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Zwischenzeit Nr. 4 - Verwaiste Eltern und Geschwister Bremen eV

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Inhaltsverzeichnis<br />

- Fortsetzung von Seite 1<br />

Seite 2<br />

- Im Gedenken an<br />

Frau Luise Morgenthal,<br />

Kevin<br />

Seite 2<br />

- Danke<br />

Seite 3<br />

- 11 Jahre Vorstandsarbeit-<br />

Ein „Reisebericht“<br />

Seite 4<br />

- Angebotserweiterung<br />

Gewaltopfergruppe<br />

Seite 5<br />

- Seminarangebot: Filzen<br />

Seite 5<br />

-VEID, der B<strong>und</strong>esverband<br />

Seite 6<br />

- Meine Begegnung mit Arthur<br />

Eine Mutter berichtet<br />

Seite 6<br />

- Bewegte Zeiten<br />

Reiseberichte<br />

Seite 7<br />

- Bestellung bei amazon.de<br />

Seite 8<br />

- CD-Tipp— Reisezeit<br />

Seite 8<br />

- Ein Dank an unsere Unterstützer<br />

Seite 8<br />

- Termine <strong>und</strong> Verschiedenes<br />

Seite9<br />

- Unsere Gruppenangebote<br />

Seite 10<br />

- Wir über uns<br />

Seite 11<br />

- Sie möchten uns unterstützen?<br />

Die Patenschaft<br />

Die Mitgliedschaft<br />

Seite11<br />

- Urlaub für die Sinne<br />

Seite 12<br />

Z WISCHENZEIT©<br />

Reisezeit<br />

ich packe meinen Koffer<br />

<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007<br />

Wer kennt es nicht, das Spiel „ Ich packe meinen Koffer <strong>und</strong> nehme mit...“.<br />

Doch nicht immer weiß ich, wann die Abreise ist <strong>und</strong> was sich in meinem Koffer<br />

befindet.<br />

Unser gesamtes Leben lang sind wir auf Reisen <strong>und</strong> packen, manchmal gewollt<br />

<strong>und</strong> oftmals auch ungewollt.<br />

Vom kleinen Handgepäck bis zum Überseereisekoffer, so groß ist die Spannweite<br />

von dem, was der ein oder andere mitzunehmen hat.<br />

Reiseträume: Laura Stoddart, Coppenrath Verlag<br />

Wenn wir Glück haben, ist ein Gepäckträger in der Nähe <strong>und</strong> begleitet uns.<br />

Unsere Reise beginnt meist spätestens mit dem Eintritt in den Kindergarten oder<br />

der Schule, wird fortgesetzt durch die Ausbildung, Eintritt in das Berufsleben,<br />

den ein oder anderen Partner.<br />

Wird eine Familie gegründet, wird ein größerer Koffer benötigt, von mehreren<br />

gepackt <strong>und</strong> getragen– <strong>und</strong> irgendwann wird er wieder zum Handgepäck.<br />

Doch was ist mit meinem Koffer, wenn mein Kind stirbt oder durch Gewalt ums<br />

Leben kommt? Oder ich mit einem „dauervermissten“ Kind leben lernen muss, in<br />

der Hoffnung irgendwann Näheres zu wissen.<br />

Wie groß <strong>und</strong> schwer ist er dann? Wer trägt ihn mit mir? Ist es mir möglich ihn<br />

selber zu packen— zu sortieren– auszusortieren?<br />

Wie wir unser Leben lang Koffer packen, <strong>und</strong> uns auf Reisen befinden, so gibt es<br />

auch immer wieder die dazugehörigen Abreisen <strong>und</strong> Reiseziele.<br />

Doch was macht es mit mir, wenn ich durch den Tod meines Kindes zur Abreise<br />

gezwungen werde <strong>und</strong> mir mein Reiseziel noch unbekannt ist?<br />

Beim Wiedersehen nach einer Trennung<br />

fragen die Bekannten nach dem, was mit uns,<br />

die Fre<strong>und</strong>e nach dem, was in uns vorgegangen ist.<br />

Marie von Ebner- Eschenbach<br />

Wie sieht dann meine Abreise aus, was ist der Inhalt meines Koffers?<br />

Wird er, abgesehen von den Tragespuren, an ihm <strong>und</strong> mir, seine Schwere behalten?<br />

Fortsetzung Seite 2


Seite 2 <strong>Zwischenzeit</strong>©<br />

<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007<br />

Fortsetzung von Seite 1: Reisezeit<br />

Wie ist es mir möglich diese Reisen zu beginnen, Koffer zu packen, den Inhalt meines Koffers zu sortieren –<br />

auszusortieren- oder wenn möglich, ein anderes Format zu wählen?<br />

Wo sind vielleicht kleine Haltepunkte auf meinen Reisen <strong>und</strong> wo bzw. wann ist die Nähe eines<br />

Gepäckträgers möglich, erträglich?<br />

Geschafft <strong>und</strong> müde, vom Reisen <strong>und</strong> dem Koffer packen <strong>und</strong> tragen, fragen wir uns manchmal,<br />

wovon? Und sind uns gar nicht bewusst, was wir unbewusst alles „leisten“.<br />

Und nicht selten wird auch die Reisezeit — die Schwerstarbeit ist - eines jeden, von anderen<br />

womöglich in Frage gestellt.Ganz zu Schweigen von dem Koffer, den ein jeder mit sich trägt.<br />

Vielleicht hilft es, sich ein Reisetagebuch zu zulegen, aus dem man dann hin <strong>und</strong> wieder einen<br />

Reisebericht liest oder gar vorliest– um sich <strong>und</strong> andere auf den Reisen zu sehen.<br />

Mit herzlichen Reisegrüßen<br />

Ulrike Straßheim<br />

Wir trauern<br />

um unsere Schirmherrin, unsere Ideengeberin <strong>und</strong> Unterstützerin,<br />

um einen lieben <strong>und</strong> einfühlsamen Menschen,<br />

um Frau Luise Morgenthal<br />

+ 7. März 2007<br />

Reiseträume: Laura Stoddart im<br />

Coppenrath Verlag<br />

Vor gut einem Jahr hatte Frau Luise Morgenthal sich nach reiflicher Überlegung dazu<br />

entschieden, den Verein <strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e.V. als Schirmherrin zu<br />

unterstützen. Seit dieser Zeit wurde sie für uns viel mehr, als jemand, der mit seiner<br />

liebenswürdigen Art Kontakte herstellen <strong>und</strong> für uns Türen öffnen konnte. Sie hat unsere Arbeit<br />

mit Ihrer Kreativität <strong>und</strong> ihren Ideen bereichert <strong>und</strong> uns bei vielen gemeinsamen Treffen Mut<br />

gemacht, ohne dabei die Realität aus den Augen zu verlieren.<br />

ʺBist Du am Leben interessiert?ʺ<br />

Mit diesem Liedtext von Xavier Naidoo auf den Lippen kam sie im März 2006 in unsere Beratungsstelle. Sie war am<br />

