08.01.2013 Aufrufe

Das österreichische Fachmagazin für den Innenraum. Material - Color

Das österreichische Fachmagazin für den Innenraum. Material - Color

Das österreichische Fachmagazin für den Innenraum. Material - Color

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

P.b.b. Verlagspostamt: 1050 Wien, Zul.-Nr. GZ 07Z037211M, Postnummer: 04 ww.wirtschaftsverlag.at<br />

7,50 Euro<br />

Foto: Franco Veremondi<br />

<strong>Das</strong> <strong>österreichische</strong> <strong>Fachmagazin</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Innenraum</strong>. <strong>Material</strong> | Form | Oberfläche<br />

6|7<br />

2009<br />

Geografie der<br />

Emotionen<br />

Mailand und Köln: die besten Messen «<br />

chagall: froM russia with love «<br />

nanotechnologie iM innenrauM «


Geweihsammlung des Grafen Arco im ehemaligen<br />

Stadtpalais am Wittelsbacherplatz in München, um 1890<br />

Deutsches Jagd- und Fischereimuseum, München<br />

MÖBEL<br />

ALS<br />

TROPHÄE<br />

WWW.MAK.AT<br />

27.5.–1.11.2009<br />

MAK-Studiensammlung Möbel<br />

MAK Stubenring 5, 1010 Wien<br />

Di MAK NITE © 10.00–24.00 Uhr<br />

Mi–So 10.00–18.00 Uhr, Mo geschlossen<br />

Je<strong>den</strong> Samstag © Eintritt frei


Geografie<br />

der Emotionen<br />

Die Krise ist nicht alles auf der Welt.<br />

Also lassen wir die Panik beiseite,<br />

<strong>den</strong>n es gibt stets etwas anderes an<br />

irgendeinem Ort. Zu sehen, zu verstehen, zu<br />

genießen. Und color ist immer dort, wo die<br />

Welt geschieht. Vor allem, weil wir wachsen<br />

möchten und somit sehen, verstehen, Erfahrungen<br />

sammeln müssen. Um dann mit <strong>den</strong><br />

Lesern die intensivsten Eindrücke zu teilen,<br />

jene, mit <strong>den</strong>en zu beschäftigen es sich<br />

lohnt, die wieder zu erleben oder einfach<br />

nur in Erinnerung zu behalten, nützlich und<br />

erfreulich ist.<br />

So sind wir etwa diesen Frühling viel gereist,<br />

nach Deutschland und vor allem nach Italien.<br />

Wir haben die Interzum in Köln besucht<br />

und selbstverständlich <strong>den</strong> Salone del Mobile<br />

in Mailand, <strong>den</strong> mittlerweile eine ganze<br />

Designweek begleitet, die die gesamte Welt<br />

des Einrichtens verkörpert, das Nonplusultra<br />

der Wohnaccessoires, <strong>Material</strong>ien und<br />

Oberflächen, der Farben und Formen, die die<br />

Zeit prägen, und durch all jene Neuheiten<br />

kennzeichnet, die die technologische Forschung<br />

aus ihrem magischen Zylinder hervorzuzaubern<br />

vermag. Wir sind auch in der<br />

venezianischen Lagune an Land gegangen,<br />

<strong>den</strong>n nun ist die Zeit der Biennale, der Herrschaft<br />

der visuellen Künste, des Erhabenen,<br />

auch des Geistigen. Und eben ein Kunstwerk<br />

in Form einer Installation durchschreitend<br />

haben wir einen Augenblick fotografisch festgehalten<br />

und auf das Cover dieser Ausgabe<br />

gestellt. Von Mailand aus haben wir uns<br />

nahe an die Schweiz vorgewagt und in einer<br />

wunderschönen Museumsvilla am Ufer des<br />

Comer Sees haltgemacht. Weshalb? Um eine<br />

Coverfoto: Cildo Meireles, Pling Pling, Installation (Teilansicht), 53. Kunstbiennale Venedig.<br />

color – <strong>österreichische</strong>s <strong>Fachmagazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Innenraum</strong>. <strong>Material</strong> | Form | Oberfläche<br />

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, Wiedner<br />

Hauptstraße 120–124; 1050 Wien, T 01/546 64-0,<br />

www.wirtschaftsverlag.at, Internet www.color-online.at<br />

Chefredaktion: Dr. Christine Müller, DW 347, c.mueller@witrschaftsverlag.at, Fachredakteure:<br />

Dipl.-Ing. Brigitte Amort, Dipl.-Ing. Barbara Jahn; Konsulenz der Redaktion: Dr. Franco Veremondi;<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Martin Benad, Cecile M. Lederer; Dr. Franco Veremondi<br />

Artdirektion, Grafik: Cecile M. Lederer, DW 165, c.lederer@wirtschaftsverlag.at<br />

Geschäftsführung: Thomas Zembacher, Ressortleitung Verlagsbereich Bau: Eberhard Fuchs,<br />

<strong>den</strong> Gemäl<strong>den</strong> der russischen Avantgarde<br />

der ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts<br />

gewidmete Ausstellung zu besuchen. Um das<br />

zentrale Thema zusammenzufassen, genügt<br />

ein einziges Wort: Farbe.<br />

Unmöglich, Ihnen nicht eines der Meisterwerke<br />

zu zeigen, das uns beeindruckt und<br />

berührt hat: „Die Lieben<strong>den</strong>“, ein Gemälde<br />

Marc Chagalls von 1914. Wir haben dieses<br />

ausgesucht, weil der Künstler uns über die<br />

Farbe, in die er die bei<strong>den</strong> zärtlichen Hauptfiguren<br />

hüllt, in seinen Bann gezogen hat.<br />

Ein prachtvolles Blau, ein Farbton, der sogar<br />

Spiritualität symbolisiert. Aber keine Sorge,<br />

etwas Spirituelles ist in jeder Farbe. Vor<br />

allem in der, die wir, insgeheim oder nicht,<br />

am meisten lieben. Denn, seien wir ehrlich,<br />

wer von uns hat sich noch nie gefragt: Welche<br />

ist meine Lieblingsfarbe?<br />

DW 340, e.fuchs@wirtschaftsverlag.at, Verkaufsleitung Verlagsbereich Bau: Franz- Michael<br />

Seidl, DW 240, f.seidl@wirtschaftsverlag.at<br />

Anzeigen- und Medienberatung: Mag. Silvia Osterkorn, DW 242, s.osterkorn@wirtschaftsverlag.at,<br />

Michael Stich, DW 246, m.stich@wirtschaftsverlag.at Anzeigenservice: Monika<br />

Perlep, DW 442, m.perlep@wirtschaftsverlag.at, Anzeigenrepräsentanz <strong>für</strong> OÖ: Gerhard<br />

Weberberger, Saporoshjestraße 3/3, 4030 Linz, T 0732/31 50 29-42, g.weberberger@<br />

wirtschaftsverlag.at<br />

Anzeigenpreisliste: Jänner 2009, Erscheinungsweise: zweimonatlich, Dezember<br />

Einzelnummer (7 Ausgaben)<br />

Christine Müller<br />

editorial<br />

Marc Chagall, Liebende in Blau,<br />

1914, Öl auf Papier, auf Karton kaschiert,<br />

Foto: Courtesy Villa Olmo.<br />

Ausstellung: Meister der russischen<br />

Avantgarde, Chagall, Kandinsky,<br />

Malevic. Bis 26. Juli, Villa Olmo,<br />

Como. Tel: (00 39 031) 57 42 40.<br />

www.grandimostrecomo.it<br />

iMpressuM<br />

Hersteller: agensketterl Druckerei GmbH, Kreuzbrunn 19, 3001 Mauerbach, www.agensketterl.at,<br />

Marketing: Paul Kampusch, DW 130, Aboservice: Aboservice Österreichischer<br />

Wirtschaftsverlag, Simmeringer Hauptstraße 24, 1110 Wien,<br />

T 01/740 40-78 12, F 01/740 40-78 13, aboservice@wirtschaftsverlag.at, Jahresbezugspreis:<br />

50 Euro (Inland); Preis Einzelheft: 7,50 Euro; Abonnements, die nicht einen<br />

Monat vor Ablauf des Bezugsjahres storniert wer<strong>den</strong>, laufen weiter.<br />

Bankverbindung: Inserate: Bank Austria, Kto. 04240571200, BLZ 11000,<br />

IBAN AT511100004240571200, BIC BKAUATWW, Druckauflage: 12.700 Stück,<br />

DVR: 0368491<br />

color - 06­07 2009 editorial & iMpressuM «


Foto: Christine Müller<br />

colorosKop<br />

» colorosKop<br />

Gol<strong>den</strong>er Löwe<br />

<strong>Das</strong> Projekt des deutschen Künstlers Tobias Rehberger, die Neugestaltung des Cafés im zentralen<br />

Pavillon der Giardini der Biennale Venedig, wurde mit dem Gol<strong>den</strong>en Löwen, der höchsten<br />

Auszeichnung, die die Biennale zu vergeben hat, gewürdigt. www.labiennale.org «<br />

color - 06­07 2009


Foto: Larry R. Williams<br />

10 in & out<br />

Ob Plastik, lackiertes Metall, Rattan, Holz, Flechtwerk, Kunststoff<br />

oder Textil – das Outfit der neuen Outdoormöbel ist allemal <strong>für</strong><br />

innen wie außen die richtige Wahl. «<br />

12 inszenierte natur<br />

An einer städtebaulich strategischen Stelle hat der Wiener Architekt<br />

Arkan Zeytinoglu einen außergewöhnlichen Unternehmenssitz realisiert.<br />

<strong>Das</strong> Holzdeck der weitläufigen Terrasse ist multifunktional. «<br />

14 reKordverdächtig<br />

Am 27. April ging die weltgrößte Möbelschau, der 48. Salone<br />

Internazionale del Mobile, in Mailand mit großem Erfolg zu Ende.<br />

Ein Fixpunkt <strong>für</strong> die Spezialisten der Branche aus aller Welt «<br />

22 die Magie des <strong>Material</strong>s<br />

Auf der Interzum, als Impulsgeber <strong>für</strong> Industrie, Handwerk und<br />

Handel, wer<strong>den</strong> regelmäßig die zukünftigen Trends der Branche<br />

präsentiert. Und dies bereits seit mittlerweile 50 Jahren. Grund<br />

genug die Bedeutung dieser Messe auch gebührend zu feiern. «<br />

24 porträt<br />

Weitzer Parkett ist viel mehr als nur ein Name. <strong>Das</strong> <strong>österreichische</strong><br />

Unternehmen rangiert unter <strong>den</strong> Top 10 Europas. Und dieser Erfolg<br />

kommt nicht von ungefähr. Hinter dem Namen verbirgt sich eine<br />

große, langjährige Tradition. «<br />

30 nano-na-net!<br />

Die Vorsilbe „Nano“ entstammt dem Griechischen und steht <strong>für</strong><br />

Zwerg. Diese winzige Vorsilbe, die in der Wissenschaft einen<br />

milliardstel Meter misst, hat einem ganzen Technologiezweig seinen<br />

Namen gegeben: der Nanotechnologie. «<br />

40<br />

color - 06­07 2009<br />

Foto: Koelnmesse<br />

34 Kreatives blau<br />

In blauen Räumen – so eine verbreitete Ansicht – könne man<br />

besser kreativen Tätigkeiten nachgehen als in roten. Vielleicht hat<br />

das damit zu tun, dass Blau „<strong>den</strong> Raum öffnet“, Rot hingegen eher<br />

nah und dicht wirkt. Farbenlehre, Teil 4. «<br />

40 interview<br />

Silvia Klune führt gemeinsam mit ihrem Mann Harald bereits in<br />

zweiter Generation das Wiener Traditionsunternehmen Traum Raum<br />

Klune. In eigenen Werkstätten wer<strong>den</strong> Stoffe nach modernster<br />

Technik in alter handwerklicher Tradition verarbeitet. «<br />

46 die Kunst der farbe<br />

„Making Worlds“ oder „Weltenmachen“. Ein<br />

suggestiver Titel, <strong>den</strong> Daniel Birnbaum als<br />

deren Direktor der 53. Kunstbiennale von<br />

Venedig gegeben hat, um die Kreativität<br />

des künstlerischen Schaffens zu ehren.<br />

Aber ist eine Welt – sind alle vorstellbaren<br />

Welten – ohne Farbe <strong>den</strong>kbar? «<br />

inhalt<br />

rubriKen<br />

04 <strong>Color</strong>oskop<br />

06 Magazin<br />

20 Bo<strong>den</strong> & Belag<br />

28 Malerei & Anstrich<br />

38 Tapete & Textil<br />

44 Herstellerverzeichnis<br />

16 einziehen, anziehen<br />

Zeig mir dein Wohnzimmer, und ich sage dir, was du trägst – die Einrichtung wird immer mehr zum Spiegel der<br />

I<strong>den</strong>tität ihres Eigentümers. Wie es scheint, sind auch hier Stil und Geschmack eine Frage des Etiketts. Es ist ein<br />

Trend, der nun bereits einige Jahre anhält: Modedesigner bewegen sich abseits der Laufstege und dringen auf die<br />

große Spielwiese des Einrichtungsdesigns vor. «<br />

inhalt «<br />

Foto: www.corian.de


aKtuelles<br />

tile tailorMade<br />

designscout<br />

Barbara Jahn<br />

Ton und Wasser – und<br />

sonst gar nichts. Sie ist<br />

eine der letzten wahren<br />

Naturschönheiten. Und sie<br />

schont die Umwelt in jeder<br />

Hinsicht. Hergestellt aus<br />

natürlichen Rohstoffen, erfüllt<br />

sie die hygienischen<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> sämtliche<br />

Zwecke und bietet mit<br />

ihren antistatischen Eigen­<br />

schaften vor allem Aller­<br />

gikern eine besonders langlebige Freundschaft an.<br />

Einfaches Reinigen, meist nur mit Wasser, abweisende<br />

Oberfläche mit fest verschlossenen Poren,<br />

niemals übel riechend und das Vermachen der sterblichen<br />

Überreste <strong>für</strong> die Rückführung in <strong>den</strong> Wiederverwertungskreislauf<br />

sprechen hundertprozentig <strong>für</strong><br />

sie, die Fliese. Als Schönheitsideal.<br />

Nun gelangt sie, die schon öfter totgesagt war, zu<br />

neuer Berühmtheit. Sie wird zurzeit quasi wiederentdeckt,<br />

und das nicht nur <strong>für</strong> Küche, Klo und Badezimmer,<br />

sondern <strong>für</strong> Architektur und Raumausstattung im<br />

Allgemeinen. Maßgeschneidert sozusagen. „Architektur<br />

ist die Schwerkraft, die Form und die Materie,<br />

die <strong>den</strong> Menschen und dem Leben Platz bieten. Die<br />

Keramik wird von Mutter Erde hervorgebracht. Mit<br />

diesem Bild wollte ich daran erinnern, woher wir<br />

eigentlich kommen, woraus wir gemacht sind, wo<br />

wir leben. Und auch wohin wir uns bewegen: Die<br />

Zukunft ist schon da.“ Mit diesen Worten begründet<br />

Stararchitekt Mario Botta seine etwas plötzliche, als<br />

mütterlicher Uterus geformte Glorifizierung des vielseitigen<br />

rechteckigen Elements, dem seiner Meinung<br />

nach bisher zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde.<br />

Denn er verarbeitete erstmals keramische Fliesen als<br />

Installation <strong>für</strong> sein Ausstellungsprojekt in der Triennale<br />

di Milano und verewigte sich auch auf dem legendären<br />

Messeplakat <strong>für</strong> die Cersaie im kommen<strong>den</strong><br />

September. Höchste Zeit also, alle Register zu<br />

ziehen <strong>für</strong> etwas, das sich als Designprodukt mit ein<br />

bisschen Erde und Feuer zufrie<strong>den</strong>gibt. So manch<br />

anderes würde <strong>für</strong> einen solch prominenten Fürsprecher<br />

sogar durch das Fegefeuer gehen.<br />

» Magazin<br />

Foto: www.cersaie.it<br />

happy birthday!<br />

Nicht nur das Mekka des Design,<br />

der heurige Salone del<br />

Mobile in Mailand, sondern<br />

selbst das Internationale Designmuseum<br />

München hat<br />

das Geburtstagskind so richtig<br />

hochleben lassen. <strong>Das</strong><br />

schwedische, „etwas andere<br />

Möbelhaus“ feiert nämlich<br />

2009 einen run<strong>den</strong> Geburtstag:<br />

Ikea wird 60. Auch wenn<br />

ein Ikea­Chefdesigner noch<br />

1979 bekundete „Die schöne<br />

Form ist <strong>für</strong> alle da. Und nicht<br />

nur <strong>für</strong>s Museum!“, so sind<br />

die in <strong>den</strong> letzten 60 Jahren<br />

entstan<strong>den</strong>en und uns allen<br />

nur allzu bekannten Einrichtungsgegenständemittlerweile<br />

allemal zumindest wegen des dahinterstehen<strong>den</strong> Gedankens<br />

durchaus würdig, im Museum präsent zu sein. Ikea prägte die Vorstellung<br />

vom „demokratischen Design“ wie kaum ein anderes Unternehmen<br />

und hat mit seinen experimentell und individualistisch konzipierten<br />

Kollektionen funktionales, gutes Design geschaffen und dies noch dazu<br />

preislich <strong>für</strong> viele Menschen erreichbar gemacht. Dahinter steht nicht<br />

zuletzt der Ansatz eines „Schwedischen Modells“ einer modernen, offenen,<br />

egalitären, familien­ und sozialorientierten Gesellschaft. Ein Ansatz,<br />

der durchaus mehr Nachahmer fin<strong>den</strong> könnte. Democratic Design,<br />

Pinakothek der Moderne, Die Neue Sammlung, bis 12. Juli.<br />

www.die-neue-sammlung.de<br />

floating chairs<br />

Der Mailänder Kanal Naviglio Grande präsentierte sich anlässlich der<br />

Mailänder Möbelmesse mit besonderer Fracht: In Kooperation mit der<br />

Promosedia hatten sich der italienische Sesseldistrikt Udine der Region<br />

Friaul­Venetia­Giulia einen außergewöhnlichen Auftritt überlegt. Eine<br />

Auswahl an Sesseln der in dieser Region zahlreich beheimateten Möbelproduzenten<br />

wurde als schwimmende künstlerische Installation von<br />

Luca Fois and Design Partners äußerst effektvoll zur Schau gestellt. Ein<br />

Beweis <strong>für</strong> die umfassende Schaffenskraft und gleichzeitg Erinnerung<br />

an die 2010 wieder auf dem Programm stehende Messe Promosedia.<br />

www.promosedia.it<br />

color - 06­07 2009


Foto: © Aleksandra Kawka<br />

liMited edition<br />

2008 feierte nicht nur der legendäre Drehsessel<br />

„Egg“ des Designers Arne Jacobsen seinen<br />

50. Geburtstag, sondern auch sein etwas<br />

kleinerer Drehstuhl „Swan“. Fritz Hansen hat<br />

aus diesem Anlass und in Anlehnung an das<br />

„Geburtsjahr“ des Schwans 1958 eine limitierte<br />

Edition (in einer Stückzahl von 1.958) dieses<br />

kleinen Meisterwerks herausgebracht. Und wie<br />

nicht anders zu erwarten, inspiriert sich die<br />

Farbe dieses einzigartigen eleganten Modells<br />

am Federkleid des ebenso außergewöhnlichen<br />

Vogels: Der „Swan“ wurde mit schwanenweißem<br />

Leder gepolstert und ruht auf einem perlweißen<br />

Sockel. Auf einen Anhänger aus Sterlingsilber,<br />

der an jedem der Schwäne baumelt, wurde die<br />

individuelle Nummer eingraviert. Seit deren<br />

Markteinführung vor einem halben Jahr waren<br />

viele der Schwäne schlagartig weg, nun suchen<br />

auch noch die verbliebenen ein Zuhause.<br />

www.fritzhansen.com<br />

1.958<br />

SchwänE auS<br />

DänEmark<br />

SuchEn Ein<br />

ZuhauSE!<br />

ausgezeichnet<br />

Die „sonnigsten Fassa<strong>den</strong>“ des CarboSol­Wettbewerbs<br />

wur<strong>den</strong> prämiert.<br />

Die Reinigung des Wassers<br />

suchte der Malereibetrieb Gerhard<br />

Guggenbichler bildlich auf<br />

der Fassade der Klär­ und Kraftwerksanlage<br />

von Heiligenblut am<br />

Großglockner darzustellen. Allein<br />

wegen der handwerklichen Ausführung<br />

war ihm der erste Preis sicher.<br />

Zweiter wurde Raumausstatter Lakinger<br />

aus Gutenstein/NÖ <strong>für</strong> die<br />

Gestaltung seines Geschäfthauses.<br />

Der dritte Preis ging an Firma<br />

Pöckl Bau aus Mondsee <strong>für</strong> die Fassade<br />

eines privaten Wohnhauses<br />

in Zell am See. Gemeinsamer<br />

Nenner: CarboSol Fassa<strong>den</strong>farbe.<br />

www.synthesa.at<br />

aKtuelles<br />

taschen’s new yorK.<br />

Angelika Taschen (Hrsg.), Daisann McLane, Fotos:<br />

Poul Ober: TASCHEN’s New York. Mehrsprachige<br />

Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch,<br />

Hardcover, 23,8 x 30,2 cm, 400 Seiten, ca.<br />

30 Euro. ISBN: 978-3-8365-1116-2<br />

In New York dreht sich alles um die richtigen<br />

Connections. Und die bietet das vorliegende<br />

Buch: Angelika Taschen kennt New York. Sie<br />

war auf der anderen Seite der roten Samtkordel,<br />

hat versteckte<br />

Restaurants und beliebte<br />

Delikatessengeschäfte<br />

erkundet, ultrahippe Lä<strong>den</strong><br />

in Soho, Nolita und<br />

Tribeca durchstöbert<br />

und Hotels aufgespürt.<br />

ein fest <strong>für</strong>s wohnen<br />

Stimmungsvolle Einrichtungskonzepte bei Domicil Vienna begeisterten<br />

die angereisten Festgäste. In der Österreich­Dependance<br />

des deutschen Top­Einrichters Domicil hatten sich zahlreiche Designliebhaber<br />

eingefun<strong>den</strong>, um das erfolgreiche vergangene Jahr<br />

gemeinsam zu feiern. Ganz nach dem Motto „Emotive furnishing“<br />

stehen Individualität und Harmonie im Mittelpunkt: Domicil<br />

bietet ein Komplettangebot, in dem von exklusiven<br />

Textilien und Accessoires bis hin zu Lampen, Teppichen<br />

und Gläsern einrichtungstechnisch in einer<br />

stilistischen Bandbreite und Vielfalt kein Wunsch<br />

unerfüllt bleibt. Seit über 30 Jahren gilt Domicil<br />

in Deutschland als Topmarke <strong>für</strong> das Einrichten.<br />

Seit dem Vorjahr hat sich nun auch der <strong>österreichische</strong><br />

Standort als besondere Adresse im Bereich<br />

Interior und Design etabliert.<br />

Sergey Danilin, Domicil-Vienna-Inhaberin Bozena<br />

Jesionek, Domicil-Managing-Director Christian<br />

Hartmannsgruber<br />

color - 06­07 2009 Magazin »


aKtuelles<br />

Total Living<br />

Wie wird die Zukunft des Einrichtungshandels aussehen? Wie kann er seine Produkte erfolgreich<br />

anbieten? Mehrwert generieren und kommunizieren lautet das Gebot der Stunde.<br />

