Ausgabe als PDF - Color
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P.b.b. Verlagspostamt: 2340 Mödling, Zul.-Nr. GZ 07Z037211M, Postnummer: 02 www.wirtschaftsverlag.at<br />
02<br />
2013<br />
Das österreichische Fachmagazin für Boden, Wand und Decke<br />
Die Farbe<br />
in Köln<br />
COLOR AUF DER INTERNATIONALEN LEITMESSE<br />
im Fokus FASSADEN-SPEZIAL «<br />
im Visier KORKBÖDEN «<br />
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melden sie sich für den<br />
newsletter an unter<br />
www.colorzeitung.at.<br />
Ein Blick hinter und auf die Fassade<br />
S<br />
elten zuvor ist dem Malerhandwerk in der<br />
öffentlichen Debatte so viel Aufmerksamkeit<br />
zuteil geworden wie in den vergangenen<br />
Wochen. Leider im wenig positiven Sinne.<br />
Da wäre einerseits die unerfreuliche Meldung<br />
der Tageszeitung „Kurier“, laut der ein großes<br />
Malerunternehmen in Wien unter Verdacht stehe,<br />
Leistungen verrechnet, aber nie erbracht zu<br />
haben. Und andererseits die Information, dass<br />
jeder dritte Malerlehrling die Abschlussprüfung<br />
nicht besteht. Demgegenüber stehen aber die internationalen<br />
Erfolge bei den World- und Euro-<br />
Skills, die das heimische Malerhandwerk mit<br />
schöner Regelmäßigkeit feiert. Eine Diskrepanz,<br />
die Bundesinnungsmeister Erwin Wieland vor<br />
allem am allgemeinen Image des Handwerks<br />
ausmacht. Er appelliert daher an die Schulen wie<br />
an die Wirtschaft, die Jugend zu unterstützen,<br />
denn nur gemeinsam könne man neue Generationen<br />
zu einer Karriere mit Lehre motivieren<br />
(Seite 8). Übrigens: Wie Sie Ihre Lehrlinge und<br />
Mitarbeiter mit einem Dienstzeugnis qualifiziert<br />
beurteilen, haben wir auf Seite 16 erörtet. Den<br />
sogenannten Zeugnis-Code hat Silvia Osterkorn<br />
für Sie entschlüsselt.<br />
Eine Debatte, die hingegen schon etwas länger<br />
anhält, einstweilen jedoch wesentlich weniger<br />
öffentlich geführt wird, ist jene um das Thema<br />
Wärmedämmverbundsysteme. Vor allem zwischen<br />
Baumeistern und Malern besteht nicht wenig<br />
Kommunikationsbedarf in dieser Causa. Bei<br />
einem Redaktionsbesuch hat uns der niederöster-<br />
imPressum Coverfoto: Impressionen von der Farbe – Ausbau & Fassade 2013. Stand: düfa Premium, Halle 6. Foto: Koelnmesse<br />
color – das österreichische Fachmagazin für<br />
boden, Wand und decke<br />
herausgeber, medieninhaber und Verleger:<br />
Österreichischer Wirtschaft sverlag GmbH,<br />
Grünbergstraße 15, 1120 Wien, T 01/546 64-0,<br />
www.wirtschaft sverlag.at, www.colorzeitung.at<br />
chefredaktion: Dominique Platz, Bakk., DW 346,<br />
d.platz@wirtschaft sverlag.at<br />
mitarbeiterin dieser ausgabe: Mag. Silvia Osterkorn,<br />
DI Tom Cervinka, DI Barbara Jahn<br />
artdirektion, grafi k: butjabutja - multicrossmedia,<br />
color - 02 2013<br />
Inh. Cecile M. Lederer, 1140 Wien<br />
geschäft sführung: Thomas Zembacher<br />
ressortleitung Verlagsbereich bau: Kersten Viehmann,<br />
DW 320, k.viehmann@wirtschaft sverlag.at<br />
gesamtverkaufsleitung: Franz-Michael Seidl,<br />
DW 240, f.seidl@wirtschaft sverlag.at<br />
anzeigen- und medienberatung: Stefan Haberleitner,<br />
DW 244, s.haberleitner@wirtschaft sverlag.at, Birgit<br />
Wilheim DW 251, b.wilheim@wirtschaft sverlag.at<br />
anzeigenservice: Renate Weber, DW 482, r.weber@<br />
wirtschaft sverlag.at<br />
anzeigenrepräsentanz für oÖ: Gerhard Weber-<br />
reichische Landesinnungsmeister Helmut Schulz<br />
näher in die Thematik eingeführt und unter anderem<br />
folgendes Detail verraten: Bereits in den<br />
späten 1950er-Jahren wurde die Wärmeisolierung<br />
von Bauwerken mit Styroporplatten, Gewebearmierung<br />
und Dünnputzbeschichtung von einem<br />
deutschen Malermeister nachweislich erfunden,<br />
seinerzeit vor allem zum Zwecke der Rissarmierung.<br />
Lesen Sie mehr auf Seite 6.<br />
Überhaupt bestimmt das Thema Fassaden und<br />
Fassadenbeschichtung die vorliegende color-<strong>Ausgabe</strong>.<br />
Alles Wissenswerte zu Normen, Verordnungen,<br />
aber auch zu Mythen sowie zum Best-<br />
Practice-Beispiel Festspielhaus Erl hat Tom Cervinka<br />
für Sie zusammengetragen (ab Seite 24).<br />
Die Gebäudehülle war selbstverständlich auch<br />
großes Thema auf der Farbe – Ausbau & Fassade<br />
in Köln, der im dreijährigen Rhythmus stattfindenden<br />
Leitmesse für Maler, Anstreicher, Tapezierer<br />
und Trockenbauer. Wir waren selbstverständlich<br />
vor Ort und haben die Highlights in<br />
unserer Messenachschau für Sie zusammengefasst<br />
(Seiten 10 bis 13, 22 bis 23). Eine spannende<br />
und anregende Lektüre wünscht<br />
Dominique Platz<br />
berger, Kleinwört 8, 4030 Linz, T 0732/31 50 29-42,<br />
g.weberberger@wirtschaft sverlag.at<br />
hersteller: Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und<br />
Verlags-GmbH & CO KG, 4020 Linz, Zamenhofstraße<br />
43–45, www.friedrichvdv.com<br />
marketing: Paul Kampusch, DW 130<br />
beteiligung: Alleinige Gesellschaft erin der Medizin<br />
Medien Austria GmbH (der Österreichischer Wirtschaft sverlag<br />
GmbH) ist die Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH.<br />
Gesellschaft er der Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH<br />
sind die Süddeutscher Verlag GmbH mit 91,98 %, Herr<br />
Holger Hüthig mit 7,02 %, Frau Ruth Hüthig mit 0,45 %,<br />
editorial & imPressum<br />
dominique Platz<br />
d.platz@wirtschaftsverlag.at<br />
Qr-code-guide<br />
In der vorliegenden<br />
wie auch in den<br />
kommenden<br />
color-<strong>Ausgabe</strong>n<br />
werden Ihnen immer<br />
wieder sogenannte<br />
QR-Codes<br />
begegnen, die Sie mit einer entsprechenden<br />
App auf Ihrem Smartphone<br />
scannen können und mittels derer Sie zu<br />
mehr Informationen zum jeweiligen<br />
Artikel auf unserer Website gelangen.<br />
Alternativ können Sie natürlich auch<br />
direkt auf www.colorzeitung.at<br />
vorbeischauen.<br />
Frau Beatrice Hüthig mit 0,28 % und Herr Sebastian<br />
Hüthig mit 0,28 %.<br />
anzeigenpreisliste: Nummer 5, Jänner 2013<br />
erscheinungsweise: zweimonatlich<br />
aboservice: Aboservice Österreichischer Wirtschaft sverlag,<br />
Simmeringer Hauptstraße 24, 1110 Wien,<br />
T 01/361 70 70-570, F 01/361 70 70-9570,<br />
aboservice@wirtschaft sverlag.at<br />
Jahres bezugspreis: 50 Euro (Inland); Abonnements,<br />
die nicht einen Monat vor Ablauf des Bezugsjahres<br />
storniert werden, laufen weiter.<br />
aus der redaktion «<br />
Foto: Simon Jappel<br />
3
Heute<br />
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4<br />
inhalt<br />
10 bunt<br />
47.000 Fachbesucher aus 78 Ländern treffen auf<br />
420 Anbieter. Das sind die Zahlen zur Farbe – Ausbau<br />
& Fassade, die auch heuer wieder ihren Stellenwert<br />
<strong>als</strong> europäische Leitmesse des raumausstattenden<br />
Gewerbes unter Beweis gestellt hat. «<br />
20 biologisch<br />
80 Prozent der weltweit exportierten Korkprodukte<br />
stammen von der Iberischen Halbinsel, wobei alleine<br />
Portugal rund 50 Prozent der Produktion beisteuert.<br />
Zum „Tag der Erde“ präsentiert color drei Unternehmen,<br />
die dem Verarbeiter den Kork zu Füßen legen. «<br />
» im überblick<br />
24 beeindruckend<br />
Mit der Eröffnung des Festspielhauses in Erl fand<br />
ein Bauprojekt der Superlative seinen krönenden<br />
Abschluss. Der beeindruckende Neubau ist eine<br />
imposante Leistungsschau für das Malerhandwerk.<br />
Wir haben uns vor Ort umgesehen. «<br />
30 bedeutsam<br />
Hubert Culik, Vorsitzender der Berufsgruppe Lack- und<br />
Anstrichmittelindustrie des FCIO, blickt für color auf<br />
fünf Jahre Reach zurück und erklärt, was die im Juni<br />
beginnende dritte Reach-Registrierungsphase für KMU<br />
bedeutet. «<br />
color - 02 2013<br />
10<br />
24<br />
Fotos: Hersteller, D. Platz, Koelnmesse
20<br />
color - 02 2013<br />
32<br />
32 beide<br />
Wenn der Vater mit dem Sohne: Bei Vollsortimenter<br />
Mautner – Alles Farbe arbeiten<br />
Gerhard und Marcel Sattler eng zusammen.<br />
Am Firmensitz in Graz haben wir die beiden<br />
zum Gespräch getroffen. «<br />
44 belebend<br />
Von wegen schäbig: Der Stil Shabby Chic ist<br />
eine Art, zu kommunizieren – in einer freien,<br />
losgelösten Weise und erfrischend offen für<br />
alle Dinge, die man auch mehrm<strong>als</strong> benutzen<br />
kann. Ein Stil wird zum Statement. «<br />
inhalt<br />
5<br />
rubriken<br />
04 Inhalt<br />
06 Aktuelles<br />
16 Zeugnisse verfassen<br />
18 Boden & Belag<br />
22 Malerei & Anstrich<br />
28 Capatect Technik-Forum<br />
34 Objektreportage<br />
35 Interview: Andreas Pils<br />
36 Interview: Erich Nepita<br />
42 Tapete & Textil<br />
46 Herstellerverzeichnis<br />
im überblick «<br />
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6 aktuelles<br />
gastkommentar<br />
WDVS-Qualität vom Malerbetrieb<br />
helmut schulz , lim maler<br />
und tapezierer nÖ<br />
» aus der branche<br />
Seit einigen Jahren wird die<br />
Diskussion um die gewerberechtliche<br />
Befugnis zur<br />
Durchführung des WDVS<br />
vor allem zwischen Malergewerbe<br />
und der Bauinnung<br />
geführt. Aus Sicht der<br />
Malerinnung ist die gewerberechtliche<br />
Zulassung im<br />
Nebenrecht sowohl für Maler<br />
<strong>als</strong> auch für Baumeister<br />
aufgrund der Gewerbeordnung<br />
gegeben.<br />
Bereits in den späten 1950er-<br />
Jahren wurde die Wärme-<br />
isolierung von Bauwerken mit Styroporplatten, Gewebearmierung<br />
und Dünnputzbeschichtung, vor<br />
allem zum Zwecke der Rissarmierung, durch einen<br />
deutschen Malermeister nachweislich erfunden.<br />
Es lässt sich belegen, dass auch die Malerbetriebe<br />
in Österreich seit den 1960er-Jahren bereits Vollwärmeschutzfassaden<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Lackindustrie nach System verarbeitet haben. Natürlich<br />
hat sich die Technik weiterentwickelt, und es<br />
werden nicht mehr Zentimeter-Isolierdicken geklebt,<br />
sondern Plattendicken jenseits der 25 Zentimeter.<br />
Seit vielen Jahren ist im Malergewerbe die Verarbeitung<br />
von Wärmedämmverbundsystemen<br />
(WDVS) ein Bestandteil der Ausbildung in der Berufsschule<br />
und auch der HTL Baden Meisterschule<br />
Leesdorf und somit auch Thema und Bestandteil<br />
der Lehrabschlussprüfung und der Meisterprüfung<br />
des Malerhandwerks. Der interessierte Malermeister<br />
ist ständig bemüht, sich durch Weiterbildung<br />
am neuesten Stand der Technik zu orientieren und<br />
Fachseminare zu besuchen. Dazu führt seit einigen<br />
Jahren die Malerinnung NÖ Zertifizierungsschulungen<br />
zum WDVS-Fachverarbeiter für MalermeisterInnen<br />
und MitarbeiterInnen in der HTL Baden<br />
Meisterschule Leesdorf in Zusammenarbeit mit<br />
der Industrie mit großem Erfolg durch. Die Erarbeitung<br />
der Normen für die Verarbeitung von WDVS<br />
wird laufend unter Mitwirkung von Fachexperten<br />
der Bundesinnung der Maler weiterentwickelt.<br />
Es ist verständlich, dass in Zeiten rückläufiger Aufträge<br />
in der Bauwirtschaft der Kampf um Aufträge<br />
härter wird. Damit wird der Malerbetrieb immer<br />
mehr zum Konkurrenten um WDVS-Aufträge. Es<br />
wäre allerdings sinnvoll, nicht gegen Malerbetriebe,<br />
die ihren Standort in Österreich haben, mit zum Teil<br />
unfairen Methoden vorzugehen, sondern gemeinsam<br />
gegen die Billigkonkurrenz aus dem Osten, die<br />
mit Dumpingpreisen WDVS oft nicht einmal systemgerecht<br />
verarbeitet und mit Wochenendpartien die<br />
Aufträge durchführt, zu agieren. Die Malerinnung<br />
ist bestrebt, auch in Zukunft laufend Zertifizierungs-<br />
und Weiterbildungsschulungen durchzuführen und<br />
andererseits ungerechtfertigte BUAK-Forderungen<br />
an unsere Mitgliedsbetriebe sowie auf die Rechte<br />
laut Gewerbeordnung zu bestehen.<br />
Foto: D. Platz<br />
V. l.: gF di dr. Paul lassacher, dr. ralf murjahn (gl-Vorsitzender und inhaber caparol-gruppe)<br />
und gF Josef hackl<br />
» FrühlingsFest mit turbo-eFFekt<br />
Es war ein wahrhaft „erfrischendes“ Frühlingsfest, zu dem die Synthesa-Gruppe<br />
ihre Geschäftspartner in das neue Wiener Vertriebszentrum Ost in die Sofie-Lazarsfeld-Straße<br />
geladen hatte. Denn trotz Frühlingsbeginn pfiff am Abend des 21. März<br />
bei Temperaturen um die drei Grad ein eisiger Wind wie ein Turbo durch Simmering<br />
und zerrte an den Planen des Festzeltes. Den Grund für das Fest, zu dem rund<br />
350 geladene Gäste aus der Branche erschienen waren, lieferte die offizielle Eröffnung<br />
des Vertriebszentrums für den Osten Österreichs und die angrenzenden Vertriebsräume<br />
in Ungarn und der Slowakei. Trotz der wiedrigen Wetterverhältnisse<br />
war die color-Redaktion natürlich vor Ort. Erfahren Sie mehr, indem Sie den QR-<br />
Code scannen.<br />
» bodenleger-WetteiFern<br />
Im Rahmen der Bauen+Energie ist im März der Bundeslehrlingswettbewerb<br />
der Bodenleger über die Bühne gegangen. Innerhalb von 13<br />
Stunden mussten die Teilnehmer mit ihrem Linoleum- und Parkettbodenmuster<br />
fertig sein. Georg Mayrhofer, Bundesinnungsmeister der<br />
Bodenleger, erklärt im Interview mit der Reed Messe die Details. Scannen<br />
Sie den QR-Code und gelangen Sie zum Gespräch.<br />
» einreichungsPhase Verlängert<br />
Die Einreichungsphase für den Deutschen Fassadenpreis 2013 geht in die Verlängerung.<br />
Um zwei weitere Wochen, bis zum 31. Mai 2013, hat Veranstalter Brillux<br />
den Einsendeschluss verlängert. Wer jetzt schnell ist, hat noch alle Chancen, von<br />
der Fachjury ausgezeichnet zu werden. Gefragt sind Entwürfe und Umsetzungen,<br />
die durch Idee und perfekte handwerkliche Ausführung begeistern. Das Preisgericht<br />
stellt dabei vergleichbare Objekte einander gegenüber und vergibt Auszeichnungen<br />
in vier nutzungs- und stilbezogenen Objektkategorien und in zwei weiteren<br />
Wettbewerbssparten. Ein Sonderpreis wird auch in diesem Jahr an Arbeiten<br />
aus Österreich und der Schweiz gehen.<br />
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color - 02 2013<br />
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Foto: color – Haberleitner
Foto: Liechtenstein. The Princely Collections, Vaduz-Vienna/ La Veduta, Katharina Drexler<br />
Foto: WKS/Lauxfoto<br />
» neuer Web-look<br />
Im Zuge einer konzernweiten Angleichung der Töchter-Länder-<br />
Auftritte setzt die neue Sto.at-Webpräsenz auf ein modernes,<br />
klares Magazinlayout und auf interaktive, zeitgemäß aufbereitete<br />
Informationen in hoher Dichte und großer Fülle. Schon auf<br />
der Startseite präsentieren sich die Hauptzielgruppen von Sto:<br />
Architekten, Fachhandwerker, Wohnungswirtschaft und Bauherren. Mittels Menü<br />
kann der User oder die Userin direkt auf der Hauptseite in den jeweils passenden<br />
Bereich einbiegen und findet dort passgenau zugeschnittene Informationen. Sto<br />
hat sich mit dem neuen Internetauftritt von veralteten Technologien wie Flash verabschiedet<br />
und dafür die gesamte Webseite interaktiver gestaltet. Scannen Sie den<br />
QR-Code und gelangen Sie direkt zur neuen Webpräsenz.<br />
» Forum Für historisches<br />
Ende Februar ist im Wiener Gartenpalais Liechtenstein die European Heritage<br />
Flair – kurz Euhef – über die Bühne gegangen. Die Euhef findet jährlich statt<br />
und widmet sich den Themen Restaurierung, Sanierung, Pflege und Erhaltung<br />
von historischen Häusern, Gärten und Parkanlagen. Die Veranstaltung<br />
wendet sich an Eigentümer, Betreiber und Verwalter von historischen Häusern,<br />
Gärten und Kirchen in privatem und öffentlichem Besitz sowie an deren<br />
Mitarbeiter und Berater wie Architekten,<br />
Restauratoren, Handwerker,<br />
die im Bereich Denkm<strong>als</strong>chutz<br />
aktiv sind und Kauf-<br />
und Investitionsentscheidungen<br />
treffen oder beeinflussen. Der<br />
Termin fürs kommende Jahr ist<br />
auch schon fixiert: Die Euhef<br />
2014 wird an selber Stelle am<br />
27. und 29. März stattfinden.<br />
» tag der innenraumgestaltung<br />
Mehrere Berufsgruppen der Sparte Gewerbe<br />
und Handwerk wie die Maler, Bodenleger,<br />
Hafner und Fliesenleger sowie<br />
Stuckateure und Trockenausbauer luden<br />
Ende Februar 2013 die Schüler der HTL<br />
Hallein, der HTL Itzling und der Einrichtungsberaterschule<br />
Kuchl in die Werkstätten<br />
der Berufsschule W<strong>als</strong> ein. Der<br />
sogenannte Tag der Innenraumgestaltung<br />
sollte besagte Berufsgruppen über<br />
landesinnungsmeister<br />
herbert<br />
mack im kreis<br />
der interessierten<br />
schüler<br />
INNOVATION<br />
2013<br />
color - 02 2013<br />
die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
informieren. „Der Tag der Innenraumgestaltung ist eine<br />
gute Möglichkeit für Schüler, die Anforderungen und Kreativität<br />
unseres Handwerks kennenzulernen. Ich freue mich, dass über<br />
150 Schüler an dieser Aktion teilgenommen haben“, sagte der<br />
Salzburger Landesinnungsmeister der Maler Herbert Mack.<br />
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gastkommentar<br />
Neue Technologien<br />
Bisher wurden Außenwände<br />
überwiegend aus massiven<br />
Materialien hergestellt.<br />
Viele dieser Produkte<br />
können den heutigen Anforderungen<br />
nur mehr sehr<br />
schwer bzw. mit hohem<br />
Aufwand gerecht werden.<br />
Wir müssen uns heute mit<br />
Themen wie Energiesparen<br />
und Energieeffizienz,<br />
Ressourcenschonung und<br />
Lebenszykluskosten für unsere<br />
