Pfarrvereinsblätter - Evangelischer Pfarrverein in Baden eV

en, vom Gang der theologischen Forschung
nicht abgehängt zu werden. Regelmäßige
Fortbildungen und die Lektüre
theologischer Literatur, vor allem aber
der kollegiale Austausch sollten zu den
bleibenden Standards unseres Berufes
gehören.
Die Unterstützung von Mitgliedern in Notlagen
gehört in Form unserer Krankenhilfe
zum bleibenden Kerngeschäft unseres
Vereins. Die Beitragsregelung eines fixen
prozentualen Anteils erweist sich in höchstem
Maß als soziales Regulativ. Die
Schwächsten in der Einkommensstruktur
zahlen die niedrigsten Beiträge. Familien
sind durch die Mitberücksichtigung der
Kinder stark entlastet. Zudem liegt der
Beitrag seit 2001 unverändert bei 7 %
des Grundgehalts. Wer die Entwicklung
im Bereich der Kassen verfolgt, wird dies
wohl sehr zu schätzen wissen.
Auch die Wahrnehmung der Aufgaben
der Standesvertretung hat sich gewandelt.
Längst bezeichnen wir uns als Berufsverband.
Dabei werden die Interessen
der Pfarrerinnen und Pfarrer in unserer
Landeskirche auf gesetzlicher Grundlage
zunächst von der in Urwahl gewählten
Pfarrvertretung wahrgenommen, freilich
in enger Abstimmung mit dem Vorstand
des Pfarrvereins. Der Vorsitzende
der Pfarrvertretung, Pfarrer Reinhard
Sutter, ist in seiner Dreifachfunktion – er
ist ja auch stellvertretender Vorsitzender
des badischen Pfarrvereins und dazu
noch Schatzmeister des Verbandes
Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer –
ein Glücksfall!
384 Pfarrvereinsblatt 11-12/2010
Die primäre Aufgabe des Pfarrvereins
besteht ganz allgemein betrachtet darin,
mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten
mitzuhelfen, dass der Beruf der
Pfarrerin und des Pfarrers attraktiv bleibt:
in der Wertschätzung durch Öffentlichkeit,
Gemeinden und Kirchenleitung; in
der strukturellen Absicherung – dazu
gehört die Krankenhilfe ebenso wie die
Frage von Gehalt und Ruhegehalt; dazu
gehören Themen wie Fortbildung, Pfarrwohnung,
Arbeitszeit; der verantwortliche
Umgang mit den vielfältigen Formen der
Belastung; dazu gehören aber auch Beratung
und Unterstützung; darüber hinaus
auch das Einüben in Formen der
partnerschaftlichen Kooperation mit anderen
Haupt- und Ehrenamtlichen in der
Kirche.
Der Pfarrverein ist in diesem Anforderungsprofil
nicht nur nicht überflüssig geworden.
Er ist aus dem Prozess der Weiterentwicklung
des Pfarrbildes überhaupt
nicht wegzudenken. Der Einsatz für den
Pfarrverein ist kein Selbstzweck. Es geht
dabei immer um das Ganze der Kirche
im Verbunde mit allen anderen, die sich
in ihr engagieren. Darum ist es gut, dass
es diesen Evang. Pfarrverein in Baden
e. V. gibt!
Bemerkenswert und im Rückblick aller
positiven Würdigung wert ist die vertrauensvolle
Zusammenarbeit zwischen Pfarrverein
und Kirchenleitung in unserer Landeskirche,
gerade auch in schwierigem
Fahrwasser (am Bodensee liegt diese
Wassermetaphorik eben sehr nahe!). Der
Pfarrverein ist ein eigenständiger Verein