Leben interessiert! Und zwar nicht nur am eigenen, sondern auch am Leben ihrer Mitmenschen <strong>und</strong> ganz besonders<br />

am Leben derer, die Schweres zu tragen haben <strong>und</strong> Hilfe benötigen. Ihre Warmherzigkeit <strong>und</strong> ihr Engagement werden<br />

uns fehlen. Die Spuren, die Sie auch bei uns hinterlassen hat, werden bleiben.<br />

KEVIN<br />

Der Verein ʺ<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e.V.ʺ war maßgeblich an der Gestaltung der Trauerfeier für den<br />

in <strong>Bremen</strong> so tragisch ums Leben gekommenen Kevin beteiligt. Sozialbehörde <strong>und</strong> Rathaus sind im Oktober 2006 mit<br />

der Bitte an uns herangetreten, den Kontakt zu den Großeltern von Kevin herzustellen, um gemeinsam mit ihnen eine<br />

Vorstellung zu entwickeln, wie ein Abschiednehmen gestaltet werden kann. Inzwischen ist daraus ein guter <strong>und</strong><br />

regelmäßiger Kontakt zu Kevins Oma, die in Süddeutschland lebt, entstanden. Wir haben die Zusage gemacht, dafür<br />

zu sorgen, dass eine Grabpflege für Kevins Grab, in dem auch seine<br />

Mutter <strong>und</strong> ein totgeborener Bruder beerdigt sind, gewährleistet wird.<br />

Die für diesen Zweck erhaltenen Spenden in Höhe von 750,00 Euro haben<br />

wir an die Kirchengemeinde Gröpelingen weitergeleitet, die dieses Geld<br />

Menschen zur Verfügung stellt, die sich an der Pflege des Grabes<br />

beteiligen möchten. Ansprechpartnerin dort ist Frau Waltraud Schwerin,<br />

die unter der Tel. <strong>Nr</strong>. 61 40 01 zu erreichen ist. Inzwischen hat die Bremer<br />

Steinmetzwerkstatt (Riensberger Straße 1) die Einfassung <strong>und</strong> einen<br />

Grabstein gespendet, der demnächst aufgestellt wird. Anschließend<br />

werden wir Kevins Großmutter nach <strong>Bremen</strong> einladen, wofür der Senat<br />

die Kosten übernehmen wird. Wer das Grab auf dem Waller Friedhof<br />

(Feld AA <strong>Nr</strong>.810) mitpflegen möchte, oder dort Blumen hinbringen<br />

möchte, kann dies gerne tun.


<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007 <strong>Zwischenzeit</strong>©<br />

Seite 3<br />

Hans-Werner Noffke<br />

beim gemeinsamen Kohlessen<br />

in der Beratungsstelle<br />

Ohne Margrit <strong>und</strong> Hans-Werner würde es den Verein<br />

ʺ<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e.V.ʺ in seiner<br />

heutigen Form mit Sicherheit nicht geben. Und natürlich<br />

hätte es das Engagement dieser Beiden nicht gegeben, wäre<br />

da nicht Arne gewesen, ihr Sohn, der am 6. Juli 1995 auf der<br />

Fahrt in den Urlaub in Dänemark plötzlich verstarb. Auch<br />

wenn der Gedanke kaum auszuhalten ist, dass der Tod<br />

eines 11 jährigen Jungen etwas „Gutes“ haben kann, so<br />

haben wir doch Arne <strong>und</strong> all den anderen Kindern die nicht<br />

mehr „anfassbar“ bei uns sind, <strong>und</strong> deren Familien, die mit<br />

der Katastrophe eines solchen Todes leben müssen, so viel<br />

zu verdanken. Sie alle sind lebendige Beweise dafür, dass<br />

die Liebe zu einem Kind etwas Bleibendes ist, <strong>und</strong> dass es<br />

gelingen kann, die Beziehung zu einem verstorbenen Kind<br />

in einer Form aufrecht zu erhalten, die ein Weiterleben<br />

deutlich mehr als „nur erträglich“ werden lässt.<br />

Margrit <strong>und</strong> Hans-Werner gelingt es dabei in besonderer<br />

Weise, Zuversicht <strong>und</strong> Lebensfreude auszustrahlen, ohne<br />

dabei die Tragweite der Katastrophe, die ihnen widerfahren<br />

ist, zu verleugnen. Wie alle trauernden <strong>Eltern</strong> sind auch<br />

sie „Helden“, die täglich Unglaubliches leisten, auch wenn<br />

ihnen das Besondere dieser „Trauerleistung“ selten bewusst<br />

ist, von einer entsprechenden Anerkennung der Außenwelt<br />

einmal ganz zu schweigen. Bilder von ausgelassener<br />

Fröhlichkeit, wie oben auf dieser Seite, werden den Beiden<br />

fremd gewesen sein, als sie sich kurz nach Arnes Tod auf<br />

den Weg machten. Ein Weg, der sie zu einer<br />

Selbsthilfegruppe führte, zu Seminaren, <strong>und</strong> zu dem<br />

Entschluss, mit den eigenen Erfahrungen für andere<br />

Familien in ähnlichen Situationen ein hilfreiches Angebot in<br />

<strong>Bremen</strong> zu schaffen. Sie entschlossen sich, an der Gründung<br />

des Vereins „<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>Bremen</strong> e.V.“ entscheidend<br />

mitzuwirken. Einen Verein zu gründen ist dabei aber nur<br />

eine Sache, das Ganze aufrecht zu erhalten eine Andere. Bei<br />

der Stange bleiben, stets ansprechbar <strong>und</strong> verantwortlich zu<br />

