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Jahresbericht der Volksbank Göppingen eG

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2008<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong> <strong>eG</strong><br />

1


2008<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Verehrte Mitglie<strong>der</strong><br />

und Geschäftsfreunde,<br />

das Jahr 2008 stand für uns alle, vor allem<br />

aber für die Banken, ganz im Zeichen <strong>der</strong><br />

weltweiten Finanzkrise. Den Schwerpunkt<br />

unseres Geschäftsberichts bildet deshalb<br />

eine ausgezeichnete Analyse dieser Jahrhun<strong>der</strong>tkrise<br />

von Professor Dr. Stephan<br />

Paul von <strong>der</strong> Ruhr-Universität Bochum.<br />

Außerdem können Sie natürlich lesen, wie<br />

Ihre <strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong> dieses schwierige<br />

Jahr gemeistert hat.<br />

Ich wünsche Ihnen, gerade vor dem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> aktuellen Wirtschaftskrise, so<br />

viel persönliches Wohlergehen wie möglich<br />

und bin mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr Peter Aubin<br />

Dr. Peter Aubin, Vorstandssprecher<br />

Thema Seite<br />

Vorwort und Inhaltsverzeichnis 3<br />

Vorstand/Aufsichtsrat 4<br />

Unser bodenständiges Geschäftsmodell bewährt sich in <strong>der</strong> Krise 5<br />

Sturm – Finanzmarktkrise und Konsequenzen für die Bankenaufsicht 8<br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong> spendet sieben Fahrzeuge<br />

für soziale Organisationen im Landkreis <strong>Göppingen</strong> 23<br />

Bericht des Aufsichtsrats 24<br />

Geschäftsbericht 26<br />

Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz 37<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

3


4<br />

Vorstand<br />

Dr. Peter Aubin<br />

Vorstandssprecher<br />

Hermann Sonnenschein<br />

Roland Lang (bis 31.12.2008)<br />

Wolfgang Straub<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Werner Kleinle<br />

Geschäftsführer, Wirtschaftsprüfer/<br />

Steuerberater, Ebersbach<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Johann Heinrich Pfeifer<br />

Rechtsanwalt, Notar, <strong>Göppingen</strong><br />

stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Sven Allinger *<br />

Dipl. Betriebswirt (BA),<br />

Rechberghausen<br />

Tanja Barchet *<br />

Dipl. Bankbetriebswirtin (GBF),<br />

Salach (seit 27.05.2008)<br />

Albrecht Bosch<br />

Dipl.-Ing, Böhmenkirch-Steinenkirch<br />

Hanns-Wolf Brühl<br />

Dipl.-Ing., Architekt, Süßen<br />

Friedrich Buchmaier<br />

Dipl.-Verwaltungswirt (FH),<br />

Bürgermeister, Dürnau<br />

Christine Fe<strong>der</strong>sel<br />

Schreinermeisterin, <strong>Göppingen</strong><br />

Vorstand<br />

Aufsichtsrat<br />

Werner Frey *<br />

Geschäftsstellenleiter, Gingen<br />

(bis 27.05.2008)<br />

Karl-Heinz Jakele *<br />

Firmenkundenbetreuer, Salach<br />

Dr. Dieter Kassner<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH),<br />

Studiendirektor, Wäschenbeuren<br />

Ernst Kölle *<br />

Leiter Auslandsabteilung, Kuchen<br />

Walter Körber *<br />

Dipl.-Bankbetriebswirt (ADG),<br />

Donzdorf (bis 27.05.2008)<br />

Hans-Friedrich Kumpf<br />

Geschäftsführer, Geislingen<br />

Hubert Nägele<br />

Geschäftsführer, Eislingen<br />

Hans Prinzing<br />

Dipl.-Ing., Geschäftsführer, Süßen<br />

Alfred Rink<br />

Dachdeckermeister, Geschäftsführer,<br />

Donzdorf<br />

Hubert Rinklin<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH),<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>, Amstetten<br />

Mercedes Schnei<strong>der</strong> *<br />

Bankfachwirtin, Altbach<br />

Reinhold Stephan *<br />

Bürokaufmann, <strong>Göppingen</strong><br />

(seit 27.05.2008)<br />

* von den Mitarbeitern gewählt


2007 sprach man noch von <strong>der</strong> amerikanischen<br />

Subprime-Krise, 2008 wurde daraus<br />

eine globale Finanzkrise und 2009 befinden<br />

wir uns in einer Weltwirtschaftskrise,<br />

wie wir sie in <strong>der</strong> Nachkriegsgeschichte<br />

noch nicht erlebt haben.<br />

Nur die faktische Teilverstaatlichung großer<br />

Teile des Bankenapparats und das Öffnen<br />

sämtlicher Liquiditätsschleusen durch<br />

die Notenbanken haben den weltweiten<br />

Kollaps des Finanzsystems verhin<strong>der</strong>t.<br />

Die Geldbranche ächzt unter Verlusten in<br />

unvorstellbarer Billionenhöhe und bleibt<br />

– trotz <strong>der</strong> gigantischen Rettungsmaßnahmen<br />

von Staaten und Notenbanken<br />

– in ihrer Kapitalkraft und Risikotragfähigkeit<br />

stark angeschlagen. Nach Jahren<br />

<strong>der</strong> großzügigen bis ungezügelten Kreditschöpfung<br />

bleibt ihr nur die Konsolidierung<br />

durch Abbau von Risikoaktiva<br />

(„Deleveraging“) und Rückbesinnung<br />

Unser bodenständiges Geschäftsmodell<br />

bewährt sich in <strong>der</strong> Krise<br />

auf solide Kreditvergabestandards. An-<br />

gesichts <strong>der</strong> Gewöhnung an leichten und<br />

billigen Zugang zu Krediten empfindet die<br />

rezessionsgeplagte Wirtschaft diese Wen-<br />

de nun als Kreditklemme.<br />

Während hierzulande Geschäfts- und<br />

Landesbanken das Jahr 2008 überwie-<br />

gend mit Milliardenverlusten abschlos-<br />

sen, blieben Genossenschaftsbanken<br />

und Sparkassen in <strong>der</strong> Gewinnzone und<br />

erwiesen sich so als Stabilitätsanker im<br />

deutschen Finanzsystem. Das liegt am<br />

bodenständigen Geschäftsmodell <strong>der</strong><br />

Regional institute: Das klassische Kredit-<br />

und Anlagegeschäft in <strong>der</strong> Region bildet<br />

den Kern ihres Geschäfts. Investment Ban-<br />

king ist dagegen für sie weitgehend ein<br />

Fremdwort. Im Zentrum ihres Geschäftszwecks<br />

stehen nicht die Bonus-Gier von<br />

Bankmanagern und nicht die übertriebenen<br />

Renditeerwartungen internationaler<br />

Sharehol<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n allein die effiziente<br />

Bedienung ihrer Kunden vor Ort.<br />

So hat auch die <strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong> das<br />

Krisenjahr 2008 mit ordentlichen Wachstumsraten,<br />

gesun<strong>der</strong> Bilanz und gutem<br />

Gewinn abgeschlossen.<br />

Kredite unverän<strong>der</strong>t,<br />

Anlagen weiter gewachsen<br />

Das Gesamtvolumen unserer Kundenkredite<br />

verharrte erneut auf Vorjahresniveau.<br />

Dabei hielt das Wachstum bei Firmenkrediten<br />

an ( +2,2% nach +1,2% im Vorjahr),<br />

während <strong>der</strong> Einbruch des privaten Wohnungsbaus<br />

das Minus bei Privatkundenkrediten<br />

(– 3,2% nach – 2,2% im Vorjahr)<br />

beschleunigte.<br />

Dr. Peter Aubin, Vorstandssprecher<br />

„Während hierzulande<br />

Geschäfts- und Landesbanken<br />

das Jahr 2008<br />

überwiegend mit Milliardenverlusten<br />

abschlossen,<br />

blieben Genossenschaftsbanken<br />

und Sparkassen<br />

in <strong>der</strong> Gewinnzone und<br />

erwiesen sich so als Stabilitätsanker<br />

im deutschen<br />

Finanzsystem.“<br />

5


6<br />

Im Ein- und Anlagengeschäft setzten sich<br />

dagegen die Zuwächse aus dem Vorjahr<br />

fort: Die Einlagen unserer Kunden wuchsen<br />

um 43,0 Mio € (d. h. um + 3,0%<br />

nach + 39,3 Mio € = + 2,8% im Vorjahr),<br />

mit Zuwachsraten von 10,0% bei Firmen<br />

und 2,2% bei Privatkunden. Außerdem<br />

erreichten wir 36,2 (Vj. 41,2) Mio € Nettoabsatz<br />

im Wertpapiergeschäft. Insgesamt<br />

konnten wir also 79,2 Mio € neue Anlagegel<strong>der</strong><br />

akquirieren.<br />

Beson<strong>der</strong>e Vertriebserfolge<br />

im Verbundgeschäft<br />

Unter allen Volks- und Raiffeisenbanken<br />

erreichten wir beim Absatz von Fonds <strong>der</strong><br />

UNION INVESTMENT bundesweit den 3.<br />

Platz. Beim Abschluss von Bausparverträgen<br />

erzielten wir den Rekordwert von 110<br />

Mio € Bausparsumme.<br />

<strong>Volksbank</strong> führt Kunden mit<br />

soli<strong>der</strong> Anlageberatung sicher<br />

durch die Krise<br />

Die Wertpapieranlagen <strong>der</strong> <strong>Volksbank</strong>-<br />

Kunden beliefen sich zum 31.12.2008<br />

nach 36,2 Mio € Nettokäufen auf 474,4<br />

Mio €. Die Finanzkrise führte in den Kundendepots<br />

zu Kursverlusten von 14,8%<br />

(82,5 Mio €), denen allerdings mehrere<br />

Prozent Zinszahlungen, Dividenden und<br />

Fondsausschüttungen gegenüberstanden.<br />

Im Durchschnitt entsprach dies <strong>der</strong><br />

Rendite eines Portfolios, das zu 50% in<br />

Staatsanleihen (REXP mit 10,2% Rendite)<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong>:<br />

v. l. Roland Lang, Dr. Peter Aubin,<br />

Hermann Sonnenschein, Wolfgang Straub<br />

und zu 50% in Aktien (DAX mit 40,4%<br />

Kursverlust) angelegt war. Auf die insgesamt<br />

329,2 Mio € UNION-Fonds in den<br />

Kundendepots ergaben sich sogar nur<br />

10,7% Kursverluste.<br />

Dies ist ein schöner Beleg für die solide Anlageberatung<br />

<strong>der</strong> <strong>Volksbank</strong>: Wir führen<br />

unsere Kunden mit risikoarmen und gut<br />

gestreuten Anlagen sicher durch die Krise.<br />

Multikanalkonzept weiter<br />

erfolgreich<br />

Unser Multikanalkonzept <strong>der</strong> Direktbank<br />

und Beraterbank in Einem wird von den<br />

Mitglie<strong>der</strong>n ausgesprochen positiv angenommen.<br />

So verzeichnete VR-GiroOnline,<br />

unser gebührenfreies Girokonto mit Geldmarktzins<br />

für Onliner, auch 2008 steile<br />

Zuwachsraten: Kontenzahl und Einlagevolumen<br />

stiegen um jeweils 27% auf über<br />

18.000 Stück bzw. 108 Mio €.<br />

Die Online-Abschlüsse von Festgel<strong>der</strong>n erreichten<br />

in einzelnen Monaten Stückzahlen<br />

über 500 mit Volumina bis 8 Mio €.<br />

Auch Konsumentenkredite können unsere<br />

Kunden inzwischen direkt im Internet<br />

abschließen.<br />

Unsere Konditionen im Direktbankkanal<br />

brauchen den Vergleich mit großen Direktbanken<br />

nicht zu scheuen. Wir können<br />

es uns deshalb leisten, auf unserer<br />

Homepage einen Link zur ING-DiBa, <strong>der</strong><br />

größten deutschen Direktbank, zu setzen.<br />

So können unsere Kunden die Konditionen<br />

unmittelbar mit denen <strong>der</strong> ING-DiBa<br />

vergleichen.<br />

Durch Aufwertung <strong>der</strong> Kreditkarten haben<br />

unsere Girokonten noch mehr an Attraktivität<br />

gewonnen: So werden die 20 €<br />

jährliche Grundgebühr auf die Classic Card<br />

bereits bei 2.000 € Jahresumsatz zurückerstattet.<br />

Vor allem aber können unsere<br />

Kunden mit <strong>der</strong> Kreditkarte für nur 1 €<br />

weltweit Geld abheben.<br />

Trotz des breiten Angebots für Online-<br />

Abschlüsse können unsere Kunden bei<br />

Bedarf direkt auf ihren persönlichen Betreuer<br />

in <strong>der</strong> Zweigstelle zurückgreifen<br />

und ihn über Internet um Kontaktaufnahme<br />

bitten. Das gibt es bei den Direktbanken<br />

nicht.<br />

Darüber hinaus haben wir unseren Service<br />

im Kreditgeschäft für Privatkunden<br />

erheblich beschleunigt und vereinfacht.<br />

Unter Nutzung mo<strong>der</strong>ner Data-Mining-<br />

Verfahren haben wir für einen Großteil<br />

unserer Kunden bereits auf Vorrat Kreditentscheidungen<br />

für Kreditkarten, Dispo-,<br />

Anschaffungs- und Wohnbaukredite<br />

getroffen. Das bedeutet: Im Bedarfsfall<br />

können die Kredite dem Kunden auf<br />

bloßes Anfor<strong>der</strong>n bereitgestellt werden,<br />

ohne dass es noch weiterer Fragen o<strong>der</strong><br />

Dokumente bedarf.<br />

All dies zeigt: Wir arbeiten ständig an <strong>der</strong><br />

möglichst perfekten Umsetzung unserer<br />

Leitsätze: „Wir sind Direktbank und Beraterbank<br />

in Einem. Unsere Produkte sind<br />

einfach und günstig. Die Konditionen sind<br />

transparent. Unser Service ist schnell und<br />

zuverlässig.“<br />

Mit unserer neuen Werbelinie, die überall<br />

auf positive Resonanz stößt, gelingt es<br />

uns gut, diese Botschaften nach außen<br />

zu transportieren.<br />

So können wir uns über weiter wachsende<br />

Kundenzahlen freuen. Seinen sichtbaren<br />

Ausdruck findet das Wachstum 2008 in<br />

<strong>der</strong> Zunahme <strong>der</strong> Girokonten um 1.700<br />

Stück (+ 2,4%).<br />

Zinsüberschuss durch Wett bewerb<br />

und inverse Zinskurve erneut unter<br />

Druck<br />

Der harte Wettbewerb und die Inversion<br />

<strong>der</strong> Zinskurve am Geld- und Kapitalmarkt<br />

belasteten unser Zinsgeschäft erneut.<br />

Dadurch, dass die Zinsen für kurze Gel-


<strong>der</strong> streckenweise sogar die Langfrist-<br />

zinsen überschritten, erlitten wir bei <strong>der</strong><br />

Anlage unserer kurzfristigen Einlagen in<br />

langfristigen Krediten und Wertpapier-<br />

anlagen Verluste. Diese Margenverluste<br />

wurden kundenseitig verstärkt durch<br />

vermehrte Umschichtung von Sparguthaben<br />

in hochverzinsliche Festgel<strong>der</strong>.<br />

So kam es zur nochmaligen Vermin<strong>der</strong>ung<br />

des Zinsüberschusses um 1,8 auf<br />

35,4 Mio € (– 4,8% nach – 4,1% im Vj.).<br />

Durch 2,0 Mio € Zuwachs (+ 16,8%) auf<br />

13,8 Mio € beim Provisionsüberschuss<br />

konnte das Minus beim Zinsüberschuss<br />

jedoch voll ausgeglichen werden. In<br />

Höhe von 1,1 Mio € beruht das Wachstum<br />

<strong>der</strong> Provisionen auf Neugeschäften<br />

mit Kreditausfallgarantien für Unternehmen<br />

und Banken (credit default swaps).<br />

Die restlichen 0,9 Mio € resultieren aus<br />

dem Wachstum des Verbundgeschäfts,<br />

insbeson<strong>der</strong>e mit Bausparverträgen und<br />

Wertpapieren.<br />

Insgesamt konnte damit <strong>der</strong> Rohüberschuss<br />

um 0,2 auf 49,1 Mio € angehoben<br />

werden. Da <strong>der</strong> Verwaltungsaufwand nur<br />

um 0,5 Mio € (+ 1,3%) auf 36,5 Mio €<br />

anstieg, ermäßigte sich das Teilbetriebsergebnis<br />

lediglich um 0,3 Mio € (– 2,2%)<br />

auf 12,6 Mio €.<br />

Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen<br />

und Aufwendungen inklusive <strong>der</strong><br />

Aufwendungen für Finanzgeschäfte lag<br />

um 0,6 Mio € unter Vorjahr, so dass sich<br />

das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge<br />

um 0,9 Mio € (– 5,7%) auf 15,3 Mio €<br />

ermäßigte. Das sind 0,78% <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />

Bilanzsumme, die wir vor<br />

dem Hintergrund des schwierigen Umfelds<br />

als durchaus befriedigend ansehen.<br />

Wie<strong>der</strong> positives Bewertungsergebnis<br />

im Kreditgeschäft<br />

Die bis Herbst noch positive Konjunkturlage<br />

und unser umsichtiges Risikomanagement<br />

führten erneut zu einem positiven Bewer-<br />

tungsergebnis im Kreditgeschäft in Höhe<br />

von 4,0 Mio €, nachdem bereits in den<br />

beiden Vorjahren die Auflösung von Ein-<br />

zelwertberichtigungen <strong>der</strong>en Bildung um<br />

4,8 bzw. 6,1 Mio € überschritten hatten.<br />

Begrenzte Belastung<br />

des Wertpapierergebnisses<br />

durch Finanzkrise<br />

Dafür schlugen sich im Bewertungsergebnis<br />

für Wertpapiere und Zinsswaps<br />

die Auswirkungen <strong>der</strong> Finanzkrise nie<strong>der</strong>.<br />

Zwar waren wir we<strong>der</strong> in Papieren von<br />

Lehman Brothers noch bei isländischen<br />

Banken o<strong>der</strong> in „Asset backed securities“<br />

(ABS) engagiert und haben deshalb keinerlei<br />

Ausfälle zu verzeichnen. Jedoch<br />

führte die spürbare Erhöhung <strong>der</strong> Risikoaufschläge<br />

auf ungedeckte Bankschuldverschreibungen<br />

(Spreadausweitungen)<br />

zu Kursverlusten in Höhe von 26,1 Mio €.<br />

Da die Krise gleichzeitig eine deutliche<br />

Absenkung <strong>der</strong> Zinskurve bewirkte, konnten<br />

wir auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite 15,0 Mio €<br />

zinserhöhungsbedingte Wertkorrekturen<br />

aus den Vorjahren über Zuschreibungen<br />

wie<strong>der</strong> auflösen. Netto bescherte uns die<br />

Finanzkrise also eine Belastung des Bewertungsergebnisses<br />

für Wertpapiere und<br />

Zinsswaps in Höhe von 11,1 Mio € und lag<br />

damit noch weit unter <strong>der</strong> Belastung von<br />

13,7 Mio € im Vorjahr. In Relation zum Gesamtvolumen<br />

unserer Wertpapier-Eigenanlagen<br />

von 842 Mio € belaufen sich diese<br />

Kursverluste auf lediglich 1,3%. Ihnen<br />

standen 2008 über 4% Zinsertrag gegenüber,<br />

so dass die Gesamtrendite mit 2,7%<br />

positiv blieb. Wir konnten es uns deshalb<br />

problemlos leisten, unsere Wertpapiere<br />

wie bisher sämtlich nach dem strengen<br />

Nie<strong>der</strong>stwertprinzip zu bilanzieren. Hätten<br />

wir – so wie die meisten großen Banken<br />

– nach dem mil<strong>der</strong>en „Discounted-<br />

Cashflow-Verfahren“ bewertet, hätte sich<br />

das Bewertungsergebnis für Wertpapiere<br />

und Zinsswaps um 12,6 Mio € auf plus<br />

1,5 Mio € verbessert.<br />

„Unter allen Volks- und<br />

Raiffeisenbanken erreichten<br />

wir beim Absatz von Fonds<br />

<strong>der</strong> UNION INVESTMENT<br />

bundesweit den 3. Platz.<br />

Beim Abschluss von Bausparverträgen<br />

erzielten wir den<br />

Rekordwert von 110 Mio €<br />

Bausparsumme.“<br />

Trotz hoher Belastungen<br />

solides Ergebnis<br />

Trotz <strong>der</strong> hohen Belastung im Wertpapierergebnis<br />

erreichte die <strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong><br />

mit 7,4 (Vj. 8,0) Mio € wie<strong>der</strong> einen<br />

soliden Vorsteuergewinn.<br />

Die <strong>Volksbank</strong> hatte im Vorjahr aufgrund<br />

des steuerlichen Wertaufholungsgebots<br />

mit 4,9 Mio € einen enorm hohen Steueraufwand<br />

zu verkraften, weil sich die<br />

Kurse <strong>der</strong> Wertpapiere im Zeitraum <strong>der</strong><br />

Bilanzerstellung um 6,9 Mio € verbessert<br />

hatten. Der Vorstand bemerkte damals,<br />

dass die Bank den Steuerbetrag, den sie<br />

aufgrund dieser Beson<strong>der</strong>heit in 2007 „zu<br />

viel“ bezahlen musste, in 2008 wie<strong>der</strong><br />

zurückbekommen würde. So ist es auch<br />

gekommen: Der Steueraufwand für 2008<br />

beläuft sich nur noch auf 0,4 Mio €.<br />

6,9 Mio € Jahresüberschuss<br />

ermöglicht hohe Dotierung<br />

<strong>der</strong> Reserven<br />

So konnte <strong>der</strong> Jahresüberschuss auf 6,9<br />

(Vj. 3,1) Mio € mehr als verdoppelt werden.<br />

Hieraus fließen 4,8 Mio € in die<br />

versteuerten Reserven, die so auf insgesamt<br />

45,1 Mio € anwachsen. Im Übrigen<br />

schlagen wir <strong>der</strong> Vertreterversammlung<br />

wie<strong>der</strong> 5% Dividende vor. Wir meinen,<br />

das ist ein schönes Ergebnis – inmitten<br />

einer Jahrhun<strong>der</strong>tkrise, in <strong>der</strong> die großen<br />

Banken überwiegend Milliardenverluste<br />

melden und zum Überleben auf staatliche<br />

Kapitalhilfen angewiesen sind.<br />

7


8<br />

„Die im begrenzten Segment<br />

<strong>der</strong> Hypothekarkredite<br />

an zweitklassige<br />

(subprime) Schuldner eingesetzte<br />

Bankenkrise hat<br />

sich zur schwersten Krise<br />

des Weltfinanzsystems<br />

seit den 1920er Jahren<br />

entwickelt.“<br />

Sturm – Finanzmarktkrise<br />

und Konsequenzen<br />

für die Bankenaufsicht<br />

Das Weltfinanzsystem ging 2008 durch die<br />

schwerste Krise <strong>der</strong> Nachkriegszeit. Was waren<br />

die Ursachen? Ist ein Ende absehbar? Wie kann<br />

<strong>der</strong> nächsten Krise vorgebeugt werden?<br />

Von Professor Dr. Stephan Paul, Ruhr-Universität Bochum<br />

Schadensbilanz:<br />

Versuch einer Momentaufnahme<br />

„Das Schlimmste ist überstanden“ –<br />

dies war die Einschätzung des CEO von<br />

Lehman Brothers, Richard Fuld, im April<br />

2008, fünf Monate vor <strong>der</strong> Insolvenz des<br />

Instituts. Immer stärkere Wertmin<strong>der</strong>ungen<br />

bei Verbriefungen, weitere Beinahe-<br />

o<strong>der</strong> sogar tatsächliche Bankpleiten,<br />

emporschnellende Absicherungsprämien<br />

bei <strong>der</strong> Liquiditätsvergabe an Banken,<br />

dramatische Kursverluste an den Börsen<br />

weltweit und staatliche Rettungsaktionen<br />

in einem zuvor ungeahnten Ausmaß – das<br />

sind einige Facetten <strong>der</strong> Monate September<br />

und Oktober 2008, die in <strong>der</strong> Tagespresse<br />

mit Überschriften wie „Ein Orkan,<br />

<strong>der</strong> nicht enden will“ o<strong>der</strong> „Kernschmelze<br />

im Finanzsystem“ versehen wurden.<br />

Bankaktien besitzen im Dezember 2008<br />

im Schnitt weniger als 40% ihres Werts zu<br />

Beginn des Jahres 2008, Einleger haben<br />

vielfach das Vertrauen verloren, bangen<br />

um ihr Geld und stürmen in Island sogar<br />

die Zentralbank.<br />

Nachdem <strong>der</strong> IWF seine Schätzung <strong>der</strong><br />

möglichen Verluste von Finanzinstituten<br />

im Oktober noch einmal auf 1,4 Bio. $<br />

nach oben korrigiert hat, die US-Noten-<br />

bank mittlerweile sogar vom doppelten<br />

Wert ausgeht, wird deutlich: Die im begrenzten<br />

Segment <strong>der</strong> Hypothekar kredite<br />

an zweitklassige (subprime) Schuldner<br />

eingesetzte Bankenkrise hat sich zur<br />

schwersten Krise des Weltfinanzsystems<br />

seit den 1920er Jahren entwickelt.<br />

Insofern ist es verständlich, dass in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit nach einem „neuen Ordnungsrahmen<br />

für entfesselte Märkte“,<br />

einer „neuen Finanzarchitektur“ gerufen<br />

und eine Fülle von Einzelfor<strong>der</strong>ungen erhoben<br />

wird – von einem „Bretton Woods<br />

II“ bis zu einem „TÜV “ für sämtliche neuen<br />

Finanzprodukte.<br />

Im Folgenden wird erläutert, dass <strong>der</strong><br />

Sturm, <strong>der</strong> die Kredit- und mittlerweile<br />

auch Realwirtschaft durchschüttelt, von<br />

<strong>der</strong> Branche selbst und den durch die<br />

Politik gesetzten Rahmenbedingungen<br />

verursacht wurde, die Versuche <strong>der</strong> Krisenbekämpfung<br />

nur bedingt tauglich sind<br />

und die Vorschläge zur Krisenprophylaxe<br />

nachgebessert werden müssen.