» Magazin<br />

Die internationale Messe <strong>für</strong> Wohnkultur<br />

Abitare il Tempo, die von 17. bis<br />

21. September 2009 in Verona stattfin<strong>den</strong><br />

wird, gibt Antworten auf drängende<br />

Fragen von Architektur, Innenarchitektur<br />

und Design. Erwartet wer<strong>den</strong> Besucher aus<br />

<strong>den</strong> Bereichen Architektur, Innenarchitektur,<br />

Vertrieb und Planung aus aller Welt<br />

Kunst und design<br />

Erstmals wurde die Abitare il Tempo auf<br />

dem Ausstellungsgelände in Verona mit einer<br />

Kunstmesse, der Art Verona zusammengespannt;<br />

150 Galerien präsentieren ihre<br />

Künstler und deren Werke. In zwölf Pavillons<br />

und auf einer Gesamtfläche von 120.000<br />

Quadratmetern mit rund 700 Ausstellern<br />

kann man also auf höchst interessante Kontaminierungen<br />

gespannt sein. Zahlreich<br />

stehen außerdem wieder diverse Sonderausstellungen<br />

zu <strong>den</strong> Themen Kunst, Design,<br />

künstlerische Dekoration, Innenarchitektur<br />

und Objektbereich auf dem Veranstaltungskalender.<br />

Rund 10.000 Quadratmeter sind<br />

schließlich auf dem Freigelände zwischen<br />

dem Palaexpo­Pavillon und <strong>den</strong> Ausstellungshallen<br />

<strong>für</strong> das Thema Outdoor reserviert,<br />

dort la<strong>den</strong> unterschiedlichst gestaltete<br />

Inseln die Messebesucher auch zum vergnüglichen<br />

Relaxen ein.<br />

forschung und innovation<br />

In Zeiten der Krise bemüht sich Abitare il<br />

Tempo noch intensiver um wichtige Themen<br />

der Forschung und Zukunft und präsentiert<br />

in Halle 8 nicht nur erstmals mit der Mostra<br />

sulla distribuzione (Ausstellung über Verteilerwege)<br />

provokante Vorschläge <strong>für</strong> zukünftige<br />

Vertriebswege und die Gestaltung<br />

von Einrichtungshäusern, ganz egal ob es<br />

sich hierbei um das kleinste Studio oder <strong>den</strong><br />

größten Anbieter handelt. So wer<strong>den</strong> in dieser<br />

Halle auch fünf <strong>Innenraum</strong>konzepte vorgestellt,<br />

zur Gänze eingerichtete „Häuser“<br />

wer<strong>den</strong> in Zusammenarbeit mit wichtigen<br />

Unternehmen entstehen, die vor allem auf<br />

dem Gebiet der Forschung und Innovation<br />

engagiert sind. Die Vorstellung spannender<br />

Ergebnisse zu weiteren Themenschwerpunkten<br />

wie dem Contractbereich mit Linking<br />

People, mit Alta Decorazione, Design, Küche<br />

und Bad, Tischkultur oder Textil verspricht<br />

eine Auswahl interessanter Projekte und<br />

Produkte. Hier wer<strong>den</strong> auch zehn prägnante<br />

Installationen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Objektbereich gezeigt.<br />

Neben einem futuristischen nautischen Projekt<br />

von Luca Dini gibt es eine Hommage<br />

des Ehepaars Doriana und Massimiliano<br />

Fuksas. Als Special Guests wer<strong>den</strong> die bekannten<br />

Architekten und Gestalter Sawaya<br />

+ Moroni geehrt und mit ihrer Bühnenshow<br />

„Una Enigmatica Singolarita“ einen großen<br />

Teil der Halle 9 bespielen. Last but not least<br />

ist auch Fashion ein gewichtiges Argument.<br />

Bekannte Modelabels wie Fendi oder Cavalli<br />

zeigen ihre Sondershows. Nach großen Namen<br />

wie Ettore Sottsass, Vico Magistretti,<br />

Ingo Maurer oder Alessandro Mendini geht<br />

die Auszeichnung „Premio Abitare il Tempo<br />

2009“ heuer an <strong>den</strong> großen Philosophen und<br />

Kritiker Gillo Dorfles.<br />

www.abitareiltempo.com<br />

color - 06­07 2009


for the people, froM the people<br />

Omar Vulpinari, seit 1998 verantwortlich <strong>für</strong> Visual Communication der<br />

legendären Fabrica von Benetton, hielt Mitte Juni im Wiener MAK einen<br />

Vortrag: „Fabrica. For the People, From the People“. Die Vortragsreihe<br />

„design> neue strategien“ wird in Kooperation von MAK und departure<br />

veranstaltet, um Wien als Standort <strong>für</strong> junges Design international<br />

zu positionieren. Vulpinari sprach über Ausbildung, Umsetzung<br />

und Experiment in Kunst, Design und Kommunikation<br />

der Fabrica als Kreativlabor, in dem Menschen,<br />

künstlerische Tätigkeiten, Sprachen und Ausdrucksformen<br />

aufeinandertreffen. Bis 16. August gewährt eine Ausstellung<br />

Einblicke in die Vielzahl der Schaffensfelder der Fabrica.<br />

Zentrales Thema: <strong>Das</strong> soziale Engagement. Zu sehen<br />

ist eine Auswahl von Plakaten aus vier Kampagnen <strong>für</strong> UNWHO<br />

und UNICEF, das Projekt „<strong>Color</strong>s Notebook“ – in dem die Besucher<br />

zur Teilnahme aufgefordert sind (!) – sowie Dokumentarkurzfilme<br />

über Berufe, die vom „Aussterben“ bedroht sind. mak, Design<br />

Space, Stubenring 5, 1010 wien. www.mak.at<br />

linzer landhaus in neueM Kleid<br />

Für die Fassa<strong>den</strong>sanierung erhielt die Arge „Die Maler“ (Die freundliche<br />

Maler GmbH, Gerta Hauser GmbH & Co KG, Hirsch Maler und<br />

Mehr GmbH, W. Höhnel GmbH & Co KG) <strong>den</strong> Anerkennungspreis des<br />

„Ober<strong>österreichische</strong>n Handwerkspreises 2009“.<br />

www.synthesa.at<br />

ilex ness, farbe! das grosse farbwohnbuch<br />

Gebun<strong>den</strong> mit Schutzumschlag, 160 Seiten, 200 Abbildungen,<br />

21,5 x 28 cm, Callwey Verlag München 2009, ca. 30 Euro.<br />

ISBN 978-3-7667-1794-8<br />

Farbe ist eines der wichtigsten Themen im Bereich Wohnen<br />

und Einrichten, Farben tragen ganz entschei<strong>den</strong>d zu unserem<br />

Wohlempfin<strong>den</strong> bei, können Stimmungen erzeugen<br />

und Räume in ihrer Wirkung<br />

bestimmen. Der große SCHÖNER<br />

WOHNEN Farbratgeber führt durch<br />

alle Räume der Wohnung und<br />

zeigt anhand von anschaulichen<br />

Beispielen, wie Farben unseren<br />

Wohnalltag beeinflussen.<br />

aKtuelles<br />

Mit stolz Maler<br />

1933 als Innsbrucker Malerkurs ins Leben<br />

gerufen, findet der Tiroler Malerkurs, mit<br />

Unterbrechung der Kriegsjahre, nunmehr<br />

jährlich statt. Rund 800 Maler aus ganz Österreich,<br />

Deutschland und Südtirol wur<strong>den</strong><br />

seither zu Malermeistern ausgebildet. Um<br />

die vergangenen 75 Jahre gebührend zu<br />

feiern, waren mehr als 200 Festgäste nach<br />

Hall in Tirol gekommen und Innungsmeister<br />

Rainer Höck konnte viele Ehrengäste<br />

willkommen heißen: so etwa Landesrätin<br />

Dr. Beate Palfrader, <strong>den</strong> Bürgermeister<br />

der Stadt Hall Leo Vonmetz, WIFI­Kurator<br />

Martin Felder und WIFI­Direktor<br />

Wolfgang Oberladstätter, Dr. Hanspeter<br />

Munter, Direktor des Landesverbandes<br />

Südtirol der Handwerker, sowie zahlreiche<br />

Bundes­ und Landesinnungsmeister wie<br />

<strong>den</strong> amtieren<strong>den</strong> Bundesinnungsmeister<br />

Komm.Rat Egon Fischer als ältesten Teilnehmer<br />

und Lehrer des Meisterkurs der<br />

ersten Stun<strong>den</strong>, Oberschulrat Hans Zipko,<br />

ebenso wie einen der am längsten gedienten<br />

WIFI­Kursleiter Komm.Rat Karl<br />

Wimmer. Große Einigkeit zeigten alle Festredner<br />

in der Betonung der Notwendigkeit<br />

einer Qualifikation auf höchstem Niveau<br />

<strong>für</strong> das Handwerk, die nur die Meisterprüfung<br />

ermöglicht.<br />

color - 06­07 2009 Magazin «


10<br />

outdoorMöbel<br />

in & Out<br />

Ob Plastik, lackiertes<br />

Metall, Rattan, Holz,<br />

Flechtwerk, Kunststoff<br />

oder Textil –<br />

das Outfit der<br />

neuen Outdoormöbel<br />

ist allemal <strong>für</strong> innen<br />

wie außen die richtige<br />

Wahl. text: christine Müller<br />

1) pratoline, hersteller: bisazza,<br />

design: carlo dal bianco<br />

2) swa, hersteller: fornasarig,<br />

design: setsu und shinobu ito<br />

) aeonium, hersteller: Missoni home<br />

) reel, hersteller: b&b italia,<br />

design: atelier oi<br />

) crinoline, hersteller: b&b italia, design:<br />

patricia urquiola<br />

) nido, hersteller: depadova,<br />

design: aksu/suardi<br />

) sail, hersteller: nodus rugs,<br />

design: luca nichetto<br />

) vegetal, hersteller: vitra,<br />

design: ronan & ernan bouroullec<br />

» design<br />

2<br />

Extremer Minimalismus der Formen oder<br />

farbenfroher Extremismus liegen aber ebenso<br />

im Trend wie natürliche <strong>Material</strong>ien in<br />

sanften Erdtönen. Bei <strong>den</strong> Entwürfen ihrer<br />

Gartenmöbel scheinen Designer gerne aus<br />

dem Vollen zu schöpfen. Hier sind in anderen<br />

Bereichen sehr wohl feststellbare Ten<strong>den</strong>zen<br />

der Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit<br />

weniger gefragt. Man wählt schon mal modisch­trendige<br />

Details, inspiriert<br />

sich an <strong>den</strong> schrillen<br />

Achtzigern und<br />

greift mit Witz<br />

und Leichtigkeit<br />

tief in <strong>den</strong> Farbtopf.<br />

Fast brutal<br />

anmutende Mo­<br />

1<br />

numentalität ist out, Eleganz und ein fast<br />

spielerischer Umgang mit Proportionen in.<br />

Einfache Silhouetten, kombiniert mit handwerklichem<br />

Know­how, oder übergroße Formen<br />

wer<strong>den</strong> durch zarte Transparenz ihrer<br />

Dominanz enthoben. Technisch innovative<br />

<strong>Material</strong>ien halten Wind, Sonne und Regen<br />

stand. Der letzte Renner ist sogar wasserfestes<br />

Leder, das Regentropfen einfach durchlässt.<br />

Authentizität, Natürlichkeit, kraftvoll leuchtende<br />

Farben und großzügige Proportionen<br />

kollidieren in <strong>den</strong> Kollektionen dieses Sommers.<br />

Aber zweifellos ist die in allen Objekten<br />

präsente Einfachheit letztlich der gemeinsame<br />

Nenner – und der war noch nie so attraktiv wie<br />

in diesem Sommer.<br />

color - 06­07 2009<br />

Fotos: Hersteller


3<br />

4<br />

5<br />

7<br />

outdoorMöbel<br />

8<br />

6<br />

design »<br />

11


12<br />

projeKt<br />

inszenierte natur<br />

An einer städtebaulich strategischen Stelle hat der Wiener Architekt Arkan Zeytinoglu einen<br />

außergewöhnlichen Unternehmenssitz realisiert, in luftiger Höhe als zweigeschoßigen Dachaufbau<br />

in Leichtbauweise text: christine Müller, fotos: herta hurnaus<br />

projeKtdaten<br />

Adresse: Mariahilfer Straße 1, Wien 6<br />

Bauherr: WertInvest Immobilientreuhand<br />

GmbH<br />

Entwurf: Architekt: Arkan Zeytinoglu,<br />

Wien, Dachgarten: Dipl.-Ing. Bernd<br />

Hochwartner, Wien<br />

Ausführung Holzdecks: DB-Möbel,<br />

Dietmar Bischof, Wien<br />

Nettonutzfläche Dach: 1.366 m 2<br />

» architeKtur<br />

Besondere architektonische Qualität zu<br />

realisieren stand im Mittelpunkt der<br />

Bauaufgabe, durch die das Haus wieder<br />

als einheitliches Ganzes erscheint. „Die<br />

Eckgaupenlösung der Dachflächen resultiert<br />

aus der konsequenten Weiterführung<br />

der Grundrissgeometrie des Bestandes, und<br />

zwar einer turmartigen Lösung, die in der<br />

Dachneigung knickt“, erläutert der Architekt.<br />

Und präzisiert weiter: „Es wurde kein<br />

Eckturm aufgesetzt, sondern ein Dachgrat<br />

ausgeformt, der mit der Geometrie der bestehen<strong>den</strong><br />

Ecklösung korrespondiert.“<br />

Durch weitestgehende Transparenz und ein<br />

gekonntes Spiel von Glas­ und Spiegelflächen<br />

entsteht in <strong>den</strong> Büros räumliche Weite<br />

und Tiefe; auf subtile Art wer<strong>den</strong> die unterschiedlichen<br />

Funktionsbereiche miteinander<br />

verbun<strong>den</strong>, wo nötig voneinander getrennt.<br />

Großzügige Ausblicke und Sichtachsen charakterisieren<br />

<strong>den</strong> Umgang mit Raumgrenzen,<br />

innen und außen verschmelzen.<br />

Mit viel Liebe zum Detail sind aber nicht nur<br />

die bei<strong>den</strong> Bürogeschoße konzipiert. Ebenso<br />

akribisch überlegt wurde die Gestaltung der<br />

hoch über <strong>den</strong> Dächern Wiens errichteten<br />

Dachterrasse. Als „inszenierte Natur“ schuf<br />

der Landschaftsarchitekt und Gartenkünstler<br />

Bernd Hochwartner eine architektonische<br />

Landschaft aus polygonalen Holzdecks, die<br />

von Bepflanzungsebenen durchbrochen und<br />

gegliedert wer<strong>den</strong> und zum Verweilen und<br />

Spazieren einla<strong>den</strong>.<br />

Den Eindruck eines gewachsenen und üppigen<br />

Gartens vermitteln die raffinierten<br />

und mit technischem Feingefühl konzipierten<br />

Details. <strong>Das</strong> multifunktionale Holzdeck<br />

dient auch zum Sitzen, Liegen oder<br />

Lehnen und außerdem noch als Sicht­ und<br />

Schallschutz. Dem in luftiger Höhe entsprechend<br />

starken Windeinfall trotzt die standortgerechte<br />

Pflanzenwahl, bei der besonderes<br />

Augenmerk vor allem auch auf die geringe<br />

Pflegebedürftigkeit gelegt wurde. Gepflanzt<br />

color - 06­07 2009


hat man vor allem heimische Gehölze wie Kiefer, Birke<br />

und Felsenbirne. Für die Holzkonstruktion, die in Zusammenarbeit<br />

des Architekten mit dem Tischler Dietmar<br />

Bischof entstand, der <strong>für</strong> die Umsetzung letztlich<br />

verantwortlich zeichnete, wählte man die ebenfalls heimische<br />

Thermoesche. Auch hier war es neben der Farbvorstellungen<br />

des Architekten – Thermoesche vergraut<br />

durch Einfluss von UV­Licht und Witterung mit der Zeit<br />

– ausschlaggebend, Holz aus Österreich zu verwen<strong>den</strong><br />

und dadurch auf Tropenhölzer verzichten zu können.<br />

Die Unternehmensfarben Schwaz/Gold, Rot/Weiß oder<br />

Silbergrau/Blau bestimmten auch das Farbkonzept, auf<br />

dem letztendlich auch Bernd Hochwartners Inszenierung<br />

basiert.<br />

„Im Kochverfahren wird das Holz unter Dampf erhitzt,<br />

wodurch die Zellstrukturen im Holz absterben und keine<br />

Feuchtigkeit mehr aufgenommen oder abgegeben<br />

wird. Da es somit keine Schwundmaße mehr zu berücksichtigen<br />

gilt, erweist sich die Verarbeitung eines<br />

auf diese Weise behandelten Holzes als besonders angenehm“,<br />

erklärt Bischof die Wahl des so behandelten<br />

<strong>Material</strong>s.<br />

Heimische Lärche fand als Unterkonstruktion Verwendung,<br />

wobei besonderer Wert darauf gelegt wurde,<br />

dass auch genügend Platz vor Feuchtigkeit von unten<br />

schützt. Die eigentliche Besonderheit stellt aber auch<br />

noch die spezielle Verbindung der einzelnen Holzelemente<br />

untereinander dar, da durch eine unsichtbar ausgeführte<br />

Steckverbindung keinerlei Verschraubungen<br />

zu sehen sind. <strong>Das</strong> Endergebnis kann sich sehen lassen.<br />

Angenommene Lebensdauer: 20 bis 25 Jahre.<br />

color - 06­07 2009<br />

architeKtur «<br />

<strong>Das</strong> StoPrinzip<br />

Wenn aus Regen<br />

Sauberkeit wird<br />

Schmutz perlt mit dem Regen ab:<br />

StoLotusan Fassa<strong>den</strong>beschichtungen<br />

StoLotusan Putz und StoLotusan <strong>Color</strong> basieren auf der einzigartigen<br />

Lotus-Effect ®-Technologie und bieten Fassa<strong>den</strong> idealen Schutz.<br />

Dank einer mikrostrukturierten Oberfläche ist die Kontaktfläche<br />

<strong>für</strong> Schmutz und Wasser extrem reduziert.<br />

<strong>Das</strong> Ergebnis: Schmutz perlt mit dem Regen ab.<br />

• Geringe Verschmutzungsneigung,<br />

hoher Selbstreinigungseffekt<br />

• Idealer Schutz <strong>für</strong> besonders belastete Wetterseiten<br />

• Gute Durchlässigkeit <strong>für</strong> Wasserdampf und CO 2<br />

Mehr Infos erhalten Sie unter:<br />

www.sto.at<br />

projeKt 1


1 Messe Mailand nachbericht<br />

rekordverdächtig<br />

Am 27. April ging die weltgrößte Möbelschau, der 48. Salone Internazionale del Mobile, in<br />

Mailand mit großem Erfolg zu Ende. Alljährlich schließt sich in Mailand <strong>für</strong> sechs Tage der<br />

