

umwelt


Interview mit Prof. Dr. Manfred Fischedick,<br />

Vizepräsident des Wuppertal Instituts<br />

die energieversorgung der Zukunft wird auf<br />

regenerativen energien beruhen. Wie kann<br />

aus ihrer sicht die brücke dahin aussehen?<br />

Aus meiner Sicht ist zentral neben einem Einstieg<br />

in ein regeneratives Energiesystem eine Kombination<br />

auf der einen Seite aus Energieeinsparung; das<br />

reduziert die Kosten des Ausbaus der erneuerbaren<br />

Energien und verringert auch den Infrastrukturbedarf.<br />

Auf der anderen Seite die Flexibilisierung des<br />

konventionellen Kraftwerksparks.<br />

Welche rolle spielt erdgas in diesem<br />

Zusammenhang?<br />

Gerade im Bereich der Stromerzeugung ist<br />

Erdgas sicherlich ein idealer Wegbegleiter. Es<br />

ermöglicht Stromerzeugung mit sehr hohen Wirkungsgraden<br />

sowie den Einsatz von dezentralen<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und damit sehr<br />

hohe Brennstoffausnutzung. Erdgas ist unter den<br />

fossilen Energieträgern derjenige mit den geringsten<br />

CO 2-Emissionen. Es ist durch vergleichsweise<br />

hohe Verfügbarkeit gekennzeichnet. Erdgaskraftwerke<br />

haben eine hohe Flexibilität, können also<br />

schnell hoch- und runtergeregelt, an- und abgeschaltet<br />

werden.<br />

die haushalte und damit die heizungssysteme<br />

sind der größte erdgasverbraucher.<br />

Welche anwendungen sind hier sinnvoll?<br />

Wenn wir tatsächlich über Klimaschutz und den<br />

Einstieg in erneuerbare Energien nachdenken,<br />

dann wird sich auch im Gebäudebereich sehr viel<br />

ändern müssen. Wesentlich ist dabei v. a. eine<br />

Erhöhung der energetischen Sanierungsrate von<br />

heute etwa einem auf 2,5 bis drei Prozent jährlich,<br />

um eine Chance zu haben, die Klimaschutzziele<br />

tatsächlich zu erreichen. Dies wird für den Wärmebereich<br />

heißen, dass weniger Energie verwendet<br />

wird und sich die Heizungstechnologien stärker an<br />

einem niedrigeren Bedarf orientieren müssen. Besonders<br />

interessant sind hier etwa die Kombination<br />

20-20-20 bis 2020 – die Erfolgsformel<br />

von Erdgasbrennwertkesseln mit Solarkollektoren,<br />

die Erdgaswärmepumpe, Brennstoffzellen, kleine<br />

dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit<br />

Erdgas. Ich sehe in der Zukunft auch ein großes<br />

Potenzial für elektrische Wärmepumpen.<br />

Welche rolle wird die dezentrale energieversorgung<br />

spielen?<br />

Die Zukunft des Energiesystems wird nicht<br />

schwarz oder weiß sein, sie wird dezentrale Applikationen<br />

genauso beinhalten wie zentrale, zum<br />

Beispiel Offshore-Windkraftwerke. Gegenüber<br />

heute wird die Energiezukunft dezentraler sein,<br />

weil Optionen wie die dezentrale Kraft-Wärme-<br />

Kopplung eine größere Rolle spielen, um das<br />

Effizienzpotenzial auszuschöpfen. Wir brauchen<br />

die dezentrale KWK auch als schwankungsausgleichendes<br />

Element für die erneuerbaren Energien,<br />

weil die Anlagen flexibel für die Stromerzeugung<br />

eingesetzt werden können. Hinzu kommt, dass die<br />

Verbraucher zunehmend Interesse daran haben,<br />

selbst in die Stromerzeugung einzusteigen, was mit<br />

dezentraler KWK technisch möglich und finanziell<br />

stemmbar ist.<br />

Die europäische Erfolgsformel für Klimaschutz kommt mit nur zwei verschiedenen Ziffern aus: 20-20-20<br />

bis 2020. Dahinter stecken aber ehrgeizige Ziele, die Europa bis zum Jahr 2020 auf den richtigen Weg<br />

bringen – hin zu einer umweltgerechten Zukunft mit einer CO 2-armen, energieeffizienten Wirtschaft. Erreicht<br />

werden soll dies durch:<br />

20% weniger Treibhausgasemissionen gegenüber 1990<br />

20% weniger Energieverbrauch durch bessere Energieeffizienz<br />

20% unseres Energiebedarfs soll aus regenerativen Quellen kommen<br />

Es gibt viel zu tun – wir packen mit an.<br />

umwelt 35<br />

Die Zukunft des Energiesystems<br />

wird nicht schwarz oder weiß sein,<br />

sie wird dezentrale Applikationen<br />

genauso beinhalten wie zentrale.<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


36 umwelt<br />

Das große Ziel – die Null<br />

Kein Müll sollte mehr in die Deponie. Dieses ehrgeizige<br />

Ziel hat sich das Werk Belper mit dem Programm<br />

Blue 4 You im Jahr 2008 gesetzt. Und schon erreicht.<br />

alles ist ordentlich, Boxen in verschiedenen Farben<br />

verbreiten stumm und eindeutig ihre Botschaft:<br />

grün für Plastik, blau für Papier. Die beiden Farben<br />

haben aber noch eine andere Bedeutung: Blue 4<br />

You heißt das Programm, das das Management<br />

im Jahr 2008 ausgerufen hat, um das Werk fit zu<br />

machen für die Zukunft, die sich von grün zu blau<br />

verändert.<br />

Die Ziele des Programms sind so ehrgeizig wie umfassend:<br />

zufriedene Mitarbeiter, neueste Technologie,<br />

zusätzlicher Nutzen fürs Geschäft und „Zero<br />

Landfill“, also kein Müll mehr für die Deponie.<br />

2012 sollte die große Null erreicht sein. Das Team<br />

von Werksleiter Marc Dörpinghaus hat dafür an<br />

vielen großen und kleinen Stellschrauben gedreht:<br />

Sogar die Zulieferer wurden überzeugt, ihre Waren<br />

anders zu verpacken, am besten so, dass etwa die<br />

Palettenauflagen wiederverwendet werden können.<br />

„Vermeiden, weiterverwenden, recyceln“ – Allan<br />

Harley, Manager Umwelt und Arbeitsschutz, kennt<br />

das Mantra und lebt es. Auf dem Werksgelände<br />

steht seit <strong>2010</strong> ein Müllschredder, der kaputte Paletten<br />

zerkleinert, das Holz geht kostenlos an einen<br />

Recyclingbetrieb. „Bereits nach sechs Monaten<br />

waren die 35.000 Euro Anschaffungskosten wieder<br />

reingeholt“, so Harley.<br />

„Natürlich ging es dabei auch um Geld. Die Deponieentsorgung<br />

kostete viel, es war abzusehen, dass<br />

es noch teurer wird – wie auch die Energiepreise“,<br />

sagt Marc Dörpinghaus. Der Bereich Umwelt im<br />

Blue 4 You-Programm setzt umfassend an. Schon<br />

Alles hat seinen Platz:<br />

Auch dank eines ausgeklügelten<br />

Sortiersystems<br />

ist es dem Werk Belper gelungen,<br />

das Müllaufkommen<br />

stark zu reduzieren.<br />

Die neuen Testanlagen (Bild oben)<br />

helfen, Ressourcen einzusparen.<br />

die Erneuerung des Werksdachs brachte einen erheblichen<br />

Fortschritt: Die Tageslichtplatten versorgen<br />

die Halle mit natürlichem, freundlichem Licht<br />

– und helfen so, Energie zu sparen. Außerdem ist<br />

das Dach besser isoliert – und spart damit Energie.<br />

Auch die Produktion spart kräftig mit: Von den<br />

alten Testanlagen mit Wasser stehen nur noch<br />

zwei, stattdessen wird die Dichtigkeit der Geräte an<br />

modernen Lufttestanlagen geprüft. „Das geht wesentlich<br />

schneller. Statt 16 Minuten brauchen wir<br />

nur noch drei“, erklärt Richard Sainsbury, Indus-<br />

trial Engineering Manager. Weniger Zeit, Wasser<br />

und Energie. Auch die Lackiererei wurde umgekrempelt,<br />

um die Wärme besser nutzen zu können.<br />

Die Anfang <strong>2010</strong> eingerichteten neuen Produktionslinien<br />

steigerten Effektivität und Qualität.<br />

Über ihnen hängen Bildschirme, die über Neues<br />

informieren, an die Regeln der Mülltrennung<br />

erinnern – oder wie zur Fußball-WM <strong>2010</strong> die<br />

schönste Nebensache der Welt ins Werk bringen.<br />

„Die Kommunikation mit unseren Mitarbeitern ist<br />

uns sehr wichtig“, sagt Dörpinghaus. Trainings, der<br />

monatliche Breakfast-Club, in dem die Mitarbeiter<br />

ihre Führungskräfte mit Fragen löchern und mit<br />

Ideen füttern können, gehören dazu.<br />

„Wir haben gemeinsam aus einem alten Werk ein<br />

neues gemacht“, sagt Dörpinghaus. Gelohnt hat es<br />

sich an vielen Stellen, an einer schon überraschend<br />

früh: Im Mai 2011 stand sie, die große Null. Kein<br />

Deponiemüll. Nichts.