Klimawandel:<br />

Wie konnte es so weit kommen?<br />

Die zentralen Charakteristika <strong>der</strong> Finanzmarktkrise<br />

werden entlang <strong>der</strong> Abbildung<br />

1 dargestellt: Nach den Terroranschlägen<br />

des 11. September 2001 leitete die US-<br />

Zentralbank (Fed) eine Geldmengenausweitung<br />

ein, die die amerikanischen Leitzinsen<br />

auf ein historisch niedriges Niveau<br />

von knapp über ein Prozent schleusten.<br />

Die zunächst niedrige Zinslast machte es<br />

vielen Beziehern niedriger Einkommen<br />

möglich, sich für den Erwerb von Immobilien<br />

bei Kreditinstituten zu verschulden.<br />

Auch politisch wurde <strong>der</strong> Erwerb speziell<br />

von Wohneigentum gerade durch soziale<br />

Min<strong>der</strong>heiten und Migranten, also im<br />

so genannten Subprime-Segment nicht<br />

erstklassiger Bonität, (kommunal-)poli-<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im Umfeld (USA)<br />

Niedrigzinspolitik<br />

Steigende Immobilienpreise<br />

Steigende Konkurrenzintensität<br />

Steigen<strong>der</strong> Sharehol<strong>der</strong>-Value-Druck<br />

Krisensymptome<br />

Vertrauensverlust<br />

Marktstörungen<br />

Abbildung 1: Genese <strong>der</strong> Finanzmarktkrise<br />

„Die in manchen Regionen <strong>der</strong> USA geradezu explodierenden<br />

Preise für Grundstücke und Gebäude<br />

luden ... zum weiteren Immobilienerwerb ein.“<br />

tisch stark geför<strong>der</strong>t. Dazu dienten auch<br />

die im Zuge des New Deal gegründeten<br />

staatlichen Kreditaufkauf- und -garantieagenturen<br />

Fannie Mae und Freddie Mac.<br />

Ein Resultat dieser Subventionen ist <strong>der</strong><br />

deutlich höhere Anteil <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />

<strong>der</strong> in Wohneigentum lebt (USA 73%,<br />

Deutschland 43%). Ein an<strong>der</strong>es Resultat<br />

aber war die Strukturverschiebung des<br />

hypothekarischen Finanzierungsgeschäfts<br />

hin zu schlechteren Bonitäten.<br />

Der vorher schon einsetzende Preisanstieg<br />

bei Immobilien wurde aber nicht<br />

nur dadurch beschleunigt. Hierzu trugen<br />

Krisenursachen<br />

Überproportionale Kreditvergabe Subprime<br />

Ungeprüfte Übernahme Vermittlergeschäft<br />

Leichtfertiger Umgang mit Verbriefung<br />

Defekte im Risikomanagement<br />

Übertriebene Fristentransformation<br />

Bankenkrise<br />

Krisenbekämpfung<br />

Liquiditätsspritzen<br />

Kapitalmaßnahmen<br />

Re-Regulierung<br />

auch die nach dem Platzen <strong>der</strong> Internetblase<br />

am Aktienmarkt in diesem Segment<br />

angelegten Gel<strong>der</strong> sowie die aus<br />

China und dem Nahen Osten „recycelte“<br />

Liqui dität bei. Die in manchen Regionen<br />

<strong>der</strong> USA geradezu explodierenden Prei-<br />

se für Grundstücke und Gebäude luden<br />

im Sinne eines sich selbst verstärkenden<br />

Kreislaufs wie<strong>der</strong>um sowohl Verbraucher<br />

als auch institutionelle Investoren zum<br />

weiteren Immobilienerwerb ein. Somit<br />

kam es zu einer in den üblicherweise zur<br />

Inflationsmessung verwendeten Warenkörben<br />

zunächst nicht sichtbaren Asset<br />

Price Inflation.<br />

Krisenverstärker<br />

Rating-Agenturen<br />

Bankenaufsicht<br />

Politik<br />

Zentralbank<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Medien<br />

Krisenauslöser<br />

Doppelter Preisschock<br />

– Zinsen<br />

– Immobilien<br />

Krisenwirkungen<br />

Wertberichtigungen<br />

Abschreibungen<br />

9


10<br />

Bank<br />

Kaufpreis<br />

Zins + Tilgung<br />

Special Purpose Vehicle<br />

Bilanz SPV<br />

Private Haushalte<br />

Abbildung 2: Grundstruktur einer Verbriefung<br />

Kredite<br />

Sponsor<br />

Kredite Zins + Tilgung<br />

Rating-<br />

Agentur<br />

Be-/<br />

Versicherung<br />

WertpapiereKaufpreis<br />

Zins + Tilgung<br />

Rückblickend lässt sich nachweisen, dass<br />

Banken angesichts im Wert kontinuierlich<br />

steigen<strong>der</strong> Sicherheiten in ihrer Prüfung<br />

<strong>der</strong> Kreditnehmer immer sorgloser wurden<br />

und auch Zuführgeschäft von Kreditvermittlern,<br />

die im Stile von „Drückerkolonnen“<br />

agierten, nahezu unkritisch<br />

akzeptierten. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch von „ninja“-Loans gesprochen<br />

(no income, no job or assets). Vor dem<br />

Hintergrund <strong>der</strong> Immobilienpreissteigerungen<br />

erklären sich auch die piggy backs<br />

(Huckepackkredite), bei denen eine immer<br />

weiter reichende Verschuldung in<br />

Form von Kreditkarten- o<strong>der</strong> Konsumfinanzierungen<br />

auf ein und dasselbe Objekt<br />

basiert wurde. Im Jahre 2003 etwa<br />

nahmen private Haushalte doppelt soviel<br />

Investoren<br />

Hypothekar kredite auf wie sie für den Er-<br />

werb von Wohneigentum verwendeten.<br />

Diese Geschäftsexpansion konnte von<br />

den Banken praktisch ohne Ausweitung<br />

ihres aufsichtsrechtlich relevanten Eigenkapitals<br />

dargestellt werden. Das immer<br />

stärkere Leveraging wurde möglich durch<br />

die erst in den letzten 10 bis 15 Jahren voll<br />

entwickelte Finanztechnologie <strong>der</strong> Verbriefung<br />

(Originate-to-distribute, Abbildung<br />

2). Dabei werden die von einer Bank<br />

an die privaten Haushalte herausgelegten<br />

Kredite an eine Zweckgesellschaft (Special<br />

Purpose Vehicle) übertragen, die nur mit<br />

diesen Krediten besicherte Wertpapiere<br />

(Asset Backed Securities) bei Investoren<br />

platziert. Auf die Kredite von den Schuld-<br />

„Im Jahre 2003 etwa nahmen private US-Haushalte<br />

doppelt soviel Hypothekar kredite auf wie sie für<br />

den Erwerb von Wohneigentum verwendeten.“<br />

Kredite<br />

langfristig<br />

CP<br />

kurzfristig<br />

Fristeninkongruenz<br />

Regulierungsarbitrage<br />

bis 2008<br />

nern geleistete Zins- und Tilgungszahlungen<br />

werden an die Investoren durchgereicht,<br />

bei Ausfällen greifen bis zu einer<br />

bestimmten Höhe Sicherungszusagen.<br />

Sowohl die Versicherungen bei <strong>der</strong> Formulierung<br />

ihrer Risikoprämie als auch die<br />

Rating-Agenturen bei ihrer Bewertung<br />

<strong>der</strong> Papiere haben aber offenbar ebenso<br />

wie die Banken eine sorgfältige Prüfung<br />

<strong>der</strong> Kredite unterlassen – und auch die<br />

Wirtschaftsprüfer und die Bankenaufsicht<br />

hatten diesen Aspekt vernachlässigt.<br />

In den SPVS wurde eine massive Fristentransformation<br />

betrieben, d. h. die erworbenen,<br />

mittel- bis langfristigen Hypothekardarlehen<br />

wurden revolvierend durch<br />

dreimonatige Commercial Paper refinanziert.<br />

Dies schafft Mehrwert zum einen<br />

bei einer normalen Zinsstrukturkurve, bei<br />

<strong>der</strong> (aufgrund <strong>der</strong> größeren Zukunftsunsicherheit)<br />

langfristige Zinsen höher sind als<br />

kurzfristige und zum an<strong>der</strong>en einer normalen<br />

Marktverfassung, bei <strong>der</strong> immer<br />

wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geldanschluss für die auslaufenden<br />

Papiere gefunden werden kann.


Die auf diese Weise entstandenen Pa-<br />

piere wurden an Banken, Versicherun-<br />

gen, Kapitalanlagegesellschaften auf <strong>der</strong><br />

ganzen Welt verkauft, weil sie attraktive<br />

Renditen für die Finanzbranche boten, in<br />

<strong>der</strong> die durch die Globalisierung zunehmende<br />

Konkurrenzintensität einerseits<br />

die Renditeerzielung in den klassischen<br />

Bankgeschäftsfel<strong>der</strong>n erschwert, gleichzeitig<br />

aber den Sharehol<strong>der</strong>-Value-Druck<br />

zur Renditeerzielung immer weiter erhöht<br />

hatte. Vielfach wurden die erstmalig<br />

verbrieften Papiere dann auch<br />

erneut, mitunter mehrfach, „verpackt“<br />

(CDO, Collateralized Debt Obligations).<br />

Auf diese Weise gelangten hypothekarisch<br />

besicherte For<strong>der</strong>ungen aus dem<br />

Subprime-Segment als Beimischung in<br />

Hypothekenkredite<br />

mit BB-Bonität<br />

die unterschiedlichsten Wertpapierkörbe<br />

(z. B. auch von Geldmarktfonds).<br />

In die (mehrfach um-)strukturierten Verbriefungskonstruktionen<br />

wurden häufig<br />

„Wasserfallstrukturen“ eingebaut, bei<br />

denen die Rückzahlungen <strong>der</strong> privaten<br />

Haushalte in einer bestimmten Reihenfolge<br />

zunächst an die Investoren einer<br />

ersten Klasse von Wertpapieren flossen,<br />

die dementsprechend auch das beste<br />

Rating (AAA, Abbildung 3) erhielt. Erst<br />

Tranchierte<br />

Hypothekenanleihe<br />

(RMBS)<br />

AAA<br />

Abbildung 3: Wie aus Krediten mit schlechter Bonität erstklassige Anleihen wurden<br />

AA<br />

A<br />

BBB<br />

Equity<br />

„Diese Mehrfachverbriefungen führten nicht<br />

nur zu Intransparenz über son<strong>der</strong>n auch zu<br />

Verstärkungen <strong>der</strong> in den Emissionen enthaltenen<br />

Risiken.“<br />

Collateralized<br />

Debt Obligation<br />

(CDO)<br />

AAA<br />

AA<br />

A<br />

BBB<br />

Equity<br />

nach vollständiger Bedienung <strong>der</strong> ersten<br />

wurde die zweite Klasse <strong>der</strong> Wertpapiere<br />

mit Liquidität versorgt usw. Aber auch die<br />

schlechter bewerteten (z. B. BBB-) Papiere<br />

wurden „veredelt“, indem die besten Kredite<br />

dieses Topfes herausgenommen und<br />

erneut in Wertpapiere gekleidet wurden<br />

(„Aus Landwein wird Qualitätswein“).<br />

Diese Mehrfachverbriefungen führten<br />

nicht nur zu Intransparenz über son<strong>der</strong>n<br />

auch zu Verstärkungen <strong>der</strong> in den Emissionen<br />

enthaltenen Risiken.<br />

Banken,<br />

Pensionskassen<br />

Hedgefonds<br />

Fremdkapital<br />

Eigenkapital<br />

11


12<br />

In v.H.<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Konkreter Krisenauslöser war nun ein<br />

doppelter Preisschock. Ab Mitte 2004 stiegen<br />

zum einen die Leitzinsen bis Anfang<br />

2007 von 1% auf 5% an. Zum an<strong>der</strong>en<br />

ging das Preiswachstum für Wohnungseigentum<br />

in dramatischer Weise zurück.<br />

Diese beiden Entwicklungen sind nicht unabhängig<br />

voneinan<strong>der</strong>. Gerade die steigenden<br />

Zinsen machten es nämlich vielen<br />

Schuldnern unmöglich, Zins und Tilgung zu<br />

leisten, so dass sie ihre Immobilie verkaufen<br />

o<strong>der</strong> schlichtweg verlassen mussten. Letzteres<br />

ist in den USA aufgrund <strong>der</strong> fehlenden<br />

Meldepflicht sowie des ebenfalls nicht<br />

gegebenen Durchgriffsrechts <strong>der</strong> Banken<br />

auf das laufende Einkommen des privaten<br />

Haushalts auch mit geringeren Konsequenzen<br />

für den Schuldner verbunden – bis auf<br />

die Tatsache des notwendigen Umzugs in<br />

Mietwohnungen o<strong>der</strong> sogar Zelte.<br />

6 12 18 24 30 32 36 42 48 54 60 66 72 78 84<br />

Monate nach Ausgabe<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

gesamtes Ausgabevolumen = 100<br />

Hintergrund ist dabei die in den USA ver-<br />

breitete Variante <strong>der</strong> „2/28er Hypothek“.<br />

Feste, häufig stark subventionierte Zins-<br />

zahlungen werden in diesen Konstruktio-<br />

nen nur für die ersten zwei Jahre verein-<br />

bart, danach gelten variable Zinsen, was<br />

den Haushalten in Zeiten des Zinsanstiegs<br />

zum Verhängnis wurde. Zwar sind die Zin-<br />

sen im Laufe des Jahres 2008 wie<strong>der</strong> deut-<br />

lich zurückgegangen, doch es steigt die<br />

Zahl <strong>der</strong> Haushalte, die ihre Verpflichtun-<br />

gen aufgrund von Arbeitslosigkeit nicht<br />

erfüllen können o<strong>der</strong> wegen gesunkener<br />

Hauspreise nicht erfüllen wollen.<br />

Die Abbildung 4 gibt in diesem Zusammenhang<br />

einen Einblick in die Ausfallraten<br />

im Subprime-Segment. Zum einen<br />

zeigt sich, dass es (unabhängig davon, in<br />

welchem Jahr die Kredite vergeben wurden)<br />

immer nach 24 Monaten zu einem<br />

Abbildung 4: Ausfallraten für Subprime-Hypotheken nach Ausgabejahrgängen<br />

„Konkreter Krisenauslöser<br />

war nun ein doppelter<br />

Preisschock. Ab<br />

Mitte 2004 stiegen zum<br />

einen die Leitzinsen bis<br />

Anfang 2007 von 1% auf<br />

5% an. Zum an<strong>der</strong>en ging<br />

das Preiswachstum für<br />

Wohnungseigentum in<br />

dramatischer Weise zurück.“<br />

deutlichen Anstieg <strong>der</strong> Ausfälle kommt<br />

– dann nämlich, wenn die Kredite aus<br />

<strong>der</strong> Festzinsbindung herausfallen. Zum<br />

an<strong>der</strong>en fällt aber auch auf, dass die<br />

Ausfälle bei den in den ersten Jahren <strong>der</strong><br />

Expansion im Subprime-Segment (2000<br />

bis 2004) vergebenen Krediten zunächst<br />

kontinuierlich sanken. Hierdurch (und die<br />

Sicherungszusagen) waren die mit diesen<br />

Krediten unterlegten Verbriefungen tatsächlich<br />

von AAA-Qualität – allerdings<br />

nur in dem Niedrigzins-/Immobilienboomund<br />

damit Schönwetter-Szenario.<br />

Zentrales Defizit <strong>der</strong> Banken (vor allem in<br />

den USA) war aber nicht nur die mangelnde<br />

Bonitätsprüfung bzw. -prognose auch<br />

für Stressfälle. Völlig unterschätzt wurde<br />

von den Kreditinstituten und Kapitalsammelstellen<br />

weltweit das Liquiditätsrisiko.<br />

Die sich ab Frühjahr 2007 einstellenden<br />

Ausfälle bei den Subprime-Papieren führten<br />

zu einem bisher nicht dagewesenen<br />

Vertrauensverlust gegenüber diesen Papieren<br />

und den sie haltenden Finanzinstituten.<br />

Durch dieses „Headline-Risiko“<br />

wurden die Wertpapiere praktisch kollektiv<br />

und ohne Einzelbetrachtung illiquide,<br />

gleichzeitig konnten die Banken aber auch<br />

nicht in gewohntem Maße auf die Refinanzierung<br />

untereinan<strong>der</strong> zurückgreifen.