Zukunft und für die Zukunft<br />
unserer Nachkommen<br />
auseinandersetzen. Leicht-<br />
aktuelles<br />
ing. thomas grudl,<br />
innovationsmanager<br />
knauf Österreich<br />
bau-Außenwände sind hierzu die richtige Antwort,<br />
vereint doch diese Bauweise alle Anforderungen<br />
unserer Zeit – und sie sind auch für die Zukunft gut<br />
gerüstet.<br />
Wesentlich kürzere Bauzeiten bis zur fertigen<br />
Oberfläche ermöglichen eine schnellere Nutzung<br />
des Gebäudes und damit einen schnelleren „Return<br />
on Investment“. Wenn die Gebäudehülle einmal<br />
geschlossen ist, kann umgehend mit dem trockenen<br />
Innenausbau begonnen werden, da keine<br />
Trocknungszeiten berücksichtigt werden müssen.<br />
Schäden aufgrund von zu hoher Baufeuchtigkeit<br />
werden vermieden. Jeder Investor und Nutzer kann<br />
sich über seinen Raumgewinn freuen. Durch eine<br />
intelligente Konfiguration der Einzelschichten einer<br />
Leichtbau-Außenwand kann man die Wandstärke<br />
um bis zu 50 Prozent reduzieren und das bei gleichem<br />
Wärmedämmwert (U-Wert). Zudem bieten<br />
Leichtbau-Konstruktionen eine höhere Fungibilität<br />
– bei späterer Nutzungsänderung ist ein Um- bzw.<br />
Zubau einfach möglich.<br />
Der Bedarf an Primärenergie bei der Materialherstellung<br />
ist erheblich geringer <strong>als</strong> bei herkömmlichen<br />
Massivbauteilen. Eine Einsparung von 50<br />
Prozent ist hier keine Seltenheit. Doch wie kommen<br />
die Baumaterialien überwiegend zur Baustelle? Mit<br />
dem LKW – und dieser hat eine vorgegebene Ladekapazität.<br />
Es ist sehr rasch eine Gewichtsreduktion<br />
von rund 60 Prozent im Vergleich zu Massivbauteilen<br />
möglich. Dieses „Gewicht“ muss weder<br />
hergestellt, transportiert noch eingebaut werden.<br />
Das CO 2 -Äquivalent der Gesamtkonstruktion kann<br />
sich sehen lassen im Vergleich zur herkömmlichen<br />
Massivbauweise. Durch das wesentlich geringere<br />
Gewicht kann die statische Dimensionierung der<br />
tragenden Gebäudestruktur optimiert werden, was<br />
sehr oft zu weiteren finanziellen Vorteilen und Energieeinsparungen<br />
führt. Die hohe Flexibilität von<br />
Leichtbau-Außenwänden ermöglicht eine punktgenaue<br />
Konfiguration passend zu den rechtlichen<br />
Vorgaben und Bedürfnissen des Kunden. Brandschutz,<br />
Schallschutz und Wärmeschutz können so<br />
miteinander verbunden werden, dass die Vorgaben<br />
und Wünsche erfüllt werden.<br />
aus der branche «<br />
7<br />
Foto: Knauf
8<br />
aktuelles<br />
gastkommentar<br />
Jugend unterstützen<br />
erwin Wieland, bim<br />
maler/in und beschichtungstechniker/in<br />
» aus der branche<br />
Fast jeder fünfte Lehrling<br />
fällt bei der Lehrabschlussprüfung<br />
durch, das sind<br />
jährlich mehr <strong>als</strong> 10.000<br />
junge Menschen. Zu den<br />
Problemberufen gehören<br />
Köche, Friseure, aber<br />
leider auch unser Handwerk,<br />
das des Malers und<br />
Beschichtungstechnikers.<br />
Die höchste Durchfallquote<br />
verzeichnen wir in Wien<br />
mit 69,5 Prozent, womit<br />
das österreichische Gesamtdurchschnittsergebnis<br />
massiv angehoben wird.<br />
Andere Bundesländer mit niedriger Durchfallquote<br />
wie die Steiermark mit 11,8 Prozent oder das Burgenland<br />
mit 12,5 Prozent hingegen drücken den<br />
Schnitt und sind das Ergebnis guter und erfolgreicher<br />
Ausbildung. Das Hauptproblem in der Bundeshauptstadt<br />
ist nicht die schlechte Ausbildung,<br />
sondern die oftm<strong>als</strong> mit Migrationshintergrund<br />
verbundenen schlechten Sprachkenntnisse vieler<br />
Lehrlinge. Ein weiterer Grund für die hohe Durchfallquote<br />
in den Ballungszentren ist die Einführung<br />
der sozialen Ausbildungsstätten, wo meines Erachtens<br />
viel zu wenig in Theorie und Praxis und auch<br />
noch in viel zu kurzer Zeit gelehrt und ausgebildet<br />
wird. Somit treten die Lehrlinge unvorbereitet zur<br />
Lehrabschlussprüfung an.<br />
Im Gegensatz zu den Ausbildungsstätten möchte<br />
ich jene Meisterbetriebe lobend hervorheben,<br />
die sich unermüdlich für die Ausbildung unserer<br />
Nachwuchsfachkräfte einsetzen. Ich denke, dass<br />
die WKO in unserer Innungsgruppe für die Lehrabschlussprüfungen<br />
die am besten qualifizierten<br />
Prüfer und Prüferinnen mit sehr guten didaktischen<br />
Fähigkeiten zur Verfügung stellt. Insgesamt<br />
betrachtet haben wir großartig motivierte Jugendliche,<br />
die den kreativen Beruf des Malers und Beschichtungstechnikers<br />
in Verbindung mit Kundenkontakt<br />
und vielen interessanten Schwerpunkten<br />
erlernen wollen. Diese Jugendlichen verzeichnen<br />
auch einen positiven Lehrabschluss – bis hin zu<br />
ausgezeichneten Erfolgen.<br />
Von diesen Erfolgen profitieren vor allem unsere<br />
Kunden, die das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
schätzen und somit unsere Leistungen auch in<br />
Anspruch nehmen. Wie sollte Österreich sonst die<br />
erfolgreichste Teilnehmernation bei den Berufswelt-<br />
und Europameisterschaften sein? Mein Appell<br />
an Schule und Wirtschaft ist, intensiv die Jugend<br />
und die Lehrlinge zu unterstützen, um dieses<br />
Image der Lehrberufe und der Jugend zu steigern<br />
und die Jugendlichen für eine Karriere mit Lehre zu<br />
motivieren. Alle anderen negativen Kommentare<br />
der Medien zählen nicht und unterstützen keinesfalls<br />
die Zukunft des österreichischen Wirtschaftsstandorts.<br />
Foto: Roland Holitzky<br />
die teilnehmer der lbs lilienfeld, Jochen hofstädter (l.) und thomas strobl, vor ihrer arbeit<br />
» internationaler lehrlingsWettbeWerb<br />
Seit einigen Jahren intensivieren sich die Kontakte der Malerinnungen der Slowakei,<br />
Tschechiens, Ungarns und Niederösterreichs. Mitte April lud Innungsmeister<br />
Ladislav Konkoly von der slowakischen Malerinnung zu einem internationalen<br />
Lehrlingsvergleichskampf nach Bratislava – im Rahmen der Baumesse Coneco.<br />
Pro Teilnehmerland waren je zwei Teams mit zwei Lehrlingen und einem Lehrer<br />
<strong>als</strong> Betreuer dabei. Die Lehrlinge bekamen <strong>als</strong> Aufgabe, das Wappen der Malerinnung<br />
der Slowakei nach Vorgabe mit Rastervergrößerung zu zeichnen und farbig<br />
zu malen. Weiters sollte eine Fläche in freier Technik kreativ gestaltet werden, all<br />
das war innerhalb von acht Stunden fertigzustellen. Die Bewertung der Arbeiten<br />
wurde von den Innungsmeistern aus Ungarn, der Slowakei und Niederösterreichs<br />
sowie einem Juror aus Tschechien vorgenommen.<br />
Die österreichischen Teilnehmer der LBS<br />
Lilienfeld, Thomas Strobl und Jochen Hofstädter,<br />
unter Betreuung von Fachlehrer Franz Slama<br />
belegten mit ihrer Arbeit den zweiten Platz<br />
– hinter dem Team aus Ungarn. Innungsmeister<br />
Konkoly hatte für die Preisverleihung etliche<br />
Preise organisiert und auch Gastgeschenke<br />
für die Betreuer vorbereitet. Nach der Preisverleihung<br />
lud Niederösterreichs Landesinnungsmeister<br />
Helmut Schulz das österreichische<br />
Team zu einer Besichtigung in die historische<br />
Altstadt von Bratislava ein, die der slowakische<br />
Innungssekretär Vladimir Magula geschichtskundig<br />
begleitete.<br />
die innungsmeister (v. l.): antal toth (h),<br />
helmut schulz (nÖ) und ladislav konkoly (sk)<br />
» Quester erÖFFnet 24. Filiale<br />
Rechtzeitig zu Beginn der Bausaison eröffnete Quester Anfang April in<br />
der Percostraße in Wien-Donaustadt einen neuen Trockenbau-Standort.<br />
Die Zeichen für den trockenen Innenausbau stehen gut, denn er ist<br />
eine in vielerlei Hinsicht zeitgemäße Bauweise. Geschäftsführer Ulrich<br />
Paulmann: „Wir stellen diese gesteigerte Nachfrage nach Trockenbauprodukten<br />
in unseren Filialen schon seit geraumer Zeit fest – und zwar<br />
in allen Kundengruppen. Daher haben wir uns dazu entschlossen, diesem<br />
Trend mit dem<br />
Standort Percostraße<br />
Rechnung zu tragen.“<br />
Das neu adaptierte Gebäude<br />
umfasst nun<br />
2000 Quadratmeter<br />
Trockenbaulager und<br />
3000 Quadratmeter<br />
Freilager sowie 200<br />
Quadratmeter Ausstel-<br />
Quester<br />
lungsfläche. Foto:<br />
color - 02 2013<br />
Fotos: Landesinnung NÖ
color - 02 2013<br />
gründerserVice<br />
Woher kommt das Kapital?<br />
Vor dem Start mit der eigenen Firma ist ein durchdachtes<br />
Finanzierungskonzept unerlässlich. Mag. Christoph Mathis<br />
E<br />
ine gute Finanzierung ist die<br />
Grundlage für den erfolgreichen<br />
Aufbau eines Unternehmens. Gerade<br />
für junge Unternehmen ist die Finanzierung<br />
allerdings schwer umsetzbar.<br />
Eigenkapital ist sehr begrenzt vorhanden<br />
und Erfolge oder Referenzen<br />
sind noch nicht nachweisbar. Man sollte<br />
sich daher vor dem Start klar darüber<br />
sein, welche finanziellen Mittel man<br />
konkret benötigt, wie man diese aufbringt,<br />
welchen Beitrag man dazu leisten<br />
kann und welche Förderungen dafür<br />
möglich sind.<br />
Businessplan<br />
Unabhängig davon, ob für die Firmengründung<br />
ein Bankkredit, Beteiligungskapital<br />
oder Förderungen in Anspruch<br />
genommen werden, sollten die<br />
Geschäfts idee, die Marktsituation und<br />
die finanziellen Erfordernisse in einem<br />
schriftlich formulierten Businessplan<br />
übersichtlich dargestellt werden. Dieser<br />
ist die Basis für jedes Finanzierungsgespräch.<br />
Je professioneller und überzeugender<br />
der Businessplan gestaltet ist,<br />
desto einfacher wird es sein, zum notwendigen<br />
Geld zu kommen.<br />
Das genaue Ermitteln des Kapitalbedarfs<br />
gehört zu den wesentlichen Aufgaben<br />
jedes Unternehmensgründers.<br />
Eine genaue Kapitalbedarfsplanung<br />
hilft, die Liquidität<br />
zu sichern und Zahlungsunfähigkeit<br />
zu vermeiden. Ermittelt<br />
werden<br />
sollten der langfristige<br />
und kurzfristigeKapitalbedarf<br />
sowie die<br />
finanzielle Belastung<br />
während der<br />
Anlaufphase. Eine<br />
Reserve von circa 10<br />
Prozent sollte in jedem<br />
Fall eingeplantwerden.<br />
Förderungen<br />
Auch wenn es bei der Gründung eines<br />
eigenen Unternehmens darum geht, das<br />
eigene Projekt umzusetzen, ist es doch<br />
ratsam, nach links und nach rechts zu<br />
blicken. Kurz: Es lohnt sich, zu schauen,<br />
wer den Weg zum Wunschprojekt vielleicht<br />
ein wenig ebnen kann. Es gibt<br />
zahlreiche Förderungen auf Bundes-,<br />
Landes-, teilweise auch auf Gemeindeebene,<br />
wie z. B. die beiden neuen Jungunternehmer-Fonds<br />
oder die Förderung<br />
laut Neugründungsförderungsgesetz.<br />
Mögliche Förderungen sind dabei von<br />
mehreren Faktoren abhängig (z. B. Neugründung<br />
oder Übernahme, Investitionshöhe,<br />
Branche, Standort, Geschäftsidee,<br />
Innovationsgrad oder Wachstumspotenzial)<br />
und immer im Einzelfall abzuklären.<br />
Eines haben jedoch alle Förderungen<br />
gemeinsam: Das Förderansuchen<br />
muss immer vor der Umsetzung<br />
gestellt werden. Einen ersten Überblick<br />
über mögliche Förderungen bieten die<br />
Förderdatenbank der Wirtschaftskammern<br />
oder ein persönliches Gespräch<br />
beim Gründerservice der WKO. Weiterführende<br />
Informationen zur Finanzierung<br />
und zu Förderungen gibt es auf<br />
den Websites des Gründerservice sowie<br />
der Austria Wirtschaftsservice GmbH.<br />
im internet<br />
www.gruenderservice.at<br />
www.gruenderservice.at/<br />
businessplan<br />
www.awsg.at<br />
der autor, mag. christoph<br />
mathis, ist leiter des<br />
gründerservice Vorarlberg.<br />
9<br />
aus der branche «<br />
inserat-59x255-4-2013_24u 08.04.2013 15:06 Seite<br />
Treue wird<br />
belohnt!<br />
50 iPads und 50 Samsung S3<br />
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Die Firmen Apple und Samsung sind nicht Sponsor des Gewinnspiels und sind in keiner sonstigen Weise mit dem Gewinnspiel verbunden.
10<br />
Evolution statt Revolution<br />
47.000 Fachbesucher aus 78 Ländern treff en auf 420 Anbieter, alles verteilt auf drei Hallen. Das sind<br />
die Zahlen zur Farbe – Ausbau & Fassade, die auch heuer wieder ihren Stellenwert <strong>als</strong> europäische<br />
Leitmesse des raumausstattenden Gewerbes unter Beweis gestellt hat. Dominique Platz<br />
messeimPressionen<br />
Zusätzliche Impressionen von der<br />
Messe haben wir für Sie im Internet<br />
zusammengestellt. Scannen Sie einfach<br />
den QR-Code mit<br />
Ihrem Smartphone<br />
oder besuchen Sie<br />
uns unter www.<br />
colorzeitung.at.<br />
» coVerstorY<br />
messenachbericht<br />
01<br />
K<br />
öln im März 2013. Es ist kalt draußen, es<br />
regnet. Von Frühlingserwachen keine Spur.<br />
Beste Voraussetzungen <strong>als</strong>o, sich die Zeit in<br />
trockenen Messehallen zu vertreiben. Die Farbe –<br />
Ausbau & Fassade – kurz Farbe – bot an vier Tagen<br />
allerlei Produktneuheiten, Verarbeitungstechniken,<br />
aber auch ein ansprechendes Rahmenprogramm,<br />
wie beispielsweise das sogenannte Bodenforum<br />
oder die Fantasiewelten der Trockenbauer.<br />
An Letzterem hatte auch ein Team aus österreichischen<br />
Malern, Architekturstudenten und eben Trockenbauern<br />
teilgenommen. Walter Hofmann, Präsident<br />
des Verbands österreichischer Stuckateurund<br />
Trockenausbauunternehmungen (VÖTB), betonte<br />
im Rahmen der Präsentation die Wichtigkeit<br />
derartiger Projekte: „Wir im VÖTB kümmern uns<br />
verstärkt um die Ausbildungskette, die vom Lehrling<br />
über die Höheren Technischen Lehranstalten<br />
bis hin zu den Hochschulen reicht. Solche herausragenden<br />
Arbeiten sind besonders geeignet, wechselseitiges<br />
Bewusstsein zu schaffen und das Zusammenspiel<br />
der verschiedenen Ebenen zu optimieren.<br />
Ich persönlich sehe unseren Beitrag für die<br />
Fantasiewelten <strong>als</strong> ein unübersehbares Statement<br />
des österreichischen Trockenbaus im deutschsprachigen<br />
Raum.“ Im Inneren der beiden Pavillons<br />
wirkt eine amorphe Form raumbildend, die sich<br />
durch beide Teile zieht und diese dadurch zur Einheit<br />
verbindet. Für Beschichtung, Farbkonzept und<br />
Kubaturhülle sorgte die Malerschule Baden, die einen<br />
Meister, zwei Schüler und einen Lehrer nach<br />
Köln entsendete.<br />
Farbe münchen<br />
2.3. - 5.3. 2016<br />
www.farbe-ausbaufassade.de<br />
viel loB Für köln<br />
Ebenfalls aus der Heimat zu Gast waren Kunden<br />
und Geschäftsführung von Sefra. Der heimische<br />
Vollsortimenter mit Hauptsitz in Oberwaltersdorf<br />
lud Maler aus Österreich zu einem Rundgang nach<br />
Köln ein. color hat die Gäste am Stand von Remmers<br />
getroffen (s. Bild oben). „Die Messe ist eine<br />
rundum gelungene Veranstaltung“, so das Fazit von<br />
Sefra-Geschäftsführer Christian Seidler. Auch Karl-<br />
August Siepelmeyer, Präsident des deutschen Bundesverbands<br />
Farbe Gestaltung Bautenschutz, fand<br />
lobende Worte für Köln: „Die Tage in Köln waren<br />
anstrengend – aber haben sich voll und ganz gelohnt.<br />
Wo ich hinkomme, erlebe ich zufriedene<br />
Aussteller und Besucher. Der Messeauftritt der<br />
Hersteller und der große Ansturm an allen Tagen<br />
haben die Rolle der Farbe – Ausbau & Fassade <strong>als</strong><br />
europäische Leitmesse des Maler- und Lackiererhandwerks<br />
wieder voll unter Beweis gestellt.“ Eine<br />
„bahnbrechende Neuentwicklung“, da waren sich<br />
viele einig, habe es heuer zwar nicht gegeben, für<br />
die color-Redaktion allerdings ist das ein Indikator<br />
dafür, dass die Produkte können, was sie versprechen,<br />
und meist nur hier und da noch etwas nachgefeilt<br />
wird. Ganz getreu dem Motto: Evolution<br />
statt Revolution. Wir haben bei unserer dreitägigen<br />
Visite dennoch das eine oder andere Produkt-<br />
Schmankerl entdeckt und auf den kommenden<br />
drei Seiten für Sie zusammengefasst. Weitere, die<br />
Fassade betreffende Highlights von der Farbe –<br />
Ausbau & Fassade finden Sie auf den Seiten 22 und<br />
23 dieser color-<strong>Ausgabe</strong>.<br />
color - 02 2013<br />
Fotos: color – Haberleitner, Platz, Hersteller
02<br />
01 mit leidenschaFt<br />
„Vollsortimenter aus Leidenschaft “. Unter<br />
diesem Motto präsentierte sich Zero-Lack mit<br />
seinen Produkten im Rahmen einer auff älligen<br />
Messearchitektur auf der Farbe. Firmeninhaber<br />
Marcus Fischerbock bestätigte ein lebhaft es<br />
Messegeschäft und betonte die guten Perspektiven<br />
des Unternehmens: „Das vergangene Jahr<br />
konnte sehr erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Mit einem Umsatzwachstum von 6 Prozent<br />
halten wir Kurs nach Plan und blicken äußerst<br />
positiv in die Zukunft .“ www.zero-lack.de «<br />
04 mit ansPruch<br />
Einen seidenmatten Einschicht-<br />
Dispersionslack für den<br />
Innenbereich stellte CD-<strong>Color</strong><br />
in Köln vor. Lucite All-In ist eine<br />
Einschicht-Spezialbeschichtung<br />
auf Reinacrylat-Basis, die ohne<br />
Grundierung auf nahezu allen<br />
tragfähigen Untergründen<br />
haft et. www.cd-color.de «<br />
05<br />
02 mit struktur<br />
Auf Basis einer repräsentativen Marktuntersuchung<br />
bei Malern hat Herbol sein Innenwandfarben-Sortiment<br />
neu strukturiert. In Zusammenspiel<br />
mit einem neuen Etikettendesign zeigt das<br />
Herbol-Select-System auf Anhieb, welches Produkt<br />
für welche Aufgabe am besten geeignet ist.<br />
Alles nach der Maxime: schnell orientieren, sicher<br />
auswählen und produktiv einsetzen. Innerhalb von<br />
sieben Segmenten tragen die Produkte prägnante<br />
Namen, die eine schnelle Orientierung und leichte<br />
Zuordnung ermöglichen. www.herbol.at «<br />
messenachbericht<br />
03 mit ideen<br />
Friess Techno setzt auf eine neue<br />
Technologie im Farbwalzensektor.<br />
Durch einfachen Druck auf den<br />
Farbrollerbügel wird die Farbwalze<br />
gelöst, wodurch ein sauberer<br />
Farbwalzenwechsel gelingt und<br />
Hände nicht mehr verschmutzen.<br />
www.friess-techno.de «<br />
05 mit sPass<br />
Am Stand von Winworker<br />
inszenierte ein Komikerduo die<br />
Malersoft ware – und sich selbst.<br />
Mit dem neuen mobilen Winworker<br />
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ist alles vor Ort fertig und<br />
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Kostenschutz-Garantie sind Winkelschleifer der AGP-Produktfamilie). Es gelten die Protool Servicebedingungen, einzusehen unter www.protool.at/service<br />
03<br />
11
12<br />
» coVerstorY<br />
messenachbericht<br />
07 mit stabilität<br />
Das Kip 380 Gewebe-FineLine-Tape vereint die Anschmiegsamkeit eines FineLine-Tapes mit der Stärke eines<br />
Gewebebandes. Die Flexibilität des Gewebeträgers sorgt für scharfe Farb- oder Putzkanten und die Stabilität<br />
für ein sicheres Entfernen ohne Einreißen. „Durch einen integrierten UV-Filter erlangt das Band eine hohe<br />
Wetterbeständigkeit und ist somit ideal für den Außeneinsatz“, so das Unternehmen. www.kip-tape.com «<br />
06<br />
09<br />
06 mit künstlern<br />
Im Jahr des 150. Raufaser-Jubiläums wartete<br />
Erfurt neben dem Tapetenklassiker mit<br />
zahlreichen anderen Anwendungslösungen<br />
in Köln auf: etwa die individualisierbaren, digital<br />
bedruckten Tapeten der Serie Erfurt-On<br />
wall und Bestwood by Erfurt oder die Terrassendiele<br />
aus German Compact Composite,<br />
einem Holz-Polymer-Werkstoff . Außerdem<br />
zu sehen: ein Kurzfi lm, in dem Künstler den<br />
kreativen Umgang mit Raufaser-Tapeten<br />
inszenierten. www.erfurt.com «<br />
09 mit Vereinten kräFten<br />
Das österreichische Fantasiewelten-Team,<br />
das mit seinem Beitrag den „Auslands-Oskar“<br />
gewinnen konnte (v. l.): Stephan Blahut<br />
(Geschäft sführer VÖTB), Manuel Ortner,<br />
Rita Mullen, Johannes Längauer (alle Studierende<br />
TU Wien), Peter Fattinger (Dozent<br />
TU Wien), Gregor Todt (Vizepräsident VÖTB)<br />
und Walter Hofmann (Präsident VÖTB).<br />
Nicht im Bild: die Beschichtungstechniker<br />
der Malerschule Baden.<br />
www.trockenausbauer.at «<br />
11 mit kalZium<br />
Die redstone-Secco-Kellersanierplatte<br />
aus rein mineralischem Kalziumsilikat<br />
bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten <strong>als</strong><br />
Trockenputzplatte mit Sanierputzeff ekt, <strong>als</strong><br />
feuchte- und schimmelpilzbeständige Ausbauplatte,<br />
unbeschichtet oder mit Tapeten,<br />
Anstrichen oder verfl iest. Sie ist robust,<br />
stoß- und druckfest sowie hoch belastbar,<br />
nicht brennbar, langlebig und bauaufsichtlich<br />
zugelassen.<br />
www.redstone.de «<br />
12 mit sicherheit<br />
Die neue Krause-Aluminium-Stehleiter<br />
macht die Benutzung effi zient und sicher.<br />
Die nutzbare Breite von 660 Millimetern, die<br />
hochfest verbördelten Stufen-/Holmverbindungen<br />
und die Eckaussteifungen sorgen für<br />
Stabilität. Komfortmerkmale wie die rutschsicheren<br />
Fußstopfen, die verschraubten<br />
Gelenk- und Gurtverbindungen mit Metall-<br />
Gurtlaschen, die tiefen Stufen und die große<br />
Arbeitsfl äche stehen für ermüdungsfreies<br />
Arbeiten. www.krause-systems.de «<br />
08 mit beiden<br />
Zahlreiche Praxisvorführungen<br />
effi zienter Anwendungstechniken<br />
und die Vorstellung neuer<br />
Produkte gab es am Messestand<br />
der PPG Coatings Deutschland<br />
GmbH zu sehen. Der Hersteller<br />
präsentierte erstm<strong>als</strong> die beiden<br />
eigenständigen Profi marken<br />
Sigma Coatings und Gori<br />
gemeinsam unter einem Dach.<br />
www.sigmacoatings.de,<br />
www.gori.de «<br />
10 mit mobilem helFer<br />
Scheidel Innovative Chemie, Hersteller für Abbeizer und Anti-Graffi ti-Problemlösungen, stellte auf<br />
der Farbe die digitale Produktwahl mittels App sowie weiterentwickelte Anti-Graffi ti-Imprägnierungen<br />
auf Basis einer eigenen C6-Technologie vor. www.scheidel.com. «<br />
11<br />
color - 02 2013
12<br />
13 mit sensibilität<br />
Das neue Kronen Aqua Isolierspray von Jaeger Lacke<br />
ist eine geruchsneutrale, umweltfreundliche Isolier- und<br />
Absperrlösung auf Wasserbasis. Es eignet sich besonders<br />
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14 mit gPs/gPrs<br />
Die neue Serie Performance IIIS von Hinowa<br />
verfügt im gesamten Arbeitsbereich über eine<br />
Korblast von 230 kg. Ein ständiges Arbeiten<br />
mit zwei Personen samt Werkzeug ist hier<br />
gewährleistet. Das Hauptinteresse der Kölner<br />
Messebesucher an der gesamten Produktpalette<br />
der Hinowa-Raupen-Arbeitsbühnen galt<br />
jedoch der Goldlift 14.70 IIIS sowie ihrer großen<br />
Schwester Goldlift 17.80XL IIIS. Alle Hinowa-<br />
Raupen-Arbeitsbühnen sind serienmäßig mit<br />
GPS/GPRS-Systemen ausgestattet.<br />
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vorbehalten. Alle Abbildungen sind Symbolfotos.<br />
messenachbericht<br />
15 mit alPiner komPetenZ<br />
Am Adler-Lacke-Stand konnte man den Gipfel erstürmen<br />
(v. l.): Stefan Blagusz mit Kollegen (Farbenmeister), Hannes<br />
Koudelka (Farbenmeister), Claudia Berghofer (Geschäft sleitung<br />
Adler) und Bernd Pichler (Leitung und Verkauf<br />
Marketing Adler). „Bei uns fi nden Maler den neuen Adler<br />
Stylewood-Fächer, Holzschutzkompetenz aus dem Herz der<br />
Alpen und einen Premium-Malerlack, der keinen Wunsch<br />
mehr off en lässt“, hieß es vonseiten des Unternehmens in<br />
Sachen Produktpräsentation. www.adler-lacke.com «<br />
15<br />
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13<br />
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14<br />
konJunktur<br />
Plus und Minus<br />
Walter Bornett ist Direktor der KMU Forschung Austria. Für color wirft er einen Blick auf die Auftragslage<br />
der heimischen Maler- und Bodenlegerbetriebe im ersten Quartal dieses Jahres und zieht<br />
Bilanz für 2012. Dr. Walter Bornett<br />
» Insbesondere von<br />
der öffentlichen<br />
Hand werden keine<br />
nennenswerten<br />
Impulse erwartet. «<br />
Dr. Walter Bornett<br />
Zum autor<br />
Dr. Walter Bornett ist Direktor der KMU<br />
Forschung Austria, einem Mitglied von<br />
Austrian Cooperative Research (ACR), der<br />
Interessenvertretung der Kooperativen<br />
Forschung in Österreich. ACR unterstützt<br />
kleine und mittlere Unternehmen bei der<br />
Umsetzung von Innovationen und ist ihr<br />
Netzwerkpartner in der Forschung und<br />
Forschungspolitik.<br />
» WirtschaFt<br />
L<br />
aut Konjunkturerhebung der KMU Forschung<br />
Austria war 2012 für immerhin 50<br />
Prozent der Bodenleger ein gutes Jahr, sie<br />
verzeichneten Umsatzzuwächse von durchschnittlich<br />
rund 14 Prozent. Bei 32 Prozent der<br />
Betriebe stagnierte der Umsatz auf dem Niveau<br />
von 2011 und 18 Prozent meldeten Umsatzrückgänge.<br />
Der Branchenumsatz stieg nominell um<br />
2,7 Prozent. Preisbereinigt lag das Wachstum bei<br />
1,6 Prozent und damit deutlich über dem realen<br />
Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (0,8 Prozent)<br />
und auch über dem realen Anstieg der Bauinvestitionen<br />
(1,5 Prozent). Weniger erfreulich<br />
verlief das Jahr 2012 hingegen für die Maler, deren<br />
Branchenumsatz nominell um lediglich 0,3<br />
Prozent stieg. Bei einer durchschnittlichen Erhöhung<br />
der Verkaufspreise um 0,5 Prozent ging der<br />
Umsatz mengenmäßig um 0,2 Prozent zurück.<br />
Umsatzsteigerungen erzielte nur jeder dritte Betrieb.<br />
grosse HerausForderungen<br />
77 Prozent der Unternehmen leiden unter scharfer<br />
Preiskonkurrenz. Ursache dafür ist vor allem<br />
die schwache gesamtwirtschaftliche Entwick-<br />
lung und die gedämpfte Nachfrage. Angesichts<br />
der Budgetnöte der öffentlichen Hand und eher<br />
zögerlicher Investitionen privater Nachfrager<br />
zeichnet sich eine Entschärfung des Preiskampfes<br />
derzeit nicht ab. Für Betriebe mit guter<br />
Auftragslage und Auslastung bleibt der Fachkräftemangel<br />
ein zentrales Problem. 25 Prozent<br />
der Maler und 31 Prozent der Bodenleger sind<br />
davon betroffen. 32 Prozent der Maler und 25<br />
Prozent der Bodenleger haben kein Eigenkapital<br />
und stehen daher vor großen Herausforderungen,<br />
was die Unternehmensfinanzierung betrifft:<br />
zum Beispiel wenn kurzfristige Liquiditätsengpässe<br />
ausgeglichen werden müssen bzw.<br />
generell im Hinblick auf die Kreditkonditionen.<br />
Betroffen davon sind vor allem Kleinstbetriebe<br />
mit weniger <strong>als</strong> 500.000 Euro Jahresumsatz, deren<br />
Bankverschuldung von mehr <strong>als</strong> 50 Prozent<br />
wenig Spielraum für eine Ausweitung des Kreditvolumens<br />
lässt und höhere Finanzierungskosten<br />
kaum mehr in der Kalkulation unterzubringen<br />
sind.<br />
negative entwicklung<br />
Die ersten drei Monate des laufenden Jahres verliefen<br />
alles andere <strong>als</strong> erfreulich. Lediglich 12<br />
Prozent der Maler bzw. 25 Prozent der Bodenleger<br />
meldeten eine gute Geschäftslage und das<br />
Stimmungsbarometer ist in beiden Branchen auf<br />
den tiefsten Wert seit zwei Jahren gefallen. 68<br />
Prozent der Bodenleger könnten Aufträge sofort<br />
ausführen, sind <strong>als</strong>o schlecht ausgelastet. Zu Jahresbeginn<br />
2012 waren es „nur“ 46 Prozent. Noch<br />
schlechter ist die Situation bei den Malern, wo<br />
der Anteil der Betriebe mit schlechter Auslastung<br />
von 69 Prozent auf 79 Prozent gestiegen<br />
ist.<br />
gedämpFte erwartungen<br />
Für den Zeitraum April bis Juni 2013 überwiegen<br />
die optimistischen Erwartungen zwar knapp, die<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer sind aber<br />
weniger zuversichtlich <strong>als</strong> im Vorjahr: Nur 20<br />
Prozent rechnen mit (im Vergleich zum Vorjahr)<br />
steigenden Auftragseingängen, 63 Prozent erwarten<br />
keine Veränderung und 17 Prozent der<br />
Betriebe befürchten einen Rückgang. Insbesondere<br />
von der öffentlichen Hand werden keine<br />
nennenswerten Impulse erwartet. Die gedämpften<br />
Erwartungen dürften sich auch auf die Beschäftigungssituation<br />
auswirken: Der aktuelle<br />
Personalbedarf liegt unter dem Niveau des Vorjahres.<br />
color - 02 2013<br />
Foto: Simon Jappel
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16 Zeugnisse VerFassen<br />
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Dienstzeugnisse dürfen keine negativen Beurteilungen enthalten. Mit der Verwendung eines<br />
„Geheimcodes“ vermitteln sich Personalverantwortliche unter gesetzeskonformer, positiver<br />
Formulierung genauere Informationen zur Arbeitsweise des Beurteilten. Silvia Osterkorn<br />
» Man unterscheidet<br />
zwei Arten von Zeugnissen:<br />
das einfache<br />
und das qualifizierte<br />
Arbeitszeugnis. «<br />
» aus der branche<br />
J<br />
eder Arbeitnehmer hat bei der Beendigung<br />
eines Dienstverhältnisses Anspruch auf ein<br />
Arbeitszeugnis. Die Paragrafen § 1163 Allgemeines<br />
bürgerliches Gesetzbuch (ABGB) und § 30<br />
Angestelltengesetz (AnG) regeln diesen Sachverhalt.<br />
Die Mindestinhalte des schriftlichen Zeugnisses,<br />
dessen Kosten der Dienstgeber zu tragen<br />
hat, sind Informationen über die Tätigkeit des Arbeitnehmers<br />
sowie Dauer und Art der erbrachten<br />
Dienstleistung. Gesetzlich verankert ist auch die<br />
Pflicht des Arbeitgebers, die Bewertung vollständig,<br />
objektiv und wahr vorzunehmen und sich um<br />
die Formulierung des Zeugnisses zu kümmern.<br />
Der Anspruch auf Dienstzeugnisse erlischt erst<br />
nach 30 Jahren. Für Arbeitnehmer besteht zudem<br />
die Möglichkeit, ein sogenanntes Zwischenzeugnis<br />
anzufordern. Dabei handelt es sich um eine<br />
schriftliche Bewertung, die während eines aufrechten<br />
Dienstverhältnisses erstellt wird.<br />
Zeugnisarten<br />
In der Praxis unterscheidet man zwischen zwei<br />
Arten von Zeugnissen: dem einfachen Arbeitszeugnis<br />
und dem qualifizierten Arbeitszeugnis.<br />
Das einfache Dienstzeugnis<br />
enthält die gesetzlich geforderten Mindestinhalte,<br />
<strong>als</strong>o Informationen zum Arbeitnehmer<br />
(Vor- und Nachname, Titel, Geburtsdatum<br />
und Ort, aktuelle Wohnadresse), Firmenwortlaut<br />
und Anschrift des Arbeitgebers, Dauer<br />
der Anstellung, detaillierte Aufgabenbeschreibung,<br />
Ausstellungsdatum und Ort sowie<br />
die Unterschrift des Arbeitgebers. Das Arbeitszeugnis<br />
muss ohne die Verwendung von eventuell<br />
verdächtigen Formatierungen und Satzzeichen<br />
(wie etwa Fettdruck, Rufzeichen, Kursivschrift<br />
etc.) auf Firmenbriefpapier ausgedruckt<br />
werden und von einem ranghöheren Mitarbeiter<br />
(bestenfalls Firmenchef oder Abteilungsleiter)<br />
persönlich unterschrieben werden. Das Ausstellungsdatum<br />
sollte nach Möglichkeit mit dem<br />
Austrittsdatum des Mitarbeiters übereinstimmen.<br />
QualiFiZiertes arBeitsZeugnis<br />
Qualifizierte Arbeitszeugnisse enthalten hingegen<br />
wesentlich mehr. Hier werden detailliertere<br />
Informationen zur Beurteilung der Leistung, der<br />
sozialen Kompetenzen, der Führungskompetenzen<br />
ebenso wie der Grund der Beendigung des<br />
Dienstverhältnisses angeführt. Die Leistungsbeurteilung<br />
bezieht sich auf Arbeitsmotivation,<br />
Fachwissen, Fähigkeiten, Stärken, Erfolge, Ein-<br />
satzbereitschaft, gezeigte Eigeninitiative und das<br />
Engagement des scheidenden Mitarbeiters. Die<br />
Bewertung der sozialen Kompetenzen beinhaltet<br />
das Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen,<br />
Kunden, Lieferanten und Klienten sowie Informationen<br />
zu persönlichen Eigenschaften des Arbeitnehmers.<br />
Bei Mitarbeitern, die Personalverantwortung<br />
tragen, wird auch die Führungskompetenz<br />
beschrieben. Dabei wird auf die Zufriedenheit<br />
der unterstellten Mitarbeiter eingegangen,<br />
auf die Motivationsfähigkeit der Führungskraft,<br />
welche Erfolge die Abteilung vorweisen kann, wie<br />
gut die Eignung des Person<strong>als</strong> bei der Auswahl<br />
eingestuft wurde und derlei mehr. Das qualifizierte<br />
Zeugnis beinhaltet immer noch eine kurze<br />
Information über den Grund der Beendigung des<br />
Arbeitsverhältnisses und einen kurzen Schlusssatz.<br />
Hier hat das Unternehmen die Möglichkeit,<br />
dem scheidenden Mitarbeiter für die Zusammenarbeit<br />
zu danken und eine erfolgreiche Zukunft<br />
zu wünschen.<br />
einfaches dienstzeugnis<br />
color - 02 2013<br />
Foto: thinkstock, Composing: Cecile M. Lederer | butjabutaj - multicrossmedia
unerlauBte angaBen<br />
Bei der Erstellung von Arbeitszeugnissen ist darauf<br />
zu achten, dass gewerkschaftliches Engagement<br />
oder auch die Tätigkeit <strong>als</strong> Betriebsrat nicht aufgeführt<br />
werden dürfen. Einzige Ausnahme ist, wenn<br />
der scheidende Mitarbeiter dies wünscht. Auch Informationen<br />
über Fehlzeiten, Krankenstände, Behinderungen,<br />
Lebenskrisen, Vorstrafen, betriebliche<br />
Abmahnungen, Höhe des bezogenen Gehalts<br />
oder auch die Zugehörigkeit zu Parteien sind in<br />
einem Dienstzeugnis verboten. Auch bekannte Nebentätigkeiten<br />
oder Ehrenämter oder die Religionszugehörigkeit<br />
des Mitarbeiters gehören nicht<br />
ins Dokument. Die Zeugnisse dürfen keine negativen<br />
Formulierungen enthalten und den scheidenden<br />
Mitarbeiter nicht bei seiner beruflichen<br />
Karriere behindern.<br />
die geHeimspracHe<br />
Um Negatives positiv zu umschreiben und somit<br />
gesetzeskonform zu formulieren, haben die Personalverantwortlichen<br />
eine Art Geheimsprache entwickelt.<br />
Dabei kommt es vor allem auf die Formulierung<br />
an – etabliert hat sich zum Beispiel eine<br />
verschlüsselte Bewertung, die einem Schulsystem<br />
ähnelt: Sehr gut … stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.<br />
Gut … stets zu unserer vollen Zufriedenheit.<br />
Befriedigend … zu unserer vollen Zufriedenheit.<br />
Genügend/Nicht genügend … zu unserer Zufriedenheit.<br />
Wenn in Dienstzeugnissen Selbstverständliches<br />
besonders betont wird oder Notwendiges weggelassen<br />
wird, lesen die Experten auch hier zwischen<br />
den Zeilen. Wenn bei einem Vertriebsmitarbeiter<br />
keine Information über das Verhalten gegenüber<br />
seinen Kunden im Zeugnis angeführt ist, ist Vorsicht<br />
geboten. Oder wenn zum Beispiel einer der<br />
drei zusammengehörenden Begriffe Ehrlichkeit,<br />
Pünktlichkeit und Fleiß weggelassen wird, handelt<br />
es sich um einen versteckten Hinweis. Formulierungen<br />
wie „im Großen und Ganzen“, „im Allgemeinen“<br />
oder „im Wesentlichen“ sind ebenfalls<br />
negativ auszulegen. Dass der Mitarbeiter kein besonders<br />
gutes Bild beim Zeugnisausteller hinterlassen<br />
hat, zeigt sich auch, wenn dieser in einem<br />
qualifizierten Zeugnis auf den Dank für die Zusammenarbeit<br />
und die Zukunftswünsche verzichtet.<br />
standardpHrasen<br />
Häufig wird eine Verschlüsselungstechnik mittels<br />
etablierter Standardphrasen verwendet. Diese sind<br />
durchwegs positiv formuliert, werden vom geübten<br />