Kreis zwischen Produkten und Vertrieb, Designern und Besucher,n Unternehmen und Endverbrauchern<br />

sowie Trends und Anfordeurngen zwischen Italien und der Welt. text: christine Müller<br />

großer andrang herrschte wie jedes<br />

jahr an <strong>den</strong> aufwendig inszenierten<br />

Messestän<strong>den</strong>.<br />

zahlen & faKten<br />

1 . 0 Quadratmeter Ausstellungsfläche,<br />

1 . Besucher insgesamt,<br />

1 . Besucher aus 151 Ländern<br />

weltweit, 2. 2 Aussteller (davon 911<br />

aus dem Ausland), 02 präsentierte Designer,<br />

. Journalisten aus aller Welt<br />

» design<br />

Trotz ihrer gigantischen Ausmaße ist die<br />

Mailänder Möbelmesse ein Fixpunkt <strong>für</strong><br />

die Spezialisten der Branche und stets<br />

nur einen Tag lang auch dem Publikum zugänglich.<br />

Mit mehr als 300.000 Besuchern allein<br />

auf dem Messegelände Rho Pero konnte<br />

man die Zahlen des Vorjahres erneut übertreffen.<br />

Viel Andrang herrschte aber auch an <strong>den</strong><br />

immer zahlreicheren Standorten in der Stadt,<br />

an <strong>den</strong>en nicht nur junge Kreative, sondern<br />

auch bereits viele Hersteller in ungeahnter<br />

Vielfalt ihre Produkte präsentieren und damit<br />

sogar oftmals nur mehr außerhalb der Messe<br />

präsent sind.<br />

Trotz erwarteter Krisenstimmung und zurückhaltender<br />

Prognosen waren somit auch an<br />

diesen Schauplätzen des „Fuori Salone“ Besucherrekorde<br />

zu verzeichnen. So erwachte etwa<br />

die Zona Tortona als eine der coolsten Adressen,<br />

was Publikumsandrang und Angebot anbelangt,<br />

abends, wenn die Messe ihre Pforten<br />

schon längst geschlossen hatte, so richtig zum<br />

Leben. Der Glaube an das „Made in Italy“, das<br />

nicht nur aus der Präsentation immer neuer<br />

Produkte und Kreationen besteht, verkörpert<br />

eine Philosophie, einen Lebensstil, in dem man<br />

sich von der schlechten Wirtschaftslage keinesfalls<br />

unterkriegen lässt, sondern <strong>für</strong> alle<br />

Probleme auch stets die richtige Lösung parat<br />

zu haben sucht.<br />

Bei <strong>den</strong> vorgestellten Neuheiten dominierte<br />

nicht das experimentell und formal Neue um<br />

je<strong>den</strong> Preis, sondern eher die Weiterentwicklung<br />

altbewährten Designs, bei dem hochwertige<br />

Verarbeitung unter Anknüpfung an<br />

traditionelle Handwerkskünste im Vordergrund<br />

stand. So erläuterte etwa die auch in<br />

Mailand mit ihren Produkten mehrfach präsente<br />

spanische Designerin Patricia Urquiola<br />

ihre ganz persönliche Strategie: „Neugierde,<br />

Energie, Aufmerksamkeit sind gleichwichtige<br />

Charakteristiken. Wenn die Möglichkeiten<br />

fehlen, muss man eben vereinfachen. Schwierigen<br />

Momenten mit Qualität zu antworten,<br />

color - 06­07 2009<br />

Fotos: Florian Frey, Saverio Lombardi Vallauri, Carola Merello, Alessandro Russotti


auf allen Ebenen des Projekts, auch im Lowcost­Bereich,<br />

charakterisiert die Arbeit des<br />

Designers in all ihren Facetten.“ Urqiuola, die<br />

in vielen ihrer Entwürfe auch traditionellen<br />

Handwerksmetho<strong>den</strong> stets großen Raum gibt,<br />

betont weiter: „Man muss als Designer das<br />

Handwerk aufzuwerten wissen und die Fähigkeit<br />

besitzen, selbst handwerklich zu arbeiten.<br />

Die Ressourcen gibt es überall, nicht nur in<br />

Italien, man darf nicht einfach stehen bleiben.<br />

Man muss die Augen offenhalten, die Qualität<br />

und Proportionen der <strong>Material</strong>ien zu kombinieren<br />

wissen und nicht nur in eine Richtung<br />

blicken.“ Auch Konstantin Grcic sieht in der<br />

Krise eine Chance: „Die Entwicklung neuer<br />

Ideen ist grundlegend. <strong>Das</strong> ist eine fruchtbare<br />

Zeit <strong>für</strong> uns Designer, weil sie uns zum Um<strong>den</strong>ken<br />

zwingt.“ Und Matteo Thun definiert die<br />

Merkmale eines guten Produkts mit Authentizität,<br />

Leichtigkeit, ästhetischer und technologischer<br />

Dauerhaftigkeit. Bereits einer der ganz<br />

Großen des italienischen Designs, Architekt<br />

color - 06­07 2009<br />

Giò Ponti, formulierte es einst wie folgt: „Man<br />

muss zurück zum Tisch­Tisch, zum Haus­<br />

Haus, zu <strong>den</strong> richtigen Dingen, jenen wahren,<br />

natürlichen und spontanen.“ Beim diesjährigen<br />

Salone konnte man vielerorts eine Art<br />

Rückbesinnung auf Altbewährtes beobachten.<br />

In diesem Sinne war das Thema Nachhaltigkeit<br />

omnipräsent, und zwar nicht nur in Form<br />

der Verwendung innovativer, technologisch<br />

ausgeklügelter <strong>Material</strong>ien und Konstruktionen,<br />

sondern vielmehr als Reinterpretation<br />

altbekannter Klassiker. Nachhaltigkeit als<br />

Rückbesinnung auf bestehende Werte und formelle<br />

Zurückhaltung also, um nicht mehr in<br />

<strong>den</strong> üblichen Strudel der permanenten Suche<br />

nach dem ewig Neuen zu verfallen.<br />

Eine Gangart, die durchaus auch Kritiker<br />

fand. „Jeder Salone ist eine Olympiade, <strong>für</strong> alle<br />

Designer, ohne Ausnahme“, beschreibt Matteo<br />

Thun dessen Bedeutung prägnant. „Ist ein Salone<br />

beendet, beginnt man damit, sich die Muskeln<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> nächsten zu wärmen.“<br />

Messe Mailand nachbericht 1<br />

Zu SEhEn war<br />

nichT mEhr nur<br />

nEuES um JEDEn<br />

prEiS, SOnDErn<br />

innOvaTivE<br />

maTEriaLiEn<br />

unD rEinTErprE-<br />

TaTiOnEn aLTEr<br />

BEkannTEr.<br />

design «


1<br />

interior-fashiondesign<br />

» einrichtung<br />

color - 06­07 2009


Einziehen, anziehen<br />

Zeig mir dein Wohnzimmer, und ich sage dir, was du trägst – die<br />

Einrichtung wird immer mehr zum Spiegel der I<strong>den</strong>tität ihres<br />

Eigentümers. Wie es scheint, sind auch hier Stil und Geschmack<br />

eine Frage des Etiketts. text: barbara jahn<br />

Es ist ein Trend, der nun bereits einige<br />

Jahre anhält: Modedesigner bewegen<br />

sich abseits der Laufstege und<br />

dringen auf die große Spielwiese des Einrichtungsdesigns<br />

vor. Und das mit großem<br />

Erfolg. Wagt man einen Blick zurück, so erinnert<br />

man sich an das Modelabel Versace,<br />

das beim deutschen Porzellanproduzenten<br />

Rosenthal <strong>für</strong> Furore sorgte. Oder – und das<br />

ist noch gar nicht so lange her – verbündete<br />

sich der Kunst­Stoff Corian mit Missoni<br />

zu einer Wunderwelt der unverkennbaren<br />

Streifen­ und Zickzack­Muster ganz im Look<br />

des italienischen Modehauses. Doch auch<br />

Roberto Cavalli mit eigener Möbelkollektion<br />

in Tiger­ und Giraffenlook oder Jette Joop<br />

mit eigenem Fertigteilhaus samt Einrichtung<br />

sind mit von der Partie. Doch in Wirklichkeit<br />

hat er die Modekollektion <strong>für</strong> das<br />

Zuhause erfun<strong>den</strong>: Giorgio Armani, der im<br />

Jahr 2000 mit <strong>den</strong> Worten: „Ich möchte einen<br />

gesamten Lifestyle anbieten, der über Mode<br />

hinausgeht, eine Lebenswelt“ eine neue Ära<br />

color - 06­07 2009<br />

in der Möbel­ und Ausstattungsbranche<br />

auf <strong>den</strong> Spielplan rief. Marketing um je<strong>den</strong><br />

Preis, warum sich also nur die zweite Exklusiv­Haut<br />

auf <strong>den</strong> Leib schneidern lassen und<br />

nicht auch bei <strong>den</strong> Möbeln Maß nehmen?<br />

diesel Macht daMpf<br />

<strong>Das</strong> Erfolgsrezept ging auf und wurde –<br />

selbstverständlich – von fast allen kopiert:<br />

von Bulgari, die unter anderem Luxusartikel<br />

wie Sofas <strong>für</strong> Hunde schneiderten, über<br />

Esprit und Missoni, die mit ihren eigenen<br />

Home­Kollektionen aus dem Segment nicht<br />

mehr wegzu<strong>den</strong>ken sind, bis hin zu <strong>den</strong> neuen<br />

Durchstartern aus der Billigmode­Liga,<br />

H&M und Zara, die sich neuerdings auch auf<br />

diesem Parkett bewegen. Mit der richtigen<br />

Ernsthaftigkeit und mit der damit gepaarten<br />

Publikumswirksamkeit präsentierte nun<br />

auch das 1978 im italienischen Molvena gegründete<br />

Modelabel Diesel seine Vorschläge<br />

in Sachen Möbeldesign. In enger Kooperation<br />

mit renommierten, ebenfalls italienischen<br />

interior-fashiondesign<br />

großes bild links: teppich glenn <strong>den</strong>imblue von Kasthall.<br />

links: paravent xradio natura Morta von successful<br />

living from diesel with Moroso<br />

freischwinger<br />

dexter von bene<br />

stehleuchte tri-p-p von successful living<br />

from diesel with foscarini<br />

einrichtung«<br />

1


1<br />

interior-fashiondesign<br />

oben: oberflächengestaltung <strong>für</strong><br />

corian von Missoni home, corian<br />

loves Missoni. unten: armlehnstuhl<br />

pop von Kartell<br />

» einrichtung<br />

Unternehmen, dem<br />

Po l s t e r m ö b e l h e rsteller<br />

Moroso und<br />

dem Leuchtenproduzenten<br />

Foscarini,<br />

zeigte man, was der legendäre<br />

Jeanskonzern in<br />

puncto Furniture­Fashion<br />

drauf hat. Moroso hat gemeinsam<br />

mit dem Kreativteam<br />

von Diesel unter der Leitung von Wilbert<br />

<strong>Das</strong> zwei Linien verfolgt, die von X­Ray­<br />

Musik und Vintage inspiriert wur<strong>den</strong>: Eine<br />

wird geprägt von der Welt des Underground<br />

mit aggressiver, rätselhafter Ästhetik, die<br />

andere wirkt unbeschwert und bezieht ihre<br />

Anregungen aus der Natur und sichtbaren<br />

Helligkeit mit weichen, einla<strong>den</strong><strong>den</strong> Formen.<br />

Moroso macht mit Diesel eine Kollektion von<br />

Produkten der lässigen, komfortablen Art,<br />

die von einer zwanglosen Wohnidee ausgeht.<br />

Die Zielgruppe ist völlig klar: Man will ein<br />

Publikum ansprechen, das schlichte Formen<br />

in moderner Lesart bevorzugt, auf hochwertige<br />

Qualität und einen ungezwungenen, geradlinigen<br />

Stil aber <strong>den</strong>noch nicht verzichten<br />

will. Foscarini hingegen übernimmt <strong>den</strong> Diesel­Look<br />

in Form von skelettösen, zum Spiel<br />

anregen<strong>den</strong> Gebil<strong>den</strong> oder als leuchtende<br />

Objekte mit Knitterlook. Aber egal wie: Auch<br />

color - 06­07 2009


echts: tapete alice jeans von Marburg wallcoverings.<br />

unten: tischleuchte fork von successful living from diesel<br />

with foscarini<br />

hier wird die Marke <strong>für</strong> junge Ersteinrichter<br />

weitergetragen – und da auf hohem Niveau.<br />

treibstoff <strong>für</strong>s leben?<br />

Besonders das Jeans­Image birgt anscheinend<br />

das ewig Jugendliche in sich. Deshalb<br />

wagen sich auch andere Möbelhersteller über<br />

das Thema des legendären Blaus. So gibt es<br />

zum Beispiel eine richtige Tapete von Marburg<br />

Wallcoverings, die sich sogar scheinbar<br />

aus kleinen Stoffstücken zusammensetzt.<br />

Oder Geknüpftes des schwedischen Teppichherstellers<br />

Kasthall, der <strong>den</strong> Charme von<br />

Denim ebenfalls in seine Kollektion aufgenommen<br />

hat. Und auch Polstermöbelproduzent<br />

Kartell, der heuer sein 60­jähriges<br />

Firmenjubiläum feiert, bezieht die attraktive<br />

www.sefra.at<br />

Note von Jeans im Used­Look als Überzugsstoff<br />

in seine Kollektion mit ein. Daneben<br />

wirkt Stuhl Dexter im strengen Nadelstreif<br />

von Modedesigner Sir Paul Smith fast schon<br />

etwas steif – zu Recht, <strong>den</strong>n er ist <strong>für</strong> eine<br />

ganz andere Zielgruppe bestimmt. Stoffe, die<br />

in der Modewelt bereits als Legen<strong>den</strong> gelten,<br />

erobern also die Möbelwelt. Es ist noch<br />

viel authentischer, auch in der Einrichtung<br />

zu fühlen, woran sich die Haut längst gewöhnt<br />

hat. Modehäuser, die auf ihre eigene<br />

Möbellinie verzichten, sind schnell gezählt.<br />

Vielleicht hoffen sie, dass sie genau das wieder<br />

zu etwas Besonderem macht. Exklusivität<br />

durch Hungerstreik? Nein, der Zeitgeist<br />

diktiert eindeutig etwas anderes: Lifestyle<br />

auf jeder Ebene und in jeder Lebenslage<br />

ist gefragt. Leute, die sich aus Prinzip und<br />

Markentreue nur in bestimmte Textilien<br />

hüllen, können diese unmöglich in markenfrem<strong>den</strong><br />

Ambienti präsentieren. Hauptsache,<br />

das Etikett ist dran. Es muss ja nicht<br />

immer Diesel sein.<br />

...Beste Fassade<br />

interior-fashiondesign<br />

„Ein TrEnD,<br />

DEr nun SchOn<br />

EiniGE JahrE<br />

anhäLT: mODE-<br />

DESiGnEr Drin-<br />

GEn auf DiE<br />

SpiELwiESE DES<br />

EinrichTunGS-<br />

DESiGn vOr.“<br />

1


20<br />

highlights<br />

1<br />

1 bagdad<br />

Hersteller: Nodus, High Design<br />

Rugs, Design: Massimo<br />

Gardone. Für diesen in Nepal<br />

handgeknüpften Teppich<br />

inspirierte sich Gardone<br />

an der Fotografie und am<br />

ewigen Kreislauf der Natur.<br />

www.nodusrugs.it «<br />

» bo<strong>den</strong> & belag<br />

2 bouquet<br />

Hersteller: Bisazza, Design:<br />

Carlo Dal Bianco. Sommer<br />

pur! Protagonist dieses<br />

Dekors ist ein Blumenbouquet<br />

in leuchten<strong>den</strong> Farben.<br />

Vorlage: ein Gemälde der<br />

flämischen Schule des<br />

18. Jahrhunderts.<br />

www.bisazza.it «<br />

3 edition 1<br />

Hersteller Parador, Design:<br />

Matteo Thun. Mit <strong>den</strong> Augen<br />

greifen, mit <strong>den</strong> Fingern<br />

sehen! Digitale Drucktechnologie<br />

macht’s möglich.<br />

Auch die plane Fläche darf<br />

virtuelle Realität darstellen.<br />

www.parador.de «<br />

4 aapa<br />

Hersteller: Woodnotes.<br />

Die besondere Mischung<br />

(ein Wollfa<strong>den</strong>, acht<br />

Leinenfä<strong>den</strong>) dieses von<br />

Hand getufteten Teppichs<br />

schafft Urlaubsfeeling: Beim<br />

Beschreiten hinterlässt man<br />

Fußspuren ganz wie auf<br />

Sand.<br />

www.woodnotes.fi «<br />

5 Mangas<br />

Hersteller: GAN by Gandia<br />

Blasco, Design: Patricia<br />

Urquiola. Eine Serie von acht<br />

Teppichen, die jeweils unterschiedlich<br />

in Farbe, Form<br />

und <strong>Material</strong>, auf immer<br />

neue Art aneinandergereiht,<br />

ein individuelles Patchwork<br />

ergeben.<br />

www.gandiablasco.com «<br />

5<br />

color - 06­07 2009


2 3<br />

Der Sommer kann kommen!<br />

Sie sind nicht stolzer Besitzer einer Terrasse, eines Balkons oder Gartens? Kein Problem!<br />

Holen Sie sich einfach <strong>den</strong> Sommer ins Haus. Zahlreich sind die an der Natur inspirierten<br />

Dessins, die Sie <strong>den</strong> Sommer auch innerhalb Ihrer vier Wände das ganze Jahr über so richtig<br />

genießen lassen.<br />

color - 06­07 2009<br />

highlights<br />

4<br />

bo<strong>den</strong> & belag «<br />

21


22 Messenachbericht interzuM<br />

Die magie des materials<br />

Als weltweit größte Messe der Zulieferer und Möbelindustrie und des Innenausbaus ist die<br />

Interzum in Köln Ort des Wissensaustauschs und zur Präsentation von Produktneuheiten.<br />

text: christine Müller<br />

zahlen & faKten<br />

Rund .000 Besucher aus mehr als<br />

1 0 Ländern, 1. 0 Anbieter aus<br />

Ländern; Prozent mehr belegte<br />

Ausstellungsfläche. 0 Prozent der<br />

Anbieter und Prozent der Besucher<br />

kamen aus dem Ausland auf die<br />

Interzum.<br />

» bo<strong>den</strong> & belag<br />

Die Interzum ist aber auch jener Ort, an<br />

dem der Branche alle zwei Jahre zukünftige<br />

Trends präsentiert wer<strong>den</strong>.<br />

Und dies nun bereits seit mittlerweile 50 Jahren.<br />

Der runde Geburtstag unterstreicht die<br />

Bedeutung dieser Messe als Impulsgeber <strong>für</strong><br />

Industrie, Handwerk und Handel. In Köln waren<br />

somit von 13. bis 16. Mai auch heuer wieder<br />

die neuesten Trends bei Bezugsstoffen,<br />

Oberflächen und Hölzern zu sehen.<br />

Rund 47.000 Besucher aus mehr als 130 Ländern,<br />

1.370 Anbieter aus 63 Ländern und eine<br />

um 5 Prozent höher ausgebuchte Ausstellungsfläche<br />

sind die Ergebnisse der Schlussbilanz<br />

dieses Messeklassikers. Auch die hohe Besucherqualität<br />

konnte <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> internationalen<br />

Stellenwert dieser ganz Großen<br />

unter <strong>den</strong> Messen <strong>für</strong> die Möbelzulieferindustrie<br />

und <strong>den</strong> Innenausbau neuerlich untermauern.<br />

Ein Jubiläumsjahr, wie man es sich<br />

nur wünschen kann. „Gerade vor dem Hintergrund<br />

des finanzwirtschaftlichen und konjunkturellen<br />

Umfelds hat die Veranstaltung<br />

in ihrem Jubiläumsjahr wichtige Impulse <strong>für</strong><br />

die gesamte Branche und ein klares Signal gegen<br />

<strong>den</strong> momentanen wirtschaftlichen Trend<br />

gesetzt“, resümiert Gerald Böse, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Koelnmesse, <strong>den</strong> Erfolg.<br />

