Haushaltsreden2013 - Gemeinde Weingarten (Baden)
Haushaltsreden2013 - Gemeinde Weingarten (Baden)
Haushaltsreden2013 - Gemeinde Weingarten (Baden)
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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Weitere Informationen hierzu finden Sie auch auf der Homepage der <strong>Gemeinde</strong><br />
unter www.weingarten-baden.de
Seite 2<br />
Volumen des Gesamthaushalts:<br />
Verwaltungshaushalt (VwH)<br />
Grundsteuer 1,103 Mio. € Personalausgaben 2,775 Mio. €<br />
Hebesatz Grundsteuer A 330 v.H. (unverändert)<br />
Hebesatz Grundsteuer B 340 v.H. (unverändert)<br />
Gewerbesteuer 2,500 Mio. € sächlicher Verwaltungs- und<br />
4,878 Mio. €<br />
Hebesatz Gewerbesteuer 340 v.H. (unverändert) Betriebsaufwand<br />
Einkommensteueranteil 4,540 Mio. € laufende Zuschüsse 2,916 Mio. €<br />
<strong>Gemeinde</strong>anteil an der<br />
Umsatzsteuer<br />
0,264 Mio. € Kreditzinsen 0,192 Mio. €<br />
Schlüsselzuweisungen 3,611 Mio. € Gewerbesteuerumlage 0,507 Mio. €<br />
Familienleistungsausgleich 0,423 Mio. € Finanzausgleichsumlage 2,153 Mio. €<br />
Gebühren und ähnliche Entgelte 0,700 Mio. € Kreisumlage 2,672 Mio. €<br />
Mieten, Pachten 0,984 Mio. € Sonstige Ausgaben 0,010 Mio. €<br />
Sonstige Einnahmen 2,543 Mio. €<br />
Innere Verrechnungen /<br />
kalkulatorische Kosten<br />
Zuführung vom<br />
Vermögenshaushalt<br />
Vermögenshaushalt (VmH)<br />
Zuführung vom<br />
Verwaltungshaushalt<br />
Entnahme aus der<br />
allgemeinen Rücklage<br />
Der Haushaltsplan 2013 in Zahlen<br />
wesentliche Einnahmen: wesentliche Ausgaben:<br />
3,837 Mio. € Innere Verrechnungen /<br />
kalkulatorische Kosten<br />
- - - Zuführung zum<br />
Vermögenshaushalt<br />
wesentliche Einnahmen: wesentliche Ausgaben:<br />
0,566 Mio. € Zuführung zum<br />
Verwaltungshaushalt<br />
0,958 Mio. € Zuführung zur<br />
allgemeinen Rücklage<br />
30,526 Mio. €<br />
20,506 Mio. €<br />
3,837 Mio. €<br />
0,566 Mio. €<br />
10,020 Mio. €<br />
Darlehensrückflüsse 0,024 Mio. € Darlehensgewährung 0,750 Mio. €<br />
Veräußerungserlöse 5,071 Mio. € Vermögenserwerb 3,764 Mio. €<br />
Beiträge und ähnliche Entgelte 1,760 Mio. € Baumaßnahmen 4,161 Mio. €<br />
Zuweisungen / Zuschüsse 0,766 Mio. € Investitionszuschüsse 0,303 Mio. €<br />
Umschuldung 0,876 Mio. € Umschuldung 0,876 Mio. €<br />
Kreditaufnahme - - - Schuldentilgung 0,166 Mio. €<br />
(zu Beginn 2013 4,823 Mio. €)<br />
(zum Ende 2013 voraussichtlich 4,657 Mio. €)<br />
- - -<br />
- - -
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
<strong>Gemeinde</strong>räte,<br />
sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger<br />
und Vertreter der Presse,<br />
mit dem vorliegenden Haushaltsentwurf<br />
2013 liegt Ihnen ein genehmigungsfähiger<br />
Haushalt zur Abstimmung vor.<br />
„Die Ehrfurcht vor der Vergangenheit<br />
Und die Verantwortung gegenüber der<br />
Zukunft<br />
Geben fürs Leben die richtige Haltung“<br />
Ganz im Sinne des Zitats von Dietrich Bonhöfer<br />
wurden Sie nach meinem Amtsantritt<br />
ausführlich über die Finanzlage und<br />
die Entwicklung der vergangenen Jahre<br />
informiert. Im vergangenen Jahr war es<br />
die Haushaltskonsolidierung, die wir in<br />
den Fokus nahmen.<br />
Nun schreiben wir bereits das Jahr 2013<br />
– ein Jahr, in dem wir einerseits in die<br />
Infrastruktur der <strong>Gemeinde</strong> investieren<br />
werden – und müssen. Andererseits werden<br />
wir uns aber auch vermehrt über die<br />
Zukunft Gedanken machen.<br />
Als Hauptaufgabe sehe ich nun die Aufstellung<br />
einer Agenda 2025.<br />
Wir werden über notwendige Anpassungen<br />
und zukunftsgerichtete Veränderungen<br />
in den vielfältigen kommunalen<br />
Haushaltsrede 2013<br />
von Bürgermeister Eric Bänziger<br />
<br />
<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Aufgabenbereichen diskutieren und die<br />
Ergebnisse dokumentieren, die uns als<br />
Leitfaden für die nächsten Jahre dienen<br />
sollen.<br />
Ein kleiner Auszug der Themen: Darunter<br />
ist unser Dauerthema der<br />
Gesamthaushalt 2013<br />
Gesamthaushalt 2013<br />
Planansatz: 30.525.900 €<br />
<strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Verwaltungshaushalt<br />
20,506 Mio. €<br />
67,17%<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Seite 3<br />
Folie 1<br />
• Weiterentwicklung der Kinderbetreuung<br />
• Siedlungsentwicklung,<br />
• Gewerbeansiedlung,<br />
• Einzelhandelskonzeption,<br />
• Gemeinschaftsschule,<br />
• Seniorengerechtes Wohnen,<br />
• Gesundheitsversorgung,<br />
Vermögenshaushalt<br />
10,020 Mio. €<br />
32,83%<br />
Folie 18
Seite 4<br />
Zuführungsrate<br />
Zuf hrungsrate<br />
Planansätze / Rechnungsergebnisse<br />
3.000 T€<br />
2.000 T€<br />
1.000 T€<br />
0 T€<br />
- 1.000 T€<br />
- 2.000 T€<br />
- 3.000 T€<br />
688<br />
2000<br />
297<br />
2001<br />
21<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Verwaltungshaushalt 2013<br />
Planansatz: 20.505.700 €<br />
<br />
Personalausgaben<br />
2.775.200 €<br />
13,53%<br />
Zuweisungen und Zuschüsse<br />
2.916.200 €<br />
14,22%<br />
Sächlicher Verwaltungs- und<br />
Betriebsaufwand<br />
4.877.500 €<br />
23,79%<br />
Sonstige Finanzausgaben<br />
5.533.900 €<br />
26,99%<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Agenda 2025<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-236<br />
Planansätze<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
84<br />
-543<br />
Rechnungsergebnisse<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
2005<br />
955<br />
2006<br />
2.732 2.673<br />
2007<br />
2008<br />
312<br />
2009<br />
-395<br />
2010<br />
1.274<br />
1.000<br />
566<br />
2011<br />
2012<br />
Innere Verrechnungen<br />
2.708.500 €<br />
13,21%<br />
2013<br />
1.210<br />
873<br />
649<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
Folie 19<br />
Kalkulatorische Kosten<br />
1.128.900 €<br />
5,51%<br />
Zuführungsrate<br />
565.500 €<br />
2,76%<br />
Folie 20<br />
Folie 2<br />
• Straßenbau,<br />
• Lärmschutz Waldbrücke<br />
• Rebfl urneuordnung und viele weitere Themen<br />
Wichtig für weitere Entscheidungen des <strong>Gemeinde</strong>rats<br />
sind dabei die Auswirkungen auf die fi nanziellen<br />
Spielräume der <strong>Gemeinde</strong>. Diese sind jeweils näher<br />
zu analysieren und kostengünstige Lösungen zu fi nden.<br />
Im Endeffekt gilt es - bei allem Tun und Handeln - die<br />
Schulden dauerhaft im Griff zu behalten und damit<br />
die Auswirkungen auf die Höhe der Gebühren und<br />
Steuern nachhaltig zu begrenzen.<br />
Dr. Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen<br />
Landesamtes <strong>Baden</strong>-Württemberg, hat in einem aktuellen<br />
Schreiben an die Städte und <strong>Gemeinde</strong>n die<br />
Wirtschafts- und Sozialentwicklung 2012/2013 wie<br />
folgt zusammengefasst:<br />
„Eine vorläufi ge Bilanz des Jahres 2012 zeigt, dass<br />
sich die baden-württembergische Wirtschaft in einem<br />
schwieriger werdenden internationalen Konjunkturumfeld<br />
gut behauptet. Erwartungsgemäß<br />
stand 2012 - nach zwei besonders wachstumsstarken<br />
Jahren - ganz im Zeichen einer konjunkturellen Abschwächung,<br />
dennoch dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt<br />
um 1 ¼ % über dem Vorjahreswert liegen.<br />
Wesentlicher Konjunkturmotor war einmal mehr die<br />
Auslandsnachfrage. Das Wirtschaftswachstum hat<br />
auch für einen weiteren Beschäftigungsaufbau gesorgt:<br />
Nach vorläufi gen Berechnungen hat die Zahl<br />
der Erwerbstätigen 2012 um knapp 1 ½ % zugelegt.<br />
Verschiedene Indikatoren weisen darauf hin, dass die<br />
konjunkturelle Dämpfung im Laufe des Jahres 2013<br />
allmählich ein Ende fi ndet, so dass im Jahresdurchschnitt<br />
erneut ein reales Wachstum von 1 ¼ % erreichbar<br />
scheint. Auch der Beschäftigungsaufbau<br />
dürfte sich fortsetzen, wenn auch mit schwächerer<br />
Rate als 2012.“<br />
Trotz Finanz- und Schuldenkrise – übrigens zwei Worte,<br />
die heute so alltäglich sind, dass wir meist emotionslos<br />
damit umgehen - Trotz Finanz- und Schuldenkrise<br />
gibt es für Deutschland, für <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
und insbesondere für die Kommunen im Haushaltserlass<br />
2013 positive gesamtwirtschaftliche Eckdaten,<br />
die es uns erleichtert haben Mehrkosten auszugleichen.<br />
Erfreulich sind auch die zu erwartenden Mehreinnahmen<br />
aus Gewerbesteuer gegenüber unseren<br />
Weingartner Unternehmen. Diese konnten weiter<br />
nach oben - auf mittlerweile jährlich 2,5 Mio. EUR ab<br />
2013 – was immer noch vorsichtig geschätzt ist - angepasst<br />
werden.
Erste Maßnahmen der Haushaltskonsolidierung sowie<br />
die steigenden Steuereinnahmen haben dazu beigetragen,<br />
dass trotz höherer Ausgaben – im wesentlichen<br />
für die Bereiche Kinderbetreuung, Gebäudeunterhaltung<br />
und Straßenbau - eine positive Zuführung<br />
– also ein Überschuss des Verwaltungshaushalts - von<br />
565.500 EUR ausgewiesen werden kann. Diese Mittel<br />
reichen allerdings noch nicht aus, um die Investitionen<br />
in unsere Infrastruktur vollständig zu fi nanzieren.<br />
Eine Rücklagenentnahme von 957.700 EUR ist zum<br />
Ausgleich des Haushalts erforderlich – Kredite jedoch<br />
keine.<br />
Dennoch weist die mittelfristige Finanzplanung bis<br />
2016 weiterhin ein strukturelles Defi zit aus, das es<br />
dauerhaft und im Sinne der Generationengerechtigkeit<br />
– nachhaltig - auszugleichen gilt.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
es ist nun zuvorderst Aufgabe der Verwaltung die<br />
noch ausstehenden Konsolidierungsmaßnahmen<br />
umzusetzen bzw. Vorschläge zur Ausschöpfung weiterer<br />
Optimierungspotentiale zu unterbreiten. Und es<br />
ist nur verständlich, dass wir uns in einer sich ständig<br />
und immer schneller wandelnden Gesellschaft dauerhaft<br />
mit dem Thema „Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Aufgabenerfüllung“ aber auch der Aufgabenkritik<br />
auseinanderzusetzen haben.<br />
Gesamthaushalt – Haushaltsvolumen<br />
Das Volumen des Haushalts und der Eigenbetriebe<br />
umfasst mit 37 Mio. EUR das bisher höchste Budget.<br />
Der kommunale Gesamthaushalt umfasst allein<br />
30,5 Mio. EUR<br />
wovon<br />
20,5 Mio. EUR auf den Verwaltungshaushalt und<br />
10,0 Mio. EUR auf den Vermögenshaushalt<br />
entfallen.<br />
Die Volumina der Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe<br />
belaufen sich nochmals auf insgesamt 7,4 Mio. EUR<br />
davon<br />
- Wasserversorgung 3,2 Mio. EUR,<br />
- Abwasserbeseitigung 3,0 Mio. EUR und<br />
- Bauhof 1,2 Mio. EUR<br />
Bereits am Volumen des Haushalts und der Wirtschaftspläne<br />
der Eigenbetriebe kann man ersehen,<br />
Schuldenentwicklung<br />
Gesamt (<strong>Gemeinde</strong> inkl. Eigenbetriebe) – in Mio. €<br />
25 Mio. €<br />
20 Mio. €<br />
15 Mio. €<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
IFO-Gesch<br />
IFO Geschäftsklima ftsklima-Index Index<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Verwaltungshaushalt 2013<br />
Planansatz: 20.505.700 €<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
dass wir 2013 erheblich investieren werden. GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Folie 5<br />
Seite 5<br />
7,522<br />
6,117<br />
0,540 0,540<br />
4,452<br />
0,540 8,611 9,319<br />
7,056<br />
5,507 6,166<br />
5,594<br />
5,107<br />
7,824<br />
4,762 4,626 4,021<br />
4,823 4,657<br />
5,423 6,197 6,062<br />
0,540<br />
2,808<br />
0,540<br />
2,888<br />
2,966<br />
2,568 2,533<br />
2,372 2,480<br />
2,190<br />
2,423 2,903 2,834 2,763<br />
3,509<br />
10 Mio. €<br />
2,293<br />
5 Mio. €<br />
5,101 4,950 4,793<br />
5,623 5,445<br />
5,274<br />
4,901<br />
0 Mio. €<br />
2000<br />
Wasser<br />
Bauhof<br />
Abwasser<br />
<strong>Gemeinde</strong><br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
Folie 3<br />
Folie 4
Seite 6<br />
Gesamthaushalt 2013 (inkl. Eigenbetriebe)<br />
Planansatz: 37.934.900 €<br />
Personalkosten<br />
(2010 und 2011 Rechnungsergebnisse / ab 2012 Planansätze)<br />
3,5 Mio.€<br />
3,0 Mio.€<br />
2,5 Mio.€<br />
2,0 Mio.€<br />
1,5 Mio.€<br />
1,0 Mio.€<br />
0,5 Mio.€<br />
0,0 Mio.€<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Finanzausgaben<br />
4.000.000 €<br />
3.500.000 €<br />
3.000.000 €<br />
2.500.000 €<br />
2.000.000 €<br />
1.500.000 €<br />
1.000.000 €<br />
500.000 €<br />
0 €<br />
Kämmereihaushalt<br />
30,5259<br />
80,47%<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Bauhof<br />
1,226<br />
3,23%<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />
Wasserversorgung<br />
3,176<br />
8,37%<br />
Abwasserbeseitigung<br />
3,007<br />
7,93%<br />
Folie 6<br />
Folie 7<br />
Kreisumlage<br />
Finanzausgleichsumlage<br />
Gewerbesteuerumlage<br />
Kreditzinsen<br />
Folie 8<br />
Wesentliche Positionen des Haushalts<br />
1.) Kinderbetreuung und<br />
Turmbergschule<br />
Ist es uns noch kurz vor Weihnachten gelungen das<br />
große Holzhaus am Eisweiher für unter 500 TEUR<br />
zu erwerben, um darin die aktuell noch fehlenden<br />
Kinderbetreuungs¬plätze kurzfristig einzurichten,<br />
so werden wir für den Neubau des Kindergartens Forlenweg<br />
– mittlerweile umgeplant und mit 3 Gruppen<br />
ausgestattet – weitere 1,8 Mio. EUR in den Ausbau<br />
der Kinderbetreuung investieren.<br />
Das einzige Problem wird dabei sein – die kirchlichen<br />
Träger müssen zunächst überhaupt und dann das<br />
richtige Personal hierfür fi nden.<br />
Mit mittlerweile 2,9 Mio. EUR an jährlichem Ausgaben-Budget<br />
ist die Kinderbetreuung der größte einzelne<br />
Aufgaben- und Ausgabenposten geworden.<br />
Und wir stellen uns weiterhin der Herausforderung<br />
stets bedarfsgerechte Kinderbetreuungsplätze vorzuhalten,<br />
auch wenn es aktuell erhebliche Probleme<br />
hierbei gibt.<br />
Die Turmbergschule wird Gemeinschaftsschule, davon<br />
können wir zwischenzeitlich ausgehen, auch<br />
wenn die Entscheidung erst Ende Januar öffentlich<br />
bekannt gegeben wird.<br />
Mittel von 262 TEUR sind für den Umbau der Klassenräume<br />
und weitere Sanierungsmaßnahmen wie der<br />
Sporthalle eingestellt. Mit der Gemeinschaftsschule<br />
kommt auch die Ganztagesschule. Zunächst nur ab<br />
Klasse 5 – später auch in der Grundschule. Mit der<br />
Anmietung der Räumlichkeiten in der Bahnhofstr.<br />
7, die wir Ende des Jahres ihrer Bestimmung - der<br />
Kernzeit- und Schulkindbetreuung - übergeben dürfen,<br />
schließt sich auch der Bogen der ganzheitlichen<br />
Betreuung, den ich den Eltern als Vision bei meiner<br />
Wahl 2010 angekündigt habe.<br />
Mit der Eröffnung einer weiteren Kinderkrippengruppe<br />
des Familienzentrums Allerdings in diesem Frühjahr,<br />
werden wir damit bis Ende des Jahres von der<br />
Kleinkindbetreuung über den Kindergarten und die<br />
Schulkindbetreuung bis zur Ganztagesschule ab Klasse<br />
5 ein verlässliches System anbieten können. Dies<br />
mit einer zentralen Koordinierungsstelle, welche auch<br />
für die Bedarfsplanung verantwortlich ist und Eltern<br />
wie Leitungen und Träger unserer Einrichtungen in<br />
den Abstimmungsprozess eng mit einbeziehen wird.
