Schalke 04 (17.11.2002) - VfL Bochum
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INTERVIEW<br />
18<br />
INTERVIEW<br />
PETER NEURURER<br />
Wenn sich <strong>VfL</strong>-Cheftrainer<br />
Peter Neururer morgens anzieht,<br />
hat er ihn dabei. Und zur<br />
Seite legt er ihn erst spät<br />
abends, wenn er ins Bett geht!<br />
Um wen oder was es sich da<br />
handelt? Hier sei es verraten: Es<br />
ist der Mitgliedsausweis des<br />
Peter Neururer mit der Mitglieds-Nummer<br />
00822276 beim<br />
FC Schake <strong>04</strong>. Er steckt in Neururers<br />
Geldbörse. Ausgestellt<br />
wurde das Dokument am<br />
21.11.1994. Exakt in vier Tagen<br />
ist Neururer seit acht Jahren<br />
eingeschriebener „Königsblauer“.<br />
Damit ist er eines von mehr<br />
als 40 000 Mitgliedern des Traditionsvereins<br />
aus Gelsenkirchen,<br />
der heute hier im Ruhrstadion<br />
seine Visitenkarte beim <strong>VfL</strong> abgibt.<br />
Für Neururer in mehrfacher<br />
Hinsicht ein besonderes Spiel.<br />
Wo bitte, Peter Neururer, wohnen<br />
Sie genau? In Gelsenkirchen-<br />
Buer, Luftlinie etwa 1.500 Meter von<br />
der <strong>Schalke</strong>-Arena entfernt.<br />
Sie waren schon mal näher<br />
dran, nämlich als Trainer des FC<br />
<strong>Schalke</strong> <strong>04</strong>. Da gibt es ja einiges<br />
zu erzählen, oder? Als ich zwölf<br />
Spieltage vor Ende der Saison 88/90<br />
Trainer auf <strong>Schalke</strong> wurde, hatte der<br />
Verein seinen absoluten Tiefpunkt<br />
gerade erreicht. Fünf Punkte Rückstand<br />
auf einen rettenden Platz in<br />
der 2. Liga. Und das bei der damals<br />
noch geltenden Zwei-Punkte-Regel.<br />
Am Ende war <strong>Schalke</strong> gerettet. In<br />
der Saison 89/99 waren wir dann<br />
Fünfter. Und in der Saison 90/91 wurde<br />
ich von Präsident Günter Eich-<br />
Im heutigen Revier-Derby<br />
gegen <strong>Schalke</strong> <strong>04</strong> trifft <strong>VfL</strong>-<br />
Trainer Peter Neururer auf<br />
seinen Ex-Verein, bei dem<br />
er eingetragenes Mitglied ist<br />
„Ich kam, als <strong>Schalke</strong> auf dem<br />
Tiefpunkt angekommen war“<br />
berg gefeuert, als wir punktgleich<br />
mit dem Spitzenreiter MSV Duisburg<br />
auf Platz zwei lagen.<br />
Da verfinsterte sich für Sie<br />
wahrscheinlich die Sonne, als Sie<br />
von Günter Eichberg die Papiere<br />
erhalten hatten, nicht wahr?<br />
Schwamm drüber. Ich will einfach<br />
nicht mehr darüber sprechen. Aber<br />
es war eine Situation, bei der es mir<br />
erstmals in meinem Leben total die<br />
Sprache verschlagen hatte.<br />
Mit welchen Gefühlen gehen<br />
Sie heute in das Spiel gegen Ihren<br />
„Zweitclub“ <strong>Schalke</strong> <strong>04</strong>? Mit dem<br />
sicheren Gefühl, dass ich eine<br />
Mannschaft hinter mir weiß, die<br />
heute alles geben wird. Das bezieht<br />
sich sowohl auf die Vereinsfüh-<br />
rung ebenso wie auf die Spieler.<br />
Neururer ganz unverkrampft?<br />
Na klar! An so etwas muss man<br />
absolut nüchtern und überaus professionell<br />
heran gehen, wenn man<br />
eine echte Chance haben will, eine<br />
solche Herausforderung erfolgreich<br />
zu bestehen.<br />
Es ist mal wieder ein echter<br />
Ruhrgebietsknaller. Die Pokalhelden<br />
von <strong>Schalke</strong>, ebenso wie der<br />
<strong>VfL</strong> in der dritten DFB-Pokalhauptrunde,<br />
haben trotz erheblicher<br />
Verletzungsprobleme fleißig Punkte<br />
gesammelt. Der <strong>VfL</strong> befindet<br />
sich als Aufsteiger mehr als nur im<br />
Punkte-Soll. Was dürfen die Fans<br />
heute erwarten? Einen <strong>VfL</strong> <strong>Bochum</strong>,<br />
der versuchen wird, das zu