Orkantief:<br />

Wie verlief die Krise?<br />

Die Abfolge von Fundamental- und Vertrauenskrise<br />

kennzeichnet somit die beiden<br />

großen „Wellen“ <strong>der</strong> Finanzmarktkrise.<br />

Ein erster Kulminationspunkt wurde<br />

erreicht, als nach Schließung zweier<br />

Hedgefonds von Bear Stearns (Juni 2007)<br />

in Deutschland insbeson<strong>der</strong>e die IKB,<br />

SachsenLB, BayernLB und WestLB mit<br />

massiven Staatshilfen gestützt werden<br />

mussten (Juli bis September 2007), es in<br />

Großbritannien mit Northern Rock sogar<br />

zu einer Verstaatlichung kam, nachdem<br />

besorgte Einlagenkunden die Bankschalter<br />

gestürmt hatten. Wurden die Probleme<br />

<strong>der</strong> US-Finanzinstitute zunächst primär<br />

durch im Zeitvergleich überproportionale<br />

Ausfallraten im Bereich <strong>der</strong> Subprime-<br />

Verbriefungen verursacht, zeigten sich<br />

kontinentaleuropäisch insbeson<strong>der</strong>e Liquiditätsprobleme,<br />

da sich geplante Refinanzierungen<br />

aufgrund <strong>der</strong> Vertrauensstörungen<br />

zunächst <strong>der</strong> Wertpapier- und<br />

dann auch <strong>der</strong> Interbankenmärkte nicht<br />

mehr darstellen ließen.<br />

Augenscheinlich wurden in dieser Phase<br />

hier zu Lande speziell die fehlenden<br />

Geschäftsmodelle <strong>der</strong> Landesbanken.<br />

Die von ihren Eigentümern aufgegebenen<br />

Renditeziele ließen sich mit den<br />

verordneten Verbund- und Mittelstandsgeschäften<br />

allein nicht erreichen. Insofern<br />

lag – vor allem auch angesichts <strong>der</strong><br />

erstklassigen Bonitätseinstufungen durch<br />

die bis 2005 bestehenden Staatsgarantien<br />

– ein Ausweichen auf die internationalen<br />

Kapitalmärkte nahe, wo die Margen im<br />

Verbriefungsbereich zwar schmal waren,<br />

bei entsprechend großen Volumina aber<br />

zu ansehnlichen absoluten Gewinnbeiträgen<br />

führten.<br />

Doch renommierte Forschungsinstitute,<br />

IMF und BIS, hatten bereits mit teilweise<br />

mehrjährigem Vorlauf vor einer Blase im<br />

Immobilienbereich gewarnt, <strong>der</strong> auch in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit bereits häufig Auslöser<br />

schwerer Bankenkrisen war.<br />

Und auch die von Einzelinstituten publizierten<br />

Angaben hätten viel frühzeitiger<br />

Warnsignale für die Märkte sein müssen.<br />

Der erhebliche Umfang <strong>der</strong> Verbriefungsaktivitäten<br />

und die entsprechende Abhängigkeit<br />

des Jahresergebnisses hiervon<br />

wurde etwa im Geschäftsbericht 2006/07<br />

<strong>der</strong> IKB (S. 66 und 93) so beschrieben:<br />

„Eine erfreuliche Erhöhung um 19,2%<br />

auf 108 Mio. € ergibt sich auch für den<br />

Provisionsüberschuss. Die eine Hälfte dieses<br />

Überschusses stammt aus Strukturierungsgebühren<br />

sowie Provisionen <strong>der</strong> Geschäftsfel<strong>der</strong><br />

Firmenkunden, Immobilienkunden<br />

und Strukturierte Finanzierung,<br />

die an<strong>der</strong>e Hälfte resultiert im Segment<br />

Verbriefungen aus Bearbeitungsgebühren<br />

des Conduits Rhineland Funding.<br />

... Für das Conduit Rhineland Funding<br />

erwarten wir innerhalb von drei Jahren<br />

ein Investmentvolumen von 20 Mrd. €<br />

(<strong>der</strong>zeit 12,7 Mrd. €), für Rhinebridge ein<br />

Volumen von 10 Mrd. €.“ Auch wurde<br />

über die fristeninkongruente Finanzierung<br />

und damit eingegangene Liquiditätsrisiken<br />

des erstgenannten Vehikels informiert<br />

„Völlig unterschätzt wurde von den Kreditinstituten<br />

und Kapitalsammelstellen weltweit<br />

das Liquiditätsrisiko.“<br />

(bereits Geschäftsbericht 2005/06, S.<br />

119): „Rhineland Funding finanziert seine<br />

Investments durch die Begebung von<br />

kurzfristigen Wertpapieren, so genannte<br />

Asset Backed Commercial Papers. In diesem<br />

Markt ist es üblich, dass Banken Sicherungslinien<br />

für den Fall zur Verfügung<br />

stellen, dass es kurzfristig zu Marktstörungen<br />

kommt.“ Und <strong>der</strong> Umfang dieser<br />

Linien geht ebenso aus dem Geschäftsbericht<br />

(hier 2006/07, S. 198) hervor: „In dem<br />

Posten An<strong>der</strong>e Verpflichtungen sind Kreditzusagen<br />

über insgesamt 11,9 Mrd. € ...<br />

Gegenwert an Spezialgesellschaften enthalten,<br />

die nur im Falle von kurzfristigen<br />

Liquiditätsengpässen bzw. vertraglich<br />

definierten Kreditausfallereignissen von<br />

diesen in Anspruch genommen werden<br />

können.“ Der Umfang dieser kurzfristigen<br />

Kreditzusagen von 11,9 Mrd. € (also<br />

über 93% <strong>der</strong> Investitionen des Vehikels<br />

in Höhe von 12,7 Mrd. €) entsprach einem<br />

Viertel <strong>der</strong> Bilanzsumme! Zwar schlossen<br />

die stark kapitalmarktabhängigen<br />

Finanz institute weltweit (im Gegensatz<br />

etwa zu den deutschen Sparkassen und<br />

<strong>Volksbank</strong>en) das Geschäftsjahr 2007 mit<br />

erheblichen Fehlbeträgen ab und mussten<br />

zum Teil auf ausländische Staatsfonds als<br />

Rettungsanker zurückgreifen. Wenn aber<br />

im Frühjahr 2008 <strong>der</strong> Eindruck entstand,<br />

die Finanzmarktkrise habe sich beruhigt,<br />

so hing dies vor allem mit den massiven<br />

Liquiditätsspritzen <strong>der</strong> Notenbanken zusammen,<br />

die weitere „Marktverklemmungen“<br />

zunächst verhin<strong>der</strong>ten. Doch zum<br />

einen waren die Probleme <strong>der</strong> Subprime-<br />

Schuldner nach wie vor ungelöst; wie Abbildung<br />

4 zeigte, lag gerade in diesem<br />

Zeitraum das größte Volumen <strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />

Festzinsbindung kommenden Hypothekarkredite.<br />

Zum an<strong>der</strong>en hatten bereits<br />

Übersprungseffekte auf an<strong>der</strong>e Finanzmärkte<br />

und dann auch die Realwirtschaft<br />

eingesetzt, so dass aus einer ursprünglich<br />

eng begrenzten Finanzsegment- zunächst<br />

13


14<br />

Konsum sinkt<br />

US-Wirtschaftswachstum<br />

sinkt<br />

Wirtschaft wächst<br />

global langsamer<br />

Private<br />

US-Konsumenten<br />

Unternehmen investieren weniger,<br />

erzielen weniger Gewinn, hinterfragen<br />

Geschäftsmodelle<br />

Schränkt Kreditvergabe ein<br />

Schränkt Kreditvergabe ein<br />

Anleger fl üchten aus riskanten<br />

Anlangen z. B. in Schwellenlän<strong>der</strong><br />

Abbildung 5: Durchschlag <strong>der</strong> Finanzkrise auf die Realwirtschaft<br />

„Für die Finanzinstitute<br />

als Investoren ergab<br />

sich daraus <strong>der</strong> Zwang,<br />

Wertpapiere auf immer<br />

niedrigere Marktwerte<br />

abschreiben zu müssen<br />

(sofern überhaupt ein<br />

Markt vorhanden war),<br />

und in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

entstand <strong>der</strong> Eindruck<br />

„immer neuer“, „bisher<br />

verborgener“ Verluste.“<br />

eine globale Finanzsystem- und schließ-<br />

lich sogar Weltwirtschaftskrise resultierte<br />

(Abbildung 5).<br />

Zinsen steigen<br />

US-Hausbesitzer können<br />

Kreditraten nicht mehr<br />

bezahlen<br />

Bank<br />

Macht Verluste und wird vorsichtiger<br />

bei <strong>der</strong> Vergabe neuer Kredite,<br />

weil sie diese nicht mehr an den<br />

Kapitalmarkt weitergeben kann<br />

Aktienkurse fallen global<br />

Dax Nikkei Dow Jones<br />

Aktienanleger erleiden Verluste<br />

Nach den Verbriefungs- und Kreditmärkten<br />

(durch die angesprochenen Belastungen<br />

<strong>der</strong> Banken) reagierten zunächst die<br />

Aktienmärkte, so dass nicht nur Zuführungen<br />

von Verlustausgleichspotenzial<br />

nahezu unmöglich, son<strong>der</strong>n auch weitere<br />

Abschreibungen für Finanzinstitute notwendig<br />

wurden. Dieses wie<strong>der</strong>um löste<br />

zuvor nicht gesehene Anspannungen des<br />

Interbankenmarktes in Form von drastisch<br />

steigenden Risikoprämien o<strong>der</strong> sogar Rationierungen<br />

bei <strong>der</strong> Refinanzierung von<br />

Kreditinstituten aus. Aber auch die Ver-<br />

Kann neue Kredite nicht<br />

mehr weiterreichen<br />

Schränkt Kreditvergabe ein<br />

Banken nehmen weniger Provisionen<br />

ein aus <strong>der</strong> Beratung bei Fusionen<br />

und Übernahmen<br />

Insbes. Hedge-Fonds erleiden bei bestehenden<br />

Krediten Verluste, werden<br />

vorsichtiger bei den Krediten<br />

Zahl <strong>der</strong> Fusionen und<br />

Übernahmen sinkt<br />

Finanzinvestoren<br />

schränken Firmenkäufe<br />

ein, weil Leverage<br />

überzogen<br />

sicherungsgesellschaften, die mit Garantiezusagen<br />

in Verbriefungskonstruktionen<br />

eingebunden waren (z.B. US-Monoliner),<br />

mussten hohe Verluste ausweisen, da die<br />

von ihnen kalkulierten Risikoprämien bei<br />

weitem nicht mehr ausreichten, die tatsächlich<br />

zu verzeichnenden Ausfälle abzudecken.<br />

Nachfolgende Ratingherabstufungen<br />

von Versicherungen, Banken o<strong>der</strong><br />

auch nur weitere leichte Überschreitungen<br />

von Schwellenwerten <strong>der</strong> Kreditausfälle<br />

führten zur zwangsweisen Liquidation<br />

von Verbriefungskonstruktionen, Preisdruck<br />

und damit Kursverlusten <strong>der</strong> mit<br />

For<strong>der</strong>ungen unterlegten Papiere. Für die<br />

Finanzinstitute als Investoren ergab sich<br />

daraus <strong>der</strong> Zwang, Wertpapiere auf immer<br />

niedrigere Marktwerte abschreiben<br />

zu müssen (sofern überhaupt ein Markt<br />

vorhanden war), und in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

entstand <strong>der</strong> Eindruck „immer neuer“,<br />

„bisher verborgener“ Verluste.


Auf diese Weise entstand ein „Teufels-<br />

kreis“ aus For<strong>der</strong>ungsabwertung, Zwei-<br />

feln an <strong>der</strong> Bonität speziell von Banken,<br />

Liquiditätsproblemen und Versuchen <strong>der</strong><br />

Risikoreduktion durch Einschränkungen<br />

<strong>der</strong> Kreditvergabe. Gerade letzteres im<br />

Verbund mit den Belastungen <strong>der</strong> privaten<br />

Hypothekenschuldner führte in den USA<br />

zu deutlichen Rückgängen des Konsums,<br />

was sich zunächst in <strong>der</strong> Automobilindustrie,<br />

im weiteren Jahresverlauf auf nahezu<br />

allen Güter- und Dienstleistungsmärkten<br />

zeigte. Die rezessive volkswirtschaftliche<br />

Entwicklung machte wie<strong>der</strong>um neue<br />

Wertberichtigungen in weiteren Segmenten<br />

des Firmenkundengeschäfts (z.B. dem<br />

M&A-Bereich) erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die US-Regierung versuchte, diesen Prozess<br />

mit einem groß angelegten Konjunkturpaket<br />

(Februar 2008), einer Rettungsaktion<br />

für Bear Stearns im März und auch<br />

<strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Kontrolle über die „Giganten“<br />

<strong>der</strong> Hausfinanzierung, die halbstaatlichen<br />

Agenturen Fannie Mae und<br />

Freddie Mac, (6. September) zu stoppen.<br />

Um aber keine Hoffnungen auf einen unbegrenzten<br />

bail-out zu wecken, ließ man<br />

dagegen kurz darauf die Investmentbank<br />

Lehman Brothers in die Insolvenz abrutschen<br />

(15. September). Spätestens damit<br />

ging die Fundamental- erneut in eine Vertrauenskrise<br />

über. Trotz <strong>der</strong> nachfolgenden<br />

Rettungsaktion für den weltweit größten<br />

Versicherer AIG und <strong>der</strong> Ankündigung eines<br />

milliardenschweren Hilfsprogramms<br />

für die Kreditwirtschaft war das Vertrauen<br />

in die Finanzindustrie weltweit tief gestört.<br />

In den USA mussten weitere Finanzinstitu-<br />

te Insolvenz anmelden, staatlich gerettet<br />

o<strong>der</strong> zwangsweise fusioniert werden. Am<br />

21. September endete das Investmentbanking<br />

in seiner seit 75 Jahren bestehenden<br />

Form, da die noch verbliebenen Spieler<br />

Goldman Sachs und Morgan Stanley ihren<br />

Son<strong>der</strong>status aufgaben, um damit den Zugang<br />

zu Notenbankliquidität zu erhalten.<br />

Aber auch in Europa setzte eine regelrechte<br />

„Flucht“ <strong>der</strong> Banken zur EZB ein.<br />

Weltweit kam es in <strong>der</strong> Folge zu dramatischen<br />

Einbrüchen an den Aktienmärkten,<br />

die speziell im Oktober 2008 an die Zeit<br />

<strong>der</strong> Weltwirtschaftskrise heranreichten.<br />

Der DAX verlor allein zwischen dem 6. und<br />

10. Oktober 24% seines Werts. Gleichzeitig<br />

geriet sogar die Zahlungsfähigkeit<br />

einzelner europäischer Staaten – vor allem<br />

Islands und Ungarns – in Gefahr, so dass<br />

sich auch <strong>der</strong> Markt <strong>der</strong> Staatsanleihen<br />

nicht mehr pauschal als sicherer Hafen darstellte.<br />

Die Probleme <strong>der</strong> Refinanzierung<br />

über den Interbankenmarkt einerseits, die<br />

Abschreibungen auf Papiere aus nahezu<br />

sämtlichen Finanzmarktsegmenten und<br />

von noch im Sommer 2008 als erstklassig<br />

geltenden Schuldnern an<strong>der</strong>erseits (aus<br />

deutscher Sicht beson<strong>der</strong>s gravierend im<br />

Falle Lehmans), sowie schließlich Umlagen<br />

zur Sanierung von Verbundinstituten<br />

bedeuteten Belastungen auch für solche<br />

Kreditinstitute in Deutschland, die tatsächlich<br />

eine konservative, risikoarme Geschäftspolitik<br />

verfolgt hatten.<br />

„Und wie zuvor bereits in den USA zeigte sich<br />

auch hier zu Lande, dass diese Entwicklung<br />

nicht spurlos an <strong>der</strong> Konjunktur vorüber ging.“<br />

„Spätestens mit <strong>der</strong> Insolvenz von Lehman<br />

Brothers ging die Fundamental- erneut in eine<br />

Vertrauenskrise über. “<br />

Und wie zuvor bereits in den USA zeigte<br />

sich auch hier zu Lande, dass diese Entwicklung<br />

nicht spurlos an <strong>der</strong> Konjunktur<br />

vorüber ging. Die bis zur Jahresmitte<br />

sehr optimistischen Wachstumsprognosen<br />

wurden im Herbst binnen weniger<br />

Wochen drastisch nach unten korrigiert.<br />

Dementsprechend pessimistisch wird zum<br />

Jahresende auch die Bonität von führenden<br />

deutschen Industrieunternehmen<br />

eingeschätzt, was zu hohen Finanzierungskosten<br />

führt.<br />

15


16<br />

Katastrophenschutz:<br />

Wie wird die Krise bekämpft?<br />

Das über die Liquiditätsspritzen und Zinssenkungen<br />

<strong>der</strong> Notenbanken (Ende Oktober<br />

2008 lag <strong>der</strong> amerikanische Leitzins<br />

wie<strong>der</strong> bei 1%) hinaus von den Einzelstaaten<br />

zur Krisenbekämpfung eingesetzte<br />

Instrumentarium ähnelt sich weltweit.<br />

Im Mittelpunkt stehen Aufkäufe ausfallgefährdeter<br />

Kredite und Wertpapiere (so<br />

beim Hilfspaket <strong>der</strong> US-Regierung über<br />

700 Mrd. $), Eigenkapitalhilfen (prominent<br />

in Großbritannien, 50 Mrd. Pfund),<br />

Garantien von Spareinlagen (z.B. in Irland<br />

in unbegrenzter Höhe) sowie von<br />

Interbankengeschäften (etwa in Spanien,<br />

100 Mrd. €). In Deutschland hat erst die<br />

zweimalige Bereitstellung von Liquidität<br />

für die Hypo Real Estate über insgesamt<br />

50 Mrd. € auf staatlicher Seite die Bereitschaft<br />

ausgelöst, von einer Einzelfall- zu<br />

einer Systemhilfe überzugehen. Am 5. Oktober<br />

wurden zunächst sämtliche Spareinlagen<br />

mit einer Staatsgarantie versehen,<br />

kurz darauf legte die Bundesregierung am<br />

13. Oktober nach internationalen Kon-<br />

„Das über die Liquiditätsspritzen<br />

und Zinssenkungen<br />

<strong>der</strong> Notenbanken<br />

(Ende Oktober 2008<br />

lag <strong>der</strong> amerikanische<br />

Leitzins wie<strong>der</strong> bei 1%)<br />

hinaus von den Einzelstaaten<br />

zur Krisenbekämpfung<br />

eingesetzte<br />

Instrumentarium ähnelt<br />

sich weltweit.“<br />

sultationen das „Maßnahmenpaket zur<br />

Stabilisierung <strong>der</strong> Finanzmärkte und zur<br />

Vermeidung negativer Auswirkungen auf<br />

die Realwirtschaft“ vor. Im Zentrum steht<br />

dabei das „Finanzmarktstabilisierungsge-<br />

setz“ (FMStG), (Abbildung 6):<br />

Erstens – und dies stellt bislang den Kern<br />

auch <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion dar –<br />

können von Banken Staatshilfen unterschiedlicher<br />

Art beantragt werden. Sie<br />

reichen von <strong>der</strong> Garantie für ihre Verbindlichkeiten<br />

(Rahmen 400 Mrd. €), über den<br />

staatlichen Erwerb von Problemaktiva bis<br />

hin zur Rekapitalisierung durch die Zufuhr<br />

von Eigenkapital durch den Staat (zusammen<br />

80 Mrd. €). Da für die Garantieleistungen<br />

eine haushaltsrechtliche Vorsorge<br />

von 5% = 20 Mrd. € getroffen wird, ergibt<br />

sich ein Finanzierungsvolumen des neu<br />

gegründeten „Finanzmarktstabilisierungsfonds“<br />

von bis zu 100 Mrd. €, das durch<br />

die Deutsche Bundesbank verwaltet wird.<br />

Mit <strong>der</strong> Inanspruchnahme <strong>der</strong> Staatshilfen<br />

sind indes Auflagen verbunden: Als<br />

Gegenleistung für Garantien ist eine<br />

„marktgerechte Vergütung“ zu zahlen,<br />

außerdem wird die Geschäftspolitik auf<br />

„Nachhaltigkeit“ geprüft. Bei einer Übernahme<br />

von Risikoaktiva werden zudem<br />

die Anreizwirkung und Angemessenheit<br />

des Vergütungssystems <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Bank untersucht, die Vergütung von Organmitglie<strong>der</strong>n<br />

sollte 500 T € p.a. nicht<br />

überschreiten, die Einräumung von Boni<br />

ist stark eingeschränkt, und es darf keine<br />

Dividendenausschüttung erfolgen. Im<br />

Falle <strong>der</strong> Rekapitalisierung kommt noch<br />

die Auflage hinzu, dass vor allem Kredite<br />

an kleine und mittelständische Kunden<br />

vergeben werden sollten.<br />

Nicht übersehen werden darf, dass neben<br />

diesen Staatshilfen zweitens modifizierte Bewertungsmethoden<br />

für Bankaktiva und drittens<br />

Än<strong>der</strong>ungen bei den Finanzaufsichtsgesetzen,<br />

dem Zusammenspiel von BaFin<br />

und Bundesbank sowie <strong>der</strong> Einlagensicherung<br />

auf EU-Ebene angekündigt werden.<br />

In den ersten Tagen nach Verabschiedung<br />

des Pakets zeichnete sich vorübergehend<br />

ein klassisches Gefangenendilemma ab.<br />

Hätten alle „bedürftigen“ Banken gleichzeitig<br />

Hilfsleistungen in Anspruch genommen,<br />

wäre ihre Reputation vergleichsweise<br />

wenig beschädigt worden. Da sich jedoch<br />

kein Institut als erstes „outen“ wollte,<br />

unterblieben entsprechende Anträge zunächst<br />

ganz. Angedachte Gemeinschaftsaktionen<br />

vor allem <strong>der</strong> Landesbanken<br />

scheiterten und <strong>der</strong> Sprecher <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bank, Josef Ackermann, lehnte die<br />

Annahme <strong>der</strong> Staatshilfe beson<strong>der</strong>s prononciert<br />

ab („würde mich schämen“). In<br />

dieser Situation wurde diskutiert, ob <strong>der</strong><br />

Staat – ähnlich dem Vorgehen in Großbritannien<br />

– die Einnahme seiner „Medizin“<br />

gesetzlich verordnen, mithin die Institute<br />

(teil-)verstaatlichen sollte. Dort besteht ein<br />

Zwang zur Aufnahme des Staats als Miteigentümer,<br />

wenn die Eigenkapitalquote<br />

eine bestimmte Höhe unterschreitet.<br />

Doch <strong>der</strong> kollektive bail-out zur Volksbeglückung<br />

bzw. -beruhigung unterblieb.<br />

Bereits am 21. Oktober beantragte die<br />

BayernLB Eigenkapitalhilfen im Volumen<br />

von 5,4 Mrd. €, am 4. November folgte<br />

die Commerz- als erste private Bank (stille<br />

Einlage über 8,2 Mrd. €). Mittlerweile haben<br />

sowohl die Hypo Real Estate als auch<br />

fünf weitere Landesbanken sowie Autofinanzierer<br />

angekündigt, sich unter den<br />

Schutzschirm des SoFFin (Son<strong>der</strong>fonds<br />

Finanzmarktstabilisierung) zu begeben,<br />

wobei sowohl die Hilfsbeträge als auch<br />

die jeweiligen Auflagen im Einzelfall noch


Die Bundesregierung<br />

Neue Bilanz-Regeln<br />

(Bmj)<br />

Auflagen für Banken<br />

und manager<br />

(Gehaltsobergrenzen,<br />

Streichung Boni,<br />

Beschränkung Dividenden,<br />

Anpassung<br />

Vergütungssysteme,<br />

solide Geschäfts politik<br />

etc.)<br />

Kontrolle des Fonds<br />

(Bmj)<br />

Abbildung 6: Finanzmarktstabilisierungsgesetz<br />

8<br />

1<br />

3 4 5<br />

2<br />

Einlagensicherung<br />

Private Haushalte<br />

Finanzmarkt/Banken/Versicherungen<br />

3 400 Mrd €<br />

Garantie für<br />

Refinanzierungsinstrumente<br />

2<br />

20 Mrd € 1<br />

€<br />

Unternehmen<br />

Kredit Kredit<br />

Garantie Gebühr<br />

80 Mrd € 2<br />

4 5<br />

Rekapitalisierung und Risikoübernahme<br />

durch Erwerb<br />

von Problemaktiva<br />

Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS)<br />

Volumen max. 100 Mrd € 3<br />

(Verwaltung durch Deutsche Bundesbank)<br />

maßnahmenpaket<br />

1 Än<strong>der</strong>ung Bewertungsund<br />

Bilanzierungsregeln<br />

2 Einrichtung eines Finanz -<br />

marktstabilsierungsfonds<br />

(FMS)<br />

3 Garantien des Bundes<br />

für Refinanzierung<br />

4 Staatliche Kontrolle<br />

und Bedingungen für<br />

Garantien/Kapitalisierung<br />

aus FMS<br />

5 Risikoübernahme durch<br />

Erwerb von Problemaktiva<br />

6 Liquiditätssicherung<br />

Geldmarktfonds (durch<br />

Bundesbank)<br />

7 Verbesserung <strong>der</strong> Finanz -<br />

marktaufsicht<br />

8 Einlagensicherung<br />

(garantiert und kurzfristige<br />

Verbesserung<br />

geplant)<br />

9 Beteiligung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

1 > 20 Mrd € = haushaltsrechtliche Vorsorge in Höhe von 5% <strong>der</strong> Garantiesumme (400 Mrd €)<br />

2 > 80 Mrd € = 70 Mrd € Kreditaufnahme (+10 Mrd € weiterer Kreditrahmen) für Rekapitalisierung und Erwerb von Problemaktiva<br />

