Das österreichische Fachmagazin für den Innenraum. Material - Color
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P.b.b. Verlagspostamt: 1050 Wien, Zul.-Nr. GZ 07Z037211M, Postnummer: 04 ww.wirtschaftsverlag.at<br />
7,50 Euro<br />
Foto: Franco Veremondi<br />
<strong>Das</strong> <strong>österreichische</strong> <strong>Fachmagazin</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Innenraum</strong>. <strong>Material</strong> | Form | Oberfläche<br />
6|7<br />
2009<br />
Geografie der<br />
Emotionen<br />
Mailand und Köln: die besten Messen «<br />
chagall: froM russia with love «<br />
nanotechnologie iM innenrauM «
Geweihsammlung des Grafen Arco im ehemaligen<br />
Stadtpalais am Wittelsbacherplatz in München, um 1890<br />
Deutsches Jagd- und Fischereimuseum, München<br />
MÖBEL<br />
ALS<br />
TROPHÄE<br />
WWW.MAK.AT<br />
27.5.–1.11.2009<br />
MAK-Studiensammlung Möbel<br />
MAK Stubenring 5, 1010 Wien<br />
Di MAK NITE © 10.00–24.00 Uhr<br />
Mi–So 10.00–18.00 Uhr, Mo geschlossen<br />
Je<strong>den</strong> Samstag © Eintritt frei
Geografie<br />
der Emotionen<br />
Die Krise ist nicht alles auf der Welt.<br />
Also lassen wir die Panik beiseite,<br />
<strong>den</strong>n es gibt stets etwas anderes an<br />
irgendeinem Ort. Zu sehen, zu verstehen, zu<br />
genießen. Und color ist immer dort, wo die<br />
Welt geschieht. Vor allem, weil wir wachsen<br />
möchten und somit sehen, verstehen, Erfahrungen<br />
sammeln müssen. Um dann mit <strong>den</strong><br />
Lesern die intensivsten Eindrücke zu teilen,<br />
jene, mit <strong>den</strong>en zu beschäftigen es sich<br />
lohnt, die wieder zu erleben oder einfach<br />
nur in Erinnerung zu behalten, nützlich und<br />
erfreulich ist.<br />
So sind wir etwa diesen Frühling viel gereist,<br />
nach Deutschland und vor allem nach Italien.<br />
Wir haben die Interzum in Köln besucht<br />
und selbstverständlich <strong>den</strong> Salone del Mobile<br />
in Mailand, <strong>den</strong> mittlerweile eine ganze<br />
Designweek begleitet, die die gesamte Welt<br />
des Einrichtens verkörpert, das Nonplusultra<br />
der Wohnaccessoires, <strong>Material</strong>ien und<br />
Oberflächen, der Farben und Formen, die die<br />
Zeit prägen, und durch all jene Neuheiten<br />
kennzeichnet, die die technologische Forschung<br />
aus ihrem magischen Zylinder hervorzuzaubern<br />
vermag. Wir sind auch in der<br />
venezianischen Lagune an Land gegangen,<br />
<strong>den</strong>n nun ist die Zeit der Biennale, der Herrschaft<br />
der visuellen Künste, des Erhabenen,<br />
auch des Geistigen. Und eben ein Kunstwerk<br />
in Form einer Installation durchschreitend<br />
haben wir einen Augenblick fotografisch festgehalten<br />
und auf das Cover dieser Ausgabe<br />
gestellt. Von Mailand aus haben wir uns<br />
nahe an die Schweiz vorgewagt und in einer<br />
wunderschönen Museumsvilla am Ufer des<br />
Comer Sees haltgemacht. Weshalb? Um eine<br />
Coverfoto: Cildo Meireles, Pling Pling, Installation (Teilansicht), 53. Kunstbiennale Venedig.<br />
color – <strong>österreichische</strong>s <strong>Fachmagazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Innenraum</strong>. <strong>Material</strong> | Form | Oberfläche<br />
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, Wiedner<br />
Hauptstraße 120–124; 1050 Wien, T 01/546 64-0,<br />
www.wirtschaftsverlag.at, Internet www.color-online.at<br />
Chefredaktion: Dr. Christine Müller, DW 347, c.mueller@witrschaftsverlag.at, Fachredakteure:<br />
Dipl.-Ing. Brigitte Amort, Dipl.-Ing. Barbara Jahn; Konsulenz der Redaktion: Dr. Franco Veremondi;<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Martin Benad, Cecile M. Lederer; Dr. Franco Veremondi<br />
Artdirektion, Grafik: Cecile M. Lederer, DW 165, c.lederer@wirtschaftsverlag.at<br />
Geschäftsführung: Thomas Zembacher, Ressortleitung Verlagsbereich Bau: Eberhard Fuchs,<br />
<strong>den</strong> Gemäl<strong>den</strong> der russischen Avantgarde<br />
der ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts<br />
gewidmete Ausstellung zu besuchen. Um das<br />
zentrale Thema zusammenzufassen, genügt<br />
ein einziges Wort: Farbe.<br />
Unmöglich, Ihnen nicht eines der Meisterwerke<br />
zu zeigen, das uns beeindruckt und<br />
berührt hat: „Die Lieben<strong>den</strong>“, ein Gemälde<br />
Marc Chagalls von 1914. Wir haben dieses<br />
ausgesucht, weil der Künstler uns über die<br />
Farbe, in die er die bei<strong>den</strong> zärtlichen Hauptfiguren<br />
hüllt, in seinen Bann gezogen hat.<br />
Ein prachtvolles Blau, ein Farbton, der sogar<br />
Spiritualität symbolisiert. Aber keine Sorge,<br />
etwas Spirituelles ist in jeder Farbe. Vor<br />
allem in der, die wir, insgeheim oder nicht,<br />
am meisten lieben. Denn, seien wir ehrlich,<br />
wer von uns hat sich noch nie gefragt: Welche<br />
ist meine Lieblingsfarbe?<br />
DW 340, e.fuchs@wirtschaftsverlag.at, Verkaufsleitung Verlagsbereich Bau: Franz- Michael<br />
Seidl, DW 240, f.seidl@wirtschaftsverlag.at<br />
Anzeigen- und Medienberatung: Mag. Silvia Osterkorn, DW 242, s.osterkorn@wirtschaftsverlag.at,<br />
Michael Stich, DW 246, m.stich@wirtschaftsverlag.at Anzeigenservice: Monika<br />
Perlep, DW 442, m.perlep@wirtschaftsverlag.at, Anzeigenrepräsentanz <strong>für</strong> OÖ: Gerhard<br />
Weberberger, Saporoshjestraße 3/3, 4030 Linz, T 0732/31 50 29-42, g.weberberger@<br />
wirtschaftsverlag.at<br />
Anzeigenpreisliste: Jänner 2009, Erscheinungsweise: zweimonatlich, Dezember<br />
Einzelnummer (7 Ausgaben)<br />
Christine Müller<br />
editorial<br />
Marc Chagall, Liebende in Blau,<br />
1914, Öl auf Papier, auf Karton kaschiert,<br />
Foto: Courtesy Villa Olmo.<br />
Ausstellung: Meister der russischen<br />
Avantgarde, Chagall, Kandinsky,<br />
Malevic. Bis 26. Juli, Villa Olmo,<br />
Como. Tel: (00 39 031) 57 42 40.<br />
www.grandimostrecomo.it<br />
iMpressuM<br />
Hersteller: agensketterl Druckerei GmbH, Kreuzbrunn 19, 3001 Mauerbach, www.agensketterl.at,<br />
Marketing: Paul Kampusch, DW 130, Aboservice: Aboservice Österreichischer<br />
Wirtschaftsverlag, Simmeringer Hauptstraße 24, 1110 Wien,<br />
T 01/740 40-78 12, F 01/740 40-78 13, aboservice@wirtschaftsverlag.at, Jahresbezugspreis:<br />
50 Euro (Inland); Preis Einzelheft: 7,50 Euro; Abonnements, die nicht einen<br />
Monat vor Ablauf des Bezugsjahres storniert wer<strong>den</strong>, laufen weiter.<br />
Bankverbindung: Inserate: Bank Austria, Kto. 04240571200, BLZ 11000,<br />
IBAN AT511100004240571200, BIC BKAUATWW, Druckauflage: 12.700 Stück,<br />
DVR: 0368491<br />
color - 0607 2009 editorial & iMpressuM «
Foto: Christine Müller<br />
colorosKop<br />
» colorosKop<br />
Gol<strong>den</strong>er Löwe<br />
<strong>Das</strong> Projekt des deutschen Künstlers Tobias Rehberger, die Neugestaltung des Cafés im zentralen<br />
Pavillon der Giardini der Biennale Venedig, wurde mit dem Gol<strong>den</strong>en Löwen, der höchsten<br />
Auszeichnung, die die Biennale zu vergeben hat, gewürdigt. www.labiennale.org «<br />
color - 0607 2009
Foto: Larry R. Williams<br />
10 in & out<br />
Ob Plastik, lackiertes Metall, Rattan, Holz, Flechtwerk, Kunststoff<br />
oder Textil – das Outfit der neuen Outdoormöbel ist allemal <strong>für</strong><br />
innen wie außen die richtige Wahl. «<br />
12 inszenierte natur<br />
An einer städtebaulich strategischen Stelle hat der Wiener Architekt<br />
Arkan Zeytinoglu einen außergewöhnlichen Unternehmenssitz realisiert.<br />
<strong>Das</strong> Holzdeck der weitläufigen Terrasse ist multifunktional. «<br />
14 reKordverdächtig<br />
Am 27. April ging die weltgrößte Möbelschau, der 48. Salone<br />
Internazionale del Mobile, in Mailand mit großem Erfolg zu Ende.<br />
Ein Fixpunkt <strong>für</strong> die Spezialisten der Branche aus aller Welt «<br />
22 die Magie des <strong>Material</strong>s<br />
Auf der Interzum, als Impulsgeber <strong>für</strong> Industrie, Handwerk und<br />
Handel, wer<strong>den</strong> regelmäßig die zukünftigen Trends der Branche<br />
präsentiert. Und dies bereits seit mittlerweile 50 Jahren. Grund<br />
genug die Bedeutung dieser Messe auch gebührend zu feiern. «<br />
24 porträt<br />
Weitzer Parkett ist viel mehr als nur ein Name. <strong>Das</strong> <strong>österreichische</strong><br />
Unternehmen rangiert unter <strong>den</strong> Top 10 Europas. Und dieser Erfolg<br />
kommt nicht von ungefähr. Hinter dem Namen verbirgt sich eine<br />
große, langjährige Tradition. «<br />
30 nano-na-net!<br />
Die Vorsilbe „Nano“ entstammt dem Griechischen und steht <strong>für</strong><br />
Zwerg. Diese winzige Vorsilbe, die in der Wissenschaft einen<br />
milliardstel Meter misst, hat einem ganzen Technologiezweig seinen<br />
Namen gegeben: der Nanotechnologie. «<br />
40<br />
color - 0607 2009<br />
Foto: Koelnmesse<br />
34 Kreatives blau<br />
In blauen Räumen – so eine verbreitete Ansicht – könne man<br />
besser kreativen Tätigkeiten nachgehen als in roten. Vielleicht hat<br />
das damit zu tun, dass Blau „<strong>den</strong> Raum öffnet“, Rot hingegen eher<br />
nah und dicht wirkt. Farbenlehre, Teil 4. «<br />
40 interview<br />
Silvia Klune führt gemeinsam mit ihrem Mann Harald bereits in<br />
zweiter Generation das Wiener Traditionsunternehmen Traum Raum<br />
Klune. In eigenen Werkstätten wer<strong>den</strong> Stoffe nach modernster<br />
Technik in alter handwerklicher Tradition verarbeitet. «<br />
46 die Kunst der farbe<br />
„Making Worlds“ oder „Weltenmachen“. Ein<br />
suggestiver Titel, <strong>den</strong> Daniel Birnbaum als<br />
deren Direktor der 53. Kunstbiennale von<br />
Venedig gegeben hat, um die Kreativität<br />
des künstlerischen Schaffens zu ehren.<br />
Aber ist eine Welt – sind alle vorstellbaren<br />
Welten – ohne Farbe <strong>den</strong>kbar? «<br />
inhalt<br />
rubriKen<br />
04 <strong>Color</strong>oskop<br />
06 Magazin<br />
20 Bo<strong>den</strong> & Belag<br />
28 Malerei & Anstrich<br />
38 Tapete & Textil<br />
44 Herstellerverzeichnis<br />
16 einziehen, anziehen<br />
Zeig mir dein Wohnzimmer, und ich sage dir, was du trägst – die Einrichtung wird immer mehr zum Spiegel der<br />
I<strong>den</strong>tität ihres Eigentümers. Wie es scheint, sind auch hier Stil und Geschmack eine Frage des Etiketts. Es ist ein<br />
Trend, der nun bereits einige Jahre anhält: Modedesigner bewegen sich abseits der Laufstege und dringen auf die<br />
große Spielwiese des Einrichtungsdesigns vor. «<br />
inhalt «<br />
Foto: www.corian.de
aKtuelles<br />
tile tailorMade<br />
designscout<br />
Barbara Jahn<br />
Ton und Wasser – und<br />
sonst gar nichts. Sie ist<br />
eine der letzten wahren<br />
Naturschönheiten. Und sie<br />
schont die Umwelt in jeder<br />
Hinsicht. Hergestellt aus<br />
natürlichen Rohstoffen, erfüllt<br />
sie die hygienischen<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> sämtliche<br />
Zwecke und bietet mit<br />
ihren antistatischen Eigen<br />
schaften vor allem Aller<br />
gikern eine besonders langlebige Freundschaft an.<br />
Einfaches Reinigen, meist nur mit Wasser, abweisende<br />
Oberfläche mit fest verschlossenen Poren,<br />
niemals übel riechend und das Vermachen der sterblichen<br />
Überreste <strong>für</strong> die Rückführung in <strong>den</strong> Wiederverwertungskreislauf<br />
sprechen hundertprozentig <strong>für</strong><br />
sie, die Fliese. Als Schönheitsideal.<br />
Nun gelangt sie, die schon öfter totgesagt war, zu<br />
neuer Berühmtheit. Sie wird zurzeit quasi wiederentdeckt,<br />
und das nicht nur <strong>für</strong> Küche, Klo und Badezimmer,<br />
sondern <strong>für</strong> Architektur und Raumausstattung im<br />
Allgemeinen. Maßgeschneidert sozusagen. „Architektur<br />
ist die Schwerkraft, die Form und die Materie,<br />
die <strong>den</strong> Menschen und dem Leben Platz bieten. Die<br />
Keramik wird von Mutter Erde hervorgebracht. Mit<br />
diesem Bild wollte ich daran erinnern, woher wir<br />
eigentlich kommen, woraus wir gemacht sind, wo<br />
wir leben. Und auch wohin wir uns bewegen: Die<br />
Zukunft ist schon da.“ Mit diesen Worten begründet<br />
Stararchitekt Mario Botta seine etwas plötzliche, als<br />
mütterlicher Uterus geformte Glorifizierung des vielseitigen<br />
rechteckigen Elements, dem seiner Meinung<br />
nach bisher zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde.<br />
Denn er verarbeitete erstmals keramische Fliesen als<br />
Installation <strong>für</strong> sein Ausstellungsprojekt in der Triennale<br />
di Milano und verewigte sich auch auf dem legendären<br />
Messeplakat <strong>für</strong> die Cersaie im kommen<strong>den</strong><br />
September. Höchste Zeit also, alle Register zu<br />
ziehen <strong>für</strong> etwas, das sich als Designprodukt mit ein<br />
bisschen Erde und Feuer zufrie<strong>den</strong>gibt. So manch<br />
anderes würde <strong>für</strong> einen solch prominenten Fürsprecher<br />
sogar durch das Fegefeuer gehen.<br />
» Magazin<br />
Foto: www.cersaie.it<br />
happy birthday!<br />
Nicht nur das Mekka des Design,<br />
der heurige Salone del<br />
Mobile in Mailand, sondern<br />
selbst das Internationale Designmuseum<br />
München hat<br />
das Geburtstagskind so richtig<br />
hochleben lassen. <strong>Das</strong><br />
schwedische, „etwas andere<br />
Möbelhaus“ feiert nämlich<br />
2009 einen run<strong>den</strong> Geburtstag:<br />
Ikea wird 60. Auch wenn<br />
ein IkeaChefdesigner noch<br />
1979 bekundete „Die schöne<br />
Form ist <strong>für</strong> alle da. Und nicht<br />
nur <strong>für</strong>s Museum!“, so sind<br />
die in <strong>den</strong> letzten 60 Jahren<br />
entstan<strong>den</strong>en und uns allen<br />
nur allzu bekannten Einrichtungsgegenständemittlerweile<br />
allemal zumindest wegen des dahinterstehen<strong>den</strong> Gedankens<br />
durchaus würdig, im Museum präsent zu sein. Ikea prägte die Vorstellung<br />
vom „demokratischen Design“ wie kaum ein anderes Unternehmen<br />
und hat mit seinen experimentell und individualistisch konzipierten<br />
Kollektionen funktionales, gutes Design geschaffen und dies noch dazu<br />
preislich <strong>für</strong> viele Menschen erreichbar gemacht. Dahinter steht nicht<br />
zuletzt der Ansatz eines „Schwedischen Modells“ einer modernen, offenen,<br />
egalitären, familien und sozialorientierten Gesellschaft. Ein Ansatz,<br />
der durchaus mehr Nachahmer fin<strong>den</strong> könnte. Democratic Design,<br />
Pinakothek der Moderne, Die Neue Sammlung, bis 12. Juli.<br />
www.die-neue-sammlung.de<br />
floating chairs<br />
Der Mailänder Kanal Naviglio Grande präsentierte sich anlässlich der<br />
Mailänder Möbelmesse mit besonderer Fracht: In Kooperation mit der<br />
Promosedia hatten sich der italienische Sesseldistrikt Udine der Region<br />
FriaulVenetiaGiulia einen außergewöhnlichen Auftritt überlegt. Eine<br />
Auswahl an Sesseln der in dieser Region zahlreich beheimateten Möbelproduzenten<br />
wurde als schwimmende künstlerische Installation von<br />
Luca Fois and Design Partners äußerst effektvoll zur Schau gestellt. Ein<br />
Beweis <strong>für</strong> die umfassende Schaffenskraft und gleichzeitg Erinnerung<br />
an die 2010 wieder auf dem Programm stehende Messe Promosedia.<br />
www.promosedia.it<br />
color - 0607 2009
Foto: © Aleksandra Kawka<br />
liMited edition<br />
2008 feierte nicht nur der legendäre Drehsessel<br />
„Egg“ des Designers Arne Jacobsen seinen<br />
50. Geburtstag, sondern auch sein etwas<br />
kleinerer Drehstuhl „Swan“. Fritz Hansen hat<br />
aus diesem Anlass und in Anlehnung an das<br />
„Geburtsjahr“ des Schwans 1958 eine limitierte<br />
Edition (in einer Stückzahl von 1.958) dieses<br />
kleinen Meisterwerks herausgebracht. Und wie<br />
nicht anders zu erwarten, inspiriert sich die<br />
Farbe dieses einzigartigen eleganten Modells<br />
am Federkleid des ebenso außergewöhnlichen<br />
Vogels: Der „Swan“ wurde mit schwanenweißem<br />
Leder gepolstert und ruht auf einem perlweißen<br />
Sockel. Auf einen Anhänger aus Sterlingsilber,<br />
der an jedem der Schwäne baumelt, wurde die<br />
individuelle Nummer eingraviert. Seit deren<br />
Markteinführung vor einem halben Jahr waren<br />
viele der Schwäne schlagartig weg, nun suchen<br />
auch noch die verbliebenen ein Zuhause.<br />
www.fritzhansen.com<br />
1.958<br />
SchwänE auS<br />
DänEmark<br />
SuchEn Ein<br />
ZuhauSE!<br />
ausgezeichnet<br />
Die „sonnigsten Fassa<strong>den</strong>“ des CarboSolWettbewerbs<br />
wur<strong>den</strong> prämiert.<br />
Die Reinigung des Wassers<br />
suchte der Malereibetrieb Gerhard<br />
Guggenbichler bildlich auf<br />
der Fassade der Klär und Kraftwerksanlage<br />
von Heiligenblut am<br />
Großglockner darzustellen. Allein<br />
wegen der handwerklichen Ausführung<br />
war ihm der erste Preis sicher.<br />
Zweiter wurde Raumausstatter Lakinger<br />
aus Gutenstein/NÖ <strong>für</strong> die<br />
Gestaltung seines Geschäfthauses.<br />
Der dritte Preis ging an Firma<br />
Pöckl Bau aus Mondsee <strong>für</strong> die Fassade<br />
eines privaten Wohnhauses<br />
in Zell am See. Gemeinsamer<br />
Nenner: CarboSol Fassa<strong>den</strong>farbe.<br />
www.synthesa.at<br />
aKtuelles<br />
taschen’s new yorK.<br />
Angelika Taschen (Hrsg.), Daisann McLane, Fotos:<br />
Poul Ober: TASCHEN’s New York. Mehrsprachige<br />
Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch,<br />
Hardcover, 23,8 x 30,2 cm, 400 Seiten, ca.<br />
30 Euro. ISBN: 978-3-8365-1116-2<br />
In New York dreht sich alles um die richtigen<br />
Connections. Und die bietet das vorliegende<br />
Buch: Angelika Taschen kennt New York. Sie<br />
war auf der anderen Seite der roten Samtkordel,<br />
hat versteckte<br />
Restaurants und beliebte<br />
Delikatessengeschäfte<br />
erkundet, ultrahippe Lä<strong>den</strong><br />
in Soho, Nolita und<br />
Tribeca durchstöbert<br />
und Hotels aufgespürt.<br />
ein fest <strong>für</strong>s wohnen<br />
Stimmungsvolle Einrichtungskonzepte bei Domicil Vienna begeisterten<br />
die angereisten Festgäste. In der ÖsterreichDependance<br />
des deutschen TopEinrichters Domicil hatten sich zahlreiche Designliebhaber<br />
eingefun<strong>den</strong>, um das erfolgreiche vergangene Jahr<br />
gemeinsam zu feiern. Ganz nach dem Motto „Emotive furnishing“<br />
stehen Individualität und Harmonie im Mittelpunkt: Domicil<br />
bietet ein Komplettangebot, in dem von exklusiven<br />
Textilien und Accessoires bis hin zu Lampen, Teppichen<br />
und Gläsern einrichtungstechnisch in einer<br />
stilistischen Bandbreite und Vielfalt kein Wunsch<br />
unerfüllt bleibt. Seit über 30 Jahren gilt Domicil<br />
in Deutschland als Topmarke <strong>für</strong> das Einrichten.<br />
Seit dem Vorjahr hat sich nun auch der <strong>österreichische</strong><br />
Standort als besondere Adresse im Bereich<br />
Interior und Design etabliert.<br />
Sergey Danilin, Domicil-Vienna-Inhaberin Bozena<br />
Jesionek, Domicil-Managing-Director Christian<br />
Hartmannsgruber<br />
color - 0607 2009 Magazin »
aKtuelles<br />
Total Living<br />
Wie wird die Zukunft des Einrichtungshandels aussehen? Wie kann er seine Produkte erfolgreich<br />
anbieten? Mehrwert generieren und kommunizieren lautet das Gebot der Stunde.<br />
» Magazin<br />
Die internationale Messe <strong>für</strong> Wohnkultur<br />
Abitare il Tempo, die von 17. bis<br />
21. September 2009 in Verona stattfin<strong>den</strong><br />
wird, gibt Antworten auf drängende<br />
Fragen von Architektur, Innenarchitektur<br />
und Design. Erwartet wer<strong>den</strong> Besucher aus<br />
<strong>den</strong> Bereichen Architektur, Innenarchitektur,<br />
Vertrieb und Planung aus aller Welt<br />
Kunst und design<br />
Erstmals wurde die Abitare il Tempo auf<br />
dem Ausstellungsgelände in Verona mit einer<br />
Kunstmesse, der Art Verona zusammengespannt;<br />
150 Galerien präsentieren ihre<br />
Künstler und deren Werke. In zwölf Pavillons<br />
und auf einer Gesamtfläche von 120.000<br />
Quadratmetern mit rund 700 Ausstellern<br />
kann man also auf höchst interessante Kontaminierungen<br />
gespannt sein. Zahlreich<br />
stehen außerdem wieder diverse Sonderausstellungen<br />
zu <strong>den</strong> Themen Kunst, Design,<br />
künstlerische Dekoration, Innenarchitektur<br />
und Objektbereich auf dem Veranstaltungskalender.<br />
Rund 10.000 Quadratmeter sind<br />
schließlich auf dem Freigelände zwischen<br />
dem PalaexpoPavillon und <strong>den</strong> Ausstellungshallen<br />
<strong>für</strong> das Thema Outdoor reserviert,<br />
dort la<strong>den</strong> unterschiedlichst gestaltete<br />
Inseln die Messebesucher auch zum vergnüglichen<br />
Relaxen ein.<br />
forschung und innovation<br />
In Zeiten der Krise bemüht sich Abitare il<br />
Tempo noch intensiver um wichtige Themen<br />
der Forschung und Zukunft und präsentiert<br />
in Halle 8 nicht nur erstmals mit der Mostra<br />
sulla distribuzione (Ausstellung über Verteilerwege)<br />
provokante Vorschläge <strong>für</strong> zukünftige<br />
Vertriebswege und die Gestaltung<br />
von Einrichtungshäusern, ganz egal ob es<br />
sich hierbei um das kleinste Studio oder <strong>den</strong><br />
größten Anbieter handelt. So wer<strong>den</strong> in dieser<br />
Halle auch fünf <strong>Innenraum</strong>konzepte vorgestellt,<br />
zur Gänze eingerichtete „Häuser“<br />
wer<strong>den</strong> in Zusammenarbeit mit wichtigen<br />
Unternehmen entstehen, die vor allem auf<br />
dem Gebiet der Forschung und Innovation<br />
engagiert sind. Die Vorstellung spannender<br />
Ergebnisse zu weiteren Themenschwerpunkten<br />
wie dem Contractbereich mit Linking<br />
People, mit Alta Decorazione, Design, Küche<br />
und Bad, Tischkultur oder Textil verspricht<br />
eine Auswahl interessanter Projekte und<br />
Produkte. Hier wer<strong>den</strong> auch zehn prägnante<br />
Installationen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Objektbereich gezeigt.<br />
Neben einem futuristischen nautischen Projekt<br />
von Luca Dini gibt es eine Hommage<br />
des Ehepaars Doriana und Massimiliano<br />
Fuksas. Als Special Guests wer<strong>den</strong> die bekannten<br />
Architekten und Gestalter Sawaya<br />
+ Moroni geehrt und mit ihrer Bühnenshow<br />
„Una Enigmatica Singolarita“ einen großen<br />
Teil der Halle 9 bespielen. Last but not least<br />
ist auch Fashion ein gewichtiges Argument.<br />
Bekannte Modelabels wie Fendi oder Cavalli<br />
zeigen ihre Sondershows. Nach großen Namen<br />
wie Ettore Sottsass, Vico Magistretti,<br />
Ingo Maurer oder Alessandro Mendini geht<br />
die Auszeichnung „Premio Abitare il Tempo<br />
2009“ heuer an <strong>den</strong> großen Philosophen und<br />
Kritiker Gillo Dorfles.<br />
www.abitareiltempo.com<br />
color - 0607 2009
for the people, froM the people<br />
Omar Vulpinari, seit 1998 verantwortlich <strong>für</strong> Visual Communication der<br />
legendären Fabrica von Benetton, hielt Mitte Juni im Wiener MAK einen<br />
Vortrag: „Fabrica. For the People, From the People“. Die Vortragsreihe<br />
„design> neue strategien“ wird in Kooperation von MAK und departure<br />
veranstaltet, um Wien als Standort <strong>für</strong> junges Design international<br />
zu positionieren. Vulpinari sprach über Ausbildung, Umsetzung<br />
und Experiment in Kunst, Design und Kommunikation<br />
der Fabrica als Kreativlabor, in dem Menschen,<br />
künstlerische Tätigkeiten, Sprachen und Ausdrucksformen<br />
aufeinandertreffen. Bis 16. August gewährt eine Ausstellung<br />
Einblicke in die Vielzahl der Schaffensfelder der Fabrica.<br />
Zentrales Thema: <strong>Das</strong> soziale Engagement. Zu sehen<br />
ist eine Auswahl von Plakaten aus vier Kampagnen <strong>für</strong> UNWHO<br />
und UNICEF, das Projekt „<strong>Color</strong>s Notebook“ – in dem die Besucher<br />
zur Teilnahme aufgefordert sind (!) – sowie Dokumentarkurzfilme<br />
über Berufe, die vom „Aussterben“ bedroht sind. mak, Design<br />
Space, Stubenring 5, 1010 wien. www.mak.at<br />
linzer landhaus in neueM Kleid<br />
Für die Fassa<strong>den</strong>sanierung erhielt die Arge „Die Maler“ (Die freundliche<br />
Maler GmbH, Gerta Hauser GmbH & Co KG, Hirsch Maler und<br />
Mehr GmbH, W. Höhnel GmbH & Co KG) <strong>den</strong> Anerkennungspreis des<br />
„Ober<strong>österreichische</strong>n Handwerkspreises 2009“.<br />
www.synthesa.at<br />
ilex ness, farbe! das grosse farbwohnbuch<br />
Gebun<strong>den</strong> mit Schutzumschlag, 160 Seiten, 200 Abbildungen,<br />
21,5 x 28 cm, Callwey Verlag München 2009, ca. 30 Euro.<br />
ISBN 978-3-7667-1794-8<br />
Farbe ist eines der wichtigsten Themen im Bereich Wohnen<br />
und Einrichten, Farben tragen ganz entschei<strong>den</strong>d zu unserem<br />
Wohlempfin<strong>den</strong> bei, können Stimmungen erzeugen<br />
und Räume in ihrer Wirkung<br />
bestimmen. Der große SCHÖNER<br />
WOHNEN Farbratgeber führt durch<br />
alle Räume der Wohnung und<br />
zeigt anhand von anschaulichen<br />
Beispielen, wie Farben unseren<br />
Wohnalltag beeinflussen.<br />
aKtuelles<br />
Mit stolz Maler<br />
1933 als Innsbrucker Malerkurs ins Leben<br />
gerufen, findet der Tiroler Malerkurs, mit<br />
Unterbrechung der Kriegsjahre, nunmehr<br />
jährlich statt. Rund 800 Maler aus ganz Österreich,<br />
Deutschland und Südtirol wur<strong>den</strong><br />
seither zu Malermeistern ausgebildet. Um<br />
die vergangenen 75 Jahre gebührend zu<br />
feiern, waren mehr als 200 Festgäste nach<br />
Hall in Tirol gekommen und Innungsmeister<br />
Rainer Höck konnte viele Ehrengäste<br />
willkommen heißen: so etwa Landesrätin<br />
Dr. Beate Palfrader, <strong>den</strong> Bürgermeister<br />
der Stadt Hall Leo Vonmetz, WIFIKurator<br />
Martin Felder und WIFIDirektor<br />
Wolfgang Oberladstätter, Dr. Hanspeter<br />
Munter, Direktor des Landesverbandes<br />
Südtirol der Handwerker, sowie zahlreiche<br />
Bundes und Landesinnungsmeister wie<br />
<strong>den</strong> amtieren<strong>den</strong> Bundesinnungsmeister<br />
Komm.Rat Egon Fischer als ältesten Teilnehmer<br />
und Lehrer des Meisterkurs der<br />
ersten Stun<strong>den</strong>, Oberschulrat Hans Zipko,<br />
ebenso wie einen der am längsten gedienten<br />
WIFIKursleiter Komm.Rat Karl<br />
Wimmer. Große Einigkeit zeigten alle Festredner<br />
in der Betonung der Notwendigkeit<br />
einer Qualifikation auf höchstem Niveau<br />
<strong>für</strong> das Handwerk, die nur die Meisterprüfung<br />
ermöglicht.<br />
color - 0607 2009 Magazin «
10<br />
outdoorMöbel<br />
in & Out<br />
Ob Plastik, lackiertes<br />
Metall, Rattan, Holz,<br />
Flechtwerk, Kunststoff<br />
oder Textil –<br />
das Outfit der<br />
neuen Outdoormöbel<br />
ist allemal <strong>für</strong> innen<br />
wie außen die richtige<br />
Wahl. text: christine Müller<br />
1) pratoline, hersteller: bisazza,<br />
design: carlo dal bianco<br />
2) swa, hersteller: fornasarig,<br />
design: setsu und shinobu ito<br />
) aeonium, hersteller: Missoni home<br />
) reel, hersteller: b&b italia,<br />
design: atelier oi<br />
) crinoline, hersteller: b&b italia, design:<br />
patricia urquiola<br />
) nido, hersteller: depadova,<br />
design: aksu/suardi<br />
) sail, hersteller: nodus rugs,<br />
design: luca nichetto<br />
) vegetal, hersteller: vitra,<br />
design: ronan & ernan bouroullec<br />
» design<br />
2<br />
Extremer Minimalismus der Formen oder<br />
farbenfroher Extremismus liegen aber ebenso<br />
im Trend wie natürliche <strong>Material</strong>ien in<br />
sanften Erdtönen. Bei <strong>den</strong> Entwürfen ihrer<br />
Gartenmöbel scheinen Designer gerne aus<br />
dem Vollen zu schöpfen. Hier sind in anderen<br />
Bereichen sehr wohl feststellbare Ten<strong>den</strong>zen<br />
der Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit<br />
weniger gefragt. Man wählt schon mal modischtrendige<br />
Details, inspiriert<br />
sich an <strong>den</strong> schrillen<br />
Achtzigern und<br />
greift mit Witz<br />
und Leichtigkeit<br />
tief in <strong>den</strong> Farbtopf.<br />
Fast brutal<br />
anmutende Mo<br />
1<br />
numentalität ist out, Eleganz und ein fast<br />
spielerischer Umgang mit Proportionen in.<br />
Einfache Silhouetten, kombiniert mit handwerklichem<br />
Knowhow, oder übergroße Formen<br />
wer<strong>den</strong> durch zarte Transparenz ihrer<br />
Dominanz enthoben. Technisch innovative<br />
<strong>Material</strong>ien halten Wind, Sonne und Regen<br />
stand. Der letzte Renner ist sogar wasserfestes<br />
Leder, das Regentropfen einfach durchlässt.<br />
Authentizität, Natürlichkeit, kraftvoll leuchtende<br />
Farben und großzügige Proportionen<br />
kollidieren in <strong>den</strong> Kollektionen dieses Sommers.<br />
Aber zweifellos ist die in allen Objekten<br />
präsente Einfachheit letztlich der gemeinsame<br />
Nenner – und der war noch nie so attraktiv wie<br />
in diesem Sommer.<br />
color - 0607 2009<br />
Fotos: Hersteller
3<br />
4<br />
5<br />
7<br />
outdoorMöbel<br />
8<br />
6<br />
design »<br />
11
12<br />
projeKt<br />
inszenierte natur<br />
An einer städtebaulich strategischen Stelle hat der Wiener Architekt Arkan Zeytinoglu einen<br />
außergewöhnlichen Unternehmenssitz realisiert, in luftiger Höhe als zweigeschoßigen Dachaufbau<br />
in Leichtbauweise text: christine Müller, fotos: herta hurnaus<br />
projeKtdaten<br />
Adresse: Mariahilfer Straße 1, Wien 6<br />
Bauherr: WertInvest Immobilientreuhand<br />
GmbH<br />
Entwurf: Architekt: Arkan Zeytinoglu,<br />
Wien, Dachgarten: Dipl.-Ing. Bernd<br />
Hochwartner, Wien<br />
Ausführung Holzdecks: DB-Möbel,<br />
Dietmar Bischof, Wien<br />
Nettonutzfläche Dach: 1.366 m 2<br />
» architeKtur<br />
Besondere architektonische Qualität zu<br />
realisieren stand im Mittelpunkt der<br />
Bauaufgabe, durch die das Haus wieder<br />
als einheitliches Ganzes erscheint. „Die<br />
Eckgaupenlösung der Dachflächen resultiert<br />
aus der konsequenten Weiterführung<br />
der Grundrissgeometrie des Bestandes, und<br />
zwar einer turmartigen Lösung, die in der<br />
Dachneigung knickt“, erläutert der Architekt.<br />
Und präzisiert weiter: „Es wurde kein<br />
Eckturm aufgesetzt, sondern ein Dachgrat<br />
ausgeformt, der mit der Geometrie der bestehen<strong>den</strong><br />
Ecklösung korrespondiert.“<br />
Durch weitestgehende Transparenz und ein<br />
gekonntes Spiel von Glas und Spiegelflächen<br />
entsteht in <strong>den</strong> Büros räumliche Weite<br />
und Tiefe; auf subtile Art wer<strong>den</strong> die unterschiedlichen<br />
Funktionsbereiche miteinander<br />
verbun<strong>den</strong>, wo nötig voneinander getrennt.<br />
Großzügige Ausblicke und Sichtachsen charakterisieren<br />
<strong>den</strong> Umgang mit Raumgrenzen,<br />
innen und außen verschmelzen.<br />
Mit viel Liebe zum Detail sind aber nicht nur<br />
die bei<strong>den</strong> Bürogeschoße konzipiert. Ebenso<br />
akribisch überlegt wurde die Gestaltung der<br />
hoch über <strong>den</strong> Dächern Wiens errichteten<br />
Dachterrasse. Als „inszenierte Natur“ schuf<br />
der Landschaftsarchitekt und Gartenkünstler<br />
Bernd Hochwartner eine architektonische<br />
Landschaft aus polygonalen Holzdecks, die<br />
von Bepflanzungsebenen durchbrochen und<br />
gegliedert wer<strong>den</strong> und zum Verweilen und<br />
Spazieren einla<strong>den</strong>.<br />
Den Eindruck eines gewachsenen und üppigen<br />
Gartens vermitteln die raffinierten<br />
und mit technischem Feingefühl konzipierten<br />
Details. <strong>Das</strong> multifunktionale Holzdeck<br />
dient auch zum Sitzen, Liegen oder<br />
Lehnen und außerdem noch als Sicht und<br />
Schallschutz. Dem in luftiger Höhe entsprechend<br />
starken Windeinfall trotzt die standortgerechte<br />
Pflanzenwahl, bei der besonderes<br />
Augenmerk vor allem auch auf die geringe<br />
Pflegebedürftigkeit gelegt wurde. Gepflanzt<br />
color - 0607 2009
hat man vor allem heimische Gehölze wie Kiefer, Birke<br />
und Felsenbirne. Für die Holzkonstruktion, die in Zusammenarbeit<br />
des Architekten mit dem Tischler Dietmar<br />
Bischof entstand, der <strong>für</strong> die Umsetzung letztlich<br />
verantwortlich zeichnete, wählte man die ebenfalls heimische<br />
Thermoesche. Auch hier war es neben der Farbvorstellungen<br />
des Architekten – Thermoesche vergraut<br />
durch Einfluss von UVLicht und Witterung mit der Zeit<br />
– ausschlaggebend, Holz aus Österreich zu verwen<strong>den</strong><br />
und dadurch auf Tropenhölzer verzichten zu können.<br />
Die Unternehmensfarben Schwaz/Gold, Rot/Weiß oder<br />
Silbergrau/Blau bestimmten auch das Farbkonzept, auf<br />
dem letztendlich auch Bernd Hochwartners Inszenierung<br />
basiert.<br />
„Im Kochverfahren wird das Holz unter Dampf erhitzt,<br />
wodurch die Zellstrukturen im Holz absterben und keine<br />
Feuchtigkeit mehr aufgenommen oder abgegeben<br />
wird. Da es somit keine Schwundmaße mehr zu berücksichtigen<br />
gilt, erweist sich die Verarbeitung eines<br />
auf diese Weise behandelten Holzes als besonders angenehm“,<br />
erklärt Bischof die Wahl des so behandelten<br />
<strong>Material</strong>s.<br />
Heimische Lärche fand als Unterkonstruktion Verwendung,<br />
wobei besonderer Wert darauf gelegt wurde,<br />
dass auch genügend Platz vor Feuchtigkeit von unten<br />
schützt. Die eigentliche Besonderheit stellt aber auch<br />
noch die spezielle Verbindung der einzelnen Holzelemente<br />
untereinander dar, da durch eine unsichtbar ausgeführte<br />
Steckverbindung keinerlei Verschraubungen<br />
zu sehen sind. <strong>Das</strong> Endergebnis kann sich sehen lassen.<br />
Angenommene Lebensdauer: 20 bis 25 Jahre.<br />
color - 0607 2009<br />
architeKtur «<br />
<strong>Das</strong> StoPrinzip<br />
Wenn aus Regen<br />
Sauberkeit wird<br />
Schmutz perlt mit dem Regen ab:<br />
StoLotusan Fassa<strong>den</strong>beschichtungen<br />
StoLotusan Putz und StoLotusan <strong>Color</strong> basieren auf der einzigartigen<br />
Lotus-Effect ®-Technologie und bieten Fassa<strong>den</strong> idealen Schutz.<br />
Dank einer mikrostrukturierten Oberfläche ist die Kontaktfläche<br />
<strong>für</strong> Schmutz und Wasser extrem reduziert.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis: Schmutz perlt mit dem Regen ab.<br />
• Geringe Verschmutzungsneigung,<br />
hoher Selbstreinigungseffekt<br />
• Idealer Schutz <strong>für</strong> besonders belastete Wetterseiten<br />
• Gute Durchlässigkeit <strong>für</strong> Wasserdampf und CO 2<br />
Mehr Infos erhalten Sie unter:<br />
www.sto.at<br />
projeKt 1
1 Messe Mailand nachbericht<br />
rekordverdächtig<br />
Am 27. April ging die weltgrößte Möbelschau, der 48. Salone Internazionale del Mobile, in<br />