Zeugnisleser allerdings erkannt und dem-<br />
color - 02 2013<br />
Qualifiziertes<br />
arbeitszeugnis<br />
entsprechend ausgelegt. Wenn eine Person <strong>als</strong> toleranter<br />
Mitarbeiter beschrieben wird, weist dies darauf<br />
hin, dass Kollegen und Vorgesetzte es nicht<br />
immer leicht mit ihm/ihr hatten. Wenn die Phrase<br />
lautet: „Er hat aufgrund seiner geselligen Art zu<br />
einem besseren Betriebsklima beigetragen.“, heißt<br />
das, dass er während der Arbeitszeit viel getratscht<br />
und womöglich sogar Alkohol getrunken hat.<br />
Wenn jemand sich innerhalb und außerhalb für die<br />
Interessen des Unternehmens eingesetzt hat, deutet<br />
dies auf die Tätigkeit <strong>als</strong> Betriebsratsmitglied<br />
oder in der Gewerkschaft hin. Wenn Frau XY sich<br />
<strong>als</strong> kommunikative Persönlichkeit ins Team eingebracht<br />
hat, lässt dies auf eine Plaudertasche schließen.<br />
Wenn ein Mitarbeiter Fachwissen und großes<br />
Selbstvertrauen zeigte, hat er/sie viel geredet und<br />
wenig bewirkt. Wenn Herr Z sich stets bemüht hat,<br />
seine Aufgaben zu erfüllen, blieben seine Bemühungen<br />
erfolglos. Mitarbeiter, die die ihnen aufgetragenen<br />
Arbeiten erledigen, zeichnen sich nicht<br />
durch Eigeninitiative aus. Wenn Herr Y es verstand,<br />
Kollegen in seine Arbeitsabläufe einzubinden, hat<br />
er es gut geschafft, seine Aufgaben an andere abzugeben.<br />
scHlussFormel<br />
Besonders wichtig ist bei Dienstzeugnissen auch<br />
die Schlussformel – denn hier hat der Zeugnisaussteller<br />
nochm<strong>als</strong> die Möglichkeit, eine Gesamtbeurteilung<br />
mit einem Satz zu erstellen. Eine sehr<br />
gute Beurteilung wäre wie folgt formuliert: „Wir<br />
bedauern den Verlust von Frau X und bedanken<br />
uns für die stets sehr gute und produktive Zusammenarbeit.“<br />
Eine besonders gute Schlussformel<br />
kann die vorher aufgeführten Leistungsbeurteilungen<br />
jedoch nicht aufheben.<br />
Zeugnisse VerFassen<br />
» Häufig wird eine<br />
Verschlüsselungstechnik<br />
mittels<br />
etablierter Standardphrasen<br />
verwendet. «<br />
aus der branche «<br />
17
18<br />
Fotos: Hersteller, Michael Zalewski<br />
boden & belag<br />
01 blumig<br />
Nodus Rug kreiert trendige Produkte<br />
am Puls der Zeit, heißt es vonseiten des<br />
Unternehmens. Bouquet ist ein Wollteppich<br />
aus der Feder der Designerin<br />
Serena Confalonieri. Er ist handgefertigt<br />
und in den Maßen 210 x 328 Zentimeter<br />
erhältlich.<br />
www.nodusrug.it «<br />
02 beseelt<br />
„Reuber-Henning macht Teppiche, wie<br />
sie sein sollten“, heißt es vonseiten<br />
des Unternehmens. Ein echter Teppich<br />
defi niere die Seele eines Raumes – und<br />
bildet die Grundlage des Zuhauses,<br />
so das Unternehmen. Hier im Bild:<br />
Big pink.<br />
www.reuberhenning.de «<br />
3<br />
» highlights<br />
03 besonders<br />
Vom Modedesigner aus London<br />
über ein Studio aus der Schweiz<br />
bis hin zu den einfl ussreichsten<br />
Designern Mailands, die Edition<br />
Ruckstuhl 2013 vereint Entwürfe<br />
internationaler Designer, deren Handschrift<br />
en unterschiedlicher nicht sein<br />
könnten. www.ruckstuhl.com «<br />
04 beisPielhaFt<br />
Nicht im Zusammenhang mit der Messe<br />
präsentiert, aber dennoch ein aktuelles<br />
Beispiel aus Mailand ist das neue<br />
Vodafone Village in der lombardischen<br />
Metropole. Bei diesem international<br />
relevanten Bauvorhaben kam der<br />
Gummi-Bodenbelag von Artigo zum<br />
Einsatz. www.artigo.it «<br />
1<br />
CIAO MILANO!<br />
color - 02 2013<br />
2
oden & belag<br />
Dass die Hersteller in Mailand nicht nur fesche Textilien auf den Laufsteg, sondern auch auf den<br />
Boden zu zaubern imstande sind, zeigte die lombardische Metropole Mitte April beim Salone<br />
Internazionale del Mobile 2013.<br />
Baumit CreativTop: Die individuelle und kreative Fassade<br />
Wer die unbegrenzten Möglichkeiten des legendären Baumit Life Farbsystems schätzt, wird erst recht von<br />
Baumit CreativTop begeistert sein. Denn dieser vielseitig gestaltbare Oberputz lässt sich in 758 möglichen Tönen<br />
einfärben und kreativ kombi nieren. Der Fantasie sind somit keine Grenzen gesetzt. Mit dem neuen Baumit CreativTop<br />
öffnen sich unendliche Möglichkeiten zur Gestaltung von Fassaden. Besonders für Baumit WärmedämmverbundSysteme<br />
ergeben sich so bisher unbekannte Struktu rierungsmöglichkeiten.<br />
■ Individuelle Strukturen und Oberflächen<br />
■ Kreativ, bunt und einzigartig<br />
■ Unendliche Gestaltungsmöglichkeiten<br />
Ideen mit Zukunft.<br />
Baumit<br />
CreativTop<br />
Unendliche<br />
Möglichkeiten<br />
für die Fassade<br />
4<br />
rubrik «<br />
19
20<br />
korkbÖden<br />
Ein filigranes Naturnetzwerk<br />
80 Prozent der weltweit exportierten Korkprodukte stammen von der Iberischen Halbinsel, wobei<br />
alleine Portugal rund 50 Prozent der Gesamtproduktion beisteuert. Zum „Tag der Erde“ richten wir<br />
den Blick zu Boden – und sehen ein filigranes Netzwerk der Natur. Ein Korkbodenbericht. Dominique Platz<br />
inFobox<br />
Ergänzend zu seinem Produktspektrum<br />
bietet Egger Services an, die im Partnerprogramm<br />
„Egger Innovativ“ zusammengefasst<br />
sind. So werden z. B. Experten-<br />
Workshops angeboten, bei denen externe<br />
Referenten, wie etwa der Sachverständige<br />
Torsten Grotjohann, referieren. Themen<br />
sind u. a. das Zusammenspiel von<br />
Unterbodenkonstruktion und Bodenbelag,<br />
Prüfpflichten für den Verarbeiter sowie<br />
Verarbeitungstipps für Laminatfußböden<br />
und Unterlagsmaterialien.<br />
termine für 2013:<br />
2.–3. Mai, Wismar<br />
14. Juni, Würzburg<br />
31. August, Berlin<br />
12.–13. September, St. Johann in Tirol<br />
10.–11. Oktober, Brilon<br />
im internet<br />
www.granorte.pt<br />
www.egger.de/fussboden<br />
www.wohnkork.at<br />
» boden & belag<br />
A<br />
m 22. April begingen über 175 Länder den<br />
Tag der Erde. Für den deutschen Kork-Verband<br />
Anlass, so „gewöhnliche“ Produkte<br />
wie Korkfußböden in Erinnerung zu rufen: „Ein<br />
erstklassiger Korkboden verbindet alle positiven<br />
Produkteigenschaften mit einer unbegrenzten<br />
Zahl von Designs.“ color verleiht diesem Appell Gehör<br />
und zeigt drei Unternehmen, die ihren Kunden<br />
den Kork zu Füßen legen.<br />
„korkland“ portugal<br />
Jährlich werden rund 300.000 Tonnen Kork gewonnen,<br />
zwei Drittel werden zu Verschlüssen aus Naturkork<br />
verarbeitet. Doch egal ob Bodenbelag oder Flaschenverschluss,<br />
<strong>als</strong> pflanzliches Produkt bleibt im<br />
verarbeiteten Kork stets viel Kohlenstoff gespeichert,<br />
satte 50 Prozent des Korkgewichts nimmt er<br />
ein. Späteres stoffliches Recycling vorausgesetzt,<br />
wird Kohlenstoff für einen beinahe unbegrenzten<br />
Zeitraum gebunden. Erst die energetische Nutzung<br />
gäbe den Kohlenstoff an die Atmosphäre in Form<br />
von CO 2 zurück – mit den bekannten negativen<br />
Auswirkungen auf das Klima. Doch gerade für ein<br />
Land wie Portugal geht die Bedeutung von Kork und<br />
Korkprodukten weit über den CO 2 -Gedanken hinaus:<br />
Im Korkland Portugal sind rund 740.000 Hek-<br />
tar mit Korkeiche bestockt, was knapp einem Viertel<br />
der nationalen Waldfläche entspricht. Das macht<br />
die Korkeiche zur bestimmenden Baumart Portug<strong>als</strong>.<br />
Korkeichenwälder übernehmen zudem eine<br />
bedeutende Funktion beim Erhalt und beim Schutz<br />
der Böden sowie beim Kampf gegen die Versteppung:<br />
Ohne Korkeichen wären große Teile Südportug<strong>als</strong><br />
mit regionaler Wasserversorgung verloren.<br />
unter dem einFluss der winde<br />
Korkmaterial von Granorte beispielsweise wird ausschließlich<br />
aus der Rinde von Korkeichen in Portugal<br />
gewonnen. „Unter dem Einfluss salzhaltiger<br />
Ozeanwinde wächst dort der weltweit widerstandsfähigste<br />
Kork. Es lohnt sich, auf portugiesische Naturqualität<br />
zu achten“, sagt Johann Fritz, Geschäftsführer<br />
von Granorte Deutschland. Boden- und<br />
Wandbeläge aus Naturkork gibt es für jeden Geschmack<br />
und Einsatzbereich, vom Kinderzimmer<br />
bis zur Küche, vom Büro bis zum Atelier. Naturbelassen,<br />
geölt, gewachst, versiegelt oder digital bedruckt<br />
– alles wohngesund und ökologisch, mit vielfältigen<br />
Optiken. Granorte beispielsweise bietet 100 Dekore<br />
links: nobeledition von granorte. unten: laneo von egger<br />
in der montessori-kinderkrippe in st. Johann in tirol<br />
color - 02 2013
Fotos: Hersteller<br />
in fünf Formaten und 100 Farben an. Daraus<br />
ergeben sich unzählige Variationen.<br />
Bei der Verlegung gibt es grundsätzlich<br />
zwei Systeme: Klebekork und Korkfertigparkett.<br />
Klebekork wird roh verlegt und<br />
erst nach dem Verlegen versiegelt. Damit<br />
sind alle Fugen wasserdicht versiegelt.<br />
Kork ist daher auch für Küche und Bad sehr<br />
gut geeignet. Naturkork-Beläge sind zudem<br />
extrem wertbeständig und zu 100 Prozent<br />
recyclingfähig. Für Kork gibt es sogar<br />
re<strong>als</strong>tone von Wohnkork<br />
immer ein zweites Leben. Korkgranulat ist<br />
beispielsweise ein hervorragendes biologisches<br />
Dämmmaterial.<br />
warm, weicH und leise<br />
Dass Nachhaltigkeit für Bodenlegerkunden<br />
ein immer wichtigeres Thema wird,<br />
zeigt ein aktuelles Beispiel aus St. Johann<br />
in Tirol. Beim Um- und Ausbau der Montessori-Kinderkrippe<br />
wusste Geschäftsführerin<br />
Evelyn Richter genau, was sie will:<br />
„Wir wollten einen schadstofffreien, ökologisch<br />
unbedenklichen Boden für unsere<br />
Kinder.“ Die Wahl fiel auf Laneo mit der<br />
Cork-Plus-Technologie vom ortsansässigen<br />
Hersteller Egger. Verlegt wurden<br />
rund 450 Quadratmeter des Dekors Laneo<br />
LA 1016 Canterburry Eiche. Nach ersten<br />
Praxiserfahrungen sagt Richter nun: „Die<br />
Entscheidung war richtig.“ Optisch wirkt<br />
Laneo mit seinen trendgerechten Holzdekoren<br />
wie ein Laminatfußboden. Doch das<br />
Produkt kann mehr: Neben der oberen, bedruckten,<br />
feinporigen Korkschicht ist auf<br />
der Rückseite der Dielen eine zweite Kork-<br />
color - 02 2013<br />
korkbÖden<br />
aufbau der<br />
cork-Plustechnologie<br />
von egger<br />
laneo<br />
schicht aufgebracht: Diese dient <strong>als</strong> Unterlagsmatte<br />
und reduziert somit den Tritt-<br />
und Raumschall. Zwischen beiden Korkschichten<br />
befindet sich die hochdichte,<br />
aus Holz hergestellte Faserplatte Egger<br />
HDF Quellstopp Plus. Der Boden sieht somit<br />
wie ein Laminatfußboden aus, die<br />
Korkschichten verleihen ihm aber Eigenschaften,<br />
die für großes Wohlbefinden sorgen:<br />
„Er ist warm, weich und leise wie herkömmliche<br />
Korkfußböden, aber ebenso<br />
robust und optisch ansprechend wie ein<br />
Laminatfußboden“, resümiert Michael<br />
Gerbl, Leitung Marketing und Produktmanagement<br />
von Egger Retail Products.<br />
„geHst drauF, steHst drauF“<br />
Als Gegenentwurf zum Laminatboden<br />
verstehen sich die Produkte aus dem Hause<br />
Wohnkork. „Gehst drauf, stehst drauf“,<br />
lautet seit 1998 das Motto des Generalimporteurs<br />
aus dem steirischen Gnas. Österreichweit<br />
beliefert Wohnkork mehr <strong>als</strong> 700<br />
Firmen mit „unkomplizierten und problemlos<br />
zu verlegenden Fußböden“, wie es<br />
vonseiten des Unternehmens heißt. Das<br />
ausschließlich in der Schweiz produzierte<br />
Fußbodenprogramm umfasst außer Klebekorkböden<br />
Korkfertigböden – in Natur<br />
oder mit farbiger Oberfläche – sowie exklusive<br />
digitalbedruckte – in Holz oder<br />
Steinoptik – Printkorkfertigböden mit<br />
Klickverbindungen, die sich durch eine<br />
hohe Lichtechtheit auszeichnen. Für sehr<br />
starke Beanspruchung etwa bietet Wohnkork<br />
die Serie „Pronto Design“ an, ein strapazierfähiger<br />
und pflegeleichter Fußboden.<br />
Einsatz finden die Böden mit den<br />
wertigen Oberflächenbeschichtungen sowohl<br />
im privaten <strong>als</strong> auch im Objektbereich.<br />
Wohnkork-Böden lassen sich überdies<br />
auch <strong>als</strong> Treppenstufen einsetzen, sowohl<br />
zwischen Wänden <strong>als</strong> auch <strong>als</strong> freie<br />
Treppenelemente mit Dekorseiten- oder<br />
Alukantenabschluss. Seien es Produkte<br />
von Wohnkork, Egger, Granorte oder anderen<br />
Herstellern, die Vielfalt von Korkböden<br />
zu kennen ist nicht nur am Tag der Erde<br />
gut. Seinen Kunden Korkböden näherzubringen<br />
„ist ein kleines Stück Verneigung<br />
vor dem filigranen Netzwerk der Natur“,<br />
um es mit den Worten des Kork-Verbands<br />
zu beschließen.<br />
21<br />
boden & belag «<br />
Meine Entscheidung:<br />
Bewusst bauen mit Sto-<br />
Fassadendämmsystemen.<br />
www.sto.at/fassade
22<br />
1<br />
1<br />
1<br />
» highlights<br />
malerei & anstrich<br />
FESCHE FASSADEN<br />
3<br />
4<br />
2<br />
5<br />
color - 02 2013
Fotos: Hersteller, Paul Ott<br />
01 interaktion<br />
Beim Schladminger Hotel Falkensteiner<br />
ergibt sich mithilfe von Herbol Alpenöl<br />
Silvershine eine spannende Interaktion<br />
zwischen dem Gebäude, dem Naturraum<br />
und der Auswahl der eingesetzten<br />
Produkte. www.herbol.at «<br />
02 Fokus<br />
Bei iQolor-Fassadenfarben von Sto<br />
liegt der Fokus auf den Füllstoff en. Sie<br />
übernehmen funktionale Aufgaben – <strong>als</strong><br />
Hitzeschild bei dunklen Farbtönen, zur<br />
Selbstreinigung bei Regen, zur Brillanzverstärkung<br />
und mehr. www.sto.at «<br />
03 VielFalt<br />
Classic Style, Design Style, Colourful<br />
Style, Natural Style und Interior<br />
Style: Hinter diesen Namen tun sich<br />
die neuen Holz-Stilwelten von Adler<br />
Lacke auf.<br />
www.adler-lacke.com «<br />
04 eignung<br />
Die Metallschutzfarbe Metallon DS<br />
von Jansen schützt Eisen gegen Korrosion.<br />
Ebenso ist Metallon DS für die<br />
Beschichtung von NE-Metallen sowie<br />
feuerverzinkten Stahlteilen geeignet.<br />
www.jansen.de «<br />
05 entWicklung<br />
Über 20 Jahre Entwicklungsarbeit<br />
investierte Keimfarben in den Transfer des<br />
Prinzips der Silikattechnik auf Holz. Die<br />
ersten Lignosil-Referenzobjekte weisen<br />
eine seit mehr <strong>als</strong> 15 Jahren intakte Beschichtung<br />
auf. www.keimfarben.at «<br />
06 kreation<br />
Der pastöse Oberputz Baumit Creativ<br />
Top lässt sich in 758 möglichen Tönen<br />
einfärben und kreativ modellieren. CreativTop<br />
ist auf WDVS bestens geeignet<br />
und harmoniert mit der Design-Fassade<br />
Hard Top. www.baumit.com «<br />
malerei & anstrich<br />
Dass die Gebäudehülle ihren Platz im Namen der Leitmesse Farbe – Ausbau & Fassade zu Recht<br />
einnimmt, zeigten die zahlreichen Aussteller, indem sie mit vielfältigsten Fassadenbeschichtungen<br />
in Köln ihre Aufwartung machten. Hier eine Auswahl.<br />
6<br />
23
24<br />
obJektrePortage<br />
Mit der Eröffnung des Festspielhauses in Erl fand ein Bauprojekt der Superlative seinen<br />
krönenden Abschluss. Zum nur im Sommer bespielbaren Passionsspielhaus hat sich<br />
ein wintertaugliches Pendant gesellt. Der beeindruckende Neubau ist eine imposante<br />
Leistungsschau für das Malerhandwerk. Tom Cervinka<br />
bei der Planung wurde der kubatur und<br />
den raumakustischen maßnahmen<br />
höchste beachtung geschenkt.<br />
» malerei & anstrich<br />
Farb- und Raumchoreografie<br />
D<br />
as neue Tiroler Festspielhaus Erl wurde<br />
auf den Ganzjahresbetrieb ausgelegt und<br />
bietet sommers wie winters über 850<br />
Musik- und Kulturbegeisterten einen außergewöhnlichen<br />
Rahmen für Konzert-, Theater- und<br />
Opernaufführungen der besonderen Art. Die<br />
Baukosten belaufen sich auf rund 36 Millionen<br />
Euro, mit je acht Millionen beteiligten sich das<br />
Land Tirol und der Bund an dem Bauvorhaben.<br />
Den Löwenanteil der Finanzierung – rund 20<br />
Millionen Euro – übernahm die Privatstiftung<br />
des Baumagnaten und Strabag-Chefs Hans Peter<br />
Haselsteiner. Die gestalterische Ausformulierung,<br />
die einer tektonischen Plattenverwerfung<br />
gleicht, stammt vom Wiener Architekturbüro<br />
Delugan Meissl Associated Architects (DMAA).<br />
Im 2006 ausgelobten Architekturwettbewerb<br />
konnte sich das Team von Elke Delugan-Meissl<br />
und Roman Delugan behaupten. „Das in den<br />
1960er-Jahren errichtete Passionsspielhaus von<br />
Robert Schuller besitzt eine unglaubliche Prägnanz<br />
und Eigenständigkeit. Das Gebäude verbindet<br />
sich auf selbstverständliche, unverwechselbare<br />
Weise mit dem landschaftlichen Kontext.<br />
Unter Berücksichtigung des Bestandsgebäudes<br />
haben wir in unserem Entwurf auf die Qualitäten<br />
des Ortes Bezug genommen und versucht,<br />
diese zu erhöhen. Wir wollten eine schlüssige Er-<br />
gänzung zum Bestand generieren, ohne mit diesem<br />
in Konkurrenz zu treten“, erklärt Elke Delugan-Meissl<br />
die Gestaltungsidee.<br />
vier JaHresZeiten – eine Fassade<br />
Die Form des neuen Festspielhauses entwickelten<br />
DMAA aus der Topografie. Dabei stellten<br />
sie den Neubau in ein ausdifferenziertes Verhältnis<br />
zum Bestand, wie Projektleiter Sebastian<br />
Brunke erläutert: „Schullers Bau zelebriert die<br />
Vertikale, wohingegen der Neubau das Bild verschobener<br />
tektonischer Platten suggeriert und<br />
die Horizontale betont.“ Die Positionierung des<br />
neuen Hauses steht in engem Bezug zur dynamischen<br />