2.) Feuerwehr und DRK<br />
Für den Um- und Anbau des Feuerwehrgerätehauses<br />
sowie für Räume des DRK<br />
sind 800 TEUR in den Jahren 2013/2014<br />
eingeplant. Der Beginn der Baumaßnahmen<br />
wurde auf die Zeit nach den Feierlichkeiten<br />
zum 150-jährigen Jubiläum<br />
festgelegt und ist damit frühestens für<br />
August geplant.<br />
3.) Sanierungsgebiet und Straßensanierung<br />
Für 2013 haben wir erneut einen Antrag<br />
auf Aufnahme des Sanierungsgebietes<br />
begrenzt durch Burgstraße/Bruchsaler<br />
Straße/Bahnhofstraße/Paulusstraße gestellt.<br />
Dabei sollen die energetische Sanierung<br />
privater Gebäude ebenso unterstützt werden,<br />
wie die Sanierung der Straßen. Und<br />
vielleicht ergibt sich im Laufe der Zeit eine<br />
Lösung für den sanierungsbedürftigen<br />
Kindergarten St. Elisabeth. Eine erste Rate<br />
von 200 TEUR ist eingestellt.<br />
Die in dem Sanierungsgebiet liegenden Eigentümer<br />
der Häuser sollen zudem durch<br />
einen „Sanierungsmanager“ der Umwelt-<br />
und Energieagentur Karlsruhe unterstützt<br />
werden. Er soll die Eigentümer neutral<br />
und objektiv über wirtschaftlich sinnvolle<br />
energetische Sanierungsmaßnahmen im<br />
und am Haus beraten.<br />
Im Zuge des Sanierungsgebiets ist 2015<br />
die Straßensanierung in der Burgstraße im<br />
Bereich Bruchsaler Straße bis Paulusstraße<br />
eingeplant. Dabei werden insbesondere<br />
die in der Straße liegenden Leitungen für<br />
Kanal und Wasser ausgetauscht.<br />
Bereits dieses Jahr wird jedoch von Westen<br />
her an die Burgstraße heran gegangen.<br />
Der Abwasserkanal ist im Bereich<br />
Neue Bahnhofstraße und Höhefeldstraße<br />
unverzüglich zu sanieren. Dabei wird neben<br />
Kanal- und Wasserleitung die gesamte<br />
Straße erneuert sowie Leerrohre für<br />
die Breitbandversorgung in die Gehwege<br />
eingebracht.<br />
Das Kostenvolumen ist mit knapp 1 Mio.<br />
EUR veranschlagt. Davon 230 TEUR für<br />
den Straßenbau sowie 725 TEUR für Kanal<br />
und Wasserleitung.<br />
4.) Erschließungsmaßnahmen<br />
Kirchberg-Mittelweg<br />
Für den Bebauungsplan läuft derzeit ein<br />
Ergänzungsverfahren; das Normenkontrollverfahren<br />
ruht, bis dieses abgeschlossen<br />
ist. Mittelansätze für die Umlegung<br />
von 3,5 Mio. EUR für den Grunderwerb<br />
sind eingeplant, im Gegenzug auch Einnahmen<br />
von 2,8 Mio. EUR aus dem<br />
Flächenabzug. Die Planungen sind weitestgehend<br />
fertig gestellt, so dass nach<br />
Abschluss des Verfahrens mit der Erschließung<br />
begonnen werden kann.<br />
Wohngebiet Moorblick<br />
Der Bebauungsplan für das Neubaugebiet<br />
Moorblick wirkt harmonisch. Er hat zwar<br />
mehr Zeit benötigt als zunächst vermutet,<br />
dafür ist er jedoch im Detail ausdiskutiert<br />
und seitens des <strong>Gemeinde</strong>rats akzeptiert.<br />
Die Erschließung des Baugebiets ist für<br />
die zweite Hälfte des Jahres eingeplant.<br />
Entsprechende Mittel von 1,5 Mio. EUR<br />
für die Erschließung zzgl. Wasser und Abwasser<br />
mit nochmals 550 TEUR werden<br />
vorgehalten. Gleichzeitig rechnen wir<br />
mit Verkaufserlösen von 2 Mio. EUR noch<br />
2013. Für die Vergabe der 66 Bauplätze<br />
sind entsprechende Vergabekriterien für<br />
die bereits über 110 Nachfragen zu erstellen.<br />
TSV-Verlagerung<br />
Mit dem Bebauungsplan Moorblick ist die<br />
TSV-Verlagerung planerisch verbunden.<br />
Auch hier gab es durch offene Diskussionen<br />
eine neue - bessere Lösung, indem<br />
das Vereinsgebäude nun auf die Fläche<br />
des Abenteuerspielplatzes – direkt an die<br />
Kanalstraße angebunden ist. Eine Fläche<br />
für eine Sporthalle ist dort ebenfalls über<br />
dem aktuellen DFB-Feld möglich – Alternativ<br />
aber auch an der Walzbachhalle direkt.<br />
Hier müssen wir nun zügig voran gehen<br />
und die Planungen zusammen mit dem<br />
TSV umsetzen.<br />
Gewerbegebiet Sandfeld<br />
Die Machbarkeitsanalyse eines Kreisels<br />
für die Anbindung des neuen Gewerbegebiets<br />
Sandfeld an die Landesstraße L<br />
559 liegt mittlerweile vor. Mit dem positiven<br />
Bescheid, dass der Radweg für unsere<br />
Seite 7<br />
Schüler Richtung Blankenloch als Unterführung<br />
gebaut werden kann haben wir<br />
eine weitere Hürde zur Optimierung unserer<br />
Infrastruktur überwunden.<br />
Die gesamte Planung des Gebietes wurde<br />
verkehrlich wie auch seitens der Erschließung<br />
überarbeitet. Der neue Gebietscharakter<br />
mit einer beidseitig erschließenden<br />
Straße ist derzeit in der Abstimmung mit<br />
dem Nachbarschaftsverband. Wir hoffen<br />
aber noch in diesem Jahr auf gute Ergebnisse,<br />
so dass schnellstmöglich mit der<br />
Erschließung begonnen werden kann,<br />
wofür 800 TEUR eingeplant sind.<br />
5.) Weitere Maßnahmen<br />
S-Bahn - Bahnsteigverlängerung<br />
Die S-Bahn-Anbindung ist eine wichtige<br />
Verkehrsanbindung für unsere <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Daher stehen wir voll hinter der notwendigen<br />
Bahnsteigverlängerung. Eine<br />
erste Rate für die Planungskosten ist mit<br />
100 TEUR vorgesehen.<br />
Umstellung der Straßenbeleuchtung<br />
Die 2012 ersparten Mittel bei der Umstellung<br />
der Straßenbeleuchtung auf LED-<br />
Technik werden vorgetragen und 2013<br />
nach einer ergänzenden Antragstellung<br />
auf Fördermittel für die Umstellung weiterer<br />
Gebiete eingesetzt.<br />
Straßenunterhaltung<br />
Für die Unterhaltung der <strong>Gemeinde</strong>straßen<br />
zum Ausbessern schadhafter kleinerer<br />
Stellen und Rissen sind jährliche Ausgaben<br />
von 80 TEUR fest eingeplant.<br />
Neubau von Toiletten an der Friedhofskapelle<br />
Für die überwiegend älteren Friedhofsbesucher<br />
ist der Besuch der Toiletten im<br />
Keller des Nebengebäudes nicht mehr<br />
zumutbar. Daher ist der Bau von ebenerdigen<br />
barrierefreien Toiletten mit einem<br />
Ansatz von 70 TEUR vorgesehen.<br />
Gebäudeunterhaltung<br />
Die Mittel für die Gebäudeunterhaltung<br />
wurden gegenüber dem Vorjahr wesentlich<br />
auf 588 TEUR erhöht.
Seite 8<br />
Verwaltungshaushalt 2013<br />
Planansatz: 20.505.700 €<br />
<br />
in Tausend Euro<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Steuern, Steueranteile,<br />
Zuweisungen<br />
12.503.000 €<br />
60,97%<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Verwaltungshaushalt 2013<br />
Planansatz: 20.505.700 €<br />
Einnahmen aus<br />
Verwaltung und Betrieb<br />
3.684.300 €<br />
17,97%<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Innere Verrechnungen<br />
2.708.500 €<br />
13,21%<br />
<br />
<br />
<br />
Kalkulatorische Kosten<br />
1.128.900 €<br />
5,51%<br />
Sonstige<br />
Finanzeinnahmen<br />
481.000 €<br />
2,35%<br />
Einkommensteueranteil<br />
Schlüsselzuweisungen<br />
Gewerbesteuer<br />
Grundsteuer A + B<br />
Folie 9<br />
Entwicklung der Steuern, Steueranteile und Zuweisungen<br />
Familienleistungsausgleich<br />
Umsatzsteueranteil<br />
Folie 10<br />
Folie 11<br />
• Wie bereits erwähnt, werden die Dacherneuerung<br />
und der Umbau von Schulsporthalle und Klassenräumen<br />
mit 262 TEUR in diesem Jahr einen Schwerpunkt<br />
bilden.<br />
• Die Reparatur des Vordaches der Friedhofskapelle<br />
und die Renovierung der Nebenräume mit Aufbewahrungsbereich<br />
sowie die teilweise Erneuerung des<br />
Bodenbelags schlagen mit 83 TEUR zu Buche.<br />
• Eine erste Rate für dringendste Sanierungsmaßnahmen<br />
der gemeindeeigenen Wohngebäude ist mit<br />
30 TEUR veranschlagt.<br />
• Hinzu kommen viele laufende Reparatur und Unterhaltungsarbeiten<br />
an den zahlreichen kommunalen<br />
Gebäuden.<br />
Das Gesamtvolumen des Gebäudebudgets, ohne<br />
Walzbachbad, inklusive der Bewirtschaftungskosten<br />
beträgt fast 1,5 Mio. EUR. Neben den gestiegenen<br />
Ausgaben für die Gebäudeunterhaltung wirkt sich<br />
vor allem die Steigerung der Energiekosten – allein<br />
der Stromkosten durch die Erhöhung der EEG-Abgabe<br />
mit 35 TEUR – aus.<br />
Die Personalkosten sinken leicht um 40 TEUR auf<br />
2.775 TEUR, nachdem ein Einmaleffekt bei den Pensionslasten<br />
aus dem vergangenen Jahr entfällt. Die<br />
Koordinationsstelle für die Kinderbetreuung wird extern<br />
besetzt, so dass sich diese Kosten nicht im Personalbereich<br />
niederschlagen.<br />
Wie so oft, sind die kaum beeinfl ussbaren „Finanzausgaben“<br />
mit 5,5 Mio. EUR (Vorjahr 5,4 Mio. EUR)<br />
der größte Ausgabebereich. Darin enthalten sind die<br />
Umlagen für:<br />
• die Kreisumlage mit 2,7 Mio. EUR<br />
(VJ 2,6 Mio. EUR)<br />
• die Finanzausgleichsumlage mit 2,1 Mio. EUR<br />
(VJ 2,1 Mio. EUR)<br />
• die Gewerbesteuerumlage mit 0,5 Mio. EUR<br />
(VJ 0,5 Mio. EUR)<br />
sowie die Kreditzinsen mit 200 TEUR.<br />
Erfreulich ist, dass aufgrund der guten Konjunktur die<br />
im letzten Jahr angekündigte Erhöhung der Kreisumlage<br />
nicht erfolgen musste. Und der Umlagesatz mit<br />
27,5% weiterhin einer geringsten im Regierungsbezirk<br />
Karlsruhe ist.<br />
Die Einnahmenseite zeigt, dass die <strong>Gemeinde</strong> zu 2/3<br />
auf Steueranteile, Zuweisungen und eigene Steuereinnahmen<br />
angewiesen ist. Zieht man die Inneren<br />
Verrechnungen und kalkulatorischen Kosten ab, so<br />
sind es sogar mehr als ¾ der Einnahmen.<br />
Dabei kann man im Verlauf der Jahre deutlich die<br />
Schwankungen bei der Entwicklung der Steuern
und Zuweisungen erkennen, wobei die größten Einnahmequellen,<br />
die Einkommensteueranteile und die<br />
Schlüsselzuweisungen ohne Einfl ussmöglichkeit der<br />
<strong>Gemeinde</strong> sind.<br />
Die positive Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen<br />
habe ich bereits angesprochen. Dennoch bitte<br />
ich zu berücksichtigen, dass nach dem Finanzausgleich<br />
nur ca. 23% der Einnahmen bei der <strong>Gemeinde</strong><br />
verbleiben.<br />
Die Hebesätze für die Grundsteuern A + B sowie für<br />
die Gewerbesteuer bleiben gleich.<br />
In der Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben<br />
ergibt sich für 2013 ein Überschuss der laufenden<br />
Einnahmen zu den laufenden Ausgaben in Höhe<br />
von 565.500 EUR, der als Zuführung an den Vermögenshaushalt<br />
ausgewiesen wird.<br />
Damit wird die so genannte Mindestzuführungsrate<br />
überschritten. Und es wird eine Nettoinvestitionsrate<br />
von 399 TEUR erzielt. Dieser Betrag steht damit für<br />
die Finanzierung von Investitionen zur Verfügung.<br />
Da der Verwaltungshaushalt mit diesem Betrag wieder<br />
keinen ausreichenden Finanzierungsüberschuss<br />
erwirtschaftet, müssen die Projekte des Vermögenshaushalts<br />
– mit Ausnahme der Erschließungsmaßnahmen<br />
- aus<br />
• Veräußerungserlösen mit 2.230 TEUR,<br />
• einer Entnahme aus der Rücklage mit 957 TEUR<br />
• aber ohne Kreditaufnahmen<br />
fi nanziert werden.<br />
Die Verschuldung der <strong>Gemeinde</strong> – ohne die so genannten<br />
„rentierlichen Schulden“ der Eigenbetriebe<br />
– wird nach der ordentlichen Tilgung zum Jahresende<br />
4,7 Mio. EUR betragen. Es ergibt sich damit eine Pro-<br />
Kopf-Verschuldung von 463 EUR. Der Durchschnitt<br />
im Regierungsbezirk Karlsruhe der <strong>Gemeinde</strong>n bis<br />
10.000 Einwohner – uns liegt nur der Wert von 2011<br />
vor – er betrug 400 EUR pro Einwohner.<br />
Ohne gegenzusteuern würde sich die Gesamtverschuldung<br />
bis zum Ende des Finanzplanungszeitraums<br />
2016 auf über 6,0 Mio. EUR erhöhen, was einer<br />
Pro-Kopf-Verschuldung von 602 EUR entspräche.<br />
Die Gesamtverschuldung mit den Eigenbetrieben<br />
liegt Ende 2013 bei voraussichtlich 14,9 Mio. EUR<br />
bzw. 1.478 EUR/Einwohner. Die Mittelfristige Finanzplanung<br />
weist hier aufgrund der in den nächsten Jahren<br />
zu leistenden erheblichen Investitionen ins Kanalnetz,<br />
in Regenrückhaltebecken und in einen neuen,<br />
größeren Hochbehälter einen Anstieg auf 23,5 Mio.<br />
EUR aus. Dies entspricht dann letztlich einer Pro Kopf-<br />
Verschuldung von 2.329 EUR.<br />
Schuldenentwicklung<br />
<strong>Gemeinde</strong>-Haushalt<br />
9 Mio. €<br />
8 Mio. €<br />
7 Mio. €<br />
6 Mio. €<br />
5 Mio. €<br />
4 Mio. €<br />
3 Mio. €<br />
2 Mio. €<br />
1 Mio. €<br />
0 Mio. €<br />
0,018 Mio. €<br />
Pro-Kopf Pro Kopf Verschuldung<br />
<strong>Gemeinde</strong>-Haushalt<br />
<strong>Gemeinde</strong> Haushalt<br />
1.000 €<br />
900 €<br />
800 €<br />
700 €<br />
600 €<br />
500 €<br />
400 €<br />
300 €<br />
200 €<br />
0,767 Mio. €<br />
0,307 Mio. €<br />
100 € 41 €<br />
3 €<br />
0 €<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Wasserversorgung <strong>Weingarten</strong><br />
Wassergebühr<br />
2,25 €/m³<br />
2,00 €/m³<br />
1,75 €/m³<br />
1,50 €/m³<br />
1,25 €/m³<br />
1,00 €/m³<br />
1988<br />
0,75 €/m³ 1986 0,69 €<br />
1985 0,61 €<br />
1984<br />
0,54 €<br />
1,35 DM<br />
0,49 €<br />
1,20 DM<br />
0,50 €/m³<br />
1,05 DM<br />
0,95 DM<br />
0,25 €/m³<br />
0,00 €/m³<br />
1951<br />
1960<br />
0,716 Mio. €<br />
2,199 Mio. €<br />
3,323 Mio. €<br />
3,362 Mio. €<br />
2,005 Mio. €<br />
3,853 Mio. €<br />
4,833 Mio. €<br />
5,572 Mio. €<br />
5,436 Mio. €<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
1984<br />
1985<br />
259 €<br />
1970<br />
1980<br />
1986<br />
1987<br />
417 €<br />
251 €<br />
1985<br />
1990<br />
1988<br />
1989<br />
461 €<br />
1990<br />
1991<br />
971 €<br />
1995<br />
1996<br />
849 €<br />
1997<br />
1,18 €<br />
2001<br />
1,18 €<br />
1993<br />
1995<br />
1,07 €<br />
2,30 DM 2,30 DM<br />
0,97 €<br />
1992<br />
2,10 DM<br />
0,82 € 1,90 DM<br />
1,60 DM<br />
1992<br />
1993<br />
721 €<br />
700 €<br />
1997<br />
1998<br />
1994<br />
1995<br />
577 € 553 €<br />
528 € 515 €<br />
1999<br />
2000<br />
1996<br />
1997<br />
2001<br />
2002<br />
1998<br />
1999<br />
598 € 576 €<br />
2003<br />
2004<br />
1,00 DM<br />
2000<br />
0,51 €<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
1,35 €<br />
2004<br />
2005<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
6,297 Mio. €<br />
8,341 Mio. €<br />
7,474 Mio. €<br />
6,408 Mio. €<br />
6,250 Mio. €<br />
5,279 Mio. €<br />
5,101 Mio. €<br />
4,950 Mio. €<br />
4,793 Mio. €<br />
5,623 Mio. €<br />
547 € 529 €<br />
504 € 487 €475 €<br />
2005<br />
2006<br />
5,445 Mio. €<br />
5,274 Mio. €<br />
2007<br />
2008<br />
5,107 Mio. €<br />
2006<br />
1,20 €<br />
2006<br />
2007<br />
4,901 Mio. €<br />
2009<br />
2010<br />
4,626 Mio. €<br />
4,762 Mio. €<br />
2008<br />
1,40 €<br />
2008<br />
2009<br />
790 €<br />
7,831 Mio. €<br />
498 € 479 €463 €<br />
2011<br />
2012<br />
2010<br />
2011<br />
4,981 Mio. €<br />
4,823 Mio. €<br />
2013<br />
2014<br />
2012<br />
2013<br />
Seite 9<br />
4,657 Mio. €<br />
5,423 Mio. €<br />
6,197 Mio. €<br />
1951<br />
1955<br />
1960<br />
1965<br />
1970<br />
1975<br />
1980<br />
1985<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
539 €<br />
2015<br />
2,00 €<br />
2014<br />
2015<br />
Folie 12<br />
616 € 602 €<br />
2015<br />
2016<br />
Folie 13<br />
2016<br />
Folie 14<br />
6,062 Mio. €
Seite 10<br />
Wasserversorgung <strong>Weingarten</strong><br />
Schulden<br />
8 Mio. €<br />
7 Mio. €<br />
6 Mio. €<br />
5 Mio. €<br />
4 Mio. €<br />
3 Mio. €<br />
2 Mio. €<br />
1 Mio. €<br />
0 Mio. €<br />
Abwasserbeseitigung <strong>Weingarten</strong><br />
Abwassergebühr / Regenwassergebühr<br />
3,00 €/m³<br />
2,50 €/m³<br />
2,00 €/m³<br />
1,50 €/m³<br />
1984<br />
1,00 €<br />
1,00 €/m³<br />
1,95 DM<br />
0,50 €/m³<br />
0,00 €/m³<br />
1984<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
1992<br />
1,99 €<br />
3,90 DM<br />
1991<br />
1,53 €<br />
3,00 DM<br />
1989<br />
1,12 €<br />
2,20 DM<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1995<br />
2,45 €<br />
1994<br />
1995<br />
1997<br />
2,56 €<br />
5,00 DM<br />
4,80 DM<br />
Abwassergebühr<br />
Schmutzwassergebühr<br />
Niederschlagswassergebühr<br />
nachrichtlich: einheitliche Abwassergebühr<br />
Linear (nachrichtlich: einheitliche Abwassergebühr)<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
1,70 €<br />
2004<br />
2005<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
Abwasserbeseitigung <strong>Weingarten</strong><br />
Schulden<br />
10 Mio. €<br />
9 Mio. €<br />
8 Mio. €<br />
7 Mio. €<br />
6 Mio. €<br />
5 Mio. €<br />
4 Mio. €<br />
3 Mio. €<br />
2 Mio. €<br />
1 Mio. €<br />
0 Mio. €<br />
<br />
2,451 Mio. €<br />
<br />
2,396 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,345 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,293 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,237 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,190 Mio. €<br />
<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
<br />
GR-Sitzung 14.01.2013 -<br />
Haushaltsverabschiedung 2013 <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> (<strong>Baden</strong>)<br />
2,591 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,533 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,480 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,423 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,903 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,834 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,763 Mio. €<br />
<br />
<br />
2,966 Mio. €<br />
<br />
2006<br />
2007<br />
<br />
2,888 Mio. €<br />
<br />
2008<br />
2009<br />
5,538 Mio. €<br />
<br />
2,808 Mio. €<br />
<br />
2,26 €<br />
2010<br />
1,65 €<br />
2010<br />
0,32 €<br />
5,507 Mio. €<br />
2010<br />
2011<br />
<br />
3,520 Mio. €<br />
<br />
2,43 €<br />
2,27 €<br />
2012<br />
0,41 €<br />
6,166 Mio. €<br />
2012<br />
2013<br />
<br />
4,465 Mio. €<br />
<br />
2013<br />
0,32 €<br />
7,056 Mio. €<br />
<br />
6,132 Mio. €<br />
2015<br />
1,70 €<br />
2014<br />
2015<br />
<br />
Folie 15<br />
2015<br />
0,40 €<br />
2016<br />
Folie 16<br />
8,611 Mio. €<br />
<br />
7,537 Mio. €<br />
9,319 Mio. €<br />
Folie 17<br />
<br />
<br />
Diese Investitionen führen folglich zu erheblichen<br />
Gebührensteigerungen, denen jedoch nur durch die<br />
Beschränkung bzw. Reduzierung von Investitionen<br />
auf das unbedingt notwendige Maß gegengesteuert<br />
werden kann.<br />
Die Verschuldung selbst ist in den kostenrechnenden<br />
Eigenbetrieben systemimmanent notwendig, da die<br />
Kosten auf die Nutzungsdauer von meist 50 Jahren<br />
zu verteilen sind und nicht dem heutigen Nutzer allein<br />
angelastet werden dürfen. Mit anderen Worten<br />
eine Verschuldung der Eigenbetriebe ist nicht zu umgehen.<br />
Wir haben aber die Möglichkeit bei der Ausgliederung<br />
des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung genutzt,<br />
diesem ein Trägerdarlehen von 2 Mio. EUR mitzugeben<br />
und werden auch 2013 diesen Betrag um<br />
weitere 750 TEUR aufstocken. In der Sicht der Gesamtgemeinde<br />
(der so genannten „Konzernbilanz“)<br />
kann damit zumindest in kleiner Größenordnung der<br />
Verschuldung Einhalt geboten werden.<br />
Meine Damen und Herren, soweit meine Ausführungen<br />
zum kommunalen Haushalt. Ich hoffe alle wichtigen<br />
Punkte erläutert zu haben und komme nun zu<br />
unseren drei Eigenbetrieben.<br />
Eigenbetrieb Wasserversorgung<br />
Bei einer geplanten Wassermenge von 453.000 m³<br />
ergibt sich für 2013 eine ausgeglichene Planung. Daher<br />
wird der Wasserpreis mit 1,40 EUR/m³ auch 2013<br />
konstant gehalten werden.<br />
Der Vermögensplan hat ein Volumen von 2,23 Mio.<br />
EUR und beinhaltet neben der Tilgung von Krediten<br />
mit 118 TEUR -davon 39 TEUR außerordentlich- auch<br />
die Aufl ösung der Beiträge mit 76 TEUR. Größte Einzelpositionen<br />
sind die Planungsleistungen für den<br />
Neubau des Hochbehälters auf der Setz mit 250<br />
TEUR die Kosten für die Erschließung des Baugebiets<br />
„Moorblick“ und des Gewerbegebiets „Sandfeld“<br />
mit je 150 TEUR, sowie die Erneuerung der Versorgungsleitung<br />
in der Burgstraße zwischen Neue Bahnhofstraße<br />
und Höhefeldstraße mit 255 TEUR.<br />
Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen über Abschreibungen<br />
von 195 TEUR, Beiträgen von 53 TEUR<br />
und einer Kreditaufnahme von 830 TEUR.<br />
Durch die Investitionen in die Wasserleitungen, aber<br />
vor allem in den Neubau des Hochbehälters wird der<br />
Wasserpreis in den kommenden Jahren erheblich ansteigen.<br />
Nach der mittelfristigen Finanzplanung ist ab<br />
dem Jahr 2015 mit einem Preis von 2,00 EUR/m³ zu<br />
rechnen.
