Fest/Flüssig-Phasengleichgewicht binärer Systeme
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<strong>Fest</strong>/<strong>Flüssig</strong>−<strong>Phasengleichgewicht</strong> <strong>binärer</strong> <strong>Systeme</strong> 7<br />
Abb. 5: Abkühlkurve des Lösemittels (schwarz) und der Lösung (rot)<br />
Tritt keine Unterkühlung auf, so scheidet sich bei der Temperatur T das feste Lösungsmittel<br />
ab. In der Regel sind jedoch erhebliche Unterkühlungen, in der Skizze bis zur Temperatur T'',<br />
zu beobachten. Arbeiten Sie zur Bestimmung der Gefrierpunktserniedrigung ΔT näherungsweise<br />
mit der Temperatur T', die sich unmittelbar nach Aufheben der Unterkühlung einstellt:<br />
ΔT = T0 − T'. Der steile Temperaturanstieg um ΔTU = T' − T'' ist eine Folge der durch das<br />
Ausfrieren einer gewissen Menge ΔmA des Lösungsmittels freiwerdenden Gitterenergie<br />
ΔmAΔHA. Dabei ist ΔHA die spezifische Schmelzwärme des Lösungsmittels. Bei starker Unterkühlung<br />
bedarf deshalb die Größe mA noch einer Korrektur, die die bei der Aufhebung der<br />
Unterkühlung abgeschiedene Menge ΔmA des festen Lösungsmittels berücksichtigt. ΔmA erhält<br />
man aus der Energiebilanz:<br />
(mA + mB) cL ΔTU = ΔmA ΔHA.<br />
Dabei ist cL die spezifische Wärme der Lösung. Nimmt man an, dass cL in etwa gleich der<br />
spezifischen Wärme c des Lösungsmittels ist, so lässt sich die Größe ΔmA berechnen und zur<br />
Korrektur von mA in der Weise mA' = mA - ΔmA verwenden.<br />
Verwenden Sie den korrigierten Wert mA' an Stelle von mA in ΔT = KK yB, um die Molmasse<br />
MB des unbekannten Stoffes nach Gleichung (9) zu bestimmen. Die Zahlenwerte c, ΔHA und<br />
KK für Wasser entnehmen Sie der Literatur oder Tabellenwerken. Geben Sie die benutzten<br />
Werte sowie die Quelle bei der Auswertung an. Vergleichen Sie Ihren Wert für MB mit dem<br />
tatsächlichen Wert. Wie groß ist die relative Abweichung ?<br />
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Apparatives Praktikum Physikalische Chemie für Studierende der Biologie WS 201/1<br />
TU Braunschweig, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie