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Teilen auf die 1 - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

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Zwischen Unverständnis und Einsicht<br />

Parallelen kann man seit einigen Jahren bei den<br />

<strong>Westernreiter</strong>n beobachten. Obwohl jedem Reiter<br />

bekannt ist, dass das Tragen eines Reithelms<br />

<strong>die</strong> Verletzungsgefahr im Falle eines Sturzes<br />

deutlich verringert, tauschen nur <strong>die</strong> wenigsten<br />

ihren geliebten Westernhut gegen den Helm<br />

ein. So hat auch <strong>die</strong> Einführung der Helmpflicht<br />

für Jugendliche <strong>auf</strong> Westernturnieren der<br />

EWU eine Welle von Diskussionen ausgelöst.<br />

Natürlich sei jedem bewusst, dass ein Helm <strong>die</strong><br />

Sicherheit erhöhe, dennoch müsse es doch jedem<br />

Reiter selbst überlassen werden, welches<br />

Verletzungsrisiko er für sich selbst eingeht, so<br />

der allgemeine Tenor. Zudem gelten Helmträger<br />

unter den Reitern unter vorgehaltener Hand<br />

immer noch als Angsthasen oder Nichtskönner.<br />

Denn Anfänger gehen eine höheres Risiko ein,<br />

vom Pferd zu fallen, als der Profi trainer, wie<br />

sich <strong>die</strong> – oft nur vermeintlich – fortgeschrittenen<br />

Reiter gerne selbst bezeichnen. Darum ist<br />

Reiten mit Helm einfach nur „uncool“ und wer<br />

Turniere reitet, kann schließlich reiten und weiß,<br />

was er tut. Dass <strong>die</strong>se Einstellung aber auch<br />

dumm, verantwortungslos und egoistisch ist,<br />

fällt nur wenigen <strong>auf</strong>.<br />

Escape Sicherheitssteigbügel kann auch<br />

als Aufstiegshilfe eingesetzt werden.<br />

Escape Sicherheitssteigbügel<br />

klinkt bei 90° aus.<br />

Viele Reiter machen sich aber auch kaum Gedanken<br />

über <strong>die</strong> eigene Sicherheit. Die Frage,<br />

welche Hut- und Padfarbe in <strong>die</strong>ser Saison angesagt<br />

ist, wird häufi ger diskutiert als der Gedanke<br />

um <strong>die</strong> Sicherheitsausrüstung. Diese wird<br />

immer noch als „nicht notwendig“ erachtet,<br />

denn <strong>die</strong> <strong>Westernreiter</strong> bilden ihre Pferde besser<br />

aus und schwingen sich <strong>auf</strong> Pferderassen, <strong>die</strong><br />

von Natur aus „cool“ sind. Was soll da schon<br />

passieren? „Ich reite seit meiner Kindheit, das<br />

sind jetzt 30 Jahre, und nie ist mir irgendetwas<br />

passiert. Warum soll ich jetzt plötzlich einen<br />

Helm <strong>auf</strong>setzen?“ Der Einwand <strong>die</strong>ses <strong>Westernreiter</strong>s<br />