Die Verschuldung steigt durch die notwendigen<br />
Investitionen bis zum Ende des<br />
Planungszeitraums 2013 auf voraussichtlich<br />
3,5 Mio. EUR bzw. bis Ende 2016 auf<br />
voraussichtlich 7,5 Mio. EUR.<br />
Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung<br />
Der zum 01.01.2011 aus dem kommunalen<br />
Haushalt ausgegliederte Eigenbetrieb<br />
Abwasserbeseitigung rechnet mit einer<br />
Abwassermenge von 430.000 m³ und einer<br />
versiegelten Fläche von 775.000 m².<br />
Entsprechend den bei der Einführung der<br />
gesplitteten Abwassergebühr kalkulierten<br />
Gebühren für Schmutzwasser von 1,65<br />
EUR/m³ und für Regenwasser von 0,32<br />
EUR/m² ergibt sich eine ausgeglichene Erfolgsrechnung.<br />
Der Vermögensplan hat ein Volumen von<br />
knapp 1,7 Mio. EUR. Neben der ordentlichen<br />
Tilgung und der Aufl ösung von<br />
Ertragszuschüssen weist er Investitionen<br />
zur Erschließung des Baugebiets „Moorblick“<br />
mit 400 TEUR, des Gewerbegebiets<br />
„Sandfeld“ mit 300 TEUR und für Planungsleitungen<br />
im Baugebiet „Kirchberg-<br />
Mittelweg“ mit 50 TEUR aus. Für die Erneuerung<br />
der Kanalisation in der Burgstraße<br />
sind 470 TEUR eingestellt. Zudem enthält<br />
die Planung eine Kapitalbeteiligung<br />
beim Abwasserzweckverband in Höhe<br />
von 250 TEUR, um die dort notwendigen<br />
Investitionen zu fi nanzieren.<br />
Auf der Einnahmenseite sind die Abschreibungen<br />
mit 280 TEUR und die Beiträge<br />
mit 353 TEUR ausgewiesen. Als weite-<br />
re Finanzierungsquelle sind vorhandene<br />
Überschüsse (Deckungsmittelüberhänge)<br />
mit 292 TEUR eingestellt sowie ein Trägerdarlehen<br />
der <strong>Gemeinde</strong> von 750 TEUR.<br />
Die Mittelfristige Finanzplanung enthält<br />
die notwendigen Ausgaben für die Kanalnetzerneuerungen<br />
und die Erschließung<br />
der Neubaugebiete. Zur Finanzierung sind<br />
weitere Darlehen erforderlich, so dass die<br />
Schulden bis zum Ende des Finanzplanungszeitraums<br />
2016 auf 9,3 Mio. EUR<br />
berechnet werden.<br />
Bedingt durch die hohen Investitionen<br />
wird ab 2015 eine Erhöhung der Gebühr<br />
für Schmutzwasser als auch Regenwasser<br />
erforderlich sein.<br />
Eigenbetrieb Bauhof<br />
Der zum 01.01.2012 ausgegliederte Eigenbetrieb<br />
Bauhof hat im Ergebnishaushalt<br />
ein Volumen von 1.168.700 EUR.<br />
Im Vermögenshaushalt ist das Volumen<br />
in Höhe der Abschreibungen mit 57.300<br />
EUR veranschlagt.<br />
Er refi nanziert sich hauptsächlich aus der<br />
Verrechnung von Leistungen gegenüber<br />
der <strong>Gemeinde</strong>. Entgegen der bisherigen<br />
Praxis erfolgt dies allerdings zu einem festen<br />
Verrechnungssatz, der zunächst mit<br />
38,14 EUR kalkuliert ist.<br />
Der Eigenbetrieb Bauhof erwirtschaftet<br />
keine Gewinne. Daher sind die jährlichen<br />
Betriebsergebnisse in den Verrechnungssätzen<br />
der Folgejahre zu berücksichtigen.<br />
Seite 11<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
mit dem nun vorgelegten Haushalt haben<br />
wir einen zweiten Schritt auf einem steinigen<br />
Weg gemacht.<br />
Ich freue mich, dass wir im Gremium ohne<br />
Fraktionszwang sachlich und dem Status<br />
nach der <strong>Gemeinde</strong>ordnung (§ 23), nämlich<br />
als Verwaltungsorgan und nicht als<br />
politische Partei handelnd, angenommen<br />
haben. Wir alle tragen die Verantwortung<br />
gemeinsam für die weitere Entwicklung<br />
unserer <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Die Verwaltung bleibt auf Dauer aufgefordert,<br />
Verbesserungspotenziale zu erkunden,<br />
um die Belastungen der Einwohner<br />
<strong>Weingarten</strong>s so gering wie möglich zu<br />
halten.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat wird sich weiter mit der<br />
Haushaltskonsolidierung befassen.<br />
Zum Schluss möchte ich unserem Kämmerer<br />
Herrn Bittner, den Amtsleitern sowie<br />
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
die an der Erstellung und Beratung des<br />
Haushaltes mitgewirkt haben danken.<br />
Ich darf Sie bitten, dem kommunalen<br />
Haushalt 2013 sowie den Wirtschaftsplänen<br />
unserer Eigenbetriebe Wasserversorgung,<br />
Abwasserbeseitigung und des Bauhofes<br />
zuzustimmen.
Seite 12<br />
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,<br />
geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
die Haushaltsberatungen für das Jahr<br />
2013 verliefen entspannter als im Vorjahr.<br />
Sehr früh signalisierten Sie, Herr<br />
Bürgermeister, das sichere Erreichen<br />
des Planungsziels.<br />
In ihrer Neujahrsansprache hat die<br />
Bundeskanzlerin auf, ich zitiere: „Ein<br />
wirtschaftliches Umfeld hingewiesen,<br />
das nächstes Jahr nicht einfacher, sondern<br />
schwieriger werde“.<br />
Daher kann die CDU Fraktion mit der<br />
Haushaltslage nicht zufrieden sein.<br />
Denn die ersten Eckdaten des Haushaltsentwurfes<br />
haben uns vor Augen<br />
geführt, dass wir lediglich mit einem<br />
Plus von rund 70.000 Euro hätten rechnen<br />
dürfen. Das entspricht ungefähr<br />
dem Betrag der letzt jährigen Grundsteuererhöhung,<br />
der sich die CDU-Fraktion<br />
vehement widersetzt hatte.<br />
Dem erklärten Ziel, das bestehende<br />
strukturelle Defi zit auszugleichen,<br />
sind wir jedoch nicht wesentlich näher<br />
gekommen.<br />
Herr Bürgermeister, Sie selbst haben<br />
2012 immer wieder unterstrichen,<br />
dass die Diskussion über eine weitere<br />
strukturelle Verbesserung kontinuierlich<br />
weiter geführt werden muss.<br />
Haushaltsrede der CDU-Fraktion<br />
gehalten von <strong>Gemeinde</strong>rat Gerald Lopp<br />
Gerade dann, wenn wir „auf der Einnahmenwelle<br />
oben schwimmen, denn<br />
es kommt auch wieder ein Wellental“.<br />
Das haben wir in den Beratungen für<br />
den HH 2013 leider vermisst.<br />
Unsere aktuell gute Haushaltslage<br />
beruht in erster Linie auf Mittelzuweisungen<br />
von Dritter Hand. Die für<br />
geplante, aber verschobene Projekte<br />
eingestellten und somit eingesparten<br />
Gelder wirken sich ebenfalls positiv auf<br />
die Haushaltslage aus.<br />
Eine glückliche Fügung, mehr nicht.<br />
Ich muss aber auch selbstkritisch festhalten,<br />
dass der <strong>Gemeinde</strong>rat mit der<br />
Zustimmung zu höheren Personalausgaben<br />
zur Vergrößerung dieses<br />
strukturellen Defi zits beigetragen hat.<br />
Sicherlich war jede Maßnahme gut<br />
begründet und ausführlich diskutiert<br />
worden. Trotzdem sind diese dauerhaften<br />
Ausgaben langfristig nicht fi -<br />
nanziert.<br />
Wir sehen uns in einem Spagat,<br />
einerseits Ihnen den notwendigen<br />
Handlungsspielraum zu belassen,<br />
andererseits gleichzeitig auf die<br />
Ausgabenbremse drücken zu müssen.<br />
Und das ist unser vorweg genommenes<br />
Fazit der diesjährigen Stellungnahme<br />
zu unserem Haushalt.<br />
Auf einige Haushaltspositionen wollen<br />
wir nachfolgend besonders eingehen:<br />
Finanzlage<br />
Eine Zuführung vom Verwaltungs- in<br />
den Vermögenshaushalt von rund<br />
565.000 Euro, eine Schuldentilgung<br />
und eine positive Rückstellung sind zu<br />
begrüßen.<br />
Personal<br />
Unsere erste Frage bei Haushaltsdefi -<br />
ziten ist natürlich immer die nach der<br />
Personalkostenentwicklung.<br />
Ausbildung<br />
Wir begrüßen es, dass die Verwaltung<br />
Jugendlichen aus <strong>Weingarten</strong> die<br />
Chance auf einen Ausbildungsplatz<br />
gibt. Für einen so kleinen Ort, wie unser<br />
<strong>Weingarten</strong>, sehen wir neben der<br />
Fachqualität auch Personen- und Ortskenntnis<br />
als Qualitätsmerkmal.<br />
Zentrale Verwaltungsstelle<br />
Der aktuelle Engpass bei den Kindergartenplätzen,<br />
deren Gründe uns allen<br />
bekannt sind, hat natürlich zu einer<br />
Verunsicherung bei den betroffenen<br />
Eltern geführt. Für eine zuverlässige,<br />
bedarfsgerechte Planung der Kinderbetreuung,<br />
macht daher die Finanzierung<br />
einer zentralen Verwaltungsstelle<br />
für uns Sinn. Wir sehen im Dialog mit<br />
den Eltern eine wichtige Grundlage<br />
für ein proaktives Handeln der<br />
Verwaltung. Wir dürfen nicht immer<br />
nur reagieren und somit zwangsweise<br />
schnelle, nicht immer optimale Lösungen<br />
suchen. Rechtzeitiges, vorausschauendes<br />
Planen ist gefragt.<br />
In der zurückliegenden Diskussion um<br />
Kinderbetreuungsplätze hat unsere<br />
Fraktion, mit Blick in die Zukunft, auf<br />
den Aspekt wirtschaftliche Größen<br />
zu bilden und nach vorgegebenen<br />
Baustandards an einen Generalunternehmer<br />
zu vergeben, hingewiesen.<br />
Denn der Bedarf an Betreuungsangeboten<br />
wird sich wahrscheinlich weiterhin<br />
erhöhen. Dass freut unsere Fraktion<br />
nicht. Aber die gesellschaftliche<br />
Entwicklung lässt sich bedauerlicherweise<br />
nicht aufhalten<br />
Und wir wissen, dass der Druck enorm<br />
ist. Nicht nur von den betroffenen Eltern,<br />
sondern viel mehr durch den Gesetzgeber.<br />
Mit seiner unumstößlichen<br />
Rechtsverbindlichkeit hat er viele Kommunen<br />
in eine fi nanziell missliche Lage<br />
gebracht.<br />
Lassen Sie mich das Thema abschließend<br />
noch von einem anderen Blickwinkel<br />
heraus betrachten, der uns zu<br />
einem weiteren Eckpfeiler des Haushaltes<br />
führt. Wir können uns dem
Eindruck nicht verwähren, dass, während<br />
die <strong>Gemeinde</strong> Geld in die Kinderbetreuung<br />
fl ießen lässt, gleichzeitig<br />
Geld aus <strong>Weingarten</strong> abfl ießt. Denn<br />
eingekauft wird offensichtlich dort,<br />
wo gearbeitet wird, was menschlich<br />
grundsätzlich nachvollziehbar ist. Aber<br />
jeder EURO, der nicht im Gewerbe<br />
und Einzelhandel in <strong>Weingarten</strong><br />
ankommt, wirkt sich über geringere<br />
Umsatzsteuereinkünfte negativ auf<br />
die Finanzlage der <strong>Gemeinde</strong> aus.<br />
Gewerbe<br />
Einzelhandel<br />
Wir wollen einen lebendige und attraktive<br />
Ortsmitte. Bereits im Jahr<br />
2008 haben wir als CDU-Fraktion einen<br />
Antrag für ein Marketingkonzept<br />
<strong>Weingarten</strong> eingebracht. Und der CDU<br />
<strong>Gemeinde</strong>verband hat noch letzte Woche<br />
mit Einzelhändlern aus der Ortsmitte<br />
das Gespräch gesucht. Unsere<br />
damaligen Ziele mit dem Marketingkonzept<br />
u. a., Einzelhandel und Besucher<br />
zusammenzubringen und einen<br />
zentralen Ansprechpartner bei der Verwaltung<br />
zu benennen, scheinen wichtige<br />
Aspekte für die Lösung der vom<br />
Einzelhandel angesprochenen Probleme<br />
zu sein.<br />
Das Projekt „Marketingkonzept“ ist<br />
offensichtlich dringend und wir empfehlen<br />
Ihnen dieses Thema zur „Chefsache“<br />
zu machen.<br />
Gewerbegebiete<br />
Gewerbegebiete rechnen sich nicht<br />
vordergründig über den Verkaufspreis,<br />
sondern viel mehr über die Kaufkraft,<br />
die Arbeitsplätze und die Gewerbesteuer.<br />
Gewerbeförderung ist eine<br />
Solidaraufgabe. Es sollte sich keine<br />
Kommune ausklammern und gleichzeitig<br />
aus den Ausgleichstöpfen der<br />
Landkreise, des Landes oder des Bundes<br />
Gelder beanspruchen. Dennoch<br />
müssen wir auf Grund des zunehmenden<br />
Flächenverbrauchs kritisch bei der<br />
Neuausweisung sein.<br />
Eingesessene Gewerbebetriebe<br />
Wir sehen in den nächsten Monaten<br />
noch einer intensiven gedanklichen<br />
Auseinandersetzung zu den Per-<br />
spektiven und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für bestehendes Gewerbe<br />
und im Besonderen der Gewerbebrachen<br />
<strong>Weingarten</strong>s entgegen. Denn nur<br />
mit einer realistischen Lösung bieten<br />
wir eingesessenen Gewerbebetrieben<br />
zukünftig Perspektiven an.<br />
Besonders für die bereits vorhandenen<br />
Gewerbebetriebe in den Breitwiesen<br />
sind Perspektiven und größtmögliche<br />
Ressourcenschonung in Einklang<br />
zu bringen – ein Kompromiss.<br />
Und das meine lieben Kollegen von der<br />
WBB müsst ihr aushalten. Eure plakative<br />
Pointierung eines „schwarz-weiß<br />
Bildes“ oder um im Bilde zu bleiben,<br />
„blau-weiß Bildes“ aus Euren Wahlplakaten<br />
2009, hat Euch schneller<br />
eingeholt als Ihr gedacht habt. Einen<br />
Kompromiss „Gewerbe ja - Bebauung<br />
nein“ wie Ihr ihn Euch vorstellen<br />
könntet, den gibt es nicht.<br />
Bereitstellung von Gewerbefl ächen<br />
Neue Gewerbebetriebe in Bestandsfl<br />
ächen zu integrieren ist ein absoluter<br />
Glücksfall!. Aus dem Grund sehen wir<br />
in einer Entwicklung des Gewerbegebietes<br />
Sandfeld durchaus einen richtigen<br />
Lösungsansatz, solange wir dieses<br />
Gewerbegebiet nicht wieder für<br />
private Wohnzwecke und andere<br />
Fremdnutzung öffnen. Wir möchten<br />
vermeiden, dass uns von den wenigen<br />
Gewerbefl ächen, die wir anbieten können,<br />
noch mehr verloren gehen und wir<br />
weitere Flächen unsinnig verbrauchen.<br />
Nur über ein ansprechendes<br />
Flächenangebot sind für uns neue und<br />
attraktive Gewerbebetriebe zu gewinnen.<br />
Attraktivität spiegelt sich auch<br />
in den Grunderwerbskosten wie z.B.<br />
durch eine wirtschaftliche, beidseitige<br />
Bebauung von Erschließungsstraßen.<br />
<strong>Gemeinde</strong>entwicklung<br />
Südumfahrung mit Kreisel und Unterführung<br />
Zum Gewerbegebiet Sandfeld müssen<br />
wir uns in diesem Haushaltsjahr<br />
Gedanken über einen geeigneten Anschluss<br />
machen. Bei den Variantenvorstellungen<br />
zur L559-Südumgehung<br />
wurde über einen Kreisverkehr gesprochen.<br />
Die Kosten, die im Wesentlichen<br />
aus dem „<strong>Gemeinde</strong>säckel“ zu bestreiten<br />
sind, werden gewichtige Ar-<br />
Seite 13<br />
gumente für Art und Gestaltung sein.<br />
Denn wir müssen mit weiteren Straßenbaukosten,<br />
ganz besonders für die<br />
Südrandstraße, rechnen. Die vom<br />
Regierungspräsidium unterbreiteten,<br />
für uns sehr starren Variantenvorschläge,<br />
irritieren uns, insbesondere<br />
deren Kostenberechnung. Uns fehlt<br />
bei der Planung ein gesundes Maß an<br />
Kreativität, mit Sicht auf Umweltverträglichkeit,<br />
Standards der Maßnahme<br />
und Kosten. Und hier fordern wir Sie,<br />
Herr Bürgermeister, dazu auf, kurzfristig<br />
Haushaltsmittel einzuplanen, mit<br />
denen eine unabhängige Untersuchung<br />
zur Kostenschätzung fi nanziert<br />
werden kann.<br />
Lärmschutz<br />
Der Ortsteil Waldbrücke hat mit übergeordneten<br />
Straßen besondere Probleme.<br />
Ein gut gemeinter, weil ursprünglich<br />
kostenneutraler Lärmschutzwall,<br />
stand am Anfang des von<br />
der CDU eingebrachten Antrages zur<br />
Diskussion. Viele Jahre später, wurde<br />
daraus ein Mammutprojekt. Von Behördenaufl<br />
agen, der Kostenfrage über<br />
Artenschutzhindernisse bis hin zum<br />
problematischen Eingriff in die Natur<br />
und die Belastung durch Schwerverkehr,<br />
während einer möglichen Bauphase,<br />
ist dieses Thema vielschichtig<br />
und fi ndet nicht nur Befürworter. Wir<br />
denken, es war der richtige Ansatz,<br />
für die Bewohner der Waldbrücke eine<br />
Lärmentlastung anzugehen. Zwischenzeitlich<br />
stellt sich aber die Frage nach<br />
dem Verhältnis zwischen Ergebnis und<br />
Belastungen. Aus unserer Sicht könnten<br />
gezielte Einzelmaßnahmen aber<br />
durchaus kurzfristig Wirkung zeigen.<br />
Gemessen an der Langzeitbelastung<br />
für die Bewohner der Waldbrücke und<br />
der langen Laufzeit von nachhaltigen<br />
Maßnahmen, müssen wir uns weiterhin<br />
ernsthaft mit dem Gedanken<br />
einer Investition in ein angemessenes<br />
Maßnahmenbündel auseinandersetzen.<br />
Lärm mindernde Maßnahmen<br />
wird es nicht zum Nulltarif geben. Wir<br />
setzen uns in jedem Fall für eine Verbesserung<br />
des jetzigen Zustandes ein.<br />
Sanierungsprogramm<br />
Die vom Bürgermeister und der Verwaltung<br />