sein, auch wenn die ersten <strong>und</strong> viele weitere<br />

Schwierigkeiten kommen — das ist das Besondere, wofür<br />

ich diesen beiden Menschen von Herzen danken möchte.<br />

Wenn man ihren „Reisebericht“ auf der nächsten Seite<br />

betrachtet, muss man sehr genau zwischen den Zeilen lesen,<br />

um überhaupt eine kleine Ahnung davon zu bekommen,<br />

welche Energieleistung <strong>und</strong> welche privaten Opfer sich<br />

hinter den fast 11 Jahren leidenschaftlicher Schwerstarbeit<br />

verbergen. Das zwischenzeitliche Engagement für einen<br />

B<strong>und</strong>esverband sowie die vielen Versuche auf politischen<br />

Ebenen etwas für verwaiste <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> zu<br />

erreichen, müssten eigentlich genauso erwähnt werden, wie<br />

DANKE !<br />

An zwei w<strong>und</strong>erbare Menschen<br />

Margrit Bremer-Noffke <strong>und</strong> Hans-Werner Noffke<br />

haben nach mehr als 10 Jahren unermüdlicher Arbeit ihre<br />

aktive Vorstandsarbeit niedergelegt.<br />

Gemeinsam mit Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Weggefährten möchten wir<br />

die Beiden am Freitag, den 15. Juni 2007<br />

ab 17:00 Uhr in unserer Beratungsstelle in der Münchener<br />

Straße verabschieden.<br />

Wer daran teilnehmen möchte, wird gebeten, sich<br />

umgehend anzumelden.<br />

Margrit Bremer-Noffke<br />

beim gemeinsamen Kohlessen<br />

in der Beratungsstelle<br />

die vielen Gespräche mit Familien, Gruppenbegleitern, <strong>und</strong><br />

vieles mehr.<br />

Ich habe Hans-Werner <strong>und</strong> Margrit 1997 kennen gelernt, als<br />

ich im Rahmen meiner Arbeit als Bestatter feststellen<br />

musste, wie groß die Not für <strong>Eltern</strong> ist, die ihr eigenes Kind<br />

zu beerdigen haben. Beim Verein <strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> habe ich<br />

dann von Hans-Werner Noffke nicht nur hilfreiche<br />

Gruppenangebote für die betroffenen <strong>Eltern</strong> zur Verfügung<br />

gestellt bekommen, sondern ich habe auch für die eigene<br />

Hilflosigkeit im Umgang mit diesen Familien, viel<br />

Unterstützung erhalten. Viele lange Telefonate haben wir<br />

geführt, (<strong>und</strong> wer uns kennt, wird sich das gut vorstellen<br />

können, denn „kurz“ liegt mir ebenso wenig wie Hans-<br />

Werner) <strong>und</strong> ich hatte schnell das Gefühl, dass wir uns<br />

gesucht <strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en haben. Und so entstand durch diesen<br />

Kontakt bei mir der Wunsch, mein Wissen zu vertiefen <strong>und</strong><br />

die Fähigkeit zu erwerben, trauernden Familien eine gute<br />

Unterstützung anbieten zu können. Durch Hans-Werner<br />

kam der Hinweis auf die Trauerbegleiterausbildung in Bad<br />

Segeberg, <strong>und</strong> bereits 1998 das Angebot regelmäßige<br />

Gruppenabende für trauernde <strong>Eltern</strong> zu begleiten. Für<br />

dieses große Vertrauen <strong>und</strong> natürlich dafür, dass Hans-<br />

Werner <strong>und</strong> Margrit meine berufliche <strong>und</strong> persönliche<br />

Entwicklung so maßgeblich beeinflusst haben, danke ich<br />

ihnen ebenso, wie für ihre bereits erwähnten Leistungen.<br />

Am meisten danke ich den Beiden aber dafür, dass wir uns<br />

gegenseitig einen Platz in unseren Herzen eingeräumt<br />

haben — eben das, was man Fre<strong>und</strong>schaft nennt. Die<br />

Fre<strong>und</strong>schaft hat es natürlich auch ermöglicht, dass wir<br />

nicht immer einer Meinung waren, uns mitunter ganz<br />

ordentlich fetzen konnten <strong>und</strong> uns auch manchmal auf die<br />

Nerven gehen konnten — eben das, was man Fre<strong>und</strong>schaft<br />

nennt.<br />

Liebe Margrit, lieber Hans-Werner: VIELEN DANK !!<br />

Heiner Melching<br />

PS. Folgendes möchte ich noch zu den Bildern auf dieser<br />

Seite sagen: Natürlich gibt es Bilder, auf denen Margrits<br />

Schönheit besser zur Geltung kommt (den meisten wird sie,<br />

wie mir auch, in ihrer besonderen Art, sich elegant <strong>und</strong><br />

überaus geschmackvoll zu kleiden, gegenwärtig sein), <strong>und</strong><br />

natürlich existieren auch von Hans-Werner elegantere<br />

Fotos — aber mir gefallen eben diese Bilder so gut, weil dort<br />

dieser Funke „Lebensfreude“ <strong>und</strong> „Optimismus“ sichtbar<br />

wird, den die Beiden versprühen können. Und auch das<br />

macht sie für mich so wertvoll.


Seite 4<br />

<strong>Zwischenzeit</strong>©<br />

11 Jahre Vorstandsarbeit – ein kleiner ‚Reise- Bericht´<br />

von Margrit Bremer- Noffke <strong>und</strong> Hans-Werner Noffke<br />

<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007<br />

Mit diesem Zeilen möchten wir uns nun aus der aktiven Vorstandsarbeit im Verein<br />

<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e.V., nach fast 11 Jahren seit<br />

Vereinsgründung bis zur Umsetzung der Gründungsvision – eine Beratungsstelle für<br />

<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> in <strong>Bremen</strong> mit festen eigenen Räumen aufzubauen – verabschieden.<br />

Im Oktober 1996 wurde unser Verein durch die Initiative unserer damaligen Trauergruppe gegründet. Bis dahin gab es<br />

in <strong>Bremen</strong> keine Institution, weder Kirche, noch Soziales oder Ges<strong>und</strong>heit, die sich der Trauer um den Verlust von<br />

Kindern <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong>n verlässlich annahm.<br />

Es war eine bewegte Zeit, eine holprige Reise, geprägt sicher zunächst von der eigenen Betroffenheit. Schon bald aber<br />

erkannten wir, dass die reine Selbsthilfearbeit, die Beratung Betroffener durch Betroffene nicht zu schaffen war, <strong>und</strong> dass<br />

langfristig nur eine professionell-inhaltliche Trauerarbeit Sinn macht, eine Hilfe für Betroffene sein kann.<br />