Mailand mit großem Erfolg zu Ende. Alljährlich schließt sich in Mailand <strong>für</strong> sechs Tage der<br />
Kreis zwischen Produkten und Vertrieb, Designern und Besucher,n Unternehmen und Endverbrauchern<br />
sowie Trends und Anfordeurngen zwischen Italien und der Welt. text: christine Müller<br />
großer andrang herrschte wie jedes<br />
jahr an <strong>den</strong> aufwendig inszenierten<br />
Messestän<strong>den</strong>.<br />
zahlen & faKten<br />
1 . 0 Quadratmeter Ausstellungsfläche,<br />
1 . Besucher insgesamt,<br />
1 . Besucher aus 151 Ländern<br />
weltweit, 2. 2 Aussteller (davon 911<br />
aus dem Ausland), 02 präsentierte Designer,<br />
. Journalisten aus aller Welt<br />
» design<br />
Trotz ihrer gigantischen Ausmaße ist die<br />
Mailänder Möbelmesse ein Fixpunkt <strong>für</strong><br />
die Spezialisten der Branche und stets<br />
nur einen Tag lang auch dem Publikum zugänglich.<br />
Mit mehr als 300.000 Besuchern allein<br />
auf dem Messegelände Rho Pero konnte<br />
man die Zahlen des Vorjahres erneut übertreffen.<br />
Viel Andrang herrschte aber auch an <strong>den</strong><br />
immer zahlreicheren Standorten in der Stadt,<br />
an <strong>den</strong>en nicht nur junge Kreative, sondern<br />
auch bereits viele Hersteller in ungeahnter<br />
Vielfalt ihre Produkte präsentieren und damit<br />
sogar oftmals nur mehr außerhalb der Messe<br />
präsent sind.<br />
Trotz erwarteter Krisenstimmung und zurückhaltender<br />
Prognosen waren somit auch an<br />
diesen Schauplätzen des „Fuori Salone“ Besucherrekorde<br />
zu verzeichnen. So erwachte etwa<br />
die Zona Tortona als eine der coolsten Adressen,<br />
was Publikumsandrang und Angebot anbelangt,<br />
abends, wenn die Messe ihre Pforten<br />
schon längst geschlossen hatte, so richtig zum<br />
Leben. Der Glaube an das „Made in Italy“, das<br />
nicht nur aus der Präsentation immer neuer<br />
Produkte und Kreationen besteht, verkörpert<br />
eine Philosophie, einen Lebensstil, in dem man<br />
sich von der schlechten Wirtschaftslage keinesfalls<br />
unterkriegen lässt, sondern <strong>für</strong> alle<br />
Probleme auch stets die richtige Lösung parat<br />
zu haben sucht.<br />
Bei <strong>den</strong> vorgestellten Neuheiten dominierte<br />
nicht das experimentell und formal Neue um<br />
je<strong>den</strong> Preis, sondern eher die Weiterentwicklung<br />
altbewährten Designs, bei dem hochwertige<br />
Verarbeitung unter Anknüpfung an<br />
traditionelle Handwerkskünste im Vordergrund<br />
stand. So erläuterte etwa die auch in<br />
Mailand mit ihren Produkten mehrfach präsente<br />
spanische Designerin Patricia Urquiola<br />
ihre ganz persönliche Strategie: „Neugierde,<br />
Energie, Aufmerksamkeit sind gleichwichtige<br />
Charakteristiken. Wenn die Möglichkeiten<br />
fehlen, muss man eben vereinfachen. Schwierigen<br />
Momenten mit Qualität zu antworten,<br />
color - 0607 2009<br />
Fotos: Florian Frey, Saverio Lombardi Vallauri, Carola Merello, Alessandro Russotti
auf allen Ebenen des Projekts, auch im LowcostBereich,<br />
charakterisiert die Arbeit des<br />
Designers in all ihren Facetten.“ Urqiuola, die<br />
in vielen ihrer Entwürfe auch traditionellen<br />
Handwerksmetho<strong>den</strong> stets großen Raum gibt,<br />
betont weiter: „Man muss als Designer das<br />
Handwerk aufzuwerten wissen und die Fähigkeit<br />
besitzen, selbst handwerklich zu arbeiten.<br />
Die Ressourcen gibt es überall, nicht nur in<br />
Italien, man darf nicht einfach stehen bleiben.<br />
Man muss die Augen offenhalten, die Qualität<br />
und Proportionen der <strong>Material</strong>ien zu kombinieren<br />
wissen und nicht nur in eine Richtung<br />
blicken.“ Auch Konstantin Grcic sieht in der<br />
Krise eine Chance: „Die Entwicklung neuer<br />
Ideen ist grundlegend. <strong>Das</strong> ist eine fruchtbare<br />
Zeit <strong>für</strong> uns Designer, weil sie uns zum Um<strong>den</strong>ken<br />
zwingt.“ Und Matteo Thun definiert die<br />
Merkmale eines guten Produkts mit Authentizität,<br />
Leichtigkeit, ästhetischer und technologischer<br />
Dauerhaftigkeit. Bereits einer der ganz<br />
Großen des italienischen Designs, Architekt<br />
color - 0607 2009<br />
Giò Ponti, formulierte es einst wie folgt: „Man<br />
muss zurück zum TischTisch, zum Haus<br />
Haus, zu <strong>den</strong> richtigen Dingen, jenen wahren,<br />
natürlichen und spontanen.“ Beim diesjährigen<br />
Salone konnte man vielerorts eine Art<br />
Rückbesinnung auf Altbewährtes beobachten.<br />
In diesem Sinne war das Thema Nachhaltigkeit<br />
omnipräsent, und zwar nicht nur in Form<br />
der Verwendung innovativer, technologisch<br />
ausgeklügelter <strong>Material</strong>ien und Konstruktionen,<br />
sondern vielmehr als Reinterpretation<br />
altbekannter Klassiker. Nachhaltigkeit als<br />
Rückbesinnung auf bestehende Werte und formelle<br />
Zurückhaltung also, um nicht mehr in<br />
<strong>den</strong> üblichen Strudel der permanenten Suche<br />
nach dem ewig Neuen zu verfallen.<br />
Eine Gangart, die durchaus auch Kritiker<br />
fand. „Jeder Salone ist eine Olympiade, <strong>für</strong> alle<br />
Designer, ohne Ausnahme“, beschreibt Matteo<br />
Thun dessen Bedeutung prägnant. „Ist ein Salone<br />
beendet, beginnt man damit, sich die Muskeln<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> nächsten zu wärmen.“<br />
Messe Mailand nachbericht 1<br />
Zu SEhEn war<br />
nichT mEhr nur<br />
nEuES um JEDEn<br />
prEiS, SOnDErn<br />
innOvaTivE<br />
maTEriaLiEn<br />
unD rEinTErprE-<br />
TaTiOnEn aLTEr<br />
BEkannTEr.<br />
design «
1<br />
interior-fashiondesign<br />
» einrichtung<br />
color - 0607 2009
Einziehen, anziehen<br />
Zeig mir dein Wohnzimmer, und ich sage dir, was du trägst – die<br />
Einrichtung wird immer mehr zum Spiegel der I<strong>den</strong>tität ihres<br />
Eigentümers. Wie es scheint, sind auch hier Stil und Geschmack<br />
eine Frage des Etiketts. text: barbara jahn<br />
Es ist ein Trend, der nun bereits einige<br />
Jahre anhält: Modedesigner bewegen<br />
sich abseits der Laufstege und<br />
dringen auf die große Spielwiese des Einrichtungsdesigns<br />
vor. Und das mit großem<br />
Erfolg. Wagt man einen Blick zurück, so erinnert<br />
man sich an das Modelabel Versace,<br />
das beim deutschen Porzellanproduzenten<br />
Rosenthal <strong>für</strong> Furore sorgte. Oder – und das<br />
ist noch gar nicht so lange her – verbündete<br />
sich der KunstStoff Corian mit Missoni<br />
zu einer Wunderwelt der unverkennbaren<br />
Streifen und ZickzackMuster ganz im Look<br />
des italienischen Modehauses. Doch auch<br />
Roberto Cavalli mit eigener Möbelkollektion<br />
in Tiger und Giraffenlook oder Jette Joop<br />
mit eigenem Fertigteilhaus samt Einrichtung<br />
sind mit von der Partie. Doch in Wirklichkeit<br />
hat er die Modekollektion <strong>für</strong> das<br />
Zuhause erfun<strong>den</strong>: Giorgio Armani, der im<br />
Jahr 2000 mit <strong>den</strong> Worten: „Ich möchte einen<br />
gesamten Lifestyle anbieten, der über Mode<br />
hinausgeht, eine Lebenswelt“ eine neue Ära<br />
color - 0607 2009<br />
in der Möbel und Ausstattungsbranche<br />
auf <strong>den</strong> Spielplan rief. Marketing um je<strong>den</strong><br />
Preis, warum sich also nur die zweite ExklusivHaut<br />
auf <strong>den</strong> Leib schneidern lassen und<br />
nicht auch bei <strong>den</strong> Möbeln Maß nehmen?<br />
diesel Macht daMpf<br />
<strong>Das</strong> Erfolgsrezept ging auf und wurde –<br />
selbstverständlich – von fast allen kopiert:<br />
von Bulgari, die unter anderem Luxusartikel<br />
wie Sofas <strong>für</strong> Hunde schneiderten, über<br />
Esprit und Missoni, die mit ihren eigenen<br />
HomeKollektionen aus dem Segment nicht<br />
mehr wegzu<strong>den</strong>ken sind, bis hin zu <strong>den</strong> neuen<br />
Durchstartern aus der BilligmodeLiga,<br />
H&M und Zara, die sich neuerdings auch auf<br />
diesem Parkett bewegen. Mit der richtigen<br />
Ernsthaftigkeit und mit der damit gepaarten<br />
Publikumswirksamkeit präsentierte nun<br />
auch das 1978 im italienischen Molvena gegründete<br />
Modelabel Diesel seine Vorschläge<br />
in Sachen Möbeldesign. In enger Kooperation<br />
mit renommierten, ebenfalls italienischen<br />
interior-fashiondesign<br />
großes bild links: teppich glenn <strong>den</strong>imblue von Kasthall.<br />
links: paravent xradio natura Morta von successful<br />
living from diesel with Moroso<br />
freischwinger<br />
dexter von bene<br />
stehleuchte tri-p-p von successful living<br />
from diesel with foscarini<br />
einrichtung«<br />
1
1<br />
interior-fashiondesign<br />
oben: oberflächengestaltung <strong>für</strong><br />
corian von Missoni home, corian<br />
loves Missoni. unten: armlehnstuhl<br />
pop von Kartell<br />
» einrichtung<br />
Unternehmen, dem<br />
Po l s t e r m ö b e l h e rsteller<br />
Moroso und<br />
dem Leuchtenproduzenten<br />
Foscarini,<br />
zeigte man, was der legendäre<br />
Jeanskonzern in<br />
puncto FurnitureFashion<br />
drauf hat. Moroso hat gemeinsam<br />
mit dem Kreativteam<br />
von Diesel unter der Leitung von Wilbert<br />
<strong>Das</strong> zwei Linien verfolgt, die von XRay<br />
Musik und Vintage inspiriert wur<strong>den</strong>: Eine<br />
wird geprägt von der Welt des Underground<br />
mit aggressiver, rätselhafter Ästhetik, die<br />
andere wirkt unbeschwert und bezieht ihre<br />
Anregungen aus der Natur und sichtbaren<br />
Helligkeit mit weichen, einla<strong>den</strong><strong>den</strong> Formen.<br />
Moroso macht mit Diesel eine Kollektion von<br />
Produkten der lässigen, komfortablen Art,<br />
die von einer zwanglosen Wohnidee ausgeht.<br />
Die Zielgruppe ist völlig klar: Man will ein<br />
Publikum ansprechen, das schlichte Formen<br />
in moderner Lesart bevorzugt, auf hochwertige<br />
Qualität und einen ungezwungenen, geradlinigen<br />
Stil aber <strong>den</strong>noch nicht verzichten<br />
will. Foscarini hingegen übernimmt <strong>den</strong> DieselLook<br />
in Form von skelettösen, zum Spiel<br />
anregen<strong>den</strong> Gebil<strong>den</strong> oder als leuchtende<br />
Objekte mit Knitterlook. Aber egal wie: Auch<br />
color - 0607 2009
echts: tapete alice jeans von Marburg wallcoverings.<br />
unten: tischleuchte fork von successful living from diesel<br />
with foscarini<br />
hier wird die Marke <strong>für</strong> junge Ersteinrichter<br />
weitergetragen – und da auf hohem Niveau.<br />
treibstoff <strong>für</strong>s leben?<br />
Besonders das JeansImage birgt anscheinend<br />
das ewig Jugendliche in sich. Deshalb<br />
wagen sich auch andere Möbelhersteller über<br />
das Thema des legendären Blaus. So gibt es<br />
zum Beispiel eine richtige Tapete von Marburg<br />
Wallcoverings, die sich sogar scheinbar<br />
aus kleinen Stoffstücken zusammensetzt.<br />
Oder Geknüpftes des schwedischen Teppichherstellers<br />
Kasthall, der <strong>den</strong> Charme von<br />
Denim ebenfalls in seine Kollektion aufgenommen<br />
hat. Und auch Polstermöbelproduzent<br />
Kartell, der heuer sein 60jähriges<br />
Firmenjubiläum feiert, bezieht die attraktive<br />
www.sefra.at<br />
Note von Jeans im UsedLook als Überzugsstoff<br />
in seine Kollektion mit ein. Daneben<br />
wirkt Stuhl Dexter im strengen Nadelstreif<br />
von Modedesigner Sir Paul Smith fast schon<br />
etwas steif – zu Recht, <strong>den</strong>n er ist <strong>für</strong> eine<br />
ganz andere Zielgruppe bestimmt. Stoffe, die<br />
in der Modewelt bereits als Legen<strong>den</strong> gelten,<br />
erobern also die Möbelwelt. Es ist noch<br />
viel authentischer, auch in der Einrichtung<br />
zu fühlen, woran sich die Haut längst gewöhnt<br />
hat. Modehäuser, die auf ihre eigene<br />
Möbellinie verzichten, sind schnell gezählt.<br />
Vielleicht hoffen sie, dass sie genau das wieder<br />
zu etwas Besonderem macht. Exklusivität<br />
durch Hungerstreik? Nein, der Zeitgeist<br />
diktiert eindeutig etwas anderes: Lifestyle<br />
auf jeder Ebene und in jeder Lebenslage<br />
ist gefragt. Leute, die sich aus Prinzip und<br />
Markentreue nur in bestimmte Textilien<br />
hüllen, können diese unmöglich in markenfrem<strong>den</strong><br />
Ambienti präsentieren. Hauptsache,<br />
das Etikett ist dran. Es muss ja nicht<br />
immer Diesel sein.<br />
...Beste Fassade<br />
interior-fashiondesign<br />
„Ein TrEnD,<br />
DEr nun SchOn<br />
EiniGE JahrE<br />
anhäLT: mODE-<br />
DESiGnEr Drin-<br />
GEn auf DiE<br />
SpiELwiESE DES<br />
EinrichTunGS-<br />
DESiGn vOr.“<br />
1
20<br />
highlights<br />
1<br />
1 bagdad<br />
Hersteller: Nodus, High Design<br />
Rugs, Design: Massimo<br />
Gardone. Für diesen in Nepal<br />
handgeknüpften Teppich<br />
inspirierte sich Gardone<br />
an der Fotografie und am<br />
ewigen Kreislauf der Natur.<br />
www.nodusrugs.it «<br />
» bo<strong>den</strong> & belag<br />
2 bouquet<br />
Hersteller: Bisazza, Design:<br />
Carlo Dal Bianco. Sommer<br />
pur! Protagonist dieses<br />
Dekors ist ein Blumenbouquet<br />
in leuchten<strong>den</strong> Farben.<br />
Vorlage: ein Gemälde der<br />
flämischen Schule des<br />
18. Jahrhunderts.<br />
www.bisazza.it «<br />
3 edition 1<br />
Hersteller Parador, Design:<br />
Matteo Thun. Mit <strong>den</strong> Augen<br />
greifen, mit <strong>den</strong> Fingern<br />
sehen! Digitale Drucktechnologie<br />
macht’s möglich.<br />
Auch die plane Fläche darf<br />
virtuelle Realität darstellen.<br />
www.parador.de «<br />
4 aapa<br />
Hersteller: Woodnotes.<br />
Die besondere Mischung<br />
(ein Wollfa<strong>den</strong>, acht<br />
Leinenfä<strong>den</strong>) dieses von<br />
Hand getufteten Teppichs<br />
schafft Urlaubsfeeling: Beim<br />
Beschreiten hinterlässt man<br />
Fußspuren ganz wie auf<br />
Sand.<br />
www.woodnotes.fi «<br />
5 Mangas<br />
Hersteller: GAN by Gandia<br />
Blasco, Design: Patricia<br />
Urquiola. Eine Serie von acht<br />
Teppichen, die jeweils unterschiedlich<br />
in Farbe, Form<br />
und <strong>Material</strong>, auf immer<br />
neue Art aneinandergereiht,<br />
ein individuelles Patchwork<br />
ergeben.<br />
www.gandiablasco.com «<br />
5<br />
color - 0607 2009
2 3<br />
Der Sommer kann kommen!<br />
Sie sind nicht stolzer Besitzer einer Terrasse, eines Balkons oder Gartens? Kein Problem!<br />
Holen Sie sich einfach <strong>den</strong> Sommer ins Haus. Zahlreich sind die an der Natur inspirierten<br />
Dessins, die Sie <strong>den</strong> Sommer auch innerhalb Ihrer vier Wände das ganze Jahr über so richtig<br />
genießen lassen.<br />
color - 0607 2009<br />
highlights<br />
4<br />
bo<strong>den</strong> & belag «<br />
21
22 Messenachbericht interzuM<br />
Die magie des materials<br />
Als weltweit größte Messe der Zulieferer und Möbelindustrie und des Innenausbaus ist die<br />
Interzum in Köln Ort des Wissensaustauschs und zur Präsentation von Produktneuheiten.<br />
text: christine Müller<br />
zahlen & faKten<br />
Rund .000 Besucher aus mehr als<br />
1 0 Ländern, 1. 0 Anbieter aus<br />
Ländern; Prozent mehr belegte<br />
Ausstellungsfläche. 0 Prozent der<br />
Anbieter und Prozent der Besucher<br />
kamen aus dem Ausland auf die<br />
Interzum.<br />
» bo<strong>den</strong> & belag<br />
Die Interzum ist aber auch jener Ort, an<br />
dem der Branche alle zwei Jahre zukünftige<br />
Trends präsentiert wer<strong>den</strong>.<br />
Und dies nun bereits seit mittlerweile 50 Jahren.<br />
Der runde Geburtstag unterstreicht die<br />
Bedeutung dieser Messe als Impulsgeber <strong>für</strong><br />
Industrie, Handwerk und Handel. In Köln waren<br />
somit von 13. bis 16. Mai auch heuer wieder<br />
die neuesten Trends bei Bezugsstoffen,<br />
Oberflächen und Hölzern zu sehen.<br />
Rund 47.000 Besucher aus mehr als 130 Ländern,<br />
1.370 Anbieter aus 63 Ländern und eine<br />
um 5 Prozent höher ausgebuchte Ausstellungsfläche<br />
sind die Ergebnisse der Schlussbilanz<br />
dieses Messeklassikers. Auch die hohe Besucherqualität<br />
konnte <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> internationalen<br />
Stellenwert dieser ganz Großen<br />
unter <strong>den</strong> Messen <strong>für</strong> die Möbelzulieferindustrie<br />
und <strong>den</strong> Innenausbau neuerlich untermauern.<br />
Ein Jubiläumsjahr, wie man es sich<br />
nur wünschen kann. „Gerade vor dem Hintergrund<br />
des finanzwirtschaftlichen und konjunkturellen<br />
Umfelds hat die Veranstaltung<br />
in ihrem Jubiläumsjahr wichtige Impulse <strong>für</strong><br />
die gesamte Branche und ein klares Signal gegen<br />
<strong>den</strong> momentanen wirtschaftlichen Trend<br />
gesetzt“, resümiert Gerald Böse, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Koelnmesse, <strong>den</strong> Erfolg.<br />
„<strong>Das</strong> große Interesse des Fachpublikums<br />
aus der ganzen Welt bestätigt die Interzum<br />
als international anerkannte Leitmesse und<br />
als geeignete Plattform <strong>für</strong> die Präsentation<br />
innovativer Produktneuheiten.“ Gegenstände<br />
und <strong>Material</strong>ien, die unser tägliches Leben<br />
color - 0607 2009
Fotos: Koelnmesse<br />
begleiten, müssen sich gut anfühlen, <strong>den</strong>n die<br />
Haptik ist nach wie vor eines der wichtigsten<br />
Kriterien bei der Wahl eines Produkts. Die<br />