Interview mit Marc Dörpinghaus,<br />

Werksleiter Belper<br />

Was ist blue 4 You?<br />

Blue 4 You ist ein Richtungsweiser. Wir wollten<br />

damit den Mitarbeitern eine Vision aufzeigen, wie<br />

wir uns die Zukunft für das Werk vorstellen. Die<br />

sollte klar und verständlich sein. Unsere Themen<br />

sind Mitarbeiter, Umwelt und Profit mit vier Kernzielen:<br />

Mitarbeiterzufriedenheit, Zusatzwert für das<br />

Geschäft, Neueste Technologie und Zero Landfill,<br />

also kein Deponiemüll mehr. Daraus haben wir<br />

Projekte für die Zeit von 2008 bis 2012 abgeleitet,<br />

um zu zeigen, dass es vorangeht.<br />

Warum haben sie das programm initiiert?<br />

Es fehlte uns und damit den Mitarbeitern die<br />

konkrete Zukunftsvision. Das hat auch die Mitarbeiterbefragung<br />

aus dem Jahr 2007 gezeigt. Dazu<br />

muss man das Umfeld sehen: Gerade in UK ist<br />

die Industrie stark eingebrochen, es herrschte ein<br />

Negativtrend. Ich wollte die Kollegen im mittleren<br />

Management motivieren, eine Vision für ihren<br />

Bereich zu entwickeln, Stärken und Schwächen<br />

zu analysieren, Ziele zu setzen und damit Erfolge<br />

anzupeilen, über den Tellerrand zu blicken und<br />

wiederum ihre Mitarbeiter zu motivieren. Zudem<br />

wollte ich nachhaltige Strukturen aufbauen.<br />

Wie viel Nachhaltigkeit steckt in diesem<br />

Konzept?<br />

Eine Menge. Wir könnten uns viele Kennzahlen<br />

anschauen, etwa die Fluktuationsrate, die gegen<br />

null tendiert, den Krankheitsstand, der deutlich<br />

unter dem nationalen Durchschnitt liegt, die Zahlen<br />

aus der Produktion. Blue 4 You ist aber v. a. ein<br />

Schritt, die Organisation auf die Zukunft auszurichten<br />

und deutlich zu machen, dass wir heute damit<br />

anfangen können.<br />

das programm blue 4 You wurde 2008 aufgestellt und läuft bis 2012.<br />

das Werk belper ist mit dem best factory<br />

award (bfa) ausgezeichnet worden. Was<br />

bedeutet das?<br />

Zunächst einmal: Ich finde, dass man Erfolge feiern,<br />

sie markieren muss. Ich habe mich sehr, sehr<br />

für das Team gefreut. Wir haben in kurzer Zeit viel<br />

erreicht. Aber wir wollten wissen, wo wir wirklich<br />

stehen. Die Universität Cranfield vergibt den Award<br />

sehr seriös. Natürlich haben wir das Unternehmen<br />

und die Projekte präsentiert. Aber dann ging es<br />

raus: Sie haben sich in mehreren Teams alles angeschaut,<br />

sogar die Müllcontainer durchsucht (lacht).<br />

das programm ist bis 2012 konzipiert. Wie<br />

geht es weiter?<br />

Der Besuch der BFA-Jury hat auch gezeigt, wo<br />

wir noch besser werden können. Aber wir werden<br />

uns im Management 2012 erneut zusammensetzen,<br />

uns einschließen und die Zukunft der nächsten<br />

Jahre planen. Das geht nur gemeinsam.<br />

„Zero landfill“<br />

Im Mai 2011 wurde das große Ziel erreicht: null Deponiemüll. 2006 waren es noch 357 Tonnen.<br />

produktion<br />

Im Vergleich zu 2008 sparte die Produktion <strong>2010</strong> 26,67 Prozent Energie ein – pro produziertes Gerät.<br />

· Neue Testanlagen prüfen mit Luft, nicht mit Wasser, und schonen Ressourcen (2009).<br />

· Neue Fertigungslinien mit Scan-Technik sorgen für effektiveres Arbeiten und höhere Qualität (<strong>2010</strong>).<br />

· Umgestaltung der Lackiererei zur effektiven Wärmenutzung (<strong>2010</strong>).<br />

mitarbeiter<br />

Die Unternehmenskultur sollte sich ändern – für die Mitarbeiter und mit ihnen.<br />

· Verschiedene Trainings für Arbeiter und Teamleiter, Kaizen (<strong>2010</strong>).<br />

· Neue Pausenbereiche (2009), Arbeitskleidung und Gehaltsstruktur (<strong>2010</strong>).<br />

· Mehr Kommunikation: seit 2009 Breakfast-Club, besserer Informationsaustausch.<br />

Hinzu kommt natürlich das neue Dach, das seit 2009 fertig ist. Es ist gut isoliert und versorgt die Halle<br />

mit natürlichem Licht.<br />

umwelt 37<br />

Blue 4 You ist ein Schritt, die Organisation<br />

auf die Zukunft auszurichten<br />

und deutlich zu machen,<br />

dass wir heute damit anfangen<br />

können.<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


38 umwelt<br />

<strong>Vaillant</strong> Flachkollektoren<br />

sorgen für die Warmwasserbereitung<br />

in einer<br />

Reinigungsanlage des<br />

Remscheider Werks.<br />

Das Energiesparhaus in<br />

Barcelona zeigt, wie Gebäude<br />

in Südeuropa nachhaltig<br />

und energieeffizient ausgestattet<br />

werden können.<br />

Weil gut noch besser werden soll<br />

Alle Werke der <strong>Vaillant</strong> Group haben sich im Jahr <strong>2010</strong> angestrengt, noch besser<br />

zu werden und noch mehr für die Umwelt zu tun. Unser vorrangiges Ziel: in der<br />

Produktion nachhaltig die Ressourcen zu schonen.<br />

sonnensauberes Warmwasser für die<br />

fertigung<br />

Im <strong>Vaillant</strong> Group Werk Remscheid liefern <strong>Vaillant</strong><br />

Flachkollektoren Wärme für einen Reinigungsprozess<br />

in der Rohrfertigung. Auf dem Dach der<br />

Rohrfertigung fangen 30 <strong>Vaillant</strong> Flachkollektoren<br />

die Wärme der Sonne ein. Mit der Sonnenwärme<br />

wird Warmwasser in der Rohrwaschanlage erhitzt.<br />

So wird ein Großteil der benötigten Wärme umweltfreundlich,<br />

emissions- und kostenfrei gedeckt.<br />

Rund 14.400 Kilowattstunden Wärmeenergie soll<br />

die Solaranlage pro Jahr liefern. Dies entspricht<br />

ungefähr dem Jahreswärmebedarf eines gut isolierten<br />

Einfamilienhauses mit 150 Quadratmetern<br />

Wohnfläche. Die Anlage besteht fast vollständig aus<br />

Standardkomponenten aus dem <strong>Vaillant</strong> Produktportfolio<br />

– ein Musterbeispiel für den Einsatz von<br />

Solarthermie in industriellen Prozessen.<br />

in barcelona steht ein energiesparhaus<br />

Niedrigenergiehäuser müssen in ihre Umwelt<br />

passen. Saunier Duval Spanien hat in Barcelona ein<br />

Niedrigenergiehaus für den mediterranen Raum<br />

realisiert. Vivienda EE+ ist ein Referenzobjekt für<br />

nachhaltige und energieeffiziente Gebäudekonzepte<br />

in Südeuropa. In dem beispielhaft sanierten Einfamilienhaus<br />

mit rund 180 Quadratmetern Fläche<br />

kommen eine Solarthermieanlage, ein Lüftungsgerät<br />

mit Wärmerückgewinnung, eine Luftwärmepumpe<br />

sowie eine Fußbodenheizung und -kühlung<br />

zum Einsatz. Bei Bedarf sorgt eine Erdwärmepumpe<br />

im Sommer auch für Kühlung. Durch eine<br />

Regelung sind die einzelnen Komponenten zu<br />

einem effizienten System zusammengeschlossen.<br />

Das Niedrigenergiehaus soll Planer, Architekten<br />

und Installateure für das Thema Energieeffizienz<br />

sensibilisieren.


Leere Empty Räume rooms<br />

wollen also like auch to sleep im<br />

Dunkeln in the schlafen dark<br />

Nicht Don’t vergessen: forget: when Beim you Verlassen leave the der room<br />

Räume switch das off Licht the light und and die the Maschinen machines!<br />

ausschalten!<br />

That’s how 20 per cent of electricity<br />

Denn jährlich a year lassen can be sich saved. so bis<br />

zu 20% Strom einsparen.<br />

Mach Take mit! part!<br />

Empty rooms<br />

also Auch like Wasser- to sleep<br />

hähne in the gehören dark<br />

trockengelegt<br />

Don’t forget: when you leave the room<br />

switch off the light and the machines!<br />

That’s Wasser how ist 20 eine per cent kostbare of electricity<br />

Ressource a year – can vermeiden be saved. Sie<br />

Verschwendung!<br />

Mach Take mit! part!<br />

Die Fahrwege zwischen<br />

Presswerk und Pulverbeschichtungsanlage<br />

sind jetzt<br />

kreisförmig angelegt und<br />

damit kürzer. Das spart Zeit,<br />

Geld und Energie. Hier führt<br />

Teamleiter Antonio Manuel<br />

Silva Antunes eine Stichprobenkontrolle<br />

durch.<br />

Empty rooms<br />

also like to sleep<br />

in the dark<br />

Saubere<br />

Sache<br />

Don’t Trennen forget: Sie when Ihren you Müll leave und the room<br />

switch vermeiden off the Sie light unnötigen and the Abfall! machines!<br />

That’s Jährlich how 20 lässt per sich cent so of die electricity<br />

Restmüllmenge a year can be um saved. bis zu<br />

70% reduzieren.<br />

Mach Take mit! part!<br />

Mit<br />

witzig und<br />

hintergründig formulierten<br />

Botschaften<br />

erinnerten die Plakate der<br />

Umwelt-Kampagne daran,<br />

verantwortungsvoll mit<br />

Ressourcen umzugehen.<br />

umwelt-Kampagne spart plakativ<br />

„Leere Räume wollen auch im Dunkeln schlafen“ –<br />

mit dieser Botschaft ist die Umweltkampagne <strong>2010</strong><br />

zu Ende gegangen. Ein Jahr lang haben Plakate die<br />

Mitarbeiter sensibilisiert, verantwortungsvoll mit<br />

Ressourcen wie Energie und Wasser umzugehen<br />

sowie Abfall zu vermeiden und Müll zu trennen.<br />

Jedes Quartal wurde einem anderen Thema gewidmet,<br />

das knackig präsentiert wurde. Je 300 Poster<br />

erinnerten mit hintergründigen und humorvollen<br />

Botschaften an Selbstverständliches – mit Erfolg:<br />

Rund zehn Prozent Ressourcen konnten so im Vergleich<br />

zum Vorjahr gemeinsam eingespart werden.<br />

Kreisverkehr im presswerk<br />

Die Wege sind kürzer geworden. Zwischen Presswerk<br />

und Pulverbeschichtungsanlage in Remscheid<br />

geht es jetzt rund, die Fahrwege wurden kreisförmig<br />

angelegt. Durch die verbesserte Logistik und<br />

den Kreisverkehr sind die Wege sowohl für die<br />

Mitarbeiter als auch für die Werkstücke deutlich<br />

kürzer geworden. So sind die Abläufe effizienter<br />

organisiert, und es gibt weniger Zwischenlagerungen.<br />

Das sorgt auch für weniger Lagerbestände.<br />

Eine runde Sache also, die Zeit, Geld und Energie<br />

spart, Mitarbeiter und Umwelt schont.<br />

Gesellschaft<br />

umwelt 39<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


40 mitarbeiter<br />

mitarbeiter


80%<br />

der Befragten beurteilen den<br />

Umgang der direkten Füh-<br />

rungskraft mit ihren Mitarbeitern<br />

als respektvoll, finden ihre<br />

Tätigkeit interessant bzw. haben<br />

Freude an der Arbeit und sehen<br />

die <strong>Vaillant</strong> Group insgesamt<br />

positiv.<br />

Weil es uns ernst ist<br />

Wie zufrieden sind die Mitarbeiter der<br />

<strong>Vaillant</strong> Group? Wo können wir noch<br />

besser werden? Weil <strong>Vaillant</strong> weiß, wie<br />

wichtig die Mitarbeiter sind, werden sie<br />

regelmäßig befragt – und aus den Antworten<br />

Konsequenzen gezogen.<br />

alle zwei bis drei Jahre findet eine große Mitarbeiterbefragung<br />

statt. Zuletzt waren sämtliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der <strong>Vaillant</strong> Group<br />

im Dezember <strong>2010</strong> aufgerufen, ihre Meinung zu<br />

äußern – schriftlich und natürlich anonym. Der Fragenkatalog<br />

deckt alle Bereiche ab, die wesentlichen<br />

Einfluss haben auf die Zufriedenheit: die direkte<br />

Führungskraft, Qualifizierung und Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

