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100 Jahre Museum für Völkerkunde Hamburg an der

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nicht länger mehr ausschließlich die vermeintlich objektive westlich-wissenschaftliche Sicht. Die<br />

Angehörigen <strong>der</strong> gerade im <strong>Museum</strong> gezeigten Kulturen haben die Möglichkeit, parallel dazu ihre<br />

Ansichten zu präsentieren. Immerhin sind etwa 150 Nationen in <strong>der</strong> Stadt vertreten. Angehörige<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>er Völker, die nicht in <strong>Hamburg</strong> präsent sind, laden wir zu Ausstellungsvorbereitungen ein.<br />

Die Besucher haben so die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wie sie eine Kultur sehen wollen,<br />

was Wirklichkeit ist. Um auch tatsächlich etwas bewegen zu können, hat sich das <strong>Museum</strong> klare<br />

neue inhaltliche Ziele gesetzt:<br />

Wir wollen ein <strong>Völkerkunde</strong>museum neuen Typs mit neuen Möglichkeiten schaffen, weg<br />

von den Ansätzen und Fragestellungen <strong>der</strong> Gelehrtenwelt des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Vom Vitrinenmuseum zum g<strong>an</strong>zheitlichen, lebendigen <strong>Museum</strong>.<br />

Von <strong>der</strong> Dist<strong>an</strong>z zum eigenen Erleben.<br />

Vom Betrachten zum Begegnen, vom Begegnen zum (sinnlichen) Begreifen, vom Begreifen<br />

zum Verstehen, vom Verständnis zur Toler<strong>an</strong>z. Nur durch Hinführung zur Toler<strong>an</strong>z können wir<br />

Hass abbauen und dar<strong>an</strong> arbeiten, Feindseligkeit zwischen den Angehörigen verschiedener<br />

Kulturen zu vermin<strong>der</strong>n. Demokratie wird gestärkt durch das Bewusstsein, dass wir alle Kin<strong>der</strong><br />

einer Welt sind.<br />

Wir sind:<br />

ein Forum <strong>der</strong> Begegnung von Menschen verschiedener Völker und Kulturen<br />

dazu ein Informationszentrum zur Vermittlung des ersten Einstiegs in fremde Kulturen und<br />

<strong>der</strong> weiterführenden Kontakte.<br />

Unser <strong>Museum</strong> versteht sich als ein Symbol <strong>der</strong> Weltoffenheit <strong>Hamburg</strong>s. Wir bieten daher, so unser<br />

Motto, “Ein Dach <strong>für</strong> alle Kulturen”.<br />

Unser neuer Ansatz bedeutet: ein lebendiges <strong>Museum</strong>, nicht mehr beschränkt auf<br />

dist<strong>an</strong>zgebietende Vitrinen. Wir wollen einen g<strong>an</strong>zheitlichen Kultur<strong>an</strong>satz und damit ein tieferes<br />

Verständnis <strong>für</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Kulturen vermitteln. Eine zentrale Bedeutung erhält dabei die unmittelbare,<br />

sinnliche Begegnung mit Menschen verschiedener Kulturen. Sie bekommt eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e Qualität<br />

durch die gleichzeitige Begegnung mit den geistigen Inhalten dieser Kulturen, wie sie über die<br />

Ausstellungsobjekte des <strong>Museum</strong>s vermittelt werden können.<br />

Der Kontakt zu den ausländischen Gemeinden <strong>Hamburg</strong>s ist meist sehr intensiv. Wichtig ist uns<br />

hierbei Kontinuität. Wir arbeiten eng mit bestimmten Gruppen zusammen und halten mit ihnen<br />

alljährlich Festivals und häufig auch kleinere Ver<strong>an</strong>staltungen ab. Dabei h<strong>an</strong>delt es sich um<br />

Portugiesen, Türken, Mexik<strong>an</strong>er, Kore<strong>an</strong>er, Chinesen, Polen o<strong>der</strong> Jap<strong>an</strong>er, aber auch kleine Gruppen<br />

wie Abchasen, Eriträer, Tschuwaschen o<strong>der</strong> verschiedene Völker aus Togo.<br />

Das <strong>Museum</strong> <strong>für</strong> <strong>Völkerkunde</strong> – eine Stiftung öffentlichen Rechts<br />

Ab dem 1.1.1999 wurde in <strong>der</strong> Geschichte des <strong>Museum</strong>s ein g<strong>an</strong>z neuer Weg eingeschlagen. Per<br />

Gesetz wurde das <strong>Museum</strong> <strong>für</strong> <strong>Völkerkunde</strong> zusammen mit sechs weiteren staatlichen Museen in<br />

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