Geste des Passionsspielhauses, der umgebenden<br />
Landschaft sowie der dahinter liegenden<br />
Felswand.<br />
Die Geometrie der Hülle sowie Material und<br />
Farbgebung der Fassade unterstreichen das<br />
Wechselspiel von Alt und Neu. In den Sommermonaten<br />
lässt der Neubau dem strahlend weißen<br />
Passionsspielhaus den Vortritt. Die dunkle Fassade<br />
verschmilzt mit dem üppigen Grün der Landschaft<br />
und den Kanten des Felsmassivs. Im Winter<br />
verschwindet die weiße Architektur Schullers<br />
in der schneebedeckten Landschaft – das neue<br />
Festspielhaus betritt die Bühne und hebt sich<br />
vom Weiß der Umgebung deutlich ab. Das An-<br />
color - 02 2013
» Wir wollten eine schlüssige<br />
Ergänzung zum Bestand generieren,<br />
ohne mit diesem in<br />
Konkurrenz zu treten. «<br />
Elke Delugan-Meissl, DMAA<br />
thrazit der Fassadenverkleidung aus durchgefärbten<br />
Eternitplatten und das DarkSide-<br />
Fassadensystem von Capatect untermauern<br />
den Effekt einer aus der Erdoberfläche herausgebrochenen<br />
Gesteinsformation. „Dark-<br />
Side ist ein Hightechprodukt, das die extravagante<br />
Erscheinungsweise des Gebäudes<br />
unterstreicht und eine lang anhaltende<br />
hochwertige Optik garantiert“, ist Hannes<br />
Mayerhofer, Fachverkaufsleiter Maler bei<br />
Synthesa, überzeugt.<br />
Dunkle Putzflächen stellen besondere Anforderungen<br />
an Qualität und Haltbarkeit. Das<br />
eingesetzte Fassadensystem im Bereich der<br />
Wärmedämmverbundfassade ermöglicht<br />
sehr intensive und dunkle Farbtöne. Bislang<br />
stellten bei Oberputzen von Vollwärmeschutzfassaden<br />
Hellbezugswerte bis HBW 20<br />
und darunter immer ein erhöhtes Risiko dar.<br />
Denn je niedriger der Hellbezugswert, umso<br />
höher sind die Temperaturspitzen und damit<br />
auch die Temperaturschwankungen in der<br />
Fassade, was die Gefahr von unschönen Rissbildungen<br />
oder Abplatzungen der Putzfassade<br />
birgt. Die Capatect-Carbonfasertechnologie<br />
hingegen gewährleistet den kleinpartiellen<br />
Spannungsabbau ohne Bildung von<br />
Mikrorissen. Auf diese Weise bleiben die<br />
Kompaktheit der Oberfläche sowie die Brillanz<br />
des Farbtons auf lange Sicht erhalten.<br />
Für die fachgerechte Ausführung der Putzfassaden<br />
zeichnet die Innsbrucker SP-Bau<br />
verantwortlich.<br />
color - 02 2013<br />
obJektrePortage<br />
25<br />
malerei & anstrich «<br />
Knauf macht<br />
Bahnhöfe?<br />
Bahnhof St. Pölten<br />
Unser System<br />
macht‘s möglich!<br />
Was Sie in diesem Bild nicht sehen:<br />
• Unsere Dünnputze und Spachtelmassen. Knauf Systeme<br />
für Maler, Spachtler und Putzer kommen überall dort<br />
zum Einsatz, wo Pünktlichkeit oberstes Gebot ist –<br />
<strong>als</strong>o natürlich auch auf Bahnhöfen.<br />
• Unsere Objektberater, die Verarbeitern gezielt helfen,<br />
Zeit zu sparen. Durch den Einsatz von Knauf Systemen<br />
wird termingerechtes Fertigstellen deutlich einfacher.<br />
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Innovationsführer mit Systemkompetenz wurde:<br />
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26<br />
obJektrePortage<br />
das erler Passionsspielhaus zeichnet<br />
sich nicht nur durch seine markante<br />
architektur, sondern vor allem durch<br />
seine sensationelle akustik aus.<br />
» malerei & anstrich<br />
Harmonie von optik und akustik<br />
Das Erler Passionsspielhaus zeichnet sich nicht<br />
nur durch seine markante Architektur, sondern<br />
vor allem durch seine sensationelle Akustik aus.<br />
Dem galt es auch im Neubau zu entsprechen.<br />
Und so zogen die Architekten bereits in der Entwurfsphase<br />
den Akustikspezialisten Karl Bernd<br />
Quiring zu Rate.<br />
In Bezug auf die Bühnentechnik entwickelten<br />
die Architekten gemeinsam mit dem Akustiker<br />
eine Sonderlösung. Der Bühnenturm samt allen<br />
technischen Anlagen wurde zur Gänze ins Gebäudevolumen<br />
integriert. Anstelle des klassischen,<br />
aus dem Gebäude ragenden Turms ist<br />
der gesamte Saal samt Zuschauerraum und Bühne<br />
in einem überhöhten Volumen untergebracht,<br />
das mit etwas technischem Mehraufwand dieselben<br />
dramaturgischen Möglichkeiten bietet wie<br />
ein klassisches Konzert- oder Theaterhaus. „Das<br />
Volumen ist die über das Klangerlebnis entscheidende<br />
Größe, die man durch nichts ersetzen<br />
kann. Mit raumakustischen Maßnahmen kann<br />
man zwar einiges bewirken, aber einen optimalen<br />
Zustand kann man nicht erreichen, wenn die<br />
Architektur gegen die Akustik gebaut wird. Deshalb<br />
wurde der Kubatur und den raumakustischen<br />
Maßnahmen höchste Beachtung geschenkt“,<br />
erklärt Quiring. Die Gliederung und<br />
Oberflächengestaltung des Konzertsa<strong>als</strong> zielt darauf<br />
ab, im gesamten Frequenzbereich eine ausgewogene<br />
Schallverteilung zu erreichen. Im<br />
Festspielhaus Erl ist das mehr <strong>als</strong> gelungen –<br />
Quiring dazu: „Durch eine spezielle Wahl der<br />
Rückwand ist es uns gelungen, im hinteren Zuschauerbereich<br />
fast dieselbe Hörsamkeit zu erreichen<br />
wie in den vorderen Rängen. Das bedeutet,<br />
dass es im gesamten Haus keine schlechten<br />
Plätze gibt – das ist bemerkenswert.“<br />
maler-opus im FestspielHaus<br />
Auch bei der Gestaltung der Raumoberflächen<br />
wurde auf höchste Qualität gesetzt. „Für die Hersteller<br />
von Malerprodukten bieten Bauvorhaben<br />
wie das Festspielhaus die Chance, ihre Leistungsfähigkeit<br />
unter Beweis zu stellen. Allein schon<br />
die zu bearbeitende Fläche ist beeindruckend“, so<br />
Synthesa-Fachverkausleiter Mayerhofer. Rund<br />
27.000 Quadratmeter Fläche galt es im Inneren<br />
des Gebäudes festspielreif zu inszenieren.<br />
So hatte schon vor der Premiere der ersten Aufführung<br />
ein Malerbetrieb aus Kaprun seinen<br />
großen Auftritt. Doch bevor sie mit den eigentlichen<br />
Malerarbeiten beginnen konnte, galt es<br />
für die Malerfirma Csaba Pinter noch an die<br />
6000 Quadratmeter Wand- und Deckenfläche zu<br />
verspachteln. Die Spachtelung erfolgte dabei im<br />
Airless-Verfahren, bei dem das Spritzmaterial<br />
ohne Luftzufuhr durch hohen Druck zerstäubt<br />
auf die Oberflächen aufgebracht wird. Die wesentlichen<br />
Vorteile des Airless-Verfahrens sind<br />
die hohe Wirtschaftlichkeit, die Möglichkeit,<br />
große Flächen in kürzester Zeit zu bearbeiten,<br />
sowie der geringe Materialverbrauch. Im gesamten<br />
Innenraum kamen die Dispersions-Innenspachtelmasse<br />
Dalapro S Airless und für das Finish<br />
die Synthesa-Premium-Innenfarbe zum<br />
Einsatz. Im Bereich des konstruktiven Stahlbaus<br />
sorgt das CapaTherm-Brandschutzsystem für<br />
optischen Glanz und gleichzeitig für höchste Sicherheit.<br />
Doch nicht nur das neue Festspielhaus erstrahlt<br />
heute in vollem Glanz, auch das Passionsspielhaus<br />
erhielt ein optisches Facelifting. Mit Capelast<br />
Riss-Spachtel und Disbocret Flex Finih<br />
wurde die Fassade aufbereitet. Einer gelungenen<br />
Festspielsaison steht damit nichts mehr<br />
im Wege.<br />
color - 02 2013<br />
Fotos: Synthesa, Peter Kitzbichler, Tom Benz
Entgeltliche Einschaltung. Foto: Festool<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
color - 02 2013<br />
Promotion<br />
Rundum-Sorglos<br />
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die nächsten drei Jahre vor<br />
Reparaturkosten geschützt –<br />
Verschleißteile wie Kohlebürsten<br />
sogar inklusive. Was<br />
auf den ersten Blick verlockend,<br />
aber auch ein wenig<br />
utopisch klingt, soll nach<br />
Meinung von Festool mit<br />
einem neuen Rundum-Sorglos-Paket<br />
schon ab April Realität<br />
werden. Die Formel dazu<br />
heißt: „SERVICE all-inclusive“.<br />
Das Paket beinhaltet<br />
eine Reihe von Serviceleistungen,<br />
die einzigartig in<br />
der Branche sind und kostenlos<br />
im Lieferumfang<br />
eines jeden Werkzeuges enthalten<br />
sind. Der Handwerker<br />
muss lediglich seine Maschine<br />
kostenlos online registrie-<br />
Gütezeichen<br />
Z<br />
iel der Kennzeichnung<br />
von Produkten<br />
mit herausragenderösterreichischer<br />
Qualität war es,<br />
die österreichischen Konsumenten<br />
mit dem Slogan<br />
„Kauft österreichische Waren“<br />
in der Nachkriegszeit<br />
zum Kauf von heimischen<br />
Erzeugnissen zu motivieren.<br />
Die Wirtschaft erkannte sehr<br />
rasch die große Bedeutung<br />
dieser Qualitätskennzeichnung<br />
für den Absatz der Produkte<br />
sowohl im In- <strong>als</strong> auch<br />
im Ausland. Durch Hervorhebung<br />
der Qualität der Produkte<br />
mit dem „Austria Gütezeichen“<br />
konnten bedeutende<br />
Märkte dazugewonnen<br />
und die Marktposition<br />
verstärkt werden. Seit nunmehr<br />
66 Jahren vertrauen die<br />
Konsumenten auf die verlässliche<br />
Qualität, für die die<br />
„Austria Gütezeichen“ stehen.<br />
Damit ist die Kennzeichnung<br />
von Produkten<br />
27<br />
ren und schon profitiert er<br />
vom SERVICE all-inclusive.<br />
Dazu zählt beispielsweise die<br />
neue 36-Monate-Kostenschutz-Garantie.Kostenvoranschläge<br />
und Rechnungen<br />
für Reparaturen gehören damit<br />
während der ersten drei<br />
Jahre der Vergangenheit an.<br />
Das gilt sogar für den Austausch<br />
von klassischen Verschleißteilen<br />
wie Kohlebürsten,<br />
Kugellagern oder Akku-<br />
Packs. Alles inklusive Abholung<br />
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und Dienstleistungen<br />
mit dem<br />
„Austria Gütezeichen“<br />
auch eine<br />
wesentlichen Verbraucherhilfegeworden.<br />
Durch die neutrale<br />
und unabhängige Prüfung<br />
und Vergabe ist die überdurchschnittliche<br />
Qualität<br />
von Erzeugnissen/Dienstleistungen<br />
gewährleistet und<br />
mit dem Austria Gütezeichen<br />
für den Endverbraucher<br />
mit einem Blick erkennbar.<br />
Neu – auch Dienstleistungen<br />
werden ausgezeichnet: Arztpraxen,Betreuungseinrichtungen,<br />
Bodenleger, Installateure<br />
und Hausverwaltungen.<br />
Jährliche Prüfungen<br />
der festgelegten Qualitätsanforderungen<br />
garantieren die<br />
gleichbleibende hohe Qualität.<br />
Ist eine Anforderung<br />
nicht erfüllt, wird das Austria<br />
Gütezeichen entzogen<br />
und darf nicht mehr verwendet<br />
werden.<br />
markt «<br />
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die perfekt<br />
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wird der Parkettklebstoff X-Bond MS-K511 exakt<br />
und gleichmäßig aufgetragen. Die innovative Düsentechnik<br />
erlaubt einen sehr sauberen Klebstoffauftrag<br />
nebst einem angenehmen, ergonomischen Arbeiten<br />
im Stehen, da das Gewicht beim Arbeiten auf dem<br />
Boden bleibt. Der abgestimmte, einkomponentige,<br />
hochwertige, elastische Murexin Parkettklebstoff<br />
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MUREXIN. Das hält.
28<br />
caPatect technik-Forum<br />
WDVS im Fokus<br />
Als Treff punkt zum Informations- und Wissensaustausch für das Malerhandwerk hat sich das Capatect<br />
Technik-Forum etabliert. Beim diesjährigen Branchentreff en drehte sich alles um das Thema<br />
Wärmedämmverbundsysteme und die entsprechenden Neuerungen in den zugehörigen Normen.<br />
alter rohstoff neu entdeckt: der mit<br />
dem oberösterreichischen landespreis<br />
für umwelt und nachhaltigkeit ausgezeichnete<br />
dämmstoff ist wichtiger bestandteil<br />
der neuen Öko-dämmstofflinie<br />
von capatect.<br />
» malerei & anstrich<br />
W<br />
ärmedämmverbundsysteme (WDVS)<br />
sind nicht nur die effizienteste, sondern<br />
auch die mit Abstand am weitesten<br />
verbreitete Methode zur Verbesserung der<br />
energetischen Performance von Gebäuden. Entsprechend<br />
hoch sind auch die Anforderungen an<br />
das jeweilige Dämmsystem und die Herausforderungen<br />
an die Verarbeiter. Vor allem was den aktuellen<br />
Stand der Technik bzw. im konkreten Fall<br />
die Normung betrifft, gilt es auf dem Laufenden<br />
zu bleiben. Im Rahmen des Technik-Forums<br />
stellte Georg Pommer, Leiter der MA 39 – Prüf-,<br />
Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der<br />
Stadt Wien, die wesentlichen Änderungen in der<br />
ÖNorm B 6400 und B 6410 vor.<br />
Grundsätzlich beinhaltet die ÖNorm B 6400 eine<br />
taxative, sprich vollständige Liste an Wärmedämmverbundsystemen<br />
– von Styropor und Mineralwolle<br />
über die Holzweichfaserplatte bis hin<br />
zum Polyurethan-Dämmstoff, der am Markt eigentlich<br />
gar nicht erhältlich ist. In dieser Auflistung<br />
finden sich sowohl die jeweiligen Anforderungen,<br />
die diese Dämmstoffe erfüllen müssen,<br />
<strong>als</strong> auch die Art und Weise der Verdübelung.<br />
Neben den vertikalen Flächen werden in der<br />
Neufassung der Norm nun auch die Untersichten<br />
berücksichtigt. Vor allem in Bezug auf Styropor<br />
gibt es hier eine schärfere Auslegung <strong>als</strong> in der<br />
OIB-Richtlinie. Das ist deshalb von Interesse,<br />
weil die Einhaltung der Norm nicht extra vertraglich<br />
vereinbart sein muss. Denn ist die Vertragsgrundlage<br />
die ÖNorm B 2210 (Putzarbeiten<br />
– Werkvertragsnorm) bzw. B 2259 (Herstellung<br />
von Außenwand-Wärmedämmverbundsystemen<br />
– Werkvertragsnorm), gelten automatisch auch<br />
die beiden anderen, einschlägigen Normen.<br />
Ebenfalls neu in der ÖNorm B 6400 sind die Planungskriterien<br />
bzgl. Brandschutz und Schallschutz,<br />
die in Abstimmung mit den OIB-Richtlinien<br />
erstellt wurden. Mit einer gravierenden<br />
Ausnahme: Während die ÖNorm den Einsatz von<br />
Styropor im Bereich der Feuermauern kategorisch<br />
ausschließt, bietet die OIB-Richtlinie die<br />
Möglichkeit, Styropor dann zu verwenden, wenn<br />
dauerhaft sichergestellt ist, dass am Nachbargrundstück<br />
niemand anbaut. „Was in der Realität<br />
wohl nur schwer bewerkstelligt werden kann“,<br />
wie Pommer zu bedenken gibt.<br />
Weiters sagt die ÖNorm zum Thema Brandschutz:<br />
Untersichten ab 50 Zentimeter Tiefe sind<br />
in der Qualität A2 – sprich in Mineralwolle oder<br />
Miner<strong>als</strong>chaum – auszuführen. Wandflächen im<br />
Bereich von Fluchtwegen, Durchgängen, Durch-<br />
Tom Cervinka<br />
fahrten oder Loggien sind ebenfalls in der Qualität<br />
A2 auszuführen. Auch die Forderung, Abgasfänge<br />
zu dämmen, ist neu. Hintergrund dafür ist<br />
die laufende energetische Verbesserung des Gebäudebestands.<br />
Dadurch schalten sich Heizungsanlagen<br />
viel seltener ein, Kaminabzüge<br />
kühlen ab und es kommt zu Kondensatbildung.<br />
Um eben das zu verhindern, sind Abgasfänge zumindest<br />
im kalten Bereich zu dämmen, um die<br />
Abgastemperatur hochzuführen.<br />
mit FeHlglauBen auFgeräumt<br />
Dem Thema Kondensation widmete sich anlässlich<br />
des Technik-Forums auch Walter Stadlmayr,<br />
Capatect-Produktmanager. Er räumte mit dem<br />
weit verbreiteten Fehlglauben auf, dass Luftbewegungen<br />
hinter dem Dämmsystem über den<br />
Kamineffekt die Kondensation von Wasserdampf<br />
und damit verbundene Feuchteaustritte verursachen.<br />
Denn nicht die normale Diffusion ist der<br />
Hauptverursacher von Feuchteschäden, sondern<br />
Leckagen in der luftdichten Gebäudehülle, über<br />
die feuchte, warme Luft aus dem Gebäudeinneren<br />
in die Konstruktion gelangt. Stadlmayr<br />
spricht dabei von der geheimen Gefahr. In der<br />
Regel sind nämlich tatsächlich Verrohrungen<br />
oder Schächte die Schwachstellen. So gelangt<br />
beispielsweise über eine gewöhnliche Dreifachsteckdose<br />
täglich bis zu einem halben Liter Wasser<br />
in die Wand. Am Baukörper sichtbar wird das<br />
in Form von Wasseraustritt im Bereich der An-<br />
color - 02 2013<br />
Fotos: Capatect
und Abschlüsse ebenso wie in der Fläche des<br />
Dämmsystems. Aber auch zu enge Bauzeitpläne<br />
und dadurch überhöhte Baufeuchte können Auslöser<br />
für Feuchteschäden sein. Eine bessere Koordinierung<br />
der gewerkeübergreifenden Zusammenarbeit<br />
und der Kontrolle bei der Ausführung<br />
ist nach Stadlmayr der beste Weg, um dieses Problem<br />
in den Griff zu bekommen. Entgegenwirken<br />
kann man dem Feuchteproblem, indem man<br />
beispielsweise sowohl an der Innen- <strong>als</strong> auch an<br />
der Außenseite für eine lückenlose Putzoberfläche<br />
sorgt. Dafür gilt es, sämtliche Mauerwerksöffnungen,<br />
wie zum Beispiel Fenster- oder Türlaibungen<br />
– selbst Innentüren –, mit einem<br />
Glattstrich zu versehen. Gleichzeitig müssen<br />
aber auch alle Elektroinstallationen wie Schalter<br />
oder Steckdosen luftdicht eingebaut, abgeklebt<br />
und verputzt werden. Besondere Aufmerksamkeit<br />
gilt auch der Dachkonstruktion – der korrekten<br />
Verklebung der Folien, den Durchdringungen<br />
und Durchführungen durch die Dachhaut<br />
sowie den Anschlüssen an die Putzflächen.<br />
Eine besondere Schwachstelle am Dach sind Einschub-<br />
bzw. Dachbodentreppen – die nach Stadlmayrs<br />
Erfahrung nur in den seltensten Fällen<br />
luftdicht sind.<br />
die rückkeHr des HanFs<br />
Ein weiteres zentrales Thema beim Technik-Forum<br />
war die Rückkehr des Hanfs <strong>als</strong> einer der<br />
ökologischsten aller Dämmstoffe. Neue Produk-<br />
color - 02 2013<br />
malerei & anstrich «<br />
tionsmethoden haben die Wiederaufnahme in<br />
das Portfolio der WDVS-Dämmmaterialien ermöglicht.<br />
Entwickelt wurde die neue Hanffaser-<br />
Dämmplatte von der oberösterreichischen Naporo<br />