Zusammenarbeit und Fehler-Lern-<br />

Kultur, Arbeitsumfeld und Tätigkeit sowie Prozesse<br />

und Qualität. „Diese große Mitarbeiterbefragung,<br />

die alle zwei bis drei Jahre stattfindet, liefert ein<br />

umfassendes Meinungsbild, das uns sehr wichtig<br />

ist und das wir sehr ernst nehmen“, erklärt Bernd-<br />

Johannes Dziwis, <strong>Vaillant</strong> Group Director Human<br />

Resources. Als Folge der letzten beiden Befragungen<br />

etwa wurde die Kantine im Werk Nantes neu<br />

gebaut, Kaizen als betriebliches Vorschlagswesen<br />

eingeführt und mit dem Best Management Team<br />

ein Weiterbildungsprogramm für den engeren<br />

Führungszirkel entwickelt.<br />

Allerdings ist der Abstand von zwei bis drei Jahren<br />

zwischen den Befragungen recht lang. Deshalb<br />

wurde im September <strong>2010</strong> zusätzlich mit dem<br />

Panel eine Trendbefragung gestartet, die seitdem<br />

quartalsweise stattfindet. Veränderungen werden<br />

dadurch schneller erkannt. „So können wir auch<br />

weniger langfristige Entwicklungen der Mitarbeiterzufriedenheit<br />

präzise erkennen und entsprechende<br />

Maßnahmen ableiten“, erläutert Dziwis. Das<br />

Panel wird als Stichprobe unter einer repräsentativen<br />

Auswahl von Tausend Mitarbeitern durchgeführt.<br />

Abgefragt wird immer die Zustimmung oder<br />

Ablehnung zu den gleichen sechs Aussagen, wie<br />

etwa: „Ich fühle mich von meiner Führungskraft<br />

gut geführt“ oder „Ich erlebe eine gute Teamarbeit<br />

in meiner Abteilung“.<br />

76%<br />

der Befragten geben an, mit<br />

der <strong>Vaillant</strong> Group zufrieden<br />

zu sein. Dieser Wert liegt<br />

leicht über dem der letzten<br />

Befragung.<br />

57%<br />

der Befragten erhalten ein ausreichendes<br />

Leistungsfeedback. Da die<br />

Ergebnisse an den einzelnen<br />

Standorten sehr unterschiedlich sind,<br />

wird ein individuell anpassbares<br />

Maßnahmenpaket zur Verbesserung<br />

der Feedbackkultur<br />

aufgesetzt.<br />

mitarbeiter 41<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

75%<br />

der Mitarbeiter geben an, dass<br />

ihre Führungskraft klare Leistungserwartungen<br />

hat. Zu 71<br />

56%<br />

Prozent erhalten sie von ihrer<br />

Führungskraft die notwendigen<br />

Infor mationen<br />

zur Erfüllung der der Mitarbeiter empfinden das Klima an<br />

Aufgaben.<br />

ihrem Arbeitsbereich als leistungsfördernd.<br />

In Workshops und Gesprächsrunden mit<br />

allen Unternehmensbereichen diskutiert der<br />

Personalbereich, was die Mitarbeiter unter<br />

einem leistungsfördernden Klima<br />

verstehen. Ein internationales Team<br />

unter der Leitung von Marc Dörpinghaus,<br />

Werksleiter Belper, erarbeitet<br />

Maßnahmen zur Verbesserung<br />

des leistungsförderlichen<br />

Klimas.<br />

59%<br />

aller Mitarbeiter haben sich im<br />

Dezember <strong>2010</strong> an der Befragung<br />

beteiligt. Damit liegt die Teilnehmerquote<br />

leicht unter dem Wert von 64<br />

Prozent der letzten Befragung im<br />

Jahr 2007 und damit auf einem für<br />

Industrieunternehmen<br />

typischen Niveau.<br />

Mitarbeiter


42 mitarbeiter<br />

Schritt für Schritt<br />

Daniela Yntema ist auf dem Weg nach oben. Mit nur 28 Jahren wurde sie Head of<br />

Country Controlling und leitet ein Team. Im Junior Management Circle lernt sie, was<br />

eine exzellente Führungskraft ausmacht.<br />

herausforderungen sind für Daniela Yntema<br />

nichts Neues. „Auch wenn man mal ins kalte Wasser<br />

geworfen wird – ich habe mich nie alleingelassen<br />

gefühlt.“ Ihre Karriere bei <strong>Vaillant</strong> verläuft steil.<br />

Mit 28 Jahren wird sie Head of Country Controlling<br />

im Bereich Finanzen, Vertrieb & Marketing und hat<br />

Verantwortung für fünf Mitarbeiter.<br />

Schon zum Ende ihres internationalen Finance-Traineeprogramms<br />

hat sie die Gelegenheit beim Schopf<br />

ergriffen und sich um die Leitung eines Projekts beworben.<br />

Die damals 25-Jährige steuerte die Einführung<br />

einer neuen Projektsoftware in den Ländern:<br />

reisen, schulen, berichten – das alles mit einer<br />

gehörigen Portion Verantwortung. Noch bevor das<br />

Projekt abgeschlossen war, stieg sie zur Assistentin<br />

des Geschäftsführers Finanzen & Dienstleistungen<br />

auf, hat dort professionellen Support geleistet und<br />

kontinuierlich ihr Fachwissen ausgebaut. Dann kam<br />

der Zuschlag für das Nachwuchs-Führungskräfteprogramm.<br />

Der Junior Management Circle (JMC)<br />

richtet sich an junge Mitarbeiter unter 35 Jahren,<br />

die studiert haben, seit mindestens einem Jahr bei<br />

der <strong>Vaillant</strong> Group sind und noch keine Personalverantwortung<br />

haben.<br />

Der JMC hat die Aufgabe, gezielt Mitarbeiter mit<br />

Potenzial zur Führungskraft weiterzuentwickeln.<br />

Sie werden in den Themenbereichen Unternehmenswerte,<br />

Mitarbeiterführung und Projektarbeit<br />

geschult. „Schritt für Schritt bekommen wir die<br />

richtigen Werkzeuge für die jeweiligen Themen<br />

an die Hand“, sagt Daniela Yntema. Unterstützung<br />

gibt es zudem durch eine etablierte Führungskraft<br />

als Mentor und durch ein „Buddy“-Programm, bei<br />

dem sich bis zu drei JMC-Teilnehmer zusammenfinden.<br />

„Wenn Fragen aufkommen, kann ich mich<br />

an sie wenden und weiß, dass sie mit dem gleichen<br />

Verständnis an die Themen herangehen.“<br />

Seit April <strong>2010</strong> läuft der neue JMC, Daniela Yntema<br />

nimmt dabei am internationalen Kurs teil. Nun hat<br />

sie seit Juni <strong>2010</strong> selbst Personalverantwortung.<br />

„Es ist ein Vorteil, dass ich das Gelernte direkt


Daniela Yntema ist verantwortlich<br />

für fünf Mitarbeiter.<br />

Beim Junior Management<br />

Circle wird sie auf die Aufgaben<br />

einer Führungskraft<br />

vorbereitet.<br />

Es macht mir Spaß, ein Team zu<br />

leiten und in Eigenverantwortung<br />

Themen und Mitarbeiter voranzubringen.<br />

anwenden kann.“ Ihr Team ist jung, dynamisch<br />

und motiviert. „Es macht einfach Spaß, mit meiner<br />

Mannschaft zusammenzuarbeiten”, sagt sie. Ihr ist<br />

es wichtig, für ihre Mitarbeiter immer eine offene<br />

Tür zu haben. Dass dies auch zu Kritik einlädt, ist<br />

einkalkuliert, ja willkommen. „Natürlich muss ich<br />

mich dem auch stellen, aber ich sehe das als Anregung<br />

zur Weiterentwicklung.“<br />

Diese Kritikfähigkeit und Offenheit verlangt der<br />

JMC von den Teilnehmern. „Es geht viel um Psychologie<br />

im Sinne der sozialen Kompetenz und um<br />

die eigene Persönlichkeit“, sagt Daniela Yntema.<br />

„Man bekommt einen Spiegel vorgehalten.“ Dass<br />

das rund anderthalbjährige Programm fordernd<br />

ist, Zeit und Einsatz verlangt, wusste sie. Dennoch:<br />

„Mir war früh klar, dass ich Führungskraft werden<br />

möchte“, sagt sie ganz selbstverständlich. War-<br />

lebenslauf<br />

um? „Es macht mir Spaß, ein Team zu leiten und<br />

in Eigenverantwortung sowohl Themen als auch<br />

Mitarbeiter voranzubringen.“<br />

Im JMC wachsen nicht nur die Fähigkeiten des<br />

Einzelnen, sondern auch die Netzwerke. „Ich<br />

profitiere davon, mit den anderen so eng zusammenzuarbeiten.“<br />

Der internationale Kurs – daneben<br />

gibt es auch einen deutschsprachigen – ist perfekt<br />

für sie. „Man lernt, sich in die Situation des anderen<br />

hineinzuversetzen und hinterfragt, ob man mit<br />

den Ansprechpartnern richtig kommuniziert.“ Die<br />

internationale Ausrichtung der <strong>Vaillant</strong> Group und<br />

die zukunftsorientierten Produkte haben damals,<br />

nach dem Studium 2006, den Ausschlag für das<br />

Familienunternehmen gegeben. Bereut hat sie die<br />

Entscheidung nie. Bei <strong>Vaillant</strong> ging’s für sie immer<br />

bergauf, Schritt für Schritt. „Es ist schön, dass die<br />

<strong>Vaillant</strong> Group diese Möglichkeiten bietet.“<br />

mitarbeiter 43<br />

Daniela Yntema hat Betriebswirtschaftslehre studiert und ist<br />

anschließend für ein halbjähriges Auslandspraktikum in die<br />

USA gegangen. Die internationale Ausrichtung der <strong>Vaillant</strong><br />

Group und das gut strukturierte Traineeprogramm waren<br />

ausschlaggebend für ihre Entscheidung.<br />

mai 2006 Start als International Finance Trainee bei <strong>Vaillant</strong><br />

im Purchase Controlling<br />

mai 2007 Auslandsaufenthalt in Belper, UK im Rahmen des<br />

Traineeprogramms<br />

Nov 2007 Beginn im Projekt-/R&D-Controlling<br />

mai 2008 Assistentin des Geschäftsführers Finanzen &<br />

Dienstleistungen<br />

april <strong>2010</strong> Start des JMC<br />

Juni <strong>2010</strong> Head of Country Controlling im Bereich Finanzen,<br />

Vertrieb & Marketing<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


44 mitarbeiter<br />

Chef – und nun?<br />

Personalverantwortung verlangt Führungskräften viel ab. Deshalb unterstützt die<br />