„<strong>Das</strong> große Interesse des Fachpublikums<br />

aus der ganzen Welt bestätigt die Interzum<br />

als international anerkannte Leitmesse und<br />

als geeignete Plattform <strong>für</strong> die Präsentation<br />

innovativer Produktneuheiten.“ Gegenstände<br />

und <strong>Material</strong>ien, die unser tägliches Leben<br />

color - 06­07 2009


Fotos: Koelnmesse<br />

begleiten, müssen sich gut anfühlen, <strong>den</strong>n die<br />

Haptik ist nach wie vor eines der wichtigsten<br />

Kriterien bei der Wahl eines Produkts. Die<br />

sinnliche Wahrnehmung durch das Ertasten<br />

der Dinge, der Stoffe und Formen spiegelt unseren<br />

Wunsch nach Echtheit, Sicherheit und<br />

besonderen Werten wider. Gutes Design fühlt<br />

sich eben auch gut an. Die aktuellen <strong>Material</strong>ien<br />

und <strong>Material</strong>kombinationen präsentieren<br />

sich durchaus selbstbewusst und in großer<br />

Vielfalt. Sie stehen <strong>für</strong> eine Welt der Gegensätze<br />

und voller Kreativität, unterstreichen<br />

aber auch gleichzeitig <strong>den</strong> Wunsch des Verbrauchers<br />

nach mehr Wertigkeit und Qualität.<br />

Natürliche <strong>Material</strong>ien herrschen somit vor,<br />

strukturierte Oberflächen sind ebenso in wie<br />

ein ungewohnter Mix, so steht natürlich knitterndes<br />

Leinen neben hochglänzen<strong>den</strong> metalligen<br />

Oberflächen, großformatige Dessins<br />

konkurrieren mit leuchten<strong>den</strong> Farben in Uni.<br />

Ein besonderer Hingucker waren gläsern wir­<br />

CETOL NEUHEITEN 2009<br />

WARUM WARTEN BIS 2010?<br />

kende Kanten, Rolla<strong>den</strong>systeme in Glasoptik<br />

oder das „Glas von der Rolle“ – Transparenz<br />

stand in jedem Fall auf der Trendliste ganz<br />

oben. Ebenso vielfältig wie die <strong>Material</strong>ien ist<br />

auch die Farbpalette: Weiß und Schwarz sind<br />

als alte Klassiker sowieso nicht mehr wegzu<strong>den</strong>ken<br />

und setzen auch weiterhin Akzente,<br />

wenn es um grafische Linien oder Muster geht.<br />

Frische Grüntöne mit zartem Grau inspirieren<br />

sich am Nachhaltigkeitsgedanken. Unzählige<br />

Schattierungen von Blau sind ebenso zu fin<strong>den</strong><br />

wie Naturtöne von Khaki bis Braun. „Back to<br />

the Nature“ scheint überhaupt der dominierende<br />

Slogan zu sein, was sich auch in Naturfasern<br />

wie Leinen, Filz oder Baumwollstoffen niederschlägt.<br />

Aber auch technologische Spitzenleistungen<br />

kamen auf der Interzum nicht zu kurz,<br />

die ganz nebenbei auch noch die höchsten Designansprüche<br />

zufrie<strong>den</strong>stellen. Auf 2011 darf<br />

man also gespannt sein, <strong>den</strong>n dann öffnet die<br />

Interzum erneut ihre Pforten.<br />

Mit <strong>den</strong> neuen Qualitäten von Sikkens Cetol<br />

haben wir schon jetzt die Lösungen <strong>für</strong> 2010.<br />

Die neuen Produkte Cetol plus und extra bieten höchste Qualität und besten<br />

Schutz <strong>für</strong> Ihr Holz. Lassen Sie sich überzeugen und testen Sie die neuen Cetol<br />

Dünnschicht Lasuren HLS plus und HLS extra oder die neue Dickschichtlasur Cetol Filter 7 plus.<br />

SIKKENS CETOL LASUREN SIND FIT FÜR DIE ZUKUNFT<br />

�<br />

Cetol HLS plus Cetol HLS plus 2010 – die neue Dünnschichtlasur auf Alkyd-Emulsionsbasis<br />

<strong>für</strong> die gewohnt edle und sei<strong>den</strong>matte Erscheinung.<br />

Cetol HLS extra – die neue Alkyd-Dünnschichtlasur <strong>für</strong> Extra-Beständigkeit<br />

gegen Witterungseinflüsse und +20 % mehr Ergiebigkeit.<br />

�<br />

Cetol Filter 7 Cetol Filter 7 plus – die verbesserte Dickschichtlasur mit Extrem<br />

hoher UV-Beständigkeit und längerem Witterungsschutz.<br />

Messenachbericht interzuM<br />

„DaS GrOSSE<br />

inTErESSE DES<br />

fachpuBLikumS<br />

auS DEr GanZEn<br />

wELT BESTäTiGT<br />

DiE inTErZum<br />

aLS inTErnaTiOnaL<br />

anErkannTE<br />

LEiTmESSE.“<br />

VOC<br />

2010<br />

Nähere Infos unter<br />

www.sikkens.at<br />

2


2<br />

porträt<br />

wer mit dem<br />

holz tanzt<br />

Weitzer Parkett ist viel mehr als nur ein Name. <strong>Das</strong><br />

<strong>österreichische</strong> Unternehmen rangiert unter <strong>den</strong> Top 10<br />

Europas. Und dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr.<br />

begehbar, begreifbar. in <strong>den</strong> neuen<br />

parkett-welten wird <strong>den</strong> besuchern<br />

das umfassende produktsortiment<br />

hautnah präsentiert.<br />

dem gelben weitzer-würfel, Markenzeichen<br />

des erfolgsunternehmens,<br />

wurde eine besonders prominente rolle<br />

in der fassade zugeteilt.<br />

» bo<strong>den</strong> & belag<br />

text: barbara jahn<br />

Es ist eine große, langjährige Tradition,<br />

die sich hinter dem Namen Weitzer<br />

Parkett verbirgt. Bereits 1831 wurde<br />

das Holz verarbeitende Unternehmen in Weiz<br />

– und das ohne „t“ – gegründet, in dem man<br />

bis zum heutigen Tag mit <strong>den</strong> höchsten Qualitätsansprüchen<br />

und größter Lei<strong>den</strong>schaft ans<br />

Werk geht. Mit diesem bewährten Rezept und<br />

einem bedeuten<strong>den</strong> Anteil an Know­how und<br />

Innovationsgeist schaffte es Weitzer Parkett<br />

mit seinen insgesamt 650 Mitarbeitern, nicht<br />

nur die Marktführung Österreichs zu übernehmen,<br />

sondern auch an die Spitze der europäischen<br />

Parketthersteller.<br />

ausgezeichnet<br />

2007 erhielt man sogar die Auszeichnung als<br />

bestes Familienunternehmen Österreichs –<br />

immerhin unter 240.000 Bewerbern. Die Ruder<br />

des erfolgreichen Unternehmens hat das<br />

Geschwisterpaar Angelika Wesonig­Weitzer<br />

und Wilfried Weitzer fest in der Hand. Sie bestimmen,<br />

wo es langgeht, und der Erfolg gibt<br />

ihnen Recht. Heute verfügt Weitzer Parkett<br />

über das unfangreichste Parkett­ und Stiegenprogramm,<br />

zusammengesetzt aus rund<br />

500 Artikeln von Massivholzbö<strong>den</strong>, Zwei­ und<br />

Drei­Schicht­Parkettbö<strong>den</strong> in 15 verschie­<br />

<strong>den</strong>en Holzarten bis zu individuellen Stiegenlösungen.<br />

Einer der wichtigsten Punkte<br />

im Konzept ist die intensive Kooperation mit<br />

<strong>den</strong> Fachhändlern und Verlegebetrieben, die<br />

die professionelle Verarbeitung und ein umfangreicher<br />

Service vor Ort garantieren. Mit<br />

dem Blick streng nach vorne gerichtet, ruhen<br />

sich die bei<strong>den</strong> jedoch nicht auf <strong>den</strong> Lorbeeren<br />

einer 175­jährigen Erfolgsgeschichte aus.<br />

Die Entwicklung neuer Produkte hat einen<br />

besonderen Stellenwert, <strong>den</strong>n die Führungsposition<br />

soll weiter gehalten und ausgebaut<br />

wer<strong>den</strong>. So wur<strong>den</strong> innovative Ergänzungen<br />

vorgenommen, die äußerst vielversprechend<br />

klingen. Etwa der neue Pflegefrei­Parkett, der<br />

die stressgeplagten Haushaltsseelen aufatmen<br />

lässt. Nanotechnologie ermöglichte eine einzigartige<br />

Spezialversiegelung bis in die tiefsten<br />

Poren und verleiht dem Bo<strong>den</strong> dauerhafte<br />

Schönheit. Mit dieser siebenfachen Versiegelung<br />

der Prostrong­Oberfläche wer<strong>den</strong> dem<br />

Parkett langwierige und regelmäßige Pflegerituale<br />

erspart und auch Schutz vor alltäglichen<br />

Gebrauchsspuren geboten. <strong>Das</strong> Produkt<br />

wurde mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet,<br />

dem weltweit ältesten und bekanntesten Umweltzeichen,<br />

das nicht nur die Umweltfreundlichkeit<br />

des Produkts, sondern auch jene des<br />

Herstellungsprozesses beurteilt.<br />

apropos uMwelt<br />

<strong>Das</strong> Geschwisterpaar hat nicht nur die Umwelt­Auszeichnung<br />

der Produkte im Auge,<br />

sondern engagiert sich auch in seinem unternehmerischen<br />

Rahmen <strong>für</strong> globale Umwelt­<br />

color - 06­07 2009


emühungen. So entschied man als einer der<br />

ersten Hersteller überhaupt, 2009 Tropenhölzer<br />

komplett aus dem Sortiment zu nehmen<br />

und nur noch Holz aus nachhaltiger europäischer<br />

Forstwirtschaft zu verarbeiten, wovon<br />

ungefähr die Hälfte aus <strong>österreichische</strong>n Wäldern<br />

bezogen wird. Angelika Wesonig­Weitzer<br />

begründet diesen Schritt so: „Wir sind darüber<br />

hinaus Anfang des Jahres aus dem Tropenholz­Verkauf<br />

ausgestiegen und wür<strong>den</strong> uns<br />

noch viel mehr Hersteller wünschen, die Tropenholz<br />

aus dem Programm streichen und ihre<br />

ökologische Verantwortung wahrnehmen. Der<br />

Verzicht auf Tropenholz drosselt die Nachfrage<br />

und trägt somit einen gewichtigen Teil zum<br />

Erhalt des Ökosystems Regenwald als Lebensgrundlage<br />

<strong>für</strong> zukünftige Generationen bei.<br />

Die Schlussfolgerung: Jeder einzelne, der sich<br />

<strong>für</strong> eine heimische Holzart entscheidet, leistet<br />

seinen ganz persönlichen Beitrag zum Klimaschutz<br />

und zur Rettung der letzten Urwälder<br />

der Erde. Über 30 verschie<strong>den</strong>e europäische<br />

Hölzer und Farben bieten <strong>für</strong> jede tropische<br />

Holzart eine passende Alternative. Heimisches<br />

Holz und seine Veredelungsmöglichkeiten lassen<br />

in puncto Design und Ästhetik keine Wünsche<br />

offen.“<br />

Zeit und Geld sparen?<br />

Der Profi kombiniert genial.*)<br />

das jüngste Kind<br />

Vor Kurzem wur<strong>den</strong> die Weitzer Parkett – Parkett<br />

Welten eröffnet, eine offizielle Drehscheibe<br />

und Plattform <strong>für</strong> Partner, Architekten,<br />

Exportkun<strong>den</strong> bis hin zum Endverbraucher,<br />

wo man die Marke Weitzer Parkett, mit allem<br />

wo<strong>für</strong> sie steht, kennenlernen kann. Hier fin<strong>den</strong><br />

reger Austausch und Seminare statt, in<br />

<strong>den</strong>en Kun<strong>den</strong> theoretisch und praktisch in die<br />

Vielfalt der Produkte, Verlegetechniken, aber<br />

auch in <strong>den</strong> Verkauf eingeführt wer<strong>den</strong>. Die<br />

Ziele sind sehr ehrgeizig: „Die Parkett Welten<br />

wer<strong>den</strong> sich regional als Zentrum <strong>für</strong> alle an<br />

Parkett­ und Holzstiegen interessierten Endkun<strong>den</strong><br />

etablieren. Jeder kann und soll, wenn<br />

er Bedarf an Parkett oder einer Holzstiege hat,<br />

als erstes an uns <strong>den</strong>ken und in <strong>den</strong> Parkett<br />

Welten vorbeischauen. Überregional wird es,<br />

überspitzt formuliert, das ,Mekka‘ unserer<br />

Parketthändler wer<strong>den</strong>. Jeder sollte zumindest<br />

einmal die Parkett­ und Stiegenakademie<br />

besucht haben“, so Angelika Wesonig­Weitzer.<br />

Auch die Architektur der neuen Parkett Welten<br />

spricht eine sehr selbstbewusste Sprache. <strong>Das</strong><br />

äußere Erscheinungsbild wird vom bekannten<br />

gelben Weitzer Würfel, dem Markenzeichen des<br />

Unternehmens, dominiert. Zusätzlich spielt<br />

die Fassade auf <strong>den</strong> Werkstoff Holz an, der fein<br />

säuberlich gestapelt und verarbeitet wird. Auf<br />

1.500 Quadratmetern kann man also eintauchen<br />

in das Imperium des Parkettbo<strong>den</strong>s und<br />

sich vom unglaublichen Spektrum der Möglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Bö<strong>den</strong> und Stiegen überzeugen.<br />

Im Obergeschoß findet die Aus­ und Weiterbildung<br />

statt in Hinblick auf Funktionalität, Verarbeitung,<br />

Einzigartigkeit und vor allem auf<br />

Vorzüge jener Produkte, deren Qualität auch<br />

1:1 bei <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> ankommen soll. Denn das<br />

hat oberste Priorität.<br />

*) Alle, die zugleich Abdichten und Kleben wollen, holen sich jetzt <strong>den</strong> neuen Spezialklebstoff X-Bond MS-K88.<br />

Mit MS-Technologie verklebt X-Bond MS-K88 nahezu alle <strong>Material</strong>ien, selbst auf vertikalen Flächen.<br />

Ideal bei hoher Restfeuchte von Zement- und Betonuntergrün<strong>den</strong>. Mehr Infos unter www.murexin.com<br />

porträt<br />

„DEr vErZichT<br />

auf TrOpEnhOLZ<br />

DrOSSELT<br />

DiE nachfraGE<br />

unD TräGT Zum<br />

ErhaLT DES<br />

rEGEnwaLDES<br />

BEi.“<br />

Fotos: Weitzer Parkett<br />

2


2 produKte & MärKte<br />

Terrassenberechnung leicht gemacht<br />

Der neue elektronische Bedarfsberechner <strong>für</strong> Terrassenbö<strong>den</strong> von Meyer Parkett erleichtert die Berechnung<br />

der Zubehörmaterialien ebenso wie die Angebotslegung an <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> in Zukunft ganz entschei<strong>den</strong>d.<br />

farbe pur<br />

Der weltweit angesagte Hersteller von Glasmosaik <strong>für</strong> <strong>den</strong> Innen­ und Außenraum Bisazza<br />

hat seine Mosaikkollektion 2009 um zahlreiche Dekore erweitert.<br />

Und allesamt nehmen diese auch gleich zukünftige Trends vorweg, natürlich<br />

ohne dabei <strong>den</strong> einzigartigen und unverwechselbaren Bisazza­Stil zu verlieren.<br />

Es entstan<strong>den</strong> neue Mosaike, die <strong>den</strong> unterschiedlichsten Wohnbereichen, drinnen<br />

wie draußen, eine ganz spezielle Note verleihen. Inspiriert an Gemäl<strong>den</strong> des<br />

18. Jahrhunderts, an Tapetenmustern vergangener Tage oder einfach nur am üppigen<br />

Angebot der Natur holen die Dekore 2009 eine reiche Farbpalette in edlen<br />

Tönen und unermesslicher Blütenpracht ins Haus. Für das Blumenmuster Fleurs<br />

wählte der Designer Carlo Dal Bianco Vorlagen französischer Tapeten des frühen<br />

19. Jahrhunderts. Auch mit dem Motiv Gar<strong>den</strong> bleibt der Designer Carlo Dal<br />

Bianco dem Blumenmotiv treu: Der Dekor zeichnet sich durch ein zeitgenössisches<br />

Design aus, das an moderne Textilien erinnert, und ist in drei Versionen erhältlich:<br />

Gar<strong>den</strong> Blue, Gar<strong>den</strong> Grey und Gar<strong>den</strong> Pink. Mit Silk ist Dal Bianco ein<br />

Ornament <strong>für</strong> Bo<strong>den</strong> und Wand gelungen, das mit seinen orientalisch anmuten<strong>den</strong><br />

Mustern aus dem Reich von „Tausend und einer Nacht“ entsprungen<br />

sein könnte. Auch die Farbwahl, eine Kombination aus unterschiedlichsten<br />

kühlen Blautönen nimmt Anleihen aus dem Morgenland auf. Neben Blau ist<br />

Silk auch in Braun erhältlich. Die bedeutende Neuheit dieses Jahres sind die<br />

neuen Farbmischungen und einfarbigen Mosaike. Bereits 1956 in Alte bei Vicenza<br />

gegründet, kennzeichnet das schillernde Unternehmen ausgeprägt dynamischer<br />

Unternehmergeist, der Einsatz modernster Fertigungsmetho<strong>den</strong> und<br />

ein besonderes Gespür <strong>für</strong> die Entwicklungen des Mosaikmarktes. Trends vorzugeben<br />

ist hier schon fast eine Selbstverständlichkeit. Seit 2004 koordiniert<br />

der Architekt Carlo Dal Bianco das Bisazza Design Studio und seiner Feder<br />

entspringen auch die neuen Mosaikkollektionen. www.bisazza.com<br />

» bo<strong>den</strong> & belag<br />

Terrassenbö<strong>den</strong> aus Holz liegen voll im Trend und<br />

verleihen sowohl einem modernen als auch klassischen<br />

Zuhause das gewisse Etwas. Kniffelig gestaltet<br />

sich jedoch oft die Errechnung der <strong>für</strong> die<br />

Verlegung benötigten Zubehörmaterialien. Der<br />

neue, exklusiv bei Meyer Parkett erhältliche elektronische<br />

Bedarfsberechner bietet hier<strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

passen<strong>den</strong> Lösungsansatz: Berechnung von Zubehörmaterialien<br />

und Angebotslegung sind in<br />

Zukunft ganz einfach. Nähere Informationen unter<br />

www.meyerparkett.at, „Terrassendecks“, oder<br />

Tel.:(0 31 35) 502­0. Meyer Parkett ist Österreichs<br />

größter Terrassenbo<strong>den</strong>spezialist und bietet unter<br />

der Marke „Fano“ ein besonders breites Sortiment<br />

an FSC­zertifizierten und kammergetrockneten<br />

Holzarten, passend <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Stil und Geschmack.<br />

<strong>Das</strong> vollständige, perfekt auf die verwendeten Produkte<br />

abgestimmte Zubehör erleichtert zusätzlich<br />

die Montage und Pflege. Terrassenbö<strong>den</strong> bringen<br />

die Natürlichkeit und <strong>den</strong> Charme von Holz in<br />

je<strong>den</strong> Außenbereich, egal ob am Pool, im Garten<br />

oder auf der Terrasse. Sie sind selbst bei minimaler<br />

Pflege sehr langlebig, trocknen schnell, wirken<br />

temperaturausgleichend und bescheren dadurch<br />

ein besonders fußfreundliches Gehgefühl.<br />

www.meyerparkett.at<br />

color - 06­07 2009


natürlich <strong>für</strong> die Ewigkeit<br />

Mit naturnahen Oberflächen hat Kaindl <strong>den</strong> Laminatfußbo<strong>den</strong> buchstäblich salonfähig<br />

gemacht. Die Kaindl One Design News erweitern nun die erfolgreiche Kollektion um zwölf<br />

neue Oberflächen und Dekore.<br />

Holen Sie sich die<br />

Lizenz zum Kleben.*)<br />

Dielen und Classic­Dekore beeindrucken schon auf <strong>den</strong> ersten Blick durch ihre<br />

absolut naturi<strong>den</strong>tische Anmutung, ganz nach dem Leitsatz „Natürlich <strong>für</strong> die<br />

Ewigkeit“. Auf <strong>den</strong> zweiten Blick eröffnet sich eine Reihe von Vorteilen, die<br />

Fachwelt und Konsumenten gleichermaßen in ihren Bann zieht: Kaindl One<br />

präsentiert sich nicht nur extrem robust, langfristig lichtecht und äußerst pflegeleicht,<br />

sondern auch in höchstem Maße langlebig und wertbeständig. Außerdem<br />

lassen sich die Bö<strong>den</strong> dank Kaindl Loc einfach und leimfrei verlegen. Nun<br />

geht Kaindl mit <strong>den</strong> innovativen Oberflächen und Dekoren der One Design<br />

News aber noch einen Schritt weiter. „Unsere Natural­Touch­Oberflächen machen<br />

es selbst Experten nicht leicht, einen Unterschied zwischen Laminat­ und<br />

Echtholzfußbo<strong>den</strong> zu erkennen. Ganz so wie der Bo<strong>den</strong> aussieht, fühlt er sich<br />

dann auch an, und zwar absolut natürlich“, erklärt CEO Werner Bechtold <strong>den</strong><br />

verblüffen<strong>den</strong> optischen und haptischen Effekt. Dahinter steckt die zukunftsweisende<br />

Synchronisationstechnik, die das Dekorbild des jeweiligen Bo<strong>den</strong>s<br />

real fühlbar macht. Von der neuen Struktur „Natural Touch Eiche“ über „gebürstet“<br />

und „geschrubbt“ bis hin zum „Altholzeffekt“ bringen die Oberflächen<br />

das Gefühl von echtem Holz auf die Laminatdielen. Besonders edel zeigen sich<br />

die neuen dunklen Eichendekore, die gleichermaßen klassische Eleganz und<br />

modernes Flair ins Wohnzimmer bringen.<br />

<strong>Das</strong> vielfältige Sortiment der Kaindl­One­Kollektion umfasst inklusive Design<br />