sinnliche Wahrnehmung durch das Ertasten<br />
der Dinge, der Stoffe und Formen spiegelt unseren<br />
Wunsch nach Echtheit, Sicherheit und<br />
besonderen Werten wider. Gutes Design fühlt<br />
sich eben auch gut an. Die aktuellen <strong>Material</strong>ien<br />
und <strong>Material</strong>kombinationen präsentieren<br />
sich durchaus selbstbewusst und in großer<br />
Vielfalt. Sie stehen <strong>für</strong> eine Welt der Gegensätze<br />
und voller Kreativität, unterstreichen<br />
aber auch gleichzeitig <strong>den</strong> Wunsch des Verbrauchers<br />
nach mehr Wertigkeit und Qualität.<br />
Natürliche <strong>Material</strong>ien herrschen somit vor,<br />
strukturierte Oberflächen sind ebenso in wie<br />
ein ungewohnter Mix, so steht natürlich knitterndes<br />
Leinen neben hochglänzen<strong>den</strong> metalligen<br />
Oberflächen, großformatige Dessins<br />
konkurrieren mit leuchten<strong>den</strong> Farben in Uni.<br />
Ein besonderer Hingucker waren gläsern wir<br />
CETOL NEUHEITEN 2009<br />
WARUM WARTEN BIS 2010?<br />
kende Kanten, Rolla<strong>den</strong>systeme in Glasoptik<br />
oder das „Glas von der Rolle“ – Transparenz<br />
stand in jedem Fall auf der Trendliste ganz<br />
oben. Ebenso vielfältig wie die <strong>Material</strong>ien ist<br />
auch die Farbpalette: Weiß und Schwarz sind<br />
als alte Klassiker sowieso nicht mehr wegzu<strong>den</strong>ken<br />
und setzen auch weiterhin Akzente,<br />
wenn es um grafische Linien oder Muster geht.<br />
Frische Grüntöne mit zartem Grau inspirieren<br />
sich am Nachhaltigkeitsgedanken. Unzählige<br />
Schattierungen von Blau sind ebenso zu fin<strong>den</strong><br />
wie Naturtöne von Khaki bis Braun. „Back to<br />
the Nature“ scheint überhaupt der dominierende<br />
Slogan zu sein, was sich auch in Naturfasern<br />
wie Leinen, Filz oder Baumwollstoffen niederschlägt.<br />
Aber auch technologische Spitzenleistungen<br />
kamen auf der Interzum nicht zu kurz,<br />
die ganz nebenbei auch noch die höchsten Designansprüche<br />
zufrie<strong>den</strong>stellen. Auf 2011 darf<br />
man also gespannt sein, <strong>den</strong>n dann öffnet die<br />
Interzum erneut ihre Pforten.<br />
Mit <strong>den</strong> neuen Qualitäten von Sikkens Cetol<br />
haben wir schon jetzt die Lösungen <strong>für</strong> 2010.<br />
Die neuen Produkte Cetol plus und extra bieten höchste Qualität und besten<br />
Schutz <strong>für</strong> Ihr Holz. Lassen Sie sich überzeugen und testen Sie die neuen Cetol<br />
Dünnschicht Lasuren HLS plus und HLS extra oder die neue Dickschichtlasur Cetol Filter 7 plus.<br />
SIKKENS CETOL LASUREN SIND FIT FÜR DIE ZUKUNFT<br />
�<br />
Cetol HLS plus Cetol HLS plus 2010 – die neue Dünnschichtlasur auf Alkyd-Emulsionsbasis<br />
<strong>für</strong> die gewohnt edle und sei<strong>den</strong>matte Erscheinung.<br />
Cetol HLS extra – die neue Alkyd-Dünnschichtlasur <strong>für</strong> Extra-Beständigkeit<br />
gegen Witterungseinflüsse und +20 % mehr Ergiebigkeit.<br />
�<br />
Cetol Filter 7 Cetol Filter 7 plus – die verbesserte Dickschichtlasur mit Extrem<br />
hoher UV-Beständigkeit und längerem Witterungsschutz.<br />
Messenachbericht interzuM<br />
„DaS GrOSSE<br />
inTErESSE DES<br />
fachpuBLikumS<br />
auS DEr GanZEn<br />
wELT BESTäTiGT<br />
DiE inTErZum<br />
aLS inTErnaTiOnaL<br />
anErkannTE<br />
LEiTmESSE.“<br />
VOC<br />
2010<br />
Nähere Infos unter<br />
www.sikkens.at<br />
2
2<br />
porträt<br />
wer mit dem<br />
holz tanzt<br />
Weitzer Parkett ist viel mehr als nur ein Name. <strong>Das</strong><br />
<strong>österreichische</strong> Unternehmen rangiert unter <strong>den</strong> Top 10<br />
Europas. Und dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr.<br />
begehbar, begreifbar. in <strong>den</strong> neuen<br />
parkett-welten wird <strong>den</strong> besuchern<br />
das umfassende produktsortiment<br />
hautnah präsentiert.<br />
dem gelben weitzer-würfel, Markenzeichen<br />
des erfolgsunternehmens,<br />
wurde eine besonders prominente rolle<br />
in der fassade zugeteilt.<br />
» bo<strong>den</strong> & belag<br />
text: barbara jahn<br />
Es ist eine große, langjährige Tradition,<br />
die sich hinter dem Namen Weitzer<br />
Parkett verbirgt. Bereits 1831 wurde<br />
das Holz verarbeitende Unternehmen in Weiz<br />
– und das ohne „t“ – gegründet, in dem man<br />
bis zum heutigen Tag mit <strong>den</strong> höchsten Qualitätsansprüchen<br />
und größter Lei<strong>den</strong>schaft ans<br />
Werk geht. Mit diesem bewährten Rezept und<br />
einem bedeuten<strong>den</strong> Anteil an Knowhow und<br />
Innovationsgeist schaffte es Weitzer Parkett<br />
mit seinen insgesamt 650 Mitarbeitern, nicht<br />
nur die Marktführung Österreichs zu übernehmen,<br />
sondern auch an die Spitze der europäischen<br />
Parketthersteller.<br />
ausgezeichnet<br />
2007 erhielt man sogar die Auszeichnung als<br />
bestes Familienunternehmen Österreichs –<br />
immerhin unter 240.000 Bewerbern. Die Ruder<br />
des erfolgreichen Unternehmens hat das<br />
Geschwisterpaar Angelika WesonigWeitzer<br />
und Wilfried Weitzer fest in der Hand. Sie bestimmen,<br />
wo es langgeht, und der Erfolg gibt<br />
ihnen Recht. Heute verfügt Weitzer Parkett<br />
über das unfangreichste Parkett und Stiegenprogramm,<br />
zusammengesetzt aus rund<br />
500 Artikeln von Massivholzbö<strong>den</strong>, Zwei und<br />
DreiSchichtParkettbö<strong>den</strong> in 15 verschie<br />
<strong>den</strong>en Holzarten bis zu individuellen Stiegenlösungen.<br />
Einer der wichtigsten Punkte<br />
im Konzept ist die intensive Kooperation mit<br />
<strong>den</strong> Fachhändlern und Verlegebetrieben, die<br />
die professionelle Verarbeitung und ein umfangreicher<br />
Service vor Ort garantieren. Mit<br />
dem Blick streng nach vorne gerichtet, ruhen<br />
sich die bei<strong>den</strong> jedoch nicht auf <strong>den</strong> Lorbeeren<br />
einer 175jährigen Erfolgsgeschichte aus.<br />
Die Entwicklung neuer Produkte hat einen<br />
besonderen Stellenwert, <strong>den</strong>n die Führungsposition<br />
soll weiter gehalten und ausgebaut<br />
wer<strong>den</strong>. So wur<strong>den</strong> innovative Ergänzungen<br />
vorgenommen, die äußerst vielversprechend<br />
klingen. Etwa der neue PflegefreiParkett, der<br />
die stressgeplagten Haushaltsseelen aufatmen<br />
lässt. Nanotechnologie ermöglichte eine einzigartige<br />
Spezialversiegelung bis in die tiefsten<br />
Poren und verleiht dem Bo<strong>den</strong> dauerhafte<br />
Schönheit. Mit dieser siebenfachen Versiegelung<br />
der ProstrongOberfläche wer<strong>den</strong> dem<br />
Parkett langwierige und regelmäßige Pflegerituale<br />
erspart und auch Schutz vor alltäglichen<br />
Gebrauchsspuren geboten. <strong>Das</strong> Produkt<br />
wurde mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet,<br />
dem weltweit ältesten und bekanntesten Umweltzeichen,<br />
das nicht nur die Umweltfreundlichkeit<br />
des Produkts, sondern auch jene des<br />
Herstellungsprozesses beurteilt.<br />
apropos uMwelt<br />
<strong>Das</strong> Geschwisterpaar hat nicht nur die UmweltAuszeichnung<br />
der Produkte im Auge,<br />
sondern engagiert sich auch in seinem unternehmerischen<br />
Rahmen <strong>für</strong> globale Umwelt<br />
color - 0607 2009
emühungen. So entschied man als einer der<br />
ersten Hersteller überhaupt, 2009 Tropenhölzer<br />
komplett aus dem Sortiment zu nehmen<br />
und nur noch Holz aus nachhaltiger europäischer<br />
Forstwirtschaft zu verarbeiten, wovon<br />
ungefähr die Hälfte aus <strong>österreichische</strong>n Wäldern<br />
bezogen wird. Angelika WesonigWeitzer<br />
begründet diesen Schritt so: „Wir sind darüber<br />
hinaus Anfang des Jahres aus dem TropenholzVerkauf<br />
ausgestiegen und wür<strong>den</strong> uns<br />
noch viel mehr Hersteller wünschen, die Tropenholz<br />
aus dem Programm streichen und ihre<br />
ökologische Verantwortung wahrnehmen. Der<br />
Verzicht auf Tropenholz drosselt die Nachfrage<br />
und trägt somit einen gewichtigen Teil zum<br />
Erhalt des Ökosystems Regenwald als Lebensgrundlage<br />
<strong>für</strong> zukünftige Generationen bei.<br />
Die Schlussfolgerung: Jeder einzelne, der sich<br />
<strong>für</strong> eine heimische Holzart entscheidet, leistet<br />
seinen ganz persönlichen Beitrag zum Klimaschutz<br />
und zur Rettung der letzten Urwälder<br />
der Erde. Über 30 verschie<strong>den</strong>e europäische<br />
Hölzer und Farben bieten <strong>für</strong> jede tropische<br />
Holzart eine passende Alternative. Heimisches<br />
Holz und seine Veredelungsmöglichkeiten lassen<br />
in puncto Design und Ästhetik keine Wünsche<br />
offen.“<br />
Zeit und Geld sparen?<br />
Der Profi kombiniert genial.*)<br />
das jüngste Kind<br />
Vor Kurzem wur<strong>den</strong> die Weitzer Parkett – Parkett<br />
Welten eröffnet, eine offizielle Drehscheibe<br />
und Plattform <strong>für</strong> Partner, Architekten,<br />
Exportkun<strong>den</strong> bis hin zum Endverbraucher,<br />
wo man die Marke Weitzer Parkett, mit allem<br />
wo<strong>für</strong> sie steht, kennenlernen kann. Hier fin<strong>den</strong><br />
reger Austausch und Seminare statt, in<br />
<strong>den</strong>en Kun<strong>den</strong> theoretisch und praktisch in die<br />
Vielfalt der Produkte, Verlegetechniken, aber<br />
auch in <strong>den</strong> Verkauf eingeführt wer<strong>den</strong>. Die<br />
Ziele sind sehr ehrgeizig: „Die Parkett Welten<br />
wer<strong>den</strong> sich regional als Zentrum <strong>für</strong> alle an<br />
Parkett und Holzstiegen interessierten Endkun<strong>den</strong><br />
etablieren. Jeder kann und soll, wenn<br />
er Bedarf an Parkett oder einer Holzstiege hat,<br />
als erstes an uns <strong>den</strong>ken und in <strong>den</strong> Parkett<br />
Welten vorbeischauen. Überregional wird es,<br />
überspitzt formuliert, das ,Mekka‘ unserer<br />
Parketthändler wer<strong>den</strong>. Jeder sollte zumindest<br />
einmal die Parkett und Stiegenakademie<br />
besucht haben“, so Angelika WesonigWeitzer.<br />
Auch die Architektur der neuen Parkett Welten<br />
spricht eine sehr selbstbewusste Sprache. <strong>Das</strong><br />
äußere Erscheinungsbild wird vom bekannten<br />
gelben Weitzer Würfel, dem Markenzeichen des<br />
Unternehmens, dominiert. Zusätzlich spielt<br />
die Fassade auf <strong>den</strong> Werkstoff Holz an, der fein<br />
säuberlich gestapelt und verarbeitet wird. Auf<br />
1.500 Quadratmetern kann man also eintauchen<br />
in das Imperium des Parkettbo<strong>den</strong>s und<br />
sich vom unglaublichen Spektrum der Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Bö<strong>den</strong> und Stiegen überzeugen.<br />
Im Obergeschoß findet die Aus und Weiterbildung<br />
statt in Hinblick auf Funktionalität, Verarbeitung,<br />
Einzigartigkeit und vor allem auf<br />
Vorzüge jener Produkte, deren Qualität auch<br />
1:1 bei <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> ankommen soll. Denn das<br />
hat oberste Priorität.<br />
*) Alle, die zugleich Abdichten und Kleben wollen, holen sich jetzt <strong>den</strong> neuen Spezialklebstoff X-Bond MS-K88.<br />
Mit MS-Technologie verklebt X-Bond MS-K88 nahezu alle <strong>Material</strong>ien, selbst auf vertikalen Flächen.<br />
Ideal bei hoher Restfeuchte von Zement- und Betonuntergrün<strong>den</strong>. Mehr Infos unter www.murexin.com<br />
porträt<br />
„DEr vErZichT<br />
auf TrOpEnhOLZ<br />
DrOSSELT<br />
DiE nachfraGE<br />
unD TräGT Zum<br />
ErhaLT DES<br />
rEGEnwaLDES<br />
BEi.“<br />
Fotos: Weitzer Parkett<br />
2
2 produKte & MärKte<br />
Terrassenberechnung leicht gemacht<br />
Der neue elektronische Bedarfsberechner <strong>für</strong> Terrassenbö<strong>den</strong> von Meyer Parkett erleichtert die Berechnung<br />
der Zubehörmaterialien ebenso wie die Angebotslegung an <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> in Zukunft ganz entschei<strong>den</strong>d.<br />
farbe pur<br />
Der weltweit angesagte Hersteller von Glasmosaik <strong>für</strong> <strong>den</strong> Innen und Außenraum Bisazza<br />
hat seine Mosaikkollektion 2009 um zahlreiche Dekore erweitert.<br />
Und allesamt nehmen diese auch gleich zukünftige Trends vorweg, natürlich<br />
ohne dabei <strong>den</strong> einzigartigen und unverwechselbaren BisazzaStil zu verlieren.<br />
Es entstan<strong>den</strong> neue Mosaike, die <strong>den</strong> unterschiedlichsten Wohnbereichen, drinnen<br />
wie draußen, eine ganz spezielle Note verleihen. Inspiriert an Gemäl<strong>den</strong> des<br />
18. Jahrhunderts, an Tapetenmustern vergangener Tage oder einfach nur am üppigen<br />
Angebot der Natur holen die Dekore 2009 eine reiche Farbpalette in edlen<br />
Tönen und unermesslicher Blütenpracht ins Haus. Für das Blumenmuster Fleurs<br />
wählte der Designer Carlo Dal Bianco Vorlagen französischer Tapeten des frühen<br />
19. Jahrhunderts. Auch mit dem Motiv Gar<strong>den</strong> bleibt der Designer Carlo Dal<br />
Bianco dem Blumenmotiv treu: Der Dekor zeichnet sich durch ein zeitgenössisches<br />
Design aus, das an moderne Textilien erinnert, und ist in drei Versionen erhältlich:<br />
Gar<strong>den</strong> Blue, Gar<strong>den</strong> Grey und Gar<strong>den</strong> Pink. Mit Silk ist Dal Bianco ein<br />
Ornament <strong>für</strong> Bo<strong>den</strong> und Wand gelungen, das mit seinen orientalisch anmuten<strong>den</strong><br />
Mustern aus dem Reich von „Tausend und einer Nacht“ entsprungen<br />
sein könnte. Auch die Farbwahl, eine Kombination aus unterschiedlichsten<br />
kühlen Blautönen nimmt Anleihen aus dem Morgenland auf. Neben Blau ist<br />
Silk auch in Braun erhältlich. Die bedeutende Neuheit dieses Jahres sind die<br />
neuen Farbmischungen und einfarbigen Mosaike. Bereits 1956 in Alte bei Vicenza<br />
gegründet, kennzeichnet das schillernde Unternehmen ausgeprägt dynamischer<br />
Unternehmergeist, der Einsatz modernster Fertigungsmetho<strong>den</strong> und<br />
ein besonderes Gespür <strong>für</strong> die Entwicklungen des Mosaikmarktes. Trends vorzugeben<br />
ist hier schon fast eine Selbstverständlichkeit. Seit 2004 koordiniert<br />
der Architekt Carlo Dal Bianco das Bisazza Design Studio und seiner Feder<br />
entspringen auch die neuen Mosaikkollektionen. www.bisazza.com<br />
» bo<strong>den</strong> & belag<br />
Terrassenbö<strong>den</strong> aus Holz liegen voll im Trend und<br />
verleihen sowohl einem modernen als auch klassischen<br />
Zuhause das gewisse Etwas. Kniffelig gestaltet<br />
sich jedoch oft die Errechnung der <strong>für</strong> die<br />
Verlegung benötigten Zubehörmaterialien. Der<br />
neue, exklusiv bei Meyer Parkett erhältliche elektronische<br />
Bedarfsberechner bietet hier<strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
passen<strong>den</strong> Lösungsansatz: Berechnung von Zubehörmaterialien<br />
und Angebotslegung sind in<br />
Zukunft ganz einfach. Nähere Informationen unter<br />
www.meyerparkett.at, „Terrassendecks“, oder<br />
Tel.:(0 31 35) 5020. Meyer Parkett ist Österreichs<br />
größter Terrassenbo<strong>den</strong>spezialist und bietet unter<br />
der Marke „Fano“ ein besonders breites Sortiment<br />
an FSCzertifizierten und kammergetrockneten<br />
Holzarten, passend <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Stil und Geschmack.<br />
<strong>Das</strong> vollständige, perfekt auf die verwendeten Produkte<br />
abgestimmte Zubehör erleichtert zusätzlich<br />
die Montage und Pflege. Terrassenbö<strong>den</strong> bringen<br />
die Natürlichkeit und <strong>den</strong> Charme von Holz in<br />
je<strong>den</strong> Außenbereich, egal ob am Pool, im Garten<br />
oder auf der Terrasse. Sie sind selbst bei minimaler<br />
Pflege sehr langlebig, trocknen schnell, wirken<br />
temperaturausgleichend und bescheren dadurch<br />
ein besonders fußfreundliches Gehgefühl.<br />
www.meyerparkett.at<br />
color - 0607 2009
natürlich <strong>für</strong> die Ewigkeit<br />
Mit naturnahen Oberflächen hat Kaindl <strong>den</strong> Laminatfußbo<strong>den</strong> buchstäblich salonfähig<br />
gemacht. Die Kaindl One Design News erweitern nun die erfolgreiche Kollektion um zwölf<br />
neue Oberflächen und Dekore.<br />
Holen Sie sich die<br />
Lizenz zum Kleben.*)<br />
Dielen und ClassicDekore beeindrucken schon auf <strong>den</strong> ersten Blick durch ihre<br />
absolut naturi<strong>den</strong>tische Anmutung, ganz nach dem Leitsatz „Natürlich <strong>für</strong> die<br />
Ewigkeit“. Auf <strong>den</strong> zweiten Blick eröffnet sich eine Reihe von Vorteilen, die<br />
Fachwelt und Konsumenten gleichermaßen in ihren Bann zieht: Kaindl One<br />
präsentiert sich nicht nur extrem robust, langfristig lichtecht und äußerst pflegeleicht,<br />
sondern auch in höchstem Maße langlebig und wertbeständig. Außerdem<br />
lassen sich die Bö<strong>den</strong> dank Kaindl Loc einfach und leimfrei verlegen. Nun<br />
geht Kaindl mit <strong>den</strong> innovativen Oberflächen und Dekoren der One Design<br />
News aber noch einen Schritt weiter. „Unsere NaturalTouchOberflächen machen<br />
es selbst Experten nicht leicht, einen Unterschied zwischen Laminat und<br />
Echtholzfußbo<strong>den</strong> zu erkennen. Ganz so wie der Bo<strong>den</strong> aussieht, fühlt er sich<br />
