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Unser neues Vereinsheft ist da!!! - Turnverein Roetgen 1894 e.V.

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Völlig gleichgültig, ob man<br />

sportlich, musikalisch oder<br />

gestalterisch interessiert<br />

<strong>ist</strong>, in der uns umgebenden<br />

Vereinswelt kennt die<br />

Vielfalt kaum Grenzen. Allein<br />

in <strong>Roetgen</strong> findet man ein so umfangreiches<br />

Vereinsangebot, <strong>da</strong>ss wirklich für jeden<br />

etwas <strong>da</strong>bei sein sollte. Man findet schnell<br />

Gleichgesinnte, kommt unter Leute und<br />

knüpft neue Bekanntschaften. Kinder und<br />

Jugendliche erlernen soziale Kompetenz<br />

und Verantwortung. Schön, <strong>da</strong>ss in unseren<br />

ländlichen Gefilden <strong>da</strong>zu die Mitgliedsbeiträge<br />

als ziemlich moderat zu bezeichnen<br />

sind (so <strong>ist</strong> es halt „auf dem Dorf“). Soweit<br />

die blanke Theorie. Denn in der Praxis laufen<br />

den Vereinen die Jugendlichen weg. Den<br />

Nachwuchs gar für admin<strong>ist</strong>rative Aufgaben<br />

zu gewinnen, fällt immer schwerer.<br />

Auch wir haben uns in der Vergangenheit immer<br />

wieder gefragt, warum <strong>da</strong>s so <strong>ist</strong>. Und<br />

was wir ändern können und müssen. Auch<br />

als einer der größten Vereine in der Städteregion<br />

bekommen wir dieses Problem nur<br />

punktuell in den Griff. Wir rühmen uns mit einem<br />

guten Management, bieten ein reichhaltiges<br />

Angebot und besitzen eine exzellente<br />

Ausstattung in unserer Sporthalle. Wir wählen<br />

Jugendvertreter und besorgen finanzielle<br />

Zuschüsse von Kommune und Kreis. Alles<br />

Faktoren, die <strong>da</strong>zu beitragen sollten, Jugendliche<br />

zum Sport und zum TV <strong>Roetgen</strong><br />

zu bringen. Gründe genug, uns vielleicht von<br />

anderen Vereinen abzuheben und den Konkurrenzkampf<br />

um potenzielle Jugendliche<br />

für uns entscheiden zu können? Leider nein.<br />

Untersuchungen und Studien belegen: Jugendliche<br />

wollen sich immer weniger binden.<br />

Schon gar nicht in ihrer Freizeit. Insbesondere<br />

Mannschaftssportarten können<br />

ein Lied <strong>da</strong>von singen. Spielgemeinschaften<br />

mit anderen Vereinen sind mittlerweile nicht<br />

mehr wegzudenken und vermutlich auch bei<br />

uns nur eine Frage der Zeit. Zudem stehen<br />

Jugendliche durch verkürzte Schulausbil-<br />

Facebook contra Vereinsleben<br />

<strong>1894</strong><br />

ROETGEN<br />

dungen immer mehr unter Druck. Lernen<br />

und Ausbildung geht selbstverständlich vor<br />

Hobby. Selbst für zeitlich begrenzte Projekte<br />

- <strong>da</strong>s galt lange als die Lösungsmöglichkeit<br />

- wie bspw. die aktive Teilnahme an einer<br />

Spielsaison, die re<strong>da</strong>ktionelle (Mit-)Arbeit bei<br />

der Vereinszeitung oder auch „nur“ die Unterstützung<br />

bei der Durchführung von einem<br />

sportlichen Großevent wie unserem Rakkeschlauf<br />

finden wir nur wenig Unterstützung<br />

im Jugendbereich.<br />

Auch unsere Jugendlichen sind im „Netz“<br />

mobil und ständig online. Egal ob Twitter,<br />

Facebook oder WhatsApp, stets teilt man<br />

sein Leben mit wem man will, und wo man<br />

will. SMS (und <strong>da</strong>s können wir doch gerade<br />

erst) gelten schon wieder als veraltet. Im digitalen<br />

Netzwerk werden schneller Gruppen<br />

gegründet als Wörter geschrieben. <strong>Unser</strong>e<br />

altbekannte Vereinswelt <strong>ist</strong> eher „out“. Die<br />

altehrwürdige Turnbank sieht in einer normalen<br />

Turnstunde aus wie die Schaufensterauslage<br />

vom Mediamarkt.<br />

Leider stellt uns der demografische Wandel<br />

vor eine schier unlösbare Aufgabe: besonders<br />

in ländlichen Regionen gibt es immer<br />

weniger Kinder und Jugendliche und immer<br />

mehr alte Menschen.<br />

Pikanterweise fanden wir selbst für die Mitgestaltung<br />

unserer neuen Homepage (<strong>ist</strong><br />

<strong>da</strong>s nicht ein modernes Kommunikationsmedium?)<br />

keine jugendliche Hilfe. Die geplante<br />

Halloween-Party für Kids musste wegen<br />

Desinteresse bei der Planung abgesagt werden.<br />

Was für eine Crux, wenn wir für unseren<br />

Nachwuchs einen Facebookauftritt planen,<br />

wovon wir eigentlich nichts verstehen, wir<br />

aber keine Jugendlichen finden, die mit uns<br />

in die Planungen einsteigen.<br />

Wir werden weiterhin nicht locker lassen bei<br />

dem Versuch, unsere Jugendlichen mehr<br />

„in die Verantwortung“ zu nehmen. Es muss<br />

uns irgendwie gelingen, unseren Spaß an<br />

der Vereinsführung auf die Jugendlichen zu<br />

übertragen.<br />

Uli Heeren<br />

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