<strong>Vaillant</strong> Group sie bei ihren Aufgaben mit gezielten Trainings, Vorträgen und einer<br />

regelmäßigen Einschätzung im 360-Grad-Feedback.<br />

es gibt eine abteilung, in der nichts läuft. Vier<br />

Kollegen und ihr Chef liegen sich in den Haaren.<br />

Unmut macht sich breit, Projekte scheitern. Das<br />

Problem: Jeder beharrt auf seinem Standpunkt.<br />

Kompromisse? Fehlanzeige.<br />

Was sich hier abspielt, ist glücklicherweise reine<br />

Fiktion – ein Theaterstück. Im Publikum sitzen<br />

Teilnehmer des Führungskräfteentwicklungsprogramms<br />

Best Management Team (BMT). Es soll<br />

ein gruppenweit einheitliches Führungsverständnis<br />

schaffen. Geschult wird die gesamte Führungsmannschaft<br />

des Unternehmens in den Themenfeldern<br />

Agilität, Partnerschaft und Führung. Im<br />

September <strong>2010</strong> nahmen rund 150 Mitarbeiter<br />

der zweiten Führungsebene am zweiten Teil des<br />

Programms zum Thema „Partnerschaft“ teil. Es ist<br />

damit der dritte Baustein des BMT, das als Reaktion<br />

auf die Mitarbeiterbefragung 2005 entstanden ist.<br />

Auch das 360-Grad-Feedback, das im zweijährigen<br />

Rhythmus stattfindet, unterstützt Führungskräfte.<br />

Dabei bewerten mindestens drei Mitarbeiter und<br />

drei Kollegen sowie der direkte Vorgesetzte die<br />

Führungskraft, die sich auch selbst einschätzt.<br />

„So erhalten die Bewerteten ein vollständiges Bild<br />

über sich selbst von möglichst vielen Personen,<br />

mit denen sie in ihrem beruflichen Umfeld zu tun<br />

haben“, erklärt Samantha Stella, die das Projekt in<br />

der Personalabteilung betreut. Sie erstellt aus den<br />

Bewertungen Profile, die zeigen, wie Selbsteinschätzung<br />

und Fremdbild übereinstimmen – oder<br />

eben abweichen. Fragebögen und Auswertung<br />

werden streng vertraulich behandelt. Die Führungskräfte<br />

sind zudem aufgefordert, die Ergebnisse mit<br />

ihren Mitarbeitern zu besprechen.<br />

Auch die regelmäßig stattfindenden Führungskräfteseminare<br />

bieten immer wieder Gelegenheit, neue<br />

Ansätze kennenzulernen, das eigene Verhalten zu<br />

hinterfragen, sich zu verbessern – und sind daher<br />

sehr beliebt.


Mitarbeitergespräch auf der<br />

großen Bühne: Beim dritten<br />

Baustein des Programms<br />

Best Management Team im<br />

Remscheider Theater war das<br />

Thema Partnerschaft.<br />

Junior management circle<br />

general management programme<br />

expert trainee programme<br />

auszubildende de<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group führt<br />

verschiedene Programme<br />

durch, um ihre Mitarbeiter<br />

systematisch zu entwickeln.<br />

Manager<br />

Generalist/Manager<br />

Spezialist<br />

Sach-/Facharbeiter<br />

Ein Ziel und viele Wege<br />

80 Prozent – hinter dieser nüchternen<br />

Zahl steckt eine Menge: Chancen, Vertrauen<br />

und Herausforderung. 80 Prozent ihrer<br />

Führungskräfte will die <strong>Vaillant</strong> Group aus<br />

den eigenen Reihen entwickeln. „Entsprechend<br />

legen wir viel Wert darauf, unsere<br />

Mitarbeiter weiterzufördern“, erklärt<br />

Bernd-Johannes Dziwis, <strong>Vaillant</strong> Group<br />

Director Human Resources.<br />

80 prozent ist ein ehrgeiziges Ziel, das zwar über<br />

viele Wege, aber nur mit einem guten Konzept zu<br />

erreichen ist. Die Personalentwicklung der <strong>Vaillant</strong><br />

Group hat Programme erarbeitet, die auf allen<br />

Ebenen ansetzen. „Wichtig ist uns, herauszufinden,<br />

wo die Stärken des Einzelnen liegen, wohin<br />

er sich entwickeln möchte, um ihn so optimal zu<br />

fördern“, so Dziwis. Im jährlichen Gespräch blicken<br />

Mitarbeiter und Führungskraft auf die Leistung<br />

und Entwicklung im vergangenen Jahr zurück und<br />

vereinbaren Ziele für die kommenden zwölf Monate.<br />

Vor allem aber ermitteln sie gemeinsam die<br />

geeigneten Maßnahmen zur Weiterqualifizierung.<br />

„Jeder Mitarbeiter verlässt das Gespräch mit einem<br />

konkreten Plan“, betont Dziwis.<br />

Über die HR Academy, das virtuelle Trainings-<br />

und Weiterbildungscenter im Intranet, haben alle<br />

Mitarbeiter in Deutschland die Möglichkeit, sich für<br />

ihr Training bzw. Seminar einzutragen. „Im September<br />

2009 haben wir die HR Academy gestartet<br />

und sehr gute Erfahrungen gemacht. Im Jahr <strong>2010</strong><br />

sind 1.168 Anmeldungen zu Schulungen darüber<br />

gebucht worden“, sagt Dziwis.<br />

Neben den individuellen Angeboten der HR Academy<br />

gibt es mehrere Programme, die den Führungskräftenachwuchs<br />

systematisch entwickeln. Im Junior<br />

Management Circle (JMC) etwa werden junge<br />

Talente mit Potenzial für eine Führungsposition fit<br />

gemacht, um künftig Aufgaben im Management<br />

übernehmen zu können (mehr dazu auf den Seiten<br />

42–43).<br />

Das Experts Trainee Programm richtet sich an<br />

Jung-Akademiker mit wenig oder keiner Berufserfahrung.<br />

In zwei Jahren werden sie gezielt ausgebildet,<br />

um in einem Fachbereich eine Spezialistenfunktion<br />

zu übernehmen. Während sich<br />

dieses Programm an werdende Experten wendet,<br />

entwickelt das General Management Programm<br />

Generalisten. Akademiker mit einigen Jahren<br />

Berufserfahrung qualifizieren sich über Projekte für<br />

Aufgaben im Management. Die Projekte sind ans<br />

Topmanagement angegliedert, Seminare vermitteln<br />

weitere Managementfähigkeiten.<br />

mitarbeiter 45<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


46 mitarbeiter<br />

Der Mensch im Fokus<br />

Sommerspaß pur genossen 34<br />

Kinder von <strong>Vaillant</strong> Angestellten.<br />

Die Sechs- bis 14-jährigen<br />

verbrachten eine Woche<br />

ihrer Ferien in einem Camp in<br />

Jedl’ové Kostol’any.<br />

Unsere 12.423 Mitarbeiter sind das Fundament unseres Erfolgs und die Seele der<br />

<strong>Vaillant</strong> Group. Gegenseitiges Vertrauen und Toleranz bilden wesentliche Werte<br />

unserer Unternehmenskultur. Das Wohl der Mitarbeiter liegt uns daher besonders<br />

am Herzen – als sozialer Auftrag im Sinne von Firmengründer Johann <strong>Vaillant</strong> und<br />

als Investition in die gemeinsame Zukunft.<br />

sommerspaß für Kinder<br />

34 Kinder, sieben Tage, ein Sommercamp: Die<br />

sechs- bis 14-jährigen Kinder der Angestellten aus<br />

dem slowakischen Werk Trenčín waren eingeladen,<br />

eine Woche ihrer Ferien gemeinsam im Camp Areál<br />

Zdravia zu verbringen. Ein Spaß für alle, schließlich<br />

gab es viel zu erleben: Schwimmen, Reiten, Petanque<br />

und Fußball. Am Abend wurde gegrillt und<br />

getanzt. Der Kostenbeitrag war dank des Betriebssozialfonds<br />

gering. Ein voller Erfolg, der wiederholt<br />

wird. Das Beste: Jedes Kind darf mit. Versprochen.<br />

offen für Neues: die Kia-ausbildung<br />

Andreas Hübert ist als erster KIA-Student bei der<br />

<strong>Vaillant</strong> Group die Nummer eins. KIA steht für<br />

Kooperative Ingenieursausbildung, Facharbeiterlehre<br />

und Studium in einem. Zunächst stand die<br />

Ausbildung als Mechatroniker an: Drei Tage pro<br />

Woche hat er im Werk Remscheid gearbeitet, zwei<br />

studiert. Jetzt konzentriert er sich aufs Studium an<br />

der Hochschule Bochum. Sein Einsatz ist enorm:<br />

Während seine Kommilitonen die vorlesungsfreie<br />

Zeit genießen, arbeitet Hübert im Werk Remscheid<br />

und büffelt am Abend. Mit Hübert ist <strong>Vaillant</strong> einen<br />

neuen Weg gegangen, inzwischen hat sein Beispiel<br />

Schule gemacht. So ist er zwar der Erste, aber nicht<br />

mehr der einzige KIA-Student bei <strong>Vaillant</strong>.


Andreas Hübert ist <strong>Vaillant</strong>s erster<br />

KIA-Student. Die Kooperative Ingenieursausbildung<br />

verbindet Facharbeiterlehre<br />

und Studium.<br />

Es lohnt sich, genau<br />

hinzuschauen, etwa beim<br />

Hautscreening. Das ist nur<br />

eines von vielen Angeboten<br />

rund um die Gesundheit.<br />

Denn unsere Mitarbeiter sind<br />

uns wichtig.<br />

alles für die gesundheit<br />

Vom Gesundheitsparcours für Auszubildende über<br />

Rückentraining für die Mitarbeiter in der Remscheider<br />

Fertigung und Hautscreenings bis hin zu Lungenfunktionsprüfungen<br />

– die Gesundheit unserer<br />

Mitarbeiter ist uns wichtig. Die Verantwortlichen<br />

lassen sich einiges einfallen, damit die Angebote<br />

attraktiv sind und auch wahrgenommen werden<br />

können. Im slowakischen Werk Trenčín etwa steht<br />

ein eigener Raum für Arztbesuche zur Verfügung.<br />

Die Mediziner kommen je nach Absprache ein- bis<br />

zweimal in der Woche; das erspart den Mitarbeitern<br />

Anfahrtswege und Wartezeiten.<br />

Wissen verbindet<br />

Wer sich auskennt, bringt bessere Leistung und<br />

fühlt sich wohl. Aber ein großes Unternehmen wie<br />

die <strong>Vaillant</strong> Group wirklich zu kennen, fordert –<br />

vor allem Informationen. Im slowakischen Werk<br />

Trenčín wurden alle zu einer Wissensolympiade<br />

eingeladen. Die Manager stellten über einige<br />

Wochen hinweg ihre Abteilungen vor, von der Pro-<br />

Ein handgeführter Hubkran<br />

übernimmt nun die schwere<br />

Arbeit und stapelt die Kollektoren<br />

ab. „Herrlich“, findet<br />

Mitarbeiter Horst Kuhlmann.<br />

duktion über den Einkauf bis hin zu Finanzen und<br />

Controlling stand alles auf dem Lehrplan. Dabei<br />

konnten die Mitarbeiter auch Fragen stellen und<br />

diskutieren. Nach einer Lernphase gab’s am Ende<br />

einen Test, den alle 426 bestanden haben.<br />

leichter arbeiten<br />

Seit dem Jahr 2008 werden im Werk Gelsenkirchen<br />

Solar-Flachkollektoren gefertigt. Nach einiger Zeit<br />

bemerkten die Mitarbeiter Verbesserungsmöglichkeiten<br />

in Sachen Ergonomie. Sie haben nicht<br />

nur auf die Schwierigkeiten hingewiesen, sondern<br />

auch gleich konstruktive Vorschläge gemacht.<br />

Kleine Veränderungen in den Abläufen machen<br />

das Arbeiten jetzt leichter und helfen, körperliche<br />

Beschwerden zu vermeiden. Während einer Schicht<br />

in der Verpackungsstation hat ein Mitarbeiter beispielsweise<br />

Kollektoren mit einem Gesamtgewicht<br />

von 3,5 Tonnen gehoben. Nun schaffen elektrische<br />

Hebe- und Transportanlagen, ein handgeführter<br />

Hubkran zum Abstapeln der Kollektoren sowie<br />

Montagewagen Abhilfe.<br />

mitarbeiter 47<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


48 gesellschaft<br />

gesellschaft


Was die Zukunft braucht<br />

Zukunft braucht Visionen. Und: „Visionen<br />

brauchen den informierten Dialog“, sagt Günther<br />

Bachmann. Er ist Geschäftsführer des deutschen<br />

Rats für Nachhaltige Entwicklung, der eingeladen<br />

hat, Zukunft vorzudenken. Nicht die in fünf oder<br />

zehn Jahren, sondern die in 40. Im Peer Review<br />

2009 haben internationale Experten kritisiert, dass<br />

eine übergreifende Vision für die Nachhaltigkeit<br />

genauso fehle wie Zukunftsleitbilder.<br />

Der Rat wagte daraufhin <strong>2010</strong> ein Experiment.<br />

Er fragte führende Köpfe aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und öffentlichem Leben, wie etwa Prof. Uwe<br />