scheint berechtigt. Doch es gibt auch <strong>die</strong><br />

andere Facette: Eine erfahrene <strong>Westernreiter</strong>in<br />

machte einen vergnüglichen Schritt-Ausritt mit<br />

einer Freundin. Deren Pferd erschrickt kurz,<br />

das andere Pferd macht einen Schritt zur Seite,<br />

rutscht einen Graben hinab und überschlägt<br />

sich. Die Reiterin fällt unglücklich <strong>auf</strong> den Kopf<br />

und erwacht erst in der Klinik wieder.<br />

Helmpfl icht indiskutabel<br />

Das Resultat <strong>die</strong>ses Unfalls: Die Reiterin reitet<br />

seit <strong>die</strong>sem Ereignis niemals mehr ohne Helm.<br />

Wird man erst aus Schaden klug? Wer <strong>die</strong>sen<br />

Weg zur Vernunft nicht gehen muss, darf sich<br />

glücklich schätzen, denn Sicherheitsbewusstsein<br />

ist nicht uncool, sondern vernünftig und<br />

vorbildlich. Der kluge Reiter weiß, dass selbst<br />

ein perfekt ausgebildetes und zuverlässiges<br />

Pferd immer noch ein Fluchttier ist und erschrecken<br />

kann. Ein Restrisiko bleibt. Und jedem sollte<br />

<strong>die</strong> Unversehrtheit des eigenen Körpers viel<br />

Wert sein! Deshalb gibt es kein Argument gegen<br />

ein Sicherheits-Outfi t und schon gar nicht<br />

gegen eine Helmpfl icht.<br />

Der Kopf ist bei einem Sturz der größten Verletzungsgefahr<br />

ausgesetzt, deshalb steht der Helm<br />

an erster Stelle der Sicherheitsausrüstung. Bei<br />

den Spring-, Vielseitigkeits- und Islandpferdereitern<br />

hat der Reithelm eine deutlich höhere<br />

Akzeptanz als unter den <strong>Westernreiter</strong>n. Dabei<br />

ist das Reiten von Islandpferden sicherlich nicht<br />

risikoreicher als das von Westernpferden. Mittlerweile<br />

gibt es <strong>die</strong> unterschiedlichsten Helmvariationen,<br />

so dass für jeden Geschmack etwas<br />

dabei ist. Beim Helmk<strong>auf</strong> allerdings sollte man<br />

dar<strong>auf</strong> achten, dass <strong>die</strong>ser mindestens <strong>die</strong> DIN-<br />

Norm 1384 erfüllt. Der Helm muss eine Drei-<br />

Fahrzeugbau AG<br />

Qualität und Auswahl. Seit 1965.<br />

Nevada Reno<br />

WESTERNREITER – März 2013<br />

OUTFIT & FASHION 13<br />

oder Vierpunktbefestigung haben, damit er sicher<br />

am Kopf befestigt ist und nicht verrutschen<br />

kann. Auf eine so genannte Kinnschale sollte<br />

man verzichten, denn <strong>die</strong>se ist eher kontraproduktiv.<br />

Man hat herausgefunden, dass <strong>die</strong>se mit<br />

der Gefahr verbunden ist, sich bei einem Sturz<br />

das Kiefer zu brechen.<br />

In der Reiterei kommen aber auch <strong>die</strong> Rückenprotektoren<br />

immer mehr in Mode. Die Schutzwesten<br />

für Rücken und Rumpf sind für Vielseitigkeitsreiter<br />

Standard, doch immer häufi ger<br />

trifft man auch Spring- und Geländereiter mit<br />

<strong>die</strong>sen Protektoren an. Es sind mittlerweile sehr<br />

unterschiedliche Modelle am Markt, so dass<br />

auch hier der persönliche Geschmack nicht zu<br />

kurz kommt.<br />

Westerntrainerin beim Geländeritt mit<br />

vorbildlichem Sicherheitsoutfit.<br />

Argumente gegen Sicherheitswesten waren oft<br />

<strong>die</strong> eingeschränkte Beweglichkeit, wobei hier in<br />

den letzten Jahren deutliche Nachbesserungen<br />

erfolgt sind. Die modernen Protektoren sind angenehm<br />

zu tragen und stören kaum. Wer sich<br />

erstmals mit einer Schutzweste <strong>auf</strong>s Pferd setzt,<br />

wird <strong>die</strong>s sicherlich als ungewohnt empfi nden,<br />

doch im L<strong>auf</strong>e der Zeit tritt ein Gewöhnungseffekt<br />

ein – ähnlich wie beim Sicherheitsgurt<br />

im Auto. Schließlich kann man sich das Reiten<br />

ohne Sicherheitsweste nicht mehr vorstellen,<br />

wenn man sich einmal daran gewöhnt hat.<br />

Anschnallen bitte!<br />

Bestimmte Schutzwesten kann man sogar mit<br />

einem Airbag ausrüsten. Verschiedene Hersteller<br />

bieten auch reine Airbag-Westen an. Das<br />

Prinzip funktioniert wie beim Auto-Airbag. Bei<br />

einem Sturz löst eine Gaskartusche aus und<br />

bläst den Airbag innerhalb eines Sekundenbruchteils<br />

<strong>auf</strong>. Damit ist der Reiter beim Aufprall<br />

am Boden vor schweren Verletzungen gut<br />

geschützt. Die Schutzwesten werden wie normale<br />

Protektoren getragen. Damit das System<br />

während eines Sturzes auslöst, wird <strong>die</strong> Weste<br />

mittels eines Spiralkabels am Sattel eingeklinkt.<br />

Dieses Anschnallen wird wie das Anlegen des<br />

Sicherheitsgurts im Auto im L<strong>auf</strong>e der Zeit zur<br />

Gewohnheit. Stürzt der Reiter vom Pferd, löst<br />

der Zug am Kabel <strong>die</strong> Kartusche aus. Es gibt<br />

97440 Werneck – Tel.: 0 97 22 / 91 00 0 – Fax: 0 97 22 / 91 00 20 – Internet: www.wm-meyer.de<br />

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