angestoßenen Anträge, einzelne<br />
Quartiere in ein Sanierungsprogramm<br />
einzubinden unterstützen wir vorbe-
Seite 14<br />
haltlos. Seit Jahren weisen wir auf die<br />
Dringlichkeit der Straßendeckenerneuerung<br />
in der Burgstraße und den<br />
umliegenden Straßen hin.<br />
In den Renovierungsüberlegungen<br />
zu den gemeindeeigenen Gebäuden<br />
im Lärchen- und Eichenweg sehen<br />
wir unsere langjährige Forderung nun<br />
endlich konkretisiert.<br />
Verlagerung des TSV<br />
Wir haben intensive Gespräche zu diesem<br />
Thema geführt, insbesondere auch<br />
mit den Verantwortlichen des TSV, im<br />
Rahmen der Bürgergespräche des<br />
CDU <strong>Gemeinde</strong>verbands. Hierbei hat<br />
sich für uns zum Einen die Dringlichkeit<br />
der Maßnahme für den TSV, zum<br />
Anderen die erforderliche Einbindung<br />
der <strong>Gemeinde</strong> erschlossen.<br />
Baugebiet „Moorblick“<br />
Wir begrüßen, mit der Entwicklung<br />
des unserer Ansicht nach sehr attraktiven<br />
Baugebietes „Moorblick“, die<br />
Arrondierung des südlichen Ortsrandes<br />
und eine weitere Anbindung<br />
von Sportanlagen an die Walzbachhalle.<br />
.<br />
Windkraft<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat kürzlich beschlossen<br />
den Standort Pfadberg/Höheforst<br />
als geeignete Fläche auszuweisen.<br />
<strong>Weingarten</strong> ist zwar nach dem Windkraftatlas<br />
bewertet, kein guter aber<br />
ein geeigneter Standort für Windräder.<br />
Mit der Neuaufstellung des Teilfl<br />
ächennutzungsplans „Windenergie“<br />
des Nachbarschaftsverbands Karlsruhe,<br />
war die <strong>Gemeinde</strong> gezwungen, einen<br />
Standort auf ihrer Gemarkung festzulegen.<br />
Früher wurde über die Verhinderungsplanung<br />
der „schwarz-Gelben“-<br />
Regierung gewettert, nun dürfen wir<br />
die Frage stellen, ob es sich heute um<br />
eine Verpfl ichtungsplanung der<br />
„grün-roten“-Regierung zur Verbesserung<br />
der Windkraftbilanz für die<br />
kommende Landtagswahl handelt.<br />
Wir sind für erneuerbare Energie, wir<br />
wünschen uns aber auch vernünftige,<br />
regional angepasste und nicht nur akzeptable<br />
Lösungen.<br />
<strong>Weingarten</strong> der Generationen<br />
Kinderbetreuung<br />
Bei den Kleinkindern erkennen wir<br />
ihren persönlichen Erfolgsbogen Herr<br />
Bürgermeister.<br />
Schule<br />
Wir sehen der Einrichtung einer Gemeinschaftsschule<br />
für <strong>Weingarten</strong> mit<br />
einem motivierten Lehrkörper positiv<br />
entgegen.<br />
Jugendzentrum<br />
Nach der erforderlichen Einarbeitungsphase<br />
scheint die neue Linie der Verantwortlichen<br />
für das Jugendzentrum<br />
- sich am <strong>Gemeinde</strong>leben zu beteiligen<br />
- Profi l zu gewinnen. Die ersten Ergebnisse<br />
und Aussichten auf Kooperationen<br />
mit den Vereinen, Heranführung<br />
von Jugendlichen und Heranwachsenden<br />
aus der <strong>Gemeinde</strong> zu sozialer<br />
Verantwortung und zum Ehrenamt,<br />
versprechen den von der CDU erwarteten<br />
Zugewinn für die <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Auch die positive, weil rückläufi ge,<br />
Entwicklung in den Problembereichen<br />
der aufsuchenden Jugendarbeit, steht<br />
offensichtlich mit der intensivierten Arbeit<br />
des JuZe in Zusammenhang.<br />
Seniorengerechtes Wohnen<br />
Wie es in einigen Jahren um <strong>Weingarten</strong><br />
als <strong>Gemeinde</strong> stehen wird, ist eine<br />
interessante Frage. Für uns als CDU<br />
Fraktion ist es deshalb wichtig, Anstrengungen<br />
zu unternehmen <strong>Weingarten</strong><br />
nicht nur als liebenswert sondern als<br />
lebenswert zu erhalten. <strong>Weingarten</strong><br />
muss Standort für Schule, Einzelhandel,<br />
Gewerbe, Dienstleistung<br />
und Versorgung sein. Es gibt Veränderungen<br />
die können wir frühzeitig<br />
erkennen und entsprechend reagieren.<br />
So wissen wir, dass der Bevölkerungs-<br />
anteil der Senioren weiterhin ansteigen<br />
wird. Pfl ege und Gesundheit nehmen<br />
daher ein immer größeres Gewicht<br />
im gesellschaftlichen Leben ein. Gerade<br />
hat die Bundesregierung mit einer<br />
neuen Ärzteplanung auf den drohenden<br />
Medizinermangel auf dem Land<br />
reagiert. Wir stehen dem Gedanken,<br />
die Attraktivität <strong>Weingarten</strong>s für<br />
Mediziner durch ein Ärztehaus zu<br />
steigern, aufgeschlossen gegenüber.<br />
Die Standortfrage ist für uns bei einem<br />
solchen Projekt ein zentrales<br />
Thema. Wir könnten uns vorstellen,<br />
dass unser Einzelhandel durch einen<br />
solchen „Patientenmagneten“ ebenfalls<br />
eine Belebung erfahren könnte.<br />
Abschließend möchten wir uns bei Ihnen,<br />
Herr Bürgermeister, für die hohe<br />
Transparenz und die ausführlichen<br />
Informationen sowie beim Kämmerer,<br />
Herrn Bittner, für die gewinnende<br />
Aufbereitung der Ausführungen zum<br />
Haushalt bedanken. Aber auch bei allen<br />
anderen Mitarbeitern der Verwaltung<br />
für ein offenes Ohr, ein nettes<br />
Wort oder ein Lächeln. Es war angenehm<br />
mit Ihnen allen zusammenzuarbeiten.<br />
Aber das letzte Wort des Dankes gilt<br />
all denjenigen, die in <strong>Weingarten</strong><br />
ehrenamtlich tätig sind. Gerade sie<br />
tragen durch ihren unermüdlichen Einsatz<br />
dazu bei, dass unsere <strong>Gemeinde</strong><br />
liebens- und lebenswert ist und bleibt.<br />
Sie schaffen einen Wert für diese <strong>Gemeinde</strong>,<br />
der aus keinem noch so großen<br />
„Haushaltssäckel“ bezahlt werden<br />
könnte.<br />
Stellungnahme zum Haushalt 2013:<br />
1. Wir haben uns verlässlich an die<br />
vereinbarte Redezeit gehalten, obwohl<br />
es mehr zu sagen gegeben<br />
hätte.<br />
2. Die CDU Fraktion <strong>Weingarten</strong><br />
stimmt dem Haushalt 2013 und<br />
den Wirtschaftsplänen der Eigenbetriebe<br />
zu.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister<br />
Bänziger,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen des<br />
<strong>Gemeinde</strong>rates,<br />
sehr geehrte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung,<br />
verehrte Bürgerinnen und Bürger,<br />
der Haushaltsplan für das Jahr 2013 beinhaltet<br />
unter anderem folgenden Eckwerte:<br />
• Eine positive Zuführung zum<br />
Vermögenshaushalt von 76.000 €,<br />
Stand September. 2012, und endgültig<br />
565.000 €, Stand: 28. Dezember<br />
2012<br />
• Eine Zuführung zur allgemeinen<br />
Rücklage von 325.000 €, Stand September<br />
2012, bzw. endgültig eine<br />
Entnahme von 958.000 €, Stand: 28.<br />
Dezember 2012 aufgrund der Übe rnahme<br />
eines Teildarlehens vom Abwasserzweckverband<br />
• Eine Kreditaufnahme von Null<br />
Euro!<br />
Diese Zahlen sollte man sich, nach den<br />
vergangenen Jahren, im Munde zergehen<br />
lassen!<br />
Man erinnere sich:<br />
1. Im Plan für 2009 war eine Entnahme<br />
aus der allgemeinen Rücklage in Höhe<br />
von 1,5 Mio. € sowie 2010 eine so genannte<br />
„negative Zuführung“ vom Vermögenshaushalt<br />
zum Verwaltungshaus-<br />
Haushaltsrede der WBB-Fraktion<br />
gehalten von <strong>Gemeinde</strong>rat Hans Barth<br />
halt vorgesehen. Wesentliche Gründe<br />
dafür waren die stark gesunkenen Anteile<br />
aus den Bundes- und Landessteuern.<br />
Auch der vom privaten Erschließungsträger<br />
im Baugebiet „Südlich<br />
der Ringstraße“ vertraglich vereinbarte<br />
Rückkauf der bis dato unveräußerten<br />
Grundstücke musste, einschließlich<br />
Zinsen, mit 3,4 Mio. € kreditfi nanziert<br />
werden.<br />
In einem erforderlich gewordenen<br />
Nachtragshaushalt für 2010 mussten<br />
Zinsausgaben für das Baugebiet „Südlich<br />
der Ringstraße“ von 1,1 Mio. € ,<br />
die bisher als „Investitionen“ im Vermögenshaushalt<br />
gebucht waren, als a.o.<br />
Zinsen in den Verwaltungshaushalt umgebucht,<br />
und die Zuführung zum Verwaltungshaushalt<br />
entsprechend erhöht<br />
werden. Weitere Investitionen in 2010<br />
mussten auf das absolut notwendige reduziert<br />
werden.<br />
Der Haushalt konnte bei der Vorlage an<br />
die Aufsichtsbehörde (Landratsamt) nur<br />
mit Mühe genehmigungsfähig gemacht<br />
werden, weil eine Finanzierung von<br />
Ausgaben des laufenden Verwaltungshaushalts<br />
mit einer Kreditaufnahme bekanntlich<br />
nicht zulässig ist.<br />
2. Ende 2010 drehte sich der Wind. Die<br />
ursprünglich geplante negative Zuführung<br />
von 2,37 Mio. € vom Vermögenshaushalt<br />
zur Deckung des Verwaltungshaushaltes<br />
wurde zunächst nur noch<br />
in Höhe von 395.000 € erforderlich.<br />
Und der Haushalt 2011 schloss, Stand<br />
10.12.2012, durch höhere Steuereinnahmen<br />
und geringere Ausgaben genau<br />
umgekehrt, nämlich mit einer positiven<br />
Zuführung zum Vermögenshaushalt<br />
von 1,274 Mio. € ab. Daher war<br />
es möglich, der allgemeinen Rücklage<br />
2,358.Mio. € zuzuführen. Deren Stand<br />
beträgt nun 2,707 Mio. €.<br />
Auch die geplante Kreditaufnahme wurde<br />
um 720.000 € wesentlich verringert.<br />
3. In 2012 wurde unter anderem die Zuführungsrate<br />
zum Vermögenshaushalt<br />
von 155.000 € auf ca. 1 Mio. € erhöht.<br />
Auf die geplante Kreditaufnahme in<br />
Höhe von ca. 1 Mio. € konnte im Gegenzug<br />
verzichtet werden.<br />
Seite 15<br />
4. Für den nun vorgelegten Haushaltsplan<br />
2013 lässt die Haushaltslage sogar<br />
Investitionen von 1 Mio. € ohne Kreditfi<br />
nanzierung zu.<br />
Eine an sich vorgesehene Zuführung<br />
zum Vermögenshaushalt (von ursprünglich<br />
325.000 €) ist nur deshalb wiederum<br />
zu einer Entnahme umgewandelt,<br />
weil damit die Übernahme eines Teildarlehens<br />
vom Abwasserzweckverband<br />
fi nanziert wurde. Damit wird zugleich<br />
eine Bezuschussung dieses Darlehens<br />
verfolgt.<br />
Diese überaus erfreuliche Entwicklung<br />
hatte in erster Linie folgende<br />
Ursachen:<br />
1. Kräftig, vor allem konjunkturbedingt<br />
gestiegene Steueranteile der Bundes-<br />
und Landessteuern<br />
2. Wesentliche Erhöhung des Landesanteils<br />
an den Betriebskosten für die Kindertagesstätten<br />
nach dem Regierungswechsel<br />
in Stuttgart<br />
3. Anpassungen kommunaler Steuern<br />
und Gebühren<br />
4. Untergeordnet durch erfolgte Konsolidierungsmaßnahmen<br />
der <strong>Gemeinde</strong>,<br />
Investitionsverschiebungen auf Folgejahre<br />
– teilweise wurden Einsparungen<br />
jedoch umgehend wieder durch neue<br />
Kostenerhöhungen oder neue Freiwilligkeitsleistungen<br />
(Zuschüsse etc.) neutralisiert.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> hat diese positive Entwicklung<br />
sowohl durch eigene Anstrengungen,<br />
hauptsächlich jedoch durch<br />
äußere Einfl ussfaktoren erreicht. Ohne<br />
diese wäre diese positive Entwicklung<br />
absolut undenkbar gewesen.<br />
Zum Haushalt des Kalenderjahres<br />
2013:<br />
Für die Finanzierung des Gesamthaushalts<br />
2013 sind unter anderem Veräußerungserlöse<br />
aus neuen Baugebieten vor-
Seite 16<br />
gesehen. Das Neubaugebiet Moorblick<br />
umfasst 66 zu verkaufende Grundstükke.<br />
So erfreulich diese zu erwartenden<br />
Erlöse auch sind, muss die Frage weiterhin<br />
gestattet sein, was wäre, wenn diese<br />
außerordentlichen Einnahmen einmal<br />
nicht mehr kommen?<br />
Oder wenn, wie zu erwarten, in den<br />
Folgejahren keine weiteren Baugebiete<br />
mit Einmalerlösen mehr ausgewiesen<br />
werden?<br />
Oder wenn einfach die anteiligen Steuerzufl<br />
üsse von Bund und Land, aus welchen<br />
Gründen auch immer, vermindert<br />
fl ießen?<br />
Die noch unter dem vorigen Bürgermeister<br />
zwangsweise zurück erworbenen<br />
Baugrundstücke im Baugebiet „Südlich<br />
der Ringstraße“ konnten zwischenzeitlich<br />
aufgrund verstärkter Bemühungen<br />
und Verhandlungen der aktuellen<br />
Verwaltung verkauft werden. Die<br />
Rückkaufsverpfl ichtung der <strong>Gemeinde</strong><br />
gegenüber dem privaten Erschließungsträger<br />
zwang die <strong>Gemeinde</strong> 2010 zur<br />
außerordentlichen Schuldensteigerung<br />
um 2,3 Mio. Euro.<br />
Die WBB-Fraktion fragt sich nach wie<br />
vor, warum die daraus resultierenden<br />
Mehreinnahmen einfach den normalen<br />
Haushalt stützen, und damit nicht<br />
zweckgebunden genau diese Kredite<br />
getilgt werden? Selbstverständlich benötigt<br />
die Verwaltung Liquidität, und<br />
die niedrigen Zinsen verlocken nicht zu<br />
einer Rückzahlung. Dennoch sind wir<br />
der Ansicht, Null Zinsen sind günstiger<br />
als niedrige Zinsen!<br />
Ebenso wurde die außerordentliche<br />
Rückerstattung von 0,5 Mio. € aus<br />
dem bereits Dezember 2001 (!) fertig<br />
gestellten Projekt „Bahnunterführung<br />
Kärcher“ irgendwann von der <strong>Gemeinde</strong><br />
vorfi nanziert. Ob diese Finanzierung<br />
damals per Kredit oder auf Kosten anderer<br />
Desinvestitionen geschehen ist,<br />
entzieht sich unserer Kenntnis. Auch<br />
hier wäre ebenfalls eine außerordentliche<br />
Tilgung unserer Kredite möglich<br />
gewesen.<br />
In beiden Fällen wird die Gesamtverschuldung<br />
der <strong>Gemeinde</strong> ohne Notwendigkeit<br />
erhöht, bzw. nicht zweckbestimmt<br />
reduziert. Das kritisieren wir!<br />
Unsere Fraktion ist der Ansicht, dass<br />
nach wie vor weitere Konsolidierungsbemühungen<br />
erforderlich sind. Die Verwaltungsausgaben<br />
müssen unabhängig<br />
von konjunkturellen Einnahmeschwan-<br />
kungen und Einmalerlösen dauerhaft<br />
ausschließlich durch Verwaltungseinnahmen<br />
gedeckt werden. Daher sind<br />
bis auf wenige Ausnahmen für freiwillige<br />
Leistungen, Zuschüsse etc. weiterhin<br />
keine oder nur sehr eingeschränkte<br />
Spielräume vorhanden. Wenn es manchen<br />
Fraktionen auch schwer fallen<br />
mag, auch nicht vor einer Kommunalwahl<br />
2014.<br />
Ausgenommen, und das betont unsere<br />
Fraktion ganz deutlich, ist weiterhin die<br />
Vereinsförderung, sowie unsere Ausgaben<br />
für Jugendzentrum und Jugendhilfe,<br />
auch wenn es bei den beiden letztgenannten<br />
Positionen mit Sicherheit<br />
ordentliche Optimierungsmöglichkeiten<br />
gibt. Wir unterstützen ehrenamtliches<br />
Engagement, denn ohne dieses würde<br />
unsere Gesellschaft und insbesondere<br />
auch unsere <strong>Gemeinde</strong>, sehr verarmen<br />
– und dies nicht nur in materieller Hinsicht!<br />
Die dem <strong>Gemeinde</strong>rat in den ersten Tagen<br />
des neuen Jahres für den Haushalt<br />
2013 vorgelegten „wesentlichen Positionen“<br />
zeugen kaum etwas von einer<br />
Konsolidierungsbemühung.<br />
Große Investitionsmöglichkeiten<br />
der nächsten Jahre:<br />
Große und kostenträchtige Projekte,<br />
auch wenn einige unabdingbar sind,<br />
stehen im Fokus der nächsten Jahre,<br />
auszugsweise seien nur einige davon<br />
nachfolgend genannt:<br />
• Die nach wie vor im Raum stehende,<br />
vorzeitige Erbpachtablöse für das TSV<br />
Vereinsheim (ca. 300.000 €)<br />
• Die vom Bürgermeister forcierte Sportstättenentwicklung<br />
im Bereich des künftigen<br />
Freizeitareals an der Walzbachhalle<br />
(ca. 400.000 €).<br />
Hier verweisen wir als Lösungsansatz<br />
einmal mehr auf unseren inhaltlich immer<br />
noch nicht behandelten Antrag<br />
vom Juli 2012, der seit einem halben<br />
Jahr unbehandelt in der Schublade der<br />
Verwaltung schlummert. Wir fordern<br />
die Verwaltung auf, angesichts weiterhin<br />
sehr wahrscheinlich überschaubaren<br />
jährlichen Nutzungszeiten durch<br />
Schule oder Vereine, die von der Stadt<br />
Stutensee schon vor mehreren Jahren<br />
geäußerte Möglichkeit der gemeinsamen<br />
Nutzung der Großsportanlage am<br />
Schulzentrum Blankenloch in Form einer<br />
fi xierten interkommunalen Zusammenarbeit<br />
ernsthaft zu prüfen. Da die geplante<br />
Anlage auch weiterhin nicht in<br />
der Nähe der künftigen Gemeinschaftsschule<br />