3 > 100 Mrd € = 20 Mrd € haushaltsrechtliche Vorsorge für Garantiesumme + 80 Mrd € Kreditaufnahme und Kreditrahmen für Rekapitalisierung und Erwerb von Problemaktiva<br />

ausgehandelt werden und zudem von <strong>der</strong><br />

EU-Kommission individuell zu genehmi-<br />

gen sind.<br />

Ein Grund für die anfängliche Zurück-<br />

haltung <strong>der</strong> Banken wurde vor allem in<br />

den Gehaltsbeschränkungen <strong>der</strong> Bank-<br />

manager gesehen. In <strong>der</strong> Tat ist die ge-<br />

setzte Obergrenze willkürlich, und es wäre<br />

statt einer Deckelung die Verpflichtung<br />

vorzuziehen, ein Vergütungssystem zu<br />

installieren, das über einen längeren<br />

Zeitraum neben Wertsteigerungen auch<br />

-reduktionen berücksichtigt.<br />

Als noch problematischer könnten sich<br />

indes die Eingriffe in die Geschäftspolitik<br />

<strong>der</strong> Institute erweisen, wenn sie denn<br />

mehr sein sollen als nur ein populistisches<br />

Werben um die Zustimmung <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

zu den exorbitanten Hilfssummen.<br />

Gerade dem Staat – das hat die Finanzmarktkrise<br />

überdeutlich gezeigt – ist es bei<br />

„seinen“ Kreditinstituten (Landesbanken,<br />

IKB) bislang nicht gelungen, „nachhaltige“<br />

Geschäftsmodelle zu installieren, die sich<br />

als tragfähig erwiesen hätten. Worauf soll<br />

dann von welchen Personen (den bisherigen<br />

Bankaufsehern?) die Geschäftspolitik<br />

„Hätten alle „bedürftigen“ Banken gleichzeitig<br />

Hilfsleistungen in Anspruch genommen, wäre<br />

ihre Reputation vergleichsweise wenig beschädigt<br />

worden.“<br />

fokussiert werden? Und haftet <strong>der</strong> Staat<br />

dann nicht auch für die von ihm eingeleiteten<br />

Verän<strong>der</strong>ungen, von <strong>der</strong> Kundengruppen-<br />

bis zur Produktauswahl? Wird<br />

er möglicherweise mit Blick auf weitere<br />

Hilfsleistungen an „seine“ neuen Beteiligungen<br />

bei sich noch deutlich verschlechtern<strong>der</strong><br />

Geschäftslage erpressbar?<br />

17


18<br />

„Schon seit Beginn <strong>der</strong> Finanzkrise wird das<br />

Fair-Value-Prinzip als einer <strong>der</strong> „Brandbeschleuniger“<br />

eingestuft.“<br />

Beson<strong>der</strong>s gefährlich wäre es, wenn Institute<br />

in diesem Zusammenhang gezwungen<br />

würden, in großem Stile „Mittelstandskredite“<br />

zu vergeben. In Deutschland<br />

besteht wahrlich kein Mangel an<br />

Banken, die sich gerade diese Klientel<br />

auf die Fahne geschrieben haben; Sparkassen<br />

und <strong>Volksbank</strong>en bezeichnen sich<br />

zurecht gerne als (Liquiditäts-)Tankstellen<br />

des Mittelstands. Eine Forcierung dieses<br />

Geschäftsfeldes bei Privat- und Landesbanken<br />

würde den auch in <strong>der</strong> Krise unvermin<strong>der</strong>t<br />

anhaltenden Preiskampf noch<br />

weiter verschärfen und das Inkaufnehmen<br />

neuer Bonitätsrisiken provozieren. Dieses<br />

droht gerade dann, wenn sich in <strong>der</strong> Mittelstandsfinanzierung<br />

(weitere) öffentlich<br />

subventionierte Spieler tummelten.<br />

Im Übrigen sollte man nicht nur das Herein-,<br />

son<strong>der</strong>n auch das spätere Herausgehen<br />

des Staates im Auge behalten: Wie<br />

sieht die Zukunft <strong>der</strong> jetzt möglicherweise<br />

neu aufgesetzten Geschäftsmodelle<br />

nach Rückzahlung <strong>der</strong> Staatshilfe aus?<br />

Werden sie mit hohem organisatorischen<br />

Aufwand und damit Restrukturierungskosten<br />

wie<strong>der</strong> „entsorgt“? Und wird das<br />

Investmentbanking in Verbindung mit den<br />

dort anzutreffenden Gehaltsstrukturen<br />

dann wie<strong>der</strong> salonfähig?<br />

Wenn überhaupt staatliche Einflüsse auf<br />

die Geschäftspolitik einen Beitrag zur Sta-<br />

bilität des Finanzmarktes leisten sollen,<br />

dann müsste <strong>der</strong> Staat gerade bei den<br />

Landesbanken, die aktuell Hilfsleistungen<br />

beantragt haben, auf eine Konsolidierung<br />

und Privatisierung drängen. Insofern ist<br />

die Formulierung im Gesetzestext, es soll-<br />

ten nur diejenigen Institute Staatsgel<strong>der</strong><br />

erhalten, die die „Gewähr für eine solide<br />

und umsichtige Geschäftpolitik“ bieten (§<br />

10) verfehlt – gerade diejenigen Banken,<br />

bei denen dies nicht <strong>der</strong> Fall ist, brauchen<br />

zunächst Staatshilfe, um dann geordnet<br />

abgewickelt zu werden. Allerdings sinken<br />

mit zunehmen<strong>der</strong> Beteilligung des Staates<br />

die Anreize, in den Augen vieler Finanzmarktteilnehmer<br />

auch die Notwendigkeiten<br />

für eine Marktkontrolle weiter.<br />

Diese Marktdisziplinierung sollte nach<br />

<strong>der</strong> dritten Baseler Säule als Ergänzung<br />

zur Staatsaufsicht aber gerade ausgebaut<br />

werden. Ob dies tatsächlich geschehen<br />

wird, ist mehr als fraglich. Denn es darf<br />

nicht übersehen werden, dass das Finanzmarktstabilisierungsgesetz<br />

neben<br />

den angesprochenen staatlichen Hilfen<br />

– zweitens – verän<strong>der</strong>te Bewertungsverfahren<br />

für Bankaktiva angekündigt hat,<br />

die die Transparenz über die Risikolage<br />

<strong>der</strong> Kreditinstitute als Voraussetzung für<br />

Marktkontrolle deutlich einschränken.<br />

Schon seit Beginn <strong>der</strong> Finanzkrise wird das<br />

Fair-Value-Prinzip als einer <strong>der</strong> „Brandbeschleuniger“<br />

eingestuft. Verwiesen<br />

wird darauf, dass <strong>der</strong>zeit für viele Wertpapiere<br />

überhaupt keine Kurse gestellt<br />

würden, Geld/Brief-Spannen dramatisch<br />

auseinan<strong>der</strong> liefen o<strong>der</strong> nur sehr vereinzelt<br />

Transaktionen, dann aber zu Preisen<br />

dramatisch unter dem Rückzahlungskurs,<br />

abgewickelt würden. Dies mache Wertkorrekturen<br />

notwendig, die weit über<br />

den in <strong>der</strong> Zukunft liegenden tatsächlichen<br />

Verlusten aus diesen Papieren lägen.<br />

(Quartals-) Abschreibungen in exorbitanter<br />

Höhe würden nicht nur (1) das Vertrauen<br />

<strong>der</strong> Kapitalmarktspieler nachhaltig<br />

erschüttern, son<strong>der</strong>n auch das Eigenkapital<br />

<strong>der</strong> Banken drastisch verringern,<br />

(2) damit aufgrund <strong>der</strong> regulatorischen<br />

Vorschriften ihre Kreditvergabemöglichkeiten<br />

deutlich beschneiden und auf diese<br />

Weise die Finanzierung von Unternehmen<br />

und privaten Haushalten immer schwerer<br />

machen. Mithin wirkten sie prozyklisch<br />

im Sinne einer Abwärtsspirale, würden<br />

den ohnehin zu verzeichnenden Vertrauensverlust<br />

gegenüber dem Finanzsektor<br />

und die Rezession verstärken. Deshalb<br />

sei eine zumindest vorübergehende Abkehr<br />

vom Fair-Value-Prinzip bis zu einer<br />

Marktberuhigung ein notwendiger „Circuit<br />

Breaker“.<br />

Bereits für das dritte Quartal 2008 ist es<br />

deshalb durch Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Vorschriften<br />

auf EU-Ebene am 15. Oktober zum<br />

einen möglich, im Falle „illiqui<strong>der</strong>“ o<strong>der</strong><br />

„verzerrter“ Märkte nach dem Discoun-<br />

„Vielmehr hat gerade diese Krise gezeigt, dass sich die<br />

Unsicherheiten <strong>der</strong> professionellen Kapitalmarktteilnehmer<br />

dann verschärften, wenn über die Gewinne<br />

o<strong>der</strong> besser Verluste einer Bank gemutmaßt wurde.“


ted-Cash-Flow-Verfahren zu bewerten,<br />

zum an<strong>der</strong>en können Wertpapiere aus<br />

dem Handels- in den Anlagebestand<br />

umklassifiziert und so Abschreibungen<br />

auf den Fair Value vermieden werden.<br />

Die Deutsche Bank hat hiervon unmittelbar<br />

Gebrauch gemacht und dadurch im<br />

dritten Quartal 845 Mio. € Wertberichtigungen<br />

vermieden.<br />

So überzeugend die Argumente dafür<br />

auf den ersten Blick scheinen mögen, sie<br />

sind keineswegs neu, wurden vielmehr<br />

vor <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Marktbewertung<br />

schon heftig diskutiert. Dies gilt speziell<br />

für Deutschland, wo Sparkassen und<br />

<strong>Volksbank</strong>en und damit über 90% <strong>der</strong><br />

Kreditinstitute nicht nach IFRS, son<strong>der</strong>n<br />

HGB bilanzieren und dort seit Jahrzehnten<br />

Bewertungsprivilegien durch umfangreiche<br />

Möglichkeiten zur Legung und Auflösung<br />

stiller Reserven besitzen und diese<br />

verteidigen mit dem (1) Vertrauens- und<br />

dem (2) Eigenkapitalschutzargument.<br />

(1) Vertrauensschutz:<br />

Allenfalls für Kleinsparer mag es heute<br />

noch zutreffen, dass sie volatile (Quartals-)Ergebnisse<br />

einer Bank nicht verkraften<br />

und sofort einen Bank-Run beginnen<br />

würden. Vielmehr hat gerade diese Krise<br />

gezeigt, dass sich die Unsicherheiten <strong>der</strong><br />

professionellen Kapitalmarktteilnehmer<br />

dann verschärften, wenn über die Gewinne<br />

o<strong>der</strong> besser Verluste einer Bank gemutmaßt<br />

wurde. Eine frühzeitige, offene<br />

Informationspolitik hat dagegen – auch<br />

bei drastischen Abschreibungen – eher<br />

stabilisierenden Charakter als Gerüchte<br />

und Spekulationen über stille Lasten.<br />

Bank-Runs können nur dann verhin<strong>der</strong>t<br />

werden, wenn Investoren Bonitätsdifferenzen<br />

zwischen den Banken registrieren<br />

und sanktionieren können; werden diese<br />

eingeebnet, droht viel eher die Gefahr, ein<br />

Haus für so gut o<strong>der</strong> eben schlecht wie<br />

das an<strong>der</strong>e zu halten und damit kollektiv<br />

das Vertrauen gegenüber allen Kreditinstituten<br />

zu verlieren.<br />

Natürlich gibt es nicht „den“ richtigen<br />

Wert, es kommt daher auch nicht auf<br />

die nackte Zahl an, zu <strong>der</strong> Finanzinstrumente<br />

in Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

abgebildet werden. Immer<br />

wichtiger wird die Erläuterung, wie diese<br />

Bewertung zustande kam. Und hier sehen<br />

die IFRS bereits umfangreiche Offenlegungspflichten<br />

vor, ob Preise auf einem<br />

Markt mit regelmäßigem Handel („aktiver<br />

Markt“) o<strong>der</strong> aber ein (z.B. Diskontierungs-)<br />

Modell <strong>der</strong> Bewertung zugrunde<br />

lagen („Mark-to-Model“) und welche<br />

Annahmen dabei getroffen wurden. Allerdings<br />

sollte aus Gründen <strong>der</strong> Vergleichbarkeit<br />

in <strong>der</strong> Branche ein Grundkonsens<br />

über die Bewertungsmodelle bestehen,<br />

ein „Mark-to-Harmonized-Models“ möglich<br />

sein.<br />

(2) Eigenkapitalschutz:<br />

Grundsätzlich ist die Prozyklik bis zu einem<br />

gewissen Grade gewünscht, denn<br />

gerade die Bankenkrisen <strong>der</strong> 1980er Jahre<br />

in USA und Japan haben gezeigt, was<br />

passiert, wenn die (Eigenkapital-) Bremse<br />

für das Kreditgeschäft nicht rechtzeitig<br />

und fest genug angezogen wird. Materiell<br />

vorhandene, bilanziell aber kaschierte<br />

Probleme werden aufgestaut, um letztlich<br />

weitaus größere Schäden als bei einer<br />

frühzeitigen Bekämpfung auszulösen<br />

(Sektkorkeneffekt). Will man den prozyklischen<br />

Einfluss <strong>der</strong> Rechnungslegung nicht<br />

zu groß werden lassen, könnte man sie<br />

von <strong>der</strong> regulatorischen Eigenkapitalrechnung<br />

<strong>der</strong> Banken entkoppeln und dort<br />

modellhaft Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />

heranziehen.<br />

Probleme werden nicht durch Verschleierung<br />

gelöst, gerade im jetzigen Stadium<br />

<strong>der</strong> Finanzmarktkrise hilft nur Transparenz.<br />

Wenn den Banken jetzt das teilweise<br />

Aussetzen <strong>der</strong> Marktbewertung<br />

gestattet wurde, wann sollte sie wie<strong>der</strong><br />

eingeführt werden? Wie schlimm muss<br />

die nächste Finanzkrise sein, damit dieses<br />

Bewertungsprinzip erneut gekippt wird?<br />

Und warum sollten nach den Banken nicht<br />

auch an<strong>der</strong>e Branchen ein Aussetzen for<strong>der</strong>n,<br />

weil bestimmte Markt- und damit<br />

Preisentwicklungen ihre Vorräte o<strong>der</strong> Endprodukte<br />

temporär unverkäuflich machen<br />

und damit die Gewinn- und Verlustrechnungen<br />

belasten?<br />

Der dritte Teil des Rettungspakets – Verän<strong>der</strong>ungen<br />

bei den Regeln und Institutionen<br />

<strong>der</strong> Bankenaufsicht – leitet über zur Frage<br />

regulatorischer Konsequenzen zur Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Gefahr von Systemkrisen<br />

in <strong>der</strong> Zukunft.<br />

„Eine frühzeitige, offene<br />

Informationspolitik hat<br />

dagegen – auch bei drastischen<br />

Abschreibungen<br />

– eher stabilisierenden<br />

Charakter als Gerüchte<br />

und Spekulationen über<br />

stille Lasten. “<br />

19


20<br />

Klimapolitik:<br />

Wie kann künftigen Krisen<br />

vorgebeugt werden?<br />

Über die akuten staatlichen Rettungsmaßnahmen<br />

hinaus wird vielfach als mittel- bis<br />

langfristige Konsequenz aus <strong>der</strong> Finanzkrise<br />

eine Ausweitung <strong>der</strong> Regulierung<br />

gefor<strong>der</strong>t. Um die dafür gemachten Vorschläge<br />

würdigen zu können, ist indes<br />

eine Rückbesinnung auf die Kernziele<br />

<strong>der</strong> Bankenaufsicht erfor<strong>der</strong>lich. Zentrales<br />

Argument für den Staatseingriff ist die<br />

zuvor in Lehrbüchern als eher theoretisch<br />

eingestufte Möglichkeit, in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Finanzkrise aber sehr reale Tatsache,<br />

dass sich System gefahren für die Finanz-<br />

industrie nicht mit letzter Sicherheit aus-<br />

schließen lassen. Run- und nachfolgende<br />

Dominoeffekte können aufgrund <strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>en Bedeutung <strong>der</strong> Kredit- für<br />

die Volkswirtschaft zu alptraumhaften<br />

Störungen des Wirtschaftskreislaufs führen.<br />

Der Staat muss deshalb Rahmenbedingungen<br />

setzen, die das reibungslose<br />

Funktionieren des Marktgeschehens<br />

auch in Krisenzeiten gewährleisten. Von<br />

Hayek vergleicht diese Aufgabe „mit <strong>der</strong><br />

des Wartungspersonals einer Fabrik, da<br />

ihr (<strong>der</strong> Regierung) Zweck nicht ist, bestimmte<br />

Leistungen o<strong>der</strong> Produkte hervorzubringen,<br />

die von den Bürgern konsumiert<br />

werden sollen, son<strong>der</strong>n eher, dafür<br />

zu sorgen, dass <strong>der</strong> Mechanismus, <strong>der</strong> die<br />

Produktion dieser Güter und Dienstleistungen<br />

regelt, in arbeitsfähigem Zustand<br />

erhalten bleibt“.<br />

Vor diesem Hintergrund müssen zwei<br />

Prüfstufen durchlaufen werden. Zunächst<br />

ist nachzuweisen, dass ein Marktversagen<br />

vorliegt o<strong>der</strong> droht, das erst den konkre-<br />

ten Regulierungsbedarf auslöst. Danach<br />

sind verschiedene Regulierungsalternati-<br />

ven (z.B. quantitative Eigenkapitalnormen<br />

vs. qualitative Aufsicht) anhand <strong>der</strong> beiden<br />

Kriterien Effektivität und Effizienz gegen-<br />

einan<strong>der</strong> abzuwägen. Ersteres bezeichnet<br />

die Eignung <strong>der</strong> geplanten Regulierung zur<br />

Erreichung des Oberziels, Systemkrisen zu<br />

verhin<strong>der</strong>n; letzteres die Auswahl <strong>der</strong>je-<br />

nigen Alternative, bei <strong>der</strong> die Ausübung<br />

von Unternehmerfunktionen und damit<br />

<strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Verwertung von Wissen<br />

über Märkte am geringsten beeinträchtigt<br />

wird. Damit sind stets (vermeintliche) Nut-<br />

zen- mit (in <strong>der</strong> Regel besser bestimmba-<br />

ren) Kostenaspekten abzugleichen. Je<strong>der</strong><br />

Staatseingriff hat seinen Preis, im ungüns-<br />

tigsten Fall kann Staatsversagen erst Sys-<br />

temgefahren auslösen o<strong>der</strong> verstärken –<br />

so auch in dieser Krise: Die Forcierung des<br />

Eigenheimbesitzes in Verbindung mit <strong>der</strong><br />

Politik des „leichten“ Geldes in den USA,<br />

das Goutieren unrentabler Geschäftsmodelle<br />

bei den deutschen Landesbanken,<br />

die Rettungsaktionen von Investmentbanken<br />

einerseits, an<strong>der</strong>erseits aber das<br />

Zulassen <strong>der</strong> Insolvenz von Lehman durch<br />

den amerikanischen Staat, offenbar unzureichende<br />

Prüfaktivitäten im Fall HRE, das<br />

Setzen <strong>der</strong> Bundesregierung auf Staatsgarantien<br />

allein für Sparer statt frühzeitiger<br />

Garantien für die Banken selbst sind einige<br />

prominente Beispiele hierfür.<br />

Im Laufe des Jahres 2008 sind nun von<br />

führenden nationalen und internationalen<br />

Institutionen Kataloge mit Vorschlägen für<br />

Konsequenzen aus <strong>der</strong> Finanzmarktkrise<br />

vorgelegt worden, bei denen die Regulierung<br />

eine wichtige Rolle spielt. Sie stand<br />

„Run- und nachfolgende Dominoeffekte können<br />

aufgrund <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Bedeutung <strong>der</strong> Kredit-<br />

für die Volkswirtschaft zu alptraumhaften Störungen<br />

des Wirtschaftskreislaufs führen.“<br />

auch im Mittelpunkt <strong>der</strong> Beratungen <strong>der</strong><br />

G20 am 15. November in Washington<br />

und des dort verabschiedeten, bis April<br />

2009 umzusetzenden Aktionsplans. Anfang<br />

2007 ist mit „Basel II“ jedoch erst<br />

ein komplett neuer Regulierungsstandard<br />

in Kraft getreten. Soll die jahrelange Entwicklungsarbeit<br />

dieses Normenpakets<br />

nicht vergebens gewesen sein, müssen<br />

sich die Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Regulierung<br />

in seine Systematik einpassen. Im<br />

Folgenden werden daher ausgewählte<br />

Vorschläge den drei Säulen von Basel II<br />

zugeordnet und anschließend kritisch<br />

diskutiert.<br />

Erste Säule:<br />

Eigenkapitalnormen<br />

Unbestreitbar haben sich die durch eine<br />

2004 für US-Investmentbanken erlas-<br />

sene Ausnahmeregelung ermöglichten<br />

Leverage-Ratios zwischen Risikoaktiva<br />

und Eigenkapital von mitunter 1 zu 40<br />

als viel zu hoch erwiesen. Dennoch<br />

sind die nun vielfach zu vernehmenden<br />

For<strong>der</strong>ungen, die unter Basel II<br />

gefor<strong>der</strong>te Eigenkapitalunterlegung<br />

von Risiken flächendeckend für alle<br />

Banken zu erhöhen, um damit auch ein<br />

Deleveraging zu erzwingen, zu schlicht.<br />

Nicht nur stehen die dort zusammengefassten<br />

Regelungen ohnehin sowohl<br />

theoretisch als auch empirisch auf sehr<br />

„wackligem“ Fundament und laden zu<br />

Umgehungen (regulatory arbitrage)<br />

ein; auch hätte ein etwas höheres Eigenkapitalpolster<br />

die Banken nicht vor<br />

<strong>der</strong> jetzigen Krise bewahrt.<br />

Die Auslagerung von Geschäften auf<br />

Zweckgesellschaften wird durch Basel<br />

II schon berücksichtigt, lei<strong>der</strong> traten die<br />

entsprechenden Vorschriften allerdings<br />

erst zu spät in Kraft. Wie auch <strong>der</strong> HRE-<br />

Fall zeigt, muss eine Beaufsichtigung<br />

unter Einschluss sämtlicher Teilgesell-<br />

schaften auf Gruppenbasis erfolgen.


