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schwache Kinder spielerisch zu kleinen und kleinsten Erfolgen zu führen,<br />

wurde im Sinne der Pädagogik der Ermutigung aufgefasst.<br />

In psychomotorischen Förderstunden wurden für dieses Erfolgserleben viele<br />

Spiele 14 angeboten. Spiele sind aus der Psychomotorik nicht wegzudenken.<br />

Kinder können im Rollenspiel ihre Erlebnisse und Konflikte verarbeiten und<br />

Hemmungen und Ängste überwinden. Sie können sich im Spiel auch<br />

Sehnsüchte und geheime Wünsche erfüllen. Gerade für schwächere und<br />

behinderte Kinder bedeutet Spiel sehr viel. Beispielweise können sie im<br />

Rollenspiel mächtig und stark sein und wenigsten zeitweise die für sie<br />

frustrierende Realität korrigieren. Doch wird die Kluft zwischen Realität und<br />

Wunschwelt immer größer, wenn diese Kinder in der Realität insbesondere im<br />

Bewegungsbereich die Erfolge nicht erleben.<br />

Die Übungsgliederung der PMÜ kann wie folgt geschildert 15 werden:<br />

1. Sinnes – und Körperschemaübung. Hier gehören visuelle, taktile,<br />

akustische Wahrnehmungsübungen, Körperorientierungsübungen und<br />

Raumorientierungsübungen hinzu. Dieser Lernbereich bestand aus<br />

bewegungsbetonten sensorischen Erfahrungen.<br />

2. Behutsamkeits – und Selbstbeherrschungsübungen. Zu nennen sind<br />

Bewegungsübungen, Selbstbeherrschungsübungen, Behutsamkeitsübungen,<br />

Reaktionsübungen, Anpassungsübungen an die Gemeinsamkeit,<br />

Geschicklichkeitsübungen und Simultanübungen.<br />

Dieser Lernbereich diente der feinmotorischen Koordination und<br />

Verhaltenssteuerung.<br />

3. Übungen des Erfindens und Darstellens. Hier werden erfinderische<br />

Selbsttätigkeit, Improvisation und Darstellung, Tierspielen,<br />

Tätigkeitspantomine, Situationsdarstellung und mimische Ausdrucksübungen<br />

dazu gezählt.<br />

14 Kiphard berichtet seine Erfahrung im Zusammenhang mit dem Spiel.<br />

Im Jahr 1955 wurde ihm in Rahmen des Forschungsauftrags eine Aufgabe gegeben. Er musste<br />

bewegungs- und verhaltensauffällig Vorschul- und Grundschulkinder in einem Tagesraum<br />

fördern. Er konnte mit leistungsbetonten sportlichen Lerninhalten bei diesen Kindern gar nicht<br />

ankommen. Die von den Kindern initiierte Spielidee „Zirkus“ hat er dann aufgenommen. Die<br />

Kinder hatten ziemlich alle Idee und Vorstellungen, vom Indianer über Fabeltiere und<br />

Sternmännchen bis zur Clownin bzw. zum Clown. a. a. O, S. 28-29<br />

15 Hünekens/ Kiphard, E.J., Bewegung heilt - psychomotorische Übungsbehandlung bei<br />

entwicklungsrückständigen Kindern. Gütersloh, Flöttmann, 1960<br />

Für die Schilderung siehe auch Tilo Irmischer, Motopädagogik, Ursprünge der Psychomotorik,<br />

unveröffentlichte Handaut, S.63 und auch Ingrid Schäfer, 1989, S.21<br />

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