Nachwachsende Rohstoffe - Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 10. Wahlperiode Drucksache 10/5558<br />
Produktionsentwicklung von Rohstoffpflanzen<br />
(1000 t)<br />
1969/71 1974/76 1982 1983 1984<br />
Übersicht 8<br />
Jute, Welt 3 292 3 235 3 745 3 895 4 157<br />
Bangladesch 1 115 789 879 954 733<br />
China 301 687 1 060 1 019 1 489<br />
Indien 1 189 1 131 1 291 1 335 1 404<br />
Thailand 401 310 215 233 199<br />
Sisal, Welt 645 579 436 351 389<br />
Tansania 198 130 61 47 40<br />
Brasilien 229 257 251 181 225<br />
Baumwolle, Welt 12 170 12 753 14 829 14 404 17 727<br />
Ägypten 520 406 460 421 390<br />
Sudan 235 203 154 201 219<br />
Mexico 376 314 166 229 257<br />
USA 2 225 2 208 2 605 1 692 2 827<br />
Brasilien 631 547 639 552 618<br />
China 2 154 2 299 3 598 4 637 6 077<br />
Indien 1 088 1 174 1 281 1 119 1 250<br />
UdSSR 2 132 2 571 2 786 2 586 2 490<br />
Naturkautschuk, Welt 3 004 3 610 3 786 4 032 4 178<br />
Indonesien 838 976 861 977 1 150<br />
Malaysia 1 285 1 556 1 517 1 562 1 497<br />
Thailand 295 375 576 587 580<br />
Quelle: FAO-Production Yearbook, verschiedene Jahrgänge<br />
Grundsätzlich beruht der Anbau landwirtschaftlich<br />
genutzter Pflanzenarten auf dem genetisch festgelegten<br />
Anpassungsvermögen der jeweiligen Pflanzenart<br />
an z. T. sehr unterschiedliche Standortverhältnisse.<br />
Sie können in gewissen Grenzen durch<br />
pflanzenzüchterische und pflanzenbauliche Maßnahmen<br />
beeinflußt werden. Daraus folgt, daß auch<br />
der Anbau von Industriepflanzen als nachwachsende<br />
<strong>Rohstoffe</strong> regional differenziert zu sehen ist.<br />
Die Produktion von Kautschuk ist in tropischen Gebieten,<br />
insbesondere Südostasien (Malaysia mit<br />
36% der Weltproduktion), die von Zuckerrohr in Lateinamerika<br />
(mit knapp 50 % der Weltproduktion),<br />
ebenfalls in den Tropen, die der Zuckerrübe dagegen<br />
in gemäßigten Klimaten anzutreffen.<br />
Die neueren Forschungs- und Entwicklungsprogramme,<br />
insbesondere seit der Energiekrise 1973,<br />
schließen Anbaugebiete sowohl der wärmeren als<br />
auch der gemäßigten Klimate ein. Die insbesondere<br />
in den USA eingeleiteten Programme für neue 01pflanzen<br />
verteilen sich ziemlich gleichmäßig auf die<br />
unterschiedlichen Klimazonen.<br />
Bei den nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong>n spielt die<br />
Frage der Flächenverfügbarkeit eine besondere<br />
Rolle. In den landwirtschaftlichen Überschußgebieten,<br />
vornehmlich Nordamerikas und Westeuropas,<br />
aber auch in manchen Entwicklungsländern, insbesondere<br />
Südamerikas, können die benötigten<br />
Areale aus den vorhandenen Flächenpotentialen<br />
herausgenommen werden, ohne daß die Ernährung<br />
der Bevölkerung beeinträchtigt wird. Demgegenüber<br />
konkurrieren beide Nutzungsrichtungen in<br />
vielen Ländern der Dritten Welt um die Anbauflächen.<br />
Dabei profitieren die Industriepflanzen häufig<br />
davon, daß für sie auf dem Weltmarkt eine kaufkräftige<br />
Nachfrage vorhanden ist, die für Nahrungsmittel<br />
auf dem Binnenmarkt oft nicht besteht<br />
— trotz ungedeckten Nahrungsbedarfs breiter Bevölkerungsschichten.<br />
Auch die Notwendigkeit, Deviseneinnahmen aus<br />
dem <strong>Rohstoffe</strong>xport zu erzielen, hat viele Entwicklungsländer<br />
veranlaßt, den Industriepflanzenbau<br />
auszuweiten. Beachtliche Ertragssteigerungen bei<br />
den Nahrungspflanzen haben ebenfalls dazu beige-