Das große Vorbild für unsere Arbeit, waren die <strong>Verwaiste</strong>n <strong>Eltern</strong> Hamburg e.V.. Das schlug sich zunächst in der<br />

Satzung nieder, aber schon bald in der inhaltlichen Gestaltung der Angebote, so wie sie heute im groben Rahmen<br />

bestehen.<br />

Wirklich Mut haben uns Gründern damals nur sehr wenige Leute gemacht:<br />

• Für ein psycho-soziales Projekt seid ihr in <strong>Bremen</strong> 10 Jahre zu spät!<br />

• Das Thema ist zu schwer!<br />

• So viel Geld wird für dieses Thema nie gespendet!<br />

Wieso wir es trotzdem wagten, ist wohl auch ein wenig in der Unwissenheit <strong>und</strong> dem Mut der Neuanfänger begründet –<br />

oder war es doch die Kraft, die aus durchlebter Trauer entstehen kann? Egal!<br />

Unbedingt genannt werden muss an dieser Stelle als Mutmacher Pastor Bernd-Klingbeil-Jahr von der Friedensgemeinde.<br />

Er, ein Gründungsmitglied, hat uns mit sehr viel persönlichem Einsatz viele Türen, nicht nur die zu seiner Gemeinde,<br />

geöffnet, <strong>und</strong> uns lange Jahre beratend zur Seite gestanden.<br />

Diese holprige ‚Vorstandsarbeitsreise’ war geprägt vor allem von<br />

• mehreren Jahren Beratung <strong>und</strong> Organisation vom eigenen ‚Küchentisch’/Arbeitszimmer aus.<br />

• Fragen wie: Welche Angebote können wir mit welchen finanziellen Mitteln realisieren, wo stellt man wann <strong>und</strong><br />

wie Anträge auf Selbsthilfeförderung, Beiratsmittel <strong>und</strong> wie rechnet man diese entsprechend korrekt ab, wo gibt<br />

es weitere Projektgelder???, usw., usw. .<br />

• ‚learning by doing’ am PC, Telefonanlagenschaltungen, Vereinsorganisation, Buchführung, Onlinebanking, u.<br />

u. .<br />

Wenn man sich auf Reisen begibt, lernt man immer wieder tolle Menschen kennen: Der langfristig große Durchbruch für<br />

die Trauerarbeit mit <strong>Verwaiste</strong>n <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong>n in <strong>Bremen</strong> war die Begegnung mit Heiner Melching, der<br />

zunächst auf Honorarbasis Trauergruppen <strong>und</strong> Beratungen für uns angeboten hat, schon bald aber für unseren Verein<br />

nebenberuflich als Geschäftsführer tätig war <strong>und</strong> heute die ‚Beratungsstelle <strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong>’<br />

leitet.<br />

Zweifellos hat der ‚R<strong>und</strong>e Tisch <strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> bei der Bremischen Evangelischen Kirche’ unter der Leitung des jetzt<br />

aus dem Amt scheidenden Schriftführers Herrn von Zobeltitz dazu beigetragen, dass wir von Seiten der Kirche verstärkt<br />

finanziell unterstützt wurden <strong>und</strong> dass ein<br />

Weg für die derzeitige Projektförderung der Beratungsstelle über die GlücksSpirale gef<strong>und</strong>en wurde.<br />

Weitere Meilensteine waren die Eröffnung der eigenen Räume <strong>und</strong> des Büros in der Münchener Straße 146 im Jahr 2004<br />

<strong>und</strong> Im November 2005 dann endlich die Beratungsstelle.<br />

Nach so langer Zeit fragt man sich schon manchmal, was hätte man vielleicht anderes machen können? Unter<br />

Umständen wäre es Kräfte schonender gewesen zuerst die entsprechende finanzielle Gr<strong>und</strong>lage zu schaffen <strong>und</strong> mit<br />

einer Vision in der Öffentlichkeit zu werben, anstatt gleich in die inhaltliche Arbeit einzusteigen <strong>und</strong> alles parallel zu<br />

machen. Aber es war nun einmal die schweißtreibende Reise unter Volldampf, die wir gewählt haben, unterstützt von<br />

vielen, vielen lieben netten Begleitern <strong>und</strong> Begleiterinnen.<br />

Wir beide werden in der nächsten Zeit auch aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen verstärkt im privaten Bereich, hoffentlich<br />

auch etwas ruhiger, zu ‚reisen’ versuchen <strong>und</strong> wünschen dem neuen Team in Vorstand <strong>und</strong> Beratungsstelle sehr viel<br />

Kraft, Erfolg <strong>und</strong> Durchhaltevermögen.


<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007<br />

<strong>Zwischenzeit</strong>© Seite 5<br />

Gewaltopfergruppe für <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong><br />

In dieser Gesprächsgruppe wird neben der Trauer um das getötete Kind/<strong>Geschwister</strong>, der Problematik um die Gewalttat,<br />

den Mord <strong>und</strong> den sich daraus für jeden Einzelnen individuell ergebenden Schwerpunkten Raum gegeben.<br />

Bewusst wurde das Leben des Kindes/<strong>Geschwister</strong> zerstört, <strong>und</strong> das hat folgenschwere Auswirkungen auf den weiteren<br />

Lebensverlauf der <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong>.<br />

Steht am Anfang die Frage nach dem „ Warum“ im Raum, so folgen im Laufe der Zeit weitere Fragen, die sich aus dem<br />

Umstand des Todes ergeben:<br />

∗ Welche Betreuung habe ich erfahren?<br />

∗ Rechtsbeistand<br />

∗ Gerichtsprozess<br />

∗ Nebenklage<br />

∗ Wie weit lasse ich mich auf den Täter ein, gebe ihm Raum in meinem Leben?<br />

∗ Wo sind meine Ressourcen?<br />

∗ Wo erhalte ich Hilfen?<br />

Dieses sind nur wenige, kleine Auszüge der Themen, um die es uns in dieser Gesprächsgruppe inhaltlich geht.<br />

