Ärzteblatt Juli 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Ärzteblatt Juli 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Ärzteblatt Juli 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Notfallkongreß im Land Fleesensee<br />
Mehr als 400 Teilnehmer aus dem Rettungsdienstbereich –<br />
Notärzte, Intensivmediziner sowie Mitarbeiter aus Notfallambulanzen<br />
und Kliniken trafen sich vom 4. bis 5. April <strong>2008</strong><br />
zum Erfahrungsaustausch im noch winterverschlafenen Urlaubsresort<br />
am Fleesensee.<br />
Unter Schirmherrschaft des Sozialministers Erwin Sellering, der<br />
fachlichen Leitung durch die Arbeitsgemeinschaft <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommerscher<br />
Notärzte (AGMN) sowie der organisatorischen<br />
Absicherung durch den Landesverband des DRK erlebten<br />
die Teilnehmer einen hochwertigen Kongreß mit interessanten<br />
Themen zum Anfassen.<br />
Dank der Unterstützung zahlreicher Fachfirmen konnten<br />
Workshops zu kardialen Unterstützungssystemen bei Reanimation,<br />
intraossärer Medikamentenapplikation, Sonographie<br />
im Notfalldienst und nichtinvasiver Beatmung durchgeführt<br />
werden.<br />
Seit Einführung neuer Reanimationsleitlinien 2005, wonach<br />
bei der kardiopulmonalen Wiederbelebung vor allem die<br />
Herz-Druck-Massage entscheidend für das Überleben der Patienten<br />
ist, wurde über Geräte und Erfahrungen intensiv diskutiert.<br />
Langjährig und erfolgreich genutzte Hilfsmittel, die im Rettungsdienst<br />
sowie im intensivmedizinischen Bereich Anwendung<br />
finden, und zukunftsweisende Neuentwicklungen wurden<br />
durch Fachpersonal in kleinen Gruppen vorgestellt und<br />
ANIMAX<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
Übung/Workshop zur Notfallsonographie<br />
KONGRESSBERICHT<br />
getestet. Dazu stellten eigens angereiste Firmenvertreter ihre<br />
jeweiligen Geräte vor und stellten sich den Diskussionen.<br />
Insbesondere Geräte und Techniken, die mechanisch und automatisch<br />
die Herzdruckmassage ersetzen, können die Reanimation<br />
erleichtern und das Überleben eines Patienten mit<br />
Herzkreislaufstillstand und den Transport innerhalb der Klinik<br />
oder ins nächstgelegene Krankenhaus ermöglichen.<br />
Geräte wie das Reanimationsboard „Autopulse“ oder der „Lucas“<br />
die in den vergangenen Monaten in verschiedenen Rettungsdienstbereichen<br />
und Kliniken <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s<br />
Einzug gehalten haben oder das neuartige – nur mechanisch<br />
funktionierende – Gerät „ANIMAX“ konnten in einem<br />
separaten Workshop zu kardialen Reanimationstechniken<br />
ausprobiert und geübt werden.<br />
Nach erfolgreichen Vergleichen mit historischen Patientenkollektiven<br />
(die den Vorteil insbesondere des Autopulsegerätes<br />
zur herkömmlichen Herz-Druck-Massage sehen) wird nun<br />
deutschlandweit eine randomisierte Studie durchgeführt, auf<br />
deren Ergebnisse wir gespannt sind.<br />
Zu weiteren Themen, wie präklinische Sonographie im Rettungsdienst<br />
sowie zeitgerechte Traumaversorgung, gab es<br />
rege Diskussionen. Ersichtlich wurde auch, daß die Umsetzung<br />
einen hohen finanziellen und organisatorisch-technischen<br />
Aufwand erfordern wird.<br />
Die Organisatoren der AGMN bedanken sich nochmals beim<br />
ausrichtenden DRK-Landesverband für die konsequente Abwicklung<br />
des Kongreßprogramms und laden hiermit zur nächsten<br />
überregionalen Veranstaltung, dem Notärztetag <strong>2008</strong> am<br />
17. und 18. Oktober in die Universitäts- und Hansestadt<br />
Greifswald ein.<br />
Dr. Claudia Scheltz<br />
AGMN<br />
Seite 245