liegt, wird sich keine verstärkte<br />
Nutzung ergeben, die eine solche Investition<br />
rechtfertigt.<br />
• Lärmschutzmaßnahmen im Bereich<br />
der Bundesautobahn 5 (Wand 3,0 Mio.<br />
€; Wall 1,6 Mio. €)<br />
• Die Neubauten für Kindergärten und<br />
Kindertagesstätten, z.B. in der Waldbrücke<br />
(ca. 2,0 Mio €, Höhe der Zuschüsse<br />
noch unbekannt)<br />
• Ein Verkehrskreisel im Bereich der Hefenbrücke,<br />
mit Anbindung des neuen<br />
Gewerbegebietes und einer kostenintensiven<br />
Lösung der Radwegquerungsproblematik<br />
(bis 1,2 Mio. €)<br />
• Die Anbindung vorhandener Ortsstraßen<br />
an die Südrandstraße, mögliche<br />
Mehrkosten bei der Realisierung der<br />
„Häcker“-Unterführung (Kostenrahmen<br />
unbekannt)<br />
• Sanierungsausgaben Rathaus (Kostenrahmen<br />
unbekannt)<br />
• den zeitgemäßen Um- und Neubau<br />
des Feuerwehrgerätehauses (750.000<br />
€ - bereits 2010 wurde sechsstellige<br />
Summe für energetische Maßnahmen<br />
investiert)<br />
• Überquerungshilfe B3 Ortseingang<br />
<strong>Weingarten</strong> aus Untergrombach kommend,<br />
auch zur Geschwindigkeitsreduzierung<br />
( ca. 100.000 €)<br />
• Vorfi nanzierung für Erschließungen<br />
Kirchberg-Mittelweg, Moorblick, TSV-<br />
Gelände Waldbrücke etc. (Kostenrahmen<br />
unbekannt, jedoch im Mio.-Bereich)<br />
• Erschließungsvorleistungen Gewerbegebiet<br />
Sandfeld (Kostenrahmen noch<br />
unbekannt)<br />
• Straßenbaumaßnahmen Burgstraße<br />
(Kostenanteil unbekannt)<br />
• Umbau Friedhofskapelle mit behindertengerechter<br />
Toilette<br />
Hinzu kommen exorbitante Investitionen<br />
innerhalb der Eigenbetriebe, beispielsweise<br />
für den Neubau der Hochbehälter<br />
(ca. 3,5 Mio. €, Stand 2010),<br />
oder Ausgaben für die angedachte Regenwasserkonzeption.<br />
Und nebenbei<br />
liegt die letzte Generalsanierung des<br />
Walzbachbades schon über 20 Jahre<br />
zurück, ganz zu schweigen von dem<br />
ursprünglichen Wunsch eines Teils des
<strong>Gemeinde</strong>rates, die Freibadverlagerung<br />
eines Tages auch tatsächlich abschließend<br />
zu verwirklichen. Hierfür sieht die<br />
vorgestellte Freibadstudie mit Stand<br />
2010 einen Investitionsbedarf von über<br />
5 Mio. € vor (Details siehe auch WBB-<br />
Frühstückszeitung Nr. 28 unter http://<br />
www.wbbweingarten.de/publikationenfruehstueckszeitung/fruehstueckszeitung/)<br />
Last but not least muss bei der Zusammenstellung<br />
der Personalkosten (Seite<br />
24) die Frage erlaubt sein, ob die Verringerung<br />
um 40.000 € gegenüber 2012<br />
sich genau mit Personalkosten deckt,<br />
die jetzt durch Outsourcing an anderer<br />
Stelle als sächlicher Aufwand wieder<br />
auftauchen. Man muss sich dann<br />
fragen, ob diese Art der Darstellung<br />
künftig dazu führt, dass die im Haushaltsplan<br />
beschriebenen Kosten durch<br />
Umbenennungen oder andere Techniken<br />
nicht mehr das sind, was sie in<br />
Wirklichkeit sein sollen. Zur Transparenz<br />
in einem der größten Haushaltsposten,<br />
den Personalausgaben, trägt diese Methode<br />
jedenfalls nicht bei.<br />
Verschuldung:<br />
Bei der Gesamtverschuldung der <strong>Gemeinde</strong><br />
ist die Verschuldung der Eigenbetriebe<br />
leicht angestiegen und bei<br />
dem <strong>Gemeinde</strong>haushalt leicht zurückgegangen.<br />
Die Gesamtverschuldung<br />
entspricht der bereits in 2011 angenommenen<br />
Erwartung, sollte aber, nach<br />
Ansicht der WBB-Fraktion, stärker als<br />
bisher zurückgeführt werden. Die Umwandlung<br />
in Eigenbetriebe von Bauhof<br />
und Abwasserentsorgung führen zu<br />
besserer Transparenz des Gesamthaushalts.<br />
Sie werden von der WBB mitgetragen,<br />
ebenso die Übernahme eines<br />
Teildarlehens vom Abwasserzweckverband<br />
in den <strong>Gemeinde</strong>haushalt. Durch<br />
diese Bilanzierung erhöhen wir deutlich<br />
die Chance, zusätzliche Fördergelder<br />
aus dem mit dem Ausgleichsstock des<br />
Landes zu erhalten.<br />
WBB für Lösungsansätze der Haushaltskonsolidierung<br />
bereit<br />
Die WBB hatte sich 1994 maßgeblich<br />
aufgrund der damaligen Haushaltsschiefl<br />
age gegründet und in den ganzen<br />
Jahren immer mahnend den Finger<br />
erhoben, einen Einklang zwischen Ein-<br />
nahmen, Ausgaben und langfristigen<br />
Kostenbetrachtungen im Verhältnis zu<br />
sehen. Wir sind weiterhin für jegliche<br />
Lösungsansätze offen, die dem Ziel einer<br />
weiteren Haushaltskonsolidierung<br />
dienen. Daher warnt die WBB-Fraktion<br />
eindringlich vor zu viel Optimismus<br />
und Übermut, was die Betrachtung des<br />
Haushaltes anbelangt. Ebenso traditionell<br />
steigende Begehrlichkeiten und<br />
Versprechungen vor einer Kommunalwahl,<br />
die im Juni 2014 wieder ins Haus<br />
steht.<br />
Die WBB-Fraktion nimmt Stellung<br />
zu Einzelmaßnahmen:<br />
1. Schule, Kernzeitbetreuung, Schulturnhalle:<br />
Im Bereich der Schule schlugen in den<br />
vergangenen Jahren vor allem Investitionen<br />
für die Einrichtung der Mensa<br />
zu Buche. Erhebliche Instandsetzungen,<br />
ein angedachter Umbau der Aula, sowie<br />
zusätzliche Baumaßnahmen für die<br />
Gemeinschaftsschule verlangen viele<br />
Finanzmittel. Hier kommen weitere Kosten<br />
im Rahmen der Inklusion hinzu, als<br />
unmittelbare Folgen der, von der Landesregierung<br />
per Dekret beschlossenen<br />
Integrierung behinderter Kinder. Diese<br />
Kosten sind noch völlig unabsehbar.<br />
Weitere zusätzliche Ausgaben erfordert<br />
auch die Ganztagsbetreuung von Schülern<br />
durch die langfristige Anmietung<br />
von Räumlichkeiten in der Bahnhofstr.<br />
7.<br />
Es ist wertungsfrei festzustellen, dass<br />
der gesamte Bereich „Schule“ zusammen<br />
mit dem Bereich „Kindertagesstätten<br />
und Kindergärten“ neben den<br />
allgemeinen Personalkosten die mit<br />
Abstand größten Kostenblöcke in den<br />
Haushalten der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong><br />
darstellen<br />
2. Kinderbetreuung: Kindertageskrippen<br />
& Kindergartenplätze<br />
Bei den Kindergärten wird in der „Waldbrücke“<br />
eine dritte Gruppe eingerichtet.<br />
Der jetzige Altbau wird durch einen<br />
Erweiterungsneubau ersetzt. Wir erhoffen<br />
uns eine erhebliche Bezuschussung<br />
aus dem Landes-Ausgleichsstock.<br />
Eine weitere Kindertagesstätte-Gruppe<br />
(entsprechende Nachfragen liegen vor)<br />
muss geschaffen werden, um die gesetzliche<br />
Aufl age, ab Sommer 2013 jedem<br />
Kind ab dem zweiten. Lebensjahr<br />
Seite 17<br />
einen solchen Platz bereitzuhalten, erfüllen<br />
zu können.<br />
Hier freuen wir uns über die vor Jahresfrist<br />
präsentierte Lösung der Verwaltung,<br />
das ehemalige Musterhaus in<br />
Holzbauweise im Bereich Kehrwiesen zu<br />
erwerben. Hier wurden erfolgreich zwei<br />
Fliegen mit einer Klappe geschlagen,<br />
eine kurzfristige Lösung der Raumproblematik,<br />
verbunden mit der Möglichkeit,<br />
das Gelände langfristig einer ursprünglich<br />
angedachten gewerblichen<br />
Nutzung zuzuführen.<br />
Aus der Mitte des <strong>Gemeinde</strong>rates kam<br />
bereits häufi ger der Hinweis, dass das<br />
fi nanzielle Engagement der <strong>Gemeinde</strong><br />
für den Bereich „Kinderbetreuung“ im<br />
Verhältnis zu anderen Personengruppen<br />
in unserem Dorf, beispielsweise unsere<br />
Senioren, besorgniserregende Ausmaße<br />
annimmt. Letztlich sind jedoch diese<br />
beiden Gruppen hinsichtlich des fi nanziellen<br />
Engagements nicht ohne weiteres<br />
vergleichbar. Die WBB-Fraktion steht zu<br />
diesem, nicht nur gesetzlichen, sondern<br />
auch gesellschaftlichen Anspruch!<br />
Es muss dennoch der Hinweis erlaubt<br />
sein, dass der <strong>Gemeinde</strong> nach wie vor<br />
nicht die, für die Umsetzung der neuen<br />
Gesetzesaufl age vollumfänglichen<br />
fi nanziellen Mittel, zur Verfügung gestellt<br />
werden. Dies betrifft im Übrigen<br />
alle Kommunen landauf, landab. Diesen<br />
Spagat für alle Beteiligten halbwegs zu<br />
überbrücken ist fast unmöglich. Hier<br />
bitten wir insbesondere die Eltern dieser<br />
Kinder um Verständnis und Geduld!<br />
3. Neubaugebiet „Moorblick“<br />
Das neue Baugebiet „Moorblick“ geht<br />
nun in die Realisierungsphase. Direkt<br />
im Anschluss an das Baugebiet wird<br />
das neue TSV-Vereinsheim entstehen.<br />
Gleichzeitig wird das alte Sportgelände<br />
in der Waldbrücke für eine mittelfristige<br />
Wohnbebauung freigemacht. Die WBB<br />
freut sich über die Entwicklung eines<br />
der hochwertigsten Baugebiete, die unser<br />
Dorf jemals bekommen hat.<br />
Ebenso stand die WBB-Fraktion seit Beginn<br />
der Überlegungen in den Jahren<br />
2006/2007 klar hinter den Verlagerungsabsichten<br />
des TSV. Allerdings mit<br />
der Einschränkung, dass das ursprünglich<br />
avisierte Gelände direkt beim Neubaugebiet<br />
erhebliche Nutzungskonfl ikte<br />
zwischen Anwohnern und Gaststätten/
Seite 18<br />
Vereinsheimnutzung mit sich brächte.<br />
Das haben wir von Beginn an deutlich<br />
gemacht und hatten dies auch in mehreren<br />
Gesprächen mit den Anwohnern<br />
erörtert!<br />
Aus diesem Grund stellte die WBB im<br />
Juli 2012 einen Antrag, eine städtebauliche<br />
Rahmenkonzeption für den Bereich<br />
Festplatz/Walzbachhalle/Freibad zu erarbeiten.<br />
Wesentliches Element soll die<br />
künftige Ansiedlung des TSV in diesem<br />
Bereich sein, also die Abkehr von einer<br />
Ansiedlung in direkter Nachbarschaft<br />
zur Wohnbebauung. Aus Sicht der WBB-<br />
Fraktion ergeben sich für Verein und<br />
<strong>Gemeinde</strong> ausschließlich Vorteile, die<br />
angesprochenen Nutzungskonfl ikte wären<br />
direkt gelöst. Der genaue Inhalt des<br />
Antrags vom 20.07.2012 kann unserer<br />
Homepage (www.wbb-weingarten.de)<br />
unter der Rubrik „Kommunalpolitik/<br />
WBB-Anträge“ entnommen werden.<br />
Wir freuen uns daher sehr, dass nach<br />
anfänglichen größeren Bedenken - auch<br />
von Vereinsseite - quasi in letzter Minute<br />
der gesamte <strong>Gemeinde</strong>rat einstimmig<br />
unsere Argumente teilte und den Weg<br />
für eine künftige Ansiedlung im Bereich<br />
des jetzigen DFB-Spielfeldes/Abenteuerspielplatz<br />
freimachte. Eine Umplanung<br />
des schon fast fertig gestellten Bebauungsplanes<br />
„Moorblick“ war hierfür erforderlich.<br />
Die geringe Zeitverzögerung<br />
sollte jedoch für solch ein Vorhaben dieser<br />
Größenordnung eine untergeordnete<br />
Rolle spielen.<br />
Auch der Verein ist mittlerweile von dieser<br />
Lösung überzeugt, so dass bis auf<br />
den Beschluss der endgültigen Erbpachtablöse<br />
einer Verlagerung von Seiten der<br />
<strong>Gemeinde</strong> nun nichts mehr im Wege<br />
steht.<br />
Daher auch an dieser Stelle nochmals ein<br />
ausdrückliches Lob an das gesamte Gremium<br />
und die Verwaltung, aber insbesondere<br />
auch an die Vorstandschaft des<br />
TSV für die Bereitschaft, eine bereits fast<br />
vollendete Planung nochmals zu überarbeiten.<br />
4. Bauerwartungsland Waldbrücke-<br />
Süd<br />
Das Bauerwartungsland „ Waldbrücke<br />
Süd“ (altes TSV – Gelände) wird mittelfristig<br />
(unsere Faktion defi niert „mittelfristig“<br />
im Bereich der Jahre 2016-2025)<br />
nach unserer Ansicht das letzte größere,<br />
zusammenhängende Neubaugebiet.<br />
Sofern auch hier aus dem Erlös von Bauplätzen<br />
(das alte TSV-Gelände steht im<br />
Eigentum der <strong>Gemeinde</strong>) wieder eine<br />
Finanzierung des Verwaltungshaushalts<br />
vorgesehen ist, meldet die WBB bereits<br />
jetzt ihren ausdrücklichen Vorbehalt an!<br />
5. Gewerbegebiet Höhefeld/Breitwiesen“<br />
Für das in den vergangenen Jahrzehnten<br />
wie ein Sporn in die nördliche Umgebung<br />
angesiedelte Gewerbegebiet<br />
„Höhefeld/Breitwiesen“ ist mittel- und<br />
langfristig eine zukunftstaugliche Verkehrsanbindung<br />
kaum zu realisieren,<br />
geschweige denn zu fi nanzieren. Den<br />
Schutz der leidgeprüften Anlieger, vor<br />
allem entlang der Burg- und Höhefeldstraße,<br />
sowie den Schutz der Breitwiesen<br />
als Naherholungsgebiet stuft die WBB-<br />
Fraktion deutlich höher ein, als kurzfristig<br />
Betriebsverdoppelungen oder gar<br />
Neuansiedlungen zu unterstützen. Die<br />
Klärung der Verkehrsströme ist elementar<br />
und nachhaltig vor der Schaffung<br />
weiterer Fakten, sprich Bebauungen zu<br />
erledigen.<br />
6. Südrandstraße<br />
Ein wichtiges und zukunftsträchtiges<br />
Vorhaben für die <strong>Gemeinde</strong> ist die Realisierung<br />
der Südrandstraße. Neben vielen<br />
Bekundungen wurde nach einem<br />
Antrag der WBB-Fraktion 2011 auch<br />
formell ein offi zieller <strong>Gemeinde</strong>ratsbeschluss<br />
gefasst, der ausschließlich ein<br />
Unterführungsbauwerk im Bereich des<br />
jetzigen Bahnübergangs „Häcker“ vorsieht.<br />
Eine angemessene Reaktion der<br />
planenden Behörde steht unseres Erachtens<br />
bis zum heutigen Tage aus. Die genannten<br />
Mehrkosten von über 7 Mio. €<br />
zweifelt die WBB-Fraktion weiterhin an<br />
und legte auch entsprechende Gegenbeweise<br />
zwischenzeitlich vor.<br />
Die WBB bleibt bei ihrer Aussage, die<br />
Straße bei einem Brückenbauwerk im<br />
gesamten Umfang abzulehnen!<br />
7. Änderung des Bebauungsplanes<br />
Höhefeld (Rosenstraße/Silcherstraße/Nelkenweg)<br />
Mehrfach wurde das Gremium mit Bauanträgen<br />
in diesem Bereich konfrontiert,<br />
die grundsätzliche Züge des Bebauungsplanes<br />
schlichtweg ignorieren. Hierfür<br />
fehlt uns jegliches Verständnis seitens<br />
der Planeinreicher!<br />
Letztlich wurde scheinbar eine Lücke<br />
im Bebauungsplan gefunden, der ein<br />
großformatiges Bauobjekt in zweiter<br />
Reihe ermöglicht hätte. Die damalige Informationsveranstaltung<br />
für die Grundstückseigentümer<br />
sowie Protokolle des<br />
<strong>Gemeinde</strong>rates belegen jedoch deutlich,<br />
dass lediglich Ein- oder Zweifamilienhäuser<br />
untergeordnet zur Vorderfront<br />
in zweiter Reihe entstehen sollten. Vor<br />
Jahren vielleicht noch undenkbar, griff<br />
auch hier der <strong>Gemeinde</strong>rat einstimmig<br />
zur Notbremse und korrigierte nun im<br />
Rahmen einer Bebauungsplanänderung<br />
fehlende Festsetzungen.<br />
Unsere Fraktion ist sehr erfreut, dass bei<br />
solchen elementaren Entscheidungen,<br />
die auch mögliche Schadensersatzansprüche<br />
beinhalten, zwischenzeitlich<br />
nach unseren Vorstellungen Konsens<br />
und Einigkeit im Rat herrschen.<br />
Wir sagen Danke!<br />
Der Vorstand und die <strong>Gemeinde</strong>ratsfraktion<br />
der WBB danken der gesamten<br />
Verwaltung sowie dem Bauhof für ihren<br />
großen Einsatz im abgelaufenen Jahr,<br />
insbesondere Herrn Rechnungsamtsleiter<br />
Norbert Bittner und Herrn Bürgermeister<br />
Bänziger bei der Erstellung des<br />
neuen Haushalts. Ebenfalls danken wir<br />
allen ehrenamtlich Tätigen, die sich in<br />
unterschiedlicher Form für die Gemeinschaft<br />
einbringen, in Vereinen, namentlich<br />
besonders in der Feuerwehr, DLRG<br />
oder dem Roten Kreuz.<br />
Die WBB-Fraktion stimmt der vorgelegten<br />
Haushaltssatzung einschließlich<br />
der Pläne der Eigenbetriebe sowie<br />
deren Wirtschaftsplänen für das<br />
Haushaltsjahr 2013 zu!<br />
Anmerken möchte ich Namens meiner<br />
Fraktion noch, dass im <strong>Gemeinde</strong>rat die<br />
Streitkultur der vergangenen Jahre mehr<br />
und mehr einer lösungsorientierten Konsenskultur<br />
gewichen ist. Natürlich sagt<br />
jeder und sagt die WBB ihre Meinung,<br />
und das ist auch gut so!<br />
Man hat erkannt, dass die großen Aufgaben<br />
der <strong>Gemeinde</strong> weniger gegeneinander,<br />
sondern nur miteinander einer<br />
Lösung zugeführt werden können.<br />
Herzlichen Dank Ihnen allen für ihre Zusammenarbeit!