Klima Dämmstoff GmbH in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Experten von Capatect.<br />
Den Abschluss bildete das neue Produktprogramm<br />
„Visions in <strong>Color</strong>“, das Markus Pachner,<br />
Baufarben-Produktmanager präsentierte. Die<br />
neue Produktlinie des Baufarbenherstellers Synthesa<br />
setzt Akzente in der Fassaden- und Innenraumgestaltung,<br />
wie zum Beispiel mit der fotorealistischen<br />
Wandgestaltung „PhotoVision“, bei<br />
der beliebige Motive über einen Bildträger an die<br />
Wand appliziert werden können.<br />
caPatect technik-Forum<br />
» Die ÖNorm schließt<br />
den Einsatz von<br />
Styropor im Bereich<br />
der Feuermauern<br />
kategorisch aus, die<br />
OIB-Richtlinie bietet<br />
allerdings ein kleines<br />
Schlupfloch. «<br />
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29
30<br />
reach-Verordnung<br />
Fünf Jahre Reach – wie geht es weiter?<br />
Hubert Culik, Vorsitzender der Berufsgruppe Lack- und Anstrichmittelindustrie des FCIO, blickt für<br />
color auf fünf Jahre Reach zurück und erklärt, was die im Juni beginnende dritte Reach-Registrierungsphase<br />
für KMU bedeutet. Hubert Culik<br />
» malerei & anstrich<br />
F<br />
ünf Jahre nach Inkrafttreten der EU-Verordnung<br />
über Reach (Registrierung, Bewertung,<br />
Zulassung und Beschränkung<br />
chemischer Stoffe, EG Nr. 1907/2006) hat die EU-<br />
Kommission planmäßig ihren ersten Bericht<br />
über die Erfahrungen mit der Umsetzung der<br />
Verordnung vorgelegt. Die EU-Kommission stellt<br />
fest, dass Reach gut funktioniert, alle zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt überprüfbaren Zielsetzungen<br />
erfüllt sind und im Sinne von Rechtssicherheit<br />
und Kontinuität keine Änderungen des<br />
Gesetzestextes vorgeschlagen werden sollen.<br />
Nichtsdestotrotz sieht die EU-Kommission die<br />
Notwendigkeit, innerhalb des Rahmens der bestehenden<br />
Regelungen Anpassungen vorzunehmen.<br />
Vor allem ist es nach Ansicht der Kommission<br />
erforderlich, die Auswirkungen von Reach<br />
auf kleine und mittelständische Unternehmen<br />
(KMU) abzumildern. Diese Einschätzung teilen<br />
wir von Rembrandtin <strong>als</strong> mittelständisches Unternehmen.<br />
Grundsätzlich unterstützt die Industrie<br />
das Ziel der Europäischen Chemikalienpolitik,<br />
für einen umfassenden Verbraucherschutz<br />
zu sorgen, denn die Sicherheit unserer<br />
Kunden ist unser erstes Ziel. Eine Senkung<br />
der Registrierungskosten für<br />
KMU ist jedoch unerlässlich.<br />
kmu müssen entlastet werden<br />
Die Tatsache, dass die Grundkonzepte<br />
der Chemikalienpolitik auf die<br />
Anforderungen und auch<br />
die finanziellen Möglichkeiten<br />
von Großunternehmen,<br />
die<br />
wenige Einzelstoffe<br />
in Großmengen<br />
produzieren, ausgerichtet<br />
waren<br />
und noch sind,<br />
ist ein Problem,<br />
das im<br />
Grunde seit<br />
Beginn<br />
d e r<br />
Reach-<br />
Debatte<br />
besteht.<br />
E i n<br />
kleines<br />
oder mittelständischesLack-<br />
unternehmen stellt aus unzähligen Zutaten unzählige<br />
verschiedene Produkte her, manche auch<br />
nur in Kleinstmengen für eine einzige spezielle<br />
Anwendung nach Kundenwunsch maßgeschneidert.<br />
Das bedeutet, dass die Registrierungskosten<br />
pro Produkt im Verhältnis zum jeweiligen<br />
Umsatz enorm hoch sein können. Hier muss der<br />
von der Kommission erkannte Anpassungsbedarf<br />
greifen. Dies gilt besonders für die im Juni<br />
2013 beginnende dritte Reach-Registrierungsphase,<br />
die bis 2018 läuft und Stoffe mit Herstellungs-<br />
und Importmengen von mehr <strong>als</strong> einer<br />
Tonne pro Jahr umfasst. (Die zweite Registrierungsphase<br />
für Chemikalien in Mengen von<br />
mehr <strong>als</strong> 100 Tonnen jährlich endet am 31. Mai<br />
2013.) Von der dritten Phase sind KMU und auch<br />
Hersteller von Spezialchemikalien besonders<br />
stark betroffen. Auch für die Lackindustrie mit<br />
einem sehr hohen Anteil an KMU und einem hohen<br />
Bedarf an Spezialchemikalien beginnt <strong>als</strong>o<br />
erst jetzt die kritische Phase, und erst 2018 wird<br />
man genauer sagen können, ob Reach wirklich<br />
funktioniert und die Innovationskraft und<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />
nicht beeinträchtigt.<br />
senkung der registrierungskosten<br />
Die Empfehlungen der Europäischen<br />
Kommission zu Anpassungen<br />
der Reach-Verordnung umfassen<br />
Vorschläge zu Kostensenkung<br />
und verbesserter Umsetzbarkeit<br />
für KMU u. a. durch eine<br />
Überarbeitung der Gebührenverordnung<br />
und<br />
die Entwicklung von<br />
nutzerfreundlicheren<br />
Anleitungen für den<br />
Informationsaustausch<br />
über Stoffe,<br />
für die Reach-Registrierungsformulare<br />
sowie für<br />
die Anwendung<br />
des Systems für<br />
Verwendungsdeskriptoren.Außerdem<br />
sollen<br />
KMU umfassender<br />
und gezielter über<br />
ihre Pflichten informiert<br />
werden. Diese<br />
Empfehlungen gehen<br />
color - 02 2013<br />
Fotos: TKO, thinkstock, Composing: Cecile M. Lederer | butjabutaj - multicrossmedia
in die richtige Richtung. Die europäische Industrie<br />
muss jetzt über ihre Verbände daran mitarbeiten,<br />
dass diese in adäquate Maßnahmen umgesetzt<br />
werden. Der Fachverband der Chemischen<br />
Industrie Österreichs (FCIO), der die<br />
Unternehmen seit der Einführung von Reach mit<br />
Veranstaltungen, Praxisanleitungen und unternehmensspezifischer<br />
Beratung unterstützt, kooperiert<br />
auf europäischer Ebene im europäischen<br />
Lackverband CEPE mit den Verbänden aus den<br />
anderen EU-Mitgliedsstaaten.<br />
roHstoFFe und nanomaterialien<br />
Es gilt, zu verhindern, dass zu hohe Registrierungskosten<br />
dazu führen, dass Rohstoffe vom<br />
Markt verschwinden. Die Verfügbarkeit einer<br />
großen Zahl unterschiedlichster Rohstoffe ist<br />
die Grundlage für Innovationen in der Lackindustrie<br />
und Innovationen sind in unseren gesättigten<br />
Märkten der entscheidende Faktor für die<br />
Wettbewerbsfähigkeit und damit die Existenz<br />
von Unternehmen. Im Zusammenhang mit<br />
Reach werden auch Nanomaterialien diskutiert.<br />
Nanomaterialien stehen zunehmend im Licht<br />
der Öffentlichkeit, weil in den letzten Jahren<br />
bahnbrechende neue Technologien mit Nanomaterialien<br />
entwickelt wurden. Im Bereich Lacke<br />
und Farben wären hier unter anderem selbstreinigende<br />
Farben (Lotuseffekt), antibakterielle Lacke<br />
oder auch sogenannte Solarlacke, die durch<br />
halbleitende, energieerzeugende Nanopartikel<br />
Strom erzeugen können, zu nennen. Im Oktober<br />
2011 veröffentlichte die Europäische Kommission<br />
eine Empfehlung zu einer industrieübergreifenden<br />
Definition von Nanomaterialien. Eine<br />
einheitliche Definition ist besonders für eine Industrie<br />
wie die Lackindustrie von Vorteil, da sie<br />
mit nahezu allen Wirtschaftsbereichen zu tun<br />
hat. Es gibt kaum ein Produkt, das nicht mit Lacken,<br />
Farben oder Druckfarben beschichtet ist.<br />
Kritisch zu sehen ist jedoch, dass die Definition<br />
der Kommission ausschließlich nach Partikelgröße<br />
vorgeht, nicht nach Funktion, sodass auch<br />
die in der Lackindustrie seit jeher verwendeten<br />
Pigmente, Füllstoffe und Additive darunter-<br />
fallen.<br />
Beurteilung der nanomaterialien<br />
Für die Industrie ist unter anderem auch deshalb<br />
wichtig, dass für Nanomaterialien keine Sonderregelungen<br />
geschaffen, sondern dass sie nach<br />
dem Reach-System beurteilt, zugelassen und gekennzeichnet<br />
werden. Auch hier gilt, dass eine<br />
color - 02 2013<br />
malerei & anstrich «<br />
» Die Verfügbarkeit<br />
unterschied-<br />
lichster Rohstoffe<br />
ist die Grundlage für<br />
Innovationen in der<br />
Lackindustrie. «<br />
Hubert Culik<br />
Kennzeichnung eine in umfassenden Unter-<br />
suchungen ermittelte potenzielle Gefährdung anzeigt<br />
und nicht grundsätzlich alle Stoffe und Zubereitungen,<br />
die Nanomaterialien enthalten, gekennzeichnet<br />
werden müssen (was nach der von<br />
der EU-Kommission vorgeschlagenen Definition<br />
alle Lacke und Farben und damit alle beschichteten<br />
Produkte betreffen würde). Eine Studie der<br />
Technischen Universität Dresden zur potenziellen<br />
Freisetzung von Nanopartikeln aus Lackoberflächen<br />
hat ergeben, dass auch die gezielt<br />
zugefügten Nanopartikel fest in die Bindemittelmatrix<br />
eingebaut sind und deren Freisetzung an<br />
der Nachweisgrenze liegt. Folglich gibt es keine<br />
Anhaltspunkte für eine potenzielle Gefährdung<br />
im täglichen Umgang mit diesen Produkten.<br />
reach-Verordnung<br />
Zum autor<br />
KR Ing. Hubert Culik MAS ist Geschäftsführer<br />
von Rembrandtin Lack GmbH Nfg.<br />
KG, Wien, von Christ Lacke GmbH & Co<br />
KG Linz und von der Remho Lackgruppe,<br />
Vorsitzender der Berufsgruppe Lack- und<br />
Anstrichmittelindustrie des Fachverbandes<br />
der Chemischen Industrie<br />
Österreichs und Präsident des OFI –<br />
Österreichisches Forschungsinstitut für<br />
Chemie und Technik.<br />
31
32<br />
interVieW<br />
An den richtigen Schrauben drehen<br />
Wenn der Vater mit dem Sohne: Bei Vollsortimenter Mautner – Alles Farbe arbeiten Gerhard und<br />
Marcel Sattler eng zusammen. Am Firmensitz in Graz haben wir die beiden zum Gespräch getroffen.<br />
» Der Kunde, der von<br />
der Baustelle aus<br />
anruft und bestellt,<br />
ist uns genauso<br />
willkommen wie der<br />
Onlineshopper. «<br />
Gerhard Sattler,<br />
GF Mautner – Alles Farbe<br />
» malerei & anstrich<br />
color: egal ob Website, Firmensitz oder katalog, bei mautner<br />
– alles Farbe fallen einem die vier verschiedenfarbigen<br />
kreise sofort ins auge. Was hat es damit auf sich?<br />
gerhard sattler: Dabei handelt es sich um unsere<br />
Unternehmensstützen. Blau steht für unsere 10.000<br />
Markenartikel, Grün für Know-how in puncto Farbe,<br />
Gelb repräsentiert unseren Kundenservice und<br />
Rot bedeutet Erlebnis in Farbe – etwa unsere Mautner-Offroad-Trophy.<br />
gemeinsam mit hersteller Pufas haben sie unlängst<br />
etliche maler an den Firmenstandort nach hannover<br />
eingeladen (siehe s. 33). Wo orten sie hier den beiderseitigen<br />
nutzen?<br />
marcel sattler: Hierbei geht es darum, den Menschen<br />
im Hintergrund eines Unternehmens kennenzulernen.<br />
Beim Pufas-Besuch waren das beispielsweise<br />
die Kollegen Arne Weiß, Thomas Brede<br />
oder Harald Redl, klarerweise aber auch wir beide.<br />
Bei solchen gemeinsamen Aktivitäten entsteht eine<br />
ganz andere Bindung zum Produkt, <strong>als</strong> wenn der<br />
Verarbeiter einfach nur bestellt und beliefert wird.<br />
gerhard sattler: Die Pufas-Reise war ein Beispiel für<br />
die Pflege unseres grünen Kreises – <strong>als</strong>o Knowhow<br />
in Farbe. Aus- und Weiterbildung ist ein Thema,<br />
das nie an Aktualität verliert. Beispielsweise<br />
haben wir bei Pufas ja auch zwei Schulungen gehabt.<br />
Sie wissen ja, über Spachtelmassen kann man<br />
sich tagelang austauschen (lacht). Es geht hier einfach<br />
darum, das Wissen zum Kunden zu transportieren.<br />
Klar ist der Kunde ein Profi. Natürlich müssen<br />
wir ihm nicht erzählen, was eine Spachtelmasse<br />
ist. Aber oftm<strong>als</strong> sind es die kleinen, die technischen<br />
Stellschrauben, die entscheidend sind für<br />
Erfolg oder Misserfolg auf der Baustelle.<br />
marcel sattler: Außerdem kann der Verarbeiter bei<br />
derartigen Schulungen auch mit anderen, mit unbekannten<br />
Produkten hantieren, die er vielleicht<br />
bei sich auf der Baustelle nie ausprobiert hätte. Er<br />
muss ja wissen, durch welche Eigenschaften sich<br />
das Produkt auszeichnet, wie er es verarbeiten<br />
kann, und selbstverständlich muss er auch die<br />
Grenzen eines Produkts kennen.<br />
anfang des Jahres haben sie ihr logo verändert. ist das<br />
erst der start für weitere neuerungen?<br />
marcel sattler: Das stimmt. Im April wurde nun die<br />
Website aktualisiert und im Mai werden wir im<br />
Dominique Platz im Gespräch mit Gerhard und Marcel Sattler<br />
Hintergrund noch einen Webshop samt Portal integrieren.<br />
Der Kunde kann dort beispielsweise<br />
auswählen, was er die letzten 365 Tage bestellt<br />
hat. Er kann sich alle Rechnungen anzeigen lassen.<br />
Bei den Wandfarben etwa gibt es zusätzlich<br />
einen Unterpunkt, bei dem eine RAL-Karte angezeigt<br />
wird.<br />
gerhard sattler: Wir wollen dem Kunden hiermit<br />
die Hand reichen und ihm Transparenz vermitteln.<br />
Der Kunde kann alles nachvollziehen.<br />
sie haben über 10.000 artikel in ihrem sortiment, wer<br />
pflegt diese masse eigentlich ins Portal ein?<br />
gerhard sattler: Wir pflegen jede Nacht automatisch<br />
die neuen Produkte ein. Marcel arbeitet<br />
schon seit Monaten an den Stammdaten. Änderungen<br />
werden dann künftig immer nur am<br />
Stamm getätigt. Es gibt ja jeden Tag irgendeine<br />
Neuerung.<br />
sie haben den hauptsitz in graz und eine weitere<br />
Filiale in Wien. Wird der onlineauftritt zum dritten<br />
standbein?<br />
gerhard sattler: Nein, das würde ich nicht sagen.<br />
Beim Webshop geht es um ein weiteres Tool, einfach<br />
einen Zusatznutzen für den Kunden. Wir<br />
wollen zwar gewisse Dinge technisieren, aber der<br />
Faktor Mensch steht bei uns immer im Mittelpunkt.<br />
Man muss den Kunden einfach dort abholen,<br />
wo er steht. Der Kunde, der von der Baustelle<br />
aus anruft und bestellt, ist uns genauso willkommen<br />
wie der Onlineshopper.<br />
Wie bewerten sie eigentlich die generelle situation<br />
des Farbenfachhandels? ist der baumarkt eine ernstzunehmende<br />
konkurrenz im business-to-businessbereich?<br />
gerhard sattler: Also, dass Malerbetriebe zum Baumarkt<br />
abwandern, das ist mir nicht bekannt. Die<br />
Schnittstelle ist und bleibt der Fachhandel. Aber<br />
natürlich gibt es einen Strukturwandel. Wer immer<br />
noch wie vor 15 Jahren handelt, für den mag<br />
der Zug schon abgefahren sein. Das sind die f<strong>als</strong>chen<br />
Mechanismen. Das trifft aber auf jede Branche<br />
gleichermaßen zu. Mehr anbieten, draußen<br />
beim Kunden aktiv sein, das ist unsere Devise. Die<br />
Produkte werden zusehends austauschbarer und<br />
deshalb muss man einfach den Mehrwert seines<br />
eigenen Betriebs kommunizieren.<br />
color - 02 2013<br />
Fotos: color – Dominique Platz, Mautner – Alles Farbe
Für den handwerker gilt das ja ganz genauso.<br />
gerhard sattler: Richtig. Doch zurück zu Ihrer Frage:<br />
Vielleicht hat man im Großhandel den Fehler<br />
begangen, dass man sich keine eigene Identität<br />
aufgebaut hat. Ich sehe aber, dass diesbezügliche<br />
Marketingaktivitäten immer stärker forciert werden.<br />
Nicht nur bei uns. Wir jedenfalls müssen<br />
schauen, dass wir <strong>als</strong> Marke Mautner am Markt<br />
wahrgenommen werden und nicht <strong>als</strong> verlängerter<br />
Arm der Hersteller. Denn damit ist man austauschbar.<br />
Wir müssen unser eigenes Konzept<br />
fahren.<br />
geben sie ein beispiel dafür.<br />
marcel sattler: Unsere Kataloge sind immer schon<br />
so eine Schnittstelle zum Kunden gewesen. Aktuell<br />
haben wir gerade drei große Kataloge mit 140<br />
bis 200 Seiten fertiggestellt.<br />
abschlussfrage: Wie läuft eigentlich die Zusammenarbeit<br />
zwischen Vater und sohn?<br />
gerhard sattler: Die Frage darf mein Sohn beantworten<br />
(lacht).<br />
marcel sattler: Im Allgemeinen ohne Probleme<br />
(schmunzelt).<br />
gerhard sattler: Ein großer Vorteil für uns ist, dass<br />
Marcel aus dem Marketingbereich kommt. Bevor<br />
er vor knapp zwei Jahren zu Mautner kam, bestand<br />
diesbezüglich Handlungsbedarf. Viele unserer Vorhaben<br />
haben wir seither auch schon umgesetzt. Es<br />
ist allerdings wirklich erstaunlich, welch technisches<br />
Know-how er sich bereits angeeignet hat.<br />
der grüne kreis …<br />
gerhard sattler: Genau!<br />
» Mit uns lernt der Verarbeiter<br />
Produkte kennen, die er sonst<br />
vielleicht nie ausprobiert hätte. «<br />
Marcel Sattler, Marketing Mautner – Alles Farbe<br />
color - 02 2013<br />
ausgewählte mautner-kunden waren ende märz bei Pufas zu gast.<br />
Know-how-Workshop<br />
Der Grazer Vollsortimenter Mautner – Alles Farbe und<br />
die Malermarke Pufas luden Ende März in die Pufas-<br />
Hallen nach Hannoversch Münden ein.<br />
E<br />
nde März bekam das niedersächsische<br />
Hannoversch<br />
Münden – kurz Münden – Besuch<br />
aus Österreich. Die seit 1928<br />
bestehende Malermarke Pufas lud<br />
ausgewählte Kunden von Vollsortimenter<br />
Mautner zu einer exklusiven<br />
Werksbesichtigung samt Produktdemonstrationen<br />
ein. Vor Ort<br />
konnten die Teilnehmer das umfassende<br />
Pufas-Produktsortiment, bestehend<br />
aus Kleistern, Klebstoffen,<br />
Spachtelmassen, Grundierungen,<br />
Anstrichmitteln, Dispersionsfarben<br />
und weiteren Renovierungsprodukten,<br />
kennenlernen. Die Besucher<br />
aus Österreich, die im Rahmen<br />
des Mautner-Know-how-Erlebnisworkshop-Programms<br />
bei Pufas zu<br />
Gast waren, erhielten Informationen<br />
und Tipps, insbesondere zu den<br />
Themen Spritzspachteln bis acht<br />
Millimeter sowie Schimmelsanierung.<br />
„Alles in allem eine gelungene<br />
Veranstaltung, bei der Markenprodukte,<br />
Know-how und Erlebnis<br />