dann auch an, und zwar absolut natürlich“, erklärt CEO Werner Bechtold <strong>den</strong><br />
verblüffen<strong>den</strong> optischen und haptischen Effekt. Dahinter steckt die zukunftsweisende<br />
Synchronisationstechnik, die das Dekorbild des jeweiligen Bo<strong>den</strong>s<br />
real fühlbar macht. Von der neuen Struktur „Natural Touch Eiche“ über „gebürstet“<br />
und „geschrubbt“ bis hin zum „Altholzeffekt“ bringen die Oberflächen<br />
das Gefühl von echtem Holz auf die Laminatdielen. Besonders edel zeigen sich<br />
die neuen dunklen Eichendekore, die gleichermaßen klassische Eleganz und<br />
modernes Flair ins Wohnzimmer bringen.<br />
<strong>Das</strong> vielfältige Sortiment der KaindlOneKollektion umfasst inklusive Design<br />
News fast 100 Dekore, aufgeteilt in die bewährten KaindlDielen und die ClassicDekore<br />
und jeweils in unterschiedlichen Stärken und Formaten erhältlich.<br />
Für alle Trägerplatten kommen ausschließlich Holzsortimente aus PEFCzertifizierten<br />
Wäldern zum Einsatz. Nähere Infos auf www.kaindl.com<br />
Der reinste Teppich-virtuose<br />
Seit 1889 entwirft und produziert Kasthall einzigartige gewebte<br />
und handgetuftete Teppiche.<br />
Design wie Herstellung der Teppiche wer<strong>den</strong><br />
in der eigenen Produktionsanlage<br />
entwickelt. Jeder KasthallTeppich ist einzigartig<br />
und wird auf Bestellung produziert.<br />
Ein Lederetikett auf der Rückseite des Teppichs<br />
trägt die Namen jener Personen, die<br />
<strong>den</strong> Teppich entworfen und produziert haben.<br />
Im eigenen Werk arbeiten Produktentwickler<br />
und Designer Seite an Seite an der<br />
Entwicklung neuer Techniken, Farben, Färbemittel<br />
und Kollektionen.<br />
Im Rahmen des heurigen Salone del Mobile<br />
in Mailand stellte Kasthall auch die bei<strong>den</strong><br />
neuen Spezialteppiche Spectra & Nova<br />
vor, die das reiche Farbspektrum und die<br />
120 Jahre Erfahrung bei der Teppichherstellung<br />
perfekt verbin<strong>den</strong>. Beide sind hochflorige<br />
handgetuftete Teppiche im Retrostil mit<br />
fünf Zentimeter hohem Flor aus Wolle und<br />
Leinen in wunderbarer Farbigkeit. <strong>Das</strong> Design<br />
stammt von Gunilla Lagerhem Ullberg,<br />
einer von Kasthalls hauseigenen Chefdesignern,<br />
die seit 1987 <strong>für</strong> Kasthall Teppiche<br />
entwirft. Ein handgetufteter Teppich ist in<br />
vielerlei Hinsicht einzigartig. Die Produktionsmethode<br />
basiert hauptsächlich auf<br />
Handarbeit, die es mühelos ermöglicht,<br />
detaillierte Muster, einen individuellen Stil<br />
und optisch Effekte zu erzielen.<br />
www.kasthall.com<br />
*) Alle, die mehr vom Kleben wollen, holen sich jetzt die neuen X-Bond-Produkte. Mit MS-Technologie<br />
haftet X-Bond auf schwierigsten Untergrün<strong>den</strong>. Stärker, dauerelastisch und ganz ohne Grundieren<br />
mit <strong>den</strong> Vorteilen von PU, Silikonen und Acrylaten: Die Lizenz zum Kleben ist Ihnen sicher. www.murexin.com<br />
produKte & MärKte<br />
2
2 highlights<br />
1<br />
Die Sprache der farbe<br />
Auf Farbe reagieren wir alle unterschiedlich: So ist etwa Rosa, das dem einen zauberhaft erscheint,<br />
dem anderen unerträglich zuckerlfarbig. Aber ganz gleich, welche Farben man nun<br />
mag oder nicht, sie üben in jedem Fall eine ganz bestimmte Wirkung auf uns aus, auf unser<br />
Gemüt, unsere Gefühlslage und Empfindungen und auf <strong>den</strong> Raum, in dem sie zur Anwendung<br />
gelangen. Ein bisschen Fantasie ist also in jedem Fall gefragt.<br />
4<br />
» Malerei & anstrich<br />
color - 0607 2009
1<br />
1 farbenpracht<br />
Holzlasuren lassen trotz kräftigen<br />
Farbtons die lebendige Maserung<br />
des Holzes noch durchscheinen –<br />
und schützen vor UV-Licht und<br />
Witterungseinfluss.<br />
www.volvox.de «<br />
2<br />
2 spiegelungen<br />
Die Farbe Blau ist gestalterisch beruhigender<br />
Gegenpol zum eher quirligen Treiben in<br />
einem Café. Aufwendige Gestaltung mehrerer<br />
Farbschichten und zwischengeschliffener<br />
Lasuren auf Putz bringen Struktur in die<br />
Farbe und einen gewissen mediterranen<br />
Touch auf die Wand.<br />
www.atelier-benad.de «<br />
3<br />
3 new yorK<br />
Taschen’s New York: In diesem neuen<br />
Buch findet man, was im Big Apple<br />
zurzeit so angesagt ist. Hotels,<br />
Restaurants, Shops und noch so manch<br />
anderen Blick auf originelle Winkel, die die<br />
Megacity bereithält.<br />
www.taschen.com «<br />
highlights<br />
4 blicKfang<br />
Als Übergangslösung einer zu sanieren<strong>den</strong><br />
Fassade des ehemaligen Postgebäudes<br />
Wolfsburg erhielten junge Spray-Künstler des<br />
„Centrum Humanbil<strong>den</strong>der Schulen“ (CHS)<br />
in Villach die einzigartige Chance, ihre<br />
Kreativität in einem realen Projekt – und vor<br />
allem einmal ganz legal – auszuleben.<br />
www.sto.at «<br />
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Schreiben Sie Angebote und Rechnungen? Verwalten Sie Adressen und<br />
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2
0 nanotechnologie<br />
nano-na-net!<br />
Die Vorsilbe „Nano“ entstammt dem Griechischen und steht <strong>für</strong> Zwerg.<br />
Diese winzige Vorsilbe, die in der Wissenschaft einen milliardstel Meter<br />
misst, hat einem ganzen Technologiezweig seinen Namen gegeben: der<br />
Nanotechnologie. text: cecile M. lederer<br />
szenario 20 .<br />
die neue heile welt<br />
Broschiert: 215<br />
Seiten, Verlag:<br />
Schmetterling, ISBN-<br />
10: 3896575678,<br />
ISBN-13: 978-<br />
3896575678<br />
In Stil und Sprache<br />
an Science-Fiction-Literatur angelehnt,<br />
liefert Peter Schott fundiertes und<br />
aktuelles Wissen um eine dringlicher<br />
wer<strong>den</strong>de Diskussion und mahnt zu<br />
einer entschie<strong>den</strong>en Auseinandersetzung<br />
mit <strong>den</strong> zu erwarten<strong>den</strong> Auswirkungen<br />
von Bio- und Nanotechnologie.<br />
» Malerei & anstrich<br />
Fassbarer wird die Größe eines milliardstel<br />
Meters, wenn man sich vorstellt,<br />
dass sich ein Nanometer zum<br />
Durchmesser einer Murmel verhält wie der<br />
Durchmesser einer Murmel zu dem des Erdballs.<br />
Die Formen und <strong>Material</strong>ien von Nano<br />
Teilchen sind vielfältig. So gibt es Kristalle<br />
im Miniaturformat sowie Kügelchen, Röhrchen<br />
oder Stäbchen aus Kohlenstoff oder Metallen<br />
wie Gold, Silber oder Platin.<br />
Zwar wer<strong>den</strong> erst nach und nach die Eigenschaften<br />
und die Auswirkungen bei deren<br />
Verwendung verstan<strong>den</strong>, aber schon jetzt<br />
gelten sie als die großen Hoffnungsträger der<br />
Wissenschaft. Es gibt zwei Besonderheiten,<br />
die Teilchen im Nanobereich aufweisen. Skaliert<br />
man nämlich <strong>Material</strong>en auf eine atomare<br />
Dimensionen herunter, ändert sich<br />
gleichzeitig mit der Struktur auch das physikalische<br />
und chemische Verhalten, weil die<br />
Partikel eine sehr große Oberfläche pro Volumen<br />
aufweisen. Mit abnehmendem Durchmesser<br />
verringert sich der Schmelzpunkt,<br />
und außerdem kommen ab einer gewissen<br />
Größe die Gesetze der Quantenphysik 1 ins<br />
Spiel. Dadurch können Nanopartikel andersartige<br />
optische, magnetische oder elektrische<br />
Fähigkeiten annehmen.<br />
der superhel<strong>den</strong>-Modus<br />
Was bringen aber diese „Superhel<strong>den</strong>Eigenschaften“<br />
der Lackindustrie? Die winzigen<br />
FeststoffTeilchen können in Lacksysteme<br />
eindispergiert und deren Eigenschaften bei<br />
der Anwendung drastisch verbessert wer<strong>den</strong>.<br />
Dabei bleiben die Teilchen aufgrund<br />
ihrer geringen Größe quasi unsichtbar. Mithilfe<br />
von anorganischen Nanopartikeln aus<br />
Quarz oder Korund können kratz und abriebfeste<br />
Lacke <strong>für</strong> Parkettbö<strong>den</strong> und Autos<br />
hergestellt wer<strong>den</strong>, die sogar <strong>den</strong> Stahlwolle<br />
Test problemlos überstehen.<br />
In Sanitärbereichen erleichtern sie die Reinigung<br />
oder verhindern Feuchtigkeitsaufnahme.<br />
So führt auch das Einmischen von<br />
nanoskaligen Silberteilchen zu sterilen<br />
Oberflächen durch die antimikrobielle Wirkung<br />
der Silberionen.<br />
Nanoclays, das sind Plättchen mit einer<br />
Dicke von 1 nm und einem Durchmesser<br />
von 200 nm, fin<strong>den</strong> besonders im Bereich<br />
von Flammschutzsystemen und Barriereschichten<br />
Anwendung. In brandhemmen<strong>den</strong><br />
Lacksystemen, aber<br />
auch im Bereich der<br />
Antistatikbeschichtungen<br />
kommen<br />
KohlenstoffNanoröhrchen<br />
– Carbon<br />
Nanotubes, kurz CNT<br />
genannt – zum Einsatz.<br />
Organischen Schmutz<br />
und Schadstoffpartikeln<br />
an Fassa<strong>den</strong><br />
geht es mit selbstreinigen<strong>den</strong><br />
Farben an<br />
<strong>den</strong> Kragen, die mithilfe<br />
der Photokatalyse durch<br />
TitandioxidNanopartikel<br />
<strong>den</strong> Schmutz zersetzen.<br />
Eine besondere Eigenart<br />
der kleinen<br />
Hel<strong>den</strong> ist aber<br />
schon seit Jahrhunderten<br />
bekannt, was man<br />
beispielsweise an Kirchenfenstern erkennen<br />
kann: ihre intensiven Farben. So wurde<br />
deren tiefrotes und violettes Glas häufig<br />
mit feinen Partikeln aus Gold eingefärbt.<br />
Noch gekonnter wur<strong>den</strong> die winzigen Metallkügelchen<br />
von <strong>den</strong> Römern eingesetzt,<br />
beispielsweise bei dem heute in London zu<br />
besichtigen<strong>den</strong> Lykurgosbecher: Der aufwendig<br />
verzierte Glaspokal wirkt im normalen<br />
Tageslicht milchiggrün, erstrahlt aber<br />
in leuchtendem Rot, wenn man Licht hindurchscheinen<br />
lässt. Sein Geheimnis: In das<br />
Glas eingearbeitet sind Silber und Goldteilchen<br />
mit Durchmessern von etwa 70 Nanometern.<br />
was die röMer nicht ahnten<br />
Zwar wussten die alten Römer, dass fein<br />
zerriebenes Gold diesen besonderen Effekt<br />
hervorruft, konnten diesen aber auf wissenschaftlicher<br />
Basis nicht begrün<strong>den</strong>. Erst<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte der<br />
Physiker und Chemiker Michael Faraday 2 ,<br />
dass dieses Farbenspiel auf reines Gold zurückzuführen<br />
ist und nicht etwa auf eine farbige<br />
Goldverbindung. Er schloss daraus, dass<br />
vor allem die geringe Größe der Goldteilchen<br />
die Verantwortung da<strong>für</strong> trägt.<br />
Im Gegensatz zu <strong>den</strong> Gegenstän<strong>den</strong> des Alltags,<br />
von <strong>den</strong>en selbst die kleinsten viel grö<br />
color - 0607 2009
ßer sind als die Wellenlänge des Lichts, sind<br />
Nanoteilchen sehr viel kleiner als die 380 bis<br />
750 Nanometer, die sichtbares Licht <strong>für</strong> eine<br />
Schwingung benötigt. <strong>Das</strong> hat Konsequenzen<br />
<strong>für</strong> die Beziehung zwischen dem <strong>Material</strong><br />
und der Strahlung. Trifft Licht beispielsweise<br />
auf Goldnanokügelchen, wer<strong>den</strong> die Elektronen<br />
im Metall durch das elektrische Feld<br />
des Lichts auf eine Seite gedrängt. Gleichzeitig<br />
versucht eine kompensierende Kraft,<br />
die gleichmäßige Verteilung der Ladungen<br />
wiederherzustellen. <strong>Das</strong> lässt die Elektronengruppe<br />
hin und herschwingen, wobei<br />
sie einen Teil des Lichts absorbiert und es<br />
gleichzeitig ungewöhnlich stark streut. Die<br />
Folge: Die Farbe des Lichtanteils, der das<br />
Auge erreicht, verändert sich.<br />
schicht-betrieb<br />
Aber zurück zu aktuellen Einsatzbereichen<br />
wie Nanoschichten, die oft nicht dicker<br />
als eine Molekülschicht sind. Sie wer<strong>den</strong><br />
entweder kontrolliert aufgebracht oder<br />
organisieren sich selbstständig auf der Substratoberfläche.<br />
Solche Schichten können<br />
die Eigenschaften industrieller Substrate<br />
entschei<strong>den</strong>d verändern. Die SolGelTechnologie<br />
3 hat hier interessante Ergebnisse<br />
gebracht. Vom Holzschutzmittel über chromatfreie<br />
Korrosionsschutzschichten bis zu<br />
kratzfesten Brillengläsern reichen die Anwendungsgebiete.<br />
Aus einer flüssigen Stoffmischung<br />
(Sol) wächst dabei durch Reaktion<br />
mit Wasser und eine nachfolgende Polymerisation<br />
beziehungsweise Verdampfen des Lösungsmittels<br />
der glasartige Verbund eines<br />
Festkörpers (Gel). Für <strong>den</strong> Strukturaufbau<br />
wer<strong>den</strong> diverse Ester 4 der Kieselsäure oder<br />
anderer Metalle eingesetzt.<br />
Lacke sind nicht immer strukturlos aufgebaut.<br />
Sie können Nahordnungen und Überstrukturen<br />
bil<strong>den</strong> und damit ganz neue<br />
Eigenschaften vermitteln. Mithilfe des chemischen<br />
SolGelProzesses 3 , in dem die Nanomaterialien<br />
entstehen, lassen sich – wie bei<br />
Nanoschichten aus flüssigen Ausgangsprodukten<br />
über einen Niedertemperaturprozess<br />
anorganische oder anorganischorganische<br />
Werkstoffe produzieren und in Zusammensetzung<br />
und Struktur breit gestalten.<br />
Kommerzielle Produkte sind beispielsweise in<br />
der Kunststoff, Glas bzw. Metalllackierung im<br />
Einsatz. Auch völlig neue, innovative und sehr<br />
color - 0607 2009<br />
v a r i <br />
a b l e<br />
Vernetzer<br />
und<br />
Bindemittelwur<strong>den</strong><br />
bereits<br />
präsentiert. Es handelt<br />
sich dabei um chemische Verbindungen,<br />
deren Struktur ausgehend von einem Kern<br />
baumartig verästelt ist. Dadurch können<br />
diese Bindemittel zu harten, aber gleichzeitig<br />
hochelastischen Lacksystemen verarbeitet<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
zuKunftsMusiK<br />
Was Vorteile bringt, birgt auch Nachteile.<br />
<strong>Das</strong> lehrt uns die Vergangenheit, auch wenn<br />
diese Nachteile auf <strong>den</strong> ersten Blick nicht<br />
unbedingt sichtbar sind. So muss besonderes<br />
Augenmerk darauf gelegt wer<strong>den</strong>, welche<br />
Gefährdung durch diese neue Technologie<br />
<strong>für</strong> Mensch und Umwelt entsteht.<br />
Bisherige Ergebnisse weisen darauf hin, dass<br />
Kleinstpartikel in einer gebun<strong>den</strong>en Umgebung,<br />
wie zum Beispiel in Form eines Lacks,<br />
physiologisch unbe<strong>den</strong>klich sind und sogar<br />
durch Schleifen kaum herausgelöst wer<strong>den</strong><br />
können. Trotzdem fordern Konsumentenschützer<br />
die verpflichtende Substitution<br />
von nanoskaligen Stoffen, die verpflichtende<br />
Einführung von Registern <strong>für</strong> Produkte,<br />
die Nanomaterialien enthalten, und die verpflichtende<br />
Kennzeichnung von Nanomaterialien<br />
bei allen Konsumprodukten. <strong>Das</strong> stuft<br />
die Lackindustrie als besonders be<strong>den</strong>klich<br />
ein, <strong>den</strong>n diese sieht in der neuen Technologie<br />
ein enormes Potenzial. Auch spricht sie<br />
sich <strong>für</strong> ein Ausschöpfen der Möglichkeiten<br />
aus, weil weitere Innovationen durch diese<br />
Forderungen stark eingeschränkt wür<strong>den</strong>.<br />
„Wir erwarten uns, dass politische Entscheidungen<br />
aufgrund von fundierten, wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen getroffen<br />
wer<strong>den</strong>. Die Mitarbeit dazu bieten wir gerne<br />
an. Es muss dabei zu einem fairen Ausgleich<br />
zwischen der kommerziellen Nutzung der<br />
Chancen und allfälligen, vorsorglich getroffenen<br />
Maßnahmen zur Abwehr von Risiken<br />
kommen. Jede Überregulierung muss vermie<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> – das wäre das Aus <strong>für</strong> technologischen<br />
Fortschritt“, meint Komm.Rat<br />
Ing. Hubert Culik von Rembrandtin Lack<br />
GmbH Nfg KG.<br />
nanotechnologie<br />
aufgeschnappt<br />
„na no na net“: österr.<br />
Dialektausdruck <strong>für</strong> „das<br />
ist selbstverständlich“.<br />
Quelle: www.ostarrichi.org<br />
1 Die Quantenphysik ist der<br />
Bereich der Physik, der sich mit dem<br />
Verhalten und der Wechselwirkung<br />
kleinster Teilchen befasst. In der<br />
Größenordnung von Molekülen und<br />
darunter liefern experimentelle Messungen<br />
Ergebnisse, die der klassischen<br />
Mechanik widersprechen. Insbesondere<br />
sind bestimmte Phänomene<br />
quantisiert, das heißt sie laufen nicht<br />
kontinuierlich ab, sondern treten nur<br />
in bestimmten Portionen auf – <strong>den</strong><br />
sogenannten „Quanten“.<br />
2 Michael Faraday war ein englischer<br />
Chemiker und Physiker<br />
mit dem Spezialgebiet<br />
Elektrotechnik. Geboren<br />
am 22.9.1791; gestorben<br />
am 25.8.1867<br />
3 Der Sol-Gel-Prozess ist ein Verfahren<br />
zur Herstellung nichtmetallischer<br />
anorganischer oder hybridpolymerer<br />
<strong>Material</strong>ien aus kolloidalen Dispersionen,<br />
<strong>den</strong> sogenannten Solen. Die<br />
Ausgangsmaterialien wer<strong>den</strong> auch als<br />
Prekursoren bezeichnet. Aus ihnen<br />
entstehen in Lösung in ersten Grundreaktionen<br />
feinste Teilchen. Durch eine<br />
spezielle Weiterverarbeitung der Sole<br />
lassen sich Pulver, Fasern, Schichten<br />
oder Aerogele erzeugen.<br />
4 Ester bil<strong>den</strong> eine Stoffgruppe<br />