Schneidewind vom Wuppertal Institut für Klima,<br />

Umwelt, Energie, nach ihren Vorstellungen von<br />

2050. Im Buch „Visionen 2050. Dialoge Zukunft,<br />

‚Made in Germany‘“ sind sie zusammengefasst. Sie<br />

beschreiben soziale Fantasien, technische Ideen,<br />

Wünsche und Wahrscheinlichkeiten künftiger Entwicklungen,<br />

aber auch Ängste und Sorgen.<br />

„Verändert wird alles: sozial, ökologisch, ökonomisch.<br />

Gut wird das aber nur gehen, wenn wir<br />

Diese Remscheider<br />

Grundschüler basteln bei<br />

einem Energiesparprojekt.<br />

Und wir gestalten<br />

heute schon ihre Zukunft.<br />

Experten haben Deutschland im Peer Review 2009 ermahnt. Ein sogenanntes Grand<br />

Design für das Jahr 2050 soll helfen, die fundamentalen Veränderungen darzustellen.<br />

Vor allem aber soll es Wege in die Zukunft aufzeigen, Vision 2050.<br />

Vorstellungen und Leitideen entwickeln und Werte<br />

diskutieren“, so Bachmann in seinem Vorwort der<br />

„Visionen 2050“. Nach den Zukunftsentwürfen der<br />

Entscheider der Gegenwart war die Generation aufgerufen,<br />

die die Zeit bis dahin prägen und gestalten<br />

wird.<br />

85 junge Visionäre sollten die Zukunft 2050<br />

beschreiben und den Weg dorthin. Akteure aus<br />

Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die sich<br />

glaubwürdig für Nachhaltigkeit einsetzen, wurden<br />

vom Rat aufgefordert, Teilnehmer unter 27 Jahren<br />

zu nominieren. Auch <strong>Vaillant</strong> wurde gebeten, einen<br />

Vertreter zu benennen. So wurde Lars Heinen,<br />

Ingenieur im Bereich Innovation Technology Scouting,<br />

zum Visionär (mehr dazu auf den folgenden<br />

Seiten).<br />

Dialoge_Zukunft_Vision2050 hatte einen weiteren<br />

Auftrag: Das Projekt sollte zeigen, wie Nachhaltigkeit<br />

vermittelt werden kann, wie Menschen dazu<br />

animiert werden können, aktiv zu werden – denn<br />

Zukunft braucht Gemeinschaft.<br />

gesellschaft 49<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


50 gesellschaft<br />

Lars Heinen: der Visionär<br />

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hatte 85 junge Menschen zur Konferenz<br />

Dialoge_Zukunft_Vision2050 eingeladen. Lars Heinen, Innovationsingenieur bei<br />

<strong>Vaillant</strong>, war dabei.<br />

„chancen muss man ergreifen“, sagt Lars<br />

Heinen und lächelt. Er ist Experte für Chancen,<br />

arbeitet im Innovation Technology Scouting von<br />

<strong>Vaillant</strong> und sucht dort nach spannenden Innovationen.<br />

Und als er gefragt wurde, ob er <strong>Vaillant</strong> bei<br />

Dialoge_Zukunft_Vision2050 vertreten wolle, hat er<br />

gleich ja gesagt – trotz der Masterthesis, die noch<br />

auf dem Schreibtisch lag. Schließlich ging’s auch<br />

hier um Chancen.<br />

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hatte dazu<br />

eingeladen, ein übergreifendes Leitbild zu erarbeiten.<br />

Er wollte mit dem Projekt auch einen Link zur<br />

Bevölkerung herstellen und herausfinden, wie die<br />

Diskussion um Nachhaltigkeit in der Gesellschaft<br />

verankert werden kann. 85 junge Visionäre unter 27<br />

Jahren sollten ihre Zukunft 2050 vorzeichnen – und<br />

den nachhaltigen Weg dorthin (siehe auch Text<br />

Seite 49).<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist für Lars Heinen täglich<br />

Brot – rein beruflich. Aber: „Die Konferenz hat<br />

meinen Blick erweitert“, stellt er fest. Die Themen<br />

hatten die nominierten Teilnehmer zuvor in einer<br />

Online-Phase entwickelt. Sie hatten in einem Text<br />

Fotos: Rainer Lutter, LIBOMEDIA, © Rat für Nachhaltige Entwicklung<br />

Bei einer Kugellagerdiskussion<br />

tauschten<br />

sich die 85 Teilnehmer<br />

der Konferenz Dialoge_<br />

Zukunft_Vision2050<br />

aus.<br />

ihre Vision 2050 entworfen, aufgeschrieben, wie<br />

sie sich die Zukunft vorstellen, wer die Akteure<br />

sein werden – und: was heute schon für eine gute<br />

Zukunft getan werden muss.<br />

Ein riesiges Spektrum stand auf der Agenda der<br />

anschließenden dreitägigen Konferenz. „Andere<br />

Themen wie Landwirtschaft und Stadtplanung sind<br />

jetzt auf meinen Schirm gekommen.“ Er hat sich<br />

den Komplexen „Nachhaltiges Wirtschaften“ sowie<br />

„Energie und Umwelt“ gewidmet. Die Visionäre<br />

haben acht Bereiche in Workshops bearbeitet,<br />

deren Ergebnisse sie dann präsentierten und mit<br />

Experten diskutierten.<br />

Ein spannender Prozess, findet Lars Heinen, der<br />

nicht nur eine fruchtbare Diskussion, sondern auch<br />

eine positive Erkenntnis brachte: dass Nachhaltigkeit<br />

tatsächlich etwas ist, das jeden betrifft und<br />

dass sich die unterschiedlichsten Menschen dafür<br />

interessieren lassen. „Aber sie muss zum Thema<br />

gemacht werden.“ Für Lars Heinen ist sie das,<br />

auch im Klein-Klein des Alltags: „Fahrrad, Zug<br />

oder Auto? Die Frage stelle ich mir immer wieder<br />

bewusst.“ Und beruflich bleibt sie sein täglich Brot.


dialoge_Zukunft_Vision2050<br />

themen: In der Onlinediskussion kristallisierten<br />

sich acht Schwerpunkte heraus: soziales<br />

Miteinander und Vielfalt, Verkehr und Mobilität,<br />

internationale Beziehungen, individuelle<br />

Verantwortung, Partizipation und Engagement,<br />

nachhaltiger Konsum, nachhaltiges Wirtschaften<br />

sowie Energie und Umwelt.<br />

Interview mit Lars Heinen<br />

sie haben für dialoge_Zukunft ihre Vision<br />

2050 entworfen. Wie sieht sie aus?<br />

Natürlich ist meine Vision stark vom Thema<br />

Energie geprägt. Ich glaube, dass der Verbrauch<br />

minimiert werden wird. Die Ernte aus erneuerbarer<br />

Energie wird optimiert sein – und vor allem wird<br />

es neue Speichertechnologien geben. Eine große<br />

Rolle spielt die dezentrale Energieversorgung.<br />

Wichtigster Akteur ist die Politik. Sie muss die Ziele<br />

formulieren und Strategien auf den Weg bringen.<br />

Insbesondere wird sie dafür gesorgt haben, dass<br />

nachhaltiges Handeln attraktiv ist und für jeden<br />

verständlich.<br />

Jeder der 85 teilnehmer hat seine Vision<br />

eingebracht. Wie wurde denn daraus ein<br />

„dialog Zukunft“?<br />

Aus den Visionen, die im Onlineforum standen,<br />

entwickelten sich über vier Wochen Diskussionen.<br />

Durch die Schlagwörter kristallisierten sich die<br />

einzelnen Themenbereiche heraus, die dann bei<br />

der Konferenz in Berlin in Workshops bearbeitet<br />

wurden. Schließlich haben die Gruppen ihre Ergeb-<br />

nisse präsentiert und mit Experten und Unabhängigen<br />

darüber diskutiert.<br />

Was hat sie nachhaltig beeindruckt?<br />

Eigentlich zwei Dinge: dass in dieser heterogenen<br />

Gruppe so schnell eine konstruktive Diskussion<br />

entstanden ist. Und: dass in so kurzer Zeit so viel<br />

hängen geblieben ist, auch bei Themen, mit denen<br />

ich mich vorher noch gar nicht beschäftigt hatte.<br />

Man kann Nachhaltigkeit also vermitteln.<br />

Nach all den informationen und diskussionen:<br />

Was ist ihr resümee?<br />

Dass wir auf einem guten Weg sind. Aber: Wir<br />

brauchen als Gesellschaft und in der Politik den<br />

Mut, in technologische Entwicklungen zu investieren,<br />

auch mit dem Risiko, hier und da mal zu<br />

scheitern.<br />

gesellschaft 51<br />

Wir brauchen den Mut, in technologische<br />

Entwicklungen zu investieren<br />

– auch mit dem Risiko, hier<br />

und da mal zu scheitern.<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


52 gesellschaft<br />

Die Grundschüler aus<br />

Moorriem bestaunen das<br />

neue Mini-Blockheizkraftwerk<br />

<strong>Vaillant</strong> ecoPOWER.<br />

Zusammen für die Gemeinschaft<br />

Wo die <strong>Vaillant</strong> Group unternehmerisch wirkt, übernimmt sie auch soziale Verantwortung.<br />

Das hat Tradition, schließlich hat das schon Gründervater Johann <strong>Vaillant</strong> vorgemacht.<br />