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
sehr geehrte Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger,<br />
in den letzten Jahren haben wir bei<br />
der Verabschiedung unserer Haushalte<br />
immer wieder die Frage gestellt:<br />
„Wann kommt der wirtschaftliche<br />
Aufschwung endlich bei den Kommunen<br />
-und damit bei den Bürgerinnen<br />
und Bürgern- an?“<br />
Heute können wir mit Zufriedenheit<br />
feststellen, dass die dynamische Steigerung<br />
unserer Volkswirtschaft auch die<br />
Kommunalfi nanzen erreicht hat und<br />
wir dadurch in <strong>Weingarten</strong> sowohl einen<br />
wesentlich verbesserten Jahresabschluss<br />
für 2011 als auch einen besser<br />
als erwartenden vorläufi gen Jahresabschluss<br />
2012 vorweisen können.<br />
Wir vergessen allgemein viel zu schnell,<br />
was uns in früheren Zeiten belastet<br />
hat, insbesondere dann, wenn Verbesserungen<br />
schon als Selbstverständlichkeiten<br />
hingenommen werden oder erwartete<br />
negative Entwicklungen nicht<br />
eintreten. Letztlich ist es im Rückblick<br />
nicht mehr so entscheidend, was dafür<br />
die Ursache war. Man orientiert sich<br />
sofort für die Zukunft an der verbesserten<br />
Haushaltslage und erwartet selbstverständlich,<br />
dass sich diese in gleicher<br />
Weise fortentwickelt.<br />
Dennoch sollte nicht vergessen werden,<br />
dass die ehemals kritische Haushaltssituation<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong><br />
mit den aufsichtsrechtlichen<br />
Haushaltsrede der SPD-Fraktion<br />
gehalten von <strong>Gemeinde</strong>rat Wolfgang Wehowsky<br />
Hinweisen (siehe Haushaltsplan 2011!)<br />
neben den von uns beschlossenen<br />
Sparmaßnahmen vor allem durch eine<br />
landespolitische Kehrtwende der neuen<br />
grün-roten Regierung abgewendet<br />
werden konnte. Dazu gehören die<br />
deutlich verbesserte Beteiligung des<br />
Landes bei der Kinderbetreuung (U3)<br />
– für uns heute im Vergleich zu 2011<br />
ein Plus von über 700 T € (!) - und die<br />
Stärkung der Kommunalfi nanzen infolge<br />
einer höheren Investitionspauschale<br />
bei den Schlüsselzuweisungen<br />
des Landes (+483 T€); zusammen rund<br />
1.2 Mio. €. Natürlich hat die gute wirtschaftliche<br />
Entwicklung mit steigenden<br />
Einnahmen bei der Einkommenssteuer<br />
auch ihre positive Auswirkung auf die<br />
aktuellen Haushaltsplandaten. Wir setzen<br />
jetzt auf eine weiter günstige Einnahmesituation<br />
und hoffen deshalb,<br />
dass uns eine konjunkturelle Delle (wie<br />
von einigen Wirtschaftswissenschaftsinstituten<br />
prognostiziert) in 2013 tatsächlich<br />
erspart bleibt.<br />
Zum Haushalt der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong><br />
2013<br />
Die Haushaltsberatungen für 2013<br />
sind im Ergebnis in üblichem zeitlichem<br />
Rahmen verlaufen (damit deutlich<br />
kürzer als im Vorjahr) und konnten<br />
nach den ermutigenden Zahlen aus<br />
dem Haushaltserlass des Landes auch<br />
rechtzeitig abgeschlossen werden. Das<br />
strukturelle Defi zit konnte zwar betragsmäßig<br />
aufgehoben werden, doch<br />
besteht es ohne die günstigen Effekte<br />
aufgrund steigender Gewerbesteuereinnahmen,<br />
des höheren Einkommensteueranteils,<br />
der höheren Schlüsselzuweisungen<br />
und der Einnahmen aus<br />
Grundstücksverkäufen weiter. Hier<br />
darf man sich nicht täuschen lassen.<br />
Das Thema Haushaltskonsolidierung<br />
ist noch nicht vom Tisch. Nach Auffassung<br />
der SPD-Fraktion wird es dabei<br />
entscheidend darauf ankommen,<br />
dass die unterschiedlichen Ausgaben<br />
zunächst einer sorgfältigen Analyse<br />
unterzogen werden. Gleichzeitig muss<br />
es allerdings auch Bereiche geben, für<br />
die künftig nicht weniger sondern eher<br />
Seite 19<br />
mehr Haushaltsmittel aufgewendet<br />
werden sollten.. Dabei denken wir an<br />
den Bereich Kinder und Jugendliche<br />
und hier speziell an die Kleinkindbetreuung,<br />
die Turmbergschule als neue<br />
Gemeinschaftsschule, die Schulsozialarbeit,<br />
unseren Hort sowie an das<br />
Jugendzentrum – dies sehen wir als in<br />
sich zusammenhängendes Gesamtpaket<br />
einer Ganztagesbetreuung von der<br />
Kinderkrippe bis zur Schulentlassung.<br />
Die SPD-Fraktion tritt auch für eine<br />
vollständige Beibehaltung der bisherigen<br />
Förderung für die Vereine ein.<br />
Der Verwaltungshaushalt für 2013 i.<br />
H. v. 20,5 Mio. € schließt mit einem<br />
Überschuss in Höhe von 566.000 € ab,<br />
der dem Vermögenshaushalt abermals<br />
zugeführt werden kann. Die damit erwirtschaftete<br />
geringere Nettoinvestitionsrate<br />
genügt natürlich bei weitem<br />
nicht, um unseren Vermögenshaushalt,<br />
der für 2013 ein Volumen von<br />
10 Mio. € umfasst, zu fi nanzieren. Die<br />
Investitionen können nur über Veräußerungserlöse<br />
und Kredite bzw. durch<br />
Entnahmen aus der Rücklage fi nanziert<br />
werden.<br />
Der Vermögenshaushalt beträgt fast<br />
das Dreifache des Vorjahres. Ursächlich<br />
dafür sind u. a. Ausgaben beim<br />
Baugebiet „Kirchberg-Mittelweg (3,5<br />
Mio. €), den Baugebieten „Moorblick“<br />
und „Sandfeld“ (jeweils 800 T€), dem<br />
Um- und Neubau des Kindergartens<br />
Forlenweg (1,6 Mio. €), Umbau und<br />
Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses<br />
(350 T€), dem Beginn der Straßenerneuerung<br />
Burgstraße sowie der Gewährung<br />
eines Trägerdarlehens an den<br />
Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung<br />
(750 T€). Diese Maßnahmen werden<br />
von der SPD-Fraktion nachhaltig unterstützt<br />
und in vollem Umfang mitgetragen.<br />
Mit dem Baugebiet Moorblick<br />
entsteht u. E. ein neues Juwel auf unserer<br />
Gemarkung, das sowohl einen<br />
hohen Wohnwert als auch entsprechenden<br />
Wohnkomfort verspricht. Die<br />
von uns kritisierte Zufahrt zum Baugebiet<br />
und dem zukünftigen TSV-Gelände<br />
ist mit der Verlagerung des TSV in<br />
den vorderen Bereich zur Kanalstraße
Seite 20<br />
hin optimiert worden. Auch die Aufnahme<br />
des neuen Sanierungsgebietes<br />
Ortskern in ein Programm zur städtebaulichen<br />
Erneuerung unter Berücksichtigung<br />
des Energiekonzeptes der<br />
Bundesregierung mit der Möglichkeit<br />
der Bezuschussung privater Energieinvestitionen<br />
wird von uns befürwortet.<br />
Zur Entlastung der Anwohner<br />
in der Ringstraße fordern wir weiterhin<br />
schnellstmöglich den Bau der so<br />
genannten Südrandstraße mit einer<br />
LKW- tauglichen Unterführung.<br />
Auf ein schon seit Längerem bestehendes<br />
noch ungelöstes Problem möchten<br />
wir zum Bereichen Bauen und Wohnen<br />
nochmals aufmerksam machen.<br />
Die dringend notwendige Renovierung<br />
unserer eigenen Wohnblöcke im<br />
Lärchenweg und Eichenweg sollte jetzt<br />
endlich angegangen werden. In dieser<br />
Frage stehen wir bei den Anwohnern<br />
der Waldbrücke schon seit Jahren<br />
im Wort. Was den Lärmschutz in der<br />
Waldbrücke betrifft, werden wir das<br />
Gespräch mit den Anwohnern weiterhin<br />
suchen.<br />
1. Kinderbetreuung<br />
Trotz der hohen Landeszuschüsse<br />
für die Kleinkindbetreuung bleibt die<br />
Pfl ichtaufgabe für die Kommune anspruchsvoll,<br />
rechtzeitig die notwendigen<br />
Betreuungsplätze bereit zu stellen.<br />
Wie wir wissen, haben die Eltern<br />
ab 01.08.2013 einen Rechtsanspruch<br />
auf Kinderbetreuung ab dem ersten<br />
Lebensjahr des Kindes. Auch wenn wir<br />
uns derzeit im Zielkorridor befi nden,<br />
sollte die zukünftige Entwicklung sorgfältig<br />
beobachtet werden - auch um<br />
mögliche Streitfälle zu vermeiden. Die<br />
SPD-Fraktion hat der Einrichtung einer<br />
Koordinierungsstelle für die Kleinkindbetreuung<br />
bei der <strong>Gemeinde</strong> ohne<br />
Zögern zugestimmt. Das sind zwar<br />
zusätzliche aber sinnvoll angelegte<br />
Personalkosten. Wichtig ist uns dabei,<br />
dass die Eltern im Hinblick auf ihre<br />
persönlichen Dispositionen rechtzeitig<br />
eine Platzzusage für ihr Kind erhalten<br />
und Kreuz-/Quer- und Überbuchungen<br />
künftig vermieden werden. Dies gilt<br />
auch für die aktuell aufgetretene Unterdeckung<br />
bei Kindergartenplätzen.<br />
Mit dem kurzfristig neu erworbenen<br />
Holzhaus. Am Eisweiher haben wir die<br />
räumlichen Voraussetzungen für weitere<br />
Kindergartenplätze geschaffen.<br />
Unsere Hoffnungen ruhen nun auf der<br />
Ev. Kirche als dem Träger der Einrichtung,<br />
das erforderliche qualifi zierte<br />
Personal bereitzustellen. Unbestätigten<br />
Informationen zufolge scheint sich hier<br />
eine baldige Lösung abzuzeichnen.<br />
2. Turmbergschule als Gemeinschaftsschule<br />
Nachdem fast der gesamte <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
hinter dem Antrag zur Einführung<br />
einer Gemeinschaftsschule an der<br />
Turmbergschule stand, hat auch die<br />
Schulleitung mit den Lehrkräften ihren<br />
Teil dazu beigetragen, dass die pädagogischen<br />
und räumlichen Voraussetzungen<br />
an der Schule erfüllt werden.<br />
Ergebnis war eine ausdrücklich befürwortende<br />
Stellungnahme der Schulkommission<br />
bei ihrem Vorort-Termin.<br />
Sobald der Bewilligungsbescheid offi -<br />
ziell vorliegt, bleibt nach unserer Meinung<br />
noch die Frage zu klären, ob für<br />
die jetzigen Fünftklässler, die mit dem<br />
Start der Gemeinschaftsschule in die<br />
6. Klasse kommen – aber jetzt schon<br />
nach den Kriterien der Gemeinschaftsschule<br />
unterrichtet wurden – ebenfalls<br />
einen Schulabschluss mit Mittlerer<br />
Reife an der Gemeinschaftsschule erhalten<br />
können. Wir setzen uns nachdrücklich<br />
für die Interessen der Eltern<br />
der Fünftklässler ein und. fordern die<br />
Verwaltung auf, zu gegebener Zeit<br />
einen entsprechenden Antrag beim<br />
Staatlichen Schulamt einzureichen.<br />
Gleichzeitig möchten wir auf unseren<br />
Antrag, auch in der Grundschule eine<br />
Ganztagesschule einzurichten, zurückkommen.<br />
Hier sollten wir uns einer seitens<br />
des Landes zu erwartenden Initiative<br />
anschließen.<br />
3. Neue Gewerbegebiete<br />
Die SPD-Fraktion ist weiterhin der<br />
Meinung, dass die jetzt neu ausgewiesenen<br />
Gewerbefl ächen (Sandfeld<br />
1 und 2) für zukünftige Gewerbeansiedlungen<br />
zu gering ausgefallen sind.<br />
<strong>Weingarten</strong> benötigt u. E. künftig zusätzliche<br />
Gewerbefl ächen für Firmen,<br />
die sich gerne im Karlsruher Umland<br />
ansiedeln möchten sowie für unsere<br />
ortsansässigen Firmen, die umsiedeln<br />
bzw. ihren Betrieb erweitern möch-<br />
ten. Deshalb sollte jetzt endlich auch<br />
die Hängepartie mit den derzeit nicht<br />
mehr genutzten Gewerbefl ächen aus<br />
dem historisch bedingt an verschiedenen<br />
Standorten vorhandenem Gewerbebestand<br />
beendet werden. Wir müssen<br />
respektieren, dass diese Flächen<br />
sich in privater Hand befi nden und wir<br />
darüber nicht frei verfügen können.<br />
Auch wird die SPD-Fraktion der Erweiterung<br />
von Gewerbebetrieben auf den<br />
Bestandsfl ächen im städtebaulichen<br />
Entwicklungsrahmen nicht ihre Zustimmung<br />
versagen.<br />
Warum können wir nicht die Frage<br />
weiterer Gewerbeansiedlungen<br />
zusammenbinden mit Themen, wie<br />
Landwirtschaft, Grünkonzeption,<br />
Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten<br />
und Ausgleichsmaßnahmen?<br />
Die Frage sollte sein: Wie sieht<br />
unser <strong>Weingarten</strong> im Jahr 2020 bzw.<br />
im Jahr 2025 aus? Welche Leitlinien<br />
kann dazu der <strong>Gemeinde</strong>rat bei fachlicher<br />
Beratung von Sachverständigen<br />
erarbeiten und welche Vorstellungen<br />
hat die Einwohnerschaft – vertreten<br />
durch kirchliche, soziale und bürgerliche<br />
Institutionen wie Vereine, Ortseniorenrat<br />
etc.? Die Federführung<br />
für diesen Diskussionsprozess sehen<br />
wir zunächst beim Bürgermeister, der<br />
dazu wohl schon eigene Vorstellungen<br />
entwickelt hat.<br />
4. Seniorenbetreuung<br />
Mit dem Antrag auf Einrichtung einer<br />
Zukunftswerkstatt für Seniorinnen und<br />
Senioren hat meine Fraktion die Diskussion<br />
um die Frage, wie wollen wir<br />
künftig als ältere Menschen in unserer<br />
<strong>Gemeinde</strong> leben, angestoßen. Daraus<br />
haben sich – getragen von einer großen<br />
Zahl ehrenamtlicher Vereinsmitglieder<br />
und Angehörigen von Selbsthilfeeinrichtungen<br />
– Interessenten zur<br />
Gründung einer Bürgergenossenschaft<br />
zusammengefunden, die in einem ersten<br />
Schritt eine Bedarfsanalyse durchgeführt<br />
haben. Man darf gespannt<br />
sein, welche Wertschöpfung letztlich<br />
aus dieser Idee für die Weingartner<br />
Bürgerinnen und Bürger gewonnen<br />
werden kann. Über allem sollte der<br />
Grundsatz stehen: Bürger kümmern<br />
sich um Mitbürger, die auf Hilfe angewiesen<br />
sind. Deshalb hat dieses Thema<br />
auch keine politische Bedeutung, son-
dern soll ein wichtiges Ehrenamt stärken<br />
und hervorheben.<br />
Aufgrund des demografi schen Wandels<br />
in unserer Gesellschaft müssen wir<br />
den geänderten Anforderungen - wie<br />
barrierefreies Wohnen, Einrichtungen<br />
für Senioren und altersgerechte Nahversorgung<br />
– intensiver als bisher Rechnung<br />
tragen. Vielleicht fi nden sich nach<br />
den Anregungen, die wir beim gestrigen<br />
Neujahrsempfang erhalten haben,<br />
auch Interessenten für die Gründung<br />
einer Bürgerenergieagentur? Die SPD-<br />
Fraktion hat bereits 2009 einen Antrag<br />
auf Einrichtung einer Bürgersolaranlage<br />
im <strong>Gemeinde</strong>rat eingebracht; leider<br />
bislang ohne erfolgreiche Realisierung.<br />
Dieser Antrag ist nun um die geplanten<br />
Windräder im von uns für die Windenergie<br />
ausgewiesenen Gebiet Höheforst<br />
zu ergänzen.<br />
5. Eigenbetriebe<br />
Erfreulich ist für uns zunächst die Feststellung,<br />
dass die Gebühren für Wasser<br />
und Abwasser 2013 und 2014 stabil<br />
bleiben!<br />
Zum Eigenbetrieb Wasserversorgung<br />
erwarten wir für dieses Jahr konkretere<br />
Aussagen zum Zeitplan der notwendigen<br />
Errichtung des neuen Hochbehälters<br />
auf dem Katzenberg. Beim<br />
Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung<br />
tragen wir die von Bürgermeister Bänziger<br />
initiierte Änderung der Finanzierung<br />
des Abwasserzweckverbandes<br />
durch Trägerdarlehen der <strong>Gemeinde</strong><br />
– vergeben über den Eigenbetrieb mit.<br />
Zum Eigenbetrieb Bauhof sind wir auf<br />
den ersten Erfahrungsbericht über die<br />
Ergebnisse der strukturellen Neuordnung<br />
gespannt.<br />
6. Allgemeines<br />
Am Ende von Haushaltsberatungen<br />
fällt der Blick immer auf die Schuldenentwicklung<br />
der <strong>Gemeinde</strong>. Hier<br />
können wir damit zufrieden sein,<br />
dass es gelungen ist, die Pro-Kopf-<br />
Verschuldung im Kämmererhaushalt<br />
- also ohne Eigenbetriebe –2012 i.<br />
H. von 479 € nun mit 463 € für 2013<br />
sogar geringfügig abzusenken. Bei<br />
den Eigenbetrieben ergibt sich durch<br />
notwendige Investitionen allerdings<br />
eine deutliche Steigerung des Schuldenstandes<br />
auf 23,4 Mio. €. Hierbei<br />
handelt es sich aber um so genannte<br />
rentierliche Schulden. Bei rentierlichen<br />
Schulden erwirtschaftet das Investitionsobjekt<br />
den Schuldendienst durch<br />
zweckgebundene Einnahmen und Erträge<br />
aus dem schuldenfi nanzierten<br />
Investitionsprojekt selbst.<br />
Ziel einer ausgewogenen Haushaltsführung<br />
sollte u. E. künftig sein,<br />
• einen jährlichen Überschuss im Verwaltungshaushalt<br />
zu erwirtschaften,<br />
der wenigstens die Abschreibungen<br />
deckt<br />
und<br />
• bei Investitionen, Vermögenswerte<br />
zu erhalten und die Rücklagen zu stärken.<br />
Diese Zielvorgabe spiegelt sich auch<br />
im Leitspruch unseres hochgeschätzten<br />
Altbundeskanzlers Helmut Schmidt<br />
wider, der dies so formuliert: „Keine<br />
Begeisterung sollte größer sein, als<br />
die nüchterne Leidenschaft zur praktischen<br />
Vernunft“.<br />
Seite 21<br />
Die SPD-Fraktion stimmt dem Haushalt<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> für 2013,<br />
der in Einnahmen und Ausgaben mit<br />
30,5 Mio. € abschließt, und den Wirtschaftsplänen<br />
der Eigenbetriebe Wasserversorgung,<br />
Abwasserbeseitigung<br />
und Bauhof für das Wirtschaftsjahr<br />
2013 zu.<br />
Wir danken Herrn Bürgermeister Bänziger<br />
und der gesamten Verwaltung<br />
für die fachliche Unterstützung, die<br />
uns bei den Sitzungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />
und seiner Ausschüsse während<br />
des zurückliegenden Jahres zuteil wurde.<br />
Speziell danken wir den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern des Rechnungsamtes<br />
unter Leitung von Herrn Bittner,<br />
die das gesamte Zahlenwerk fristgerecht<br />
erstellt haben.<br />
Einen besonderen Dank richten wir an<br />
die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr,<br />
des DRK und der DLRG sowie<br />
an alle Freiwilligen, die sich in Kultur-<br />
und Sportvereinen, in kirchlichen und<br />
karitativen Organisationen ehrenamtlich<br />
engagieren.<br />
Auch allen in den Eigenbetrieben der<br />
<strong>Gemeinde</strong> tätigen Mitarbeitern und<br />
den Mitarbeitern im Forstbereich sprechen<br />
wir unseren Dank für ihr großes<br />
Engagement aus.<br />
Den Kolleginnen und Kollegen danken<br />
wir für die sachliche Diskussionskultur,<br />
die seit geraumer Zeit im <strong>Gemeinde</strong>ratsgremium<br />
Einzug gehalten<br />
hat. Diese sollte auch durch die näher<br />
kommenden Kommunalwahlen nicht<br />
verloren gehen.