vor Ort getreu der Mautner-Unternehmensphilosophie<br />
‚Alles Farbe‘<br />
erfolgreich zusammengeführt<br />
interVieW<br />
wurden“, wie Marcel Sattler, Mautner-Marketing,<br />
resümierte. Und<br />
Thomas Brede, Pufas-Verkaufsleiter<br />
Österreich, Veranstaltungsorganisator<br />
und Schnittstelle zwischen Pufas<br />
und Mautner, ergänzte gegenüber<br />
color: „Der Besuch in Münden<br />
war wirklich eine tolle Angelegenheit,<br />
die von Anfang bis Ende gelungen<br />
verlaufen ist.“<br />
Weitere Infos finden Sie unter<br />
www.mautner-alles-farbe.at/<br />
service<br />
Für thomas brede (m.) war der mautner-besuch<br />
eine mehr <strong>als</strong> gelungene angelegenheit.<br />
malerei & anstrich «<br />
33
34<br />
obJektrePortage<br />
Im Einklang<br />
Die Verarbeitung hochwertiger Hölzer ist das Tagesgeschäft des Holztrommelherstellers Schlagwerk<br />
im baden-württembergischen Gingen an der Fils. Als Inhaber Gerhard Priel 2003 ein neues Firmengebäude<br />
errichtete, entschied er sich für eine Holzfassade mit einer lasierenden Beschichtung.<br />
» Da das Gebäude keinen<br />
konstruktiven<br />
Schutz bietet, die<br />
Fassade <strong>als</strong>o direkt<br />
bewittert ist, wird die<br />
Oberfläche sehr stark<br />
beansprucht. «<br />
F<br />
ür die 700 Quadratmeter Außenverkleidung<br />
hatte Priel genaue Vorstellungen: Die<br />
Okoumé-Sperrholzplatten des Herstellers<br />
Bruynzeel aus den Niederlanden sollten das Gebäude<br />
außen verschönern. Der Werkstoff Holz<br />
sollte in Struktur und Farbe voll zur Geltung kommen.<br />
Die Firma Schlagwerk wollte zudem die Fassadenelemente<br />
in Eigenleistung fertig beschichten<br />
und montieren.<br />
Da das Gebäude keinen konstruktiven Schutz bietet,<br />
die Fassade <strong>als</strong>o direkt bewittert ist, wird die<br />
Oberfläche sehr stark beansprucht. Die Beschichtung<br />
muss gegen sehr starke Sonneneinstrahlung<br />
schützen, das Eindringen von Wasser verhindern<br />
und den Wasserdampfdiffusionsausgleich dauerhaft<br />
gewährleisten. Mit der Vorgabe, den natürlichen<br />
Holzcharakter zu erhalten, entwickelte<br />
Franz Gerner, Fachvertreter für Remmers Induline,<br />
eine individuell auf Schlagwerk abgestimmte<br />
Lösung. Die Besonderheit hierbei war der Einsatz<br />
einer Endbeschichtung LW 700 lasierend, die üblicherweise<br />
bei Fenstern verwendet wird. Außerdem<br />
wurde diese in Dickschicht, nicht wie bei<br />
Bretterfassaden gebräuchlich in Dünnschicht,<br />
aufgetragen. Die nach EU-Norm für Außenbewitterung<br />
EN 927 geprüfte Lasur kam allseitig zur<br />
Anwendung. Dies schützt die nicht dem Wetter<br />
ausgesetzte Rückseite der Platten vor dem Eindringen<br />
von Kondenswasser. Zusätzlich schrägten<br />
die Mitarbeiter von Schlagwerk die Kanten der<br />
Platten so ab, dass sie <strong>als</strong> Ablauf für Regenwasser<br />
Hans-Joachim Preuss, Remmers Baustofftechnik<br />
Wenig konstruktiver schutz stellt besondere anforderungen an die oberfläche. Franz gerner begutachtet eine nach Jahren völlig intakte Fassade.<br />
» malerei & anstrich<br />
fungieren konnten, und versahen diese zusätzlich<br />
mit einem Hirnholzschutz. Sie beschichteten die<br />
Platten im Airless-Spritzverfahren im Kreuzgang.<br />
Das bereits fertiggestellte neue Produktionsgebäude<br />
bot dafür den Platz, obwohl nebenbei schon<br />
die ersten Instrumente gefertigt wurden. Bei der<br />
Montage passten sie die Platten Stück für Stück<br />
ein. Der Zuschnitt im eigenen Hause machte eine<br />
so komplizierte Oberflächenform mit Rundung<br />
überhaupt erst möglich.<br />
Die Kombination der richtigen Materialien und<br />
die gute Bearbeitung bewährten sich, denn bis<br />
heute ist die Holzfassade vollkommen intakt. Die<br />
erste Reinigung seit der Montage brachte es jetzt<br />
ans Licht: Die Oberfläche präsentiert sich in<br />
einem tadellosen Zustand.<br />
color - 02 2013<br />
Fotos: Remmers/ Elke Pukall
Fotos: Gebol<br />
Neues aus Enns<br />
Andreas Pils ist Verkaufsleiter beim oberösterreichischen Hersteller Gebol. Wir haben ihn am<br />
Firmensitz in Enns getroffen und folgendes Gespräch geführt. Dominique Platz im Gespräch mit Andreas Pils<br />
color: in ihrer Firmenphilosophie haben sie das große<br />
„g“ von gebol <strong>als</strong> sogenanntes Qualitätszeichen definiert.<br />
Was hat es damit auf sich?<br />
andreas Pils: Das G soll <strong>als</strong> Symbol für unsere Firmenphilosophie<br />
dienen. Unser Unternehmen<br />
steht für eine langjährige, zuverlässige und vor<br />
allem kundenorientierte Partnerschaft im Handel<br />
und Gewerbe. Unsere Stärken sind sicher die<br />
Bereiche Schnelligkeit, Flexibilität, Innovationsgeist<br />
und eine hohe Qualität bei den Produkten.<br />
gerade im Pinselbereich ist es schwierig, für die Vielzahl<br />
an Farben und lacken immer genau den richtigen<br />
Pinsel zur hand zu haben. sie haben sich lange,<br />
intensiv und mit etlichen lackherstellern<br />
über dieses thema<br />
gedanken gemacht. Was sind ihre<br />
erkenntnisse, und was können<br />
die Produkte, die <strong>als</strong> Problemlöser<br />
aus dem erfahrungsaustausch<br />
hervorgegangen sind?<br />
Für die Anwender wird es immer<br />
schwieriger, auch aufgrund<br />
der gesetzlichen Anforderungen<br />
im Lackbereich, den<br />
Überblick über die verschiedenen<br />
Farben und Lacke zu behalten. Wenn dann<br />
ein Produkt ausgewählt wird, ist noch immer die<br />
Frage des richtigen Werkzeugs für ein gutes Ergebnis<br />
offen. Daher haben wir die Pinselserie Ultimo<br />
entwickelt. Mit dieser Serie können grundsätzlich<br />
alle Farben und Lacke verarbeitet werden,<br />
immer mit einem Top-Ergebnis. Egal ob es<br />
sich um lösemittelhältige oder wasserbasierte<br />
Lacke, Lasuren oder Wandfarben handelt. Ein unlackierter<br />
Hartholzstiel, im Profibereich am meisten<br />
eingesetzt, eine Edelstahlzwinge sowie eine<br />
spezielle Verklebung sorgen für ein gutes Handling<br />
und eine lange Lebensdauer.<br />
mit einem team von rund 45 mitarbeitern werden die<br />
Pinsel und zahlreiche andere Waren vom Zentrallager<br />
in enns direkt an kunden in ganz europa versendet.<br />
Welche Produkte liegen ihnen besonders am herzen?<br />
Unser Schwerpunkt liegt klar auf Malerwerkzeug<br />
und Arbeitsschutz im Profibereich. Unser modernes<br />
Produktdesign mit mehrsprachiger Auslobung<br />
ermöglicht uns auch im Handel einen<br />
perfekten Auftritt. Meine persönlichen Lieblingsprodukte:<br />
natürlich die Ultimo-Pinsel, Olfa<br />
color - 02 2013<br />
» Mit Ultimo können<br />
grundsätzlich alle Farben<br />
und Lacke verarbeitet<br />
werden – stets<br />
mit Top-Ergebnis. «<br />
Andreas Pils, Verkaufsleiter Gebol<br />
Qualitätscutter und unser<br />
Handschuhmodul,<br />
das wir international<br />
schon vielfach platziert<br />
haben.<br />
abschlussfrage: Was<br />
steht auf der agenda<br />
von andreas Pils für<br />
das Jahr 2013?<br />
Der wichtigste Punkt im heurigen<br />
Jahr ist sicher die Vertiefung des<br />
Kontaktes zu unseren Kunden. In<br />
einer schnelllebigen Zeit wie dieser<br />
ist es wichtig, dass man weiß, mit<br />
wem man zusammenarbeitet,<br />
wer persönlich hinter einem Unternehmen<br />
steht. Dazu nutzen<br />
wir Messen wie die BWS in<br />
Salzburg, unsere langjährigen<br />
Mitarbeiter im Außendienst,<br />
aber auch Printmedien wie<br />
unsere Gebol-News. Gemeinsam<br />
mit meinem<br />
Team vom Ausland versuche<br />
ich die Expansion<br />
in unseren Nachbarländern<br />
voranzutreiben.<br />
Nach einem erfolgreichen<br />
Start in<br />
Deutschland und in<br />
der Schweiz im letzten<br />
Jahr werden wir<br />
heuer noch in Ungarn<br />
loslegen.<br />
interVieW<br />
malerei & anstrich «<br />
35
36<br />
interVieW<br />
Der Maler <strong>als</strong> Markenbotschafter<br />
Seit 2012 ist Erich Nepita Geschäftsführer der Ionit Healthcare GmbH. Bisher vor allem über Apotheken<br />
vertreibend, will man nun vermehrt den Maler ansprechen. Wie man sich das vorstellt, warum<br />
Ionit nichts mit Esoterik zu tun hat und wie Kinder auf das Produkt reagieren, wir haben nachgefragt.<br />
» Als Ionit-Partner<br />
können Malerbetriebe<br />
gemeinsam<br />
mit uns ein neues<br />
Segment im Farbenmarkt<br />
gestalten. «<br />
Erich Nepita, GF Ionit<br />
» malerei & anstrich<br />
color: seit 15 Jahren sind sie <strong>als</strong> markenspezialist<br />
in verschiedenen leitenden Positionen<br />
tätig – vor allem im lebensmittelbereich.<br />
Vergangenes Jahr haben sie das ruder bei<br />
ionit übernommen. Was fasziniert sie an<br />
der raumgestaltenden branche?<br />
erich nepita: Die Branche – <strong>als</strong> Schnittstelle<br />
von Gesundheit und Bauwesen – ist für<br />
mich nachhaltiger und beständiger<br />
<strong>als</strong> die schnelllebigeKonsumbranche.<br />
Wir sehen seit<br />
Jahren, dass das Gesundheitsbewusstsein<br />
der Konsumentenbranchenübergreifend<br />
steigt. Umso<br />
schöner ist es, ein<br />
Produkt zu positionieren,<br />
das so<br />
am Puls der Zeit<br />
und doch so beständig<br />
ist. Gesundheitsvor<br />
Dominique Platz im Gespräch mit Erich Nepita<br />
sorge hat endlich einen höheren Stellenwert bekommen.<br />
Daher ist Ionit nicht nur eine Weltneuheit<br />
am Farbensektor, es geht auch darum, Bewusstsein<br />
für völlig neue Möglichkeiten der Raumgestaltung<br />
zu schaffen – eine großartige Aufgabe!<br />
nachdem sie bisher mit ionit eher mit apotheken und<br />
ausgewählten raumausstattern kooperiert haben,<br />
sprechen sie jetzt auch den Vertriebskanal maler an.<br />
Wie treten sie an diesen heran?<br />
Wir bauen unser Vertriebsnetz und unsere Ionit-<br />
Partnerschaften Schritt für Schritt aus. Es ist<br />
wichtig, die richtigen Partner in jedem Bezirk und<br />
jedem Bundesland zu haben. Innovative Partner,<br />
die dadurch die Möglichkeit haben, mit uns ein<br />
völlig neues Geschäftsfeld zu entwickeln. Besonderes<br />
Augenmerk legen wir in diesem Jahr auf die<br />
Zertifizierungen von Mitarbeitern. Die Ionit-<br />
Wandcreme ist mehr <strong>als</strong> nur eine Wandfarbe und<br />
braucht daher qualifiziertes Fachpersonal, das<br />
über Wirkungsweise und Funktion Bescheid<br />
weiß. Schließlich wollen wir unseren<br />
Kunden den maximalen Effekt bieten<br />
– der Weg dorthin führt über<br />
zertifizierte Fachkräfte.<br />
Was erwarten sie sich von einem<br />
malerbetrieb <strong>als</strong> kooperationspartner?<br />
Als Ionit-Partner haben Malerbetriebe<br />
den Vorteil, dass sie mit<br />
uns gemeinsam ein neues Segment<br />
im Farbenmarkt mitgestalten<br />
können und ihren<br />
Kunden eine<br />
einzigartige Produktneuheit<br />
bieten können.<br />
Wir wollen<br />
aber keine<br />
Schnellschussprojekte,sondernlangfristigePartnerschaften,<br />
die zur Entwicklung<br />
von Vorzeigeprojekten<br />
color - 02 2013<br />
Fotos: Ionit
führen. Da Ionit einen höheren Erklärungsbedarf<br />
hat <strong>als</strong> andere Wandfarben, ist uns wichtig, dass unsere<br />
Partner im aktiven Dialog mit den Kunden stehen<br />
und <strong>als</strong> kompetente Ansprechpartner zur Verfügung<br />
stehen.<br />
nachdem sie bereits in den vergangenen beiden Jahren<br />
etliche studien zum thema raumluft durchgeführt<br />
haben (s. color 02/2012), haben sie kürzlich wieder eine<br />
mit der meduni Wien erstellt – diesmal mit kindern. erzählen<br />
sie davon.<br />
Intuitiv war immer klar, dass die Umgebung, in der<br />
ein Kind aufwächst, Einfluss hat auf die kindliche<br />
Entwicklung. Daher werden gerade in der Schwangerschaft<br />
Böden neu verlegt und Wände neu gestrichen.<br />
Die aktuelle Studie der Medizinischen Universität<br />
Wien hat jetzt bewiesen, dass Ionit eine<br />
Raumluft erzeugt, die bei Kindern zu einer erhöhten<br />
kognitiven Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit<br />
führt. Sie konnten Aufgaben in der luftionenreichen<br />
Umgebung besser lösen und fühlten<br />
sich in diesen Räumen noch dazu deutlich wohler.<br />
ihr Vorgänger robert schmid hat einmal gesagt, dass<br />
ihm durchaus bewusst sei, dass man beim thema luftionen<br />
auch leicht mit esoterik in Verbindung gebracht<br />
wird. Was entgegnen sie diesen kritischen stimmen?<br />
Es gibt Menschen, die gerade Neuheiten am Markt<br />
kritisch hinterfragen – und das ist auch gut so. Daher<br />
haben wir unser Produkt von verschiedenen<br />
renommierten Forschungseinrichtungen überprüfen<br />
lassen, um die Thematik aus der Esoterik in die<br />
harte Welt der Wissenschaft zu transferieren. Mehrere<br />
unabhängige Institute und Forschungsstätten<br />
haben die Wirkung der Wandcreme bestätigt. Das<br />
heißt, wir „spüren“ nicht nur einfach, dass es wirkt<br />
– wir können es auch beweisen! Und das ist der<br />
höchste Mehrwehrt für unsere Kunden.<br />
abschlussfrage: Was steht auf der agenda von erich<br />
nepita für das Jahr 2013?<br />
Mit dem Start unserer neuen Kampagne liegt der<br />
Schwerpunkt jetzt auf der Etablierung der Marke.<br />
Im April war die Eröffnung eines Flagship-Stores<br />
in Wien. In den nächsten Monaten werden wir bestehende<br />
Partnerschaften intensivieren und neue<br />
dazugewinnen. In diesem Zusammenhang werden<br />
wir auch die Zertifizierungen von Ionit-Partnern<br />
und ihren Mitarbeitern forcieren.<br />
color - 02 2013<br />
interVieW<br />
37<br />
malerei & anstrich «<br />
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38 Promotion<br />
Das neue Silikatsystem für jede Fassade<br />
Das kann nur das neue Alpha Supraliet: langlebige, witterungs- und extrem lichtbeständige<br />
Fassadenfarbe ganz ohne Haft vermittler und mit perfekten, sehr matten und edlen Ergebnissen<br />
auf mineralischen und organischen Untergründen.<br />
» markt<br />
W<br />
as gestern noch unmöglich<br />
schien, ist heute schon wahr: Das<br />
neue Alpha Supraliet ist nicht<br />
nur leicht zu verarbeiten und äußerst wirtschaftlich,<br />
sondern dank seiner innovativen<br />
Sol-Silicia-Bindemitteltechnologie für alle<br />
Fassadenuntergründe gleichermaßen geeignet.<br />
alle vorteile<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen Silikatfarben<br />
basiert Alpha Supraliet nicht auf einem<br />
grobkörnigen Kaliumsilikat, sondern auf<br />
einem mit Silan modifizierten, wesentlich<br />
feineren, kolloidalen Silikat, dem sogenannten<br />
Sol mit extremer Haftfähigkeit.<br />
Der Clou: Zusätzlich nutzt Alpha Supraliet<br />
das Prinzip der Adhäsion zur Haftung auf<br />
organischen Materialien. Damit verbindet<br />
die Kieselsol-Silikatfarbe die Vorteile einer<br />
klassischen Silikatfarbe mit der Anwendungsbreite<br />
und leichten Verarbeitung von<br />
organisch gebundenen Farben. Und zwar<br />
bei Neu- wie auch bei Renovieranstrichen<br />
und im gesamten Farbspektrum der aktualisierten<br />
Alpha 401 Fassadenkollektion.<br />
sensationelle FarBtonvielFalt<br />
Auch in puncto Farbigkeit schöpft Alpha<br />
Supraliet aus dem Vollen: Die Kieselsol-Silikatfarbe<br />
kann über das Sikkens Mix2Win-<br />
System in jedem der ausdrucksstarken 608<br />
Farbtöne der aktualisierten Alpha 401 Fassadenkollektion<br />
sowie in vielen weiteren<br />
Wunschfarbtönen getönt werden. In Top-<br />
Qualität und mit höchster Farbtonstabilität.<br />
das top-silikat-produkt<br />
Alpha Supraliet ist extrem UV-beständig,<br />
hoch diffusionsfähig und äußerst wasserabweisend<br />
(vorbeugend gegen Algen- und<br />
Pilzbefall), antistatisch (vorbeugend gegen<br />
Verschmutzung) und schadstoffbeständig –<br />
ideal für alle Fassaden!<br />
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alpha 401 Fassadenkollektion<br />
color - 02 2013<br />
Entgeltliche xxx Einschaltung. Fotos: Sikkens
40<br />
Promotion<br />
Die erste Silikatfarbe für Holz<br />
Holzbauteile im Außenbereich sind den Einflüssen der natürlichen Witterung ausgesetzt.<br />
Sonne, Regen, Schnee und andere Faktoren beanspruchen die Holzoberfläche.<br />
H<br />
ochwertige Beschichtungen leisten einen<br />
wesentlichen Beitrag zum Schutz<br />
vor Feuchtigkeit und UV-Licht. Neben<br />
ihrer Schutzfunktion bieten Holzfarben ästhetische<br />
Aspekte, die dem kreativen Gestalter<br />
Möglichkeiten geben, den individuellen Charakter<br />
einer Holzfassade zu unterstreichen.<br />
Herkömmliche Holzbeschichtungen basieren<br />
auf Leinölen, Acrylaten und anderen Kunststoffen<br />
– genau darin besteht das Problem.<br />
Die organischen, kunststoffbasierten Beschichtungen<br />
zeigen eine beschränkte UV-Beständigkeit<br />
des Bindemittels. Diese Eigenschaft<br />
führt zunächst zu Farbtonveränderungen<br />
und in der weiteren Folge zum Abbau<br />
des Bindemittels. Die Beschichtung verliert<br />
ihre Elastizität und platzt ab. Ihre Schutzwirkung<br />
geht damit verloren. Feuchtigkeit dringt<br />
in die offengelegten Bereiche des Holzes und<br />
hinter die noch intakten Farbschichten ein<br />
und beschleunigt somit den Zerstörungsprozess.<br />
Silikatische Beschichtungen hingegen<br />
66 Jahre<br />
Austria Gütezeichen<br />
Darauf können Sie vertrauen!<br />
Die Austria Gütezeichen sind eine Orientierungshilfe für<br />
KundInnen und AuftraggeberInnen mit einem hohen<br />
Qualitätsanspruch – die Auswahl von Produkten und<br />
Dienstleistungen wird erleichtert.<br />
Die Austria Gütezeichen sind seit 66 Jahren ein Garant für<br />
ausgezeichnete Qualität.<br />