An frischen Ideen und neuen Anlässen zu helfen mangelt es nicht.<br />

Kraftwerk für die schule<br />

Die Grundschule Moorriem hat nun ihr eigenes<br />

Kraftwerk: Bei einem deutschlandweiten Wett-<br />

bewerb von <strong>Vaillant</strong> und dem Magazin FOCUS-<br />

SCHULE haben die 45 Schüler und Lehrer mit<br />

ihrem Engagement in punkto Umwelt- und Klimaschutz<br />

sowie Energiesparen überzeugt. So durfte<br />

sich die Grundschule im November <strong>2010</strong> über ein<br />

ecoPOWER Mini-Blockheizkraftwerk von <strong>Vaillant</strong><br />

freuen.<br />

schnelle hilfe für flutopfer<br />

Im Sommer <strong>2010</strong> wurde die Region Krakau in Südpolen<br />

von schweren Überschwemmungen heimgesucht.<br />

Viele Menschen verloren ihre Häuser ganz<br />

oder mussten mit den Schäden, die das Wasser hinterlassen<br />

hatte, kämpfen. <strong>Vaillant</strong> Polen entschloss<br />

sich, direkt und unkompliziert zu helfen. So wurden<br />

Heizgeräte und Teile für die Installationen repariert<br />

oder zu besonders günstigen Preisen abgegeben.<br />

Außendienst und Partner organisierten die Hilfe<br />

vor Ort, sodass sie dort ankam, wo sie gebraucht<br />

wurde.<br />

ein tag für die gute sache<br />

Helft den Helfern – das ist das Motto, unter dem<br />

Vaicon, die IT der <strong>Vaillant</strong> Group, zu sozialem<br />

Engagement aufgerufen hat. Die Grundidee ist so<br />

einfach wie effektiv: Jeder Vaicon-Mitarbeiter darf<br />

einen Tag seiner Arbeitszeit in soziale Projekte<br />

investieren. Unterstützung fanden so etwa der<br />

Bürgerbus Remscheid durch kompetente Unterstützung<br />

bei der Pflege der Internetseiten und eine<br />

Jugendeinrichtung beim Bewerbungstraining. Die<br />

Hilfe wird über die Freiwilligenagentur „Die Brücke”<br />

in Remscheid organisiert. Im Jahr <strong>2010</strong> haben<br />

14 Mitarbeiter die Möglichkeit genutzt und sich für<br />

soziale Projekte engagiert.


Bei der Glückstour radeln<br />

Schornsteinfeger, um<br />

Spenden für krebskranke<br />

Kinder zu sammeln. Eine<br />

gute Tradition, die <strong>Vaillant</strong><br />

seit Jahren unterstützt.<br />

Bild: Google<br />

Der Bürgerbus Remscheid<br />

macht mit ehrenamtlichen<br />

Helfern viele Bürger<br />

mobil. Und ein Experte<br />

von Vaicon macht nach<br />

dem Motto „Helft den<br />

Helfern“ die Internetseite<br />

des Bürgerbusses flott.<br />

glückstour <strong>2010</strong>: radeln für krebskranke<br />

Kinder<br />

Diese Schornsteinfeger werden ihrem Ruf als<br />

Glücksbringer gerecht. Rund 30 Kaminkehrer sind<br />

bei der Glückstour quer durch Deutschland geradelt<br />

und haben Spenden für krebskranke Kinder<br />

gesammelt. Bei Zwischenstopps in insgesamt acht<br />

Städten übergaben die 29 Männer und Frauen<br />

bei der Tour <strong>2010</strong> die Spenden an Menschen, die<br />

sich dem Kampf gegen die Krankheit verschrieben<br />

haben. Die Glückstour gibt es seit 2005. In den vergangenen<br />

Jahren haben die Schornsteinfeger mehr<br />

als 350.000 Euro erradelt. <strong>Vaillant</strong> ist seit Jahren<br />

Partner der Tour.<br />

Warmes Wasser für eine Klinik in gambia<br />

Das Royal Victoria Teaching Hospital in Banjul in<br />

Gambia hat nun immer heißes Wasser – hygienisch<br />

einwandfrei, ökologisch und kostenlos. Zwei<br />

Lehrer der VTI-Schule für Installateure im belgischen<br />

Oostende haben mit Schülern des Banjul<br />

Skills Centre, einer Partnerschule, das von <strong>Vaillant</strong><br />

gestiftete Solarenergiesystem installiert. Bis dahin<br />

gab es in dem Krankenhaus nur in Kesseln erhitztes<br />

Wasser. Aber nicht nur die Klinik profitierte: Auch<br />

die Schüler des Banjul Skills Centres lernten viel<br />

über Technik und erneuerbare Energie. Im Unterricht<br />

überwachen sie nun die <strong>Vaillant</strong> Anlage und<br />

messen deren Effizienz.<br />

gesellschaft 53<br />

Gesellschaft<br />

Entwicklung<br />

& Produkte<br />

Nachhaltiges uNd profitables Wachstum<br />

Umwelt<br />

Vision<br />

und<br />

Werte<br />

Mitarbeiter


54 grundlagen der berichterstattung<br />

Grundlagen der Berichterstattung<br />

Im Jahr 2009 veröffentlichte die <strong>Vaillant</strong> Group erstmalig einen <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>.<br />

Seitdem erscheint er einmal pro Jahr und ergänzt unseren ebenfalls jährlich erscheinenden<br />

Jahresbericht um wesentliche Aspekte und Kennzahlen im Bereich Nachhaltigkeit.<br />

berichtsumfang<br />

Der vorliegende <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> stellt unternehmensweit<br />

die wesentlichen Entwicklungen in<br />

den strategischen Fokusfeldern Umwelt, Mitarbeiter,<br />

Entwicklung & Produkte sowie Gesellschaft<br />

dar. Die Berichtsinhalte bilden konzernweit Erfolge<br />

und Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit<br />

ab und zeigen so einen repräsentativen Querschnitt<br />

durch das gesamte Unternehmen. Ziel der<br />

Berichterstattung ist es, Kunden, Mitarbeitern,<br />

Gesellschaftern, Lieferanten, Medienvertretern und<br />

weiteren interessierten Stakeholdern einen transparenten<br />

Einblick in unsere wichtigsten Werte und in<br />

unser Verständnis von nachhaltigem Wirtschaften<br />

zu gewähren.<br />

berichtszeitraum und datenerhebung<br />

Der letzte <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> wurde im Juli<br />

<strong>2010</strong> veröffentlicht. Der Berichtszeitraum für alle<br />

Kennzahlen im aktuellen Bericht umfasst das<br />

Kalenderjahr <strong>2010</strong> vom 1. Januar <strong>2010</strong> bis zum<br />

31. Dezember <strong>2010</strong>. Redaktionsschluss für unsere<br />

Nachhaltigkeitsthemen war der 31. Mai 2011.<br />

Alle produktionsrelevanten Kennzahlen beziehen<br />

sich auf unsere 14 Produktionsstätten in sieben<br />

europäischen Ländern und China. Die Kennzahlen<br />

werden in Form einer schriftlichen Abfrage<br />

in den Hauptstandorten zusammengestellt. Bei<br />

der Kennzahlenausweisung auf den Seiten 56–59<br />

ist zu beachten, dass es sich um absolute Zahlen<br />

handelt, die etwa Produktivitätssteigerungen oder<br />

die Ausweitung von Produktionskapazitäten nicht<br />

berücksichtigen. Um künftig eine solide und verlässliche<br />

Datenbasis zu generieren, werden wir im<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2011 spezifische Kenngrößen<br />

verwenden.<br />

global reporting initiative (gri)<br />

Im Zuge der Neuaufstellung des konzernweiten<br />

Nachhaltigkeitsmanagements zu Jahresbeginn<br />

2011 orientieren wir uns bei der Ausweitung und<br />

Verbesserung unserer Berichterstattung an den<br />

international anerkannten Standards der Global Reporting<br />

Initiative (GRI, www.globalreporting.org).


erichtsabschnitt seite erfasste gri-indikatoren<br />

Vorwort 1 1.1, 4.11<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group stellt sich vor 2–3 2.1, 2.2, 2.3, 2.4, 2.5, 2.6, 2.8, 4.1, 4.2, DMA-EC<br />

Die Marken der <strong>Vaillant</strong> Group 4–5 2.2, DMA-EC<br />

Produktionsstandorte 6–7 2.5, 2.7<br />

Nachhaltigkeit? Wir leben sie einfach 8–9 2.9, 4.1, 4.11, 4.12, 4.13, SO5<br />

Interview mit Dr. Carsten Voigtländer 10 1.1, 1.2, 4.11<br />

Nachhaltigkeitsstrategie 11–15 1.2, 2.9, 3.5, 4.8, 4.9, EN14<br />

ISO-Zertifizierungen 16 4.9<br />

Qualität bei der <strong>Vaillant</strong> Group 17 4.9, DMA-PR, PR1<br />

Nachhaltigkeit in den Prozessen der <strong>Vaillant</strong> Group 18–19 4.9, PR1<br />

Nachhaltigkeit in aktion<br />

Entwicklung & Produkte 24–33 2.8, 2.10, 4.13, DMA-EC, DMA-EN, DMA-PR, EC2, EN6, EN7,<br />

EN18, EN26, SO5, PR1<br />

Umwelt 34–39 2.10, EN4, EN7, EN18, EN26<br />

Mitarbeiter 40–47 4.4, 4.7, DMA-LA, DMA-HR, EC3, EC8, LA1, LA8, LA11<br />

Gesellschaft 48–53 DMA-HR, DMA-SO<br />

Grundlagen der Berichterstattung 54–55 3.1, 3.2, 3.3, 3.5, 3.6, 3.7, 3.8, 3.9, 3.10, 3.11, 3.12, 3.13, 4.14,<br />

4.15, 4.16, 4.17<br />

Kennzahlen im Bereich Nachhaltigkeit 56–59 2.7, 2.8, 4.10, DMA-EC, EC1, EN2, EN3, EN4, EN6, EN8, EN9,<br />

EN21, EN22, LA1, LA2<br />

Impressum U4 3.4<br />

Onlineversion mit ausführlichen Kommentaren zusätzlich: 4.5, 4.6, 4.14, 4.15, 4.16, 4.17<br />