News fast 100 Dekore, aufgeteilt in die bewährten Kaindl­Dielen und die Classic­Dekore<br />

und jeweils in unterschiedlichen Stärken und Formaten erhältlich.<br />

Für alle Trägerplatten kommen ausschließlich Holzsortimente aus PEFC­zertifizierten<br />

Wäldern zum Einsatz. Nähere Infos auf www.kaindl.com<br />

Der reinste Teppich-virtuose<br />

Seit 1889 entwirft und produziert Kasthall einzigartige gewebte<br />

und handgetuftete Teppiche.<br />

Design wie Herstellung der Teppiche wer<strong>den</strong><br />

in der eigenen Produktionsanlage<br />

entwickelt. Jeder Kasthall­Teppich ist einzigartig<br />

und wird auf Bestellung produziert.<br />

Ein Lederetikett auf der Rückseite des Teppichs<br />

trägt die Namen jener Personen, die<br />

<strong>den</strong> Teppich entworfen und produziert haben.<br />

Im eigenen Werk arbeiten Produktentwickler<br />

und Designer Seite an Seite an der<br />

Entwicklung neuer Techniken, Farben, Färbemittel<br />

und Kollektionen.<br />

Im Rahmen des heurigen Salone del Mobile<br />

in Mailand stellte Kasthall auch die bei<strong>den</strong><br />

neuen Spezialteppiche Spectra & Nova<br />

vor, die das reiche Farbspektrum und die<br />

120 Jahre Erfahrung bei der Teppichherstellung<br />

perfekt verbin<strong>den</strong>. Beide sind hochflorige<br />

handgetuftete Teppiche im Retrostil mit<br />

fünf Zentimeter hohem Flor aus Wolle und<br />

Leinen in wunderbarer Farbigkeit. <strong>Das</strong> Design<br />

stammt von Gunilla Lagerhem Ullberg,<br />

einer von Kasthalls hauseigenen Chefdesignern,<br />

die seit 1987 <strong>für</strong> Kasthall Teppiche<br />

entwirft. Ein handgetufteter Teppich ist in<br />

vielerlei Hinsicht einzigartig. Die Produktionsmethode<br />

basiert hauptsächlich auf<br />

Handarbeit, die es mühelos ermöglicht,<br />

detaillierte Muster, einen individuellen Stil<br />

und optisch Effekte zu erzielen.<br />

www.kasthall.com<br />

*) Alle, die mehr vom Kleben wollen, holen sich jetzt die neuen X-Bond-Produkte. Mit MS-Technologie<br />

haftet X-Bond auf schwierigsten Untergrün<strong>den</strong>. Stärker, dauerelastisch und ganz ohne Grundieren<br />

mit <strong>den</strong> Vorteilen von PU, Silikonen und Acrylaten: Die Lizenz zum Kleben ist Ihnen sicher. www.murexin.com<br />

produKte & MärKte<br />

2


2 highlights<br />

1<br />

Die Sprache der farbe<br />

Auf Farbe reagieren wir alle unterschiedlich: So ist etwa Rosa, das dem einen zauberhaft erscheint,<br />

dem anderen unerträglich zuckerlfarbig. Aber ganz gleich, welche Farben man nun<br />

mag oder nicht, sie üben in jedem Fall eine ganz bestimmte Wirkung auf uns aus, auf unser<br />

Gemüt, unsere Gefühlslage und Empfindungen und auf <strong>den</strong> Raum, in dem sie zur Anwendung<br />

gelangen. Ein bisschen Fantasie ist also in jedem Fall gefragt.<br />

4<br />

» Malerei & anstrich<br />

color - 06­07 2009


1<br />

1 farbenpracht<br />

Holzlasuren lassen trotz kräftigen<br />

Farbtons die lebendige Maserung<br />

des Holzes noch durchscheinen –<br />

und schützen vor UV-Licht und<br />

Witterungseinfluss.<br />

www.volvox.de «<br />

2<br />

2 spiegelungen<br />

Die Farbe Blau ist gestalterisch beruhigender<br />

Gegenpol zum eher quirligen Treiben in<br />

einem Café. Aufwendige Gestaltung mehrerer<br />

Farbschichten und zwischengeschliffener<br />

Lasuren auf Putz bringen Struktur in die<br />

Farbe und einen gewissen mediterranen<br />

Touch auf die Wand.<br />

www.atelier-benad.de «<br />

3<br />

3 new yorK<br />

Taschen’s New York: In diesem neuen<br />

Buch findet man, was im Big Apple<br />

zurzeit so angesagt ist. Hotels,<br />

Restaurants, Shops und noch so manch<br />

anderen Blick auf originelle Winkel, die die<br />

Megacity bereithält.<br />

www.taschen.com «<br />

highlights<br />

4 blicKfang<br />

Als Übergangslösung einer zu sanieren<strong>den</strong><br />

Fassade des ehemaligen Postgebäudes<br />

Wolfsburg erhielten junge Spray-Künstler des<br />

„Centrum Humanbil<strong>den</strong>der Schulen“ (CHS)<br />

in Villach die einzigartige Chance, ihre<br />

Kreativität in einem realen Projekt – und vor<br />

allem einmal ganz legal – auszuleben.<br />

www.sto.at «<br />

DIE Software <strong>für</strong> <strong>den</strong> Handwerker<br />

Schreiben Sie Angebote und Rechnungen? Verwalten Sie Adressen und<br />

<strong>Material</strong>? Möchten Sie Arbeitszeiten intern und extern erfassen? Dann sind Sie<br />

richtig bei blue office ® !<br />

Die branchenunabhängige Warenwirtschaft ermöglicht die durchgängige und<br />

effiziente Verwaltung und Auswertung aller betriebswirtschaftlichen Prozesse in<br />

einem System, inklusive Dokumentenablage, Archivierung und direkter Anbindung<br />

der MS Office-Produkte.<br />

Unsere <strong>österreichische</strong>n Fachhandelspartner beraten Sie gerne über das <strong>für</strong><br />

Ihre Bedürfnisse optimale Lösungspaket.<br />

blue office europe ag LI - 9491 Ruggell www.blue-office.eu<br />

2


0 nanotechnologie<br />

nano-na-net!<br />

Die Vorsilbe „Nano“ entstammt dem Griechischen und steht <strong>für</strong> Zwerg.<br />

Diese winzige Vorsilbe, die in der Wissenschaft einen milliardstel Meter<br />

misst, hat einem ganzen Technologiezweig seinen Namen gegeben: der<br />

Nanotechnologie. text: cecile M. lederer<br />

szenario 20 .<br />

die neue heile welt<br />

Broschiert: 215<br />

Seiten, Verlag:<br />

Schmetterling, ISBN-<br />

10: 3896575678,<br />

ISBN-13: 978-<br />

3896575678<br />

In Stil und Sprache<br />

an Science-Fiction-Literatur angelehnt,<br />

liefert Peter Schott fundiertes und<br />

aktuelles Wissen um eine dringlicher<br />

wer<strong>den</strong>de Diskussion und mahnt zu<br />

einer entschie<strong>den</strong>en Auseinandersetzung<br />

mit <strong>den</strong> zu erwarten<strong>den</strong> Auswirkungen<br />

von Bio- und Nanotechnologie.<br />

» Malerei & anstrich<br />

Fassbarer wird die Größe eines milliardstel<br />

Meters, wenn man sich vorstellt,<br />

dass sich ein Nanometer zum<br />

Durchmesser einer Murmel verhält wie der<br />

Durchmesser einer Murmel zu dem des Erdballs.<br />

Die Formen und <strong>Material</strong>ien von Nano­<br />

Teilchen sind vielfältig. So gibt es Kristalle<br />

im Miniaturformat sowie Kügelchen, Röhrchen<br />

oder Stäbchen aus Kohlenstoff oder Metallen<br />

wie Gold, Silber oder Platin.<br />

Zwar wer<strong>den</strong> erst nach und nach die Eigenschaften<br />

und die Auswirkungen bei deren<br />

Verwendung verstan<strong>den</strong>, aber schon jetzt<br />

gelten sie als die großen Hoffnungsträger der<br />

Wissenschaft. Es gibt zwei Besonderheiten,<br />

die Teilchen im Nanobereich aufweisen. Skaliert<br />

man nämlich <strong>Material</strong>en auf eine atomare<br />

Dimensionen herunter, ändert sich<br />

gleichzeitig mit der Struktur auch das physikalische<br />

und chemische Verhalten, weil die<br />

Partikel eine sehr große Oberfläche pro Volumen<br />

aufweisen. Mit abnehmendem Durchmesser<br />

verringert sich der Schmelzpunkt,<br />

und außerdem kommen ab einer gewissen<br />

Größe die Gesetze der Quantenphysik 1 ins<br />

Spiel. Dadurch können Nanopartikel andersartige<br />

optische, magnetische oder elektrische<br />

Fähigkeiten annehmen.<br />

der superhel<strong>den</strong>-Modus<br />

Was bringen aber diese „Superhel<strong>den</strong>­Eigenschaften“<br />

der Lackindustrie? Die winzigen<br />

Feststoff­Teilchen können in Lacksysteme<br />

eindispergiert und deren Eigenschaften bei<br />

der Anwendung drastisch verbessert wer<strong>den</strong>.<br />

Dabei bleiben die Teilchen aufgrund<br />

ihrer geringen Größe quasi unsichtbar. Mithilfe<br />

von anorganischen Nanopartikeln aus<br />

Quarz oder Korund können kratz­ und abriebfeste<br />

Lacke <strong>für</strong> Parkettbö<strong>den</strong> und Autos<br />

hergestellt wer<strong>den</strong>, die sogar <strong>den</strong> Stahlwolle­<br />

Test problemlos überstehen.<br />

In Sanitärbereichen erleichtern sie die Reinigung<br />

oder verhindern Feuchtigkeitsaufnahme.<br />

So führt auch das Einmischen von<br />

nanoskaligen Silberteilchen zu sterilen<br />

Oberflächen durch die antimikrobielle Wirkung<br />

der Silberionen.<br />

Nanoclays, das sind Plättchen mit einer<br />

Dicke von 1 nm und einem Durchmesser<br />

von 200 nm, fin<strong>den</strong> besonders im Bereich<br />

von Flammschutzsystemen und Barriereschichten<br />

Anwendung. In brandhemmen<strong>den</strong><br />

Lacksystemen, aber<br />

auch im Bereich der<br />

Antistatikbeschichtungen<br />

kommen<br />

Kohlenstoff­Nanoröhrchen<br />

– Carbon<br />

Nanotubes, kurz CNT<br />

genannt – zum Einsatz.<br />

Organischen Schmutz­<br />

und Schadstoffpartikeln<br />

an Fassa<strong>den</strong><br />

geht es mit selbstreinigen<strong>den</strong><br />

Farben an<br />

<strong>den</strong> Kragen, die mithilfe<br />

der Photokatalyse durch<br />

Titandioxid­Nanopartikel<br />

<strong>den</strong> Schmutz zersetzen.<br />

Eine besondere Eigenart<br />

der kleinen<br />

Hel<strong>den</strong> ist aber<br />

schon seit Jahrhunderten<br />

bekannt, was man<br />

beispielsweise an Kirchenfenstern erkennen<br />

kann: ihre intensiven Farben. So wurde<br />

deren tiefrotes und violettes Glas häufig<br />

mit feinen Partikeln aus Gold eingefärbt.<br />

Noch gekonnter wur<strong>den</strong> die winzigen Metallkügelchen<br />

von <strong>den</strong> Römern eingesetzt,<br />

beispielsweise bei dem heute in London zu<br />

besichtigen<strong>den</strong> Lykurgosbecher: Der aufwendig<br />

verzierte Glaspokal wirkt im normalen<br />

Tageslicht milchig­grün, erstrahlt aber<br />

in leuchtendem Rot, wenn man Licht hindurchscheinen<br />

lässt. Sein Geheimnis: In das<br />

Glas eingearbeitet sind Silber­ und Goldteilchen<br />

mit Durchmessern von etwa 70 Nanometern.<br />

was die röMer nicht ahnten<br />

Zwar wussten die alten Römer, dass fein<br />

zerriebenes Gold diesen besonderen Effekt<br />

hervorruft, konnten diesen aber auf wissenschaftlicher<br />

Basis nicht begrün<strong>den</strong>. Erst<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte der<br />

Physiker und Chemiker Michael Faraday 2 ,<br />

dass dieses Farbenspiel auf reines Gold zurückzuführen<br />

ist und nicht etwa auf eine farbige<br />

Goldverbindung. Er schloss daraus, dass<br />

vor allem die geringe Größe der Goldteilchen<br />

die Verantwortung da<strong>für</strong> trägt.<br />

Im Gegensatz zu <strong>den</strong> Gegenstän<strong>den</strong> des Alltags,<br />

von <strong>den</strong>en selbst die kleinsten viel grö­<br />

color - 06­07 2009


ßer sind als die Wellenlänge des Lichts, sind<br />

Nanoteilchen sehr viel kleiner als die 380 bis<br />

750 Nanometer, die sichtbares Licht <strong>für</strong> eine<br />

Schwingung benötigt. <strong>Das</strong> hat Konsequenzen<br />

<strong>für</strong> die Beziehung zwischen dem <strong>Material</strong><br />

und der Strahlung. Trifft Licht beispielsweise<br />

auf Goldnanokügelchen, wer<strong>den</strong> die Elektronen<br />

im Metall durch das elektrische Feld<br />

des Lichts auf eine Seite gedrängt. Gleichzeitig<br />

versucht eine kompensierende Kraft,<br />

die gleichmäßige Verteilung der Ladungen<br />

wiederherzustellen. <strong>Das</strong> lässt die Elektronengruppe<br />

hin­ und herschwingen, wobei<br />

sie einen Teil des Lichts absorbiert und es<br />

gleichzeitig ungewöhnlich stark streut. Die<br />

Folge: Die Farbe des Lichtanteils, der das<br />

Auge erreicht, verändert sich.<br />

schicht-betrieb<br />

Aber zurück zu aktuellen Einsatzbereichen<br />

wie Nanoschichten, die oft nicht dicker<br />

als eine Molekülschicht sind. Sie wer<strong>den</strong><br />

entweder kontrolliert aufgebracht oder<br />

organisieren sich selbstständig auf der Substratoberfläche.<br />

Solche Schichten können<br />

die Eigenschaften industrieller Substrate<br />

entschei<strong>den</strong>d verändern. Die Sol­Gel­Technologie<br />

3 hat hier interessante Ergebnisse<br />

gebracht. Vom Holzschutzmittel über chromatfreie<br />

Korrosionsschutzschichten bis zu<br />

kratzfesten Brillengläsern reichen die Anwendungsgebiete.<br />

Aus einer flüssigen Stoffmischung<br />

(Sol) wächst dabei durch Reaktion<br />

mit Wasser und eine nachfolgende Polymerisation<br />

beziehungsweise Verdampfen des Lösungsmittels<br />

der glasartige Verbund eines<br />

Festkörpers (Gel). Für <strong>den</strong> Strukturaufbau<br />

wer<strong>den</strong> diverse Ester 4 der Kieselsäure oder<br />

anderer Metalle eingesetzt.<br />

Lacke sind nicht immer strukturlos aufgebaut.<br />

Sie können Nahordnungen und Überstrukturen<br />

bil<strong>den</strong> und damit ganz neue<br />

Eigenschaften vermitteln. Mithilfe des chemischen<br />

Sol­Gel­Prozesses 3 , in dem die Nanomaterialien<br />

entstehen, lassen sich – wie bei<br />

Nanoschichten aus flüssigen Ausgangsprodukten<br />

über einen Niedertemperaturprozess<br />

anorganische oder anorganisch­organische<br />

Werkstoffe produzieren und in Zusammensetzung<br />

und Struktur breit gestalten.<br />

Kommerzielle Produkte sind beispielsweise in<br />

der Kunststoff­, Glas­ bzw. Metalllackierung im<br />

Einsatz. Auch völlig neue, innovative und sehr<br />

color - 06­07 2009<br />

v a r i ­<br />

a b l e<br />

Vernetzer<br />

und<br />

Bindemittelwur<strong>den</strong><br />

bereits<br />

präsentiert. Es handelt<br />

sich dabei um chemische Verbindungen,<br />

deren Struktur ausgehend von einem Kern<br />

baumartig verästelt ist. Dadurch können<br />

diese Bindemittel zu harten, aber gleichzeitig<br />

hochelastischen Lacksystemen verarbeitet<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

zuKunftsMusiK<br />

Was Vorteile bringt, birgt auch Nachteile.<br />

<strong>Das</strong> lehrt uns die Vergangenheit, auch wenn<br />

diese Nachteile auf <strong>den</strong> ersten Blick nicht<br />

unbedingt sichtbar sind. So muss besonderes<br />

Augenmerk darauf gelegt wer<strong>den</strong>, welche<br />

Gefährdung durch diese neue Technologie<br />

<strong>für</strong> Mensch und Umwelt entsteht.<br />

Bisherige Ergebnisse weisen darauf hin, dass<br />

Kleinstpartikel in einer gebun<strong>den</strong>en Umgebung,<br />

wie zum Beispiel in Form eines Lacks,<br />

physiologisch unbe<strong>den</strong>klich sind und sogar<br />

durch Schleifen kaum herausgelöst wer<strong>den</strong><br />

können. Trotzdem fordern Konsumentenschützer<br />

die verpflichtende Substitution<br />

von nanoskaligen Stoffen, die verpflichtende<br />

Einführung von Registern <strong>für</strong> Produkte,<br />

die Nanomaterialien enthalten, und die verpflichtende<br />

Kennzeichnung von Nanomaterialien<br />

bei allen Konsumprodukten. <strong>Das</strong> stuft<br />

die Lackindustrie als besonders be<strong>den</strong>klich<br />

ein, <strong>den</strong>n diese sieht in der neuen Technologie<br />

ein enormes Potenzial. Auch spricht sie<br />

sich <strong>für</strong> ein Ausschöpfen der Möglichkeiten<br />

aus, weil weitere Innovationen durch diese<br />

Forderungen stark eingeschränkt wür<strong>den</strong>.<br />

„Wir erwarten uns, dass politische Entscheidungen<br />

aufgrund von fundierten, wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen getroffen<br />

wer<strong>den</strong>. Die Mitarbeit dazu bieten wir gerne<br />

an. Es muss dabei zu einem fairen Ausgleich<br />

zwischen der kommerziellen Nutzung der<br />

Chancen und allfälligen, vorsorglich getroffenen<br />

Maßnahmen zur Abwehr von Risiken<br />

kommen. Jede Überregulierung muss vermie<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> – das wäre das Aus <strong>für</strong> technologischen<br />

Fortschritt“, meint Komm.Rat<br />

Ing. Hubert Culik von Rembrandtin Lack<br />

GmbH Nfg KG.<br />

nanotechnologie<br />

aufgeschnappt<br />

„na no na net“: österr.<br />

Dialektausdruck <strong>für</strong> „das<br />

ist selbstverständlich“.<br />

Quelle: www.ostarrichi.org<br />

1 Die Quantenphysik ist der<br />

Bereich der Physik, der sich mit dem<br />

Verhalten und der Wechselwirkung<br />

kleinster Teilchen befasst. In der<br />

Größenordnung von Molekülen und<br />

darunter liefern experimentelle Messungen<br />

Ergebnisse, die der klassischen<br />

Mechanik widersprechen. Insbesondere<br />

sind bestimmte Phänomene<br />

quantisiert, das heißt sie laufen nicht<br />

kontinuierlich ab, sondern treten nur<br />

in bestimmten Portionen auf – <strong>den</strong><br />

sogenannten „Quanten“.<br />

2 Michael Faraday war ein englischer<br />

Chemiker und Physiker<br />

mit dem Spezialgebiet<br />

Elektrotechnik. Geboren<br />

am 22.9.1791; gestorben<br />

am 25.8.1867<br />

3 Der Sol-Gel-Prozess ist ein Verfahren<br />

zur Herstellung nichtmetallischer<br />

anorganischer oder hybridpolymerer<br />

<strong>Material</strong>ien aus kolloidalen Dispersionen,<br />

<strong>den</strong> sogenannten Solen. Die<br />

Ausgangsmaterialien wer<strong>den</strong> auch als<br />

Prekursoren bezeichnet. Aus ihnen<br />

entstehen in Lösung in ersten Grundreaktionen<br />

feinste Teilchen. Durch eine<br />

spezielle Weiterverarbeitung der Sole<br />

lassen sich Pulver, Fasern, Schichten<br />

oder Aerogele erzeugen.<br />

4 Ester bil<strong>den</strong> eine Stoffgruppe<br />

organischer Verbindungen, die durch<br />

die Reaktion einer Sauerstoffsäure und<br />

eines Alkohols unter Abspaltung von<br />

Wasser (= Kon<strong>den</strong>sationsreaktion)<br />

entstehen. Es gibt Ester von organischen<br />

Säuren und solche von anorganischen<br />

Säuren.<br />

Quellen: „Unsere Zukunft – Unser<br />

Lack“ der Berufsgruppe Lackindustrie im<br />

FCIO, www.farbimpulse.de<br />

Malerei & anstrich «<br />

1


2 KoluMne<br />

Dispersion, acrylfarbe oder reinacrylat?<br />

Im Anschluss an meine letzte color­Kolumne erreichten mich innerhalb weniger Stun<strong>den</strong><br />

gleich zwei interessante Fragen zum Thema Acrylfarben. Was liegt also näher, als dies<br />

sogleich als nächstes Thema aufzubereiten. text: christian schuh, produktmanager durlin<br />