Veranstaltungsort: Münchener Straße 146, 28215 <strong>Bremen</strong><br />

Termine: nach Absprache<br />

Leitung: Ulrike Straßheim<br />

Anmeldung unter: 0421—20 70 465<br />

Jede Landschaft hat ihre eigene besondere Seele,<br />

Wie ein Mensch, dem du gegenüberlebst<br />

Christian Morgenstern<br />

Ein kreatives Wochenende für trauernde <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong><br />

Filzen<br />

Die Trauer hat viele Gesichter <strong>und</strong> findet bei jedem von uns ihren eigenen Ausdruck. Die schöpferischen Kräfte in uns<br />

helfen, Gedanken <strong>und</strong> Gefühle, die uns mit unserem toten Kind/<strong>Geschwister</strong> verbindet, sichtbar werden zu lassen.<br />

An diesem Wochenende wollen wir uns dem Filzen widmen , uns inspirieren lassen von den warmen Farben <strong>und</strong> den<br />

unterschiedlichen Wollstrukturen— <strong>und</strong> dabei versuchen, ein Bild unserer Trauer entstehen zu lassen.<br />

Neben der Vermittlung einer „kleinen Wolltheorie“ erarbeiten wir uns unterschiedliche Filztechniken, um weitere Objekte<br />

zu gestalten.<br />

Samstag, den 23.06.2007 von 10:00—18:00 Uhr<br />

Sonntag, den 24.06.2007 von 10:00—17:00 Uhr<br />

Friedensgemeinde, Humboldtstraße 175,<br />

28203 <strong>Bremen</strong>,<br />

Seminarleitung: Ulrike Straßheim <strong>und</strong> Karin Grabenhorst<br />

Kosten: Pro Person 70,00 € plus Materialkosten 10,00 €<br />

Anmeldung bis zum 10.06.2007 unter: 0421—20 70 465


Seite 6 <strong>Zwischenzeit</strong>©<br />

<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007<br />

Meine schöne Begegnung mit Arthur<br />

von Jutta Caspers<br />

Auf den Friedhof zu gehen, fällt mir nicht leicht <strong>und</strong> ich tue es nicht oft <strong>und</strong> dann auch nur aus Pflichtgefühl, damit das<br />

Grab nicht verwildert.<br />

Es ist ein schöner Friedhof, aber der Weg bis zu Arthur`s Grab ist weit <strong>und</strong> der Gang macht mich immer sehr traurig.<br />

Vor ein paar Tagen bin ich wieder dort gewesen <strong>und</strong> auf einmal war ich nicht mehr alleine, Arthur ging auf meiner rechten<br />

Seite.<br />

Das freut mich aber sehr, dass du mich zu deinem Grab begleitest <strong>und</strong> ich hier nicht so alleine bin. Schön, dich zu sehen!!!<br />

Wie geht es dir?<br />

- Mir geht es gut, alles ist so wie es sein sollte, ich habe die richtige Entscheidung getroffen , vor 5 Jahren, als ich<br />

von der Brücke gesprungen bin, ich konnte nicht anders <strong>und</strong> jetzt gehe ich meinen Weg. Es tut mir nur leid, dass<br />

du manchmal noch so traurig bist, das hab ich nicht gewollt <strong>und</strong> auch nicht gewusst, dass ich dir so wichtig bin,<br />

ich hab einfach nicht so weit sehen können. Aber ich bin froh, dass du dein Leben so weiter lebst, wie es für dich<br />

richtig ist <strong>und</strong> es tut gut, zu merken, dass du mich nicht vergisst. Ich dachte, ich bin ganz unwichtig <strong>und</strong> keiner<br />

wird sich an mich erinnern. Da hab ich mich getäuscht.<br />

-<br />

Das macht mich sehr froh, dass du so nah bei mir bist, du weißt ja, dass ich dich so gerne noch mal berühren würde, ich<br />

glaube, du hast jetzt nichts mehr dagegen. – Erzähl doch mal wie es da ist , wo du jetzt bist, was du da machst.<br />

- Das kann ich nicht in Worte fassen, das ist so anders als da, wo du noch bist <strong>und</strong> ich nicht mehr sein wollte. Aber<br />

es ist ein Weg <strong>und</strong> ich bin schon ein Stück davon gegangen <strong>und</strong> es ist gut hier, ich bin glücklich <strong>und</strong> denke<br />

nicht oft an die Zeit, als ich noch bei euch war. Eigentlich nur, wenn du oder andere Menschen, die mich gerne<br />

hatten, an mich denken, dann komm ich noch mal für kurze Zeit zu euch <strong>und</strong> versuche zu sagen, dass es gut ist,<br />

so wie es ist. Am meisten hilft es mir, wenn du mir nicht böse bist <strong>und</strong> nicht versuchst, die Zeit zurückzudrehen.<br />

Alles musste so kommen , wie es gekommen ist. Ich habe es so gewollt.<br />

Arthur, ich bin froh, dass es dich gegeben hat <strong>und</strong> ich freu mich auf dich, wenn ich dann auch irgendwann auf die andere<br />

Seite komme, bin ich sicher, du wirst da sein, egal von wie weit du extra kommen musst, um mich zu begrüßen <strong>und</strong><br />

dann kann ich dich endlich in den Arm nehmen <strong>und</strong> all meine Sehnsucht stillen. Aber es wird wohl noch eine Weile<br />

dauern, ich hab hier noch so viel zu tun, so viele Ideen zu verwirklichen <strong>und</strong> ich hoffe , anderen Menschen , denen auch<br />

so etwas wie uns passiert ist, helfen zu können. Aber ich habe keine Angst zu sterben, nur ist jetzt noch nicht der richtige<br />

Zeitpunkt.<br />

Schön, dass du da bist, begleite mich, so lange du willst, aber ich bin sicher, dass du keine Lust hast, mit mir einkaufen zu<br />

gehen , das ist kein Ort für dich.<br />

Wann immer du willst, oder ich will, können wir uns treffen <strong>und</strong> dann haben wir ein wenig von der Nähe, die mir so<br />

fehlt.<br />

Bis bald..................<br />

Veid– „B<strong>und</strong>esverband der <strong>Verwaiste</strong>n in Deutschland e.V.“<br />

Seit dem 01.04.2007 sind wir Mitglied im VEID.<br />

Der B<strong>und</strong>esverband „ <strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> in Deutschland e.V.“ (VEID) wurde von den b<strong>und</strong>esweit bestehenden Vereinen,<br />

Selbsthilfegruppen, Organisationen <strong>und</strong> Regionalstellen 1997 gegründet, mit dem heutigen Sitz in der Geschäftsstelle in<br />

