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Die königliche Kunst in der Baukunst des hohen Altertums - MEK

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ürg, zu St. Stephan <strong>in</strong> Wien, <strong>in</strong> Cöln, Zürich, Nürnberg, Regensburg,<br />

Würzburg und noch <strong>in</strong> vielen an<strong>der</strong>en grösseren Städten.<br />

<strong>Die</strong> Mönche Eg<strong>in</strong>hard, Alcius, Paulus Diaconus und Pisanus waren<br />

die ersten und berühmtesten Koryphäen <strong>der</strong> <strong>Baukunst</strong> <strong>in</strong> den Klosterbauhütten<br />

Deutschlands, die auch <strong>in</strong> England und Frankreich als Meister<br />

<strong>der</strong> <strong>Baukunst</strong> anerkannt wurden. Alle Klosterbauhütten vom 6. bis zum<br />

9. Jahrhun<strong>der</strong>t waren <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Baukunst</strong> berühmt, wurden aber von denen,<br />

die nach dem 9. bis zum 11. Jahrhun<strong>der</strong>t entstanden, von den Benedikt<strong>in</strong>erklöstern<br />

zu St. Gallen, Hirschau, Hersfeld, Korvey, Laon, Bern,<br />

Fleury, Rheims, Weissenburg, Brunn, Ma<strong>in</strong>z, Strassburg, Reichenau,<br />

Trier, Cöln, Lüttich, Utrecht, Hil<strong>des</strong>heim, Bremen usw. überstrahlt.<br />

Denn e<strong>in</strong> eigener Geist <strong>des</strong> Wissens wohnte den Benedikt<strong>in</strong>ermönchen<br />

jener Zeiten <strong>in</strong>ne. Und wie ihre Klöster wahre Akademien waren, so<br />

waren sie auch die Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> ersten Hochschulen und noch vieler<br />

an<strong>der</strong>er Bildungsanstalten <strong>in</strong> Deutschland.<br />

<strong>Die</strong> Gebildeten aller Stände, welche ihre Talente aller Art gehörig<br />

ausbilden wollten, wendeten sich an e<strong>in</strong> Benedikt<strong>in</strong>erkloster. Hier fanden<br />

sie nicht nur allen möglichen Unterricht, son<strong>der</strong>n auch jene Ruhe, jene<br />

ungestörte Sicherheit, welche <strong>Kunst</strong> und Wissenschaft immer verlangen,<br />

und welche ihnen durch die von Karl dem Grossen den Klöstern gegebenen<br />

Privilegien verbürgt waren. Nirgends waren Personen, Eigentum,<br />

<strong>Kunst</strong>schätze so sicher, als <strong>in</strong> diesen geweihten Mauern, an denen <strong>der</strong><br />

Würgengel <strong>des</strong> Krieges scheu vorüberzog.<br />

Viele Auslän<strong>der</strong> huldigten deutscher <strong>Kunst</strong> und deutschem Wissen.<br />

So lebte <strong>der</strong> gelehrte Englän<strong>der</strong> Iso im 9. Jahrhun<strong>der</strong>t im Kloster von<br />

St. Gallen. Er war e<strong>in</strong> Schüler <strong>des</strong> berühmten Abtes Salomon, <strong>der</strong> den<br />

Grundsatz aufstellte:<br />

»Wahre Kultur kann nur durch geweckten <strong>Kunst</strong>s<strong>in</strong>n erreicht werden.<br />

Alles Edle kommt von Gott, und <strong>der</strong> damit von Gott Begnadigte hat<br />

die Pflicht übernommen, se<strong>in</strong> Talent und Genie Gott zu weihen.«<br />

<strong>Die</strong>se Aussprüche aus dem Munde e<strong>in</strong>es Mannes wie Abt Salomon<br />

wirkten gewaltig auf die Menge, und <strong>der</strong> Erfolg zeigte sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

immer reicheren Ausschmückung <strong>der</strong> Kirchen.<br />

<strong>Die</strong> ausgezeichnetsten Künstler bildeten sich im Kloster St. Gallen<br />

aus, und aus ihren Anstalten g<strong>in</strong>gen Baukünstler, Bildhauer, Maler und<br />

Goldschmiede hervor. In allen alten Klosterurkunden f<strong>in</strong>det man Spuren<br />

von Bauverordnungen; überall werden Ste<strong>in</strong>metze, Maurer und Zimmerleute<br />

genannt, die durch die immerwährenden Kriege und E<strong>in</strong>fälle <strong>der</strong><br />

Hunnen zersprengt wurden und erst dann sich wie<strong>der</strong> nach und nach<br />

zusammenfanden, als Kaiser Otto <strong>der</strong> Grosse im Jahre 955 die Fe<strong>in</strong>de<br />

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