organischer Verbindungen, die durch<br />
die Reaktion einer Sauerstoffsäure und<br />
eines Alkohols unter Abspaltung von<br />
Wasser (= Kon<strong>den</strong>sationsreaktion)<br />
entstehen. Es gibt Ester von organischen<br />
Säuren und solche von anorganischen<br />
Säuren.<br />
Quellen: „Unsere Zukunft – Unser<br />
Lack“ der Berufsgruppe Lackindustrie im<br />
FCIO, www.farbimpulse.de<br />
Malerei & anstrich «<br />
1
2 KoluMne<br />
Dispersion, acrylfarbe oder reinacrylat?<br />
Im Anschluss an meine letzte colorKolumne erreichten mich innerhalb weniger Stun<strong>den</strong><br />
gleich zwei interessante Fragen zum Thema Acrylfarben. Was liegt also näher, als dies<br />
sogleich als nächstes Thema aufzubereiten. text: christian schuh, produktmanager durlin<br />
„DiE BEZEichnunGEn<br />
vOn<br />
wanDfarBEn<br />
SinD üBLichErwEiSE<br />
auf DaS<br />
JEwEiLiGE<br />
vErwEnDETE<br />
BinDEmiTTEL<br />
Zurück-<br />
ZuführEn.“<br />
» Malerei & anstrich<br />
Die erste Frage zum Thema wurde mir<br />
von einem interessierten Kun<strong>den</strong> gestellt.<br />
Dieser wollte wissen, worin <strong>den</strong>n<br />
nun der Unterschied zwischen Dispersionsfarben<br />
und Acrylfarben bestünde. Immerhin<br />
wird in <strong>den</strong> technischen Merkblättern vieler<br />
Dispersionsfarben Acryl als Bindemittel<br />
angegeben. Die zweite Frage kam von einem<br />
(etwas erbosten) Kun<strong>den</strong>, dessen Angebot zu<br />
einer Ausschreibung nicht zuletzt an zu hohen<br />
<strong>Material</strong>kosten scheiterte – dabei war<br />
das Streichen der Fassade mit AcrylFassa<strong>den</strong>farbe<br />
ausgeschrieben und er hatte eine entsprechende<br />
Reinacrylatfarbe in seine Kalkulation<br />
einbezogen.<br />
dispersions- oder acrylfarbe?<br />
Die Basis einer Wandfarbe bildet immer das<br />
Bindemittel. Mit dessen Wahl (und der Höhe<br />
der Dosierung) wer<strong>den</strong> die wesentlichen<br />
Eigenschaften von Wandfarben festgelegt. Die<br />
Bezeichnung von Wandfarben ist üblicherweise<br />
auf das jeweils verwendete Bindemittel<br />
zurückzuführen. So wird bei Leimfarben<br />
also Leim als Bindemittel verwendet und bei<br />
Kalkfarben eben Kalk.<br />
Bei Dispersionen findet daher als Bindemittel<br />
Dispersion Verwendung. Und damit eröffnen<br />
sich der Chemie neue Wege. Denn<br />
Dispersion ist kein Stoff, sondern die Vermengung<br />
mindestens zweier (heterogener) Stoffe.<br />
Bei Dispersionsfarben sind dies in der Regel<br />
Kunstharzdispersionen, kurz KHDispersionen,<br />
manchmal auch Kunststoffdispersionen<br />
genannt. Ein solches, sehr oft verwendetes<br />
Kunstharz ist das Acrylharz. Somit gehören<br />
also alle Acrylfarben der übergeordneten<br />
Gruppe der Dispersionsfarben an, jedoch sind<br />
nicht alle Dispersionsfarben auch Acrylfarben.<br />
Oder, um es anders zu formulieren: Eine Dispersionsfarbe<br />
kann Acrylfarbe sein, muss aber<br />
nicht. Hingegen ist eine Acrylfarbe auf je<strong>den</strong><br />
Fall eine Dispersionsfarbe.<br />
acryl ist nicht gleich acryl<br />
Da eine Acrylfarbe also eine Dispersionsfarbe<br />
ist, besteht das Bindemittel also aus mindestens<br />
zwei Stoffen. Die hochwertigste Form<br />
stellt dabei das sogenannte Reinacrylat dar,<br />
welches aus Acrylsäure und Methacrylsäureestern<br />
besteht. Dieses Bindemittel ist recht aufwendig<br />
herzustellen, wodurch sich die darauf<br />
basieren<strong>den</strong> Wandfarben verteuern. Was diesen<br />
höheren Preis <strong>den</strong>noch rechtfertigt, sind<br />
hohe Witterungsbeständigkeit, UVStabilität,<br />
Vergilbungsfreiheit sowie gute chemischen Beständigkeitswerte<br />
gegen Alkalien, Säuren und<br />
Wasser. Nicht zuletzt aufgrund der wasserabweisen<strong>den</strong><br />
Eigenschaft wer<strong>den</strong> Reinacrylatfarben<br />
gerne als Dach, Fassa<strong>den</strong>farbe oder<br />
überhaupt als Universalfarbe (sogenannte<br />
„Hausfarben“), <strong>für</strong> innen und außen sowie zur<br />
Anwendung auf nahezu allen Untergrün<strong>den</strong><br />
bezeichnet.<br />
Kostengünstiger lassen sich da schon „Styrol<br />
Acrylate“ herstellen. Wandfarben, die hierauf<br />
basieren, wer<strong>den</strong> ebenfalls als Acrylfarben<br />
bezeichnet. Neben dem geringeren Preis sind<br />
diese Produkte, verglichen mit Reinacrylaten,<br />
auch noch hydrophober und Schmutz abweisender<br />
und weisen eine bessere Verseifungsbeständigkeit<br />
auf. Allerdings neigen sie eher zum<br />
Vergilben, sind weniger lichtstabil und haben<br />
eine Ten<strong>den</strong>z zu Glanzabfall bzw. zu Kreidung.<br />
Sie sind zwar in vielen Produkten einsetzbar,<br />
allerdings nur bedingt <strong>für</strong> farblose Überzüge<br />
und schwach pigmentierte Produkte geeignet.<br />
Denn ohne <strong>den</strong> Schutz durch Pigmente und<br />
Füllstoffe neigen die Farben zu Glanzverlust,<br />
Vergilbung und schließlich zu Bindemittelabbau.<br />
Ein drittes gebräuchliches Bindemittel<br />
<strong>für</strong> Dispersionsfarben sind PolyvinylesterDispersionen.<br />
Diese Farben sind <strong>den</strong> Acrylfarben<br />
bzgl. Wasserfestigkeit, Hydrophobierung,<br />
Witterungsbeständigkeit und Verseifungsbeständigkeit<br />
unterlegen. Dies macht sie <strong>für</strong> die<br />
Außenanwendung schwer geeignet. Für eine<br />
Fassa<strong>den</strong>farbe müsste ein derart hoher Bindemittelanteil<br />
eingesetzt wer<strong>den</strong>, dass auch<br />
bereits auf Acrylate zugegriffen wer<strong>den</strong> kann.<br />
Zusammenfassend kann man also davon ausgehen,<br />
dass die StandardFassa<strong>den</strong>farbe des<br />
jeweiligen Lieferanten bereits eine AcrylFassa<strong>den</strong>farbe<br />
darstellt. ReinacrylatQualitäten<br />
sind am Markt ohnehin als solche gekennzeichnet,<br />
da kein Hersteller seinen Porsche als<br />
Passat tarnen möchte – um es mal so auszudrücken.<br />
Abschließend stellt sich vielleicht die Frage,<br />
warum die Herstellung von Dispersionen so<br />
viel Chemie beinhaltet, wo doch gerade Farben<br />
auf AcrylBasis als umweltfreundliche Produkte<br />
gelten. Die Antwort liegt einerseits in<br />
<strong>den</strong> weitgehend lösemittelfreien Rezepturen,<br />
die sich mit diesen Bindemitteln gestalten lassen.<br />
Zudem hat die Chemie ihre Grundlagen ja<br />
in <strong>den</strong> Stoffen der Natur. Nur ist die Chemie,<br />
wie der deutsche Kabarettisten Jürgen von<br />
Manger einmal sehr wirtschaftsbewusst anmerkte,<br />
„Natur zu herabgesetzten Preisen“.<br />
color - 0607 2009
Holen Sie sich jetzt Ihren Anteil vom<br />
24-Millionen-Euro-Umsatzkuchen<br />
Mit einer entsprechen<strong>den</strong> Einschaltung im Herold kann jedes Unternehmen an einem Umsatzkuchen von<br />
insgesamt 31 Millionen Euro partizipieren. Marktuntersuchungen bestätigen die Rolle der Gelben Seiten als<br />
Umsatzbringer <strong>für</strong> die Malerbranche. Kun<strong>den</strong>, die über Herold einen geeigneten Anbieter fin<strong>den</strong>, geben damit<br />
rund 31 Millionen Euro eben bei jenen Malern aus, die im Herold werben.<br />
GESUcHt. GEfUndEn. GEKAUft.<br />
81 Prozent der Österreicher suchen Branchen in Herold-Verzeichnissen.<br />
<strong>Das</strong> bestätigt nun eine Studie des Marktforschungsinstituts Intergral. 1<br />
„Gerade in Krisenzeiten sind die Gelben Seiten <strong>für</strong> Malerbetriebe ein unverzichtbares<br />
Werbemedium, <strong>den</strong>n sie bringen wirklich Kun<strong>den</strong>“, zeigt sich<br />
Herold-Geschäftsführer Thomas Friess überzeugt. Die Studie bestätigt, dass<br />
die Insertion im Herold so zielsicher zu einem Kaufabschluss führt wie in<br />
keinem anderen Medium: In der Branche „Maler“ kontaktieren 95 Prozent der<br />
Suchen<strong>den</strong> die gefun<strong>den</strong>en Unternehmen, 74 Prozent davon kaufen bei einem<br />
der kontaktierten Unternehmen und 73 Prozent dieser Kun<strong>den</strong> sind Neukun<strong>den</strong>.<br />
WERbUnG iM HEROLd zAHLt SicH AUS.<br />
Ein WerbeEuro, der in dieser Branche investiert wurde, generiert durchschnittlich 45 Euro Umsatz. Für alle in <strong>den</strong><br />
Gelben Seiten vertretenen Malerbetriebe bedeutet das einen gemeinsamen Gesamtumsatz von rund 31 Millionen Euro,<br />
<strong>den</strong> sie aufgrund ihrer Einschaltungen in <strong>den</strong> Gelben Seiten lukrieren. 2 Kein anderes Werbemedium bietet einen höheren<br />
Return on Investment (ROI).<br />
JEdERzEit Und übERALL vERfüGbAR.<br />
Ob zu Hause, im Büro oder unterwegs, mit Herold 3in1 erreicht Ihre Werbebotschaft kaufwillige Konsumenten, die<br />
genaue Ihre Dienstleistung brauchen – und das immer und überall, <strong>den</strong>n Ihr Inserat bzw. Ihr Eintrag ist sowohl in<br />
Herold‘s Gelben Seiten print als auch auf Herold.at und auf www.herold.mobi am Handy vertreten.<br />
Mit einer Gesamtauflage von 6,5 Millionen sind die Telefonbücher die auflagenstärksten Printmedien des Landes.<br />
Herold.at ist mit 2,2 Millionen Besuchern pro Monat (Unique Clients laut ÖWA 03/09) die meistbesuchte Site bei <strong>den</strong><br />
Einzelangeboten.<br />
tipps <strong>für</strong> die Gestaltung ihrer Anzeige im HEROLd<br />
• Ihre Anzeige soll alle relevanten Informationen über Ihr Unternehmen enthalten: Standort, Produkte, Services,<br />
Kontaktinformationen, Öffnungszeiten etc.<br />
• Zeigen Sie Ihren Kun<strong>den</strong>, dass Sie sich <strong>für</strong> ihre Anliegen interessieren und ein verlässlicher Partner sind<br />
(Zertifikate, Gründungsjahr, ...)!<br />
• Welchen besondere Service bieten Sie?<br />
• Führen Sie Ihre Niederlassungen an!<br />
• Anzeigen sollen gut lesbar sein.<br />
• Gliederungspunkte, Bilder und Grafiken machen Ihre Anzeige übersichtlicher.<br />
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Weitere Informationen: HEROLd business data GmbH, A-2340 Mödling, Guntramsdorfer Str. 105,<br />
Tel. (0 22 36) 401-133, E-Mail: kun<strong>den</strong>service@herold.at<br />
Quellen: 1) Integral 2007, tel. Interviews, Österreicher ab 14 Jahren, n=3.914,<br />
2) TNS 2007/2008, tel. Interviews, Österreicher ab 18 Jahren, n=4.000
teil : farbenlehre <strong>für</strong> gestalter<br />
bild<br />
kreatives Blau<br />
In blauen Räumen – so eine verbreitete Ansicht – könne man besser kreativen Tätigkeiten<br />
nachgehen als in roten. Vielleicht hat das damit zu tun, dass Blau „<strong>den</strong> Raum öffnet“, Rot<br />
hingegen eher nah und dicht wirkt. text: Martin benad<br />
„OfT GEnüGT<br />
EinE BLauE<br />
LaSur an DEr<br />
ZimmErDEckE<br />
unD DiE DEckE<br />
wirD vOm<br />
BETrachTEr<br />
aLS himmEL<br />
inTErprETiErT.“<br />
» Malerei & anstrich<br />
bild 2<br />
Blau „öffnet“ Räume! Bild 1 zeigt <strong>den</strong> Gegensatz<br />
von Blau und Rot am Beispiel<br />
einer Zimmerflucht. Die Aufnahme<br />
entstand vor der Möblierung der Büroetage.<br />
Der hintere (rote, konzentrierte, „wichtige“)<br />
Raum soll als Chefbüro genutzt wer<strong>den</strong>, der<br />
blaue (kühle, offene) Raum hat Durchgangscharakter,<br />
während der „freundliche“ apricotfarbige<br />
Raum <strong>für</strong> Schreibarbeiten und<br />
Gespräche Verwendung findet.<br />
Kleiner rauM ganz gross<br />
Ganz allgemein liegt die Assoziation „Blau<br />
= Himmel“ nahe. Oft genügt eine blaue Lasur<br />
an der Zimmerdecke und die Decke wird<br />
vom Betrachter als Himmel interpretiert.<br />
Wird die Lasur nicht bis ganz zum Deckenrand<br />
gemalt, sondern von einem sich an die<br />
Wände anschließen<strong>den</strong> umlaufen<strong>den</strong> Band<br />
wie ein Deckenspiegel eingefasst, scheint die<br />
blaue Fläche noch stärker in die Ferne zu rücken.<br />
Solche Einfassungen können raffiniert<br />
mit Elementen der Graumalerei gestaltet<br />
wer<strong>den</strong>. Die aufwendig gemalten Stuckprofile<br />
(Bild 2) einschließlich Balustrade in Un<br />
tersicht verlangen indessen auch nach einer<br />
naturalistischen Darstellung des Himmels.<br />
Kleine Räume wirken größer, große Räume<br />
noch großzügiger mit einer Himmelsmalerei.<br />
weite schaffen<br />
Sämtliche Flächen blau zu bemalen ist nicht<br />
immer gleichbedeutend damit, mehr Weite zu<br />
schaffen. Gerade das Kombinieren von nicht<br />
blauen Vordergrundelementen und der blauen<br />
Fernsicht macht die Raumillusion perfekt.<br />
Sind baulich vorspringende Elemente vorhan<strong>den</strong>,<br />
können diese weiß oder warmtonig (wo<br />
der Raum es zulässt auch sehr dunkel) gehalten<br />
wer<strong>den</strong>, um einen wirkungsvollen Kontrast<br />
zum Blau zu schaffen, das dann umso<br />
entfernter wirkt. Nach diesem Prinzip sind<br />
viele Trompel’oeilMalereien komponiert, die<br />
in der Ferne verblauen, während der Vordergrund<br />
kontrastreich inszeniert ist.<br />
Kreative stiMMung<br />
Selbstverständlich kann man auch auf <strong>den</strong><br />
Rahmen verzichten (Bild 3). <strong>Das</strong> vier Meter<br />
breite Leinwandgemälde (das heute im<br />
color - 0607 2009
Arbeitszimmer einer ArtDirektorin hängt)<br />
vermittelt ein modernes Raumgefühl – der<br />
Himmel ist nicht illusionistisch in <strong>den</strong> Raum<br />
integriert, sondern wird gleichsam zur Schau<br />
gestellt. Interessant dabei ist, dass das Bild<br />
beauftragt wurde, um die kreative Stimmung<br />
im Raum zu unterstützen.<br />
unstoffliches blau<br />
Blau ist da – aber auch nicht. Sein Fernsein ist<br />
ja gerade die Botschaft des Blauen. „Vergangenheit“<br />
(also zeitliches Fernsein) lässt sich<br />
gut in Ultramarin ausdrücken. Die dunklen<br />
Ultramarins tragen fast meditativen Charakter.<br />
Sie beruhigen <strong>den</strong> Betrachter. Der Eindruck<br />
von Verlangsamung, Abkühlung, aber<br />
auch größerer Aufmerksamkeit entsteht.<br />
neue sichtweisen<br />
Reizvoll sind auch die Wechselwirkungen<br />
blauer Pigmente mit mineralischen Untergrün<strong>den</strong>.<br />
Beton und Putz (Bild 4) sind typischerweise<br />
nicht blau, sondern sandigerdig.<br />
Darum assoziiert man eher Grau und fahles<br />
Ocker, aber auch Siena und TerracottaTöne<br />
viel eher mit Beton und Putzflächen als Blau<br />
und Grüntöne. Wird diese Erwartung auf kreative<br />
Weise infrage gestellt, entstehen neue<br />
Sichtweisen auf das <strong>Material</strong>. In vier Schichten<br />
aufgetragene und immer wieder zwischengeschliffene<br />
Lasur auf <strong>den</strong> strukturierten<br />
Putzflächen ermöglicht eine „sinnliche“ Putzstruktur,<br />
die nicht immer mit einem bestimmten<br />
Charakter des Ambientes in Verbindung<br />
stehen muss. Hier entsteht durch Blau eine<br />
bild<br />
teil : farbenlehre <strong>für</strong> gestalter<br />
gewisse Künstlichkeit. Dieser gestalterisch<br />
reizvolle Aspekt der Farbe Blau entfaltet sich<br />
vor allem im Zusammenspiel mit natürlichen<br />
<strong>Material</strong>ien.<br />
color - 0607 2009 Malerei & anstrich «<br />
bild 1
produKte & MärKte<br />
farbentscheidung leicht gemacht<br />
Erstmals 2002 auf dem Markt eingeführt, fand der Farbtonblock 3D Concept schnell große<br />
Zustimmung. Nun hat Caparol <strong>den</strong> Farbharmoniefächer aktualisiert und erweitert.<br />
veredeltes holz<br />
Eine überzeugende Gestaltungshilfe<br />
bietet 3D Concept, also keine Sammlung<br />
einzelner Farbtöne, sondern ein<br />
Angebot ganzer Farbkonzepte oder Farbharmonien<br />
in praxistauglicher Farbzusammenstellungen.<br />
Jeder der fünf Farbtöne ist <strong>für</strong> ein<br />
bestimmtes Bauelement vorgesehen. Die fünf<br />
Farbflächen variieren auch in ihrer Größendarstellung.<br />
Durch die unterschiedlichen Flächenproportionen<br />
fällt die Übertragung auf<br />
das tatsächlich zu gestaltende Objekt somit<br />
deutlich leichter. Alle Farbtöne einer Harmonie<br />
stehen in ausreichendem Kontrast zueinander<br />
und können in der dargestellten Kombination<br />
„sicher“ in der Praxis eingesetzt wer<strong>den</strong>. Von<br />
210 auf 340 Farbharmonien wurde das bisherige<br />
Angebot an Farbkonzepten erweitert,<br />
vor allem die Anzahl der Harmonien <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Innenraum</strong>. Zwei Farbtonblöcke 3D Concept<br />
außen und 3D Concept innen mit jeweils 170<br />
Farbharmonien sind somit entstan<strong>den</strong>. Ganz<br />
gleich, ob <strong>für</strong> die direkte Umsetzung oder als<br />
Inspirationsquelle, die gestalterische Arbeit<br />
wird durch Block und Kollektion erheblich vereinfacht.<br />
Schnell und unkompliziert zu bestellen<br />
unter www.caparol-shop.de.<br />
Eine neue Generation von Produkten zur Veredelung von Holzoberflächen <strong>für</strong> innen und außen<br />
hält auf dem Markt Einzug. Volvox proAqua Holzlasuren sind absolut lösungsmittelfrei.<br />
Da die farbgeben<strong>den</strong> Anteile (Pigmente) in<br />
der Rezeptur von Lasuren durchscheinend<br />
eingestellt sind, wird beim Bestreichen der<br />
Oberflächen eher eine Tönung erzielt als<br />
eine deckende Farbe. Die Oberflächenstruktur<br />
des Untergrunds scheint durch und die<br />
Holzmaserung bleibt somit sichtbar. Auch<br />
der Anteil an Bindemitteln ist gering, sodass<br />
beim Lasieren dünne Schutzschichten<br />
entstehen. <strong>Das</strong> Holz behält durch die Behandlung<br />
