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Riskmanagement in der Logistik 6 Wie sehen die Eckdaten für eine optimale Schaden-IT aus? – Benutzerfreundliche Oberfl äche. – Gesamte Schadenverwaltung einschließlich Schäden auch für Selbstbehaltschaden, das heißt nicht nur Schäden des Schadenmanagers. – Online-Verarbeitung: Die Anbindung erfolgt optimal über Internet mit minimalem technischen Resourcenbedarf beim Kunden. – Direktanbindung, das heißt Sofortinfo und hoher Informationsdichte über den Stand der Bearbeitung, Regulierung und Regresssituation. – Schnittstelle mit Stammdatenverwaltung des Logistikdienstleisters, das heißt Adressverwaltung wird direkt übernommen. – Angebot für kompletten Schriftverkehr. – Individuelle Auswertung/Stammdatenpfl ege. – Automatisches Berichtswesen mit Fristenvorgabe. – Umfangreiche statistische Auswertungen einschließlich Schadenstatistik zum wirksamen Riskmanagement, dabei individuelle Gestaltung der Mussfelder. – Automatische Regressveranlassung, Kontrolle und gerichtliche Weiterverfolgung. – Aktuelle Info über Devisenkurse und SZR, weltweites Havariekommissar-Verzeichnis etc. – Hotline zum Schadenmanagement. Ein weiteres Optimierungspotential ergibt sich für die Kundenbeziehung immer dann, wenn aufgrund von Kenntnissen aus Schadenstatistiken und Meldesystemen schnellst-möglich Schadenquellen reduziert werden können. Hier nun ist der Schadenmanager konkret gefordert, indem er regelmäßig mit dem Logistikdienstleister Analysen vornimmt und in Abwicklungsprozesse Einfl uss nehmen kann. Das Veränderungspotential hier ist im Einzelfall sehr unterschiedlich. Tatsache ist, dass der Einsatz von Schadenmanagement zu ganz erheblichen Kosteneinsparungen führt. 4 Die Vollkostenrechnung des Reklamations- und Schadenmanagements Was bedeutet in diesem Zusammenhang die Vollkostenrechnung? Sind damit die Personalkosten für die – wie sie so oft bezeichnet wird – Versicherungs- oder Schadenabteilung gemeint? Natürlich nicht nur diese. Besonders zu beachten sind Regresserlöse, die von vielen Logistikern in diesem Zusammenhang überhaupt nicht in diese Überlegungen einbezogen werden. Erlössteigerungen im zweistelligen Prozentbereich sind fast regelmäßig zu erzielen. Zu den Kosten für das Schadenmanagement zählen Personal- sowie die sonstigen Kosten der Versicherungsabteilung. Hierunter fallen aber auch die Kosten für die Ausgaben des Selbstbehalts
Gute Performance auch im Schadenfall oder „Selbstversicherung“ und all diejenigen Kosten, die für Maßnahmen notwendig sind, um den Schadenanfall zu reduzieren. Nicht zu vergessen sind dabei IT-Kosten, die gerade in mittelständischen Unternehmen außerordentlich hoch sind, wenn Eigenlösungen geschaff en werden. Hinzu kommen alle weiteren Versicherungskosten. Wie kompliziert die individuellen Festlegungen sich darstellen, zeigt auch die Erfahrung, dass viele Logistikdienstleister in den vergangenen Jahren mit sehr unterschiedlichen oftmals wechselnden Selbstbehalten gearbeitet haben und dem Grunde nach erst nach drei bis fünf Jahren den wirtschaftlich richtigen Weg gefunden haben. Gefordert ist hier ein Berater, der über Spezialkenntnisse der Schadenberatung verfügt, aber auch im organisatorischen Bereich, im Kostenmanagement, und in der Frage der Risikobewältigung für das Unternehmen tief greifende Kenntnisse und langjährige Erfahrungen besitzt. Als besonders problematisch hat sich herausgestellt, Schadennachläufe oder so genannte Reserven für die Selbstbehalte richtig zu taxieren. Unternehmen, die sich für Inhouselösungen entschieden haben, tun sich damit besonders schwer. Fehlkalkulationen führen immer zu Veränderungen des Betriebsergebnisses sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Die Beurteilung durch einen Dritten lässt sich in diesem Zusammenhang nicht ersetzen, da inhousemäßig bilanztechnische Überlegungen schlichtweg im Vordergrund stehen, womit die wahren Ergebnisse letztlich manipuliert werden. Gleiche Erfahrungen wurden im Hinblick auf die Festlegung des Bereichs der nichtbeeinfl ussbaren Risiken, der mittleren und der großen Risiken gemacht, die aus einer wirtschaftlichen Gesamtbetrachtung heraus mittelfristig bevorzugt über Versicherung abgedeckt werden sollten. Ein erster Einstieg in eine Vollkostenrechnung bietet sich an, in dem ein Raster für Kleinschäden, mittlere Schäden und Großschäden geschaff en wird. Die wesentlichen Kostenblöcke hierfür sind Personalkosten, sonstige Kosten im Unternehmen, IT-Kosten, die Summe aller Selbstbehalte, und die Versicherungskosten. Dem gegen zu rechnen sind Regresserlöse. Durch die anzahlmäßige Zuordnung der Stückzahl des jeweiligen Schadenblocks Klein-, Mittel-, oder Großschäden lassen sich anschließend Stückzahlpreise feststellen, die oftmals das Management in Erstaunen versetzen und dann schnell zu Änderungen der Ablaufprozesse führen. Die nachfolgende Übersicht enthält die Wertungskriterien für die Gesamtkostenrechnung. 7
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