Leipzig.<br />

Es ist die deutsche Variante der weltweiten Bewegung der „Compassionate Friends“ ( mitfühlende Fre<strong>und</strong>e).<br />

Der VEID versteht sich als Koordinator <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweiter Ansprechpartner für die verschiedenen Anliegen <strong>Verwaiste</strong>r<br />

<strong>Eltern</strong> in Deutschland.<br />

Auszug aus dem Flyer: Leben….mit dem Tod eines Kindes<br />

Herausgeber: B<strong>und</strong>esverband der <strong>Verwaiste</strong>n <strong>Eltern</strong> in Deutschland e.V.<br />

www.veid.de


<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007<br />

<strong>Zwischenzeit</strong>© Seite 7<br />

Bewegte Zeiten<br />

Neuwerk, eine Insel mitten im Wattenmeer, war unser Ziel am 09. September 2006.<br />

Bepackt mit Proviant, Waschzeug, guter Laune <strong>und</strong> unseren Kindern im Herzen ging es um 7:30 Uhr ab Sahlenburg los.<br />

Mitten in der Natur, zwischen Himmel <strong>und</strong> Erde, dem Festland<br />

<strong>und</strong> der Insel, eingebettet in Wind <strong>und</strong> Sonnenschein übers<br />

Watt, durch Priele <strong>und</strong> Muschelbänke.<br />

In Gedanken versunken, in der Gemeinschaft wandernd, im<br />

Gleichschritt spannenden St<strong>und</strong>en entgegen sehend.<br />

Eine Abschluss- (Reise) <strong>und</strong> Verabschiedung nach unseren Gesprächsabenden<br />

von Heiner Melching.<br />

Und wie auch schon bei den Gesprächsabenden waren wir uns<br />

bei der Wattwanderung <strong>und</strong> der anschließenden Gestaltung<br />

der Heißluftballons eine Stütze <strong>und</strong> Wegbegleiter zugleich.<br />

Bis spät in die Nacht hielten die Gespräche an <strong>und</strong> waren geprägt<br />

von dem Wissen, welche Wegstrecke wir in unserer<br />

Trauer schon gegangen sind, aber auch ahnend, dass noch ein<br />

weiter Weg vor uns liegt.<br />

Den Abschluss dieser besonderen Wattwanderung stellte eine<br />

Wattwagenfahrt bei Sonnenaufgang <strong>und</strong> recht frischem Wind<br />

Foto: Privat<br />

aus Nord– Ost dar.<br />

Auf geht´s, den Bollerwagen mit heißem Punsch, Kakao <strong>und</strong> Tee<br />

nebst Käsewürfel <strong>und</strong> Haribo ausstaffiert. Knappe 9-10 Kilometer<br />

waren zurückzulegen, ein Leichtes, wussten wir doch, was<br />

uns zur Belohnung erwartet.<br />

Über Stock <strong>und</strong> Stein, durch Wald, Wiesen <strong>und</strong> Heide, <strong>und</strong> das<br />

alles bei strahlendem Sonnenschein <strong>und</strong> nur mäßigem Wind.<br />

Moin, Moin schallte es so manches Mal; waren wir doch nicht<br />

die Einzigen, die sich auf Wanderschaft begeben hatten.<br />

Natürlich durften die Pausen nicht zu kurz kommen, <strong>und</strong> so<br />

folgte auf eine R<strong>und</strong>e „ Jan Torf“ noch die handgefertigten Käsewürfel<br />

von Dunia.<br />

Nachdem wir noch eine Apotheke bezüglich Blasenpflaster angelaufen<br />

hatten, trafen wir mit großem Appetit im „Cafe<br />

Schwein“ ein <strong>und</strong> ließen uns verwöhnen.<br />

Während der Grünkohlwanderung begleiteten uns viele Gespräche–<br />

denn es gab reichlich zu erzählen- sind doch diese Treffen<br />

eine Fortsetzung unserer Gesprächsgruppenabende in neuer Form <strong>und</strong> zeitlich größeren Abständen.<br />

Ulrike Straßheim<br />

Foto: Privat


Seite 8 <strong>Zwischenzeit</strong>©<br />

<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007<br />

Wir freuen uns, wenn Sie uns beim<br />

unterstützen möchten, vielen Dank!<br />

Bei einer Bestellung über unsere Homepage erhält der<br />

Verein eine kleine Zuwendung von amazon.de.<br />

Was müssen Sie tun?<br />

- gehen Sie auf www.verwaiste-eltern-bremen.de<br />

- klicken Sie „ So helfen Sie uns“ an<br />

- klicken Sie auf den Button amazon.de, geben<br />

den Buchtitel oder die ISBN-NR. ein<br />

- <strong>und</strong> fahren mit Ihrer Bestellung fort<br />

Bitte informieren Sie auch Ihre Familie, Fre<strong>und</strong>e, Nachbarn,<br />

Arbeitskollegen etc.<br />

Sollten Sie über keinen Online- Anschluss verfügen,<br />

geben wir gerne für Sie Ihre Bestellung auf.<br />

Herzlichen Dank an unsere Unterstützer<br />

Bremer Lagerhaus Gesellschaft,<br />

Herrn Uli-Martin Gebhart (Hotel Wernerwald)<br />

Werder <strong>Bremen</strong> GmbH<br />

Schaustellerverband<br />

Hübotter Wohnungsbau<br />

Bremer Straßenbahn<br />

Wellflex Armakon GmbH<br />

Hörgeräte Langer<br />

Handelskammer <strong>Bremen</strong><br />

Beamtenb<strong>und</strong> <strong>und</strong> Tarifunion<br />

Juniorenkreis der Handelskammer <strong>Bremen</strong><br />

Acelor <strong>Bremen</strong><br />

SPD—Parteivorstand<br />

Atlas Elektronik GmbH<br />

JVA <strong>Bremen</strong><br />

Lions Förderverein Bremer Schweiz e.V.<br />

Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />

Radio <strong>Bremen</strong><br />

Danke auch<br />

an alle Privatspender, die uns mit großen <strong>und</strong> kleinen<br />

Spenden bedacht haben<br />

sowie<br />

an unsere neuen Mitglieder <strong>und</strong> Paten<br />

Reisezeit<br />

von Thomas Werres<br />

Eine CD, authentisch <strong>und</strong> liebevoll getextet <strong>und</strong> vertont<br />

von Thomas Werres, nach dem plötzlichen Herztod seiner<br />

Tochter Kathrin.<br />

Textauszug:<br />

Ich sah dich letzte Nacht nochmal<br />

Ich sah dich letzte Nacht<br />

nochmal durch meine Träume gehen,<br />

sah dich auf grünen Wiesen stehn,<br />

dein Kindergesicht war mir ganz nah,<br />

es war so zart <strong>und</strong> w<strong>und</strong>er, w<strong>und</strong>erschön.<br />