mit Volvox proAqua Holzlasuren<br />
seine Lebendigkeit. Mit Blick auf ihre Elastizität<br />
und die enorme Wetterbeständigkeit<br />
bieten Volvox proAqua Holzlasuren<br />
die optimale Kombination technischer und<br />
baubiologischer Qualitäten. Die Lasuren<br />
sind sowohl zur Behandlung maßhaltiger<br />
Bauteile wie Fenster und Türen geeignet<br />
als auch <strong>für</strong> nichtmaßhaltiges Holz wie<br />
BlockhausElemente, Verkleidungen oder<br />
Blen<strong>den</strong>. Volvox proAqua Holzlasuren sind<br />
wetterbeständig, tropfgehemmt und lassen<br />
sich leicht verarbeiten.<br />
www.volvox.de<br />
» Malerei & anstrich color - 0607 2009
produKte & MärKte<br />
kreative Töne<br />
<strong>Das</strong> neue Farbkonzept von Sikkens <strong>für</strong><br />
Lasuren <strong>für</strong> Holzoberflächen mit zugehöriger<br />
Farbtonkarte ist tonangebend.<br />
<strong>Das</strong> neue Cetol Design Concept unterstützt Maler<br />
und Planer bei der Gestaltung von modernen und<br />
traditionellen Objekten aus Holz. Die optimale<br />
Kombination aus lasieren<strong>den</strong> und decken<strong>den</strong> Farbmustern<br />
macht eine abgestimmte farbige Holzgestaltung jetzt<br />
besonders einfach. Mit dem Cetol Design <strong>Color</strong> Concept<br />
hat Sikkens ein neues Farbkonzept entwickelt, das alle<br />
aktuellen Lasurfarbtöne <strong>für</strong> <strong>den</strong> Innen und Außenbereich<br />
umfasst und die Qualität und Modernität der CetolProdukte<br />
anschaulich unterstreicht. So wer<strong>den</strong> auf<br />
der innovativen Farbtonkarte nicht nur die ästhetischen<br />
Qualitäten der CetolLasuren sichtbar, sondern besonders<br />
die funktionellen Eigenschaften wer<strong>den</strong> durch die Kombination<br />
aus lasieren<strong>den</strong> und decken<strong>den</strong> Mustern hervorgehoben.<br />
Ein optimales Zusammenspiel zwischen <strong>den</strong><br />
CetolDesignFarbkarten und dem Sikkens4041Farbfächer<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> professionellen Anwender ist somit möglich.<br />
Zwei unterschiedliche Kollektionen bil<strong>den</strong> das Cetol Design<br />
<strong>Color</strong> Concept: Die Cetol Design Classic Card umfasst<br />
alle Holzfarbtöne, einschließlich jener Farbtöne der<br />
bekannten NaturalBalanceKollektion, sowie neutrale<br />
Basisfarbtöne. Sämtliche 54 Farbtöne der Classic Card<br />
können sowohl innen wie außen eingesetzt wer<strong>den</strong>. Die<br />
Cetol Style Card enthält mit insgesamt 40 Lasurfarbtönen<br />
alle maßgeblichen natürlichen, modernen und<br />
trendigen Nuancen. Farbtöne, die ausschließlich im Innenbereich<br />
eingesetzt wer<strong>den</strong> sollten, wur<strong>den</strong> gesondert<br />
gekennzeichnet. <strong>Das</strong> Cetol Design <strong>Color</strong> Concept lässt<br />
sich perfekt mit dem Sikkens4041Fächer kombinieren<br />
und ermöglicht auf diese Weise Gesamtlösungen <strong>für</strong><br />
transparente und deckende Beschichtungen. Inspirierende<br />
Bilder, die illustrieren, wie anhand des Cetol Design<br />
Concepts traditionelle ebenso wie moderne Objekte kreativ<br />
gestaltet wer<strong>den</strong> können, liefern außerdem vielfältige<br />
Anregungen.<br />
www.sikkens.at<br />
color - 0607 2009<br />
Malerei & anstrich «
1<br />
2<br />
highlights<br />
» tapete & textil<br />
1 grazia<br />
Hersteller: A.S. Création. Zeit <strong>für</strong><br />
Tapetenwechsel: Für diese hochwertige<br />
Satintapete mit zart verspielten<br />
Blütendekor stand <strong>für</strong>stliches Ambiente<br />
Pate: Nobel gedeckte Farbtöne und ein<br />
mit 70 Zentimetern Breite großzügiger<br />
Rapport machen viel her.<br />
www.as-creation.de «<br />
2 sweet 0<br />
Hersteller: Gervasoni, Design: Martin<br />
Churba. Sommerlicher Strick: Eigentlich<br />
bekleidet er ja sonst Menschen.<br />
Diesmal entwarf der junge argentinische<br />
Fashiondesigner aber das Baumwollstrickkleid<br />
dieses Poufs – das sich auch mal<br />
ausziehen lässt.<br />
www.gervasoni1882.it «<br />
3 softwood<br />
Hersteller: Moroso, Design: Front.<br />
Täuschend echt: Ganz auf Verwirrung<br />
ausgerichtet ist dieses Sofa der jungen<br />
schwedischen Designerinnen. Unter<br />
Verwendung von Fotos wird mit Form<br />
und Optik die Illusion eines Holzmöbels<br />
geschaffen, die überprüft wer<strong>den</strong> will.<br />
www.moroso.it «<br />
4 portofino<br />
Hersteller: Venini, Design: Ken Scott.<br />
Bereits in <strong>den</strong> späten Vierzigerjahren hat<br />
Ken Scott diese Tischleuchte entworfen.<br />
Blau-grüne Fische auf der sommerlich zarten<br />
Schirmbespannung sowie der Name lassen<br />
zumindest die Gedanken in mediterrane<br />
Gefilde schweifen. www.venini.it «<br />
5 up -<br />
Hersteller: B&B, Design: Gaetano Pesce.<br />
Forever young: Auch mit 40 ist diese Ikone<br />
der Designgeschichte noch immer unangefochten.<br />
Form gewor<strong>den</strong>es Statement<br />
05<br />
Pesces zur Position der Frau als eine Art<br />
Gefangene ihrer selbst. In limitierter und<br />
nummerierter Auflage präsentiert sich dieser<br />
anthropomorphe Entwurf der Pop-Generation<br />
in Polyurethan nun mit silbernem Stretchbezug.<br />
Ups! Schauen Sie doch mal genauer<br />
hin. www.bebitalia.com «<br />
6 Kelp<br />
Hersteller: Corp, Design: Corp. Ein nahezu<br />
unbegrenztes Polstermöbelprogramm:<br />
Sessel, Sofas, Hocker, Eckelemente und<br />
Liege in unterschiedlichen Farben und<br />
kontrastieren<strong>den</strong> <strong>Material</strong>ien sind individuell<br />
zu kombinieren. www.cor.de «<br />
color - 0607 2009
3<br />
Grenzenlos fantasievoll<br />
Neben <strong>den</strong> coolen Klassikern wie elegant an mondäner Nonchalance inspirierte Dessins<br />
und kostbarer <strong>Material</strong>ien kommen eine gewisse Ironie und Leichtigkeit der Sinne diesen<br />
Sommer eindeutig nicht zu kurz. Ob üppige Rundungen im prall sitzen<strong>den</strong> Kleid oder wärmender<br />
Strick, ob gepolsterte Weichholzoptik – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.<br />
5<br />
color - 0607 2009<br />
4<br />
highlights<br />
6<br />
tapete & textil «
0 interview<br />
Die kunst liegt im Detail<br />
Silvia Klune führt gemeinsam mit ihrem Mann Harald bereits in zweiter Generation das<br />
Wiener Traditionsunternehmen Traum Raum Klune. In eigenen Werkstätten wer<strong>den</strong> Stoffe<br />
nach modernster Technik in alter handwerklicher Tradition verarbeitet. interview: brigitte amort<br />
unverwechselbare raumkonzepte:<br />
silvia Klunes perfektes gespür <strong>für</strong><br />
harmonie und die Konzetration auf das<br />
wesentliche sind neben ihrer erfahrung<br />
<strong>für</strong> die individuellen lösungen in hoher<br />
qualität ausschlaggebend.<br />
» tapete & textil<br />
Mit fachlicher Kompetenz, viel Gespür<br />
<strong>für</strong> <strong>Material</strong>ien und deren gekonnter<br />
Kombination gelingt es <strong>den</strong> Klunes,<br />
sowohl in historischer Bausubstanz als auch<br />
in modernen Gebäu<strong>den</strong> Raumhüllen zu gestalten,<br />
wo Altes mit Neuem, Archaik und Hightech<br />
aufeinandertreffen und zur harmonischen<br />
Einheit verschmelzen. Räume zum Wohlfühlen,<br />
die Eleganz und Authentizität raffiniert<br />
zum modernen Lifestyle verbin<strong>den</strong>.<br />
was ist der derzeitige Trend im interieur?<br />
Bereits seit Beginn des Jahres geht bei Stoffen<br />
der Trend in Richtung Naturstoffe, die beschichtet<br />
wer<strong>den</strong>. Leinen und Bast wer<strong>den</strong><br />
beispielsweise gechintzt. Die <strong>Material</strong>ien wer<strong>den</strong><br />
glatter, leichter, schlicht und elegant – und<br />
weg vom Rustikalen. Muster sind noch sehr<br />
reduziert und wenn, dann Ton in Ton, die Farben<br />
frisch: Beerentöne und zarte Grüntöne, die<br />
man sehr gut kombinieren kann. Bei Bö<strong>den</strong><br />
liegt Eiche voll im Trend: Ob auf unterschiedlichste<br />
Weise geölt oder lasiert, je<strong>den</strong>falls hell,<br />
und wenn dunkel, dann nur extrem, jedoch<br />
auch gebeizt.<br />
hängt das mit einem allgemeinen Ökotrend<br />
zusammen?<br />
Wir arbeiten vorwiegend im Privatbereich, da<br />
ist Haptik ein wichtiges Argument. Man greift<br />
die <strong>Material</strong>ien an und gerade jetzt in der warmen<br />
Jahreszeit spürt man sie auch teilweise<br />
am Körper. Ich <strong>den</strong>ke schon, dass gerade junge<br />
Familien mit Kindern sehr gesundheitsbewusst<br />
leben und auf ökologische <strong>Material</strong>ien<br />
achten, aber auch darauf, dass diese pflegeleicht<br />
und waschbar sind. Schwere Stoffe haben<br />
einen schweren und exakten Faltenwurf,<br />
Baumwolle oder Leinen hingegen leben durch<br />
ihre Nutzung und haben immer einen Knittereffekt,<br />
wie wir ihn von der Kleidung kennen.<br />
vorbei mit der Opulenz?<br />
Ja, die ist vorbei; <strong>Das</strong> galt vielleicht auch eher<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> russischen Markt. Es wird wieder vermehrt<br />
Stoff verwendet, aber wie gesagt, die<br />
<strong>Material</strong>ien sind leichter.<br />
Sie arbeiten vorwiegend mit privaten<br />
kun<strong>den</strong>. kommen diese mit genauen vorstellungen<br />
oder erwarten sie von ihnen<br />
die Beratung und Trendrichtung?<br />
Die meisten unserer Kun<strong>den</strong> kennen unseren<br />
Stil, weil wir über Mundpropaganda empfohlen<br />
wur<strong>den</strong>, und wollen meistens die komplette<br />
Unterstützung: ein Brainstorming <strong>für</strong><br />
ihre Raumplanung. Jedoch auch viele Architekten<br />
in Wien und Umgebung schätzen unsere<br />
fachliche Kompetenz und gehören zu<br />
color - 0607 2009
Fotos: Larry R. Williams<br />
unseren Kun<strong>den</strong>. Wir bieten die gesamte Planung<br />
des Raums inklusive Möbel und Beleuchtung<br />
sowie die Betreuung vor Ort.<br />
wie offen sind kun<strong>den</strong> <strong>für</strong> neue Trends?<br />
<strong>Das</strong> ist sehr unterschiedlich, der Wiener im<br />
Speziellen ist eher konservativ und auf der<br />
zeitlosen, sicheren Seite, in diesem Fall wer<strong>den</strong><br />
Trends in auswechselbares Mobiliar oder<br />
in die Dekoration eingebun<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> heißt, die<br />
Raumhülle ist neutral, die Farben sind ruhig,<br />
bo<strong>den</strong>ständig und erdig. Farbtrends wer<strong>den</strong><br />
dann bei Kleinmöbeln, Polstern und Accessoires<br />
eingesetzt.<br />
wie oft gibt es neue Trends?<br />
Für textile Dekorationen gibt es bereits zweimal<br />
jährlich eine neue Kollektion. Muster<br />
hingegen halten etwa fünf bis sechs Jahre,<br />
Grundmaterialien auch länger, jedoch der<br />
markante Wechsel der Farben passiert einmal<br />
jährlich.<br />
Gibt es bei <strong>den</strong> farben einen Zusammenhang<br />
mit der mode?<br />
Soweit ich es im Laufe der Jahre beobachtet<br />
habe, sind wir mit <strong>den</strong> Farben der Mode immer<br />
ein Jahr voraus. Die neuesten Kollektionen<br />
wer<strong>den</strong> jedoch vom Endkun<strong>den</strong> erst ein halbes<br />
bis ein Jahr später nachgefragt.<br />
wie sieht es mit der Tapete aus?<br />
Tapeten und Wandmaterialien im Generellen<br />
sind wieder stark im Kommen. Es geht in<br />
Richtung extreme Farben, auch von der Musterung<br />
her. Sie wer<strong>den</strong> nicht neu interpretiert,<br />
sondern es kommt etwas ganz Neues: bildhaft<br />
und großblumig, aber technischer und nur<br />
punktuell eingesetzt. Eine Einzelwand wird<br />
im Raum in Szene gesetzt, wie beispielsweise<br />
im Schlafbereich hinter dem Bett oder im<br />
Gang. Es wird nicht mehr der gesamte Raum<br />
mit einer Tapete überzogen. Auch Wandbespannungen<br />
kommen wieder, ganze Felder<br />
wer<strong>den</strong> mit Kunstleder und technischen <strong>Material</strong>ien<br />
in Metalloptik bespannt. Grobputz, mit<br />
Perlmutt und Glanz überzogen, liegt im Trend,<br />
glatte Oberflächen wie Stuccolustro sind out.<br />
color - 0607 2009<br />
woher holen Sie sich die inspiration,<br />
die neuen Trends?<br />
Hauptsächlich von Messen und deren<br />
Städten, wobei die kleinen Messen, wie Kortrijk<br />
in Belgien immer interessanter wer<strong>den</strong>.<br />
Ein großer Ideenmarkt ist auch die 100% Design<br />
in London. In Mailand ist <strong>für</strong> uns das<br />
Geschehen in der Stadt interessanter als die<br />
Messe selbst. Die jungen Künstler, Ateliers<br />
und Inszenierungen in <strong>den</strong> Showrooms und<br />
Geschäften.<br />
welche ist <strong>für</strong> Sie die wichtigste messe<br />
im Textilbereich?<br />
Die Maison & Object, die jährlich im Jänner<br />
in Paris stattfindet; dort sind alle wichtigen<br />
Firmen vertreten, diese Messe hat Frankfurt<br />
abgelöst.<br />
wohin entwickelt sich der Textilmarkt,<br />
gibt es ihn auch in Österreich?<br />
In Österreich gibt es Erzeuger von Naturstoffen,<br />
und da der Trend in diese Richtung geht,<br />
wird, <strong>den</strong>ke ich, der Markt wieder wachsen.<br />
Deutschland hat in Bezug auf Firmen und<br />
Kreationen einen sehr großen Markt wie<br />
auch Frankreich mit seinen typischen Stoffen<br />
und <strong>Material</strong>ien.<br />
Auch Nordeuropa, also Schwe<strong>den</strong> und Norwegen,<br />
ist sowohl in Bezug auf <strong>Material</strong>ien<br />
wie auf Möbel im Aufbruch begriffen, dieser<br />
Markt wird auch uns bald erreichen. Italien<br />
hingegen ist in <strong>den</strong> letzten Jahren stehengeblieben.<br />
welche sind <strong>für</strong> Sie als raumgestalter<br />
die wichtigsten Elemente in einem<br />
raum?<br />
Ich sage immer, meine Aufgabe ist es, <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Kun<strong>den</strong> eine Hülle zu gestalten, in die er seine<br />
Persönlichkeit stellt. Ich finde, ein Raum<br />
sollte in sich geschlossen sein, was bedeutet,<br />
er sollte in sich stimmig sein, keine Ebene<br />
darf dominieren. Die Spannung im Raum,<br />
das Emotionale, entsteht dann durch Möbel<br />
und persönliche Dinge des Bewohners.<br />
Die hülle mit ihrer haptik steht im<br />
kontrast zu <strong>den</strong> glatten Oberflächen<br />
der zeitgenössischen möbel?<br />
Genau, die <strong>Material</strong>ien muss man spüren<br />
und Oberflächen im Raum wer<strong>den</strong> nicht<br />
mehr mit Lacken geschlossen.<br />
kommt das handwerk wieder zum Einsatz?<br />
Ich würde sagen, das Handwerk ist derzeit<br />
noch nicht anerkannt. Es dauert zwar noch,<br />
wird aber auf je<strong>den</strong> Fall wiederkommen. Von<br />
der industriellen Fertigung wer<strong>den</strong> wir sicher<br />
teilweise wieder zum Handwerk zurückkehren,<br />
Strick und handwerkliche Webarten<br />
dem Metallischen entgegenwirken. Wir wer<strong>den</strong><br />
nicht einen einheitlichen Stil Berghütte<br />
oder Stadtloft haben, sondern diese Gegensätze<br />
verschmelzen immer mehr miteinander.<br />
<strong>Das</strong> ist auch unsere Stilrichtung.<br />
interview<br />
tapete & textil «<br />
1
2<br />
produKte & MärKte<br />
Schöner Schein<br />
natürlich gemeinsam<br />
Eine von humanitären Gedanken getragene Story steht hinter dem<br />
italienischen Unternehmens Arcade und seiner Kollektion Avec.<br />
Die farbenfrohen Sitzmöbel aus <strong>den</strong><br />
Naturfasern Schafwolle und Baumwolle<br />
wer<strong>den</strong> zwar im fernen Brasilien<br />
erzeugt, aber dies geschieht nicht aus<br />
finanziellen Grün<strong>den</strong>, sondern aus einer tiefen<br />
menschlichen Überzeugung und auch in Reverenz<br />
vor <strong>den</strong> dort gebräuchlichen traditionellen<br />
handwerklichen Fertigungsmetho<strong>den</strong>. Ein Sozialprojekt<br />
also, das die feine Produktion farbenfroher<br />
und formschöner Plaids, Teppiche,<br />
Poufs oder Hocker ermöglicht. Die Kollektionen<br />
entstehen allesamt aus reinen Naturfasern<br />
und farben und vergegenwärtigen <strong>den</strong><br />
perfekten Dialog zwischen <strong>den</strong> Ausführen<strong>den</strong><br />
und dem kreativen Kopf und Firmengründer<br />
Ivan Baj. Fertigung und <strong>Material</strong> sind also<br />
100 Prozent made in Brazil. Die unterschiedlich<br />
dicken Fä<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> in verschie<strong>den</strong>en<br />
Arbeitsgängen zu <strong>den</strong> vielfältigen Oberflächen<br />
der kunterbunten Sitzmöbel verarbeitet.<br />
In unzähligen wunderbaren Schattierungen,<br />
Safranrot, Melonengrün, Vanille oder Zitronengelb,<br />
Bambus oder Honig usw., stellt sich<br />
Arcade mit seiner Kollektion Avec dem heute<br />
vorherrschen<strong>den</strong> Run vieler Konkurrenzun<br />
ternehmen nach einem stets steigen<strong>den</strong> Angebot,<br />
nach dem stets geforderten unbedingten<br />
Neuen erfolgreich entgegen und hat ein starkes<br />
Statement gesetzt. Hut ab!<br />
www.avechome.eu<br />
Ein wahres Chamäleon unter <strong>den</strong> Sitzmöbeln ist dieses Wunderding. Durch in die Hülle<br />
eingebaute FiberOptik kann das Sofa in vielen Farben leuchten.<br />
» tapete & textil<br />
Da kamen selbst die Scheichs aus Dubais<br />
Glitzerwelt so richtig ins Staunen:<br />