Um die offenbar gewordenen Fehlan-<br />

reize des Originate-and-distribute-Ge-<br />

schäftsmodells abzumil<strong>der</strong>n, sollte es bei<br />

Kreditverkäufen und Verbriefungen ei-<br />

nen Selbstbehalt des Originators geben.<br />

Eine Eigenkapitalunterlegung des Li-<br />

quiditätsrisikos wäre nicht sachgerecht.<br />

Was bei Zahlungsanspannungen benö-<br />

tigt wird, ist ein ausreichen<strong>der</strong> Vorrat<br />

an flüssigen Mitteln o<strong>der</strong> Möglichkeiten,<br />

sich diese sehr kurzfristig zu beschaffen,<br />

was in <strong>der</strong> zweiten Säule zu<br />

kontrollieren wäre (s.u.).<br />

Zur Begrenzung <strong>der</strong> Fristentransforma-<br />

tion muss endlich das Zinsän<strong>der</strong>ungsri-<br />

siko des Anlagebuchs in die erste Säule<br />

integriert werden, so dass es künftig<br />

mit Eigenkapital zu unterlegen ist. Die<br />

Lobbyarbeit <strong>der</strong> Kreditwirtschaft hat<br />

dies mit dem Hinweis darauf erfolg-<br />

reich verhin<strong>der</strong>t, dass gerade kleineren<br />

Instituten ein entsprechen<strong>der</strong> Ermitt-<br />

lungsaufwand offener Zinspositionen<br />

nicht zumutbar sei. Daher blieb es bei<br />

<strong>der</strong> Berechnung eines standardisierten<br />

Zinsschocks und qualitativen Kontrollen<br />

in <strong>der</strong> zweiten Säule. Angesichts<br />

<strong>der</strong> mittlerweile zu geringen Preisen<br />

verfügbaren Standardprogramme zur<br />

Ermittlung von Durationen und Barwerten<br />

wäre es inkonsequent und gefährlich,<br />

dieses zumindest zweitwichtigste<br />

bankbetriebliche Risiko weiterhin<br />

außerhalb <strong>der</strong> Eigenkapitalnormen zu<br />

lassen.<br />

Zu prüfen ist die Eigenkapital definition,<br />

die unter Basel III ohnehin auf die<br />

Tages ordnung kommen sollte. Die <strong>der</strong>-<br />

zeitige Krise macht noch einmal deut-<br />

lich, wie wichtig „hartes“ Eigenkapital<br />

im betriebswirtschaftlichen Sinne (voll<br />

eingezahlt, unbegrenzte Laufzeit, Haftung<br />

durch Verlustteilnahme usw.) ist,<br />

wie gefährlich an<strong>der</strong>erseits gewillkürte<br />

Eigenkapitalformen sind.<br />

Das Schwergewicht <strong>der</strong> Regulierung muss<br />

aber (wie in Basel angedacht) auf die Säulen<br />

2 und 3 verlagert werden.<br />

Zweite Säule:<br />

Qualitative Aufsicht<br />

Es zeigt sich, dass die Kernelemente eines<br />

adäquaten Risikomanagements schon<br />

heute in den „Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />

an das Risikomanagement“ als deutsche<br />

Umsetzung <strong>der</strong> zweiten Säule von Basel II<br />

vorgeschrieben werden. Insofern kann es<br />

nur darum gehen, diese Norm noch stärker<br />

durch die Banken und ihre Aufseher<br />

zu „leben“, indem <strong>der</strong> Nachholbedarf in<br />

<strong>der</strong> Umsetzung auf bestimmten Fel<strong>der</strong>n<br />

beseitigt wird.<br />

Auszubauen ist – wie oben schon ange-<br />

sprochen – das Liquiditätsrisikomanage-<br />

ment, dabei vor allem die Durchführung<br />

von Stress- und Szenario-Analysen für<br />

Phasen großer Marktanspannungen.<br />

Denn <strong>der</strong> klassische Lehrsatz von<br />

Wolfgang Stützel („Liquidität folgt<br />

<strong>der</strong> Bonität“) gilt eben nur, wenn Bonität<br />

den Märkten glaubwürdig signalisiert<br />

werden kann und diese keine<br />

gravierenden Störungen aufweisen.<br />

Gefährlich wäre es, die in den Banken<br />

verwendeten Risikomodelle stärker<br />

staatlich normieren zu wollen. Dies<br />

würde zwar ihre Prüfung erleichtern,<br />

aber unabhängig von <strong>der</strong> Frage, welche<br />

Vorgaben die Bankaufsicht hier im<br />

Detail machen sollte (von Hayek’sche<br />

„Gefahr <strong>der</strong> Anmaßung von Wissen“),<br />

würden „gleichgeschaltete“ Risikomodelle<br />

auch die Gefahr von Systemkrisen<br />

erhöhen.<br />

„Der Staat muss deshalb Rahmenbedingungen<br />

setzen, die das reibungslose Funktionieren des<br />

Marktgeschehens auch in Krisenzeiten gewährleisten.“<br />

Die Aufsicht muss aber stärker auf<br />

Konzentrations- bzw. Klumpenrisiken<br />

achten und verhin<strong>der</strong>n, dass sich in<br />

den Banken <strong>der</strong>art große Positionen<br />

bestimmter Kredit- und/o<strong>der</strong> Wertpa-<br />

piergattungen wie aktuell im Subpri-<br />

me-Segment herausbilden können.<br />

Den Banken zugeführtes Vermittlerge-<br />

schäft muss in seiner Qualität stärker<br />

von <strong>der</strong> Aufsicht hinterfragt werden.<br />

Die Vergütungsregelungen sind auf<br />

Fehlanreize hin zu untersuchen. Pro-<br />

blematisch ist ein nur auf kurze Frist<br />

ausgelegtes Bonisystem, das ein erst in<br />

späteren Perioden schlagend werden-<br />

des Geschäftsrisiko nicht berücksich-<br />

tigt. In diesem Zusammenhang müssen<br />

Anreizregelungen verankert werden,<br />

die die Haftung <strong>der</strong> Entscheidungs-<br />

träger über (nur schwer nachweisba-<br />

res) pflichtwidriges Handeln hinaus<br />

auf strategische Fehlentscheidungen<br />

ausweiten.<br />

Vor allem aber ist mehr Professionalität<br />

in <strong>der</strong> internen Governance, also dem<br />

Zusammenspiel von Vorständen und<br />

Aufsichts- bzw. Verwaltungsräten in den<br />

Banken dringend notwendig. Angesichts<br />

<strong>der</strong> (auch nicht mehr weichenden) Komplexität<br />

vieler Finanzgeschäfte müssen<br />

die Kontrollorgane über ausreichendes<br />

Know-how verfügen, um den Vorstand<br />

angemessen überwachen zu können.<br />

Hier müssen Schulungs- und Zertifizierungsmaßnahmen<br />

einsetzen. Ein<br />

Anreiz hierzu könnte dadurch gegeben<br />

werden, dass die Prüfintervalle <strong>der</strong> Aufsicht<br />

bei nachgewiesener Qualität <strong>der</strong><br />

internen Governance verringert werden.<br />

21


22<br />

Dritte Säule:<br />

Publizitätsvorschriften<br />

Sieht man sich die Basel II-Regelungen<br />

zu den Veröffentlichungspflichten <strong>der</strong><br />

Banken an, stellt man schnell fest, dass<br />

diese zwar sehr detailliert, aufgrund ihres<br />

erst kürzlichen Inkrafttretens aber noch<br />

wenig etabliert sind. Insofern ist die jetzt<br />

vielfach erhobene For<strong>der</strong>ung nach „Mehr<br />

Transparenz“ vorschnell. Es müsste begründet<br />

werden, welche Informationen<br />

<strong>der</strong> Finanzmarkt noch zusätzlich benötigt<br />

und warum er sich diese nicht selbst<br />

„besorgen“ kann, son<strong>der</strong>n auf staatliche<br />

Verordnung angewiesen ist. In Betracht<br />

kommen dabei – weil bei <strong>der</strong> Verabschiedung<br />

von Basel II noch nicht im (Krisen-)<br />

Fokus stehend – Angaben zu den<br />

Arten und Formen des Risikotransfers<br />

Bewertungsstandards<br />

Liquiditäts- und Konzentrationsrisiken<br />

Vermittlergeschäften.<br />

Frühwarnsystem<br />

Zumal die Kreditwirtschaft <strong>der</strong>zeit schon<br />

eine <strong>der</strong> am stärksten regulierten Bran-<br />

chen ist, erfor<strong>der</strong>t die Finanzmarktkrise<br />

somit we<strong>der</strong> eine vollständige „Entsor-<br />

gung“ bewährter ordnungspolitischer<br />

Grundsätze noch einen kompletten Um-<br />

bruch <strong>der</strong> Bankenaufsicht. Eine graduelle<br />

Anpassung im Sinne eines „Redesigns“<br />

ist jedoch erfor<strong>der</strong>lich in Bezug auf die<br />

bankaufsichtlichen<br />

Regeln: Diese müssten auf ihren ma-<br />

teriellen Kern konzentriert werden<br />

(„Was ist wirklich wichtig und muss<br />

staatlich geregelt werden?“). Da noch<br />

komplexere Regeln nur weitere Ausweichhandlungen<br />

<strong>der</strong> Banken för<strong>der</strong>n<br />

würden, sollte anstelle neuer „bürokratischer<br />

Monster“ im Basler Stile besser<br />

auf Selbstregulierungen in Form von<br />

Verhaltenskodizes gesetzt werden.<br />

Wenn die Politik nicht auf das Wecken<br />

von Kontrollillusion verzichtet und<br />

Märkte nicht zur Disziplinierung ihrer<br />

Akteure gezwungen werden, dann gibt<br />

es keine Begrenzung <strong>der</strong> potenziellen<br />

Haftung des Staates mehr. International<br />

müssen daher auch dringend harmoni-<br />

sierte Regeln für eventuelle bail-outs<br />

erarbeitet werden. Zur Bekämpfung<br />

schwerwiegen<strong>der</strong> Krisen mögen die<br />

Rettungsaktionen unvermeidlich sein,<br />

sie sollten aber die Ausnahme in genau<br />

definierten Fällen bleiben.<br />

Prozesse: Die Verbindungen zwischen<br />

den drei Basler Säulen müssen gestärkt<br />

werden, z.B. dadurch, dass diejenige<br />

Bank, die viel veröffentlicht, seltener<br />

geprüft wird (Anreizkompatibilität).<br />

Zudem ist ein Monitoring mit Blick auf<br />

die Arbeit <strong>der</strong> Aufsichtsbehörden zu<br />

installieren.<br />

Institutionen: Die stärkere interna-<br />

tionale Harmonisierung <strong>der</strong> Aufsicht<br />

duldet keinen Aufschub. Es ist unver-<br />

ständlich, dass es <strong>der</strong> internationalen<br />

Staatengemeinschaft noch immer nicht<br />

gelungen ist, den ursprünglichen Initia-<br />

tor des Basel-II-Pakets – die USA – dazu<br />

zu bewegen, den Standard zumindest<br />

für seine global tätigen Banken einzuführen<br />

und sich darüber hinaus dem<br />

Financial Sector Assessment Program<br />

des IMF zu stellen. Unverän<strong>der</strong>t findet<br />

man auf dessen Homepage unter „U“<br />

nur Uganda, Ukraine, United Arab Emirates,<br />

United Kingdom und Uruguay!<br />

In diesem Zusammenhang muss auch<br />

die Rolle <strong>der</strong> Notenbanken in <strong>der</strong> Aufsicht<br />

gestärkt werden, denn Einzelinstituts-<br />

und Systemstabilität sind eng<br />

miteinan<strong>der</strong> verbunden, ebenso wie<br />

System und Geldwertstabilität. Und<br />

letztlich sind es – wie jetzt in <strong>der</strong> Krise<br />

gesehen – allein die Notenbanken, die<br />

als „len<strong>der</strong> of last resort“ eine Systemkrise<br />

verhin<strong>der</strong>n können. Insofern ist<br />

dringend für eine Zusammenführung<br />

<strong>der</strong> Bankenaufsicht bei <strong>der</strong> Bundes-<br />

„Unabhängig von institutionellen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen<br />

wird die Zukunft des<br />

Finanzsystems auch davon<br />

abhängen, inwiefern<br />

je<strong>der</strong> einzelne Finanzmarktakteur<br />

zu realistischerenRenditevorstellungen<br />

zurückkehrt.“<br />

bank (wie z.B. in Österreich) o<strong>der</strong> aber<br />

<strong>der</strong> EZB zu plädieren. Bis dieser – mutige<br />

– Schritt vollzogen ist, muss auf<br />

Deutschland bezogen die Corporate<br />

Governance <strong>der</strong> BaFin mo<strong>der</strong>nisiert<br />

werden durch eine stärker an den<br />

Märkten ausgerichtete Arbeitsteilung<br />

im Direktorium und mehr unabhängigen<br />

Sachverstand im Verwaltungsrat.<br />

Im Übrigen ist eine Budgetaufstockung<br />

bei BaFin und Bundesbank für mehr<br />

Personal höherer Qualität notwendig,<br />

um mit den zu beaufsichtigenden Kreditinstituten<br />

Schritt halten zu können.<br />

Unabhängig von diesen institutionellen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen wird die Zukunft des<br />

Finanzsystems aber auch zum einen davon<br />

abhängen, inwiefern je<strong>der</strong> einzelne<br />

Finanzmarktakteur zu realistischeren Renditevorstellungen<br />

zurückkehrt. Dies gilt<br />

auch und gerade für die privaten Haushalte<br />

im Rahmen ihrer Vermögensbildung,<br />

die nur durch die frühzeitige Vermittlung<br />

einer ausreichenden finanziellen Allgemeinbildung<br />

auf eine solide Basis gestellt<br />

werden kann. Zum an<strong>der</strong>en werden auch<br />

noch so große Finanzmarktspieler in ihrer<br />

Existenz gefährdet, wenn sie über kein<br />

tragfähiges Geschäftsmodell verfügen.<br />

Hier hat die deutsche Kreditwirtschaft<br />

trotz <strong>der</strong> „Renaissance“ <strong>der</strong> Geschäftspolitik<br />

von Sparkassen und <strong>Volksbank</strong>en<br />

einen Nachholbedarf. Denn wenn die<br />

akute Finanzkrise abgeklungen ist, wird<br />

die seit Jahren zu beobachtende strukturelle<br />

Ertragskrise <strong>der</strong> Banken hier zu Lande<br />

wie<strong>der</strong> stärker in den Fokus rücken.


Spielend sparen und helfen – mit diesen<br />

Schlagworten lässt sich diese Aktion <strong>der</strong><br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong> <strong>eG</strong> ganz einfach<br />

erklären. Ein Gewinnsparlos kostet monatlich<br />

10 €, 8 € werden gespart und 2 €<br />

sind <strong>der</strong> Spieleinsatz. Attraktive Geld- und<br />

Sachgewinne werden Monat für Monat<br />

verlost. Von jedem Spieleinsatz werden 50<br />

Cent dazu verwendet, Menschen in Not<br />

bzw. soziale o<strong>der</strong> gemeinnützige Einrichtungen<br />

in <strong>der</strong> Region zu unterstützen.<br />

Im Juli 2008 konnten sich sieben soziale<br />

Einrichtungen im Kreis <strong>Göppingen</strong> freuen.<br />

Sie bekamen je ein Fahrzeug gespendet<br />

und sind dadurch in <strong>der</strong> Lage, durch die<br />

höhere Mobilität pflege- und hilfsbe-<br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong> spendet sieben<br />

Fahrzeuge für soziale Organisationen<br />

im Landkreis <strong>Göppingen</strong><br />

dürftige Menschen besser versorgen zu<br />

können. So wurde <strong>der</strong> Ökumenischen<br />

Sozialstation Eislingen, <strong>der</strong> Diakoniesta-<br />

tion Geislingen, den Sozialstationen St.<br />

Franziskus <strong>Göppingen</strong>, Uhingen und<br />

Donzdorf, dem Krankenpflegeverein Sa-<br />

lach und <strong>der</strong> Lebenshilfe Heiningen je ein<br />

VR-mobil VW Fox übergeben.<br />

Diese Fahrzeugübergabe war ein Teil<br />

des Sozialprojekts „VR-mobil“, das ganz<br />

Württemberg umfasste. In Zusammenarbeit<br />

mit den genossenschaftlichen<br />

Gewinnsparvereinen wurden Spendengel<strong>der</strong><br />

aus dem VR-Gewinnsparen für<br />

die Anschaffung von Fahrzeugen zum<br />

täglichen Einsatz von Hilfsdiensten und<br />

Sozialstationen verwendet. Die Wahl fiel<br />

auf den VW-Fox. Sparsam im Verbrauch,<br />

wendig und unverwüstlich für den Einsatz<br />

im Pflegealltag.<br />

Rund 150.000 Kunden <strong>der</strong> württembergischen<br />

<strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken<br />

haben insgesamt 205 Fahrzeuge gespendet.<br />

Die Fahrzeuge wurden am 17. Juli<br />

2008, einem Tag <strong>der</strong> Solidarität, den Empfängern<br />

übergeben. Von <strong>der</strong> Schirmherrin<br />

<strong>der</strong> Aktion, Frau Dr. Monika Stolz, Sozialministerin<br />

des Landes Baden-Württemberg,<br />

erhielten die Vertreter <strong>der</strong> Einrichtungen<br />

auf dem Stuttgarter Schlossplatz<br />

die Fahrzeugschlüssel.<br />

Nach <strong>der</strong> symbolischen Fahrzeugübergabe<br />

durch die Ministerin starteten die<br />

Fahrzeuge vom Schlossplatz bzw. Cannstatter<br />

Wasen in einer Sternfahrt zu ihren<br />

Bestimmungsorten.<br />

23


24<br />

2008 hat <strong>der</strong> Aufsichtsrat, wie durch<br />

Gesetz und Satzung vorgesehen, die<br />

Geschäftsführung des Vorstands überwacht.<br />

Dazu hat sich <strong>der</strong> Aufsichtsrat in vier<br />

Plenarsitzungen vom Vorstand über die<br />

Geschäftsentwicklung <strong>der</strong> <strong>Volksbank</strong><br />

<strong>Göppingen</strong> <strong>eG</strong> unterrichten lassen und<br />

eingehend darüber beraten. Anhand <strong>der</strong><br />

Berichte des Vorstands sowie umfassen<strong>der</strong><br />

Unterlagen konnte sich <strong>der</strong> Aufsichtsrat<br />

von <strong>der</strong> Rentabilität <strong>der</strong> Bank,<br />

<strong>der</strong> Angemessenheit <strong>der</strong> Risiken sowie<br />

<strong>der</strong> Recht- und Ordnungsmäßigkeit <strong>der</strong><br />

Geschäftsführung überzeugen.<br />

Roland Lang, langjähriges Vorstandsmitglied<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Zusätzlich beriet <strong>der</strong> Aufsichtsrat in einer<br />

gemeinsamen Klausurtagung mit dem<br />

Vorstand über die Strategie <strong>der</strong> Bank und<br />

die Planung für die nächsten drei Jahre.<br />

Ferner tagten Investitions-, Kredit- und<br />

Personalausschuss jeweils in beson<strong>der</strong>en<br />

Sitzungen.<br />

Kernthemen <strong>der</strong> Erörterungen mit dem<br />

Vorstand bildeten einmal die Geschäftsund<br />

Ertragsentwicklung unter beson<strong>der</strong>er<br />

Berücksichtigung des Zins- und Provisionsüberschusses.<br />

Weitere Hauptthemen bildeten<br />

die Entwicklung <strong>der</strong> Kredit- und<br />

Anlagerisiken sowie das Risikomanagement,<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Einhaltung des<br />

Risikodeckungspotenzials <strong>der</strong> Bank. Hierbei<br />

nahmen die Finanzkrise und ihre Auswirkungen<br />

auf die <strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong><br />

<strong>eG</strong> beson<strong>der</strong>en Raum ein.<br />

Wichtige Entscheidungen wurden vom<br />

Aufsichtsrat intensiv mit dem Vorstand<br />

besprochen. Die nach Gesetz und Satzung<br />

notwendigen Beschlüsse wurden<br />

im Aufsichtsrat bzw. seinen Ausschüssen<br />

gefasst.<br />

Über die Sitzungen hinaus ließ sich <strong>der</strong><br />

Aufsichtsratsvorsitzende jeweils aktuell<br />

vom Vorstandssprecher über wesentliche<br />

Vorkommnisse und Entwicklungen<br />

informieren.<br />

Wegen Ablaufs <strong>der</strong> dreijährigen Wahlperiode<br />

wurde <strong>der</strong> Aufsichtsrat 2008 neu<br />

gewählt. Dabei wurden die bisherigen 12<br />

Vertreter <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vertreterversammlung<br />

am 27. Mai 2008 sämtlich<br />

für eine neue Wahlperiode bestätigt. Bei<br />

<strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Mitarbeitervertreter durch<br />

die Belegschaft wurden Mercedes Schnei<strong>der</strong>,<br />

Sven Allinger, Karl-Heinz Jakele und<br />

Ernst Kölle im Amt bestätigt sowie Tanja<br />

Barchet und Reinhold Stephan neu in den<br />

Aufsichtsrat gewählt.<br />

Herrn Werner Frey sowie Herrn Walter<br />

Körber, die nicht mehr kandidiert haben<br />

und damit aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden<br />

sind, danken wir für langjährige<br />

engagierte und konstruktive Mitarbeit.<br />

Zum Jahresende 2008 ist Herr Bankdirektor<br />

Roland Lang nach 20-jähriger Tätigkeit<br />

im Vorstand <strong>der</strong> Bank in den wohlverdienten<br />

Ruhestand getreten. In seiner langjährigen<br />

Ressortzuständigkeit für den Betriebsbereich,<br />

die EDV, die Innenrevision<br />

sowie das Problemkreditmanagement und<br />

die Kreditverwertung hat er sich um die<br />

Bank sehr verdient gemacht. Beson<strong>der</strong>s<br />

zu erwähnen sind hier die Fe<strong>der</strong>führung<br />

beim Neubau <strong>der</strong> Zentrale in <strong>Göppingen</strong><br />

und des Marktfolgezentrums in Eislingen,<br />

die störungsfreie Migration <strong>der</strong> Bank auf<br />

ein neues EDV-Kernbanksystem sowie die<br />

Abwicklung von über einhun<strong>der</strong>t Millio-


nen Euro Ausfallkrediten unter überaus<br />

erfolgreicher Minimierung <strong>der</strong> Verluste<br />

für die Bank. Wir danken Herrn Lang herz-<br />

lich für seine herausragende Leistung und<br />

wünschen ihm noch viele Jahre Glück und<br />

Gesundheit!<br />

Der Aufsichtsrat hat sich am 16.03.2009<br />

mit dem Bericht des Vorstandes über den<br />

Jahresabschluss zum 31.12.2008 sowie<br />

dem Lagebericht und Solvabilitätsbericht<br />

2008 auseinan<strong>der</strong>gesetzt.<br />

Der Württembergische Genossenschaftsverband<br />

Raiffeisen/Schulze-Delitzsch e.V.,<br />

Stuttgart, hat die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Prüfung des Jahresabschlusses zum<br />

