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Der Waldboden: Welt zu unseren Füßen - Stiftung Wald in Not

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können sowohl Feuchtigkeit, als auch<br />

Nährstoffe gut b<strong>in</strong>den und für das Pflanzenwachstum<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung halten. Verb<strong>in</strong>den<br />

sie sich noch mit den Tonm<strong>in</strong>eralen<br />

des Bodens, so entsteht der optimale<br />

<strong><strong>Wald</strong>boden</strong>. In den M<strong>in</strong>eralboden h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

werden die Humusstoffe entweder durch<br />

das Regenwasser transportiert oder sie<br />

werden von Bodenorganismen dorth<strong>in</strong><br />

gebracht; vor allem die Regenwürmer spielen<br />

bei der Durchmischung des Bodens<br />

e<strong>in</strong>e große Rolle.<br />

In <strong>unseren</strong> Wäldern kommen verschiedene<br />

Humusformen vor. Von der Art der Streu,<br />

der Zerset<strong>zu</strong>ngsaktivität der Bodenlebewesen,<br />

dem Bodensubstrat, aber auch von<br />

der menschlichen E<strong>in</strong>flussnahme hängt es<br />

ab, wie der Humuskörper aufgebaut ist.<br />

Besonders günstige Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

f<strong>in</strong>den die Bodenlebewesen im Mull. Er<br />

besteht nur aus der frisch gefallenen Streu,<br />

die <strong>in</strong>nerhalb weniger Wochen bis Monate<br />

zersetzt wird. Beim Vermoderungshorizont<br />

(F-Lage) ist die mikrobielle Zerset<strong>zu</strong>ng<br />

schon etwas gehemmt, so dass sich e<strong>in</strong>e<br />

ger<strong>in</strong>gmächtige Streuschicht ausbildet;<br />

Mull Moder<br />

O l Laub- und Nadelauflage<br />

nicht zersetzt<br />

O f Auflage von sich zersetzenden<br />

Pflanzenresten<br />

oft verklebt und von Pilzfäden<br />

durchzogen<br />

10<br />

diese ist an zerkle<strong>in</strong>erten, meist von Pilzfäden<br />

durchzogenen Pflanzenresten <strong>zu</strong><br />

erkennen.<br />

Die ungünstigste Humusform stellt der<br />

Rohhumus dar. Streuzerset<strong>zu</strong>ng und Recycl<strong>in</strong>g<br />

der Nährstoffe s<strong>in</strong>d hier gehemmt<br />

und es entstehen dicke Humusdecken, an<br />

denen alle drei Humuslagen (Ol-, Of- und<br />

Oh-Lage) beteiligt s<strong>in</strong>d. Es bilden sich<br />

starke organische Säuren, die <strong>zu</strong>r Auswaschung<br />

von Nährstoffen <strong>in</strong> tiefere Bodenschichten<br />

führen. Auf diese Weise entsteht<br />

z.B. beim Podsol der charakteristische,<br />

durch die Verlagerung von Eisenoxiden<br />

häufig aschgraue, Bleichhorizont. Kennzeichnend<br />

für den Rohhumus ist auch e<strong>in</strong><br />

typischer Modergeruch.<br />

<strong>Der</strong> Moder nimmt im H<strong>in</strong>blick auf se<strong>in</strong>e<br />

Eigenschaften e<strong>in</strong>e Übergangsstellung zwischen<br />

Mull und Rohhumus e<strong>in</strong>. Die Auflagen<br />

s<strong>in</strong>d weniger mächtig, die Basenund<br />

Nährstoffarmut ist weniger extrem als<br />

beim Rohhumus. Insbesondere unter Bäumen<br />

mit schwer zersetzlicher Streu (Kiefer,<br />

Lärche, Fichte) oder auf nährstoffarmen<br />

Böden kann sich Moder entwickeln.<br />

Rohhumus<br />

O h Auflage stark zersetzter organischer<br />

Substanzen Struktur<br />

von Pflanzenresten nicht<br />

erkennbar<br />

A h humoser Horizont<br />

Die wichtigsten<br />

Humusformen<br />

unserer <strong>Wald</strong>böden<br />

s<strong>in</strong>d Mull, Moder<br />

und Rohhumus

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