In diesem Zusammenhang haben wir die <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

von den bislang<br />

dargestellten klassischen Dimensionen Ökologie,<br />

Ökonomie und Soziales auf die vier Fokusfelder<br />

unserer Nachhaltigkeitsstrategie – Umwelt, Mitarbeiter,<br />

Entwicklung & Produkte sowie Gesellschaft<br />

– umgestellt (siehe hierzu auch die ausführliche<br />

Darstellung der <strong>Vaillant</strong> Group Nachhaltigkeitsstrategie<br />

auf den Seiten 8–15 dieser Publikation). Eingeflossen<br />

in die strategische Neuausrichtung sind<br />

die Ergebnisse einer Umfrage der <strong>Vaillant</strong> Group<br />

Marktforschung unter Fachhandwerkspartnern und<br />

Endkunden in fünf europäischen Ländern. Den Dialog<br />

mit unseren Stakeholdern werden wir künftig<br />

weiter systematisieren. Geplant sind institutionalisierte<br />

Formate, die den gegenseitigen Austausch<br />

fördern und Bedürfnisse unserer Bezugsgruppen<br />

früher erkennbar machen.<br />

Um unsere Berichterstattung gemäß GRI-Indikatoren<br />

nachzuvollziehen, können Sie den Content-<br />

Index im Internet unter www.vaillant-group.com/<br />

nachhaltigkeit herunterladen. Der Anwendungsgrad<br />

der GRI-G3-Richtlinien entspricht gemäß<br />

unserer Selbsteinschätzung dem Level „B“. Eine<br />

externe Prüfung der Berichterstattung der <strong>Vaillant</strong><br />

Group gemäß GRI ist weder erfolgt noch geplant.<br />

print und online<br />

Der Bericht erscheint in deutscher und in englischer<br />

Sprache. Neben der gedruckten Ausgabe ist<br />

eine Onlineversion unter www.vaillant-group.com/<br />

nachhaltigkeit zugänglich. Im Zweifel ist allein<br />

die in gedruckter Form veröffentlichte deutsche<br />

Fassung verbindlich.<br />

grundlagen der berichterstattung 55


56 Kennzahlen im bereich Nachhaltigkeit<br />

Kennzahlen im<br />

Bereich Nachhaltigkeit<br />

abfall<br />

t<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

21.659<br />

08<br />

15.968<br />

15.190<br />

– 30%<br />

09<br />

Wasserverbrauch<br />

m 3<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

+ 5%<br />

669.324<br />

619.811<br />

– 7%<br />

10<br />

763.574<br />

+23%<br />

08 09 10<br />

interne systemaudits<br />

Anzahl<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

9<br />

08<br />

+67%<br />

15<br />

09<br />

13<br />

–13%<br />

10<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group erhöhte<br />

im vergangenen Jahr ihre<br />

absolute Abfallmenge<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

um 5 Prozent. Das relative<br />

Abfallaufkommen ist allerdings<br />

auf Vorjahresniveau.<br />

Weiterhin arbeitet die <strong>Vaillant</strong><br />

Group an dem Thema<br />

Abfallvermeidung, zum<br />

Beispiel durch vermehrte<br />

Nutzung wiederverwertbarer<br />

Verpackung bei Produktionsmaterial.<br />

Gegenüber dem Vorjahr<br />

haben wir eine Steigerung<br />

des absoluten Wasserverbrauchs<br />

von 23 Prozent.<br />

Während in den meisten<br />

Standorten durch gezielte<br />

Maßnahmen der relative<br />

Wasserverbrauch reduziert<br />

werden konnte, hat unser<br />

Standort in der Türkei<br />

einen erhöhten Verbrauch<br />

verzeichnet. Grund dafür<br />

war das Befüllen einer<br />

neuen Sprinkleranlage dort.<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group strebt<br />

weiterhin permanente Verbesserungen<br />

beim Wasserverbrauch<br />

an.<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group stellt<br />

sich intern regelmäßigen<br />

Prüfungen und Zertifizierungen.<br />

Dazu gehören<br />

auch Zertifizierungen der<br />

Standorte nach international<br />

anerkannten Normen wie<br />

EN ISO 9001 und EN ISO<br />

14001. Die wesentlichen<br />

Standorte werden jährlich<br />

intern geprüft.<br />

recycling<br />

t<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

Öl<br />

l<br />

0<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

20.536<br />

08<br />

15.280<br />

13.042<br />

– 36%<br />

656.610<br />

09<br />

+ 17%<br />

10<br />

507.899 481.365<br />

–23%<br />

–5%<br />

08 09 10<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group konnte<br />

die recycelten Mengen um<br />

17 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr steigern. Der Anteil<br />

Recycling am Gesamtabfall<br />

ist dabei auf 96 Prozent gestiegen.<br />

Hierzu führten u. a.<br />

Projekte wie Blue 4 You an<br />

unserem Standort in Belper<br />

(siehe Bericht Seite 36–37).<br />

Der absolute Ölverbrauch<br />

konnte gegenüber dem Vorjahr<br />

um 5 Prozent gesenkt<br />

werden. An den meisten<br />

Standorten werden hocheffiziente<br />

Brennwertgeräte,<br />

Kraft-Wärmekopplung, Solarenergie,<br />

Photovoltaik und<br />

Geothermie eingesetzt.


stromverbrauch<br />

GWh<br />

90,00<br />

60,00<br />

30,00<br />

0<br />

87,89<br />

08<br />

–13%<br />

76,88<br />

09<br />

+15%<br />

88,49<br />

10<br />

gesamtenergieverbrauch<br />

GWh<br />

250,00<br />

200,00<br />

150,00<br />

100,00<br />

50,00<br />

0<br />

211,73<br />

195,49<br />

187,89<br />

08<br />

–12%<br />

09<br />

+4%<br />

10<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group verzeichnet<br />

eine Erhöhung des<br />

absoluten Stromverbrauchs<br />

von 15 Prozent. Die meisten<br />

Standorte konnten<br />

den Verbrauch senken<br />

bzw. konstant halten. Die<br />

Steigerung resultiert aus<br />

einer Erhöhung der Produktionstätigkeit<br />

in unserem<br />

chinesischen Werk, sodass<br />

der relative Stromverbrauch<br />

eine leichte Verringerung<br />

aufweist.<br />

Der Gesamtenergieverbrauch<br />

ist um 4 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

gestiegen.<br />

· Alle ausgewiesenen Kennzahlen sind absolute Zahlen.<br />

gasverbrauch<br />

GWh<br />

120,00<br />

90,00<br />

60,00<br />

30,00<br />

0<br />

117,33<br />

105,97<br />

102,23<br />

08<br />

301<br />

08<br />

–10%<br />

09<br />

313<br />

09<br />

–4%<br />

10<br />

audits bei lieferanten<br />

Anzahl<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

+4%<br />

–2%<br />

306<br />

10<br />

Kennzahlen im bereich Nachhaltigkeit 57<br />

Der Gasverbrauch konnte<br />

gegenüber dem Vorjahr um<br />

4 Prozent gesenkt werden.<br />

Die Nutzung effizienterer<br />

Heiztechnik und eine<br />

Kommunikationskampagne<br />

an den Hauptstandorten<br />

führten zu diesem guten<br />

Ergebnis.<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group führt<br />

regelmäßig Audits bei ihren<br />

Lieferanten durch. Auf diese<br />

Weise wird sichergestellt,<br />

dass nach unseren klar definierten<br />

Standards gehandelt<br />

und gewirtschaftet wird. Mit<br />

306 durchgeführten Audits<br />

haben wir unser Ziel von<br />

jährlich mindestens 300 Lieferantenaudits<br />

erfüllt.<br />

· Der Vorjahresvergleich kann daher im Einzelfall relevante Faktoren nicht berücksichtigen, etwa Produktivitäts-<br />

steigerungen oder die Ausweitung von Produktionskapazitäten.<br />

· Im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2011 wird die <strong>Vaillant</strong> Group spezifische Kenngrößen verwenden, um die Aussage-<br />

kraft ihrer Datenbasis zu erhöhen.<br />

· Diese spezifischen Kennzahlen liefern ein genaueres Bild der Entwicklung der gruppenweiten Nachhaltigkeits-<br />

leistung.


58 Kennzahlen im bereich Nachhaltigkeit<br />

Kennzahlen im<br />

Bereich Nachhaltigkeit<br />

mitarbeiter<br />

Anzahl<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

einsparungen durch mit-<br />

arbeitervorschlagswesen<br />

netto, Euro<br />

1.600.000<br />

1.200.000<br />

800.000<br />

400.000<br />

0<br />

12.912<br />

12.265<br />

12.423<br />

08<br />

–5%<br />

1.110.455<br />

08<br />

09<br />

1.550.000<br />

+40%<br />

+1%<br />

09<br />

10<br />

962.000<br />

–38%<br />

10<br />

Die <strong>Vaillant</strong> Group ist in<br />

<strong>2010</strong> gegenüber 2009 um<br />

158 Mitarbeiter gewachsen.<br />

Die Veränderung ergibt sich<br />

überwiegend aus Zuwächsen<br />

im Servicebereich, aus<br />

einem erhöhten Produktionsvolumen<br />

gegenüber<br />

2009 und aus Neueinstellungen<br />

im Bereich Forschung<br />

und Entwicklung.<br />

Im betrieblichen Vorschlagswesen<br />

reichen die<br />

Mitarbeiter ihre Verbesserungsideen<br />

ein. <strong>2010</strong> konnte<br />

die <strong>Vaillant</strong> Group dadurch<br />

962 TEUR einsparen. Dies<br />

ist ein Rückgang von 38 Prozent<br />

gegenüber 2009. Die<br />

eingereichten Ideen müssen<br />

sich nicht immer auf Einsparungen<br />

beziehen, sondern<br />

können auch zu einer Verbesserung<br />

der Arbeitssituation<br />

der Mitarbeiter führen.<br />

Diese Effekte werden hier<br />

nicht berücksichtigt.<br />

arbeitsunfälle<br />

pro 100 Mitarbeiter<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

2,9<br />

08<br />

–24%<br />

2,2<br />

09<br />

–5%<br />

2,1<br />

10<br />

Die Unfallrate konnte<br />

gegenüber 2009 weiter gesenkt<br />

werden. Dies ist das<br />

Resultat unserer ständigen<br />

Verbesserungen im Bereich<br />

des Arbeitsschutzes und<br />

der erhöhten Sensibilität<br />

der Mitarbeiter für dieses<br />

Thema.


umsatz<br />

Mio Euro<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

erneuerbare energien –<br />

anteil am gesamtumsatz<br />

Mio Euro, %<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2.438<br />

08<br />

161<br />

08<br />

–9%<br />

2.217<br />

09<br />

187<br />

09<br />

+4%<br />

2.314<br />

10<br />

186<br />

6,6% 8,4% 8,0%<br />

10<br />

Umsatz Erneuerbare Energien<br />

Anteil Erneuerbare Energien am<br />

Gesamtumsatz<br />

umsatz nach regionen*<br />

Mio Euro<br />

Nordeuropa: 740<br />

Südeuropa: 655<br />

Zentraleuropa: 602<br />

Osteuropa: 437<br />

Sonstige Welt: 54<br />

* Bruttoerlöse ohne Erlösschmälerungen<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> konnte die<br />

<strong>Vaillant</strong> Group ihren Nettoumsatz<br />

um 97 Mio Euro (4,4<br />

Prozent) auf 2.314 Mio Euro<br />

steigern. Dazu trug maßgeblich<br />

die gute Geschäftsentwicklung<br />

bei, die sich in<br />

gestiegenen Absatzmengen<br />

widerspiegelte.<br />

Der Anteil erneuerbarer<br />

Energien am Gesamtumsatz<br />

ist weitestgehend stabil geblieben.<br />

Die Nachfrage nach<br />

und damit auch der Absatz<br />

von hocheffizienten Produkten<br />

ist gegenüber dem<br />

Vorjahr angestiegen.<br />

Die Folgen der globalen<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

in den Märkten waren<br />

in <strong>2010</strong> weiterhin sichtbar.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

entwickelte sich der Umsatz<br />

der <strong>Vaillant</strong> Group je nach<br />

Absatzmarkt sehr unterschiedlich.<br />

betriebsergebnis (ebit)<br />

Mio Euro<br />

200<br />

150<br />

100<br />

märkte mit dem größten<br />

anteil regenerativer<br />

energien am umsatz<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

50<br />

5<br />

0<br />

0<br />

199<br />

08<br />

17<br />

–31%<br />

137<br />

09<br />

20<br />

+19%<br />

163<br />

10<br />

16<br />

Deutschland<br />

Schweiz Österreich<br />

beschäftigte nach<br />

regionen<br />

Anzahl<br />

Nordeuropa: 1.484<br />

Südeuropa: 3.248<br />

Zentraleuropa: 3.953<br />

Osteuropa: 3.383<br />

Sonstige Welt: 355<br />

Kennzahlen im bereich Nachhaltigkeit 59<br />

Das operative Ergebnis<br />

konnten wir im Vergleich<br />

zum Vorjahr deutlich steigern.<br />

Diese positive Entwicklung<br />

ist nicht allein auf ein<br />

freundlicheres konjunkturelles<br />

Umfeld zurückzuführen,<br />

sondern auch auf eine<br />

verbesserte Gesamtentwicklung<br />

des Unternehmens. Zu<br />

den Einflussfaktoren zählen<br />

ein optimierter Produkt- und<br />

Ländermix, eine konsequente<br />

Optimierung der<br />

Vertriebsstrukturen und ein<br />

erfolgreiches Management<br />

der Herstell- und Fixkosten.<br />

Produkte auf Basis erneuerbarer<br />

Energien sind<br />

besonders in Zentraleuropa<br />

gefragt.<br />

Die Mitarbeiterzahlen in<br />

den Regionen sind im<br />

Wesentlichen durch Mitarbeiteraufbau<br />

im Servicebereich,<br />

in der Produktion<br />

und in der Forschung und<br />

Entwicklung geprägt.