31.12.2008 sowie des Lage- und Solvabilitätsberichts<br />

2008 durchgeführt. Der<br />

uneingeschränkte Bestätigungsvermerk<br />

wurde erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich<br />

am 27.04.2009 vom Abschlussprüfer<br />

über die wesentlichen Prüfungsergebnisse<br />

unterrichten lassen und diese mit<br />

dem Vorstand beraten. Das Ergebnis <strong>der</strong><br />

gesetzlichen Prüfung wird in <strong>der</strong> Vertreterversammlung<br />

am 20.05.2009 bekannt<br />

gegeben.<br />

Der Aufsichtsrat empfiehlt <strong>der</strong> Vertreterversammlung,<br />

den vom Vorstand vorgelegten<br />

Jahresabschluss zum 31.12.2008,<br />

den Lagebericht 2008 sowie den Vorschlag<br />

zur Verwendung des Bilanzgewinns<br />

festzustellen und die vorgeschlagene Di-<br />

vidende von 5% auf die Geschäftsanteile<br />

zu beschließen.<br />

Wir danken unseren Mitglie<strong>der</strong>n, Kunden<br />

und Geschäftsfreunden für das<br />

Vertrauen, das sie uns entgegenbringen,<br />

und freuen uns auf die Fortsetzung <strong>der</strong><br />

guten Zusammenarbeit. Dem Vorstand<br />

<strong>der</strong> Bank danken wir für die umfassende<br />

Information sowie die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit. Den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern sprechen wir unseren<br />

Dank und unsere Anerkennung für ihre<br />

erfolgreiche Arbeit aus.<br />

Für den Aufsichtsrat<br />

Dr. Werner Kleinle, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>Göppingen</strong> 29. April 2009<br />

Dr. Werner Kleinle, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

25


26<br />

Jahresabschluss<br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong> <strong>eG</strong> 2007 2008<br />

Bilanz 31.12. % % %-<br />

Mio € <strong>der</strong> BS Mio € <strong>der</strong> BS Veränd.<br />

Aktiva<br />

Kundenfor<strong>der</strong>ungen inkl. Wechsel<br />

davon<br />

896,1 47,1 894,5 45,7 – 0,2<br />

Kontokorrentkredite 77,7 4,1 83,2 4,3 7,1<br />

Festsatzkredite 818,4 43,0 811,3 41,5 – 0,9<br />

For<strong>der</strong>ungen an Kreditinstitute 94,4 5,0 226,8 11,6 140,3<br />

Eigene Wertpapiere 797,0 41,9 720,3 36,8 –9,6<br />

Passiva<br />

Kundeneinlagen inkl. Schuldverschr.<br />

davon<br />

1.441,2 75,8 1.484,2 75,9 3,0<br />

Sichteinlagen 288,9 15,2 318,8 16,3 10,3<br />

Geldmarktkonten 137,8 7,2 129,5 6,6 – 6,0<br />

VR-Anlagekonten 257,0 13,5 388,1 19,8 51,0<br />

Kapitalsparbuch 287,5 15,1 274,1 14,0 – 4,7<br />

Wachstumszertifikate 304,2 16,0 234,3 12,0 –23,0<br />

Spareinlagen gesamt 642,7 33,8 552,7 28,3 –14,0<br />

Schuldverschreibungen 107,5 5,7 83,9 4,3 –22,0<br />

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 336,1 17,7 350,6 17,9 4,3<br />

Eigenkapital<br />

davon<br />

91,5 4,8 91,8 4,7 0,3<br />

Geschäftsguthaben 37,6 2,0 37,7 1,9 0,3<br />

Ergebnisrücklagen 53,9 2,8 54,1 2,8 0,4<br />

Bilanzsumme (BS) 1.901,8 1.955,6 2,8<br />

Kernkapital in % d. Risikoaktiva 9,0 11,2<br />

Ergänzungskapital in % d. Risikoaktiva 7,3 8,8<br />

Haftendes Eigenkapital in % d. Risikoaktiva 15,8 19,4<br />

Solvabilitätskoeffizient (Minimum 8%) 15,8 17,8<br />

Liquiditätskennziffer (Minimum 1,0) 2,5 2,1<br />

Bilanz<br />

Die im Herbst einsetzende Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise reduzierte das Wachs-<br />

tum <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft im Jahr<br />

2008 von 2,5% auf nur noch 1,3%.<br />

Dennoch verzeichneten wir bei Firmen-<br />

krediten 2,2 (Vj. 1,2)% Wachstum. An-<br />

<strong>der</strong>erseits beschleunigte <strong>der</strong> Einbruch des<br />

privaten Wohnungsbaus das Minus bei<br />

Privatkundenkrediten auf 3,2 (Vj. –2,2)%.<br />

Insgesamt blieb das Kreditvolumen <strong>der</strong><br />

Bank mit 894,5 Mio € faktisch auf Vor-<br />

jahresniveau (896,1 Mio €).<br />

Die Kundeneinlagen (inklusive Schuld-<br />

verschreibungen) verzeichneten wie<strong>der</strong><br />

einen erfreulichen Anstieg um 43,0 auf<br />

1.484,2 Mio €. Der Zuwachs von 3,0<br />

(Vj. 2,8)% entfällt mit 2,2% auf die Pri-<br />

vat- und mit 10,0% auf die Firmenkun-<br />

den. Addiert man den Nettoabsatz im<br />

Wertpapiergeschäft von 36,2 (Vj. 41,2)<br />

Mio € hinzu, ergab sich insgesamt ein<br />

Zuwachs <strong>der</strong> Anlagegel<strong>der</strong> in Höhe von<br />

79,2 Mio €.<br />

Das gebührenfreie Internetkonto VR-Giro-<br />

Online, das die Funktion eines Giro- und<br />

Sparkontos in sich vereinigt, verzeichnete<br />

auch 2008 steile Zuwachsraten: Kontenzahl<br />

und Einlagevolumen stiegen um<br />

jeweils 27% auf über 18.000 Stück bzw.<br />

108 Mio €.<br />

Im Übrigen haben unsere Kunden ihre<br />

Einlagen in starkem Umfang von niedriger<br />

verzinslichen Sparformen in höher verzinsliche<br />

Einlagen umgeschichtet. So steht einem<br />

Minus von 4,7% (– 13,4 Mio €) beim<br />

Kapitalsparbuch, einem Rückgang um<br />

6,0% (– 8,3 Mio €) bei Geldmarktkonten


Betreutes Kundenkreditvolumen<br />

Bestände per 31.12. in T € 2007 2008 %-Veränd. MGV WGV<br />

Bilanzielle Kundenkredite 896.119 894.469 – 0,2 1,0 1,7<br />

Baudarlehen Bausparkasse Schw. Hall 56.217 63.536 13,0 10,6 9,6<br />

DG Hyp und Münchner Hyp Immobiliendarlehen 16.319 13.547 –17,0 –18,0 –21,1<br />

DG Hyp und Münchner Hyp Kommunaldarlehen 28.156 28.113 – 0,2 –2,9 –2,3<br />

Darlehen R+V-Versicherung 19.839 21.856 10,2 3,8 1,7<br />

VR-Leasing (Restbuchwert) 27.308 40.829 49,5 25,5 22,9<br />

Außerbilanzielles Kundenkreditvolumen 147.839 167.881 13,6 2,5 1,2<br />

Betreutes Kundenkreditvolumen 1.043.958 1.062.350 1,8 3,5 1,5<br />

und Abzügen von 23,0% (– 69,9 Mio €)<br />

bei Wachstumszertifikaten ein Zuwachs<br />

um 51,0% (+ 131,1 Mio €) bei den VR-<br />

Anlagekonten gegenüber. Das Volumen<br />

<strong>der</strong> Schuldverschreibungen ermäßigte<br />

sich um 22,0% (– 23,6 Mio €).<br />

Bei den Eigenanlagen haben wir die For<strong>der</strong>ungen<br />

an Kreditinstitute um 132,4 auf<br />

226,8 Mio € erhöht und die Wertpapiere<br />

um 76,7 auf 720,3 Mio € abgebaut.<br />

Insgesamt war die Bilanzsumme am<br />

31.12.2008 mit 1.955,6 Mio € um 53,8<br />

Mio € (+ 2,8%) höher als im Vorjahr.<br />

Die unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen<br />

Eventualverbindlichkeiten haben sich<br />

durch den weiteren Abschluss von Credit<br />

Default Swaps auf gut geratete Unterneh-<br />

men und Staaten mit „investment grade“<br />

um 152,0 auf 293,2 Mio € erhöht.<br />

Die hohe Kernkapitalquote von 11,2% ist<br />

Beweis für die robuste Eigenkapitalsitua-<br />

tion unserer Bank.<br />

Auch Solvabilität und Liquidität übertreffen<br />

weit das aufsichstrechtliche Minimum: Der<br />

Solvabilitätskoeffizient nach Basel II (Minimum<br />

8%) belief sich am 31.12.2008 auf<br />

17,8% und die Liquiditätskennziffer (Minimum<br />

1,0) ermäßigte sich von 2,5 auf 2,1.<br />

Betreute Kundenvolumina<br />

Die Übersicht über die betreuten Kundenvolumina<br />

zeigt die tatsächliche Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Kredit- und Anlage-Bestände<br />

im Kundengeschäft, weil sie die an<br />

Verbundpartner vermittelten Geschäfte<br />

mitberücksichtigt.<br />

Das betreute Kreditvolumen stieg um<br />

1,8% nach 0,9% Minus im Vorjahr. Bei<br />

den im Verbund vermittelten Kreditbeständen<br />

ist <strong>der</strong> Zuwachs von 49,5%<br />

(+ 13,5 Mio €) beim Leasingvolumen<br />

hervorzuheben.<br />

Demgegenüber sind die außerbilanziellen<br />

Anlagen <strong>der</strong> Kunden um 5,8% rückläufig,<br />

weshalb das betreute Kundenanlagevolumen<br />

insgesamt um 0,1% auf 2.229 Mio. €<br />

abnahm.<br />

Das Minus bei den außerbilanziellen Kundenanlagen<br />

geht vor allem auf Kursverluste<br />

bei Wertpapieranlagen aufgrund <strong>der</strong><br />

Finanzkrise zurück.<br />

Betreutes Kundenanlagevolumen<br />

Bestände per 31.12. in T € 2007 2008 %-Veränd. MGV WGV<br />

Bilanzielle Kundeneinlagen 1.441.214 1.484.209 3,0 3,5 4,1<br />

Bauspareinlagen Bausparkasse Schw.Hall 123.478 117.565 – 4,8 –2,1 –3,0<br />

Rückkaufswerte Lebensversicherungen R+V 152.128 152.429 0,2 –1,5 0,8<br />

DIFA Immobilienfonds 54.839 65.126 18,8 13,6 11,6<br />

UNION Investmentfonds 272.990 264.130 –3,2 –15,4 –16,8<br />

Kurswerte Depots 187.142 145.188 –22,4 –35,3 –25,5<br />

Wertpapiere gesamt Kurswert 514.971 474.444 –7,9 –20,2 –19,2<br />

Außerbilanzielles Kundenanlagevolumen 790.577 744.438 –5,8 –15,2 –13,7<br />

Betreutes Kundenanlagevolumen 2.231.791 2.228.647 – 0,1 – 4,0 –2,8<br />

27


28<br />

Die Wertpapieranlagen unserer Kunden<br />

beliefen sich zum 31.12.2008 nach 36,3<br />

Mio € Nettokäufen auf 474,4 Mio €. Die<br />

Kursverluste aufgrund <strong>der</strong> Finanzkrise<br />

erreichten 13,9% (76,8 Mio €). Diesen<br />

standen allerdings mehrere Prozent Zinszahlungen,<br />

Dividenden und Fondsausschüttungen<br />

gegenüber. Im Durchschnitt<br />

entsprach dies <strong>der</strong> Rendite eines Portfolios,<br />

das zu 50% in Staatsanleihen (REXP<br />

mit 10,2% Rendite) und zu 50% in Aktien<br />

(DAX mit 40,4% Kursverlust) angelegt<br />

war. Auf die 329,9 Mio € UNION-Fonds<br />

in den Kundendepots ergaben sich sogar<br />

nur 10,7% Kursverluste, was dem Ergebnis<br />

einer Anlage zu 60% in Staatsanleihen<br />

und zu 40% in Aktien entsprach.<br />

Gewinn- und<br />

Verlustrechnung<br />

Die Bank hat 2008 trotz des beson<strong>der</strong>s<br />

schwierigen Umfelds in <strong>der</strong> Finanzkrise<br />

ein ordentliches Ergebnis erzielt. Dabei<br />

wurde die Rentabilität durch einen weiteren<br />

Rückgang des Zinsüberschusses<br />

und Kursverluste bei den Eigenanlagen<br />

belastet.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Zinsüberschuss bereits im<br />

Vorjahr um 1,6 auf 37,2 Mio € abgenommen<br />

hatte, reduzierte er sich 2008 um<br />

weitere 1,8 auf 35,4 Mio € (– 4,8%). Dabei<br />

ging <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Zinsmarge, <strong>der</strong> als<br />

„Konditionsbeitrag“ im Kundengeschäft<br />

erwirtschaftet wird, aufgrund des harten<br />

Wettbewerbs unter den Banken um 0,9<br />

auf 28,8 Mio € zurück. Der „Strukturbeitrag“<br />

aus <strong>der</strong> Anlage des Eigenkapitals<br />

und <strong>der</strong> Fristentransformation – d. h. <strong>der</strong><br />

Anlage kurzfristiger Einlagen in längerfristige<br />

Aktiva – fiel aufgrund <strong>der</strong> flachen<br />

bis inversen Zinsstruktur um 0,9 auf 6,5<br />

Mio €. In Relation zur durchschnittlichen<br />

Bilanzsumme, die sich um 5,5% erhöhte,<br />

stellte sich <strong>der</strong> Zinsüberschuss auf 1,80<br />

nach 1,99%. Hierbei erreichten <strong>der</strong> Aktivzins<br />

4,68 (Vj. 4,51)% und <strong>der</strong> Passivzins<br />

2,88 (Vj. 2,52)%.<br />

Der Provisionsüberschuss überstieg mit<br />

13,8 Mio € das Vorjahresniveau um 2,0<br />

Mio € (+ 16,8%). Hierfür sind Zuwäch-<br />

se um 1,1 Mio € bei den Erträgen aus<br />

Credit Default Swaps (Kreditausfallversi-<br />

cherungen) sowie um 0,9 Mio € bei den<br />

Verbundprovisionen verantwortlich. Die<br />

Wachstumsraten beliefen sich auf 347<br />

T€ (+ 8,7%) im Wertpapiergeschäft,<br />

307 T€ (+ 38,9%) für den Abschluss von<br />

Bausparverträgen sowie 92 T € (+ 13,9%)<br />

Provisionen für Lebensversicherungen. In<br />

<strong>der</strong> Immobilienvermittlung konnten die<br />

Erlöse um 287 T € (+ 49,2%) gesteigert<br />

werden.<br />

Insgesamt überstieg <strong>der</strong> Rohüberschuss<br />

(Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss)<br />

mit 49,1 Mio € um 0,2 Mio €<br />

(+ 0,4%) den Vorjahreswert.<br />

Der Verwaltungsaufwand wuchs dagegen<br />

um 0,5 Mio € (+ 1,3%) auf 36,5 Mio €.<br />

Dies lag allein am Personalaufwand, <strong>der</strong><br />

sich bei jahresdurchschnittlich unverän<strong>der</strong>ter<br />

Belegschaft (346,2 Mannjahre) tarifbedingt<br />

um 2,4% auf 21,9 Mio € erhöhte.<br />

Der sonstige Verwaltungsaufwand blieb<br />

dagegen mit 14,6 Mio € konstant.<br />

Da dem Zuwachs um 0,2 Mio € beim<br />

Rohüberschuss ein Plus von 0,5 Mio €<br />

beim Verwaltungsaufwand gegenüber<br />

stand, ermäßigte sich das Teilbetriebsergebnis<br />

um 0,3 auf 12,6 Mio € (– 2,2%).<br />

Das sind 0,64% <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />

Bilanzsumme nach 0,69% im Jahr 2007.<br />

Damit liegt die Teilbetriebsergebnisquote<br />

um 0,04%-Punkte unterhalb des Durchschnitts<br />

von 0,68 % <strong>der</strong> Württembergischen<br />

Genossenschaftsbanken.<br />

Parallel zum Teilbetriebsergebnis verschlechterte<br />

sich auch die „cost income<br />

ratio“ von 73,7 auf 74,3%, d. h. die Bank<br />

musste für jeden € Rohertrag 74,3 Cent<br />

Verwaltungsaufwand ausgeben.<br />

Im Eigenhandel erlitten wir im Gegensatz<br />

zum Vorjahr durch ein nicht erfolgreiches<br />

Zinsoptionsgeschäft 0,6 Mio € Verlust.<br />

Gleichzeitig stieg <strong>der</strong> Saldo <strong>der</strong> sonstigen<br />

betrieblichen Erträge und Aufwendungen<br />

von 2,7 auf 3,3 Mio €. Wesentlicher Bestandteil<br />

dieser Position waren 2,3 Mio €<br />

Auflösung (Vj. 0,6 Mio € Bildung) von<br />

Drohverlustrückstellungen auf Zinsswaps.<br />

Somit ermäßigte sich das Betriebsergebnis<br />

vor Bewertung um 0,9 Mio € (– 5,7%)<br />

auf 15,3 Mio €. Relativ zur durchschnittlichen<br />

Bilanzsumme erreichte das Betriebsergebnis<br />

vor Bewertung 0,78% (Vj.<br />

0,87%). Dies lag über dem Durchschnitt<br />

<strong>der</strong> Baden-Württembergischen Genossenschaftsbanken<br />

von 0,73%.<br />

Im Bewertungsbereich sind drei Positionen<br />

zu unterscheiden: Zunächst erreichte<br />

die Bank erneut ein ausgezeichnetes<br />

Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft.<br />

Gab es in dieser Position statt des üblichen<br />

Risikoaufwandes bereits im Vorjahr<br />

ein positives Ergebnis in Höhe von 4,8<br />

Mio €, konnten wir 2008 erneut einen<br />

Überschuss von 4,0 Mio € verbuchen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e überstiegen die Auflösungen<br />

von Einzelwertberichtigungen (13,2<br />

Mio €) die Bildungen (10,0 Mio €) um<br />

3,2 Mio €. Darin spiegelt sich einmal die<br />

bis in den Herbst gute Konjunkturlage,<br />

die vielen Unternehmen eine Verbesserung<br />

ihrer Bonität ermöglichte. Das gute<br />

Risikoergebnis im Kreditgeschäft ist aber<br />

auch Beleg für die umsichtige Kreditpolitik<br />

<strong>der</strong> Bank.<br />

Dafür schlugen sich im Bewertungsergebnis<br />

für Wertpapiere die Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Finanzkrise nie<strong>der</strong>. Zwar war die<br />

<strong>Volksbank</strong> we<strong>der</strong> in Papieren von Lehman<br />

Brothers noch bei isländischen Banken<br />

engagiert, ebenso wenig in „Asset backed<br />

securities“ (ABS), und hat deshalb<br />

keinerlei Ausfälle zu verzeichnen. Jedoch<br />

führte die spürbare Erhöhung <strong>der</strong> Risikoaufschläge<br />

auf ungedeckte Bankschuld-


<strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong> <strong>eG</strong> 2007 2008<br />

Gewinn- und Verlustrechnung T € % dBS T € % dBS %-Veränd.<br />

Durchschnittliche Bilanzsumme (dBS) 1.863.209 1.966.318 5,5<br />

Zinsüberschuss 37.151 1,99 35.360 1,80 – 4,8<br />

davon Konditionsbeitrag 29.746 1,60 28.818 1,47 –3,1<br />

davon Strukturbeitrag 7.405 0,40 6.542 0,33 –11,7<br />

Provisionsüberschuss 11.794 0,63 13.776 0,70 16,8<br />

Rohüberschuss 48.945 2,63 49.136 2,50 0,4<br />

Personalaufwand 21.438 1,15 21.942 1,12 2,4<br />

An<strong>der</strong>er Verwaltungsaufwand 14.608 0,78 14.576 0,74 – 0,2<br />

Verwaltungsaufwand gesamt 36.046 1,93 36.518 1,86 1,3<br />

Teilbetriebsergebnis 12.899 0,69 12.618 0,64 -2,2<br />

Nettoertrag(+)/-aufwand(–) Finanzgeschäfte 632 0,03 –560 – 0,03 –188,6<br />

Saldo sonst.betr.Erträge /Aufwand (+)(–) 2.713 0,15 3.265 0,17 20,3<br />

Betriebsergebnis vor Bewertung 16.244 0,87 15.323 0,78 – 5,7<br />

Bewertungsergebnis Kreditgeschäft 4.797 0,26 4.007 0,20 –16,5<br />

Bewertungsergebnis Wertpapiere –13.061 – 0,70 –13.310 – 0,68 1,9<br />

Dotierung(–)/Auflösung(+) Vorsorgereserve –1.017 – 0,05 – 4.806 – 0,24 372,6<br />

Bewertungsergebnis gesamt – 9.281 – 0,50 –14.109 – 0,72 52,0<br />

Betriebsergebnis nach Bewertung 6.963 0,37 1.214 0,06 – 82,6<br />

Saldo a.o.Erträge /Aufwendungen (+)(–) 0 0,00 1.336 0,07<br />

Ergebnis vor Steuern 6.963 0,37 2.550 0,13 – 63,4<br />

Steuern – 4.860 – 0,26 – 435 – 0,02 – 91,0<br />

Jahresüberschuss 2.103 0,11 2.115 0,11 0,6<br />

Cost income ratio 73,65 74,32<br />

verschreibungen (Spreadausweitungen)<br />

zu Kursverlusten in Höhe von 26,1 Mio<br />

€. Da die Krise gleichzeitig eine deutliche<br />

Absenkung <strong>der</strong> Zinskurve bewirkte, konnte<br />

die Bank auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite 12,8<br />

Mio € zinserhöhungsbedingte Wertkorrekturen<br />

aus den Vorjahren über Zuschreibungen<br />

wie<strong>der</strong> auflösen. Netto bescherte<br />

die Finanzkrise also eine Belastung des<br />

Wertpapierergebnisses in Höhe von 13,3<br />

Mio €, also kaum mehr als die Belastung<br />

von 13,1 Mio € im Vorjahr. Wir konnten es<br />

uns deshalb leisten, unsere Wertpapiere<br />

wie bisher ausnahmslos nach dem strengen<br />

Nie<strong>der</strong>stwertprinzip zu bilanzieren.<br />

Hätten wir so wie viele große Banken<br />

nach dem mil<strong>der</strong>en „Discounted-Cash-<br />

flow-Verfahren“ bewertet, hätte sich die<br />

Belastung im Wertpapierergebnis um 12,6<br />

auf nur noch 0,7 Mio € verringert.<br />

Das Bewertungsergebnis enthält als Auf-<br />

wandsposition außerdem eine Zuführung<br />

zur versteuerten Vorsorgereserve in Höhe<br />

von 4,8 (Vj. 1,1) Mio €. Diese Position er-<br />

scheint zwar als Aufwand, stellt jedoch<br />

in Wahrheit eine Reservenbildung aus<br />

Gewinn dar.<br />

Die Darstellung <strong>der</strong> Reservenbildung<br />

gemäß § 340f HGB als Aufwand führt<br />

deshalb in <strong>der</strong> handelsrechtlichen Ge-<br />

winn- und Verlustrechnung zu einer Ver-<br />

schlechterung des Betriebsergebnisses<br />

nach Bewertung von 7,0 auf 1,2 Mio €.<br />

Nach 1,3 Mio € außerordentlichem Ertrag<br />

aus <strong>der</strong> Veräußerung unserer Beteiligung<br />

an <strong>der</strong> BAYWA AG stellte sich das handelsrechtliche<br />

Vorsteuerergebnis auf 2,6<br />

(Vj. 7,0) Mio €.<br />

Das echte betriebswirtschaftliche Ergebnis<br />

vor Steuern errechnet sich jedoch vor<br />

Zuführung zur versteuerten Vorsorgereserve.<br />

Danach ermäßigte sich <strong>der</strong> tatsächliche<br />

Gewinn vor Steuern 2008 lediglich<br />

von 8,0 auf 7,4 Mio €.<br />

29


30<br />

Produktivität 2007 2008<br />

Die <strong>Volksbank</strong> hatte im Vorjahr aufgrund<br />

des steuerlichen Wertaufholungsgebots<br />

mit 4,8 Mio € einen überproportional hohen<br />

Steueraufwand zu verkraften, weil<br />

sich die Kurse <strong>der</strong> Wertpapiere im Zeitraum<br />

<strong>der</strong> Bilanzerstellung um 6,9 Mio €<br />

verbessert hatten. Erwartungsgemäß hat<br />

die Bank den Steuerbetrag, den sie in<br />

2007 „zu viel“ bezahlen musste, in 2008<br />

wie<strong>der</strong> „zurückbekommen“. Deshalb belief<br />

sich <strong>der</strong> Steueraufwand für 2008 auf<br />

nur noch 0,4 Mio €.<br />

Dies führte dazu, dass sich das echte betriebswirtschaftliche<br />

Jahresergebnis nach<br />

Steuern von 3,1 auf 6,9 Mio € mehr als<br />

verdoppelte.<br />

Dies ermöglicht eine spürbare Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Zuführung zur versteuerten Vorsorgereserve<br />

von 1,0 auf 4,8 Mio €. Damit steigt<br />

die Reserve nach § 340f HGB auf 45,1 Mio €.<br />

Da die Dotierung <strong>der</strong> Vorsorgereserve im<br />

handelsrechtlichen Abschluss unter dem<br />

Bewertungsaufwand gebucht wird, blieb<br />

<strong>der</strong> ausgewiesene Jahresüberschuss mit<br />

2,1 Mio € unverän<strong>der</strong>t.<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> weltweiten<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise sind<br />

wir mit dem Jahresergebnis 2008 sehr<br />

zufrieden.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat werden <strong>der</strong><br />