Ich sah dich letzte Nacht<br />

nochmal durch meine Träume gehen,<br />

sah dich weiten Stränden<br />

den Gezeiten widerstehn,<br />

mein Schmerz war dir so fühlbar nah,<br />

ich nahm dich nochmal zärtlich in den Arm....<br />

Für 14,90 € kann die CD inklusiv Porto bei uns im Verein<br />

erworben werden.<br />

Der Erlös aus dem Verkauf der CD wird uns von Thomas<br />

Werres in voller Höhe zur Verfügung gestellt.<br />

Unser herzlichstes Dankeschön an dieser Stelle!


<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007 <strong>Zwischenzeit</strong>©<br />

Seite 9<br />

Veranstaltun g en<br />

Bei denen wir anzutreffen sind<br />

01.07.2007 Brodelpott, Waller Stadtteilfest<br />

13.09—15.09.2007<br />

1. Internationaler Kongress<br />

Notfallseelsorge <strong>und</strong> Krisenintervention<br />

„ Begleitung von Familien ermordeter Kinder“<br />

Workshop: 9:00—12:30 Uhr <strong>und</strong> 14:30—18:00 Uhr<br />

Ulrike Straßheim,<br />

<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e.V.<br />

Anja Wiese,<br />

<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> Hamburg e.V.<br />

www.internationaler-kongress.de<br />

21.09.2007 Freiwilligentag<br />

27.09.—29.09.2007 Selbsthilfetage 2007 im Rathaus<br />

Neues aus <strong>und</strong> über den Verein<br />

Seminare /Gottesdienste<br />

22.06.– 23.06.2007 Kreativseminar „ Filzen“<br />

14.09– 16.09..2007 „Land in Sicht“, Inselwochenende<br />

für trauernde <strong>Eltern</strong> in Cuxhaven<br />

<strong>und</strong> auf Neuwerk<br />

Oktober 2007 Männertrauerseminar<br />

09.12.2007 Weltgedenkgottesdienst in der<br />

Evang.– ref. Kirchengemeinde<br />

Blumenthal, 10:00 Uhr<br />

14.12.– 16.12.2007 „Balance“, Wochenendseminar<br />

für <strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong>, Großeltern<br />

<strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> in Bredbeck<br />

( Osterholz bei <strong>Bremen</strong>)<br />

Son stiges<br />

18.06.2007 Treffen der Ehrenamtlichen, 17:00 Uhr<br />

25.06.2007 Treffen der Ehrenamtlichen, 18:00 Uhr<br />

02.07.2007 Treffen der Quiltgruppe, 19:00 Uhr<br />

- es wird mit dem Beginn eines jeden neuen Jahres einen Jahresveranstaltungskalender geben<br />

- unsere Homepage wird immer umfangreicher<br />

- zur Arbeitserleichterung <strong>und</strong> Kostenersparnis, bitten wir um eine rechtzeitige Benachrichtigung bei Kontodaten-<br />

<strong>und</strong> Adressänderungen<br />

- in der <strong>Zwischenzeit</strong> 3 hatte sich der Fehlerteufel eingeschlichen- im Artikel „Hoffnung“ muss es im ersten Satz heißen:<br />

„ Ich möchte meine Hoffnung nicht aufgeben, sagte sie zu dem kleinen ernst blickenden Bahnbeamten...“<br />

- Annahmeschluss von Artikeln, Gedichten, Leserbriefe etc. für die nächste <strong>Zwischenzeit</strong> ist der 10.07.07<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e.V. www.info@verwaiste-eltern-bremen.de<br />

Wer sich am 4.11.2006 über den Verein „<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong><br />

Münchener Straße 146 www.verwaiste-eltern-bremen.de<br />

<strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong>“ informieren möchte, ist in der<br />

28215 <strong>Bremen</strong><br />

Zeit von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr herzlich eingeladen<br />

Tel. 0421 - 20 70 465<br />

zum „Tag der offenen Tür“ in der Beratungsstelle Mün-<br />

Redaktion/ Layout: Ulrike Straßheim<br />

chener Straße 146.<br />

Spendenkonten:<br />

Fernsehtipp<br />

ZDF Beitrag: 10.06.2007, 23:40 Uhr<br />

anlässlich des 31. Ev. Kirchentages in Köln sendet das<br />

ZDF einen Beitrag über <strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong>.<br />

Gezeigt wird ein Besuch des VEID e.V. Standes, sowie<br />

einige Exponate der Ausstellung „ Worte die dir helfen...“.<br />

Und der Gottesdienst für <strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong>.<br />

Sparkasse <strong>Bremen</strong> Commerzbank <strong>Bremen</strong><br />

BLZ: 290 501 01 BLZ: 290 400 90<br />

Konto- <strong>Nr</strong>.: 161 95 84 Konto- <strong>Nr</strong>.: 14 14 044<br />

Sitz des Vereins:<br />

<strong>Bremen</strong><br />

AG <strong>Bremen</strong><br />

VR-<strong>Nr</strong>.: 5467<br />

F<strong>und</strong>grube<br />

Gesucht wird das Waldschattenspiel für unsere Arbeit in<br />

der Beratungsstelle <strong>und</strong> in den Gesprächsgruppen<br />

Bitte melden unter: 0421—20 70 465<br />

Mitglied im:<br />

Diakonischen Werk <strong>Bremen</strong> e.V.<br />

Netzwerk Selbsthilfe <strong>Bremen</strong>-Nordniedersachsen e.V.<br />

B<strong>und</strong>esverband: <strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> in Deutschland e.V.