„DiE BEZEichnunGEn<br />

vOn<br />

wanDfarBEn<br />

SinD üBLichErwEiSE<br />

auf DaS<br />

JEwEiLiGE<br />

vErwEnDETE<br />

BinDEmiTTEL<br />

Zurück-<br />

ZuführEn.“<br />

» Malerei & anstrich<br />

Die erste Frage zum Thema wurde mir<br />

von einem interessierten Kun<strong>den</strong> gestellt.<br />

Dieser wollte wissen, worin <strong>den</strong>n<br />

nun der Unterschied zwischen Dispersionsfarben<br />

und Acrylfarben bestünde. Immerhin<br />

wird in <strong>den</strong> technischen Merkblättern vieler<br />

Dispersionsfarben Acryl als Bindemittel<br />

angegeben. Die zweite Frage kam von einem<br />

(etwas erbosten) Kun<strong>den</strong>, dessen Angebot zu<br />

einer Ausschreibung nicht zuletzt an zu hohen<br />

<strong>Material</strong>kosten scheiterte – dabei war<br />

das Streichen der Fassade mit Acryl­Fassa<strong>den</strong>farbe<br />

ausgeschrieben und er hatte eine entsprechende<br />

Reinacrylatfarbe in seine Kalkulation<br />

einbezogen.<br />

dispersions- oder acrylfarbe?<br />

Die Basis einer Wandfarbe bildet immer das<br />

Bindemittel. Mit dessen Wahl (und der Höhe<br />

der Dosierung) wer<strong>den</strong> die wesentlichen<br />

Eigenschaften von Wandfarben festgelegt. Die<br />

Bezeichnung von Wandfarben ist üblicherweise<br />

auf das jeweils verwendete Bindemittel<br />

zurückzuführen. So wird bei Leimfarben<br />

also Leim als Bindemittel verwendet und bei<br />

Kalkfarben eben Kalk.<br />

Bei Dispersionen findet daher als Bindemittel<br />

Dispersion Verwendung. Und damit eröffnen<br />

sich der Chemie neue Wege. Denn<br />

Dispersion ist kein Stoff, sondern die Vermengung<br />

mindestens zweier (heterogener) Stoffe.<br />

Bei Dispersionsfarben sind dies in der Regel<br />

Kunstharzdispersionen, kurz KH­Dispersionen,<br />

manchmal auch Kunststoffdispersionen<br />

genannt. Ein solches, sehr oft verwendetes<br />

Kunstharz ist das Acrylharz. Somit gehören<br />

also alle Acrylfarben der übergeordneten<br />

Gruppe der Dispersionsfarben an, jedoch sind<br />

nicht alle Dispersionsfarben auch Acrylfarben.<br />

Oder, um es anders zu formulieren: Eine Dispersionsfarbe<br />

kann Acrylfarbe sein, muss aber<br />

nicht. Hingegen ist eine Acrylfarbe auf je<strong>den</strong><br />

Fall eine Dispersionsfarbe.<br />

acryl ist nicht gleich acryl<br />

Da eine Acrylfarbe also eine Dispersionsfarbe<br />

ist, besteht das Bindemittel also aus mindestens<br />

zwei Stoffen. Die hochwertigste Form<br />

stellt dabei das sogenannte Reinacrylat dar,<br />

welches aus Acrylsäure­ und Methacrylsäureestern<br />

besteht. Dieses Bindemittel ist recht aufwendig<br />

herzustellen, wodurch sich die darauf<br />

basieren<strong>den</strong> Wandfarben verteuern. Was diesen<br />

höheren Preis <strong>den</strong>noch rechtfertigt, sind<br />

hohe Witterungsbeständigkeit, UV­Stabilität,<br />

Vergilbungsfreiheit sowie gute chemischen Beständigkeitswerte<br />

gegen Alkalien, Säuren und<br />

Wasser. Nicht zuletzt aufgrund der wasserabweisen<strong>den</strong><br />

Eigenschaft wer<strong>den</strong> Reinacrylatfarben<br />

gerne als Dach­, Fassa<strong>den</strong>farbe oder<br />

überhaupt als Universalfarbe (sogenannte<br />

„Hausfarben“), <strong>für</strong> innen und außen sowie zur<br />

Anwendung auf nahezu allen Untergrün<strong>den</strong><br />

bezeichnet.<br />

Kostengünstiger lassen sich da schon „Styrol­<br />

Acrylate“ herstellen. Wandfarben, die hierauf<br />

basieren, wer<strong>den</strong> ebenfalls als Acrylfarben<br />

bezeichnet. Neben dem geringeren Preis sind<br />

diese Produkte, verglichen mit Reinacrylaten,<br />

auch noch hydrophober und Schmutz abweisender<br />

und weisen eine bessere Verseifungsbeständigkeit<br />

auf. Allerdings neigen sie eher zum<br />

Vergilben, sind weniger lichtstabil und haben<br />

eine Ten<strong>den</strong>z zu Glanzabfall bzw. zu Kreidung.<br />

Sie sind zwar in vielen Produkten einsetzbar,<br />

allerdings nur bedingt <strong>für</strong> farblose Überzüge<br />

und schwach pigmentierte Produkte geeignet.<br />

Denn ohne <strong>den</strong> Schutz durch Pigmente und<br />

Füllstoffe neigen die Farben zu Glanzverlust,<br />

Vergilbung und schließlich zu Bindemittelabbau.<br />

Ein drittes gebräuchliches Bindemittel<br />

<strong>für</strong> Dispersionsfarben sind Polyvinylester­Dispersionen.<br />

Diese Farben sind <strong>den</strong> Acrylfarben<br />

bzgl. Wasserfestigkeit, Hydrophobierung,<br />

Witterungsbeständigkeit und Verseifungsbeständigkeit<br />

unterlegen. Dies macht sie <strong>für</strong> die<br />

Außenanwendung schwer geeignet. Für eine<br />

Fassa<strong>den</strong>farbe müsste ein derart hoher Bindemittelanteil<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong>, dass auch<br />

bereits auf Acrylate zugegriffen wer<strong>den</strong> kann.<br />

Zusammenfassend kann man also davon ausgehen,<br />

dass die Standard­Fassa<strong>den</strong>farbe des<br />

jeweiligen Lieferanten bereits eine Acryl­Fassa<strong>den</strong>farbe<br />

darstellt. Reinacrylat­Qualitäten<br />

sind am Markt ohnehin als solche gekennzeichnet,<br />

da kein Hersteller seinen Porsche als<br />

Passat tarnen möchte – um es mal so auszudrücken.<br />

Abschließend stellt sich vielleicht die Frage,<br />

warum die Herstellung von Dispersionen so<br />

viel Chemie beinhaltet, wo doch gerade Farben<br />

auf Acryl­Basis als umweltfreundliche Produkte<br />

gelten. Die Antwort liegt einerseits in<br />

<strong>den</strong> weitgehend lösemittelfreien Rezepturen,<br />

die sich mit diesen Bindemitteln gestalten lassen.<br />

Zudem hat die Chemie ihre Grundlagen ja<br />

in <strong>den</strong> Stoffen der Natur. Nur ist die Chemie,<br />

wie der deutsche Kabarettisten Jürgen von<br />

Manger einmal sehr wirtschaftsbewusst anmerkte,<br />

„Natur zu herabgesetzten Preisen“.<br />

color - 06­07 2009


Holen Sie sich jetzt Ihren Anteil vom<br />

24-Millionen-Euro-Umsatzkuchen<br />

Mit einer entsprechen<strong>den</strong> Einschaltung im Herold kann jedes Unternehmen an einem Umsatzkuchen von<br />

insgesamt 31 Millionen Euro partizipieren. Marktuntersuchungen bestätigen die Rolle der Gelben Seiten als<br />

Umsatzbringer <strong>für</strong> die Malerbranche. Kun<strong>den</strong>, die über Herold einen geeigneten Anbieter fin<strong>den</strong>, geben damit<br />

rund 31 Millionen Euro eben bei jenen Malern aus, die im Herold werben.<br />

GESUcHt. GEfUndEn. GEKAUft.<br />

81 Prozent der Österreicher suchen Branchen in Herold-Verzeichnissen.<br />

<strong>Das</strong> bestätigt nun eine Studie des Marktforschungsinstituts Intergral. 1<br />

„Gerade in Krisenzeiten sind die Gelben Seiten <strong>für</strong> Malerbetriebe ein unverzichtbares<br />

Werbemedium, <strong>den</strong>n sie bringen wirklich Kun<strong>den</strong>“, zeigt sich<br />

Herold-Geschäftsführer Thomas Friess überzeugt. Die Studie bestätigt, dass<br />

die Insertion im Herold so zielsicher zu einem Kaufabschluss führt wie in<br />

keinem anderen Medium: In der Branche „Maler“ kontaktieren 95 Prozent der<br />

Suchen<strong>den</strong> die gefun<strong>den</strong>en Unternehmen, 74 Prozent davon kaufen bei einem<br />

der kontaktierten Unternehmen und 73 Prozent dieser Kun<strong>den</strong> sind Neukun<strong>den</strong>.<br />

WERbUnG iM HEROLd zAHLt SicH AUS.<br />

Ein Werbe­Euro, der in dieser Branche investiert wurde, generiert durchschnittlich 45 Euro Umsatz. Für alle in <strong>den</strong><br />

Gelben Seiten vertretenen Malerbetriebe bedeutet das einen gemeinsamen Gesamtumsatz von rund 31 Millionen Euro,<br />

<strong>den</strong> sie aufgrund ihrer Einschaltungen in <strong>den</strong> Gelben Seiten lukrieren. 2 Kein anderes Werbemedium bietet einen höheren<br />

Return on Investment (ROI).<br />

JEdERzEit Und übERALL vERfüGbAR.<br />

Ob zu Hause, im Büro oder unterwegs, mit Herold 3in1 erreicht Ihre Werbebotschaft kaufwillige Konsumenten, die<br />

genaue Ihre Dienstleistung brauchen – und das immer und überall, <strong>den</strong>n Ihr Inserat bzw. Ihr Eintrag ist sowohl in<br />

Herold‘s Gelben Seiten print als auch auf Herold.at und auf www.herold.mobi am Handy vertreten.<br />

Mit einer Gesamtauflage von 6,5 Millionen sind die Telefonbücher die auflagenstärksten Printmedien des Landes.<br />

Herold.at ist mit 2,2 Millionen Besuchern pro Monat (Unique Clients laut ÖWA 03/09) die meistbesuchte Site bei <strong>den</strong><br />

Einzelangeboten.<br />

tipps <strong>für</strong> die Gestaltung ihrer Anzeige im HEROLd<br />

• Ihre Anzeige soll alle relevanten Informationen über Ihr Unternehmen enthalten: Standort, Produkte, Services,<br />

Kontaktinformationen, Öffnungszeiten etc.<br />

• Zeigen Sie Ihren Kun<strong>den</strong>, dass Sie sich <strong>für</strong> ihre Anliegen interessieren und ein verlässlicher Partner sind<br />

(Zertifikate, Gründungsjahr, ...)!<br />

• Welchen besondere Service bieten Sie?<br />

• Führen Sie Ihre Niederlassungen an!<br />

• Anzeigen sollen gut lesbar sein.<br />

• Gliederungspunkte, Bilder und Grafiken machen Ihre Anzeige übersichtlicher.<br />

• Verwen<strong>den</strong> Sie einfache Formulierungen!<br />

• Verwen<strong>den</strong> Sie Headlines, die Ihre Vorteile hervorheben!<br />

• Geben Sie Ihren potenziellen Kun<strong>den</strong> einen triftigen Grund, zu Ihnen zu kommen!<br />

Weitere Informationen: HEROLd business data GmbH, A-2340 Mödling, Guntramsdorfer Str. 105,<br />

Tel. (0 22 36) 401-133, E-Mail: kun<strong>den</strong>service@herold.at<br />

Quellen: 1) Integral 2007, tel. Interviews, Österreicher ab 14 Jahren, n=3.914,<br />

2) TNS 2007/2008, tel. Interviews, Österreicher ab 18 Jahren, n=4.000


teil : farbenlehre <strong>für</strong> gestalter<br />

bild<br />

kreatives Blau<br />

In blauen Räumen – so eine verbreitete Ansicht – könne man besser kreativen Tätigkeiten<br />

nachgehen als in roten. Vielleicht hat das damit zu tun, dass Blau „<strong>den</strong> Raum öffnet“, Rot<br />

hingegen eher nah und dicht wirkt. text: Martin benad<br />

„OfT GEnüGT<br />

EinE BLauE<br />

LaSur an DEr<br />

ZimmErDEckE<br />

unD DiE DEckE<br />

wirD vOm<br />

BETrachTEr<br />

aLS himmEL<br />

inTErprETiErT.“<br />

» Malerei & anstrich<br />

bild 2<br />

Blau „öffnet“ Räume! Bild 1 zeigt <strong>den</strong> Gegensatz<br />

von Blau und Rot am Beispiel<br />

einer Zimmerflucht. Die Aufnahme<br />

entstand vor der Möblierung der Büroetage.<br />

Der hintere (rote, konzentrierte, „wichtige“)<br />

Raum soll als Chefbüro genutzt wer<strong>den</strong>, der<br />

blaue (kühle, offene) Raum hat Durchgangscharakter,<br />

während der „freundliche“ apricotfarbige<br />

Raum <strong>für</strong> Schreibarbeiten und<br />

Gespräche Verwendung findet.<br />

Kleiner rauM ganz gross<br />

Ganz allgemein liegt die Assoziation „Blau<br />

= Himmel“ nahe. Oft genügt eine blaue Lasur<br />

an der Zimmerdecke und die Decke wird<br />

vom Betrachter als Himmel interpretiert.<br />

Wird die Lasur nicht bis ganz zum Deckenrand<br />

gemalt, sondern von einem sich an die<br />

Wände anschließen<strong>den</strong> umlaufen<strong>den</strong> Band<br />

wie ein Deckenspiegel eingefasst, scheint die<br />

blaue Fläche noch stärker in die Ferne zu rücken.<br />

Solche Einfassungen können raffiniert<br />

mit Elementen der Graumalerei gestaltet<br />

wer<strong>den</strong>. Die aufwendig gemalten Stuckprofile<br />

(Bild 2) einschließlich Balustrade in Un­<br />

tersicht verlangen indessen auch nach einer<br />

naturalistischen Darstellung des Himmels.<br />

Kleine Räume wirken größer, große Räume<br />

noch großzügiger mit einer Himmelsmalerei.<br />

weite schaffen<br />

Sämtliche Flächen blau zu bemalen ist nicht<br />

immer gleichbedeutend damit, mehr Weite zu<br />

schaffen. Gerade das Kombinieren von nicht<br />

blauen Vordergrundelementen und der blauen<br />

Fernsicht macht die Raumillusion perfekt.<br />

Sind baulich vorspringende Elemente vorhan<strong>den</strong>,<br />

können diese weiß oder warmtonig (wo<br />

der Raum es zulässt auch sehr dunkel) gehalten<br />

wer<strong>den</strong>, um einen wirkungsvollen Kontrast<br />

zum Blau zu schaffen, das dann umso<br />

entfernter wirkt. Nach diesem Prinzip sind<br />

viele Trompe­l’oeil­Malereien komponiert, die<br />

in der Ferne verblauen, während der Vordergrund<br />

kontrastreich inszeniert ist.<br />

Kreative stiMMung<br />

Selbstverständlich kann man auch auf <strong>den</strong><br />

Rahmen verzichten (Bild 3). <strong>Das</strong> vier Meter<br />

breite Leinwandgemälde (das heute im<br />

color - 06­07 2009


Arbeitszimmer einer Art­Direktorin hängt)<br />

vermittelt ein modernes Raumgefühl – der<br />

Himmel ist nicht illusionistisch in <strong>den</strong> Raum<br />

integriert, sondern wird gleichsam zur Schau<br />

gestellt. Interessant dabei ist, dass das Bild<br />

beauftragt wurde, um die kreative Stimmung<br />

im Raum zu unterstützen.<br />

unstoffliches blau<br />

Blau ist da – aber auch nicht. Sein Fernsein ist<br />

ja gerade die Botschaft des Blauen. „Vergangenheit“<br />

(also zeitliches Fernsein) lässt sich<br />

gut in Ultramarin ausdrücken. Die dunklen<br />

Ultramarins tragen fast meditativen Charakter.<br />

Sie beruhigen <strong>den</strong> Betrachter. Der Eindruck<br />

von Verlangsamung, Abkühlung, aber<br />

auch größerer Aufmerksamkeit entsteht.<br />

neue sichtweisen<br />

Reizvoll sind auch die Wechselwirkungen<br />

blauer Pigmente mit mineralischen Untergrün<strong>den</strong>.<br />

Beton und Putz (Bild 4) sind typischerweise<br />

nicht blau, sondern sandig­erdig.<br />

Darum assoziiert man eher Grau und fahles<br />

Ocker, aber auch Siena­ und Terracotta­Töne<br />

viel eher mit Beton­ und Putzflächen als Blau­<br />

und Grüntöne. Wird diese Erwartung auf kreative<br />

Weise infrage gestellt, entstehen neue<br />

Sichtweisen auf das <strong>Material</strong>. In vier Schichten<br />

aufgetragene und immer wieder zwischengeschliffene<br />

Lasur auf <strong>den</strong> strukturierten<br />

Putzflächen ermöglicht eine „sinnliche“ Putzstruktur,<br />

die nicht immer mit einem bestimmten<br />

Charakter des Ambientes in Verbindung<br />

stehen muss. Hier entsteht durch Blau eine<br />

bild<br />

teil : farbenlehre <strong>für</strong> gestalter<br />

gewisse Künstlichkeit. Dieser gestalterisch<br />

reizvolle Aspekt der Farbe Blau entfaltet sich<br />

vor allem im Zusammenspiel mit natürlichen<br />

<strong>Material</strong>ien.<br />

color - 06­07 2009 Malerei & anstrich «<br />

bild 1


produKte & MärKte<br />

farbentscheidung leicht gemacht<br />

Erstmals 2002 auf dem Markt eingeführt, fand der Farbtonblock 3D Concept schnell große<br />

Zustimmung. Nun hat Caparol <strong>den</strong> Farbharmoniefächer aktualisiert und erweitert.<br />

veredeltes holz<br />

Eine überzeugende Gestaltungshilfe<br />

bietet 3D Concept, also keine Sammlung<br />

einzelner Farbtöne, sondern ein<br />

Angebot ganzer Farbkonzepte oder Farbharmonien<br />

in praxistauglicher Farbzusammenstellungen.<br />

Jeder der fünf Farbtöne ist <strong>für</strong> ein<br />

bestimmtes Bauelement vorgesehen. Die fünf<br />

Farbflächen variieren auch in ihrer Größendarstellung.<br />

Durch die unterschiedlichen Flächenproportionen<br />

fällt die Übertragung auf<br />

das tatsächlich zu gestaltende Objekt somit<br />

deutlich leichter. Alle Farbtöne einer Harmonie<br />

stehen in ausreichendem Kontrast zueinander<br />

und können in der dargestellten Kombination<br />

„sicher“ in der Praxis eingesetzt wer<strong>den</strong>. Von<br />

210 auf 340 Farbharmonien wurde das bisherige<br />

Angebot an Farbkonzepten erweitert,<br />

vor allem die Anzahl der Harmonien <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Innenraum</strong>. Zwei Farbtonblöcke 3D Concept<br />

außen und 3D Concept innen mit jeweils 170<br />

Farbharmonien sind somit entstan<strong>den</strong>. Ganz<br />

gleich, ob <strong>für</strong> die direkte Umsetzung oder als<br />

Inspirationsquelle, die gestalterische Arbeit<br />

wird durch Block und Kollektion erheblich vereinfacht.<br />

Schnell und unkompliziert zu bestellen<br />

unter www.caparol-shop.de.<br />

Eine neue Generation von Produkten zur Veredelung von Holzoberflächen <strong>für</strong> innen und außen<br />

hält auf dem Markt Einzug. Volvox proAqua Holzlasuren sind absolut lösungsmittelfrei.<br />

Da die farbgeben<strong>den</strong> Anteile (Pigmente) in<br />

der Rezeptur von Lasuren durchscheinend<br />

eingestellt sind, wird beim Bestreichen der<br />

Oberflächen eher eine Tönung erzielt als<br />

eine deckende Farbe. Die Oberflächenstruktur<br />

des Untergrunds scheint durch und die<br />

Holzmaserung bleibt somit sichtbar. Auch<br />

der Anteil an Bindemitteln ist gering, sodass<br />

beim Lasieren dünne Schutzschichten<br />

entstehen. <strong>Das</strong> Holz behält durch die Behandlung<br />

mit Volvox proAqua Holzlasuren<br />

seine Lebendigkeit. Mit Blick auf ihre Elastizität<br />

und die enorme Wetterbeständigkeit<br />

bieten Volvox proAqua Holzlasuren<br />

die optimale Kombination technischer und<br />

baubiologischer Qualitäten. Die Lasuren<br />

sind sowohl zur Behandlung maßhaltiger<br />

Bauteile wie Fenster und Türen geeignet<br />

als auch <strong>für</strong> nicht­maßhaltiges Holz wie<br />

Blockhaus­Elemente, Verkleidungen oder<br />

Blen<strong>den</strong>. Volvox proAqua Holzlasuren sind<br />

wetterbeständig, tropfgehemmt und lassen<br />

sich leicht verarbeiten.<br />

www.volvox.de<br />

» Malerei & anstrich color - 06­07 2009


produKte & MärKte<br />

kreative Töne<br />

<strong>Das</strong> neue Farbkonzept von Sikkens <strong>für</strong><br />

Lasuren <strong>für</strong> Holzoberflächen mit zugehöriger<br />

Farbtonkarte ist tonangebend.<br />

<strong>Das</strong> neue Cetol Design Concept unterstützt Maler<br />

und Planer bei der Gestaltung von modernen und<br />

traditionellen Objekten aus Holz. Die optimale<br />

Kombination aus lasieren<strong>den</strong> und decken<strong>den</strong> Farbmustern<br />

macht eine abgestimmte farbige Holzgestaltung jetzt<br />

besonders einfach. Mit dem Cetol Design <strong>Color</strong> Concept<br />

hat Sikkens ein neues Farbkonzept entwickelt, das alle<br />

aktuellen Lasurfarbtöne <strong>für</strong> <strong>den</strong> Innen­ und Außenbereich<br />

umfasst und die Qualität und Modernität der Cetol­Produkte<br />

anschaulich unterstreicht. So wer<strong>den</strong> auf<br />

der innovativen Farbtonkarte nicht nur die ästhetischen<br />

Qualitäten der Cetol­Lasuren sichtbar, sondern besonders<br />

die funktionellen Eigenschaften wer<strong>den</strong> durch die Kombination<br />

aus lasieren<strong>den</strong> und decken<strong>den</strong> Mustern hervorgehoben.<br />

Ein optimales Zusammenspiel zwischen <strong>den</strong><br />

Cetol­Design­Farbkarten und dem Sikkens­4041­Farbfächer<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> professionellen Anwender ist somit möglich.<br />

Zwei unterschiedliche Kollektionen bil<strong>den</strong> das Cetol Design<br />

<strong>Color</strong> Concept: Die Cetol Design Classic Card umfasst<br />

alle Holzfarbtöne, einschließlich jener Farbtöne der<br />

bekannten Natural­Balance­Kollektion, sowie neutrale<br />

Basisfarbtöne. Sämtliche 54 Farbtöne der Classic Card<br />

können sowohl innen wie außen eingesetzt wer<strong>den</strong>. Die<br />

Cetol Style Card enthält mit insgesamt 40 Lasurfarbtönen<br />

alle maßgeblichen natürlichen, modernen und<br />

trendigen Nuancen. Farbtöne, die ausschließlich im Innenbereich<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong> sollten, wur<strong>den</strong> gesondert<br />

gekennzeichnet. <strong>Das</strong> Cetol Design <strong>Color</strong> Concept lässt<br />

sich perfekt mit dem Sikkens­4041­Fächer kombinieren<br />

und ermöglicht auf diese Weise Gesamtlösungen <strong>für</strong><br />

transparente und deckende Beschichtungen. Inspirierende<br />

Bilder, die illustrieren, wie anhand des Cetol Design<br />

Concepts traditionelle ebenso wie moderne Objekte kreativ<br />

gestaltet wer<strong>den</strong> können, liefern außerdem vielfältige<br />

Anregungen.<br />

www.sikkens.at<br />

color - 06­07 2009<br />

Malerei & anstrich «


1<br />

2<br />

highlights<br />

» tapete & textil<br />

1 grazia<br />

Hersteller: A.S. Création. Zeit <strong>für</strong><br />

Tapetenwechsel: Für diese hochwertige<br />

Satintapete mit zart verspielten<br />

Blütendekor stand <strong>für</strong>stliches Ambiente<br />

Pate: Nobel gedeckte Farbtöne und ein<br />

mit 70 Zentimetern Breite großzügiger<br />

Rapport machen viel her.<br />

www.as-creation.de «<br />

2 sweet 0<br />

Hersteller: Gervasoni, Design: Martin<br />

Churba. Sommerlicher Strick: Eigentlich<br />

bekleidet er ja sonst Menschen.<br />

Diesmal entwarf der junge argentinische<br />

Fashiondesigner aber das Baumwollstrickkleid<br />

dieses Poufs – das sich auch mal<br />

ausziehen lässt.<br />

www.gervasoni1882.it «<br />

3 softwood<br />

Hersteller: Moroso, Design: Front.<br />

Täuschend echt: Ganz auf Verwirrung<br />

ausgerichtet ist dieses Sofa der jungen<br />

schwedischen Designerinnen. Unter<br />

Verwendung von Fotos wird mit Form<br />

und Optik die Illusion eines Holzmöbels<br />

geschaffen, die überprüft wer<strong>den</strong> will.<br />

www.moroso.it «<br />

4 portofino<br />

Hersteller: Venini, Design: Ken Scott.<br />

Bereits in <strong>den</strong> späten Vierzigerjahren hat<br />

Ken Scott diese Tischleuchte entworfen.<br />

Blau-grüne Fische auf der sommerlich zarten<br />

Schirmbespannung sowie der Name lassen<br />

zumindest die Gedanken in mediterrane<br />

Gefilde schweifen. www.venini.it «<br />

5 up -<br />

Hersteller: B&B, Design: Gaetano Pesce.<br />

Forever young: Auch mit 40 ist diese Ikone<br />

der Designgeschichte noch immer unangefochten.<br />

Form gewor<strong>den</strong>es Statement<br />

05<br />

Pesces zur Position der Frau als eine Art<br />

Gefangene ihrer selbst. In limitierter und<br />

nummerierter Auflage präsentiert sich dieser<br />

anthropomorphe Entwurf der Pop-Generation<br />

in Polyurethan nun mit silbernem Stretchbezug.<br />

Ups! Schauen Sie doch mal genauer<br />

hin. www.bebitalia.com «<br />

6 Kelp<br />

Hersteller: Corp, Design: Corp. Ein nahezu<br />

unbegrenztes Polstermöbelprogramm:<br />

Sessel, Sofas, Hocker, Eckelemente und<br />

Liege in unterschiedlichen Farben und<br />

kontrastieren<strong>den</strong> <strong>Material</strong>ien sind individuell<br />

zu kombinieren. www.cor.de «<br />

color - 06­07 2009


3<br />

Grenzenlos fantasievoll<br />

Neben <strong>den</strong> coolen Klassikern wie elegant an mondäner Nonchalance inspirierte Dessins<br />

und kostbarer <strong>Material</strong>ien kommen eine gewisse Ironie und Leichtigkeit der Sinne diesen<br />

Sommer eindeutig nicht zu kurz. Ob üppige Rundungen im prall sitzen<strong>den</strong> Kleid oder wärmender<br />

Strick, ob gepolsterte Weichholzoptik – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.<br />

5<br />

color - 06­07 2009<br />

4<br />

highlights<br />

6<br />

tapete & textil «


0 interview<br />

Die kunst liegt im Detail<br />

Silvia Klune führt gemeinsam mit ihrem Mann Harald bereits in zweiter Generation das<br />

Wiener Traditionsunternehmen Traum Raum Klune. In eigenen Werkstätten wer<strong>den</strong> Stoffe<br />

nach modernster Technik in alter handwerklicher Tradition verarbeitet. interview: brigitte amort<br />

unverwechselbare raumkonzepte:<br />

silvia Klunes perfektes gespür <strong>für</strong><br />

harmonie und die Konzetration auf das<br />

wesentliche sind neben ihrer erfahrung<br />

<strong>für</strong> die individuellen lösungen in hoher<br />

qualität ausschlaggebend.<br />

» tapete & textil<br />

Mit fachlicher Kompetenz, viel Gespür<br />

<strong>für</strong> <strong>Material</strong>ien und deren gekonnter<br />

Kombination gelingt es <strong>den</strong> Klunes,<br />

sowohl in historischer Bausubstanz als auch<br />

in modernen Gebäu<strong>den</strong> Raumhüllen zu gestalten,<br />

wo Altes mit Neuem, Archaik und Hightech<br />

aufeinandertreffen und zur harmonischen<br />

Einheit verschmelzen. Räume zum Wohlfühlen,<br />

die Eleganz und Authentizität raffiniert<br />

zum modernen Lifestyle verbin<strong>den</strong>.<br />

was ist der derzeitige Trend im interieur?<br />

Bereits seit Beginn des Jahres geht bei Stoffen<br />

der Trend in Richtung Naturstoffe, die beschichtet<br />

wer<strong>den</strong>. Leinen und Bast wer<strong>den</strong><br />

beispielsweise gechintzt. Die <strong>Material</strong>ien wer<strong>den</strong><br />

glatter, leichter, schlicht und elegant – und<br />

weg vom Rustikalen. Muster sind noch sehr<br />

reduziert und wenn, dann Ton in Ton, die Farben<br />

frisch: Beerentöne und zarte Grüntöne, die<br />

man sehr gut kombinieren kann. Bei Bö<strong>den</strong><br />

liegt Eiche voll im Trend: Ob auf unterschiedlichste<br />

Weise geölt oder lasiert, je<strong>den</strong>falls hell,<br />

und wenn dunkel, dann nur extrem, jedoch<br />

auch gebeizt.<br />

hängt das mit einem allgemeinen Ökotrend<br />

zusammen?<br />

Wir arbeiten vorwiegend im Privatbereich, da<br />

ist Haptik ein wichtiges Argument. Man greift<br />

die <strong>Material</strong>ien an und gerade jetzt in der warmen<br />

Jahreszeit spürt man sie auch teilweise<br />

am Körper. Ich <strong>den</strong>ke schon, dass gerade junge<br />

Familien mit Kindern sehr gesundheitsbewusst<br />

leben und auf ökologische <strong>Material</strong>ien<br />

achten, aber auch darauf, dass diese pflegeleicht<br />

und waschbar sind. Schwere Stoffe haben<br />

einen schweren und exakten Faltenwurf,<br />

Baumwolle oder Leinen hingegen leben durch<br />

ihre Nutzung und haben immer einen Knittereffekt,<br />

wie wir ihn von der Kleidung kennen.<br />

vorbei mit der Opulenz?<br />

Ja, die ist vorbei; <strong>Das</strong> galt vielleicht auch eher<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> russischen Markt. Es wird wieder vermehrt<br />

Stoff verwendet, aber wie gesagt, die<br />

<strong>Material</strong>ien sind leichter.<br />

Sie arbeiten vorwiegend mit privaten<br />

kun<strong>den</strong>. kommen diese mit genauen vorstellungen<br />

oder erwarten sie von ihnen<br />

die Beratung und Trendrichtung?<br />

Die meisten unserer Kun<strong>den</strong> kennen unseren<br />

Stil, weil wir über Mundpropaganda empfohlen<br />

wur<strong>den</strong>, und wollen meistens die komplette<br />

Unterstützung: ein Brainstorming <strong>für</strong><br />

ihre Raumplanung. Jedoch auch viele Architekten<br />

in Wien und Umgebung schätzen unsere<br />

fachliche Kompetenz und gehören zu<br />

color - 06­07 2009


Fotos: Larry R. Williams<br />

unseren Kun<strong>den</strong>. Wir bieten die gesamte Planung<br />

des Raums inklusive Möbel und Beleuchtung<br />

sowie die Betreuung vor Ort.<br />

wie offen sind kun<strong>den</strong> <strong>für</strong> neue Trends?<br />

<strong>Das</strong> ist sehr unterschiedlich, der Wiener im<br />

Speziellen ist eher konservativ und auf der<br />

zeitlosen, sicheren Seite, in diesem Fall wer<strong>den</strong><br />

Trends in auswechselbares Mobiliar oder<br />

in die Dekoration eingebun<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> heißt, die<br />

Raumhülle ist neutral, die Farben sind ruhig,<br />

bo<strong>den</strong>ständig und erdig. Farbtrends wer<strong>den</strong><br />

dann bei Kleinmöbeln, Polstern und Accessoires<br />

eingesetzt.<br />

wie oft gibt es neue Trends?<br />

Für textile Dekorationen gibt es bereits zweimal<br />

jährlich eine neue Kollektion. Muster<br />

hingegen halten etwa fünf bis sechs Jahre,<br />

Grundmaterialien auch länger, jedoch der<br />

markante Wechsel der Farben passiert einmal<br />

jährlich.<br />

Gibt es bei <strong>den</strong> farben einen Zusammenhang<br />

mit der mode?<br />

Soweit ich es im Laufe der Jahre beobachtet<br />

habe, sind wir mit <strong>den</strong> Farben der Mode immer<br />

ein Jahr voraus. Die neuesten Kollektionen<br />

wer<strong>den</strong> jedoch vom Endkun<strong>den</strong> erst ein halbes<br />

bis ein Jahr später nachgefragt.<br />

wie sieht es mit der Tapete aus?<br />

Tapeten und Wandmaterialien im Generellen<br />

sind wieder stark im Kommen. Es geht in<br />

Richtung extreme Farben, auch von der Musterung<br />

her. Sie wer<strong>den</strong> nicht neu interpretiert,<br />

sondern es kommt etwas ganz Neues: bildhaft<br />

und großblumig, aber technischer und nur<br />

punktuell eingesetzt. Eine Einzelwand wird<br />

im Raum in Szene gesetzt, wie beispielsweise<br />

im Schlafbereich hinter dem Bett oder im<br />

Gang. Es wird nicht mehr der gesamte Raum<br />

mit einer Tapete überzogen. Auch Wandbespannungen<br />

kommen wieder, ganze Felder<br />

wer<strong>den</strong> mit Kunstleder und technischen <strong>Material</strong>ien<br />

in Metalloptik bespannt. Grobputz, mit<br />

Perlmutt und Glanz überzogen, liegt im Trend,<br />

glatte Oberflächen wie Stuccolustro sind out.<br />

color - 06­07 2009<br />

woher holen Sie sich die inspiration,<br />

die neuen Trends?<br />

Hauptsächlich von Messen und deren<br />

Städten, wobei die kleinen Messen, wie Kortrijk<br />

in Belgien immer interessanter wer<strong>den</strong>.<br />

Ein großer Ideenmarkt ist auch die 100% Design<br />

in London. In Mailand ist <strong>für</strong> uns das<br />

Geschehen in der Stadt interessanter als die<br />

Messe selbst. Die jungen Künstler, Ateliers<br />

und Inszenierungen in <strong>den</strong> Showrooms und<br />

Geschäften.<br />

welche ist <strong>für</strong> Sie die wichtigste messe<br />

im Textilbereich?<br />

Die Maison & Object, die jährlich im Jänner<br />

in Paris stattfindet; dort sind alle wichtigen<br />

Firmen vertreten, diese Messe hat Frankfurt<br />

abgelöst.<br />

wohin entwickelt sich der Textilmarkt,<br />

gibt es ihn auch in Österreich?<br />

In Österreich gibt es Erzeuger von Naturstoffen,<br />

und da der Trend in diese Richtung geht,<br />

wird, <strong>den</strong>ke ich, der Markt wieder wachsen.<br />

Deutschland hat in Bezug auf Firmen und<br />

Kreationen einen sehr großen Markt wie<br />

auch Frankreich mit seinen typischen Stoffen<br />

und <strong>Material</strong>ien.<br />

Auch Nordeuropa, also Schwe<strong>den</strong> und Norwegen,<br />

ist sowohl in Bezug auf <strong>Material</strong>ien<br />

wie auf Möbel im Aufbruch begriffen, dieser<br />

Markt wird auch uns bald erreichen. Italien<br />

hingegen ist in <strong>den</strong> letzten Jahren stehengeblieben.<br />

welche sind <strong>für</strong> Sie als raumgestalter<br />

die wichtigsten Elemente in einem<br />

raum?<br />

Ich sage immer, meine Aufgabe ist es, <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Kun<strong>den</strong> eine Hülle zu gestalten, in die er seine<br />

Persönlichkeit stellt. Ich finde, ein Raum<br />

sollte in sich geschlossen sein, was bedeutet,<br />

er sollte in sich stimmig sein, keine Ebene<br />

darf dominieren. Die Spannung im Raum,<br />

das Emotionale, entsteht dann durch Möbel<br />

und persönliche Dinge des Bewohners.<br />

Die hülle mit ihrer haptik steht im<br />

kontrast zu <strong>den</strong> glatten Oberflächen<br />

der zeitgenössischen möbel?<br />

Genau, die <strong>Material</strong>ien muss man spüren<br />

und Oberflächen im Raum wer<strong>den</strong> nicht<br />

mehr mit Lacken geschlossen.<br />

kommt das handwerk wieder zum Einsatz?<br />

Ich würde sagen, das Handwerk ist derzeit<br />

noch nicht anerkannt. Es dauert zwar noch,<br />

wird aber auf je<strong>den</strong> Fall wiederkommen. Von<br />

der industriellen Fertigung wer<strong>den</strong> wir sicher<br />

teilweise wieder zum Handwerk zurückkehren,<br />

Strick und handwerkliche Webarten<br />

dem Metallischen entgegenwirken. Wir wer<strong>den</strong><br />

nicht einen einheitlichen Stil Berghütte<br />

oder Stadtloft haben, sondern diese Gegensätze<br />

verschmelzen immer mehr miteinander.<br />

<strong>Das</strong> ist auch unsere Stilrichtung.<br />

interview<br />

tapete & textil «<br />

1


2<br />

produKte & MärKte<br />

Schöner Schein<br />

natürlich gemeinsam<br />

Eine von humanitären Gedanken getragene Story steht hinter dem<br />

italienischen Unternehmens Arcade und seiner Kollektion Avec.<br />

Die farbenfrohen Sitzmöbel aus <strong>den</strong><br />

Naturfasern Schafwolle und Baumwolle<br />

wer<strong>den</strong> zwar im fernen Brasilien<br />

erzeugt, aber dies geschieht nicht aus<br />

finanziellen Grün<strong>den</strong>, sondern aus einer tiefen<br />

menschlichen Überzeugung und auch in Reverenz<br />

vor <strong>den</strong> dort gebräuchlichen traditionellen<br />

handwerklichen Fertigungsmetho<strong>den</strong>. Ein Sozialprojekt<br />

also, das die feine Produktion farbenfroher<br />

und formschöner Plaids, Teppiche,<br />

Poufs oder Hocker ermöglicht. Die Kollektionen<br />

entstehen allesamt aus reinen Naturfasern<br />

und ­farben und vergegenwärtigen <strong>den</strong><br />

perfekten Dialog zwischen <strong>den</strong> Ausführen<strong>den</strong><br />

und dem kreativen Kopf und Firmengründer<br />

Ivan Baj. Fertigung und <strong>Material</strong> sind also<br />

100 Prozent made in Brazil. Die unterschiedlich<br />

dicken Fä<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> in verschie<strong>den</strong>en<br />

Arbeitsgängen zu <strong>den</strong> vielfältigen Oberflächen<br />

der kunterbunten Sitzmöbel verarbeitet.<br />

In unzähligen wunderbaren Schattierungen,<br />

Safranrot, Melonengrün, Vanille­ oder Zitronengelb,<br />

Bambus oder Honig usw., stellt sich<br />

Arcade mit seiner Kollektion Avec dem heute<br />

vorherrschen<strong>den</strong> Run vieler Konkurrenzun­<br />

ternehmen nach einem stets steigen<strong>den</strong> Angebot,<br />

nach dem stets geforderten unbedingten<br />

Neuen erfolgreich entgegen und hat ein starkes<br />

Statement gesetzt. Hut ab!<br />

www.avechome.eu<br />

Ein wahres Chamäleon unter <strong>den</strong> Sitzmöbeln ist dieses Wunderding. Durch in die Hülle<br />

eingebaute Fiber­Optik kann das Sofa in vielen Farben leuchten.<br />

» tapete & textil<br />

Da kamen selbst die Scheichs aus Dubais<br />

Glitzerwelt so richtig ins Staunen:<br />

<strong>Das</strong> Sofa „Tech Furniture“<br />

aus dem griechischen Thessaloniki feierte<br />

seine Weltpremiere. Und auch auf der imm<br />

cologne brachte das „strahlende“ Möbel von<br />

Fokas Fiber Licht ins Dunkel und versetzte<br />

die Besucher in wahres Entzücken. Der hier<br />

zur Anwendung gelangende Trick: Lichtleitertechnik,<br />

die in das Sofa integriert wurde,<br />

macht es möglich, dass dieses seine Farbe<br />

ganz nach Belieben wechseln kann. Die Fiber­Optik,<br />

einst eine Revolution im Bereich<br />

der Beleuchtung, hat damit zum ersten Mal<br />

auch Einzug in <strong>den</strong> Möbelsektor gehalten<br />

und sagt der alltäglichen Langeweile auf erhellende<br />

Weise Ade. Bei geringem Stromverbrauch<br />

sind weder die Abgabe von Strahlung,<br />

noch von Wärme oder Lärm zu be<strong>für</strong>chten.<br />

<strong>Das</strong> Sofa ist einfach ein toller Blickfang <strong>für</strong><br />

alle, die Überraschungen und das ganz Besondere<br />

lieben.<br />

www.fokasfiber.com<br />

color - 06­07 2009


Tolle masche<br />

Grob gestrickte Hüllen machen<br />

diesen Hocker zum Hingucker.<br />

Er heißt Urchin, „der Bengel“ – und das<br />

nicht ohne Grund. Der große Pouf des<br />

niederländischen Herstellers Thomas<br />

Eyck und seine bei<strong>den</strong> kleineren Geschwister<br />

mögen’s nämlich gerne frech. Warm angezogen<br />

mit einem kuscheligen Bezug aus<br />

reiner neuseeländischer Schurwolle, sind<br />

die Poufs von Designer Christien Meindertsma<br />

trendige Sitzgelegenheiten <strong>für</strong> alle, die<br />

nicht unbedingt in tiefen Sofas oder Sesseln<br />

versinken wollen. Zu haben ist das coole<br />

Maschenkissen in neun heißen Farben.<br />

Von knackigem Grün, traumhaftem Blau bis<br />

zum hippen Pink – alles ist möglich. Und ob<br />

als flotter Dreier oder schicker Einzelgänger,<br />

Urchin wird mühelos zum Star in jedem<br />

Wohnraum. www.thomaseyck.com<br />

Spiel von Licht und farbe<br />

Kinder brauchen sowohl blendungsfreie wie verdunkelbare<br />

Zimmer, um sich zu jeder Tageszeit wohlfühlen zu<br />

können. Farben spielen dabei eine besondere Rolle.<br />

Für eine gesunde Entwicklung<br />

benötigen Kinder viel Tageslicht,<br />

dieses „stimuliert so gut<br />

wie alle vitalen Bereiche“, erklärt<br />

Karl Albert Fischer, Leiter des Österreichischen<br />

Instituts <strong>für</strong> Licht und<br />

Farbe. Allerdings hat die Sonne auch<br />

ihre Schattenseiten. „Besonders bei<br />

Kindern sollte blen<strong>den</strong>des Licht vermie<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>, so wichtig das vollspektrale<br />