Vertreterversammlung wie<strong>der</strong> eine Dividende<br />

von 5% vorschlagen.<br />

T€ T€ %-Veränd.<br />

Jahresdurchschnitt Mitarbeiter in<br />

Mannjahren 346,20 346,20 0,0<br />

Kundenergebnis in T€ pro Mannjahr 119,46 119,27 – 0,2<br />

Personalaufwand in T€ pro Mannjahr 61,92 63,38 2,4<br />

Überschuss in T€ pro Mannjahr 57,53 55,89 –2,9<br />

Produktivität<br />

Da Kundenergebnis und Belegschaft sich<br />

auf Vorjahresniveau bewegten, hat sich<br />

unsere Produktivität 2008 nicht verän-<br />

<strong>der</strong>t. Lediglich <strong>der</strong> Anstieg des Personal-<br />

aufwands führte zur Vermin<strong>der</strong>ung des<br />

Überschusses pro Mannjahr um 2,9% auf<br />

55,9 T€.<br />

Geschäftsfel<strong>der</strong><br />

Firmenkunden:<br />

Aufgrund des im Jahresdurchschnitt um<br />

0,4% niedrigeren Kreditvolumens und <strong>der</strong><br />

Margenvermin<strong>der</strong>ung durch verstärkte<br />

Ausrichtung des Neugeschäfts auf Unter-<br />

nehmen mit guter Bonität verringerte sich<br />

<strong>der</strong> Konditionsbeitrag im Firmenkunden-<br />

geschäft um 5,7%. Gleichzeitig wuchs <strong>der</strong><br />

zurechenbare Verwaltungsaufwand um<br />

3,4%, weshalb sich <strong>der</strong> Deckungsbeitrag<br />

vor Risiko um 11,0% auf 5,6 (Vj. 6,2) Mio<br />

€ ermäßigte. Dank des positiven Risikoer-<br />

gebnisses von 4,2 (Vj. 4,8) Mio € erreichte<br />

das Ergebnis nach Overhead 7,0 (Vj. 8,3)<br />

Mio €.<br />

Privatkunden:<br />

Im Privatkundengeschäft lagen das<br />

Kunden ergebnis mit 28,6 Mio €, <strong>der</strong><br />

zurechenbare Verwaltungsaufwand mit<br />

19,1 Mio € und das Risikoergebnis mit<br />

minus 0,2 Mio € jeweils auf Vorjahres-<br />

niveau. Bei leicht erhöhtem Overhead-<br />

Aufwand blieb das Gesamtergebnis mit<br />

1,7 Mio € unverän<strong>der</strong>t.<br />

Treasury:<br />

Das Ergebnis im Bereich Treasury umfasst<br />

den Zinsbeitrag aus <strong>der</strong> Anlage des Eigenkapitals<br />

und <strong>der</strong> Fristentransformation<br />

(Strukturbeitrag), die Erträge aus übernommenen<br />

Kreditausfallversicherungen<br />

(Credit Default Swaps), das Nettoergebnis<br />

aus Finanzgeschäften, den Saldo aus<br />

realisierten Kursgewinnen sowie Abschreibungen<br />

und Zuschreibungen auf<br />

Wertpapiere (Bewertungsergebnis Wertpapiere)<br />

sowie auf Zinsswaps (gebucht<br />

unter sonstigen betrieblichen Erträgen<br />

und Aufwendungen).<br />

Das Strukturergebnis lag mit 6,5 Mio € um<br />

0,9 Mio € unter dem Vorjahr. Während <strong>der</strong><br />

Zinsbeitrag aus <strong>der</strong> Eigenkapital anlage auf-<br />

grund des erhöhten wirtschaftlichen Eigen-<br />

kapitals um 0,5 auf 6,3 Mio € anstieg, war<br />

<strong>der</strong> Beitrag aus <strong>der</strong> Fristen transformation<br />

aufgrund <strong>der</strong> flachen bis inversen Zins-<br />

struktur um 1,3 Mio € rückläufig.<br />

Der Ertrag aus Credit Default Swaps stieg<br />

aufgrund <strong>der</strong> Volumenserhöhung von 184<br />

auf 1.302 T€.<br />

Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften<br />

resultierte in 2008 ebenso wie im Vorjahr<br />

aus Optionsgeschäften auf Zins swaps,<br />

die 2008 einen Verlust von 560 T€ ein-<br />

brachten, gegenüber 632 T€ Gewinn im<br />

Vorjahr.<br />

Im Bewertungsergebnis für Wert papiere<br />

(siehe bereits oben) und Zinsswaps ver-<br />

ursachte die Finanzkrise saldiert eine<br />

Belastung von 11,1 Mio € (minus 13,3<br />

Mio € für Wertpapiere und + 2,3 Mio €<br />

für Zinsswaps). Dabei standen 26,1 Mio €<br />

Kursverlusten aus Spreadausweitungen<br />

auf ungedeckte Bankobligationen 15,0<br />

Mio € aus realisierten Kursgewinnen und<br />

Auflösungen zinserhöhungsbedingter<br />

Wertkorrekturen aus den Vorjahren über<br />

Zuschreibungen gegenüber. Die Nettobelastung<br />

von 11,1 Mio € für die Bewer-


Geschäftsfeld Firmenkunden 2007 2008<br />

T€ % Kredite T€ % Kredite %-Veränd.<br />

Durchschnittliches Kreditvolumen 473.024 470.969 – 0,4<br />

Durchschnittliches Einlagenvolumen 173.113 168.532 –2,6<br />

Durchschnittliches Kundenvolumen 646.137 639.501 –1,0<br />

Konditionsbeitrag aus Kundengeschäft 9.606 2,03 9.054 1,92 –5,7<br />

Provisionsüberschuss 2.702 0,57 2.772 0,59 2,6<br />

Kundenergebnis 12.308 2,60 11.826 2,51 –3,9<br />

Zurechenbarer Verwaltungsaufwand 6.060 1,28 6.264 1,33 3,4<br />

Deckungsbeitrag vor Risikoergebnis 6.248 1,32 5.562 1,18 –11,0<br />

Risikoergebnis 4.806 1,02 4.172 0,89 –13,2<br />

Deckungsbeitrag nach Risikoergebnis 11.054 2,34 9.734 2,07 –11,9<br />

Zugeordneter Overhead 2.733 0,58 2.757 0,59 0,9<br />

Ergebnis nach Overhead 8.321 1,76 6.977 1,48 –16,2<br />

Geschäftsfeld Privatkunden 2007 2008<br />

T€ % dKGV T€ % dKGV %-Veränd.<br />

Durchschnittliches Kreditvolumen 525.859 511.057 –2,8<br />

Durchschnittliches Einlagenvolumen 1.230.180 1.252.832 1,8<br />

Durchschnittliches Kundenvolumen 1.756.039 1.763.889 0,4<br />

Konditionsbeitrag aus Kundengeschäft 20.011 1,14 19.734 1,12 –1,4<br />

Provisionsüberschuss 8.375 0,48 8.911 0,51 6,4<br />

Kundenergebnis 28.386 1,62 28.645 1,62 0,9<br />

Zurechenbarer Verwaltungsaufwand 19.205 1,09 19.133 1,08 – 0,4<br />

Deckungsbeitrag vor Risikoergebnis 9.181 0,52 9.512 0,54 3,6<br />

Risikoergebnis – 8 0,00 –205 – 0,01<br />

Deckungsbeitrag nach Risikoergebnis 9.173 0,52 9.307 0,53 1,5<br />

Zugeordneter Overhead 7.426 0,42 7.607 0,43 2,4<br />

Ergebnis nach Overhead 1.747 0,10 1.700 0,10 –2,7<br />

tung von Wertpapieren und Zinsswaps<br />

lag wesentlich unter dem entsprechen-<br />

den Negativergebnis von 13,7 Mio € im<br />

Vorjahr (davon 0,6 Mio € aus Zinsswaps).<br />

In Relation zum Gesamtvolumen unserer<br />

Wertpapier-Eigenanlagen von 842 Mio €<br />

macht die Belastung von 11,1 Mio € lediglich<br />

1,3% aus. Dem standen 2008 über<br />

4% Zinsertrag gegenüber, so dass die<br />

Gesamtrendite mit 2,7% positiv blieb.<br />

Geschäftsfeld Treasury 2007 2008<br />

T€ % dBS T€ % dBS<br />

Strukturbeitrag aus Eigenkapitalanlage 5.780 0,31 6.268 0,32<br />

Strukturbeitrag aus Fristentransformation 1.625 0,09 274 0,01<br />

Erträge aus Credit Default Swaps 184 0,01 1.302 0,07<br />

Nettoertrag/-aufwand Finanzgeschäfte 632 0,03 –560 – 0,03<br />

Bewertungsergebnis Zinsswaps – 605 – 0,03 2.233 0,11<br />

Bewertungsergebnis Wertpapiere –13.061 – 0,70 –13.269 – 0,67<br />

Treasuryergebnis gesamt –5.445 – 0,29 –3.752 – 0,19<br />

31


32<br />

Kundengeschäft 2007 2008<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Finanzkrise hal-<br />

ten wir das von minus 5,4 auf minus 3,8<br />

Mio € verbesserte Treasury-Ergebnis für<br />

befriedigend.<br />

Stille Lasten bestanden aufgrund voll-<br />

ständiger Bewertung nach dem strengen<br />

Nie<strong>der</strong>stwertprinzip bei den Wertpapieranlagen<br />

nicht. Im Gegenteil: Die Wertpapiere<br />

enthielten zum Bilanzstichtag<br />

stille Reserven in Höhe von 5,2 Mio €.<br />

Demgegenüber wiesen die Credit Default<br />

Swaps im Gesamtvoulumen von 252<br />

Mio € zum 31.12.2008 einen negativen<br />

Marktwert von 10,8 Mio € auf.<br />

Risikomanagement<br />

Entwicklung Kreditrisiko:<br />

T€ %dKGV T€ %dKGV %-Veränd.<br />

Mittleres Kundengeschäftsvolumen (KGV) 2.425.395 2.440.030 0,6<br />

Ordentlicher Personalaufwand 21.438 21.942 2,4<br />

Konditionsbeitrag aus Kundengeschäft 29.746 1,23 28.818 1,18 –3,1<br />

Provisionsüberschuss aus Kundengeschäft 11.610 0,48 12.474 0,51 7,4<br />

Kundenergebnis 41.356 1,71 41.292 1,69 – 0,2<br />

Zusammensetzung Provisionserträge 2007 2008<br />

T€ %dKGV T€ %dKGV %-Veränd.<br />

Zahlungsverkehr 3.699 0,15 3.601 0,15 –2,6<br />

Porto 424 0,02 416 0,02 –1,9<br />

Avale, Akkreditive Kundengeschäft 306 0,01 291 0,01 – 4,9<br />

Avale Treasury 184 0,01 1.302 0,05 607,6<br />

Auslandsgeschäft 253 0,01 222 0,01 –12,3<br />

Wertpapiergeschäft 4.009 0,17 4.356 0,18 8,7<br />

Bausparen 791 0,03 1.097 0,04 38,7<br />

Lebensversicherungen 660 0,03 752 0,03 13,9<br />

Sachversicherungen 283 0,01 304 0,01 7,4<br />

Krankenversicherungen 191 0,01 154 0,01 –19,4<br />

Vermittlung Immobilien 583 0,02 870 0,04 49,2<br />

Kreditprovisionen 525 0,02 455 0,02 –13,3<br />

Übrige 1.291 0,05 1.404 0,06 8,8<br />

Gesamt 13.199 0,54 15.224 0,62 15,3<br />

Der Risikoaufwand durch Zuführungen<br />

zu Einzelwertberichtigungen wurde durch<br />

die Auflösungen von Wertberichtigungen<br />

und Eingänge auf abgeschriebene<br />

For<strong>der</strong>ungen weit überschritten. Damit<br />

entstand ein Überschuss von 4,0 Mio €<br />

(Vorjahr 4,8 Mio €).<br />

Der Verbrauch von Einzelwertberichtigungen<br />

durch Abschreibungen ermäßigte sich<br />

von 8,4 Mio € im Vorjahr auf 6,6 Mio €.<br />

Zusammensetzung Kreditportfolio:<br />

Wir haben beim Kreditrating und <strong>der</strong><br />

Steuerung des Kreditportfolios die Min-<br />

destanfor<strong>der</strong>ungen an das Risikomanagement<br />

(MaRisk) <strong>der</strong> Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) vom<br />

30.10.2007 umgesetzt.<br />

Die Bank ratet die Kundenkredite sowohl<br />

im Firmen- als auch im Privatkundengeschäft.<br />

97,6% des gesamten Kreditportfolios<br />

sind geratet. Bei gewerblichen<br />

Krediten wenden wir das BVR II-Rating<br />

des Bundesverbandes <strong>der</strong> Volks- und<br />

Raiffeisenbanken an. Die Privatkredite<br />

werden auf Basis eines eigenentwickelten<br />

Verhaltensscorings in Verbindung mit<br />

dem Schufa-Score geratet.<br />

Zur Portfoliosteuerung werden die Kredite<br />

auf Basis <strong>der</strong> Rating-Ergebnisse in eine<br />

6-stufige Bonitätsskala mit Ausfallraten<br />

von 0,10% bis 100% eingeteilt. Die Aus-


Entwicklung Kreditrisiko: 2007 2008<br />

fallraten bezeichnen die Wahrscheinlich-<br />

keit des Ausfalls innerhalb eines Jahres.<br />

Das Ausfallrisiko ist auf die unbesicherten<br />

und nicht durch Einzelwertberichtigungen<br />

abgeschirmten Kreditteile (Blankoteile)<br />

begrenzt. Aus <strong>der</strong> Multiplikation <strong>der</strong> Blan-<br />

koteile mit den Ausfallraten ergeben sich<br />

die Standardrisikokosten. Diese bilden<br />

eine entscheidende Kostenkomponente<br />

bei <strong>der</strong> Festsetzung <strong>der</strong> Kreditmargen. In<br />

ihrer Summe ergeben sie den erwarteten<br />

Verlust (expected loss), <strong>der</strong> den voraussichtlichen<br />

Risikoaufwand <strong>der</strong> Bank am<br />

Jahresende prognostiziert. Der expected<br />

T€ % dBS T€ % dBS %-Veränd.<br />

durchschnittliche Bilanzsumme 1.863.209 1.966.318 5,53<br />

Kreditvolumen vor EWB 31.12. 978.831 966.965 –1,21<br />

Bruttozuführungen zu EWB 10.624 0,57 10.010 0,51 –5,78<br />

Auflösungen EWB 15.232 0,82 13.209 0,67 –13,28<br />

Nettobildung EWB – 4.608 – 0,25 –3.199 – 0,16 –30,58<br />

Zuführung(+)/Auflösung(-)PauschalWB 122 0,01 –582 – 0,03 –577,05<br />

Direktabschreibungen 117 0,01 52 0,00 –55,56<br />

Eingang auf abgeschr.For<strong>der</strong>ungen – 427 – 0,02 –278 – 0,01 –34,89<br />

Bewertungsergebnis Kreditgeschäft – 4.796 – 0,26 – 4.007 – 0,20 –16,45<br />

EWB-Verbrauch durch Abschreibungen 8.377 0,45 6.630 0,34 –20,85<br />

EWB-Verbrauch in % des Kreditvol. 0,86 0,69 –19,88<br />

Risikoaufwand in % Kreditvolumen – 0,49 – 0,41 –16,33<br />

Zusammensetzung Kreditportfolio per 31.12.2008<br />

Rating Betreuung Salden Sicherheiten Einzel-WB Blanko Ausfallrate Risiko<br />

in T€ in T€ in T€ in T€ in % in T€<br />

ohne normal 22.934 19.565 0 3.420 1,75 60<br />

1 normal 96.966 80.059 0 17.114 0,10 17<br />

2 normal 437.782 333.325 0 104.927 0,35 367<br />

3 normal 248.666 168.315 0 80.730 1,75 1.413<br />

4 Intensiv 46.337 35.597 0 10.751 9,50 1.021<br />

5 Sanierung 87.071 63.662 22.058 1.093 20,00 219<br />

6 Abwicklung 30.155 16.440 14.051 320 100,00 320<br />

Gesamt 969.911 716.963 36.109 218.355 3.417<br />

loss bildet eine wichtige Kennzahl für die<br />

Risikosteuerung.<br />

Die Kredite <strong>der</strong> Bonitätsstufen 1 bis 3<br />

unterliegen <strong>der</strong> Normalbetreuung. In<br />

diesen Bonitätsstufen sind wir zu Neugeschäft<br />

bereit, das zum Teil auch unbesichert<br />

erfolgen kann. Die Bonitätsstufe<br />

4 umfasst bereits schwächere Bonitäten,<br />

bei denen Krediterhöhungen o<strong>der</strong> Neukredite<br />

grundsätzlich nur auf besicherter<br />

Basis möglich sind. Kredite <strong>der</strong> Bonität<br />

4 unterliegen <strong>der</strong> Intensivbeobachtung<br />

im Sinne <strong>der</strong> MaRisk. Bei Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Bonitätsstufe 5 besteht eine erhöhte<br />