Seite 22<br />
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
sehr geehrte Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger<br />
und Vertreter/innen der Presse,<br />
nach Zuführungsraten von 1,27 Million<br />
Euro/ 2011 und etwa 1 Million 2012 in<br />
den „Sparstrumpf“ der <strong>Gemeinde</strong> wird<br />
diese 2013 mit geplanten 566.000 Euro<br />
deutlich geringer ausfallen.<br />
Weiterhin Entnahmen aus der allgemeinen<br />
Rücklage, Finanzierung unseres<br />
Haushalts über Grundstücksverkäufe<br />
und ab nächstem Jahr die Aufnahme<br />
neuer Kredite werden notwendig sein.<br />
Eine moderate Weiterentwicklung<br />
unserer Infrastruktur, zum Teil auf<br />
mehrere Jahre verteilt, und ein permanenter<br />
Blick auf mögliche Spar- und<br />
Optimierungsmöglichkeiten wird auch<br />
künftig Aufgabe von <strong>Gemeinde</strong>rat und<br />
Verwaltung sein.<br />
Was sind die notwendigen Investitionen<br />
für das Jahr 2013?<br />
Für den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung<br />
unternehmen wir auch in<br />
diesem Jahr enorme fi nanzielle Anstrengungen.<br />
Der Um- bzw. Neubau<br />
am Kindergarten Forlenweg wird<br />
nun angegangen, Kosten etwa 1, 6<br />
Millionen Euro. Leider mussten wir im<br />
letzten Jahr zur Kenntnis nehmen, dass<br />
sowohl die zeitliche Planung wie auch<br />
der Kostenrahmen dieser Maßnah-<br />
Haushaltsrede der Fraktion der<br />
Grünen Liste <strong>Weingarten</strong><br />
gehalten von <strong>Gemeinde</strong>rätin Monika Lauber<br />
me nicht eingehalten werden konnte.<br />
Besonders ärgerlich war, dass wir<br />
deshalb bereits bewilligte fi nanzielle<br />
Mittel aus dem Ausgleichsstock nicht<br />
in Anspruch nehmen konnten. Außerdem<br />
fehlen nun Kindergartenplätze im<br />
ersten Halbjahr 2013. Deshalb haben<br />
wir dem etwas überhasteten Ankauf<br />
einer Immobilie zum Jahresende 2012<br />
zugestimmt, um auch weiterhin die<br />
Rechtssicherheit auf einen Kindergartenplatz<br />
und die Vielfalt der verschiedensten<br />
Betreuungszeiten sicherstellen<br />
zu können. Wir wollten keinesfalls die<br />
bereits angedachte Interimslösung -<br />
Unterbringung der Kinder in Containern-<br />
bis zur Fertigstellung der Baumaßnahme<br />
Kindergarten Waldbrücke.<br />
Erwerb und Umbau dieses Hauses zur<br />
Kinderbetreuung im Eisweiher werden<br />
mit etwa 750.000 Euro zu Buche<br />
schlagen. Wir hoffen, wie von der Verwaltung<br />
zugesichert, bei den Umbaumaßnahmen<br />
keine unangenehmen<br />
Überraschungen zu erleben!<br />
Die Betreiber der Kindertagesstätte in<br />
der Kanalstrasse, Pro Liberis, hatten<br />
der <strong>Gemeinde</strong> bei der Vorstellung ihres<br />
Konzeptes vor einigen Jahren angeboten<br />
neben der Kleinkindbetreuung auch<br />
in die Kindergartenbedarfsplanung mit<br />
einsteigen zu wollen. Da die Grüne Liste<br />
gerne Trägervielfalt hat, also neben den<br />
Kirchen auch Elterninitiativen und Freie<br />
Träger unterstützen möchte, hätten wir<br />
uns das gut vorstellen können. Leider<br />
wurde das vom damaligen Bürgermeister<br />
sofort abgelehnt, mit dem Hinweis,<br />
man müsste dann einige Jahre später<br />
bei rückläufi gen Kinderzahlen die<br />
„eigenen“ Erzieher/innen der Kirchen<br />
entlassen. Man kann sich über solche<br />
Argumente heute nur noch wundern.<br />
Jetzt hängt die Eröffnung von neuen<br />
Gruppen nicht nur von den baulichen<br />
Gegebenheiten ab, sondern in zunehmendem<br />
Maße davon, ob überhaupt<br />
noch qualifi zierte Erzieher/innen gewonnen<br />
werden können!<br />
Bei der Kleinkinderbetreuung müssen<br />
wir weiterhin kurzfristig und fl e-<br />
xibel reagieren und unsere bereits vorhandenen<br />
Einrichtungen bestmöglich<br />
unterstützen. Die Erschließung des<br />
Baugebiets Moorblick und der damit<br />
verbundenen Zuzug junger Familien,<br />
das weiterhin steigende Bedürfnis nach<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
wird einen noch größeren Bedarf mit<br />
sich bringen. Hier werden wir in den<br />
nächsten Jahren noch viel Geld investieren<br />
müssen, um den Anforderungen<br />
gerecht zu werden. Die grün-rote<br />
Landesregierung lässt die Kommunen<br />
hierbei nicht im Regen stehen und belässt<br />
es nicht bei Sonntagsreden. Bereits<br />
jetzt erhält unsere <strong>Gemeinde</strong> die<br />
dreifache Summe der Fördermittel wie<br />
bei der Vorgängerregierung.<br />
Ab 2014 werden sogar 68% der Betriebskosten<br />
für die U-3 Betreuung<br />
übernommen. Ein deutlicher Schritt in<br />
die notwendige Drittelregelung zwischen<br />
Kommunen, Land und Bund bei<br />
der Kinderbetreuung. Aber bei steigendem<br />
Bedarf wird natürlich auch<br />
das uns verbleibende Drittel den Haushalt<br />
immer mehr belasten. Nebenbei<br />
möchte ich darauf hinweisen, dass der<br />
Bund noch weit von seinem Drittel entfernt<br />
ist. Statt in Strukturen wird hier<br />
lieber in „Herdprämien“ investiert, am<br />
Bedarf von jungen Familien vorbei!<br />
Verlässliche Betreuung muss sich<br />
auch im Grundschulbereich anschließen.<br />
Hier investieren wir mit der Anmietung<br />
von neuen Räumlichkeiten<br />
in der Bahnhofstrasse 7 um dem zunehmenden<br />
Raumproblem Herr zu<br />
werden sowie mit entsprechend mehr<br />
Personal.<br />
In <strong>Baden</strong> – Württemberg gibt es als<br />
neues Angebot die Gemeinschaftsschule,<br />
die für das kommende Schuljahr<br />
in <strong>Weingarten</strong> angeboten werden<br />
kann. Diese Schulform entspricht dem<br />
Wunsch vieler Eltern nach einer leistungsstarken<br />
Schule in der die Kinder<br />
bis zur 10. Klasse gemeinsam von und<br />
miteinander lernen. Die Änderung der<br />
Schullandschaft in <strong>Baden</strong>- Württem-
erg scheint für manche Parteien der<br />
Untergang des Abendlandes zu sein.<br />
Die Eltern bewegt eigentlich nur eines<br />
– sind sie (wieder) Versuchskaninchen<br />
oder gelingt es die Schule auszurichten<br />
auf die zukünftigen Anforderungen<br />
unserer Gesellschaft und die Kinder fi t<br />
zu machen für einen guten Einstieg ins<br />
Berufsleben oder Studium. Mit einem<br />
guten pädagogischen Konzept und der<br />
unbedingt nötigen Zweizügigkeit der<br />
Schule sowie einer Kommune die bereit<br />
ist Geld für die notwendige Ausstattung<br />
in die Hand zu nehmen haben<br />
wir beste Voraussetzungen für das Gelingen.<br />
Es wird auch nicht das Rad neu<br />
erfunden, sondern es werden erprobte<br />
Konzepte aus preisgekrönten Schulen<br />
Deutschlands, der Schweiz und Skandinaviens<br />
übernommen. Individuelles<br />
Lernen und die Durchlässigkeit auf das<br />
Gymnasium wird es auch in einer Zweisäulenschullandschaft<br />
geben.<br />
Sehr zufrieden sind wir mit der Entwicklung<br />
des Jugendzentrums und<br />
dessen Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeit<br />
und aufsuchender Jugendarbeit.<br />
Wir haben in diesem Bereich sehr<br />
engagiertes Personal, das es gilt auch<br />
fi nanziell bestmöglich zu unterstützen.<br />
Das Wichtigste ist und bleibt also auch<br />
2013 das Thema Bildung und Betreuung.<br />
Die Infrastruktur unserer Feuerwehr<br />
war uns schon immer einiges wert.<br />
Nach Verschieben wegen vermeintlich<br />
schlechter Haushaltszahlen in der Vergangenheit,<br />
werden nun- unter ähnlichen<br />
Vorrausetzungen- Gelder in die<br />
Hand genommen für Umbau und die<br />
Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses<br />
zur Schaffung von angemessenen<br />
Umkleide- und Sanitärräumen.<br />
Wir leisten uns weiterhin ungekürzte<br />
Zuschüsse an die Vereine, die Mitgliedschaft<br />
in zwei Musikschulen und der<br />
Volkshochschule, ein Jugendzentrum,<br />
die Unterstützung eines Museums<br />
durch Betriebskostenzuschuss an den<br />
Bürger und Heimatverein, eine gemeindeeigene<br />
Bücherei und nicht zu<br />
vergessen ein Schwimmbad mit Sauna.<br />
Dieses Geld ist für uns gut angelegtes<br />
Geld, macht es doch das Leben<br />
in <strong>Weingarten</strong> so lebenswert!<br />
Investiert wird in diesem Jahr in die<br />
Straßenerschließung des neuen Baugebietes<br />
Moorblick mit vorrausichtlich<br />
800.000 Euro. Wir haben<br />
den Eindruck, dass in Zusammenarbeit<br />
mit dem Planungsbüro ein gutes<br />
städtebauliches Ergebnis, gerade für<br />
junge Familien, erreicht werden konnte.<br />
Somit wird auch der Weg frei für<br />
die Verlagerung der Sportanlagen<br />
des TSV an die bestehenden Sportstätten<br />
im Ort. Die Vereinsgaststätte<br />
„rückt“ entgegen der ersten Planung<br />
nun von der Wohnbebauung weg an<br />
den Bruchweg, einen gut frequentierten<br />
Rad- und Spazierweg. Die damit<br />
verbundene Verlegung des von einer<br />
Elterninitiative angelegten Abenteuerspielplatzes<br />
hin zur Wohnbebauung<br />
muss selbstverständlich vom Bauhof<br />
übernommen werden. Um Planungssicherheit<br />
für den TSV zu haben ist vor<br />
Umsetzung der Maßnahmen genau<br />
der fi nanzielle Anteil festzulegen, den<br />
die <strong>Gemeinde</strong> bereit ist zu übernehmen.<br />
Die Entwicklung des Gewerbegebietes<br />
Sandfeld wird von uns mitgetragen.<br />
Dieses Jahr ist eine erste<br />
Tranche für die Straßenerschließung<br />
eingeplant. Wichtig ist uns weiterhin<br />
ein sparsamer Umgang mit der Fläche<br />
unter Einbeziehung von vorhandenen<br />
Industriebrachen.<br />
Wir sind für eine Planung die es zulässt<br />
auch kurzfristig auf Erfordernisse von<br />
Gewerbetreibenden mit entsprechender<br />
Wertschöpfung z.B. Arbeitsplätze<br />
zu reagieren.<br />
Im Bereich Höhefeldstraße/ Breitwiesen<br />
kann es für uns weiterhin nur Einzelentscheidungen<br />
für schon bestehende<br />
Gewerbebetriebe geben.<br />
Weitere Schwerpunktthemen in<br />
<strong>Weingarten</strong><br />
Bei den „Erneuerbaren“ wurde in der<br />
Vergangenheit in <strong>Baden</strong> – Württemberg<br />
das Potential der Windkraft<br />
stark vernachlässigt. Wir freuen uns,<br />
dass die Landesregierung hier nun gegensteuert<br />
und den Kommunen die<br />
Planungshoheit für Windkraftanlagen<br />
zurückgibt. Nicht Ausschlussfl ächen<br />
sondern eine Positivplanung bestimmen<br />
nun das Ziel – bis 2020 soll 10%<br />
des Energiebedarfs auch über Wind-<br />
Seite 23<br />
kraft abgedeckt werden. Für die Entwicklung<br />
des bereits beschlossenen<br />
Windkraftstandorts Höheforst wünschen<br />
wir uns eine aktive Beteiligung<br />
der Bürgerschaft, Stichwort Bürgerwindrad.<br />
Wärmedämmung, Sanierungsmaßnahmen,<br />
die geplante Umrüstung der<br />
Straßenbeleuchtung auf LED – Technik<br />
mit einem großen Einsparpotential,<br />
es läuft einiges in <strong>Weingarten</strong>. Weitere<br />
Impulse erhoffen wir uns durch die<br />
Zusammenarbeit mit der Umwelt- und<br />
Energieagentur des Landkreises – sowohl<br />
für den kommunalen Bereich als<br />
auch für private Haushalte in <strong>Weingarten</strong>.<br />
Bei der anstehenden Entscheidung<br />
über einen Lärmschutzwall in der<br />
Waldbrücke werden wir dagegen<br />
stimmen. Nicht fi nanzierbar und durch<br />
die jahrelangen Baumaßnahmen, verbunden<br />
mit noch mehr Lärm und Staub<br />
durch LKW- Verkehr und Abholzung,<br />
für die Bewohner der alten Waldbrükke<br />
in dieser Form nicht zumutbar.<br />
Aus der die Zeitung habe ich erfahren,<br />
dass Sie Herr Bürgermeister Bänziger,<br />
eine Agenda 2025 planen. Wir unterstützen<br />
eine Leitbildentwicklung<br />
mit der entsprechenden Bürgerbeteiligung<br />
in <strong>Weingarten</strong>. Was wir<br />
keinesfalls wollen – außer noch mehr<br />
<strong>Gemeinde</strong>ratssitzungen - ist das Wekken<br />
von Begehrlichkeiten bei den Bürgern,<br />
die uns dann in eine noch größere<br />
Verschuldung treibt. Themen wie<br />
die Innenraumentwicklung vor dem<br />
Hintergrund der demographischen<br />
Entwicklung, das Thema Einzelhandel,<br />
ärztliche Versorgung sowie Wohnen<br />
und Pfl ege im Alter sollten in nächster<br />
Zeit bei unseren Überlegungen im<br />
Mittelpunkt stehen.<br />
Dem vorliegenden Haushalt, sowie den<br />
Wirtschaftsplänen stimmen wir zu.<br />
Bedanken möchten wir uns bei Ihnen<br />
Herr Bürgermeister, allen Verwaltungs-<br />
Bauhof- und Forstmitarbeitern, für die<br />
im letzten Jahr geleistete Arbeit. Außerdem,<br />
wie jedes Jahr an dieser Stelle,<br />
bei allen Mitbürgern/innen, die sich in<br />
und für <strong>Weingarten</strong> auf so vielfältige<br />
Weise engagieren und damit für eine<br />
lebenswerte <strong>Gemeinde</strong> sorgen.
Seite 24<br />
Sehr geehrter Herr Bürgermeister<br />
Bänziger,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
meine Damen und Herren,<br />
In der Jahresrechnung 2011 wurde mit<br />
einer negativen Zuführung aus dem<br />
Vermögenshaushalt geplant. Das Ergebnis<br />
mit einer positiven Zuführung<br />
von knapp 1,3 Mio. Euro fi el wesentlich<br />
besser aus als erwartet. Trotzdem<br />
betrachten wir die Haushaltslage 2013<br />
als weiterhin kritisch.<br />
Denn leider können wir die Verschuldung<br />
der <strong>Gemeinde</strong> nicht so abbauen<br />
wie wir es uns wünschen würden.<br />
Dies ist vor dem Hintergrund einer sehr<br />
positiven wirtschaftlichen Entwicklung<br />
und hohen Gewerbesteuereinnahmen<br />
doch bedenklich. Auch die Bildung der<br />
Eigenbetriebe Abwasserbeseitigung<br />
und Bauhof kann über die Höhe der<br />
Gesamtverschuldung von 14.8 Mio.<br />
Euro was einer pro Kopfverschuldung<br />
von 1478.- Euro entspricht nicht hinwegtäuschen.<br />
Auch wenn die Schulden<br />
anders verteilt sind.<br />
Wie in den vergangenen Jahren basiert<br />
auch der Haushalt 2013 wieder zum<br />
großen Teil auf den Einnahmen aus<br />
Grundstücksverkäufen. Dies ist nach<br />
wie vor eine unbefriedigende Situation.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> sollte<br />
unbedingt den ungebremsten Flächenverbrauch<br />
reduzieren.<br />
Haushaltsrede der FDP-Fraktion<br />
gehalten von <strong>Gemeinde</strong>rat Klaus Holzmüller<br />
Angesichts der vielfältigen Aufgaben<br />
die uns durch die Gesetzgebung aufgebürdet<br />
werden ohne dafür auch die<br />
nötigen fi nanziellen Mittel zur Verfügung<br />
zu stellen, bleibt unsere fi nanzielle<br />
Lage auch mittelfristig schwierig.<br />
Allein die Betreuung unserer Kinder<br />
hat durch den gesellschaftlichen Wandel<br />
einen ganz anderen Stellenwert als<br />
noch vor einigen Jahren. Dieser Herausforderung<br />
müssen wir uns stellen,<br />
auch wenn dies von vielen sehr kritisch<br />
gesehen wird.<br />
Allein für die Kleinkinderbetreuung<br />
für Kinder von 0 bis 3 Jahre gibt die<br />
<strong>Gemeinde</strong> 1,1 Mio. Euro aus. Für die<br />
Betreuung der Kinder von 3 bis 6 Jahre<br />
werden 1,8 Mio. Euro aufgewendet.<br />
Die Schulkindbetreuung kostet uns<br />
in diesem Jahr 230.000.- Euro. Um<br />
diese immensen Kosten zu schultern,<br />
reichen die Elternbeiträge bei weitem<br />
nicht aus.<br />
Allerdings gibt es auch Bundesländer,<br />
in denen die Kosten für die Kinderbetreuung<br />
komplett vom Bundesland<br />
übernommen werden. Dies sind dann<br />
aber die so genannten Nehmerländer<br />
beim Länderfi nanzausgleich. Die Bürger<br />
in <strong>Baden</strong>-Württemberg werden<br />
somit deutlich kräftiger zur Kasse gebeten.<br />
Kinderbetreuung<br />
Für den Ausbau der Kindergartenplätze<br />
in der Waldbrücke sind 1,8 Mio. Euro<br />
im Vermögenshaushalt eingestellt.<br />
Nach einer umfassenden Umplanung<br />
durch unseren Ortsbaumeister soll mit<br />
dem Bau 2013 begonnen werden.<br />
Für die Finanzierung dieses Vorhabens<br />
rechnen wir mit einem Zuschuss von<br />
450 TEUR aus dem Ausgleichsstock<br />
des Landes.<br />
Auf Grund der fehlenden Kindergartenplätze<br />
im Ganztagesbereich hat<br />
die <strong>Gemeinde</strong> ein Gewerbegrundstück<br />
mit Gebäude am Eisweiher gekauft.<br />
Bei dem Grundstück handelt es sich<br />
nach unserer Meinung um ein Pseudo-<br />
Gewerbegrundstück das lediglich als<br />
günstiges Wohnbauland genutzt wurde.<br />
Mit dem Kauf erhoffen wir uns bis<br />
zur Fertigstellung des Kindergartenanbaus<br />
am Forlenweg etwas Luft zu<br />
verschaffen. Diese Lösung ist uns natürlich<br />
trotzdem allemal lieber als eine<br />
Containerlösung. So hat die <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Weingarten</strong> wenigstens einen bleibenden<br />
Wert, wobei man auch hier darauf<br />
achten muss, dass die Umbaukosten<br />
nicht aus dem Ruder laufen.<br />
Die evangelische Kirchengemeinde,<br />
die die Trägerschaft übernommen hat,<br />
sucht zurzeit entsprechend ausgebildetes<br />
Personal.<br />
Sollte dieses Gewerbeobjekt eines Tages<br />
nicht mehr zur Kinderbetreuung<br />
benötigt werden, muss dort wieder<br />
ein Gewerbebetrieb angesiedelt werden,<br />
der an dieser Stelle Arbeitsplätze<br />
schafft und Gewerbesteuern bezahlt.<br />
Die Schaffung einer Koordinationsstelle<br />
soll das Verteilen der Kita- und Kindergartenplätze<br />
verbessern und den<br />
Eltern früher signalisieren, ab wann<br />
und zu welchen Zeiten ihr Kind betreut<br />
werden kann. Darüber hinaus kann<br />
auch die Abstimmung und das Ermitteln<br />
freier Plätze deutlich verbessert<br />
werden. Deshalb freuen wir uns, dass<br />
der <strong>Gemeinde</strong>rat einmütig der Einrichtung<br />
einer zentralen Anlauf- und Vergabestelle<br />
im Rathaus zugestimmt hat.<br />
Städtebaulich Entwicklung<br />
Es muss noch mehr in Sachen Innenraumentwicklung<br />
getan werden.<br />
Durch die Aufnahme in das Landessanierungsprogramm<br />
sehen wir eine<br />
Chance Gebäude im Ort zu modernisieren<br />
und auch weiteren Wohnraum<br />
zu schaffen.<br />
Baugebiet Moorblick<br />
Allein aus dem Verkauf von Grundstükken<br />
im geplanten Baugebiet Moorblick<br />
hinter der Walzbachhalle, in dem 66<br />
neue Wohnbaugrundstücke entstehen<br />
sollen, rechnen wir in diesem Haushalt<br />
mit einem Erlös von rund 2 Mio. Euro.