<strong>Das</strong> Sofa „Tech Furniture“<br />
aus dem griechischen Thessaloniki feierte<br />
seine Weltpremiere. Und auch auf der imm<br />
cologne brachte das „strahlende“ Möbel von<br />
Fokas Fiber Licht ins Dunkel und versetzte<br />
die Besucher in wahres Entzücken. Der hier<br />
zur Anwendung gelangende Trick: Lichtleitertechnik,<br />
die in das Sofa integriert wurde,<br />
macht es möglich, dass dieses seine Farbe<br />
ganz nach Belieben wechseln kann. Die FiberOptik,<br />
einst eine Revolution im Bereich<br />
der Beleuchtung, hat damit zum ersten Mal<br />
auch Einzug in <strong>den</strong> Möbelsektor gehalten<br />
und sagt der alltäglichen Langeweile auf erhellende<br />
Weise Ade. Bei geringem Stromverbrauch<br />
sind weder die Abgabe von Strahlung,<br />
noch von Wärme oder Lärm zu be<strong>für</strong>chten.<br />
<strong>Das</strong> Sofa ist einfach ein toller Blickfang <strong>für</strong><br />
alle, die Überraschungen und das ganz Besondere<br />
lieben.<br />
www.fokasfiber.com<br />
color - 0607 2009
Tolle masche<br />
Grob gestrickte Hüllen machen<br />
diesen Hocker zum Hingucker.<br />
Er heißt Urchin, „der Bengel“ – und das<br />
nicht ohne Grund. Der große Pouf des<br />
niederländischen Herstellers Thomas<br />
Eyck und seine bei<strong>den</strong> kleineren Geschwister<br />
mögen’s nämlich gerne frech. Warm angezogen<br />
mit einem kuscheligen Bezug aus<br />
reiner neuseeländischer Schurwolle, sind<br />
die Poufs von Designer Christien Meindertsma<br />
trendige Sitzgelegenheiten <strong>für</strong> alle, die<br />
nicht unbedingt in tiefen Sofas oder Sesseln<br />
versinken wollen. Zu haben ist das coole<br />
Maschenkissen in neun heißen Farben.<br />
Von knackigem Grün, traumhaftem Blau bis<br />
zum hippen Pink – alles ist möglich. Und ob<br />
als flotter Dreier oder schicker Einzelgänger,<br />
Urchin wird mühelos zum Star in jedem<br />
Wohnraum. www.thomaseyck.com<br />
Spiel von Licht und farbe<br />
Kinder brauchen sowohl blendungsfreie wie verdunkelbare<br />
Zimmer, um sich zu jeder Tageszeit wohlfühlen zu<br />
können. Farben spielen dabei eine besondere Rolle.<br />
Für eine gesunde Entwicklung<br />
benötigen Kinder viel Tageslicht,<br />
dieses „stimuliert so gut<br />
wie alle vitalen Bereiche“, erklärt<br />
Karl Albert Fischer, Leiter des Österreichischen<br />
Instituts <strong>für</strong> Licht und<br />
Farbe. Allerdings hat die Sonne auch<br />
ihre Schattenseiten. „Besonders bei<br />
Kindern sollte blen<strong>den</strong>des Licht vermie<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>, so wichtig das vollspektrale<br />
Licht der Sonne auch ist“,<br />
betont Fischer, „<strong>den</strong>n grelles Licht<br />
strengt vor allem Kinderaugen besonders<br />
an und lässt sie rascher ermü<strong>den</strong>“.<br />
Die richtige Beschattung<br />
wird meist noch immer vernachlässigt,<br />
bestätigt Bernhard Leidinger<br />
von Velux: „Doch die meisten Kun<strong>den</strong><br />
erkennen rasch, dass Tageslicht alleine<br />
<strong>für</strong> eine durchgängig angenehme<br />
Raumstimmung zu wenig ist.“ Farbpsychologe<br />
Fischer empfiehlt, bei der<br />
Farbwahl des Sonnenschutzes auch<br />
auf die Grundstimmung der Kinder<br />
einzugehen. In Zimmersituationen,<br />
wo Kreativität und Bewegung gefragt<br />
sind, empfiehlt er belebende<br />
Farben wie Rot, Gelb oder Orange.<br />
In Ruhe oder Schlafzonen hingegen<br />
rät er zu Blau, Grün und Lilatönen,<br />
die eine beruhigende Wirkung<br />
produKte & MärKte<br />
haben. In jedem Fall gilt: nicht zu<br />
schrill oder intensiv. Weniger gesättigte<br />
Pastelltöne sind angesagt: „Die<br />
geringe Farbintensität wirkt ähnlich<br />
einem homöopathischen Mittel. Sie<br />
bringt zwar die vitale Farbwirkung,<br />
aber in einer fein stimulieren<strong>den</strong> Dosis<br />
und kann Konzentrationsschwierigkeiten<br />
und Hyperaktivität somit<br />
ausgleichen.“<br />
Oft wird auch die Farbzusammenstellung<br />
vernachlässigt. Kinder mögen<br />
es bunt. Dennoch müssen die<br />
Farben der Einrichtung gut aufeinander<br />
abgestimmt wer<strong>den</strong>, um <strong>den</strong><br />
Nachwuchs visuell nicht zu überfordern.<br />
Die SonnenschutzHersteller<br />
versuchen, diesem Trend mit vielfältigen<br />
Kollektionen gerecht zu wer<strong>den</strong>.<br />
„Unser Renner bei Kindern ist<br />
der Sternenhimmel“, so Leidinger,<br />
„aber wir haben auch schon Blumenwiesen<br />
ans Fenster gezaubert,<br />
Prinzessinnenträume in Rosa erfüllt<br />
oder wilde Steppenlandschaften entstehen<br />
lassen. Mit 127 Farben und<br />
Mustern treffen wir fast je<strong>den</strong> Geschmack.“<br />
Über <strong>den</strong> VeluxInternetshop<br />
kann man Stoffmuster gratis<br />
bestellen und zu Hause ausprobieren.<br />
www.velux.at<br />
color - 0607 2009 tapete & textil «
adressüberblicK<br />
Einfach gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>!<br />
Unser Herstellerverzeichnis bietet Ihnen eine umfassende Übersicht über alle Unternehmen,<br />
die mit ihren Innovationen, Trends und Neuentwicklungen in der aktuellen Ausgabe von<br />
color erwähnt wur<strong>den</strong>, und dient als Inspiration, Ideenpool und Entscheidungshilfe in Ihrem<br />
Arbeitsalltag.<br />
arcade group srl<br />
Via Del Macello, 25, I-39100 Bolzano (BZ)<br />
Tel: (00 39) 04 71 98 07 95<br />
Fax: (00 39) 04 71 97 75 92<br />
E-Mail: info@arcadeavec.com<br />
Internet: www.avechome.eu<br />
akzo nobel coatings gmbh<br />
Aubergstraße 7, A-5161 Elixhausen<br />
Tel: (06 62) 489 89-0<br />
Fax: (06 62) 489 89-11<br />
E-Mail: info.at@akzonobel.com<br />
Internet: www.akzonobel.at, www.sikkens.at<br />
a.s. création tapeten ag<br />
Südstraße 47, D-51645 Gummersbach<br />
Tel: (00 49 22 61) 542-0<br />
Fax: (00 49 22 61) 558 83<br />
E-Mail: contact@as-creation.de<br />
Internet: www.as-creation.de<br />
atelier benad gbr<br />
Wörthstraße 22, D-81667 München<br />
Tel: (00 49 89) 48 95 13 12<br />
Fax: (00 49 89) 48 95 13 14<br />
E-Mail: atelier@benad.com<br />
Internet: www.atelier-benad.de<br />
bene ag – headoffice<br />
Schwarzwiesenstraße 3, A-3340 Waidhofen/Ybbs<br />
Tel: (0 74 42) 500-0<br />
Fax: (0 74 42) 500-33 80<br />
E-Mail: office@bene.com<br />
Internet: www.bene.com<br />
b&b italia spa<br />
Strada Provinciale 32, I-22060 Novedrate<br />
Tel: (00 39) 031 79 51 11<br />
Fax: (00 39) 031 79 15 92<br />
Internet: www.bebitalia.com<br />
» service<br />
bisazza spa<br />
Viale Milano, 56, I-36041 Alte di Montecchio<br />
Tel: (00 39) 04 44 70 75 11<br />
Fax: (00 39 04 44) 49 20 88<br />
Internet: www.bisazza.com<br />
caparol farben lacke bautenschutz gmbh<br />
Roßdörfer Straße 50, Industriegebiet 1<br />
D-64372 Ober-Ramstadt<br />
Tel: (00 49 61 54) 71-0<br />
Fax: (00 49 61 54) 712 22<br />
E-Mail: info@caparol.de<br />
Internet: www.caparol.de<br />
cor sitzmöbel helmut lübke gmbh & co Kg<br />
Nonenstraße 12, D-33378 Rheda-Wie<strong>den</strong>brück<br />
Tel: (00 49 52 42) 41 02-0<br />
Fax: (00 49 52 42) 41 02-134<br />
E-Mail: info@cor.de<br />
Internet: www.cor.de<br />
db Möbel – dietmar bischof<br />
Mariahilfer Straße 9/10, A-1060 Wien<br />
Tel: (06 64) 132 11 69, E-Mail: bischof@db-moebel.at<br />
Internet: www.db-moebel.at<br />
depadova<br />
Strada Padana Superiore 280A<br />
I-20090 Vimodrone<br />
Tel: (00 39) 02 77 72 01<br />
Fax: (00 39) 02 77 72 02 70<br />
E-Mail: info@dapadova.it<br />
Internet: www.depadova.it<br />
deutsche amphibolin-werke von robert Murjahn<br />
stiftung & co Kg<br />
CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz<br />
Roßdörfer Straße 50, Industriegebiet 1<br />
D-64372 Ober-Ramstadt<br />
Tel: (00 49 61 54) 71-0<br />
Fax: (00 49 61 54) 71 13 91<br />
E-Mail: info@caparol.de, Internet: www.caparol.de<br />
ecotec naturfarben gmbh<br />
Kalkofenweg 2, D-58513 Lü<strong>den</strong>scheid<br />
Tel: (00 49 23 51) 953 95, Fax: (00 49 23 51) 95 39 99<br />
E-Mail: info@volvox.de<br />
Internet: www.volvox.de<br />
fokas fiber<br />
Kanari str. 11−13<br />
Eleftherio, GR-56334 Thessaloniki<br />
Tel: (00 30 23 10) 76 26 20<br />
Fax: (00 30 23 10) 70 91 02<br />
E-Mail: info@fokasfiber.com<br />
Internet: www.fokasfiber.com<br />
fornasarig sedie friuli<br />
Via San Giovanni 45, I-33044 Manzano<br />
Tel: (00 39) 04 32 75 00 57<br />
Fax: (00 39) 04 32 74 00 15<br />
E-Mail: info@fornasarig.it, Internet: www.fornasarig.it<br />
foscarini srl<br />
Via delle Industrie 27, I-30020 Marcon<br />
Tel: (00 39) 041 595 38 11<br />
Fax: (00 39) 041 595 38 20<br />
Internet: www.foscarini.com<br />
fritz hansen<br />
Alte Mälzerei, Speditionstraße 7a, D-40221 Düsseldorf<br />
Tel: (00 49 211) 586 70 90<br />
Internet: www.fritzhansen.de<br />
gandia blasco s.a.<br />
Músico Vert, E-46870 Ontinyent Valencia<br />
Tel: (00 34 902) 53 03 02, Fax: (00 34 902) 53 03 04<br />
Internet: www.gandiablasco.com<br />
gervasoni spa<br />
Viale del Lavoro 88, I-33050 Pavia di Udine<br />
Tel: (00 39) 04 32 65 66 11<br />
Fax: (00 39) 04 32 65 66 12<br />
E-Mail: info@gervasoni1882.com<br />
Internet: www.gervasoni1882.com<br />
color - 0607 2009
il piccolo, nodus high design rugs<br />
Via Delio Tessa 1, I-20121 Mailand<br />
Tel: (00 39) 02 86 68 38<br />
E-Mail: design@ilpiccolo.com<br />
Internet: www.nodusrug.it<br />
Kaindl flooring gmbh<br />
Kaindlstraße 2, A-5071 Wals<br />
Tel: (06 62) 85 88-0, Fax: (06 62) 85 13 31<br />
E-Mail: sales@kaindl.com<br />
Internet: www.kaindl.com<br />
Kartell spa<br />
Viale Delle Industrie 1, I-20082 Noviglio<br />
Tel: (00 39) 02 90 01 21, Fax: (00 39) 02 905 33 16<br />
Internet: www.kartell.it<br />
Kasthall Mattor & golv ab<br />
Box 254, Fritslavägen 42, SE-511 23 Kinna<br />
Tel: (00 46 320) 20 59 00, Fax: (00 46 320) 20 59 01<br />
E-Mail: info@kasthall.se<br />
Internet: www.kasthall.com<br />
Klune traum raum<br />
Liechtensteinstraße 67, A-1090 Wien<br />
Tel: (01) 319 12 94, Fax: (01) 319 12 94-70<br />
E-Mail: mail@klune.at<br />
Internet: www.klune.at<br />
Marbuger tapetenfabrik<br />
j.b. schaefer gmbh & co Kg<br />
Bertram-Schaefer-Straße 11, D-35274 Kirchhain<br />
Tel: (00 49 64 22) 810<br />
Fax: (00 49 64 22) 812 23<br />
E-Mail: contact@marburg.com<br />
Internet: www.marburg.com<br />
Meyer parkett gmbh<br />
Bahnhofstraße 19, A-8401 Kalsdorf bei Graz<br />
Tel: (0 31 35) 502-0, Fax: (0 31 35) 502-500<br />
E-Mail: office@meyerparkett.at,<br />
Internet: www.meyerparkett.at<br />
Missoni home – t&j vestor spa<br />
Via Roma 71/B, I-Golasecca Varese<br />
Tel: (00 39) 03 31 95 03 11<br />
Fax: (00 39) 03 31 95 90 11<br />
E-Mail: Sales@tjvestor.it<br />
Internet: www.missonihome.com<br />
color - 0607 2009<br />
Moroso<br />
Via Nazionale 60, I-33010 Cavalicco<br />
Tel: (00 39) 04 32 57 71 11<br />
Fax: (00 39 04 32 57 07 61<br />
E-Mail: info@moroso.it<br />
Internt: www.moroso.it<br />
Murexin ag<br />
Franz von Furtenbachstraße 1, A-2700 Wiener Neustadt<br />
Tel: (0 26 22) 274 01-0<br />
Fax: (0 26 22) 274 01-173<br />
E-Mail: info@murexin.com<br />
Internet: www.murexin.at<br />
parador gmbh & co.Kg<br />
Millenkamp 7–8, D-48653 Coesfeld<br />
Tel: (00 49 25 41) 736-0<br />
Fax: (00 49 25 41) 736-214<br />
E-Mail: info@parador.de<br />
Internet: www.parador.de<br />
sander & doll ag<br />
Tel: (00 49 21 91) 93 55-0<br />
Fax: (00 49 21 91) 93 55-105<br />
E-Mail: info@sander-doll.com<br />
Internet: www.sander-doll.com<br />
sefra farben- und tapetenvertrieb gmbh<br />
Schönbrunnerstraße 47, A-1050 Wien<br />
Tel: (01) 588 41-0, Fax: (01) 588 41-25<br />
Internet: www.sefra.at<br />
sto ges.m.b.h.<br />
Richtstraße 47, A-9500 Villach<br />
Tel: (0 42 42) 331 33-0<br />
Fax: (0 42 42) 343 47<br />
E-Mail: info@sto.at, Internet: www.sto.at<br />
thomas eyck<br />
Ropsterwei 14, NL-9137 Oosternijkerk<br />
Tel: (00 31) 622 80 38 86<br />
E-Mail: info@thomaseyck.com<br />
Internet: www.thomaseyck.com<br />
adressüberblicK<br />
venini spa<br />
Fondamenta Vetrai 50, I-30141 Venezia<br />
Tel: (00 39) 041 273 72 11<br />
Fax: (00 39) 041 273 72 23<br />
E-Mail: venini@venini.it<br />
Internet: www.venini.it<br />
velux österreich gmbh<br />
Veluxstraße 1, A-2120 Wolkersdorf<br />
Tel: (0 22 45) 32 35-0<br />
E-mail: office.v-a@velux.com<br />
Internet: www.velux.at<br />
vitra gmbh<br />
Pfeilgasse 35, A-1080 Wien<br />
Tel: (01) 405 75 14<br />
Fax (01) 405 75 14-11<br />
E-Mail: rosemarie.fennesz@vitra.com<br />
Internet: www.vitra.com<br />
weidlfein gartenkunst<br />
dip.-ing. bernd hochwartner<br />
Schottenfeldgasse 72/2/10, A-1070 Wien<br />
Tel: (06 64) 450 06 08<br />
E-Mail: bernd@weidlfein.com<br />
Internet: www.weidlfein.com<br />
weitzer parkett – parkett welten<br />
Klammstraße 24, A-8160 Weiz<br />
Tel: (0 31 72) 23 72-0<br />
Fax: (0 31 72) 23 72-401<br />
E-Mail: office@weitzer-parkett.com<br />
Internet: www.weitzer-parkett.com<br />
woodnotes<br />
Tallberginkatu 1B, FI-00180 Helsinki<br />
Tel: (00 358 9) 694 22 00<br />
Fax: (00 358 9) 694 22 21<br />
E-Mail: woodnotes@woodnotes.fi<br />
Internet: www.woodnotes.fi<br />
zeytinoglu zt gmbh<br />
Mariahilfer Straße 101/3/51, A-1060 Wien<br />
Tel: (01) 595 38 04<br />
Internet: www.arkan.at<br />
ihr firMen-<br />
logo<br />
Wir beraten Sie gerne: Anzeigen- und Medienberatung<br />
Silvia Osterkorn, E-Mail: s.osterkorn@wirtschaftsverlag.at,<br />
Telefon: (00 43 1) 546 64-242, www.color-magazin.at<br />
service «
Kunstbiennale venedig<br />
in allen möglichen welten text: franco veremondi<br />
1) tomas saraceno, galaxy forming<br />
along filaments, installation<br />
2) cildo Meireles, pling pling,<br />
installation (teilansicht)<br />
) guyton/walker, untiteld<br />
) franziska & lois weinberger,<br />
laubreise, installation<br />
» die Kunst der farbe<br />
Making Worlds“ oder „Weltenmachen“.<br />
Ein suggestiver Titel, <strong>den</strong> Daniel<br />
Birnbaum als deren Direktor der<br />
53. Kunstbiennale von Venedig gegeben hat,<br />
um die Kreativität des künstlerischen Schaffens<br />
zu ehren. Aber ist eine Welt – sind alle<br />
vorstellbaren Welten – ohne Farbe <strong>den</strong>kbar?<br />
Nein. Also hat die große venezianische Schau,<br />
wie nicht anders zu erwarten, auch die Farbe<br />
in das Zentrum jener Welt gerückt, die ein<br />
Kunstwerk zu enthüllen vermag. Vom Gemälde<br />
zum Video, von der Skulptur zur Installation<br />
ist sie – die Farbe – gemeinsam mit <strong>den</strong><br />
formalen Elementen der Werke Hauptdarsteller<br />
in jedem Farbton, jeder Schattierung.<br />
Der alles andere als lineare Ausstellungsparcours<br />
nimmt jedoch einen sicheren Anfang.<br />
Den ersten Saal zu durchqueren bedeutet,<br />
sich durch einen Raum zu schlängeln, der angeräumt<br />
ist mit Objekten, undefinierbaren,<br />
ungeordneten <strong>Material</strong>ien, in dem unweigerlich<br />
große Farbtöpfe am Bo<strong>den</strong> stehen. Dieser<br />
offensichtliche Hinweis auf das Potenzial<br />
des allmächtigen Künstlers nimmt ebenso offensichtlich<br />
Bezug auf <strong>den</strong> Großen Schöpfer<br />
des Universums vor der Genesis, als allein<br />
das Chaos der Elemente herrschte. Ein paar<br />
Schritte weiter und man steht unvermittelt<br />
vor einem verworrenen Netzwerk aus elastischen<br />
Schnüren, das einen großen Saal zur<br />
1<br />
Gänze einnimmt. Von Wand zu Wand, vom<br />
Bo<strong>den</strong> bis zur Decke verflechten, verwirren<br />
sich gespannte Schnüre ineinander, schaffen<br />
Knäuel, Dickicht, Fallen: Ein immenses, offensichtlich<br />
irrationales und unentwirrbares<br />
Flechtwerk nimmt unsere Wahrnehmung gefangen.<br />
<strong>Das</strong> Schwarz der Schnüre vor dem<br />
Weiß der Wände als unendlicher Hintergrund.<br />
Eine Welt ist entstan<strong>den</strong>: Der argentinische<br />
Künstler Tomas Saraceno schuf ein<br />
Spinnennetz gigantischen Ausmaßes, in dem<br />
sich jeder Besucher, um seinen Weg fortsetzen<br />
zu können, wenigstens <strong>für</strong> wenige Augenblicke<br />
verfängt. Kunstwerk, Spiel, Metapher.<br />
Auf je<strong>den</strong> Fall ein Ort zum Durchschreiten,<br />
um nicht auf der langen, gerade begonnenen<br />
Reise in der Galaxis der von der Kunst geschaffenen<br />
Welten zurückzuschrecken.<br />
In diesem Universum ist es dem Besucher oft<br />
möglich, viele architektonisch präsente Werke<br />
auch physisch zu durchschreiten und diese so<br />
konkret mit allen Sinnen und der Freiheit<br />
der Geste zu erleben. Es ist kein Zufall, dass<br />
der Gol<strong>den</strong>e Löwe, die höchste Auszeichnung<br />
der Biennale, dem deutschen Künstler Tobias<br />
Rehberger zuerkannt wurde, der auf spielerische<br />
und etwas chaotische Art das Café des<br />
zentralen Pavillons neu gestaltet und eingerichtet,<br />
und einen transitorischen Ort <strong>für</strong> das<br />
gesamte Kunstpublikum geschaffen hat.<br />
2<br />
color - 0607 2009<br />
Fotos: Hertha Hurnaus, Franco Veremondi
JORRIT TORNQUIST<br />
Prinzip Farbe<br />
Neue Galerie Graz – Hofgalerie<br />
Sackstraße 16, 8010<br />
5. 6. – 6. 9. 2009<br />
Di–So 10–18 Uhr
Total living.<br />
Sekretariat Acropoli srl<br />
T +39 051 864310<br />
F +39 051 864313<br />
estero@acropoli.com<br />
Abitare il Tempo ist nur <strong>für</strong> Fachbesucher reserviert. Kinder unter 12 Jahren sind nicht erwünscht. www.abitareiltempo.com