60 Ziele im bereich Nachhaltigkeit<br />

Ziele im Bereich Nachhaltigkeit<br />

Ziele<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Maßnahmen Status Zieltermin<br />

Nachhaltigkeitsstrategie Erarbeitung einer konzernweiten<br />

„Nachhaltigkeitsstrategie 2015“ in<br />

den Bereichen Umwelt, Entwicklung &<br />

Produkte, Mitarbeiter, Gesellschaft<br />

Neues Ziel 2011<br />

Nachhaltigkeitskultur Kommunikation der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

sowie Einbindung der<br />

Mitarbeiter<br />

Integration der Lieferanten Vermittlung der Nachhaltigkeitsaspekte<br />

der <strong>Vaillant</strong> Group an Lieferanten<br />

im Rahmen des regelmäßig<br />

stattfindenden Suppliers Day<br />

umwelt<br />

Umweltmanagement Lieferanten Im Rahmen von Lieferantenaudits<br />

werden Nachhaltigkeitsaspekte<br />

berücksichtigt. Die <strong>Vaillant</strong> Group<br />

arbeitet nur mit Unternehmen zusammen,<br />

die die vorgegebenen Mindeststandards<br />

erfüllen.<br />

Umweltverträglichkeit wird bei der<br />

Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern<br />

verstärkt berücksichtigt.<br />

Energieeffizienzprojekte zur Reduzierung<br />

der Energieverbräuche<br />

Neue Heizungsanlagen werden<br />

grundsätzlich nur noch mit hocheffizienten<br />

Brennwertgeräten, BHKW und<br />

regenerativen Produkten ausgestattet.<br />

Bestehende Anlagen werde schrittweise<br />

modernisiert.<br />

Abfallvermeidung Ausbau der wiederverwertbaren Verpackung<br />

für Produktionsmaterial<br />

Neues Ziel laufend<br />

Neues Ziel 2012<br />

Einführung 2006, dann kontinuierliche<br />

Verbesserung, jährlich ca. 300 Audits<br />

Lieferanten wurden informiert und<br />

dazu aufgefordert, uns über Produktinnovationen<br />

und Substitute zu informieren,<br />

die zu einer Verbesserung der<br />

Umweltleistung führen.<br />

Standorte in Deutschland und der<br />

Slowakei nutzen neben moderner<br />

Brennwerttechnik auch Wärmepumpen,<br />

Photovoltaik und Solarthermie<br />

zur Energieerzeugung und Wärmegewinnung.<br />

Solarthermie wird ebenfalls<br />

zur Erzeugung von Prozesswärme in<br />

der Produktion genutzt.<br />

Die Lieferung von Produktionsmaterial<br />

erfolgt zum Teil schon in wiederverwertbaren<br />

Verpackungen. Die Werke<br />

haben einen Standard für diese Verpackungen<br />

definiert, der auf den Großteil<br />

der Lieferanten ausgerollt werden soll.<br />

mitarbeiter<br />

Compliance-Schulung Konzernweite Trainings Überarbeitung der konzernweiten<br />

Compliance und Durchführung von<br />

konzernweiten Trainings<br />

Six-Sigma-Trainings Mehr als 3.600 Mitarbeiter werden im<br />

Rahmen eines Belt-Trainingskonzeptes<br />

zielgerichtet qualifiziert.<br />

Reduzierung von Arbeitsunfällen Zertifizierung nach OHSAS 18001 bis<br />

2015<br />

Attraktivität als Arbeitgeber Verbesserung der Work-Life-Balance<br />

und des Arbeitsumfelds<br />

entwicklung & produkte<br />

Steigerung der Entwicklung von<br />

hocheffizienten Produkten<br />

gesellschaft<br />

Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung,<br />

dort wo wir unternehmerisch<br />

tätig sind<br />

Kontinuierliche Weiterentwicklung des<br />

bestehenden Produktportfolios sowie<br />

Erforschung und Entwicklung neuer<br />

energie- und ressourcensparender<br />

Technologien<br />

Projekte zur Vermittlung von energieeffizientem<br />

Verhalten von Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

Bis Ende <strong>2010</strong> wurden ca. 1.400<br />

Mitarbeiter geschult.<br />

Wesentliche Aspekte wurden erhoben,<br />

Projekte zur Erhöhung der Aufmerksamkeit<br />

für Arbeitsschutzaspekte<br />

wurden <strong>2010</strong> gestartet.<br />

Die Mitarbeiter können heute schon<br />

auf flexible Zeitmodelle zurückgreifen.<br />

Eine Mitarbeiterbefragung Ende<br />

<strong>2010</strong> zeigte weitere Themen mit<br />

Verbesserungspotenzial auf, die jetzt<br />

strukturiert bearbeitet werden.<br />

Markteinführung der ersten Zeolith-<br />

Gas-Wärmepumpe 2009. Markteinführung<br />

des ersten Mikro-KWK für<br />

Einfamilienhäuser <strong>2010</strong>.<br />

In Zusammenarbeit mit FOCUS-<br />

SCHULE wurde ein Gewinnspiel an<br />

deutschen Grundschulen veranstaltet.<br />

Preis war ein BHKW, mit dem bis zu<br />

23 Prozent weniger CO 2-Emissionen<br />

entstehen. Darüber hinaus wurde<br />

Schülern die Funktionsweise eines Solarkollektors,<br />

einer Wärmepumpe und<br />

eines Stirlingmotors nähergebracht.<br />

laufend<br />

laufend<br />

2012<br />

2015<br />

2012<br />

2015<br />

2015<br />

2012<br />

laufend<br />

laufend


Für mich als Qualitätsmanager<br />

ist<br />

Nachhaltigkeit ein<br />

wesentlicher Aspekt<br />

meiner täglichen Arbeit.<br />

Mein Ziel ist es,<br />

die Produktqualität<br />

und die Produktionsprozesse<br />

in unserem<br />

Werk in Bozüyük<br />

ständig weiter zu<br />

verbessern.<br />

habibullah adanur<br />

Qualitätsmanager Bozüyük, Türkei<br />

Ressourcenschonung<br />

und Umweltschutz in<br />

der Produktion sind<br />

bei uns selbstverständlich.<br />

Weniger<br />

Energieeinsatz bedeutet<br />

immer auch<br />

geringere Produktionskosten.<br />

dr. liangya cheng<br />

Werksleiter Wuxi, China<br />

Wie sehen die Wünsche<br />

unserer Kunden<br />

in einigen Jahren<br />

aus? Diese Frage<br />

treibt mich um. Die<br />

Antworten darauf helfen<br />

uns, auch künftig<br />

ein Produktportfolio<br />

zu bieten, das unseren<br />

Kunden hilft, bei<br />

verbessertem Komfort<br />

noch weniger<br />

Energie einzusetzen.<br />

daniela Jargon<br />

Senior Managerin Market Insights,<br />

Deutschland<br />

Ein optimiertes<br />

Supply-Chain-Netzwerk<br />

kann die CO 2-<br />

Emissionen signifikant<br />

reduzieren. Mit<br />

meiner täglichen<br />

Arbeit trage ich so<br />

zur ökologischen und<br />

ökonomischen Nachhaltigkeit<br />

bei.<br />

Jérôme le maire<br />

Group Supply Chain Manager,<br />

Frankreich<br />

Unsere Produkte<br />

müssen nachhaltig<br />

sein, das ist unser<br />

Anspruch. Wir setzen<br />

dabei auf hocheffiziente,<br />

leicht<br />

bedienbare und<br />

kundenorientierte<br />

Systemlösungen.<br />

liselotte Nielsen<br />

<strong>Vaillant</strong> Marketing Managerin,<br />

Dänemark<br />

In der betrieblichen<br />

Ausbildung begleitet<br />

uns das Thema<br />

Nachhaltigkeit ständig,<br />

egal ob es um<br />

Umwelt, Mitarbeiter,<br />

Produkte oder die<br />

Gesellschaft geht.<br />

esra Şenlikoğlu<br />

Auszubildende zur Industriekauffrau,<br />

Deutschland<br />

die <strong>Vaillant</strong> group in Zahlen 61<br />

Umwelt- und Arbeitsschutz<br />

sind zentrale<br />

Faktoren für die<br />

Nachhaltigkeit in der<br />

Fertigung. Wir treffen<br />

uns regelmäßig<br />

mit den Kollegen<br />

der anderen Produktionsstandorte<br />

und<br />

tauschen uns aus,<br />

um voneinander zu<br />

lernen.<br />

martina Kvaltinova<br />

Safety and Environmental<br />

Engineer Skalica, Slowakei<br />

Nachhaltigkeit bedeutet<br />

für uns, immer<br />

effizientere Geräte<br />

zu entwickeln. Das<br />

heißt auch, dass sie<br />

selbst am Ende ihres<br />

Lebenszyklus die<br />

Umwelt so wenig wie<br />

möglich belasten.<br />

heinz-Jörg brecker<br />

R&D Manager Wandhängende<br />

Geräte, Deutschland


herausgeber<br />

<strong>Vaillant</strong> GmbH<br />

Berghauser Straße 40<br />

42859 Remscheid<br />

Deutschland<br />

www.vaillant-group.com<br />

sustainability@vaillant.de<br />

VGC Unternehmenskommunikation &<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Tel. +49(0)2191/18 27 54<br />

Fax +49(0)2191/18 28 95<br />

gestaltung<br />

gerlach&partner, Köln<br />

fotos<br />

Bernd Gabriel, iStockphoto, Li Peng, Rat für<br />

Nachhaltige Entwicklung, Frank Reinhold,<br />

Uwe Schinkel, John Snowdon, Joachim Stretz,<br />

<strong>Vaillant</strong> Group<br />

druck<br />

Kunst- und Werbedruck, Bad Oeynhausen<br />

Der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> liegt<br />

auch in englischer Sprache vor.<br />

klimaneutral<br />

natureOffice.com | DE-149-934912<br />

gedruckt

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