ÖQA Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualität<br />
Tel.: (+43 1) 535 37 48, E-Mail: oeqa@qualityaustria.com<br />
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bestechen durch absolute UV-Beständigkeit,<br />
jahrzehntelange Farbtonstabilität, höchste<br />
Witterungsbeständigkeit und legendäre Langlebigkeit.<br />
Mit der ersten Silikatfarbe für Holz,<br />
KEIM Lignosil, gelang die Übertragung des<br />
„Erfolgsmodells Silikatfarbe“ auf den Untergrund<br />
Holz.<br />
Hier die vorteile:<br />
• Hohe Diffusionsoffenheit<br />
• Hervorragender Feuchteschutz<br />
• Niedrige Unterhaltskosten,<br />
einfache Renovierung<br />
• Überzeugende Ästhetik durch<br />
mineralisch matte Oberflächen<br />
• Absolut farbtonbeständig und UV-stabil<br />
• Unerreicht langlebig<br />
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Fraunhofer WKI<br />
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Neue Silikat-<br />
Innenfarbe<br />
Mit Kalisil ELF 1809 erhält das<br />
Brillux-Sortiment Zuwachs im<br />
Bereich der Silikat-Produkte.<br />
N<br />
eben der Silikat-Wandfarbe ELF<br />
1807, der Silikat-Innenfarbe ELF<br />
1806, dem Farbkonzentrat ELF 9018<br />
und dem Silikat-Klimafeinputz ELF 1808<br />
steht nun eine konservierungsmittelfreie<br />
und daher allergikergeeignete neue Silikat-<br />
Innenfarbe mit Deckvermögen Klasse 2 bei<br />
7 m²/l und der Nassabriebbeständigkeit<br />
Klasse 2 zur Verfügung. Abgetönt werden<br />
kann das Produkt zum einen konservierungsmittelfrei<br />
mit dem Farbkonzentrat<br />
ELF 9018 sowie auch in hellen Farben über<br />
das Brillux Farbsystem.<br />
Erhältlich ist Kalisil<br />
ELF 1809 ab sofort<br />
in allen über<br />
150 Brillux-Niederlassungen.<br />
www.brillux.at/<br />
kalisil<br />
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color - 02 2013<br />
Foto: Brillux<br />
Entgeltliche Einschaltung. Foto: Keimfarben
Entgeltliche Einschaltung. Foto: Ionit<br />
Entgeltliche Einschaltung. Fotos: Maidler<br />
Natürliche Raumluft durch Wandfarbe<br />
color - 02 2013<br />
Promotion<br />
Grün ist Trend! Sowohl <strong>als</strong> Frühlingsfarbe 2013, <strong>als</strong> auch, wenn es um gesundes Wohnen geht.<br />
Daher gibt es die IONIT wandcreme fresh fl AIR! auch in drei frühlingsfrischen Grüntönen.<br />
D urch<br />
die mineralische<br />
IONIT wandcreme generieren<br />
Ihre Wände gesundheitsfördernde<br />
Raumluft.<br />
Denn die funktionale Wandbeschichtung<br />
erzeugt nachweislich<br />
eine erhöhte Konzentration an<br />
Luftionen, die sich positiv auf<br />
das Herz-Kreislauf-System und<br />
die Leistungsfähigkeit auswirken.<br />
Studien konnten sogar zeigen,<br />
dass Erwachsene und Kinder<br />
konzentrierter arbeiten,<br />
wenn sie in einem Raum sitzen,<br />
der mit IONIT gestrichen wurde.<br />
alles im grünen BereicH?<br />
Diese einzigartige Wirkung wird<br />
durch einen Grünton noch unterstützt.<br />
Denn Grün wirkt beruhigend,<br />
ohne zu ermüden. Allergiker<br />
haben durch die grüne<br />
IONIT wandcreme sogar einen<br />
doppelten Effekt: Die geladenen<br />
Luftionen im Raum „verkleben“<br />
die Pollen zu sogenannten Clustern<br />
und fallen <strong>als</strong> schwerer<br />
Staub zu Boden. Sie werden so<br />
nicht mehr eingeatmet und Allergiker<br />
können in der reizärmeren<br />
Atmosphäre besser<br />
durchatmen. Als Heilfarbe wird<br />
Grün in der Farbtherapie bei Allergien,<br />
Augenermüdung und<br />
vorzeitiger Alterung erfolgreich<br />
eingesetzt. Nicht umsonst gilt<br />
Grün <strong>als</strong> Farbe des jugendhaften<br />
Frühlings! Wer <strong>als</strong>o den Frühlingsputz<br />
nutzen möchte, um<br />
ein grünes Zeichen für seine Gesundheit<br />
zu setzen, der liegt damit<br />
nicht nur richtig, sondern<br />
auch voll im Trend!<br />
www.ionit.at<br />
Die Streichmaschine Profi -Line<br />
Die Mai-Tech Streichmaschine Profi -Line ist mit einem innovativen vertikalen Systemantrieb<br />
ausgestattet. Sie kann schnell in Betrieb genommen werden und ist sehr einfach zu reinigen.<br />
D<br />
ie neue Mai-Tech Streichmaschine<br />
Profi-Line ist eine Streichmaschine<br />
für Bretter usw., die speziell für<br />
Zimmerer und Holz verarbeitende Betriebe<br />
entwickelt worden ist. Ermöglicht wird ein<br />
dreiseitiges Streichen in der Mai-Tech<br />
Streichmaschine Profi-Line. Was bisher ein<br />
Mitarbeiter in einer Woche gestrichen hat,<br />
ist nun in einigen Stunden möglich. Es ist<br />
kein zweiter Mitarbeiter für die Produktion<br />
nötig, sie kann mit nur einem Mann bedient<br />
werden. Sie verfügt<br />
über drei Motoren- und<br />
Pumpenelemente (1<br />
Vorschub, 1 Materialpumpe,<br />
1 Abzugsbürste),<br />
steht für eine<br />
sehr einfache Handhabung<br />
und Bedienung<br />
sowie eine extrem robuste<br />
Ausführung.<br />
Durch ein Ablaufgehäuse<br />
mit Teflon-Be-<br />
schichtung ist sie schnell und leicht zu reinigen.<br />
Die Investition rechnet sich im Durchschnitt<br />
nach einem Jahr. Weiters neu ist der<br />
Showbus für die Mai-Tech Streichmaschine<br />
Profi-Line, das „Mobile Kundenzentrum“. Es<br />
handelt sich um einen voll ausgebauten<br />
Showbus für die Mai-Tech Streichmaschine<br />
Profi-Line für Kundenbesichtigungen mit<br />
ÖKO-Fotovoltaikelementen. Auch eine Kaffee-<br />
und Erfrischungsecke befindet sich im<br />
Showbus. www.maidler.at<br />
markt «<br />
41
42<br />
1<br />
taPete & textil<br />
1 2<br />
GAR NICHT SCHÄBIG<br />
01 animalisch<br />
Shabby hat bei Englisch-Dekor immer<br />
Saison. Im Bild: eine kleine Auswahl von Möbelstoff<br />
en in den typischen Vintage-Farben<br />
mit subtilem Charme. Die Kollektion umfasst<br />
36 Positionen im „animal-skin look“.<br />
www.englisch.at «<br />
02 sParsam<br />
Claudia Diwisch, die mit Partner Gerald Tomez<br />
das exklusive Mietappartement-Konzept<br />
Chez Cliché ins Leben gerufen hat, weiß zum<br />
Thema Shabby Chic: „Man muss sparsam<br />
umgehen und den einzelnen Stücken ihren<br />
Raum lassen.“ www.chezcliche.com «<br />
03 britisch<br />
Clarke & Clarke ist ein exklusiver, britischer<br />
Tapetenhersteller in Familienbesitz. Der Vetrieb<br />
» highlights<br />
in Österreich läuft über den Grazer Stockisten<br />
Seybalt-Veith. Im Bild: eine Tapete in Holzoptik<br />
mit Patina-Look. www.clarke-clarke.com «<br />
04 Zart<br />
Die Alice Jeans-Tapete von Marburg steht für<br />
junges Design in starken Modefarben. Jeans<br />
<strong>als</strong> Patchwork oder Streifen, stilisierte, großrapportige<br />
Blätter und fl ießende Linienformationen<br />
mit zarten Streifen lassen den „used<br />
look“ hochleben. www.marburg.com «<br />
05 elegant<br />
Exkurs in die Möbelwelt: Soda Designers<br />
haben sich in den letzten Jahren <strong>als</strong> elegante<br />
Designer positioniert, die mit viel Geschmack<br />
eine feine Kollektion entwickelt haben. Im<br />
Bild: der Lounger Lester mit Knopfsteppung<br />
für Wittmann. www.wittmann.at «<br />
4<br />
color - 02 2013
Fotos: Hersteller<br />
color - 02 2013<br />
taPete & textil<br />
Teil I unserer Stilserie: Lesen Sie alles zum<br />
Einrichtungsstil „Shabby Chic“ auf den<br />
kommenden beiden Seiten.<br />
5<br />
43<br />
3<br />
highlights «<br />
Alles andere ist gestrichen!<br />
Österreichs beste Fassadenfarbe.<br />
Mit CarboSol hat die Qualität bei Fassadenfarben<br />
einen neuen Höchststand erreicht.<br />
Hydroperleffekt<br />
die Fassade bleibt trocken und damit länger sauber<br />
Nanostrukturierte Oberfläche<br />
erschwert das Anhaften von Schmutzpartikeln<br />
Photokatalyse<br />
aktiver Selbstreinigungseffekt durch die Kraft der Sonne<br />
Carbonfaser<br />
für größtmögliche Sicherheit vor Rissen<br />
aus der Carbon-Edition von Synthesa.<br />
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44<br />
stilserie teil i<br />
Wohnen mit Schön heitsfehlern<br />
» taPete & textil<br />
D<br />
er Jahreszeit entsprechend und ganz im<br />
Sinne des Frühjahrsputzes beginnen wir<br />
bei unserer Stilserie mit dem Shabby<br />
Chic. Ein Trend, der ganz eindeutig mit Farben<br />
und Materialien mit den Entdeckungsreisen des<br />
bevorstehenden Frühlings im Einklang steht.<br />
Shabby Chic, übersetzt: „schäbiger Schick“, ist eng<br />
verwandt mit dem Vintage-Style. Diese beiden<br />
verbindet wiederum das Faktum, dass Möbel, Accessoires,<br />
aber auch die gesamte Raumgestaltung<br />
vom Boden bis zur Decke nach „used look“ aussehen.<br />
Zum einen sehr feminin, fast schon lieblich<br />
und romantisch, zum anderen fast schwer, mit<br />
Patina belegt und unübersehbar schon sehr gebraucht.<br />
So in etwa könnte man die Grundausstattung<br />
beschreiben.<br />
designauFgaBe stil<br />
In den Augen von Designern bekommt der Shabby<br />
Chic eine differenzierte Optik. Nada Nasrallah und<br />
Christian Horner, die sich gemeinsam Soda Designers<br />
nennen, haben da ihren ganze eigenen Zugang:<br />
„Mit der Stilrichtung Shabby Chic oder vielleicht<br />
eher mit der Idee, die zu diesem Stil geführt<br />
hat, können wir uns gut identifizieren, in dem<br />
Sinne, dass man Gegenstände im Laufe der Zeit zusammenträgt,<br />
die für einen selbst persönliche Bedeutung<br />
haben oder gewinnen. Es entsteht eine<br />
ganz individuelle Collage im eigenen Lebensraum.<br />
So verstanden, lässt sich dieser Stil nicht planen<br />
oder gezielt einrichten.“ Der Shabby Chic ist ganz<br />
klar etwas für selbstbewusste Individualisten, die<br />
sich keinen Zwängen unterordnen und mit frea-<br />
Von wegen schäbig: Der Stil Shabby<br />
Chic ist eine Art, zu kommunizieren<br />
– in einer freien, losgelösten Art<br />
und erfrischend offen für alle Dinge,<br />
die man auch mehrm<strong>als</strong> benutzen<br />
kann. Ein Stil wird zum Statement.<br />
Barbara Jahn<br />
kigen, psychedelischen Mustertapeten glücklich<br />
sind. Es ist wohl die Stilrichtung, die viele junge<br />
Menschen anspricht, deren Leben auf vielen Ebenen<br />
tatsächlich noch eine Entdeckungsreise ist<br />
und gleichzeitig die Suche nach der eigentlichen<br />
Persönlichkeit darstellt. Doch die beiden erfahrenen<br />
Möbeldesigner relativieren und filtern den<br />
echten Shabby Chic heraus und ergänzen: „Allerdings,<br />
nachdem er ja bereits zum allgemeinen Stilbegriff<br />
erklärt wurde, ist dieser Stil manchmal vielleicht<br />
gar nicht mehr so individuell, wie es scheint.<br />
Und wenn man sich auf die Jagd nach dem seltenen,<br />
ganz bestimmten Designstück aus den<br />
Fünfzigern begibt und die Unordnung der gesammelten<br />
Gegenstände auf der Kredenz minutiös<br />
inszeniert wird, dann ist das nicht mehr das, was<br />
wir meinten.“<br />
„von gestern“<br />
Shabby Chic ist <strong>als</strong>o nicht gleich Shabby Chic. Der<br />
wiederentdeckte junge Stil, der ganz im Gegensatz<br />
zu seinem Namen gar nicht aus wertlosem Plunder<br />
besteht, wenn auch aus Elementen, die ihre Lebensspuren<br />
wie abgeblätterter Lack, Kratzer und<br />
Kerben deutlich zeigen, ist verträumt, bodenständig,<br />
ehrlich und elegant zugleich. Originalität und<br />
vor allem die Authentizität spielen eine große<br />
Rolle. Perfektion und museale Atmosphäre haben<br />
hingegen keinen Platz, dafür eher ein bisschen Unordnung.<br />
Sabine Kreuzspiegl und Christian Satek<br />
sind seit fünf Jahren gemeinsam unter dem Label<br />
Mirror Interiors tätig und haben eine Reihe von<br />
Projekten mit dem Schwerpunkt Hoteleinrichtungen<br />
und Privatresidenzen entwickelt. Für sie ist<br />
Shabby Chic keine Erfindung des 21. Jahrhunderts:<br />
„Dieser Stil entstand bereits in den Achtzigerjahren<br />
in Großbritannien. Als Inspirationsquelle<br />
dienten alte Landhäuser der Aristokratie, deren Gebrauchsspuren<br />
Geschichte erzählten. Es war schon<br />
dam<strong>als</strong> und ist heute immer noch eine Gegenbewegung<br />
zu allem Perfekten und auch eine Strategie,<br />
sich dem Konsumzwang zu entziehen“, sind die<br />
beiden Interiordesigner überzeugt. Ihr Rezept dafür:<br />
„Man mische Erbstücke mit Flohmarktware.<br />
Wichtig dabei sind die Gebrauchsspuren. Wie auch<br />
in der Mode bei den Jeans diese Spuren künstlich<br />
color - 02 2013<br />
Foto: Parador
hergestellt werden, setzen nun auch Möbel- und<br />
Textilhersteller auf diesen Trend. Auch immer<br />
mehr Boutiquen, Lokale und Hotels bedienen sich<br />
dieser Stilmittel.“<br />
auFpolierte roHdiamanten<br />
Zum erklärten Jagdrevier gehört eindeutig der<br />
Flohmarkt sowie Großmutters Dachboden auf der<br />
Suche nach Erbstücken, die Geschichten der guten<br />
alten Zeit erzählen. „Für den Shabby Chic würden<br />
wir uns auf einschlägigen Flohmärkten umsehen<br />
und nach Möbelstücken und Accessoires Ausschau<br />
halten, die nicht nur einen ‚used look‘ haben, sondern<br />
auch wirklich ‚used‘ sind. Mit dabei sind auch<br />
natürliche Materialien, unbearbeitetes, grobes Holz<br />
und Textilien mit alten oder floralen Mustern“, sagt<br />
die Einrichtungsexpertin Astrid Zuwa, Geschäftsführerin<br />
bei designfunktion Wien. „Dazu halten<br />
wir uns an den englischen Stil sowie an Möbelstoffe<br />
in zarten Pastelltönen, die typisch für den<br />
Shabby Chic sind. Auch ein opulenter Kronleuchter<br />
oder Großmutters Porzellan bringen Gemütlichkeit<br />
und Romantik.“ Die sogenannten Fundstücke<br />
werden dann poliert, lackiert und präpariert,<br />
bis sie wieder glänzen wie früher.<br />
weniger ist meHr<br />
Doch man muss aufpassen. Claudia Diwisch, die<br />
mit Partner Gerald Tomez das exklusive Mietappartement-Konzept<br />
Chez Cliché in Wien ins Leben gerufen<br />
hat, weiß, dass man es auch übertreiben<br />
kann. Die bisher acht Apartments – jedes im persönlichen<br />
Stil einer fiktiven Person eingerichtet –<br />
waren eine gute Schule. „Man muss grundsätzlich<br />
sparsam umgehen und den einzelnen Stücken ihren<br />
Raum lassen. Gleichzeitig darf man die Leidenschaft<br />
für Basteln, Lackieren und Handarbeit spüren.<br />
Zu den offenen Regalen, die Individualität zeigen,<br />
und Elementen aus Schmiedeeisen würden<br />
wir in niedrigen Räumen Böden aus weißer Gebirgslärche,<br />
gebürstet oder naturgeölt, in hohen<br />
Räumen Böden aus dunkler Eiche nehmen – generell<br />
jedenfalls lange alte Dielen. Für Teppiche bieten<br />
sich alte Muster oder Patchwork an. Für die<br />
Wände eignet sich Spachteltechnik, vielleicht sogar<br />
teilweise abgetragener Putz. Das lässt sich perfekt<br />
mit alter Türstockverkleidung kombinieren. Bei<br />
den Textilien würden wir zu Spitze und Leinen<br />
greifen.“<br />
ecHte veraltungskur<br />
Wenn es aber um Textilien geht, weiß Heinz Wymetal-Fleischmann,<br />
Geschäftsführer im Textilverlag<br />
Englisch Dekor, am besten Bescheid: „Shabby<br />
Chic respektive used look ist ein ganz starker<br />
Trend, sowohl bei den Vorhängen <strong>als</strong> auch bei den<br />
Möbelstoffen. Wir haben bereits vor zwei Jahren<br />
begonnen, diese Stoffe zu produzieren – damit waren<br />
wir etwas zu früh dran. Seit einem Jahr aber<br />
sind genau diese besonders gefragt. Unsere Kollektion<br />
Vintage schlägt genau in diese Kerbe: Stoffe,<br />
die wie gebraucht aussehen. Ein wenig zerschlissen,<br />
aber nicht durch Verreiben wie in der Beklei-<br />
color - 02 2013<br />
taPete & textil «<br />
dungsindustrie, sondern lediglich in der Optik<br />
durch Verweben, damit die Qualität der Stoffe gewahrt<br />
bleibt.“ Selbstverständlich ist auch beim<br />
Shabby Chic alles erlaubt – anything goes: Samt,<br />
Seide und Satin, altweiße Spitze, natürliche Materialien<br />
wie Leder, Leinen und weiche Baumwolle, Gehäkeltes,<br />
Gestricktes, Tüllakzente und Rüschen.<br />
Dazu Drucke aus dem 18. und 19. Jahrhundert wie<br />
Paisley und Toile-de-Jouy, zarte florale Designs,<br />
vornehmlich Rosendrucke, Vogelmotive, ausgewaschene<br />
Blockstreifen, Karos und Punkte, Flora und<br />
Fauna sowie Ornamente. Im eigenen Textilverlag<br />
kann man jedoch ganz andere Kostbarkeiten anbieten.<br />
„Durch einen speziellen Druck oder den Gebrauch<br />
von Farben sehen die Bezüge wie gebraucht<br />
aus. Es handelt sich im Grunde um imprägnierte<br />
Stoffe, die durch verschiedene Techniken in der<br />
Produktion wie Leder anmuten. Man sagt ja auch,<br />
Leder würde durch den Gebrauch schöner. Mit dieser<br />
Optik produzieren wir Textilien, die im Weiteren<br />
auch nicht so kalt sind wie Leder. Die Palette<br />
beinhaltet von ‚abgewetztem‘ Krokodil-, Schlangen-,<br />
Strauß-, Rinds- bis Büffelleder sämtliche Imitationen<br />
mit einem verwischten Look. Von den Farben<br />
gibt es neben Rottönen natürlich den Trend<br />
2013 Blau bis Petrol, aber auch Naturfarben wie<br />
Sand, Beige und Ton sind hier stark vertreten.“<br />
BESSEMEr:<br />
Korrosionsschutzsysteme<br />
und dekorative Dachbeschichtungen<br />
www.bessemer.at<br />
stilserie teil i<br />
» Als Inspirationsquelle<br />
für den Shabby<br />
Chic dienten<br />
alte Landhäuser der<br />
Aristokratie, deren<br />
Gebrauchsspuren Geschichte<br />
erzählen. «<br />
Sabine Kreuzspiegl, Christian Satek<br />
im internet<br />
www.chezcliche.com<br />
www.clarke-clarke.com<br />
www.designfunktion.at<br />
www.englisch.at<br />
www.marburg.com<br />
www.mirrorinterior.at<br />
www.parador.de<br />
www.soda.at<br />
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45
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