Seite 10<br />

Telefonische Beratung <strong>und</strong> Einzelberatung<br />

Anmeldung unter: 0421 - 20 70 465<br />

<strong>Zwischenzeit</strong>©<br />

Beratung/Begleitung/unsere Gruppen<br />

Gesprächskreise für <strong>Eltern</strong>, die ihr Kind verloren haben<br />

bieten wir in <strong>Bremen</strong>- Findorff, Münchener Straße 146 <strong>und</strong> in <strong>Bremen</strong>– Nord, Landrat- Christians– Straße 78, jeweils von<br />

19:30 Uhr bis 21:30 Uhr an.<br />

Anmeldung unter: 0421 - 20 70 465<br />

Gesprächskreis für <strong>Eltern</strong>, die ihr Kind durch einen Suizid verloren haben<br />

Anmeldung unter: 0421 - 20 70 465<br />

Sternenkinder<br />

Gesprächskreis für <strong>Eltern</strong>, die ein Kind durch Fehl– oder Todgeburt oder im ersten Lebensjahr verloren haben.<br />

Inzwischen gibt es zwei Gruppen, die sich 14-tägig von 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr treffen.<br />

Anmeldung unter: 0421 - 20 70 465<br />

Gesprächskreis für <strong>Eltern</strong>, die ihr Kind durch ein Gewaltverbrechen verloren haben<br />

Termine in Absprache,<br />

Anmeldung unter: 0421—20 70 465<br />

Gesprächskreis für jugendliche <strong>und</strong> erwachsene <strong>Geschwister</strong><br />

1x im Monat, ab 19:00 Uhr<br />

Anmeldung unter: 0421 - 20 70 465<br />

Treffen für <strong>Eltern</strong>, die gemeinsam einen Gedenkteppich (Quilt) für ihre<br />

verstorbenen Kinder gestalten<br />

Münchener Straße 146<br />

Anmeldung unter: 0421 - 20 70 465<br />

<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007<br />

Freiwilligentreffen<br />

Treffen für ehrenamtliche Helfer/innen <strong>und</strong> interessierte Unterstützer/innen des Vereins „<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong><br />

<strong>Bremen</strong> e.V.“<br />

Anmeldung unter: 0421 - 20 70 465<br />

Eine Seminararbeit von Müttern <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong>n


<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007<br />

Wenn ein Kind gestorben oder durch Gewalt ums Leben<br />

gekommen ist, bricht für <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> eine Welt<br />

zusammen. Nichts ist mehr wie es einmal war.<br />

Der Verein<br />

„<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e. V.“ hat es<br />

sich seit 1996 zur Aufgabe gemacht, den <strong>Eltern</strong>, Großeltern<br />

<strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong>n, denen solch eine Katastrophe widerfahren<br />

ist, wieder den Boden unter die Füße zu schieben.<br />

Durch Beratungsgespräche mit erfahrenen Trauerbegleitern<br />

<strong>und</strong> Psychologen <strong>und</strong> die Teilnahme an sorgfältig zusammengestellten<br />

Gesprächsgruppen machen viele <strong>Eltern</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> die Erfahrung, dass ihre Gefühle normal<br />

sind <strong>und</strong> dass ein Weiterleben mit dem Tod eines Kindes<br />

möglich ist.<br />

Der Verein<br />

„<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e.V.“ bietet<br />

betroffenen <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong>n Zeit <strong>und</strong> einen geschützten<br />

Raum, um der Trauer Gestalt <strong>und</strong> Ausdrucksform<br />

zu geben. Es wird neben wirklichem Verständnis erlebt,<br />

wie effektive Hilfe angenommen <strong>und</strong> weitergegeben<br />

werden kann.<br />

<strong>Zwischenzeit</strong>© Seite 11<br />

W IR ÜBER UNS:<br />

Die Rückmeldungen von Familien, die wir in den letzten<br />

Jahren betreut haben <strong>und</strong> unsere eigenen Beobachtungen<br />

zeigen sehr deutlich, dass unsere Angebote für viele betroffene<br />

Menschen überaus wichtig <strong>und</strong> hilfreich sind. Sie helfen<br />

ihnen dabei, ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu<br />

nehmen <strong>und</strong> in die Zukunft blicken zu können. Es ist überaus<br />

motivierend, zu sehen, wie es Familien, die von dieser<br />

Katastrophe betroffen sind gelingt,<br />

„dem Leben wieder ein Lächeln zu schenken“.<br />

Unterstützen Sie uns, damit diese Arbeit auch weiterhin<br />

fortbestehen kann.<br />

Sie können trauernden <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong>n helfen<br />

durch:<br />

- einen Hinweis auf unseren Verein<br />

- Ihre ehrenamtliche Mitarbeit<br />

- eine Spende<br />

- eine Mitgliedschaft<br />

- Geldspenden anlässlich einer Feier<br />

- den Verzicht auf Geschenke zugunsten einer Spende<br />

- die Patenschaft für einen qm unseres Büros <strong>und</strong> Gruppen<br />

raumes<br />

( ) ich übernehme ab dem__________ die Patenschaft für einen qm in den Büro <strong>und</strong> Gruppenräumen der<br />

„<strong>Verwaiste</strong>n <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e.V.“ <strong>und</strong> zahle monatlich 1/63 der Miete in Höhe von 7,00 €<br />

bis auf Widerruf.<br />

( ) ich trete dem Verein „<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e.V.“ ab dem __________ als Mitglied bei<br />

<strong>und</strong> zahle jährlich 40,00 €,(als Ehepartner oder Kind eines Mitglieds, 20,00 €) bis auf Widerruf.<br />

(Gruppen <strong>und</strong> Seminarermäßigungen sind möglich, Sozialhilfeempfänger 25 %)<br />

( ) einmalig spende ich __________€ .<br />

( ) ich bin damit einverstanden, dass der Betrag von meinem Konto abgebucht wird<br />

Name ______________________________________________________________________________________<br />

Adresse _____________________________________________________________________________________<br />

Kontonummer _________________________________Bankleitzahl___________________________________<br />

Bank ________________________________________________________________________________________<br />

Datum _______________________________________Unterschrift ____________________________________<br />

<strong>Zwischenzeit</strong> <strong>Nr</strong>.4


Seite 12 <strong>Zwischenzeit</strong>©<br />

<strong>Nr</strong>. 4 Mai - Juni– Juli 2007<br />

Bitte in einem frankierten Umschlag versenden! Danke<br />

An<br />

<strong>Verwaiste</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> <strong>Geschwister</strong> <strong>Bremen</strong> e.V.<br />

Münchener Straße 146<br />

28215 BREMEN

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