das oldenburger münsterland die zukunftsregion - kuw

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48 Deutschland gehen die Menschen aus, prophezeien Untersuchungen – nicht so dem Oldenburger Münsterland. Hier steigt die Einwohnerzahl; die Kinderzahlen erreichen Spitzenwerte. Dies spricht für die Attrak - tivität der Region. Immer häufiger ist von einem Erfolgsmodell die Rede, von dem andere ländliche Regionen lernen können. Hinter dem Erfolg steht natürlich eine Geschichte – die Geschichte der Region: Bis ins 20. Jahrhundert war das Gebiet arm, abgeschnitten vom Umland durch Moore und auch als katholische Minderheit isoliert. Die Menschen waren auf sich selbst ge - stellt und auf Solidarität angewie sen. Aus dem Zusammenhalt im klei nen Kreis – Familie, Nachbarschaft, Dorfgemeinschaft – er wuch sen soziale und wirtschaftliche Netz werke, die bis heu te existieren. Werte wie Fa milie, Bodenständigkeit, Heimat, Ehren amt, Vereinsle ben und Religion haben hier überlebt – und gelten heute plötzlich überall wieder als die neuen Mittel gegen gesellschaftliche Defizite. Zentraler Faktor des Erfolgs des Ol - denburger Münsterlandes ist die Fa - mi lie. Aus den kleinen Netzwerken der vergangenen Jahrhunderte, die sich später oft zu Familienunterneh - men entwickelten, ist ein außerordentlich erfolgreicher und inno va ti ver Mittelstand erwachsen. Die Fa mi lien Familienfreundliche Region Ein Erfolgsmodell, von dem andere ländliche Regionen lernen können sind von einem starken generationsübergreifenden Zusammenhalt ge - prägt. In vielen Haushal ten leben mehr als zwei Generati o nen unter einem Dach. Wenn sich Großeltern um ihre Enkel kümmern, ist es für die Eltern leichter, Familie und Beruf miteinander zu vereinen. So erreicht im insgesamt kinderar men Deutschland (1,37 Kin der je Frau) der Landkreis Cloppenburg die in Deutschland wohl einmalig hohe Nachwuchszahl von 1,74 Kindern je Frau, und Vechta kommt auch noch auf 1,57 Kinder pro Frau. In Deutsch land wünscht sich nach einer Umfrage nur jede neunte Mut ter mit zwei Kindern weiteren Nach wuchs, im Oldenburger Münsterland noch jede Dritte. Arbeiten, wo andere Urlaub machen Zum Faktor Familie kommen eine hohe Wohn- und Lebensqualität im Grünen, niedrige Lebenshaltungskos - ten, niedrige Wohnkosten – sei es das Eigenheim, die Eigentumswohnung oder die Mietwohnung – vielfältige Bildungseinrichtungen, eine auch tou - ristisch reizvolle Landschaft sowie ein ausgeprägtes Vereinsleben. Sogar der Karneval ist hier zu Hause. Die Menschen im Oldenburger Müns terland sehen es so: sie arbei ten und leben dort, wo andere Ur laub machen. Denn auch zu einer Tourismus-Re gi on hat sich die Landschaft zwischen Küstenkanal und Dammer Berge in den letzten Jahren entwickelt: seit dem Naherholung vor der Haustür: In Goldenstedt können Familien das Moor hautnah erleben – im NIZ bei einer Fahrt mit der Moorbahn... Foto: Christian Bitter Jahr 2000 stie gen die Übernachtungszahlen um rund 200 Prozent. Die Tourismus-Ent wickler haben da bei vor allem auf den Trend zu Kurz- und Naherholungsurlauben gesetzt. Die neuen Tourismusangebote kommenden na türlich nicht nur den Gäs - ten zu Gute, sondern er hö hen auch die Attraktivität der Re gion für seine eigenen Bewohner. Das Wort Familie wird auch in den Kommunen und Unternehmen des Oldenburger Münsterlandes groß ge - schrieben. Die 23 Städte und Ge - mein den gelten als besonders familienfreundlich. Selbst in kleineren Kommunen gibt es ein Familienservicebüro. Nachmittagsbetreuung in den Grundschulen sowie den Kindertagesstätten wird immer mehr zur Re - gel. Ebenso wie ein Betreuungs an ge - bot in den Schulferien oder Ferienpassaktionen für Kinder. Viele Ge - meinden fördern Familien beim Kauf eines Baugrundstücks mit bis zu meh - reren tausend Euro. In Holdorf gibt es für Neugeborene als Begrüßung im Leben einen Einkaufsgutschein, in Lastrup einen Gutschein für einen Rauchmelder im Kinderzim mer. Loh - ne hat an 5000 unter 16-Jährige die „Rabatzz-Karte“ ge schickt, mit der sie Rabatte bis zu 50 Prozent in Verei - nen, Organisationen und Ge schäf ten erhalten. In Neuenkirchen-Vörden gibt es im Kulturbahnhof ein Kinderkino. Goldenstedt hat einen im Landkreis Vechta einzigartigen Waldkindergar - ten und bündelt mehrere Familienleistungen in einem Mehrgenerationenhaus. In die sem Haus reicht die Palette von einer Kindergartengruppe bis zu Gesundheitsdienstleistungen. In der Stadt Vechta bie tet das „Efi“- Projekt El tern arbeit mit Migrations - familien an, und es gibt eine vorschulische För de rung in den Kinder tagesstätten. Auch in zwei kommunalen Kitas in Garrel wird seit einem Jahr eine ge zielte Sprachförderung für Kinder mit Mi grations hin tergrund und aus bil dungs benach tei ligten Familien an ge boten.
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