Licht der Sonne auch ist“,<br />

betont Fischer, „<strong>den</strong>n grelles Licht<br />

strengt vor allem Kinderaugen besonders<br />

an und lässt sie rascher ermü<strong>den</strong>“.<br />

Die richtige Beschattung<br />

wird meist noch immer vernachlässigt,<br />

bestätigt Bernhard Leidinger<br />

von Velux: „Doch die meisten Kun<strong>den</strong><br />

erkennen rasch, dass Tageslicht alleine<br />

<strong>für</strong> eine durchgängig angenehme<br />

Raumstimmung zu wenig ist.“ Farbpsychologe<br />

Fischer empfiehlt, bei der<br />

Farbwahl des Sonnenschutzes auch<br />

auf die Grundstimmung der Kinder<br />

einzugehen. In Zimmersituationen,<br />

wo Kreativität und Bewegung gefragt<br />

sind, empfiehlt er belebende<br />

Farben wie Rot, Gelb oder Orange.<br />

In Ruhe­ oder Schlafzonen hingegen<br />

rät er zu Blau­, Grün­ und Lilatönen,<br />

die eine beruhigende Wirkung<br />

produKte & MärKte<br />

haben. In jedem Fall gilt: nicht zu<br />

schrill oder intensiv. Weniger gesättigte<br />

Pastelltöne sind angesagt: „Die<br />

geringe Farbintensität wirkt ähnlich<br />

einem homöopathischen Mittel. Sie<br />

bringt zwar die vitale Farbwirkung,<br />

aber in einer fein stimulieren<strong>den</strong> Dosis<br />

und kann Konzentrationsschwierigkeiten<br />

und Hyperaktivität somit<br />

ausgleichen.“<br />

Oft wird auch die Farbzusammenstellung<br />

vernachlässigt. Kinder mögen<br />

es bunt. Dennoch müssen die<br />

Farben der Einrichtung gut aufeinander<br />

abgestimmt wer<strong>den</strong>, um <strong>den</strong><br />

Nachwuchs visuell nicht zu überfordern.<br />

Die Sonnenschutz­Hersteller<br />

versuchen, diesem Trend mit vielfältigen<br />

Kollektionen gerecht zu wer<strong>den</strong>.<br />

„Unser Renner bei Kindern ist<br />

der Sternenhimmel“, so Leidinger,<br />

„aber wir haben auch schon Blumenwiesen<br />

ans Fenster gezaubert,<br />

Prinzessinnenträume in Rosa erfüllt<br />

oder wilde Steppenlandschaften entstehen<br />

lassen. Mit 127 Farben und<br />

Mustern treffen wir fast je<strong>den</strong> Geschmack.“<br />

Über <strong>den</strong> Velux­Internetshop<br />

kann man Stoffmuster gratis<br />

bestellen und zu Hause ausprobieren.<br />

www.velux.at<br />

color - 06­07 2009 tapete & textil «


adressüberblicK<br />

Einfach gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>!<br />

Unser Herstellerverzeichnis bietet Ihnen eine umfassende Übersicht über alle Unternehmen,<br />

die mit ihren Innovationen, Trends und Neuentwicklungen in der aktuellen Ausgabe von<br />

color erwähnt wur<strong>den</strong>, und dient als Inspiration, Ideenpool und Entscheidungshilfe in Ihrem<br />

Arbeitsalltag.<br />

arcade group srl<br />

Via Del Macello, 25, I-39100 Bolzano (BZ)<br />

Tel: (00 39) 04 71 98 07 95<br />

Fax: (00 39) 04 71 97 75 92<br />

E-Mail: info@arcadeavec.com<br />

Internet: www.avechome.eu<br />

akzo nobel coatings gmbh<br />

Aubergstraße 7, A-5161 Elixhausen<br />

Tel: (06 62) 489 89-0<br />

Fax: (06 62) 489 89-11<br />

E-Mail: info.at@akzonobel.com<br />

Internet: www.akzonobel.at, www.sikkens.at<br />

a.s. création tapeten ag<br />

Südstraße 47, D-51645 Gummersbach<br />

Tel: (00 49 22 61) 542-0<br />

Fax: (00 49 22 61) 558 83<br />

E-Mail: contact@as-creation.de<br />

Internet: www.as-creation.de<br />

atelier benad gbr<br />

Wörthstraße 22, D-81667 München<br />

Tel: (00 49 89) 48 95 13 12<br />

Fax: (00 49 89) 48 95 13 14<br />

E-Mail: atelier@benad.com<br />

Internet: www.atelier-benad.de<br />

bene ag – headoffice<br />

Schwarzwiesenstraße 3, A-3340 Waidhofen/Ybbs<br />

Tel: (0 74 42) 500-0<br />

Fax: (0 74 42) 500-33 80<br />

E-Mail: office@bene.com<br />

Internet: www.bene.com<br />

b&b italia spa<br />

Strada Provinciale 32, I-22060 Novedrate<br />

Tel: (00 39) 031 79 51 11<br />

Fax: (00 39) 031 79 15 92<br />

Internet: www.bebitalia.com<br />

» service<br />

bisazza spa<br />

Viale Milano, 56, I-36041 Alte di Montecchio<br />

Tel: (00 39) 04 44 70 75 11<br />

Fax: (00 39 04 44) 49 20 88<br />

Internet: www.bisazza.com<br />

caparol farben lacke bautenschutz gmbh<br />

Roßdörfer Straße 50, Industriegebiet 1<br />

D-64372 Ober-Ramstadt<br />

Tel: (00 49 61 54) 71-0<br />

Fax: (00 49 61 54) 712 22<br />

E-Mail: info@caparol.de<br />

Internet: www.caparol.de<br />

cor sitzmöbel helmut lübke gmbh & co Kg<br />

Nonenstraße 12, D-33378 Rheda-Wie<strong>den</strong>brück<br />

Tel: (00 49 52 42) 41 02-0<br />

Fax: (00 49 52 42) 41 02-134<br />

E-Mail: info@cor.de<br />

Internet: www.cor.de<br />

db Möbel – dietmar bischof<br />

Mariahilfer Straße 9/10, A-1060 Wien<br />

Tel: (06 64) 132 11 69, E-Mail: bischof@db-moebel.at<br />

Internet: www.db-moebel.at<br />

depadova<br />

Strada Padana Superiore 280A<br />

I-20090 Vimodrone<br />

Tel: (00 39) 02 77 72 01<br />

Fax: (00 39) 02 77 72 02 70<br />

E-Mail: info@dapadova.it<br />

Internet: www.depadova.it<br />

deutsche amphibolin-werke von robert Murjahn<br />

stiftung & co Kg<br />

CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz<br />

Roßdörfer Straße 50, Industriegebiet 1<br />

D-64372 Ober-Ramstadt<br />

Tel: (00 49 61 54) 71-0<br />

Fax: (00 49 61 54) 71 13 91<br />

E-Mail: info@caparol.de, Internet: www.caparol.de<br />

ecotec naturfarben gmbh<br />

Kalkofenweg 2, D-58513 Lü<strong>den</strong>scheid<br />

Tel: (00 49 23 51) 953 95, Fax: (00 49 23 51) 95 39 99<br />

E-Mail: info@volvox.de<br />

Internet: www.volvox.de<br />

fokas fiber<br />

Kanari str. 11−13<br />

Eleftherio, GR-56334 Thessaloniki<br />

Tel: (00 30 23 10) 76 26 20<br />

Fax: (00 30 23 10) 70 91 02<br />

E-Mail: info@fokasfiber.com<br />

Internet: www.fokasfiber.com<br />

fornasarig sedie friuli<br />

Via San Giovanni 45, I-33044 Manzano<br />

Tel: (00 39) 04 32 75 00 57<br />

Fax: (00 39) 04 32 74 00 15<br />

E-Mail: info@fornasarig.it, Internet: www.fornasarig.it<br />

foscarini srl<br />

Via delle Industrie 27, I-30020 Marcon<br />

Tel: (00 39) 041 595 38 11<br />

Fax: (00 39) 041 595 38 20<br />

Internet: www.foscarini.com<br />

fritz hansen<br />

Alte Mälzerei, Speditionstraße 7a, D-40221 Düsseldorf<br />

Tel: (00 49 211) 586 70 90<br />

Internet: www.fritzhansen.de<br />

gandia blasco s.a.<br />

Músico Vert, E-46870 Ontinyent Valencia<br />

Tel: (00 34 902) 53 03 02, Fax: (00 34 902) 53 03 04<br />

Internet: www.gandiablasco.com<br />

gervasoni spa<br />

Viale del Lavoro 88, I-33050 Pavia di Udine<br />

Tel: (00 39) 04 32 65 66 11<br />

Fax: (00 39) 04 32 65 66 12<br />

E-Mail: info@gervasoni1882.com<br />

Internet: www.gervasoni1882.com<br />

color - 06­07 2009


il piccolo, nodus high design rugs<br />

Via Delio Tessa 1, I-20121 Mailand<br />

Tel: (00 39) 02 86 68 38<br />

E-Mail: design@ilpiccolo.com<br />

Internet: www.nodusrug.it<br />

Kaindl flooring gmbh<br />

Kaindlstraße 2, A-5071 Wals<br />

Tel: (06 62) 85 88-0, Fax: (06 62) 85 13 31<br />

E-Mail: sales@kaindl.com<br />

Internet: www.kaindl.com<br />

Kartell spa<br />

Viale Delle Industrie 1, I-20082 Noviglio<br />

Tel: (00 39) 02 90 01 21, Fax: (00 39) 02 905 33 16<br />

Internet: www.kartell.it<br />

Kasthall Mattor & golv ab<br />

Box 254, Fritslavägen 42, SE-511 23 Kinna<br />

Tel: (00 46 320) 20 59 00, Fax: (00 46 320) 20 59 01<br />

E-Mail: info@kasthall.se<br />

Internet: www.kasthall.com<br />

Klune traum raum<br />

Liechtensteinstraße 67, A-1090 Wien<br />

Tel: (01) 319 12 94, Fax: (01) 319 12 94-70<br />

E-Mail: mail@klune.at<br />

Internet: www.klune.at<br />

Marbuger tapetenfabrik<br />

j.b. schaefer gmbh & co Kg<br />

Bertram-Schaefer-Straße 11, D-35274 Kirchhain<br />

Tel: (00 49 64 22) 810<br />

Fax: (00 49 64 22) 812 23<br />

E-Mail: contact@marburg.com<br />

Internet: www.marburg.com<br />

Meyer parkett gmbh<br />

Bahnhofstraße 19, A-8401 Kalsdorf bei Graz<br />

Tel: (0 31 35) 502-0, Fax: (0 31 35) 502-500<br />

E-Mail: office@meyerparkett.at,<br />

Internet: www.meyerparkett.at<br />

Missoni home – t&j vestor spa<br />

Via Roma 71/B, I-Golasecca Varese<br />

Tel: (00 39) 03 31 95 03 11<br />

Fax: (00 39) 03 31 95 90 11<br />

E-Mail: Sales@tjvestor.it<br />

Internet: www.missonihome.com<br />

color - 06­07 2009<br />

Moroso<br />

Via Nazionale 60, I-33010 Cavalicco<br />

Tel: (00 39) 04 32 57 71 11<br />

Fax: (00 39 04 32 57 07 61<br />

E-Mail: info@moroso.it<br />

Internt: www.moroso.it<br />

Murexin ag<br />

Franz von Furtenbachstraße 1, A-2700 Wiener Neustadt<br />

Tel: (0 26 22) 274 01-0<br />

Fax: (0 26 22) 274 01-173<br />

E-Mail: info@murexin.com<br />

Internet: www.murexin.at<br />

parador gmbh & co.Kg<br />

Millenkamp 7–8, D-48653 Coesfeld<br />

Tel: (00 49 25 41) 736-0<br />

Fax: (00 49 25 41) 736-214<br />

E-Mail: info@parador.de<br />

Internet: www.parador.de<br />

sander & doll ag<br />

Tel: (00 49 21 91) 93 55-0<br />

Fax: (00 49 21 91) 93 55-105<br />

E-Mail: info@sander-doll.com<br />

Internet: www.sander-doll.com<br />

sefra farben- und tapetenvertrieb gmbh<br />

Schönbrunnerstraße 47, A-1050 Wien<br />

Tel: (01) 588 41-0, Fax: (01) 588 41-25<br />

Internet: www.sefra.at<br />

sto ges.m.b.h.<br />

Richtstraße 47, A-9500 Villach<br />

Tel: (0 42 42) 331 33-0<br />

Fax: (0 42 42) 343 47<br />

E-Mail: info@sto.at, Internet: www.sto.at<br />

thomas eyck<br />

Ropsterwei 14, NL-9137 Oosternijkerk<br />

Tel: (00 31) 622 80 38 86<br />

E-Mail: info@thomaseyck.com<br />

Internet: www.thomaseyck.com<br />

adressüberblicK<br />

venini spa<br />

Fondamenta Vetrai 50, I-30141 Venezia<br />

Tel: (00 39) 041 273 72 11<br />

Fax: (00 39) 041 273 72 23<br />

E-Mail: venini@venini.it<br />

Internet: www.venini.it<br />

velux österreich gmbh<br />

Veluxstraße 1, A-2120 Wolkersdorf<br />

Tel: (0 22 45) 32 35-0<br />

E-mail: office.v-a@velux.com<br />

Internet: www.velux.at<br />

vitra gmbh<br />

Pfeilgasse 35, A-1080 Wien<br />

Tel: (01) 405 75 14<br />

Fax (01) 405 75 14-11<br />

E-Mail: rosemarie.fennesz@vitra.com<br />

Internet: www.vitra.com<br />

weidlfein gartenkunst<br />

dip.-ing. bernd hochwartner<br />

Schottenfeldgasse 72/2/10, A-1070 Wien<br />

Tel: (06 64) 450 06 08<br />

E-Mail: bernd@weidlfein.com<br />

Internet: www.weidlfein.com<br />

weitzer parkett – parkett welten<br />

Klammstraße 24, A-8160 Weiz<br />

Tel: (0 31 72) 23 72-0<br />

Fax: (0 31 72) 23 72-401<br />

E-Mail: office@weitzer-parkett.com<br />

Internet: www.weitzer-parkett.com<br />

woodnotes<br />

Tallberginkatu 1B, FI-00180 Helsinki<br />

Tel: (00 358 9) 694 22 00<br />

Fax: (00 358 9) 694 22 21<br />

E-Mail: woodnotes@woodnotes.fi<br />

Internet: www.woodnotes.fi<br />

zeytinoglu zt gmbh<br />

Mariahilfer Straße 101/3/51, A-1060 Wien<br />

Tel: (01) 595 38 04<br />

Internet: www.arkan.at<br />

ihr firMen-<br />

logo<br />

Wir beraten Sie gerne: Anzeigen- und Medienberatung<br />

Silvia Osterkorn, E-Mail: s.osterkorn@wirtschaftsverlag.at,<br />

Telefon: (00 43 1) 546 64-242, www.color-magazin.at<br />

service «


Kunstbiennale venedig<br />

in allen möglichen welten text: franco veremondi<br />

1) tomas saraceno, galaxy forming<br />

along filaments, installation<br />

2) cildo Meireles, pling pling,<br />

installation (teilansicht)<br />

) guyton/walker, untiteld<br />

) franziska & lois weinberger,<br />

laubreise, installation<br />

» die Kunst der farbe<br />

Making Worlds“ oder „Weltenmachen“.<br />

Ein suggestiver Titel, <strong>den</strong> Daniel<br />

Birnbaum als deren Direktor der<br />

53. Kunstbiennale von Venedig gegeben hat,<br />

um die Kreativität des künstlerischen Schaffens<br />

zu ehren. Aber ist eine Welt – sind alle<br />

vorstellbaren Welten – ohne Farbe <strong>den</strong>kbar?<br />

Nein. Also hat die große venezianische Schau,<br />

wie nicht anders zu erwarten, auch die Farbe<br />

in das Zentrum jener Welt gerückt, die ein<br />

Kunstwerk zu enthüllen vermag. Vom Gemälde<br />

zum Video, von der Skulptur zur Installation<br />

ist sie – die Farbe – gemeinsam mit <strong>den</strong><br />

formalen Elementen der Werke Hauptdarsteller<br />

in jedem Farbton, jeder Schattierung.<br />

Der alles andere als lineare Ausstellungsparcours<br />

nimmt jedoch einen sicheren Anfang.<br />

Den ersten Saal zu durchqueren bedeutet,<br />

sich durch einen Raum zu schlängeln, der angeräumt<br />

ist mit Objekten, undefinierbaren,<br />

ungeordneten <strong>Material</strong>ien, in dem unweigerlich<br />

große Farbtöpfe am Bo<strong>den</strong> stehen. Dieser<br />

offensichtliche Hinweis auf das Potenzial<br />

des allmächtigen Künstlers nimmt ebenso offensichtlich<br />

Bezug auf <strong>den</strong> Großen Schöpfer<br />

des Universums vor der Genesis, als allein<br />

das Chaos der Elemente herrschte. Ein paar<br />

Schritte weiter und man steht unvermittelt<br />

vor einem verworrenen Netzwerk aus elastischen<br />

Schnüren, das einen großen Saal zur<br />

1<br />

Gänze einnimmt. Von Wand zu Wand, vom<br />

Bo<strong>den</strong> bis zur Decke verflechten, verwirren<br />

sich gespannte Schnüre ineinander, schaffen<br />

Knäuel, Dickicht, Fallen: Ein immenses, offensichtlich<br />

irrationales und unentwirrbares<br />

Flechtwerk nimmt unsere Wahrnehmung gefangen.<br />

<strong>Das</strong> Schwarz der Schnüre vor dem<br />

Weiß der Wände als unendlicher Hintergrund.<br />

Eine Welt ist entstan<strong>den</strong>: Der argentinische<br />

Künstler Tomas Saraceno schuf ein<br />

Spinnennetz gigantischen Ausmaßes, in dem<br />

sich jeder Besucher, um seinen Weg fortsetzen<br />

zu können, wenigstens <strong>für</strong> wenige Augenblicke<br />

verfängt. Kunstwerk, Spiel, Metapher.<br />

Auf je<strong>den</strong> Fall ein Ort zum Durchschreiten,<br />

um nicht auf der langen, gerade begonnenen<br />

Reise in der Galaxis der von der Kunst geschaffenen<br />

Welten zurückzuschrecken.<br />

In diesem Universum ist es dem Besucher oft<br />

möglich, viele architektonisch präsente Werke<br />

auch physisch zu durchschreiten und diese so<br />

konkret mit allen Sinnen und der Freiheit<br />

der Geste zu erleben. Es ist kein Zufall, dass<br />

der Gol<strong>den</strong>e Löwe, die höchste Auszeichnung<br />

der Biennale, dem deutschen Künstler Tobias<br />

Rehberger zuerkannt wurde, der auf spielerische<br />

und etwas chaotische Art das Café des<br />

zentralen Pavillons neu gestaltet und eingerichtet,<br />

und einen transitorischen Ort <strong>für</strong> das<br />

gesamte Kunstpublikum geschaffen hat.<br />

2<br />

color - 06­07 2009<br />

Fotos: Hertha Hurnaus, Franco Veremondi


JORRIT TORNQUIST<br />

Prinzip Farbe<br />

Neue Galerie Graz – Hofgalerie<br />

Sackstraße 16, 8010<br />

5. 6. – 6. 9. 2009<br />

Di–So 10–18 Uhr


Total living.<br />

Sekretariat Acropoli srl<br />

T +39 051 864310<br />

F +39 051 864313<br />

estero@acropoli.com<br />

Abitare il Tempo ist nur <strong>für</strong> Fachbesucher reserviert. Kinder unter 12 Jahren sind nicht erwünscht. www.abitareiltempo.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!