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Aufbaustudiengang, der erst durch einen Modellversuch der Bund- Länder-<br />
Kommission zur Innovation der Sportlehrerausbildung mit dem Schwerpunkt<br />
„Psychomotorische Erziehung und Schulsonderturnen“ möglich wurde.<br />
Die Auswirkung der Motologie auf andere Fachdisziplinen ist sichtbar.<br />
Insbesondere ist es zu beobachten im Bereich der Sonderschule für Geistig-<br />
und Lernbehinderte, im Vorschulbereich der Bewegungserziehung, in der<br />
Medizin, vor allem in der Sozialpädiatrie und in der Sportpädagogik. Die<br />
Absolventen werden mit einer wissenschaftlichen und berufspraktischen<br />
Qualifikation im motopädagogischen und mototherapeutischen Bereich tätig.<br />
Im Vergleich zu anderen Wissenschaften hat sich die Theorie der Motologie<br />
aus der Praxis heraus entwickelt. Es war eine Praxis, die anders als der damals<br />
übliche Sportunterricht nicht nur Spaß und Freude bei den<br />
verhaltensauffälligen Kindern, sondern auch Verhaltensänderungen bei diesen<br />
Kindern hervorbrachte. Es war sicherlich keine leichte Arbeit, in dem<br />
praxisorientierten Wissenschaftsgebiet der Motologie nach relativ kurzer Zeit<br />
ein Wissenschaftsgebäude nach heutigem Standard vorzuweisen. Es ist jedoch<br />
gelungen, der Motologie einen wissenschaftlichen Stand zu verschaffen.<br />
Motologie 30 wird als eine Lehre definiert, die menschliche Bewegung<br />
hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Motorik, Persönlichkeit und<br />
Umwelt erforscht. Motologie betrachtet den Menschen unter dem Aspekt von<br />
Bewegung und Körperlichkeit, wobei Bewegung als wichtige Basis der<br />
Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit gesehen wird.<br />
Motologie wird als ein Aufbaustudiengang Sport- und<br />
BewegungspädagogInnen ermöglicht. PsychologInnen und MedizinerInnen<br />
dient es als eine Vertiefung ihrer Fachausbildung. 31 Es geschieht durch die<br />
29 Die Verbreitung der psychomotorisch orientierten Schwerpunkte in Hochschulausbildungen<br />
ist beachtlich. 1993 ist an der pädagogischen Hochschule in Erfurt ein 2. Aufbaustudiengang<br />
Motologie entstanden. Universitäten wie Hannover, Dormund und Köln haben in den<br />
Ausbildungen zum Sonderpädagogen bzw. Dipl. Heilpädagogen und Fachhochschule wie<br />
Braunschweig, Darmstadt und Fulda haben für psycho- soziale Berufe und die<br />
Behindertenarbeit die Psychomotorik eingeführt. Klaus Fischer, Etablierung der<br />
Psychomotorik als Wissenschaftsdisziplin- psychomotorische Konzepte im Wandel, In:<br />
30 Näherer Inhalt der Motologie wird im nächsten Kapital analysiert.<br />
31 Gemäß der Ordnung für die Diplom- Prüfung in Motologie §4, Studienvoraussetzungen<br />
müssen nachwiesen werden: 1) Die Zulassung zum Aufbaustudium Motologie setzt eine<br />
wissenschftliche Qualifikation, ein abgeschlossenes Studium an einer Universität oder<br />
pädagogischen Hochschule voraus. Diese Voraussetzungen können nachwiesen werden<br />
entweder 1. durch den Abschluß eines Studium an einer Universität oder pädagogischen<br />
Hochschule, in dem der Abschluß des Faches Sport enthalten ist oder 2. durch eine<br />
sportwissenschaftliche Qualifikation in Form von Studienleistungen, die in der Regel<br />
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