Insolvenzgefahr. Sie unterliegen deshalb<br />

<strong>der</strong> Intensivbeobachtung o<strong>der</strong> werden<br />

von <strong>der</strong> Abteilung Sanierung betreut.<br />

Die Kredite <strong>der</strong> Bonitätsstufe 6 befinden<br />

sich im Kündigungs- und Abwicklungsstatus.<br />

Bei den Krediten <strong>der</strong> Bonitätsstufe 5<br />

und 6 werden die Blankoteile jeweils voll<br />

wertberichtigt.<br />

Das Gesamtkreditvolumen per 31.12.2008<br />

war zu 73,9% besichert. Die Abschirmung<br />

durch Einzelwertberichtigungen belief<br />

sich auf 3,7% des Kreditvolumens.<br />

33


34<br />

Der erwartete Verlust stellte sich auf 3,4<br />

Mio €, das sind 0,35% des Gesamtportfolios.<br />

Dies entspricht unserer Kreditstrategie,<br />

die den expected loss für das Gesamtkreditportfolio<br />

auf maximal 0,50%<br />

(Firmenkreditportfolio 0,60% und Privatkundenportfolio<br />

0,35%) begrenzt.<br />

Value at Risk Kreditgeschäft<br />

Neben dem expected loss ermitteln wir<br />

den unerwarteten Verlust (unexpected<br />

loss o<strong>der</strong> Value at Risk). Dieser bezeichnet<br />

das Risiko, dass die Kreditverluste höher<br />

ausfallen als geschätzt, er bildet somit die<br />

Negativabweichung vom Erwartungswert.<br />

Während <strong>der</strong> erwartete Verlust aus <strong>der</strong><br />

Kreditmarge und damit aus <strong>der</strong> Gewinnund<br />

Verlustrechnung gedeckt wird, muss<br />

zur Deckung des unexpected loss ausreichend<br />

Eigenkapital vorgehalten werden.<br />

Der unerwartete Verlust errechnet sich<br />

statistisch auf <strong>der</strong> Basis historischer Simulation<br />

unter Verwendung eines gewählten<br />

Konfidenzniveaus. Wird beispielsweise ein<br />

Konfidenzniveau von 99,0% gewählt,<br />

werden die 1% höchsten Negativabweichungen<br />

beim Value at Risk nicht zugrundegelegt.<br />

Wählt man ein Konfidenzniveau<br />

von 99,99%, werden nur 0,01% <strong>der</strong><br />

höchsten Negativabweichung „ausgeblendet“.<br />

Je höher das Konfidenzniveau<br />

ist, bei dem eine Bank den Value at Risk<br />

durch Eigenkapital abdecken kann, desto<br />

besser ihr Rating.<br />

Wir berechnen den unexpected loss im<br />

Kreditgeschäft für den Standard-Fall auf<br />

Basis von 99,0% und für den Crash-Fall<br />

auf Basis von 99,99% Konfidenzniveau.<br />

Per 31.12.2008 lag <strong>der</strong> unerwartete Verlust<br />

im Standard-Fall bei 8,1 Mio € und<br />

im Crash-Fall bei 15,7 Mio €. Damit liegt<br />

auch <strong>der</strong> Value at Risk bei 99,99% Konfidenzniveau<br />

noch weit innerhalb unserer<br />

Vorsorgereserve gemäß § 340 f HGB in<br />

Höhe von 45,1 Mio €.<br />

Value at Risk für ungedeckte<br />

Eigenanlagen<br />

Seit 2008 berechnen wir nach den gleichen<br />

statistischen Verfahren, die für die<br />

Kundenkredite gelten, auch den Value at<br />

Risk für das Adressrisiko aus unseren ungedeckten<br />

Eigenanlagen. Dies sind alle nicht<br />

durch werthaltige Sicherheiten gedeckte<br />

Bankanleihen, Corporate Bonds und<br />

Credit Default Swaps (Kreditausfallversicherungen).<br />

Die Berechnung erfolgt hier<br />

auf Basis des Programms Credit Metrics.<br />

Bei 99,0% Konfidenzniveau (Standardszenario)<br />

beläuft sich <strong>der</strong> Value at Risk per<br />

31.12.2008 auf 11,2 Mio €. Im Crashszenario<br />

legen wir für das Adressrisiko aus ungedeckten<br />

Eigenanlagen mit 99,90% ein<br />

etwas weniger ambitioniertes Konfidenzniveau<br />

zugrunde als für die Kundenkredite.<br />

Wir errechnen damit für den Crashfall<br />

einen Value at Risk von 26,2 Mio €.<br />

Value at Risk Marktpreisrisiken<br />

Nach dem gleichen statistischen Verfahren<br />

wie beim Adressrisiko berechnen wir<br />

den Value at Risk für unsere Marktpreisrisiken.<br />

Die Marktpreisrisiken betreffen die<br />

Kursrisiken für Währungen und Aktien,<br />

sowie das barwertige Zinsän<strong>der</strong>ungsrisiko<br />

im strategischen Zinsbuch <strong>der</strong> Bank,<br />

welches sich sowohl auf die Kredite und<br />

Einlagen als auch auf die Eigenanlagen<br />

in Rentenpapieren sowie abgeschlossene<br />

Zins<strong>der</strong>ivate bezieht.<br />

Da die Bank keine bzw. nur äußerst geringfügige<br />

Währungs- und Aktienpositionen<br />

eingeht, beschränkt sich das Marktpreisrisiko<br />

auf das barwertige Zinsän<strong>der</strong>ungsrisiko<br />

im Zinsbuch.<br />

Grundlage für die Barwertermittlung ist<br />

<strong>der</strong> künftige Cashflow unseres Zinsbuches,<br />

<strong>der</strong> sich aus <strong>der</strong> Zinsablaufbilanz<br />

ergibt. Dabei werden die variablen Kundengeschäfte<br />

über Ablaufdefinitionen<br />

in den Cashflow <strong>der</strong> Festzinsgeschäfte<br />

integriert. Die Ablaufdefinitionen werden<br />

so errechnet, dass sie dem Zinsanpassungsverhalten<br />

in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

mit höchstmöglicher Korrelation und<br />

geringstmöglicher Standardabweichung<br />

entsprechen.<br />

Beim Marktpreisrisiko ermitteln wir den<br />

Value at Risk über die historische Simulation<br />

auf Basis einer Datenhistorie ab dem<br />

01.01.1999.<br />

Der Value at Risk für das Marktpreisrisiko<br />

am 31.12.2008 belief sich brutto bei 99,0%<br />

Konfidenzniveau auf 30,8 Mio € und bei<br />

99,99% Konfidenzniveau auf 33,3 Mio €.<br />

Risikodeckungspotenzial<br />

und Risikoauslastung<br />

Die Risikotragfähigkeit <strong>der</strong> Bank bestimmt<br />

sich nach dem Teil des Eigenkapitals, <strong>der</strong><br />

ins Risiko gestellt werden kann, ohne dass<br />

im Risikofall die bankaufsichtsrechtlichen<br />

Risikolimite überschritten werden.<br />

Standardszenario<br />

Das Risikodeckungspotenzial besteht damit<br />

zunächst einmal aus dem verfügbaren<br />

Jahresgewinn (nach Abzug des erwarteten<br />

Verlustes im Kreditgeschäft, <strong>der</strong> Dividende<br />

und <strong>der</strong> Mindestdotierung <strong>der</strong> offenen<br />

Rücklagen) sowie den versteuerten<br />

Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB.<br />

Dieses Risikodeckungspotenzial steht zur<br />

Deckung des unerwarteten Verlustes im<br />

Standardszenario bei 99,0% Konfidenzniveau<br />

zur Verfügung.<br />

Es belief sich am 31.12.2008 auf 53,0<br />

Mio €.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Ausnutzung des Risikodeckungspotenzials<br />

ergibt sich aus <strong>der</strong><br />

Gesamtheit des unerwarteten Verlustes<br />

für die Kredit- und Marktpreisrisiken sowie<br />

dem operationellen Risiko.


Risikodeckungspotenzial und Risikoauslastung (T€) per 31.12.2008<br />

Standardszenario Crashszenario<br />

Risikodeckungspotenzial Risikodeckungspotenzial<br />

voraussichtliches Betriebsergebnis 15.063 Deckungspotenzial Standardszenario 52.972<br />

zuzüglich realisierte Wertpapier-Gewinne 0<br />

abzüglich erwarteter Verlust Kredit –5.000 zzgl. auflösbare Rücklagen<br />

abzüglich Dividende bis 9,2% Solvabil.koeffizient 23.854<br />

und Dotierung Rücklagen –2.200 Kürzung Dividende + Rückl.dotierung 1.288<br />

zuzüglich Vorsorgereserve 45.109<br />

Gesamt Standardszenario 52.972 Gesamt Crashszenario 78.114<br />

Risiko bei 99,0% Konfidenzniveau Risiko bei 99,99% Konfidenzniveau<br />

Value at Risk Kundenkredite 8.054 Value at Risk Kundenkredite 15.707<br />

Value at Risk ungedeckte Eigenanlagen 11.159 Value at Risk ungedeckte Eigenanlagen 26.225<br />

Value at Risk Adressrisiko gesamt 19.213 Value at Risk Adressrisiko gesamt 41.932<br />

Value at Risk Marktpreisrisiko brutto 30.778 Value at Risk Marktpreisrisiko brutto 33.279<br />

Operationelle Risiken 50% Basisindikator 3.786 Operationelle Risiken 100% Basisindikator 7.571<br />

Gesamtrisiko addiert 53.777 Gesamtrisiko addiert 82.782<br />

Korrelationseffekt – 8.607 Korrelationseffekt –14.976<br />

Gesamtrisiko korreliert 45.170 Gesamtrisiko korreliert 67.806<br />

abzüglich stille Wertpapierreserven –5.052 abzüglich stille Wertpapierreserven –5.052<br />

Value at Risk gesamt 40.118 Value at Risk gesamt 62.754<br />

Auslastung in % 75,7 Auslastung in % 80,3<br />

Der Value at Risk für das Marktpreisrisi-<br />

ko errechnet sich als Nettoposition nach<br />

möglicher Realisierung stiller Reserven bei<br />

den eigenen Wertpapieranlagen.<br />

Bei den operationellen Risiken stehen uns<br />

noch keine Datenhistorien und Berech-<br />

nungsverfahren zur Ermittlung des Value<br />

at Risk zur Verfügung. Wir kalkulieren hier<br />

deshalb mit 50% des Basisindikators nach<br />

Basel II, <strong>der</strong> als Pauschalgröße 15% des<br />

durchschnittlichen Rohertrages <strong>der</strong> Bank<br />

in den letzten 3 Jahren ausmacht.<br />

Die Aggregation <strong>der</strong> 3 Risikokategorien<br />

zum Gesamtrisiko <strong>der</strong> Bank erfolgt nicht<br />

durch einfache Addition, da dies eine völlige<br />

Korrelation mit dem Faktor 1 bedeuten<br />

würde, die <strong>der</strong> Realität nicht entspricht.<br />

Wir aggregieren deshalb Adress- und<br />

Marktpreisrisiken im Verhältnis zueinan<strong>der</strong><br />

mit einer Korrelation von 0,6 und im<br />

Verhältnis zum operationellen Risiko mit<br />

<strong>der</strong> Korrelation Null.<br />

Insgesamt ergab sich zum Jahresende eine<br />

Risikoposition für das Standardszenario in<br />

Höhe von 40,1 Mio €. Das entspricht einer<br />

Auslastung des Risikodeckungspotenzials<br />

von 75,7%.<br />

Crashszenario<br />

Für das außergewöhnliche Crashszenario<br />

bei 99,99% Konfidenzniveau gilt ein erweitertes<br />

Risikodeckungspotenzial: Hier<br />

werden zum Risikodeckungspotenzial aus<br />

dem Standardszenario (verfügbarer Gewinn<br />

und Vorsorgereserven) diejenigen<br />

offenen Rücklagen hinzugerechnet, die<br />

zur Verlustabdeckung aufgelöst werden<br />

können, ohne dass das aufsichtsrechtliche<br />

Minimum beim Eigenkapital gemäß<br />

Grundsatz I unterschritten wird. Außerdem<br />

wird von einer Kürzung <strong>der</strong> Normal-<br />

Dividende ausgegangen.<br />

Wir könnten insgesamt 23,9 Mio € offene<br />

Rücklagen auflösen und behielten dann<br />

immer noch einen Solvabilitätskoeffizienten<br />

von 9,2%. Darüber hinaus könnten<br />

wir im Notfall die Dividende und Rücklagendotierung<br />

um 1,3 Mio € kürzen.<br />

35


36<br />

Deshalb erhöht sich für den worst case<br />

des Crashszenarios das Risikodeckungs-<br />

potenzial von 53,0 auf 78,1 Mio €.<br />

Bei 99,99% bzw. 99,90% Konfidenz-<br />

niveau beliefen sich per 31.12.2008 <strong>der</strong><br />

Value at Risk Adressrisiko auf 41,9 Mio<br />

€ und <strong>der</strong> Value at Risk Marktpreisrisiko<br />

auf 33,3 Mio €. Für die operationellen<br />

Risiken kalkulieren wir im Crashszenario<br />

mit 100% des Basisindikators nach Basel<br />

II, das sind 7,6 Mio €.<br />

Aggregiert belief sich <strong>der</strong> unexpected loss<br />

für das Crashszenario zum Jahresende auf<br />

62,8 Mio €. Dies entspricht einer Auslastung<br />

des Risikodeckungspotenzials von<br />

80,3%.<br />

Wir steuern die Risikopositionen <strong>der</strong><br />

Bank so, dass <strong>der</strong> Value at Risk das Risikodeckungspotenzial<br />

für Standard- und<br />

Crashszenario möglichst zu keinem Zeitpunkt<br />

überschreitet.<br />

Ausblick auf das laufende und<br />

das kommende Jahr<br />

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

wird die Kreditnachfrage dämpfen.<br />

Außerdem hat das Austrocknen <strong>der</strong> Kapitalmärkte<br />

im Zuge <strong>der</strong> Finanzkrise den<br />

Wettbewerb <strong>der</strong> Banken um die Kundeneinlagen<br />

dramatisch verschärft. Dies wird<br />

den Konditionsbeitrag weiter belasten.<br />

Schließlich erwarten wir einen Rückgang<br />

<strong>der</strong> im Zinsergebnis gebuchten Beteiligungserträge.<br />

An<strong>der</strong>erseits ist die seit<br />

2006 vorherrschende flache Zinsstruktur<br />

auf dem Geld- und Kapitalmarkt zur Jahreswende<br />

zu Ende gegangen. Dies wird<br />

beim Zinsüberschuss den Beitrag aus <strong>der</strong><br />

Fristentransformation wie<strong>der</strong> erhöhen.<br />

Wir rechnen deshalb insgesamt mit einer<br />

leichten Erhöhung des Zinsüberschusses in<br />

<strong>der</strong> Größenordnung von 1 bis 2 Mio €.<br />

Demgegenüber wird <strong>der</strong> Provisionsüberschuss<br />

infolge <strong>der</strong> Finanzkrise unter einer<br />

Abschwächung des Wertpapiergeschäfts<br />

leiden.<br />

Der Verwaltungsaufwand wird sich auf<br />

dem Niveau von 2008 bewegen, weshalb<br />

wir beim Teilbetriebsergebnis keine wesentliche<br />

Verän<strong>der</strong>ung erwarten.<br />

Der Bewertungsaufwand für Wertpapiere<br />

sollte sich vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

massiven staatlichen Stützungsmaßnahmen<br />

im Bankensektor in überschaubarem<br />

Rahmen halten.<br />

Beim Bewertungsergebnis für das Kreditgeschäft<br />

erwarten wir dagegen bei Anhalten<br />

<strong>der</strong> Krise, insbeson<strong>der</strong>e im Automobil-<br />

und Maschinenbau, eine wesentliche<br />

Verschlechterung gegenüber 2008. Angesichts<br />

des überproportionalen Anteils<br />

metallverarbeiten<strong>der</strong> Betriebe in unserer<br />

Region sehen wir für die nächsten zwei<br />

Jahre das Risiko eines hohen Wertberichtigungsaufwands.<br />

Sollte sich hieraus ein Jahresverlust ergeben,<br />

können wir ihn aufgrund unserer<br />

hohen Reserven gut verkraften.


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

1. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 01. 01. 2008 bis 31. 12. 2008<br />

1. Zinserträge aus<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

EUR EUR EUR EUR TEUR<br />

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 58.193.215,40 55.551<br />

b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchfor<strong>der</strong>ungen 31.404.623,64 89.597.839,04 25.928<br />

2. Zinsaufwendungen 56.595.144,00 33.002.695,04 46.896<br />

3. Laufende Erträge aus<br />

a) Aktien und an<strong>der</strong>en nicht festverzinslichen Wertpapieren 1.492.072,82 1.701<br />

b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 865.245,96 868<br />

c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 2.357.318,78 0<br />

4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungso<strong>der</strong><br />

Teilgewinnabführungsverträgen 78,90 0<br />

5. Provisionserträge 15.223.638,60 13.199<br />

6. Provisionsaufwendungen 1.447.903,84 13.775.734,76 1.406<br />

7. Nettoaufwand aus Finanzgeschäften 560.022,97 -632<br />

8. Sonstige betriebliche Erträge 3.872.667,29 2.731<br />

9. Erträge aus <strong>der</strong> Auflösung von Son<strong>der</strong>posten mit Rücklageanteil 147.661.98 258<br />

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand<br />

aa) Löhne und Gehälter 17.803.240,91 17.134<br />

ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung 4.138.481,70 21.941.722,61 4.305<br />

ab) darunter: für Altersversorgung 1.105.142,50 (1.288)<br />

b) an<strong>der</strong>e Verwaltungsaufwendungen 11.812.196,47 33.753.919,08 11.574<br />

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />

immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 2.763.735,59 3.034<br />

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 755.470,30 266<br />

13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf For<strong>der</strong>ungen und bestimmte<br />

Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 14.109.185,12 9.233<br />

14. Erträge aus Zuschreibungen zu For<strong>der</strong>ungen und bestimmten<br />

Wertpapieren sowie aus <strong>der</strong> Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 – 14.109.185,12 0<br />

15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen und wie<br />

Anlagevermögen behandelte Wertpapiere<br />

16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />

0,00 49<br />

Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 1.335.952,09 1.335.952,09 0<br />

17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0<br />

18. Einstellungen in Son<strong>der</strong>posten mit Rücklageanteil 0,00 10<br />

19. Ergebnis <strong>der</strong> normalen Geschäftstätigkeit 2.549.775,78 6.963<br />

20. Außerordentliche Erträge 0,00 0<br />

21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0<br />

22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 (0)<br />

23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 331.047,66 4.900<br />

24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 103.834,94 434.882,60 -40<br />

25. Jahresüberschuss 2.114.893,18 2.103<br />

26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 755,69 2<br />

2.115.648,87 2.105<br />

27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen<br />

a) aus <strong>der</strong> gesetzlichen Rücklage 0,00 0<br />

b) aus an<strong>der</strong>en Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0<br />

2.115.648,87 2.105<br />

28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen<br />

a) in die gesetzliche Rücklage 0,00 0<br />

b) in an<strong>der</strong>e Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0<br />

29. Bilanzgewinn 2.115.648,87 2.105<br />

Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk des Württembergischen Genossenschaftsverbandes<br />

Raiffeisen/Schulze-Delitzsch e. V. wurde erteilt.<br />

Der vollständige Jahresabschluss wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

<strong>Göppingen</strong>, den 9. Februar 2009<br />

VOLKSBANK GÖPPINGEN <strong>eG</strong><br />

Dr. Aubin Sonnenschein Straub<br />

37


38<br />

Jahresabschluss 2008 – Kurzfassung<br />

Aktivseite 2. Jahresbilanz zum 31. 12. 2008<br />

1. Barreserve<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

EUR EUR EUR EUR TEUR<br />

a) Kassenbestand 18.704.074,24 21.308<br />

b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 26.026.340,55 25.734<br />

darunter: bei <strong>der</strong> Deutschen Bundesbank 26.026.340,55 (25.734)<br />

c) Guthaben bei Postgiroämtern 0,00 44.730.414,79 0<br />

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />

bei Zentralnotenbanken zugelassen sind<br />

a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />

sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0<br />

darunter: bei <strong>der</strong> Deutschen Bundesbank refinanzierbar 0,00 (0)<br />

b) Wechsel 0,00 0,00 0<br />

darunter: bei <strong>der</strong> Deutschen Bundesbank refinanzierbar 0,00 (0)<br />

3. For<strong>der</strong>ungen an Kreditinstitute<br />

a) täglich fällig 44.085.949,45 15.614<br />

b) an<strong>der</strong>e For<strong>der</strong>ungen 182.693.254,82 226.779.204,27 78.741<br />

4. For<strong>der</strong>ungen an Kunden 894.469.258,99 896.119<br />

darunter:<br />

durch Grundpfandrechte gesichert 517.116.534,05 (542.731)<br />

Kommunalkredite 17.104.255,00 (16.206)<br />

5. Schuldverschreibungen und an<strong>der</strong>e festverzinsliche Wertpapiere<br />

a) Geldmarktpapiere<br />

aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0<br />

darunter: beleihbar bei <strong>der</strong> Deutschen Bundesbank 0,00 (0)<br />

ab) von an<strong>der</strong>en Emittenten 0,00 0,00 0<br />

darunter: beleihbar bei <strong>der</strong> Deutschen Bundesbank 0,00 (0)<br />

b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

ba) von öffentlichen Emittenten 0,00 0<br />

darunter: beleihbar bei <strong>der</strong> Deutschen Bundesbank 0,00 (0)<br />

bb) von an<strong>der</strong>en Emittenten 707.270.259,12 707.270.259,12 732.508<br />

darunter: beleihbar bei <strong>der</strong> Deutschen Bundesbank 695.922.636,50 (709.626)<br />

c) eigene Schuldverschreibungen 3.241.031.,18 710.511.290,30 1.174<br />

Nennbetrag 3.291.000,00 (1.217)<br />

6. Aktien und an<strong>der</strong>e nicht festverzinsliche Wertpapiere 9.806.740,22 63.347<br />

7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften<br />

a) Beteiligungen 22.256.345,00 22.598<br />

darunter: an Kreditinstituten 17.768.500,00 (17.769)<br />

darunter: an Finanzdienstleistungsinstitute 0,00 (0)<br />

b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 57.760,00 22.314.105,00 58<br />

darunter: bei Kreditgenossenschaften 21.450,00 (21)<br />

darunter: an Finanzdienstleistungsinstitute 0,00 (0)<br />

8. Anteile an verbundenen Unternehmen 10.225,84 10<br />

darunter: an Kreditinstituten 0,00 (0)<br />

darunter: an Finanzdienstleistungsinstitute 0,00 (0)<br />

9. Treuhandvermögen 671.544,64 807<br />

darunter: Treuhandkredite 671.544.64 (807)<br />

10. Ausgleichsfor<strong>der</strong>ungen gegen die öffentliche Hand<br />

einschließlich Schuldverschreibungen aus <strong>der</strong>en Umtausch 0,00 0<br />

11. Immaterielle Anlagewerte 175.128,00 161<br />

12. Sachanlagen 28.821.064,92 30.356<br />

13. Sonstige Vermögensgegenstände 16.876.380,88 12.903<br />

14. Rechnungsabgrenzungsposten 445.586,16 383<br />

Summe <strong>der</strong> Aktiva 1.955.610.944,01 1.901.821


1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

EUR EUR EUR EUR TEUR<br />

a) täglich fällig 24.902,84 162<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit o<strong>der</strong> Kündigungsfrist 350.567.941,51 350.592.844,35 335.972<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

a) Spareinlagen<br />

aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 534.180.249,65 602.227<br />

ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 18.550.538,94 552.730.788,59 40.466<br />

b) an<strong>der</strong>e Verbindlichkeiten<br />

ba) täglich fällig 447.901.233,56 424.880<br />

bb) mit vereinbarter Laufzeit o<strong>der</strong> Kündigungsfrist 399.643.665,17 847.544.898,73 1.400.275.687,32 266.124<br />

3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

a) begebene Schuldverschreibungen 83.933.477,59 107.517<br />

b) an<strong>der</strong>e verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 83.933.477,59 0<br />

darunter: Geldmarktpapiere 0,00 (0)<br />

eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00 (0)<br />

4. Treuhandverbindlichkeiten 671.544,64 807<br />

darunter: Treuhandkredite 671.544,64 (807)<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten 4.303.828,43 4.055<br />

6. Rechnungsabgrenzungsposten 1.046.877,00 761<br />

7. Rückstellungen<br />

a) Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen 11.376.475,36 11.220<br />

b) Steuerrückstellungen 0,00 885<br />

c) an<strong>der</strong>e Rückstellungen 9.481.570,70 20.858.046,06 12.962<br />

8. Son<strong>der</strong>posten mit Rücklageanteil 0,00 148<br />

9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0<br />

10. Genussrechtskapital 0,00 0<br />

darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 0,00 (0)<br />

11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 0<br />

12. Eigenkapital<br />

a) Gezeichnetes Kapital 37.677.989,75 37.647<br />

b) Kapitalrücklage 0,00 0<br />

c) Ergebnisrücklagen<br />

ca) gesetzliche Rücklage 15.720.000,00 15.595<br />

cb) an<strong>der</strong>e Ergebnisrücklagen 38.415.000,00 54.135.000,00 38.290<br />

d) Bilanzgewinn 2.115.648,87 93.928.638,62 2.105<br />

1. Eventualverbindlichkeiten<br />

Summe <strong>der</strong> Passiva 1.955.610.944,01 1.901.821<br />

a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln 0,00 0<br />

b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 293.203.459,15 141.230<br />

c) Haftung aus <strong>der</strong> Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 293.203.459,15 0<br />

2. An<strong>der</strong>e Verpflichtungen<br />

Passivseite<br />

a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0<br />

b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />

c) Unwi<strong>der</strong>rufliche Kreditzusagen 31.664.655,58 31.664.655,58 42.648<br />

darunter: Lieferverpflichtungen aus zinsbezogenen Termingeschäften 0,00 0<br />

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<strong>Volksbank</strong> <strong>Göppingen</strong> <strong>eG</strong><br />

Poststraße 4 · 73033 <strong>Göppingen</strong><br />

Postfach 1329 · 73013 <strong>Göppingen</strong><br />

Telefon 07161 620-0 · Fax 07161 620-390<br />

Internet www.volksbank-goeppingen.de<br />

e-Mail info@volksbank-goeppingen.de<br />

Bankleitzahl 610 605 00<br />

BIC-Code GENO DE S1 VGP

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