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OSTKURVE<br />
In unserer Reihe über Fanclubs des <strong>VfL</strong> <strong>Bochum</strong> stellen wir heute „Café Sachs” vor, ein Club, der sich im<br />
Jahre 1997 gegründet hat und zurzeit zwölf Mitglieder zählt.<br />
TZX ist der „3-Letter-Code“ für den Flughafen<br />
Trabzon Airport in der Türkei – ein<br />
würdiger Ort, um einen <strong>VfL</strong>-Fanclub zu<br />
gründen, trug doch unser <strong>VfL</strong> <strong>Bochum</strong> am<br />
16. September 1997 sein erstes UEFA-Pokal-Spiel<br />
der Vereinsgeschichte im türkischen<br />
Trabzon aus. Rund 200 <strong>Bochum</strong>-<br />
Anhänger hatten es sich nicht nehmen<br />
lassen, ihren Verein zu begleiten und die<br />
rund 4.000 km weite Reise nach Kleinasien<br />
auf sich zu nehmen. Sechs von ihnen<br />
wollten diese größte Stunde der Vereinsgeschichte<br />
festhalten und formierten<br />
sich nach dem Spiel zu einem Fanclub.<br />
„Die Entscheidung fiel innerhalb von ein<br />
paar Minuten“, erzählt Martin Winking.<br />
„Der Name war auch sofort klar, denn unser<br />
Trip war bei der Reiseagentur unter<br />
dem Namen ‘Café Sachs’ gebucht.”<br />
Martin Winking ist der Betreiber des Café<br />
Sachs in der Viktoriastraße im <strong>Bochum</strong>er<br />
48<br />
<strong>VfL</strong>-Fanclubs<br />
VON DER THEKE IN DIE KURVE<br />
Bermuda3eck. Seit mehr als 20 Jahren gehört<br />
das Café Sachs zur <strong>Bochum</strong>er Szene,<br />
Spieler wie Dariusz Wosz und der ehemalige<br />
<strong>Bochum</strong>er Slawo Freier lassen sich<br />
dort ab und zu blicken. Das Café Sachs<br />
bietet neben gemütlicher Stimmung am<br />
längsten Tresen des Bermuda3ecks, Sport<br />
auf Großbildleinwänden und Clubdancing<br />
am Wochenende auch einen eigenen <strong>VfL</strong>-<br />
Fanclub. „Unser Fanclub besteht aus<br />
Stammgästen unseres Cafés, und wir sind<br />
nicht nur alle fußballerisch verbunden,<br />
sondern unternehmen auch privat Vieles<br />
zusammen.“ Deshalb ist die Aufnahme in<br />
den <strong>VfL</strong>-Fanclub „Café Sachs“ auch nicht<br />
so einfach. „Wir wählen schon sorgfältig<br />
aus, und Interessenten brauchen einen<br />
Fürsprecher in unseren Reihen“, erklärt<br />
Winking. „Wir sind einfach ein eingefleischtes<br />
Grüppchen, und das soll auch<br />
so bleiben. Das macht die Sache dann et-<br />
was persönlicher und intimer. „Das ist ein<br />
kleiner Unterschied zu anderen <strong>VfL</strong>-Fanclubs.<br />
Ein anderer Unterschied ist, dass<br />
die Mischung der Geschlechter sehr ausgeglichen<br />
ist. „Wir haben momentan<br />
zwölf Mitglieder, sechs davon sind weiblich“,<br />
berichtet Winking mit Stolz. „Die<br />
Frauen sind voll im Thema und haben alle<br />
großen Fußballsachverstand.“ Geführt<br />
wird der Club von Julia Stief, die momentan<br />
Präsidentin des Fanclubs ist. Bei Auswärtsspielen<br />
finden sich gut 150 bis 200<br />
Fans im Lokal ein, und auf die „Stadionatmosphäre“<br />
vor den beiden Großleinwänden<br />
ist Martin Winking stolz. Vor den Begegnungen<br />
im rewirpowerSTADION beginnt<br />
der Spieltag für Mitglieder selbstverständlich<br />
im Café Sachs. Von dort aus<br />
pilgert die homogene Gruppe zum Stadion<br />
und feuert im Block O-Rechts unseren<br />
<strong>VfL</strong> an. „Wir hatten immer ein sehr<br />
großes Banner von unserem Fanclub, aber<br />
leider sind wohl die Auflagen geändert<br />
worden, so dass wir ihn nicht mehr<br />
hissen dürfen“ so Winking. „Wir würden<br />
natürlich gerne Flagge zeigen.“<br />
Flagge hat der Fanclub „Café Sachs“ auch<br />
beim letzten Bundesligaspiel der Saison<br />
2004/05 in Hamburg. „Der <strong>VfL</strong> war ja<br />
schon zwei Spieltage vorher abgestiegen,<br />
aber wir haben trotzdem sehr gute Laune<br />
mit nach Hamburg genommen“, lacht<br />
Martin Winking. „Der <strong>VfL</strong> gewann mit 1:0<br />
durch einen Treffer von Momo Diabang,<br />
und das haben wir nach dem Spiel im<br />
Hamburger Schanzenviertel gefeiert. So<br />
laut und begeistert, dass das ganze Lokal<br />
mit uns ‘Auswärtssieg’ gesungen hat. Das<br />
war ein schönes Erlebnis und vielleicht<br />
können wir das dieses Jahr eventuell<br />
wiederholen.“ Nur ohne Abstieg.