Die Anzahl der Interessenten für Bauplätze<br />
in diesem Gebiet, die sich bereits<br />
bei der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung gemeldet<br />
haben, übersteigt bei Weitem<br />
die Anzahl der zur Verfügung stehenden<br />
Bauplätze.<br />
Für die in diesem Bebauungsplan geplante<br />
Verlagerung des TSV Vereinsheim<br />
mit den Anlagen für Leichtathletik,<br />
die dann auch von der Schule genutzt<br />
werden können, sind in Zukunft<br />
über die Kanalstraße zu erreichen. Dies<br />
ist eine wesentlich bessere Lösung als<br />
die alleinige Erschließung über das<br />
Baugebiet Moorblick an der Breslauer<br />
Straße und der Walzbachhalle entlang.<br />
Für dieses gute Ergebnis hat sich die<br />
intensive Beratung in mehreren Sitzungen<br />
im <strong>Gemeinde</strong>rat und im Ausschuss<br />
für Umwelt und Technik wirklich gelohnt.<br />
Die Verlagerung der Sportstätten<br />
zum Freibad sehen wir als weitere<br />
Attraktivitätssteigerung, auch für das<br />
Freibad. Hier wollen wir uns besonders<br />
bei der Firma Stärk bedanken, die mit<br />
der Spende von zwei großen Bäumen<br />
als Schattenspendern, ein von uns seit<br />
Jahren erkanntes Manko teilweise beseitigt<br />
hat.<br />
Kirchberg-Mittelweg<br />
Wann allerdings der Bebauungsplan<br />
Kirchberg-Mittelweg endlich Rechtskraft<br />
erlangen kann, würde sicherlich<br />
nicht nur uns interessieren. Das Thema<br />
zieht sich nun schon jahrelang durch<br />
alle Haushaltsreden und sollte endlich<br />
zum Abschluss gebracht werden. Nach<br />
der Offenlage der Ergänzungssatzung<br />
zum Artenschutz müssen dann erneut<br />
die Einsprüche abgewogen werden.<br />
Erst dann kann über das zurzeit ruhende<br />
Normenkontrollverfahren entschieden<br />
werden.<br />
Gewerbegebiete<br />
Die von Ihnen Herr Bürgermeister<br />
Bänziger im <strong>Gemeinde</strong>rat vorgestellte<br />
Konzeption für die Erweiterung des<br />
Gewerbegebiets „Sandfeld“ können<br />
wir in den Grundzügen mittragen.<br />
Allerdings erst, wenn darin das ehemalige<br />
Sägewerksgelände mit seinen Altlasten<br />
mit in die Konzeption einbezogen<br />
wird. Wir sind der Meinung, dass<br />
zuerst bereits versiegelte Flächen die<br />
auch schon zum Teil erschlossen sind,<br />
genutzt werden müssen, bevor wieder<br />
Ackerland versiegelt wird.<br />
Bei der zukünftigen Ansiedlung von<br />
Betrieben in Gewerbegebieten müssen<br />
klare verbindliche Regelungen<br />
über den Anteil der Wohnnutzung<br />
gegenüber der gewerblichen Nutzung<br />
getroffen werden. Ansonsten wird es<br />
von unserer Seite keine Zustimmung<br />
für die Ausweisung von neuen Gewerbefl<br />
ächen geben.<br />
Nach unserer Vorstellung soll nicht wie<br />
bisher der gewerbliche Teil mit lediglich<br />
51 % überwiegen. Wir stellen uns<br />
vor, dass maximal 20 % der Fläche zur<br />
Nutzung als Betriebsleiter oder Hausmeisterwohnung<br />
zugelassen werden.<br />
Ein weiteres Gewerbegebiet mit Nutzungen<br />
wie in Rehlinger / Obere Kehrwiesen<br />
wird es mit uns nicht geben.<br />
Dafür ist uns der Verbrauch von neuen<br />
Flächen zu schade.<br />
Für die im Bereich Höhefeld / Breitwiesen<br />
beabsichtigte Betriebserweiterung,<br />
die uns im <strong>Gemeinde</strong>rat vorgestellt<br />
wurde, fehlt es allerdings an einer<br />
ähnlich guten Konzeption, was die<br />
betriebliche und verkehrliche Erschließung<br />
angeht. Hier müssen grundsätzliche<br />
Belange der Erschließung dieses<br />
Gebietes mit der Verkehrsanbindung<br />
neu in die Diskussion aufgenommen<br />
werden.<br />
Petersberg<br />
Auch schon lange beschäftigt uns das<br />
Thema Rebfl urneuordnung am Petersberg.<br />
Wir können den Kopf nicht in<br />
den Sand stecken, sondern müssen,<br />
um den Weinbau am Petersberg zu<br />
erhalten, endlich Strukturen schaffen.<br />
Strukturen, die es den Winzern ermöglichen<br />
überhaupt vernünftig zu ihren<br />
Grundstücken zu gelangen, um sie<br />
ordentlich bearbeiten zu können. Dies<br />
ist zweifelsfrei nur mit einem geeigneten<br />
Wegenetz möglich. Den Wegebau<br />
am Petersberg kann die <strong>Gemeinde</strong><br />
ohne den Zuschuss aus dem Flurneuordnungsverfahren<br />
jedoch nicht leisten.<br />
Wir wollen eine Lösung bei der<br />
alle Winzer, ob Hobbywinzer oder Erwerbswinzer<br />
in dieser ältesten Weinbaulage<br />
in <strong>Weingarten</strong> ihre Reben anbauen<br />
können.<br />
Ansonsten wäre der Kauf jener brachliegenden<br />
Grundstücke, die Sie, Herr<br />
Bürgermeister, in den vergangenen<br />
Monaten erworben haben, nur ein<br />
Seite 25<br />
Klotz am Bein der <strong>Gemeinde</strong>. Denn<br />
diese Grundstücke müssten in Zukunft<br />
durch den <strong>Gemeinde</strong>bauhof aufwändig<br />
gepfl egt werden. Und dies kann<br />
nicht Sinn und Zweck der Übung sein.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong> hat schon<br />
heute genügend Grundstücke, die<br />
nicht oder schlecht gepfl egt sind.<br />
Windkraft<br />
Das Thema Windkraft wird in <strong>Weingarten</strong><br />
nach wie vor recht stiefmütterlich<br />
behandelt und in die hinterste<br />
Ecke der Gemarkung verbannt. Weit<br />
weg vom bestehenden Leitungsnetz.<br />
Ich hätte mir bei der Ausweisung von<br />
Vorrangfl ächen für Windkraftanlagen<br />
ein klareres Bekenntnis zur Windenergie<br />
gewünscht.<br />
Feuerwehr<br />
Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Weingarten</strong><br />
feiert in diesem Jahr ihr 150jähriges<br />
Bestehen. Nach dem Jubiläum im Juli<br />
soll mit der Sanierung der Fahrzeughalle<br />
und dem Anbau für neue Umkleideräume<br />
begonnen werden. Das Umkleiden<br />
der Einsatzkräfte innerhalb der<br />
Fahrzeughalle entspricht nicht mehr<br />
den gesetzlichen Bestimmungen und<br />
muss dringend geändert werden. Dazu<br />
sind im Haushalt 2013 350.000.- Euro<br />
eingestellt. Eine für uns sehr sinnvolle<br />
Investition. Wir hoffen dass bei uns in<br />
<strong>Weingarten</strong> der Brandschutz auch in<br />
Zukunft durch ehrenamtliche Feuerwehrleute<br />
sichergestellt werden kann<br />
ohne dass die <strong>Gemeinde</strong> hauptamtliche<br />
Feuerwehrleute einstellen muss.<br />
Zukünftige Entwicklung<br />
Das stetige Wachsen unserer <strong>Gemeinde</strong><br />
hat auch Nachteile für die Infrastruktur.<br />
Der Neubau eines Wasserhochbehälters<br />
am Katzenberg ist ganz<br />
klar dem Wachstum der <strong>Gemeinde</strong><br />
auf nunmehr 10.000 Einwohner geschuldet.<br />
Um die Wasserversorgung<br />
und den Brandschutz auch in Zukunft<br />
sicherstellen zu können, werden Millioneninvestitionen<br />
für einen neuen<br />
Hochwasserbehälter notwendig. Der<br />
Startschuss soll noch im Jahr 2014 fallen.<br />
Dadurch steigt der Wasserpreis in<br />
den nächsten Jahren von derzeit 1,40<br />
€ auf über 2 € in den Folgejahren. Ge-
Seite 26<br />
nerell müssen wir uns als <strong>Gemeinde</strong><br />
überlegen, wie wir uns in Zukunft weiter<br />
entwickeln wollen. Wollen wir ein<br />
Wachstum um jeden Preis?<br />
Um <strong>Weingarten</strong> in Zukunft weiter<br />
nach vorne zu bringen, regen wir an,<br />
den in der Ära Scholz eingeführten<br />
Marketing ausschuss wieder aufl eben<br />
zu lassen. Nach dem uns unser Bürgermeister<br />
Bänziger als ein Meister der<br />
Selbstvermarktung – siehe Amtsblatt,<br />
<strong>Weingarten</strong>er Musiktage, eigener Wein<br />
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger<br />
<strong>Weingarten</strong>s,<br />
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung und<br />
Vertreter der örtlichen Presse,<br />
ich habe bewusst diese Reihenfolge<br />
gewählt und Sie liebe Mitbürger als Erste<br />
angesprochen, ist es doch Ihr Haushalt,<br />
der Haushalt der Bürgerinnen<br />
und Bürger <strong>Weingarten</strong>s, den Sie mit<br />
Ihrer Leistung und durch Ihre Abgaben<br />
größtenteils erbringen und durch<br />
den Ihr Leben innerhalb der Kommune<br />
in diesem vor uns liegenden Jahr bestimmt<br />
wird. Aus dieser Tatsche heraus<br />
leitet sich auch eine Forderung der Freien<br />
Wähler ab, den Haushalt in seiner<br />
etc. – gezeigt hat, wie wirkungsvoll gutes<br />
Marketing sein kann, wollen wir<br />
ganz <strong>Weingarten</strong> nach vorne bringen.<br />
Und blicken wir beispielsweise gerade<br />
auf den Rathausplatz mit seinen leer<br />
stehenden Geschäften herunter, sehen<br />
wir dass diesbezüglich noch viel getan<br />
werden kann.<br />
Zum Abschluss möchte ich es nicht<br />
versäumen, allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong><br />
samt Eigenbetriebe für ihre gute<br />
Haushaltsrede<br />
von <strong>Gemeinde</strong>rat Volker Barth (Freie Wähler)<br />
Entstehung transparenter zu machen<br />
und bei der Erstellung den Bürgerinnen<br />
und Bürgern mehr Mitsprache zu<br />
ermöglichen.<br />
In der heutigen Zeit einen einigermaßen<br />
realistischen Haushaltsplan aufzustellen<br />
grenzt schon an ein Wunderwerk.<br />
Die allgemeine politische Lage<br />
und im speziellen die fi nanzpolitischen<br />
Parameter sind alles andere als normal<br />
und können innerhalb kürzester Zeit<br />
einen heute noch als sicher geglaubten<br />
Planansatz morgen schon als utopisch<br />
oder falsch erscheinen lassen. Selbst<br />
unsere Bundeskanzlerin hat die Bürger<br />
unseres Landes in ihrer Neujahransprache<br />
darauf eingeschworen, dass das<br />
kommende Jahr „nicht einfach“ wird<br />
und dass es besonderer Anstrengungen<br />
aller bedarf, um die doch allzu oft<br />
negierte Krise zu bewältigen. Hier sei<br />
nur der Europäische Stabilitätsmechanismus<br />
ESM genannt, der neben anderen<br />
fi nanzpolitischen Maßnahmen<br />
der Regierung und der Europäischen<br />
Union unsere <strong>Gemeinde</strong> in erheblichem<br />
Maße beeinfl ussen werde. So<br />
ist zu befürchten dass wenn die Kassen<br />
des Bundes und des Landes <strong>Baden</strong><br />
Württemberg leer sind die Zuwendungen<br />
an die <strong>Gemeinde</strong> ausbleiben und<br />
damit geplante Vorhaben nicht realisiert<br />
werden können.<br />
Fakt ist, dass alle Positionen über die<br />
wir im Anschluss an diese Ausführungen<br />
zustimmen sollen, in erheblichem<br />
Arbeit zu danken. Da viele der Mitarbeiter<br />
oft im Schatten der „Lichtgestalt“<br />
Bänziger stehen, möchten wir uns an<br />
dieser Stelle ausdrücklich bei den Herren<br />
Bittner, Leucht, Illmann und Russel<br />
für die gute Zusammenarbeit mit dem<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat bedanken.<br />
Die FDP-Fraktion stimmt dem Haushaltsplan<br />
2013 der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Weingarten</strong>,<br />
samt Wirtschaftsplänen der<br />
Eigenbetriebe Bauhof, Wasserversorgung<br />
und Abwasserbeseitigung zu.<br />
Maße von den Rahmenbedingungen<br />
der nationalen und internationalen politischen<br />
und im speziellen, der fi nanzpolitischen<br />
„Großwetterlage“ abhängen<br />
werden. Die politischen Auswirkungen<br />
mit der ständigen Aushöhlung<br />
der <strong>Gemeinde</strong>autonomie durch Kompetenzverlagerung<br />
von unten nach<br />
oben, werden unseren Entscheidungsrahmen<br />
weiter einschränken.<br />
Als kleinste Fraktion im <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
freuen wir uns über gelungene Eingaben<br />
im vergangenen Haushaltsjahr, die<br />
sich mittelbar für die Bürger und Bürgerinnen<br />
positiv auswirken können. So<br />
konnte durch unseren Vorschlag und<br />
nicht wie von der WWB in ihrer Haushaltsrede<br />
beansprucht, der „Gordische<br />
Knoten“ bei der Beschlussfassung über<br />
das Neubaugebiet „Moorblick“ gelöst<br />
werden.<br />
Durch die Verlagerung des Abenteuerspielplatzes<br />
zu den Wohngebieten<br />
und den Kindern, kann an dieser Stelle<br />
das neue TSV Heim gebaut werden.<br />
Die Zufahrt muss nicht über den Moorblick<br />
erfolgen und tangiert somit die<br />
Anwohner nicht.<br />
Im vor uns liegenden Haushaltsjahr<br />
wollen wir uns um die nachfolgenden<br />
Punkte verstärkt kümmern.<br />
Gewerbe:<br />
Vorhandene Gewerbebetriebe sollten<br />
bei Erweiterungsbedarf unterstützt<br />
werden, auch wenn dieses zur Folge
hat, dass Wiesenfl ächen, die schon<br />
lange als zukünftige Gewerbefl äche<br />
in Planung ausgewiesen sind, jetzt für<br />
die Erweiterung dieser genutzt werden<br />
müssen.<br />
Fehler und Versprechen der Vergangenheit<br />
können nicht auf dem Rücken<br />
dieser Betriebe ausgetragen werden.<br />
Um die Anwohner, die an den Zufahrtsstr.<br />
wohnen, zu entlasten, muss<br />
ein entsprechendes Verkehrskonzept<br />
auf den Weg gebracht werden.<br />
Betriebsneugründungen oder deren<br />
Festigung des produzierenden Gewerbes<br />
sollte durch die Bereitstellung entsprechender<br />
Grundstücke gefördert<br />
werden.<br />
Die bestehenden Betriebe klagen teilweise<br />
über den Mangel an Fachkräften<br />
bzw. dessen Nachwuchses. Da wird<br />
dann schon mal mit dem Gedanken<br />
gespielt in Spanien, Arbeitslosenzahl<br />
bei ca. 55%, auf Mitarbeitersuche<br />
zu gehen. Wir meinen es sollte doch<br />
nahe liegen, die Städtepartnerschaft<br />
zu nutzen, um die Suchenden beider<br />
<strong>Gemeinde</strong>n zusammen zu führen.<br />
Kleinkindbetreuung<br />
Durch den Erwerb des Holzhauses und<br />
der Umnutzung vom Musterhaus zur<br />
KIGA wird die Lage bei der Kinderbetreuung<br />
weiter entspannt, schon in<br />
Betracht dessen, dass in den nächsten<br />
Jahren der Sanierungsbedarf in den<br />
vorhandenen Einrichtungen steigen<br />
wird und somit eine ansprechende<br />
Ausweichmöglichkeit zur Verfügung<br />
steht.<br />
Die Freien Wähler wollen, dass die<br />
Kleinkindbetreuung stärker gefördert<br />
wird! Durch besondere Formen der<br />
Tageselternbetreuung bei Kleinkindern<br />
bis zu 2 Jahren, wenn sie denn durch<br />
häusliche Umstände wie z.B. Berufstätigkeit<br />
der Mutter notwendig werden.<br />
Dem von der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />
Seite 27<br />
vorgelegten Haushaltsentwurf werden<br />
die Freien Wähler in allen Punkten zustimmen.<br />
Schließen möchte ich mit einem Zitat<br />
welches seine Aktualität jedoch nicht<br />
verloren zu haben scheint.<br />
„Der Staatshaushalt muss ausgeglichen<br />
sein.<br />
Die öffentlichen Schulden müssen verringert<br />
werden.<br />
Die Arroganz der Behörden muss gemäßigt<br />
und kontrolliert werden.<br />
Die Zahlungen an ausländische Regierungen<br />
müssen reduziert werden,<br />
wenn der Staat nicht Bankrott gehen<br />
will.“<br />
Marcus Tullius Cicero 63 v. Chr.