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Das österreichische Fachmagazin für den Innenraum. Material - Color

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teil : farbenlehre <strong>für</strong> gestalter<br />

bild<br />

kreatives Blau<br />

In blauen Räumen – so eine verbreitete Ansicht – könne man besser kreativen Tätigkeiten<br />

nachgehen als in roten. Vielleicht hat das damit zu tun, dass Blau „<strong>den</strong> Raum öffnet“, Rot<br />

hingegen eher nah und dicht wirkt. text: Martin benad<br />

„OfT GEnüGT<br />

EinE BLauE<br />

LaSur an DEr<br />

ZimmErDEckE<br />

unD DiE DEckE<br />

wirD vOm<br />

BETrachTEr<br />

aLS himmEL<br />

inTErprETiErT.“<br />

» Malerei & anstrich<br />

bild 2<br />

Blau „öffnet“ Räume! Bild 1 zeigt <strong>den</strong> Gegensatz<br />

von Blau und Rot am Beispiel<br />

einer Zimmerflucht. Die Aufnahme<br />

entstand vor der Möblierung der Büroetage.<br />

Der hintere (rote, konzentrierte, „wichtige“)<br />

Raum soll als Chefbüro genutzt wer<strong>den</strong>, der<br />

blaue (kühle, offene) Raum hat Durchgangscharakter,<br />

während der „freundliche“ apricotfarbige<br />

Raum <strong>für</strong> Schreibarbeiten und<br />

Gespräche Verwendung findet.<br />

Kleiner rauM ganz gross<br />

Ganz allgemein liegt die Assoziation „Blau<br />

= Himmel“ nahe. Oft genügt eine blaue Lasur<br />

an der Zimmerdecke und die Decke wird<br />

vom Betrachter als Himmel interpretiert.<br />

Wird die Lasur nicht bis ganz zum Deckenrand<br />

gemalt, sondern von einem sich an die<br />

Wände anschließen<strong>den</strong> umlaufen<strong>den</strong> Band<br />

wie ein Deckenspiegel eingefasst, scheint die<br />

blaue Fläche noch stärker in die Ferne zu rücken.<br />

Solche Einfassungen können raffiniert<br />

mit Elementen der Graumalerei gestaltet<br />

wer<strong>den</strong>. Die aufwendig gemalten Stuckprofile<br />

(Bild 2) einschließlich Balustrade in Un­<br />

tersicht verlangen indessen auch nach einer<br />

naturalistischen Darstellung des Himmels.<br />

Kleine Räume wirken größer, große Räume<br />

noch großzügiger mit einer Himmelsmalerei.<br />

weite schaffen<br />

Sämtliche Flächen blau zu bemalen ist nicht<br />

immer gleichbedeutend damit, mehr Weite zu<br />

schaffen. Gerade das Kombinieren von nicht<br />

blauen Vordergrundelementen und der blauen<br />

Fernsicht macht die Raumillusion perfekt.<br />

Sind baulich vorspringende Elemente vorhan<strong>den</strong>,<br />

können diese weiß oder warmtonig (wo<br />

der Raum es zulässt auch sehr dunkel) gehalten<br />

wer<strong>den</strong>, um einen wirkungsvollen Kontrast<br />

zum Blau zu schaffen, das dann umso<br />

entfernter wirkt. Nach diesem Prinzip sind<br />

viele Trompe­l’oeil­Malereien komponiert, die<br />

in der Ferne verblauen, während der Vordergrund<br />

kontrastreich inszeniert ist.<br />

Kreative stiMMung<br />

Selbstverständlich kann man auch auf <strong>den</strong><br />

Rahmen verzichten (Bild 3). <strong>Das</strong> vier Meter<br />

breite Leinwandgemälde (das heute im<br />

color - 06­07 2009

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